Mannheim - Kunstmuseum Solothurn

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Mannheim - Kunstmuseum Solothurn
Mannheim – Solothurn
Eine Ausstellung des Kunstvereins Solothurn, kuratiert von Heinrich Gartentor
31. August bis 10. November 2013, Kunstmuseum Solothurn
Mit Werken von Onur Dinc, Sam Graf, Fraenzi Neuhaus, Pavel Schmidt und Elisabeth Strässle aus
Solothurn, von Kurt Fleckenstein, Barbara Hindahl, Myriam Holme, Gretta Louw und Philipp Morlock aus
Mannheim.
Mannheim-Solothurn knüpft schon mit dem bewusst nüchternen Titel an die lange Tradition der
Austauschausstellungen an, die Kunstinstitutionen seit Jahrzehnten nutzen, um Künstlerinnen und Künstlern
die Gelegenheit zu bieten, Netzwerke zu knüpfen und überregional Beachtung zu finden. Allerdings stellt die
Austauschausstellung Mannheim-Solothurn einen Gegenentwurf zum klassischen KünstlerInnenaustausch
dar. Es werden nicht einzelne Positionen nach thematischen oder ästhetischen Kriterien nebeneinander
gezeigt, sondern alle Arbeiten der Ausstellung werden als Gesamtinstallation in Erscheinung treten.
Die Unterscheidung der einzelnen Kunstwerke ist so nicht in jedem Fall ohne weiteres möglich. Sie sind Teil
eines Ganzen und ordnen sich der Gesamtstruktur unter. Die Künstlerin oder der Künstler als Star oder
Phänomen tritt somit wieder hinter das Kunstwerk zurück. Auch die Grenze zwischen Kunst aus Solothurn
und Kunst aus Mannheim verschwimmt dadurch. Die Gruppenschau fragt kritisch nach der Möglichkeit,
Kunst im 21. Jahrhundert regional zu sehen. Wer nach dem Spezifischen der Kunst Mannheims oder
Solothurns in dieser Ausstellung sucht, wird enttäuscht. Geografische Begrenzungen sind in der Kunst noch
nicht obsolet, aber Bildsprache und Ästhetik sind in der Gegenwartskunst zumeist globalisiert. Von
regionalem Interesse sind weniger die Kunst, als vielmehr die Orte, an denen sie gezeigt werden. Für
Mannheim war das neben der Stadtgalerie Mannheim das Einraumhaus c/o von Philipp Morlock und
Myriam Holme, in Solothurn ist es das Kunstmuseum Solothurn. Diese Orte schaffen den regionalen Bezug
und die die regionale Identität der Kunst.
Die Ausstellung wird aus mehreren Perspektiven zu erfahren sein, als eine Art Spirale vom Grossen ins
Kleine. Sehr grosse, installative Arbeiten von Kurt Fleckenstein, Philipp Morlock und Fraenzi Neuhaus
bestimmen einen ersten Durchgang. Ein zweiter Durchgang lenkt den Blick auf Wand und Boden zu Malerei
und Zeichnung von Barbara Hindahl, Onur Dinc, Elisabeth Strässle, Myriam Holme und Pavel Schmidt
sowie zu Fotografie von Sam Graf und Gretta Louw, Fraenzi Neuhaus und Pavel Schmidt. Ein dritter
Durchgang führt entlang den kleineren Skulpturen und Plastiken von Pavel Schmidt, Fraenzi Neuhaus,
Philipp Morlock und Onur Dinc. Der vierte Durchgang führt ins Detail; direkt an die Wand mit
Schmutzzeichnungen von Barbara Hindahl und Installationen von Pavel Schmidt, ein fünfter führt zu
Videos, animated gifs und Computer-Animationen von Barbara Hindahl, Gretta Louw und Sam Graf. Mit
jedem Durchgang bedient man sich an einer Bonbon-Installation von Myriam Holme, schleckt sie gleichsam
weg und wirft die Papiere zu Boden. Das Publikum produziert eine neue Arbeit, ein Stück flüchtiger
Malerei, welche die ganze Ausstellung durchzieht. Im Park des Kunstmuseums stehen eine Installation von
Kurt Fleckenstein und das Einraumhaus c/o von Morlock/Holme. Es wird als Spezialprogramm u.a.
Sammlerinnen und Sammlern zur Verfügung stehen, welche in Solothurn ansässig sind oder Solothurner
Kunst sammeln.
Mannheim-Solothurn wird durch eine umfangreiche Publikation dokumentiert. Der Berner Fotograf
Alexander Egger begleitet jede Phase – von den ersten Atelierbesuchen über die Aufbauarbeiten bis zu den
Vernissagen in Mannheim und Solothurn. Die Sicht von Aussen wird erweitert durch Künstler-Porträts von
Regine Helbling, Hintergrundtexten über Mannheim (Ulrich Gerster) und Solothurn (Heinrich Gartentor).
Das Zeitdokument zu den beiden Ausstellungen wird am 22. September im Kunstmuseum Solothurn
vorgestellt.
Heinrich Gartentor
Veranstaltungen
Vernissage:
Samstag, 31. August 2013, um 17 Uhr
Führung vor der offiziellen Eröffnung im Kunstmuseum Solothurn: 18. August, 14 Uhr
Öffentliche Führungen mit Heinrich Gartentor:
Samstag, 7. September, 16 Uhr
Sonntag, 27. Oktober, 11 Uhr
Kunst-Lunch
10. September, 12.15 bis 12.45 Uhr
Buchvernissage
Sonntag, 22. September, 16 Uhr
Kinderklub: Herzlich Willkommen – wir treten in das Einraumhaus von Myriam Holme und Philipp Morlock
ein und lüften dessen Geheimnis.
Mittwoch, 6. November, 14.00-17.00 Uhr
Kurzbiografien der eingeladenen Künstlerinnen und Künstler:
Onur Dinc (*1979) lebt in Solothurn und arbeitet in Derendingen als Maler. Er stellt seine Werke
international in Gruppen- und Einzelausstellungen aus und ist unter anderem Träger des Förderpreises der
Regionalbank Solothurn 2012.
Kurt Fleckenstein (*1949), lebt und arbeitet in Mannheim, Kiew und Breslau. Er stellt hauptsächlich in
Osteuropa aus. Zu seinem Schaffen gehören v.a. Aktionen, Installationen und Objekte im öffentlichen Raum
geprägt ist.
Sam Graf (*1984) lebt und arbeitet in Olten. Seit seinen Studien in Bern, Paris und Aarau stellt er seine
Kunst in der Schweiz und anderen europäischen Ländern aus. Er war mit seinen Arbeiten unter anderem
mehrfach bei der ART Basel vertreten.
Barbara Hindahl (*1960) gilt heute als eine der wichtigsten zeitgenössischen Künstlerinnen der RheinNeckar Region. Ihre Zeichnungen zeigte sie in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen und wurden
mit mehreren Preisen und Stipendien ausgezeichnet. Hindahl lebt und arbeitet in Mannheim.
Myriam Holme (*1971) unterrichtet derzeit als Gastprofessorin Malerei an der Akademie der bildenden
Künste München. Neben ihrer Arbeit als Malerin ist sie seit 2010 auch künstlerische Leiterin im
Einraumhaus c/o.
Die Australierin Gretta Louw (*1984) zeigte ihre Werke in verschiedenen Einzel- und Gruppenausstellungen
und realisierte Happenings und Aktionen in Israel, Australien, Deutschland und den USA. Heute lebt und
arbeitet Louw als Videokünstlerin in Mannheim.
Philipp Morlock (*1974 in Pforzheim) lebt seit Jahren in Mannheim und arbeitet hier in den Bereichen
Skulptur, Installation und Kunst im öffentlichen Raum. Neben verschiedenen Gruppen- und
Einzelausstellungen leitet er seit 2010 das Einraumhaus c/o zusammen mit Myriam Holme.
Die Installationskünstlerin Fraenzi Neuhaus (*1957 in Solothurn) zeigt ihre Werke international in Einzelund Gruppenausstellungen. 2005 und 2008 erhielt sie eine Einladung zur Internationalen Biennale nach
Beijing.
Pavel Schmidt, (*1956 in Bratislava) lebt und arbeitet in Solothurn. Er war mehrere Jahre Assistent von
Daniel Spoerri, dessen Klasse er auch leitete. Er zeigte seine Werke in zahlreichen nationalen und
internationalen Ausstellungen und ist in mehreren öffentlichen Sammlungen vertreten.
Elisabeth Strässle (*1942) lebt in Derendingen und arbeitet in Gerlafingen. Sie gewann mit ihrer Kunst
Preise und Stipendien in der Schweiz, Italien und Deutschland. Ihre Arbeiten befinden sich in mehreren
öffentlichen Sammlungen in Europa und Amerika.

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