Konzept Werteerziehung - Die Schulen in Rommerskirchen

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Konzept Werteerziehung - Die Schulen in Rommerskirchen
Stand 07.03.2013
Gillbachschule Rommerskirchen
45.1
Konzept: Werteerziehung
Begründung der Notwendigkeit und Rechtsgrundlage eines Wertekonzepts
Wir reagieren auf Veränderungen in der Gesellschaft mit unserem Wertekonzept. Besonders benennen sind veränderte Familienstrukturen. Besonders durch den Zuzug junger Familien in die stetig wachsenden Neubaugebiete hat sich die Sozialstruktur an der Gillbachschule verändert.
Immer mehr Patchworkfamilien sind zugezogen. Oft ist die Kleinfamilie in der Betreuung der Kinder auf sich gestellt. Die Großfamilie ist räumlich
getrennt. Immer mehr Mütter gehen in ihre Berufe zurück, so dass die Kinder in der Schule ihre Tage verbringen.
Durch die unten aufgeführten Projekte oder pädagogischen Maßnahmen bleiben wir zu grundsätzlichen Themen der Erziehung, Werteerziehung
und insbesondere des alltäglichen Umgangs miteinander über die Grundschulzeit hinweg mit Kindern, Eltern und Lehrern im Gespräch. Wir eröffnen dadurch die Möglichkeit, Orientierung und Richtschnur für die Erziehung im Elternhaus und in der Schule zu geben. Das Wertekonzept sichert
dadurch den Schulfrieden und stärkt die Vorbildfunktion, die Eltern, Lehrer und weitere Begleitpersonen der Kinder einnehmen müssen.
Die Kinder brauchen oft eine intensivere emotionale und soziale Begleitung und besonders ausgeprägte emotionale und soziale Kompetenzen.
Daraus resultieren die im Wertekonzept vorgestellten Maßnahmen.
Beziehungen zu pflegen und zu leben ist eine Grundvoraussetzung für das Lernen in emotionaler, sozialer und kognitiver Hinsicht und das verantwortliche Hineinwachsen in die Gesellschaft. Diesen Aspekt berücksichtigen wir insbesondere.
Wir reagieren mit unserem Konzept auf die veränderten Bedingungen der Kinder. Ein Wertekonzept dient den Lehrerinnen, Schüler/innen und
Eltern als Orientierung.
Darüber hinaus wird in den Richtlinien gefordert:
„Die Arbeit in der Schule zielt im Sinne eines erziehenden Unterrichts darauf ab, die Kinder zu unterstützen, die Welt zunehmend eigenständig zu erschließen, tragfähige Wertvorstellungen im Sinne der demokratischen Grundordnung zu gewinnen und dadurch Urteils- und Handlungsfähigkeit zu entwickeln. Damit verbunden ist die Aufgabe der Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler zu solidarischem Handeln in sozialer Verantwortung zu Toleranz und Achtung der Menschenrechte und anderer, auch religiöser, Überzeugungen, zu einem friedlichen Miteinander in der Einen Welt sowie zur Achtung vor Natur und Umwelt zu erziehen. Mädchen und Jungen
müssen sich deshalb angenommen fühlen und als Persönlichkeiten entfalten können. (1)
Mit Hilfe des erziehenden Unterrichts sollen den Schülern und Schülerinnen Schlüsselqualifikationen vermittelt werden, so z.B. Verantwortungs- und Hilfsbereitschaft, Konfliktfähigkeit, Kooperationsfähigkeit sowie Respekt vor Mitmenschen. (2)
1
Diese Forderungen müssen in einem Wertekonzept zum Tragen kommen.
Deshalb beinhaltet das Wertekonzept folgende Grundgedanken:
•
•
•
•
Regelwerk/Schulordnung
Faustlos“ / Konfliktgespräche
Gemeinschaft pflegen durch außerunterrichtliche und in den Unterricht integrierte Aktivitäten
Kirchliche Erziehung
Ziele
Regelwerk
- Richtschnur, Orientierung geben hinsichtlich
der Erziehung, der Werteerziehung und insbesondere des alltäglichen Umgang miteinander.
- Gesprächsanlässe für
Kinder, Eltern, Lehrer
schaffen
- den Schulfrieden durch
einheitliches Handeln der
Lehrerinnen und OGSErzieherinnen ermöglichen
und sichern
Umsetzung und Material
• Flyer, in dem das
schriftlich fixiert ist
Beteiligte
Regelwerk
• Aushändigen des Regelwerks bei
der Schulanmeldung
• Unterschrift der Eltern: Sie unterstützen ihre Kinder bei der Umsetzung der Regeln
• Regeln und Konsequenzen
Schulalltag anwenden
im
• Anfangsunterricht: anhand konkreter Beispiele wird das Regelwerk
im Schulalltag praxisbezogen eingeführt
- Vorbildfunktionen stärken
• 2.-4. Schuljahr: Immer wieder positives und negatives Verhalten im
Schulalltag in Bezug zum Regelwerk setzen
Schüler/innen,
Lehrerinnen,
OGSTeam
Eltern
Zeitrahmen
laufend
Evaluation
-Indikatoren
• Vorfälle hinsichtlich Gewalt in
Wort und Tat, Respektlosigkeiten, Sachbeschädigungen, Unterrichtsstörungen, fehlender
Hausaufgaben oder Materialien,
Spaßkämpfen und Unruhe bei
Klassenraumwechseln verringern sich
• Kinder- und
nehmen zu
Elterngespräche
• Klassenbucheinträge
werden
bei massiven Übergriffen (Gewalt, Respektlosigkeiten und
Unterrichtsstörung) genutzt
• es wird unmittelbar und einheitlich gehandelt
• In „Faustlos“ Bezug zum Regelwerk nehmen
2
Faustlos/
Konfliktgespräche
- Richtschnur, Orientierung
geben hinsichtlich der Erziehung, der Werteerziehung und insbesondere
des alltäglichen Umgangs
miteinander.
• „Faustlos“-Koffer (Bildfolien als
Gesprächsanlass, Handbücher)
- Erlernen eines gewaltvermeidenden Verhaltens
(Empathieförderung,
Impulskontrolle, Umgang mit
Ärger und Wut)
• Unterrichtsmaterial zur Vertiefung
der Empathie wie Bilder, Spiele,
Bastelideen etc.)
- Erlernen von Techniken,
unter-schiedliche Bedürfnisse und individuelle Probleme im Umgang miteinander verbal anzugehen
- Erwerben eines für alle
verständlichen Vokabulars,
einer gemeinsamen Sprache
- Gesprächsanlässe für
Kinder,
Eltern,
Lehrer
schaffen
- Hilfestellungen geben um
auch außerschulisch Probleme im Umgang miteinander zu lösen
- Anwenden der erlernten
Techniken mit und ohne
Hilfe
• Elternbriefe als Information zum
aktuellen Stand und als Anregung,
wie unterstützt werden kann
Schüler/innen,
Lehrerinnen,
OGSTeam
Eltern
empfohlen wird einmal eine Stunde
wöchentlich als „Unterrichts-Fach“, darüber hinaus laufend
und situationsbezogen
• Anwendung des Gelernten im
Bereich Schule und Unterricht
• Auf dem Weg zu einer harmonischeren Klassenatmosphäre
• Verhalten in der OGS
• Verhalten Zuhause, also Thema
in Elterngesprächen
• Lieder zum Thema (Faustlos-Rap,
usw.)
• Plakate zum aktuellen Thema
• Bilderbücher, Vorlesebücher zum
Thema
• Gestalterische Aufgaben als Vertiefung eines Aspekts
• Alltägliche Vorkommnisse kontinuierlich in Beziehung zu „Faustlos“
setzen, daraus resultierende Gesprächsanlässe mit einzelnen Kindern oder der ganzen Klasse
• Parallelen entdecken und besprechen zwischen Regelwerk und
„Faustlos“
• Regelmäßig werden die „Faustlos“Stunden durch einen Betreuer der
OGS mitgestaltet/mit begleitet um
eine bessere Verzahnung von Unterricht und OGS zu bewirken
• - s. Faustlos-Konzept
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Gemeinschaft
pflegen durch
außerunterrichtliche und in
den Unterricht
integrierte Aktivitäten
Schaffen von klaren Strukturen und Ritualen innerhalb des Unterrichts, die
den Kindern Sicherheit im
Schulalltag geben
Bilden von Klassengemeinschaft, Zusammengehörigkeitsgefühl
etc.
(s.o.)
Ermöglichen von neuen
Freundschaften
durch
besseres
gegenseitiges
Kennenlernen
Ermöglichen einer positiven
Lehrer-SchülerBeziehung innerhalb und
auch außerhalb des Unterrichts durch besseres gegenseitiges Kennenlernen
Entwickeln eines Zugehörigkeitsgefühls zu Schulgemeinschaft durch schulische Aktivitäten
Initiieren einer harmonischen Klassenatmosphäre
durch gemeinsame positive außer-schulische Erlebnisse
• Beispiele für unterrichtliche Rituale:
Morgenkreis, Erzählkreis, Wochenabschlusskreis, Geburtstagsfeiern, „Murmelstunde“, „Sonnensystem“, Rituale zum Unterrichtsbeginn, zum Unterrichtsschluss,
gemeinsame Spiele etc.
• Rituale sind von Klasse zu Klasse
verschieden, je nach Bedürfnislage;
• Beispiele für innerunterrichtliche
Aktivitäten: Unterrichtsgänge, Projekte,
Projekt-Tage,
Entwickeln/Erarbeiten/Vorführen eines
Theaterstücks
Schüler/innen,
Lehrerinnen,
OGSTeam
Eltern
• außerunterrichtliche Aktivitäten: über das
Schuljahr hinweg
verteilt in Absprache mit der Elternschaft
• innerunterrichtliche Aktivitäten: täglich/wöchentlich/
monatlich
• Zusammenhalt der Kinder untereinander
• Prozess
der
gemeinschaft
Klassen-
• Freude am Schul-, und Klassenleben
• Beziehung der Kinder untereinander
• Beziehung zwischen
und Lehrern
Kindern
• Beziehung zwischen Eltern und
Klassenlehrer/in
• Beispiele für außerunterrichtliche
Aktivitäten: Weihnachtsfeiern, Klassenfeiern, diverse Unternehmungen wie Spaziergänge zu Spielplätzen, Parks etc., Klassenausflüge, Lesenächte, Aufführungen innerhalb der Klassengemeinschaft,
etc.
• Beispiele für außerunterrichtliche
schulische Aktivitäten: Schulfest,
Sponsored
Walk,
Sportfest/Sporttag, Martinszug, Theaterfahrten bzw. schulische Weihnachtsfeiern oder Adventssingen
etc.
• Für mehrere Aspekte ist Elternhilfe
in hohem Maße erforderlich, also
abhängig von den Möglichkeiten
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Kirchliche
Erziehung
Christliche Erziehung
Toleranz entwickeln gegenüber anderen Religionen
•
•
•
Wir feiern gemeinsam Gottesdienste, z. B. zu Ostern,
zu Weihnachten oder zur Einschulung.
Dabei nehmen wir Rücksicht
auf andere Religionen, und
ermöglichen eine Betreuung
der Kinder, die an diesen
Gottesdiensten nicht teilnehmen möchten.
Im dritten Schuljahr nehmen
wir mit den SchülerInnen am
Dankgottesdienst der Kommunionkinder teil.
Muslimische SchülerInnen,
die das Zuckerfest feiern,
können von diesem für sie
besonderen Tag berichten.
Schüler/innen,
Lehrerinnen,
OGSTeam
Eltern
• Teilnahme an den
wöchentlichen
Gottesdiensten in
beiden Konfessionskirchen
Kinder auf diese Weise an dieser
Tradition teilhaben lassen
(1) vgl. Richtlinien und Lehrpläne, 2008, S. 14 ff.
(2) Ebd. S. 15
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