Auch ein Zeugnis für die Eltern? - Beratungsstelle für Eltern, Kinder
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Auch ein Zeugnis für die Eltern? - Beratungsstelle für Eltern, Kinder
?*? FOKUS FAMILIE Dienstag, 21. Juni 2011 VATER · MUTTER · KIND Oberbürgermeister Gerhard Möller sitzt inmitten der kleinen Künstler und der Juroren. Rechts der Vorstand der Deutschen Familienstiftung, Ludwig Spätling, sowie Julia Spätling, Leiterin der Familienschule Fulda. Foto: Arnulf Müller Viele bunte Bilder und berührende Texte 278 Kinder und Jugendliche hatten sich am Mal- und Schreibwettbewerb beteiligt FULDA Mit einer solchen Resonanz hatte die Deutsche Familienstiftung in Fulda wohl nicht gerechnet: 278 Kinder und Jugendliche zwischen 4 und 17 Jahren malten und texteten zum Thema „Das ist meine Wunschfamilie“. Jetzt wurden die Sieger ausgezeichnet. Julia Spätling, Leiterin der Familienschule am Gallasiniring 8 begrüßte die nominierten Kids, von denen viele in Begleitung ihrer Geschwister und Eltern gekommen waren. Das war für Professor Dr. Ludwig Spätling vom Vorstand der Familienstiftung sicher Baby-Fotos für den Katalog von TOYS”R“US FULDA Das Spielwarenunternehmen TOYS”R“US sucht das Mini-Model 2011. In den 58 Filialen in Deutschland sind Eltern eingeladen, ihren Nachwuchs an einem kostenlosen Fotoshooting teilnehmen zu lassen. Von heute, Dienstag, bis Samstag, 25. Juni, fotografieren Profis in der Filiale in Fulda in den Kaiserwiesen. Alle Eltern von Kindern bis zu 12 Monaten können ihren Nachwuchs ablichten lassen und ihr Einverständnis dazu geben, dass eine Aufnahme ihres Kindes am Online-Voting teilnimmt. Aus den Teilnehmern wird für jeden Standort ein Stadtsieger gewählt. Diese treten in einem zweiten Voting an, um das Mini-Model 2011 unter sich auszumachen. Das Sieger-Model wird im Babykatalog 2012 abgebildet sein und erhält einen 500-Euro-Einkaufsgutschein. Für die drei ersten Plätze in der jeweiligen Stadt gibt es Geschenkkarten und ein Foto des Babys. lr ein schönes Gefühl: Denn Familien und ihre Kompetenzen zu stärkenen, sind die wesentlichen Ziele der Stiftung. „Das Glück der Kinder liegt uns am Herzen.“ Er sei sehr gerne hier, sagte Fuldas Oberbürgermeister Gerhard Möller. Familie sei das Kernthema der gesamten Gesellschaft. Der Wettbewerb zeige Aspekte von Familie aus verschiedenen Blickwinkeln und gebe dadurch auch Impulse für die Alltagsperspektive. „Wir bauen auf die Familie“, sagte der OB und dankte der Initiatorin Julia Spätling. Künstler Bernd Baldus sprach für die Jury, die die gemalten Werke begutachtet hatte. Baldus erläuterte, wie die Juroren zu ihrem Urteil gefunden hatten – und tat dies bei der Preisverleihung GEWINNER UND JUROREN Malwettbewerb: 4 bis 6 Jahre: Evelyn Schopp (1. Platz), Leah Becker (2.), Antonia Wahl (3.) 7 bis 10 Jahre: Tamara Lauer (1.), Finn Limpert (2.), Angelina Ofenstein (3.) 11 bis 14 Jahre: Mailin Kiel (1.), Christina Werwein (2.), Dana-Marie Schulz (3.) später auch am jeweiligen Bild. „Vielleicht hätten die Eltern der Kinder oder auch die Kinder selbst anders entschieden als die Jury“, sagte Bernd Baldus, „aber wir haben viel diskutiert und waren uns 15 bis 18 Jahre: Tim Schröder Jury: Bernd Baldus, Künstler, Margarete Schönherr, Künstlerin, Britta Blenk, Kunstlehrerin und Künstlerin. Schreibwettbewerb: 6 bis 10 Jahre: Paul Land- trotz der Fülle der gelungenen Werke recht schnell einig.“ Von der Schwierigkeit, einen Text objektiv als gut zu bezeichnen, sprach Redakteurin Leoni Rehnert. Doch alle eingereichten Werke hätten siedel (1.), Jenna Baumann (2.) 11 bis 13 Jahre: Clara Dormann (1.), Alina Happ und Lilly Schneider (2.), Johann Jonas (3.), Laura Happ (4.), Selin Demirel (5.) 14 bis 16 Jahre: Milena Schröter (1.), Jürgen Kleinsteuber (2.) die Juroren in jedem Fall berührt. Die Jury sei überrascht von den vielen verschiedenen Ideen, das Thema „Das ist meine Wunschfamilie“ aufzugreifen und dann auch darzustellen. TIPPS DES EXPERTEN Auch ein Zeugnis für die Eltern? Manche Eltern sehen in dem jetzt anstehenden Zeugnis nicht nur eine Rückmeldung für die Schüler, sondern auch für ihr eigenes Engagement als „Nachhilfelehrer“ ihres Kindes. Fällt das Zeugnis nicht so gut aus wie erhofft, so wird manchmal ein Druck entwickelt, der allerdings das Gegenteil erreicht als das Kind zu mehr Anstrengung und Eigenverantwortung bezüglich der Hausaufgabenerledigung und des Lernens zu motivieren. Der schulische Erfolg wird zum Maßstab allen Glücks, Hinweise auf die Anforderungen der weiterführenden Schule, die fehlenden beruflichen Perspektiven bei weiterhin schlechter Leistung vermitteln dem Kind „Ich muss besser werden, sonst habe ich keine Zukunft“. Diese als hilfreich gedachten Überlegungen erreichen das Kind jedoch nicht, denn: Kinder lernen für die Anerkennung der Eltern, ihrer Mitschüler, für die sozialen Positionen in der Klasse oder der Gleichaltrigengruppe, aber nicht für eine – für sie nicht fassbare – Zukunft, nicht für Berufsaussichten (zumindest nicht im Grundschulbereich), nicht für eine weiterführende Schule und Der Autor Jürgen Plass ist Diplom-Psychologe und Leiter der Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche in Fulda. Ähnliches. Sie lernen auch nicht, wenn sie Angst haben müssen, die Liebe der Eltern zu verlieren. Was Kinder lernfähig macht, sind das Spielen, das Kindseindürfen, Lob, Nähe, Freude an Neuem und realistische Ziele setzen, die sie selbst und allein erreichen können. Die Aufgabe der Eltern bezüglich der schulischen Entwicklung der Kinder hat ein Kollege einmal mit der Wasserwacht verglichen: Wir müssen sie versuchen lassen, selbst zu schwimmen, sobald sie aber ins Trudeln geraten, müssen wir ihnen rechtzeitig unter die Arme greifen. Bezogen auf die Schule bedeutet dies, dass Schüler selbst an ihre Hausaufgaben denken und sich zu den vereinbarten Lernzeiten hinsetzen müssen. Beim Anbahnen von Schulproblemen sollten Eltern allerdings nicht zusehen. Die Vereinbarung eines Lernplanes, der auch die Selbstständigkeit berücksichtigt, ist hier sinn- voll, wie auch eventuell das Gespräch mit der Schule. Lob und Belohnungen, wohlgemerkt für die Anstrengungen, nicht für die Noten. Tun Sie dabei nicht zu viel des Guten: Viele Eltern sitzen nach einer Krise dann bei den Hausaufgaben daneben, reden von „unserem Lehrer“ und stöhnen: „Wir kapieren Mathe nicht.“ Diese Identifikation ist nicht mehr altersgerecht, sie führt letztendlich dazu, dass das Kind lernfaul wird, weil es nämlich die Verantwortung an die Eltern abgibt. Diese müssen dann immer mehr Druck ausüben, damit es seine Pflichten erledigt. Und daraus entwickelt sich eine Eskalation, in der sich keiner mehr wohl fühlt. Das wäre tatsächlich dann kein gutes Zeugnis für die Eltern. (Siehe auch „Das nächste Zeugnis kommt bestimmt“ im Internet.) WEB erziehungsberatungfulda.de Sonderpreis: R5a der VonGalen-Schule Eichenzell Jury: Zeno Diegelmann, Schriftsteller und Journalist, Michael Schmitt, Verleger unserer Zeitung, Dennis Werthmüller, Deutschlehrer, Leoni Rehnert, Redakteurin unserer Zeitung. Der OB und Julia Spätling nahmen anschließend die Siegerehrung vor. Es gab Bücher und Gutscheine für Theater, Workshops und Musicals. Die Werke sind noch in der Familienschule ausgestellt. lr Malteser suchen Helfer für DA-SEIN-Dienst FULDA Der ambulante Hospizdienst DA-SEIN der Malteser sucht Verstärkung: In einem Info-Workshop – der Termin wird noch festgelegt – erlangen Interessierte Einblick in die ehrenamtliche Hospizarbeit, Sterbe- sowie Trauerbegleitung. „Die Nachfrage nach Unterstützung ist groß, deshalb benötigen wir dringend neue Helfer – vor allem auch Männer“, sagt Mechthild Buchner. An den Workshop schließt ein Seminar an sowie ein Praktikum mit dazugehöriger Praxisbegleitung. Die 120-stündige Ausbildung zum Hospizhelfer erstreckt sich über ein Jahr und umfasst darüber hinaus einen Vertiefungskurs sowie weitere Fortbildungen zu Themen wie Palliativmedizin, Pflege rund um das Krankenbett und ethische Gesichtspunkte. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, Anmeldung bis Mittwoch, 30. Juni, unter Telefon (06 61) 8 69 77 16 oder E-Mail [email protected]. lr