Ausgabe Nr. 28

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Ausgabe Nr. 28
uniaktuell
kurier
Aus dem Inhalt:
2 Interdisziplinäre Zusammenarbeit intensivieren
2 Ab WS 2000/01:
Vorlesungen beginnen früher
3 Leistungs- und belastungsbezogene Mittelverteilung
3 Prorektorenwahl am 2.2.2000
3 Kein Interesse an Wahlen
4 WiSo-Fakultät auf CD-ROM
4 Neuer Lehrstuhl für Ethik
5 Neue Bsc- und MscStudiengänge
6 Segelzentrum am
Brombachsee
Friedrich-Alexander-Universität
Erlangen-Nürnberg
Nr. 28
November 99
6. Jg.
6 Programm der WiSoFührungskräfte Akademie
7 Pflegeziele der Kinderklinik
8 Neue DFG-Förderung
9 MID-Forschungserfolg
10 Klinikum als selbständiger
Teil der Universität
11 Das Jahr-2000-Problem
13 Einweihung Neubau
Pharmakologie
14 Richtfest
Nichtoperatives Zentrum
17 Auszeichnungen
22 Internationale Kontakte
24 Intern
25 Personalia
Internet:http://www.uni-erlangen.de(unter:AKTUELLLES)
HOCHSCHULPOLITIK
Grußwort des Rektors zum Semesterbeginn
Herzlich Willkommen an der Universität
Liebe Studierende der FAU,
zum Beginn des Wintersemesters 1999/2000 heiße ich alle
Studierenden an der FriedrichAlexander-Universität Erlan-
gen-Nürnberg herzlich willkommen.
Mein besonderer Gruß gilt den
Studienanfängern unter Ihnen.
Mit Ihrer Entscheidung für die
Universität Erlangen-Nürnberg
machen Sie deutlich, daß Sie dieser Universität vertrauen. Sie
setzen auf uns, wenn es darum
geht, die Grundsteine für Ihre
persönliche Zukunft zu legen.
Für dieses Vertrauen danke ich
Ihnen und ich versichere Ihnen,
daß wir uns dieser Verantwortung bewußt sind. Wir arbeiten
ständig daran, unser Studienangebot zu verbessern und es den
Anforderungen der Arbeitswelt
sowie dem neuesten Stand von
Wissenschaft und Forschung anzupassen.
Mit der FAU haben Sie sich für
die zweitgrößte Universität in
Bayern entschieden. Mit elf Fakultäten bietet diese Universität
ein außerordentlich breites
Fächerspektrum, das interessante interdisziplinäre Verbindungen und damit Synergieeffekte
ermöglicht. Sichtbare Zeichen
der Spitzenleistungen in der Forschung sind nicht zuletzt die zehn
Sonderforschungsbereiche, die
an der FAU bestehen. Auch von
den zahlreichen internationalen
Kontakten dieser Universität
werden Sie in Ihrem Studium
profitieren können. Ich möchte
Sie ermuntern, dieses breite Angebot wahrzunehmen und neben
Ihrem Studienfach auch Denkund Arbeitsansätze anderer Disziplinen kennenzulernen, über
den berühmten Tellerrand hinauszuschauen.
An der Universität Erlangen-Nürnberg wird heftig gebaut: So konnte im September unter der Richtkrone für
das Nichtoperative Zentrum Kurt Bachmann (rechts), Leiter des Universitätsbauamtes, zahlreiche Ehrengäste
begrüßen. Auf die Festansprache von Innenminister Dr. Günther Beckstein (6. von links) folgen Dankesworte
von Rektor Prof. Dr. Gotthard Jasper (5. von rechts.), Dekan Prof. Dr. Bernhard Fleckenstein (2. von rechts)
und des Ärztlichen Direktors des Klinikums, Prof. Dr. Rolf Sauer (3. von rechts), sowie Grußworte von
Oberbürgermeister Dr. Siegfried Balleis (4. von rechts). Einzeilheiten über das Richtfest und die weiteren
Bauaktivitäten der FAU lesen Sie ab Seite 14.
Foto: Sippel
FAU UNIKURIER aktuell
1
Nr. 28/ November 1999
Die Universität möchte alle Studienanfänger am Donnerstag,
2.11.1999, zwischen 16 und 18
Uhr, im Audimax willkommen
heißen. Ich würde mich sehr freuen, Sie dort persönlich kennenzulernen.
Ihr
Gotthard Jasper
Rektor
HOCHSCHULPOLITIK
Empfehlung des Hochschulrates der Universität Erlangen-Nürnberg auf seiner 3. Sitzung
Möglichkeiten der interdisziplinären Zusammenarbeit intensiv nutzen
itte Juli tagte zum dritten
M
Mal der Hochschulrat der
Universität unter Vorsitz von
Prof. Dr. Jürgen Mittelstraß
aus Konstanz im Erlanger
Schloß. Das Gremium hat dabei erstmals mit Vertretern
dreier Fakultäten ausführlich
deren Stärken, Schwächen und
Entwicklungsperspektiven
diskutiert. Der Hochschulrat,
der diese Informationsgespräche fortsetzen wird, ist damit in eine Phase des intensiven
Kennenlernens der einzelnen
Fakultäten und Disziplinen
eingetreten. „Die Gespräche“,
so Rektor Prof. Dr. Gotthard
Jasper, „verliefen in außerordentlich produktiver Atmosphäre.“
Die einzelnen Fakultäten und Institute sollen die Wettbewerbsvorteile einer „Massenuniversität“, sprich die Möglichkeit zu
interdisziplinärer und fakultätsübergreifender Zusammenarbeit
in Lehre und Forschung, intensiv
nutzen. Dies ist eine der zentralen Empfehlungen, die der Hochschulrat im Verlauf seiner Gespräche mit Studiendekanen und
Dekanen der Philosophischen
Fakultät II und der Naturwissenschaftlichen Fakultät II für die
Gesamtuniversität aussprach. In
besonderem Maße gilt dies auch
für die WiSo-Fakultät. Der
Hochschulrat machte deutlich,
daß er großen Wert sowohl auf
eine intensivere fakultätsinterne
Zusammenarbeit in Lehre und
Forschung als auch auf eine bessere Verzahnung der WiSo mit
den anderen Fakultäten legt.
Gleichwohl konstatierte der
Hochschulrat die besondere Situation der Nürnberger Fakultät
aufgrund der räumlichen Trennung von Erlangen und sah zugleich im Kranz weiterer Fächer
um die Wirtschaftswissenschaften eine strukturelle Besonderheit der WiSo, die es in Zukunft
besser zu nutzen gelte.
Im Mittelpunkt des Gesprächs
mit den Vertretern der WiSo
stand der im Auftrag des Wissenschaftsministers vom Ausschuß Wirtschaftswissenschaften des Rates für Wissenschaft
und Forschung vorgelegte Evaluierungsbericht, der die Situation der Wirtschaftswissenschaften an bayerischen Universitäten
analysiert. Der Hochschulrat
empfahl der WiSo und der Universität, in ihren Stellungnahmen
für das Wissenschaftsministerium die Identität der WiSo, Entwicklungslinien und konkrete
Projekte in den Vordergrund zu
rücken sowie selbstbewußt die
Potentiale aufzuzeigen, die in der
Breite des Lehrspektrums der Fakultät liegen. Die Mitglieder des
Gremiums ermunterten die Vertreter der Fakultät, die Realisierung geplanter fakultätsübergreifender neuer Studiengänge, etwa
mit dem Ziel des „Wirtschaftsingenieurs“ oder des „Wirtschaftsjuristen“, zusammen mit der
Bayern paßt seine Vorlesungszeiten denen der anderen Länder an
Ab 2000/2001 beginnt das Semester 14 Tage früher
b dem Wintersemester
A
2000/2001 soll in Bayern
der Beginn der Vorlesungszeit
zum Semesterende, wenn z. B.
der 31. Juli auf einen Dienstag
fiel.
von Winter- und Sommersemester jeweils um 14 Tage vorverlegt und damit den Vorlesungszeiten aller übrigen deutschen Universitäten angepaßt
werden. Dies hat die Bayerische Rektorenkonferenz im
Einvernehmen
mit
dem
Bayerischen Staatsminister
für Wissenschaft, Forschung
und Kunst, Hans Zehetmair,
auf ihrer Sitzung Ende Juli in
Kloster Seeon beschlossen. An
der Sitzung in Kloster Seeon
nahm traditionsgemäß auch
die Spitze des Wissenschaftsministeriums teil.
Nun haben sich die Bayerischen
Rektoren unter Vorsitz von Prof.
Dr. Gotthard Jasper gemeinsam
mit dem Ministerium darauf geeinigt, daß die Vorlesungen immer am ersten Werktag der drittletzten oder der vorletzten vollen Kalenderwoche im Oktober
beziehungsweise im April beginnen. Das heißt, die Vorlesungszeit startet am Wochenanfang und schließt am Wochenende. Damit werden die eigentlichen Vorlesungszeiten intensiver genutzt.
Bisher begann, einer überkommenen Regelung entsprechend,
in Bayern der Vorlesungsbetrieb
am 1. November beziehungsweise am 1. Mai. Fielen diese
Feiertage auf einen Mittwoch
oder einen Donnerstag, so startete der Lehrbetrieb häufig erst
in der folgenden Woche. Entspechende Kürzungen ergaben sich
Im Interesse einer weitgehenden
Angleichung der Vorlesungszeiten zwischen Sommer- und Wintersemester beschlossen die
Bayerischen Rektoren außerdem, daß ab 2001 das Sommersemester 14 statt bisher 13 Kalenderwochen umfassen soll,
während die reine Vorlesungszeit im Wintersemester nach wie
vor 15 Wochen dauert. Damit
FAU UNIKURIER aktuell
werden in vielen Fächern Probleme im Lehrbetrieb erheblich
gemildert, die aus der bisher sehr
unterschiedlichen Dauer von
Winter- und Sommersemester
resultieren. Im Wintersemester
bleibt es bei der 14tägigen Weihnachtspause vom 24. Dezember
bis 6. Januar. Im Sommersemester soll neben den staatlichen
Feiertagen lediglich der Pfingstdienstag vorlesungsfrei sein.
Daraus ergeben sich folgende
Zeiten:
Wintersemester 2000/2001
16. 10. 2000 bis 10. 2. 2001
Weihnachtspause:
24.12.2000 bis 7.1.2001
Sommersemester 2001
23. 4. 2001 bis 28.7. 2001
Wintersemester 2001/2002
15. 10. 2001 bis 9. 2. 2002
Weihnachtspause:
23.12.2001 bis 6. 1. 2002
Sommersemester 2002
15. 4. 2002 bis 20. 7. 2002
Wintersemester 2002/2003
14.10. 2002 bis 7. 2. 2003
Weihnachtspause:
23.12.2002 bis 6.1.2003
2
Nr. 28/ November 1999
Technischen und der Juristischen
Fakultät zügig voranzutreiben.
Darüber hinaus appellierte der
Hochschulrat an alle, bei der Entwicklung von Zukunftskonzepten den Vergleich mit den jeweils
besten Fächern national wie international zu suchen, die deutlich werdenden Defizite und Differenzen zu analysieren und daraus die Ziele für die Zukunft und
das eigene Profil zu entwickeln.
Die dynamischen Entwicklungen
in vielen Disziplinen machen es
notwendig, daß Hochschulen flexibel auf neue Situationen reagieren können. Aufgrund seiner
Gespräche mit den Vertretern der
drei Fakultäten empfahl der
Hochschulrat der Hochschulleitung daher, Stellen unterhalb von
Professorenstellen für den wissenschaftlichen Nachwuchs offenzuhalten und deren Dauerbesetzung mit Akademischen Räten
nur im Ausnahmefall nach strenger Prüfung des Einzelfalls zuzulassen.
Grundsätzlich grünes Licht hat
der Hochschulrat für das Modell
gegeben, nach dem im Haushalt
1999 etwa 30 Prozent der zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel innerhalb der Universität verteilt werden sollen. Die Zustimmung des Hochschulrates dazu
war nötig, da das Gremium nach
Art. 26 Abs. 1 Satz 2 Nr. 4 des neuen Bayerischen Hochschulgesetzes bei Grundsatzfragen und
Schwerpunkten des Haushalts
mitwirkt. Die Universität kommt
mit dem „Mittelverteilungsmodell“ ihrer im neuen Gesetz festgeschriebenen
Verpflichtung
nach, die Mittel für Lehre und
Forschung leistungs- und belastungsbezogen
zuzuweisen
(Art.7 Abs.1 Satz 2). Besonders
unterstrichen hat der Hochschulrat in seiner Diskussion die Bedeutung eines Fonds, aus dem die
Hochschulleitung in Einzelfällen
Forschungsprojekte gezielt anstoßen oder unterstützen kann.
Dieser Fonds soll von Anfang an
Mittel enthalten und schrittweise
erhöht werden. Der Hochschulrat
ging im übrigen davon aus, daß
das Modell nach dem erstmaligen
Einsatz im Haushalt 1999 überprüft und weiterentwickelt wird.
HOCHSCHULPOLITIK
Modell ermöglicht auf Veränderungen bei Lehre und Forschung zu reagieren
Der Rektor informiert:
Leistungs- und belastungsbezogene Mittelverteilung Prorektorenwahl
itte September war es endM
lich so weit: die Sachmittel für Lehre und Forschung
für den Haushalt 1999 konnten nach ausführlichen Beratungen und Diskussionen auf
Beschluß der Hochschulleitung den Instituten abschließend in vollem Umfang
zugewiesen werden. Dabei
wurden 70% gemäß der Zuweisung des Jahres 1998 und
30% nach einem - den neuen
gesetzlichen Vorschriften entsprechenden - leistungs- und
belastungsbezogenen Modell
berechnet.
Die Grundzüge dieses Modells
sind in einem ausführlichen
Schreiben des Rektors an alle
Professoren erläutert worden, so
daß an dieser Stelle nur die zentralen Bausteine darzustellen
sind.
Die zur Verteilung anstehenden
Mittel werden zu 50 % den Lehrstühlen als Grundausstattung
zur Verfügung gestellt; die Lehrstühle wurden dazu in Anlehnung an ihre bisherige Ausstattung, die ja auf langjähriger Erfahrung beruht, in Ausstattungsklassen eingeteilt, bei denen
allerdings die Personalausstattung mit berücksichtigt wird.
25% sollen gemäß der Lehrbelastung und Lehrleistung, gemessen an der Auslastung eines
Faches mit Studenten und - in
diesem Jahr wegen fehlender
Datengrundlagen leider noch
nicht praktiziert - gemessen an
ihren Absolventenzahlen verteilt werden. Die verbleibenden
25% werden für Forschungsleistungen vergeben, die nach eingeworbenen Drittmitteln und
Promotionen und Habilitationen bemessen werden.
Natürlich kann über die fachspezifischen Gewichtungen, die
prozentualen Anteile, die Bewertungsmaßstäbe und Einstufungen weiter diskutiert werden.
Die Hochschulleitung hat dieses
Modell - gestützt auf Beratungen der Mittelverteilungskommission, die z. B. für den 50%Anteil der Grundausstattung votierte, und auf viele Gespräche
mit einzelnen Fächergruppen -
für 1999 in Kraft gesetzt, um
dem gesetzlichen Auftrag zu
genügen und insgesamt einen
Prozeß in Gang zu bringen, der
der bisher am status quo und an
zum Teil lang zurückliegenden
Berufungsverhandlungen orientierten Mittelverteilung eine bis
dato unübliche, aber notwendige Transparenz und Dynamik
verleiht, auf Veränderungen von
Leistungen und Belastungen zu
reagieren erlaubt, auch die Ausstattungsansprüche der C 3-Professoren berücksichtigt sowie
bei den lehrbezogenen Mitteln
eigenständige, gemeinsam fachintern festzulegende Verteilungen ermöglicht.
Ein Hauptvorteil des jetzt angewandten Modells, um dessen
DV-technische Konzeption und
präzise Implementation sich
Prorektor Prof. Dr. Günther
Kuhn hoch anzuerkennende
Verdienste erworben hat, ist die
Möglichkeit, es - wie 1999 praktiziert - vorsichtig und schrittweise einzuführen und zugleich
im weiteren Vollzug nachzujustieren und weiterzuentwickeln.
Wahlbeteiligung bei 13 Prozent
Kein Interesse an Wahlen
ur 13 Prozent aller Studie- Von den 24 Sitzen in der VerN
renden der Universität Er- sammlung entfielen elf auf Fachlangen-Nürnberg haben sich schaftsinitiativ-Listen für die
diesmal an den Hochschulwahlen beteiligt. „Eine so geringe
Beteiligung bei den Studentenwahlen hatten wir noch nie“,
kommentiert Richard Malter,
Leiter des Wahlamtes, die am
6. Juli 1999 durchgeführten
Hochschulwahlen.
18.828 Studierende waren aufgerufen, ihre Vertretung in Versammlung, Senat und Fachbereichsräten neu zu wählen, nur
2342 gültige Stimmzettel wanderten in die Urnen, 105 waren
ungültig. Zum Vergleich: 1998
lag die Wahlbeteiligung bei 18
Prozent.
Dennoch werden die Vertreter
der Studierenden alle zur Verfügung stehenden Sitze in Senat,
Versammlung und im Studentischen Konvent besetzen, da das
neue Bayerische Hochschulgesetz kein sogenanntes Quorum,
also eine Wahlbeteiligung von
mindestens 50 Prozent zur Erreichung der vollen Sitzzahl, mehr
vorschreibt.
Wiedereinführung der Verfaßten
Studierendenvertretung/STUVE, acht gingen an den CDS,
vier Sitze an die Bunte Linke Liste und ein Sitz an die JusoHochschulgruppe. Der Studentische Konvent setzt sich aus den
in Versammlung und Senat gewählten Studierendenvertretern
sowie 20 weiteren Vertretern zusammen. Insgesamt werden die
FSI 23 Sitze, der RCDS 14 Sitze, die Bunte Linke Liste neun
Sitze und die Juso-Hochschulgruppe zwei Sitze einnehmen.
Vier Mitgliedern des Studentischen Konvents bilden den
Sprecherrat. Er wird Anfang des
Wintersemesters gewählt.
Wie in den vorangegangenen
Jahren war bei den diesjährigen
Hochschulwahlen die Wahlbeteiligung zu den Fachbereichsräten sehr unterschiedlich hoch.
Am aktivsten beteiligten sich die
Studierenden der Theologie und
der Naturwissenschaftlichen Fakultät I mit jeweils 32 Prozent,
das geringste Wahlinteresse
zeigten die Studierenden der Juristischen Fakultät, der Naturwissenschafltichen Fakultät III
und der Erziehungwissenschaftlichen Fakultät: Gerade acht Prozent gingen hier zur Wahl.
Im Senat stehen den Studierenden vier Sitze zu. Sie werden im
nächsten Jahr vertreten durch
Wieland Weinrich vom RCDS,
Stefanie Haberkorn und Andrea
Zempel von der Fachschaftsinitiative, sowie von Thomas Ruf Der Aufwand für die Hochschulvon der Bunten Linken Liste.
wahlen ist jedesmal enorm: 22
FAU UNIKURIER aktuell
3
Nr. 28/ November 1999
Da die Amtszeit der gegenwärtig amtierenden Prorektoren Prof. Dr. Kuhn und Prof.
Dr. Naumann am 31.3.2000
abläuft, habe ich gemäß § 32
der Grundordnung der FAU
Erlangen-Nürnberg den Termin für die Wahl der Prorektoren durch die Hochschulversammlung
auf
den
2.2.2000 festgesetzt. Aufgrund des § 2 Abs. 2 der Sechsten Satzung zur Änderung
der Grundordnung vom
28.04.1999 sind erstmals zu
diesem Termin drei Prorektoren zu wählen.
Da die Prorektoren gemäß
Art. 21 Abs. 6 Satz 2 des Bayer. Hochschulgesetzes aufgrund einer Vorschlagsliste
des Rektors gewählt werden,
beabsichtige ich, meine Vorschläge gemäß § 34 der
Grundordnung noch vor
Weihnachten, am 17.12.1999,
zusammen mit der Ladung zur
Wahlversammlung bekanntzugeben.
Gemäß § 32 Abs. 2 der Grundordnung weise ich hiermit
darauf hin, daß die Möglichkeit einer schriftlichen Bewerbung um das Amt des Prorektors besteht.
Bewerbungen bitte ich bis
zum 10.12.1999 bei mir einzureichen.
(Prof. Dr. G. Jasper)
Wahlvorschläge mit 320 Kandidatinnen und Kandidaten mußten geprüft, über 18.000 Wahlberechtigte benachrichtigt werden. 13 verschiedene Stimmzettel wurden gedruckt, in neun
Wahllokalen 52 Wahlurnen und
87 Wahlkabinen aufgestellt.
Briefwahlunterlagen mußten
vorbereitet und verschickt werden. Das alles kostete die Hochschule inklusive Personalkosten
in diesem Jahr rund 200.000
Mark.
STUDIUM UND LEHRE
Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät
Theologische Fakultät
Die WiSo-Fakultät auf CD-ROM
Neuer Lehrstuhl für Ethik
eit dem Sommersemester
S
1999 ist am Institut für Systematische Theologie der neue
Verfasser Christoph Götz (links) überreichte Dekan Prof. Dr. Walther L.
Bernecker bei der WiSo-Diplom-Feier in Altdorf das erste Exemplar der
WiSo-CD-ROM.
Foto: WiSo
as haben die WiSo-Fakultät und DELTA-Airlines
gemeinsam? Auf den ersten
Blick nicht viel. Die Antwort
findet sich auf der neuen Multimedia-CD-ROM der WiSoFakultät, die im Rahmen einer
Diplomarbeit am Lehrstuhl
für Statistik und Empirische
Wirtschaftsforschung
von
Prof. Dr. Günter Buttler in Kooperation mit dem Lehrstuhl
für Betriebswirtschaftslehre,
insbesondere Steuerlehre von
Prof. Dr. Wolfgang Scheffler
entwickelt worden ist.
W
Bei der WiSo3i-CD-ROM - so
die interne Bezeichnung des Projekts - handelt es sich um eine
Computerpräsentation,
die
durch die geschickte Verknüpfung der Elemente Schrift, Bild
und Ton dem Nutzer unterhaltsame Informationen vermitteln
will. „Infotainment“ - Informationen unterhaltsam zu präsentieren - war die ausgesprochene
Zielsetzung dieser CD-ROM.
„Mit der CD-ROM möchten wir
vor allem die jüngere Zielgruppe der Studieninteressenten über
unsere Fakultät informieren“, so
Prof. Dr. Günter Buttler, der diese Arbeit von Christoph Götz
wissenschaftlich betreute.
Die CD bietet ein breites Themenspektrum. Aufgelockert werden die Fakten durch Erfahrungsberichte von Studenten aus
dem In- und Ausland über Professoren bis hin zum Vorstandsvorsitzenden der Siemens AG.
Als Interviewpartner stellten sie
sich für Videosequenzen mit einer gesamten Spieldauer von
über 60 Minuten zur Verfügung.
Wem diese Fülle an Informationen noch nicht ausreicht, der
kann aus der Präsentation heraus
direkt auf die Homepage der
WiSo-Fakultät unter: http://
www.wiso.uni-erlangen. de zugreifen.
Weil die technischen und personellen Ressourcen der noch jungen Multimedia-Agentur VAU.
COM, deren Geschäftsführer
zugleich der Verfasser dieser
Diplomarbeit ist, genutzt werden konnten, war es möglich,
die Produktionskosten einzuschränken. Die verbleibenden
Kosten konnten durch die Aufnahme von Werbesequenzen innovativer Unternehmen aus der
Region auf die CD-ROM gedeckt werden. Auch der Universitätsbund Erlangen-Nürnberg
e.V. und der WiSo-Fakultätsbund unterstützten das Projekt.
Nun bleibt zu hoffen, daß sich die
WiSo-Fakultät mit Hilfe dieses
neuen Mediums noch besser bei
der Zielgruppe der Studieninteressenten präsentieren kann. Sicherlich wird hierzu die musikalische Untermalung der CDROM durch den weltweit bekannten Nummer 1-Hit aus der
Delta-Airlines Fernsehwerbung
ihr Übriges tun.
Weitere Informationen:
Tel.: 0911/5302 -268
FAU UNIKURIER aktuell
Lehrstuhl für Systematische
Theologie/Ethik eingerichtet
worden, auf den Prof. Dr. Hans
G. Ulrich berufen wurde. Aus
diesem Anlaß fand ein Kolloquium mit internationalen Experten zum Thema „Ethik und
Öffentlichkeit“ statt. Das öffentliche Interesse an der
Ethikforschung, die Fragen des
guten und richtigen Handelns
mit wissenschaftlichen Methoden bearbeitet, ist - so die Auffassung der Veranstaltungsteilnehmer - derzeit enorm.
„Aus nahezu allen gesellschaftlichen Bereichen kämen Fragen,
wie die Theologie ethische Probleme beurteile“, sagte Prof. Ulrich, bislang Leiter der Abteilung
Sozialethik am Erlanger Institut
für Systematische Theologie.
„Die Anfragen sind so zahlreich,
daß ich zehn Professoren und viele Assistenten beschäftigen könnte“, so der Ethiker. Trotz der
großen Nachfrage und der Fülle
ethischer Probleme ist der neue
Erlanger Lehrstuhl der bislang
Einzige seiner Art in Bayern.
Prof. Ulrich sieht als seine Aufgabe, „im öffentlichen Interesse
Ethik zu lehren und zu studieren“
und „gegenwärtige ethische Fragen aus christlicher Sicht zu
klären“. Der universitäre Rahmen
gebe dafür die „Freiheit kritischer
Distanz“. Aus dieser Perspektive
solle die ethische Wissenschaft
den Zusammenhang von Wirtschaft, Politik und Kirche im
Blick behalten.
Ethik-Wissenschaftler wie Prof.
Reinhard Hütter von der Duke
University im amerikanischen
Durham und Prof. Dr. Hans Reinders von der Freien Universität
Amsterdam würdigten die internationale Zusammenarbeit mit
den Erlangern. Angesichts globaler Probleme sei es unverzichtbar,
über Ländergrenzen hinweg an
ethischen Fragestellungen zu arbeiten.
Prof. Reinders zufolge sei es Aufgabe der theologischen Ethik, gesellschaftliche Prozesse kritisch
zu begleiten. Die Frage nach dem,
was Menschen für gut halten, solle in der Öffentlichkeit thematisiert werden und nicht Privatsache bleiben. Prof. Hütter forderte
die Kirchen auf, ethische Fragen
auf die gesellschaftliche Tagesordnung zu bringen. Damit könnten die Kirchen im Sinne des
evangelischen Theologen Dietrich Bonhoeffer ein „Raum in der
Welt“ sein.
Praxisnahe Lehre: Buchwissenschaft goes Publishing
Kneipenführer als Lehrstück
Wintersemester 1998/99
Idermbewiesen
die Studierenden
Fachrichtung Buchwissenschaft an der Universität Erlangen-Nürnberg, daß sie ihr
an der Hochschule erworbenes
Wissen auch in die Praxis umsetzen können. Unter der fachmännischen Anleitung von Dozent und ars-vivendi-Verlagsleiter Norbert Treuheit realisierten sie den Kneipenführer
„Deutschland zwischen Sekt
und Selters“, der im Buchhandel erhältlich ist.
Zu den Aufgaben der Studierenden gehörten Autorenakquisition und Textredaktion ebenso wie
das Layouten mit DTP-Pro-
4
Nr. 28/ November 1999
grammen und die Pressearbeit.
Dabei entstand ein kurzweiliger
Gastronomiekompaß, in dem
auch die Information nicht zu
kurz kommt: Die besten Kneipen, Cafés, Bars und Discos zwischen Lübeck und Freiburg verführen den Erlebnishungrigen zu
einem Streifzug durch die bundesdeutsche Kneipenszene.
Die Erlanger Buchwissenschaft
verfolgt unter Prof. Dr. Ursula
Rautenberg einen integrativen
Ansatz. Bereits während des
wissenschaftlichen Magisterstudienganges sollen die Studierenden sich in praktischer Arbeit in
Verlag und Buchhandel auf Berufsfelder orientieren.
STUDIUM UND LEHRE
Neue, internationale Bachelor- und Master-Studiengänge
BSc- und MSc-Studiengänge im rechnergestützten Ingenieurwesen
um Wintersemester 1999/
Zschen
2000 werden an der TechniFakultät der Universität
Erlangen-Nürnberg neue Bachelor- und Masters-Studiengänge in Computational Engineering (Rechnergestütztes
Ingenieurwesen) eingeführt.
Diese Studiengänge tragen der
zunehmenden Bedeutung des
Computers als Forschungsund Entwicklungswerkzeug
Rechnung, indem sie Informatik und ein Ingenieurfach nach
Wahl gleichrangig zum Studieninhalt haben.
Bereits seit 1997 bietet die FAU
mit Unterstützung des Deutschen Akademischen Austauschdienstes einen internationalen Master-Studiengang in
Computational Engineering an,
der sich einer regen Nachfrage
erfreut. Im Wintersemester wird
nun dieser erfolgreiche Aufbaustudiengang um ein Bachelorprogramm erweitert und steht
damit auch für deutsche Studienanfänger offen.
Die Ansprüche an technische
Entwicklungen steigen immer
schneller. Mehr und mehr sind
Ingenieure auf den Computer angewiesen, um neue Produkte zu
entwickeln,
unterschiedliche
technische Lösungen zu vergleichen oder die Auswirkungen von
Designentscheidungen vorherzusagen. Methoden der Informatik und Mathematik sind damit
zu einer Schlüsselkompetenz in
der globalen Industriegesellschaft geworden. Intelligente
technische Systeme sind ohne
Informatik nicht mehr denkbar.
Computational Engineering ist
deshalb ein anspruchsvolles neues Fach, das sich aus dem Ingenieurwesen und der Informatik
zugleich zusammensetzt. Durch
den doppelten Studienschwerpunkt, der auf einer fundierten
anwendungsorientierten Mathematikausbildung aufbaut, sind
Absolventen in der Lage, hochkomplexe technische Fragestellungen mit Hilfe des Computers
effizient und effektiv zu lösen.
Die Abschlüsse Bachelor und
Master orientieren sich an inter-
national üblichen Studienstrukturen. Bereits nach drei Jahren
erhalten Absolventen mit dem
Bachelor-Grad einen international anerkannten Abschluß und
können damit in die Berufswelt
eintreten. Das Studium ist
praxisorientiert und beinhaltet
deshalb im Bachelorstudium ein
Industriepraktikum von 12 Wochen Dauer.
Studierende, die ihre Kenntnisse
weiter vertiefen wollen, können
entweder direkt nach dem Bachelorstudium oder auch nach einigen dazwischenliegenden Berufsjahren das Studium in einem
Masterprogramm an der Universität Erlangen-Nürnberg oder
anderenorts fortsetzen. Das Masterprogramm der Universität
Erlangen-Nürnberg dauert drei
Semester. Der Masters-Abschluß ist damit eine Qualifikation, die dem Abschluß mit einem Diplom (Univ.) gleichwer-
tig ist. Das Masterprogramm ist
auch offen für Absolventen anderer Universitäten und Fachhochschulen, dauert dann aber in
der Regel vier Semester.
Lehrveranstaltungen in Computational Engineering finden in
den ersten Semestern in deutscher, später dann zunehmend in
englischer Sprache statt. Dies erleichtert den Studierenden einen
Studienaufenthalt im Ausland
und stellt zugleich ein wichtiges
Qualifikationsmerkmal in der
globalisierten Welt dar. Durch
den interdisziplinären Doppelschwerpunkt von Informatik und
einem Ingenieurfach haben Absolventen in Computational Engineering beste Berufsaussichten in der Industrie und in der
Forschung.
lauben, die Studienschwerpunkte den eigenen Interessen anzupassen. Nach dem Vorbild amerikanischer Spitzenuniversitäten werden Studierende dabei
individuell durch Hochschullehrer als Mentoren betreut und
beraten. Das Bachelorstudium
ist so strukturiert, daß auch der
Wechsel zum Studiengang Diplominformatik an der FAU innerhalb der ersten vier Studiensemester problemlos möglich
ist.
Weitere Informationen:
Prof. Dr. Ulrich Rüde
Lehrstuhl für Systemsimulation
Haberstrasse 2
91058 Erlangen
Tel.: 09131/85 -28923
Fax: 09131/85 -28928
E-mail: [email protected]
Ein Studium ist gekennzeichnet
durch viele Wahl- und Kombinationsmöglichkeiten, die es er-
Das Schülerforum '99 an der Technischen Fakultät der Universität Erlangen
„Professor“ für einen Tag
inmal wie ein richtiger ProEcomputergestützter
fessor mit Mikrofon und
Multime-
von Schülern aus 11 Schulen gehalten.
diatechnik in einem voll besetzten Hörsaal ein Referat
halten: Das Schülerforum ‘99
machte es möglich.
Wenngleich den jungen Referenten die Anspannung anzumerken war, meisterten sie ihre
Aufgabe bravourös. Die Themen stammten aus verschiedensten Bereichen von Naturwissenschaft und Technik. Die Gewinnung regenerativer Energien
wurden mit Hilfe selbstgebauter
Modelle erläutert, so in Form einer kleinen Windkraftanlage
oder einer nach ihrem Erfinder
„Graetzel“ benannten Zelle, in
der pflanzliches Blattgrün aus
Spinat auf fotoelektrischem
Wege elektrische Spannung erzeugt. Informative Berichte
über Experimente zur Gentechnik und zum Hochgeschwindigkeitszug Transrapid zeigten aktuelle Möglichkeiten technischen Fortschritts auf, deren
Vorzügen und Risiken kritisch
beleuchtet wurden. Die vertieften Darstellungen von Sachverhalten aus dem Bereich von
Elektro- und Informationstechnik (Wechselstrom, Prozessoren, Glasfasern zur Datenüber-
Dazu hatten die beiden großen
Ingenieurverbände
Deutschlands, VDI (Verein deutscher Ingenieure) und VDE (Verein der
Elektrotechnik, Elektronik und
Informationstechnik), an der
Technischen Fakultät eingeladen. Und mit etwa 300 Teilnehmern, überwiegend Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 10 bis 13 der Gymnasien
und Oberschulen mit ihren Lehrern aus dem gesamten Bereich
Mittelfrankens von Ansbach bis
Hersbruck, war der größte Hörsaal der Technischen Fakultät
bei der Begrüßung durch den
Prorektor der Universität, Prof.
Dr. Günther Kuhn, und den Ministerialbeauftragten für die
Gymnasien Mittelfrankens, Dr.
Hermann Hanschel, gut gefüllt.
In zwei parallelen Sitzungen
wurden insgesamt 17 Referate
FAU UNIKURIER aktuell
5
Nr. 28/ November 1999
tragung, Datenvernetzung im
Haushalt, Lernprogramme) fanden ebenso interessierte Zuhörer wie die Berichte über Raketentriebwerke, das Urknall-Modell zur Entstehung von Raum
und Zeit und sehr praxisbezogen
die chemische Analyse von Honig zur Qualitätsbeurteilung.
Wie bei einem wissenschaftlichen Kongress wurden die Referate zur Diskussion gestellt,
Detailfragen aus dem Publikum
beantwortet sowie ergänzende
oder kritische Kommentare abgegeben.
Das Ziel von VDI und VDE,
Schülerinnen und Schüler mit
den faszinierenden Möglichkeiten der Ingenieurwissenschaften
vertraut zu machen, wurde beim
Schülerforum ‘99 voll erreicht.
Die Technische Fakultät leistete
Unterstützung,
indem
sie
während des laufenden Vorlesungsbetriebs des Sommersemesters zwei große Hörsäle freimachte, ein Zeichen dafür, wie
ernst im Zeichen des Ingenieurmangels die Nachwuchswerbung hier genommen wird.
STUDIUM UND LEHRE
Sportzentrum der Universität Erlangen-Nürnberg
WiSo-Fakultät
Die ersten vier Segellehrer verließen die Universität Absolventenas für unsere Münchener
Allgemeinen Hochschulsportes buch
W
Kollegen der Starnberger
See ist, kann für uns eines Ta-
ges der Große Brombachsee
sein.“ Mit diesen Worten umreißt Peter Unger, Akademischer Direktor am Sportzentrum der Universität Erlangen-Nürnberg, seine derzeitigen Zukunftsträume. Daß er
damit gar nicht soweit von der
Realität entfernt ist, zeigte sich
Ende des Sommersemesters,
als die ersten vier an der Universität ausgebildeten Lehrer
für das Wahlfach Segeln nach
erfolgreich abgelegter Ausbildung und Prüfung die Hochschule verließen.
Seit einiger Zeit ist Segeln im
Fachlehrplan der weiterführenden Schulen Bayerns fest verankert. Nach etlichen Vorarbeiten
war es auch dem Sportzentrum
der Universität Erlangen-Nürnberg gelungen, vom Bayerischen
Staatsministerium für Unterricht
und Kultus die Genehmigung zur
Durchführung von Wahlfachkursen im Segeln für die
Lehrämter und das Diplom-Studium zu erhalten.
Voraussetzungen dafür waren
das in diesem Jahr eröffnete Se-
einen Segelkurs am Brombachsee besuchen.
Besondes freut sich Reiner
Sickenberg, als Fachleiter für die
Segelausbildung zuständig, über
ein erstes Boot, das dem
Sportzentrum zur Nutzung überlassen wurde: „Unsere Absolventen haben es auf den Namen
‘Das Luder’getauft.“ Ein kleines
Motorboot gehört dem Sportzentrum bereits seit einiger Zeit, das
für den Kursbetrieb im Sicherheitsbereich nötig ist.
Auf dem Trockenen: Die ersten
von der Universität ausgebildeten
Segellehrer.
Foto: Sportzentrum
gelrevier Großer Brombachsee
südlich von Nürnberg und der
Nürnberger Yachtclub „Frankonia“, der in diesem Jahr in Ramsberg am Großen Brombachsee
sein Clubhaus einweihte und mit
Leihbooten sowie Rat und Tat
den Dozenten des Sportzentrums
zur Seite stand. Nun planen beide Partner die Zusammenarbeit
in einem schulischen Segel-Leistungszentrum für die Region.
Bereits im Sommersemester
konnte eine begrenzte Zahl von
Studierenden im Rahmen des
Der Große Brombachsee südlich
von Nürnberg ist für das
Sportzentrum der Universität Erlangen-Nürnberg nach Ansicht
von Peter Unger „eine einmalige
Chance“. Und so gehen die Träume bereits weiter in Richtung
universitäres Gelände mit Bootshaus und eigenen Segel- und Ruderbooten, das sowohl für die
Ausbildung der angehenden
Fachlehrer als auch vom allgemeinen Hochschulsport genutzt
werden könnte.
U.M.
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Sportzentrum der FAU
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as Absolventenbuch der
D
WiSo-Fakultät liegt jetzt in
3. Auflage vor. In ihm haben
149 Examenskandidatinnen
und -kandidaten die Chance
genutzt, sich potentiellen Arbeitgebern vorzustellen.
Das von Alumni WiSo Nürnberg
e.V. und der Studentenvereinigung AIESEC unter der Schirmherrschaft der WiSo-Fakultät
herausgegebene Buch gibt Einblick in Ausbildungsschwerpunkte und Berufswünsche jedes
einzelnen Absolventen der
WiSo. So können sich Arbeitgeber ohne großen Aufwand umfassend und schnell über die Ausbildungsqualität an der WiSo informieren. Statistische Auswertungen bieten eine effiziente
Identifizierung der Absolventen,
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online im Absolventenbuch zu
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Regionales Rechenzentrum
WiSo-Führungskräfte Akademie
Projekt Uni-TV auf der IFA ‘99
Marktwert durch Selbstwert
nlässlich der InternationaA
len Funkausstellung (IFA)
1999, die Anfang September
ls zukünftige FührungsA
kräfte stehen Studierende
der FAU schon heute in einem
im Berliner Messegelände
stattfand, hatte das RRZE die
Ehre, das Projekt Uni-TV auf
dem Stand des DFN-Vereins
vorzustellen.
Das Uni-TV-Projekt hat zum
Ziel, Lehrveranstaltungen wie
Fernsehsendungen zu produzieren und wird zusammen mit dem
Institut für Rundfunktechnik,
dem Bayerischen Rundfunk, der
Hochschule für Fernsehen und
Film und der TU-München
durchgeführt. Auf dem Stand
konnten Online-Übertragungen
über das Gigabit-Testbed und
Zugriffe auf bisher (z.B. auf
Basis des Collegium Alexandrinum) produzierte Sendungen
vorgeführt werden, die vom BR
im Kanal Bayern Alpha gesendet wurden.
harten Wettbewerb. Jeder
Vorteil, den sie sich erarbeiten, erhöht die Erfolgschancen. Neben fachlicher Kompetenz erwartet der Markt weitere Schlüsselqualifikationen.
Das Projekt stieß auf reges Interesse von Rundfunkanstalten,
was sich in Interviews mit dem
Schweizer Rundfunk, der
Deutschland-Welle und dem
Deutschland-Radio manifestierte. Prominente Besucher am
Stand waren u.a. Staatsminister
Bury vom Kanzleramt und
Staatssekretär Thomas vom
BMBF.
FAU UNIKURIER aktuell
Interdisziplinäres
Denken,
selbständiges Handeln, Organisationstalent oder Teamfähigkeit - die Anforderungen sind
hoch. In Kooperation mit der
WiSo-Fakultät der Universität
Erlangen-Nürnberg bietet die
WiSo-Führungskräfte-Akademie Nürnberg mit ihrer Qualifizierungsreihe „Marktwert durch
6
Nr. 28/ November 1999
Selbstwert“ ein spezielles Angebot zur beruflichen Qualifizierung. Bausteine im Wintersemester 1999/2000 sind Persönliche Arbeitstechniken und Zeitplanung, Gesprächstechniken:
Überzeugen statt Überreden, Interkulturelle Kommunikation,
Erfolgsrhetorik sowie Teamund Konfliktmanagement. Zum
Abschluß jedes Moduls gibt es
ein Zertifikat der WiSoFührungskräfte-Akademie, das
seine Wirkung auf künftige Arbeitgeber sicher nicht verfehlen
wird.
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Tel.: 0911/ 940819-60
E-mail:
wfa@grundig-akademie .de
AUS- UND WEITERBILDUNG
Erlanger Universitätsklinik mit Poliklinik für Kinder und Jugendliche formulierte Pflegeziele
„Hier steht der Mensch im Mittelpunkt“
as bundesdeutsche GeD
sundheitswesen befindet
sich massiv im Umbruch. Der
nicht. Eltern haben rund um die
Uhr die Möglichkeit, bei ihrem
Kind zu sein. Denn Eltern sind
keine Besucher, sondern Teil des
therapeutischen Teams.
Kostendruck steigt, Qualitätssicherungsmaßnahmen werden verstärkt gefordert, das
Krankenhaus als „Dienstleistungsunternehmen“ ist eine
generelle Herausforderung.
Eine Arbeitsgruppe der Universitätsklinik mit Poliklinik für
Kinder und Jugendliche (Direktor: Prof. Dr. Wolfgang Rascher)
unter Leitung von Pflegedienstleiterin Carla Evenkamp hat sich
deshalb in den vergangenen zwei
Jahren intensiv mit den Bedürfnissen und Wünschen der kleinen Patienten und ihrer Angehörigen, aber auch mit denen
der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt und „Pflegeziele“ erarbeitet. Im Rahmen einer internen Informations- und
Auftaktveranstaltung wurden
sie vorgestellt, um möglichst alle
zum Mitmachen zu motivieren.
„Denn“, so Carla Evenkamp,
„nur wenn wir gemeinsam an einem Strang ziehen, können wir
unser Ziel erreichen.“
„Pflegeziele sind für uns Leitlinien, an denen wir unser Handeln ausrichten“, erläuterte Car-
Der Mensch steht im Mittelpunkt: Die Arbeitsgruppe um Pflegedienstleiterin Carla Evenkamp (rechts) präsentiert die gemeinsam erarbeiteten Pflegeziele.
Foto: Klinik
treuung des kranken Kindes und
seiner Eltern. So lautet eines der
Pflegeziele „Ruhezeiten in den
Tagesablauf einplanen“. Auf der
Neugeborenenstation sind inzwischen Ruhephasen zu einem
festen Ritual geworden. Jeden
Mittag werden zu einem festgelegten Zeitpunkt die farbigen
Vorhänge zugezogen und es
wird leichte Entspannungsmusik gespielt.
la Evenkamp den Begriff, „sie
geben uns Orientierung und helfen, unsere Energien zu bündeln
und auf ein gemeinsames Ziel
auszurichten. Erreicht haben wir
dieses Ziel, wenn jeder, der unser Haus betritt, spürt, ja, hier
fühle ich mich wohl, hier werde
ich ernst genommen, hier steht
der Mensch im Mittelpunkt. Je
mehr Mitarbeiter dieses Gefühl
ausstrahlen, desto größer wird
der positive Eindruck unserer
Klinik sein.“
Ein professionelles Team aus
Erzieherinnen, Heilpädagogen
und Ergotherapeutin kümmert
sich mit Märchentherapie, Musik-, Bastel- und Fingerspielen
um Abwechslung. Im Spiel können die zum Teil unangenehmen
Erlebnisse in der Klinik besser
verarbeitet werden. Größeren
Patienten stehen Cassettenrecorder und Videogeräte zur Verfügung. Langzeitpatienten werden von fest angestellten Lehrerinnen weiter in der Klinik unterrichtet, so daß der schulische
Anschluß gewährleistet bleibt.
Ziel der Klinik ist eine individuelle, patientenorientierte und
kompetente Begleitung und Be-
IVMed übernimmt ihre DV-Azubis
Die ersten Datenkaufleute
atrin Paulus und Daniel
Schwientek sind die ersten
an der Universität ausgebildeten DV-Kaufleute.
K
Ausbildung lag in der Datenverarbeitung und wurde von der Informationsverarbeitung Medizin vermittelt.
Vor drei Jahren hat die Informationsverarbeitung Medizin
(IVMed) mit der Ausbildung von
zwei DV-Kaufleuten - Katrin
Paulus und Daniel Schwientek begonnen. Diese beiden Auszubildenden haben im Juli 1999
ihre Abschlußprüfung erfolgreich abgelegt und sind seitdem
in der IVMed fest angestellt.
Die neuen Mitarbeiter der IVMed
können vielseitig eingesetzt werden. Katrin Paulus unterstützt derzeit die Abteilung Anwendungsbetreuung. Zu ihren Aufgaben
gehören Projektmitarbeit, Anwendungsbetreuung und Öffentlichkeitsarbeit. Daniel Schwientek
verstärkt die Abteilung Rechner
und Netze. Hier kümmert er sich
im Rahmen des Systemmanagements u.a. um die automatisierte
Softwareverteilung.
Die beiden Auszubildenden
durchliefen während der drei
Jahre mehrere Abteilungen in der
Universität, wie z.B. Controlling, Finanzbuchhaltung, Patientenmanagement und Materialwirtschaft. Der Schwerpunkt der
Die „Zusammenarbeit mit anderen Berufsgruppen patientenorientiert zu gestalten“ ist ein weiteres Pflegeziel der Klinik, das
nur gemeinsam, das heißt berufsgruppenübergreifend
erreicht werden kann. Durch gute
interne Kommunikation und
Kooperation mit den verschiedenen Mitarbeitern der Klinik
können Arbeitsabläufe reibungslos und planbar erfolgen,
so daß den Eltern und Kindern
viel gemeinsame, ungestörte
Zeit füreinander bleibt. Klassische „Besuchszeiten“ gibt es
Aufgrund der bisherigen guten
Erfahrungen bildet die IVMed
inzwischen sechs junge Leute in
IT- Berufen aus.
FAU UNIKURIER aktuell
7
Nr. 28/ November 1999
Seit einiger Zeit wird Müttern
von Frühgeburten, Mehrlingen
und Kindern, die nach der Geburt in der Universitätsklinik für
Kinder und Jugendliche betreut
werden müssen, bereits in der
Frauenklinik ein erstes Kennenlern- und Beratungsgespräch
durch das Intensivpflegepersonal der Kinderklinik angeboten.
So können Fragen zum Geschehen nach der Geburt beantwortet und Ängste gemildert werden. Sobald wie möglich werden die Eltern in die Pflege ihres Kindes integriert. Bei Stillproblemen steht den oft
verzweifelten Müttern eine ausgebildete Still- und Laktationsberaterin zur Seite, auch am Wochenende. Eltern haben die
Möglichkeit, in neu gestalteten,
freundlichen Zimmern der Klinik oder im Ronald McDonaldGästehaus, das sich direkt neben
der Klinik befindet, zu übernachten. Auf einigen Stationen
gibt es schnurlose Telefone - exklusiv für Patienten und Eltern -,
so daß auch der wichtige Kontakt zur „Außenwelt“ mit Freunden und Verwandten weiterhin
gepflegt werden kann.
Seit einiger Zeit steht den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
der Klinik die Teilnahme an einem „Seminars zum Umgang
mit Sterben und Tod“ offen.
Außerhalb der Klinik wird die
eigene Auseinandersetzung mit
diesem schwierigen Thema gefördert und sensibel begleitet.
Das starke Interesse an diesem
Seminar beweist, daß diese Unterstützung notwendig und hilfreich für die eigene Professionalität ist und zudem sehr entlastend für den einzelnen wirkt.
Pflegedienstleiterin Carla Evenkamp hofft nun, daß möglichst
viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sich der Aktion anschließen. Erkennbar sind alle
Aktiven an einem farbenfrohen
Button mit der Aufschrift „Wir
machen mit!“
WISSENSCHAFT
Neue DFG-Fördermöglichkeit
Transregio: Sonderforschungsbereiche mit mehreren Standorten
ie Deutsche ForschungsgeD
meinschaft (DFG) fördert
seit 1. Juli 1999 im Rahmen des
Programms zur Förderung
der Sonderforschungsbereiche alternativ zu dem bisher
möglichen Typ des Sonderforschungsbereichs als neue
Form den Sonderforschungsbereich/Transregio.
Für die Förderung von Transregio gelten grundsätzlich alle im
Programm der Förderung von
Sonderforschungsbereichen
maßgebenden Bestimmungen
auf der Grundlage der Rahmenvereinbarung des Bundes und
der Länder über die gemeinsame
Förderung der Forschung nach
Art. 91 b GG vom 28. November
1975 i.V.m. der Ausführungsvereinbarung DFG/SFB vom 28.
Oktober/17. Dezember 1976.
Allein antragsberechtigt im Sinne der Verfahrensordnung der
DFG und des Wissenschaftsrats
für die Einrichtung, Förderung
und Beendigung von Sonderforschungsbereichen vom 8. Juli
1977 sind wissenschaftliche
Hochschulen. Andere Forschungseinrichtungen können
wie bisher mit Zustimmung der
antragstellenden Hochschulen in
den Antrag einbezogen werden.
Der Antrag bedarf der Zustimmung der zuständigen Landesressorts.
Die Hochschulen und die anderen beteiligten Forschungseinrichtungen stellen für jeden eingerichteten Transregio für die
Dauer der Förderung eine angemessene personelle und materielle Grundausstattung zur Verfügung. Die DFG bewilligt Fördermittel auf der Grundlage der
von ihr in bestimmten Zeitabständen durchgeführten Begutachtungen. Die maximale Förderungsdauer eines Transregio beträgt zwölf Jahre.
Ein Antrag in der Förderungsform Transregio muß wie jeder
im Rahmen des Programms zur
Förderung
der
Sonderforschungsbereiche gestellte Antrag hohen wissenschaftlichen
Ansprüchen genügen. Abweichend von der weiterhin beste-
henden Form des ortsgebundenen Sonderforschungsbereichs
sind Transregio durch mehrere,
in der Regel zwei bis drei, Standorte gekennzeichnet. Es gilt das
Prinzip der freien Wahl der Kooperationspartner an den und
zwischen den Standorten.
gestrebten Strukturziele (örtliche und überregionale Vernetzung von fachübergreifenden
Forschungsinteressen und materiellen Ressourcen) daraus abgeleitet werden können.
Die beteiligten Hochschulen
und anderen Forschungseinrichtungen betrachten einen
SFB/Transregio als gemeinsamen Forschungsschwerpunkt.
Eine der Hochschulen übernimmt die Sprecherrolle. Erwartet wird eine auch quantitativ gleichgewichtige Beteiligung der Standorte. Projektzahl
und finanzielle Volumina in der
Gesamtheit der Standorte ergeben sich aus den Anforderungen
der konkreten Kooperation im
Einzelfall.
Die Beiträge jedes Kooperationspartners müssen für das gemeinsame Forschungsziel essentiell, komplementär und synergetisch sein. Gleichgelagerte
wissenschaftliche
Interessen
und sonstige Kooperationsmotive allein genügen nicht. Der wissenschaftliche und strukturelle
Qualitätsanspruch muß dieser
Bedingung durch Neuartigkeit
der Fragestellung und durch
komplexes fachliches Zusammenspiel entsprechen.
Räumliche Entfernungen zwischen den Kooperationspartnern (Standorten) sind lediglich
an den genannten Kriterien der
Förderung zu messen. Dies gilt
auch für internationale Kooperationen, die erwünscht sind und
Das
gemeinsame
Forschungsthema muß so fokussiert
sein, daß die Auswahl des Teilnehmerkreises und die Kohärenz
der Teilprojekte in der Gesamtheit der Standorte sowie die an-
in den Förderantrag einbezogen
werden können.
Antragsbereite
Hochschulen
müssen sich - bezogen auf das
gewählte Forschungsthema - in
jedem Einzelfall zwischen der
herkömmlichen, weiterhin der
lokalen Profilbildung (Ortsprinzip) verpflichteten Förderungsform oder der neuen Förderungsform Transregio mit dem
doppelten Strukturziel von
standortgebundener und transregionaler Vernetzung entscheiden. Eine Kombination beider
Förderungsformen ist ausgeschlossen.
Zusätzliche Mittel stehen für
Transregio nicht zur Verfügung.
Innerhalb des Gesamtprogramms zur Förderung der Sonderforschungsbereiche stehen
beide Varianten im Wettbewerb.
Weitere Auskünfte:
Dr. Axel Streiter
Tel.: 0228/855-2355
E-mail: [email protected]
Lehrstuhl für Neuere Geschichte II
Finanzierung eines Bandes der
Berliner Willy-Brandt-Ausgabe gesichert
ber die BundeskanzlerÜ
Willy-Brandt-Stiftung ist
es dem Lehrstuhl für Ge-
stelle: Moderne Unternehmensgeschichte“ wird auch sie
im wesentlichen durch Sponsorengelder finanziert; das gilt
vor allem für die Stellen der
wissenschaftlichen Mitarbeiter.
schichte II der Universität Erlangen-Nürnberg gelungen,
erhebliche Mittel einzuwerben, um einen der ersten Bände der renommierten Berliner
Willy-Brandt-Ausgabe durch
Frank Fischer, Doktorand
von Prof. Dr. Gregor Schöllgen, Inhaber des Lehrstuhls
für Geschichte II, erstellen zu
lassen.
Hauptaufgabe ist die Bearbeitung einiger Bände der großen
Berliner Willy-Brandt-Ausgabe. Deren Herausgeberin ist die
„Bundeskanzler-Willy-BrandtStiftung“, die durch einen Beschluß des Deutschen Bundestages 1994 ins Leben gerufen
wurde und ihren Sitz im Rathaus Schöneberg hat. Neben
Prof. Dr. Helga Grebing, Göttingen, und Prof. Dr. HeinrichAugust Winkler, Berlin, ist
Prof. Schöllgen einer der drei
wissenschaftlichen Herausgeber. Prof. Schöllgen gehört zudem dem Vorstand der Stiftung
an.
Die „Forschungsstelle: Willy
Brandt - Berliner Ausgabe“ ist
eine von drei jüngst am Lehrstuhl für Neuere Geschichte II
der Universität Erlangen-Nürnberg etablierten und von Prof.
Dr. Gregor Schöllgen geleiteten
Einrichtungen. Wie die „Forschungsstelle: Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände“ und die „ForschungsFAU UNIKURIER aktuell
8
Nr. 28/ November 1999
Die Berliner Willy-BrandtAusgabe, die auf insgesamt
zehn Bände angelegt ist und deren erster Band im Jahr 2000 erscheinen soll, wird vor allem
bisher unbekannte Dokumente
der unterschiedlichsten Art aus
dem im Archiv der Sozialen Demokratie der Friedrich-EbertStiftung in Bonn liegenden
Nachlaß von Willy Brandt einer
breiteren Öffentlichkeit zugänglich machen. Dabei wird
die gesamte Zeit des politischen Wirkens von Brandt von
den zwanziger Jahren bis zu
seinem Tod 1993 dokumentiert.
In der Erlanger Forschungsstelle werden vornehmlich jene
Bände bearbeitet, die sich mit
dem außenpolitischen Wirken
Willy Brandts als Außenminister, Bundeskanzler und Vorsitzender der Sozialistischen Internationale befassen.
WISSENSCHAFT
Größtes BMBF-Forschungsprojekt an der Technischen Fakultät abgeschlossen
MID-Forschungserfolg für Industrie und Universität
as vom Bundesministerium
D
für Bildung, Forschung,
Wissenschaft und Technologie
(BMBF) seit April 1996 im
Rahmen des Neue Materialien-Programms MaTech geförderte Verbundprojekt zur
Technologie
räumlicher
spritzgegossener Schaltungsträger, sogenannter MIDs
(Molded Interconnect Devices) wurde im Rahmen derAbschlußveranstaltung Ende Juli
bei der Firma LPKF AG,
Garbsen bei Hannover, der interessierten
Öffentlichkeit
vorgestellt. Die geladenen Gäste, Bundesministerin Edelgard Bulmahn und der niedersächsische Ministerpräsident
Gerhard Glogowski zeigten
sich bei der Präsentation von
den Forschungsergebnissen
beeindruckt.
„Dieses Vorhaben ist ein gutes
Beispiel für den Erfolg, den eine
enge und intensive Kooperation
von industriellen und universitären Forschungsabteilungen
aus verschiedenen Fachdisziplinen erzielen kann“, erklärte Ministerin Bulmahn und nannte
dieses Projekt einen wichtigen
Beitrag zur Verbesserung unserer Wirtschaft.
Die MID-Technologie eröffnet
beim Aufbau elektronischer
Geräte völlig neue Perspektiven.
Statt wie bisher elektronische
Bauelemente auf planare Leiterplatten zu löten, zu verdrahten
und anschließend in Kunststoffgehäuse zu montieren, werden
die Leiterbahnen auf die Innenflächen der Gehäuse aufgebracht
und die Bauelemente direkt in
das spritzgegossene Gehäuse integriert. Schaltungen können
hierdurch räumlich und somit
platzsparend aufgebaut werden.
Darüber hinaus werden mechanische Bauteile eingespart, die
Herstellungsprozesse verkürzt
und eine höhere Zuverlässigkeit
erreicht.
Das Verbundprojekt umfaßte einen Gesamtumfang von 24 Millionen Mark und wurde von 17
Industriefirmen, darunter 13
Kleinunternehmen und vier
Lehrstühlen der Universität Er-
langen-Nürnberg bearbeitet. Im
einzelnen sind das der Lehrstuhl
für Fertigungstechnik von Prof.
Dr.-Ing. Dr. h.c. Manfred Geiger, der Lehrstuhl für Fertigungsautomatisiertung
und
Produktionssystematik
von
Prof. Dr.-Ing. Klaus Feldmann,
der Lehrstuhl für Kunststofftechnik von Prof. Dr.-Ing. Dr.
h.c. Gottfried W. Ehrenstein, sowie der Lehrstuhl für Werkstoffkunde und Technologie der
Metalle, vertreten durch Prof.
Dr. Hans Wilhelm Bergmann
(ab Mai 1997 Universität Bayreuth). Die Projektleitung lag
bei der Siemens AG, Berlin, der
LPKF AG, Garbsen und seitens
der Universität bei Prof. Dr. Ehrenstein und Dr.-Ing. Stefan
Stampfer vom Lehrstuhl für
Kunststofftechnik.
Ein wichtiges Ziel des Verbundprojektes war, die für MIDs bis-
her verwendeten teuren Hochtemperaturkunststoffe
durch
preiswerte Standardkunststoffe
wie Polyamid oder Polypropylen
zu ersetzen. Hierzu mußen im
Projekt eine ganze Reihe neuer
Technologien und Materialien
gleichzeitig entwickelt werden.
Einerseits war es wichtig, Leiterbahnstrukturen haftfest und
dauerhaft auf die Kunststoffsubstrate aufzubringen, andererseits
wurden Löttechniken mit geringeren
Arbeitstemperaturen
benötigt, die an die niedrigeren
Schmelztemperaturen der neuen
Substratmaterialien angepaßt
sind.
Für den weltweiten Umsatz von
MIDs, der gegenwärtig etwa 50
Millionen US-Dollar beträgt,
wird für die kommenden Jahre
eine Verdopplung prognostiziert. Von der erfolgreichen Entwicklung neuer Werkstoffe und
Fertigungstechnologien
im
Rahmen des Forschungsprojekts wird ein wichtiger Beitrag
zur Etablierung dieser Technologie auch in Deutschland für
Produkte verschiedener Branchen wie der Telekommunikations-, Automobil- und Haushaltstechnik erwartet.
Die industrielle Umsetzung aus
dem abgeschlossenen Forschungsprojekt hat bereits begonnen. Im internationalen Vergleich ist Deutschland in dieser
Technik führend. Wichtige Einsatzgebiete sind unter anderem
dort, wo mechanische oder sensorische Elemente mit Elektronik integriert werden müssen.
Das volle Potential der neuen
Technologie wird sich sicherlich erst dann erschließen, wenn
ihre Möglichkeiten bei der Konstruktion von Neugeräten
berücksichtigt werden.
Medizinische Klinik II mit Poliklinik
2000 Diagnosen mit Elektronenstrahltomographen
eit knapp zwei Jahren verS
fügt die Medizinische Klinik II der Universität Erlan-
sich dieses technisch sehr anspruchsvolle, aber für den Patienten nicht belastende Verfahren in der Kardiologie zunehmend durch: Zum einen erlaubt
die Elektronenstrahltomographie die sehr empfindliche Erkennung kleinster Kalkablagerungen in den Herzkranzgefäßen. Sie kann deshalb zur
Früherkennung von Patienten
mit einer erhöhten Herzinfarktgefährdung eingesetzt werden.
Zudem wurde das Verfahren in
den letzten Jahren in Erlangen so
weiterentwickelt, daß auch die
direkte Darstellung von Verengungen der Herzkranzgefäße
und von Bypass-Gefäßen möglich ist. Dies kann bei einigen
Patienten anstelle einer konventionellen Herzkatheteruntersuchung eingesetzt werden.
gen-Nürnberg
(Direktor:
Prof. Dr. med. Werner G. Daniel) als eine von nur wenigen
Kliniken im Bundesgebiet
über einen eigenen Elektronenstrahltomographen. Anfang September wurde mit
diesem Gerät der 2000. Patient untersucht. Die Elektronenstrahltomographie,
ein
Verfahren, das Schichtbilder
aus dem Inneren des Körpers
liefert, vereinbart fortgeschrittenste medizintechnische Qualität mit hoher Patientenfreundlichkeit.
Die Elektronenstrahltomographie ist ein nichtinvasives Diagnostikverfahren in der Kardiologie. Aufgrund ihrer hohen
Bildgebungsgeschwindigkeit
erlaubt die Elektronenstrahltomographie die Abbildung des
Herzens und der Herzkranzgefäße frei von Artefakten durch
die schnelle Eigenbewegung
des Herzens. Vor etwa zehn Jahren in den USA entwickelt, setzt
FAU UNIKURIER aktuell
An der Medizinischen Klinik II
wurde bereits seit 1993, damals
noch unter der Direktion von
Professor Dr. med. Kurt Bachmann, in einer von Privatdozent
Dr. med. Werner Moshage geführten Arbeitsgruppe Erfahrung mit der Elektronenstrahlto-
9
Nr. 28/ November 1999
mographie gesammelt. Seit November 1997 dient der an der
Medizinischen Klinik II installierte
Elektronenstrahltomograph sowohl Forschungszwecken, steht aber vor allem
der Patientenversorgung zur
Verfügung. Aufgrund
der
führenden Stellung der Erlanger
Universitätsklinik auf diesem
Spezialgebiet kamen bisher Patienten aus dem gesamten Bundesgebiet, aber auch aus dem benachbarten und fernen Ausland
bis zu den Vereinigten Arabischen Emiraten und Indien zur
Untersuchung.
In Zukunft wird sich die entsprechende Arbeitsgruppe weiterhin um den Einsatz des Verfahrens zur optimalen Patientenversorgung bemühen. Zielgruppe sind dabei vor allem Personen mit Risikofaktoren für die
"Koronare
Herzerkrankung"
und den Herzinfarkt, also Verwandte ersten Grades von Infarktpatienten, Raucher, Patienten mit hohem Blutdruck, erhöhten Cholesterinwerten oder
Diabetes.
KLINIKUM
Universität Erlangen-Nürnberg
Das Klinikum ist seit 1. Oktober selbständiger Teil der Hochschule
un ist es amtlich: Seit 1. OkN
tober 1999 ist das Klinikum
der Universität ErlangenNürnberg ein organisatorisch,
finanzwirtschaftlich und verwaltungsmäßig selbständiger
Teil der Hochschule. Damit
wird eine weitere Änderung des
seit 1. August 1998 geltenden
Bayerischen Hochschulgesetzes umgesetzt, dessen neu aufgenommener Artikel 52 die
Verselbständigung der bayerischen Universitätsklinika regelt. Die Universität ErlangenNürnberg ist nach der Ludwig
Maximilians-Universität
in
München die zweite bayerische
Hochschule, die das Gesetz in
diesem Punkt umsetzt.
Während der vergangenen 14
Monate seit Inkrafttreten des neuen Hochschulgesetzes galten die
Regelungen der Artikel 52ff noch
nicht. Erst mußten die neuen Leitungsorgane des Klinikums, Aufsichtsrat und Vorstand, konstituiert werden. Nachdem Staatsminister Hans Zehetmair bereits im
November 1998 die Aufsichtsratsmitglieder bestellt hatte, wurde nun zum 1. Oktober 1999 vom
Aufsichtsrat der neue Klinikumsvorstand bestellt.
Mitglieder des Aufsichtsrates des
Klinikums der Universität Erlangen-Nürnberg sind:
• als Vorsitzender der Staatsminister für Wissenschaft, Forschung
und Kunst oder ein von ihm benannter Vertreter (MDirig Dr.
Olaf Wirth),
• ein weiterer Vertreter des Wissenschaftsministeriums (MR Dr.
Hartmut Wurzbacher),
• ein Vertreter des Finanzministeriums (MR Franz Schallmayer),
• ein Vertreter des Arbeits- und
Sozialministeriums (MR Jörg
Haggenmüller),
• der Vorsitzende des Leitungsgremiums der Universität Erlangen-Nürnberg(Rektor Prof. Dr.
Gotthard Jasper),
• der Fachbereichssprecher der
Medizinischen Fakultät (Dekan
Prof. Dr. Bernhard Fleckenstein).
Als externe Vertreter gehören auf
Vorschlag der Universität dem
Aufsichtsrat an:
• Dr. Gerhard Jooss,
Vorstandsmitglied
der Thyssen Krupp
AG,
• Prof. Dr. Michael
Peter Manns, Direktor der Abteilung
Gastroenterologie
und Hepatologie am
Zentrum Innere Medizin und Dermatologie der Medizinischen Hochschule
Hannover.
hat er Grundsatzbeschlüsse des
Klinikumsvorstands zur Organisation zu beachten. Als Leiter der
Krankenpflege ist er Fachvorgesetzter des Pflegepersonals. Klinikspezifische Angelegenheiten
nimmt er in Abstimmung mit den
betroffenen Einzelkliniken und
Abteilungen wahr.
Die konstituierende Pflegedirektor Alexander Schmidtke, der ÄrztliSitzung des Auf- che Direktor als Vorsitzende Prof. Dr. Rolf Sauer
sichtsrates
fand und Verwaltungsdirektor Alfons Gebhard (von
Ende
November links) bilden zusammen mit Prof. Dr. Ralf Sterzel
Foto: Pfrogner
1998 statt; in den den Vorstand des Klinikums.
folgenden Monaten
führte er das öffentliche Aus- rats zu beachten und die allgeschreibungsverfahren für die neu- meinen Zielsetzungen des Gegeschaffenen Positionen des Ver- setzes für das Klinikum unter
waltungsdirektors und des Pfle- Berücksichtigung kaufmännigedirektors durch und wählte aus scher und wirtschaftlicher
dem Kreis der Bewerber die jetzt Grundsätze zu verwirklichen sozum 1. Oktober bestellten Vor- wie für eine Weiterentwicklung
standsmitglieder aus. Die Bestel- des Klinikums Sorge zu tragen.
lung des Ärztlichen Direktors und Der Klinikumsvorstand hat umdes weiteren Professors erfolgte fassende Zuständigkeiten, insbedurch den Aufsichtsrat aufgrund sondere die Entscheidungskomdes Vorschlags der Klinikdirekto- petenz über die Ressourcenverwendung.
renkonferenz bzw. der Fakultät.
Der Vorstand des Klinikums besteht aus:
• dem Ärztlichen Direktor als Vorsitzendem, Prof. Dr. Rolf Sauer
(Vorstand der Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Inhaber des Lehrstuhls für Strahlentherapie),
• dem Verwaltungsdirektor, Regierungsdirektor Alfons Gebhard,
• dem Pflegedirektor, Alexander
Schmidtke,
• Prof. Dr. Ralf Sterzel (Vorstand
der Medizinischen Klinik IV mit
Poliklinik und Inhaber des Lehrstuhls Innere Medizin IV), als einem der Universität angehörenden Professor für Medizin, der
nicht dem Aufsichtsrat angehört.
Der Vorstand der Klinikums
wurde zum 1. Oktober 1999 auf
fünf Jahre bestellt. Der Klinikumsvorstand leitet das Klinikum und führt seine Geschäfte
eigenverantwortlich. Dabei hat
er die Beschlüsse des Aufsichts-
FAU UNIKURIER aktuell
Der Ärztliche Direktor koordiniert die Krankenversorgung,
vertritt das Klinikum nach außen
und übt das Hausrecht aus. War
bisher der Rektor Dienstvorgesetzter des im Klinikum tätigen
wissenschaftlichen Personals, so
ist nunmehr diese Eigenschaft
kraft Gesetzes auf den Ärztlichen
Direktor übergegangen.
Dem Verwaltungsdirektor obliegt
die kaufmännische Führung des
Klinikums. Er ist der Leiter der
verselbständigten Klinikumsverwaltung einschließlich des wirtschaftlichen und technischen Bereiches. Er führt die Budgetverhandlungen und ist Beauftragter
für den Haushalt. Die Dienstvorgesetzteneigenschaft für das am
Klinikum beschäftigte nichtwissenschaftliche Personal ist vom
Kanzler auf ihn übergegangen.
Der Pflegedirektor ist für den
Pflege- und Funktionsdienst im
Klinikum verantwortlich. Dabei
10
Nr. 28/ November 1999
Rechtsnatur des Klinikums
Kern der mit dem Gesetz verfolgten Strukturreform ist die
wirtschaftliche Verselbständigung der Universitätsklinika im
Verhältnis zu den Universitäten.
Demgemäß ist das Universitätsklinikum eingerichtet als organisatorisch, verwaltungsmäßig und
finanzwirtschaftlich verselbständigter Teil der Universität, der als
kaufmännisch
eingerichteter
Staatsbetrieb - vergleichbar einem kommunalen Eigenbetrieb geführt wird. Das Klinikum bleibt
nach wie vor Bestandteil der Universität.
Die am Klinikum tätigen Mitglieder der Medizinischen Fakultät nehmen nach wie vor an den
allgemeinen Wahlen zu den Kollegialorganen der Universität teil.
Wie bisher sind die Klinikdirektoren kraft Gesetzes im Fachbereichsrat der Medizinischen Fakultät vertreten. Die Verantwortung für Forschung und Lehre
liegt weiterhin bei der Medizinischen Fakultät.
Die wirtschaftliche Verselbständigung des Klinikums führt nach
dem Willen des Gesetzgebers
auch dazu, daß das Klinikum personalvertretungsrechtlich aus der
bisherigen, alle Teilbereiche der
Universität umfassenden gemeinsamen Dienststelle ausscheidet
und eine eigenständige Dienststelle bildet. Leiter der Dienststelle Klinikum im Sinne des Personalvertretungsrechts ist der Verwaltungsdirektor. Trotz der weiter
bestehenden korporationsrechtlichen Zugehörigkeit der am Klinikum Beschäftigten zur Universität gilt personalvertretungsrechtlich die Trennung. Eine Verbindung beider Dienststellen über
einen Gesamtpersonalrat ist rechtlich ausgeschlossen.
DAS JAHR-2000-PROBLEM
Jahr-2000-Problem: Vorbereitungen im Universitätsklinikum
In den Notaufnahmen wurde der Ausfall geprobt
as geschieht, wenn der
W
Strom ausfällt? Von allen
Szenarien, die im Zusammenhang mit dem Jahr-2000-Problem vorstellbar sind, ist für
das Klinikum der Universität
Erlangen-Nürnberg dieses das
problematischste. Notstromaggregate stehen bereit, doch
können sie nicht über mehrere
Tage den gesamten Bedarf abdecken. Wie auf eine Lage vorbereiten, von der unbekannt
ist, ob sie überhaupt eintritt,
und auf die kein Einfluß genommen werden kann? In Erlangen hat man sich dafür entschieden, die Notsituation
durchzuspielen und praktische Abhilfe zu schaffen.
Gerade in dieser Silvesternacht
muß einkalkuliert werden, daß
Schwerverletzte oder andere
dringende Fälle häufiger als
sonst in die Kliniken eingeliefert
werden. Dazu kommt der Ansturm, auf den sich die Geburtenabteilung einstellen muß: viele werdende Mütter haben sich
eine Chance ausgerechnet, das
„Jahrtausendbaby“ zu bekommen. In dieser doppelt kritischen
Lage ist im Krisenstab des Universitätsklinikums eine Idee entstanden, die nach Wissen von
Hans-Christoph Buyken - Leiter
des Ref. V/5 mit Spezialaufgabe
„Katastrophenschutz“, der das
Klinikum unterstützend berät „in Bayern einmalig “ ist. Fast
alle Einzelkliniken, die über eine
Notaufnahme verfügen, haben
diese Idee bereits umgesetzt. Sie
probten den Stromausfall genau
zu einem Zeitpunkt, zu dem ein
- natürlich fiktiver - schwerkranker Patient mit dem Rettungswagen ankam. Dabei traten mögliche Schwachstellen offen zutage, und Alternativen konnten geprüft werden.
In der Chirurgischen Klinik ist es
zum Beispiel gelungen, in einem
solchen Fall generell auf Aufzüge zu verzichten und nur sehr kurze Wege zu nehmen. Üblicherweise werden Notfallpatienten
zunächst im Schockraum behandelt, von dort ins 3. Stockwerk zu
den Operationssälen transportiert und nach dem Eingriff zur
Aufwachstation gebracht. Zum
Jahreswechsel könnte der gesamte Ablauf stattdessen ebenerdig vor sich gehen: OP-Räume
werden in der Chirurgischen Poliklinik bereitgestellt. Für die
Wachstation ist ein Container
vorgesehen, in dem sonst die
Urologische Klinik Operationen
durchführt. Ende Dezember soll
die Bettenstation B1, die ebenfalls im Erdgeschoß liegt, vorübergehend möglichst komplett
geräumt werden, damit Patienten
im Anschluß an die Behandlung hier untergebracht werden
können.
zeiten bestanden hat.
Wichtige Anlaufpunkte sind die
Pforten des Klinikums, die deswegen sowohl mit je einem Handy als auch mit einem Handfunkgerät ausgestattet werden.
So ist gewährleistet, daß z.B. bei
Ausfall des Telekom-Festnetzes
die Rettungsleitstelle Nürnberg
die Chirurgische Klinik Erlangen auch über Funk erreicht oder
daß ein Erlanger Bürger aus der
Nachbarschaft der Kliniken, der
in der Sylvesternacht Polizei
oder Feuerwehr alarmieren will,
einen Notruf absetzen kann.
häufig Mikroprozessoren mit integrierter Software. Trotz der
von Geräteherstellern eingeholten Zertifikate, die die
Jahr-2000-Tauglichkeit bestätigen, kann nicht mit absoluter Sicherheit ausgeschlossen werden,
daß diesen Systemen beim Übergang auf den 1.1.2000 Fehler
unterlaufen. Der einzige Ausweg
ist, auf Ersatzgeräte auszuweichen - möglichst von anderem
Typus oder Fabrikat.
Rechtzeitig vor Ende des Jahres
1999 werden alle betroffenen
Kliniken diesen Test durchlaufen haben. „Für die Technische
Abteilung bedeutet das sehr viel
Mehrarbeit“, meint Buyken,
„doch es lohnt sich.“
Die Universität arbeitet eng mit
den für den Katastrophenschutz
zuständigen Behörden der Stadt
Erlangen zusammen und ist ständiger Gast bei Besprechungen,
zu denen die Stadt Erlangen einlädt. So wurde die Idee entwickelt, das Kommunikationsnetz der Universität in das der
Katastrophenschutzbehörden zu
integrieren.
Weniger dramatisch, doch
unangenehm genug könnten
Jahr-2000-bedingte Fehler im
Verwaltungsbereich sein. Für
die
Administration
des
Klinikums der FAU nehmen die
SAP R/3-Verfahren eine zentrale Rolle ein. Die IVMed testet
zur Zeit die Jahr-2000Fähigkeit des Gesamtsystems:
Rechnerbetriebssystem,
NOVELL-Server, Software und
Benutzerperipherie durchlaufen
den Jahreswechsel. Unterstützt
von Verwaltungsmitarbeitern
wird ein Benutzerbetrieb simuliert, der alle relevanten Operationen umfaßt. Bis jetzt
bestätigt dieser Test die von den
Firmen zugesicherte Jahr-2000Fähigkeit ihrer Komponenten.
Auch die weiteren zentralen
EDV-Anwendungen
für
Klinikum und Administration
sind für den Jahrtausendwechsel
gerüstet.
Unabhängige Anschlüsse
Neben der Stromversorgung ist
ein zuverlässiges Kommunikationsnetz unverzichtbar. Erfahrungen wie die beim Brand in
den Medizinischen Kliniken haben gezeigt, daß die hauseigene
Telefonanlage als einziges Mittel der Kommunikation nicht in
jeder Situation genügt. Deshalb
wurden schon Anfang des Jahres
zusätzliche, von der hauseigenen
TK-Anlage unabhängige Telefon-Festnetzanschlüsse in Räumen installiert, die der Krisenstab bei besonderen Ereignissen
aufsucht. Darüber hinaus sind 6
Mobilfunktelefone und 8 Funkgeräte beschafft worden. Zum
Jahreswechsel wird jede Klinikpforte und jeder Mitarbeiter des
Krisenstabes zusätzlich mit einem Handy ausgerüstet - insgesamt weitere 34 Geräte.
Um mit der „Außenwelt“, beispielsweise mit Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst und Rettungsleitstelle Kontakt halten zu
können, werden zwei Amateurfunkstationen aufgebaut, die über
Batterien bzw. Notstrom versorgt
sind - eine in der Leitwarte im
Südgelände, die andere im Klinikum. Speziell mit der Funkstation im Klinikbereich steht in Verbindung mit dem Betriebsfunk
ein sehr sicheres Kommunikationsmittel zur Verfügung, das seine Bewährungsprobe in KrisenFAU UNIKURIER aktuell
Berichte zur Lage im Osten
Noch ein weiteres Element bietet den Mitarbeitern, die am 31.
12. 1999 möglichlicherweise mit
einer Störung konfrontiert werden, Sicherheit. Schon in den
Abendstunden, weit vor Mitternacht, wird sich der Krisenstab
zusammensetzen und Lageberichte aus den Ländern auswerten, die den Jahreswechsel mehrere Stunden früher erlebt haben.
Sollten sich dort bedrohliche Situationen ergeben haben, so
bleibt in Erlangen noch Zeit, um
gegenzusteuern bzw. weitere
Maßnahmen des Notfallplans in
Kraft zu setzen.
Wie aber steht es mit Patienten
des Universitätsklinikums, die
zum kritischen Zeitpunkt an lebenserhaltende Systeme angeschlossen sind oder durch Meßgeräte ständig überwacht werden
müssen? „Allein von der Datenverarbeitung hängt kein Leben
ab“, konstatiert Heinrich Haunhorst, stellvertretender Leiter der
Informationsverarbeitung Medizin (IVMed). Dennoch liegt der
Schwerpunkt der Jahr-2000Problematik im Bereich der Intensiv- und Notfallmedizin. Die
medizinischen Geräte, die dort
eingesetzt werden, beinhalten
11
Nr. 28/ November 1999
Zusätzliche Sicherung
Für Eigenentwicklungen wie
selbstprogrammierte Anwendungen und Auswertungen empfiehlt Haunhorst dringend, zu
prüfen, ob Betriebssystem und
Softwarepakete Jahr-2000-fähig
sind. Wer seit mehreren Jahren
Daten für Habilitationen, Dissertationen,
wissenschaftliche
Langzeitstudien oder zur Dokumentation erfaßt, speichert und
auswertet, könnte sonst empfindliche Einbußen zu beklagen
haben. Bei Datensicherungssystemen und Datenbanken, die
mit einer zeitabgängigen Logik
arbeiten, droht vielleicht Datenverlust oder Chaos. Besonders
erhaltenswerte Daten sollten
deshalb in einem fest formatierten ASCII-Satzformat auf einem
Klinikserver oder auf FloppyDisk gesichert werden.
DAS JAHR-2000-PROBLEM
Kanzler Schöck zum Umstellungsproblem bei elektronischen Systemen zum 1.1.2000
Das Jahr 2000 Problem: Restliche Zeit zur Vorsorge intensiv nutzen
as sogenannte Jahr-2000D
Problem bei elektronischen
Systemen zählt zu jenen unerfreulichen Begleiterscheinungen des modernen Industrieund Kommunikationszeitalters, deren Eintreten zwar mit
hoher Gewißheit vorhergesagt,
deren Intensität und Ausmaß
aber auch von der Fachwelt a
priori nicht hinreichend genau
bestimmt werden kann. Sicher
ist nur, daß die damit in Verbindung stehenden Gefahren
des Versagens elektronischer
Geräte und Anlagen im weitesten Sinne zum Jahreswechsel
1999/2000 nur beherrscht werden können, wenn die Jahr2000-Tauglichkeit dieser Objekte möglichst frühzeitig überprüft und gegebenenfalls hergestellt und insbesondere eine
entsprechende Notfallplanung
betrieben wird.
Da die Gefahren in den hochtechnisierten Einrichtungen der
Universität und des Klinikums
besonders groß sind, haben die
zentralen Stellen in beiden Bereichen bereits seit längerem mit
der Prüfung der von ihnen beschafften bzw. betreuten Systeme begonnen und diese inzwischen weitgehend abgeschlossen. Für dezentral beschaffte
und/oder betriebene Systeme,
für die die Betreiberverantwortung und damit auch die Herstellung der Jahr-2000-Fähigkeit
ausschließlich bei den jeweiligen Einrichtungen der Universität (Lehrstühlen, Kliniken
usw.) liegt, war und ist dieses
Vorgehen jedoch nicht möglich.
Auf diesen Umstand wurde in einem ersten Rundschreiben zu
diesem Thema vom 9. März
1999 hingewiesen und dringend
gebeten, den Bestand an elektronischen Systemen in den Einrichtung zu sichten und die Jahr2000-Fähigkeit dieser Systeme
ggf. auch in Kontakt mit den Herstellern oder Lieferanten dieser
Systeme zu klären.
Soweit dieser Aufforderung bisher noch nicht entsprochen werden konnte, müssen die entsprechenden Maßnahmen so schnell
wie möglich in die Wege geleitet
werden. Es bleibt nur noch we-
nig Zeit, die es unbedingt zu nutzen gilt! (Siehe dazu die Liste auf
nebenstehender Seite mit den
Namen und Adressen jener Einrichtungen und Personen, die als
Ansprechpartner für die einzelnen Teilgebiete der Problematik
und zur Klärung der Verantwortlichkeiten im Einzelfall zur
Verfügung stehen.)
Wie aus der öffentlichen Berichterstattung in den Medien bekannt ist, besteht die größte Unsicherheit im Zusammenhang
mit dem Jahr-2000-Problem hinsichtlich der Aufrechterhaltung
einer kontinuierlichen Medienversorgung. Beim Betrieb von
Geräten, der Durchführung von
Versuchen, der Behandlung von
Patienten usw. ist zwar
grundsätzlich immer mit Versorgungsunterbrechungen
bei
Strom, Gas, Wasser, Lüftung etc.
zu rechnen, in der konkreten Situation zum Jahreswechsel besteht aber ein erhöhtes zusätzliches Betriebsrisiko! Gelten die
Lieferung von Gas und Wasser
noch als weniger gefährdet, so
rechnen die Energieversorger in
der Region mit einer hohen
Wahrscheinlichkeit mit Unterbrechungen bei der Stromlieferung, die von wenigen Sekunden
bis zu mehreren Tagen dauern
können.
Es wird bei diesem Letztgenannten, wegen des bestehenden Leitungsverbundes mit Osteuropa
durchaus für sehr realistisch gehaltenen Szenario nicht von einer ständigen, wohl aber sporadisch immer wieder auftretenden
Unterbrechung der Stromversorgung ausgegangen. Ein Ausfall
der Stromversorgung, wie immer er auch geartet sein mag, hat
für viele Bereiche der Universität insbesondere dann schlimme Konsequenzen, wenn er die
Einrichtungen
unvorbereitet
trifft.
An folgendes sollten deshalb in
diesem Zusammenhang unbedingt gedacht werden:
• Mit zumindest kurzfristigen
Stromausfällen in der Zeit des
Jahreswechsels muß nach den
Auskünften der örtlichen Ener-
FAU UNIKURIER aktuell
gieversorger gerechnet werden!
Gegenteilige Äußerungen in
Presse und Fernsehen sind reine
Spekulation!
• Bei einem Stromausfall sind die
meisten betriebstechnischen Anlagen (wie z.B. Beleuchtung,
Aufzüge, Kühlsysteme, Lüftung, Wärmeversorgung) nicht
mehr funktionsfähig!
• Bei einem Stromausfall können
nur die elektrischen Geräte betrieben werden, die direkt an das
Notstromnetz bzw. an eine notstromversorgte Steckdose angeschlossen sind. So sind beispielsweise Telefongeräte mit eigenem Netzanschluß (Faxgeräte, schnurlose Telefone, Modems,
TAUs,
Anrufbeantworter), Kühlschränke, Kühltruhen und Versuchsaufbauten
bei
einem
Stromausfall betriebsunfähig,
wenn sie nicht an Notstromeinrichtungen angeschlossen sind!
Deshalb muß unbedingt geprüft
werden, ob alle betriebsnotwendigen bzw. im medizinischen
Bereich lebenserhaltenden Elektrogeräte an das Notstromnetz
angeschlossen sind! Über die
Möglichkeiten der Notstromversorgung erteilen die betriebstechnischen Abteilungen des
Klinikums und des Institutsbereiches jeweils für ihren Betreuungsbereich Auskunft.
• Eine Überlastung des Notstromnetze ist unbedingt zu vermeidens, indem nur wirklich
benötigte Elektrogeräte an das
Notstromnetz
angeschlossen
werden. Elektrische Geräte, die
in der Silvesternacht nicht
benötigt werden, sollten nicht
nur ausgeschaltet, sondern wenn
immer möglich durch Ziehen des
Steckers vom Stromnetz getrennt werden, da Spannungsschwankungen auch bei ausgeschalteten Geräten zu Schäden
führen können.
• Für Geräte und Anlagen, die
über den Jahreswechsel hinweg
betrieben werden müssen, sollte
geklärt werden, ob ggf. eine Notstromversorgung sichergestellt
ist. über die Möglichkeiten der
Notstromversorgung erteilen die
12
Nr. 28/ November 1999
betriebstechnischen Abteilungen des Klinikums und des Institutsbereiches Auskunft.
• Besonders brisant könnten
Auswirkungen
eines
evtl.
Stromausfalls z.B. auf Dauerversuche, Kühlschränke bzw.
Kühltruhensein, in denen Produkte und ggf. Forschungsergebnisse lagern, die temperaturempfindlich sind.
• Räume bzw. Gebäudesind gegen schädigende Einflüsse zu sichern! Ein Stromausfall kann
nicht nur u.U. zum Ausfall von
Heizungs- und Lüftungsanlagen,
zum Einfrieren und Platzen von
Wasserleitungen und Heizkörpern, sondern z. B. , auch zum
Versagen von elektrischen
Schließsystemen usw. führen.
Eine Kontrolle aller Häuser und
Räume der Universität in der
Neujahrsnacht durch die in der
Universität eingerichteten Notdienste ist nicht möglich!
Deshalb sollte jeder selbst Vorsorge treffen. Für einzelnen Bereiche erscheint es zweckmäßig,
regelrechte Notfallpläne aufzustellen, die eine persönliche Präsenz, Rufbereitschaften oder
Kontrollgänge in der Neujahrsnacht vorsehen können. Es ist
nicht sinnvoll, sich bei diesem
Problem auf andere zuverlassen,
denn nur wer vor Ort arbeitet
kennt die Betriebsanforderungen, die Sicherheitsbedingungen
und mögliche Schadenspotentiale genau.
Noch ist Zeit die nötige Vorsorge zu treffen und von den angebotenen Informationsmöglichkeiten intensiv Gebrauch zu machen! Weitere Hinweise zu diesem Thema werden in den Rundschreiben
der
Zentralen
Universitätsverwaltung und der
Verwaltung des Klinikums sowie auf den WWW-Seiten der
Universität bekannt gegeben.
Thomas A. H. Schöck
BAUMASSNAHMEN
Liste der
Ansprechpartner
Als Ansprechpartner für die
einzelnen Teilgebiete der Problematik und zur Klärung der
Verantwortlichkeiten im Einzelfall stehen in der Universität
zur Verfügung:
• für den Bereich der Datenverarbeitung in den Instituten
und Zentralen Einrichtungen
das Regionale Rechenzentrum
(RRZE) der Universität, Dipl.Ing. Bernd Thomas, Tel.:
09131/85-27815.
Allgemeine Hinweise, Testprogramme, Verweise auf Herstellerinformationen, Kontaktadressen etc. finden sich unter
dem Stichwort „Jahr-2000-Problem“ auf den WWW-Seiten
des RRZE unter der Adresse:
http://www.unierlangen.de/
docs/RRZE/jahr2000/index.
html.
Das Informationsangebot wird
laufend überarbeitet und ergänzt. Außerdem informiert
das RRZE über dieses Thema
auch im Wintersemester in seinen Publikationen und in seinen einzelnen Veranstaltungsreihen;
für den Bereich der Datenverarbeitung im Klinikum (u. a.
SAP-System) die Informationsverarbeitung Medizin (IVMed), Dipl.-Math. Heinrich
Haunhorst, Tel.: 09131/8527804;
für den Bereich der betriebstechnischen Anlagen im Instituts- und Zentralbereich die jeweiligen Fachreferate V/2 bis
V/6 der Abteilung Technische
Dienste (ATD), Tel.: 09131/8527056 (Maschinentechnik), 27055 (Elektrotechnik), 29267 (Umwelttechnik, Sicherheitswesen), -28885 (Telekommunikation) und der Leiter der ATD, Dipl.-Ing.
Siegfried Maier (Tel.: -28615);
für den Bereich der betriebstechnischen Anlagen im Klinikum das Referat V/7 der ATD,
Dipl.-Ing. (FH) Robert Stark,
Tel.: 09131/85-33005;
für den Bereich der Medizingeräte die Fachabteilung für
Gerätewirtschaft der Klinikverwaltung, Johannes Klein,
Tel.: 09131/85-36868.
Institut für Experimentelle und Klinische Pharmakologie und Toxikologie in neuen Räumen
Ein Etappenziel auf dem Weg zum Medical Valley
ir haben heute ein wichtiW
ges Etappenziel erreicht,
doch der Weg zum „Medical
Valley“ Erlangen-Nürnberg
ist noch lange nicht zu Ende.“
Mit diesen Worten weihte Mitte Oktober der Bayerische
Staatsminister für Wissenschaft, Forschung und Kunst,
Hans Zehetmair, im Beisein
zahlreicher Ehrengäste den
Neubau des Instituts für Experimentelle und Klinische Pharmakologie und Toxikologie
(Leitung: Prof. Dr. Kai Brune)
in Erlangen ein. Der Neubau
sowie das Institut für Biochemie und das Institut für Pharmazie und Lebensmittelchemie werden den Namen des
Erlanger Professors und Nobelpreisträgers Emil Fischer
tragen.
Mit dem Neubau an der Fahrstraße konnte das Universitätsbauamt unter der Leitung von
Heinrich Backer (ab 1998 unter
der Leitung von Kurt Bachmann)
im März 1996 beginnen. Bereits
ein gutes Jahr später, im Mai
1997, wurde Richtfest gefeiert.
Bis zur Bezugsfreigabe im Februar dieses Jahres entstanden
für insgesamt über 23 Millionen
Mark ein Chemikalienlager mit
130 Quadratmetern Hauptnutzfläche und das eigentliche Institutsgebäude mit über 1.400 Quadratmetern Hauptnutzfläche.
Der nach Norden hin treppenartig abgestufte, fünfgeschossige
Institutsneubau wurde als Anbau
auf dem ehemaligen Parkplatz
des Institutes für Biochemie errichtet und schließt damit die
Baulücke auf der Westseite der
Zur Einweihung trafen sich Dekan Prof. Dr. Bernhard Fleckenstein,
Rektor Prof. Dr. Gotthard Jasper, Kanzler Thomas A.H. Schöck und
„Hausherr“ Prof. Dr. Kai Brune (von links) vor dem Neubau in der
Fahrstraße.
Foto: Böhner
Fahrstraße. Das neue Chemikalienlager wurde als Grenzbau auf
der freigeräumten Grundfläche
des ehemaligen Hoflaborgebäudes erbaut. Die Neubauten gruppieren sich um einen kleinen
Grünbereich, der nach Norden
hin durch die denkmalgeschützte alte Zollmauer abgegrenzt
wird.
Das Raumkonzept des Neubaus
ist ganz auf die Institutsnutzung
abgestimmt. Neben Isotopen-,
Gen- und Chemielabors wurden
Tierställe, Tieruntersuchungsräume, ein Seminarraum sowie
Probanden-, Büro- und Bibliotheksräume geschaffen. Im Nebengebäude, dem sogenannten
Brandhaus, sind nach dem aktuellen Stand der Technik Chemikalienlagerräume eingerichtet
worden. Im Außenbereich wurde ein chemikaliendichter Entladeplatz geschaffen.
Kern des Institutsneubaus ist ein
Stahlbetonskelett. Die Flachdecke ermöglicht eine platzsparende Sichtinstallation der umfangreichen Gebäudetechnik.
Das Erscheinungsbild der Fassade wird durch die Titanzinkaußenverkleidung, umlaufende
Stahlfluchtbalkone und farblich
behandelte
Holzfensterkonstruktionen bestimmt. Extensiv
begrünte Flachdächer mit einer
Teilversickerung der Dachflächenwässer runden das Planungskonzept ökologisch ab.
U.M.
Das Emil Fischer Zentrum
Der Neubau des Instituts für Experimentelle und Klinische Pharmakologie und Toxikologie sowie das Institut für Biochemie und
das Institut für Pharmazie und Lebensmittelchemie werden den
Namen des Nobelpreisträgers Emil Fischers tragen. Emil Fischer
hat zu Beginn seiner Karriere drei Jahre lang in Erlangen als Lehrstuhlinhaber gewirkte. Emil Fischer (1852 - 1919), Sohn eines
Spinnerei- und Wollfärbereibesitzers, studierte als Schüler von
Adolf von Baeyer in Straßburg Chemie. Anschließend ging er als
Baeyers Assistent nach München und wurde dort außerordentlicher Professsor. Es folgten Ordinariate in Erlangen, Würzburg,
und Berlin. Für die Synthese des Traubenzuckers und für Arbeiten über die Purinkörper, die zur Synthese des Coffeins führten,
erhielt er 1902 den Nobelpreis.
FAU UNIKURIER aktuell
13
Nr. 28/ November 1999
Gespräch über die Kunst: Prof.
Kai Brune, Dekan Prof. Bernhard
Fleckenstein und Wissenschaftsminister Hans Zehetmair (von
links) vor einer Plastik von Jürgen
Goertz, die von Hildegard
Doerenkamp gespendet wurde.
Foto Böhner
BAUMASSNAHMEN
Rohbau des größten Klinikprojekts der FAU vollendet
Auch für Interessierte zur Nutzung offen
Richtfest Nichtoperatives Zentrum Magazin des Archivs erweitert
Der Rohbau steht: Das Nichtoperative Zentrum entlang der Neuen
Straße aus der Vogelperspektive. Mitte 2001 soll der Betrieb aufgenommen werden.
Foto: Sippel
Das Archiv der Universität: Dr. Clemens Wachter, im Hintergrund rechs
Prof. Dr. Alfred Wendehorst, der seit 1975 dem Archiv vorsteht.
Foto: Sippel
m Beisein zahlreicher Ehrengäste wurde Mitte September die Richtkrone für den
1. Bauabschnitt des Nichtoperativen Zentrums der Universität Erlangen-Nürnberg am
Maximiliansplatz in Erlangen
hochgezogen. Innenminister
Dr. Günther Beckstein überbrachte die offiziellen Glückwünsche der Staatsregierung.
nde Juli wurde das umgebaute Magazin des Universitätsarchivs durch den Kanzler der Universität, Thomas
A.H. Schöck, offiziell seiner
Bestimmung übergeben.
I
„Mit diesem Neubau bekunden
wir unser Bestreben“, so der Innenminister, „ die Universität Erlangen-Nürnberg zu einem leistungsstarken und wettbewerbsfähigen Bildungs- und Forschungszentrum auszubauen.“
Damit werdem die „Voraussetzungen für eine zeitgemäße Patientenversorgung und für eine zukunftsweisende
medizinische
Forschung geschaffen.“
Im Juni 1997 hatte Ministerpräsident Dr. Edmund Stoiber persönlich den ersten Spatenstich zu
dem Großprojekt getan. 12.750
Quadratmeter Nutzfläche entstehen für die Medizinischen Kliniken I (Vorstand: Prof. Dr. Eckhart
G. Hahn) und II (Leiter: Prof. Dr.
Werner Daniel), eine Internistische Röntgendiagnostik und die
Zentrale Notfallaufnahme mit
Krankenwagenanfahrt, Untersuchungs-, Behandlungs- und Verwaltungsbereiche für die beiden
Kliniken. Einrichtungen für Verund Entsorgung und für soziale
Dienste werden auf zwei unterirdische und drei oberirdische Ebenen verteilt. Sechs Stationen mit
insgesamt 168 Betten sind für die
allgemeine Pflege vorgesehen;
hinzukommen 12 Intensivbetten
für jede der zwei Kliniken und
weitere 10 Tagesplätze für die
Medizinische Klinik I. 152 Millionen Mark steuert die Staatsregierung aus der „Offensive Zukunft Bayern“ zum derzeit größten Klinikprojekt der FAU bei.
Die gesamten Baukosten werden
mit 192 Millionen veranschlagt.
Mitte 2001 soll der Betrieb genommen werden.
E
Mit einem Kostenvolumen von
50.000 Mark wurde die bestehende Compactus-Anlage erweitert und die Lagerfläche auf
etwa 1.900 laufende Meter nahezu verdreifacht. Das Magazin
bietet somit auf absehbare Zeit
Ehemaliger Pferdestall für 350.000 Mark umgebaut
Erster Uni-Wertstoffhof in Bayern
ei der Universität fallen am
B
Standort Erlangen Jahr für
Jahr 600 Kubikmeter Eisenschrott, 20 Tonnen Elektronikschrott, 50 Tonnen Holz, dazu
noch Berge von Sperrmüll,
Glas und Styroporan, eine
enorme Menge an Wertstoffen,
die sachgerecht bis zum Abtransport in entsprechenden
Verwertungseinrichtungen gelagert werden muß. Nun hat
die Universität als erste Hochschule in Bayern einen universitätseigenen Wertstoffhof in
einem geschlossenen Gebäude
eingerichtet, den Kanzler Thomas A.H. Schöck Ende Juli
1999 offiziell seiner Bestimmung übergeben konnte.
Der Wertstoffhof auf dem
Röthelheim-Campus ist in einem denkmalgeschützen Ge-
FAU UNIKURIER aktuell
bäude untergebracht, das ursprünglich als Pferdestall, später
den Amerikanern als Lager und
Werkstatt diente. Auf 315 Quadratmetern stehen vier Großcontainer mit je 11,5 Kubikmetern
Fassungsvermögen für Elektronikschrott, Holz, Sperrmüll und
Eisenschrott bereit, 20 Sammelbehälter nehmen Metall, Glas,
Laborgläser, Kabel, Folien,
Kunststoffe, Papier und Styropor auf. Der Wertstoffhof ist
mittwochs von 8.00 bis 13.00
Uhr geöffnet, am Dienstag und
Donnerstag werden die Wertstoffe nach vorheriger Anmeldung (Tel.: 85-27777) von den
verschiedenen Standorten mit
einem eigenen Fahrzeug abgeholt. Die Umgestaltung des
Wertstoffhofes durch das Universitätsbauamt schlug mit
350.000 Mark zu Buche.
14
Nr. 28/ November 1999
genügend Platz für die Aufarbeitung der bisherigen und die Eingliederung neuer Aktenbestände
der Universität.
Notwendig wurde diese Maßnahme durch die Übernahme zahlreicher Fakultätsarchive, so daß
demnächst der weitaus größte
Teil der universitären Archivalien
zentral verfügbar sein wird. Auch
die Personalsituation wurde entscheidend verbessert. Neben
Prof. em. Dr. Alfred Wendehorst,
der das Archiv seit 1975 als Vorstand leitet, wurde die Stelle eines
hauptamtlich tätigen wissenschaftlichen Mitarbeiters geschaffen und mit Dr. Clemens
Wachter besetzt, der bereits seit
1995 als Mitarbeiter am Universitätsarchiv beschäftigt war. Dr.
Wachter, geboren 1966 in Nürnberg, studierte an der FAU Geschichte und Germanistik. Nach
dem ersten Staatsexamen promovierte er 1998 bei Prof. Dr. Werner K. Blessing in Bayerischer
und Fränkischer Landesgeschichte mit einer Dissertation
über „Kultur in Nürnberg 19451950“. Das Universitätsarchiv ist
als Einrichtung der Zentralen
Universitätsverwaltung vorrangig für universitätsinterne Recherchen zuständig, steht jedoch
soweit es der Dienstbetrieb zuläßt
jedem zur Benutzung offen.
Weitere Informationen:
Dr. Clemens Wachter
Tel. und Fax: 09131/85 -23948
E-mail: [email protected]
BAUMASSNAHMEN
Dr. Hertha und Helmut Schmauser-Stiftung
Universität eröffnete fünftes internationales Gästehaus in Uttenreuth
itte September konnten
M
Prorektor Prof. Dr. Bernd
Naumann und Kanzler Tho-
Universität beabsichtigt, die Erträge aus der Vermietung der
Wohnungen zur Förderung der
Forschung zu verwenden, vor allem für die Naturwissenschaftlichen Fakultäten I, II und III. Zudem soll einmal jährlich ein Dr.
Hertha und Helmut SchmauserPreis jeweils im Turnus von einer der elf Fakultäten für eine
hervorragende Promotion verliehen werden.
mas A.H. Schöck im Beisein
zahlreicher Ehrengäste das
fünfte Gästehaus der Universität in Uttenreuth östlich von
Erlangen einweihen. Die anderen Gästehäuser befinden
sich in der Bergstraße 13, in
der Erwin-Rommel-Straße 61
und 63 sowie in der CarlThiersch-Straße 5 die UniKate.
Möglich wurde dies durch die
Dr. Hertha und Helmut Schmauser-Stiftung, durch die die Universität Miteigentumsanteile an
Grundstücken in Uttenreuth vererbt bekam. Die Universität hat
diese Anteile 1996 an die Firma
IMMO Sollmann veräußert, die
dort eine Wohn- und Geschäftsanlage schlüsselfertig errichtete,
und im Gegenzug dafür dreizehn
dieser neuen Wohnungen erwor-
Kanzler Thomas A.H. Schöck und Prorektor Prof. Dr. Bernd Naumann
(von links) begutachten im Innenhof das Modell der Uttenreuther
Wohnanlage.
Foto: Pfrogner
ben. Sieben dieser Wohnungen
werden Gastwissenschaftlern
der Universität zur Verfügung
stehen, die übrigen Wohnungen
auf dem freien Markt vermietet.
Die zwischen 26 und 35 Qua-
dratmeter großen Gästewohnungen verfügen über Küchenzeile,
Bad, einen Balkon oder Wintergarten, sind voll möbliert und
mit allen erforderlichen Haushaltsgeräten ausgestattet. Die
Außerdem erwarb die Universität in der Uttenreuther Wohnund Geschäftsanlage weitere
Wohnungen und Läden aus Mitteln anderer Stiftungen: Aus der
Johannes und Frieda MahronStiftung 15 Wohnungen und zwei
Läden, eine Wohnung aus der
Dr. Schirmer-Vermächtnis-Stiftung und eine Wohnung aus der
Dorothea und Dr. Richard Zantner-Busch-Stiftung. Diese Wohnungen und Läden werden ebenfalls zur Vermietung angeboten.
Universität renoviert Amberger Wohn- und Geschäftshaus
Ein Schmuckstück für die Amberger Innenstadt
it der Generalsanierung
M
des Wohn- und Geschäftshauses in der Unteren Nabburger Straße 2 in Amberg hat
im September die Universität
Erlangen-Nürnberg begonnen. Im Laufe von 14 Monaten
wird das sogenannte GiehrlHaus für rund 2,8 Millionen
Mark grundlegend umgebaut,
damit es anschließend wieder
als Wohn- und Geschäftshaus
genutzt werden kann.
Nach der Generalsanierung wird
das Haus über zwei Läden und
vier Wohnungen verfügen. Auch
die am Haus angebrachte Madonna wird dann wieder das Gebäude zieren. Sie wurde für die
Zeit der Bauarbeiten abgenommen und wird sorgfältig verwahrt, auch wenn es sich bei dem
Werk nur um eine Kopie des im
Stadtmuseum ausgestellten Originals handelt.
Mit der Generalsanierung des
unter Denkmalschutz stehenden
Hauses ist die Nürnberger Architektin Dipl.-Ing. (FH) Christa
Baumgartner federführend be-
traut worden. Unter ihrer Regie
wurde bereits für die Universität
Erlangen-Nürnberg ein ebenfalls
unter Denkmalschutz stehendes
Gebäude auf dem neuen Röthelheim-Campus zum internationalen Gästehaus „Uni-Kate“ der
Hans-Wilhelm
und
Helga
Schüßler-Stiftung umgebaut.
Das Eckhaus Untere Nabburger
Straße/Rathausstraße hat eine
lange Geschichte, wie Anne
Schiener, Studentin der Universität Erlangen-Nürnberg, nachweisen konnte: Erstmals wurde
das Haus in einem Kaufbrief für
das Nachbarhaus im Oktober
1517 urkundlich erwähnt. Eigentümer war damals Jakob
Spieß. Wann und von wem Spieß
das Haus erworben hatte, konnte jedoch nicht ermittelt werden.
Auch in den folgenden Jahren
weist die Geschichte um „das
Eckhaus am Markt bei der Martinskirche“
immer
wieder
Lücken auf. Eine gewisse Bedeutung erlangte das Haus um
1770, als es zeitlich befristet als
Außenstelle des Hofkastenamtes
FAU UNIKURIER aktuell
diente und vermutlich auch
Wohnung des Hofkastenamtsbeamten war. Doch schon bald gab
es innerhalb des Amtes Umorganisationen. Das Haus wurde den
neuen Anforderungen nicht
mehr gerecht, zumal es sich damals in einem recht schlechten
Zustand befand. Es wechselte in
den folgenden Jahren wiederholt
den Besitzer.
Ab 1886 gelangte das Haus in
den Besitz des Spenglers Josef
Zender, der es grundlegend umund fünf Kaufläden einbaute.
Nach dem Tod verkaufte seine
Witwe das Haus 1911 dem Buchhändlerehepaar Hans und Elise
Giehrl. Diese vererbten es ihrem
Sohn Karl.
Karl Giehrl, 1903 in Amberg geboren, hatte Kunstgeschichte,
Philosophie, Archäologie und
Naturwissenschaften in Berlin
studiert, mußte aber sein Studium abbrechen, um die elterliche
Buchhandlung zu übernehmen.
Karl Giehrl, er starb im Februar
1976 in Amberg, und seine Frau
Erika, sie starb 1982, haben in ei-
15
Nr. 28/ November 1999
nem gemeinsamen Testament
ihren Grundbesitz der Universität Erlangen-Nürnberg vermacht. Zudem haben sie festgelegt, daß bereits seit 1978 jährlich aus den Mieterlösen Stipendien an „würdige und geeignete“ Studenten und Studentinnen
aus der Stadt Amberg oder dem
Landkreis Amberg-Sulzbach
vergeben werden, um sie bei ihrer Promotion zu unterstützten.
Außerdem wird seit 1978 jährlich der „Karl Giehrl-Preis“ von
einer der elf Fakultäten der Universität Erlangen-Nürnberg für
eine überdurchschnittliche Promotion vergeben.
Der Name Giehrl findet sich in
den Bürgerbüchern der Stadt
Amberg in verschiedenen
Schreibweisen: Gürl, Gürll,
Giehrl, Girl, erst in späteren Jahren Giehrl. Erstmals wird 1458
ein Bürger Fritz Gürl genannt.
1850 taucht in den Büchern ein
Schneider Karl Giehrl auf. Ob er
ein Vorfahre von Karl Giehrl
war, konnte nicht geklärt werden.
AUSSTELLUNGEN
Vom schwierigen Weg zur ersten deutschen Orthographie-Reform
Eine Ausstellung des Instituts für Geschichte der Medizin
Alle Schüler schreiben gleich
Da hilft nur noch das Messer
Foyer des Erlanger SchlosIdermsesUniversitätsbibliothek
ist derzeit eine Ausstellung
zum
ie Möglichkeiten des ChirD
urgen sind seit der Einführung der Narkose 1846/47
Thema: „Alle Schüler schreiben gleich. Die Vereinheitlichung der Rechtschreibung
von 1903“ zu sehen.
Angesichts der aktuellen Diskussion über die Rechtschreibreform
vergißt man oft, daß eine einheitliche
Rechtschreibung
in
Deutschland erst zu Beginn des
20. Jahrhunderts eingeführt wurde und daß eine solche Reform
nicht ohne Schwierigkeiten
durchzusetzen war. An einzelnen
Reformversuchen hatte es zwar
nicht gefehlt, doch erst mit der
Reichsgründung änderte sich die
Situation grundsätzlich und die
Schulen wurden zur treibenden
Kraft einer Vereinheitlichung.
Eine führende Rolle sollte der
Gymnasiallehrer Konrad Duden
aus Schleiz spielen. 1872 erschien seine orthographietheoreti-
sche Schrift „Deutsche Rechtschreibung“. Doch erst als sich
1901 das Reichsinnenministerium der Sache annahm, kam es zu
einer Einigung. Diese Regelung,
Deutsche Einheitsorthographie
genannt, trat für Behörden ab dem
1. Januar 1903, für die deutschen
Schulen ab dem Schuljahr
1903/1904 in Kraft. Diese Regelung blieb bis zur jetzigen Reform
die in allen deutschsprachigen
Ländern gültige Orthographie.
Die ausgestellten Fibeln wollen
einen Überblick vermitteln, wie
fast ein Jahrhundert lang nach
diesen Regeln alle Erstkläßler im
Schreiben unterrichtet wurden.
Zum Vergleich werden einige
ABC-Bücher aus der Zeit vor
1903 gezeigt. Die Fibeln sowie
mehrere Stücke aus der buchgeschichtlichen Sammlung sollen
vor Augen führen, wie die Erstkläßler ein Jahrhundert lang im
Schreiben unterrichtet wurden.
und der Anti- und Asepsis beträchtlich gewachsen. Doch
nicht alles, was heute in den
Operationssälen geschieht,
haben die letzten einhundert
Jahre hervorgebracht. Blickt
man zurück ins 18. Jahrhundert, so ist man erstaunt, welche Operationen in jener Zeit
bereits durchgeführt, ausprobiert oder auch nur als Idee
konzipiert wurden.
Die Ausstellung „Da hilft nur
noch das Messer. Chirurgische
Verfahren im historischen Vergleich“, die bis Ende November
im Erlanger Stadtmuseum gezeigt wird und federführend von
Dr. Marion M. Ruisinger und
Priv.-Doz. Dr. Thomas Schnalke vom Institut für Geschichte
der Medizin erarbeitet wurde,
versucht eine Gegenüberstel-
lung. Gezeigt werden eine Reihe von chirurgischen Verfahren,
die bereits im 18. Jahrhundert
praktiziert wurden und noch
heute zum Repertoire der modernen Chirurgie gehören wie
der Kaiserschnitt imd der Starstich. Historische Ausstellungsobjekte etwa fein gearbeitete
Starstichmesser treffen auf moderne medizintechnische Produkte wie beispielsweise Geräte zur Entfernung der Augenlinse und künstliche Linsen. Begleitende Bilder und Texte machen die gezeigten Verfahren
verständlich.
Die Ausstellung wird im Erlanger Stadtmuseum in Verbindung
mit der Sonderausstellung „Das
Werkzeug des Hippokrates“ zu
sehen sein. Als Produktion des
Erlanger Instituts für Geschichte der Medizin ist sie das Ergebnis eines auf zwei Semester angelegten Projektseminars.
Fotowettbewerb des Botanischen Gartens
Empfang zum 60. Geburtstag
Erster Preis für den Borretsch
Glückwünsche für K.-E. Merker
Für seine detailgetreue Aufnahme einer Borretschblüte (oben) hat
Robert Scherzer den mit 500 Mark dotierten ersten Preis des Fotowettbewerbs „Arznei-, Gewürz- und Giftpflanzen“ gewonnen, den der
Freundeskreis des Botanischen Gartens Erlangen während des Sommers ausgeschrieben hatte. Den Jury-Mitgliedern fiel es nicht leicht,
aus über 100, zum Teil sehr guten Fotografen die Gewinner auszuwählen. Den mit 300 Mark ausgestatteten zweiten Preis erhielt Günter
Wolf für seine Fotografie einer Augentrost-Pflanze, für seine Aufnahme
einer Ricinus-Pflanze wurde Dr. Klaus Michel mit dem dritten Preis
belohnt. Er ist mit 150 Mark dotiert. Die Geldpreise stellte die Firma
PhytoLab GmbH & Co.KG zur Verfügung. Der Freundeskreis war von
dem eindrucksvollen Bildmaterial so begeistert, dass er eine Auswahl
der schönsten Fotos in Buchform veröffentlichen will.
Am 15. September konnte Karl-Ernst Merker (rechts), Leitender
Regierungsdirektor und Ständiger Vertreter des Kanzlers der Universität, seinen 60. Geburtstag feiern. Aus diesem Anlaß luden Rektor
Prof. Dr. Gotthard Jasper (Mitte) und Kanzler Thomas A.H. Schöck
(links) zu einem Empfang ins Erlanger Schloß. Die Gelegenheit zur persönlichen Gratulation nutzten an die 100 Personen aus Wissenschaft,
Verwaltung und öffentlichem Leben. Karl-Ernst Merker studierte
Rechtswissenschaft in Berlin, München und Würzburg. 1966 trat er in
die Bayerische Finanzverwaltung ein. In der Zentralen Universitätsverwaltung der Universität Erlangen-Nürnberg ist er seit 1973
tätig. Er ist Leiter der Abteilung I der ZUV für Akademische und Rechtsangelegenheiten und fungiert als Ständiger Vertreter des Kanzlers.
.
Foto: Sippel
FAU UNIKURIER aktuell
16
Nr. 28/ November 1999
AUSZEICHNUNGEN
Würdigung für zehn herausragende Doktorarbeiten aus allen Fakultäten
STAEDTLER-Stiftung vergab erstmals hochdotierte Promotionspreise
ie Firma STAEDTLER NoD
ris GmbH hat im Frühjahr
1997 eine rechtsfähige öffentliche Stiftung des bürgerlichen
Rechts eingerichtet, deren
Zweck es ist, die wissenschaftliche Forschung an inländischen
Universitäten und Fachhochschulen, insbesondere an der
Universität Erlangen-Nürnberg, zu fördern. Im Juli konnten erstmals aus den Erträgen
der Stiftung zehn STAEDTLER-Promotionspreise 1998
vergeben werden. Die Preisverleihung fand in feierlichem
Rahmen in den Räumen der
Firma STAEDTLER in Nürnberg statt. Die Preise sind mit
jeweils 5.000 Mark ausgestattet
und sind damit die am höchsten
dotierten Promotionspreise der
Universität.
Nach der Begrüßung durch den
Vorsitzenden des Vorstandes der
STAEDTLER-Stiftung, Dr. Walther Dinkelmeyer, und einer kurzen Werksbesichtigung stellte
Dipl.-Kfm. Dieter Karle, Geschäftsführer der Firma STAEDTLER, die Gründung der Stiftung vor.
Rektor Prof. Dr. Gotthard Jasper,
dankte im Namen der Universität
für die Einrichtung der Stiftung.
Den Festvortrag unter dem Titel
„Wie Licht leise wird“ hielt Dr.
Stefan Spälter, STAEDTLERPromotionspreisträger 1998.
Anschließend stellte Dr. Dinkelmeyer die STAEDTLER-Preisträger vor und übergab die Promotionspreise an:
Dr. Martin Beck für seine Dissertation „Elia und die Monolatrie. Ein Beitrag zur religionsgeschichtlichen Rückfrage nach
dem vorschriftprophetischen Jahwe-Glauben“, die er am Lehrstuhl
für Alttestamentliche Theologie
bei Prof. Dr. Hans-Christoph
Schmitt angefertigt hat. Dr. Beck
war während seiner Promotion
Stipendiat der Studienstiftung des
deutschen Volkes und arbeitet
derzeit als Vikar in Bayreuth.
Dr. Walter Buggisch für seine
Dissertation „Zeugenbedrohung
und Zeugenschutz in Deutsch-
Dr. Rainer Groß für seine Dissertation „Entwicklung, Einsatz
und Evaluation eines Teachwarepaketes zur Erlangung unterschiedlicher Kompetenzstufen
in der statistischen Grundausbildung“, die er am Lehrstuhl für
Statistik und Ökonomie von
Prof. Dr. Ingo Klein angefertigt
hat. Dr. Groß arbeitet derzeit in
der Pfleiderer AG in Neumarkt.
Bevor die Promotionspreise der STAEDTLER-Stiftung übergeben wurden, hatten die Preisträger Gelegenheit zu einer Werksbesichtigung.
Foto: Sippel
land und in den USA“, die er am
Lehrstuhl für Strafrecht und Kriminologie von Prof. Dr. Franz
Streng angefertigt hat. Seine Promotion hat Dr. Buggisch während
der Referendarzeit erstellt, die er
auf der Basis eines PromotionsStipendiums der Friedrich-Naumann-Stiftung für ein Jahr unterbrechen konnte. Als Regierungsrat z.A. ist er derzeit beim Präsidium der Bereitschaftspolizei in
Bamberg beschäftigt.
Dr. Reinhard Beise für seine
Dissertation „Gefrierschmerz
und Kältehyperalgesie“, die er
am Lehrstuhl für Physiologie
von Prof. Dr. Hermann O. Handwerker angefertigt hat. Von 1994
bis 1996 war Dr. Beise Mitglied
des Graduiertenkollegs „Pathobiologie der Schmerzentstehung
und Schmerzverarbeitung“, in
dem die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) überdurchschnittlichen Studenten eine
Promotion ermöglicht. Seit 1996
arbeitet Dr. Beise in der pharmazeuthischen Industrie in München.
Dr. Susanne de Ponte für ihre
Dissertation „Aktion im Futurismus. Ein Versuch zur methodischen Aufarbeitung von ‘Verlaufsformen’ der Kunst“, die sie
bei Prof. Dr. Karina Türr am Institut für Kunstgeschichte angefertigt hat. Dr. de Ponte hat von
der Universität zwei Dissertationsstipendien zum Forschungsprojekt „Aktion im Futurismus“
FAU UNIKURIER aktuell
erhalten und hat seit April 1999
ein Stipendium der Universität
zur Vorbereitung des Habilitationsprojektes „Skulptur um
1900“. Zudem nimmt sie Lehrtätigkeiten an der Akademie der
Bildenden Künste in Nürnberg
und am Institut für Kunstgeschichte der Universität war.
Dr. Michael Hartmann für seine Dissertation „Computational
Approach in the Description of
Some Typical Water Exchange
Reactions and Related Enzyme
Catalysis“, die er am Lehrstuhl
für Anorganische und Analytische Chemie bei Prof. Dr. Rudi
van Eldik angefertigt hat.
Während seines Studiums war
Dr. Hartmann ein Semester als
Erasmus-Stipendiat am Imperial
College in London. Derzeit
forscht er mit einem Stipendium
der DFG als Postdoktorand an
der Australian National University in Canberra.
Dr. Stefan Spälter für seine Dissertation „Die Quantenstruktur
optischer Solitonen“, die er am
Lehrstuhl für Optik bei Prof. Dr.
Gerd Leuchs angefertigt hat. Dr.
Spälter hat während seiner Promotion entscheidend beim Aufbau der neuen Quanten-Meßtechnik-Gruppe mitgearbeitet.
Nach seiner Promotion wurde
Dr. Spälter eine der begehrten
Gastforscherstellen am Bell-Laboratorium der Firma LucentTechnologies in Murray Hill,
USA, angeboten.
17
Nr. 28/ November 1999
Dr. Martin Schwandt für seine
Dissertation „Entwicklung eines
Planspiels zum Klinikmanagement mit Fallpauschalen-orientierter Finanzierung: KLIMA
Forte“, die er am Lehrstuhl für
Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Operations Research
von Prof. Dr. Manfred Meyer angefertigt hat. Dr. Schwandt ist
seit 1993 wissenschaftlicher Mitarbeiter des Lehrstuhls und arbeitet derzeit dort als Assistent.
Dr. Ingrid Fischer für ihre Dissertation „Describing Neural
Networks with Graph Transformations“, die sie am Lehrstuhl
für Programmiersprachen von
Prof. Dr. Hans-Jürgen Schneider angefertigt hat. Während ihrer Promotion arbeitete Ingrid
Fischer als wissenschaftliche
Mitarbeiterin am Lehrstuhl von
Prof. Schneider und ging nach
ihrer Promotion mit einem Postdoktorandenstudium an das International Computer Science
Institut in Berkeley/Californien.
Dort wird sie bis zum Jahresende im Bereich Computerlinguistik arbeiten.
Dr. Dietrich Wolf für seine Dissertation „Technologienahe in
situ Analyse der Bildung von
CuInSe2 zur Anwendung in
Dünnschicht-Solarzellen“, die
er am Institut für Werkstoffwissenschaften (Werkstoffe der
Elektrotechnik) bei Prof. Dr.
Georg Müller angefertigt hat.
Dr. Wolf wurde 1992 als Stipendiat in die Studienstiftung
des Deutschen Volkes aufgenommen. Seit 1996 leitet er die
Arbeitsgruppe zur Materialforschung von Dünnschichtsolarzellen am Kristallabor bei Prof.
Müller und ist Mitglied der Studienkommission Werkstoffwissenschaften.
AUSZEICHNUNGEN
Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät
Medizinische Fakultät
Diplome und Ehrungen
Ehrendoktor für Prof. Dr. K. Kühn
n der Nürnberger WiSoA
Fakultät haben 260 Studentinnen und Studenten im
Frühjahr 1999 ihr Studium
erfolgreich mit der Diplomprüfung abgeschlossen. Das
beste Examen legte diesmal
Dipl.-Kfm. Lothar Lammersen, Dr. Michael Munkert-Stipendiat des Vorjahres, mit 1,1
ab. Wie schon in den Jahren
zuvor wurden die Diplome im
Hof des Wichernhauses in Altdorf übergeben. Diese historische Stätte gehörte zur Nürnbergischen Universität Altdorf.
Die Zahl der Absolventen ist
nach wie vor auf einem hohen
Stand. 137 Diplom-Kaufleute,
36 Diplom-Sozialwirte, 13 Diplom-Volkswirte, 67 DiplomHandelslehrer und sieben Diplom-Wirtschaftsinformatiker
erhielten Ende Juni feierlich ihr
Diplom ausgehändigt. Zum
zweiten Mal waren unter den Diplomierten auch fünf Absolventen des Doppeldiplomstudiengangs, den die WiSo-Fakultät
zusammen mit der Universität
Straßburg anbietet.
Auslandspraktikum
der Siemens AG
Erstmals vergeben wurden ein
Auslandspraktikum der Siemens AG an Frank Ehrlich und
der Preis der Stadt Altdorf an
Roland Gastner. Beide erhielten
die Auszeichnungen für ihre
Leistungen in der Vorprüfung
im Studiengang BWL. Der Anerkennungspreis des WiSo-Fakultätsbundes e.V. für die Diplomprüfung ging an Lothar
Lammersen (Kaufleute) und an
Thomas Frank (Wirtschaftsinformatik), für die Vorprüfung an
Sandra Gabler (Wirtschaftsinformatik) und Katarina Neupert
(BWL). Das Dr. Michael Munkert-Stipendium erhielt Christina Ruhwinkel (BWL).
Die Stipendien der DiplomKaufmann-Hermann-WeilerStiftung erhielten Matthias
Baur, Evelyn Diekamp, Christian Düll, Tillmann Rosin, Simon
Kreisbeck, Christian Lenkenhoff, Jochen Peichl, Simone
Schrader, Doris That und Christine Koch (alle Studiengänge
BWL).
Außerdem wurde zum zweiten
Mal das Promotionsstipendium
der Gustav-Schickedanz-Stiftung verliehen und zwar an Dipl.
Kfm. Marcus Meyer.
Die Festveranstaltung wurde
musikalisch umrahmt durch das
Nürnberger Blechbläserquartett.
Dekan Prof. Dr. Bernhard Fleckenstein (rechts) überreicht Prof. Dr.
Klaus Kühn die Ehrendoktorwürde.
Foto: Sippel
rof. Dr. Klaus Kühn, emeriP
tiertes Mitglied der MaxPlanck-Gesellschaft, wurde
Ende des Sommersemesters
die Ehrendoktorwürde der
Medizinischen Fakultät verliehen. Damit ehrte die Fakultät
einen international anerkannten Forscher, der nicht nur die
wissenschaftlichen Voraussetzungen für wesentliche Errungenschaften der Bindegewebsforschung und ihre Anwendung in der Chirurgie,
Orthopädie, Pathologie, Dermatologie, Hepatologie, Humangenetik und vielen anderen Bereichen der Medizin geschaffen hat, sondern auch die
wissenschaftliche Szene in Erlangen maßgeblich beeinflußt
und gefördert hat.
Prof. Kühn wurde 1927 in Breslau geboren, hat in München
Chemie studiert und wurde nach
erfolgreichen Forschungstätigkeiten in Darmstadt und Heidelberg 1966 zum wissenschaftlichen Mitglied der MaxPlanck-Gesellschaft und Direktor des Max-Planck-Institutes
für Eiweiß- und Leberforschung
berufen.
WiSo-Diplomfeier in der ehemaligen Universität von Altdorf: Mit dem
Dr. Michael-Munkert-Stipendium wurde Christina Ruhwinkel (BWL)
ausgezeichnet.
Foto: Sippel
FAU UNIKURIER aktuell
Prof. Kühn kann als der Begründer der modernen Bindegewebsforschung in Deutschland angesehen werden. Fast drei Jahrzehnte lang war seine Abteilung
für Bindegewebsforschung am
Max-Planck-Institut in Martinsried internationale Anlaufstelle
18
Nr. 28/ November 1999
und nationales Referenzzentrum
für Fragen der Extrazellulären
Matrix, mit den Schwerpunkten
Kollagen- und Basalmembranstruktur. Enge Verbindungen zur
Medizinischen Fakultät in Erlangen ergaben sich vor allem bei
der Gründung der Max-PlanckArbeitsgruppen 1987.
Hier hat Prof. Kühn nicht nur
durch seine fachkundige Beratung zur erfolgreichen Einwerbung der beiden Max-PlanckGruppen beigetragen, er hat auch
seinen Einfluß als Vorsitzender
der Sektion Biologie der MaxPlanck-Gesellschaft zum Nutzen der Einrichtung der MaxPlanck-Gruppen geltend machen können. Schließlich hat er
bei zahlreichen Besuchen in Erlangen durch seine Fachkenntnis
und engagierte Betreuung mit
zum Erfolg der Arbeitsgruppen
beigetragen.
Die wissenschaftlichen Kontakte zu mehreren Instituten und klinischen Forschern der Universität Erlangen-Nürnberg sind
seitdem nicht abgerissen.
AUSZEICHNUNGEN
Theologische Fakultät
Juristische Fakultät
Ehrendoktor für Rowan D. Williams Absolventenfeier mit Ehrungen
Festakt im Schloß: Dekan Prof. Dr. Hanns Christof Brennecke (links)
überreicht dem Bischof der walisischen Diözese Monmouth, The Right
Reverend Rowan D. Williams, die Ehrendoktorwürde der Theologischen Fakltät.
Foto: Sippel
Dekan Prof. Dr. Franz Streng und seine auszgezeichneten Doktoren:
den Dr. Alfred und Ida Marie Siemens-Preis teilten sich Dr. Angelika
Drescher und Dr. Isabella Fastrich-Sutty, den Promotionspreis der Juristischen Fakultät erhielt Dr. Michael Germann (von rechts). Foto: Sippel
ie Theologische Fakultät
D
hat einen neuen Ehrendoktor: Anfang Juli verlieh in ei-
it dem erstmals vergebeM
nen Gerda Weller-Preis
1999 ehrte die Juristische Fa-
nem Festakt Dekan Prof. Dr.
Hanns Christof Brennecke
dem Bischof der walisischen
Diözese Monmouth, The
Right Reverend Rowan D.
Williams, die hohe Auszeichnung. In seinem Festvortrag
sprach Bischof Williams zum
Thema „Faith and Experience in Early Monasticism: New
Perspectives in the Letters of
Ammonas“.
Bischof Williams, geboren
1950, zur Zeit auch amtierender
Erzbischof der walisischen Kirche, muß als einer der profiliertesten angelsächsischen Theologen gelten. Seine wissenschaftliche Laufbahn begann Williams als Kirchenhistoriker mit
dem Forschungsschwerpunkt in
der Geschichte der antiken Kirche. In einer ganzen Reihe von
Untersuchungen hat er sich besonders mit der Rezeption der
kaiserzeitlichen und spätantiken
Philosophie in der christlichen
Theologie befaßt und den Stellenwert dieses Rezeptionsprozesses für die Ausbildung der
altkirchlichen
Lehrbildung
deutlich gemacht.
Rolle spielt, hat Bischof Williams in sehr eigenständiger Anknüpfung an die angelsächsische theologische Tradition den
theologischen Ertrag der Alten
Kirche für die aktuelle dogmatische und vor allem ethische Debatte fruchtbar gemacht. Außerdem ist Bischof Williams
führend an den auf verschiedenen Ebenen ablaufenden Gesprächen zwischen der anglikanischen Kirche und den deutschen evangelischen Kirchen
beteiligt.
Die Theologische Fakultät der
Universität Erlangen-Nürnberg
ehrt in ihm einen Theologen und
wichtigen Vertreter der anglikanischen Kirche für ein breites
wissenschaftliches Werk, das
die Verbindung zwischen wissenschaftlicher Theologie und
Kirche in eindrucksvoller Weise
verdeutlicht.
Anders als in der deutschen Tradition, in der die Theologie der
antiken Kirche für die aktuelle
dogmatische und ethische Debatte eine eher untergeordnete
FAU UNIKURIER aktuell
kultät im Rahmen ihrer Absolventenfeier Ende Juli Dr. Rainer Beisenwenger für seine
Dissertation „Der nichtwettbewerbliche Boykott - Rechtliche
Aspekte des gesellschaftlichen
Einflusses auf den Marktverkehr“, die er unter der Betreuung von Prof. Dr. Klaus Vieweg
angefertigt hat. Dr. Beisenwenger konnte sein Promotionsverfahren mit der Prädikatsnote „summa cum laude“ abschließen. Der Promotionspreis ist mit 2.000 Mark dotiert.
Mit dem Gerda Weller-Preis sollen hervorragende Promotionsarbeiten auf den Gebieten der
Rechtswissenschaften, der Medizin, der Physik oder der Chemie ausgezeichnet werden. Der
Promotionspreis trägt den Namen von Gerda Weller, geb.
Blum, und wurde anläßlich ihres
10. Todestages erstmals vergeben. Die Familie Weller stammte ursprünglich aus der Gegend
um Schwandorf, wanderte in den
Jahren nach dem 30jährigen
Krieg nach Alterlangen aus und
übersiedelte 1810 nach Erlangen. Hier betrieb sie u.a. ein Gasthaus mit dazugehöriger Brauerei. Nach jahrzehntelanger Blüte
wurde 1911 das letzte Mal gebraut. Seither widmet sich die Familie Weller der Verwaltung und
19
Nr. 28/ November 1999
Vermietung ihres Immobilienbesitzes. Anliegen von Gerda Weller war es bis zur ihrem Tode
1989, in den historischen und
denkmalgeschützen Gebäuden
der Erlanger Altstadt Wohnraum
zur Verfügung zu stellen.
Bei der Veranstaltung im Senatssaal des Erlanger Schlosses wurde außerdem der Dr. Alfred und
Ida Marie Siemens-Preis an Isabella Fastrich-Sutty und Dr. Angelika Drescher für ihre herausragenden Dissertationen überreicht. Der Preis ist mit jeweils
3.000 Mark dotiert. Ida Marie
Siemens richtete 1989 die „Hans
Liermann-Stiftung“ ein zur Förderung von Forschungsvorhaben
auf dem Gebiet der Rechtsgeschichte, des Kirchenrechts und
der Verfassungsgeschichte. Alle
zwei Jahre wird der Dr. Alfred und
Ida Marie Siemens-Preis“ für hervorragende wissenschaftliche Arbeiten auf dem Gebiet der Rechtsgeschichte, des Kirchenrechts
und der Verfassungsgeschichte
vergeben.
Im Sommersemester hatten 109
Examenskandidaten, sieben Doktoranden und fünf Magisterabsolventen erfolgreich ihre Studien
beendet. Außerdem wurde an das
Goldene Doktorjubiläum von
Prof. Dr. Gerd Pfeiffer, Präsident
des Bundesgerichtshofes a.D., erinnert, der vor über 50 Jahren in
Erlangen seine Promotion abgeschlossen hat.
AUSZEICHNUNGEN
Erziehungswissenschaftliche Fakultät
Technische Fakultät
Erinnerungen an Altdorf
Preise zum Studienabschluß
as „Koeniglich-Bayerische
D
Schullehrerseminar Altdorf“ existierte genau hundert
Jahre. In diesem Jahr fielen die
175-Jahrfeier seiner Eröffnung und das 75jährige Gedenken seines Endes als runde
Termine zusammen.
Am letzten Juli-Wochenende erinnerten in einem gemeinsamen
Fest die Stadt Altdorf, die Erziehungswissenschaftliche Fakultät der Universität ErlangenNürnberg (EWF), der Bayerische Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV) und die Evangelische Kirchengemeinde St.
Laurentius daran. Im Rahmen
des Festaktes unterzeichnete die
Erziehungswissenschaftliche
Fakultät einen Partnerschaftsvertrag mit dem Beit-Berl-College (Tel Aviv), verlieh den
„Karl-Giehrl-Preis 1999“ und
verabschiedete 137 Studierende,
die die erste Staatsprüfung für
das Lehramt an Grund- und
Hauptschulen abgelegt hatten.
Den Festvortrag hielt Prof. Dr.
Hartmut Heller über „Hundert
Jahre zwischen Universität und
Wichernhaus: Das Kgl. Bayer.
Schullehrer-Seminar Altdorf“.
Im Rahmen der EWF-Feier wurde auch ein Partnerschaftsvertrag mit dem Beit-Berl-College
in Tel Aviv unterzeichnet. Beit
Berl, entstanden aus der jüdischen Arbeiterbewegung, ist
heute das größte College in Israel, das vornehmlich Lehrer und
Erzieher heranbildet. Es zählt
Rektor Prof. Dr. Gotthard Jasper
überreichte in Altdorf Dr. Jutta
Wolfrum den Karl Giehrl-Promotionspreis.
Foto: Sippel
Dipl.-Inf. mit Traumnote 1,0: Robert Hanek (links) und Christian Vogelgsang (Mitte) erhielten den erstmals verliehenen ASQF-Preis aus der
Hand von Dr. Bernd Hindel (rechts), Präsident des ASQF und Gastdozent der Universität.
Foto: Sippel
rund 6000 Studenten und über
700 Hochschullehrer. Angegliedert ist auch eine arabische Lehrerhochschule. Beit Berl und die
EWF planen einen Austausch
von Studierenden und Dozenten.
ekt und Selters zum StudiS
enabschluß: Mitte Juli wurden im Auditorium Maximum
In diesem Jahr konnte die EWF
den Karl Giehrl-Preis für eine
überdurchschnittliche Promotion vergeben. Ausgezeichnet
wurde Dr. Jutta Wolfrum für ihre
Dissertation „Lebensperspektiven junger griechischer MigrantInnen und RemigrantInnen kreativ geschrieben“, die sie bei
Prof. Dr. Gabriele PommerinGötze angefertigt hat. Gestiftet
wurde der Karl-Giehrl-Preis
1978 durch Erika Giehrl in Amberg. Der Preis ist mit 2000 Mark
dotiert.
Partner in Tel Aviv: Rektor Prof. Dr. Gotthard Jasper, Dr. Aaron
Seidenberg, Rektor des Beit-Berl-College, und EWF-Dekan Prof. Dr.
Helmut Schrettenbrunner (von links) bei der Vertragsunterzeichnung.
Foto: Sippel
FAU UNIKURIER aktuell
der Universität in feierlichem
Rahmen die Diplome an 160
Absolventen der Technischen
Fakultät überreicht, die im
Sommersemester ihr Examen
erfolgreich abgelegt haben.
Nach einem Sekt- und Seltersempfang und der Begrüßung der
Festgäste durch Studiendekan
Prof. Dr. Wolfgang Blum hielt
Dr. Rainer Müller, Vorstandsmitglied der VAG Nürnberg, den
Festvortrag zum Thema „Erfolgreich ohne Bahnen und Busse?
Die Bedeutung des öffentlichen
Personennahverkehrs für die
Wirtschaft Nürnbergs“.
Der VDI vergab bei dieser Absolventenfeier drei jeweils mit
1000 Mark dotierte Preise. In der
Fachrichtung Chemieingenieurwesen ging ein VDI-Preis an
Dipl.-Ing. Hubert Redlingshöfer, der seine Diplomarbeit zum
Thema „Hydrierung von Nitrobenzol zu Anilin: Reaktionstechnische Untersuchungen im katalytischen Wandreaktor“ am
Lehrstuhl für Technische Chemie I (Reaktionstechnik) bei
Prof. Dr.-Ing. Gerhard Emig angefertigt hat. In der Fachrichtung
Maschinenbau wurde Dipl.-Ing.
Michael Haas für seine Diplomarbeit „Implementierung der
‘Displacement-DiscontinuityMethode’ in das Randelement-
20
Nr. 28/ November 1999
programm BETSY3D“ ausgezeichnet, die er am Lehrstuhl für
Technische Mechanik bei Prof.
Dr.-Ing. Günther Kuhn erstellt
hat. Dipl.-Ing. Burkhard Jahnen
erhielt einen VDI-Preis für seine
Diplomarbeit „Relaxation von
Fehlpassungsspannungen in InGaN/GaN Heterostrukturen“,
die er in der Fachrichtung Werkstoffwissenschaften am Lehrstuhl für Mikrocharakterisierung
von Prof. Dr. Horst P. Strunk erarbeitet hat. Die Preise überreichte Günther Costard.
Mit dem VDE-Preis wurde der
beste Absolvent der Elektrotechnik Dipl.-Ing. Jürgen Richter
ausgezeichnet. Jürgen Richter
hat schwerpunktmäßig in der
Hochfrequenztechnik und in der
Nachrichtentechnik gearbeitet
und ist zur Zeit wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl
für Hochfrequenztechnik von
Prof. Dr. Lorenz-Peter Schmidt.
Der Arbeitskreis Software Qualität Franken e.V., kurz ASQF,
zeichnete erstmals zwei Absolventen der Informatik aus, die
mit der Traumnote 1,0 ihr Diplom bestanden haben: Robert
Hanek und Christian Vogelgsang. Der ASQF-Preis ist mit je
1.500 Mark dotiert. Er wird
künftig in jedem Semester an Informatik-Absolventen mit überdurchschnittlichen Diplomarbeiten vergeben.
AUSZEICHNUNGEN
Lehrstuhl Programmiersprachen
Erziehungswissenschaftliche Fakultät
Bay. Förderpreis Prof. Dr. Assel ausgezeichnet
it einem Bayerischen Habiit dem Verdienstkreuz 1.
M
litationsförderpreis wurde MKlasse des Verdienstorim Fachgebiet Informatik Dr.- dens der Bundesrepublik wurIng. Gabriella Kókai von der
Universität Erlangen-Nürnberg ausgezeichnet.
Der Preis mit einer Förderungshöchstdauer von drei Jahren besteht aus einem monatlichen Stipendium von 5.500 Mark. Daneben kann ein Sachkostenzuschuss von bis zu 15.000 Mark
jährlich bewilligt werden. Die
Universität kann für eine ergänzende Ausstattung, die der
Preisträgerin zugute kommt, einen einmaligen Betrag von bis zu
50.000 Mark erhalten.
Dr.-Ing. Gabriella Kókai wurde
in Ungarn geboren und studierte
an der Universität in Szeged Informatik. Im Laufe ihres Promotionsverfahrens kam sie 1992/93
nach Rostock, 1995/96 und
1997/98 nach Erlangen zu Prof.
Dr. Hans-Jürgen Schneider, Inhaber des Lehrstuhls für Programmiersprachen. Dort wurde
sie 1998 promoviert.
Das Habilitationsprojekt von Dr.
Kókai zum Thema „Kombinationen verschiedener maschineller
Lernverfahren mit induktiver logischer Programmierung“ ist
hochaktuell und von großer theoretischer und praktischer Bedeutung. Maschinelle Lernverfahren
ermöglichen es Computern, Wissen zu sammeln und zu verknüpfen. Ein noch nicht zufriedenstellend gelöstes Problem hierbei ist,
wie man auf möglichst effiziente
Weise dem Rechner möglichst
viel Wissen so eingibt, daß der
Rechner die Informationen auch
in hinreichender Geschwindigkeit abrufen und kombinieren
kann.
Im Rahmen ihres Habilitationsprojektes versucht Dr. Kókai
durch die Kombination derartiger
Verfahren die Effizienz des Lernvorgangs zu steigern. Konkret
geht es hierbei um die Kombination der Verfahren mit induktiver
logischer Programmierung, d.h.
auf Grund eines vorgegebenen
Hintergrundwissens ist das System in der Lage durch Positivund Negativbeispiele zu lernen.
de Prof. Dr. Hans-GüntherAssel, emeritierter Ordinarius
für Politikwissenschaft an der
Erziehungswissenschaftlichen Fakultät, ausgezeichnet.
Innenminister Günther Beckstein, der die Auszeichnung im
Königssaal des Nürnberger Justizgebäudes überreichte, hob in
seiner Laudatio die großen Verdienste Prof. Assels um Wissenschaft und Politik hervor. Als
Mitglied und Vorsitzender des
Landesausschusses des Deut-
it dem Ria Freifrau von
M
Fritsch-Preis wurde Dr.
Robert Slany (oben) vom In-
WiSo-Fakultät ehrte Förderer
WiSo-Dekan Prof. Dr. Walther L. Bernecker (Mitte) ehrte zwei Förderer
der Fakultät: Bernd Dieter Jesinghausen (links) und Hans Novotny
(rechts)
Foto: Sippel
Ehrenmedaillen der Fakultät
Dipl.-Sozialw. Bernd Dieter
Jesinghausen und Dipl.-Kfm.
Hans Novotny aus. Die Auszeichnungen überreichte bei
einer Festveranstaltung im
Audimax des Ludwig-ErhardGebäudes in der Findelgasse in
Nürnberg Prof. Dr. Walther L.
Bernecker, Dekan der WiSoFakultät.
Die WiSo-Fakultät und der
WiSo-Fakultätsbund ehrten damit zwei herausragende Förderer, die sich in ihren Funktionen
und darüber hinaus in besondeFAU UNIKURIER aktuell
Dr. Robert Slany
schen Evangelischen Kirchentages in Bayern sowie als Mitglied der Präsidialversammlung
des Deutschen Evangelischen
Kirchentages und der Konferenz der Landesausschüsse war
Prof. Assel lange Jahre ehrenamtlich tätig. So hat er sich besonders bei der Durchführung
und Gestaltung der Evangelischen Kirchentage 1979 in
Nürnberg und 1993 in München
engagiert. Trotz seines fortgeschrittenen Alters setzt sich
Prof. Assel noch immer im
kirchlichen und politischen Bereich für die Interessen der Gemeinschaft ein.
Ehrenmedaillen überreicht
ie Wirtschafts- und SozialD
wissenschaftiche Fakultät
zeichnete Ende Juni mit den
Freifrau von Fritsch-Preis
rer Weise um die Fakultät verdient gemacht haben: Bernd Dieter Jesinghausen als 2. Vorsitzender des WiSo-Fakultätsbundes Nürnberg e.V., Hans Novotny als Vorstandsvorsitzender der
Hermann Gutmann-Stiftung sowie Präsident der Hans FrischStiftung und Mitglied des Beirates des WiSo-Fakultätsbundes
haben sich bleibende Verdienste
um die Förderung von Forschung und Lehre erworben.
Die vom WiSo-Fakultätsbund gestiftete Medaille wurde wird als
Ehrung an Persönlichkeiten
außerhalb der Fakultät verliehen,
die durch ihre Tätigkeit die Belange der Fakultät gefördert haben.
21
Nr. 28/ November 1999
stitut für Genetik (Naturwissenschaftliche Fakultät II) für
seine Arbeiten über Hochrisikoleukämien ausgezeichnet.
Der Preis ist mit 50.000 Mark
zur Unterstützung eines onkologischen Forschungsprojektes dotiert. Seit Januar 1998 ist
Dr. Slany wissenschaftlicher
Assistent und Leiter einer
selbständigen Arbeitsgruppe
am Lehrstuhl für Genetik und
arbeitet am leukämogenen Potential von Bruchpunktsonkogenen der Translokation
t(11;19), welche mit akuten
Leukämien assoziiert ist.
Die Stifterin Ria Freifrau von
Fritsch (1874 - 1934), die zusammen mit ihrem Mann ein
großes Gut nahe Dresden bewirtschaftete, kam in den 30er
Jahren zu einer Tumorbehandlung an die Medizinische Fakultät der Universität Erlangen.
Hier wurde sie mit Röntgenstrahlen therapiert, ein damals
hoch innovatives Verfahren. Das
Ehepaar hielt den Kontakt zum
behandelnden Arzt aufrecht und
gründete eine Stiftung zugunsten
der Medizin. In den Wirren des
zweiten Weltkrieges ging die ursprüngliche Stiftungsurkunde
verloren. Der die Stiftung betreuende Rechtsanwalt brachte
in den siebziger Jahren bei seiner
Flucht in den Westen die restlichen Aktien mit nach Nürnberg.
Hier wurde 1983 die Stiftung neu
gegründet, mit dem Ziel, Krebsforschung an der Universität Erlangen-Nürnberg zu fördern.
INTERNATIONALE KONTAKTE
Eindrücke und Ergebnisse der Herbstakademie in Ohrid/Mazedonien
Herbstakademie hilft Kriegsfolgen in Südosteuropa zu überwinden
er Lehrstuhl für StröD
mungsmechanik (Prof. Dr.
Franz Durst) und der Lehrstuhl für Angewandte Mathematik (Prof. Dr. Peter Knabner) der Universität ErlangenNürnberg beteiligten sich mit
einer ersten Herbstakademie
am Stabilisierungspakt für Südosteuropa, der mit konkreten
Hilfsmaßnahmen im Bildungsbereich zur Überwindung der
Folgen des Kosovokrieges beitragen will. Die Herbstakademie in Ohrid, Mazedonien,
fand in der Zeit von 2. bis 15.
Oktober 1999 mit finanzieller
Unterstützung des DAAD und
der Siemens AG statt.
36 Studentinnen und Studenten
aus Mazedonien, Serbien, Montenegro, Bulgarien, Rumänien
und Albanien nahmen an der
Herbstakademie in Ohrid teil.
Wichtigster Bestandteil der
Herbstakademie waren die Vorträge der Studenten, die in zwei
verschiedenen Kursen Grundlagen, Anwendungen und aktuel-
le Forschungsergebnisse aus
den Ingenieurwissenschaften
vermittelten. Jedes Thema wurde präsentiert, diskutiert und
durch die Fragen und Beiträge
der Studenten und Professoren
ergänzt. Zusammen mit einführenden Vorträgen der betreuenden Professoren bildeten die
Vorträge in jedem Kurs eine ausführliche Behandlung eines
Fachgebietes. Als beratende Dozenten standen für den Kurs
Thermo-Fluid Dynamics Prof.
Dr. Wolfgang Borchers, Dr.
Christian Bartels und Prof. Dr.
Franz Durst aus Erlangen, Prof.
Dr. Gradimir Ilic (Nis) und Prof.
Dr. Peter Stankov (Sofia) sowie
für den Kurs Numerical Methods in Engineering Prof. Dr.
Peter Knabner (Erlangen), Dr.
Hans-Joachim Bungartz (München), Prof. Dr. Zlotko Petrovic
(Belgrad) und Prof. Dr. Dusan
Popovski (Bitola) zur Verfügung. Wegen der kurzfristigen
Planung war es nicht möglich,
fachlich kompetente Dozenten
zu finden, die alle für die ganze
Neurologische Klinik
Zusammenarbeit mit China
Zusammen mit Medizinern aus China veranstaltete die Neurologische
Klinik Erlangen (Direktor: Prof. Dr. Bernhard Neundörfer) Ende
September einen Workshop zur Pflanzlichen Medizin und zum neuesten Stand der Forschung auf diesem Gebiet. Hochrangige Vertreter
der chinesischen Regierung und medizinische Autoritäten aus China,
die an dieser Veranstaltung teilnehmen, wurden von Prorektor Prof. Dr.
Bernd Naumann (Mitte) im Namen der Hochschule im Erlanger Schloß
gebrüßt. Bei dieser Gelegenheit wurde Prof. Dr. Hermann Stefan (4.
von links), Leiter des Zentrums Epilepsie Erlangen an der
Neurologischen Klinik, nochmals für seine Verdienste um die deutschchinesische Zusammenarbeit geehrt.
Foto:
FAU UNIKURIER aktuell
Dauer der Academy anwesend
sein konnten, aber zu jedem
Zeitpunkt der Academy waren
mindestens zwei Dozenten anwesend.
Die offizielle Eröffnung fand
am 3.Oktober statt. Die Teilnehmer wurden durch Prof. Dr. Gligor Kanevce (Bitola), dem lokalen Organisator, Frau Dr. Dubravka Melling (Erlangen),
Prof. Dr. Gordana Reckoska,
dem Prorektor der Universität
Bitola, Prof. Dr. Dusan Popovski, dem Dekan der Technischen
Fakultät in Bitola, Prof. Dr. Predrag Popovski (Skopje) und
Prof. Dr. Peter Rau, dem Vertreter des DAAD, Skopje begrüßt.
Vertreter der lokalen und nationalen Presse, des Rundfunks
und des Fernsehens waren anwesend.
Das Rahmenprogramm war ein
wichtiger
Bestandteil
der
Herbstakademie. Bei wunderschönem Herbstwetter fand ein
Bootsausflug am Ohrider See
bis zur romantischen Insel St.
Naum mit Besichtigung der
gleichnamigen Kirche aus der
10. Jahrhundert statt. Eine
Führung durch die Stadt Ohrid
hat die Kenntnisse über die Geschichte, Architektur und Religion der Gegend vertieft. In Bitola wurden die Universität und
das Dampfkraftwerk REK-Bitola besucht. Für Entspannung
sorgten Tischtennis und Fußball
sowie ein Basketballturnier mit
mehreren Teams, das schließlich durch die Mannschaft aus
Novi Sad gewonnen wurde.
Für die letzten Tage der Academy wurden die Professoren
der Heimatuniversitäten, die
den Studenten bei der Vorbereitung ihrer Vorträge geholfen
hatten, eingeladen. In einer Diskussion zwischen den Dozenten
und diesen Professoren wurden
die Erfolge und die aufgetretenen
Schwierigkeiten
der
Herbstakademie
besprochen
und analysiert. Die Professoren
waren einig in ihrem Wunsch,
die Akademie in Ohrid fortzusetzen und um einen dritten
Kurs zu erweitern. Der letzte
22
Nr. 28/ November 1999
Abend endete mit einem Festessen. Eine Urkunde für die Teilnahme an der Akademie wurde
jedem Studenten ausgehändigt.
Die Beurteilung der Herbstakademie durch die Studenten fiel
überwiegend sehr positiv aus.
Für alle war es sehr aufregend,
die Vorträge in einer Fremdsprache zu halten, sich mit deutschen
Dozenten zu unterhalten und mit
so vielen Nationalitäten zusammen zu sein. Aus vielen Diskussionen mit den Studenten sind
hier einige Aussagen aufgeführt:
• „Unsere Professoren sind nicht
so zugänglich und viel weniger
aktiv in der Forschung als die
deutschen Professoren. Wir studieren viel Theorie, aber vermissen die Praxis; unsere Ausbildung sollte näher an das westliche Modell angepasst werden.“
• „Diese Akademie hat meine
Meinung über die anderen Nationalitäten nicht geändert; sie
hat nur bestätigt, daß das Konzept des Nationalismus nur die
Idee einer kleinen Minderheit
darstellt. Diese Akademien können das Verständnis zwischen
den Nationalitäten sehr fördern,
weil viele Leute von andern Völkern nur gehört haben, sie aber
nie kennengelernt haben.“
• „Die Präsentation des Professors war so leicht zu verstehen
und so natürlichen präsentiert,
daß man denkt, man habe es alles schon gewußt, nur mittlerweile vergessen. Die Herbstakademie zeigt mir, wie viel ich
noch zu lernen habe, um mich in
diesem Gebiet behaupten zu
können.“
• „Ob die Herbstakademie meine Meinung über die hier vertretenen Nationalitäten ändern
wird? Ich hatte keine Vorurteile
außer über die Albaner. Ich betrachte den Kollegen hier nicht
als schlecht, aber ich brauche
seine Freundschaft nicht. Mein
Großvater wurde vor vielen Jahren von Albanern in Kosovo ermordert und der Rest meiner Familie mußte in diesem Jahr das
Kosovo verlassen.“
INTERNATIONALE KONTAKTE
Lehrstuhl für Auslandswissenschaft
Kontaktstelle für Wissens- und Technologietransfer
American Studies an der WiSo
Besuch aus dem Bezirk Pomorski
Sommer 1998 begann es:
IausmProf.Athens,
Dr. William Leary kam
Georgia, und lehrte amerikanische Geschichte
in Englisch. Die Studenten der
Betriebswirtschaftslehre und
der
Wirtschaftspädagogik
waren so begeistert, daß Prof.
Dr. Reinhard R. Doerries,
Lehrstuhl für Auslandswissenschaft (Englischsprachige
Kulturen) sofort zusagte, als
sich die Möglichkeit einer
Fortsetzung im Sommer 1999
abzeichnete.
Der diesjährige Gast, ein bekannter Experte für die Geschichte des Luftkrieges im 20.
Jahrhundert war Prof. Dr. John H.
Morrow, Jr.. Er hat am Swarthmore College und an der University of Pennsylvania in Philadelphia studiert. Er ist ehemaliger Chef des Departement of Hi-
story an der University of Tennessee in Knoxville und Charles
A. Lindbergh Professor am National Air and Space Museum in
Washington. Die Nürnberger
Studenten schätzten seine offene
und direkte Art der Lehre. Daß
die Sprache im Hauptseminar
Englisch war und eine lange Leseliste abgearbeitet werden mußte, schien die WiSo-Studenten zu
größerem Engagement angefeuert zu haben.
Prof. Morrow und sein Vorgänger Prof. Leary sind Teil der rapide zunehmenden Internationalisierung des Studiums an der
WiSo-Fakultät. Fremdsprachige Veranstaltungen sind keine
Ausnahme mehr, die Zahl der
Studenten, die englischen, französischen und spanischen Veranstaltungen folgen können, hat
deutlich zugenommen.
Im Rahmen eines mehrtägigen Besuches in Mittelfranken informierte
sich eine Delegation aus dem polnischen Regierungsbezirk Pomorski
(Pommern) an der Universität Erlangen-Nürnberg speziell über die
Kontaktstelle für Wissens- und Technologietransfer (wtt). Im Erlanger
Schloß begrüßte Prorektor Prof. Dr. Bernd Naumann (links) die Gäste
um Delegationsleiter Marschall Jan Zarebski (5. von rechts). Mit dabei
Bezirkstagspräsident Gerd Lohwasser (3. von rechts), der für den Bezirk
mit der polnischen Region und dem Limousin in Frankreich eine triregionale Partnerschaft anstrebt.
Foto: Sippel
WiSo-Fakultät
Lehrstuhl für Regelungstechnik
Gäste aus Usbekistan
Kooperation mit der Ukraine
Zwischen der WiSo-Fakultät und der Staatlichen Wirtschaftsuniversität
in Taschkent, der Hauptstadt von Usbekistan, gibt es seit längerem
einen Kooperationsvertrag. Mitte August kam der frühere Rektor der
Universität und heutige Hochschulminister des Landes, Saidahrar S.
Gulyamov (2. von rechts) in Begleitung von Prof. Mafrat Kasimova
(links) und Prof. Dr. Oleg D. Protsenko, Prorektor der Moskauer
Akademie für Nationalökonomie (rechts), auf Einladung von Prof. Dr.
Werner Lachmann (2. von links), Inhaber des Lehrstuhls für Volkswirtschaftslehre, insbes. Wirtschaftspolitik und Entwicklungspolitik, zu
einem Informationsgespräch an die WiSo-Fakultät. Dort wurden die
Gäste von Prorektor Prof. Dr. Bernd Naumann (3. von rechts) sowie
dem Dekan Prof. Dr. Walther L. Bernecker (3. von links) willkommen
geheißen. Ziel des Treffens war die Vertiefung der bestehenden
Kontakte. Die Delegation hielt sich auf Einladung des Bayerischen
Zentrums für Ost-West-Managementtraining GmbH in Bayern auf und
besuchte auch Hochschulen in München und Passau.
Foto: Sippel
Unter der Projektleitung von Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Bär vom Lehrstuhl
für Regelungstechnik läuft seit Januar 1998 das Beratungsprojekt
„Modellgestützte Projektierung von Automatisierungssystemen“ der
Bundesregierung für die Ukraine. An dem Projekt sind insgesamt acht
ukrainische Professoren und Wissenschaftler beteiligt, die in Donezk
und Kiev die im Kooperationsvertrag vereinbarten aufeinander abgestimmten Teilprojekte des Vorhabens bearbeiten. Ende 1999 wird das
Projekt abgeschlossen sein. Ende September kamen die acht ukrainischen Wissenschaftler unter Leitung von Prof. Dr. Vladimir Svjatnyi von
der Fakultät für Rechentechnik und Informatik der Technischen
Universität Donezk und Prof. Dr. Anatoly Verlan von der Nationalen
Akademie der Wissenschaften der Ukraine in Kiev zu einem
Arbeitstreffen an den Lehrstuhl für Regelungstechnik von Prof. Dr. Bär.
Bei einem Empfang im Schloß hieß Rektor Prof. Dr. Gotthard Jasper
und Prorektor Prof. Dr. Bernd Naumann (Mitte) die Gäste willkommen.
Foto: Pfrogner
FAU UNIKURIER aktuell
23
Nr. 28/ November 1999
INTERN
Aus dem Frauenbüro
Dr. Franz Wolf ging in den Ruhestand
Aus dem Universitätsleben
Infos für Frauen Abschied vom RRZE-Baumeister
Einen Workshop für Frauen im
Mittelbau veranstalten die Frauenbeauftragten der Universitäten
Erlangen und Bamberg am Samstag, 27. November 1999, zwischen 10 und 18 Uhr in der
Pädagogischen Werkstatt in der
Bismarckstraße 6 in Erlangen.
Die Leitung hat Dipl.-Psych. Heike Schemmel. Der Workshop bietet den Raum, das Aktionsfeld
Universität und die Akteurinnen,
die die Bühne Universität betreten haben, genauer unter die Lupe
zu nehmen. Ziel des Workshops
ist es, gemeinsam mit anderen
Frauen in ähnlicher Situation Ansatzpunkte für Veränderungen zu
entdecken, den Blick für die eigenen Stärken, Ressourcen und
Entwicklungen zu entdecken,
Zielperspektiven zu entwerfen
und gangbare Schritte zu erarbeiten, Nähere Informationen und
Anmeldung unter Tel.: 09131/ 85
-22951.
*
Ein Bewerbungstraining für
Frauen bietet das Büro der Frauenbeauftragten am 16. und 17.
Dezember 1999 jeweils zwischen 18 und 21 Uhr in der Evangelischen Studentengemeinde in
der Hindenburgstraße 46 in Erlangen an. Das Seminar unter
Leitung von Dipl.-Psych. Anne
Veit beschäftigt sich im ersten
Teil ausführlich mit der Gestaltung der Bewerbungsmappe.
Der zweite Teil behandelt eingehend die Situation rund um das
eigentliche
Bewerbungsgespräch. Nähere Informationen
und Anmeldung unter Tel.:
09131/ 85 -22951.
*
Der
WissenschaftlerinnenTreff beschäftigt sich am 19. Januar 2000 mit dem Thema „Zwischen Tradition und Emanzipation: Frauen im Islam heute“. Den
einführenden Vortrag hält Christine Hartmann, Islamwissenschaftlerin und Mitarbeiterin der
Geschäftstelle „Internationaler
Nürnberger Menschenrechtspreis“. Der Vortrag beginnt um
19.00 Uhr im Senatssaal des
Schlosses, Schloßplatz 4 in Erlangen. Der Wissenschaftlerinnen-Treff bietet forschenden und
lehrenden Frauen die Möglichkeit zum Informations- und Gedankenaustausch.
ber 30 Jahre, von 1968 bis
Ü
1999, war Dr. Franz Wolf
„Baumeister“ und Leiter des
Regionalen Rechenzentrums
Erlangen (RRZE) der Universität
Erlangen-Nürnberg.
Ende Juli wurde er im Beisein
zahlreicher Gäste von Mitarbeitern und Kollegen mit einem Festkolloquium unter
dem Thema “Dynamik des
Rechenzentrums - Impulse
aus Management und Technologie“ in den Ruhestand verabschiedet.
Den Dank und gute Wünsche für
den Ruhestand überbrachten im
Namen der Universität Rektor
Prof. Dr. Gotthard Jasper und
Kanzler Thomas A.H. Schöck.
Nach der Laudatio auf Dr. Wolf
von Prof. Dr. Freimut Bodendorf, Mitglied der Kollegialen
Leitung des RRZE, sprachen
langjährige Wegbegleiter Grußworte.
Über „Entwicklungsperspektiven 1981 - im Rückblick“ referierte Prof. Dr. Günther Görz,
Lehrstuhl
für
Informatik
(Künstliche Intelligenz). Daran
schlossen sich „Bemerkungen
zur Entwicklung der wissenschaftlichen Datenverarbeitung
- Versuch von Rückschau und
Standortbestimmung“ von Prof.
Dr. Helmut Pralle, Hannover,
an. Prof. Dr. Heinz-Gerd Hegering, Institut für Informatik der
Ludwig-Maximilians-Universität München und Vorsitzender
des Direktoriums des LeibnizRechenzentrums München, beschrieb in seinem Beitrag den
Weg „Vom klassischen Rechenzentrum zum modernen ITDienstleistungszentrum“.
Nach seinem Abitur 1956 in
Neunkirchen/Saar
studierte
Franz Wolf Mathematik an den
Universitäten in Mainz und
Saarbrücken. Von 1963 bis 1966
war er als wissenschaftlicher
Assistent am Rechenzentrum
und am Lehrstuhl für Elektronische Rechenanlagen der Technischen Hochschule in Hannover tätig.
zum Institut für Mathematische
Maschinen und Datenverarbeitung (IMMD). 1968 promovierte er in Hannover mit einer Arbeit über „Vorhersagefehler bei
stochastischen
Automaten“.
Später entwickelte er u.a. zusammen mit Prof. Dr. Seele, Institut für Geographie der Universität Osnabrück, im Rahmen
eines Mexiko-Forschungsprojektes erste mehrfarbige Methoden zur Visualisierung von empirischen Daten mit Hilfe einer
Rechenanlage.
1967 wurde er als Assistent von
Prof. Dr. Wolfgang Händler mit
der Aufgabe betraut, ein Rechenzentrum aufzubauen, das
von allen Fakultäten gleichermaßen genutzt werden kann. In
den 70er Jahren wurde dieses
Rechenzentrum dank seiner Erfahrungen und seines Engagements zum Regionalen Rechenzentrum ausgebaut, auf das seither auch die Universitäten Bamberg und Bayreuth sowie die
Fachhochschulen Nürnberg und
Coburg zur Bearbeitung ihrer
numerischen Probleme zugreifen können.
Er erkannte frühzeitig die Tendenz zur Dezentralisierung und
hat in den letzten Jahren ein
Dienstleistungszentrum strukturiert, das nicht nur zentrale
Anlagen betreibt, sondern als
Kompetenzzentrum für alle praxisnahen Aufgaben der Informationstechnik innerhalb der
Universität angesprochen werden kann. Für seine Leistungen
wurde Dr. Wolf 1990 mit dem
Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Für die Zeit nach seinem Abschied hat er es sich zur
Aufgabe gemacht, die historische Informatiksammlung des
RRZE und des IMMD (ISER,
Informatiksammlung Erlangen)
aufzubereiten und für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
1966 wechselte er an die Universität
Erlangen-Nürnberg
FAU UNIKURIER aktuell
24
Nr. 28/ November 1999
Kurz & bündig
Die Universität Erlangen-Nürnberg wird im Sommersemester
2000 bei den schon traditionellen Tagen der Forschung wieder zahlreiche Türen für alle
Wissensdurstige öffnen. Als Termin wurde von der Hochschulleitung der 5. bis 8. Juli 2000 festgelegt. Lehrstühle, Institute und
Einrichtungen, die sich beteiligen möchten, können sich ab sofort bei der Pressestelle unter Tel.
09131/85 -24037 melden.
*
Eine Spende in Höhe von 10.000
Mark konnte Prof. Dr. Karl Knobloch, „Vater“ des Aromagartens, aus der Hand von Adolf Wedel, Sohn des Vestenbergsgreuther Tee-Fabrikanten Hans
Wedel, entgegennehmen. Die
Spende kam auf Anregung von
Oberbürgermeister Dr. Siegfried
Balleis zustande, der sich um
Unterstützer für den Aromagarten bemüht, seit die Stadt sich
dazu aus finanziellen Gründen
nicht mehr in der Lage sieht.
*
Auf Initiative des DAAD hat Hapag-Lloyd einen Informationsdienst am Frankfurter Flughafen eingerichtet. Dort gibt es
einen Schalter, an dem alle einreisenden Studierenden und
Wissenschaftler beraten werden
können. Beratung gibt es zur Orientierung am Flughafen und zur
Weiterreise, dazu umfangreiche
Informationen, Adressen und Telefonnummern zu den deutschen
Hochschulen und ihren Akademischen Auslandsämtern, zu
Goethe-Instituten oder zur
Dresdner Bank-Filiale, die die
erste Stipendienrate auszahlt.
Der Schalter befindet sich im
Terminal 1, Halle A, Schalter
284-286, HBK 190. Er ist unter
Telefon: 069/690-36351, Fax:
069/690-59028 erreichbar und
täglich von 6 bis 21 Uhr besetzt.
*
Für
besonders
attraktive
Außenwerbung, die das Erscheinungsbild der historischen
Erlanger Altstadt herausputzt,
wurde die Universität Anfang
Oktober ausgezeichnet. Der
Ausleger des „Karzers“ in der
Apfelstraße fand die Anerkennung der Juroren dieses erstmals
von der Stadt ausgelobten Wettbewerbs.
PERSONALIA
Erlös aus dem traditionellen Bergkirchweihturnier
Uni-Bund
Neue Mitglieder
Kicken für die Kinderklinik
Die Universität freut sich über
neue Mitglieder im Universitätsbund, die damit ihre Verbundenheit mit der Hochschule zum Ausdruck bringen:
Wenn die FAU mit ihren befreundeten Mannschaften Fußball spielt, kann
sich die Kinderklinik freuen. Denn der Erlös der Spiele kommt der Klinik
zu gute. Die insgesamt 6.600 Mark aus dem traditionellen
Bergkirchweihturnier wurden für eine längst fällige Videoanlage für das
Dialysezimmer sowie für Auffrischung und Umbau der Spielzimmer verschiedener Stationen ausgegeben. Zur Übergabe der Spende kamen
Organisator Volkmar Paul, Klinikchef Prof. Dr. Wolfgang Rascher,
Schirmherr Kanzler Thomas A.H. Schöck, die Organisatoren Jürgen
Klien und Werner Rudolph sowie Verwaltungsleiter Gerhard Schmitt
(von links) in der Kinderklinik zusammen.
Foto: Pfrogner
ZUV
25jähriges Dienstjubiläum
In Zeiten hoher Arbeitslosigkeit besteht berechtigter Anlaß zum Feiern,
wenn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über viele Jahre bei ein und demselben Arbeitgeber beschäftigt sind. An der Universität ErlangenNürnberg sind Sylvia Stanzel, Kurt Sandner, Günther Purucker, Anna
Schäfer, Monika Berner, Klaus Burkhardt, Helga Haas, Bärbel Kaiser,
Alfred Janetschke, Barbara Peckl, Renate Weißbrodt, Roland Hiebel,
Anita Lahner und Brigitte Knechtel nun schon seit mehr als 25 Jahren im
öffentlichen Dienst beschäftigt. Kanzler Thomas A.H. Schöck (links) und
Rektor Prof. Dr. Gotthard Jasper (rechts) sprachen ihnen deshalb im
Rahmen einer kleinen Feierstunde Dank und Anerkennung aus.
Foto: Pöhlein
FAU UNIKURIER aktuell
Dipl.-Ing. Peter K. Balleis,
Zirndorf
Klaus Bär, Nürnberg
Robert Bruckmeier, Frankfurt
Dr. Walter Buggisch, Bamberg
Fachklinik Herzogenaurach,
Verwaltungsleiter Stefan Merz
RA Klaus Fella, Spardorf
Prof. Dr. Raimund Forst,
Buckenhof
Dr. Josel Gerling, Erlangen
Prof. Dr. Jonas Göhl, Baiersdorf
Helmut Goltz, Görlitz
Prof. Dr. Volker Groß, Amberg
Dipl.-Ing. Peter Henschke,
Zirndorf
Dipl.-Kfm. Marcus D. Hierl,
Nürnberg
Dr. Beate Horscht, Erlangen
Dipl.-Ing. Jens P. Kappius,
Erlangen
PD Dr. Bernd Kladny, Erlangen
Klaus Keinfeld, Erlangen
Dr. Jürgen Kühlwien, Baiersdorf
Mario W. Külgen, Höchstadt
Dr. Ingeborg Kurka, Bamberg
Dr. Helge Kurka, Bamberg
Prof. Dr. Rudolf Laumer, Essen
Dipl.-Kfm. Harald Lösel, Mering
Dr. Susanne Maurus, Seukendorf
Silvia Meyer, Erlangen
Dr. Wolfgang R. Nitz, Weisendorf
Dr. med. Monika O’Connolly,
Schwabach
Dr. Ulrich Onken, Burgebrach
Dr. Ulrich Peukert, Erlangen
Dr. Günther Poser, Breisgau
Dr. Josef Schneeberger, Nürnberg
Dr. Wolfgang Schütz, Eckental
Dr. med. Wilfried Schupp,
Herzogenaurach
Klaus-Jürgen Sontowski,
Erlangen
Prof. Dr. Hans-Dieter Spengler,
München
Dipl.-Ing. Günter Stauber,
Nürnberg
Stefanie Stolzenberger, Erlangen
Dr. Steffen Stremme, Erlangen
Prof. Dr. Jörg Wiltfang,
Langensendelbach
Prof. Dr. Helmut Wollschläger,
Amberg
Dr. med. Otto Wolze, Hersbruck
Prof. Dr. Peter H. Wünsch,
Nürnberg
RA Gerhard Wurm,
Neunkirchen a.S.
Dr. Thomas Zöller, Bayreuth
25
Nr. 28/ November 1999
Auszeichnungen
Dipl.-Ing. Christian Weindl, wiss.
Assistent am Lehrstuhl für Elektrische Energieversorgung (Prof.
Dr.-Ing. Gerhard Herold), wurde
mit dem diesjährigen Literaturpreis der Energietechnischen
Gesellschaft (ETG) im Verband
der Elektrotechnik Elektronik
Informationstechnik (VDE) ausgezeichnet. Er erhielt den mit
3000 Mark dotierten Preis für
seine Veröffentlichung „Analytische Darstellung 12pulsiger
Stromrichter im Zustandsraum“
in der angesehenen wissenschaftlichen Zeitschrift 'Electrical Engineering'. Die Ehrung
fand anläßlich der ETG-Tage '99
Anfang November 1999 in München statt.
❑
Apl. Prof. Dr. Erich Novak, Heisenberg-Stipendiat am Mathematischen Institut, wurde der
„Information-Based Complexity Award“ verliehen, der erstmalig vom Journal of Complexity
vergeben wurde. Die Preisverleihung fand auf der Konferenz
„Foundations of Computational
Mathematics“ in Oxford (England) statt. Der Preis ist mit 3.000
US-Dollar dotiert.
❑
Stefan Seeberger, Auszubildender am Institut für Medizinische
Physik (Prof. Dr. Willi Kalender), hat beim diesjährigen praktischen Leistungswettbewerb
auf Kammerebene im Wettbewerbsberuf Feinmechaniker
-Feingerätebau- einen hervorragenden 1. Rang belegt.
❑
Prof. Dr. Hermann Stefan, Leiter
des Zentrum Epilepsie Erlangen,
wurde im Rahmen des 23. Internationalen Epilepsie Kongresses
in Prag der Titel „Ambassador of
Epilepsy“ verliehen. Er erhielt
die Auszeichnung in Anerkennung seiner internationalen
Beiträge für Forschung und Therapie der Epilepsie.
❑
PD Dr. Michael Hertl, Extraordinarius für Dermatologie an der
Dermatologischen Klinik mit
Poliklinik, wurde von der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft der Oscar-Gans-Preis verliehen. Er erhielt diese Auszeichnung für eine wissenschaftliche Arbeit auf dem Gebiet der
Blasenbildenden Autoimmunerkrankungen.
PERSONALIA
Prof. Dr. Clemens Stehr (rechts),
bis zu seiner Emeritierung Direktor der Klinik mit Poliklinik
für Kinder und Jugendliche,
wurde von Ministerpräsident
Edmund Stoiber (links) der
Bayerische Verdienstorden verliehen. Der Orden wird seit 1957
als „Zeichen ehrender und dankbarer Anerkennung für hervorragende Verdienste um den Freistaat Bayern und das bayerische
Volk“ verliehen. Er ist die höchste Auszeichnung, die die
Staatsregierung zu vergeben
hat. Die Zahl der Ordensträger
ist auf 2000 Personen begrenzt.
Foto: Pinska
Ralph Horstmann vom Bayeri-
schen Forschungszentrum für
Wissensbasierte Systeme (FORWISS), Thomas Dittmar und Christian Willinsky von der Universität Augsburg haben beim „3rd
International Stockholm Seminar on Risk Behaviour and Risk
Management“ den mit 5.500
Mark dotierten Best Paper
Award in der Sektion „Risk Assessment in Finance“ erhalten.
Ihr Beitrag unter dem Titel „Internal Electronic Markets in
Banks Risk Trading and Performance Measurement“ beschäftigt sich mit internen Märkten als
effizientes
Steuerungsinstrument für Banken. Das Paper ist
im Rahmen des von der DFG geförderten Projektes „Effiziente
Elektronische Koordination in
der Dienstleistungswirtschaft“
(EFFEKT) in Arbeitsgruppen an
den Lehrstühlen von Prof. Dr.
Manfred Steiner (Universität
Augsburg) und von Prof. Dr. Peter Mertens (FORWISS, Forschungsgruppe Wirtschaftsinformatik) entstanden.
Dr. Ina Knerr, wissenschaftliche
Mitarbeiterin an der Klinik mit
Poliklinik für Kinder und Jugendliche (Direktor: Prof. Dr.
Wolfgang Rascher), wurde mit
dem Förderpreis „Pädiatrische
Diabetologie 1999“ ausgezeichnet. Sie erhielt den von Hoechst
Marion Roussel gestifteten Preis
zur Hälfte für ihre Arbeit „Qualification of gene expression by
real-time PCR disproves a ‘retroviral hypothesis’ for childhoodonset diabetes mellitus.“ Diese
Arbeit ist in der höchstbewertetten Zeitschrift „Pediatric Research“ abgedruckt. Dr. Ina Knerr
beschäftigt sich in ihrer Arbeit mit
der Frage der Entstehung des Diabetes mellitus Typ 1. Die Ursachen sind noch nicht genau bekannt. Der Sponsor des Preises,
Hoechst Marion Roussel, das
Pharmaunternehmen
von
Hoechst, gehört zu den führenden Herstellern von Medikamenten zur Behandlung von Diabetes mellitus.
❑
Dr. Elias Klemm, Habilitand am
Lehrstuhl für Technische Chemie I (Prof. Dr. Gerhard Emig)
wurde mit dem „Carl-ZerbePreis 1999“ der Deutschen Wissenschaftlichen Gesellschaft für
Erdöl, Erdgas und Kohle e.V.
ausgezeichnet. Er erhielt die mit
5.000 Mark dotierte Auszeichnung für seine experimentellen
und theoretischen Untersuchungen auf dem Gebiet „Katalyse an
Zeolithen im Bereich Petrochemie“. Der Preis wurde anläßlich
der internationalen Tagung „The
future role of aromatics in refining and petrochemistry“ im Oktober 1999 in Erlangen vergeben, die von Prof. Dr. Emig als
Gastgeber und Chairman nach
Erlangen geholt werden konnte.
❑
Prof. Dr. Christopher Ross Ethier,
Full Professor am Department of
Mechanical Engineering, Institute for Biomedical Engineering
der Universität Toronto/Kanada,
wurde von der Alexander von
Humboldt-Stiftung ein Humboldt-Forschungsstipendium
verliehen. Er verbringt seit 16.
Juli 1999 am Anatomischen Institut, Lehrstuhl II (Vorstand:
Prof. Dr. Elke Lütjen-Drecoll)
ein Forschungsjahr, um seine
Kenntnisse in der Glaukomforschung und sein methodisches
Spektrum um Morphologie und
Molekularbiologie zu diesem
Thema zu erweitern.
FAU UNIKURIER aktuell
Mit dem Ehrenring des VDI wurde Dr.-Ing. Eva Bittmann ausgezeichnet. Eva Bittmann arbeitet
halbtags als wissenschaftliche
Mitarbeiterin am Lehrstuhl für
Kunststofftechnik von Prof. Dr.
Gottfried W. Ehrenstein und ist
zugleich Teilnehmerin am sogenannten „Flügge-Programm“ des
Bayerischen Wissenschaftsministeriums, einem Förderprogramm zum leichteren Übergang
in eine Gründerexistenz. Dr.-Ing.
Eva Bittmann, Inhaberin eines Ingenieurbüros für Kunststoff-Prüfung - ihre Firma „Werkstoff &
Struktur“ in Itzgrund/Herreth
prüft und identifiziert Kunststoffe mittels Thermoanalyse -, hat
sich - so die Laudatio - „durch einen außerordentlich zielstrebigen
und erfolgreichen beruflichen
Werdegang ausgezeichnet“. Ihre
Ergebnisse auf dem Gebiet der
Kunststofftechnik haben Eingang
in die industrielle Praxis gefunden und zu wirtschaftlich beachtlichen Erfolgen geführt.
❑
Zahnarzt Steffen Sellerer, Poliklinik für Kieferorthopädie (Prof.
Dr. Ursula Hirschfelder), hat
beim Kongress der Deutschen
Gesellschaft für Kieferorthopädie in Ulm den 1. Preis für sein
Poster „Vermessung von Knochen und Muskulatur des Gesichtsschädels im 3D Virtuoso“
(Autoren: S. Sellerer, Prof. U.
Hirschfelder, C. Lindner von
CTM3 Siemens med Forchheim)
gewonnen. Der Preis ist mit
1.500 Mark dotiert.
❑
Bei der Promotionsfeier der Medizinischen Fakultät wurden die
besten Posterpräsentationen aus
der klinischen, experimentellen
und theoretischen Forschung mit
Preisen ausgezeichnet. Dr. med.
Stephanie Förster, betreut von
PD Dr. Michael Dinkel, Anästhesiologische Klinik, beschäftigte
sich mit „Emboliedetektion mit
Hilfe der transkraniellen Dopplersonographie:
methodische
Grundlagen und erste klinische
Erfahrungen“. Dr. med. Franz
Heller, betreut von Prof. Dr. Ursula Maria Mayer, Augenklinik,
fertigte seine Dissertation zum
Thema „Ophthalmoskop mit
Restlichtverstärkerröhre“ an. Dr.
med. Markus Richter, betreut von
Prof. Dr. Elke Lütjen-Drecoll,
Anatomisches Institut II, untersuchte „Morphologische Veränderungen des retinalen Gefäßsystems bei transgenen Mäusen für
das Norrie-Syndrom“.
26
Nr. 28/ November 1999
Mit dem erstmals vergebenen
Sofie Wallner-Preis der Medizinischen Fakultät wurde Julia
Dlugaiczyk für das beste Physicum ausgezeichnet. Der Preis ist
mit 3.000 Mark dotiert und ermöglicht einen Aufenthalt an einem ausländischen Gastlabor.
Foto: Sippel
❑
Beim Europäischen Röntgenkongreß 1999 in Wien erhielt die
wissenschaftliche Ausstellung
von Dipl. Phys. Stefan Ulzheimer, Dr. Marc Kachelrieß und
Prof. Dr. Willi A. Kalender vom
Institut für Medizinische Physik
(IMP) mit dem Titel „Improvements in cardiac CT by using
ECG-oriented image reconstruction in subsecond spiral
multi-row scanning“ als eine
von sechs Ausstellungen unter
über 1200 Einreichungen die
höchste Auszeichnung.
❑
Dr. Andreas Otto, wiss. Mitarbeiter und Habilitand am Lehrstuhl
für BWL, insb. Logistik, von
Prof. Dr. Peter Klaus und Dr. Herbert Kotzab, Abteilung für Handel und Marketing, Wirtschaftsuniversität Wien, haben auf der
Nofoma ‘99 in Lund, Schweden
den „DHL Best Paper Award“ erhalten. Der Preis wird für den besten eingereichten Aufsatz vergeben und ist mit 10.000 schwedischen Kronen dotiert. Der Titel
des Aufsatzes lautet: „Über den
Beitrag des Supply Chain Management zum Managment von
langen industriellen Versorungsketten - Erste Überlegungen zu
einer unpopulären Frage.“ „Supply Chain Management“ ist ein
neuer betriebswirtschaftlicher
Ansatz, um lange industrielle
Versorgungsketten zu optimieren. Der Aufsatz beschäftigt sich
mit der Frage, welchen Beitrag
die schnell wachsende Literatur
auf diesem Gebiet leistet, um die
Leistungsfähigkeit solcher Ketten tatsächlich zu verbessern und
welche Unternehmen davon in
besonderer Weise profitieren
werden.
PERSONALIA
Funktionen
Prof. Dr. Andrea Abele-Brehm, In-
haberin des Lehrstuhls für Sozialpsychologie, wurde neu in das
Herausgebergremium der Zeitschrift für Sozialpsychologie
und in das Herausgebergremium
der Zeitschrift DISKURS (Deutsches Jugendinstitut) berufen.
❑
Dr. Karl-Ernst Wirth, Professor am
Lehrstuhls für Mechanische Verfahrenstechnik, wurde vom Beirat der VDI-Gesellschaft Verfahrenstechnik und Chemieingenieurwesen (GVC) zum Sprecher der Fachgruppe Reaktionstechnik und Strömungsmechanik
gewählt. Vom GVC-Fachausschuß Mehrphasenströmung“ in
Bad Kissingen wurde er zum Vorsitzenden dieses Ausschusses gewählt. Durch dieses Amt ist er mit
Sitz und Stimme auch im Beirat
der VDI-Gesellschaft Verfahrenstechnik und Chemieingenieurwesen vertreten. Desweiteren wurde er vom Vorstand der
GVC in den Ehrenausschuß der
Gesellschaft berufen, Die Amtszeit für alle Funktionen beträgt
jeweils drei Jahre.
❑
Prof. Dr.-Ing. Alfred Leipertz, Inhaber des Lehrstuhls für Technische Thermodynamik, wurde für
die nächsten drei Jahre zum Mitglied des Fachausschusses „Partikelmeßtechnik“ der GVCVDI-Gesellschaft Verfahrenstechnik gewählt.
❑
Prof. Dr. Walter Sparn, Inhaber
des Lehrstuhls I am Institut für
Systematische Theologie, ist
zum Vorsitzenden des Fachaus-
schusses 101 (Evangelische
Theologie) der Deutschen Forschungsgemeinschaft gewählt
worden. Prof. Dr. Sparn ist bereits seit vier Jahren als Fachgutachter tätig.
❑
Prof. Dr. Joachim R. Kalden, Direktor der Medizinischen Klinik
III mit Poliklinik und des Instituts für Klinische Immunologie,
wurde auf der diesjährigen Konferenz der Europäischen Liga gegen Rheumatismus (European
League Against Rheumatism) in
Glasgow zum Präsidenten dieser
Institution, der Dachorganisation der wissenschaftlichen rheumatischen Gesellschaften Europas für die Jahre 2001 bis 2003
gewählt. Damit ist seit 20 Jahren
wieder ein Deutscher Präsident
dieser Dachgesellschaft. Der
Präsidentschaft gehen zwei Jahre als ’president elect’ voraus.
Außerdem wurde er für die Dauer von zwei Jahren in das Advisory Board der Japanese Rheumatism Association gewählt.
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Prof. Dr. Wolfgang Rascher, Direktor der Klinik mit Poliklinik
für Kinder und Jugendliche, wurde zum ärztlichen Leiter der
Staatlichen Berufsfachschule für
Kinderkrankenpflege an der
FAU bestellt.
❑
Prof. Dr. Klaus Moser, Inhaber des
Lehrstuhls für Psychologie, (insbes. Wirtschafts- und Sozialpsychologie), wurde vom Vorstand
der Friedrich-Naumann-Stiftung
als Vertrauensdozent für weitere
vier Jahre im Amt bestädigt.
❑
Dr. Margret Blasche, Akad. Direktorin am Institut für Soziologie, wurde von Senat erneut zur
Frauenbeauftragten der Universität gewählt. Als neue zweite
Stellvertreterin wurde Prof. Dr.
Krista Stosberg, Psychiatrische
Klinik mit Poliklinik, für die
Amtszeit vom 1. Oktober 1999
bis 30. September 2000 gewählt.
❑
Prof. Dr.-Ing. Albert Weckenmann, Inhaber des Lehrstuhls für
Qualitätsmanagement und Fertigungsmeßtechnik, wurde zum
Chairman des Technical Committee TC 14 „Measurement of
Geometrical Quantities“ der International Measurement Confederation (IMEKO) gewählt.
Rufe
Einen Ruf von auswärts haben
erhalten:
NatFak II
Prof. Dr. Hans-Gerd Löhmannsröben, Inhaber des Lehrstuhls für
Physikalische Chemie I, auf eine
C 4-Professur an die Universität
Potsdam.
Einen Ruf von auswärts haben
erhalten und angenommen:
TechFak
Prof. Dr. Thomas Ertl, Lehrstuhl
für Informatik (Graphische Datenverarbeitung), zum Professor
an der Universität Stuttgart.
Prof. Dr. Philipp Slusallek, wiss.
Mitarbeiter am Lehrstuhl für Informatik (Graphische Datenverarbeitung) auf eine C 3-Professur für Praktische Informatik an
die Universität des Saarlandes.
Neu an der FAU
JurFak
Prof. Dr. Hans-Dieter Spengler,
bisher Vertreter des Lehrstuhls
für Bürgerliches Recht, Römisches Recht und Antike Rechtsgeschichte an der FAU, wurde
zum Inhaber dieses Lehrstuhls
ernannt.
MedFak
PD Dr. Michael Hertl, bisher
Oberassistent an der RWTH Aachen, wurde zum Professor der
BesGr. C 3 für Dermatologie an
der Dermatologischen Klinik ernannt.
PD Dr. Rüdiger Schulz-Wendtland, bisher Oberassistent an der
Universität Erlangen-Nürnberg,
wurde zum Professor der BesGr.
C 3 für Gynäkologische Radiologie am Institut für Diagnostische Radiologie ernannt.
PD Dr. Reinald Repp, bisher
Oberassistent an der Klinik mit
Poliklinik für Kinder und Jugendliche, wurde zum Professor
der BesGr. C 3 für Kinderheilkunde mit dem Schwerpunkt
Molekulare Medizin an der Klinik mit Poliklinik für Kinder und
Jugendliche ernannt.
PD Dr. Kerstin Ute Amann, bisher
wiss. Assistentin an der Universität Heidelberg, wurde zur Professorin der BesGr. C 3 für
Nephropathologie am Pathologisch-Anatomischen Institut ernannt.
TechFak
Fakultät Dekan
Amtszeit
Prodekan
Amtszeit
Theol.
Prof. Dr. H. G. Ulrich
1.10.99-30.9.01
Prof. Dr. H. Brandt
1.10.99-30.9.00
Jurist.
Prof. Dr. K. Vieweg
1.10.99-30.9.01
Prof. Dr. M. Schmidt-Preuß 1.10.99-30.9.00
Dr.-Ing. Heinz Gerhäuser, bisher
Leiter des Fraunhofer Instituts
für Integrierte Schaltungen in Erlangen, wurde zum Inhaber des
Lehrstuhls für Informationstechnik mit dem Schwerpunkt Kommunikationselektronik
(Stiftungslehrstuhl) ernannt.
Dr. Michael Stoisiek, bisher Fa.
EPOS, Duisburg, wurde zum
Professor der BesGr. C 3 für
Elektronische Bauelemente am
Institut für Elektrotechnik ernannt.
Med.
Prof. Dr. B. Fleckenstein 1.10.99-30.9.01
Prof. Dr. W. Hohenberger
1.10.99-30.9.00
Prof. Dr.-Ing. Reinhard Lerch,
Phil. I
Prof. Dr. H. Altrichter
1.10.99-30.9.01
Prof. Dr. M. Thompson
1.10.99-30.9.00
Phil. II
Prof. Dr. H. Kugler
9.10.98-31.3.01
Prof. Dr. H. Bobzin
20.11.98-30.9.00
Nat. I
Prof. Dr. K. Rith
1.10.99-30.9.01
Prof. Dr. J. Zowe
1.10.99-30.9.00
Nat. II
Prof. Dr. G. Lee
1.10.99-30.9.01
Prof. Dr. G. Seitz
1.10.99-30.9.00
Nat. III
Prof. Dr. U. Treter
1.10.99-30.9.01
Prof. Dr. H.-J. Tobschall
1.10.99-30.9.00
WiSo
Prof. Dr. W.L. Bernecker 13.11.98-31.3.01 Prof. Dr. H. Herrmann
13.11.98-30.9.00
Tech.
Prof. Dr. H. Meerkamm 1.10.99-30.9.01
Prof. Dr. G. Herold
1.10.99-30.9.00
EWF
Prof. Dr. P. Helbig
Prof. Dr. H. Heller
1.10.99-30.9.00
Übersicht über Dekane und Prodekane
- Stand 1. Oktober 1999 -
1.10.99-30.9.01
FAU UNIKURIER aktuell
27
Nr. 28/ November 1999
bisher Professor an der Universität Linz, wurde zum Inhaber
des Lehrstuhls für Elektrotechnik (Sensorik) ernannt. Gleichzeitig wurde er zum Mitglied der
kollegialen Leitung bestellt.
PERSONALIA
Emeritierungen /
Pensionierungen
Zum 1. Oktober wurden emeritiert
bzw. in den Ruhestand versetzt:
JurFak
Prof. Dr. Max Vollkommer, Inha-
ber des Lehrstuhls für Zivilrecht,
Zivilprozeßrecht und Arbeitsrecht.
MedFak
Prof. Dr. Malte Erik Wigand, Inhaber des Lehrstuhls für Hals-,
Nasen- und Ohrenkranke und
Direktor der HNO-Klinik..
NatFak III
Prof. Dr. Erik Flügel, Inhaber des
Lehrstuhls für Paläontologie.
WiSo
Prof. Dr. Joachim Klaus, Inhaber
des Lehrstuhls für Volkswirtschaftslehre und Sozialpolitik.
Prof. Dr. Horst Steinmann, Inhaber des Lehrstuhls für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und
Unternehmensführung.
Weiteres
aus den Fakultäten
TheolFak
Geschäftsführende Vorstände
Amtszeit 1.10.1999-30.9.2000:
Institut für Altes Testament
Gf.: Prof. Dr. Wanke
Vertr.: Prof. Dr. H.C. Schmitt
Institut für Neues Testament
Gf.: Prof. Dr. Merk
Vetr.in: Prof. Dr. Wischmeyer
Institut für Historische Theologie
Gf.: Prof. Dr. Brennecke
Vertr.: Prof. Dr. Felmy
Institut für Systemat. Theologie
Gf.: Prof. Dr. Heron
Vertr.: Prof. Dr. Sparn
Institut für Praktische Tehologie
Gf.: Prof. Dr. G.R. Schmidt
Vertr.: Prof. Dr. Brandt
TechFak
Die Lehrbefugnis verbunden mit
dem Recht zur Führung der Bezeichnung „Privatdozent“ wurde
erteilt:
Dr. Erich Nestler, für das Fachge-
biet „Praktische Theologie“.
MedFak
Prof. Dr. Jörg Gerhard Grünert,
Chirurgische Klinik mit Poliklinik, wurde zum Leiter der neu
eingerichteten Abteilung für
Hand- und Plastische Chirurgie
in der Chirurgischen Klinik mit
Poliklinik bestellt.
Prof. Dr. Gerd Weseloh, Orthopädische Klinik mit Poliklinik,
wurde zum Leiter der neu errichteten Abteilung für Orthopädische Rheumatologie in der Orthopädischen Abteilung des
Waldkrankenhauses St. Marien,
Erlangen, Orthopädische Klinik
mit Poliklinik bestellt.
PD Dr. Rainer Wölfel, Leitender
Oberarzt der Abteilung Unfallchirurgie in der Chirurgischen
Klinik, hat die Stelle als Chefarzt
der Abteilung Unfall- und Wiederherstellungschirurgie
des
Klinikums Garmisch-Partenkirchen angetreten.
❑
Die Bezeichnung „außerplanmäßiger Professor“ wurde verliehen:
Akad. Oberrat Dr. Mislav Gyuric,
Klinik mit Poliklinik für Hals-.
Nasen- und Ohrenkranke.
PD Dr. Gabriele Birgit Kraus, Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin am Klinikum Hannover-Siloah.
PD Dr. Reinhard Kühn, Urologische Klinik mit Poliklinik
PD Dr. Ottó Dworák, mit der Lehrbefugnis für das Fachgebiet
„Allgemeine Pathologie und pathologische Anatomie“.
Akad. Oberrrat PD Dr. Georg Michelson, Augenklinik mit Poli-
klinik.
Die Lehrbefugnis verbunden mit
dem Recht zur Führung der Bezeichnung „Privatdozent“ wurde
erteilt:
Dr. Josef Georg Heckmann, wiss.
Assistent an der Neurologischen
Klinik mit Poliklinik, für das
Fachgebiet „Neurologie“.
Dr. Wolfgang Schafhauser, Urologische Klinik mit Poliklinik,
für das Fachgebiet „Urologie“.
Dr. Monika Tigges, Klinik mit Poliklinik für Hals-, Nasen- und
Ohrenkranke, für das Fachgebiet
„Phoniatrie und Pädaudiologie“.
NatFak II
Verstorben ist:
Prof. Dr. Otto Dann, em. Inhaber
des Lehrstuhls für Pharmazeutische Chemie, am 2.9.1999
NatFak III
Die Lehrbefugnis verbunden mit
dem Recht zur Führung der Bezeichnung „Privatdozent“ wurde
erteilt:
Dr. Jürgen Neubauer, wiss. Assi-
stent am Lehrstuhl für Mineralogie, für das Fachgebiet „Mineralogie“.
WiSoFak
Verstorben sind:
Prof. Dr. Dr. Wolfgang Freiherr
Stromer von Reichenbach, em.
sche Datenverarbeitung.
RRZE
Dipl.-Ing. Bernd Thomas ist für die
Zeit vom 1.10.1999 bis zur Wiederbesetzung der Stelle des Technischen Direktors, längstens bis
31.12.1999, mit der kommissarischen Wahrnehmung der Aufgaben des Technischen Direktors
des Regionalen Rechenzentrums
beauftragt.
IMPRESSUM
Herausgeber:
Friedrich-Alexander-Universität
Erlangen-Nürnberg
Schloßplatz 4, 91054 Erlangen
Internet: http://www.uni.erlangen.de/
Verantwortlich:
SG Öffentlichkeitsarbeit der FAU
Dr. Ragnwolf H. Knorr
Tel.: 09131/85-24036, -24037,
-24038, -26167
Fax: 09131/85-24806
E-mail: [email protected]
Redaktion:
Ute Missel-Sack M.A.
E-mail: [email protected]
Gertraud Pickel M.A.
DTP (System Apple):
Dorit Ihde
E-mail: [email protected]
Heidi Kurth
Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschafts-, Sozial- und Technikgeschichte, am 8.9.1999.
Druckerei:
Druck- u. Verlagshaus K. Müller,
Erlangen.
Gedruckt auf umwelt-freundlichem
Recyclingpapier.
Prof. Dr. Dr. h.c. Oswald Hahn,
Auflage:
6000
em. Inhaber des Lehrstuhls für
Betriebswirtschaftslehre,
am
11.9.1999.
ISSN 1436-3232
Die nächste Ausgabe erscheint im
Februar 2000.
Alle Beiträge sind bei Quellenangabe
frei zur Veröffentlichung.
UKaktuell können Sie auch im
Internet lesen unter: http://www.unierlangen.de/docs/FAUWWW/
Aktuelles/Aktuelleshome.html
F A U - O n l i n e
http://www.uni-erlangen.de
Empfänger
...die NETte
Form,
am Ball zu bleiben
FAU UNIKURIER aktuell
Die Bezeichnung „außerplanmäßiger Professor“ wurde verliehen:
Akad. Oberrat PD Dr. Günther
Greiner, Lehrstuhl für Graphi-
28
Nr. 28/ November 1999

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