Megatrends und wie sie unser Verständnis von Arbeit
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Megatrends und wie sie unser Verständnis von Arbeit
Wirtschaftsforum Fricktal 2014 4. September 2014, 18.45-19.00 Uhr Rheinfelden Megatrends und wie sie unser Verständnis von Arbeit verändern Dr. Andreas M. Walker, Beirat metrobasel www.weiterdenken.ch www.derweiterdenker.ch www.swissfuture.ch 1 1. Vorbemerkungen zur “Arbeit” 2. Warum das “Hoffnungsbarometer” uns aktuell herausfordert 3. Wie Megatrends uns noch viel mehr herausfordern werden 2 1. Vorbemerkungen zur Arbeit • In Mitteleuropa – in der Deutschschweiz ist unser moralisches Verständnis von Arbeit immer irgendwie Sisyphos-Arbeit. 3 1. Eine historische Allianz hinter der Arbeits-Moral • Bibel: … Im Schweiße Deines Angesichts sollst Du Dein Brot essen ... 4 1. Eine historische Allianz hinter der Arbeits-Moral • Bibel: … Im Schweiße Deines Angesichts sollst Du Dein Brot essen ... • Epikur von Samos: Es ist sinnlos, von den Göttern zu fordern, was man selber zu leisten vermag. 5 1. Eine historische Allianz hinter der Arbeits-Moral • Bibel: … Im Schweiße Deines Angesichts sollst Du Dein Brot essen ... • Epikur von Samos: Es ist sinnlos, von den Göttern zu fordern, was man selber zu leisten vermag. • Martin Luther: Der Mensch ist zur Arbeit geboren, wie der Vogel zum Fliegen. 6 1. Eine historische Allianz hinter der Arbeits-Moral • Bibel: … Im Schweiße Deines Angesichts sollst Du Dein Brot essen ... • Epikur von Samos: Es ist sinnlos, von den Göttern zu fordern, was man selber zu leisten vermag. • Martin Luther: Der Mensch ist zur Arbeit geboren, wie der Vogel zum Fliegen. • Voltaire: Die Arbeit hält drei große Übel fern: die Langeweile, das Laster und die Not. 7 1. Eine historische Allianz hinter der Arbeits-Moral • Bibel: … Im Schweiße Deines Angesichts sollst Du Dein Brot essen ... • Epikur von Samos: Es ist sinnlos, von den Göttern zu fordern, was man selber zu leisten vermag. • Martin Luther: Der Mensch ist zur Arbeit geboren, wie der Vogel zum Fliegen. • Voltaire: Die Arbeit hält drei große Übel fern: die Langeweile, das Laster und die Not. • Friedrich II.: Es ist nicht notwendig, dass ich lebe, wohl aber, dass ich arbeite. 8 1. Eine historische Allianz hinter der Arbeits-Moral • Bibel: … Im Schweiße Deines Angesichts sollst Du Dein Brot essen ... • Epikur von Samos: Es ist sinnlos, von den Göttern zu fordern, was man selber zu leisten vermag. • Martin Luther: Der Mensch ist zur Arbeit geboren, wie der Vogel zum Fliegen. • Voltaire: Die Arbeit hält drei große Übel fern: die Langeweile, das Laster und die Not. • Friedrich II.: Es ist nicht notwendig, dass ich lebe, wohl aber, dass ich arbeite. • Preussische (bürgerliche, deutsche) Tugenden: … Bescheidenheit, Fleiss, Gehorsam, Härte gegen sich selbst, Pflichtbewusstsein, Pünktlichkeit, Selbstverleugnung, Sparsamkeit … 9 1. Eine historische Allianz hinter der Arbeits-Moral • Bibel: … Im Schweiße Deines Angesichts sollst Du Dein Brot essen ... • Epikur von Samos: Es ist sinnlos, von den Göttern zu fordern, was man selber zu leisten vermag. • Martin Luther: Der Mensch ist zur Arbeit geboren, wie der Vogel zum Fliegen. • Voltaire: Die Arbeit hält drei große Übel fern: die Langeweile, das Laster und die Not. • Friedrich II.: Es ist nicht notwendig, dass ich lebe, wohl aber, dass ich arbeite. • Preussische (bürgerliche, deutsche) Tugenden: … Bescheidenheit, Fleiss, Gehorsam, Härte gegen sich selbst, Pflichtbewusstsein, Pünktlichkeit, Selbstverleugnung, Sparsamkeit … Historisch gewachsene und moralisch verinnerlichte Grundlage unseres breiten Wohlstandes in Mitteleuropa. 10 1. Eine historische Allianz hinter der Arbeits-Moral «Arbeit» und «Leben» sind in unserer Kultur sehr eng miteinander verknüpft. 11 2. Herausgefordert durch das Hoffnungsbarometer Welches sind Ihre grossen persönlichen Hoffnungen für 2014? 0 1 Sehr wichtig … Glückliche Ehe, Familie … Sinnvolle und zufriedenstellende Aufgabe Sicherer Arbeitsplatz Erfolg am Arbeitsplatz (Bonus, Beförderung) Mehr Geld … … Nicht wichtig Homo oeconomicus ? 2 3. Megatrends – grosse strukturelle Veränderungen, die unser Leben stark beeinflussen • Kinder • Eltern Megatrends • Grosseltern Erwarten Sie ein Referat über den «Female Shift»? Dann sind Sie am falschen Ort an der falschen Tagung … Demografische Entwicklung auf den Punkt gebracht: 2013 über 65 Jahre 18% unter 18 Jahre 18% 18 - 64 Jahre 64% unter 20 Jahre 20% über 60 Jahre 23% 20 - 59 Jahre 57% Demografische Entwicklung auf den Punkt gebracht: 2013 104 100 96 92 88 84 80 76 72 68 64 60 56 52 48 44 40 36 32 28 24 20 16 12 8 4 0 Über 60 Jahre 23 % Über 50 Jahre 37 % Unter 20 Jahre 20 % 0 20'000 40'000 60'000 80'000 100'000 120'000 140'000 160'000 Megatrend Langlebigkeit • Lebensphasen «15 Jahre Vorbereitung auf Arbeit 50 Jahre Arbeit 10 Jahre Erholung von Arbeit» stimmen nicht mehr • Wie soll eine Zukunft «30 30 30» finanziell funktionieren und gesellschaftlich Sinn machen? • Gesellschaft: Wir sprechen nicht nur von der Rente – sondern von der ganzen Gesellschaft, von Politik und Ethik, von der Gestaltung des öffentlichen Raumes und Lebens. • Betrieb: «Silver Generation» ist vermögend und konsumfreudig Juniore Berater und Verkäufer für seniore Kunden? 17 Eine Generation, die gar noch nicht in den «Ruhestand» will? • 65-Jährige haben • eine Lebenserwartung von über 20 Jahren. • Davon über 15 Jahre rüstig und aktiv. • AXA-Studie: • 71%: Pensionierung als Chance für Neubeginn • 63%: Beruflich etwas Neues in Angriff nehmen • Betrieb: Wie jung müssen / sollen / dürfen «Jung-Unternehmer» sein? Megatrend Globalisierung • Wegfall von Grenzen – räumlich und zeitlich • Zusammenarbeiten mit andere Kulturen, Religionen, Nationen, Firmen … Menschen … ohne gemeinsam gewachsene historische Basis der europäischen protestantischen Wirtschaftsethik … • Betrieb: Relevante Investition in die eigene Firmenkultur und Investition in Kultur mit Lieferanten / Abnehmer 19 Megatrend 24 h - 7 d - 52 w • Globalisierung: Business und Konsum rund um die Uhr • Gesellschaft hat Konsens über Zeitrhythmus verloren • Dringend nötig: Entwicklung einer neuen Ruhe- und Erholungskultur (Stress, Burn-out, Depression) • Problem: Cyber-Worker und Denk-Arbeiter, die keine Ruhe und keinen Schlaf finden, weil der Körper nicht müde und die Emotionen und Gedanken völlig überdreht sind … • Betrieb: Wir brauchen erholte, emotional stabile Mitarbeitende 20 Megatrend Cyber Space • Unabhängigkeit vom Raum … • Cyber Space hat «Produktionsmittel» billig gemacht, rund um die Uhr verfügbar und dezentral nutzbar • Nur dann noch beim Kunden oder im Meeting, wann tatsächlich nötig • Betrieb: Wird Firmen-Arbeits- «Platz» zum Anachronismus? Comeback «E-Heimarbeit»? Problem der Übertragung der traditionellen und industriellen «Arbeitsmoral», die bei Arbeitgeber und Arbeitnehmer vorhanden ist, in den Cyber Space? 21 Kommt nach dem «Cyber-Working» jetzt der Megatrend «Gaming»? • Schnell – reaktionsschnell – Denken mit den Fingern ... • Gleichzeitig auf vielen Ebenen mit verschiedenen Augen, Fingern und Füssen lineare Prozess-Logik? • «Trial and Error» : Intuitives Nutzen der System-Logik, die zum Sieg führt, statt Theorien und Ideologien erleben statt erlernen sehr pragmatisch, was bringt’s? • Unmittelbarer Lustgewinn für Leistung • Virtualität kann emotional sehr real sein … 22 «Generation Y» Hoffnung auf Beziehung und Sinn Alte Arbeitmoral Neue Arbeitswelt • Aktuell 15 – 35 Jahre alt: unsere Kinder, unsere Lehrlinge, unsere jungen Mitarbeitenden, unsere Junior-Chefs Generationenmodell ändert 24-7-365 Cyber Space Globalisierung Gaming 23 … ein aktueller Lösungs-Ansatz … Carlos Slim Helú, Juli 2014 mexikanischer Milliardär, (50 – 75 Mrd US Dollars, einer der 3 reichsten Männer der Welt): «Drei lange Arbeitstage, vier Tage Wochenende» … offensichtlich kein Europäer und kein Protestant … 24