Revolution auf dem Domplatz - Ballett Gesellschaft Hannover eV
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Revolution auf dem Domplatz - Ballett Gesellschaft Hannover eV
11 Dienstag, 2. Juli 2013 Phoenix Kultur Leben Langer Hof 8 · 38100 BS ggü. dem Standesamt Gold- und Silberankauf zu Tageshöchstpreisen gegen bar Auf Wunsch: auch Hausbesuche und ganze Nachlässe, Meissen • 05 31 - 6 18 38 33 • 01 73 - 6 32 02 41 Schönes zum Behalten und Verschenken z. B. Meissen, Langani, Voi-Taschen und extrem günstig: Silber-, Gold-, Brillantschmuck Revolution auf dem Domplatz FREIZEIT-TIPPS Magdeburg zeigt das Musical „Les Misérables“ in einer gelungenen Freiluft-Inszenierung. Von Florian Arnold Die amtierende Festivalleiterin Anja Dirks (rechts) mit ihrer Nachfolgerin Martine Dennewald. Foto: Theaterformen Theaterformen bekommen neue Leiterin Hannover. Mit 13 000 Besuchern in 130 Veranstaltungen und einer Platzauslastung von 78 Prozent sind die Theaterformen Sonntagabend in Hannover zu Ende gegangen. Das im jährlichen Wechsel in Hannover und Braunschweig organisierte Festival findet 2014 vom 11. bis 22. Juni dann wieder in Braunschweig statt. Es wird das letzte Jahr unter Leitung von Anja Dirks (43) sein, die mit ihrer Familie nach Basel zieht, wo ihr Mann ein Theater übernimmt. Ihre Nachfolgerin ab 2015 wurde schon gestern bekanntgegeben. Martine Dennewald (33) ist derzeit Dramaturgin am Künstlerhaus Mousonturm in Frankfurt und arbeitete zuvor bei den Salzburger Festspielen. Die gebürtige Luxemburgerin studierte Dramaturgie in Leipzig. Magdeburg. Verzweifelt ringt Inspektor Javert vor der imposanten Kulisse des Magdeburger Doms mit sich selbst. Die hohen gotischen Fenster sind erleuchtet – doch Javert ist es nicht. Er versteht die Welt nicht mehr. Jahrzehnte hat er den Dieb Jean Valjean unerbittlich gejagt, ist ihm – tragische Volte des Schicksals – dann selbst in die Hände gefallen, doch Valjean hat ihm das Leben geschenkt. Gut und Böse, das Prinzip Auge um Auge, die Klarheit des Gesetzes – alle Gewissheiten zerbröseln. Mit dumpfem Aufprall stürzt sich der Polizeiinspektor in den Tod. Dunkelsüß spielt die Musik nach einem jähen Aufschäumen dazu. Das Musical „Les Misérables“, durch eine Hollywood-Verfilmung gerade wieder groß herausgekommen, ist gleichsam Magdeburgs Antwort auf die Braunschweiger Burgplatz-Oper. Und die kann sich sehen lassen. Zu Füßen der Kathedrale, von barocken Bauten und dem sachsen-anhaltinischen Landtag gesäumt, ist der Domplatz von der Elbflut verschont geblieben. Großzügiger als auf dem engen Burgplatz öffnet sich hier der Pausen-Verweilraum hinter der provisorischen Spielstätte mit rund 1300 Plätzen. Die Zuschauertribüne blickt Vor der Nordfassade des Doms spielt das Musical „Les Misérables“ . auf die Nordfassade des Doms, vor der Bühnenbildner Jens Kilian im Halbrund ein dreistöckiges Holzgerüst als vielfältig wandelbare Kulisse errichtet hat. Die darüber hinausragende Ka- Foto: Boehme thedrale entfaltet neben dem optischen Reiz eine starke Symbolwirkung. Die christliche Botschaft grundiert „Les Misérables“. Ein Bischof ist es, der den mittellosen Valjean nicht anzeigt, als der ihm sein Tafelsilber klaut – sondern es ihm schenkt. Und damit ein neues Leben, in dem der Ex-Sträfling Verantwortung übernimmt: für die Tochter der ausgebeuteten, schwindsüchtig sterbenden Fantine (anrührend: Bettina Mönch). Derweil erheben sich die Studenten im Paris der 1830er-Jahre gegen die sozialen Missstände der Monarchie. Das ist die andere starke Symbolik, die das Musical durchzieht. Eine löchrige rote Fahne weht auf den Barrikaden, hinter denen die jungen Aufrührer am Ende fast alle sterben. Eine spannungsvoll aufgeladene Sache hier im Magdeburgischen. Regisseur Gil Mehmert setzt das ein halbes Menschenleben umspannende Musical-Epos vor allem in der ersten Hälfte so rasant wie stringent in Szene. Aus dem gut besetzten Ensemble ragt Markus Liske als Javert mit voll strömendem, farbenreichem Bariton heraus. Star-Darsteller Thomas Borchert verkörpert die Hauptrolle des Valjean mit charismatischer Präsenz. Als Sänger agiert er anfangs zurückgenommen, gegen Ende setzt er Glanzlichter. Das Magdeburger Sinfonie-Orchester begleitet die dreistündige Aufführung präzise und mit ausgewogenem Klang. Wieder vom 3.- 7., 10.-14. und 18. bis 20. Juli, 21 Uhr. Karten ab 28 Euro: ò (0391) 5 40 65 55. Tanzlustige Choreographen Shitstorm im Duden Hannovers Wettbewerbssieger ist eingeladen nach Braunschweig. Von Andreas Berger Am Donnerstag erscheint die neue Auflage des Standardwerks der deutschen Sprache. Hannover. Was brennt den jungen Berlin. Bis zu 500 000 Wörter hat Leuten auf der Seele, die sich als Choreographen ausprobieren? Weniger denn je waren ihre Anliegen eindeutig herauszulesen aus den Arbeiten, die sie beim 27. Choreographenwettbewerb in Hannover zeigten. Auffällig waren durchgängig sehr schöne, auch innovative Bewegungsfindungen. Das pulst und wirbelt offenbar in den jungen Körpern, sie wollen wirklich tanzen – die stärker theatralischen Ansätze früherer Jahre sind selten geworden. Das macht einerseits natürlich viel Spaß beim Zugucken. Es lässt einen aber oft reichlich ratlos zurück beim Deuten. Ist Bewegung schon Selbstzweck? Wettbewerbssieger wurde Roy Assaf aus Israel. Braunschweigs Tanzdirektor Jan Pusch als Jurymitglied vergab an ihn zusätzlich den Preis, eine neue Produktion am Staatstheater verwirklichen zu dürfen. Assaf lässt zwei Tänzer zu Marschmusik zunächst nur mit den Händen auf der Brust pulsen, als entwickele sich der Bewegungsausbruch bei einer Militärparade. Es entsteht ein verschlingungsreiches Männerduo, bei dem auch mal nur die Pobacken bewegt werden. Bis ein Dritter hinzustößt, eine aggressivere Rauferei beginnt, die Hände trotzdem mal zärtlich auf den Körperteilen ru- die deutsche Sprache. Der Duden bringt am Donnerstag , 4. Juli, eine neue Version seiner gelben Rechtschreibfibel heraus – mit 5000 Neuerungen. Ein Schreibfehler von Mario Götze, gefärbte Haare in der Schwangerschaft oder ein Bericht über schlecht bezahlte Leiharbeiter – fast alles kann heutzutage einen Shitstorm (wörtlich: „Scheißesturm“) im Internet auslösen. Der Duden nimmt das Modewort jetzt erstmals in seine gedruckte Version auf, zusammen mit rund 5000 weiteren Neuerungen wie Facebook, Flashmob und Schuldenbremse. Die 26. Auflage des Standardwerks für die deutsche Rechtschreibung ist zugleich die erste, die nach dem umstrittenen Wegzug des Verlags von Mannheim nach Berlin erscheint. „Alle drei bis vier Jahre wandelt sich der Wortschatz so stark, dass eine Überarbeitung des Standardwerks sinnvoll ist“, sagt Chefredakteur Werner Scholze-Stubenrecht. Neben neuen Begriffen aus der Internetwelt wie App und Social Media hat sich vor allem die Finanzkrise niedergeschlagen. So gibt es etwa den Eurobond, die Finanztransaktionssteuer und das Zockerpapier. Szene aus Roy Assafs Sieger-Choreographie „The Hill“. hen und nachher zu Schlagerpathos die Muskeln nochmal durchgeschüttelt werden. Das ist in den Bewegungen erfindungsreich. Ob es von den widerstreitenden Energien im militärisch geprägten Israel handelt? Der Titel „The Hill“ hilft nicht wirklich. Platz 2 und den Publikumspreis konnte auch ein Israeli erringen: der langmähnige Sharon Fridman, der mit seinem ebenfalls zotteligen Partner Arthur Bernard ein Dauerduo unablässiger Bewegungen tanzt, ein einziges Flattern, Biegen, Heben und Schweben im Rhythmus der Musik und stets Hand an Hand oder anderweitig in Körperkontakt, als seien sie eins und doch in steter energi- Foto: Joachim Puppel scher Ausfaltung ihrer selbst. Als würde das Leben aber auch enden, sobald sie sich losließen oder stoppten. Stark. Dass die Fachjury den dritten Preis an eine alberne pantomimisch Bewegungskarikatur zweier Frauen in Uniform verlieh, ist formal wie inhaltlich unverständlich. Bemerkenswerter wäre die „Mitosis“ von Fabio Liberti und Alessandro Schiattarella gewesen, die diese „Zellkernteilung“ in ihrem Tanz rückgängig machen: erst abwechselnd, dann seitenvertauscht und endlich verschmolzen, zeigen sie in gymnastischer Bewegung das Paradox der Verschiedenheit bei gleicher Identität. Ein sinnliches Gedankenspiel. Neu ist auch die Vorständin, die gleichberechtigt neben dem Vorstand steht. Ebenfalls weiblich geworden ist die Rabaukin, während andere Kraftausdrücke wie Spacko oder Vollpfosten („ugs. für sehr dummer Mensch“) eher dem männlichen Geschlecht vorbehalten bleiben. Kaum mehr gebrauchte Ausdrücke aus der vorigen Ausgabe 2009 wie Buschklepper, Füsillade und Stickhusten wurden dafür gestrichen. Insgesamt rund 140 000 Einträge enthält der neue Duden – etwa das Zehnfache des aktiven Wortschatzes eines Durchschnittsdeutschen. Erstmals erscheint er für 24,99 Euro neudeutsch als All-in-oneProdukt aus Buch, Software und App: Mit einem persönlichen Code im Buchinneren kann das Wörterbuch auf Smartphones und Tablets heruntergeladen werden, zudem lässt sich die Rechtschreibprüfung auf dem Compudpa ter installieren. Reden Sie mit! Was halten Sie von den neuen Ausdrücken in der jüngsten Duden-Ausgabe? braunschweiger-zeitung.de 1 Das Tango-Musical „Tanguera“ ist mit dreißigköpfigem Tanzensemble im Opernhaus Hannover zu erleben. 2 Heilkräuter können in der Kräuterschule des Klostergartens Riddagshausen bewundert werden. 3 Orgelmusik zur Sommerzeit erklingt in der St. Johanniskirche Braunschweig. Entdecken Sie umseitig die besten Veranstaltungen der Region. Verbraucher: Experten geben Tipps rund um Mode im Berufsalltag: Wie lassen sich Knitterfalten verhindern und was tun bei Schweißflecken? MENSCHEN Joachim Król (56) dreht im November als Frankfurter „Tatort“-Kommissar seine zweite SoloFolge. Dabei geht es um den Ausstieg des von ihm dargestellten Ermittlers Frank Steier. Der Polizist habe sich angesichts seiner Probleme mit Alkohol und dem Leben entschieden, in den vorgezogenen Ruhestand zu gehen. Króls erste SoloFolge nach dem Ausstieg seiner Kollegin Conny Mey (Nina Kunzendorf) strahlt die ARD voraussichtlich Anfang 2014 aus. Der Ausstieg Króls wird voraussichtlich im September 2014 gezeigt. John Neumeier (71) feiert sein 40. Jubiläum als Ballett-Intendant in Hamburg. Mit 71 Jahren ist er der dienstälteste Ballett-Chef der Welt. Zum krönenden Abschluss der 39. Hamburger Balletttage gab es am Sonntag die sechsstündige Nijinsky-Gala. Neumeier hatte hierfür Werke ausgewählt, die Meilensteine in seiner Karriere bildeten. Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) würdigte das Hamburg Ballett als „eine der besten ComFotos: dpa. pagnien Europas“.