Erfahrungsbericht Studienaufenthalt 2012-2013: The

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Erfahrungsbericht Studienaufenthalt 2012-2013: The
The University of Nottingham
Ralf Schnörr
Erfahrungsbericht Studienaufenthalt 2012-2013:
The University of Nottingham
Vorbereitung
Neben dem formellen Bewerbungsverfahren und dem damit verbundenen
organisatorischen Aufwand sollte man schon frühzeitig an Finanzierungsmöglichkeiten,
gegebenenfalls die Beantragung von Auslands-BAföG und an das Abschließen einer
Zusatzversicherung denken. Selbstverständlich empfiehlt es sich auch sämtliche
Erasmusunterlagen, die Krankenversicherungskarte, Kreditkarte(n) und den Impfausweis
mitzunehmen.
Mit der Online-Kurswahl vor Antritt des Auslandsaufenthaltes sollte man nicht allzu viel
Zeit verbringen, da man meiner Erfahrung nach alle Kurse innerhalb der ersten zwei
Semesterwochen sowieso noch einmal neu wählen muss. Bevor man nach Nottingham
fliegt, bekommt man alle wichtigen Informationen rund um die Uni, Anmeldeverfahren,
Kurswahlen und Unterkunft per Mail vom International Office geschickt. Die Mitarbeiter dort
sind sehr hilfsbereit und antworten auch immer recht zeitnah auf Mails.
Anreise
Eine der besten Möglichkeiten, um nach Nottingham zu gelangen, ist von Frankfurt nach
Birmingham zu fliegen (ca. 1,5h) und anschließend entweder mit dem Bus
(www.nationalexpress.com, ca. 15 Pfund) oder Zug (www.nationalrail.co.uk, ca. 20 Pfund) vom
dortigen Flughafen aus weiter nach Nottingham zu fahren (ca. 2h). Es ist auf jeden Fall
sinnvoll Bus- bzw. Bahntickets schon vorher online zu kaufen. Wenn man den Flug
frühzeitig bucht, kosten Hin- und Rückflug mit Lufthansa zum Beispiel ca. 150 Euro;
Außerdem ist Lufthansa im Vergleich zu anderen Fluggesellschaften ziemlich kulant was
die Mitnahme von Übergepäck angeht. Alternativ ist es natürlich auch möglich nach
London zu fliegen und von dort aus dann mit Bus oder Bahn nach Nottingham zu fahren.
Das ist meiner Meinung nach allerdings teurer und dauert auch etwas länger.
Unterkunft
Die Suche nach einer Wohnung gestaltet sich in Nottingham recht einfach. Zum einen
kann man sich auf dem privaten Wohnungsmarkt ein Zimmer suchen. Es gibt genügend
relativ günstige Häuser in Nottingham, die speziell für Austauschstudenten vermietet
werden. Hierbei ist anzumerken, dass Studierende, die für ein ganzes Jahr in der Stadt
bleiben, oftmals bevorzugt werden. Man sollte auf jeden Fall etwas Zeit einplanen und sich
die Lage, den Preis und den Zustand der Wohnung vorher genau anschauen.
Zum anderen garantiert einem die Uni Nottingham einen Wohnheimplatz. Hier gibt es die
Unterscheidung zwischen catered halls, die sich auf dem Campus befinden, und self-catered
halls, die in unmittelbarer Nähe zum Campus gelegen sind. Catered halls sind am teuersten,
weil man dort sowohl Frühstück als auch Abendessen bekommt. Zudem erhält man jeden
Tag noch etwas Essensgeld, von dem man sich in den verschiedenen Bars, Bistros und
Cafés auf dem Campus Lebensmittel kaufen kann. Die self-catered halls sind etwas billiger, da
man sich hier selbst versorgen muss. Ich habe mich für eine self-catered hall im Raleigh Park
(Betreiber: Derwent Living) in der Nähe vom Jubilee Campus entschieden und kann diese Art
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der Unterkunft nur weiterempfehlen. Man wohnt dort in einer gut gepflegten WG mit fünf
anderen Studierenden (teils Briten, teils internationale Studierende). Jeder hat sein eigenes
Zimmer, man teilt sich eine große Küche und zwei Bäder. Einmal pro Woche kommt ein
Reinigungsdienst, der die Wohnung putzt. Was außerdem für eines der Wohnheime im
Raleigh Park spricht ist, dass sich einige Supermärkte (Aldi, Lidl, Tesco) in unmittelbarer
Nähe befinden, der Jubilee Campus in 10 Minuten und der University Park Campus bzw. das
Stadtzentrum in 25 Minuten zu Fuß zu erreichen sind.
Universität/ Studium
Von den vier Campussen in Nottingham befindet man sich als Erasmusstudent fast
ausschließlich auf dem University Park Campus, dem Hauptcampus. Zwischen den
Campussen fahren unter der Woche im 15-Minutentakt Hopper Busse hin und her, sodass
man in kürzester Zeit beispielsweise vom Wohnheim beim Jubilee Campus problemlos zum
University Park fahren kann. Die Campusse an sich sind sehr schön, da die Unigebäude
recht neu und bestens ausgestattet sind, man dort viele Cafés und Läden findet und es
darüber hinaus viele kleine Gärten, Grünflächen und Seen gibt.
Die Betreuung für Austauschstudenten ist in Nottingham ausgezeichnet. Zu Beginn des
Aufenthalts werden nützliche Infoveranstaltungen angeboten und man bekommt einen
persönlichen Tutor zugewiesen, der einem bei allen Fragen zur Seite steht. Leider ist man
in Nottingham bei der Kurswahl etwas eingeschränkt. Da man dem German Department
zugewiesen wird, muss man dort auch einen Großteil seiner Kurse belegen und kann am
English Department nur Level 1 Kurse besuchen. Es ist äußerst empfehlenswert Module im
Bereich American and Canadian Studies zu belegen, da die Auswahl der Kurse dort vielfältig
ist und man dort auch Module aus höheren Levels besuchen darf. Normalerweise schließt
man die Kurse am Ende des Semesters mit einem Essay (2000 bis 4000 Wörter) oder einer
Klausur ab. Aufgrund der geringen Anzahl der Kursteilnehmer ist die Lernatmosphäre in
den Veranstaltungen optimal. Um seine Sprachkenntnisse weiter vertiefen zu können,
bieten sich Sprachkurse am uniinternen Language Centre an bzw. lohnt es sich einen
Sprachtandempartner zu suchen.
Stadt
Nottingham hat eine attraktive und zugleich überschaubare Innenstadt mit zwei großen
Einkaufszentren. Darüber hinaus gibt es in Nottingham einige Parks, wie zum Beispiel den
Wollaton Park, der inmitten der Stadt gelegen ist, Museen, das Schloss mit der Robin Hood
Statue und ein paar weitere Sehenswürdigkeiten. In den unzähligen Clubs der Stadt kann
man ausgelassen feiern und auch an gemütlichen Pubs mangelt es keineswegs.
Saisonbedingt kann man verschiedene Jahrmärkte, wie zum Beispiel die Goose Fair, oder
den Weihnachtsmarkt besuchen, am Robin Hood Marathon teilnehmen oder den
unterschiedlichsten Veranstaltungen am Schloss beiwohnen.
Freizeit
Aufgrund der zentralen Lage Nottinghams lassen sich von hier aus bestens Ausflüge mit
dem Bus oder Zug in andere Städte Großbritanniens unternehmen. Wer zu solchen Trips
nicht alleine aufbrechen will, dem kann ich die Mitgliedschaft bei der Travel Society der Uni
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nahelegen. Bei der Welcome Week am Anfang des Semesters stellen sich auf der sogenannten
Fresher’s Fair die verschiedensten Societies (Interessenverbände, Musik- und Sportclubs, …)
vor, denen man gegen Zahlung einer kleinen Mitgliedschaftsgebühr beitreten kann und die
dann während des Semesters regelmäßig Veranstaltungen anbieten. Die Societies sind eine
sehr gute Anlaufstelle, um neue Leute kennen zu lernen und vor allem um mit Briten in
Kontakt zu kommen. Die Travel Society bietet zum Beispiel zu unschlagbar günstigen
Preisen Tagesausflüge in Städte wie Bath, Cambridge oder Oxford an. Neben der Travel
Society bietet aber auch das International Office gelegentlich solche Ausflüge an, die man auf
keinen Fall verpassen sollte.
Fazit
Ich persönlich kann Nottingham jedem uneingeschränkt als Stadt für ein Auslandsjahr
empfehlen. Die Stadt mit ihrer zentralen Lage ist toll, die Uni hat einen extrem guten Ruf
und bietet somit den idealen Standort für ein Auslandsjahr. Es wird einem hier garantiert
nie langweilig und man kann eine tolle Zeit in Nottingham verbringen. Darüber hinaus
lernt man ständig neue Leute kennen und kann sehr gut in die britische Kultur eintauchen.
Meiner Meinung nach profitiert man stärker von seinem Auslandsaufenthalt, wenn man
zwei Semester lang hier bleibt, da es etwas dauert bis man sich eingewöhnt hat, die Zeit
von Ende September bis Weihnachten dann aber unglaublich schnell vorbei geht und es
sich einfach kaum lohnt nur noch einmal wegen den Klausuren im neuen Jahr für eine oder
zwei Wochen zurückzukehren.
Viel Spaß bei eurem Erasmus-Aufenthalt!
Wenn ihr noch irgendwelche Fragen habt, dann schreibt mir einfach eine Mail:
[email protected]
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