Wo Rieseneulen flattern und Aliens tief fliegen

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Wo Rieseneulen flattern und Aliens tief fliegen
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Datum: 14. Oktober 2012 |
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Wo Rieseneulen flattern und Aliens tief fliegen
Besuch aus dem All: Jar Jar Binks, bekannte Figur aus den neueren Star-Wars-Filmen. TVFoto: Christa WEBER
Flinke Lenkdrachen, blaue Eulen, gigantische Pinguine: Auf der Korlinger Höhe haben am
Wochenende etwa 4000 Profis und Hobbyflieger ihre Drachen in den Himmel geschickt. Der Regen
bereitete dem Spaß am Sonntag ein jähes Ende.
Korlingen. Schnell und fast lautlos rauscht der grüne Lenkdrachen durch die Luft. Ein, zwei Loopings,
dann gleitet er langsam zur Erde. "Etwas wenig Wind heute", erklärt Romeo Boden. Der Neunjährige
ist einer der Ersten, die sich am Sonntagmorgen zum Familiendrachenfest auf der Korlinger Höhe
eingefunden haben. Den Drachen besitzt Romeo erst seit vier Wochen. "Er steuert ihn aber wie ein
Profi", lobt seine Begleiterin Martha Gomez.
Professionell geht es auch ein paar Meter weiter zu. Im perfekten Formationsflug gleiten dort vier
schwarz-rot gemusterte Lenkdrachen durch die Luft, tanzen regelrecht am Himmel. An den Schnüren
stehen Yvonne Koppitsch, Andi Schiebler, Manuel Berger und Stefan Engel, die mit ihrem "Team-4Fun" schon am Samstag angereist sind. "Heute fehlt ein bisschen der Wind", erklärt Yvonne
Koppitsch. Der Samstag sei jedoch "super" gewesen. "Es war fast schon zu windig, aber das gibt
Muckis", sagt sie und lacht.
Kraft braucht auch eine Gruppe aus dem Saarland, die gerade eine ihrer Rieseneulen in den Himmel
schicken möchte. Der überdimensionale rote Vogel flattert noch dicht über der Erde. "Gleich ist er
oben", verspricht Uwe Walny. Die Gruppe reist seit sieben Jahren zum Drachenfest an, das der Verein
Drachenfreunde Trier in diesem Jahr zum 20. Mal organisiert hat. "Was die Leute mit nur elf aktiven
Mitgliedern leisten, ist bombastisch", lobt Walny.
Großer Betrieb herrscht gegen Mittag auf der Übungswiese, die für die vielen Familien reserviert ist.
Väter, Mütter und Großeltern laufen - Drachen im Tiger- oder Sesamstraßen-Design hinter sich her
ziehend - über die Wiese, angefeuert vom Nachwuchs.
Die dunklen Wolken über der Korlinger Höhe scheinen die Drachenflieger nicht zu stören - bis dann
doch noch heftiger Regen einsetzt und die meisten Besucher das Gelände verlassen.
Auch die Profiflieger packen ihre Fluggeräte ein und brechen auf. "Schade, aber wenn es nass wird,
hat es keinen Zweck mehr", sagt Winfried Thomm, Präsident der Drachenfreunde Trier. Denn vor
allem bei den großen Figurendrachen falle das Trocknen schwer.
Thomms Festbilanz fällt durchwachsen aus: "Mit dem Samstag sind wir zufrieden, da war richtig viel
los." Auch am Sonntagmorgen habe er noch 215 aktive Flieger gezählt.
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Insgesamt schätzt Thomm die Besucherzahl auf etwa 4000. Der abrupte Abbruch, sagt er, werde sich
finanziell bemerkbar machen. Pro Fest investiert der Verein etwa 3000 Euro. Trotzdem solle das
Drachenfest auch künftig ohne Eintritt und Parkgebühr auskommen. "Es bleibt ein Fest für die
Familien." cweb