Katz oder Kätzchen
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Katz oder Kätzchen
Katz oder Kätzchen ULI WEBER Sie besitzt einen Kater, mit ihren zahlreichen Verehrern spielt sie Katz und Maus: Holly Golightly, die Heldin aus Truman Capotes meisterhaftem Kurzroman „Frühstück bei Tiffany“, fasziniert seit bald 60 Jahren Leser in aller Welt. Noch berühmter wurde die Verfilmung von 1961 mit Audrey Hepburn. Jetzt soll „Breakfast at Tiffany’s“ endlich auch als Theaterstück ein Erfolg werden. Doch welche Darstellerin würde es wagen, sich dem Vergleich mit der Oscarpreisträgerin Audrey Hepburn auszusetzen? Keine Schauspielerin, eine Sängerin: Die Engländerin Pixie Lott, 25, in ihrer Heimat ein Star, tourt derzeit mit einer Bühnenadaption von Capotes Werk durch Großbritannien. Ab Ende Juni wird Lott mit dem Stück im Haymarket Theatre in London gastieren. Die Reaktionen sind bisher eher durchwachsen. Ein Kritiker fühlte sich zu einem Tiervergleich berufen: Lott sei „weniger verführerische Katze als verspieltes Kätzchen“. Als Manko gilt auch, dass die Künstlerin im Stück nur drei Songs singt, darunter den Klassiker „Moon River“. Trotzdem kann diese Bühnenfassung von „Breakfast at Tiffany’s“ schon jetzt als Erfolg gelten: Ein gleichnamiges Musical wurde 1966 in New York nach nur vier Vorstellungen abgesetzt. mwo NATAN DVIR / POLARIS / LAIF Schlafen im Büro 126 DER SPIEGEL 15 / 2016 Die Mitbegründerin und heutige Chefredakteurin der Onlinezeitung „Huffington Post“ hat eine Mission: Unermüdlich fordert Arianna Huffington, 65, mehr Schlaf für alle. Sie weiß, wovon sie spricht, denn im Jahr 2007 brach Huffington zu Hause während der Arbeit ohnmächtig zusammen und wachte in einer Blutlache auf, nachdem sie sich beim Sturz das Jochbein gebrochen hatte. Eine organische Ursache für den Kollaps konnten die Ärzte nicht finden, die Diagnose lautete: chronische Erschöpfung durch Schlafmangel. Die Journalistin änderte ihr Leben – und begann eine Kampagne gegen 18-Stunden-Arbeitstage und ständige Erreichbarkeit. Inzwischen engagiert sich Huffington im Fachbereich Schlafforschung an der Harvard Medical School, ihren Mitarbeitern schenkt sie Pyjamas. Ein gesunder Schlaf sei Voraussetzung für Erfolg, propagiert Huffington auch in ihrem gerade erschienenen Buch „The Sleep Revolution“. Ihre Vision: Schlafen am Arbeitsplatz wird Normalität. Ein kurzes Nickerchen am Vormittag fördert nämlich die Kreativität, das haben Studien belegt. Huffington prophezeit, dass Schlummerecken in Bürogebäuden bald genauso verbreitet sein werden wie Konferenzräume. ks