Festschrift - Alumni-Bau Carolo

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Festschrift - Alumni-Bau Carolo
Festschrift
zur Absolventenfeier 2003
der Bauingenieure und Wirtschaftingenieure/Bau
am 29. November 2003 im Audimax
Technische Universität Braunschweig
Fachbereich Bauingenieurwesen
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Inhalt
Seite
Begrüßung durch den Dekan
Prof. Dr.-Ing. Dietmar Hosser
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Grußworte des Präsidenten
Prof. Dr. rer. nat. Jochen Litterst
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Bauingenieure und ihr Studium – für welche Zukunft!
Dipl.-Ing. Silke Neumann
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Diplomandinnen und Diplomanden des Studiengangs
Bauingenieurwesen
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Diplomandinnen und Diplomanden des Studiengangs
Wirtschaftsingenieurwesen/Bau
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Preisträgerinnen und Preisträger
des Jahrgangs 2003
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Über Teamarbeit und Hausmeister
Dipl.-Ing. Peter Knobel
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Ehemaligenverein „Alumni-Bau Carolo-Wilhelmina“
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Danksagungen
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Informationen zum Fachbereich Bauingenieurwesen
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Begrüßung durch den Dekan
Prof. Dr.-Ing. Dietmar Hosser
Guten Abend, meine sehr geehrten Damen und Herren,
herzlich willkommen im Audimax der Technischen Universität Carolo-Wilhelmina
zu Braunschweig zur Absolventenfeier 2003 des Fachbereichs Bauingenieurwesen.
Mein herzlicher Dank geht zunächst an unser Streichquartett, das die musikalische
Umrahmung des heutigen Abends übernommen hat:
Herrn Harm Pralle, Violine
Frau Jule Bobzin, Violine
Herrn Alexander Geise, Viola und
Herrn Nikolaus Reichelt, Violoncello.
Vor 18 Jahren hat der Fachbereich Bauingenieurwesen erstmals eine akademischen
Feierstunde zur Überreichung der Diplomurkunden an die Absolventen des Jahrgangs
ausgerichtet. Seither fand die Diplomandenfeier alljährlich am letzten Freitag im
November in der Aula der ehemaligen PH, der guten Stube der TU Braunschweig,
statt. Sie war in den letzten Jahre so gut besucht, dass bei nur 200 Sitzplätzen mehr
als 100 Teilnehmer die ganze Veranstaltung im Stehen oder auf Fensterbänken hockend verbringen mussten.
Nach meinem Dienstantritt als Dekan in diesem Frühjahr habe ich daher für die diesjährige Diplomandenfeier das Audimax reserviert, trotz Bedenken vieler Kollegen,
dass ein halb leerer Saal keine angenehme Kulisse sei. Außerdem schlug ich vor,
neben den Diplomandinnen und Diplomanden des aktuellen Jahrgangs auch die früheren Absolventen einzuladen und künftig stärker einzubinden.
Als wir dann vor einigen Wochen die Einladungen verschickten – an etwa 150 diesjährige und 600 ehemalige Diplomanden – zeigten die eingehenden Rückmeldungen
rasch, dass unsere Feier keineswegs vor leeren Stühlen stattfinden muss. Heute bin
ich stolz, etwa 600 Gäste, Diplomanden mit Anhang, Ehemalige sowie Mitglieder,
Freunde und Förderer des Fachbereichs Bauingenieurwesen, hier willkommen heißen
zu dürfen.
Wir haben ein volles Programm, das wir konzentriert und ohne unnötige Längen
absolvieren wollen, damit anschließend noch Zeit bleibt zu feiern. Deshalb will ich
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auch keine lange Rede halten und weder über die schlechte Baukonjunktur noch über
die schmerzvollen Einsparauflagen der Landesregierung für die Hochschulen jammern. Statt dessen will ich Sie einladen, mit mir in einem grafisch aufbereiteten
Gleichnis Sinn und Zweck des absolvierten Bauingenieur- oder Wirtschaftsingenieurstudiums schlaglichtartig zu beleuchten und auch einen Blick in die Zukunft zu wagen. Pikanterweise kam mir dieses Gleichnis Anfang der Woche in den Sinn, als ich
in der Nacht vor der entscheidenden Sitzung des Fachbereichsrates über die Umsetzung der Einsparauflagen wach im Bett lag.
Während ich in Gedanken die einzelnen Fächer hinsichtlich ihrer Bedeutung für das
Studium oder für die Forschung im Fachbereich analysierte, stellte ich fest, dass sie
wichtige, ja unverzichtbare Bausteine eines wohl durchdachten Ausbildungsgebäudes sind. Dieses Gebäude kann auf unterschiedlich tragfähigem Baugrund stehen.
Leider sind die mathematisch-naturwissenschaftlichen Voraussetzungen aus der
Schule manchmal eine schlechte Grundlage, so dass eine Bodenverbesserung notwendig wird. In jedem Falle brauchen wir ein breites Fundament aus allgemeinen
Grundlagen, um für die künftigen Belastungen im Gebäude, einschließlich später
denkbarer Aufstockungen, gewappnet zu sein.
I had a dream ...
Baugrund
Schulausbildung
Bodenverbesserung
z. B. Mathe-Vorkurs
Breites Fundament
Grundstudium
Gründung des Ausbildungsgebäudes
Nun können wir uns daran machen, den Rohbau zu errichten, aus solidem fachlichen
Grundmaterial handwerklich sauber ausgeführt. Dabei ist von Vorteil, dass die Baufirma (Fachbereich) stets auf dem neuesten Stand der Technik ist, weil sie diesen
durch Forschung selbst mitprägt.
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Solider Rohbau
Grundfachstudium
Rohbau des Ausbildungsgebäudes
Wenn der Rohbau steht, folgt der Ausbau, der entweder multifunktional oder sehr
speziell sein kann. Hier gilt es, moderne und innovative Technologien und Techniken
einzusetzen, die von national und international anerkannten Spezialbetrieben
(Instituten) – für immer weniger Geld - angeboten werden.
Variabler Ausbau
Vertiefungsstudium
Ausbau des Ausbildungsgebäudes
Mit letzten Arbeiten an Dach und Fassade wird dann der Abschluss – das Diplom erreicht, der unser Ausbildungsgebäude voll funktionsfähig und sofort einsetzbar
macht, bis auf den von der individuellen Nutzung abhängigen nötigen Feinschliff.
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Abschluss
Diplom
voll funktionstüchtig
Abschluss des Ausbildungsgebäudes
Leider herrschen momentan frostige Zeiten, die auch den besten Gebäuden arg zusetzen. Hier wird sich erweisen, ob Fundament, Rohbau und Ausbau ausreichend solide
und witterungsbeständig sind und diese Zeiten schadlos überstehen. Am Horizont
zeigt sich auch schon - noch etwas verschlafen - die Sonne eines Konjunkturaufschwungs, die bald unser Ausbildungsgebäude im rechten Licht erstrahlen lassen
wird. Dann dürfen Sie, liebe Diplomandinnen und Diplomanden, sich auf eine wachsende Nachfrage und eine erfolgreiche Zukunft als Bauingenieure und Wirtschaftsingenieure freuen.
Konjunk
-turbelebung
witterungsbeständig
zeitlos
Frostige Zeiten
Wagen wir zum Schluss noch einen Blick in die Zukunft, wie sich unser Braunschweigisches Ausbildungsgebäude für Bauingenieure und Wirtschaftsingenieu7
re/Bau in den nächsten Jahren weiterentwickeln wird. Sie, liebe Diplomandinnen und
Diplomanden haben die Vorboten der Entwicklung bereits zu spüren bekommen,
indem mit der neuen Diplomprüfungsordnung von 2001 die Lehrveranstaltungen
modularisiert, kreditiert und semesterbegleitend geprüft werden. Künftig wird es zum
Abschlusszeugnis ein Diploma-Supplement in deutscher und englischer Sprache
geben, das alle Fächer mit Leistungspunkten und Noten für Jedermann im In- und
Ausland nachvollziehbar dokumentiert.
Das Fundament des Ausbildungsgebäudes hat sich bewährt und wird unverändert
beibehalten. Auch der solide Rohbau ist nach wie vor sinnvoll und notwendig; allerdings wird er hier und da etwas variabler gestaltet, indem das eine oder andere Detail
weggelassen und dafür schon etwas vom Ausbau vorgezogen wird. Mit einem 1. Abschluss (Bachelor) ist das Gebäude dann bereits nach dem Richtfest eingeschränkt
nutzbar.
1. Abschluss (Richtfest)
Bachelor
eingeschränkt
funktionstüchtig
Blick in die Zukunft
Der weitere - multifunktionale oder spezielle - Ausbau kann entweder sofort im Anschluss an den 1. Abschluss oder durchaus auch später nach einer Phase des Geldverdienens und eventuell neben der Berufstätigkeit erfolgen. Er endet mit einem
2. Abschluss (Master), der die volle Einsatzfähigkeit – gleichwertig zum Diplom –
bescheinigt.
Damit, liebe Diplomandinnen und Diplomanden, sehr geehrte Damen und Herren, bin
ich mit meinem Gleichnis vom Ausbildungsgebäude am Ende und freue mich nun,
den Präsidenten der TU Braunschweig, Herrn Prof. Jochen Litterst bei uns willkommen zu heißen, um die Grüße des Präsidiums zu überbringen.
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Grußworte des Präsidenten
Prof. Dr. rer. nat. Jochen Litterst
Sehr geehrter Herr Dekan, meine sehr geehrten Damen und Herren: Herzlich
willkommen! Mein besonderer Gruß gilt den Hauptpersonen des heutigen Abends,
unseren Absolventinnen und Absolventen, die zu dieser Feier begleitet von Angehörigen und Freunden erschienen sind: Herzlicher Glückwunsch zum Diplomabschluss! Sie haben einen wichtigen Meilenstein in Ihrer Karriere erreicht und können
auf das Geleistete stolz sein.
Ich bin überwältigt von der Resonanz, die diese Einladung gefunden hat, zeigt sie
doch wie Studierende, Lehrende und Forschende an unserer Technischen Universität
zusammenstehen. Viele Ehemalige, „Alumni und Alumnae“, sind von weit her zu uns
gekommen, um mit uns zu feiern. Sie setzen damit ein Zeichen, dass die Ausbildung
an unserer Technischen Universität sie vorzüglich auf ihren weiteren Lebensweg
vorbereitet hat und geben damit unseren heutigen Absolventinnen und Absolventen
Mut. Bekanntlich erhebt das Studium des Bauingenieurwesens in Braunschweig
einen besonderen Leistungsanspruch und weist nachgewiesen herausragende Qualität
auf. Auch im Ausland besitzen Bauingenieure unserer TU ein hohes Renommee.
Wir alle können uns unter dem Eindruck der katastrophalen Lage der öffentlichen
Haushalte kaum einer gewissen Resignation entziehen. Anstatt in hochkarätige Bildung für einen Aufschwung zu investieren, wird gekürzt. In Relation zur Gesamtschuldenlast des Landes sind die Kürzungen gering, so gering, dass eher bedacht
werden sollte, sie zu unterlassen. Daraus könnte ein Wettbewerbsvorteil für Niedersachsen entstehen. Statt dessen wird der Wissenschaftsstandort in seiner Konkurrenzfähigkeit nachhaltig geschädigt. Wir dürfen uns dennoch nicht demotivieren lassen.
Wir alle haben dafür zu sorgen, dass es in diesem Staat wieder vorwärts geht. Dass
die richtigen Wege eingeschlagen werden, dass das erkannt wird, was unsere Gesellschaft in den nächsten Jahrzehnten benötigt, dass wir unsere Jugend das richtige
Rüstzeug mitgeben, ist eine der wichtigsten Aufgaben unserer Hochschulen. Wir
hoffen, dass unsere heutigen Absolventinnen und Absolventen uns dies in einigen
Jahren rückblickend werden bestätigen können.
Wir diskutieren viel über die Neugestaltung von Studiengängen, die Anpassung
unserer bewährten Diplomstudiengänge auf europäisch kompatible, konsekutive
Bachelor- und Masterprogramme. Ich sehe darin die Herausforderung, die anerkannten Qualitäten in neue Formen zu transferieren, die unseren Studierenden eine
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noch größere Beweglichkeit innerhalb Europas eröffnen. Für die inhaltliche Ausgestaltung bei gleichbleibend hohem Anspruch sind wir verantwortlich. Auch hier
bauen wir auf die konstruktiven Anregungen unserer Ehemaligen aus ihrer Praxiserfahrung.
Unseren Absolventinnen und Absolventen wünsche ich viel Erfolg für ihren Berufsstart in der Hoffnung, dass sie von der sich endlich abzeichnenden Konjunkturbelebung profitieren mögen. Ihnen, meine Damen und Herren, wünsche ich eine
schöne Feier mit vielen anregenden Gesprächen.
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Bauingenieure und ihr Studium – Für welche Zukunft?
Dipl.-Ing. Silke Neumann
Dieser Titel stammt aus einem Aufsatz des Herrn Prof. Duddeck aus dem Jahre 1992.
Der Aufsatz fiel mir vor kurzem wieder in die Hände, und ich fand den Titel sehr passend „Für welche Zukunft?“
Während meines Studiums hier an der Technischen Universität Braunschweig glaubte ich, ich könnte diese Frage „Für welche Zukunft“ beantworten. Damals hatte ich
eine klare Vorstellung von meinem gewählten Berufsfeld. Ich hatte konstruktiv
vertieft und sah mich als Ingenieur auf der Baustelle Häuser bauen, ganz klassisch.
Vor 5 Jahren saß ich dann hier und bekam mein Diplom ausgehändigt. Seitdem hat
sich mein Bild des Bauingenieurs stark gewandelt.
Aufgrund der damaligen Arbeitsmarktlage für Bauingenieure, die sich sicherlich
nicht viel geändert hat, habe ich ein für mich damals völlig unbekanntes Berufsfeld
betreten. Ich arbeite nun seit bald 5 Jahren als Sachverständige in der Immobilienbewertung bei einer Hypothekenbank.
Als ich mich bewarb, hatte ich weder etwas von Bewertung gehört, noch hatte ich die
gewünschten fachliche Vorkenntnisse auf diesem Gebiet, geschweige denn die erwarteten Auslandserfahrungen in Großbritannien vorzuweisen. Außer dass sie einen
Bauingenieur suchten, erfüllte ich keine der gewünschten Anforderungen der Stellenausschreibung.
Tatsächlich wurde ich dann zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. Diesem ersten Bewerbungsgespräch folgte ein zweites und dann die Einstellung. Während der
Gespräche hielt ich ein Plädoyer dafür, dass man heutzutage in den seltensten Fällen
in dem Bereich, in dem man ausgebildet wurde, arbeitet und dass ein Bauingenieurstudium einen zu mehr befähigt, als den klassischen Bauingenieurberuf auszuüben.
Ich muss damals wohl sehr überzeugend gewesen sein. Was ich im Bewerbungsgespräch gesagt habe, ist genau das, was ich Ihnen mit auf den Weg geben möchte.
Wir wurden nicht auf bestimmte Tätigkeitsfelder hin ausgebildet, auch wenn wir Bereiche wie Holzbau, Wasserbau und Straßenbau vertieft haben. Das Studium ist eine
Berufsvorbereitung, wir haben hier eine Berufsfähigkeit erhalten. Wir müssen die
Grundlagen von Theorien und Entscheidungsprozessen der Technik so gut beherrschen, dass wir den zukünftigen Veränderungen folgen können. Dadurch sind wir
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in der Lage, neue Felder durch Übertragung unseres Grundlagenwissens zu erschließen.
Was wir neben q x l² / 8 gelernt haben ist, wie man lernt. Wir haben ein Verstehen
und Verständnis für ingenieurwissenschaftliche Vorgänge erworben. Das aktuelle
Spezialwissen kommt in der Praxis. Wir haben Instrumente und Vorgehensweisen
erlernt, ingenieurgerechte Denk- und Arbeitsmethoden anzuwenden. Unser Denken
ist technisch orientiert.
Neben den klassischen Arbeitsfeldern des Bauingenieurs gibt es eine Reihe von Tätigkeiten außerhalb dieses Bereiches. Besonders die Immobilienwirtschaft steht vor
neuen Herausforderungen. Die Immobilie, die vormals als ein unverzichtbarer Produktionsfaktor, ein wertstabiles Anlagegut und eine stille Reserve angesehen wurde
oder auch nur als bloße Hülle, ist immer mehr zu einem Handelsgut geworden. Diese
Entwicklung wird sich in der Zukunft noch weiter ausbreiten und beschleunigen.
Der Verkauf einer Immobilie erfordert eine Vielzahl von Dienstleistungen und umfasst das gesamte Spektrum eines professionellen Asset Managements, das von der
Bewertung, dem Management, der Optimierung bis zur Erstellung von Nutzungsanalysen reicht. Die Immobilie ist ein Wirtschaftgut, mit dem es zu wirtschaften gilt.
Die Anforderungen haben sich geändert, Immobilien müssen gemäß Markterfordernissen entwickelt, vermarktet, bewirtschaftet und neuer Nutzung zugeführt werden.
Der gesamte Lebenszyklus einer Immobilie wird heute betrachtet:
• Phase bis zur Investitionsentscheidung (u.a. Immobilienmarketing, Renditeberechnung),
• Planungs- und Entscheidungsphase (u.a. Immobilienfinanzierung, Bewertung),
• Vermarktungsphase (u.a. Immobilienmarketing),
• Erhaltungsphase (u.a. Immobilienbestandsmanagement),
• Phase erneuter Investitionsentscheidung (u.a. Immobilienprojektentwicklung).
In der Immobilienwirtschaft stecken viele interessante Möglichkeiten für Bauingenieure. Die Entwicklungstendenzen im Bauingenieurwesen sind in den letzten Jahren in
so viele Richtungen gegangen. Es gibt heute ein weites Tätigkeitsfeld für uns.
Nutzen Sie die Chance, die diese Universität Ihnen mitgegeben hat. Sie können viel
mehr als allein q ⋅ l² / 8. Schauen Sie sich um, es gibt viel mehr Sparten, als man sich
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vorstellen kann und kennt. Ich hätte niemals gedacht, einmal bei einer Bank zu
arbeiten. Als Sachverständige in der Immobilienbewertung habe ich die unterschiedichsten Immobilien zu bearbeiten und einzuwerten. Es reicht von der Eigentumswohung und dem Einfamilienhaus über Bürogebäude, Kliniken und Altenheime,
Einkaufscenter bis zu Multiplexkinos und Hotels. Ich erstelle u. a. Beleihungs- und
Marktwertgutachten, Bautenstandsberichte, Standortanalysen und Wirtschaftlichkeitsberechnungen für die Darlehensgeschäfte der Bank.
Die Darlehensgeschäfte der Bank sind in diesem Fall Realkredite. Dem herausgegebenen Darlehen steht ein realer Gegenwert in Form eines Grundstückes, bebaut oder
unbebaut, gegenüber. Sehr einfach gesagt, „ein Grundstück ist so viel wert, wie der
Barwert (Wert am Bewertungsstichtag) aller seiner künftigen Erträge“.
Ich möchte Ihnen 3 Dinge mit auf Ihren Weg geben.
1. Sie wurden hier ausgebildet, um neue Bereiche für sich zu erobern. Überlegen Sie,
was Sie können, was Sie wollen, überzeugen Sie Personalverantwortliche, dass
Sie den Anforderungen und Herausforderungen gewachsen sind, dass genau an
dieser Stelle ein Bauingenieur gebraucht wird – und zwar genau Sie. Überzeugen
Sie dadurch, dass Sie selbst von der Sache begeistert sind. Informieren Sie sich
über die Fülle von Möglichkeiten, schauen Sie nach links und rechts.
2. Nutzen Sie Ihre Kontakte, bilden Sie ein Netzwerk. Es wird viel von Coaching
und Mentoring gesprochen, das kann in solch einem Netzwerk geschehen. Im Studium war es oft sehr wichtig zu wissen, wo etwas steht. Im Berufsleben ist es
manchmal viel wichtiger, jemanden zu kennen, der weiß, wie etwas geht. Und hier
kann genau dieser Abend ein guter Anfang sein.
3. Bleiben Sie nicht stehen, gehen Sie mit den Entwicklungen und Anforderungen.
Man hört nicht auf zu lernen. Als ich vor 5 Jahren hier saß, sagte ich mir, „nie
wieder eine Klausur schreiben.......“ und nun absolviere ich ein Aufbaustudium im
Fach Wirtschaftsingenieurwesen mit der Vertiefungsrichtung Facility Management als Fernstudiengang. Der Markt für Fort- und Weiterbildung bietet eine Fülle
von Möglichkeiten. Auch hier, schauen Sie sich um, fragen Sie nach. Zeigen Sie
Ihre Bereitschaft und Ihren Willen, weiter zu kommen, sich in neue Felder einzuarbeiten.
Ich wollte Ihnen heute Abend meinen Weg aufzeigen, mit dem ich sehr glücklich bin.
Ich wollte Ihnen zeigen, dass es eine Fülle von Möglichkeiten gibt. Ich bin sicher, Sie
finden Ihren Weg.
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Diplomandinnen und Diplomanden
des Studiengangs Bauingenieurwesen
Aeissen, Petra
Ammer, Christine
Barthold, Knut
Bauer, Jan
Berger, Hayo
Boll, Philipp
Borsutzky, Robert
Brandt, Torsten
Brühl, Markus
Chedjieu, Désiré
Dieckmann, Markus
Dudda, Reimund
Gatzka, Jürgen
Görtz, Oliver
Greune, Steffen
Grosser, Dennis
Gummert, Maren
Hagel, Heiko
Harms, Stefanie
Hemken, Jörg
Hennig, Jan
Henrichs, André
Hering, Christian
Heumann, Andreas
Heuschmann, Björn
Hilker, Guido
Hirschfeld, Sandra
Jensen, Lars
Kampmeier, Björn
Kappelmann, Hilger
Kasburg, Jörg
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Keindorf, Christian
Kiehne, Astrid
Klinksieg, Kai
Klinzmann, Christoph
Knappe, Jens
Kniewel, Michael
Knobel, Peter
Knoke, Sebastian
Köhler, Sören Tammo
Kosche, Mirja Melanie
Krüger, Heiko
Kruse, Britta
Kückmann, Marc Andrew
Lange, Peer-Ole
Langhof, Ingo
Lehnert, Florian
Leschka, Stefan
Linneweh, Dirk
Lippa, Alexander
Lohmann, Klaus
Mallschützke, Kai
Matkowski, Daniel
Meyer, Michael
Molck, Michael
Moll, Stephen
Möllenberg, Christian
Niedziella, Holger
Nüßmann, Timo
Ohlhof, Jaqueline
Ortseifen, Katja
Otto, Carsten
Piepenbreier, Ole
Piesker, Grit
Pilz, Christoph
Prösch, Stephanie
Rambow, Danny
Reinhardt, Wiebke
Rohmann, Markus
Rojczyk, Ingo
Rolfes, Hiltrud
Rolke, Phillip Marten
Rüberg, Thomas
Rußwurm, Andreas
Schmeling, Martin
Schmidt, Stefan
Schnetgöke, Ralf
Schonebeck, Matthias
Schulz, Petra
Schwedhelm, Holger
Spille, Andrea
Stefano, Ernesto de
Steinke, Tanja
Stellings, Dirk
Stiebler, Maik
Sturmfels, Stefan
Tchamlogne KOM, Guy Camert
Thoma, Mirko
Tilly, Rolf
Turner, Bastian
Victor, Albrecht
Vogt, Martin
Volmer, Christoph
Völzke, Helmar
Wachsmuth, Mario
Wassouf Ziad
Waurick, Eva
Wegner, Clemens
Wehrstedt, Ilka
Weiß, Berthold
Werner, Stefan
Wiegel, Burkhard
Winkler, Petra
Wöckener, Anke
Wöhlke, Henning
Wyrembek, Maja
Yüksel, Murat
Zank, Andreas
Zargari, Mani
Zimmermann, Jan
Zumstrull, Martin
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Diplomandinnen und Diplomanden
des Studiengangs Wirtschaftsingenieurwesen/Bau
Bödecker, Egbert
Brandes, Patrick
Brück, Patrick
Brüggemann, Jens
Decker, Emil
Drewitz Rivera, Stefanie
Eggeling, Axel
Fründt, Per-Olaf
Hayessen, Fabian
Heseding, Rebecca
Ischen, Marc
Jankowski, Alexander
Kempe, Jeannine
Kluge, Katharina
Kortmann, Konstatin
Kowalski, Thomas
Krawzinski, Jens
Krawzinski, Michael
Markito, Bambang Wintri Utomo
Martens, Michael Alexander
Müller, Ina
Müller- Sykor, Nina
Nottbeck, Christof
Petschellies, Jörn
Pöppke, Marcus
Ringel, Martina
Rojczyk, Ingo
Salgmann, Dennis
Sander, Oliver
Sauter, Florian
Schreiner, Viola
Stolze, Simon-Finn
Streuer, Ulf
Strohdach, Ulrich
Thielemann, Torge
Thienemann, Valerie
Tholen, Markus
Weber, Philipp
Wünsche, Johanna
Preisträgerinnen und Preisträge des Jahrgangs 2003
Preis der Stiftung Duddeck
für sehr gute Studienleistungen in konstruktiven Fächern
Wiebke Reinhardt
Thomas Rüberg
Maik Stiebler
Preis der Stiftung Pierick
für sehr gute Studienleistungen in nicht-konstruktiven Fächern
Ingo Langhof
Thomas Kowalski
Preis Prof. Dierk Schröder
für sehr gute Studienleistungen im
Wirtschaftsingenieurwesen/Bau
Katharina Kluge
Simon-Finn Stolze
Der Fachbereich Bauingenieurwesen
der Technischen Universität
Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig
verleiht den
PREIS DER STIFTUNG DUDDECK 2003
Beispiel
an Frau Dipl.-Ing.
Wiebke Reinhardt
in Anerkennung sehr guter Leistungen im Studium
mit Vertiefung im konstruktiven Bereich
Braunschweig, 29. November 2003
Der Dekan
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Stahlbaupreis der Salzgitter AG
für eine sehr gute Studienarbeit auf dem Gebiet des Stahlbaus
Preisverleihung durch Herrn Peter Jürgen Schneider,
Mitglied des Vorstands der Salzgitter AG.
Preis
Martin Vogt (Bauingenieur)
Michael Pfau (Architekt)
Anerkennung
Holger Schwedhelm (Bauingenieur)
Meike Kniphals (Architekt)
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Buchpreis der Ingenieurkammer Niedersachsen
für sehr gute Studienleistungen
Preisverleihung durch Herrn Dipl.-Ing. Frank Puller,
Vizepräsident der Ingenieurkammer Niedersachsen
Bauingenieure
Wirtschaftsingenieure
Christian Keindorf
Heiko Krüger
Marc Kückmann
Hiltrud Rolfes
Petra Schulz
Holger Schwedhelm
Martin Vogt
Rebecca Heseding
Konstatin Kortmann
Philipp Weber
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Über Teamarbeit und Hausmeister
Dipl.-Ing. Peter Knobel, M. Sc.
Sehr geehrter Herr Präsident, Herr Dekan, sehr geehrte Herren Professoren, verehrte
Eltern, liebe Kommilitoninnen und Kommilitonen,
von einer Physikprüfung an der Universität Kopenhagen wird folgende Anekdote
erzählt:. Die Studenten sollten die Aufgabe lösen, wie mit einem Barometer die Höhe
eines Wolkenkratzers ermittelt werden kann. Einer der Studenten antwortete: "Man
binde ein Seil an das Barometer und senke es vom Dach des Wolkenkratzers zu
Boden. Die Länge der Schnur plus die Länge des Barometers ergibt die Höhe des
Gebäudes." Diese Antwort entrüstete den Prüfer dermaßen, dass der Student
durchfallen sollte.
Als man ihm aber doch noch eine zweite Chance gab, soll er bei derselben Aufgabe
gleich mehrere Antworten gegeben haben: "Erstens können Sie das Barometer vom
Dach des Wolkenkratzers fallen lassen und die Zeit bis zum Erreichen des Bodens
messen. Die Höhe des Gebäudes kann dann mit der Formel h = ½ g t² berechnet
werden. Das Barometer wäre allerdings dahin. Bei Sonnenschein können Sie
zweitens die Höhe des Barometers und die Länge seines Schattens messen. Die
gesuchte Höhe ergibt sich dann anhand des Strahlensatzes aus der Schattenlänge des
Wolkenkratzers. Sollte der Wolkenkratzer eine Nottreppe besitzen, wäre es drittens
möglich, die Stufen des Wolkenkratzers in Barometerlängen zu messen, sie
zusammenzuzählen und die Höhe als Produkt zu ermitteln. Selbstverständlich kann
man – viertens – auch den Luftdruck sowohl auf dem Dach des Wolkenkratzers als
auch auf dem Boden messen. Aus dem Luftdruckunterschied ergibt sich dann die
Höhe des Gebäudes.
Da wir ja aber immer dazu aufgefordert werden, den Blick für die Praxis nicht zu
verlieren, wäre eine fünfte Lösung in Betracht zu ziehen: Es wäre nämlich ohne
Zweifel am einfachsten, beim Hausmeister zu klopfen und ihn zu bitten, für ein neues
Barometer die Höhe des Wolkenkratzers einfach zu verraten." –
Die Geschichte war dem einen oder anderen unter Ihnen vielleicht schon bekannt. Bei
dem Studenten handelte es sich um keinen Geringeren als Niels Bohr, der als erster
Däne den Nobelpreis für Physik gewann. Bohrs Antworten sind Zeugnis seiner
Originalität und Fantasie. Und auch einige von uns Bauingenieurstudenten haben im
Laufe des Studiums die Kunst entwickelt, mit Prüfungsaufgaben fantasievoll und
originell umzugehen.
Zwar konnten wir uns nicht immer während der Prüfungen auf Geistesblitze
verlassen. Aber später, wenn es um einen halben Punkt für die rettende „Vier“ ging,
zeigten wir in den „Klausureinsichten“ ein hohes Maß an Fantasie und Kampfesmut.
Ansatzpunkte waren hier die natürlich diversen Interpretationsmöglichkeiten der
Aufgabenstellungen und die Genialität unserer Antworten. Gern halfen wir dann den
Assistenten auf die Sprünge, sollte ihnen einmal die Qualität unserer zu Papier
gebrachten Gedanken verschlossen geblieben sein.
Auf den zweiten Blick enthält die vorgetragene Geschichte aber noch weitere Analogien zu unserem Studium und unserem späteren Beruf.
Erstens: Selbst bei einem vermeintlich einfachen Problem wie der Höhenermittlung
eines Gebäudes gibt es verschiedene Lösungen, die alle erwogen werden sollten.
Um mehr als eine Lösung entdecken zu können, braucht man zweitens ein fundiertes
Grundlagenwissen in verschiedenen Fachrichtungen.
Darüber hinaus gilt auch für die Aufgaben eines Bauingenieurs, dass die einfachste
Lösung die beste ist. Das Schwierige ist ja gerade, bei komplexen Problemen eine
einfache Lösung zu finden.
Viertens ist stets die Praktikabilität der Lösungen ins Auge zu fassen. An
Bauprojekten arbeiten Experten verschiedener akademischer Provenienz: Architekten, Ingenieure, Baumanager, Finanzexperten, Gebäudemanager usw. Wenn nicht
alle Beteiligten stets der Durchführbarkeit ihrer Intentionen hohe Priorität einräumen,
ist am Ende alles wunderschön geplant, aber leider nicht umzusetzen.
Die fünfte, vielleicht wichtigste Erkenntnis aus dieser Geschichte ergibt sich durch
Abstrahieren der letzten Lösung. „Wichtig“, so sagen ja z. B. Unternehmensberater,
„wichtig ist gar nicht, alles selbst zu wissen. Man muss nur jemanden kennen, der es
weiß!“ – Der Bohrsche Hausmeister lässt grüßen!
“Wer ist mein Hausmeister?“, lautet also die bei der wachsenden Komplexität von
Bauprojekten zentrale Frage. Nur wer über ein Netzwerk von Personen verfügt, die
ihm bei fachfremden Fragen als Experten zur Verfügung stehen, kann die an ihn
gestellten Aufgaben effektiv lösen und damit seinen Job gut machen.
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Natürlich gibt es nicht immer irgendwelche Hausmeister, die einem helfen können.
Nicht jeder hat z. B. bei der Jobsuche, die sich für viele Absolventen zurzeit als
äußerst schwierig erweist, jemanden, der ihn unterstützen kann.
Natürlich gibt es nicht immer irgendwelche Hausmeister, die einem helfen können.
Nicht jeder hat z. B. bei der Jobsuche, die sich für viele Absolventen zurzeit als
äußerst schwierig erweist, jemanden, der ihn unterstützen kann.
Überhaupt: Jobsuche? Gehörten wir nicht zu den Jahrgängen, denen man vor ein paar
Jahren noch hervorragende Berufsperspektiven in Aussicht gestellt hatte? Mit Humor
– oder ist es schon Sarkasmus? – erinnern wir uns noch daran, wie wir im
Wintersemester 1996/97 an der TU begrüßt wurden.
Vertreter des Fachbereichs beglückwünschten uns zu der positiven Entscheidung für
das Bauingenieurstudium: Wir hätten uns nicht von dem begonnenen Abwärtstrend
der Baukonjunktur blenden lassen! Und zu Recht, denn unsere Berufsperspektiven
seien blendend. Schließlich würden wir unseren Abschluss zu einem Zeitpunkt
bekommen, zu dem es mit der Bauwirtschaft wieder aufwärts gehen und außerdem
der gefürchtete Ingenieurmangel zu unseren Gunsten eintreten werde!
Aber noch einmal zurück zu den Hausmeistern. Verschiedene Spezialisten zu kennen,
von ihrem Wissen zu profitieren, mit ihnen persönliche Netzwerke zu bilden und
durch gedanklichen Austausch zu lernen, kann für jeden von uns eine unschätzbare
Hilfe sein, in welchem der vielen Berufe eines Bauingenieurs wir auch tätig sind.
Wichtigstes Kennzeichen solcher Netzwerke ist das Kooperieren der einzelnen
„Hausmeister“ untereinander. Das Profitieren ist jeweils wechselseitig einseitig nach
dem Motto: Diesmal hilfst Du mir, beim nächsten Mal kann vielleicht ich Dir helfen.
Dabei hängt jeweils nur der von den anderen ab, der gerade Rat braucht.
Die Motivation, in Netzwerken verwoben zu sein, ist also nicht, dass man in jedem
Fall, sondern, dass man nur vielleicht einmal Hilfe in Anspruch nehmen wird. Hier
unterscheiden sich Netzwerke also grundsätzlich vom do-et-des-Prinzip, bei dem man
beim Geben schon zielstrebig die konkrete Gegenleistung im Auge hat.
Hinsichtlich des beruflichen Zusammenarbeitens von Menschen ist neben diesen
Hausmeister-Kooperationen aber m. E. eine andere Fähigkeit noch viel bedeutender:
nämlich die Fähigkeit zum Teamwork. Die hohe Bedeutung von Teamwork liegt vor
allem an der wachsenden Komplexität von Bauwerken, die oftmals interdisziplinäre
Arbeitsgruppen erforderlich macht. Die meisten Aufgaben können nicht mehr von
einer Person oder einer fachlich homogenen Kooperation von Personen bewältigt
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werden. Teamwork ist im Gegensatz zum „Hausmeistermodell“ daher mehr als bloße
Kooperation.
In einem Team sind die einzelnen Gruppenmitglieder gegenseitig voneinander abhängig, weil es nur ein Gruppenergebnis gibt, zu dem alle beitragen und an dem alle gleichermaßen gemessen werden. Das bedeutet auch eine besondere Verantwortung,
denn ein zu spätes oder fehlerhaftes Arbeiten eines Teammitglieds hätte unmittelbare
negative Auswirkungen auf die Arbeit der anderen.
Bei Jobbeschreibungen wird im Bezug auf das Arbeiten in Gruppen meistens vorausgesetzt, dass der Kandidat nicht als Solist auftritt, sondern Teamplayer ist. Wir schenken dieser Anforderung meistens zu wenig Aufmerksamkeit – wer von uns betrachtet
sich schließlich nicht als teamfähig?
Aber ist Teamfähigkeit wirklich so selbstverständlich? Ist das ein Talent, das man
einfach hat? Oder kann man das an der Universität erlernen?
Wenn ich an Teamwork während unseres Studiums in Braunschweig denke, fallen
mir zunächst die Lerngruppen ein, die viele von uns bildeten. Manche zog es zur
Klausurvorbereitung gruppenweise in die Bibliothek. Andere arbeiteten im
Wesentlichen allein, tauschten sich aber rege über Aufgaben und Lösungen aus.
Meine Telefonrechnung war in der Lernphase stets höher als sonst: Immer wenn ich
nicht weiterkam, mussten meine Hausmeister, Kommilitonen, aushelfen. Etliche
Ortsgespräche zum teuren Tagestarif waren die Folge.
Wir haben also ganz bestimmt gut miteinander kooperiert. Teamwork ist das ja aber
noch lange nicht. Denn bei echtem Teamwork geht es darum, Ergebnisse gemeinsam
zu erarbeiten und für sie gemeinsam gerade zu stehen, auch wenn sie einmal nicht
optimal sein sollten.
Neben der Prüfungsvorbereitung waren die Prüfungsvorleistungen in Form der zu
absolvierenden Hausübungen ein weiteres Feld, auf dem wir miteinander arbeiten
konnten und manchmal auch mussten. Aber hier war es für die Institute stets
erforderlich, die Leistung jedes einzelnen Teammitglieds für sich bewerten zu
können, weil wir mit dem Bestehen ja die Zulassung zur jeweiligen Fachprüfung
erlangten. Die Konsequenz war leider, dass das wesentlichste Element von
Teamarbeit überhaupt – nämlich von der Leistung und Bereitschaft der anderen
abhängig zu sein – nur eine untergeordnete Rolle spielte.
Um zu verdeutlichen, was ich meine, d. h. wie auch im Studium das Arbeiten im
Team stärker gefördert und gefordert werden kann, erlauben Sie mir, kurz eine
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Vorgehensweise vorzustellen, die ich während eines Studiums in den USA kennen
lernte.
Dort nahm ich u. a. an einem Online-Kurs teil, der gemeinsam mit anderen Universitäten abgehalten wurde und für mich in verschiedener Hinsicht außergewöhnlich war.
Erstens wurden alle Vorlesungen per Internet-Konferenz abgehalten. Zweitens wurde
interdisziplinär an einem Bauprojekt gearbeitet. Jeder Gruppe gehörten ein Architekt,
ein Statiker und ein Projektmanager an, die ein Gebäude entwerfen und seine Ausführung planen mussten. Daneben wurden uns drittens Mentoren – gewissermaßen
also „Hausmeister“ – an die Seite gestellt, die uns in Fachfragen helfen konnten.
Viertens wurde Teamwork als zentrales Lernziel begriffen. Studenten von der amerikanischen Ost- und Westküste sowie aus Europa nahmen an dem Projekt teil und
wurden in Gruppen gemischt. Die einzelnen Teammitglieder konnten daher nur per
Internet, E-Mail oder Telefon miteinander arbeiten.
Dabei gab es neben den Schwierigkeiten, die durch das unbekannte Arbeiten mit
Studenten anderer Fachrichtungen entstanden, ganz banale Probleme, die allein schon
durch die enormen Zeitunterschiede entstanden. Für mich in Atlanta lagen die
Vorlesungen zwischen sieben und 10 Uhr abends, für die Europäer aber mitten in der
Nacht. Hinzu kamen aufgrund der Internationalität der teilnehmenden Universitäten
auch noch sprachliche und kulturelle Unterschiede.
Welche Bedeutung Teamwork beigemessen wurde, wird auch daran deutlich, dass
wir unsere Teamorganisation nicht nur planen, sondern sie selbst auch vorstellen und
dokumentieren mussten. Nicht nur im Projekt, sondern auch in der Teamarbeit sollten
wir Erfahrungen sammeln und Fortschritte machen. Absichtlich wurden wir von den
Professoren ins kalte Wasser geworfen. Rücksicht auf heterogene Gruppen oder
eventuell schwierige Gruppenmitglieder wurde nicht genommen. Man war von Anfang gezwungen, sich zu organisieren und zu arrangieren. Das hieß nicht zuletzt auch,
sich und die anderen Teamplayer zu disziplinieren.
Solchen Gruppenarbeiten liegen natürlich andere Begriffe darüber zu Grunde, was
Universitäten vermitteln sollen. Die amerikanischen Studenten erwarten von ihrer
Universität eine sehr berufsbezogene Ausbildung, deren zentrales Merkmal eben
auch die Teamfähigkeit ist.
Ein solcher Faktor ist natürlich nicht ohne weiteres in deutsche Lehrpläne zu integrieren. Als Vorbereitung auf das Berufsleben ist es aber m. E. sehr wichtig,
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zukünftig auch derartige interaktive Planspiele durchzuführen. Die Hausübungen, die
es ja in fast allen Fächern gibt, bieten dazu hervorragende Ansatzpunkte.
Die hier gemachten Vorschläge sollen natürlich nicht so verstanden werden, dass ich
mit unserer akademischen Ausbildung unzufrieden sei. Im Gegenteil: In toto ist in
meinen Augen ein deutsches und insbesondere ein Braunschweiger BauingenieurDiplom nach wie vor um einiges wertvoller als etwa ein amerikanischer Master-Abschluss. Für diese vorzügliche Ausbildung danke ich daher im Namen aller
Absolventen unserer alma mater sehr herzlich!
Dank auch an alle Professoren und Assistenten! Sicherlich hat jeder von uns seinen
eigenen „Lieblingslehrer“. An dieser Stelle aber danken wir allen Professoren und
Assistenten dafür, dass sie uns das Bauingenieurwesen vermittelt haben. Besonderer
Dank gilt natürlich den Professoren, die sich für uns fachlich und menschlich in
außerordentlicher Weise engagiert haben!
Ganz besonderer Dank geht an unsere Eltern. Die meisten von uns sind durch sie sehr
und auf verschiedene Art und Weise unterstützt worden. Haben Sie, liebe Eltern,
herzlichen Dank dafür, dass Sie uns das Studieren ermöglicht haben!
Liebe Kommilitoninnen und Kommilitonen! Wir feiern heute ja nicht nur unser
Diplom, sondern in gewisser Weise auch den Abschluss unserer Studienzeit. Die
meisten von uns sind eingebettet in einer Reihe von Studienfreundschaften, die
hoffentlich langfristig oder sogar für immer anhalten werden. Und vielleicht werden
wir uns ja auch im Berufsleben gegenseitig als „Hausmeister“ aushelfen können.
Mindestens für meinen Jahrgang kann ich auch sagen, dass wir hier in Braunschweig
eine prima Truppe gewesen sind. Und ich bin nicht der Einzige, der behauptet, dass
wir auch eine big family waren. Euch allen Dank dafür!
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E-Mail eines Ehemaligen
Alumni-Bau
Carolo-Wilhelmina
Little Ferry, 26. November 2003
Sehr geehrter Herr Prof. Hosser,
mit großer Freude hat mich in der vergangenen Woche Ihre Einladung zur
diesjährigen Absolventenfeier erreicht. Meine Freude ist u.a. deshalb so groß, weil
ich seit langer Zeit keine deutschsprachige Post hier in New York erhalten habe und
sehr gerne und mit viel Stolz auf meine Studienzeit an der TU BS zurückblicke. Nach
zwei Jahren harter und erfolgreicher Arbeit im In- und Ausland konnte ich immer
wieder feststellen, dass das Studium, insbesondere das Vertiefungsstudium am IBMB,
mich wirklich sehr gut auf die Praxis vor-bereitet hat. Das im Bauingenieurstudium
in Braunschweig angebotene Wissenspaket ermöglicht einen sehr wertvollen
Vorsprung zum Wettbewerb.
Ich wünsche mir sehr, dass Sie mein kleines Feedback als Ansporn sehen, Ihren
Studenten auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten in Deutschland ein sinnvolles
Wissenspaket für Ihren Start in die Praxis mitzugeben. Die deutschen Ingenieure
genießen (noch) überall in der Welt ein außerordentlich hohes Ansehen. Es wäre sehr
schade, wenn dieses wertvolle Kapital verloren gehen würde.
Martin R. Berger, M.E.
Northeast Chief Engineer
Conesco Industries, Ltd.
Little Ferry, NJ 07643, USA
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Zweck und Ziele
Alumni-Bau
Carolo-Wilhelmina
Vereinszweck ist die ideelle und finanzielle Förderung von Lehre und Forschung
durch Aufbau einer dauerhaften Verbindung und gegenseitigen Unterstützung zwischen dem Fachbereich Bauingenieurwesen der Technischen Universität Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig, seinen Studierenden und den Absolventen (Alumni).Dies
wird insbesondere durch folgende Aktivitäten erreicht:
a) Informationsbriefe zur aktuellen Situation an der TU Braunschweig und im Fachbereich sowie zu neuen Entwicklungen in der Lehre und Forschung
b) Umfragen unter den Vereinsmitgliedern zur Qualität von Lehre und Forschung und
zur Akzeptanz und Positionierung der Absolventen in der Praxis
c) Jährlicher Absolvententag mit feierlicher Übergabe der Abschlussurkunden und
Präsentation der Aktivitäten im Fachbereich für die Ehemaligen
d) Börse für Angebote an Praktikumplätzen, Themen für Entwürfe und Abschlussarbeiten der Studierenden sowie Arbeitsplätze
(e) Öffentlichkeitsarbeit zur Förderung des Ansehens des Fachbereichs Bauingenieurwesen sowie der Berufe von Bauingenieuren und Wirtschaftsingenieuren/Bau.
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Organe des Vereins
Alumni-Bau
Carolo-Wilhelmina
Organe des Vereins sind die Mitgliederversammlung und der Vorstand. Die
Mitgliederversammlung besteht aus allen Mitgliedern des Vereins. Sie wird vom
Vorstand mindestens einmal im Jahr einberufen, in der Regel zum alljährlichen Absolvententag.
Der Vorstand besteht aus dem Dekan des Fachbereichs Bauingenieurwesen (Vorsitzender kraft Amtes) und je einem Vertreter der 4 Mitgliedergruppen:
•
•
•
•
Ehemalige und Förderer des Fachbereichs
Professoren
Wissenschaftliche Mitarbeiter und sonstige Angehörige des Fachbereichs
Studierende
Die vier Vorstandsmitglieder aus den Mitgliedergruppen werden auf Vorschlag der
Mitgliedergruppen durch die Mitgliederversammlung mit einfacher Mehrheit gewählt.
Die Amtszeit der Vorstandsmitglieder beträgt zwei Jahre, bei den Studierenden ein
Jahr. Eine Wiederwahl ist möglich.
Der Vorstand bestellt einen Geschäftsführer, in der Regel die Dekanatsassistentin
oder der Dekanatsassistent des Fachbereichs Bauingenieurwesen.
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Heutiger Stand
Alumni-Bau
Carolo-Wilhelmina
In einer Gründungsversammlung am 25.11.2003 wurde der Verein von 17 Gründungsmitgliedern gegründet. Die Gründungsversammlung hat eine Satzung
beschlossen.
Die Gründungsversammlung hat einen Vorstand gewählt mit folgenden Mitgliedern:.
• Prof. Dr.-Ing. Dietmar Hosser (Vorsitzender)
• Herr Dipl.-Ing. Frank Puller (stellv. Vorsitzender)
• Prof. Dr.-Ing. Rolf Leutner
• Frau Dipl.-Ing. Ruth Bittner
• cand. ing. Tim Zinke.
Geschäftsführerin ist
• Frau Dipl.-Wirtsch.-Ing. Ina Müller.
Der Gründungsvorstand trifft die notwendigen Vorkehrungen für die Eintragung des
Vereins in das Vereinsregister und für die Anerkennung durch die Finanzverwaltung
als gemeinnütziger Verein.
Der Jahresbeitrag beträgt:
für studentische Mitglieder
für nicht-studentische Mitglieder
für juristische Personen
10 €
20 €
50 €.
Die erste ordentliche Mitgliederversammlung findet statt
am 27. November 2004 um 16.00 Uhr im Audimax
anlässlich des Absolvententages 2004
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Danksagungen
Musikalische Umrahmung
Unser erster Dank gilt dem Streichquartett aus Mitgliedern des Streichorchesters der
TU Braunschweig:
Harm Pralle:
Jule Bobzin:
Alexander Geise:
Nikolaus Reichelt:
Violine
Violine
Viola
Violincello
Eröffung:
W. A. Mozart: Streichquartett Nr. 17
in B-Dur (KV 458)
1. Satz: Allegro vivace assai
Zwischenspiel:
F. Schubert: Streichquartett D 87
Scherzo
Ausklang:
W. A. Mozart: Streichquartett Nr. 3
in G-Dur (KV 156)
1. Satz: Presto
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Unsere alten und neuen Sponsoren
Braunschweigischer Hochschulbund
Salzgitter AG
Ingenieurkammer
Niedersachsen
MLP AG
Hochtief Construction AG
Bund Deutscher Baumeister,
Architekten und Ingenieure
Institut für Baustoffe, Massivbau
und Brandschutz
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iBMB
Unsere zahlreichen Helfer
Ein besonderes Dankeschön geht an die vielen Helfer, ohne die unsere Absolventenfeier nicht möglich gewesen wäre
Dipl.-Wirtsch.-Ing. Ina Müller
Angelika Hopf
Dekanat
Dipl.-Ing. Burkhard Forell
Dipl.-Ing. Christoph Klinzmann
Nora Assent (Präsentation)
diverse Hiwis des iBMB (Service)
iBMB
Dipl.-Ing. Dietmar Kähler
Dipl.-Ing. Antun Borkowic
Zentralstelle für
Weiterbildung
Dr. Elisabeth Hoffmann
Regina Eckhoff
Pressestelle
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Informationen zum Fachbereich Bauingenieurwesen
Postanschrift
Technische Universität Braunschweig
Fachbereich Bauingenieurwesen
Pockelsstraße 4
38106 Braunschweig
Telekommunikation
Fon
Fax
E-Mail
Internet
+49 (0) 531 / 391 2310
+49 (0) 531 / 391 8203
[email protected]
www.tu-braunschweig.de/fb6/partner/ehemalige
Dekanat
Dekan:
Studiendekan:
Prodekan:
Prof. Dr.-Ing. Dietmar Hosser
Prof. Dr.-Ing. Dieter Dinkler
Prof. Dr.-Ing. Rolf Leutner
(0531 / 391 5441)
(0531 / 391 3667)
(0531 / 391 2390)
Dekanatssekretärin:
Dekanatsassistentin:
Angelika Hopf
Dipl.-Wirtsch.-Ing. Ina Müller
(0531 / 391 5566)
(0531 / 391 2310)
Alumni-Bau "Carolo-Wilhelmina"
Vorsitzender:
Stellv. Vorsitzender:
Vorstandsmitglieder:
Prof. Dr.-Ing. Dietmar Hosser
Dipl.-Ing. Frank Puller
Prof. Dr.-Ing. Rolf Leutner
Dipl.-Ing. Ruth Bittner
cand. ing. Tim Zinke
Geschäftsführerin:
Dipl.-Wirtsch.-Ing. Ina Müller
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