Großmaßstäbige Karten Allgemeines

Transcrição

Großmaßstäbige Karten Allgemeines
DK
April 1980
528,4 (084,J)
Deutsd1e
Großmaßstäbige Karten
Allgemeines
Dornokraiisdte
Republik
Large - scale Maps
lnforr ·otionskabinJl.asic Statements
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Deskriptoren: Grossmassstaebige Karte
Verbindlich ab 1, 1. 1981
Di e s e r
S t a n d a r d
g i 1 t
für die Herstellung aller
großmaßstäbigen Karten und Kartenwerke sowie deren Laufendhaltung.
Bei der Laufendhaltung großmaßstäbiger Karten und Kartenwerke, die
nicht nach diesem Standard hergestellt worden sind, wird die vollständige oder teilweise Anwendung dieses Standards empfohlen. Das
gleiche gilt für großmaßstäbige Karten, die im Rahmen eines vorhandenen, aber noch nicht fertiggestellten Kartenwerks oder bei der Erweiterung eines Kartenwerks hergestellt oder aus einem anderen Kartenwerk abgeleitet werden sowie für die Kartengrundlage für Trassenbänder und Trassenpläne.
S t a n d a r d
g i· 1 t
Dieser
n i c h t
f ü r
- Karten der Deuts.chen Reichsbahn, -die nach DV 825 Deutsche Reichsbahn "Richtlinie für den Eisenbahnvermessungsdienst (Ri Verm)"
herzustellen sind,
- die .Dokumentation und Darstellung von Objekten, die dem Geltungsbereich des Berggesetzes der Deutschen Demokratischen Republik
vom 12. Mai 1969 (GBl. I Nr. 5 s. 29) unterlie12;en und nach
TGL. 6429 "Bergmännisches Rißwerk" zu bearbeiten sind,
- Karten die aus der. Topographischen Karte 1 : 10 000 (Ausgabe für
die Volkswirtschaft) abgeleitet werden •.
1. Begriffe
Eine K a r t e ist eine in einem bestimmten Maßstabsverhältnis
verkleinerte, verebnete 'ti':J generalisierte sowie durch Kartenzeichen, Signaturen und Schrift erläuterte grafische Abbildung
eines Teiles der Erdoberfläche.
Eine Karte wird als g r o ß m a ß s t ä b i g bezeichnet, wenn
, die Abbildiing in Maßstabsverhältnissen ~ 1 : 5 000 .erfolgt.
S i e d 1 u n g s g e b i e t e
im Sinne dieses Standards sind
die bebauten Flächen in den Städten und Gemeinden, die für die Be. bauung vorgesehenen Flächen sowie die in den ·Bebauungs- und Bauerwartungsgebieten liegenden Sondernutzflächen (z. B. Sport- und
.
Fortsetzung Seite 2 bis 15
V.eran ~v/o?Yiß~f.~Y,P~!li/~ici-glta::
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1
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Geodäsie .
_und Kartographie, Berlin
Eigentum
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Erholunc;sflächen, Gedenlcstätten und Bestattungsplätze) und Flv.chen
landwirtschaftlicher, forstwirtschaftlicher oder gärtnerischer
Nutzung.
1
2. Geodätische Grundlage
Grundlage für die Herstellung großmaßstäbiger Kartenwerke sind
Geodätische Verdichtungsnetze, die die Festlegungen in TGL 37896
erfüllen müssen, LUn die metrische Genauigkeit bei der Hers.tellung
und Laufendhaltung der Kartenwerke einhalten.zu können.
3· Maßstab
Herausgabeoriginale großmaßstäbiger Karten sind entsprechend dem
Verwendungszweck und dem Charakter des Aufnahmegebietes in den Maßstabsverhältnissen gemäß Bild 1 bereitzustellen.
Karten in den Maßstäben 1 : 200 und 1 : 250 (speziell für das Bauwesen) sind nur für örtlich begrenzte Objekte mit aUßergewöhnlicher
Grundrißdichte oder bei besonderen Anforderungen an die Projektierung vorzusehen.
lJ.• Kartenp;estal tune;
Lt..1. Zeichenfläche, Bla ttp;röße
4.1.1. Rahmenkarten
Für Rahmenkarten ist das Format A1 mit einer Zeichenfläche von
500 mm x 800 mm anzuwenden.
:•
I
4;1. 2. Inselkarten
Für Inselkarten sin9.
- die Formate A1, A2, A3 und A4 oder
- die weiteren Formate
297 mm x 631 mm
594 mm x 631 mm
297 mm x 841 mm
594 llll1l X 1051 mm
297 mm x 1051 mm
892 mm x 420 mm
594 mm x 210 mm
1189 mm x 420 mm
zulässig.
lJ.• 2. No;nenklatur, Orientierung
4. 2 .1. Ralunenkarten
Die Kartenwerke sind nach Norden zu orientieren.
Die rTomenklatur der Kartenblätter großmaßstäbiger Rahmenkartenwerke des Maßstabs 1 : 1 000 wird gemäß Bild 2 durch eine vierziffrige Zahl gebildet, die sich aus der zweistelligen Zeilenund der zweistelligen Spaltennummer zusammensetzt. Der Bereich der
Nomenklatur umfaßt die Kartonblätter 0101 bis 9999.
·
Die Koordinatenwerte der linken unteren Blattecke des Kartenblatts
5050 entsprechen vollen Kilometerwerten des benutzten Koordinatensys·tems.
Ein Kartenblatt 1 : '1 000 besteht aus 4 Kartenblättern 1 : 500, die
jeweils die Bezeichnung des Blattes 1 : 1 000 erhalten mit den Zusätzen 11-'1 11 (links oben), 11 -2 11 (rechts oben), "-3 11 (links unten)
und "-l~" (rechts unten) •
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fj
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~-~~-~--~-~-~-----~-~=-T-'G=L~_2_6_.7_1~1=(Q_'.L_,,, E~,;h.t~
l
Ein Kartenblatt 1 : 2 OOO· umfaßt 4 Kartenblätter 1 : 1 000. Es wird
nach dem iinlrnn unteren Blatt 1 : 1 000 bezeichnet; diese Bezeich- ;
. nung erhält den Vorsatz "2- 11 •
l
Ein Kartenblatt 1 : 5 000 um.faßt 25 Kartenblätter 1 : 1 000. Es
wird nach dem linken unteren Blatt 1 : 1 000 bezeichnet; diese Be- .
zeichnung erhält den Vorsatz. "5-"•
·}
Für Kartenwerke mit einer Ausdehnung von f: 50 km in lTord-Süd-Rich- ·
tung und/oder §: 80 km in Ost-West-Richtung ist ein Li-Quadranten- ·
system anzuwenden.
Die Karten enthalten Gitterkreuze (10 mm x 10 mm mit 0,25 mm Linienbreite) mit 100 mm Abstand; in reprografisch abgeleiteten Karten sind auch Abstände von 250, 200, 50 bzw. 25 mm zulässig.
l
4.2.2. Inselkarten
Stat;t einer Nomenklatur sind Ordnungsmerkmale zu vereinbaren. ·Die
Nordrichtung ist durch den Nordpfeil (Bild 4) zu kennzeichneno In
der Regel verläuft sie parallel zum Blattrand und zeigt nach oben.
In Ausnalunefällen darf sie zwischen links-oben-rechts liegen.
Für Trassenbänder ist die Orientierung so festzulegen, wie es der
Verlauf der Trasse erfordert.
4.J. Randausstattung
4.J.1. Rahmenkarten
Der Blattrand enthält Registrierdaten, Angaben über die Blattbezeichnung, den Maßstab s-owie Herstellerangaben entsprechend Bild 3
"in der dort gezeigten Anordnung, Gestaltung und Abmessung.
Le. 3. 2. Inselkarten
Auf Inselkarten muß das Schriftfeld (Bild 4) auf der rechten Blattseite eine Schriftfeldbreite über dem unteren Blattrand angebracht
sein.
·
Für Liee;enschaftskarten ist die Randausstattung für Rabrnenlcarten
nach L>, 3 .1, anzuwenden.
L>. 3. 3, Entstehungshinweis
Karten der Maßstäbe 1 : 1 000 und 1 : 2 000 1 die aus Karten größere
Maßstäbe abgeleitet wurden, erhalten den Entstehungshinweis
"Die Karte ist aus Karten des Maßstabs 1 : •••
der Gst. L. „ abgeleitet worden,"
5. Q,ualitätsmerkmale
5.1. Metrische Genau.igkeit
5 .1 .1 • Allp~eme ine Festlegungen
Die metrische Genauigkeit großmaß.stäbiger Karten wird durch den
Parameter ~ ausgedrückt.
·
<; ist die Standardabweichung als charakteristincher Parameter der
normalverteilten Grundgesamtheit.
5.1.2. Lap;egenauigkeit
5.1.2.1. Definition der Lagegenauigkeit
Die Lagegenauj,gkei t der in großmaßstäbigen Karten Q.arc;estell ten
.
Punkte wird durch die Lage-Standardabweichung G L in pezug auf das
der Kartenherstellung zu Grunde gelegte Koordinatensystem charakte-
,.
Seite 4
-=="'""'
TGL 26711 /01
===~"""'""'=
~
"7""'
-·--==~~,
risiert. Sie gilt für alle Punkte, die mit G § 0,05 rn örtlich defi- 1
niert sind.
~
. Für die großmaßstäbigen Karten gelten die in Tafel 1 angege bencn Ge-!
1
nauigkeitsstufen (Gst.) mit den dazugehörigen Lage.,.Standardabwei. chungen eo L'
;
Tafel 1: Lage-Genauigkeitsstufen großmaßstäbiger Karten
La g e - S t a n d a r d a b w e i c hu n g
ti
Gst.
Kartenmaß
L1
L2
0,5 mm
1,0 mm
1 •• 250
G'L
Ha t u r m aß i m Maßsta b
1 •• 500
1 •• 1 000 1 •• 2 000 1 •• 5 000
0,25 m
0,5 m.
1 ,o m
0,25 m
0,5 m
1,0 m
2,0 m
2,5 m
5,0 m
Die Lage-Standardabweichung <f L eines Punktes ist definiert durch:
wobei G'x und Gy die· Standardabweichungen der Koordinaten des
Punktes sind.
Kartenwerke und laufendzuhaltende Karten müssen in der Gst. L1 hergestellt werden.
';5.1.2.2. Kontrolle der Lagegenauigkeit
D:i..e Lagegenau:i..gke:i..t kann durch Zufallssticl1proben überprüft werden.
Die PrUfung sollte kartenbla·i;tweise durchgeführt werden. Als Ver1··
1;1fahren
ist der Vergleich örtlich gemessener und/oder berechneter
'Koordinaten oder Strecken mit den aus der Karte abgeg.riffenen Vergleichswerten anzuwenden.
Für Kontrollen durch den Kartennutzer wird folgendes Verfahren
,:empfohlen:
·
.
,,
'- Messen von n horizontalen Strecken zwischen Punkten, die mit
G ':'§ 0,05 m örtlich. definiert sind,
- Abgreifen der entsprechenden Strecken aus der zu kontrollierenden
Karte,
- Bilden der Differenzen di zwischen den gemessenen und den analogen
abgegriffenen Strecken,
.
·
- Berechnen der Lage-Standardabweichung der Stichprobe aus der Beziehung
·
~
sL
=
i=
i::1
d.2
l.
n
•
Die in 5.1.2.1. angegebene Lagegenauigkeit gil·i; als eingehalten,
wenn
·
- die aus der Stichprobe mit dem Umfang n ermittelte Lage-Standardabweichung sL die Werte der Kurve in Bild 5 nicht überschreitet
und
·
TGL 26711 /01
Seite 5
r----f-u-„r-k=e-l.=.n=e-D_i_f=f=e=r~e=n=z~d-i-d=e~r-B=e=t-r_a_g_>~3=C5--·-~=n-=;:;;;;;;:~~~~:;;;~~=:~~-l
15.1.3. Höhengenauigkeit
5 .1 • 3 .1 • Definition der Höhenp;enauip;kei t
11 Die
Genauie;keit der in großmaßstäbigen Karten angegebenen HöD.en
bzw. dargestellten Schichtlinien wird durch die Höhen-Standardabweichung r5 H in bezug auf das der Kartenherstellung zu Grunde ge- ·
legte Höhensystel)l charakterisiert.
Für die Höhenangaben in großmaßstäbigen Karten gelten die in
Tafel 2 angegebenen Genauigkei tsstufen (Gst.) mit den dazugehörigen
Höhen-Standardabweichungen <> H 1 ).
/i
1
!
11
II...
l'.
:. Tafel 2: Höhen-Genauigkeitsstufen für Höhenangaben
~
in großmaßstäbigen Karten
Gst.
1
HöhenS tandardabweichung
Punkttyp
1
Höhenangabe
aUf
G'H
H1
H2
~
"
H3
'Punkte, deren Höhe mi.t c;;i 0 1 02 m
örtlich definiert ist (z.B. oberirdische Leitungselemente, Kilometersteine, eindeutig identifizierbare Punkte auf ebenen, befestigten, horizontalen Flächen)
Höhenangaben, die sich auf Punkte ·
beziehen, deren Höhe mit
C5 > 0,02 m örtlich definiert ist
(z.B. Geländepunkte)
Höhenangaben durch Schichtlinien mit Z = 1,0 m oder
Z
= 2,5
0,02
m
· 0,15 m
0 1 01 m
0,1
m
m
.
= Koeffizient für lageunabhängige Einflüsse
= Koeffizient für lageabhängige Einflüsse
~=Geländeneigung
Z = Höhenunterschied zwischen zwei benachbarten
a
b
Haupthöhenlinien (Äquidistanz)
Die Koeffizienten a und b sowie damit berechnete Höhen-Standardabweichungen G'H für die Gst. H3 sind in Tafel 3 enthalten.
'
1) Erforderlichenfalls können in Standards für Spezialtypen großmaßstäbiger Karten weitere Höhen-GenauigkeitsstUfen festgelegt
werden.
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1.·
'l
'
Seite 6
TGL 26711/01
'"""'------===·~'"
Tafel 3: Höhen-Standardabweichung für die Gst. H3
Höhen-Standardabweichung G'H in m
Geländeneigung
Äquidistanz z = 2,5 m
Äquidistanz· Z = 1 1 0 m
aio,35 m 0 1 20 m 0,20 m 0,20 m 0,60 m o,45 m 0,45 m 0,45 m
in
b12,20 m 1,25 m 0,90 m 0,60 m 2,20 m 1,25 m 0,90 m 0,60 m
'
gon tan ~ 1 :5000 1: 2000 1 :1000 1:500 1:5000 1: 2000 1:1000 1:500
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1 0,016,
2 0,031
4 o,063
6 0,095
8 0,126
10 0,158
15 0,240
20 0,325
25 o,414
30 0,510
35 0,613
40 0,727
45 0,854
50 1,000
'·
0,35
0,35
0,36
0,38
0,41
0,45
0,20
0,20
0,20
0,22
0,23
0,25
0,28
0,36
0,20
o, 20
0,20
o, 21
0,22
0,23
0,25
0,29
0,35
0,42
0,20
0,20
0,20
0,20
0,21
0,21
0,22
0,25
0,28
0,32
0,37
0,42
0,48
0,60
0,60
0,60
0,62
0,64
o,66
0,69
0,80
0,93
0,45
0,45
O,L~5
0,4·6
0,46
0,48
O,L~9
0,54
. 0,61
0,69
0,78
0,45
0,45
O,Lf5
0,45
0,46
0,46
0,47
0,50
0,54
0,58
0,64
0,71
0,79
0,45
0,45
0,45
0,45
O,Lf5
0,46
0,46
0,47
0,49
0,51
0,54
0,58
o,63
0,68
0,75
''
„5.1.3.2. Kontrolle der Höhe);1genauigkeit
Die Höhengenauigl{eit kann durch Zufallsstichproben übecyrüft werden.
Für die Kontrolle der Höhengenauigkeit durch den Kartennutzer werden.
in Abhängigkeit von der Genauigkeitsstufe der Höhenangaben folgende
'Verfahren empfohlen:
.
- a) nivellitische Höhenbestimmung von Höhenpunkten der
Genauigkeitsstufe .H1,
b) tachymetrische Höhenbestimmung von Punkten der Genauigkeitsstufen H2 oder H3,
,- Bilden der Differenzen d.i zwischen den gemessenen Kontrollhöhen i
„
und den aus der Karte entnommenen Hohenangaben,
- Berechnen der Höhen-Standardabweichung der Stichprobe
• für Höhenangaben von Punkten, deren Höhe mit (5 ~ 0,02 m örtlich
definiert ist und deren Kontrollhöhen gemäß a) bestimmt wurden
oder für Höhenangaben von Punkten, deren Höhe mit G'>0 1 02 m
örtlich definiert ist und deren Kontrollhöhen gemäß b) bestimmt
wurden, aus der Beziehung
.,
t:_ di 2
'
SH
=
11
'I
'·
1
i=1
2 n
il
'
• für Höhenangaben von Punkten, deren Höhe mit.G'>0,02 m örtlich
definiert ist und deren Kontrollhöhen gemäß a) bestimmt wurden,
aus der Beziehung
:[
ti=1. d.2
1
SH
•
:::
n
Die in 5.1.3 .1. ·angegebene Höhengenauigkeit gil·t als oingehal ten,
~ wenn
1
- die aus der Stichprobe mit dem Um.fang n ermittelteHöhen-Standarc1-J
abweichung sH für die Gst. H1 oder H2 die Werte der Kurve in
'
Bild 6 bzw. für die Gst. H3 die Werte der Kurve in Bild 7 nicht
überschreitet
und
- für keine Dif'erenz di der Betrag>3 t;5 H festges~ell t wurde.
5.2. Vollständip;keitsgrad
5.2.1, Definition des Vollständigkeitsgrades
Der Pa:rameter Vollständigkeitsgrad drückt den Grad der Übereinstirn-·
mung des dargestellten mit dem definierten Karteninhalt (Grundtyp,
Spezialtyp) aus,
·
.
·
Der Vollständigkeitsgrad ist das Verhältnis der Menge aller in der
Karte dargestellten Elemente zu der Menge aller in der Karte auf
Grund der Festlegungen dieses Standards darzustellenden Elemente,
Er wird bezogen auf die Menge der Kartenelemente einer J<ategorie
(siehe 5.2.2,) auf einem Kartenblatt.
5.2.2. Anforderuµg, Kontrolle
Die in großmaßstäbigen Karten darzustellenden Elemente sind im
Standard TGL 26711/02 fi.ir die Gruncl,typen und in den Standards
TGL 26711/04 bis /07, /09, /10 für die Spezialtypen definiert.
Sie sind nach ihrer Bedeutung für den Kartennutzer sov1ie der objektiven Erfaßbarkeit zum Zeitpunkt der örtlichen Bearbeitung durch
den Kartenhersteller in! die Kategorien A, B .und C einG;eteilt. Der
Gutlage dieser Kategorien entsprechen die in der Tafel 4 angegebenen Verlustquoten pol der dar.zustellenden Kartenelemente,
Tafel LJ-: Verlustquoten der darzustellenden Kartenelemente
Verlustqu.ote
pol in %
Kategorie
.
A
B
1,0
2,5
4,0
c
Die Gutlage der jeweiligen Kategorie gilt als einGehalten, wenn in
einer Stichprobe vom Um.fang n keine größere Anzahl c fehlender Elemente festgestellt wurde, als aus Bild 8 abgelesen werden kann.
Wenn die örtliche Bearbeitung bei SchneebedeckUnß, Hochwasser oder !i
··ähnlichen wi tterungsbedingten Erschwernissen gefordert wurde, die
'eine Erkennbarkeit insbesondere der bodengleichen Elemente einschränlcen, kann das Einhalten der angegebenen Verlustquoten nicht
verlangt werden, In diesem Fall ist auf dem Blattrand der Vermerk.
------------·--"'--'"''.'""'•"•
3
...
______
r==· -
Seite 8
TGL 26711 /01
'•
"Die Verlustquote nach TGL 26711/01 kann nicht
gewährleistet werden,"
anzubrinc;en.
'5.3. El&)lt;i:.e;}rni tsgrad
j5.3.1, Definition des Richtigkeitsr;rades
!Der Parameter Richtigkeitsgrad drückt den Grad der Übereinstimmung
·der erfaßbaren mit den dargestellten metrischen und semantischen
Informationen aus.
Der Richtigkeitsgrad ist das Verhältnis der Menge der fehlerfrei
zugeordneten zur Menge aller zugeordneten Informationen,
i5,3.2. Anforderung. Kontrolle
·
.
iDer Gutlage der anzugebenden Informationen entspricht eine Fehler•quote Poe. = 1,0 %.
.
..
. Die Gutlage gilt als eingehalten, wenn in einer Stichprobe vom Umfang n keine größere Anzahl c fehlerhaft zugeordneter metrischer
und semantischer Informationen feste;estellt wurde, als aus Bild 8
:abgelesen
werden kann.
·
·
1,
r
5,4. Zeichenträger, grafische Qualität
Die Herausgabe originale de.r laufendzuhal tenden e;roßmaßstäbigen Karten der Gst. L1 müssen auf weitgehend maßhaltigem transparentem
Zeichenträger, dessen Ausdehnungskoeffizienten ~n Längs- und ~uerrichtung etvva gleich sind, hergestellt werden 2).
·
Für die Vervielfältigung und Laufendhaltung dieser Karten sind vom
Herausgabeoriginal.die folgenden Bedingungen zu erfüllen:
Es mUß .plq.nliegend sein,
Es darf nicht gebrochen, gefaltet, geknickt~ eingerissen, verj kratzt oder anderweitig beschädigt sein.
1
1-
!In großmaßstäbigen Karten sollen vor allem die Verhältnisse der
Linienbreiten zueinander .eingehalten werden. Die Linienbreiten selbst
~sollen annähernd. eingehalten werden, Di.e. Brei.te einer Linie mUß aUf
pihrer gesamten Länge unverändert sein.
1
k
2) Zur Zait der Best;ätigung dieses Standards entsprach diesen
Anforderungen z.B. 11 GöLZALON kartographisch VR" des VEB
Orbitaplast, Weißandt-Gölzau
TGL 26711 /0I
Ver\vendungs-
Z\veck
Grundtyp
TGL
nach TGL
26711/
1; 500
3)
1; 1 000
26711 /02
Siedlungsgebiete,
1
land- und forst -
Planung
02
Gebiete
2
Siedlungsgebiete
------
Stadtkartenwerk
..----------
wirtschaftliche
,
-------·
.....
- -3- --
Siedlungsgebiete
Staatliche
land- und forst-
Siedlungsgebiete
Liegenschafts_k_'!r_!e!.1 ______
1; :.ooo
1; 2 000
Übersichten,
r---------
Sei! e 9
2
in Ausnahmen
in der Regel
in Ausnahmen
wirtschaftliche
Gebiete
------ -----Straßen und Autobahnen
Bestands- ·
04
dokumentation,
Projektierungsgrundlage
1-------
04
f-------
3
Straßen in Sied·
außerhalb von Siedlungsgebieten
lungsgebieten,
Betrieblich-öffentl"che Straßen
Knotenpunkte
Bestandskarten
von Autobahnen
-----3
------
Brücken
Gleisanlagen von
05
3
------
06
-------
07
3
-
3
------
r - - - -- - -
1-------
3
1------- -----1-----0...
Straßenbahnen
Anschlußbahnen
Hochbauten
Leitungen der technischen Versorgung
Industrieanlagen
Dränung, Beregnungsanlagen
09
1------09
~-----
3
Grabenausbau
-----Wirtschaftsstraßen
3
------
10
f-..:, ____
- - - --
10
3
10
3
3
------- ------
Stauanlagen
F1u ßregel u ngsst el 1en
Wasserläufe
Bild 1: Maßstäbe und Grundtypen der Herausgabeoriginale von großmaßstäbigen Karten
l Zur Anwendung der Maßstäbe 1: 200/ 1: 250 siehe Absch~it t 3.
3
,
Seite 10
TGL 26 711 /01
55
/7r/7}
1:5 000
7?
54
/'.7.7,
1: 1000
53
1
52
51
1: 2000
1: 500
3
50
49
48
47
46
48
1
1
Maßstab der
49
50
Nomenklatur
52
51
53
Ausdehnung des dargestellten
Süd- Nord
dargestellte
Fläche
Gebietes in Richtung
Karte
55
54
West-Ost
1: 500
51 53-4
250m
400m
1: 1000
53 51
500m
800m
1 :2000
2-50 50
1 OOOm
1 600m
160ha
1:5000
5-50 50
2 500m
4 OOOm
1 OOOha
Bild 2: Blattschnitt und Nomenklatur
10 ha
-
40ha
t.:>1 ;;; , ; ; • ;, ;
ß....._
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1
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...,
Zeichenfläche 500mm x 800mm
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Schneide!inie der !<cpie
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Begrenzungslinie :::-'::r Zeiche"1f1.:iche
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faltmarkierung (:....-;-: smmJ
3)
~
Bezeichnung des Kartenwerks
1
't
"
Lochungsmarke (u~.-,.i 1omrn,
Maßstab
'
115
•J
4)
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·~ Orientierungsfe!ce:r.~eilung
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GeheimhaituRgs-
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ka~as:rale G~nzen
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·Stand der Aktuali!<:: (Topogra;:ihie)
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VEB
Geodäsie und Kartographie
Produktionsbereich 3i
\Hergestr~l!t
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nach TGL 26711/01/02 {Ausgabe4.80)
]Spe.zialtv;; naChTGL 2U7111
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TGL 26711/01
Hersteller:
Seite 12
V EB
Geodäsie und Kartog~aphie
Prod·u k tionsbereich
Maßstab
1:
Kreis
Auftrag Nr.
geprüft
Gemeinde
Blatt
Blattanzahl
) Format
TGL 26711/
(Ausg.
Crundtyp
Gst. L
Lagebezug
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_ ___:___::.;:..:.:_;:___-+_:.::c=="'-----------1
Instruktion
Höhenbezug
_L
ergänzt
19
gemessen im
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den
Produktionsbereichsleiter
1
:
.
fO ·:
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Bild 4: Schriftfeld und Nordpfeil für Inselkarten
Gst;
LI .
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0,75
115
1,4
o,65
"
„
1,3
0,60
.„
1,2
0 ,55
·l-
1,1
Q,50
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OJO
1,0
i\
+++-+-+--+--+--+--1--1--1--11---110
20
30
40
50
60
70
80
90
Bild 5: Annahmebereich der Lage-Standardabweichung
einer Stichprobe
100 n
Stichprobenumf ang
Seite 13
TGL 26711 /01
sH in mrn
Gst.
Hl
30
H2
225
28
210
26
195
24
180
22
165
··-~
'
'
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\
---Stichproben-
20
um fang
150
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100 n
Bild 6: Annahmebereich der.Höhen ·Standardabweichung
einer Stichprobe
sH in m (für Gst. H3)
'
1, 6
1,4
1
\
.
1
!
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1,3
1,2
1
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1,00
1
1
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1.1
0,9
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öH inm
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0,75
0,8
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0,7
0,6
1
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0,50
0,5
0,4
'
~
0,3
0,2
.
..........__
...... ___
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--
-- ---·-
0,1
0,25
0,20
.
.
.
0
10
2_0
30
40
50
60
70
80
90
Bild 7:. Annahmebereiche der Höhen-Standardabweichungen
der Schichtlinien einer Stichprobe
n
Stichprobenumfang
TGL 26711 /01
Seite 14.
fehlende oder
fehlerhafte Elemente
c
17
16 .
15
14
13
12
l1
10
9
8
7
.6
5
4
1
t
3
Stichprobenumfang ·
20
40
60
80
100
120
140
160
180
200
220
Bild 8: Annahmebereich des Vollständigkeitsgrades
und des Richtigkeitsgrades
240
260
280
300
n
Sei ·eo 15
TGL 26711 /01
1=:::e--$-
Ers[\tz für TGL 26711/01, Auscabe 5.73
·fcnderuncen gegenüber Ausgabe 5. 73: Erweiterte Begriffsdefiui tionen;
veränderte Festlegungen für Blattschnitt,·Nomenklatur, Randausstattung; neue Regelungen für die zeichnerische Darstellung; Neufassung der Festlegungen zu Quali tätsmerlaaalen großmaßstäbiger
I:arten; redo.ktionell überarbeitet.
Im vorliegenden Standard ist auf folgende Standards Bezug genommen:
. TGL 6lf-29; TGL 26711/02, /04 bis /07, /09, /10; TGL 31034/01,
/02, /05, TGL 37896
.
·
siehe TGL 14449/02
Statistische qualitätskontrolle; Begriffe
Forr.1elzeichen der Geodäsie; Fehler- und
siehe TGL 21752/01
Ausgleichungsrechnung
Begriffe der Ingenieurgeodäsie
. siehe TGL 27714
Anleitung für die Ausführung von lTeurn.essungen vom 1. Januar 1954
Fortführungsvermessungsordnung vom 10. Juni 1971 i. d. F. vom
17. Mai 1978
DV 825 Deutsche Reichsbahn "Richtlinie für den Eisenbahnvermessungsdienst (Ri Verm)"
Folgende Standards werden noch ausgearbeitet:
Großmaßstäbige Karten; Spezielle Leitungskarten
Aufmessungen von Leitungen für spezielle Leitungskarten
1
·-
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1
1
1
1
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