Schwäbische Zeitung - Senioren Internet Treff Friedrichshafen
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WIR IM SÜDEN Schwäbische Zeitung Winnenden-Prozess Freitag, 15. Oktober 2010 Landesseniorentag Riskante Anlagen Gericht zeigt Polizei-Video Seniorenrat sieht große Lücken Pforzheim: Razzia bei Stadtwerken STUTTGART (dapd) - Im Prozess FRIEDRICHSHAFEN - Der demo- PFORZHEIM (lsw) - Im Zusammenhang mit riskanten Anlagegeschäften hat die Staatsanwaltschaft die Pforzheimer Stadtwerke durchsucht. Die Fahnder der Mannheimer Schwerpunktstaatsanwaltschaft für Wirtschaftskriminalität nahmen Geschäftsräume, das Privathaus des Stadtwerke-Chefs und das Büro eines Münchner Wirtschaftsprüfers unter die Lupe. gegen den Vater des Amokläufers von Winnenden und Wendlingen ist gestern am Landgericht Stuttgart ein knapp drei Minuten langes Video von der Durchsuchung des Wohnhauses des Angeklagten gezeigt worden. Die Verteidigung protestierte. In den kurz nach der Bluttat in der Albertville-Realschule gemachten Aufnahmen war zu sehen, wie der 51jährige Angeklagte das Haus im Beisein von Polizeibeamten betrat und überprüfte, ob Waffen im Haus fehlten. Das Video zeigte, wie sich der Angeklagte zunächst zielstrebig in das elterliche Schlafzimmer begab, den Kleiderschrank öffnete und bezugnehmend auf die Beretta 9 Millimeter, die er dort aufbewahrt hatte, sagte: „Weg. Sie ist weg.” Auch die im Nachttisch aufbewahrte Munition fehlte. Anschließend ging der 51Jährige in den Keller des Hauses, öffnete dort zwei verschlossene Waffenschränke und sagte: „Ansonsten ist alles da.” Auch ein dritter Schrank, der offenbar Munition enthielt, wurde vom Angeklagten in Augenschein genommen. Der Leiter des zuständigen Spezialeinsatzkommandos (SEK), das die Aufnahmen machte, sagte, der Angeklagte sei zu diesem Zeitpunkt nicht gefragt worden, warum die Beretta nicht im Waffenschrank gelegen habe. Die Verteidigung legte Einspruch gegen die gerichtliche Verwertung der vom Angeklagten in dem Video gemachten Aussagen ein. Sie begründete dies damit, dass der Angeklagte weder über seine Rechte als Beschuldigter noch über sein Zeugnisverweigerungsrecht aufgeklärt worden sei. Da sein Sohn bereits zu diesem Zeitpunkt unter Verdacht gestanden habe, hätte er auch die Aussage verweigern können. grafische Wandel ist eine der größten Herausforderungen der Politik. Auf dem Landesseniorentag in Friedrichshafen ging es gestern um Strategien und Konzepte der Gestaltung des gesellschaftlichen Alterungsprozesses. Ministerpräsident Stefan Mappus plädiert für mehr Miteinander statt Gegeneinander und eine Aufwertung der Familie. Von unserem Redakteur Anton Fuchsloch „Es muss manches kommen, um in Baden-Württemberg pünktlich anzukommen“, entschuldigte sich der um mehr als eine Stunde verspätete Ministerpräsident und verteilte dem Landesseniorenrat, der die Veranstaltung mit mehr als 1000 Teilnehmern im Graf-Zeppelin-Haus ausrichtete, Streicheleinheiten. „Statt lautstark zu kritisieren und zu fordern, haben Sie mit guter und ruhiger Sacharbeit viel erreicht“, sagte Mappus. Sorgenkind Gesundheitswesen Auf die Kompetenz, die Fähigkeiten und die Erfahrung der älteren Generation könne die Gesellschaft nicht verzichten. Im Gegenteil, man werde sie mehr denn je brauchen. Kinder werden nämlich im Kinderland immer rarer. „Ein besorgniserregender Prozess“, wie Mappus sagte. Der Landesseniorenrat sieht dennoch große Lücken, wie dessen Vorsitzender Roland Sing feststellte. Der Ausbau der Pflegestützpunkte lasse zu wünschen übrig. Von 50, die bis Ende 2011 versprochen wurden, seien gerade mal zehn umgesetzt. Entschieden tritt das Gremium für eine Neudefinition von Pflegebe- Justiz Ministerpräsident Stefan Mappus unterhält sich am Stand des Senioren Internet Treffs Friedrichshafen mit Alexander Decker, Klaus Wessenberg und Fred Urban (von links). Foto: Anton Fuchsloch dürftigkeit ein, die nicht nur den körperlichen, sondern auch den kognitiven Bereich berücksichtigt. Die Übergangsfrist von 25 Jahren zur Umsetzung der Einzelzimmerverordnung in Pflegeheimen bezeichnete Sing als indiskutabel. Auch das Wunsch- und Wahlrecht bei der Heimplatzsuche werde untergraben. Große Sorgen macht älteren Menschen das Gesundheitswesen. Zu- satzbeiträge und Leistungsbegrenzungen greifen mehr und mehr um sich, und an der ärztlichen Versorgung vor allem in ländlichen Gebieten hapere es allenthalben. Mit der Rente mit 67 hat der Landesseniorenrat prinzipiell kein Problem. Ältere Menschen seien durchaus willens und bereit, länger zu arbeiten, sagte Sing. Voraussetzung dafür wären altersgerechte Arbeits- plätze. Es müsse noch viel geschehen, um der Altersarmut, die in 15 bis 20 Jahren einer breiten Bevölkerungsschicht drohe, entgegenzutreten. MdB Markus Grübel, Esslingen, vom Ausschuss Familie, Senioren, Frauen und Jugend des Bundestages sieht die nächsten Schritte in der Einführung eines Freiwilligendienstes aller Generationen und einer Familienpflegezeit. Probleme mit Sicherungsverwahrung noch ungelöst KEMPTEN (lby) - Ein ehemaliger STUTTGART/FREIBURG (kü) - Im- Barbetreiber aus Kempten ist wegen Bestechung und Vorteilsgewährung zu 18 Monaten Gefängnis verurteilt worden. Wie das Amtsgericht Kempten mitteilte, hatte der Besitzer mehrerer Table-Dance-Bars im Allgäu und in Nürnberg über Jahre hinweg sechs Mitarbeiter des Ausländeramts mit Geschenken im Gesamtwert von etwa 5000 Euro bedacht. Dazu gehörten Tickets für die Fußball-WM 2006 und Verzehrgutscheine für das Oktoberfest. Die Beamten hätten im Gegenzug Aufenthaltsgenehmigungen für osteuropäische Tänzerinnen ausgestellt und Auskünfte aus dem Melderegister erteilt, teilte das Gericht mit. Sie wurden zu Geldstrafen verurteilt. Vier von ihnen erhielten den Angaben zufolge zudem Bewährungsstrafen bis zu einem Jahr. 쑺 쑺 Freigelassene Straftäter Barbetreiber hat Beamte bestochen mer wieder müssen derzeit Straftäter aus der Sicherungsverwahrung entlassen werden. Was mit ihnen geschieht, ist unklar. Bei einer Podiumsdiskussion in Stuttgart klagte die Polizei über die Zusatzbelastung durch die Bewachung rund um die Uhr. Eine schnelle Lösung ist nicht in Sicht. „Die Entlassenen werden uns jede Woche vor die Tür gesetzt“, sagte der Freiburger Polizeipräsident Bernhard Rotzinger am Mittwochabend bei einer Veranstaltung des Justizministeriums. Nachdem in dieser Woche zwei weitere Männer aus der Sicherungsverwahrung entlassen wurden, sind im Regierungsbezirk Südbaden inzwischen 125 Polizisten abgeordnet, um die Bevölkerung zu schützen. Südbaden steht im Mittelpunkt des Problems, da das Gefängnis in Freiburg fast alle Straftäter beherbergt, die im Südwesten unter Sicherungsverwahrung stehen. Laut einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (EGMR) von 2009 müssen Straftäter, die vor 1998 verurteilt wurden, spätestens nach zehn Jahren Sicherungsverwahrung entlassen werden. In Baden-Württemberg sind davon bislang 17 Häftlinge betroffen. Unter diesen „Altfällen“ sind 13 Sexualstraftäter. Sie können jetzt sagen: Wir wollen raus. Neun Ex-Straftäter sind bereits frei. Sechs gelten als gefährlich und werden von der Polizei permanent bewacht. Letztlich entschieden hat über die Freilassung das Oberlandesgericht (OLG) Karlsruhe. Justizminister Ulrich Goll (FDP) wies auf unterschiedliche Rechtsauffassungen hin: „Kurz gesagt: das OLG Stuttgart ist für ,drinlassen‘, das für die Mehrzahl unserer Fälle zuständige OLG Karlsruhe ist für ,rauslassen‘.“ Joachim Schubart, Vorsitzender Richter am OLG Karlsruhe, begründete die Entscheidungen: „Die Altfälle sind menschenrechtswidrig. Das ist ein harter Stempel.“ Man sei an das Urteil des EGMR gebunden. Christine Rebsam Bender, Vorsitzende Richterin am OLG Stuttgart, hielt dagegen: „Einzelne Gerichte können die Entscheidung des EGMR nicht direkt umsetzen.“ Noch in diesem Jahr wird ein Urteil des Bundesgerichtshofs erwartet, bei dem mehrere OLG-Entscheidungen zur Revision aufgelaufen sind. Kurz berichtet Zehnjährige missbraucht RAVENSBURG (sz) - Ein zehnjähri- Außerdem ist die Bundesregierung dabei, die Sicherungsverwahrung in ein neues Gesetz zu packen. Dabei ist auch die Möglichkeit vorgesehen, psychisch kranke Täter nach der Sicherungsverwahrung in einer Therapieeinrichtung unterzubringen. Die Zahl derer, die anschließend eine solche Therapie starten, dürfte aber gering sein. „Nicht jeder, der Böses tut, ist krank“, sagte Goll. So stellt sich weiter die Frage, was tun mit den Freigelassenen? Durch die permanente Polizeiüberwachung sei eine Resozialisierung kaum möglich, sagte Ekkehard Kiesswetter, der drei ehemalige Häftlinge als Anwalt betreut. Für Polizeipräsident Rotzinger sollte die Betreuung, beispielsweise durch Bewährungshelfer, im Mittelpunkt stehen, nicht die Bewachung. „Die Polizei muss in die zweite Reihe.“ Neues Gesetz im Bund Es sei umfangreiches Beweismaterial sichergestellt worden. Die Razzia geschah vor dem Hintergrund verlustreicher Derivatgeschäfte der Stadt Pforzheim. Diese hatte Ende Juli die Spekulationspapiere wegen sinkender Werte abgestoßen und damit einen Verlust von rund 58 Millionen Euro gemacht. Seit Monaten prüft sie rechtliche Schritte gegen die Banken. Mit solchen Wetten auf die Zinsentwicklung versuchten vor Jahren Kommunen und Unternehmen, ihre Schuldenberge zu verkleinern – allerdings nicht immer mit Erfolg. Laut Staatsanwaltschaft gibt es einen Anfangsverdacht auf eine „unrichtige Darstellung im Jahresabschluss“ der Stadtwerke für das Jahr 2005. Dort seien für die Risikogeschäfte nur Rückstellungen in Höhe von 500 000 Euro vorgesehen worden; notwendig wären aber aus Sicht der Ermittler 3,8 Millionen Euro gewesen. Der Abschluss war von dem Münchner Wirtschaftsprüfer testiert worden, dessen Räume am Donnerstag ebenfalls durchsucht wurden. Die Stadtwerke hatten durch die spekulativen Anlagegeschäfte einen Verlust von vier Millionen Euro. Wegen angeblicher Falschberatung waren sie vor Gericht gezogen, hatten jedoch gegen die Deutsche Bank verloren. ges Mädchen ist am vergangenen Samstag am Rande einer Festveranstaltung in Ravensburg sexuell missbraucht worden. Tatverdächtig ist ein 45-jähriger Bekannter der Familie, berichtet die Polizei. Er befindet sich in Haft. Der legte ein Geständnis ab und räumte ein, sich vor zwei Jahren bereits erstmalig an dem Kind vergangen zu haben. Goldkette ist wieder da ESSLINGEN (dapd) - Ein Mann, der in einem Schmuckgeschäft in Esslingen eine Goldkette gestohlen und im Verkaufsraum verschluckt hatte, hat das Schmuckstück bei der Polizei zurückgegeben. Die Polizei hatte den Mann durchsucht, fand die Kette allerdings nicht. Erst eine Röntgenuntersuchung brachte Aufschluss. Der Mann gestand die Tat und erhielt die Auflage, das Diebesgut so früh wie möglich zurückzubringen. Wetter Ellwangen 11 4 11 2 Aalen Stuttgart Wetterlage Reutlingen Ulm Rottweil Klippeneck Sigmaringen VillingenSchwenningen Bad Saulgau Ravensburg 11 5 Aussichten Sonntag Nacht Biberach 9 Tuttlingen Bad Waldsee 2 Stockach Samstag Mittag Ehingen Balingen 11 3 Memmingen Leutkirch Wangen Lindau Pegelstand 5 9 4 9 3 H Nach Auflösung von Frühnebel bringt sich der Tag bewölktes Wetter, örtlich zeigt sich zeitweise die Sonne. Die morgendlichen Temperaturen liegen bei 2 bis 5 Grad, bis zum Nachmittag steigen sie dann auf maximal 9 bis 11 Grad. Es weht meist schwacher Wind aus nordöstlichen Richtungen. Alpenwetter Der Tag beginnt erneut mit Hochnebel an den bayerischen Voralpen. Die Temperaturen liegen auf 2000 Metern bei maximal 4 Grad. Es weht schwacher Wind. Bodensee bei Konstanz gestern: 3,43 m -2 cm Sonne/Mond (Stuttgart) 07:43 18:34 nächster Vollmond: nächster Neumond: T Dublin 15:22 --:-23.10.2010 06.11.2010 995 6 Moskau 1000 1010 12 14 990 Stockholm 5 Hamburg London 1025 Berlin 12 14 1020 Warschau 10 München Wien 13 11 Bordeaux 15 1015 Madrid Lissabon 20 21 Malaga 26 21 Varna 21 Rom 22 15 18 Tunis Athen 1005 H Las Palmas Ankara: Bangkok: Chicago: Hongkong: 18 T 1010 <-15 -14/-10 -9/-5 Istanbul 23 25 26 -4/0 einz. Schauer Regen wolkig wolkig 1/5 6/10 20 31 17 31 1010 Dubrovnik Palma °C °C °C °C Redaktion Chefredakteur: Ralf Geisenhanslüke (verantwortlich) Verlag Budapest 14 Barcelona Nizza Erscheinungsweise: Werktäglich - Erscheinungsorte: Aalen, Biberach, Ehingen, Ellwangen, Friedrichshafen, Laupheim, Leutkirch, Lindau, Markdorf, Meßkirch, Pfullendorf, Ravensburg, Riedlingen, Bad Saulgau, Sigmaringen, Spaichingen, Tettnang, Trossingen, Tuttlingen, Ulm, Bad Waldsee, Wangen. Stellvertretender Chefredakteur: Peter Weißenberg Nachrichten und Hintergrund: Peter Weißenberg (Leitung), Herbert Beck (Stellvertreter), Wirtschaft, Unternehmen und Soziales: Burkhard Riering; Sport: Rolf Schneider; alle 88299 Leutkirch, Rudolf-RothStraße 18. Stuttgarter Redaktion: Andreas Schanz, komm.; Berliner Redaktion: Sabine Lennartz; Münchner Redaktion: Michael Lehner. Eigenständige Vertretungen in Washington, Moskau, London, Paris, Warschau und Brüssel. 1005 Paris Weitere Aussichten Oberstdorf 8 8 14 Morgen regnet es zeitweise bei 8 Grad. Am Sonntag ist es leicht wechselhaft bei 9 Grad. Friedrichshafen Montag Oslo Vorhersage 10 4 Gegründet 1945 T Vorhersage für heute An der Ostflanke eines Hochdruckgebiets über dem Atlantik zieht ein Tiefdruckgebiet über die Nordsee weiter südwärts. Göppingen 9 2 Wechselnd bewölkt 24 H Antalya 26 1010 11/15 16/20 21/25 26/30 31/35 Johannesburg: kurze Schauer Kairo: sonnig Los Angeles: einz. Schauer New York: Regen Bundesweite Wettervorhersage für die nächsten vier Tage unter www.szon.de/wetter >35 21°C 37°C 21°C 14°C Schwäbischer Verlag GmbH & Co. KG Drexler, Gessler, 88291 Leutkirch, Postfach 1145; Rudolf-RothStraße 18; Telefon 0 75 61 /80 - 0; Telefax 0 75 61/ 80 - 134; Anzeigen Telefax 0 75 61 / 80 -178. Geschäftsführer: Dr. Kurt Sabathil Mediendirektor: Joachim Umbach Verantwortlich für Anzeigen: Reinhard Hofer und Wilhelm Zürn; verantwortlich für Marketing und Vertrieb: Ronald Koppelt; verantwortlich für die Zeitungsproduktion: Klaus Zellmer; verantwortlich für die Spiegelplanung: Bernd Schebitz; für Anzeigen und Beilagen gelten die Geschäftsbedingungen der Preisliste Nr. 62 vom 1.1.2010. Für den Inhalt der Lokalteile sind die Lokalredaktionen und die lokalen Anzeigenleiter verantwortlich. Für unverlangte Manuskripte wird keine Gewähr übernommen. 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