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www.harley-davidson.de / schutzgebühr 3,50 eur / 6 . jahrgang / ausg. 1/2005 HARLEY-DAVIDSON MAGAZIN das originale ® magazin porträt: Interview mit dem dreifachen Olympiasieger Jens Fiedler I want to ride my bike … event: Die Highlights der kommenden Saison fahrbericht: Die neue VRSCR Street Rod h a r l ey - dav i d s o n m ag a z i n 1 / 2005 editorial Liebe Leserinnen und Leser, das Jahr 2005 verspricht, ein aufregendes Harley Jahr zu werden. Schauen Sie sich nur die neue Harley-Davidson VRSCR Street Rod an. Lesen Sie auf Seite 28 von den ersten Fahreindrücken mit dieser faszinierenden Maschine, die seit Februar in den Schaufenstern der Harley-Davidson Vertragshändler steht. Mit der Street Rod spricht die Company ganz neue Zielgruppen an: Motorradfahrer, denen es auf modernste Technik, hohe Fahrleistungen und ein agiles Fahrwerk ankommt. Und die zu honorieren wissen, dass die neue VRSCR trotz dieser Qualitäten, die auch die Eigenschaften eines konventionellen Sportmotorrads sein könnten, in keine Schublade passt. Denn mit der Street Rod pflegt Harley-Davidson die Tradition, niemanden und nichts zu kopieren, sondern statt dessen Trends zu setzen. Glaubt man den ersten Fahrberichten in der Fachpresse, dann hat Harley-Davidson mit dieser neuen Roadster-Interpretation Bernd Gneithing, Marketing Director Harley-Davidson GmbH voll ins Schwarze getroffen. Zitat MOTORRAD: „Es geht hier um nichts Geringeres als um eine neue Dimension des Motorradfahrens.“ Sollten Sie persönlich mit dieser neuen Dimension nicht so viel anfangen können, weil Ihnen die Street Rod zu sportlich oder zu modern daher kommt, dann lassen Sie sich davon bitte nicht irritieren. Harley-Davidson geht zwar neue Wege, vergisst aber nicht die guten alten Tugenden. Dass die klassischen Konzepte in Milwaukee nach wie vor liebevoll gehegt und gepflegt werden und dass Harley-Davidson die stilistischen Höhepunkte vergangener Jahrzehnte nie in Vergessenheit geraten lassen wird, das beweisen die anderen neuen Motorräder, die das Modellprogramm in diesem Jahr bereichern. Als da sind: die Dyna Super Glide Custom, ganz in der Tradition der ersten Factory Custom Bikes der siebziger Jahre; die Softail Deluxe, formvollendet im Stil der Fünfziger; die nostalgische Softail Springer Classic als Hommage an die dreißiger und vierziger Jahre; die limitierte Jubiläumsausgabe zum 15. Geburtstag der Fat Boy; und nicht zuletzt die Sportster 883 Roadster und ihre Schwester, die Sportster 883 Low. Alles bildschöne, traditionsbewusste Motorräder mit Stil, Faszination und ausgereifter Technik, nicht wahr? Ich sage es ja: 2005 verspricht, aufregend zu werden. Zum Schluss noch eine Bemerkung in eigener Sache: Leider kann die im letzten Heft angekündigte Charity Aktion zugunsten muskelkranker Kinder in diesem Jahr wider Erwarten noch nicht stattfinden. Übervolle Terminkalender und diverse Engpässe zwingen uns, diese ursprünglich für Juni oder Juli 2005 geplante karitative Aktion zu vertagen. Schade, aber schließlich wollen wir keine halben Sachen machen. Fürs kommende Jahr werden wir mit Vollgas durchstarten. Wir halten Sie informiert. Und nun viel Spaß beim Schmökern des ersten Harley-Davidson Magazins in diesem Jahr. Eine schöne und sichere Saison wünscht Bernd Gneithing Marketing Director Harley-Davidson GmbH 3 h a r l ey - dav i d s o n m ag a z i n 1 / 2005 inhalt inhalt 6 titelstory 06 I want to ride my bike … Interview mit Radsprinter Jens Fiedler 10 events Harley Days / H.O.G. Rally Die Event-Highlights 2005 12 events Eventkalender 2005 Die wichtigsten Termine der nächsten Monate 14 h.o.g. member H.O.G. Member des Heftes Michael Pedratscher 15 events Donnerhall in Sachsen Die Buell & Harley-Davidson Only Track Days 16 reise 16 Viaje Andaluz Andalusien – en Moto 20 regionalporträt Vom schwäbischen Meer in die deutsche Toskana Zwischen Bodensee und Breisgau 22 lifestyle 22 Der Name der Hose Die Jeans – Ein Kleidungsstück mit Geschichte 26 lifestyle Wildes Reptil Dodge Viper SRT-10 27 p&a Packende Ideen Harley-Davidson schafft Stauraum 28 fahrbericht Very Hot Rod Die neue VRSCR Street Rod 30 vorstellung Two Beauties Sportster 883 Roadster und Fat Boy Anniversary Edition 31 buch / dvd Hautnah dabei Uschi Eller und Gerd Scheidel 32 history Wild Horses Über Harley Ästhetik und US-Kultur 35 comic Die Comics mit Chris & Marty Himmlische Sicherheit 36 fashion Nothing’s gonna stop us now Mit Harley-Davidson FXRG durch Wind und Wetter 37 inhouse Wachablösung James Ziemer tritt Jeffrey Bleusteins Nachfolge an 38 leserbriefe / impressum Meinungen und Kritik Der Leser hat das Wort 39 last words Der lange Weg 30 Mehr News im Internet unter: www.harley-davidson.de 5 h a r l ey - dav i d s o n m ag a z i n 1 / 2005 titelstory I want to ride my bicycle … … I want to ride my bike. Interview mit Radsprinter Jens Fiedler E r ist einer der ganz Großen des Radsports: Drei Olympiasiege, sechs WM-Titel und zwanzig Deutsche Meisterschaften sind nur die Spitze des Erfolgsbergs, den Jens Fiedler in seiner Karriere anhäufen konnte. Auch wenn Bahnsportler in Deutschland nicht die Medienpräsenz genießen wie die Ullrichs und Zabels dieser Welt, so erfreut sich „Fiedel“ doch nicht zuletzt dank seines sympathischen Wesens ungeheurer Beliebtheit. Wichtiger noch als der Sport sind dem Modellathleten seine Frau Katharina, Sohn Ramon und Tochter Leonie. Die Interessen des gelernten Elektronik-Fachmanns gehen weit über den Rand der Radrennbahn hinaus – er liebt beispielsweise gute Weine und seine Harley-Davidson Fat Boy. Wir haben den bekennenden Harley Fan am Tag vor seinem 35. Geburtstag in Chemnitz besucht. Glückspilz Jens Fiedler und seine Fat Boy: Wunsch-Kennzeichen am Wunsch-Motorrad harley-davidson magazin: Sie haben Anfang Februar Ihre Karriere als Sportler mit dem Sechstagerennen in Berlin beendet. War das ein Abschied, wie Sie ihn sich gewünscht haben? jens fiedler: In Berlin ist immer eine sagenhafte Stimmung, deshalb war Berlin die Top Adresse für meinen Abschied. Ich konnte dort noch den einen oder anderen Siegertyp: 3x olympisches Gold, 2x Bronze Gag landen. Es war ein Abschied, wie ich ihn mir nicht besser wünschen konnte. harley-davidson magazin: Was waren das für Gags? jens fiedler: Beim letzten Rennen in Berlin sind alle Fahrer vor der Zieldurchfahrt stehen geblieben – ich stieg ab, ein Seil kam von der Decke, und ich hab mein Rad an den Haken gehängt. Das war einer der schönsten und schwersten Momente. Außerdem trug ich für dieses Rennen nicht nur mein eigenes Trikot, sondern auch die meiner Kameraden. Wir Sprinter sind ja gut gebaut – da fallen 7 Trikots übereinander nicht auf (grinst). Mein Helm, meine Handschuhe und jedes einzelne Trikot habe ich dann nacheinander ins Publikum geworfen. harley-davidson magazin: Wie sieht Ihre Lebensplanung nach dem Rücktritt aus? jens fiedler: Das Fahrrad wird weiterhin eine Rolle in meinem Leben spielen. Seit dem 1. Februar bin ich geschäftsführender Gesellschafter der Radsport Vermarktungs GmbH XXL und der Radreisen GmbH XXL. Wir organisieren zum Beispiel Fahrradreisen auf Mallorca. harley-davidson magazin: Jens Fiedler agiert dann nur noch vom Schreibtisch aus? jens fiedler: Nein, keinesfalls. Unter anderem werde ich auch auf Mallorca Reisegruppen führen. Die Teilnehmer sollen von meinem Wissen profitieren. harley-davidson magazin: Sie fahren nicht nur Fahrrad, sondern auch Motorrad. Um genauer zu sein: eine Harley-Davidson Fat Boy. Dieses Motorrad hat eine besondere Geschichte, haben wir gehört. jens fiedler: Ja, mein Traum war es, nach Beendigung meiner 7 h arley-davidson magazin 1 / 2005 titelstory Sympathieträger: Vater Fiedler auf der Ehrenrunde mit Sohn Ramon nach dem Gewinn der Goldmedaille im Sprint bei der Olympiade 2004 in Athen Laufbahn nach Milwaukee zu reisen und mir dort eine Fat Boy zu kaufen. Mit der wollte ich noch ein, zwei Monate durch Amerika fahren und sie dann mit nach Hause nehmen. Allerdings hat mir mein Geschäftspartner Bernhard Bock dann ein Schnippchen geschlagen und mich nach meinem letzten Olympiasieg am Flughafen in Frankfurt mit einer goldenen Fat Boy begrüßt. Ich bin dann sofort von dort per Achse nach Landau gefahren – die halbe Strecke im Regen. Da habe ich gleich gemerkt, dass Motorradfahren auch nicht immer Zuckerschlecken ist. Die goldene Lackierung der Fat Boy wird mich jedenfalls immer an mei- 8 ne Goldmedaille aus Athen erinnern. harley-davidson magazin: Vergleichen wir doch mal die technischen Daten – Ihre Fat Boy wiegt 320 Kilogramm, hat 64 PS, fährt 180 km/h und beschleunigt von 0 auf 100 in etwas mehr als fünf Sekunden. Wie sieht es da mit Jens Fiedler auf seinem „Sprintbike“ aus? jens fiedler: Zusammen wiegen wir 100 Kilogramm, davon entfallen 92 auf mich und 8 auf das Fahrrad. Angetrieben wird mit einem JF (Jens Fiedler), die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 76 km/h, und von 0 auf 100 m beschleunigen wir in 9,3 Sekunden. Aber dafür ha- h a r l ey - dav i d s o n m ag a z i n 1 / 2005 be ich längere Wartungsintervalle, und ich bin unbezahlbar (grinst). harley-davidson magazin: Lonesome Rider oder Familienausflug auf dem Motorrad – wie sind Sie mit Ihrer Harley-Davidson lieber unterwegs? jens fiedler: Das muss sich erst noch ergeben – noch hatte ich ja viel zu wenig Zeit zum Fahren. Auf keinen Fall soll ein Konflikt zwischen Familie und Motorrad entstehen. harley-davidson magazin: Stellen Sie sich vor, Sie planen ein Wochenende in den Alpen. Zu welchem Fahrzeug greifen Sie? Fahrrad oder Motorrad? jens fiedler: Alpen? Das klingt nach Bergen. Da nehme ich auf jeden Fall die Harley. Als Sprinter versucht man, auf dem Fahrrad jeden Berg zu umgehen. harley-davidson magazin: Sie haben zwei Kinder. Würden Sie deren Wunsch nach einem Motorradführerschein unterstützen? jens fiedler: Das können sie vergessen – das ist viel zu gefährlich (lacht)! Aber Spaß beiseite: Ich möchte als Vater tolerant sein und das Familienleben nicht über Verbote regeln. Wenn ich Leonie dauernd erzählen würde, wie gefährlich das Motorradfahren ist, dann würde sie am Schluss da draußen rumeiern, weil sie von der Gefahr gelähmt wird. harley-davidson magazin: Und wenn Ramon heute käme und Radsportler werden möchte? jens fiedler: Wenn er das unbedingt möchte, dann kann er das gerne machen. Allerdings hat er sich dann einen der schwersten Berufe gewählt, die für ihn möglich sind, weil ich die Latte, an der er dann gemessen würde, ziemlich hoch gelegt habe. Und der Weg zum Radprofi ist hart und steinig. harley-davidson magazin: Haben Sie als junger Mensch sehr darunter gelitten? jens fiedler: Nein, Sport war mein Leben. Ich bin mit 13 Jahren von zu Hause weg gegangen – in die Sportschule nach Berlin. Meine Eltern habe ich nur alle zwei oder drei Wochen am Wochenende gesehen. Das war schon hart, aber ich glaube, das war für meine Mama härter als für mich. harley-davidson magazin: Sie selbst hatten kein Heimweh? jens fiedler: Doch auch – aber nie so sehr, dass ich das alles in Frage gestellt habe. Das lag aber auch an meinen Eltern, die hinter mir standen, die zu den Rennen gefahren sind, und die sich sagten: Der will das, und dann unterstützen wir das auch – egal wie weh uns das tut. Meine Mutter hatte übrigens manchmal Probleme, mich auf der Rennbahn auszumachen – auf dem Rad sehen wir Rennfahrer uns doch alle ziemlich ähnlich. harley-davidson magazin: Und Ihre Frau? jens fiedler: Doch, die kann das. Sie sagt, sie erkennt mich am Hintern. harley-davidson magazin: Sie werden morgen 35 Jahre alt – ist das Älterwerden ein Problem für Sie? jens fiedler: Bis jetzt noch nicht titelstory harley-davidson magazin: Und in Bezug auf Ihren Sport? jens fiedler: In den letzten zwei Jahren habe ich mein Alter im Kraftraum gespürt. Obwohl ich noch fleißiger trainiert habe, konnte ich zum Beispiel Kniebeugen, die ich als 28Jähriger noch mit 240 Kilo gemacht habe, zum Schluss nur noch mit 200 Kilo machen. harley-davidson magazin: Eine letzte Frage zu Ihrer Harley, Herr Fiedler. Sie sind auch ein Weinkenner – wenn Ihre Fat Boy eine Flasche Wein wäre, dann wäre sie eine …? Multitalent: Der Manager Fiedler hat für das Leben nach dem Sport vorgebaut und ist geschäftsführender Gesellschafter zweier Firmen jens fiedler: Sicher ein Château Mouton Rothschild. – ich werd eh immer jünger geschätzt harley-davidson magazin: Vie(lacht). Meine Frau pflegt mich ja auch gut. Zudem verwandle len Dank für das nette Gespräch! ich mich gerade von einem alten Sportler in einen Jungm i t jen s fiedler sprach k r i stin a boern er-kin old Manager – steige also gerade f o to s: jürgen main x, dpa aus dem Jungbrunnen. Genussmensch: Der Biker Fiedler hat auch eine ausgeprägte Vorliebe für gute Weine 1 9 h arley-davidson magazin 1 / 20 0 5 events h a r l ey - dav i d s o n m ag a z i n 1 / 2005 events Harley Days H.O.G. Rally Auf der Reeperbahn nachts um halb eins, ob du’n Eisen hast oder auch keins – vom Sommer, Sonne, Meer und Berge – der Rahmen für die European H.O.G. Rally 2005 15. bis 17. Juli steht die Hansestadt Kopf bei den 3. Hamburg Harley Days 2005 vom 9. bis 12. Juni könnte schöner nicht sein als an der Côte d’Azur I m Juni ist Port Grimaud, das man auch das kleine Venedig Frankreichs nennt, wieder fest in Harley Hand. Dort, nur etwa 13 Kilometer von St. Tropez entfernt, treffen sich H.O.G. Member aus aller Herren Länder, um gemeinsam zu feiern, zu biken E inmal ist keinmal, zweimal ist Zufall, dreimal ist Tradition. Die Hamburg Harley Days bestätigen diesen Spruch und haben sich bereits zu einem Publikumsmagnet erster Güte entwickelt. Im vergangenen Jahr ließen sich mehrere hunderttausend Besucher vom Harley Spirit inspirieren. Zehntausende chromblinkende Bikes „made in Milwaukee“ prägten das Stadtbild. In diesem Jahr stehen die Zeichen erneut auf Mega-Fete mit echter Volksfeststimmung. Im Harley 10 Village im Freihafen an der Versmannstraße können sich die Besucher auf Live-Musik, Händler-Meile, reichlich Essen und Trinken, StuntShows mit Rainer Schwarz und auf eine Oldtimer-Ausstellung freuen. Die Ride-in-Bike-Show findet diesmal in der Mönkebergstraße mitten im Zentrum Hamburgs einen wür- oder einfach die Seele baumeln zu lassen. Der Zeitpunkt ist ideal: Noch gibt es reichlich Platz in den Cafés und Bars, und bei Touren entlang der Küste oder ins provençalische Hinterland ist freie Fahrt angesagt. Wer schon da war, wird’s bestätigen, Newcomer werden es erleben: European H.O.G. Rally St. Tropez heißt relaxen unter der Sonne Südfrankreichs inklusive Action pur. Interessierte H.O.G. Member sollten sich bald anmelden, telefonisch unter 00800 1111 2223, per Fax unter 00800 7766 5566 und per E-Mail unter [email protected]. digen Rahmen. Ultimatives Abfeiern ist angesagt bei der Red Light Madness in der Glacischaussee, unweit der Reeperbahn. Mit starker Live-Musik und den unzähligen Hamburger Kneipen sind der Dark Side of Life keine Grenzen gesetzt. Den krönenden Abschluss bildet am Sonntag die große Parade – die Gelegenheit, um sich mit Good Vibrations von den Hanseaten zu verabschieden. Mehr Infos unter www.hamburgharleydays.de t e x t u nd f ot os : h a rle y - d a v id s on te x t u nd fotos: harley-davidson 11 h arley-davidson magazin 1 / 20 0 5 events Eventkalender 2005 Harley-Davidson Events Mai Kontakt 26.5.-29.5. Magic Bike Rally, Rüdesheim www.magic-bike-rally.com 26.5.-29.5. 9. Internationale H-D Biker Mania, A-Saalbach-Hinterglemm www.alpinparadies.at 22.6.-26.6. 10. Harley-Davidson Charity Tour, Österreich www.harley-charity-tour.at 23.6.-26.6. 7. Internationales Edersee-Meeting www.edersee-meeting.de Juni Juli 1.7.-3.7. Harley Event Plön www.harley-event-ploen.de 15.7.-17.7. Hamburg Harley Days www.hamburgharleydays.de 8.8.-14.8. 65th Annual Black Hills Motorcycle Rally, Sturgis www.sturgis.com 12.8.-14.8. Bike and Music Weekend 2005, Geiselwind www.bike-and-music-weekend.de European Bike Week, A-Faak am See www.harley-davidson.de August September 7.9.-11.9. H.O.G. Events April Kontakt 22.4.-25.4 Italienische H.O.G. Rally, Sizilien www.hog.com 1.5. 7. Charity Run Düsseldorf www.cactus-chapter.de 14.5.-28.5. Le Rêve Bleu www.tunesienrundfahrt.de Mai 26.5.-29.5. European H.O.G. Rally, Monte Gordo, Portugal www.hog.de 26.5.-29.5. Harley Thunder Days, Stausee Oberwald www.westsachsen-chapter.de 2.6.-6.6. 8. Gallo Nero, Italien www.hog.de 3.6.-5.6. 8. Summertime Party, Sylt www.hog.de 9.6.-12.6. European H.O.G. Rally, F-St. Tropez www.hog.de 16.6.-19.6. 6. Internationales Harley-Davidson Festival, H-Alsoörs www.hog.hu 24.6.-26.6. Welfen Rally 2005 www.welfenchapter.de Juni Juli 2.7.-9.7. 11. H.O.G. Touring Rally, A-Obervellach www.hog.ch 7.7.-10.7. 2. Spanische H.O.G. Rally, Benicassim www.castellonchapter.com 14.7.-17.7. 4. Polnische H.O.G internationale Wild-West-Rally, PL-Karpacz www.hog.de 11.8.-14.8. Scandinavian Bike Week, Lillehammer, Norwegen www.bikeweek.no 18.8.-21.8. 12. LOH Rally, Bremen www.mary-moelder.de 21.8.-22.8. LOH Ausfahrt, Schweiz www.ladies-of-harley.ch 27.8.-3.9. Swiss Alpine Harley Week, CH-Interlaken www.hog.ch August Messen / Sonstiges August 11.8.-14.8. Kontakt 8. German Speedweek Oschersleben www.speedweek.de 61. IAA, Frankfurt a.M. www.iaa.de Biketoberfest, Daytona Beach, Florida www.biketoberfest.com September 15.9.-25.9. Oktober 20.10.-23.10. 12 Hinweis: Diese Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Harley-Davidson GmbH und der Harley-Davidson Presse-Service übernehmen keine Verantwortung für die Richtigkeit der oben stehenden Angaben. Fragen zu den einzelnen Events beantworten die jeweiligen Veranstalter (siehe „Kontakt“-Informationen). 13 h arley-davidson magazin 1 / 20 0 5 inhalt h a r l ey - dav i d s o n m ag a z i n 1 / 2005 H.O.G. Member des Heftes HARLEY-DAVIDSON HÄNDLER IN DER REGION: Donnerhall in Sachsen-Anhalt MICHAEL PEDRATSCHER Enge kurvige Bergstraßen, eine faszinierende Landschaft und ein atemberaubendes Panorama kennzeichnen das Dreiländereck im äußersten Westen Österreichs. Dort, am Fuße der Alpen und unweit des Bodensees, ist auch die Heimat des 75 Member zählenden Montfort Chapters aus Feldkirch. An dessen Spitze steht seit nunmehr fünf Jahren der 36-jährige Michael Pedratscher. Seinem Engagement und seinem freundschaftlichen Verhältnis zum lokalen Dealer ist es zu verdanken, dass die Zahl der Mitglieder in den vergangenen Jahren stetig stieg. Heute gilt das Montfort Chapter, das im vergangenen Jahr sein 10-jähriges Jubiläum feierte, als größter Motorradclub des österreichischen 14 1 Bundeslandes Vorarlberg. Michaels persönliche Harley History begann 1996 mit einer großen Rally in Nenzing. Als ihm seine Frau Doris kurze Zeit später ein Harley Weekend zum Geburtstag schenkte, war es endgültig um ihn geschehen, und es dauerte kein halbes Jahr, bis er eine chromglänzende Fat Boy sein Eigen nennen konnte. Durch sein neues Bike kam er in Kontakt mit dem Chapter und fand dort neue Freundschaften. Schon im zweiten Jahr seiner Membership übernahm er als Secretary einen Officer-Posten. Ob eine H.O.G. Rally, die Mountain Mania in Saalbach oder die European Bike Week in Faak – mit jedem besuchten Event erhielt sein Elan neuen Nährstoff, so dass er schließlich als Director noch mehr Verantwortung in seinem Chapter übernahm. Seitdem ist er zutiefst im Spirit of Harley-Davidson und im Gedanken der H.O.G. verwurzelt und durfte selbst erfahren, dass sich die Philosophie dieser Gemeinschaft vor allem auf gegenseitige Hilfe gründet. Als nämlich 2002 auf der Rückfahrt von der European H.O.G. Rally in Cavallino seine fast neue E-Glide einen Totalschaden erlitt, war die Hilfsbereitschaft der Member und seines Harley Händlers so groß, dass er bereits in der darauffolgenden Saison wieder auf ein eigenes Bike steigen konnte. Diese Erfahrung hat ihn in seiner Überzeugung und Begeisterung nur noch mehr bestätigt. Obwohl er als Bauingenieur und Projektleiter beruflich sehr eingespannt ist, engagiert er sich zusätzlich in der H.O.G. Focus Group. Michaels größtes Engagement neben der Arbeit im Chapter gilt jedoch der österreichischen Harley-Davidson Charity Tour für muskelkranke und bedürftige Kinder. Und es ist nicht zuletzt seiner Arbeit zu verdanken, dass die Charity Tour mittlerweile – neben der European Bike Week – zum zweiten offiziellen Harley Event in Österreich erkoren wurde. Damit diese Veranstaltung in den kommenden Jahren noch professioneller organisiert ihren guten Zweck erfüllt, hat Michael unlängst das H.O.G. Rally Coordinator Training in Florida besucht. „Ihr könnt euch sicher sein“, gibt er allen Harley Fans mit auf den Weg, „dass wir – das Montfort Chapter und ich – schon jetzt intensiv daran arbeiten, auch die Charity Tour 2005 wieder zu einem Erlebnis der besonderen Art für alle Biker werden zu lassen.“ event Bei den „Track Days“ in Oschersleben haben die Liebhaber der amerikanischen Eisen aus East Troy und Milwaukee Gelegenheit, einmal richtig am Quirl zu drehen. D umpf bollernd dröhnen die Maschinen über die Start-/Ziel-Gerade auf den Linksknick zu. Kurz abwinkeln, um dann auf die langgezogene Hotel-Kurve zuzustürmen. Umlegen, auf der Ideallinie durch die Kurve ziehen, ans Gas und wieder aufrichten. So oder ähnlich sieht die Theorie aus. Und die Praxis? „Buell & Harley-Davidson Only Track Days“ hieß die Rennstreckenveranstaltung im Motopark Oschersleben, die Buell Hannover in Zusammenarbeit mit mehreren anderen Harley-Davidson und Buell Händlern im vergangenen Jahr organisiert hat. Immerhin 108 Buell Treiber und sogar sieben Harley Fahrer sind dem Ruf nach Sachsen-Anhalt gefolgt. Ein großer Teil dieser Biker hatte noch keine Rennstrecken-Erfahrung und betrat somit fahrerisches Neuland. Am Anfang stand das FahrerBriefing, sprich die Einweisung in Streckenverhältnisse, Flaggen, Symbole und Verhaltensmaßregeln. Dann bildeten die Organisatoren drei unterschiedlich schnelle Gruppen, die sich – jeweils geführt von einem Instruktor – in zwanzigminütigen Turns auf dem 3,7 Kilometer langen Kurs abwechselten. Und ausnahmslos alle 115 Teilnehmer waren begeistert von der Veranstaltung und von der Rennstrecken-Atmosphäre. „Ziel des Events ist es, in einem ungezwungenen Rahmen einmal seine eigenen Grenzen und die des eigenen Motorrades austesten zu können, neue Erfahrungen zu sammeln und nette Leute kennen zu lernen“, sagt Arnd Dickel, Buell Brand Manager. Am 9. Mai 2005 haben wieder 120 Biker die Gelegenheit, mit ihrer Buell oder Harley an den „Buell & Harley-Davidson Only Track Days 2005“ teilzunehmen. Die Teilnahmegebühr beträgt 145 Euro, Anmeldeformulare und Infos gibt es bei den Harley-Davidson / Buell Händlern in Frankfurt, Fulda, Braunschweig, Magdeburg, Genthin, Bochum, Bamberg und Hannover sowie bei Classic Bike Berlin und Checkpoint Harley Hamburg, unter Tel. 0511-3503672 oder [email protected]. te x t: th o m a s m e nd l e ; f o to s: v o l k e r sch i r m e r 15 Weit entfernt vom Klischee: h arley-davidson magazin 1 / 20 0 5 inhalt reise Natur pur auf Ibiza Viaje Andaluz Weiße Dörfer, maurische Paläste, traumhafte Hotels. Blaue Seen, grüne Haine, karge Sierras. Stolze Menschen, heißer Flamenco, blutige Stierkämpfe. Gazpacho, Jamon Iberico, Tinto Verano. Eine andalusische Reise. En Moto. E ine Hand auf meiner Schulter – das Zeichen zum Anhalten – und schon parke ich die Electra Glide folgsam im Schatten des nächsten Ölbaums. Kaum ist der Big Twin verstummt, da plumpst die beste Sozia von allen neben mir ins dürre Gras und stöhnt: „Diese Hitze bringt mich um!“ Mir fällt nichts Besseres ein, als ihr den lauwarmen Inhalt unserer Feldflasche über den verschwitzten Kopf zu schütten. Es ist aber auch verdammt heiß hier: 44° hat das Thermometer an der letzten Tankstelle gezeigt. Die Harley nimmt als einzige von uns dreien den Hitzetest gelassen hin. Knisternd wartet sie am Straßenrand darauf, dass es weitergeht. Als Kontrapunkt zur flimmernden Gluthitze erwartet uns Stunden später in der Hotelanlage „Molino del Santo“ ein kleines weißes Häuschen mit Klimaanlage ganz für uns allein. Ein großer Pool, ein rauschender Bach, schattenspen- dende Weiden, ein kühler Palomino-Wein – hier lässt es sich aushalten. Ein idealer Ausgangspunkt für einen Besuch von Ronda, dem wildromantischen Städtchen, das durch eine 150 Meter tiefe Schlucht in zwei Teile zerrissen wird. Nur drei alte Steinbrücken verbinden die beiden Stadthälften. Direkt neben der spektakulärsten, der Puente Nuevo, lassen wir uns in schwindelnder Höhe auf h a r l ey - dav i d s o n m ag a z i n 1 / 2005 der Terrasse des „Don Miguel“ einen Tinto Verano schmecken, eine kalte Mischung aus Rotwein und Zitronenlimonade. Klingt absurd, schmeckt und erfrischt aber unglaublich gut. Wir erfahren vom freundlichen Kellner, dass Tinto Verano das Sommer-Getränk Andalusiens schlechthin ist. Er erklärt uns auch, dass Ronda als Wiege des Stierkampfes gilt und sich der ältesten Arena Spaniens rühmt – die wir natürlich gleich besichtigen müssen. Auf dem Weg von Ronda nach Sevilla durchqueren wir tags darauf auf schmalen, holprigen Straßen die Sierra de Montejaque mit schroffen Felsen und lauschigen Korkeichenwäldern, passieren zwei der typischen weißen Dörfer, El Gastor und Zahara de la Sierra, und gleiten dann auf gut ausgebauter Straße durch sanfte Hügel mit schier endlosen Sonnenblumenfeldern, Orangenhainen und Erdbeerplantagen nach Norden. Die zersiedelte Umgebung von Sevilla wirkt dagegen ernüch- reise ternd, und wir ziehen es vor, etwas außerhalb in der „Hacienda San Ignacio“, dem ehemaligen Jesuitenkloster von Castilleja, Quartier zu beziehen. Die vormaligen Mönchszellen sind klein, aber fein. Natur und Kultur im Wechsel So abschreckend das Umfeld von Sevilla, umso erlebenswerter ist die größte Stadt Andalusiens selbst. Allerdings müssen wir uns erst an ihren Rhythmus gewöhnen. In der Gluthitze des Nachmittags sind Straßen, Bars und Bodegas menschenleer, die Geschäfte verrammelt und die Sehenswürdigkeiten geschlossen. Selbst am frühen Abend sieht man keine Menschenseele in den Restaurants. Als wir es zwei Stunden vor Mitternacht vor Hunger nicht mehr aushalten, sind wir die ersten Gäste in der „Cerveceria Giralda“. Um Null Uhr ist das Bierhaus dann gerammelt voll, und als wir weitere zwei Stunden später nach einer Flamenco-Show im Tablao Los Gallos die Stadt verlassen, da brodelt in den Gassen des Judenviertels Barrio Santa Cruz das Leben. Am nächsten Tag haben wir uns angepasst: vormittags Besichtigung der königlichen Paläste Reales Alcazares und der größten gotischen Kirche der Welt, der Catedral de Santa Maria. Nachmittags Abhängen bei Tapas und trockenem Sherry. Abends Stierkampf in der Arena de la Maestranza, anschließend ein üppiges Nachtmahl im „Horacio“. Nach so viel Stadt und Kultur brauchen wir ein bisschen Natur und Abgeschiedenheit. Deshalb schlagen wir auf dem Weg nach Cordoba einen Bogen durch die Naturparks der Sierra Morena, ein bewaldetes Mittelgebirge mit Korkeichen, Pinien und Ölbäumen, die uns immer wieder Zahara de la Sierra, eines der typischen weißen Dörfer Andalusiens 16 17 h a r l ey - dav i d s o n m ag a z i n 1 / 2005 Corrida in der Arena de la Maestranza von Sevilla Schatten spenden und die Hitze erträglicher machen. In Cordoba, viel kleiner und provinzieller als Sevilla, aber nicht minder faszinierend, finden wir ein Zimmer im „El Conquistador“ direkt neben der Mezquita. Die drittgrößte Moschee der Welt versetzt uns mit ihren beeindruckenden Ausmaßen von 130 Metern Breite und 175 Metern Länge schon von außen in Erstaunen. Das Innere aber übersteigt einfach unser Vorstellungsvermögen von dem, was im 8. Jahrhundert schon machbar war. Die schier unendlichen Säulenreihen der in Orange und Rot getauchten Bethalle mit ihren doppelten Hufeisenbögen verleihen der riesigen Moschee, in die nachträglich eine gotische Kathedrale integriert wurde, eine einzigartige Stimmung, die uns an diesem Tag noch lange gefangen hält. Trunken von Eindrücken machen wir uns auf den Weg nach Granada, nicht ahnend, dass uns der Höhepunkt noch bevorsteht: die Alhambra, der älteste, größte und besterhaltene maurische Palast auf europäischem Boden. Wir folgen dem Tal des Guadajoz durch endlose Getreide- und Sonnenblumenfelder und überqueren die subbetischen Kordilleren, begleitet von Olivenduft und milder Bergluft. Beim Abstieg eröffnet sich uns ein atemberaubender Blick auf Granada vor den schneebedeckten Gipfeln der Sierra Nevada. Nicht minder eindrucksvoll ist die Perspektive vom „Alhambra Palace“ am Fuße des Palasthügels hoch über der Stadt, wo wir dank rechtzeitiger Reservierung ein Zimmer mit Aussicht und zwei der raren Karten für eine Alhambra-Führung bekommen. Die Electra Glide darf direkt neben dem Eingang des Grand Hotels parken, wo sie 24 Stunden am Tag von Paco, dem Parkwächter, behütet wird und für mehr Aufsehen sorgt als der Bentley zwanzig Meter weiter. Typisch für historische Bauwerke der arabischen Welt wirkt die Alhambra von außen grau und grobschlächtig, innen aber herrschen die Pracht und der Glanz aus 1001 Nacht. Wir wandeln einen ganzen Tag lang durch die prunkvollen Säle und schattigen Patios mit so blumigen Namen wie Alcazaba, Comares und Mozárabes. Zweifelsfrei, die Alhambra ist das Größte, aber Granada hat noch viel mehr zu bieten: die Catedral Santa Maria de la Encarnacion mit der Grabkapelle Capilla Real, wo die Katholischen Könige Isabella und Ferdinand ihre letzte Ruhestätte gefunden haben; den Corral de Carbon, die einzige Karawanserei, die in Europa noch erhalten ist; den ehemaligen maurischen Basar Alcaiceria, der jetzt sehr touristisch, aber immer noch verblüffend orientalisch anmutet; das einstige muslimische Viertel Albazyn, wo man sich in winkligen Gassen und unzähligen Tapa-Bars verlieren kann; den Mirador de San Nicolas, von wo wir einen herrlichen Blick auf die Alhambra im Sonnenuntergang haben. Wir könnten leicht Wochen in dieser traumhaften Stadt verbringen, die bei der Reconquista, der Rückeroberung Spaniens durch christliche Herrscher, im Jahre 1492 als letzte Maurenstadt in den Besitz der Katholischen Könige überging. Aber erstens haben wir nicht so viel Zeit, und zweitens käme dabei das Motorradfahren ein bisschen zu kurz. Wir beenden deshalb unsere Andalusien-Rundreise mit einem Ausflug zu den traumhaften Motorradstraßen der Sierra Nevada. Genau genommen handelt es sich dabei heute nur noch um eine Straße mit zwei Varianten, aber die haben es in sich. Früher konnte man bis zum Fuße des 3.500 Meter hohen Mulhacén und auch wieder hinab bis ans Mittelmeer fahren. Heute ist der Naturpark tabu für motorisierte Fahrzeuge, und die Sackgasse endet tausend Höhenmeter vor dem höchsten Berg des spanischen Festlands. Trotzdem ist der Abstecher jeden Kilometer wert und ein krönender Abschluss unserer Viaje Andaluz. In der dünnen und ausnahmsweise einmal kühlen Luft sagen wir schon einmal: Hasta la vista, Andalucia. te x t u nd f o to s: k nu t b r i e l Löwenhof in der Alhambra von Granada 18 reise ! DIE TOUR-HOTELS MOLINO DE SANTILLAN Einsam gelegenes, kleines Landhotel. ExFinca. Zimmer sehr stilvoll, aber etwas klein. Keine Klimaanlage. Gute Küche. Meerblick. Anfahrt über Schotterpiste. Carretera de Macharaviaya, km 3; Rincón de la Victoria bei Malaga; Tel. +34.902.120240, Fax +34.902.400950 ; www.hotel-msantillan.com Unsere Wertung: *** MOLINO DEL SANTO Apartment-Hotel am Ortsrand von La Estación Benaoján. Ex-Mühle. 14 kleine weiße Häuser. Klimaanlage. Unter britischer Leitung. Trotzdem gute Küche. Ruhige Lage. Barriada Estación; Benaoján bei Ronda; Tel. +34.952.167151, Fax +34.952.167327; www.molinodelsanto.com Unsere Wertung: **** HACIENDA SAN IGNACIO Kleines Hotel mitten im Ort — trotzdem ruhig. Ex-Jesuitenkloster, Ex-Hacienda. Kleine Zimmer, große Bäder. Klimaanlage. Küche mittelmäßig. Nur 6 km bis Sevilla. Calle Real 190; Castilleja de la Cuesta bei Sevilla; Tel. +34.954.169290, Fax +34.954.161437; www.haciendasanignacio.com Unsere Wertung: *** EL CONQUISTADOR Kleines Stadthotel im jüdischen Viertel von Cordoba, direkt neben der Mezquita. 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Spektakulärer Anblick: Der Rheinfall bei Schaffhausen in der Schweiz D Startort für unsere Rundreise: Das badische Städtchen Laufenburg am Oberrhein mit seinen idyllischen Gassen 20 ort kann man alles außer Hochdeutsch. Sagt die Werbung. Doch hat Baden-Württemberg neben Dialekten, Wissenschaft und hochtechnisierten Betrieben noch wesentlich mehr zu bieten. Nämlich viel Kultur und Geschichte, faszinierende Landschaften mit schier endlosen, einsamen Motorradstrecken – und ein Meer. Ihr Meer. So nennen die Schwaben liebevoll den Bodensee. Deutschland, Österreich und die Schweiz grenzen an den mit 539 Quadratkilometern größten Binnensee Europas. Er sorgt in der Region für mildes Klima im Winter und erträgliche Temperaturen im Sommer. Davon profitiert neben den Obstbauern auch die „Blumeninsel“ Mainau nahe Konstanz. Dort erwarten den Naturbegeisterten farbenfrohe Rosengärten, faszinierende Palmen- und Schmetterlingshäuser, ein großer Baumgarten und eine malerische Brunnenarena. Wir lassen die Stadtgrenzen von Konstanz hinter uns und lenken die Harley am Überlinger See, dem Nordwest-Arm des schwäbischen Meers entlang in Richtung Stockach. Hinter Eigelfingen folgen wir dem Hinweisschild zur idyllischen Aachquelle und dann dem Verlauf des Flusses, der sich durch die Niederungen des Hegau windet und bei Radolfzell in den Bodensee mündet. Das Markenzeichen des Hegau sind seine rund sechs Millio- h a r l ey - dav i d s o n m ag a z i n 1 / 2005 nen Jahre alten Vulkane aus dem Tertiär. Der bekannteste davon ist der Hohentwiel. Vereinzelte Wolkenfetzen über den Gipfeln deuten uns an, wie es aussähe, wären die Feuerspeier noch aktiv. Auf kleinen und kleinsten Straßen schlängeln wir uns zwischen den Schloten Hohenhewen und Hohenstoffeln mit ihren großen Burgruinen hindurch, überschreiten die Schweizer Grenze und besuchen mit dem Rheinfall bei Schaffhausen ein Naturschauspiel der Extraklasse. Auf einer Breite von 150 Metern stürzen hier im Mittel 700 Kubikmeter Wasser 23 Meter in die Tiefe. Die Idyllische Lage: St. Blasien im Schwarzwald Gischt und das grollende, ohrenbetäubende Rauschen lassen uns erahnen, welche Urgewalt das hinabstürzende Wasser in sich birgt. Bei Stühlingen kreuzen wir wiederum die Grenze und befahren nun die Sträßchen des Südschwarzwalds. Mit jedem Kilometer wird die Landschaft hügeliger, die Wälder werden dichter, das Blau-Schwarz der Nadelbäume nimmt überhand. Bereits die Römer nannten diese Region „silva nigra“ – der schwarze Wald. Wir saugen das frische Aroma der Tannen und Fichten in der „deutschen Toskana“ förmlich in uns auf. Bei Rothaus, bekannt durch das beliebte Bier, streifen wir den malerisch unterhalb unserer Strecke im Tal gelegenen Schluchsee und gelangen in den Luftkurort St. Blasien mit seiner alten Benediktinerabtei. Ein wahrhaft beeindruckender Blick bietet sich bei gutem Wetter von den regionalporträt Anhöhen nördlich des Ortes. Von dort betrachtet bettet sich das Dorf mit dem markanten Dom und den bewaldeten Hügeln in das faszinierende Panorama der verschneiten Schweizer Alpen ein. Wir bewegen die Harley weiter durch Todtmoos und über den Hochkopf. Die Strecke schraubt sich mit Haarnadelkurven in die Höhe und bietet immer wieder herrliche Ausblicke über die bewaldeten Täler und Berge. Wir lassen den Feldberg rechts liegen und erreichen den Schauinsland. Zwischen 1925 und 1984 war der Hausberg Freiburgs jedes Jahr Schauplatz eines der berühmtesten Bergrennen Europas. Seit 1987 findet dort jährlich ein Wettbewerb für Oldtimer statt. Eine Fahrt zum Gipfel des Schauinsland – übrigens auch mit der Seilbahn möglich – lohnt allemal, macht der Berg seinem Namen durch atemberaubende Ausblicke doch alle Ehre. Knapp unterhalb des Gipfels befindet sich der Eingang zum Museumsbergwerk. 100 Kilometer Stollen auf stattlichen 22 Etagen sind die Relikte einer alten Bergbautradition von enormen 800 Jahren, während der hier Silber, Zink und Blei abgebaut wurden. In Freiburg, weithin vom Münster überragt, findet unsere Tour ihr Ende. Die Alma Mater des Breisgaus begeistert uns mit ihren gemütlichen Straßencafés und dem stetig plätschernden „Bächle“, das die Innenstadt durchzieht. Man sagt den Schwaben und Badenern stetige Geschäftigkeit, Wortkargheit und Kauzigkeit nach. Doch wer sich einmal wirklich mit den Bewohnern des Südwestens auseinandersetzt, wird schnell eines Besseren belehrt. Wir jedenfalls haben die Zeit im südlichen BadenWürttemberg mit Schwaben und Badenern genossen und werden gerne wieder zurückkommen ins „Ländle“. te x t: th o m a s m e nd l e f o to s:ch r i sto p h b e r g, to u r i st-i nf o r m a ti o n HARLEY-DAVIDSON HÄNDLER IN DER REGION: Harley-Davidson Power Shop Burghölzle Str. 15 79576 Weil/Haltingen Tel. 07621-62022 Ganz im Südwesten der Republik, nahe der A5 im Dreiländereck Deutschland / Frankreich / Schweiz gelegen, nimmt sich Gerhard Link mit fünf Mitarbeitern viel Zeit für die ausgiebige Beratung seiner Harley Kunden. Gegründet wurde der Power Shop 1985. Um den Kunden möglichst rasch helfen zu können, kann die hervorragend ausgestattete Werkstatt, in der Meister und Mechaniker schon seit über zehn Jahren arbeiten, auf ein großes Ersatzteillager zurückgreifen. Harley-Davidson Tuttlingen Friedrichstr. 34 78532 Tuttlingen Tel. 07461-78415 www.motorrad-matthies.com Von außen ein bisschen unscheinbar lässt Harley-Davidson Tuttlingen auf zwei Etagen und über 2.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche das Herz eines jeden Bikers höher schlagen. Seit 1980 dreht sich bei dem 1972 gegründeten Familienbetrieb alles um die legendären Bikes aus Milwaukee. Mit sechs Mitarbeitern kümmert sich Gernot Matthies nicht nur um die Maschinen seiner Kunden, er betreut auch das Bodensee-Donau Chapter und veranstaltet jeden zweiten Samstag ein Biker-Frühstück. ! TIPP: REISEBÜCHER Wo finden sich die schönsten Strecken in einem der attraktivsten Landstriche Deutschlands, wenn es ums Motorradfahren geht? In zehn bzw. zwölf Touren beantworten die beiden Motorrad-Reisebücher aus dem Bruckmann Verlag diese Frage. Die Touren sind jeweils auch als Roadbook zum Heraustrennen zusammengefasst. Dazu gibt es jede Menge Infos zu Kultur, Natur, Tipps zu Unterkünften, Restaurants und Biker-Cafés. Der Band „Schwarzwald“ erscheint im Mai brandneu. Beide Motorrad-Reisebücher sind für je 11,90 Euro im Buchhandel und unter www.bruckmann-verlag.de erhältlich. 21 1 h arley-davidson magazin 1 / 20 0 5 inhalt h a r l ey - dav i d s o n m ag a z i n 1 / 2005 Der Name der Hose Von der Arbeitskluft zum Inbegriff der Auflehnung: Kaum ein Kleidungsstück blickt auf eine solch bewegte Historie zurück wie die Jeans. W ir schreiben die Sechzigerjahre: Die Jugend der westlichen Welt rebelliert gegen das biedere Establishment und die spießige Wertemoral der Elterngeneration. Sie versucht, aus einem von der Gesellschaft streng festgelegten Rollenverhalten auszubrechen und ihre eigenen Wertvorstellungen zu verwirklichen. Aus England, genauer gesagt aus den Vororten Liverpools, schwappt zum blanken Entsetzen der Erwachsenenwelt die Beatwelle herüber auf den Kontinent. Größte gesellschaft- 22 t e x t : t h oma s me ndle fo t os : h a rle y - da v i ds on, le v i s t r a u s s , mu s t a ng , wra ng le r, cine t e x t , ot t o v e rs a nd liche Brisanz birgt die aufkommende Frage der deutschen Jugendlichen, welche Rolle ihre Eltern im Dritten Reich gespielt haben. Noch dazu kommt in den sechziger Jahren die Pille zur Empfängnisverhütung auf den Markt und ermöglicht den jungen Leuten die sexuelle Freizügigkeit. Die Folge dieses Generationenkonflikts sind Studentenrevolten, Demonstrationen, eine Auf- bruchstimmung unter den Jugendlichen. Zu einer solchen Revolte gehört es, sich auch optisch von denen abzusetzen, gegen die man sich auflehnt. Die Haare werden länger, die Röcke kürzer. Bei den einen sind Parkas und Schlaghosen angesagt, andere übernehmen Lederjacken und Jeans als Symbole des Aufbegehrens von den jugendlichen Rebellen aus den USA der fünfziger Jahre: Marlon Brando und James Dean zählen zu ihren Idolen, und später dann Peter Fonda und Dennis Hopper. Nietenhosen lassen auch lifestyle Jeans trugen einst prominente Nonkonformisten Jeans tragen auch die heutigen Stars und Stern- wie James Dean (linke Seite), Marlon Brando chen wie Paris Hilton (links im Bild) und Nicole (oben) und Marylin Monroe (rechts) Richie in der TV-Serie „The simple life“ Rockstars wie Elvis Presley, die Rolling Stones oder Black Sabbath cool und sexy wirken und verleihen ihnen den Odem der Rebellion. Mehr noch als in der westlichen Welt bedeutet in der DDR unter Ulbricht das Tragen einer Jeans offene Opposition, verkörpert die dort zunächst verbotene Hose doch den Freiheitsgedanken des amerikanischen Klassenfeinds. Doch um den Ursprüngen der Jeans auf die Spur zu kommen, müssen wir das Zeitrad noch einmal um mehr als hundert Jahre zurückdrehen. Alles begann 1829 mit der Geburt des kleinen Löb Strauss im oberfränkischen Buttenheim, der 1847 mit seiner Mutter und seinen Geschwistern nach New York auswanderte. Wenig später verfiel Kalifornien dem Goldrausch, und Löb, der sich mittlerweile Levi nannte, träumte davon, an der Westküste einen Laden zu eröffnen und den Goldgräbern Zelte zu verkaufen. Er nahm die beschwerliche Reise In den USA werden Jeans schon seit über hundert Jahren fabrikmäßig produziert quer durch den Kontinent auf sich und ließ sich 1853 in San Francisco nieder. Strauss begriff schnell, dass die Goldgräber für ihre harte und schmutzige Arbeit eher robuste Arbeitshosen brauchten als neue Zelte, und begann, aus den Stoffballen, die er von der Ostküste mitgebracht hatte, Hosen zu schneidern. Die braunen Hosen aus Zeltstoff waren sehr gefragt, und Levi kam mit dem Schneidern kaum mehr nach. Ab 1860 verwendete Strauss statt der Zeltplanen ein robustes Baumwollgewebe aus dem französischen Städtchen Nimes, das „Serge de Nimes“. Die Bezeichnung wurde schnell zu „Denim“ amerikanisiert. Seine Farbe war bereits dadurch vorgegeben, dass das Serge mit Indigo blau gefärbt Der Levi’s Katalog von 1899 war. Die Jeans war geboren – der Name stammt übrigens von „Genes“, wie die Franzosen im 16. Jahrhundert die Genueser Seeleute sowie deren markante Baumwoll-Arbeitshosen bezeichneten. Angeblich sollen bereits die Schiffe des Christoph Columbus mit Segeln aus Denim-Stoff die Weltmeere befahren haben. Strauss verfeinerte die Hosen stetig, z.B. mit Gesäßtaschen, Gürtelschlaufen und vor allem mit nietenverstärkten Nähten. Mit der Zeit stellte sich nämlich heraus, 23 h arley-davidson magazin 1 / 20 0 5 dass die Nähte die Schwachstelle der robusten Hosen waren. Die Digger hatten die Angewohnheit, sich ihre Taschen mit sämtlichem Material voll zu stopfen, das sie beim Goldgraben brauchen konnten, und das hielt die beste Naht nicht lange aus. Da brachte ihn der Schneider Jakob Davis auf die lifestyle Idee, die Schwachstellen mit Kupfernieten zu verstärken. Der Schneider selbst konnte die 68 $ für ein Patent – damals eine horrende Summe – nicht aufbringen. Deshalb kooperierte er mit Strauss, und die beiden meldeten den Nietenbesatz 1873 zum Patent an. Bis 1890, dem Gründungsjahr der „Levi Strauss & Company“, war Levi’s Angebot an Jeans so gewachsen, dass er zur Unterscheidung Produktnummern einführte. Die Hose mit den Kupfernie- h a r l ey - dav i d s o n m ag a z i n 1 / 2005 men. Der Preis: sechs Flaschen Schnaps. Wenig später gründete er das Jeans-Label Mustang und produzierte die ersten Jeanshosen außerhalb der USA. Die Jeans wurde zum Kult, sie verkörperte den American Way of Life wie kaum ein anderes Kleidungsstück. Knalleng musste sie sein – Teenager legten sich mehrere Stunden mit ihrer Jeans in die Badewanne, um sie auf ihre Körpermaße einzuschrumpfen. Koketterie, die den Früher sollten Jeans alles aushalten, heute sehen sie oft schon neu gebraucht aus – wie die Turn-Ups aus der Heidi Klum Collection links, getragen vom Top-Model selbst ten trug die Nummer 501 – bis heute eine legendäre Modellbezeichnung im Levi’s Programm. 1941 wurden Jeans von der USRegierung zum kriegswichtigen Gut erklärt, darum bekam ausschließlich das amerikanische Militär die begehrten Beinkleider. Mit den GIs kam die Jeans nach Europa, und sie gehörte nach dem Krieg zu den gefragtesten Waren auf dem Schwarzmarkt – es wurden horrende Preise gefordert für die „Amihosen“ und auch bezahlt. Der schwäbische Textilfabrikant Albert Sefranek erwarb sechs der begehrten Hosen, um an die Schnittmuster zu komLorem quat, sendre euiscip ustrud tati s nonsectetue dolobore min vulputa Erwachsenen ein Dorn im Auge war. Die kruden Nähte, die aufgesetzten Taschen und das Fehlen der damals praktisch obligaten Bundfalte wollte nicht in die Modevorstellung der etablierten Gesellschaft passen. „Nieten in Nietenhosen“ war eine beliebte Schmähung für die Jeansfans. Obwohl sich die verschiedensten Schnitte entwickelten, dauerte es recht lange, bis die Jeans gesellschaftlich akzeptiert war. Noch 1985 sorgte Joschka Fischer für einen Eklat, als er sich in Jeans und Turnschuhen als hessischer Umweltminister vereidigen ließ. Erst in den späten Achtzigern wurde dem legeren Beinkleid so etwas wie soziale Akzeptanz zuteil. Heute legen sogar In-Designer wie Joop, Bogner und Prada Jeanshosen auf, teils mit Glitter oder Perlen bestückt, teils mit Bundfalte oder schräg angesetzten Hosentaschen. 24 lifestyle Im Laufe der Jahrzehnte fanden die unterschiedlichsten Stile und Schnitte Anklang: Röhrenjeans, Schlagjeans, Latzhosen, Karottenjeans, Stretchjeans – um nur einige zu nennen. Jeans wechselten gelegentlich auch die Farbe von Blau zu Schwarz, Beige, Weiß oder Rot, aber klassisch blieb die Blue Jeans. Für manche müssen zünftige Jeans vom ersten Tag an gebraucht aussehen – um einen authentischen Used-Look zu erzielen, werden sie mit Bimssteinen gewaschen (stone-washed) oder sandgestrahlt und gebürstet. Sogar mit Schrotflinten rückten die Hersteller den Hosen schon zu Leibe, um intensiven Gebrauch zu simulieren. Und in der Mode kommt bekanntlich jeder Trend irgendwann wieder: Heute beispielsweise sind Turn-Ups, bei denen die überlangen Hosenbeine umgeschlagen werden, der letzte Schrei – wie in den fünfziger Jahren. Bei den Skaterhosen, Cargohosen und Baggie Pants der heutigen Jugend sind allerdings eher Materialien wie Kord und Leinen angesagt. Wie robust Jeansstoff ist, zeigt das Experiment der englischen Cornell University aus dem Jahr 1999: An zunächst sieben Paar Jeans wurde ein anderthalb Tonnen schwerer Volvo in die Höhe gezogen. Nach und nach wurde die Anzahl der Hose reduziert. Erst als nur noch eine einzige Hose das Gewicht zu tragen hatte, riss der Baumwollstoff und das Auto fiel unsanft auf die Räder. Schon für Levi Strauss war die Strapazierfähigkeit seiner Jeans eine wichtige Eigenschaft, die er auf ähnlich anschauliche Weise symbolisierte: Das „Two Horse Patch“, das Neben Leder ist auch Jeansstoff untrennbar mit der Marke Harley-Davidson verbunden, sind die amerikanischen Motorräder doch seit den fünfziger und sechziger Jahren die Bikes der Nonkonformisten. Bei Harleys wie bei Jeans handelt es sich um authentische amerikanische Produkte. Für Harley-Davidson Grund genug, Jahr für Jahr eine Denim Jeans Kollektion aufzulegen — und zwar für beiderlei Geschlecht. Für Damen gibt es im Harley-Davidson MotorClothes Programm die „Straight Leg Jeans“ und die „Boot Cut Jeans“, die auch über den Stiefeln getragen werden kann. Beide liegen in den Größen 2 bis 18 in je drei verschiedenen Längen bereit. Einzigartig an den neuen Harley-Davidson Jeans — erhältlich ab sofort bei jedem Harley-Davidson Händler — ist die Münztasche, die auf der linken Seite angebracht ist, was leichten Zugriff gewährleistet, wenn der Träger auf seinem Bike an einer Zahlstelle gerade nur die linke Hand frei hat. Außerdem zeichnet das Bar and Shield Logo die Hose unverkennbar als ein Original aus dem Hause Harley-Davidson aus. Traditional, Relaxed Fit und Straight Leg stehen in den Farben Black und Indigo zur Auswahl, die Boot Cut gibt es in Black und in Dark Indigo. Die Herrenjeans kosten 58 Euro, die Damenhosen schlagen mit 66 Euro zu Buche. Die Herren der Schöpfung können in der aktuellen Kollektion mit „Traditional Jeans“ und „Relaxed Fit Jeans“ zwischen zwei verschiedenen, attraktiven Schnitten wählen. Die HerrenJeans bestehen aus dem starken, strapazierfähigen Ringspun-Denim und werden in den Größen 28/30 bis 46/36 angeboten. jede Levi’s Jeans noch heute ziert, zeigt zwei Pferde, die versuchen, eine Hose zu zerreißen, indem sie in entgegengesetzte Richtung daran ziehen. Trotz ihrer Zweckmäßigkeit und trotz ihrer großen Verbreitung umweht die Jeans noch heute eine Aura von Freiheit und Nonkonformismus. Welchem anderen Kleidungsstück kann man das nach stolzen anderthalb Jahrhunderten noch nachsagen? Jeans und Leder gehören zum Harley Rider wie Stahl und Chrom zu seinem Bike 25 h arley-davidson magazin 1 / 20 0 5 lifestyle h a r l ey - dav i d s o n m ag a z i n 1 / 2005 p&a Wildes Reptil Packende Ideen Schnell, bissig, giftig – die brachiale Kraft des Dodge Viper SRT-10 wird selbst dem Mit Stauraum verhält es sich wie mit Hubraum – je mehr, desto besser. abgebrühtesten PS-Freak ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Jetzt kommt auch eine Harley-Davidson hat zahllose Antworten auf die verzweifelte Frage: Deutschland-Version über den Teich. Wo soll das nur alles hin? W A merika, Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Hier ist alles etwas größer, etwas stärker, etwas spektakulärer als sonst wo. Ein Land, das neben Harley-Davidson Motorrädern auch einige herausragende vierrädrige Fahrzeuge hervorgebracht hat. Aus dem Hause Dodge zum Beispiel kommt eine kompromisslose Fahrmaschine zu uns: die Viper SRT-10. Flach und geduckt kommt der Roadster daher – wie eine Schlange, die auf ihr Opfer lauert. Seine Agilität und seine Schnelligkeit haben ebenfalls etwas von der echten Viper, selbst seine weichen, fließenden Linien erinnern an die Anmut des Reptils. Kurze Überhänge, tief eingeschnittene seitliche Luftauslässe und die unterschiedlich großen Räder und Reifen – vorn 275 x 18, hinten 345 x 19 – bestimmen die kompromisslose Optik. 26 Schon die schieren Eckdaten sind mehr als beeindruckend: Satte 506 PS und brutale 711 Nm Drehmoment aus 8.285 cm3 Hubraum lassen die Naturgewalt, die im Viper SRT10 steckt, bereits erahnen. Gewaltiger geht es dann tatsächlich kaum: In unglaublichen 3,9 Sekunden sprintet der offene Zweisitzer aus dem Stand auf 100, die Spitzengeschwindigkeit liegt bei über 300 Stundenkilometern. Auch in Sachen negative Beschleunigung setzt die Viper Bestmarken: Dank der knackig zubeißenden Brembo-VierkolbenFestsattelbremsen steht die Schlange bei einer Vollbremsung aus 100 km/h bereits nach 30,5 Metern. Man bekommt also für sein Geld eine original „American Dream Machine“ mit unübertrefflichem t e x t : t h oma s me ndle fo t os : da i mle r- c h ry s le r Show-Faktor. 150 Einheiten pro Jahr werden hierzulande zum Verkauf stehen, 105.000 Euro werden aufgerufen – pro Stück, versteht sich. WINNERS WANTED In Zusammenarbeit mit Daimler-Chrysler verlosen wir einen Tag mit der Viper an der Mosel. Dem Gewinner steht ein persönlicher Betreuer zur Seite, außerdem darf er den Wagen auch auf der legendären Nürburgring-Nordschleife bewegen. Die Preisfrage: Wie hoch ist die nominelle Literleistung (Leistung pro 1.000 ccm Hubraum) des Dodge Viper SRT-10? A: 61,1 PS B: 58,4 PS C: 64,2 PS Schreiben Sie die Lösung auf eine Postkarte und senden Sie sie bis zum 29.4.05 an: Harley-Davidson GmbH – H.O.G. Stichwort „Viper“ Starkenburgstr. 12 – 64546 Mörfelden Geht mehr als eine richtige Einsendung ein, entscheidet das Los. Der Gewinner wird schriftlich benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. er mit seiner farbe lackierte, verschließbare Harley auf große TourPaks ab 943 Euro erhältTour oder gar zu lich. Diese Topcases können zweit in den Sommerurlaub mit allerlei nützlichen Acceswill, der hat viel zu verstauen soires wie Innentaschen, – oft zu viel. Bei der Lösung Schminkspiegeln, Gepäckträdes Problems hilft das Parts & gern und Beleuchtungen noch Accessories Programm. Hier verfeinert werden. Auch bei Harley Fans können zwischen zahlreichen Gepäckrollen (links), Sattelfindet der Reiselustige eine den TourPaks finden sich soVielzahl von Staumöglichkei- taschen (unten) und Hartschalen-Gepäcksystemen (rechts) wählen wohl fix montierte wie auch ten für das kleine und große Gepäck. Wer die Custom-Optik seines abnehmbare Modelle. Und zwar sowohl angepasst und Bikes unterstreichen möchte, findet Es gilt zu beachten, dass für die zugeschnitten auf die einzelnen Mo- im Harley-Davidson P&A-Katalog Verwendung mancher Satteltaschen dellbaureihen als auch aus der Mul- eine Fülle an Satteltaschen für jeden oder Koffer je nach Modell und montifit-Serie, also universell für alle Geschmack ab 325 Euro. Die klassi- tiertem Zubehör ein BlinkerverleHarley-Davidson Motorräder ver- schen Gepäckstücke aus feinem Le- gungskit oder ein Distanzhalter wendbar. Für jeden Geschmack und der, Kunstleder oder robustem Ny- notwendig wird. Genaueres erfahjeden Geldbeutel findet sich das lon gibt es in einer Vielzahl von ren Sie vom Harley-Davidson HändRichtige – von kleinen, handlichen Formen, Größen und Ausführun- ler Ihres Vertrauens, bei dem Sie auch den P&A Katalog Gepäckrollen über abnehmbare und gen, z.B. mit Schnallenverschluss, bekommen und alle fix montierte Satteltaschen und Kof- Concho- oder Nietenbesatz und LeP&A Artikel erwerfer bis hin zum voluminösen Tour- derfransen – abnehmbar oder fix ben können. Pak – quasi der Kofferraum einer montiert. Harley. Wer ein Koffersystem bevorzugt, Alle, die keine Halterungen am wird ebenfalls fündig. Heck montieren wollen, können zu Die in Motorradfarbe lackierder klassischen Gepäckrolle greifen ten Hartschalenkoffer ab 720 Euro – je nach Geschmack aus Leder oder pro Stück bieten einwandfreien aus Nylon und in verschiedenen Wetter- und Diebstahlschutz, Größen und Ausführungen erhält- sind auf das jeweilige Molich. Die preisgünstigen Rollen (ab torradmodell zugeschnit163,– €) lassen sich mit Gurten oder ten und fügen sich perExpandern im Handumdrehen auf fekt in dessen Linie ein. dem Sozius oder auf dem Gepäck- Sie sind Fan klassischer träger verzurren – oder im Falle ei- Lederoptik? Bitte schön: Je ner eingearbeiteten Befestigung an nach Modellreihe hält der der Sissybar fixieren. P&A Katalog sogar Lederkoffer parat. Darüber hinaus sind te x t: th o m a s m e nd l e für die Softail und die Touring f o to s: h a r l e y -d a v i d so n Modelle stilvolle, in Motorrad- 27 h arley-davidson magazin 1 / 20 0 5 inhalt h a r l ey - dav i d s o n m ag a z i n 1 / 2005 fahrbericht Raum für sportliche Ambitionen: Die Schräglagenfreiheit der Street Rod Very Hot Rod Mit der neuen VRSCR Street Rod bietet Harley-Davidson nun auch einen sportlichen Roadster mit dem Revolution Engine an — ein verdammt heißes Eisen! E ines vorweg: Ich bin bekennender Harley Fan. Für mich gibt es nichts Schöneres, als mit meiner Fat Boy der Sonne entgegen zu cruisen. Aber wenn mich dann mal die Lust zum Angasen überkommt, dann hole ich „Yemmi“ aus der hintersten GaragenEcke. „Yemmi“ ist nicht made in USA. Zwar kein Racer, eher ein Roadster, aber einer mit ordentlich Power. Mein Motto: Alles zu seiner Zeit, alles mit dem entsprechenden Gerät. Und dann treffe ich sie – die Street Rod. Ein Roadster im Hot Rod Style, sagt Harley-Davidson. Sieht aber doch eher nach Power Cruiser aus, denke ich noch. Und, dass sie sich beim Aufsitzen nach Schwermetall anfühlt. Die Sitzposition aber überrascht mich: sehr versammelt, leicht nach vorn gebeugt, Rasten ziemlich weit hinten – hat schon was Offensives, um nicht zu sagen Aggressives. Dann der Druck aufs Knöpfchen – wow, was für ein 28 Sound! Das klingt, als hätte man einen Milwaukee Big Twin mit einem Porsche Boxer gekreuzt. Na ja, so ähnlich war es ja auch. Und wie der Motor am Gas hängt – erste Sahne. Ich fädele mich in den Stadtverkehr ein und staune schon wieder: Kaum dass die Street Rod rollt, ist jeder Eindruck von Schwerfälligkeit verflogen. Das Motorrad wieselt durch den Verkehr, gehorcht mir fast intuitiv. Ich schlängele mich auf die Ausfallstraße, und kaum haben wir die Stadtgrenze überschritten, da spüre ich schon, wie der Hafer sticht. Der Revolution Engine reagiert prompt, dreht lochfrei und druckvoll hoch. In sanften Schwüngen grooven wir über die Landstraße hinaus ins Grüne. Ich glaube fast, wir können jetzt mal härtere Saiten aufziehen – auf meiner Leib- und Magenstrecke wird die Street Rod die Karten aufdecken müssen. Freie Farbwahl: Rich Sunglo Blue (ganz links), Yellow Pearl (links), Mirage Orange (rechts), Black Cherry und Vivid Black Es beginnt mit einer ansteigenden Strecke mit langgezogenen, schnellen Kurven. Der seidenweich hochdrehende DOHC V2 katapultiert uns mit heiserem Sound aus der Straight Shot Dual Auspuffanlage nach vorn. 120 Pferde galoppieren, die Drehzahlmessernadel wird magisch vom roten Bereich angezogen. Atemberaubend. Aber nicht beängstigend – das Motorrad zirkelt wie an der Schnur gezogen von einer Kurve in die nächste und liegt satt in der Spur. Kein Wackeln oder Schaukeln, kein Eigenlenkverhalten – herzlichen Dank an den verwindungssteifen Rahmen und die straffe Fahrwerksabstimmung. Kurz vor der Höhe werden die Kurven enger, die Schräglagen extremer. Ich warte auf das hässliche Kratzen von Stahl auf Asphalt, aber nichts passiert. Die Dunlop Reifen bieten Grip bis zum Abwinken, also noch ein bisschen forscher ins Winkelwerk – aber ich spüre nur einen Hauch von Bodenberührung mit den Angstnippeln der Fußrasten. Vierzig Grad Schräglage, so erfahre ich später, braucht es, bis sie Bodenkontakt haben. Dann geht’s steil bergab, eine holperige Serpentinenstraße mit kurzen Geraden. Die Street Rod stürmt wie im freien Fall, die 43 mm Showa Upside-Down-Telegabel schluckt selbst die härtesten Stöße, die VierkolbenZangen von Brembo packen die 300 mm großen Scheiben wie Schraubzwingen – ein ums andere Mal, ohne Fading. Meine Armmuskeln verrichten Schwerstarbeit, die Harley lässt sich nichts anmerken. Zur Entspannung reduziere ich auf der Rückfahrt das Tempo, und die Street Rod brabbelt vor sich hin, als könne sie kein Wäs- serlein trüben. Dr. Jekyll und Mr. Hyde. Fahrspaß pur. Eine Harley aus einer anderen Welt also? Keine Übertreibung. Natürlich können sich auch ambitionierte Fahrer einer Sportster oder Super Glide Sport nicht über ihre Eisen beklagen. Und sicher wissen auch V-Rod Eigner, was abgeht, wenn der Revolution Engine den Asphalt glühen lässt. Aber die Street Rod toppt nicht nur all dies, sie stößt auch bislang verschlossene Türen ganz weit auf. Für Harley Fans wie mich, die ihre sportlichen Bedürfnisse bisher durch Fremdgehen befriedigten. Und für all jene, die bislang über ein Motorrad aus Milwaukee nicht einmal nachgedacht haben. Very hot dieser Hot Rod. „Yemmi“ steht jetzt übrigens im Internet. Unter www.mobile.de. Technische Daten Harley-Davidson VRSCR Street Rod Motor: 1.130 cm3 Revolution V-Twin Max. Leistung: 89 kW (120 PS) bei 8.250 U/min Max. Drehmoment: 108 Nm bei 7.000 U/min Telegabel: 43 mm Upside-Down Showa Bremsen: Vierkolben-Bremszangen Brembo Radstand: 1.700 mm Lenkkopfwinkel/Gabelwinkel: 30°/32° Nachlauf: 110 mm Tankinhalt: 18,9 Liter te x t: ch r i sto p h bergman n f o to s: f r a nk r a te r i ng , harley-davidson 29 h arley-davidson magazin 1 / 20 0 5 vorstellung h a r l ey - dav i d s o n m ag a z i n 1 / 2005 Two Beauties Für 2005 gibt es noch zwei weitere neue Modelle: die Sportster 883 Roadster Hautnah dabei Uschi Eller nimmt uns mit auf eine Reise durch die USA, und das Sondermodell 15th Anniversary Limited Edition Fat Boy. Gerd Scheidel filmt wichtige Harley Events. te x t: ch r i sto p h b e r gm a nn f o to s: u sch i e l l e r , ge r d sch e i d e l t e x t : mi c h a e l g ille n, f ot os : h a rle y - d a v id s on W er erinnert sich noch an das Jahr 1990? Der 17. Juni ist zum letzten Mal arbeitsfreier Nationalfeiertag in der Bundesrepublik Deutschland, die US-amerikanische Schauspielerin Ava Gardner geht von uns, und – richtig – die Harley-Davidson Fat Boy, Mutter aller Cruiser, erblickt das Licht der Welt. Kaum zu glauben, dass dies schon 15 Jahre her ist. Als Hommage an dieses beeindruckende Stück Milwaukee Edelmetall präsentiert Harley-Davidson nun ein Jubiläumsmodell, die 15th Anniversary Limited Edition Fat Boy. Den XXL-Traum gibt es in edlem Schwarz und – in Anlehnung an die erste Originallackierung – in klassischem Silber. Passend dazu der schwarz pulverbeschichtete oder silberfarbene Big Twin, dessen Hubraum dank Screamin’ Eagle Big Bore Kit auf satte 1.550 Kubik wuchs. 30 Ihre imposante Eleganz verdankt die Limited Edition Fat Boy nicht zuletzt dem in Fahrzeugfarbe lackierten Öltank sowie zahlreichen Chromapplikationen. Besonders edel: das mit 24 Karat Gold beschichtete klassische Fat Boy Tank-Logo. Eine elektronische Wegfahrsperre und eine Alarmanlage schützen die wertvolle Schönheit vor den Begehrlichkeiten der Langfinger. Dass die Company immer am Puls der Zeit ist, stellt die auf vielfachen Wunsch der Fans für 2005 neu aufgelegte XL883R Sportster 883 Roadster unter Beweis. Das sportivste aller Sportster Modelle zollt den berühmten Harley-Davidson XR Dirt Track Racern Tribut. Sie ist in Racing Orange und in Vivid Black erhältlich, in den Farben also, die wie keine anderen den Racing-Spirit der Marke verkörpern. Logos im Rennflaggen-Look zieren den Tank, und im Unterschied zu ihrem ersten Leben kommt die wiedergeborene 883R jetzt mit einer Staggered Shorty Dual Auspuffanlage. Damit sie auch morgen noch Herz und Augen des Eigners erfreut, ist sie – wie die Fat Boy – mit elektronischer Wegfahrsperre und Alarmanlage ausgerüstet. So bereichern zwei überaus attraktive neue Modelle mit ihrem jeweils eigenen Charme das Modelljahr 2005 – beide der Tradition verpflichtet und gleichzeitig der Moderne zugewandt. Fat Boy wie 1990 (oben), 883R wie 2003 (unten) buch / dvd Für knapp 20 Euro bekommt man wahlweise 190 Seiten Harley Reise durch USA … U schi Eller und Gerd Scheidel könnten unterschiedlicher nicht sein. Hier die fränkische Hausfrau und Mutter, die sich entschließt, den Motorradführerschein zu machen, mit der Harley den amerikanischen Südwesten zu bereisen und darüber ein Buch zu schreiben. Dort der schwäbische Studiofotograf und Filmemacher, der seit Jahren einen Namen in der Biker- und Custom-Szene hat, auf allen Harley Events mit der Kamera dabei ist und es sogar bis zu seiner eigenen Sendung auf DSF gebracht hat. Beide eint, dass sie uns ihre Erlebnisse hautnah miterleben lassen. Jeder auf seine Weise. USA-Reisebücher hat es schon so viele gegeben wie Sand in der Mojave Wüste, und weder der Text noch die Fotos im Paperback „33 Tage Freiheit“ von Uschi Eller heben sich von dieser Bücherflut ab. Was aber den Reiz ihres Druckwerks ausmacht, ist gerade das Amateurhafte: Aus jeder Zeile schlägt einem die Unerfahrenheit und Begeisterung der Biker-Novizin entgegen, sie lässt uns alle ihre Schlüssel- und Aha-Erlebnisse intensiv miterleben. Wen das reizt, der gibt mit 19,80 Euro für 190 Seiten nicht zu viel aus. Im Buchhandel unter ISBN 3-8334-1950-4. Bewegte Bilder von Harley Events gibt es nicht so viele, und Gerd Scheidel kann man Professionalität wahrhaftig nicht absprechen. Seine DVDs zeigen, was wirklich abgeht in Faak, Saalbach und Rüdesheim – an Action, an Stimmung und an Nightlife. Man merkt halt, dass hier Motorrad- und Film-Fachkenntnisse zusammenkommen. Wer wis- WINNERS WANTED In Kooperation mit Studio 1 verlosen wir 5 Exemplare der 80-minütigen DVD „European Bike Week 2004“. Preisfrage: Auf welchem TV-Sender hat Gerd Scheidel seine eigene Sendung? A: RTL 2 B: VOX C: DSF … oder 80 Minuten auf DVD von Biker-Treffen sen will, wie es auf Harley Treffen zugeht, oder wer gern ein Souvenir seiner eigenen Teilnahme hätte, der bekommt für 19,90 Euro je nach Event zwischen 45 und 80 Film-Minuten auf DVD geliefert. Bestellungen an [email protected] oder unter www.studio1-scheidel.de. Lösung bis zum 29.04.05 einsenden an: Harley-Davidson GmbH H.O.G. Stichwort „Gerd Scheidel“ Starkenburgstraße 12 D-64546 Mörfelden Gehen mehr als fünf richtige Einsendungen ein, entscheidet das Los. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die richtige Antwort des Preisrätsels aus Ausgabe 3/04 lautet: A – „Hanns Klemm“. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. 31 h arley-davidson magazin 1 / 20 0 5 history inhalt Wild Horses Über Harley Ästhetik und US-Kultur „D er Unterschied zwischen einer Harley-Davidson und einem Chopper oder Cruiser aus Fernost ist der gleiche wie jener zwischen einem Zippo und einem Gasfeuerzeug“, Designer Franck Le Boucher greift gern zu solch handfesten Vergleichen, „der Gebrauch des Zippo ist eine echte Zeremonie, es ist für die Ewigkeit gebaut und wird sich nie grundlegend ändern – und schließlich ist es einfach authentisch.“ Der Franzose muss es wissen, denn er ist Mitglied der Motorcycle Design Association Willie G. und das Ebenmaß des V-Twins und sorgte damit für große Freude bei dem Harley-Davidson Designchef. Seit den Siebzigerjahren entwirft der kunstbeflissene Gestalter die Formen der Bikes, die seinen Namen tragen. „Rolling Sculptures“ nennt er sie liebeJe besser wir das menschliche Empfinden verstehen, voll, und diese Steven Jobs, Apple „rollenden Skulpdesto besser wird auch das Design. turen“ haben es – (MDA), einer internationalen Orga- stilistisch betrachtet – in sich. Sie nisation von Designern, Consul- vereinen Kraft und Ästhetik, und tants, Studios und Herstellern, die kaum einer vermag sich ihzu den weltweiten Autoritäten des rem Charme zu entziehen. Zweirad-Designs zählen. Doch was ist es, das 2002 zeichnete die MDA Willie G. ein Milwaukee Iron so Davidson für sein Lebenswerk aus kunstvoll macht? 32 Eine erste Antwort liefert die Geschichte. Harley-Davidson Haus-Historiker Dr. Martin Jack Rosenblum erläutert: „1925 wurde der Teardrop Benzintank vorgestellt, 1936 machte die Company ihn kürzer und runder. In den Anzeigeinstrumenten auf dem Tank wurde die Teardrop Form des Tanks geschickt aufgegriffen. Unter dem Sitz befand sich 1936 erstmals der Horseshoe Öltank.“ Formen und Baugruppen, die damals wie heute eine Harley-Davidson auszeichnen. Beispiele für ein Industriedesign, das mehr ist als nur Formgebung. Ein Design, das über Jahrzehnte hinweg aktuell blieb. Rosenblum: „Selbst heute noch weisen diese Merk- denn wie jedes authentische Design ist auch jenes einer Harley der Ausdruck einer ganz bestimmten Kultur, die ihre eigene gestalterische Historie, ihre eigene Ästhetik und ihre eigenen Bedeutungshorizonte hat. Zahlreiche Bau teile einer Harley-Davidson erinnern Franck Le Boucher bei näherer Betrachtung an Bauwerke, Maschinen, Kleidung und diverse andere Kulturgüter der Amerikaner. So findet er in den Stößelstangengehäusen und den Zylindern des V-Twins den gleichen faszinierenden Kontrast wieder, den die auf – und diese Geschichte ist durch und durch amerikanisch! „Die male eindeutig auf Harley-Davidson Details“, meint Franck Le Bouhin. Zu solchen unverkennbaren cher, „sind ebenso in der US-Kultur Designmerkmalen zählt neben dem verwurzelt wie das Ganze, das sie V-Motor, einem Bauprinzip, das seit bilden.“ Wer wie Franck den Heck1909 von Harley-Davidson verwen- fender einer Sportdet wird, der klassische Front Fender ster mit der Fassade Das Falsche ist immer eine Verbeugung vor dem Echten. im Stil der ’49er Hydra Glide. Alle eines „Diners“ verOrson Welles Harley-Davidson Maschinen sind gleicht, kommt zu erstaunlichen rundlichen, nahezu organischen Erweiterungen oder Variationen sol- Erkenntnissen: Bei beiden geben Formen alter Bausubstanz vor den cher klassischen H-D Baumuster. scharf geschnittene Sicken großen geradlinigen, flächigen HochhäuFlächen Kontur, sern von US-Straßenschluchten bilThe look, that now defines cruiser style motorcycles was und beide sind den. Der kräftige Stil einer Fat Boy established and refined by American customizers and hot durch starke Ac- Gabel erinnert ihn an die Muskeln rodders. It has become part of American culture. cessoires aufge- amerikanischer Bodybuilder, die dem „bigger is better“ frönen. Der Project Leader, Suzuki Intruder Platform lockert – der roten Neonröhre in ovale Twin Cam Luftfilter an den Bei jeder neuen Kreation aus unse- der Architektur entspricht der rote, amerikanischsten aller Bälle, den rem Hause muss man es sehen, schmale Reflektor am Harley Kotflü- Football. Die wuchtige Road King spüren und hören können, dass es gel. Ein Zufall? Ganz sicher keine Front an die bulligen US-Lokomotisich um eine echte Harley-Davidson bewusste Absicht der Gestalter, aber ven, mit denen die Weiten des Weshandelt.“ sicher auch alles andere als zufällig, tens erschlossen wurden. Ihre massigen Gepäckkoffer an die maskuliIm Design jeder Harley-Davidson nen Formen der kraftstrotzenden lebt die Geschichte US-Trucks. Und nicht wenige der Marke H-D Tanklogos weisen, so Franck, erstaunliche Parallelen zu amerikanischen Straßenschildern, zu den Billboards an den Highways und zu den Neonreklamen der Glitzermetropole Las Vegas auf. Zu weit hergeholt? Dann werfen Sie doch einmal einen ehrlichen Blick auf die massiven Schnallen an den Taschen einer Road King Classic. Assoziieren Sie damit nicht unweigerlich den robusten Ledergürtel, der die Hose eines Cowboys hält? Was hat es mit dem elegant geschwungenen Sattel der Softail Deluxe auf 33 h arley-davidson magazin 1 / 20 0 5 der grenzenlosen Freiheit, die das Land der unbegrenzten Möglichkeiten auch heute noch – zumindest für Motorradfahrer – verheißt“, weiß Autorin Dorothea Briel. „Der Harley-Davidson Style“, resümiert Franck Le Boucher, „ist eben zu 100 Prozent amerikanisch. Er ist geradeheraus, ehrlich sowie selbstbewusst, und er legt Wert auf jedes noch so kleine Detail.“ Damit unterscheide er sich beispielsweise überdeutlich vom vergleichsweise kühlen und technokratisch geprägten japanischen Design, das ein Bike eher als Ganzes sieht, ohne näher auf die Details einzugehen. „Der Stil japanischer Designer“, doziert Franck, „will oftmals einfach nur ‚nett sein’ und gefallen, und das ist das Ergebnis eines analytischen Denkprozesses. Solches Design hat sich? Und was mit den Satteltaschen scher zum Millionär“, lautet seit jeder Heritage Softail? Vielleicht fie- her die ebenso simple wie verheibern wir ja zuweilen selbst ein wenig ßungsvolle Formel für das US-Ledem Prärie-Abenteuer auf dem Rü- bensgefühl. Und wer auf der „sunny cken eines wilden Broncos entge- side of the street“ lebt, der erfreut gen, wenn wir auf unser „Iron sich eben daran, wie sein wuchtiges Horse“ steigen. Autor Friedmar Fahrzeug mit seinen üppig verApel jedenfalls ist überzeugt davon: chromten Metallflächen das Fun„Der Lenker wird zum Zügel, der keln und Glitzern der SonnenstrahSitz zum Sattel und der Fahrtwind len reflektiert – der US-Straßenkreuzum Wind des Offenen und Freien.“ zer wie das US-Bike. Chrom steht, so „Voilà, der Cowboy!“, frohlockt erläutert uns Franck, „für Pracht Franck Le Boucher. Die Ziernieten und Luxus à l’américaine.“ Wer hat, an Sitzen und Taschen der Harley Es ist schon schwer, heutzutage die vielen Harley Kopien von echten zu unterscheiden. passen für ihn per- Aber mit Kopien ist’s wie mit Transvestiten: Wenn man erst auf einer sitzt, merkt man Jay Leno, US-Starmoderator fekt ins Bild. Äh- sehr schnell, dass da was nicht stimmt! Symbole der US-Kultur als Design-Elemente – vom American Football als Luftfilter bis zum Wappentier im Tank-Logo neln sie nicht frappierend jenen kleinen Kupfernieten, die der Jeans – der amerikanischsten aller Hosen, dem Cowboy-Beinkleid schlechthin – ihre Unverwüstlichkeit verleihen? Für Franck weckt sogar jede einzelne von ihnen Assoziationen an ein Geldstück – Dollar für Dollar ein Manifest der Erfüllung des amerikanischen Traums. Ein Traum von Freiheit und Individualität, ein Traum von einem Land, in dem alles möglich scheint. „Vom Tellerwä- 34 der hat – und zeigt es. In Hollywood wie in Castrop-Rauxel. Stolz stand Harley-Davidson stets zu seiner amerikanischen Herkunft: Daher tauchen auch die USFlagge und das US-Wappentier, der Adler, als beliebte Dekorationselemente am Milwaukee Iron auf. „Für die amerikanischen Motorradfahrer symbolisiert der Vogel das Bekenntnis zum Vaterland und zum alten Pioniergeist, für die Harley-Davidson Fans in Übersee die Sehnsucht nach eine Halbwertszeit von vier bis sechs Jahren. Das Harley-Davidson Design ist dagegen zeitlos, denn es ist ebenso emotional wie echt.“ Willie G. hätte sicher seine helle Freude an Francks Thesen – auch wenn er die Sache eher bescheiden sieht: „Wenn man so oft kopiert wird wie wir, dann heißt das doch wohl, dass man einen guten Job gemacht hat!“ t e x t : ru d i h e rz i g illustrationen: franck le boucher f ot os : h a rle y - da v i ds on h arley-davidson magazin 1 / 20 0 5 fashion Nothing’s gonna stop us now h a r l ey - dav i d s o n m ag a z i n 1 / 2005 Wachablösung Jeffrey Bleustein, Urgestein der Harley-Davidson Führungsetage, tritt als Vorstandsvorsitzender ab. Auf dem Chefsessel wird der bisherige Finanzdirektor James Ziemer Platz nehmen. Mit Harley-Davidson FXRG durch Wind und Wetter W as zieh ich nur an? Diese Frage stellen sich oft nicht nur Frauen vor dem ersten Date, sondern auch Biker vor der Wochenendtour. Die coole Lederjacke oder den wasserd ic hten Te x t i l-A n z u g? Harley-Davidson hat darauf eine ganz einfache Antwort: FXRG! Die komplett überarbeitete Kollektion umfasst jetzt nämlich auch Lederjacken und Lederhosen, die – typisch FXRG – aus wasserdichtem Leder gefertigt sind. Dem FXRG MIDWEIGHT LEATHER JACKET kann kein Wetter etwas anhaben, denn nicht nur das Leder, auch der Zweiwege-Frontreißverschluss ist wasserundurchlässig. Handy und Brille können in den extra dafür vorgesehenen Innentaschen sicher und trocken verstaut werden. Die Innenjacke und der integrierte Nierengurt schützen vor Kälte. An warmen Sommertagen können beide entnommen und zudem die verdeckten Belüftungsreißverschlüsse vorn sowie der Entlüftungsschlitz hinten geöffnet werden. Der Sicherheit dienen die reflektierende Paspelierung sowie die entnehmbaren Protektoren an Schulter, Ellenbogen und Rücken. Für Herren gibt es die Jacke von S bis 5XL ab 881,00 Euro, für Damen wird sie in XS bis XL sowie 36 in den Größen 1W, 2W und 3W ab 830,00 Euro angeboten. Die FXRG LEATHER OVER PANT ist ebenfalls aus wasserdichtem Leder gefertigt sowie mit Hüftund Knieprotektoren ausgestattet. Sie lässt sich mit einem Verbindungsreißverschluss an der Jacke befestigten. Für Herren gibt es die Hose in den Größen 30 bis 40 ab 563,00 Euro, für Damen in den Größen 2 bis 18 ab 519,00 Euro. Wer dazu noch die mit Gore-Tex ausgestatteten wind- und w a sse rdichten FXRG GAUNTLET GLOVES (für Damen in XS bis XL und Herren in S bis 3XL je ab 178,00 Euro) und den FXRG FULL FACE HELMET aus KohlefaserKevlar-Verbundwerkstoff (ab 732,00 Euro) trägt, der muss sich die Frage „Was zieh ich nur an?“ nie wieder stellen. t e x t : kris t i na boe rne r- kinold f ot os : h a rle y - d a v id s on inhouse E s gibt nur wenige Men- im Dienste von Harley-Davidson. ter einen Hut zu bringen. Durch schen, die nicht Harley oder Ziemer kommentiert: „Ich freue sein Engagement trug er nach Davidson heißen, deren mich auf die neuen Herausforde- wirtschaftlich schwierigen Zeiten Name aber trotzdem so untrennbar rungen und werde mein Bestes Anfang der achtziger Jahre zum mit dem traditionsreichsten Motor- geben, um den Erfolgskurs von steten Wachstum der Marke bei, er radhersteller der Welt verbunden ist Harley-Davidson fortzuführen.“ trieb neue Produkte und Technolowie der des derzeitigen Vorstands- Schon am 10. Dezember des vergan- gien ebenso voran wie den Ausbau vorsitzenden der Harley-Davidson genen Jahres wurde James Ziemer des Händlernetzes und eines kunin den Board of Directors der dennahen Marketings. Der Erfolg Inc. Jeff Bleustein. Bleustein gehört seit kann sich sehen lassen: stolzen 34 Jahren zu Allein während Bleusteins den führenden Köpfen Amtszeit als Vorstandsder Company, und ohvorsitzender hat sich der ne ihn wäre die Marke Umsatz der Company verHarley-Davidson ganz dreifacht, der Aktienkurs bestimmt nicht dort, wo gar verfünffacht. sie heute steht. Er gehörte Große Fußstapfen, in zu der Gruppe von 13 Madie James Ziemer zu treten nagern um Vaughn Beals hat. Doch er genießt großen und Willie G. Davidson, Rückhalt in der Führungsdie 1981 „ihre“ Firma von riege von Harley-Davidson. Jeff Bleustein (links) gibt nach acht erfolgreichen Jahren den Chefposten der AMF Holding zurück„Er verfügt über immenses an James Ziemer (rechts) ab, bleibt aber Chairman of the Board kauften – einem MischWissen und über das volle konzern, der den traditionsreichsten Harley-Davidson Inc. berufen, der Vertrauen der ganzen Firma“, ist Motorradhersteller der Welt zwölf damit von neun auf zehn Mitglieder sich Bleustein der hervorragenden Jahre zuvor geschluckt hatte. Von da angewachsen ist. Diesem Gremi- Eignung seines Nachfolgers sicher. an flog der Adler wieder allein, und um steht seit 1998 ebenfalls Jeff In seinen Worten schwingt ZuJeff Bleustein war einer von denen, Bleustein vor, der diese Funktion versicht und die Hoffnung, in der die dafür sorgten, dass das auch so als Chairman of the Board auch Zukunft ein bisschen mehr Zeit blieb. 1997 übernahm der heute weiterhin bekleiden und damit wei- zum Motorradfahren zu haben. 65-Jährige den Posten des Vorstands- ter einen nicht unerheblichen Teil Deshalb wird man Jeff Bleustein vorsitzenden der Harley-Davidson der Verantwortung tragen wird. demnächst sicher häufiger mit Inc., von dem er sich nun am 30. Jeffrey Bleustein hat dem Unter- seiner Electra Glide oder auf seiner Mai zurückziehen wird. nehmen entscheidend seinen Stem- V-Rod auf amerikanischen HighDas verantwortungsvolle Amt pel aufgedrückt. Er hat es auf ideale ways zu Gesicht bekommen. übernimmt James Ziemer, zuletzt Weise geschafft, die Interessen von text: thomas mendle als Chief Financial Officer tätig und Kunden, Händlern, Zulieferern, fotos: harley-davidson auch bereits seit stattlichen 35 Jahren Mitarbeitern und Aktionären un- 37 h arley-davidson magazin 1 / 2005 Liebe Leserinnen und Leser, liebe H.O.G. Mitglieder, wenn ihr Anregungen, Lob oder Tadel zum Harley-Davidson Magazin loswerden wollt, oder wenn euch sonstige Harley-Davidson Themen am Herzen liegen, schreibt uns eure Meinung per Post an: Harley-Davidson GmbH H.O.G. Magazin, Starkenburgstraße 12, 64546 Mörfelden oder per E-Mail an: [email protected] oder schickt uns ein Fax an: +49 (0) 6105-284-199 Die Redaktion behält sich das Recht vor, Leserzuschriften zu kürzen. Hallo Harley-Davidson Magazin, in dem Artikel über 12 Länder in 12 Tagen in der letzten Ausgabe fand ich nun endlich die Bestätigung dessen, was ich seit langem predige: Harleys sind heutzutage eminent zuverlässige Vehikel, mit denen es sich hervorragend reisen lässt. Die Erfahrungen von Maik Schwarz und Jakob Leidenberger kann ich auf jeden Fall unterschreiben. Meine Road King hat mittlerweile mehr als 50.000 Kilometer auf der Uhr, und der einzige ernstzunehmende Schaden bisher war eine verzogene Bremsscheibe. Außerdem musste ich einmal das Lenkkopflager tauschen. Ansonsten: einfach nur fahren! Wenn ich die Bilder so sehe, beneide ich die beiden um die Tour, auch wenn’s ein straffes Programm war. Macht weiter so, das Heft ist nämlich klasse!!! Knitterfreie Fahrt! Johann Raiter impressum Herausgeber: Harley-Davidson GmbH Starkenburgstr. 12 D-64546 Mörfelden 38 leserbriefe h a r l ey - dav i d s o n m ag a z i n 1 / 2005 last words Das letzte Wort Der lange Weg Hallo Redaktion, ist ja Wahnsinn: Harley-Davidson Stringtangas im Dreierpack und Harley Boxershorts mit Santa-ClausMotiv. Das Bekleidungsprogramm hat offenbar eine Menge Kurioses zu bieten. Ich glaube, das möchte ich mir mal genauer ansehen. Wo kann ich denn einen Katalog bekommen? Keep on rolling! Thomas Schrempf Den Harley-Davidson Motorclothes Katalog gibt es bei jedem offiziellen Harley-Davidson Händler. Man kann ihn aber auch im Internet bestellen unter www.harley-davidson.de. Hallo Leute, danke für das Regionalporträt über Weser-Ems, werde dort im Frühjahr selbst mal meine Heritage hin führen. Aber wehe euch, wenn dort die Kühe nicht glotzen und die Leute nicht freundlich grüßen! Ansonsten macht weiter so, das Magazin gefällt mir außerordentlich gut. Euer (augenzwinkernder) Harry Schreiber Sag uns rechtzeitig Bescheid, wir werden dort sein und grüßen – ja und ne BMW zum Glotzen werden wir auch noch auftreiben. Zwinker zurück, die Redaktion. Editors: Arnd Dickel, Evelyne Döring, H.O.G., Bernhard Gneithing, Nicolas Stiller, Mörfelden Redaktion: Harley-Davidson Presse-Service/ Knut Briel GmbH, Köln, Sassenbach Advertising, München U Lieber Herr Herzig, mit großem Interesse habe ich Ihren Artikel über die Entwicklung von Fotoapparaten in der Ausgabe 3/ 2004 des Harley-Davidson Magazins gelesen. Sie gehen in diesem Artikel auch auf die Marke Leica ein. Mein Vater hatte eine Leica Kamera und ich habe mich schon als Kind gefragt – woher kommt der rote Leica Punkt? Wissen Sie es? Herzliche Grüße aus Tübingen, Karin Hubenschmied Liebe Frau Hubenschmied, ja, wir können Ihnen die Geschichte des Punkts erzählen. Schon in den Siebzigerjahren wurden alle Produkte des Unternehmers Ernst Leitz mit diesem roten Punkt gekennzeichnet – damals noch mit dem Schriftzug „Leitz“. 1986 wurde die Leica GmbH als Tochter der Ernst Leitz Wetzlar GmbH gegründet, und seither trugen alle Produkte denselben Punkt mit dem Schriftzug „Leica“. Mit der Gründung der Leica Camera AG 1996 avancierte der Punkt dann sogar vom Markenzeichen zum Firmenlogo. Fotografie: Christoph Berg, Franck Le Boucher, Knut Briel, Bruckmann Verlag, Cinetext, Daimler-Chrysler, Uschi Eller, Harley-Davidson, Jürgen Mainx, MOTORRAD, Mustang, Otto Versand, Michael Pedratscher, Frank Ratering, Gerd Scheidel, Volker Schirmer, Levi Strauss, Wrangler Anzeigenmarketing: Advertising & More Werbeagentur, München Grafik/Layout: Sassenbach Advertising, München Erscheinungsweise: Drei Ausgaben pro Jahr nser erstes Treffen stand unter vorn, will dich ein Orkan vom Bike blasen. keinem günstigen Stern. Weder Schade nur, dass dieser Riesenmotor im für die Harley Heritage Softail, falschen Fahrwerk steckt. die chrombehangen und knallgelb vor Nicht auszudenken, wenn die Amis mir lässig im Fahrerlager lungerte, noch ein richtiges Motorrad daraus machen für mich, den Knieschleifer von PS. würden. Ich habe es zeichnen lassen. Die „Willste mal Harley fahren?“ fragte mich Leser haben gejubelt. Harley nicht. Baut der Chef. „Klaro!“ Wollte ich, schon lange keine Ducati, sondern eine Street-Rod. hatte ich auf die Gelegenheit gewartet, Immerhin was zum Kurvenfahren. Die endlich mal dem Ami-Eisen den richtigen hat es nämlich hier im alten Europa. EndWeg durch die Kurven des Hockenheimer lich nimmt das jemand in Milwaukee zur Motodroms zu zeigen. Kenntnis. Ich glaube, das könnte jetzt was Michael Pfeiffer, Chefredakteur Aber das Eisen wollte nicht, schrabbel- der Zeitschriften MOTORRAD, mopped, werden. Mit Harley und mir. Noch ein PS und MOTORRAD Classic te funkensprühend mit den Trittbrettern paar Wochen, dann werde ich sie fahren und protestierte mit stinkenden Bremsen gegen meine können. Male mir das aus, wenn ich abends im Bett lieGewaltaktion. Kein Zweifel: Harley und ich, wir waren ge. Und schlafe ein. Zwischen meinen Beinen wummert satt ein grunziLichtjahre voneinander entfernt. Die Frage war – und ist ger V2. Hitze steigt unter meine ausgeblichenen Lederes bis heute – wo würden wir uns treffen? Den ersten Schritt machte ich. Zufällig geriet ich auf Chaps, ich rücke die Ray-Ban zurecht, mein Stirnband Sylt unter ein paar ganz hippe Harley Fahrer. Reiche flattert im milden Fahrtwind. Türkis blitzt der endlose Menschen tranken Bier aus großen Krügen und fuhren Ozean, neben mir gleiten Pelikane mit weichen Flügelim Konvoi neun Kilometer zu einer schlechten Rock- schlägen durch die Luft. Eine nicht enden wollende band, um weiter Bier aus großen Krügen zu trinken. Ich Brücke führt mich hinaus auf die Florida Keys. Die Brise nippte ein wenig mit, aber die Sonnenbank gebräunten streichelt sanft meine nackten Oberarme. Ich habe mir Mädels waren selbst nach drei sehr großen Krügen noch das ergraute Resthaar nochmals wachsen lassen, ein kleines Zöpfchen ziert mein zu faltig. Das war also auch Hinterhaupt. Das Ziel ist nix. Ich war beleidigt mit klar: Den Highway lang fahHarley. ren, und wenn es nicht mehr Den nächsten Schritt weitergeht, den nächsten mussten die Amis tun. Und Highway nehmen. Biken, taten ihn auch. Bauten einen relaxen, Seele baumeln lasMotor mit richtig Dampf. sen, immer weiter. Ich 1130 Kubik, 117 PS, ein moschaue in den Rückspiegel numentaler Brocken voller und sehe einen alten Mann Muskeln und geilem Design. – mich? Das passte. Eine echte Schweißgebadet wache Macht. Ich war entzückt. Und als die V-Rod kam, nahm ich sie in den Dauertest. ich auf. Gott sei Dank war es nur ein Traum. Noch ist es Inzwischen war ich Chef, über 40, und ein wenig ruhi- nicht so weit mit mir und Harley. Aber wir gehen aufeinger geworden. 50 000 Kilometer spulte die V-Rod pro- ander zu, keine Frage. Die Beiträge der Gastautoren geben nicht unbedingt die Meinung der blemlos ab, ich auch einige davon, und ich muss sagen: Hochachtung. Da reißt dich eine zornige Faust nach Redaktion wieder. 39