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Bad Segeberg, 64. Jahrgang NR. 7 | Juli 2011 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt Herausgegeben von der Ärztekammer Schleswig-Holstein mit den Mitteilungen der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein Nach der Krise: Dauereinsatz für EHECPatienten war erfolgreich Seite 12 WEITERE THEMEN IN DIESEM HEFT KBV-Chef in Bad Segeberg Seite 26 Ärztinnen blicken optimistisch in die Zukunft Seite 34 Gesundheit im Netz: Integrierte Versorgung Seite 70 Das Original Europas meistinstalliertes TV-Wartezimmer „Ich bestimme was läuft – TV-Wartezimmer kümmert sich um alles!“ Null Aufwand für mich und mein Team – das TV-Wartezimmer Full-Service-Paket Professionelle, medizinisch und juristisch geprüfte Filme zu meinen Praxisleistungen, produziert in HD! Multichannel-Lizenz: kostenfreie Zusatznutzung auch auf Homepage, iPad, Netzwerk, …! Animierter, individueller Praxisfilm inkl. professionellem Fotoservice und allen späteren Aktualisierungen/Änderungen! 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Aber Tonnen von vernichteten Tomaten und Gurken und geschredderte Salatfelder kannten wir bisher nur aus Protesten wütender Gemüsebauern über die Gesetzmäßigkeiten der Preisentwicklung auf freien Märkten. Und dann der Gipfel der Perfidie: Jungfräuliche Sprossen aus unschuldigen Samenkörnern als potenziell todbringender Keim und nicht weiter das Nonplusultra gesunder, politisch korrekter Ernährung. Zurück bleiben verunsicherte Verbraucher auf der verzweifelten Suche nach Schuldigen. Dieses Phänomen ist genau so wenig neu wie mutierte Grippeviren oder die Gefahr durch gesundheitsgefährdende Nahrungsmittel. In allen Kulturen und zu allen Zeiten sind Menschen verantwortlich gemacht und verurteilt worden für Naturphänomene, auf die Sie nicht den geringsten Einfluss genommen hatten. Neu sind dagegen das Ausmaß und die Geschwindigkeit der Ausbreitung von Epidemien in Abhängigkeit vom Mobilitätsgrad der betroffenen Bevölkerung. Wir müssen und sollten uns an eine grundsätzlich neue Herangehensweise zur Bewältigung globaler Krisen und Bedrohungen gewöhnen. Anstatt nach Schuldigen zu suchen und Verantwortung an Dritte abzugeben, gilt es, bürokratische Wege aus gesellschaftlichen Strukturen vergangener Zeiten an zeitgemäße Kommunikationswege zu adaptieren. Meldekaskaden über mehrere Stationen auf vorgeschriebenen Formblättern und unter Nutzung des Postweges wirken hoffnungslos überaltert in Zeiten, in denen der Verlauf einer Grippewelle tagesund punktgenau anhand der Suchanfragen bei Google nachgezeichnet werden kann. Aber – die politisch Verantwortlichen scheinen in dieser Hinsicht durchaus lernfähig und das Krisenmanagement, auch im besonders betroffenen Schleswig-Holstein, war deutlich besser und effizienter als häufig in den Medien dargestellt (S. 12). Große Verunsicherung herrscht derzeit auch in der Krankenhauslandschaft um das Phänomen des Honorararztes. Für die Einen moderne Tagelöhner und Rosinenpicker im harten klinischen Alltagsgeschäft, sind Sie für die Anderen eine flexible und mobile Einsatztruppe, die passgenau vorübergehende Engpässe überbrücken und Versorgungslücken schließen hilft. Vermutlich handelt es sich dabei aber eher um ein Übergangsphänomen in Zeiten des strukturellen Umbruchs, der mit einem Paradigmenwechsel im Versorgungsauftrag klassischer Krankenhäuser einhergeht. Es allein auf den viel diskutierten Ärztemangel zurückzuführen, wäre jedenfalls weniger als nur die halbe Wahrheit (S. 28). Spezialisierung bei gleichzeitiger Flexibilisierung des Versorgungsangebotes verlangt nach neuen Organisationsstrukturen. Und beim zweiten Hinsehen ist das auf der diesjährigen gesundheitspolitischen Veranstaltung in Kiel (S. 32) hoch gelobte Modell aus einem Städtischen Krankenhaus im Sauerland, in dem neben den fest angestellten 13 niedergelassene Ärztinnen und Ärzte in unterschiedlichsten Vertragsverhältnissen beschäftigt sind, längst auch bei uns angekommen. Und: Nicht alles, was neu ist, ist per se schlecht und statusgefährdend – man muss nur die guten Seiten sehen wollen und dann kann das Motto nur lauten: Es gibt nichts Gutes – außer man tut es. Mit freundlichen kollegialen Grüßen Ihr Dr. med. Franz-Joseph Bartmann Präsident Ausgabe 7 | Juli 2011 3 INHALT 48 Ausblick auf den Geriatriekongress von PD Dr. Werner Hofmann. 28 Einblick in das Honorararztleben durch Dr. Florian Hentschel. SEITE 3 NACHRICHTEN IN KÜRZE 06 Weiterbildungsordnung veröffentlicht..................... 06 Sankt Elisabeth geht unter das Dach der LubinusStiftung..................................................................... 06 Singen für Organspenden....................................... 07 Handbuch Gesundheitswesen SH.......................... 07 Einschulungstermine/Berufsschultage................... 08 Medizin live für Flensburger Schüler....................... 09 Belegkliniken im Norden vertreten gemeinsam ihre Interessen................................................................. 10 Beispielhafter Einsatz in der imland Klinik Rendsburg................................................................ 10 Unternetz für Orthopäden und Chirurgen............... 11 Fachkliniken Nordfriesland legen Standorte zusammen................................................................ 11 TITELTHEMA 12 Anerkennung für die Leistung, Ringen um die Kosten....................................................................... 12 SCHLESWIG-HOLSTEIN 17 Anreize für eine kostengünstige Vergütung in der Psychiatrie................................................................ 17 Entwurf der neuen Weiterbildungsordnung............. 18 Überarbeitung der Berufsordnung auf den Weg gebracht.................................................................... 20 4 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt 46 Rückblick auf Stoßwellenkongress mit Prof. Ludger Gerdesmeyer. Vielklang aus Menschenbild und Körper im alten Schwimmbad............................................................ 22 Hausarztzentrierte Versorgung kann für Praxen funktionieren............................................................. 23 Große Hilfsbereitschaft in Kiel für Menschen ohne Papiere...................................................................... 24 Renitenter Patient als Prüfstein für künftige Rettungsassistenten................................................ 25 Keine Konfrontation mit der KBV: Regionalisierung besänftigt die KV ..................................................... 26 Exotenstatus in den Großstädten, Normalfall bei Unterversorgung...................................................... 28 Regionalisierung kann helfen, ist aber keine Patentlösung....................................................................... 32 Führungspositionen sind für Ärztinnen bald selbstverständlich.................................................... 34 Telemedizin überwacht Patienten mit Herzschwäche zu Hause................................................. 35 Suche nach den Ursachen für die zurückhaltende Teilnahme................................................................. 36 Polizei und Gesundheitswesen: Hervorragende Zusammenarbeit...................................................... 37 Bad Bramstedt sorgt für eine ausgeglichene Work-Life-Balance.................................................... 38 MITTEILUNGEN DES ECS 40 PERSONALIA 41 Geburtstage und Verstorbene................................. 41 INHALT „Viel zu viele Menschen in Deutschland warten zu lange oder vergeblich auf eine lebensnotwendige Transplantation, weil es viel zu wenige Organspenden gibt.“ Dr. rer. pol. Heiner Garg, Gesundheitsminister in Schleswig-Holstein 10 Die Ausstellung „Körpersichten“ der Muthesius Kunsthochschule fand im Kieler Lessingbad statt. 22 Prof. Jürgen Dunst Vorsitzender............................. 42 Ehrendoktorwürde für Prof. Ekkehard Vollmer....... 42 1. Preis für Wissenschaftskommunikation ging nach Kiel................................................................... 43 Zu Günther Jansens 75. Geburtstag....................... 44 Ehrenkreuz der Bundeswehr in Gold...................... 45 Bernhard Ziegler neuer Vorsitzender des IVKK...... 45 MEDIZIN UND WISSENSCHAFT 46 Stoßwellentherapie ist „klinisch etabliert und sehr effektiv“..................................................................... 46 Leben ist Bewegen – eine gute Medizin für ein langes Leben!................................................................ 48 Stand der Glaukomtherapie mit Brücke zur Allgemeinmedizin............................................................. 52 Nicht länger „nur“ Diagnostik, sondern auch Teil der Therapie............................................................. 54 Der Hausarzt als Facharzt für Multimorbidität im Alter........................................................................... 56 Regelungen im GenDG zur Abstammungsbegutachtung..................................................................... 58 GESUNDHEITS- UND SOZIALPOLITIK 62 Krankheit, Tod und Trauer unter den Wohnungslosen in Hamburg........................................................ 62 Ärzte verschiedener Fachgruppen müssen sich vertrauen können.......................................................... 64 Eine Röntgenaufnahme hätte die Zeh-Amputation nicht verhindert........................................................ 68 MITTEILUNGEN DER AKADEMIE 67 BÜCHER Verbindung zwischen Medizin und Literatur liegt heute näher............................................................... 27 „Lübecker Lehren“ nach dem erfolgreichen Kampf um die Uni................................................................. 51 Korrelation zwischen Gesundheit und Balance beim Einkommen............................................................... 61 UNSERE NACHBARN 70 Ärztenetz Hamburg schließt Vertrag, von dem alle profitieren.................................................................. 70 Hamburgs Klinik-Flaggschiff braucht einen neuen Chef........................................................................... 72 FORTBILDUNGEN 73 MITTEILUNGEN DER KASSENÄRZTLICHEN VEREINIGUNG 74 ANZEIGEN 83 TELEFONVERZEICHNIS 97 (Titelbild: di) (Fotos: Privat/di/ug/Sarah Trentweber) Ausgabe 7 | Juli 2011 5 NACHRICHTEN IN KÜRZE Weiterbildungsordnung veröffentlicht Die Weiterbildungsordnung (Satzung) der Ärztekammer Schleswig-Holstein vom 25. Mai 2011 ist seit dem 15. Juni 2011 auf der Homepage der Ärztekammer unter dem Menüpunkt „Amtliche Bekanntmachungen“ veröffentlicht. Sie ist am 16. Juni 2011, am Tag nach der Veröffentlichung, in Kraft getreten. Die Logbücher zur aktuell gültigen Weiterbildungsordnung vom 25. Mai 2011 befinden sich derzeit noch in Bearbeitung. Die Weiterbildungsordnung finden Sie auf der Homepage der Ärztekammer Schleswig-Holstein unter www.aeksh.de in der Rubrik Ärzte/Weiterbildung. (Dr. Elisabeth Breindl) Sankt Elisabeth geht unter das Dach der Lubinus-Stiftung Das Kieler Sankt Elisabeth Krankenhaus wechselt den Träger: Ab Januar 2012 wird das Belegkrankenhaus zur Lubinus-Stiftung gehören, die sich damit zum größten Anbieter für orthopädische und unfallchirurgische Leistungen in Schleswig-Holstein entwickelt. Über den Wechsel informierten die Vorstände Dr. Philipp Lubinus und Dr. Moritz Thiede (beide Lubinus) und Stephan Schwarte von der Katholischen Wohltätigkeitsanstalt (KWA) Ende Juni. Lubinus ist damit auch in der Kieler Innenstadt präsent und erweitert sein Spektrum um die Fachrichtungen Urologie und Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie. Beide Häuser sind im Krankenhausplan mit den Fachabteilungen Chirurgie und Orthopädie aufgenommen und weisen Schnittmengen in ihrem Leistungsspektrum auf. Künftig wollen die beiden Einrichtungen mit zusammen fast 100 Chirurgen, Orthopäden und Unfallchirurgen unter dem Dach der Stiftung ihren Schwerpunkt, die Behandlung von Erkrankungen und Verletzungen des Muskel-SkelettApparates, durch eine verbesserte ambulante und stationäre Vernetzung ergänzen und ausbauen. Die KWA begründete den Schritt mit dem bestehenden Kostendruck für das Beleghaus und dem Ziel, die Zukunft des Standortes durch das Zusammengehen mit einem „starken Partner“ sichern zu wollen. Lubinus erfülle alle dazu notwendigen Voraussetzungen. Die Arbeitsverhältnisse der Mitarbeiter des Krankenhauses sollen in die Lubinus-Stiftung übergeleitet werden. „Dabei bleiben alle Rechte und Pflichten der Mitarbeiter in der vereinbarten Form erhalten“, hieß es in einer Mitteilung. Durch den Zusammenschluss entsteht ein Krankenhaus mit über 300 aufgestellten Betten, zwölf Operationssälen und fast 500 Mitarbeitern, die im Jahr mehr als 10.000 Patienten stationär behandeln und rund 4.000 ambulante Operationen 6 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt durchführen. Im Lubinus Clinicum werden jährlich rund 30.000 ambulante Behandlungen, vorwiegend in der Notfallambulanz, durchgeführt. Die Gründer beider Kliniken, Gustav Adolf Neuber und Johann Herman Lubinus, waren beide Schüler des Kieler Chirurgen Friedrich von Esmarch und kannten und unterstützten sich gegenseitig. Nachdem Neuber 1885 das weltweit erste Krankenhaus nach aseptischen Grundsätzen gegründet hatte, arbeitete Lubinus als Assistent bei Neuber, bevor er 1895 die Klinik Lubinus ins Leben rief. Dabei trat Neuber als Investor auf und unterstützte Lubinus neben anderen Kieler Ärzten. Danach entwickelten sich die Häuser unterschiedlich. Die Neubersche Klinik wurde 1920 auf den Chirurgen Dr. Carl Rehr übertragen und schließlich 1958 von der KWA übernommen, die das Sankt Elisabeth Krankenhaus vor 53 Jahren gründete. Dabei wurde sie in ein Belegkrankenhaus umgewandelt, verließ aber nie ihren Standort im Königsweg. Am Sankt Elisabeth Krankenhaus wurde 1967 das erste Ärztehaus an einem Krankenhaus in Deutschland errichtet. Die Klinik Lubinus blieb dagegen immer in den Händen der Familie, wechselte aber 1984 den Standort von der Brunswiker Straße in den Neubau am Steenbeker Weg und entwickelte sich zu einem modernen Fachkrankenhaus für orthopädische Chirurgie. Das 1999 gegründete Ärztehaus wurde 2005 als erstes krankenhausgestütztes MVZ Norddeutschlands zugelassen. Nachdem vier Arztgenerationen Lubinus die Klinik geleitet hatten, entschloss sich die Familie, das Clinicum in eine neu gegründete gemeinnützige Lubinus-Stiftung einzubringen, um damit die dauerhafte Eigenständigkeit des Unternehmens zu sichern. Ohne diese Überführung wären die Gespräche mit der KWA nach Angaben Thiedes nicht möglich gewesen. (PM/Red) NACHRICHTEN IN KÜRZE Singen für Organspenden (Foto: Lisbeth Boris Hardel) Viele hundert Wochenendeinkäufer erlebten im Kieler Citti Park eine Überraschung: 140 Menschen stimmten an einem Sonnabend plötzlich einen Chorgesang in der Einkaufsmeile an, um damit auf das Thema Organspende aufmerksam zu machen. „In 18 Jahren Engagement für Organspende ist dies für mich die erfolgreichste Aktion gewesen“, bilanzierte Günther Schulz, Vorsitzender des Vereins Transplantationsbetroffene Schleswig-Holstein e.V. (TBSH), anschließend. „Wir haben allein am Infostand über 200 Organspendeausweise ausgegeben“. Zusammen mit den 1.000 Ausweisen, die mit einer Rose an die Zuschauer übergeben wurden, und denen der Aktionsteilnehmer schätzt die Organisation die Zahl der Menschen, die sich aufgrund der Aktion mit dem Thema Organspende beschäftigt haben, auf rund 1.350. „Das ist das Hauptanliegen unseres Vereins“, so Günther Schulz: „Jeder sollte sich einmal im Leben darüber Gedanken machen, wie er zu dem Thema steht.“ Die Gesangsaktion erinnerte zwar an einen Flashmob, war aber von langer Hand von einer Agentur vorbereitet. Die teilnehmenden Sänger hatten sich aus der Kieler Chorszene zusammengefunden. Das speziell für diese Aktion arrangierte Stück wurde in einer mehrmonatigen Vorlaufzeit eingeübt, angeleitet wurde die Gruppe vom erfahrenen Kieler Chorleiter Till Kindschus. Das Singen war Teil der vom Verein TBSH getragenen Initiative „Es lebe das Leben!“, mit der seit Anfang des Jahres über Organspenden aufgeklärt wird. Von Zuschauern gefilmte Videos der ungewöhnlichen Aktion sind bei youtube verfügbar. Weitere Informationen zum Thema unter www.organspende-sh.de. (PM/Red) Handbuch Gesundheitswesen SH Die Ausgabe 2011 (58. Auflage) des Handbuchs für das Gesundheitswesen in Schleswig-Holstein ist erschienen. Sie ist durch typografische Änderungen um über 50 Seiten schlanker geworden (jetzt 832 Seiten). Der Inhalt ist im Wesentlichen gleich geblieben; kleine Umstellungen sind vorgenommen worden, wie die Einteilung der Anlaufpraxen nach Landkreisen und kreisfreien Städten. Ein Inhaltsverzeichnis fehlt leider (nur alphabetisches Register) – das sei aufwen- dig und werde wohl von den Lesern nicht sehr vermisst, hieß es beim Verlag, ebenso wie ein denkbares alphabetisches Verzeichnis aller im Krankenhausteil genannten Klinikärzte. Eine digitale Version steht derzeit nicht zur Debatte. Das Handbuch ist zum Ladenpreis von 30 Euro bei der Hallenbetriebe Neumünster GmbH erhältlich (Tel. 04321/910-190, E-Mail handbuch@holstenhallen. com). (hk) Ausgabe 7 | Juli 2011 7 NACHRICHTEN IN KÜRZE Berufsschule Unterstufe Mittelstufe Oberstufe Einschulung: 15.08.2011 Berufsschultage: Mo. + Di. Berufsschultag: Do. Berufsschultag: Mi. Einschulung: 16.08.2011 Berufsschultage: Di. + Do. Berufsschultag: Mo. Berufsschultag: Mi. Einschulung: 17.08.2011 Berufsschultage: MFA 14a: Di. + Mi. MFA 14b: Do. + Mi. Berufsschultage: MFA 13a: Di. MFA 13b: Fr. Berufsschultage: MFA 12a: Mo. MFA 12b: Do. Einschulung: 16.08.2011 Berufsschultage: Di. + Fr. Berufsschultag: Do. Berufsschultag: Mi. Einschulung: 17.08.2011 Berufsschultage: Mi. + Do. Berufsschultag: Di. Berufsschultag: Fr. Einschulung: 17./18.08.2011 Berufsschultage: MFA 11a: Mo. + Mi. MFA 11b: Di. + Do. MFA 11c: Mi. + Fr. MFA 11d: Mi. + Fr. Berufsschultage: MFA 10a: Mo. MFA 10b: Mo. MFA 10c: Fr. MFA 10d: Fr. Berufsschultage: MFA 09a: Do. MFA 09b: Do. MFA 09c: Di. MFA 09d: Di. Einschulung: 16./19.08.2010 Berufsschultage: MFA1 Mo. + Di. MFA2: Mi. + Fr. MFA3: Mo. + Fr. Berufsschultage: MFA1: Do. MFA2: Mi. MFA3: Mi. Berufsschultage: MFA1: Mo. MFA2: Do. MFA3: Di. Einschulung: 16.08.2011 Berufsschultage: Mo. + Mi. Berufsschultag: Di. Berufsschultag: Do. Einschulung: 15.08.2011 Berufsschultage: Do. + Fr. Berufsschultag: Di. Berufsschultag: Mi. Einschulung: 15.08.2011 Berufsschultage: Mo. + Do. Berufsschultag: Mi. Berufsschultag: Di. Einschulung: 16.08.2011 Berufsschultage: Di. + Mi. Berufsschultag: Do. Berufsschultag: Mi. Einschulung: 15.08.2011 Berufsschultage: Mo. + Fr. Berufsschultag: Di. Berufsschultag: Mi. Einschulung: 15.08.2011 Berufsschultage: U1: Mo. + Mi. U2: Di. + Mi. Berufsschultage: M1: Fr. M2: Do. Berufsschultage: O1: Di. O2: Do. BAD OLDESLOE BAD SEGEBERG FLENSBURG HEIDE ITZEHOE KIEL LÜBECK MÖLLN NEUMÜNSTER NEUSTADT NIEBÜLL PINNEBERG RENDSBURG Weitere Informationen und evtl. Änderungen erfragen Sie bitte bei der zuständigen Berufsschule. Für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann das Schleswig-Holsteinische Ärzteblatt nicht garantieren. 8 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt NACHRICHTEN IN KÜRZE Medizin live für Flensburger Schüler PD Dr. Andreas Franke, Oberarzt der Medizinischen Klinik 2 am St. Franziskus-Hospital, der Schülerin Keah in der Ausstellung „Es betrifft Dich“ ein Endoskop zeigt. (Foto: Mumm) Per Video-Live-Übertragung in die Lunge oder in den Magen eines Menschen zu blicken, kann ein besonderes Erlebnis sein. Das Malteser Krankenhaus St. Franziskus-Hospital in Flensburg ermöglichte diese Erfahrung im vergangenen Monat zahlreichen Schülern und weiteren Interessierten im Rahmen der Ausstellung „Es betrifft Dich!“, die in der Phänomenta zu sehen war. Hans-Thomas Boehlke, Pneumologe am St. Franziskus-Hospital, brachte den Besuchern zunächst die Funktionsweise der Lunge nahe und klärte über Symptome und Diagnostik von Lungentumoren auf. Explizit verwies er auf die Risiken des Rauchens, denn etwa 85 Prozent der Lungentumore werden durch das Rauchen verursacht. Ein an einem bösartigen Lungentumor erkrankter Patient hatte sich bereit erklärt, im Gespräch mit Dr. Christian Utler, Klinischer Direktor am St. Franziskus-Hospital, Rede und Antwort zu stehen. Er berichtete den interessierten Schülern von den ersten Symptomen, der schockierenden Diagnose Lungenkrebs und den Belastungen durch die anschließende Chemotherapie. Dann erfolgte die mit Spannung erwartete LiveSchaltung zu Oberarzt Dr. Heinz Koerlings in das St. Franziskus-Hospital, der die Lungenspiegelung an einer 60-jährigen Patientin durchführte und kommentierte. „Lungenspiegler“ wollte auf Nachfrage Utlers keiner der Schüler spontan werden, aber zahlreiche Nachfragen bestätigten das Interesse am Thema. Neben dem Erlebnis des Live-Feelings wurde eine wichtige Botschaft mit potenziellem Lerneffekt gesendet: „Das Rauchen kann euch wirklich ernsthaft krank machen!“ Ein weiterer Vorteil für die Lehrkräfte: Sie können die Themen im Unterricht erneut aufgreifen und vertiefen. Durch die Magenspiegelung führte PD Dr. Andreas Franke, Oberarzt der Medizinischen Klinik II am St. Franziskus-Hospital. Dem jugendgerechten und laienverständlichen Vortrag über die Funktionsweise eines Endoskops, das zur Magenspiegelung verwendet wird, folgte die Live-Übertragung zur Magenspiegelung, die Chefarzt Dr. Wulf Staemmler durchführte. Dabei konnten die Jugendlichen den Weg über die Speiseröhre in den Magen verfolgen und so den menschlichen Körper aus einer anderen Perspektive kennen lernen. Viele Fragen zu Technik und Vorgehen dieser Untersuchung beantwortete der Gastroenterologe anschaulich. Das Fazit der Klinikverantwortlichen über die ungewöhnliche Veranstaltung fiel positiv aus: „Gerade Schüler kurz vor der Pubertät können wir durch solche Live-Erlebnisse und durch echten Patientenkontakt sensibilisieren, um unsere Botschaften in Sachen Prävention nachhaltig zu verankern.“ Utler erklärte im Anschluss an die Veranstaltung, dass diese ab Herbst für Schulklassen in Serie gehen soll. Auch der Bürgermeister der Fördestadt wolle die Thematik unterstützen, hieß es im Anschluss. (PM/Red) Ausgabe 7 | Juli 2011 9 NACHRICHTEN IN KÜRZE Belegkliniken im Norden vertreten gemeinsam ihre Interessen Nach dem Beitritt der Kieler Klinik Flechsig zu einem bestehenden Verbund treten die Krankenhäuser unter dem Namen „8B Krankenhäuser in Norddeutschland“ auf. Sie gehören unterschiedlichen Trägern an und arbeiten in verschiedenen Fachdisziplinen, wollen aber gemeinsam für das Belegarztwesen eintreten. „In der Gruppe bestehen größere Chancen, endlich faire Wettbewerbsbedingungen zu bekommen“, sagte der kaufmännische Direktor des Sankt Elisabeth Krankenhauses Kiel, Jürgen Marx, nach dem Beitritt der Klinik Flechsig. Zusammen mit der Park-Klinik und den beiden genannten Häusern aus Kiel kommen drei Mitglieder des Verbunds aus der Landeshauptstadt. Weitere Mitglieder sind das Helios Agnes Karll Krankenhaus in Bad Schwartau, das Lübecker Marienkrankenhaus, die Klinik Dr. Winkler in Husum, die Facharztklinik Hamburg und das Krankenhaus Jerusalem in Hamburg. Die Kliniken arbeiten fast ausschließlich mit niedergelassenen Ärzten zusammen und müssen dabei finanzielle Nachteile in Kauf nehmen. Zum Hintergrund: Die Fallpauschalen für die Belegarzttätigkeit sind niedriger als die sogenannten A-Pauschalen in anderen Häusern. Trotz mehrerer Ankündigungen der Politik, das Belegarztwesen zu fördern und finanziell anzupassen, sehen sich die Belegklinken noch immer im Nachteil. Die B-Pauschalen betragen rund 80 Prozent der A-Pauschalen. Zwar dürfen Belegkliniken auch A-Pauschalen abrechnen – dann aber mit einem 20-prozentigen Abschlag. Diese Variante wird kaum genutzt, weil aus dieser reduzierten Pauschale auch noch die Ärzte bezahlt werden müssen, während deren Leistungen bei der B-Pauschale zusätzlich abgerechnet werden dürfen. Die Belegkliniken treten deshalb für eine Abschaffung des 20-prozentigen Abschlags von der A-Pauschale ein. Der Referentenentwurf des Versorgungsgesetzes sieht diese Abschaffung aber nicht vor. (PM/Red) Beispielhafter Einsatz in der imland Klinik Rendsburg Die imland Klinik Rendsburg ist für den beispielhaften Einsatz ihrer Mitarbeiter für Organspenden ausgezeichnet worden. Das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, erhielt einen Sonderpreis für nachhaltiges Engagement. Gesundheitsminister Dr. rer. pol. Heiner Garg überreichte den Preis im Rahmen einer Festveranstaltung. Der Organspendepreis wird von den Gesundheitsministerien und Senatsverwaltungen der betroffenen Bundesländer, der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) und dem Fachbeirat der DSO-Region Nord verliehen. Neben Rendsburg gab es drei weitere Preisträger aus anderen Bundesländern, darunter das Bundeswehrkrankenhaus Hamburg. „Viel zu viele Menschen in Deutschland warten zu lange oder vergeblich auf eine lebensnotwendige Transplantation, weil es viel zu wenige Organspenden gibt“, sagte Garg. „Die Ärzte und Pflegekräfte in den heute ausgezeichneten Krankenhäusern haben sich beispielhaft dafür stark gemacht, diesen Mangel zu lindern.“ Der Organspendepreis der DSO-Region Nord wird seit 2005 vergeben. Ziel ist es, das Engagement intensivmedizinischer Teams für die Organspende öffentlich zu würdigen. Die strukturel10 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt len Voraussetzungen, die eine Klinik geschaffen hat, um mögliche Spender zu erkennen und der DSO zu melden, stehen bei den Kriterien zur Preisvergabe im Vordergrund. Die Anzahl potenzieller und realisierter Spendermeldungen fließt ebenfalls in die Bewertung ein, ist aber nachrangig. Seit 2007 wird zusätzlich ein Sonderpreis für nachhaltiges Engagement verliehen. „Die Kollegen auf den Intensivstationen müssen den ersten Schritt tun und die Möglichkeit zu einer Organspende erkennen“, erklärte Prof. Thomas Becker, Vorsitzender des Fachbeirates der DSO-Region Nord. „Genauso wichtig ist es, dass sich jeder Bürger über Organspende informiert, eine eigene Entscheidung trifft und diese in einem Organspendeausweis dokumentiert.“ „Unser Ziel ist es, allen Menschen auf der Warteliste für eine Transplantation mit einem geeigneten Organ zu helfen“, so PD Dr. Nils Frühauf, Geschäftsführender Arzt der DSO in der Region Nord. „Das können wir nur mit Unterstützung der Mitarbeiter in den Krankenhäusern erreichen.“ Die DSO ist seit Juli 2000 die bundesweite Koordinierungsstelle für Organspende. In Schleswig-Holstein stehen zurzeit 423 Menschen auf der Warteliste für ein Spender organ. (PM/Red) Nachrichten in Kürze Unternetz für Orthopäden und Chirurgen Orthopäden und Chirurgen in den Ärztenetzen von Pinneberg und Schenefeld (PAN – Pinneberger Arztnetz) und Wedel (GRW Gesundheitsnetz Region Wedel) haben sich zu einem Unternetz „O-PI“ zusammengeschlossen, um gegenüber Krankenkassen und Krankenhäusern gemeinsam aufzutreten und mit einer Stimme zu sprechen. Kostendämpfung und Wettbewerb, so die niedergelassenen Ärzte, dürfen nicht zulasten der Patienten gehen. Der Gruppe gehören zwölf Fachärzte an, die sich bereits aktiv in den interdisziplinären Arztnetzen engagieren. Zu ihrem Sprecher wählten sie Dr. Joachim Decker aus Wedel. Zu den ersten Maßnahmen von O-PI gehört – neben einer Abstimmung der eigenen Praxisschwerpunkte untereinander – insbesondere ein Kooperationsangebot an die orthopädische Abteilung des Regio Klinikums Wedel. „Wir hoffen hier auf eine gute sektorenübergreifende Kooperation mit einer am Patienten orientierten Abstimmung, wie wir sie in unseren Arztnetzen ja schon erfolgreich umsetzen“, sagte Decker. Die großen Fortschritte gerade in der chirurgischen Orthopädie setzten, so der Orthopäde, eine stärkere Abstimmung von Haus- und Fachärzten und mit den Krankenhäusern voraus. Dem O-PI gehören folgende Ärzte an: Orthopädie: Dres. Klaus-Ulrich Bühler, Joachim Decker, Frank Goebel, Rainer Kehmann, Dragan Milasinovic, Dietrich Rau, Uwe Siltmann, Bruno Skroudies und Hans Ulrich. Chirurgie: Dr. Martin Kienitz, Dr. Michael Reimer und Jens von Schöning. (PM/Red) Fachkliniken Nordfriesland legen Standorte zusammen Die Fachkliniken Nordfriesland beginnen mit der weitreichenden Umorganisation ihres klinischen Alltags. Der erste Spatenstich kennzeichnete den Start einer Großbaumaßnahme in Riddorf. „Neben dem Neubau eines zweistöckigen Gebäudes, welches 42 allgemeinpsychiatrische Krankenhausbetten aus Breklum aufnimmt, wird auch für 48 Rehabilitationsplätze aus Bredstedt neu gebaut“, sagte Ingo Tüchsen, Geschäftsführer der Fachkliniken. Daneben ist ein umfangreiches Therapie- und Beschäftigungszentrum in einem Multifunktionsgebäude vorgesehen. Mit der Fertigstellung in Riddorf wird Mitte 2012 gerechnet. Das Klinikgebäude in Breklum soll dann an den Kir- chenkreis zur weiteren Nutzung übergeben werden. Von der Zusammenlegung erhofft man sich eine bessere Versorgung der Patienten. Der Geschäftsführung geht es bei der Umorganisation aber auch um den Abbau unwirtschaftlicher Strukturen an den bisher drei stationären Standorten der gemeinnützigen Gesellschaft in Riddorf, Breklum und Bredstedt. Riddorf ist ein Ortsteil Breklums. Für die Konzentration an diesem Standort spricht die gute Erreichbarkeit. Die Abteilungen für Psychosomatik und Umweltmedizin, 20 Rehabilitationsplätze sowie ein Wohnheim und Wirtschaftsgebäude wurden in den letzten Jahren dort schon fertig gestellt. (PM/Red) Schl_Hollst_Aerztebl_sw_140x45_1 13.05.11 10:21 Seite 1 Anzeige Steuerberatung für Ärzte Niederlassung Bad Segeberg Bahnhofstraße 1-3 23795 Bad Segeberg Telefon: 04551 90843-0 Telefax: 04551 90843-20 E-Mail: [email protected] Internet: www.BUST.de · Fachbezogene Steuerberatung für Ärzte, Zahnärzte und Tierärzte · Existenzgründungsberatung, Finanzberatung und betriebswirtschaftliche Beratung · Statistische, zeitnahe Vergleichszahlen der ärztlichen Fachbereiche Ausgabe 7 | Juli 2011 11 TITELTHEMA EHEC Anerkennung für die Leistung, Ringen um die Kosten Krankenhäuser und Arztpraxen in Schleswig-Holstein haben die EHEC-Welle gemeistert. Wer den hohen Einsatz bezahlt, war zunächst unklar. Die Mitarbeiter in Schleswig-Holsteins Krankenhäusern und Arztpraxen haben für die Bewältigung der EHEC-Krise viel Lob erhalten. Ob diese im Juli tatsächlich überwunden ist und wie groß das Risiko einer möglichen zweiten Welle ist, ließ sich bis Redaktionsschluss nicht abschließend beantworten. Fest stand aber: Mehrere Wochen lang herrschte an einigen Krankenhäusern und in mancher Arztpraxis im Land der Ausnahmezustand. Erst Ende Juni hatten die Klinikverantwortlichen erstmals wieder Zeit zum Durchatmen – und zur Berechnung der Kosten, die die unvorhergesehene Epidemie verursacht hat. Zum Redaktionsschluss zeichnete sich ab, dass sich Krankenkassen und Krankenhäuser in SchleswigHolstein wohl auf eine gemeinsame Linie verständigen können: Die Behandlungsmehrkosten sind Sache der Kassen, für Erlösausfälle dagegen sieht man die Gesamtgesellschaft in der Pflicht. Eine mögliche Lösung, die dafür im Raum stand, war ein Sonderfonds. Gesundheitsminister Dr. rer. pol. Heiner Garg hatte EHEC auf der Gesundheitsministerkonferenz zum Thema gemacht. „Die Kliniken haben während der Krise Großartiges geleistet, dafür dürfen sie nicht finanziell bestraft werden“, sagte Garg. Mit Erfolg: Die Gesundheitsminister fordern einstimmig von den Krankenkassen, dass diese zu ihrer Verantwortung in der schwierigen Situation stehen und einheitlich lösungsorientiert mit den Krankenhäusern verhandeln und dass die besonders engagierten Krankenhäuser einen Ausgleich erhalten. Wer aber soll die Kosten übernehmen? „Ich glaube nicht, dass die Kassen am Ende des Tages alle Kos- Nephrologe Dr. Holger Kristen und PD Dr. Tanja Kühbacher (von links) mit Mitarbeiterinnen auf einer Isolierstation des UK S-H. 12 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt TITELTHEMA ten allein tragen können“, sagte der Vorstandsvorsitzende des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UK S-H), Jens Scholz, während einer Bilanz zur EHEC-Krise in Kiel. Er verwies auf schnell zugesagte unbürokratische Hilfen für Gemüsebauern und kündigte an: „Dafür kämpfen wir auch.“ Vier Wochen nach dem Ausbruch der EHEC-Krise stellte Scholz erstmals die Finanzierungsfrage. „Aus unserer Verantwortung als Maximalversorger ergeben sich in diesem Fall auch die höchsten Belastungen“, sagte der UK S-H-Chef. Aus welchen Töpfen die aufwändigen Behandlungen bezahlt werden, ist für ihn zweitrangig – wichtig sei, dass der wirtschaftliche Schaden ausgeglichen wird. Zugleich ließen Scholz und weitere Klinikvertreter durchblicken, dass sie in dieser Frage angesichts des hohen Einsatzes in der Versorgung Unterstützung der Politik erwarten. Martin Wilde vom 5K Klinikverbund der großen kommunal geführten Häuser im Land forderte einen Sonderfonds, aus dem Kliniken individuell geholfen wird. Die Klinikmanager waren sich einig, dass bei der Erstattung nicht mit der Gießkanne gearbeitet werden darf. Sie forderten klinikindividuelle Lösungen, weil sich die Anforderungen an die einzelnen Häuser stark unterschieden. Auch die Krankenkassen stellten klar, dass sie nicht alle Kosten, die den Kliniken entstanden sind, allein tragen können. „Bei den Behandlungsmehrkosten springen wir ein. Erlösausfälle auszugleichen ist aber nicht Aufgabe der Krankenkassen“, sagte Florian Unger vom vdek Schleswig-Holstein. Die AOK Nordwest teilte mit, für alle stationären Behandlungskosten ihrer Versicherten aufzukommen. Kassenchef Martin Litsch lobte ausdrücklich das besondere Engagement der Ärzte, Pflegekräfte und anderen Mitarbeiter während der EHEC-Krise. Das Klima im Land lässt hoffen, dass sich Kliniken und Kassen tatsächlich in den größtenteils noch laufenden Budgetverhandlungen für 2011 in dieser Frage einigen werden. Zugleich wird damit aber der Ruf nach Übernahme der nicht von den Krankenkassen gedeckten Kosten lauter. Auch die Kassenärztliche Vereinigung meldete sich in der Kostenfrage zu Wort – denn auch die Arztpraxen hatten hohe zusätzliche Kosten. Entstanden sind sie durch die notwendigen Folgebehandlungen der betroffenen Patienten und durch die im Vorfeld erfolgte Abklärungsdiagnostik. KVSH-Chefin Dr. Ingeborg Kreuz forderte die Politik zum Handeln auf. Sie kann sich wie Wilde einen Sonderfonds vorstellen, der aus den derzeit erwirtschafteten Überschüssen im Gesundheitsfonds gespeist wird. Schwierig dürfte dabei die Berechnung und Überprüfung der Prof. Jens Scholz (UK S-H), Martin Wilde (5K Kliniken) und Prof. Jörg Strotmann (Städtisches Krankenhaus Kiel, von links) bei der Pressekonferenz zur EHEC-Bilanz. (Fotos: di) Ausgabe 7 | Juli 2011 13 TITELTHEMA EHEC – Droht eine zweite Welle? Im Land zwischen den Horizonten bewerten wir Wellen mit der Petersen-Seegang-Skala. Wir haben Stufe neun (schwere See) mit einer sehr großen Welle verlassen und befinden uns nunmehr in Stufe zwei (schwach bewegte See). Die seit Anfang Mai beobachtete große Welle von EHEC-Infektionen mit vielen Hämolytisch-Urämischen-Syndromen (HUS) und neurologischen Krankheitsbildern wurde durch den Verzehr von Sprossen ausgelöst. Mittlerweile wurden bundesweit rund 3.000 Fälle von EHEC-Infektionen sowie über 650 HUS-Fälle gemeldet. Die Übertragung der EHEC-Erreger mit einem einzigen Nahrungsmittel ist für den typischen Verlauf als Explosivepidemie verantwortlich. Durch frühzeitige Verzehrwarnung und durch das Versiegen der Infektionsquelle kam es relativ rasch zu einem Rückgang der Neuinfektionen durch Nahrungsmittel. Es ist jetzt mit Mensch-zu-Mensch-Übertragungen durch Schmierinfektionen zu rechnen. Aus vergangenen Ausbruchsgeschehen ist bekannt, dass bis zu zehn Prozent der beobachteten EHEC-Fälle sekundär auftreten. Für das aktuelle Ausbruchsgeschehen ist noch nicht sicher abzuschätzen, wie viele der beobachteten EHEC-Erkrankungen auf Schmierinfektionen zurückzuführen sind. Im eigenen Patientenkollektiv des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, finden sich bisher nur wenige Patienten, bei denen eine Menschzu-Mensch-Übertragung angenommen wird. Hierbei handelt es sich vermutlich um Übertragungen innerhalb der Familien während der Phase der Diarrhoe des Indexpatienten. Für die Abschätzung der zu erwartenden Kontakt infektionen in den kommenden Wochen und Monaten sind die Daten früherer Ausbrüche mit „klassischem“ EHEC wenig wegweisend. In den bisher beobachteten Ausbrüchen und sporadisch auftretenden Fällen wurde im Vergleich zu Erwachsenen eine mehr als zehnfach höhere Inzidenz bei Kindern unter zwölf Jahren gefunden. Vom aktuellen Ausbruchsgeschehen sind überwiegend Erwachsene betroffen. Eine mögliche Erklärung hierfür kann das Ernährungsverhalten sein (geringerer Verzehr von Sprossen durch Kinder). Wahrscheinlich kommen aber auch erregerspezifische Eigenschaften (Toxinbildung, Aggregationsverhalten, Resistenzmechanismen) zum Tragen. Im aktuellen Ausbruchsgeschehen zeigt sich eine für Erwachsene ungewöhnlich hohe HUS-Mani14 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt festationsrate mit rund 25 Prozent der gemeldeten EHEC-Infektionen. In früheren Studien wurden Manifestationsraten von nur sechs bis sieben Prozent gefunden. Der hohe Anteil der HUS-Manifestation kann jedoch auch durch eine bisher fehlende Diagnose von EHEC-Infektionen bei Erwachsenen mit geringer oder fehlender klinischer Symptomatik begründet sein. Somit ist eine hohe Dunkelziffer von derzeit asymptomatischen Ausscheidern das EHECStamms O104:H4 wahrscheinlich. Insgesamt ist von einer niedrigen Rate von Sekundärinfektionen durch EHEC-Ausscheider auszugehen. Vorläufige Daten aus dem Institut für Medizinische Mikrobiologie des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, weisen darauf hin, dass viele Patienten den aktuellen EHEC-Stamm über mindestens vier Wochen ausscheiden. Diese gilt es sorgfältig nachzuuntersuchen. Personen mit bekanntem Trägerstatus können bekanntermaßen durch eine bewusst durchgeführte Händehygiene sicher Übertragungen vermeiden. Die größte Gefahr für einen protrahierten Ausbruch auf niedrigem Niveau stellen asymptomatische Träger von EHEC dar, die sich ihres Trägerstatus nicht bewusst sind. Es ist deshalb zu erwarten, dass ausgehend von EHEC-Trägern weiterhin sporadisch auftretende Infektionen sowie Kleinraumepidemien mit wenigen betroffenen Patienten ausgelöst werden können. Eine wichtige Herausforderung zur Minimierung dieser Infektionen sind ausgedehnte Umgebungsuntersuchungen im Umfeld bekannter EHEC-Träger sowie ggf. eine einmalige Reihenuntersuchung von Mitarbeitern in Nahrungsmittel verarbeitenden Betrieben. Zusammenfassend kann davon ausgegangen werden, dass eine erneute massive Häufung von EHEC-Infektionen mit dem aktuell kursierenden Ausbruchsstamm nicht zu erwarten ist. Für die definitive Beendung des Ausbruchsgeschehens (glatte See) sind ausgedehnte Kontrolluntersuchungen zur Auffindung asymptomatischer EHEC-Träger in Zusammenarbeit von niedergelassenen Ärzten, Krankenhäusern und dem öffentlichen Gesundheitsdienst notwendig. Prof. Johannes K.-M. Knobloch, Prof. Werner Solbach, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene, Medizinaluntersuchungsamt, Ratzeburger Allee 160, 23538 Lübeck, Tel. 0451/5002822, Email [email protected] TITELTHEMA tatsächlich entstandenen zusätzlichen Kosten sein, denn neben den Behandlungen hatten Arztpraxen mit vielen EHEC-Patienten auch einen erheblichen organisatorischen Mehraufwand. Die Krankenkassen legten schon Ende Juni erste überschlägige Rechnungen vor und präsentierten der Öffentlichkeit, welche Löcher EHEC in ihre Kassen gerissen hat. Deutlich wird dies am Beispiel UK S-H: Mindestens 2,8 Millionen Euro Verlust sind dort wegen der aufwändigen Versorgung von 283 EHEC- sowie 106 HUS-Patienten (Stand 21. Juni) entstanden. Der 5K Verbund bezifferte den wirtschaftlichen Schaden seiner Mitgliedshäuser sowie EHEC zu diesem Zeitpunkt noch nicht vorbei, fünf wurden noch auf der Intensivstation versorgt. Über Folgeerkrankungen, -behandlungen und -kosten war zu diesem Zeitpunkt nach Ansicht der Experten keine seriöse Aussage möglich. Der organisatorische Aufwand zeigte sich auch daran, dass in der EHEC-Krise am UK S-H zwei Mal täglich ein Krisenstab zusammentreten musste. Bis Pfingsten brauchten auch die Regio Kliniken un- Dr. Thorsten Wygold: Notfallkrankenhaus wäre im Kreis Pinneberg möglich gewesen. des Städtischen Krankenhauses Kiel wegen EHEC auf rund 1,8 Millionen Euro. Die Regio Kliniken, in denen 143 Patienten mit bestätigtem EHEC-Verdacht behandelt wurden, gaben die dadurch verursachten Verluste mit einer halben Million Euro an. Zur Zusammensetzung des Fehlbetrages nannte das UK S-H folgende Kostenblöcke: Erlösausfall: Weil zahlreiche Patienten isoliert in Einbettzimmern liegen mussten, standen weniger Betten für die Behandlung anderer Patienten zur Verfügung. Verlust: 1.853.500 Euro. Mehrerlösausgleich: Diese Rückzahlungsverpflichtung bei Zusatzentgelten etwa für Dialysen und Plasmapherese entsteht, wenn diese über das mit den Kostenträgern vereinbarte Budget hinausgehen. Sie werden dann nur zu 35 Prozent erstattet. Verlust: 441.000 Euro. Zusätzliche Personalkosten: Ärzte, Labor-, Pflegeund Dialysefachkräfte waren in den vergangenen Wochen rund um die Uhr im Einsatz. Zusatzkosten: 342.000 Euro. Zusätzliche Sachkosten: Mietkosten für medizinische Geräte und Betten, Hotel- und Reisekosten für zusätzliches Personal (das zum Teil aus anderen Bundesländern geholt werden musste) sowie Mehrkosten der Servicegesellschaft. Gesamtaufwand: 165.500 Euro. Diese Rechnung beinhaltet nur die Behandlung der bis 21. Juni wegen EHEC behandelten Patienten im UK S-H. Für 42 von ihnen war der Kampf gegen (Foto: Regio Kliniken) ter Leitung des Ärztlichen Direktors Dr. Thorsten Wygold einen täglichen Krisenstab. Über Telefonkonferenzen wurde dort das Vorgehen an den einzelnen Standorten der Gruppe beraten. Zwar musste kein zusätzliches Personal eingestellt werden, aber das Stammpersonal leistete allein am Standort Pinneberg, der die Hauptlast zu dieser Zeit trug, rund 400 Überstunden. Weil man im Juni nicht sicher sein konnte, wie stark sich die Epidemie ausbreitet, gab es zwischen Klinik und Kreis Gespräche über eine mögliche Erweiterung der räumlichen Kapazitäten. Bei einer weiteren Ausbreitung hätte man sich auf zusätzliche Räume außerhalb der Krankenhäuser verständigt. „Wäre es erforderlich gewesen, hätten wir binnen 24 Stunden ein Notfallkrankenhaus für EHEC-Patienten im Kreis Pinneberg eröffnen können“, sagte Wygold. Einen Eindruck vom hohen Einsatz der Ärzte und weiteren Mitarbeiter bekam das Schleswig-Holsteinische Ärzteblatt bei einem Besuch in der Inneren Medizin des UK S-H Mitte Juni. PD Dr. Tanja Kühbacher und ihre Kollegen waren zu dieser Zeit noch im Dauereinsatz, aber erstmals vorsichtig optimistisch, Ausgabe 7 | Juli 2011 15 TITELTHEMA die schlimmste Zeit hinter sich zu haben. Für die koordinierende Oberärztin und ihre Kollegen war eine der zahlreichen Herausforderungen, dass es für die Behandlung keine Leitlinien gibt. Auch die seelische Belastung für das Personal war hoch. Die Gastro enterologin berichtete von jungen Patienten, die vor EHEC kerngesund waren, plötzlich lebensgefährlich erkrankten und neurologische Ausfälle zeigten: „Das geht nicht spurlos an einem vorüber.“ Leistungen einzelner Mitarbeiter wollte sie nicht he rausstellen: „Wir hätten das nicht bis hierher geschafft, wenn nicht alle an einem Strang gezogen hätten.“ Das betrifft Ober- und Assistenzärzte genauso wie Dialyseschwestern, Raumpfleger und die aus ande- Infektionsmedizin besser aufstellen Unter dem Eindruck unterschiedlicher Erfahrungen mit der Bewältigung der EHEC-Epidemie hat die Akademie der Wissenschaften in Hamburg eine Verbesserung der Strukturen der Infektionsmedizin in Deutschland gefordert. „Eine Stärkung der infektiologischen Forschung und eine Verbesserung der klinischen Ausbildung und Versorgung im Bereich Infektionserkrankungen sind dringend geboten“, mahnte der Sprecher der Akademie-Arbeitsgemeinschaft „Infektionen und Gesellschaft“, Prof. Ansgar W. Lohse (UKE). Künftigen Herausforderungen nach EHEC, Schweinegrippe oder Vogelgrippe müsse besser als bisher begegnet werden, sagten die nach Hamburg gekommenen Experten aus dem Bundesgebiet und der Schweiz bei einem außerordentlichen Workshop. Dazu müssten Studenten wie Weiterbildungsassistenten noch mehr als bisher qualifiziert werden im Erkennen, Behandeln und Erforschen von Infektionskrankheiten. Dies könne organisatorisch am besten geschehen in Anbindung an ein Fach mit einem Organschwerpunkt wie Pneumologie oder Gastroenterologie oder an die Intensivmedizin. Für eine breite Ausbildung mit guten Berufsaussichten sei das am sinnvollsten. Auf jeden Fall müssten die Universitäten mehr Mittel für das Querschnittsfach Infektionsmedizin zur Verfügung stellen. Ein Lichtblick: „Durch die Stärkung der Infektionsmedizin im neu geschaffenen Deutschen Zentrum für Infektionsmedizin werden wir in Zukunft auch große internationale Studien durchführen können“, anerkannte Prof. Werner Solbach (Lübeck). (hk) 16 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt ren Bundesländern zur Unterstützung eingeflogenen Fachkräfte. Auch logistisch war die Bewältigung des Patientenandrangs eine Herausforderung: Für die fünf im UK S-H kurzfristig eingerichteten Isolierstationen mussten andere Stationen geschlossen werden. Andere Intensivpatienten wurden ausgelagert, Privatpatienten verlegt, elektive Eingriffe verschoben und die Patienten zur weiteren Betreuung vorläufig in die Praxen zurück geschickt. „Der ganze Campus bei uns ist betroffen. Wir konnten das nur bewältigen, weil die niedergelassenen Ärzte hervorragend mit uns zusammenarbeiten“, betonte Kühbacher. Auch die oft kritisierte öffentliche Trägerschaft des Universitätsklinikums könnte ein Vorteil bei der Bewältigung der Krise gewesen sein – oder hätte ein privater Träger genauso wie das UK S-H kurzerhand die Privatstationen freigemacht und damit auf wertvolle Einnahmen verzichtet? Mit solchen Fragen konnte sich die Oberärztin während der Krise nicht beschäftigen. Als Koordinatorin musste sie sehen, dass ihre Mitarbeiter der Belastung irgendwie standhalten. Es gab Ärzte in Kiel und sicherlich auch an weiteren Standorten, die während der schlimmsten Zeit der Krise trotz der langen Arbeitszeiten keinen Tag frei hatten. Auf Freizeitausgleich hoffte niemand, die Überstunden werden ausgezahlt. Kühbacher gab zu bedenken, dass für die Ärzte anschließend nicht nur das normale Tagesgeschäft weiterging, auch die verschobenen Operationen mussten nachgeholt werden. Vergleichbar betroffen wie Schleswig-Holstein war nur Hamburg. Die Hauptlast dort hatte das UKE zu tragen. Am 21. Juni wurden noch 46 Patienten mit HUS versorgt. Zuvor waren 78 erwachsene HUS-Patienten und 21 Kinder, die am HUS erkrankt waren, nach Hause entlassen worden. Alle entlassenen Patienten werden über mehrere Wochen hinweg engmaschig in der ambulanten Nachsorge des UKE betreut. Insgesamt werden Gastroenterologen, Neurologen und Nephrologen des UKE die Patienten in einer gemeinsam organisierten Sprechstunde über einen Zeitraum von einem Jahr regelmäßig untersuchen. „Die Ärzte des UKE werden in den folgenden Wochen die medizinischen Daten aus der Behandlung der Patienten mit Hämolytisch-Urämischem Syndrom wissenschaftlich aufarbeiten und auswerten. Mit Ergebnissen ist im November zu rechnen“, sagte Prof. Rolf A. K. Stahl, Ärztlicher Leiter der III. Medizinischen Klinik des UKE. Dirk Schnack SCHLESWIG-HOLSTEIN Regionalbudget Anreize für eine kostengünstige Vergütung in der Psychiatrie Das Regionale Psychiatriebudget im Kreis Steinburg ist Vorbild für andere Regionen. Nun wird diskutiert, ob es auch auf andere Fachgebiete übertragbar ist. Geeignet sind nach Auffassung von Mitinitiator Prof. Arno Deister Fächer, in denen ganzheitliche Behandlungen über einen längeren Zeitraum erforderlich sind. Als Beispiel nannte Deister bei einem Pressegespräch im Klinikum Itzehoe die Geriatrie. Zugleich will der Chefarzt das regionale Psychiatriebudget, das derzeit in fünf schleswig-holsteinischen Regionen (neben Steinburg auch Dithmarschen, Nordfriesland, Rendsburg-Eckernförde und Herzogtum-Lauenburg) und in einer Region in Thüringen (Südharzkreis) eingeführt ist, weiter entwickeln. Zwar kooperiert man in den Kreisen mit den niedergelassenen Ärzten, eine gemeinsame Budgetverantwortung gibt es aber noch nicht. Unterstützung erhält das Modell von Maria KleinSchmeink. Die Grünen-Politikerin aus Münster will sich als Mitglied im Gesundheitsausschuss des Bundestages dafür einsetzen, dass die positiven Erfahrungen in den sechs Regionen bei der Neugestaltung des Entgeltsystems der psychiatrischen Versorgung stärker berücksichtigt werden. „Ich setze auf das Beispiel Itzehoe“, sagte die Politikerin nach einem Informationsbesuch im Itzehoer Krankenhaus. Nach ihrer Ansicht werden mit den bisher geplanten Änderungen zu wenige Anreize gesetzt, um aus der kostenintensiven stationären Vergütung in der Psychiatrie auszusteigen. Für Klein-Schmeink hat dies neben den finanziellen Folgen weitere Nachteile: Patienten seien auf sich selbst gestellt und gezwungen, sich im „Dschungel Gesundheitswesen“ selbst zurechtzufinden, kritisierte die Abgeordnete. „Der Patient erlebt viele Hürden und fühlt sich manchmal ohnmächtig“, so die Grünen-Politikerin. Anders im Regionalbudget, das die starren Grenzen zwischen stationärer, tagesklinischer und ambulanter Behandlung überwinden hilft. Prinzipien der regionalen Budgetverantwortung sind u.a. ein integratives und kooperatives Finanzierungssystem, gezielte Anreize zur Überwindung sektoraler Begrenzungen und Maßnahmen zur Gesundheitsförderung. Prof. Dr. Arno Deister (Foto: Klinikum Itzehoe) Die Kassen in den Modellregionen vergeben das Budget für die Behandlung an einen Träger, der sich verpflichtet, die psychiatrische Versorgung zu gewährleisten und selbst entscheidet, ob er einen Patienten voll-, teilstationär oder ambulant behandelt. Dazu schaltet er nach Bedarf andere Anbieter ein. In Steinburg ist dieser Träger das Klinikum Itzehoe. Im Kreis wird mittlerweile im neunten Jahr mit diesem Modell gearbeitet, die Zahl der Betten wurde in diesem Zeitraum um 18 Prozent abgebaut, die tagesklinischen Plätze um 87 Prozent erhöht. Die Behandlungstage sanken um 21 Prozent (landesweit um elf Prozent), die stationäre Verweildauer um 25 Prozent. Folgen sind u.a. eine flexiblere und individuellere Behandlung, stabile Kosten und bessere soziale Integration der Patienten. Mittlerweile wurden rund 17.000 Patienten unter den Modellbedingungen behandelt. Voraussetzung dafür aber ist ein Konsens der Krankenkassen, die sich auf Budget und Träger verständigen müssen. Dies ist in Schleswig-Holstein gelungen – andernorts bislang nicht. Dirk Schnack Ausgabe 7 | Juli 2011 17 SCHLESWIG-HOLSTEIN Weiterbildung Module im Mittelpunkt: Entwurf der neuen Weiterbildungsordnung Module sind berufsbegleitend erwerbbar und flexibel - aber nicht beliebig. Sie könnten im Zentrum einer neuen Weiterbildungsordnung (WBO) stehen. Bis zu einer neuen Muster-Weiterbildungsordnung ist es zwar noch ein weiter Weg: Damit der Deutsche Ärztetag diese verabschieden kann, werden die Landesärztekammern im Rahmen des zweistufigen Normsetzungsverfahrens hierüber beraten und ihre Zustimmung zu einer entsprechenden Umsetzung in den Ländern signalisieren. Auf dem 114. Deutschen Ärztetag in Kiel informierte Dr. Franz-Joseph Bartmann, Präsident der Ärztekammer Schleswig-Holstein, als Vorsitzender der Weiterbildungsgremien der Bundesärztekammer die Delegierten aber schon einmal über die Grundstruktur einer möglichen neuen Muster-Weiterbildungsordnung: Zentraler Punkt werden nach dem derzeitigen Stand der Beratungen Module sein. Ziel der neuen Struktur ist es, den Ärzten eine raschere Absolvierung der Weiterbildung als bislang zu ermöglichen. Module sind kleinste operationierbare Einheiten in den Abschnitten B und C der Weiterbildungsordnung. Diese Abschnitte umfassen die Definitionen der Gebiete, Schwerpunkte, Facharztkompetenzen und Zusatzweiterbildungen. Inhalt und Anforderungen sind für alle stets gleich. Als Beispiel können endoskopische Untersuchungen genannt werden, die sowohl Internisten als auch Viszeralchirurgen im Rahmen dieser Modulweiterbildung erlernen und in ihrem Fachgebiet anwenden können. Module, machte Bartmann in seinem Vortrag deutlich, sind berufsbegleitend erwerbbar und flexibel, aber nicht beliebig. Wie lässt sich die angestrebte Struktur anschaulich darstellen? Bartmann machte den neuen Aufbau der Weiterbildungsordnung mithilfe einer Architekturskizze deutlich: ein Haus, dessen Basis den Abschnitt A (Paragraphenteil), dessen Gebäudekörper den Abschnitt B (Gebiete, Schwerpunkte und Facharztkompetenzen) und dessen Dachgeschoss den Abschnitt C (Zusatzweiterbildungen) bildet. Im Gebäudekörper und Dachgeschoss sind die Module durch die das Haus aufbauenden Ziegelsteine dargestellt. 18 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt Bartmann stellte aber auch klar, dass es noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird, bis dieses „Haus“ stabil aufgebaut ist. Hierzu bedarf es vonseiten der Bundesärztekammer vieler Gespräche mit Berufsverbänden und Fachgesellschaften und vieler Diskussionen in den Weiterbildungsgremien. Weitere Punkte des Vortrages von Bartmann, die sich auch in Anträgen und Diskussionsbeiträgen der Delegierten niederschlugen, waren die Evaluation der Weiterbildung, die ab dem 1. Juni 2011 zum zweiten Mal gestartet wurde, sowie der sogenannte Quereinstieg in die Allgemeinmedizin. Ziel des Projektes „Evaluation der Weiterbildung“ ist es, wie berichtet, Stärken und Schwächen der Weiterbildung aufzuzeigen. Die Ergebnisse sollen dazu beitragen, Verbesserungspotenziale zu erkennen und wahrzunehmen. Die Befragungen im Abstand von zwei Jahren zeigen Entwicklungen im zeitlichen Verlauf (siehe Bericht im Schleswig-Holsteinischen Ärzteblatt, Ausgabe 5/2011). Der sich in vielen Regionen abzeichnende Ärztemangel hat zu der Idee geführt, Ärzten mit klinischer Erfahrung, aber ohne strukturierte Weiterbildung, den Erwerb der Facharztbezeichnung Allgemeinmedizin und damit einen Quereinstieg in die Allgemeinmedizin zu ermöglichen. Nach Beschluss des Deutschen Ärztetages soll dieser Quereinstieg zeitlich begrenzt sein und ausschließlich helfen, den akuten Mangel zu beheben. Dazu sollen Weiterbildungsinhalte, die denen der Allgemeinmedizin entsprechen, auch dann anerkannt werden, wenn sie stationär erworben wurden. Der Beschluss wurde mit Mehrheit, aber zahlreichen Gegenstimmen gefasst (144 zu 96 Stimmen). Ausdrücklich wurde eine „Allgemeinmedizin light“ abgelehnt. Fazit: Weiterbildung als Selbstverwaltungsaufgabe der Ärztekammern wird weiterhin im Fokus der Diskussion stehen, um den Entwicklungen der modernen Medizin zeitnah gerecht werden zu können. Dr. Elisabeth Breindl SCHLESWIG-HOLSTEIN (Fotos: helliwood media) Ausgabe 7 | Juli 2011 19 SCHLESWIG-HOLSTEIN Berufsordnung Überarbeitung der Berufsordnung auf den Weg gebracht Nach intensiver und zum Teil kontroverser Diskussion verabschiedeten die Delegierten des Deutschen Ärztetages einzelne Bestimmungen der M-BO. Der 114. Deutsche Ärztetag hat die Änderung einzelner Bestimmungen der Muster-Berufsordnung (M-BO) beschlossen und damit eine als umfassend zu bezeichnende Überarbeitung der M-BO auf den Weg gebracht. Nach teilweise intensiv geführten Diskussionen folgten die Delegierten den seitens des Vorstandes der Bundesärztekammer eingebrachten Vorschlägen, sieht man einmal von einzelnen beschlossenen Änderungsanträgen ab. Einleitend begründete Dr. Udo Wolter (Foto rechts), Vorsitzender des Ausschusses „Berufsordnung“ der Bundesärztekammer und Präsident der Landesärztekammer Brandenburg, die Überarbeitung unter anderem mit der Anpassung an eine geänderte Rechtsprechung sowie mit einer der leichteren Verständlichkeit dienenden Straffung. Einen besonderen Raum nahm die intensiv geführte Diskussion zu § 16 M-BO (Beistand für Sterbende) ein. Mit der nun beschlossenen Neufassung („Ärztinnen und Ärzte haben Sterbenden unter Wahrung ihrer Würde und unter Achtung ihres Willens beizustehen. Es ist ihnen verboten, Patienten auf deren Verlangen zu töten. Sie dürfen keine Hilfe zur Selbsttötung leisten.“) möchte man Ärzten mehr Orientierung im Umgang mit sterbenden Menschen geben. Eine kontrovers geführte Debatte fand auch zu dem Vorschlag statt, die bislang in § 16 der Muster-Berufsordnung enthaltene Regelung („Er darf weder sein eigenes noch das Interesse Dritter über das Wohl des Patienten stellen“) nunmehr ausdrücklich in den Regelungsbereich allgemeiner ärztlicher Berufspflichten (§ 2 M-BO) einzugliedern. So wurde aus Sicht der Rettungsmedizin von Dr. Johna aus Hessen kritisiert, dass unklar sein könne, ob hiermit nicht der rettungsmedizinische Grundsatz „Eigenschutz vor Fremdschutz“ ausgehebelt würde. Auch von anderer Seite wurde angemerkt, dass infolge der „Umbettung“ dieses Satzes der Eindruck entstehen könne, dass immer das Fremdinteresse dem (auch gesundheitlichen) Eigeninteresse des 20 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt Arztes vorzugehen habe. Der Arzt müsse das Recht haben, seine Tätigkeit so auszufüllen, dass er selbst keinen Gesundheitsgefahren (z.B. Burnout) ausgesetzt ist. Nach reger Diskussion konnte klargestellt werden, dass selbstverständlich die berechtigten eigenen ärztlichen Interessen nicht unberücksichtigt zu bleiben haben und dies eigentlich auch durch die sprachliche Unterscheidung zwischen dem Interesse des Arztes und dem Wohl des Patienten zum Ausdruck komme. Gleichwohl wurde dem Vorstand der Bundesärztekammer der Auftrag erteilt, dies für die Veröffentlichung redaktionell klarzustellen. Etwas weniger kontrovers, aber gleichwohl kritisch wurden die in § 7 M-BO (Behandlungsgrundsätze und Verhaltensregeln) vorgeschlagenen Änderungen diskutiert. Letztlich wurde der ursprüngliche Änderungsvorschlag unter Einarbeitung zweier Änderungsvorschläge angenommen. Konkret wurde damit u.a. beschlossen, dass im Interesse des notwendigen Informationsflusses bei der Überweisung von Patienten rechtzeitig die erhobenen Befunde zu übermitteln sind und über die bisherige Behandlung zu informieren ist, soweit das Einverständnis der Patienten vorliegt oder anzunehmen ist. Die weiteren Änderungsvorschläge wurden, wo nötig, zwar durchaus leiser, aber nicht weniger entschlossen diskutiert, zum Teil mit kleinen Ergänzungen oder redaktionellen Klarstellungen versehen und entsprechend beschlossen. Zukünftig findet sich in § 12 Abs. 4 M-BO die Pflicht, vor dem Erbringen von Leistungen, deren Kosten erkennbar nicht von einer Krankenversicherung oder von einem anderen Kostenträger erstattet werden, die Patienten schriftlich über die Höhe des nach der GOÄ zu berechnenden voraussichtlichen Honorars sowie darüber zu informieren, dass ein Anspruch auf Übernahme der Kosten durch eine Krankenversicherung oder einen anderen Kostenträger nicht gegeben oder nicht sicher ist. Auch die vor Behandlungsdurchführung zwingend vorgesehene Aufklärung ist SCHLESWIG-HOLSTEIN überarbeitet worden. § 8 M-BO verlangt nun, dass insbesondere vor diagnostischen und operativen Eingriffen möglichst eine ausreichende Bedenkzeit zu gewährleisten ist. Je weniger eine Maßnahme medizinisch geboten oder je größer ihre Tragweite ist, umso ausführlicher und eindrücklicher sind Patienten über erreichbare Ergebnisse und Risiken aufzuklären. Erwähnenswert ist, dass nunmehr in § 33 M-BO (Zuwendungen bei vertraglicher Zusammenarbeit) ausdrücklich Anwendungsbeobachtungen als beispielhafter Regelungsbereich der Norm genannt sind. Damit wird verdeutlicht, dass auch hier die den teilnehmenden Ärzten gewährte Vergütung der erbrachten Leistung zu entsprechen hat. In § 18 M-BO (Berufliche Kooperationen) wurde unter Berücksich- tigung entsprechender Rechtsprechung eine Definition der Berufsausübungsgemeinschaft geschaffen. Eine gemeinsame Berufsausübung setzt danach die auf Dauer angelegte berufliche Zusammenarbeit selbstständiger, freiberuflich tätiger Gesellschafter voraus. Weiter heißt es: „Erforderlich ist, dass sich die Gesellschafter in einem schriftlichen Gesellschaftsvertrag gegenseitig verpflichten, die Erreichung eines gemeinsamen Zweckes in der durch den Vertrag bestimmten Weise zu fördern und insbesondere die vereinbarten Beiträge zu leisten.“ Alle weiteren Änderungen sowie eine Zusammenfassung aller die M-BO betreffenden Änderungen finden sich auf der Homepage der Bundesärztekammer. Carsten Heppner (Fotos: helliwood media) Ausgabe 7 | Juli 2011 21 SCHLESWIG-HOLSTEIN Ausstellung Vielklang aus Menschenbild und Körper im alten Schwimmbad Kunst und Medizin im Schwimmbad: Die Ausstellung „Körpersichten“ der Muthesius Kunsthochschule fand parallel zum Deutschen Ärztetag statt. Die Muthesius Kunsthochschule Kiel lud im Juni zu einer ungewöhnlichen Entdeckungsreise ins historische Kieler Lessingbad ein: Wo früher geschwommen wurde, präsentierten Studierende und Ehemalige ihre Kunstprojekte rund um den menschlichen Körper. Über 40 skulpturale, performative, filmische, malerische und grafische Arbeiten wurden im ersten Stock des Schwimmbades gezeigt. „Damit wird ein thematischer Vielklang u.a. aus Menschenbild und Körper, Ängsten und Sehnsüchten, auf Fragen der Gewalt (Foto: Sarah Trentweber/ Muthesius Kunsthochschule) 22 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt und der Medizin, auf die körperliche Endlichkeit und Empfindsamkeit, auf die Entkörperlichung des Menschen in virtuellen Räumen erzeugt“, hieß es in der Mitteilung des Ausstellers dazu. Im Zentrum der Ausstellung, im großen Schwimmbecken, war Hendrik Lörpers raumgreifende Installation zu sehen. Die gesamte Ausstellungsarchitektur wurde von Studierenden der Raumstrategien entworfen. Zum Hintergrund: Die Muthesius Kunsthochschule in Kiel ist bis heute die einzige Kunsthochschule Deutschlands, die Mitglied zweier Exzellenzcluster („Inflammation at Interfaces“ und „Future Ocean“) ist. In der Ausstellung „Körpersichten“ zeigt sie, wie intensiv diese Herausforderung vom künstlerischen Nachwuchs aufgegriffen wird. Die Ausstellung wurde übrigens am 31. Mai aus Anlass des in Kiel stattfindenden Deutschen Ärztetages eröffnet. Im Nichtschwimmerbecken eröffnete außerdem ein Diskussions- und Diskursforum und führte so die zahlreichen Initiativen der Muthesius Kunsthochschule mit dem Ziel fort, das Lessingbad, dessen Zukunft in Kiel Gegenstand öffentlicher Diskussionen war, als Ort vielfältiger Aktivitäten für die Öffentlichkeit zu etablieren. Zur Finissage am 24. Juni wurde im Nichtschwimmerbecken außerdem der Wilhelm-Bitter-Preis der gleichnamigen Stiftung an drei der ausstellenden Künstler und Designer der Körpersichten-Ausstellung vergeben. Prof. Hinderk Emrich, der Vorsitzende des Hochschulrates der Kieler Muthesius Kunsthochschule, rundete die Finissage mit einem Vortrag über „Medizin und Kunst: Interpersonalität und Atmosphären“ ab. Eine Dokumentation über die Kieler „Körpersichten“ sollte im Anschluss an die Ausstellung erscheinen. Weitere Informationen über die Kunsthochschule in Kiel finden Interessierte im Internet unter der WebAdresse www.muthesius-kunsthochschule.de (PM/ Red) SCHLESWIG-HOLSTEIN Ärztegenossenschaft Hausarztzentrierte Versorgung kann für Praxen funktionieren Dr. Werner Baumgärtner zeigte auf der Generalversammlung der Ärztegenossenschaft, wie seine Praxis von der Hausarztzentrierten Versorgung profitiert. Gesundheitspolitik stand im Mittelpunkt der diesjährimann machte deutlich, dass er sich die Zukunft in gen Generalversammlung der Ärztegenossenschaft Kooperation mit der KV vorstellen kann. Nord. Schleswig-Holsteins Gesundheitsminister Dr. Traditionell wird in den Generalversammlungen rer. pol. Heiner Garg, die KV-Vorsitzende Dr. Ingeauch über die wirtschaftliche Situation der Genosborg Kreuz und der Medi-Vorsitzende Dr. Werner senschaft berichtet. Im vergangenen Jahr wurde Baumgärtner diskutierten parallel zum Deutschen nach Angaben von Geschäftsführer Thomas RamÄrztetag mit einer kleinen Gruppe von Genossen, poldt der angestrebte Gewinn von 60.000 Euro verderen Vorsitzender Dr. Klaus Bittmann die Organisafehlt, der Jahresabschluss wies ein Minus von rund tion gut gerüstet sieht für die Herausforderungen, die 18.000 Euro aus. Als Ursachen nannte er das Scheietwa das Versorgungsgesetz mit sich bringen wird. tern des HzV-Vertrags in Schleswig-Holstein, die anGarg erteilte planwirtschaftlichen Überlegungen eine haltend schwierige Entwicklung bei der Tochterfirma klare Absage und prophezeite, dass Regionalität im Q-Pharm und die nur langsame Erholung der TochGesundheitswesen künftig wieder eine deutlich stärterfirma mediageno. Für das laufende Jahr erwartet kere Bedeutung bekommen wird. Baumgärtner zeigdie Genossenschaft allerdings wieder einen Gewinn. te am Beispiel des Vertrags zur hausarztzentrierten Damit dies gelingt, warb Vorstand Christoph Meyer Versorgung in seiner Heimat Baden-Württemberg, für das breite Leistungsspektrum der Organisation wie HzV funktionieren kann. Dabei wurde deutlich, und ihrer Töchter. Dies umfasst u.a. betriebswirtdass Baumgärtner sowohl ein hohes Versorgungsschaftliche Beratung, Versicherungs- und Finanzniveau für die Patienten als auch angemessene Verdienstleistungen und Praxismarketing. Erst die gütungen für die beteiligten Hausärzte meinte. Nach Nutzung dieser Leistungen ermöglicht es der Geseinen Angaben sind in seiner Praxis rund 40 Prozent nossenschaft, ohne Mitgliedsbeiträge arbeiten zu der Patienten in HzV-Verträge eingeschrieben – die können – was für ärztliche Verbände nicht selbstverzugleich für 60 Prozent der Praxiseinnahmen sorständlich ist. (PM/Red) gen. In der abschließenden Diskussion mit der KV-Chefin machten die Genossen deutlich, dass es nach ihrer Ansicht kein Zurück zu einem ausschließlichen Kollektivvertragssystem geben kann. „Selektivverträge werden auch in Zukunft geschlossen und abgewickelt und werden somit der ÄG Nord laufend eine ihrer Kernkompetenzen abfordern“, fasste die Organisation das Ergebnis (Foto: Miriam Quentin) für sich zusammen. Bitt- Dr. Werner Baumgärtner in Kiel Ausgabe 7 | Juli 2011 23 SCHLESWIG-HOLSTEIN Migranten Große Hilfsbereitschaft in Kiel für Menschen ohne Papiere Das Medi-Büro in Kiel hat Kontakt zu rund 40 Arztpraxen, die bereit sind, illegalisierten Menschen zu helfen. Positive Resonanz des Migrantenforums. Nicht jeder Mensch in Deutschland hat Zugang zum Gesundheitswesen. Laut Schätzungen gibt es Hunderttausende Migranten und Flüchtlinge, die sich ohne Papiere in Deutschland aufhalten. Für Schleswig-Holstein variieren die Schätzungen zwischen 1.000 und 10.000. Aus Angst vor Entdeckung trauen sich die illegalisierten Menschen auch bei schwerwiegenden Erkrankungen nicht in das deutsche Gesundheitssystem. Die Folgen sind oft Verschleppung, Ansteckung und eine Verschlimmerung des sozialen Elends. An bundesweit 30 Standorten helfen ehrenamtliche Mitarbeiter in sogenannten Medi-Büros diesen Menschen, einen anonymen Zugang zum deutschen Gesundheitswesen zu bekommen. Die größte Hürde dabei ist die Angst, entdeckt zu werden. „Ärzte dürfen keine Daten an Ausländerbehörden weitergeben“, betonen deshalb Mona Golla und Surya Stülpe vom Kieler Medi-Büro. Sie stellten ihr Angebot im Juni dem Kieler Migrantenforum vor und erhielten dafür breite Anerkennung. Wie wichtig die Arbeit der Medi-Büros ist, wird aus dem Arbeitshintergrund der illegalisierten Menschen deutlich. Weil sie ohne Papiere keine sozialversicherungspflichtige Anstellung finden, sind sie auf schwere Tätigkeiten angewiesen, die sie zum Teil unter unzureichendem Gesundheitsschutz ausführen müssen, etwa bei der Arbeit mit Gefahrenstoffen. Weil sie zudem schlecht bezahlt werden, arbeiten sie zum Teil deutlich länger als acht Stunden täglich und sind damit anfälliger für Erkrankungen. Wer sich trotz Angst vor Aufdeckung der wahren Identität in eine Praxis traut, zahlt entweder bar oder nutzt fremde Krankenversicherungskarten. Die meisten aber scheuen dieses Risiko und nehmen damit in Kauf, etwa Rückenprobleme nicht auszukurieren und weiterhin Tätigkeiten auszuführen, bei denen sie schwer heben müssen. Durch Mund zu Mund-Propaganda hat sich in manchen Städten das Vermittlungsangebot der 24 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt Medi-Büros unter den Menschen ohne Papiere herumgesprochen. Die Mitarbeiter in den Büros vermitteln außer zu Ärzten Zugang auch zu Physiotherapeuten, Psychotherapeuten, Hebammen und im Einzelfall zu Kliniken. Einer der jüngsten Standorte ist Kiel, wo das Büro einmal pro Woche öffnet. Es ist mit zwei ehrenamtlich tätigen Personen besetzt, wovon immer eine weiblich ist und eine über eine medizinische Ausbildung verfügt. Untersuchungen finden im Büro nicht statt, auch Medikamente werden nicht abgegeben, es wird nur in Praxen vermittelt. Kontakte bestehen in Kiel zu insgesamt 40 Praxen, darunter sieben Hausärzte, sieben Gynäkologen und fünf Pädiater. In den vergangenen Monaten wurden 45 Menschen vermittelt, darunter 13 schwangere Frauen und vier Kinder. Neben der unentgeltlichen ärztlichen Tätigkeit ist das Medi-Büro auch auf Spenden angewiesen, um etwa die Kommunikation zu ihrer Zielgruppe und zu den helfenden Einrichtungen und Arztpraxen zu ermöglichen. Der Kieler Ärzteverein hatte sich bei der Anschubfinanzierung engagiert. Auf Bundesebene fordert der Verbund der Medinetze die Abschaffung des nach seiner Ansicht diskriminierenden Asylbewerberleistungsgesetzes und des § 87 AufenthG, der die Übermittlungspflicht öffentlicher Stellen an die Ausländerbehörde vorsieht. Was viele nicht wissen: Auch viele hier lebende EUBürger haben keine oder nur unzureichende Krankenversicherungen und erhalten deshalb häufig nicht die nötige gesundheitliche Versorgung. „Wenn Deutschland im eigenen (wirtschaftlichen) Interesse die EU-Osterweiterung vorantreibt, muss es auch für die gesundheitliche und sozialrechtliche Absicherung der nach Deutschland immigrierenden EU-Ausländer sorgen“, forderte das Medinetz-Bundestreffen. In Kiel entfällt nach Angaben der ehrenamtlichen Mitarbeiter jede zweite Vermittlung des Medi-Büros in eine Arztpraxis auf einen EU-Bürger. Dirk Schnack Info: www.medi-bueros.org SCHLESWIG-HOLSTEIN Rettungsdienst Renitenter Patient als Prüfstein für künftige Rettungsassistenten Strenges Auswahlverfahren bei der Einstellung von Rettungsassistenten. Die Fluktuation geht deutlich zurück. Steigender Bedarf an Fachkräften. Zweimal jährlich wählt die Rettungsdienst Kooperation in Schleswig-Holstein (RKiSH) unter den Bewerbern für den Rettungsdienst geeignete Kandidaten aus. Neben Multiple-Choice-Tests und dem eigentlichen Bewerbungsgespräch werden auch praktische Fertigkeiten und Kenntnisse in der Übungssituation geprüft. Unter Beobachtung erfahrener RKiSH-Mitarbeiter wird dabei ein wichtiges Einstellungskriterium mitgetestet: die Teamfähigkeit des Bewerbers. „Es nützt uns nichts, wenn ein Rettungsassistent zwar vieles kann, aber allein vor sich hinarbeitet. Er muss im Ernstfall auch für seine Kollegen da sein und im Team mit ihnen zusammenarbeiten können“, erläuterte Personalchefin Angela Hoyer. Im Zweifel sei dieses Kriterium ebenso wichtig wie fachliche Kenntnisse. „Wenn wir merken, dass ein Bewerber vielleicht in einem speziellen Punkt ein fachliches Defizit aufweist, ansonsten aber sehr gut ist, stellen wir ihn oft dennoch ein – und schicken ihn bereits in der Probezeit zu einer entsprechenden Nachschulung“, sagte Hoyer. Weitere wichtige Teilbereiche des Auswahlverfahrens sind die drei Praxisstationen, die den Ernstfall im Alltag simulieren. Beim fachlichen Praxistest wird besonderes Augenmerk auf die Wiederbelebungs maßnahmen nach ERC-Standard und auf die Traumaversorgung gelegt. Bei der Bewertung spielt die Bewältigung dieser Aufgaben eine wichtige Rolle. Zwei Spezialfälle, bei denen Fitness und fachlich-soziale Kompetenz gleichermaßen gefordert sind, stellen die Bewerber vor besondere Herausforderungen: Zunächst müssen sie jeweils zu zweit einen schweren Patientendummy im Tragesessel ein Stockwerk um enge Kurven herum herunter tragen. Der Blutdruck des Bewerbers wird hierbei vor und nach der Kraftanstrengung gemessen – ein sicheres Indiz für die vorhandene Fitness. In Teil zwei der Praxisstation bekommen es die Rettungsassistenten mit einem besonders renitenten Zwei Bewerber demonstrieren bei einer Übung ihre praktischen Fähigkeiten. (Foto: RKiSH/Jahnke) Patienten zu tun, der sich der Behandlung widersetzt – Einfühlungsvermögen, kommunikative Stärken und letztlich auch körperlicher Einsatz sind hier gefragt. Der „Patient“ ist ein Lehrrettungsassistent, der die Situation aus eigener Erfahrung kennt. Nach dem Auswahltag entscheidet eine Kommission der RKiSH darüber, welche Bewerber eingestellt, welche abgelehnt und welche auf die Wartelisten gesetzt werden. Dabei zählen zum einen leicht darstellbare Kriterien wie gesundheitliche Eignung, Schulabschluss, Test- und Übungsergebnisse, zum anderen aber auch die Eindrücke, die ein Bewerber hinterlassen hat. Dabei werden anhand eines Bewertungsbogens auch diese Eindrücke so objektiv wie möglich dargestellt. Abschreckend wirkt das System offenbar nicht. Die RKiSH verzeichnet mehr Bewerbungen denn je, sie kommen aus dem gesamten Bundesgebiet. Von 2007 bis 2010 ist die Zahl der RKiSH-Mitarbeiter von 406 auf 518 gestiegen. Wegen des demografischen Wandels erwartet die RKiSH einen weiter steigenden Bedarf an Rettungskräften. (PM/Red) Ausgabe 7 | Juli 2011 25 SCHLESWIG-HOLSTEIN KV-Abgeordnetenversammlung Keine Konfrontation mit der KBV: Regionalisierung besänftigt die KV Der KBV-Chef ist in Bad Segeberg wieder willkommen. Köhler und die KV Schleswig-Holstein treten gemeinsam für eine Regionalisierung ein. In Schleswig-Holstein fühlte man sich von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) einst verraten und verkauft. Die amtierende KV-Chefin riet dem KBV-Chef öffentlich, „einfach mal den Mund zu halten“. Und Dr. Andreas Köhler stieß bei einem Besuch in Bad Segeberg auf eisige Ablehnung – alles Schnee von gestern. Respekt zollte der Vorsitzende der Abgeordnetenversammlung Dr. Christian Sellschopp dem Gast und bescheinigte ihm eine „tolle Diskussion“ mit den Abgeordneten. KV-Chefin Dr. Ingeborg Kreuz warb um Verständnis für die nicht immer einfache Situation der KBV-Spitze, die aus den 17 KVen stets mit gegensätzlichen Forderungen konfrontiert wird. Zur Entschädigung für dieses schwere, aber gut dotierte Amt gab es in der Abgeordnetenversammlung sogar ein Geschenk für den Gast. Die KV im Norden, plötzlich Mitglied im Köhler-Fanclub? Zumindest ist ein deutlicher Stimmungsumschwung zu verzeichnen. Eine Ursache dafür ist Köhlers Kurs pro Regionalisierung. Der KBV-Chef ist klarer Verfechter einer Rückverlagerung von Verantwortung und Entscheidungsspielräumen in die Länder-KVen – so wie es die Schleswig-Holsteiner seit Jahren fordern, weil sie durch die zentralistischen Entscheidungen viele Nachteile erlitten haben. Köhler seinerseits wäre froh, Verantwortung in die Regionen abgeben zu können. Denn die Erfahrungen der vergangenen Jahre haben gezeigt, dass der KBV selbst dann noch die Rolle des Prügelknaben zugewiesen wird, wenn sie zusätzliche Milliardenbeträge für die niedergelassenen Ärzte aushandelt. Eine gerechte bundesweite Verteilung dieser Zuwächse war offenbar nicht gelungen. Köhler machte deutlich, dass er sich von der Regionalisierung nicht abbringen lassen wird, auch wenn dies schon acht KVen versuchen – in einigen Ländern scheint das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten geringer ausgeprägt als in Schleswig-Holstein. „Es ist besser, Sie machen es selber“, sagte Köhler. Eine Abkehr von dieser Linie 26 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt kann er sich nur vorstellen, wenn ihn alle Länder-KVen geschlossen dazu auffordern – Geschlossenheit aber, das zeigen die vergangenen Jahre, ist innerhalb der Länder-KVen nicht zu erwarten. Eine Kostprobe des schleswig-holsteinischen Selbstbewusstseins gab Kreuz auch beim Thema ambulante spezialärztliche Versorgung. Wo andere KVen ihre Sorgen in Resolutionen ausdrücken und vor den vermeintlich übermächtigen Konkurrenten aus dem Kliniksektor zittern, sagte Kreuz: „Unsere Fachärzte sind gut aufgestellt und können im Wettbewerb mit den Kliniken bestehen.“ Damit beurteilte sie die geplanten Regelungen aus dem GKV-Versorgungsstrukturgesetz deutlich positiver als andere KVen, die auf gleiche Wettbewerbsbedingungen pochen. Diese Einschränkung machte Kreuz allerdings genauso wie Köhler. Der KBV-Chef begrüßte, dass die KVSH die Herausforderung in der spezialärztlichen Versorgung so selbstbewusst annimmt. Er hält die ambulante spezialärztliche Versorgung für tragbar, wenn sie im Sinne der niedergelassenen Ärzte weiter entwickelt wird. Dazu gehören für ihn gleiche Qualitätsanforderungen an Praxen und Kliniken. Köhler kritisierte in diesem Zusammenhang die Dominanz des Gemeinsamen Bundesausschusses bei der Ausgestaltung, weil die niedergelassenen Ärzte in diesem Gremium keine Chance auf die Durchsetzung ihrer Interessen sehen. Für einen fairen Wettbewerb muss nach seiner Forderung bei den Klinikbudgets genauso bereinigt werden wie bei der Gesamtvergütung der KVen. Weiteres Problem: KVen sind bei Vertragsabschlüssen nach bisheriger Planung außen vor. Niedergelassene Ärzte, die an der spezialärztlichen Versorgung teilnehmen wollen, müssten also mit den Krankenkassen direkt abrechnen – was für bürokratischen Aufwand sorgt. Kassen, nicht KVen, wären in diesem Bereich für die Prüfung von Wirtschaftlichkeit und Qualität zuständig – Praxisinhaber müssten also mit Kassenprüfern rechnen. Dirk Schnack BÜCHER Gehirn und Gedicht Verbindung zwischen Medizin und Literatur liegt heute näher Hirnforscher trifft auf Dichter und Sprachforscher: Heraus kommen interessante Erkenntnisse auch für Ärzte. Wenn sich ein Hirnforscher (Prof. Arthur Jacobs, Berlin) und ein Dichter und Sprachwissenschaftler (Raoul Schrott, Wien) zusammentun und zum Thema Denken und Dichtung forschen, können interessante Erkenntnisse herauskommen. Beide berichteten in einem angeregten Gespräch im Philosophischen Café des Hamburger Literaturhauses über ihr neues Buch „Gehirn und Gedicht – Wie wir unsere Wirklichkeiten konstruieren“, Hanser Verlag. Es ging dabei nicht um spezifische Sprach- und Denkstörungen, wie sie die Phoniatrie/Pädaudiologie mit Logopädie oder die Neurologie/Psychiatrie und die Rehabilitationsmedizin (z.B. nach Schlaganfall) interessieren. Für Ärzte ergab sich auch für die Patienten- (und Menschen-)Behandlung allgemein manch Bemerkenswertes. So sei das Sprechen mit treffenden Sprachbildern (Metaphern) wirkungsvoller als gemeinhin angenommen: eine tröstliche und wegen des langsamen Wachstums gewählte Bezeichnung wie „Haustierkrebs“, so kann man Raoul Schrott interpretieren, dürfte dem betagten Prostatakarzinom-Patienten nicht mehr aus dem Sinn gehen. Die Pharmaindustrie und ihre PR-Berater wüssten von der Kraft der Metaphern, so die Benennung eines gewinnträchtigen Potenzmittels in phonetischer Anspielung auf Niagara-Fälle und „via“ als Viagra. Dann die simple Frage, warum wir, Patienten wie Ärzte, manche Texte sehr gut behalten, andere nicht: die Kraft des einprägsamen Reims, der gesprochenen oder gesungenen Verse, der Lyrik gegenüber einem trockenen Prosatext. Einen Text, der Existenzschwierigkeiten der Ärzte im Spannungsfeld zwischen kurativer und präventiver Medizin und vielleicht zwischen Kassen- und Maximalmedizin beinhaltet, können wir uns viel weniger merken als den berühmten, humorvoll überspitzten Vers von Eugen Roth (1959): Was bringt den Doktor um sein Brot? a) die Gesundheit, b) der Tod. Drum hält der Arzt, auf dass er lebe, uns zwischen beiden in der Schwebe. Oder ein anderes Beispiel („Trost“) vom selben Autor zum Thema „Nutzen der Medizin“: „Leicht sieht ein jeder, der nicht blind, wie krank wir trotz der Ärzte sind. Doch nie wird man die Frage klären, wie krank wir ohne Ärzte wären. Was könnte die Medizin von der Dichtung vor allem lernen, fragte der Chronist beide Autoren. Die stärkere Einbeziehung der menschlichen Emotionen, hieß es. Vermutlich wäre dies sinnvoll nicht nur in der Psychotherapie oder in der Palliativmedizin, sondern im schlechthin im Patientengespräch. Und eine andere Idee: Gedichte können unser Selbstbelohnungszentrum im Hirn stimulieren, hat Arthur Jacobs festgestellt – sollte also nicht der Arzt eigentlich geeigneten Patienten auch das Lesen von Gedichten verschreiben? Ja, meinte Schrott im Interview mit Deutschlandradio Kultur, nur müssten die Ärzte sich dazu mehr mit Lyrik beschäftigen. Eine solche Verbindung zwischen Medizin und Literatur läge heute näher als in früheren naturwissenschaftlich geprägten Epochen der Medizin. Dies zeigt auch die derzeit laufende Veranstaltungsreihe „Kultur existiert zwischen den Gehirnen“ (Neurowissenschaften entdecken die Kraft des Sozialen) in der Katholischen Akademie Hamburg. Schließlich könnte auch die medizinische Fortbildung aus dem Dargebotenen lernen. Inhaltlich könnte mehr berücksichtigt werden, dass „Wissen meist assoziativ entsteht“, d.h. etwa, Neues mit interessanten, bekannten oder aktuellen, eher positiv bewerteten Anknüpfungspunkten zu verbinden. Formal muss zur gleichen, ja langweiligen Routine mancher Fortbildungsveranstaltungen eigentlich nichts mehr gesagt werden, oder doch dies: Dichtung wie Hirnforschung unterstützen die These, dass langsameres, aber betontes, lebhaftes Sprechen mit wohlklingenden Metaphern gegenüber sachlich-lieblosem Herunterleiern deutlich mehr Verständnis und Behalten bringt. Horst Kreussler Ausgabe 7 | Juli 2011 27 SCHLESWIG-HOLSTEIN Honorarärzte: Exotenstatus in den Großstädten, Normalfall bei Unterversorgung Honorarärzte sind erfahren und qualifiziert, aber nicht immer angesehen. In vielen Krankenhäusern geht ohne sie nichts mehr. Hochkonjunktur für Vermittler. Fachärzte, die in medizinischen Einrichtungen zeitlich befristet freiberuflich auf Honorarbasis tätig sind: So beschreibt die Bundesärztekammer Honorarärzte. Hinter der trockenen Definition stecken in Deutschland zahlreiche interessante Einzelschicksale und Arbeitsbeziehungen von Ärzten, denen die Tätigkeit als Honorararzt zunehmend attraktiv erscheint. Ihre Zahl ist in den vergangenen Jahren auf rund 4.000 angestiegen, obwohl sich die Chancen auf eine Festanstellung deutlich erhöht haben. Als Notlösung, um eine kurze Zeitspanne ohne festes Beschäftigungsverhältnis zu überbrücken, dient die Honorararzttätigkeit also keineswegs immer. Dennoch ist der Ruf der Honorarärzte bei vielen negativ – manche betrachten sie als eine Art Söldner, die besser verdienen als die fest angestellten Ärzte. Die Badische Zeitung ordnete das Image der Honorarärzte jüngst „irgendwo zwischen Retter und Schmuddelkind“ ein. Zur Versachlichung der Rolle des Honorararztes haben eine Positionsbestimmung von Bundesärztekammer und Kassenärztlicher Bundesvereinigung sowie eine Studie des Bundesverbandes Deutscher Honorarärzte beigetragen. Darin wird festgestellt, dass Honorarärzte in deutschen Krankenhäusern immer häufiger Dienste auf Zeit, Stationsarbeiten, Visiten oder administrative Tätigkeiten zur Überbrückung von Auslastungsspitzen oder personellen Engpässen übernehmen. Eine Vorstellung von den Beweggründen gibt erstmals eine Umfrage im Auftrag des Bundesverbandes der Honorarärzte, die von vielen Ärztekammern unterstützt wurde und an der sich rund 700 Honorarärzte beteiligten. Die Ergebnisse zeigen, dass Honorarärzte keineswegs junge ungebundene Ärzte sind, die diese Tätigkeit kurzfristig ausprobieren – das Gegenteil ist der Fall. Über 70 Prozent von ihnen sind männlich und haben ein mittleres Alter von 48 Jahren. Oft leben sie in Familien: 60 Prozent sind verheiratet, 69 Prozent haben Kinder, davon Drei Viertel abhängig. 70 Prozent der Honorarärzte hatten ihre letzte Fest28 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt anstellung im Krankenhaus, 13 Prozent waren zuvor in eigener Praxis tätig. 89 Prozent haben einen Facharzttitel und im Durchschnitt weisen sie über 14 Jahre Berufserfahrung als Facharzt auf. Zwei Drittel der Honorarärzte haben promoviert, 40 Prozent von ihnen waren zuvor in leitender Position eines Krankenhauses tätig. Die häufigsten Einsatzgebiete sind die Anästhesie, die Allgemeinmedizin, Innere und Gynäkologie. Häufige Zusatzbezeichnungen von Honorarärzten sind Notfallmedizin, Intensivmedizin und manuelle Therapie. Vorteile sehen die Honorarärzte in besseren Verdienstmöglichkeiten, in der vollen Vergütung jeder geleisteten Arbeitsstunde, in der flexibleren Arbeitszeit und der möglichen Teilzeit. Als Nachteile werden eine unsichere Rechtslage in Bezug auf Scheinselbstständigkeit, Versicherungsfragen, fehlende soziale Absicherung und fehlende Anerkennung genannt. Allgemeinärztliche Honorarärzte werden mit rund 80 Euro je Stunde vergütet. Die Stundensätze können aber je nach Fachgruppe deutlich höher ausfallen. Es ist üblich, dass der Auftraggeber für Unterkunft und Verpflegung aufkommt, Reisekosten übernimmt dagegen der Auftragnehmer. Persönliche Erfahrungsberichte zeigen, dass viele Ärzte mit diesen Rahmenbedingungen zufriedener sind als ihre festangestellten Kollegen. So geht es auch Dr. Florian Hentschel aus Berlin, der seit Jahren als Honorararzt tätig ist und dabei viele Kliniken und Arbeitgeber in Norddeutschland kennen gelernt hat. Sein Einstieg in die Honorararzttätigkeit war klassisch: Eigentlich wollte er nur die Zeit überbrücken, bis er eine für sich geeignete Praxis in Berlin gefunden hatte. Die Tätigkeit als Honorararzt sah er als willkommene Interimslösung, die ihm ein vernünftiges Einkommen und Flexibilität ermöglichte. Heute arbeitet Hentschel noch immer als Honorararzt, eine Praxis sucht der Allgemeinmediziner schon lange nicht mehr. Seinen Wohnort hat er noch immer in Berlin, seine Arbeitsorte wechseln monat- SCHLESWIG-HOLSTEIN lich, manchmal wöchentlich. Ob das attraktiv oder bedauernswert ist, überlässt Hentschel jedem Betrachter selbst. Eine pauschale Empfehlung für oder gegen die honorarärztliche Tätigkeit hält er nicht für angebracht. Fest steht für ihn: „Das ist nicht für jeden geeignet. Es ist ein ständiger Balanceakt zwischen Anpassung und Abgrenzung.“ Auf einer Veranstaltung des Medizin-ManagementVerbandes in Hamburg, wo er als zweiter Vorsitzender des Bundesverbandes der Honorarärzte über seine Tätigkeit berichtete, stellte Hentschel klar, dass für ihn persönlich in den vergangenen Jahren die Vorteile überwogen. Bei vier verschiedenen Diese Beweggründe gewinnen vor dem Hintergrund des zunehmenden Ärztemangels für die Kliniken als Arbeitgeber an Bedeutung: Ärzte in Festanstellung beklagen den Verlust an Wertschätzung und fühlen sich zum Teil fremdbestimmt. Für viele wiegt auch die geringere Absicherung als Honorararzt die Vorteile dieser Tätigkeit nicht auf. Dr. Florian Hentschel: „Honorararzt ist ein ständiger Balanceakt zwischen Anpassung und Abgrenzung.“ Vermittlungsagenturen ist er gelistet, die Nachfrage nach seiner Tätigkeit ist so hoch, dass er längst nicht mehr jedes Angebot annehmen muss. Dies hält er ohnehin nicht für angeraten, weil nach seinen Erfahrungen auch nicht jede Vermittlungsagentur seriös arbeitet. Nicht geeignet ist die Honorararzttätigkeit nach Ansicht Hentschels für Ärzte, die Sicherheit und wohnortnahe Arbeit suchen. Honorarärzte sind ständig unterwegs, wohnen in Hotels, müssen sich selbst um ihre soziale Absicherung kümmern und sich immer wieder auf neue Kollegen einstellen – Flexibilität ist also Grundvoraussetzung für die Honorararzt tätigkeit. Genauso flexibel können sie sich aber auch ihre Arbeit einteilen. Was aber sind die Gründe, sich über eine Interimszeit hinaus für die Honorararzttätigkeit zu entscheiden? Die 2010 abgeschlossene Studie zeigt, dass die Mehrzahl der Honorarärzte unzufrieden ist mit den Strukturen im deutschen Gesundheitswesen. Als Kritikpunkte werden fehlende berufliche Autonomie und mangelnde Möglichkeiten zur Teilzeitarbeit genannt. Auch die von den Teilnehmern empfundene Unabhängigkeit und die Freiheit, das Arbeitsmaß selbst bestimmen zu können, spielen eine wichtige Rolle. Mit anderen Worten: Honorararzt wird man nicht wegen finanzieller Anreize, sondern eher aus Enttäuschung über das deutsche Gesundheitswesen. (Foto: di) Hentschel berichtete in Hamburg, dass ihm im ersten Jahr seiner freiberuflichen Tätigkeit die finanzielle Unsicherheit zu schaffen machte. Folge war, dass er so viele Jobs wie möglich annahm. Inzwischen hat er gelernt, dass er sich seine Freiräume suchen und diese auch nutzen muss. Der Familien vater hat die letzten vier Jahre das Weihnachtsfest mit seiner Familie gefeiert. „Welcher Klinikarzt kann das schon von sich sagen“, sagt Hentschel. Dafür nimmt er in Kauf, von manchen Kollegen als Exot oder Söldner angesehen zu werden. Dabei hat die Tätigkeit wenig Exotisches: In vielen anderen Ländern sind Honorarärzte seit Jahrzehnten selbstverständlich und auch in Deutschland werden sie immer beliebter. Auf rund 4.000 hauptberufliche und 10.000 nebenberufliche Honorarärzte wird ihre Zahl in Deutschland geschätzt. Genaue Zahlen gibt es nicht, weil die Vermittlungsagenturen die Daten ihres Personalpools nur ungern preisgeben. Fest steht aber, dass immer mehr Krankenhäuser auf Honorarärzte zurückgreifen, um Personalengpässe zu überbrücken. Viele könnten ohne sie den Betrieb nicht mehr aufrechterhalten, sind aber dennoch zum Teil unzufrieden mit dem Einsatz der Honorarkräfte. Ausgabe 7 | Juli 2011 29 SCHLESWIG-HOLSTEIN Nach Hentschels Erfahrungen sollten Kliniken aus organisatorischen Gründen höchstens zehn Prozent ihrer Ärzte mit Honorarkräften besetzen. Ohnehin hält er Honorarkräfte für keine Antwort auf den Ärztemangel. Die finden deutsche Kliniken nach seinen Erfahrungen aus Tätigkeiten in mehr als zwei Dutzend Krankenhäusern, wenn sie ihre Ärzte in verantwortlicher Stellung besser bezahlen, sich intensiver um die Ausbildung der jungen Ärzte kümmern und die Wertschätzung erhöhen. Fehlende Wertschätzung erlebt Hentschel genauso wie gut organisierte Kliniken, in denen er regelmäßig und gerne arbeitet. Daneben gibt es für Honorarärzte andere Jobs wie private Notdienste oder Reiserückhol-Betreuungen. Zum kollegialen Miteinander zwischen fest angestellten und Honorarärzten: In der Positionsbestimmung der Körperschaften wird ein oft gespanntes Verhältnis konstatiert. „Jeder meint, der andere habe die besseren Karten und dies gehe auf seine Kosten“, heißt es. Auch wenn dies objektiv nicht zutrifft, kann eine solche Einstellung zu Problemen im Arbeitsalltag führen. Die Körperschaften mahnen: „Deshalb sollten sich beide Seiten verstärkt die Berufsordnung bewusst machen: Sie enthält das Gebot, sich kollegial zu verhalten und respektvoll miteinander umzugehen.“ Appelle allein reichen nach Ansicht der Körperschaften nicht aus. „Entscheidet sich eine Einrichtung für die Zusammenarbeit mit Honorarärzten, sollte dies auf einem möglichst breiten Konsens aller Beteiligten basieren.“ Daher seien insbesondere die Klinikleitungen sowie die Chefärzte gefordert, klare Vorgaben zur Arbeitsorganisation, zu den Befugnissen und Kommunikationsströmen zu schaffen. Dies betrifft Einsatzzeiten und -orte und die Befugnisse gegenüber dem nachgeordneten Personal. Die Körperschaften empfehlen: „All diese Bereiche müssen eindeutig definiert und organisiert sein, um Konflikte von Anfang an zu vermeiden.“ Damit wird deutlich, dass Klinikführungen offene Stellen nicht einfach nur mit Aushilfskräften besetzen und sich dann zurücklehnen können, sondern darüber hinaus gefordert sind – sie müssen ein Gespür für aufkeimende Konflikte entwickeln, diese frühzeitig thematisieren und Strukturen schaffen, die zur Konfliktvermeidung beitragen können. Die Recherche zur Vorbereitung dieses Titelthemas, zu der auch die Befragung von Klinikverantwortlichen in Schleswig-Holstein zählte, lässt vermuten, dass dieses von den Körperschaften angemahnte Gespür noch längst nicht in allen Kran30 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt kenhäusern des Landes in ausreichendem Maße entwickelt ist. Wer sich für eine Tätigkeit als Honorararzt entscheidet, muss sich damit abfinden, dass die Mehrzahl seiner Auftraggeber nicht in den großen Städten sitzt. Kliniken in Berlin und Hamburg haben wenig Bedarf an Honorarkräften. Faustformel: Je unattraktiver der Standort, desto höher ist der Bedarf an Honorarkräften. Hentschel spürt, dass eine Honorararzttätigkeit nicht als Sprungbrett für eine große Karriere gilt, viele dies sogar als Sackgasse ansehen. Doch es gibt auch eine andere Entwicklung: Immer Honorarärzte decken Personallücken Mit der steigenden Zahl von Ärzten auf Reisen sind auch Vermittlungsagenturen wie Pilze aus dem Boden geschossen. Etwa 140 sind es zurzeit. Einer der Ersten war Dr. Jochen Jouaux. Der Arzt für Anästhesie und Intensivmedizin lernte in England das Prinzip der Locum Doctors kennen und schätzen: Ärzte, die ihre Arbeitskraft einer Klinik auf Zeit und gegen Honorar zur Verfügung stellen. Als Selbstständige sind sie ihr eigener Chef, entscheiden frei über Aufträge und Arbeitszeiten. Das Honorar wird frei verhandelt und richtet sich nach Angebot und Nachfrage. Zurück in Deutschland gründete Jouaux 2001 die Facharzt-Agentur in Bielefeld. Während es bis dahin lediglich eine Vermittlung von Urlaubsvertretungen bei niedergelassenen Ärzten gab, bietet Jouaux ein umfangreiches Dienstleistungspaket an. „Die Vermittlung eines Honorararztes für ein Krankenhaus zu organisieren, ist eine andere Herausforderung als für eine Praxis“, erklärt Geschäftsführer Christoph Fastenrath. Der Honorararzt müsse die notwendige Qualifikation besitzen und benötige umfangreiche Informationen, damit er schnell und sicher in der Klinik arbeiten könne. Fastenrath: „Gute Vorbereitungen sind wichtig.“ Nicht jede Agentur kann aus seiner Sicht die notwendige Qualität bieten – der Markt werde sich konsolidieren, so Fastenrath. „Der Markt ist im Fluss – die Zukunft können wir nicht absehen“, erklärt auch Christoph Siegmann, Geschäftsführer der 2008 gegründeten „doc-tari“ mit Sitz in Berlin. Er sieht es gelassen: „Wir machen es so lange, wie es für uns funktioniert.“ Der Arztmangel lässt die Branche aufleben. „Der Bedarf ist riesengroß“, so Siegmann, der rund 3.500 Ärzte in ganz Deutschland vermittelt. „Eine große Zahl der Kunden kommt aus dem ländlichen Raum.“ SCHLESWIG-HOLSTEIN mehr Kliniken bieten Hentschel an, länger zu bleiben und in ein Angestelltenverhältnis zu wechseln. Dies zeigt, dass die vermeintlichen Exoten auch in Deutschland langsam etablierter werden – unterstrichen wird dies durch die große Erfahrung, die Honorarärzte besitzen. Zu den Nachteilen der Honorararzttätigkeit zählt, dass man sich mit zahlreichen rechtlichen Fragen auseinandersetzen muss. Eine dieser Fragen betrifft die Kammerzugehörigkeit, weil die wechselnden Auftraggeber über die Grenze eines Kammerbereichs hinausgehen können. Die Kammer- und Heilberufe- Auffällig ist auch ein Nord-Süd-Gefälle – „im Norden wird mehr gesucht als im Süden“, so Siegmann. Eine Erfahrung, die auch die Facharzt-Agentur gemacht hat. Geringe Wertschätzung, viel Arbeit, zu geringes Gehalt – so lauten häufig genannte Gründe für den Wechsel in die Selbstständigkeit der meist langjährig tätigen Ärzte. Auch Mediziner im Rentenalter haben diese Arbeitsform entdeckt, um noch zeitweise beruflich aktiv zu sein. Fastenrath glaubt, dass darüber Ärzte wieder nach Deutschland zurückkommen, die ihre Heimat aus Frust verlassen haben. Dem Ärztemangel kann darüber aber nicht komplett entgegengewirkt werden. Fastenrath: „Das wird nicht funktionieren – da sind andere Konzepte notwendig“. Kliniken sind zwar auf Leihärzte angewiesen, manche stehen mit dem Modell aber auf Kriegsfuß. „Zu teuer und zu wenig effizient“ lautet die knappe Auskunft von Dr. Christian Utler, Geschäftsführer des Malteser Krankenhauses in Flensburg, der jetzt zum ersten Mal drei Honorarärzte einstellen musste. Wenig glücklich ist damit auch Harald Stender, Geschäftsführer des Westküstenklinikums (WKK) in Heide und Brunsbüttel. Er bemängelt geringe Flexibilität und zu hohe Kosten für die Suche und das beschäftigen von Honorarärzten. Diese würden sich oft weigern, an Wochenenden oder Feiertagen zu arbeiten oder den Bereitschaftsdienst zu übernehmen. Stender: „Das ist für das Arbeitsklima nicht gut.“ Für das WKK ist der Honorararzt eine NothilfeMaßnahme, wenn nichts mehr geht - im vergangenen Jahr war dies sieben Mal der Fall. „Es sind auch nicht immer die besten Ärzte“, lautet die persönliche Erfahrung Stenders. Angela Schmid gesetze der Länder regeln diese Frage unterschiedlich. Die von der Bundesärztekammer favorisierte Monomitgliedschaft lässt sich nicht aufrechterhalten, wie eine Rückmeldung aus den Landesgesundheitsbehörden zeigt. Die Bundesärztekammer hat deshalb angekündigt, sich um eine praktikable Ausgestaltung von Mehrfachmitgliedschaften zu bemühen. Eine weitere Frage betrifft die Zugehörigkeit zum Versorgungswerk. Die Bundesärztekammer empfiehlt hierzu, sich mit dem jeweiligen Versorgungswerk direkt in Verbindung zu setzen. Aufgrund fehlender Rechtsprechung ist es derzeit nicht möglich, honorarärztliche Tätigkeit in eine der beiden Kategorien selbstständige freiberufliche Tätigkeit oder abhängige Beschäftigung einzuordnen. Deshalb wird derzeit jeder Einzelfall bewertet. Um das Risiko einer Scheinselbstständigkeit zu minimieren, empfehlen die Körperschaften Honorarärzten, beim Abschluss von Verträgen verstärkt auf den faktischen Nachweis der Eigenverantwortlichkeit und Unabhängigkeit von fachlichen Anweisungen zu achten. Als Ergebnis ihrer gemeinsamen Positionsbestimmung kommen Kassenärztliche Bundesvereinigung und Bundesärztekammer zu Schlussfolgerungen, die sie als erste berufspolitische Einschätzung und Bewertung, aber nicht als abschließend verstehen. Darunter fällt die Erkenntnis, dass die verzeichnete Zunahme honorarärztlicher Tätigkeit nicht Ursache, sondern Auswirkung und Folge des Ärztemangels sowie der erheblich gesunkenen Attraktivität ärztlicher Arbeitsbedingungen in Klinik und Praxis ist. „Auch wenn es gelingt, die Arbeitsbedingungen von Ärzten zu verbessern und wenn Maßnahmen zur Behebung des Ärztemangels greifen, wird es künftig Honorarärzte geben: Kurzfristige Einsätze etwa bei Urlaubs-, Krankheits-, Schwangerschafts- oder Praxisvertretungen sind immer erforderlich“, heißt es in der Positionsbestimmung. Als Beweggründe für einen Wechsel in die honorarärztliche Tätigkeit hat man die gefühlte und erlebte Unabhängigkeit sowie die Freiheit, das Maß der eigenen Arbeit selbst bestimmen zu können, ausgemacht. Der bessere Verdienst mit voller Vergütung aller geleisteten Arbeitsstunden werden als weiterer Anreiz gesehen. Und man verweist auf den kollegialen Umgang zwischen Honorarärzten und der Stammbesetzung einer medizinischen Einrichtung als wesentliche Voraussetzung für die sachgerechte und qualitativ hochstehende ärztliche Versorgung von Patienten. Dirk Schnack Ausgabe 7 | Juli 2011 31 SCHLESWIG-HOLSTEIN Gesundheitspolitik zur Kieler Woche Regionalisierung kann helfen, ist aber keine Patentlösung Neue Auflage mit bekannten Experten: Die gesundheitspolitische Veranstaltung des Fritz Beske Instituts zur Kieler Woche versammelte ein hochkarätiges Podium. Die Regionalisierung im Gesundheitswesen wird von den meisten Akteuren herbeigesehnt. In der gesundheitspolitischen Diskussion der vergangenen Monate rückte sie immer mehr in den Mittelpunkt, bis sie schließlich wie ein Allheilmittel für die Probleme im Gesundheitswesen erschien. Die gesundheitspolitische Veranstaltung des Fritz Beske Instituts für Gesundheits-System-Forschung Kiel am 24. Juni machte klar, dass die Regionalisierung diesen Anspruch nicht erfüllen kann – dass sie von den meisten Experten aber dennoch als sinnvoll erachtet wird. Für Problemlösungen, das wurde ebenfalls deutlich, bestehen schon heute Spielräume. Die finden sich für die Selbstverwaltung nach Ansicht von DAK-Chef Prof. Herbert Rebscher im nach seiner Ansicht „liberalsten Vertragsrecht der Welt“. Er appellierte an seine Mitstreiter, die Selbstverwaltung besser zu nutzen und selbst nach Lösungen vor Ort zu suchen. „Wir haben es selbst in der Hand. Wir müssen nur zusammenfinden“, sagte Rebscher, der auch nach Jahrzehnten im Gesundheitswesen nicht seinen Glauben an die „Gestaltungskraft ver- nünftiger Menschen“ verloren hat. Rebscher sprach sich für eine bundesweite Finanzstruktur und einen bundesweiten Leistungsrahmen aus, der aber regionale Verhandlungen und Kooperationsmodelle ermöglicht. „Mit kleinteiligen Verträgen habe ich als Vertreter einer bundesweiten Kasse kein Problem“, versicherte Rebscher. Zuvor hatte Gastgeber Prof. Fritz Beske die Rahmenbedingungen und Herausforderungen skizziert, unter denen das deutsche Gesundheitswesen steht. Eine davon ist die demografische Entwicklung mit ihren Konsequenzen: Es wird immer Menschen geben, die länger im Ruhestand sind, als sie gearbeitet haben. Eine andere ist die steigende Morbidität. Beske nannte die Zahl von derzeit rund 10.000 Demenzkranken in Schleswig-Holstein. Für 2050 lautet die Prognose: 22.000 Demenzkranke. Die alles lösende Reform, das stellte Beske klar, ist für diese Probleme nicht in Sicht. Viele Experten auf seinem Podium aber glauben, dass die Regionalisierung helfen kann. Begrüßen würden die Regionalisierung sowohl Schleswig-Holsteins KV-Vorsitzende Dr. Ingeborg Kreuz Prof. Herbert Rebscher 32 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt SCHLESWIG-HOLSTEIN Dr. Ingeborg Kreuz als auch Genossenschaftschef Dr. Klaus Bittmann. Der frühere Plöner Landrat Dr. Volkram Gebel und Patientenvertreter WolframArnim Candidus sowie Gesundheitsminister Dr. rer. pol. Heiner Garg (FDP) erhoffen sich davon ebenfalls Fortschritte. GBA-Chef Dr. Rainer Hess und Dr. Rudolf Kösters von der Deutschen Krankenhausgesellschaft dagegen outeten sich als Skeptiker und warnten vor zu viel Optimismus. Hess gab zu bedenken, dass es Ärzte waren, die nach mehr Zentralismus im Gesundheitswesen gerufen hatten, um eine Angleichung der Honorierung an die Bundesländer mit den besten Vergütungen zu erreichen. Und: Patienten werden bundesweit auf gleiche Rechte und Leistungen pochen, gab er zu bedenken. Ob dies dauerhaft bei regional unterschiedlichen Verträgen möglich ist, müsse abgewartet werden. Stichwort Dauerhaftigkeit: Hess prangerte an, dass im Gesundheitswesen viel zu kurzfristig agiert wird. Es fehle an einem Konsens über langfristige Konzepte. Sein Wunsch: Für die nächsten zehn Jahre eine Lösung finden, die nicht nach der nächsten Wahl gleich wieder einkassiert wird. Kösters verwies darauf, dass für regionale Verträge auch regional unterschiedliche Einnahmen generiert werden müssten: „Dann laufen wir dahin, wo wir schon waren. Und wir haben diesen Weg verlassen, weil es nicht lief.“ Auch die Befürworter machten klar, dass Regionalisierung allein nur wenig bewirken, zusammen mit anderen Rahmenbedingungen aber helfen kann. Garg etwa sprach sich für ein dauerhaftes finanzi- elles Fundament aus, das jenseits von Ideologien und Parteien bestehen müsse: „Sonst können wir so viel regionalisieren, wie wir wollen.“ Für dieses Fundament müssten „alle, die können“ herangezogen werden. Kreuz verlangte, dass die Politik nur noch Rahmenbedingungen setzt und die Ausgestaltung komplett den Akteuren der Selbstverwaltung überlässt – eine Forderung, die auch Garg in der Vergangenheit schon gestellt hatte. Candidus nannte als Voraussetzung, dass Politik der Bevölkerung ehrlich sagt, was mit den Ressourcen überhaupt noch finanzierbar ist. Zugleich sollte sie die Menschen stärker in die Pflicht nehmen und deutlich machen: „Ich bin für meinen Körper und meine Gesundheit selbst verantwortlich.“ Hierfür sei verstärkte Bildung zum Erhalt der Gesundheit erforderlich, forderte der Präsident der Bürgerinitiative Gesundheit. Bittmann nannte die Beseitigung des Besitzstandsdenkens im Gesundheitswesen als Voraussetzung: „Synergien suchen, statt Kriegsschauplätze eröffnen.“ Gebel hat in seiner Zeit als Landrat vor Ort gespürt, dass manche Mangelszenarien in der Versorgung längst eingetreten sind. Er beteuerte: „Wir in den Kommunen haben begriffen, dass wir selbst etwas tun können.“ Im Übrigen glaubt er nicht, dass es noch an Erkenntnissen über Ursachen für die Probleme mangelt – es fehle nur an der Umsetzung. Für die Zukunft gab sich der erfahrene Landrat wenig optimistisch: „Es gibt zwar Selbstheilungskräfte im Gesundheitswesen – aber ob die richtigen Entscheidungen getroffen werden, ist fraglich.“ Dirk Schnack Wolfram-Arnim Candidus Dr. rer. pol. Heiner Garg (Fotos: di) Ausgabe 7 | Juli 2011 33 SCHLESWIG-HOLSTEIN Ärztinnenbund Führungspositionen sind für Ärztinnen bald selbstverständlich Eine Umfrage des Ärztinnenbundes zeigt, welche Perspektiven erfolgreiche Ärztinnen in ihrem Beruf sehen. Sie planen ihre Karriere und haben Freude am Beruf. Die in Kiel vorgestellten Umfrageergebnisse zeigen ein buntes Spektrum an Erwartungen heute erfolgreicher Ärztinnen, das vor allem eines deutlich macht: Ärztinnen gehen mit viel Optimismus und Selbstbewusstsein in ihr Studium, in die Tätigkeit im Krankenhaus und in die Niederlassung. Prof. Gabriele Kaczmarczyk etwa, Gastprofessorin an der Charité, erwartet, dass ihre Kolleginnen künftig gern gesehen sind. Sie kennen ihre Hochschullehrer, die zum Teil ihre Mentoren sind, und finden es selbstverständlich, dass auch Lehrstuhlinhaber persönlich lehren. Carolin Fleischmann, Präsidentin der Medizinstudierenden in Deutschland, sieht eine Generation, die ihr Studium zumeist aus der Intention heraus wählt, als Arzt tätig zu sein – trotz manch negativer Beschreibung der ärztlichen Tätigkeit: Sie sind motiviert und bereit, viel zu geben. Die niedergelassene Allgemeinärztin Dr. Monika Buchlik pocht darauf, dass auch niedergelassene Ärzte und Ärztinnen ein Recht auf geregelte Arbeitszeiten haben sollten. Um dieses Ziel zu erreichen, brauchen wir die Etablierung flächendeckender Bereitschaftsdienstzentralen und die Stärkung der Selbstständigkeit durch die Schaffung eines angemessenen und kalkulierbaren Honorars, sagt Buchalik. Es könne nicht sein, dass Hausärzte mit betreuungspflichtigen Angehörigen täglich 24 Stunden lang für die medizinische Versorgung zuständig sein müssen und ihnen damit ein geregeltes Privatleben unmöglich gemacht werde. Sie sieht in der Praxis wertvolle Selbstbestimmungsmöglichkeiten: Sie sind unabhängig und können ihre Arbeitszeit zum Beispiel dem Stundenplan ihrer Kinder anpassen, nennt Buchalik als Vorteil der Niederlassung. Damit Krankenhäuser damit konkurrieren können, wird es nach Überzeugung von Dr. Inke-Iria Bruns vom Deutschen Ärztinnenbund notwendig sein, dass die Arbeitgeber familienfreundliche Arbeitsbedingungen schaffen. Wichtigstes Element: eine be34 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt darfsgerechte Kinderbetreuung. Darunter versteht sie Öffnungszeiten auch an Wochenenden, Feiertagen und in den Ferien. Auch Hausaufgabenbetreuung und Kooperationen mit Tagesmüttern gehören für sie dazu. Die vom Ärztinnenbund derzeit noch immer beobachtete Benachteiligung von Ärztinnen in den Gremien ärztlicher Organisationen wird im Jahr 2020 überholt sein, meint Dr. Cornelia Goesmann, die bis zum jüngsten Ärztetag Vizepräsidentin der Bundesärztekammer war. Berufsverbände und ärztliche Organisationen beziehen Ärztinnen gleichberechtigt in Entscheidungs- und Diskussionsprozesse mit ein, bei ihren Sitzungen wird Kinderbetreuung organisiert. Bei Wahlen müssen Kolleginnen auch für die Spitzenpositionen vorgesehen werden. Die Diskussionskultur wird sich dadurch wesentlich verbessern, glaubt Goesmann. Nach Ansicht von Dr. Annegret Schoeller, Bereichsleiterin Dezernat V Krankenhaus der Bundesärztekammer, werden im Jahr 2020 alle Bereiche von Ausbildung und ärztlicher Berufstätigkeit generell und verstärkt auf die Wertschätzung von Familienkompetenz und die Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Privatleben ausgerichtet sein. Eine aktivere Rolle von Frauen in den Körperschaften und Berufsverbänden wird dann selbstverständlich sein. Arbeitgeber, so die Erwartung Schoellers, werden ihre Ärztinnen sogar ermutigen, die Gremienarbeit in der ärztlichen Selbstverwaltung wahrzunehmen. Bei alldem werden die Partner der Ärztinnen stärker gefragt sein als bislang – nicht nur als Unterstützer, sondern als teilender Partner der Familienarbeit im Verhältnis eins zu eins, wie Kaczmarczyk erwartet. Zugleich verknüpft sie ihre Perspektive mit der Beobachtung, dass die jungen Kolleginnen nicht mehr länger „nur studieren und mal sehen, was sich so anbietet“, sondern dass sie sich als Netzwerker verstehen, sich für weibliche Vorbilder interessieren und wissen, wo sie fünf Jahre später stehen wollen. Dirk Schnack SCHLESWIG-HOLSTEIN Neues Angebot: Telemedizin überwacht Patienten mit Herzschwäche zu Hause Segeberger Kliniken und DAK starteten ein Projekt für Patienten mit Herzinsuffizienz, deren Herzleistung mindestens um 55 Prozent vermindert ist. „Bei chronischer Herzschwäche verunsichert jeder Schweißausbruch oder schnelle Pulsschlag“, sagt Cord-Eric Lubinski, DAK-Vertragschef für SchleswigHolstein. Einige Betroffene gingen zum Arzt oder ins Krankenhaus, obwohl dies gar nicht erforderlich wäre. Andere ignorierten dagegen Alarmsignale, was fatale Folgen für ihre Gesundheit haben könne. „Unser neues Netzwerk erkennt die Risikofaktoren früher und verbessert so spürbar die Behandlungsqualität“, sagte Lubinski anlässlich der Vorstellung des Telemedizin-Projektes „Mein Herz“. Im Zentrum des neuen Angebots steht ein täglicher Gesundheits-Check in den eigenen vier Wänden, durch den sich unnötige Arztbesuche und Wartezeiten verringern sollen. „Zusätzlich lernt der Patient dabei mehr über seine Erkrankung und zeigt nach unserer Erfahrung auch eine verbesserte Bereitschaft, die notwendigen Medikamente einzunehmen“, sagte Prof. Gert Richardt, Chefarzt der Kardiologie in Bad Segeberg. Jeder Patient erhält ein elektronisches Blutdruckmessgerät, eine elektronische Waage und ein 12-Kanal EKG kostenlos zur Verfügung gestellt. Die gemessenen Vitalparameter werden über den Telefonanschluss des Patienten direkt an das Telemedizinzentrum der Segeberger Kliniken weitergeleitet. „Wenn wir bei der Auswertung sehen, dass es den Herzkranken schlechter geht, können wir sofort handeln. Hören sie nichts von uns, geht es ihnen gut. Diese Sicherheit bedeutet für die Patienten sehr viel und hilft ihnen, gesund zu werden“, sagte Richardt. Die Geräte werden in der Wohnung des Patienten durch Mitarbeiter des Telemedizinzentrums installiert und der Patient wird in die Anwendung eingewiesen. Um die Nachhaltigkeit des Therapieerfolgs zu sichern und die Compliance zu erhöhen, erhält der Patient einmal wöchentlich einen Anruf aus dem Telemedizinzentrum. „Allein das Gefühl, ständig unter ärztlicher Beobachtung zu stehen, gibt den kranken Menschen mehr Sicherheit und erhöht ihre Prof. Gert Richardt, Chefarzt des Herzzentrums der Segeberger Kliniken. (Foto: Segeberger Kliniken) Lebensqualität“, sagte Lubinski. Ziel sei es auch, durch die Früherkennung unnötige Klinikaufenthalte zu vermeiden oder zu verkürzen. Aktuell gibt die DAK in Schleswig-Holstein jährlich mehr als drei Millionen Euro für die Behandlung ihrer Versicherten mit schwerer Herzschwäche aus. Eine im Jahr 2008 vorgenommene Nutzenbewertung hat nach Angaben der Projektpartner ergeben, dass infolge der telemedizinischen Betreuung von Patienten mit einer chronischen Herzinsuffizienz die Anzahl der Klinikeinweisungen um 29 Prozent reduziert werden kann. Die Segeberger Kliniken sind davon überzeugt, die erwarteten Kosteneinsparungen realisieren zu können. Das wirtschaftliche Risiko in der Anfangsphase trägt das Haus nach eigenen Angaben allein. Die Teilnahme ist für alle DAK-Versicherten freiwillig und kostenlos. Voraussetzung ist, dass die Betroffenen zuvor stationär in den Segeberger Kliniken mit der Hauptdiagnose „Herzinsuffizienz“ behandelt wurden. Bei den Patienten muss die Herzleistung um mindestens 55 Prozent reduziert sein. (PM/Red) Ausgabe 7 | Juli 2011 35 SCHLESWIG-HOLSTEIN Mammografie Suche nach den Ursachen für die zurückhaltende Teilnahme Die Bilanz nach vier Jahren Mammografie-Screening fällt gemischt aus. In Schleswig-Holstein nehmen weniger Frauen am Screening teil als erhofft. Wiebke Muth hält ihren 50. Geburtstag für ein großes Glück. Die Frau aus Plön erreichte damit das Alter, das zur Teilnahme am Mammografie-Screening berechtigt. Nur dank des Screenings wurde bei ihr ein Tumor im Frühstadium festgestellt. Seitdem wird sie schonend therapiert. „Ich kann nur jede anspruchsberechtigte Frau ermutigen, die guten Chancen in Schleswig-Holstein zu nutzen“, sagte Wiebke Muth im Rahmen eines Pressegesprächs zum Thema Mammografie. Diese Werbung kann das Screening in Schleswig-Holstein besser als andere Bundesländer gebrauchen. Denn die Teilnahmequoten steigen zwar, aber noch immer gehen Frauen hier seltener zum Screening als im Bundesdurchschnitt. Mit einer Ursachenanalyse will man den Gründen für die geringe Teilnahme auf die Spur kommen. „Es ist wichtig, das Programm im Bewusstsein der Bevölkerung zu verankern“, sagte die KV-Vorsitzende Dr. Ingeborg Kreuz bei der Vorstellung einer Bilanz nach vier Jahren Screening in Kiel. Deutlich wurde das Bemühen von Ärzten und Kassenvertretern, für das Mammografie-Screening zu werben und den Frauen die mit dem Screening verbundene Chance zur Früherkennung deutlich zu machen. Die Bilanz hatten sich die Beteiligten positiver erhofft. Zwar wurden durch das Screening 2.155 Karzinome entdeckt, dies sind je 1.000 Frauen im Land 9,6 und damit mehr als im Bundesdurchschnitt (7,78). Positiv ist auch, dass viele Karzinome im Frühstadium festgestellt werden und damit gute Heilungschancen bestehen. Aber mit den Teilnehmerzahlen können weder die Kassenärztliche Vereinigung und die Krankenkassen noch die programmverantwortlichen Ärzte in Schleswig-Holstein zufrieden sein. Insgesamt haben bislang 285.000 Frauen teilgenommen. Nach Angaben von AOK-Chef Dr. Dieter Paffrath liegt die Teilnahmequote deutlich unter Bundesdurchschnitt. 2009 betrug diese nur 40 Prozent im Norden, aber 53 36 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt Prozent im Bund. 2010 stieg die Quote in SchleswigHolstein, lag aber immer noch deutlich unter dem Bundesdurchschnitt. In den vier Regionen des Landes verzeichnet das östliche Schleswig-Holstein mit 48 Prozent die höchste Quote, gefolgt vom Südwesten (47 Prozent) und dem nördlichen Schleswig-Holstein (46 Prozent). Am niedrigsten ist die Teilnahmequote in der Kernregion mit 44 Prozent. Eine Befragung von Frauen, die trotz Einladung nicht am Screening teilnahmen, liefert wertvolle Hinweise auf deren Beweggründe. Von 966 Frauen gaben 48 Prozent „medizinische Gründe“ an. Darunter fällt häufig die Angabe, dass Frauen sich weiter beim bisherigen Arzt untersuchen lassen wollen – was aber beim Screening nicht möglich ist. Im Einladungsschreiben wird dies bislang nicht ausreichend deutlich gemacht. Ein anderer „medizinischer Grund“ ist die Angabe, dass Frauen bereits regelmäßig an einer anderen Mammografie-Untersuchung teilnehmen. 43 Prozent gaben „persönliche Einstellung“ als Grund an. Dabei werden Vorurteile deutlich: Rund zehn Prozent halten die Mammografie für schmerzhaft und sorgen sich um Nebenwirkungen. Fast 15 Prozent glaubten fälschlicherweise, dass ihre private Krankenkasse das Screening nicht bezahlt. Jede fünfte Frau gab terminliche Gründe an. Eine schlechte Mund zu Mund-Propaganda hat das Mammografie-Screening offenbar nicht. Nur jeweils 2,4 Prozent der antwortenden Frauen gaben an, dass Bekannte ihnen abgeraten und dass diese negative Erfahrungen gesammelt hätten. Fast zwölf Prozent der Frauen passte der vorgeschlagene Termin nicht. Die Vereinbarung eines neuen Termins wäre allerdings leicht möglich gewesen: Nur 0,9 Prozent der Frauen gaben an, dass sie die zentrale Stelle für die Terminabstimmung nicht erreicht hätten. 2,7 Prozent beklagten sich über zu lange Wartezeiten beim ersten Termin. Dirk Schnack SCHLESWIG-HOLSTEIN Kooperation Polizei und Gesundheitswesen: Hervorragende Zusammenarbeit Der neue Chef der Polizeizentralstation Reinbek hat in seiner Laufbahn viel fältige Verbindungen zwischen Polizei und Gesundheitswesen erfahren. Mehr polizeiliche Amtshilfe zur schnelleren, professionellen Aufklärung der Infektionswege der EHECEpidemie war eine kürzliche Forderung aus der Politik. Aber: Das Aufeinandertreffen von Gesundheitswesen und Polizei ist in der öffentlichen, auch ärztlichen Wahrnehmung oft geprägt von der Vorstellung zweier Welten - der zur Gefahrenabwehr der öffentlichen Sicherheit strikt eingreifenden Staatsgewalt und der helfend-heilenden Wohlfahrtsfürsorge. Beide Seiten waren freilich in früheren Zeiten im Sinne der „politeia“ und der „Policey“, der guten Ordnung der öffentlichen Dinge, nicht getrennt. Interessant war daher, vom neuen Chef der Polizeizentralstation Reinbek (und Umgebung), Hauptkommissar Eckart von Kleist (52), auf Anfrage zu hören, dass aus seiner langjährigen praktischen Erfahrung im schleswig-holsteinischen Polizeidienst die Verbindungen zum Gesundheitswesen vielfältig und grundsätzlich sehr kooperativ sind. Speziell zu EHEC (im Reinbeker Krankenhaus bis dato rund 25 Fälle) habe hier keine Notwendigkeit zum Einschreiten bestanden. Die Polizei sei aber darauf vorbereitet, etwa im Fall einer notwendigen Betriebsschließung auf Anforderung des Gesundheitsamtes vorzugehen, notfalls auch gegen „die in solchen Fällen vor Ort mitunter nicht gerade rücksichtsvoll agierenden Journalisten-Scharen“. Wie die Zusammenarbeit mit den Gesundheitsbehörden sei auch die Zusammenarbeit mit den Rettungsdiensten bei Unfällen (Straße, Betrieb, Feuer) oder unklaren lebensbedrohlichen Situationen (wie Suizidversuch) gut: „Hier in der Region haben wir sogar eine hervorragende Zusammenarbeit zwischen Rettungsorganisationen, Feuerwehr und Polizei.“ Dazu trügen halbjährliche gemeinsame Treffen der Einsatzkräfte wesentlich bei. Falls einmal fachliche „Nachhilfe“ notwendig sein sollte - wie etwa neue Reanimationsregeln auch für die polizeilichen Ersthelfer - geschehe dies in konstruktivem, kollegialem Gespräch. Keine Probleme gebe es auch bei den nur gelegentlich vorkommenden Zwangseinweisungen in die Psychiatrie. Was denkbare Großschadensereignisse betrifft, seien die Notfallpläne der verschiedenen Beteiligten einschließlich der Krankenhäuser und der Leitenden Notärzte wohl untereinander abgestimmt. Die Polizei habe einen landeseinheitlichen Rahmenplan, der dann vor Ort nach Bedarf ausgefüllt werde. Auch im präventiven Bereich funktioniere die Zusammenarbeit insbesondere mit den kommunalen Ordnungsbehörden, wenn Polizeibeamte etwa gefährliche (und gesundheitsgefährdende) Zustände wie z.B. das Unkenntlichwerden eines ehemals markierten Radweges bemerkten und weitermeldeten. In der internen Polizeiorganisation ist allerdings von einer Ausdünnung des polizeiärztlichen Dienstes auszugehen. Wie es aussieht, gibt es nur noch in Lübeck, Kiel, Itzehoe und Flensburg einen eigenen polizeiärztlichen Dienst, der die internen Besonderheiten wie berufsbedingte Gesundheitsgefahren gut kennt. Daher sei es zumindest sinnvoll, dass alle Beamte freie Arztwahl haben, wenn auch mit Praxisgebühr und Zuzahlung zur staatlichen Beihilfe. Zum Schluss gefragt (zum Kleist-Jahr 2011, 200. Todestag am 21.11.), ob er sich mit einem zentralen Leitmotiv seines berühmten Vorfahren Heinrich von Kleist identifizieren könne, der im „Michael Kohlhaas“ beschriebenen Gerechtigkeit, meinte der Polizeichef vorsichtig: Ja, vielleicht. Natürlich wurde nicht gefragt nach der Position zu dem berühmten Zitat aus demselben Stück: „Torheit, du regierst die Welt“ ... Horst Kreussler Ausführliche Informationen zum Kleist-Jahr sind im Internet unter der Adresse www.heinrich-von-kleist.org zu finden. Ausgabe 7 | Juli 2011 37 SCHLESWIG-HOLSTEIN Familienfreundliche Arbeitsplätze für Ärzte Bad Bramstedt sorgt für eine ausgeglichene Work-Life-Balance Mitarbeiter können ihre eigenen Vorstellungen für eine familienfreundliche Arbeitsgestaltung in jährlichen Gesprächen einbringen. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist ein Dauerthema, das alle Branchen betrifft, so auch die Krankenhäuser. Bei der angespannten Lage auf dem Arbeitsmarkt für Ärzte gehört die Förderung des Medizinernachwuchses auch für das Klinikum Bad Bramstedt zu den Aufgaben, die höchste Priorität genießen. Dabei finden auch die familiären Bedürfnisse und Verpflichtungen der Ärzte Berücksichtigung. „Dazu gehört auch die Kontaktpflege während der Elternzeit und die Förderung des frühzeitigen Wiedereinstiegs“, erklärt Bad Bramstedts Personalleiter Joachim Lindemann. Die damit einhergehende Anerkennung der zunehmenden Bedürfnisse auch von Ärzten, ihre Aufgabe als Väter während der Elternzeit und/oder bei der Betreuung ihres Kindes wahrzunehmen, ohne Einschränkungen in der Karriere und Unverständnis befürchten zu müssen, wird im Klinikum Bad Bramstedt bereits in die Realität umgesetzt. „Heutzutage ist es eine Selbstverständlichkeit für viele Männer, sich aktiv in die Erziehung einzubringen. Daher ist es uns wichtig, die Familien zu unterstützen und eine familienfreundliche Personalpolitik zu betreiben“, betont Bad Bramstedts Geschäftsführer Jens Ritter. Noch während der Elternzeit bemüht sich das Klinikum deshalb um Unterstützung beim Wiedereinstieg der Eltern durch flexible Reaktionen auf die individuellen Bedürfnisse der Arbeitnehmer. Der Wiedereinstieg nach der Elternzeit ist mit reduzierter Stundenzahl möglich. Dass dieses Angebot genutzt wird, belegen die Zahlen: Von den insgesamt 80 Ärzten im Gesamtkonzern arbeiten 20 Prozent in Teilzeit. Neben der Option Teilzeitbeschäftigung ist auch das Modell „Job-Sharing“ eine Variante für die jungen Ärzte, um nach der Familienpause wieder in den Klinikalltag zurückzukehren und ihren Beitrag für die Patientenversorgung zu leisten. In Einzelfällen besteht auch die Möglichkeit einer unbezahlten Berufsunterbrechung bzw. Freistellung. „Uns ist eine hohe 38 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt Mitarbeitermotivation und eine gezielte Entwicklung der Beschäftigten wichtig“, stellt Personalleiter Joachim Lindemann klar, „daher bieten wir die Ausbildung zum Facharzt auch in Teilzeit an.“ Auf diesem Weg ist für die Eltern unter den Ärzten ein berufliches Fortkommen gewährleistet. Dieses ist besonders für die Ärztinnen eine interessante Variante, um trotz Kinderbetreuung nicht in der beruflichen Weiterentwicklung benachteiligt zu werden. Das Klinikum führt strukturierte Mitarbeiterjahresgespräche durch, in denen den Mitarbeitern auch die Möglichkeit geboten wird, ihre Ideen und Vorschläge in Bezug auf eine familienfreundliche Arbeitsgestaltung einzubringen. Einen weiteren wichtigen Schritt für eine ausgeglichene Work-Life-Balance stellt die Förderung der gesundheitlichen Prävention dar. In der konzerneigenen professionellen FitnessClinic können Mitarbeiter zu Sonderkonditionen nicht nur etwas für ihre Fitness und z.B. Rückengesundheit tun, sondern sich auch im Spa-Bereich bei Sauna und Massagen entspannen. Zum Zweck von Burnout-Prophylaxe und Stressmanagement besteht die Möglichkeit, an den für Patienten intern angebotenen Kursen zu unterschiedlichen Entspannungstechniken und/oder an Veranstaltungen wie z.B. „Stressbewältigung“ und „Weight Watchers at Work“ teilzunehmen, die im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements stattfinden und die Förderung der Mitarbeitergesundheit zum Ziel haben. Das Klinikum will mit einer familienfreundlichen Personalpolitik eine hohe Mitarbeiterzufriedenheit und verstärkte Identifikation mit dem Haus erreichen. So können Leistungsträger eher im Unternehmen gehalten bzw. neue Ärzte für das Klinikum gewonnen werden. Motivierte Mitarbeiter sind in jedem Krankenhaus die Grundvoraussetzung für eine optimale Patientenversorgung. Diese Grundsätze sind auch im Leitbild des Klinikums Bad Bramstedt verankert. Regine Matheis, Klinikum Bad Bramstedt SCHLESWIG-HOLSTEIN (Foto: Klinikum Bad Bramstedt) Neue Broschüre Eine neue Broschüre der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) bietet Hinweise und Tipps zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie in Arztpraxen. „Beruf und Familie verbinden: Wie sieht das in der Praxis aus?“, unter diesem Titel ergänzt die KBV ihr Informationsangebot für Ärzte, Psychotherapeuten und Medizinische Fachangestellte zum Thema. Auf 28 Seiten bietet sie Texte zu familienfreundlichen Aspekten der ambulanten Tätigkeit. Hilfreiche Angebote von Kassenärztlichen Vereinigungen und anderen Institutionen, etwa zu den Themen Bereitschaftsdienst, Vertretungsregelungen, Elternzeit und Wiedereinstieg ins Berufsleben nach der Kinderbetreuung, werden vorgestellt. Erfahrungsberichte von Medizinern und Medizinischem Fachpersonal sind enthalten. Mit der Broschüre ergänzt die KBV ihre Website www.praxis-und-familie.de, die wie berichtet seit Anfang Mai online ist. Interessierte können die Broschüre per E-Mail an [email protected] bestellen oder auf der Internetseite www.praxis-und-familie.de he runterladen. (PM/Red) Familienfreundliche Arbeitsplätze In dieser Serie können Kliniken aus Schleswig-Holstein erläutern, welche Schwerpunkte sie in ihrem Bemühen um familienfreundliche Arbeitsplätze für Ärzte setzen. Ziel ist eine Übersicht, an welchen Einrichtungen im Land Ärzte mit Kindern die Arbeitsbedingungen vorfinden, die sie für ihre individuelle Situation benötigen. Die Häuser beschreiben ihre Angebote selbst und sind für die Inhalte verantwortlich. Hier eine Übersicht über die bislang veröffentlichten und in Kürze geplanten Teile der Serie: Januar: Medizinisches Zentrum Itzehoe Februar: Schön Klinik Neustadt März: St. Franziskus Hospital Flensburg April: imland Kliniken Rendsburg-Eckernförde Mai: Segeberger Kliniken Juni: Regio Kliniken Juli: Klinikum Bad Bramstedt für August geplant: Sana Kliniken Ostholstein Kliniken können sich an die Redaktion des Ärzte blattes ([email protected]) wenden. Die Berichte sind im Online-Archiv des Ärzteblatts (www.aerzteblatt-sh.de). (Red) Ausgabe 7 | Juli 2011 39 EDMUND-CHRISTIANI-SEMINAR Esmarchstr. 4-6 23795 Bad Segeberg Tel. 04551/8813-292 Fax 04551/8813-228 E-Mail [email protected] EDMUND-CHRISTIANI-SEMINAR Berufsbildungsstätte der Ärztekammer Schleswig-Holstein Diabetesassistentin DDG August 2011 In Kooperation mit der Schleswig-Holsteinischen Gesellschaft für Diabetes e.V. 4. Semianrreihe 11.08. 15.08. 19.08. 19.08. 19.08. 21.08. 27.08. 27.08. 27.08. 27.08. 31.08. Ziel der Weiterbildung ist es, unter der Leitung des verantwortlichen Arztes, den Gruppenunterricht für Patienten mit Typ 2 Diabetes selbstständig zu planen und durchzuführen. Desweiteren den Arzt in der Betreuung von Patienten mit Typ 1 Diabetes zu unterstützen. Inhalt: Pädagogik und Psychologie für Beratung und Unterricht Kommunikation und Gesprächsführung Lehren lernen inkl. Medieneinsatz Praktische Übungen mit Videoauswertung Medizinisch-Diabetologische Grundlagen Prüfung: K lausuren am Ende von Block 1 und 2 Schriftliche Ausarbeitung einer Unterrichtsstunde Lehrprobe (15 Minuten) Fachgespräch am 10.12.2011 (Samstag) Hinweis: Zwischen den Blöcken findet eine einwöchige Hospitation (34 Std.) statt. Termine: Block 1: 05.09. - 16.09.2011 Block 2: 28.11. - 09.12.2011 Montag - Donnerstag: 9:00 - 16:30 Uhr Freitag: 9:00 - 14:00 Uhr Gebühr: 1.300,00 Euro Prüfungsgebühr: 150,00 Euro Zertifikatgebühr DDG: 35,00 Euro (Keine Gebührenermäßigung möglich.) Tipps zum Ausbildungsstart Strahlenschutzkurs für medizinisches Assistenzpersonal Betriebswirtin für Management im Gesundheitswesen Fachwirtin für ambulante medizinische Versorgung Sachkunde gem. § 4 der Medizinprodukte- betreiberverordnung Fachzertifikat Algesiologische Fachassistenz Kommunikation mit türkisch sprechenden Patienten Kindernotfälle in der ärztlichen Praxis Spritzen, na und...?/Kompakt Kleines Medizinerlatein GOÄ/Grundkurs September 2011 02.09. 02.09. 02.09. 02.09. 03.09. 05.09. 05.09. 09.09. 14.09. 17.09. 17.09. 19.09. 23.09. 24.09. 24.09. Fachzertifikat Ambulantes Operieren Fachzertifikat Ernährungsmedizin Fachzertifikat EKG Grundlagen der Kommunikation und Wahrnehmung Konfliktmanagement Diabetesassistentin DDG Erweiterte Aktualisierung der Kenntnisse/ Fachkunde im Strahlenschutz QM-Werkstatt Palliativmedizinische Versorgung Besser telefonieren/Grundkurs Diabetes und Ernährung Strahlenschutzkurs für medizinisches Assitenzpersonal Communicating with English speaking patients Einstieg in die Praxisverwaltung Akupunktur in de Gynäkologie Ansprechpartnerin Gabriele Schröder, Tel. 04551/8813-292 Unser gesamtes Fortbildungsprogramm finden Sie unter: www.aeksh.de/ecs 40 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt PERSONALIA Geburtstage Veröffentlicht sind nur die Namen der Jubilare, die mit der Publikation einverstanden sind. Dr. Dr. rer. nat. Klaus Behling, Pinneberg, feiert am 01.08. seinen 70. Geburtstag. Dr. Antje Pauls, Mildstedt, feiert am 18.08. ihren 70. Geburtstag. Klaus-Peter Cramer, Schaalby, feiert am 01.08. seinen 70. Geburtstag. Dr. Elisabeth-Christine Heun, Travenbrück, feiert am 19.08. ihren 70. Geburtstag. Dr. Seebrandt Rießen, Husum, feiert am 02.08. seinen 75. Geburtstag. Dr. Klaus Korth, Husum, feiert am 19.08. seinen 80. Geburtstag. Dr. Jutta Huhn-Sohnius, Münsterdorf, feiert am 04.08. ihren 75. Geburtstag. Dr. Horst-Günther Pape, Sommerland, feiert am 19.08. seinen 70. Geburtstag. Dr. Orla von Delbrück-Neubauer, Wedel, feiert am 07.08. ihren 90. Geburtstag. Wolfgang von Reusner, Sylt, OT Westerland, feiert am 20.08. seinen 75. Geburtstag. Dr. Werner Ruegenberg, Altenholz, feiert am 07.08. seinen 70. Geburtstag. Dr. Hans Steer, Kiel, feiert am 20.08. seinen 70. Geburtstag. Dr. Helga Brützel-Schröder, Lübeck, feiert am 09.08. ihren 75. Geburtstag. Dr. Waltraut Kurschat, Lübeck, feiert am 21.08. ihren 75. Geburtstag. Prof. Dr. Klaus Christiani, Strande, feiert am 11.08. seinen 75. Geburtstag. Dr. Jan Thorsen, Sörup, feiert am 24.08. seinen 70. Geburtstag. Dr. Miaelsa von Freyberg, Lübeck-Travemünde, feiert am 11.08. ihren 95. Geburtstag. Dr. Ingeborg Arnaszus, Borgstedt, feiert am 25.08. ihren 70. Geburtstag. Dr. Dietrich Becker, Bordelum, feiert am 13.08. seinen 70. Geburtstag. Dr. Baldur Hetzel, Neumünster, feiert am 25.08. seinen 70. Geburtstag. Dr. Karsten Schiele, Ostenfeld, feiert am 13.08. seinen 70. Geburtstag. Klaus Iversen, Kiel, feiert am 25.08. seinen 70. Geburtstag. Wir gedenken der Verstorbenen Dr. Peter-Johannes Albertsen, Niebüll, geboren am 29.11.1921, verstarb am 14.03.2011. Dr. Horst Winter, Lübeck, geboren am 08.11.1923, verstarb am 26.05.2011. Prof. Dr. Knut Schemmel, Heide, geboren am 31.01.1937, verstarb am 20.04.2011. Prof. Dr. Michael Höller, Uetersen, geboren am 14.09.1945, verstarb am 05.06.2011. Ursula Schmiel, Achterwehr, geboren am 22.09.1929, verstarb am 09.05.2011. Dr. Kristian Wenk, Stockelsdorf, geboren am 22.08.1953, verstarb am 01.06.2011. Dr. Werner Eisenbeiß, Lübeck, geboren am 10.08.1950, verstarb am 17.05.2011. Dr. Dirk Dethlefsen, Glücksburg, geboren am 03.08.1961, verstarb am 11.06.2011. Ausgabe 7 | Juli 2011 41 PERSONALIA Prof. Jürgen Dunst Vorsitzender Der Direktor der Klinik für Strahlentherapie an der Universität Lübeck, Prof. Jürgen Dunst, ist neuer Präsident der Deutschen Gesellschaft für Radioonkologie (DEGRO). Als bisheriger Vizepräsident der DEGRO tritt Dunst nun das Amt seiner Vorgängerin Prof. Rita Engenhart-Cabillic, Direktorin der Abteilung für Strahlentherapie am Universitätsklinikum Gießen und Marburg, an. Der neue Vorstand der DEGRO wurde im Rahmen ihrer 17. Jahrestagung in Wiesbaden gewählt und wird bis 2013 amtieren. Als neuer Präsident möchte sich Dunst für die Interessen aller Radioonkologen in Klinik und Praxis starkmachen und eine verstärkte Zusammenarbeit in Netzwerken voranbringen. Zudem gelte es, die Zusammenarbeit mit anderen Fachgruppen weiter auszubauen, so der Experte. Darüber hinaus möchte er sich dafür einsetzen, dass die Strahlentherapie als wichtige Säule der Krebsbehandlung von Patienten, Kollegen benachbarter medizinischer Fächer und auch in der Gesundheitspolitik noch stärker wahrgenommen wird. „Zwei Drittel aller Tumorpatienten erhalten eine Strahlentherapie. Die Radioonkologie vereint eine Vielfalt hoch innovativer Therapiemethoden. Dank dieser haben viele Krebspatienten heute gute Heilungschancen“, sagte Dunst. Geboren 1958 in Minden, Westfalen, studierte Dunst 1977 bis 1983 Humanmedizin in Kiel, wo er 1984 auch promovierte. Im Anschluss daran ging der Mediziner an die Universität Erlangen. Hier schloss er 1990 seine Facharztweiterbildung zum Strahlentherapeuten ab. In seiner Habilitation setzte er sich 1992 mit klinischen und experimentellen Ergebnissen der simultanen Radiochemotherapie auseinander. Von 1994 bis 2005 Prof. Dr. Jürgen Dunst (Foto: UK S-H) war Dunst Direktor der Klinik für Strahlentherapie an der Universität Halle-Wittenberg. Anschließend wechselte er an die Universität zu Lübeck und leitet dort seither die Klinik für Strahlentherapie am Campus Lübeck des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein. Seit April 2011 ist der neue DEGRO-Präsident zudem als Ärztlicher Geschäftsführer des Nordeuropäi schen Radioonkologischen Centrums Kiel (NRoCK) tätig. Dunst forscht vor allem auf dem Gebiet der simultanen Radiochemotherapie, also der gleichzeitigen Anwendung einer Strahlen- und einer Chemotherapie bei Krebspatienten. Weitere Schwerpunkte seiner klinischen und wissenschaftlichen Tätigkeit sind organerhaltende Therapieverfahren – vor allem bei Brust- und Harnblasenkrebs – und die Behandlung von Tumoren im Kindesalter. (Silke Stark, DEGRO) Ehrendoktorwürde für Prof. Ekkehard Vollmer Im vergangenen Monat hat die Medizinische und Pharmazeutische Universität Craiova in Rumänien Prof. Dr. Dr. Ekkehard Vollmer vom Forschungszentrum Borstel/Universität Lübeck die Ehrendoktorwürde für seine wertvollen internationalen Aktivitäten zur Förderung der Pathologie zuerkannt. „Seine wissenschaftlichen Erfolge, die breite Einführung molekularer Techniken in die Pathologie und die kontinuierliche langjährige Förderung ausländischer Institute wurden hierbei besonders geehrt“, 42 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt hieß es in einer Pressemitteilung anlässlich der Verleihung der Ehrendoktorwürde. Im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung in Craiova wurde die Urkunde übergeben. In seiner Rede betonte Vollmer, dass sich die Pathologie besonders durch die seit kurzem breite Einführung neuer molekularer Verfahren zur Therapieentscheidung im Rahmen individualisierter Therapien in einem einerseits herausfordernden, andererseits jedoch sehr chancenreichen Wandel befindet. (PM/Red) PERSONALIA 1. Preis für Wissenschaftskommunikation ging nach Kiel Prof. Regina FölsterHolst, Dermatologin des U n i ve r s i t ä t s k linik um s Schleswig-Holstein am Campus Kiel und Mitglied im Exzellenzcluster Entzündungsforschung, und ihre Arbeitsgruppe haben beim Wettbewerb „Wissenschaft interaktiv“ den 1. Preis gewonnen. Ausgezeichnet wurde das Projekt „Die Haut, mein heiliges Häuschen“: Dr. F. Stäutner, Stifterverband der Deutschen Wirtschaft Prof. Regina Fölstersechs begehbare Mini- Holst, Dr. Matthias Buchner (beide Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, (Foto: Peter Puklowski) atur-Häuser, die unter- Campus Kiel) Dr. S. Kießling, Schering Stiftung (v. l.) schiedlich ausgestattet sind und dadurch die Funktionsweise und den Aufbau gefallen hat, und kürten so den Sieger. Der Preis wurder Haut multisensorisch und interaktiv erlebbar ma- de am 8. Juni 2011 bei einer feierlichen Abendveranchen. Der Wettbewerb wird von Wissenschaft im Dia- staltung verliehen und von Fölster-Holst und Matthias log ausgerichtet, einer Initiative der großen deutschen Buchner stellvertretend für die gesamte ArbeitsgrupWissenschaftsorganisationen, die sich für den Dialog pe entgegen genommen, zu der auch Anette Ströh über Themen der Forschung engagieren. und Oliver Grieve gehören. Mit dem Preis verbunden „Die Haut schützt uns, ist eine Verbindung zwischen sind 10.000 Euro Preisgeld, die zurück in das Projekt Innen und Außen. Sie umgibt unseren Körper wie ein „Die Haut, mein heiliges Häuschen“ fließen. sicheres Haus, deswegen haben wir für unser Projekt Der Exzellenzcluster Entzündungsforschung, ansechs kleine Häuser konstruiert. Wände und Dächer gesiedelt an der Kieler Universität, verfolgt einen unterscheiden sich im Material und dem Aufbau, Inter- interdisziplinären Forschungsansatz, um die Ursaessierte und besonders Kinder können alles berühren chen der chronischen Entzündung zu entschlüsseln und spielerisch damit umgehen. Dazu kommen Schau- und Therapien zur Heilung zu entwickeln. Der Forbilder mit Informationen zu Funktionen und Dysfunkti- schungsverbund bündelt Kompetenzen von rund 200 onen unserer Haut. Durch das Projekt gelingt es uns, Genetikern, Biologen, Ernährungswissenschaftlern einen Ausdruck und eine Sprache zu finden für die Er- und Ärzten der Universitäten in Kiel und Lübeck, des kenntnisse, die wir in der Forschung gewinnen, die von Forschungszentrums Borstel und des Max-Planckjedem verstanden werden kann“, erklärte Fölster-Holst Instituts Plön. Mehrere Millionen Menschen leiden die Hintergründe zu dem Projekt, das als Wanderaus- nach Angaben des Exzellenzclusters in Deutschland stellung konzipiert ist und auch an anderen Orten in an chronischer Entzündung der Lunge, der Haut, des Deutschland zu sehen sein wird. Darms und des Gehirns. Auslöser ist eine Fehlsteue„Wissenschaft interaktiv“ ist ein Wettbewerb, bei dem rung des Immunsystems: Es aktiviert permanent entWissenschaftler-Teams und PR-Experten ihrer Einrich- zündliche Botenstoffe und Abwehrzellen und zerstört tungen Ideen für interaktive Exponate entwickeln, mit dadurch gesundes Gewebe. „Dieses Phänomen der denen der Öffentlichkeit anschaulich wissenschaftli- modernen Zivilisation ist zur Herausforderung für die che Zusammenhänge erklärt werden. Das Motto der Medizin des 21. Jahrhunderts geworden“, hieß es vom diesjährigen Ausschreibung war „Gesundheit zum Exzellenzcluster zur Preisverleihung. 2007 hatten die Anfassen“. Während des Wissenschaftssommers, Bundesregierung und die Deutsche Forschungsder vom 4. bis 9. Juni in Mainz stattfand, präsentier- gemeinschaft die Entschlüsselung des komplexen ten sich drei ausgewählte Projekte. Die Besucher Entzündungsmechanismus zu einem nationalen wisentschieden über das Projekt, das ihnen am besten senschaftlichen Schwerpunkt erklärt. (PM/Red) Ausgabe 7 | Juli 2011 43 PERSONALIA Zu Günther Jansens 75. Geburtstag Es gibt wohl wenige Persönlichkeiten im öffentlichen Leben, die so wie Günther Jansen viel bewirkt und sich dabei die Anerkennung über alle Parteien und gesellschaftlichen Schichten hinweg erhalten haben und von nicht wenigen früheren politischen Gegnern und Kontrahenten hoch geschätzt werden. Er wurde am 14. Juli 75 Jahre alt, Gelegenheit, einmal mehr eine vorläufige Bilanz zu ziehen. Geboren in Eutin, war er nach Schule und Ausbildung in der Kreisverwaltung Ostholstein tätig, dann Bürgermeister in Süsel, von 1980 bis 1988 Mitglied des Deutschen Bundestages, seit Juni 1988 bis 1993 Sozialminister des Landes Schleswig-Holstein, von 1995 bis 2002 Verwaltungschef der Orthopädischen Fachklinik Manhagen sowie Mitarbeiter der Gesellschaft für Gesundheitssystemberatung in Kiel. Danach folgten u.a. Tätigkeiten in den gemeinsamen Prüfeinrichtungen der ärztlichen Selbstverwaltung, der Interimsvorsitz des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein in der Fusionsphase und die Funktion als Berater bei der schwierigen Fusion der Medizinischen Dienste Hamburg und Schleswig-Holstein. Geprägt wurde er auch durch seine Partei, die SPD, der er seit 1959 angehört. Für sie war er von 1967 bis 1969 Juso-Landesvorsitzender, dann 1969 bis 1975 stellvertretender und bis 1987 Landesvorsitzender als Nachfolger von Jochen Steffen, dem wegen seines „linken“ politischen Standorts so genannten „Roten Jochen“. Schon in dieser Zeit gab es vielfältige Notwendigkeiten für Günther Jansen, mit seiner ausgleichenden, überlegten und ruhigen Art, die ihn bis heute besonders auszeichnet, Konflikte zu bereinigen, scheinbar unlösbare Schwierigkeiten einer Lösung zuzuführen und bei alldem den Menschen nicht aus dem Auge zu verlieren. Für sein gesellschaftliches Engagement wurde ihm durch die damalige Ministerpräsidentin des Landes Schleswig-Holstein, Heide Simonis, der Titel des Professors verliehen. Sein soziales Engagement, sein Eintreten für die „kleinen Leute“, aber auch seine starke Persönlichkeit machten ihn nach seinem Ausscheiden aus der aktiven Politik zum geborenen Vertreter der Patienten ombudsidee. So war es für den erst in den Anfängen befindlichen, bei der Ärztekammer Schleswig-Holstein konzipierten, zusammen mit der AOK Schleswig-Holstein realisierten Patientenombudsverein ein großes Glück, dass Günther Jansen sich 1996 bereit fand, sein ganzes Können und seinen nach wie vor 44 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt Prof. Günther Jansen (Foto: di) großen Einfluss in den Dienst dieser Idee zu stellen. Patienten niedrigschwellig bei ihren Sorgen im Gesundheitswesen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, ihnen zu helfen bei Streitigkeiten, in denen Behörden wegen ihrer strengen Vorgaben nicht weiterkommen konnten oder wollten, war eine Aufgabe, der sich Günther Jansen mit viel Herzblut und großem Engagement gestellt hat. Aber was sonst konnte man von einem Mann erwarten, der auch schon einmal einen plötzlich erkrankten Betreiber eines Gemüsestandes ins Krankenhaus fuhr, Essen an ältere Personen verteilte und einem Jungen ohne Wissen seiner Eltern den Beitrag für seinen Sportverein bezahlte, um nur einige der kleinen mitmenschlichen Hilfen zu nennen, die sich nahtlos in das Große seiner vielen sozialen Aktivitäten einfügten. Mit der Übernahme des Vorsitzes im Ombudsverein durch Günther Jansen begann dessen Erfolgsgeschichte. Seine Fähigkeit zur Einschätzung von neuen Situationen sowie zur Gestaltung der Strukturen ließen aus einem Verein, der zunächst nur aus einer, zudem damals auch noch recht ungewöhnlichen Idee bestand, sehr bald eine Größe im Bereich der Patientenhilfen werden. Und bereits nach zehn Jahren – für einen Verein keine allzu große Spanne – hatte der Patientenombudsverein in Schleswig-Holstein Fuß gefasst, er war akzeptiert und geschätzt. In anderen Bundesländern gab es Bemühungen, ihn zu kopieren, Vorhaben, die meist an der nicht ganz einfachen Finanzierung scheiterten. Vereine finanzieren sich durch die Beiträge ihrer Mitglieder. So auch der PERSONALIA Patientenombudsverein. Die Gründungsmitglieder Ärztekammer und AOK bilden nach wie vor das Rückgrat der Finanzierung, dank Jansens Aktivitäten sind es bis heute 66 weitere Einrichtungen und Einzelpersonen, die sich auch durch ihre Beiträge engagieren. Die Patientenombudsidee stünde ohne ihn nicht da, wo sie jetzt ist. Sein Entschluss, die Verantwortung nach 15-jähriger Tätigkeit als Vorsitzender in jüngere Hände zu geben, muss mit respektvollem Verständnis akzeptiert werden. Es versteht sich von selbst, dass Günther Jansen die ihm ans Herz gewachsene Om- budsidee nicht zurücklässt, ohne den Entscheidungsträgern bei der Regelung der Nachfolge beratend zur Seite zu stehen. Günther Jansen hat eine große Sache auf den Weg gebracht, ohne sich selbst dabei groß zu machen. Er selbst hat diese seine Einstellung in einem schriftlichen Beitrag über den Patientenombudsverein einmal so formuliert: „Es muss uns nicht geben, aber solange es uns gibt, dürfen auch noch Viele mit unserer Hilfe rechnen.“ Wir wünschen ihm viele weitere Jahre Gesundheit und Wohlergehen. (H.P. Bayer, K.-W. Ratschko) Ehrenkreuz der Bundeswehr in Gold Flottillenadmiral Thomas Jugel, Kommandeur der Einsatzflottille 1, zeichnete am 27. Juni Flottillenarzt der Reserve Dr. Heinz-Hermann Koch, Facharzt für Urologie, Andrologie und Onkologie mit eigener Praxis in Elmshorn und Belegarzt im Klinikum Elmshorn, vor dem angetretenen Stab der Einsatzflottille mit dem höchsten Orden der Bundeswehr aus, dem Ehrenkreuz der Bundeswehr in Gold. Koch erhielt die Auszeichnung für sein jahrzehntelanges Engagement als Reservist. Seit 1969 leistete Koch 1.342 Wehrübungstage Dienst. In dieser Zeit verbrachte er 852 Tage als Schiffsarzt und Senior Medical Officer an Bord von Booten und Schiffen der Marine. Im Rahmen seiner Wehrübungen vertrat er den Leiter Sanitätsdienst der Einsatzflottille, aber auch den Abteilungsleiter der Abteilung Urologie des Bundeswehrkrankenhauses Ulm. (Dierk Borchert, Oberstabsbootsmann) Bernhard Ziegler neuer Vorsitzender des IVKK Der Interessenverband kommunaler Krankenhäuser in Deutschland (IVKK) will unter seinem neuen Vorsitzenden Bernhard Ziegler aus Itzehoe selbstbewusst die Meinungsbildung in der Gesundheitspolitik mit gestalten. Bereits in die Ausgestaltung des angekündigten Versorgungsgesetzes werde sich der IVKK aktiv einbringen und die Stärken der kommunalen Krankenhäuser zur Geltung bringen. „Sowohl die Spitzenmedizin als auch die stationäre Versorgung in der Fläche ist ohne kommunale Krankenhäuser in Deutschland nicht vorstellbar. Das hat die Studie des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI) bekräftigt“, sagte Ziegler, der auf der IVKK-Mitgliederversammlung am Rande des Hauptstadtkongresses in Berlin zum neuen Vorsitzenden gewählt wurde. „Wir werden unsere Verantwortung wahrnehmen und die Erfahrungen aus der Praxis einer Krankenhausleitung direkt und ohne Umwege in die Debatte einbringen“, sagte Ziegler, der im IVKK den größten kommunalen Krankenhausverbund in Schleswig Holstein (5K-Kliniken) vertritt. Die kran- kenhauspolitischen Sprecher der Bundestagsfraktionen von CDU/CSU, Rudolf Henke, und Bündnis90/ Grüne, Dr. Harald Terpe, waren zu diesem Zweck Gäste der Mitgliederversammlung und stellten ihre Positionen zum Versorgungsgesetz und anderen Themen zur Diskussion. Während die kommunalen Spitzenverbände die Eigentümerseite der Kliniken vertreten, sind im IVKK die Geschäftsführungen, Vorstände und kaufmännischen Leiter der rund 600 Kliniken in kommunaler Trägerschaft organisiert. Der Verband unterhält zu allen im Bundestag vertretenen Parteien und zur Bundesregierung in Berlin direkte Beziehungen und ergänzt damit die Arbeit der kommunalen Spitzenverbände, wo sich Krankenhausinteressen neben anderen kommunalen Aufgaben behaupten und abstimmen müssen. In den berufsständischen Organisationen der Krankenhausdirektoren und in der Selbstverwaltung durch die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) finden spezifisch kommunale Interessen keine Berücksichtigung. (PM/Red) Ausgabe 7 | Juli 2011 45 MEDIZIN UND WISSENSCHAFT ISMST Stoßwellentherapie ist „klinisch etabliert und sehr effektiv“ Jahreskongress der internationalen Fachgesellschaft in Kiel. Neue Anwendungsgebiete an Haut und Herz vorgestellt. Als „seit Jahren klinisch etablierte, sehr effektive und nicht-invasive Therapie, die operative Verfahren in vielen Fällen ersetzen kann“, hat Prof. Ludger Gerdesmeyer vom Universitätsklinikum SchleswigHolstein (UK S-H), Campus Kiel, die extrakorporale Stoßwellenbehandlung (ESWT) bezeichnet. Neben klassischen orthopädischen Indikationen wie Kalkschulter, Fersensporn und Tennisellbogen wird die Stoßwelle in jüngerer Vergangenheit vermehrt auch zur Behandlung nicht-heilender chronischer Wunden eingesetzt. In der Erforschung befinden sich weitere Anwendungen, darunter auch eine Stoßwellentherapie am offenen Herzen während einer Bypass-Operation. 150 Wissenschaftler aus aller Welt haben sich kurz vor Pfingsten in Kiel zur Jahrestagung der International Society for Medical Shockwave Treatment (ISMST) getroffen, um die neuesten Erkenntnisse dieser relativ jungen Disziplin zu erörtern. Stoßwellen sind akustische Druckwellen von extrem kurzer Dauer. Sie setzen ihre Energie frei, wenn sie auf Gewebearten mit abweichendem akustischen Widerstand treffen, etwa auf Knochen oder Kalk. Haut, Muskeln oder Fett, die allesamt ähnliche akustische Eigenschaften haben, durchdringen Stoßwellen, ohne Schaden zu hinterlassen. Seit rund 30 Jahren werden Stoßwellen erfolgreich zur Zertrümmerung von tief liegenden Nierensteinen eingesetzt. Das Interesse von Orthopäden und Unfallchirurgen an dem Verfahren wurde geweckt, als sich in Röntgenbildern der behandelten Patienten Verdickungen der Beckenschaufel abzeichneten: Ganz offensichtlich hatte die Stoßwelle eine wachstumsfördernde Wirkung am Knochen. Bis vor wenigen Jahren gingen die Experten davon aus, dass Stoßwellen kleinste Verletzungen am Knochen verursachen und damit einen lokalen Heilungsreiz auslösen. Diese Theorie gilt inzwischen als überholt, wie Kongresspräsident Gerdesmeyer, Leiter der Sektion für onkologische und rheumato46 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt logische Orthopädie am UK S-H, erläuterte. „Wir wissen mittlerweile, dass die Stoßwelle eine biologische Antwort im behandelten Gewebe auslöst, ohne einen mechanischen Schaden zu verursachen.“ Unter dem Einfluss der Stoßwelle wird die körpereigene Produktion von Wachstumsfaktoren aktiviert. Diese bewirken ein vermehrtes Einwachsen neuer Blutgefäße und leiten die Gewebeneubildung und damit den Heilungsprozess ein. Insbesondere bei der Behandlung von verzögert heilenden Knochenbrüchen (Pseudoarthrosen) konnten mit der ESWT deutliche Fortschritte erzielt werden, wie Dr. Wolfgang Schaden aus dem Unfallkrankenhaus Wien erläuterte. Seit 1997 hat er eigenen Angaben zufolge mehr als 1.500 Patienten mit nicht-heilenden Knochenbrüchen (sechs Monate nach Operation oder Gipsversorgung) mit einer einmaligen hochenergetischen Stoßwellenbehandlung versorgt. Fast 80 Prozent der Patienten (das Durchschnittsalter betrug 40 Jahre, zwei Drittel Männer), bei denen nach einem Arbeits- oder Motorradunfall vor allem lange Röhrenknochen gebrochen waren, konnten nach seinen Angaben zur Abheilung gebracht werden. Damit, so Schaden, ist die Stoßwellentherapie genauso effektiv wie die aufwendige operative Versorgung, bei der die nicht verheilte Bruchstelle angefrischt wird. Bei der chirurgischen Intervention komme es in zehn bis 30 Prozent der Fälle zu teils schwerwiegenden Komplikationen, während die Stoßwellenbehandlung praktisch nebenwirkungsfrei sei, erläuterte der Wiener Unfallchirurg. Außerdem erfolge die Rehabilitation der Stoßwellenpatienten deutlich rascher. Verschiedene randomisierte und kontrollierte Studien, die unter anderem in der wissenschaftlichen Zeitschrift „Journal of Bone & Joint Surgery“ (JBJS) veröffentlicht wurden, seien zu identischen Ergebnissen gekommen. Dr. Schaden zog folgendes Fazit: „Aufgrund der Evidenzlage kann die Stoßwellentherapie bei der Pseudoarthrose als MEDIZIN UND WISSENSCHAFT Therapie der ersten Wahl empfohlen werden.“ Ähnliches gilt etwa für die Behandlung von Sehnenansatzerkrankungen an Schultern, Ellbogen oder Füßen, wo die Stoßwelle immer dann zur Anwendung kommen kann, wenn andere medikamentöse oder physikalische Verfahren nicht zum gewünschten Erfolg Dr. Wolfgang Schaden, Dr. Vinzenz Auersperg und Prof. Ludger Gerdesmeyer (von links) (Foto: ug) geführt haben. Dank aktueller Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung beschränkt sich die Stoßglichen werde; Ergebnisse hierzu werden in einigen wellentherapie jedoch nicht mehr auf den orthopäJahren erwartet. dischen Einsatz, wie Gerdesmeyer erläuterte. Neue Der wissenschaftliche Erkenntnisgewinn und die Studien konnten nachweisen, dass die Stoßwellen klinische Bedeutung der extrakorporalen Stoßweleinen positiven Effekt auf die Mobilisierung und Aklentherapie stehen nach Meinung der Experten in tivierung körpereigener Stammzellen haben. Sogar krassem Widerspruch zu deren Verbreitung: „Wenidie Differenzierung der Stammzellen scheint durch ger als ein Prozent der Patienten, die von einer Stoßdie Stoßwellen positiv beeinflusst zu werden. Es wellenbehandlung profitieren würden, erhält diese hat sich also gezeigt, so Gerdesmeyer, dass unter auch“, beklagte Dr. Vinzenz Auersperg, ISMST-Gedem Einfluss der Stoßwelle ein „körpereigenes Bio neralsekretär. Das liege zum einen am geringen Inengineering“ in Gang gesetzt und die Selbstheilung teresse vieler Kollegen (Auersperg: „Mit Stoßwellen angeregt wird. lässt sich nicht so viel Geld verdienen“), zum andeDiesen mikrobiologischen Wirkmechanismus mache ren daran, dass „die Behandlung trotz nachgewieseman sich etwa bei diabetischen, posttraumatischen ner Evidenz bei verschiedenen Indikationen nicht in oder postoperativen Wundheilungsstörungen sowie den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkasbei Verbrennungswunden zunutze. Erste Studien sen aufgenommen wurde“, wie Prof. Gerdesmeyer und Tierversuche hätten darüber hinaus gezeigt, erläuterte. dass Schmerzsyndrome und MuskelfunktionsÖkonomischen Berechnungen zufolge könne mit der störungen positiv beeinflusst sowie die RehabiliStoßwellentherapie sogar viel Geld im Gesundheitstationszeiten von Nervenverletzungen unter einer wesen eingespart werden; so liegen die BehandlungsStoßwellentherapie signifikant reduziert werden könkosten der Pseudoarthrose mit ESWT um 70 Prozent nen. niedriger als beim herkömmlichen, operativen VorgeBesonders spektakulär erscheint das Vorgehen öshen. Gerdesmeyer: „Es ist nicht zu verstehen, dass terreichischer Herzchirurgen: In einer ersten Machso viele Patienten noch immer nicht die Möglichkeit barkeitsstudie wurden zehn Herzinfarktpatienten bekommen, mittels Stoßwellentherapie behandelt zu in Wien und Innsbruck während einer Bypassopewerden. Immer noch werden Hunderte von Millionen ration am offenen Herzen mit Stoßwellen behanEuro in Europa verschwendet, weil die Stoßwellenthedelt. „Ziel der Therapie ist, dass es im Infarktareal rapie nicht ausreichend eingesetzt wird.“ zum Einsprossen neuer Blutgefäße und in dessen Gerdesmeyer behandelt am Universitätsklinikum jährFolge auch zur Bildung neuer, funktionstüchtiger lich etwa 150 Patienten mit Stoßwellen. Landesweit Herzmuskelzellen kommt“, erläuterte Dr. Johannes sind nach seiner Schätzung etwa 20 bis 25 Geräte in Holfeld von der Universitätsklinik Innsbruck. InnerPraxen und Kliniken im Einsatz. Weitere Informationen halb des nächsten halben Jahres, so Holfeld, wolle gibt es u.a. bei der Deutschsprachigen Internationaman eine multizentrische klinische Studie auflegen, len Gesellschaft für Extrakorporale Stoßwellentherabei der das Verfahren mit der Standardtherapie verpie: Internet www.digest-ev.de. Uwe Groenewold Ausgabe 7 | Juli 2011 47 MEDIZIN UND WISSENSCHAFT Geriatrie Leben ist Bewegen – eine gute Medizin für ein langes Leben! Der Deutsche Geriatriekongress findet vom 22. bis 24. September in Bad Bramstedt statt. Die Besucher erwartet ein umfangreiches Programm. Der amtierende Präsident der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie (DGG), PD Dr. Werner Hofmann vom Friedrich-Ebert-Krankenhaus Neumünster/Bad Bramstedt, holte das wohl wichtigste altersmedizinische Ereignis Deutschlands in den Norden. Kongressauftakt ist Donnerstagmittag in Bad Bramstedt u.a. mit den Politikern Knut Fleckenstein und Dr. Rolf Koschorrek sowie dem Präsidenten der Ärztekammer Schleswig-Holstein, Dr. Franz-Joseph Bartmann. Hofmann ist optimistisch, dass das Thema viele Ärzte interessieren wird. „Zwar ist zunächst der eigene Lebensstil dafür entscheidend, wie sich später das Alter gestaltet. Aber wir brauchen auch eine gute Medizin für ein langes Leben, nämlich eine Geriatrie, die auf dem aktuellen Wissen und dessen Fortschritt basiert“, sagt Hofmann. Geriatrische Behandlung wird nach seinen Erfahrungen noch zu vielen älteren Menschen vorenthalten. Als Beleg führt er an, dass Geriatrie an nicht einmal zehn Prozent der medizinischen Fakultäten Deutschlands vertreten ist – „ein hochkarätiger Skandal im internationalen Vergleich!“ Das Tagungsprogramm im Jahr 2011 enthält neun Keynote Lectures, die Hofmann im Folgenden für das Schleswig-Holsteinische Ärzteblatt vorstellt: Jedes zweite heute geborene Mädchen wird voraussichtlich 100 Jahre alt werden. Die Keynote Lecture von Karen Andersen-Ranberg, Universität Odense (DK), setzt sich unter dem Titel “Why bother about centenarians?” mit dieser Frage auseinander. Die Frage, was wem in welcher Lebensphase an medizinischen Leistungen zugutekommen kann, sollte innerhalb realistischer ökonomischer Rahmenbedingungen immer individuell entschieden werden können. Wir Ärzte wissen am besten, wie wenig für künftige Zeiten „vorausverfügte“ Festlegungen tatsächlich zutreffen, wenn sich lebenskritische Umstände dann wirklich einstellen. Wir kommen nicht darum herum, unter den Gesichtspunkten Autonomie, Ethik und Ökonomie aktuelle Entscheidungen zu einem Zeitpunkt im Leben ei48 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt nes Einzelnen dann zu treffen, wenn diese anstehen, und auch Prioritäten zu setzen. Eine Priorisierung sollte aber werte- und kriterienbasiert sein, so Prof. Heiner Raspe, Universität Lübeck, in seiner Keynote Lecture: „Die dem Gesundheitswesen zur Verfügung stehenden Mittel sind begrenzt, aber nicht knapp. Eine systematische offene Priorisierung ist seit mehr als 25 Jahren ein politisches Thema in unseren skandinavischen Nachbarländern. Schweden hat eine besondere Form von Leitlinien entwickelt – auf einer gefestigten Werte- und Kriterienbasis. Das Problem wird reflektiert, die deutsche Diskussion und die schwedische Entwicklung aktuell aus versorgungswissenschaftlicher Sicht dargestellt. Wir empfehlen, das Thema nicht zu unterdrücken, sondern uns an ausländischen Vorbildern zu orientieren!“ Andreas Stuck, Geriatrie Universität Bern (CH), spricht in seiner Keynote Lecture über das geriatrische Assessment als mögliches „Instrument“ zur Entscheidungsfindung: „Es kann in Rehabilitation, Akutversorgung, Pflege, Onkologie, Palliativversorgung und Prävention zur Entscheidungsfindung beitragen. Für alle Anwendungen gilt, dass die Wirksamkeit des Assessments nur dann gegeben ist, wenn Entscheidungen umgesetzt werden, also ein geriatrisches Management sichergestellt ist.“ Die Grenzen von Autonomie und Ökonomie beleuchtet Prof. Gabriela Stoppe, Universität Basel (CH), aus Sicht der Schweiz: „Im Vergleich zu Deutschland ist in der Schweiz die Freiheit des Individuums höher gestellt. Problematisch ist auch die Regulierung der Sterbehilfe, die mit einem regelrechten „Sterbe tourismus“ einhergeht. Das derzeit unbestrittene Paradigma der möglichst großen Autonomie kommt dort an seine Grenzen, wo der Mensch diese Autonomie nicht im vorgesehenen Sinne ausüben kann.“ Versorgungsforschung könnte dazu beitragen, hier ein Gleichgewicht aufrecht zu erhalten (Norbert Lübke, Hamburg). Künftig wird es notwendig werden, die Geriatrie in die Notaufnahme zu integrieren und MEDIZIN UND WISSENSCHAFT Prof. Dr. Gabriela Stoppe Dr. Karen Andersen-Ranberg PD Dr. Werner Hofmann Prof. Dr. Heiner Raspe Versorgungsketten bis in die Gemeinde und in das Pflegeheim zu schaffen (Dieter Lüttje, Osnabrück). Auf die Zukunftschancen, aber auch auf die gleich zeitig bestehenden Risiken der Gerontotechnologie geht Clemens Becker, Stuttgart, Robert-Bosch-Forschungskolleg, ein. Diese steht ganz im Mittelpunkt neuer Entwicklungen von AAL-Systemen (Ambient Assisted Living) über robotergestützte Rehabilitation bis zum Einsatz gezielter Lichtanwendung in der Altersmedizin. Themen, die die Mobilität fördern, Sport- und Bewegungstherapie, Möglichkeiten der Orthopädie und vieles andere mehr stehen im Programm. Motorisch- (Fotos: Privat) kognitive Trainingsmöglichkeiten sind wirksam, sogar „trotz“ bereits bestehender Demenz (Klaus Hauer, Heidelberg). Carsten Hendriksen, Universität Kopenhagen (DK), rundet die Keynote Lectures ab. Er geht der Frage nach, wie sich wissenschaftliche Ergebnisse in die tägliche Praxis umsetzen lassen, damit alte Menschen von wirksamer Prävention profitieren. Am Freitag, dem 23. September, startet die Morning Lecture von Cornel Sieber, Universität ErlangenNürnberg, mit seinem Team. Mit der praktischen Demonstration des „Instant Aging“ (so etwas wie „schlagartiges“ Altern) geht es interaktiv in den Tag, Ausgabe 7 | Juli 2011 49 MEDIZIN UND WISSENSCHAFT im zweiten Teil spricht Sieber dann über Sarkopenie und Frailty. Zur Morning Lecture sind auch Studenten, Pflegekräfte und Therapeuten eingeladen. Von 9:45 bis 18:15 Uhr bieten die Geriater und Therapeuten aus dem gastgebenden 5K-Klinikverbund ein Curriculum Interdisziplinär an. Das Curriculum ist speziell für „Neueinsteiger“, sowohl Ärzte als auch alle therapeutischen Berufsgruppen (Physio- und Ergotherapie, Logopädie, Psychologie, Sozialarbeiter etc.), in das geriatrische Team geeignet. Ausgehend von den großen I’s der Geriatrie (Instabilität, Immobilität, Inkontinenz, Intellektueller Abbau) werden die wichtigsten Bereiche abgehandelt und praktisch eingeübt, die jede Berufsgruppe im geriatrischen Team gleichermaßen beherrschen muss. Jede Berufsgruppe sollte nicht nur die Kernkompetenz der anderen Berufsgruppe kennen, sondern im Sinne einer Co-Therapie auch Funktionen und Rollen der anderen Berufsgruppe teilweise übernehmen können: z.B. beim Lagern, beim Transfer und bei der Interpretation von Assessmentergebnissen. Dies wird praktisch eingeübt (Hands-on). Aber auch strukturierter und systematischer Informationsaustausch mit gemeinsamer Zielformulierung in einer Teamsitzung wird veranschaulicht. Care-Management und aktivierend-therapeutische Pflege stehen im Mittelpunkt. Im Hinblick auf Demenz wird die Versorgung im Rahmen einer entsprechenden Spezialstation (Ü76 des FEK Neumünster) dargestellt. Studenten können Freitagmittag in „Meet the Professor“ mit akademischen Lehrern ins Gespräch kommen, um Informationen über Promotionsarbeiten, Stipendien und Praktika zu erhalten. Nachwuchsfragen beschäftigen Hausärzte gerade in den Flächenländern. Klaus Schäfer, Vize-Präsident der Ärztekammer Hamburg, Burkhard John, Vorsitzender der KV Sachsen-Anhalt, Albert Standl, München, sowie Thomas Hermens, Wesel, haben ebenfalls ein Symposium speziell zu diesem Thema organisiert. Die genannten Kollegen sind alle hausärztlich tätig. Die Versorgung in den Heimen leidet besonders. Aufgrund mangelnder universitärer Ausbildung fehlt den Hausärzten wie auch den Geriatrien an den Krankenhäusern der Nachwuchs. Inwieweit können Konzepte der Delegation ärztlicher Leistungen an andere Berufsgruppen helfen? Es sind schwierige und strittige Themen, die Hausärzte und Geriater gleichermaßen betreffen – und künftig vielleicht noch mehr verbinden könnten. 50 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt Vorsitzende und Präsidenten von neun befreundeten Verbänden und Organisationen aus dem In- und Ausland wirken an unserer Tagung aktiv mit, darunter Klaus-Peter Jünemann (UK S-H, Kiel, Deutsche Kontinenzgesellschaft), der ein eigenes Symposium zur Urologie im Alter organisiert, oder Henrik Herrmann, Brunsbrüttel, Akademie der Ärztekammer Schleswig-Holstein. Erstmals bietet eine Ärztekammer innerhalb einer DGG-Tagung ein ganztägiges Curriculum speziell für Hausärzte an, das auch für Studenten bestens geeignet ist. Dieses Curriculum hat angesichts der bundesweit fehlenden universitären Verankerung der Geriatrie einen ganz besonderen Stellenwert und steht im Mittelpunk des Geriatriekongresses. Am Samstag, dem 24. September, fokussieren die Referenten (Martin Haupt, Düsseldorf, Walter Hewer, Rottweil, Michael Meisel, Dessau, Mathias Pfisterer, Darmstadt, Rupert Püllen, Frankfurt, Ralf-Joachim Schulz, Köln, Gabriela Stoppe, Basel (CH), Werner Vogel, Hofgeismar und Martin Wehling, Mannheim) in einem Curriculum Geriatrie der Akademie der Ärztekammer diagnostische und therapeutische Fallstricke, die in Praxis und Klinik immer wieder Probleme bereiten. Die Teilnehmer sollen fit für die Verantwortung dem besonders schwierigen älteren und gebrechlichen Patienten gegenüber gemacht werden. Nicht nur das „Kennen“ altersassoziierter Störungen, sondern auch das „Können“, d.h. das Beherrschen entsprechender Probleme im ärztlichen Alltag, ist Curriculum-Ziel. Das Curriculum endet mit Fallbeispielen. Dazu werden Leitlinien und Reviews auf individuelle Fragen angewandt, die sich bei Ihren Patienten immer wieder stellen. Auf viele dieser Fragen bleibt die evidenzbasierte Medizin Antworten schuldig. Ihre persönliche Meinung, Erfahrung und Einschätzung ist wichtig. Mittels TED-Anlage erstellen wir ein Meinungsbild der Teilnehmer des Curriculums. Insgesamt erleben Sie ein Update der Altersmedizin in curricularer Form, interaktiv und mit freiwilliger Lernzielkontrolle. Nähere Informationen über Programm und Gebühren erhalten Sie auf der Homepage der Agentur Kongress- und Kulturmanagement KUKM, Weimar, www.dggeriatrie-kongress.de (Tel. 03643/2468112, Frau Schmidt) sowie bei der Akademie für medizinische Fort- und Weiterbildung der Ärztekammer www.aeksh.de (Tel. 04551/803-166). Hier können Sie sich auch anmelden. PD Dr. Werner Hofmann, FEK Friedrich-Ebert-Krankenhaus Neumünster/Bad Bramstedt BÜCHER Als Lübeck gelb wurde „Lübecker Lehren“ nach dem erfolgreichen Kampf um die Uni Eine Wissenschaftsjournalistin hat die Ereignisse des Jahres 2010 um die Schließungspläne dokumentiert. Im Nachwort werden Schlussfolgerungen gezogen. Bei der Universität zu Lübeck, sagte Bundesforschungsministerin Prof. Annette Schavan im Juli 2010, „geht es ja nicht um irgend eine Klitsche, sondern um eine Hochschule von großer Qualität, die man nicht einfach zumachen kann.“ Genau darauf aber wären die Pläne der schleswig-holsteinischen Landesregierung im Frühsommer 2010 hinausgelaufen. Für einen Zeitraum von sieben Wochen schienen sie damals kaum noch abwendbar. Die Universität Lübeck kämpfte um ihr Überleben, und Lübeck kämpfte für seine Uni, wie das Schleswig-Holsteinische Ärzteblatt ausführlich berichtete. Was im Sommer des vergangenen Jahres „in der alten Hansestadt geschah, ist wohl einmalig in der deutschen Stadtgeschichte“, schreibt Björn Engholm im Vorwort zu dem Buch „Eine Stadt sieht gelb – Wie Lübeck seine Uni rettet“. Auf rund 200 Seiten und mit über 160 Fotos dokumentiert das Buch die unvergessenen Geschehnisse und die für viele Menschen aufwühlenden Erlebnisse dieser Wochen. Autorin ist die promovierte Biologin und Wissenschaftsjournalistin Julia Offe aus Hamburg. „Das traf uns mitten ins Herz“ ist in dem Buch der Beitrag von Prof. Peter Dominiak überschrieben. Neben der ausführlichen Schilderung der Aktionen „Lübeck kämpft für seine Uni“ kommen viele Beteiligte in Interviews und Zitaten unmittelbar zu Wort. Eingehend werden auch die Vorgeschichte und die Hintergründe der Ereignisse von 2010 dargestellt: Das Votum von 300 Kieler Professoren für eine Schließung der Lübecker Fakultät im März 2003, Lübecks erster Kampf um seine Uni im Herbst 2005, als die Fusion zu einer Landesuniversität abgewehrt wurde, und die unrühmlichen Vorlagen für die Schließungspläne von 2010, die bei einem Geheimtreffen an der Kieler Förde im Januar 2009 unterbreitet wurden. Bei entscheidenden Geschehnissen sind in dem Buch sogenannte QR-Codes gesetzt, also eine maschinenlesbare quadratische Punkt-Matrix, wie man sie zunehmend für die Verlinkung auf Internetseiten verwendet. Mit einem internetfähigen Handy oder einem Tablet-Computer kann man sich über diese Codes direkt Videos ansehen, die im Sommer 2010 entstanden sind. Für diejenigen, die diesen Stand der Technik noch nicht nutzen, ist die Internetadresse der Filme daneben auch abgedruckt. Aber es werden in dem Buch ebenso die Auswirkungen des erfolgreichen Kampfes für die weitere Entwicklung der Universität und für das Verhältnis von Stadt und Universität beleuchtet. In einem Nachwort entwickeln ein Student und ein Professor der Universität, Christoph Zabel sowie Prof. Jürgen Westermann, ihre „Lübecker Lehren“. Sie plädieren – gegen alle Politikverdrossenheit – für ein neues, vertrauensvolles und konstruktives Verhältnis zwischen verantwortungsbewussten Politikern und mündigen Bürgern auf gleicher Augenhöhe. Die Universität Lübeck wünscht dem Buch „Eine Stadt sieht gelb“ eine weite Verbreitung. Das Buch, das im Verlag der Buchhandlung Weiland erscheint und 9,95 Euro kostet, wurde am 15. Juni 2011 in Lübeck präsentiert und ist seitdem im Handel (ISBN 978-3-87890-165-5) erhältlich. (PM/Red) Ausgabe 7 | Juli 2011 51 MEDIZIN UND WISSENSCHAFT Ophthalmologie Stand der Glaukomtherapie mit Brücke zur Allgemeinmedizin Memantine, eine Hilfe im Spätstadium des Glaukoms, stand im Mittelpunkt einer Fortbildung. Ein Bericht vom Hamburger Glaukomtag 2011. In zweijährigem Turnus wird von der Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde des UKE in Hamburg eine speziell dem Glaukom gewidmete Fortbildung angeboten, der „Hamburger Glaukomtag“. In diesem Jahr fand die Fortbildung unter Leitung der stellvertretenden Direktorin Prof. Maren Klemm und Prof. Gisbert Richard, Ärztlicher Direktor dieser Hamburger Augenklinik, statt. Die meisten Vorträge beschäftigten sich mit der operativen Therapie, aber auch Fragen zur konservativen Augenheilkunde wurden angesprochen – und damit Aspekte, die auch für die Allgemeinmedizin und die Innere Medizin von Bedeutung sind. Prof. Norbert Körber aus Köln berichtete über seine Langzeitergebnisse nach Kanaloplastik: Bei dieser relativ „jungen“ Operationsmethode wird der Schlemmsche Kanal, welcher im Abflusssystem des Kammerwassers dem Trabekelwerk nachgeschaltet ist, eröffnet, mittels einer viskoelastischen Substanz dargestellt und anschließend durch Einlegen eines Fadens, welchen man knüpft, „aufgedehnt“. Hierdurch entsteht ein abflussverbessernder Effekt, vergleichbar mit der Wirkung des viele Jahrzehnte gebräuchlichen Pilocarpins. Die hohen Materialkosten dieser Operation – 800 Euro für den Katheter zur Darstellung des Schlemmschen Kanals – bereiten „Probleme“ bei den stationären Operationen, bei einem ambulant vorgenommenen Eingriff muss dieser Betrag als „IGe-Leistung“ erhoben werden. Dieser aufwendige und teure Eingriff wird bislang nur an wenigen Zentren bzw. nur von wenigen Operateuren durchgeführt, eine weitere Verbreitung ist aber zu erwarten. Klemm und Prof. Tarek Shaarawy aus Genf stellten die aktuellen operativen Verfahren im Vergleich, den “State of Play“, dar, ordneten ihnen die jeweiligen Indikationen zu und gaben einen Ausblick auf zu erwartende Entwicklungen. Wichtig ist, dass bei fistulierenden Eingriffen die Bindehaut möglichst reizarm ist: Deshalb sollten nach Möglichkeit die drucksen52 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt kenden Augentropfen drei Wochen vor der geplanten Operation abgesetzt und stattdessen Azetazolamid oral gegeben werden, zusätzlich Kaliumsubstitution. PD Dr. Thomas Klink aus Würzburg empfahl sogar eine Karenzzeit von vier Wochen und ggf. die lokale Gabe von Dexamethason-Augentropfen für einen präoperativen Zeitraum von einer bis zwei Wochen. Über die Möglichkeiten, bei therapierefraktären Glaukomen mittels der Einpflanzung eines Drainagesystems ein vollständige Erblindung zu verhindern oder zumindest hinauszuzögern, berichtete Prof. Wolfgang Wiegand aus Hamburg. Er bevorzugt das sogenannte „Baerveldt“-Implantat und legt den Abfluss des Kammerwassers nach durchgeführter Vitrektomie und Cataract-Operation in den Bereich der Pars plana und somit in den Glaskörperraum. Klink stellte Indikation, Chirurgie und Nachsorge der Trabekulektomie dar. Diese fistulierende Operation ist heute in Europa der „Goldstandard“ bei der Mehrzahl der Ersteingriffe, bei denen keine Besonderheiten zu erwarten sind. In „verzweifelten“ Fällen von „therapierefraktärem“ Glaukom kann auch eine „Retinektomie“ helfen: Aus der peripheren Retina wird ein Areal, in der Größe abhängig vom Alter des Patienten, exzidiert, sodass hier das Kammerwasser abfließen kann, so Dr. Sybille Winterhalter aus Berlin. Auch für den unter ästhetischen Gesichtspunkten indizierten Erhalt eines erblindeten Auges ist diese Methode sinnvoll. Prof. Fritz Dannheim (Seevetal) referierte über die individuelle Trendanalyse in der Glaukombehandlung und zeigte, dass durch Messung des Sehnervenkopfes und der Nervenfaserschichtdicke der Netzhaut etwa mittels HRT ein beginnendes Glaukom zwei bis drei Jahre früher erkannt werden kann als mit konventioneller Perimetrie. In der Diskussion wurde berichtet, dass bei frühzeitigem Beginn der drucksenkenden Behandlung in Einzelfällen ein Rückgang der glaukombedingten morphologischen Veränderungen am Sehnervenkopf beobachtet worden ist. MEDIZIN UND WISSENSCHAFT Glaukom bei Uveitis war das Thema von Dr. Gabriele Brumm (Hamburg): Ein durch Cortison induziertes Glaukom kann auch Wochen nach Beginn der Cortison-Therapie auftreten. Eine allgemeine Fokussuche bei Uveitis wird heute nicht mehr für notwendig erachtet. Beim Posner-Schlossman-Syndrom wird eine CMV-Infektion als Ursache vermutet. Nach herpetisch bedingter Uveitis werden zur Rezidivprophylaxe ein Jahr lang zweimal täglich 400 mg Aciclovir oral empfohlen. Prostaglandinanaloga und Brimonidin sollen bei Uveitis nicht gegeben werden, da sie zu einem cystoiden Maculaödem führen können. Eine Glaukomoperation sollte frühestens dann erfolgen, wenn die Uveitis mindestens drei Monate inaktiv ist. Der Vortrag von Katja Göbel (Berlin) über die Behandlung mit Memantine im Spätstadium des Glaukoms beinhaltete die für die konservative Augenheilkunde wichtigste Botschaft an diesem Tag: Das Glaukom (der „Grüne Star“) wird nach aktuellem Stand der Wissenschaft als chronisch-progrediente Neuropathie des Sehnervs mit Apoptose der retinalen Ganglienzellen und progressivem Verlust der Axone des Nervus opticus mit resultierendem strukturellen und funktionellen Defizit definiert, wobei meist ein erhöhter Augeninnendruck die entscheidende Ursache für die Krankheit ist. Mit zunehmender Lebenserwartung mehren sich aber die Fälle von „Normal- oder Niederdruckglaukom“; hier entsteht ein Schaden am Sehnerv im Sinne des Glaukoms, ohne dass ein erhöhter Augeninnendruck vorliegt. In diesem Fall muss man versuchen, den Augendruck auf noch tiefere Werte zu senken. Trotz aller therapeutischen Bemühungen, konservativ und operativ, kann nicht allen Glaukompatienten ausreichend geholfen werden, bei manchen verschlechtert sich die Atrophie des Sehnervs trotz guter Einstellung des Augeninnendrucks zunehmend, sodass Erblindung droht – es liegt ein Glaucoma fere absolutum vor. Diesen Patienten kann durch die Gabe von Memantine geholfen werden, wie die Vortragende an Beispielen zeigte. Memantine, ein Glutamatantagonist, hemmt diese Substanz, welche bei überschießender Produktion neurotoxisch wirkt und die Apoptose der Ganglienzellen induziert. Der Exotoxizität von Glutamat wird eine wesentliche Rolle bei der Entstehung neurologischer Erkrankungen zugeschrieben, so bei Alzheimer, Parkinson, Huntington und amyotropher Lateralsklerose. Analog hierzu konnte in Tierversuchen eine signifikante Reduktion des Verlustes retinaler Ganglienzellen durch die Gabe von Memantine festgestellt und darauf aufbauend in klinischen Studien bei Patienten mit weit fortgeschrittenem Glaukom eine Stabilisierung oder sogar eine Verbesserung des Sehens erreicht werden. Memantine ist zugelassen für die Behandlung von Alzheimer und Parkinson, in der Glaukombehandlung ist es noch eine „Off-label“-Therapie, die Kosten des Medikamentes müssen von den Patienten selbst getragen werden. Die Indikationen für diese Behandlung sind das Glaucoma fere absolutum, die Progredienz dieser Erkrankung sowie der drohende Verfall des Fixierpunktes. Nebenwirkungen sind MagenDarm-Beschwerden, initial Schwindel, ausgeprägte Müdigkeit, verbesserte Hirnleistungsfähigkeit sowie Herzrhythmusstörungen. Kontraindikationen sind Schwangerschaft/Stillzeit, Leberfunktionsstörungen, Z.n. akutem Myokardinfarkt, dekompensierte Herzinsuffizienz und bekannte Herzrhythmusstörungen, Nierenfunktionsstörungen erfordern unter Umständen eine Reduktion der Dosis. Voraussetzung für die Verordnung von Memantine sind außer der ophthalmologischen Indikation eine optimale Einstellung von Blutdruck und Blutfetten, ein Ausschluss von allgemeinmedizinischen Kontraindikationen sowie die Bereitschaft des Patienten, die Kosten selber zu tragen. Die Dosierung von Memantine: 1. Woche: 5 mg morgens, 2. Woche. 5 mg morgens und 5 mg abends, 3. Woche: 10 mg morgens und 5 mg abends, ab 4. Woche: 10 mg morgens und 10 mg abends. Prof. Carl Erb aus Berlin hat zu Indikation, Wirkung und Nebenwirkungen einen Informationsbogen für Patienten erarbeitet. Er kann beim Autor ([email protected]), bei Katja Göbel ([email protected]) oder bei Prof. Carl Erb ([email protected]) angefordert werden. Fazit: Der Hamburger Glaukomtag bot in diesem Jahr in erster Linie Informationen über den aktuellen Stand der operativen Behandlung des Glaukoms einschließlich der Indikationsstellung sowie der Vorbereitung und der Nachbehandlung durch den konservativ tätigen Ophthalmologen. Zugleich wurde aber auch die Brücke zur Allgemeinmedizin und zur Inneren Medizin geschlagen, insbesondere durch den Vortrag über Memantine. Insofern ist es auch für Allgemeinmediziner, Internisten und Neurologen sinnvoll, vor dem nächsten Hamburger Glaukomtag in zwei Jahren dessen Programm daraufhin zu studieren, ob nicht auch hier eine Teilnahme sinnvoll ist. Dr. Udo Hennighausen, Heide Ausgabe 7 | Juli 2011 53 MEDIZIN UND WISSENSCHAFT Radiologie im Wandel Nicht länger „nur“ Diagnostik, sondern auch Teil der Therapie Tumortherapie und Sportmedizin waren die Schwerpunkte des 92. Deutschen Röntgenkongresses in Hamburg. Neuer Teilnehmerrekord. Mit einem neuen Teilnehmerrekord endete der 92. Deutsche Röntgenkongress Anfang Juni in Hamburg: Mehr als 7.700 Wissenschaftler besuchten den größten Kongress der medizinischen Radiologie, gleichzeitig mit rund 400 Vorträgen, 350 Fortbildungsveranstaltungen und über 130 Posterbeiträgen bedeutendstes Fort- und Weiterbildungsforum der Zunft. Getreu dem Kongressmotto „Radiologie ist Vielfalt!“ wurden unter dem Dach des Congress Centrums Hamburg (CCH) thematische Schwerpunkte wie die minimal-invasive Entfernung von Tumoren sowie verschiedene Aspekte der Sportmedizin diskutiert. „Unser Fach ist eines der wenigen, das man als Ganzkörperfach bezeichnen kann, eine Disziplin, die sich ganzheitlich mit allen Erkrankungen des Menschen beschäftigt. Die Radiologie beeinflusst die Therapieentscheidung und den Therapieverlauf in allen Phasen von Erkrankungen“, erklärte Kongresspräsident Prof. Walter Hruby aus Wien (der Kongress wurde zum sechsten Mal von der österreichischen und deutschen Fachgesellschaft gemeinsam ausgerichtet). Von einer „nur“ diagnostischen Disziplin wandelt sich die Radiologie immer stärker auch zu einem Teil der behandelnden Medizin. Dies wird insbesondere in der Krebstherapie deutlich. Bei der Tumorablation punktieren interventionell tätige Radiologen unter Bildkontrolle Tumoren – zum Beispiel in der Leber – und zerstören das maligne Gewebe mit Hitze, Kälte oder Radiowellen. „Die Ablation stellt mehr und mehr eine Therapie-Option für Tumoren dar, die dem Chirurgen nicht zugänglich sind oder in Fällen, in denen sich eine Chemotherapie nicht anbietet“, erläuterte Prof. Bernd Hamm, deutscher Kongresspräsident aus Berlin. „Wir unterscheiden grundsätzlich zwischen den perkutanen und den intraarteriellen Verfahren“, sagte Prof. Philippe Pereira aus Heilbronn. Bei den perkutanen Verfahren sticht der Radiologe eine oder 54 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt mehrere Sonden von etwa 1,5 Millimeter Durchmesser durch die Haut des Patienten, um zum Tumor vorzudringen. Vor Ort angelangt, entströmen der Sonde Radiofrequenzen oder Mikrowellen, die den Tumor mit Temperaturen bis zu 120 Grad Celsius verkochen. Bei den intraarteriellen Verfahren wird ein Gefäßkatheter eingesetzt, der zumeist über die Arterie in der Leiste unter Röntgenkontrolle an das Tumorgewebe herangeführt wird. Dort angekommen streut der Katheter mikrofeine Partikel aus, die ein Zytostatikum enthalten. „Wir bringen das Medikament genau dorthin, wo es wirken soll, und dämmen damit die Nebenwirkung, die man von der systemischen Chemotherapie kennt, radikal ein“, erklärte Pereira. Aufgrund der in verschiedenen Studien nachgewiesenen Erfolge der minimal-invasiven Tumorablation werden jetzt sowohl die perkutane als auch die intraarterielle Behandlung des kleinen hepatozellulären Karzinoms (HCC) als gleichrangig mit der chirurgischen Methode in die Behandlungsleitlinien aufgenommen. Beide Verfahren, die Chirurgie wie die Intervention, weisen eine 50 bis 60-prozentige Überlebensrate nach fünf Jahren auf. Diesen kurativen Aspekt hob Pereira besonders hervor: „Über Jahre hinweg waren die Krebsbehandlungsmethoden der Radiologie vor allem palliativer Natur, wir haben vorrangig Metastasen bei ohnehin schwerstkranken Patienten behandelt. Jetzt zeigt sich, dass die interventionelle Radiologie Krebspatienten auch heilen kann.“ Ein weiterer Themenschwerpunkt in Hamburg war die Sportmedizin. „Ein gesunder Marathonläufer schädigt seine Kniegelenke nicht“, sagte PD Dr. Wolfgang Krampla vom Wiener Donauspital. Der Radiologe hat die Kniegelenke aktiver Marathonläufer mittels Magnetresonanztomografie (MRT) untersucht, ein Verfahren, das besonders gut zur Diagnose der Gelenke geeignet ist. Zwischen der ersten Aufnahme und der letzten Kontrolluntersu- MEDIZIN UND WISSENSCHAFT chung nach rund zehn Jahren lagen bis zu 40.000 gelaufene Kilometer. Dabei zeigten die Kniegelenke der Probanden keinerlei neu aufgetretene Abnutzungserscheinungen. Entgegen weit verbreiteter Meinung habe Marathonlaufen keinen schädigenden Einfluss auf die Menisken, Knorpel und Knochen, so der öster reichische Radiologe – und das trotz der kaum vorstellbaren Belastung von 6.200 Tonnen, die die Kniegelenke eines 75 Kilogramm schweren Sportlers während eines Marathonlaufs abfedern müssen (zum Vergleich: Die Stahlkonstruktion des Eiffelturms in Paris wiegt mit 7.300 Tonnen nicht viel mehr). Der Körper passe sich der vermehrten Belastung an; nicht nur das Muskelgewebe wachse unter Belastungen, auch die Knochendichte nehme unter Anstrengung zu. Dennoch sollten gerade Hobbysportler nicht übertreiben, warnte Krampla: Ab etwa 100 km pro Woche nehmen Überlastungsschäden dramatisch zu. Ein weiteres Thema aus der Sportmedizin: Immer wieder schockieren die Öffentlichkeit Fallberichte von Sportlern, die während der Ausübung ihrer Sportart tot zusammenbrechen. Die Diagnose lautet zumeist auf plötzlichen Herztod. Zu den häufigsten Ursachen des plötzlichen Herztodes zählen die hypertrophe Kardiomyopathie oder eine verschleppte Herzmuskelentzündung (Myokarditis). Eine sichere Methode, um diese Hauptrisiken frühzeitig zu identifizieren, ist die Magnetresonanztomografie (MRT). Das fanden Radiologen an der Universitätsklinik Tübingen heraus, die 51 Leistungssportler und 25 weitere Probanden mit diesem Schnittbildverfahren untersucht haben. Die häufigste Ursache für den tödlichen Zusammenbruch bei jungen Sportlern ist die hypertrophe Kardiomyopathie. „Das Wachstum des Herzmuskels ist ein physiologischer Anpassungsvorgang an intensivierte Trainingsleistungen“, erklärte Dr. Stefanie Mangold im Hamburger CCH. Gefährlich aber wird es, wenn sich eine asymmetrische Verdickung des Ventrikelseptums, der Scheidewand von linker und rechter Herzkammer, entwickelt. „Hierdurch kann es zu einer Hemmung des Blutflusses aus der linken Herzkammer in die Hauptschlagader kommen, was bei hoher körperlicher Belastung tödliche Folgen haben kann“, führte die Studienleiterin während des Deutschen Röntgenkongresses aus. Das unregelmäßige Wachstum des Herzmuskels ist dabei nicht das Resultat falschen Trainings, sondern genetisch bedingt. Selbst im Ultraschall und EKG lässt sich die HCM nicht immer eindeutig nachweisen. „Eine sichere Diagnosestellung ist häufig erst durch die Magnetresonanztomografie möglich“, sagte Mangold. Gleiches gilt für die Mykoarditis, die mitunter schwer mit EKG oder Echokardiographie zu diagnostizieren ist. In der MRT werden narbige Veränderungen des Herzmuskels sichtbar, in der akuten Phase der Entzündung auch die für die Myokarditis typischen Wassereinlagerungen am Herzmuskelgewebe. Die Tübinger Studienärzte empfehlen, dass Profiund Hochleistungssportler im Rahmen einer medizinischen Untersuchung eine Kardio-MRT durchführen lassen sollten. Auch für engagierte Amateur-Sportler lohnt es sich, über eine solche Untersuchung nachzudenken: Innerhalb des Tübinger Studienkollektivs wurden bei vier Teilnehmern entzündliche Prozesse des Herzmuskels und bei einem Sportler eine hypertrophe Kardiomyopathie nachgewiesen. Und das, obwohl sich alle Teilnehmer subjektiv beschwerdefrei und körperlich fit fühlten. Uwe Groenewold Röntgengesellschaft kauft Geburtshaus von Conrad Röntgen Die Deutsche Röntgengesellschaft hat das Geburtshaus ihres Namensgebers Wilhelm Conrad Röntgen erworben. Das Haus im Remscheider Stadtteil Lennep war der Fachgesellschaft zum symbolischen Preis von einem Euro angeboten worden. In enger Abstimmung mit dem Denkmalschutz und dem Deutschen Röntgen-Museum soll das Haus nun saniert, neu gestaltet und zu einer Begegnungsstätte für Forscher aus aller Welt gemacht werden. Röntgen kam am 27. März 1845 in Lennep zur Welt. Er studierte in der Schweiz Physik, nach Stationen in Straßburg und Gießen wurde er 1888 an der Universität Würzburg zum Professor für Experimentalphysik ernannt. Hier entdeckte er 1895 die von ihm so genannten X-Strahlen, die entgegen seiner ausdrücklichen Verfügung „Röntgenstrahlen“ genannt wurden. 1901 erhielt Röntgen den PhysikNobelpreis. Ab 1900 lehrte er an der Universität in München, wo er am 10. Februar 1923 verstarb. Die Deutsche Röntgengesellschaft, Gesellschaft für medizinische Bildgebung e.V. (DRG), wurde 1905 in Berlin gegründet. (ug) Ausgabe 7 | Juli 2011 55 MEDIZIN UND WISSENSCHAFT Westerland-Seminar Der Hausarzt als Facharzt für Multimorbidität im Alter Die Rolle des Hausarztes für ältere Patienten war nur ein Thema beim besonders von Ärzten aus anderen Bundesländern besuchten Westerland-Seminar. Schleswig-Holstein stand Anfang des vergangenen Monats nicht nur beim Deutschen Ärztetag im Fokus der bundesweiten Standes- und Gesundheitspolitik. Das Land zieht aus anderen Bundesländern nicht nur viele Medizinstudenten an – auch bei kleineren Veranstaltungen wie dem traditionellen WesterlandSeminar steigt der Anteil der auswärtigen Teilnehmer deutlich. So waren beim 52. Seminar für ärztliche Fort- und Weiterbildung über 80 Prozent der mehr als 200 Teilnehmer keine Einheimischen, sondern kamen aus Nordrhein-Westfalen, Berlin, Niedersachsen und anderen Bundesländern. Dies führt der Veranstalter, die Nordwestdeutsche Gesellschaft für ärztliche Fortbildung e.V., nicht nur auf die Attraktivität des Ortes, sondern auch des Programms zurück. Das hieß diesmal: ein weites Spektrum der Inneren Medizin mit Randgebieten von der Kardiologie, Pneumologie, Infektiologie, Gastroenterologie, besonders auch Rheumatologie, Schlaganfall-Medizin und Onkologie bis hin zur Suchtmedizin. Kleingruppenseminare (z.B. Balintgruppe) und Übungen (Reanimationskurse) ergänzten die Referate und Diskussionen. Der Vorsitzende Prof. Hinrich Hamm (früher Asklepios NordseeKlinik Westerland, jetzt im MVZ Mathey/Schofer, Hamburg-Altona) hatte überdies mit dem Angebot frühmorgendlicher Strandläufe für die nötige Fitness gesorgt. Für den traditionellen Blick über den Tellerrand sorgte diesmal der Eröffnungsvortrag zur Landesarchäologie von Prof. Claus von Carnap-Bornheim, leitender Direktor der Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen. „Unverhofft kommt oft“ – der Vortragstitel zu überraschenden Bodenfunden etwa beim Autobahnbau ließe sich unschwer auf Entdeckungen in der medizinischen oder pharmakologischen Forschung übertragen, aber auch auf die medizinische Diagnostik. Nicht locker lassen, immer genauere Untersuchungsmethoden anwenden, so könnte die Parallele gezogen werden, hört man von 56 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt der Exploration des Thorsberger Moores zuerst mit archäologisch ausgebildeten Tauchern, dann wegen der eingeschränkten Sicht mit speziellen Metall detektoren und schließlich mit Pumpen, die feines Sediment ausfiltern. Ein später, überraschender Erfolg kam durch die Offenbarung eines schon lange archivierten, aber dann von einer Mitarbeiterin nach Schüttelgeräusch genauer untersuchten Schwertriemenbügels, der durch Bildgebung mit Neutronenbestrahlung ein Innenleben preisgab, eine beschriftete Metallfolie – eine in Germanien völlig unbekannte, eher aus dem Römischen Reich stammende Prozedur. Auch da, wo kein Metall mehr vorhanden ist, können magnetische Felder im Boden die mithilfe magnetotaktischer Bakterien entstandenen Oxydationsprodukte anzeigen und etwa den Ort einer Schmiede in Haithabu vermuten lassen, sagte von Carnap-Bornheim mit Bezug auf die medizinische Mikrobiologie. Seine abschließende Bitte: „Bitte weisen Sie in den Wartezimmern auch auf die landesbezogene Kultur hin („nicht nur Guggenheim-Poster“), Sie erfreuen manchen Patienten!“ – so wie in der Praxis seiner Ehefrau, einer Diabetologin in Flensburg. Im fachlichen Bereich kamen neben den neuen Highlights wie der interventionellen Kardiologie (MVZ Mathey/Schofer, Hamburg) auch die traditionellen Update-Referate gut an. So berichtete Prof. Klaus Dalhoff vom Universitätsklinikum SchleswigHolstein in Lübeck über die aktuelle Antibiotikatherapie in der Praxis. Sein Fazit: Neue Antibiotika sind leider immer noch nicht in Sicht, daher sei die Frage, wie mit zunehmenden Resistenzen umzugehen sei. Die Ursachen dafür seien auch genetisch, auch suboptimale, zu kurze oder zu lange Therapie, meist aber vorangegangene Aufnahme von Antibiotika. Daher solle der behandelnde Arzt stets fragen, wann zuletzt welche Antibiose durchgeführt worden sei. Die Resistenzdauer belaufe sich oft auf mehrere Monate bis zu einem Jahr. Die Behandlung sei MEDIZIN UND WISSENSCHAFT dann zweckmäßig mit einer anderen Substanzklasse durchzuführen, also wenn zuvor mit Penicillin, dann mit Makroliden (gut bei Atemwegserkrankungen, zugleich antiinflammatorisch), Tetrazyklinen oder Betalaktasehemmern. In einfachen Fällen wie einer unkomplizierten Harnblasenzündung sollte auf den unnötigen Einsatz von Cephalosporinen oder Chinolonen verzichtet werden, um ein höheres Resistenzrisiko zu vermeiden. Am Ende erinnerte der Chronist an den kürzlichen Appell des Lübecker Mikrobiologen und Dekans Prof. Werner Solbach, der im Blick auf zunehmende Resistenzen wie die gegen MRSA dringend die Entwicklung neuer Antibiotika angemahnt hatte. In der Tendenz noch vorsichtig-zurückhaltender referierte Prof. Henning Breithaupt von der Universität Gießen zum Thema Arzneimitteltherapie im Alter. Die häufige Multimorbidität bei älteren Patienten dürfe nicht automatisch zu Polypragmasie führen: „Wir müssen nicht alles behandeln, sondern Schwerpunkte setzen, also neudeutsch ‚priorisieren‘“, mahnte der erfahrene Kliniker. Hauptprobleme der Medikation alter Patienten seien stärkere Nebenund Wechselwirkungen, Toxizität, Missbrauch und mangelnde Compliance (auch als Selbstschutz). Pharmakokinetik und -dynamik seien oft nur mäßig reduziert, sodass etwas geringere Arzneimitteldosen gegeben werden könnten. Wie viel, sei schwer zu sagen, da kaum Studien und Leitlinien existierten: „Der Doktor ist auf sich zurückgeworfen.“ Einschleichende Dosierung sei ein Weg. Eine altersspezifische Arzneimitteltherapie gebe es so einfach nicht. Zu unerwünschten Arzneimittelwirkungen hieß es, bei Schmerzmitteln vom Typ NSAR sei bei der Dauermedikation wegen Nephro- und Magen-Darmtoxizität höchste Vorsicht geboten. Desgleichen seien Bluthochdruck (Berücksichtigung eines günstigen diastolischen Wertes bzw. des Mitteldrucks) oder Gicht im Alter vorsichtiger zu behandeln. Auch bei Gicht gelte der Satz: „Der Arzt behandelt individuelle Patienten, keine Laborwerte.“ Das bedeutet: Angesichts der zum Teil gefährlichen Nebenwirkungen könne Allopurinol (100-200 mg) etwa ab 10 mg/dl Harnsäure gegeben werden. Bei KHK seien Diuretika wegen der erheblichen Nebenwirkungen bis hin zur Exsikkose mit großer Vorsicht zu rezipieren. Zusammenfassend formulierte Breithaupt die Rolle des Hausarztes bei der Therapie älterer Patienten: Er ist gewissermaßen Facharzt für Multimorbidität im Alter, er hilft bei der Erfassung und Gewichtung der ge- sundheitlichen Einschränkungen und berät über die Therapie-Prioritäten (in der Sprache des Patienten!). Der Hausarzt überwache Dosis, Wirkung, Verträglichkeit, Compliance und die Notwendigkeit einer weiteren Therapie. Und: „Er ist Lotse bei der Entscheidungsfindung und vertrauensvoller Begleiter.“ Unter dem Stichwort „Das aktuelle Thema“ behandelte Dr. Schneider-Schüler aus Frankfurt den Burnout bei Ärzten. Bereits über 20 Prozent der Ärzte seien betroffen oder bedroht, so SchneiderSchüler. Die WHO habe über eine starke Zunahme unter den medizinischen Berufen in Europa berichtet. Betroffen seien besonders Ärzte nach längerer aufreibender Berufstätigkeit, bedingt nicht zuletzt durch ökonomische Faktoren: „Das Schlimmste ist, wenn Sie als Arzt an Ihrem Beruf zweifeln“. Burnout sollte nur als berufsbedingter Erschöpfungszustand definiert werden (nicht primär privat bedingt), der unbehandelt oft in eine Depression führe. Früherkennung und Prophylaxe seien schwierig, da meist besonders leistungsorientierte Menschen betroffen seien, die an ein Scheitern nicht denken wollten. Die Therapie für erkrankte Ärzte solle sich nicht von der anderer Patienten unterscheiden, mahnte der Experte aus Frankfurt. Denn eine (zu) kollegiale Behandlung würde leicht zur Bagatellisierung der Krankheit führen. In der anschließenden Diskussion ergaben sich vielfältige Erfahrungen der Teilnehmer aus ihren beruflichen Umfeldern, etwa in privaten Krankenhauskonzernen. Viele unbezahlte Überstunden, Mobbing, die Kündigungsgefahr und die Drohung mit „billigen Kollegen“ aus Ost- oder Südosteuropa, so hieß es, verunsichere viele. Aber auch auf Chefarzt-Ebene wirke sich der vertraglich festgeschriebene Druck zur Umsatzsteigerung schon negativ auf die Gesundheit aus. Abschließend noch ein Hinweis auf ein Referat mit stark interdisziplinären Aspekten, hier Pneumologie, Kardiologie und Neurologie. Dr. Holger Hein (Reinbek) zeigte in Westerland Gemeinsamkeiten zwischen Schlafapnoe und Schlaganfall auf. Der niedergelassene Pneumologe, der auch das Schlaflabor im Krankenhaus Reinbek betreut, wies auf das eindeutig höhere kardiovaskuläre Risko der Apnoiker hin, sei dieses nun erblich (hier oft Verengung der Atemwege) oder durch Umstände wie Übergewicht bedingt. Aber auch umgekehrt zeigten einige Daten, dass eine Apnoe mit vielen Atemaussetzern zu Schlaganfällen führen könne. Horst Kreussler Ausgabe 7 | Juli 2011 57 MEDIZIN UND WISSENSCHAFT Serie zum GenDG Regelungen im GenDG zur Abstammungsbegutachtung Was ist bei Abstammungsgutachten zu beachten? Antworten gibt der abschließende Teil unserer Serie zum Gendiagnostikgesetz. Schon seit jeher stellt sich die Frage der Abstammung eines Kindes hauptsächlich dem männlichen Teil der Menschheit. Humorvoll betrachtet spiegeln sich Zweifel an der Vaterschaft in dem englischen Satz „Mama‘s Baby, Papa‘s Maybe“ wider. Frauen, die ein Kind geboren haben, können sich in der Regel sicher sein, dass dieses Kind auch genetisch von ihnen abstammt (Ausnahme z.B. bei einer Leihmutterschaft). Sie können daher davon ausgehen, dass die Ressourcen, die sie in die „Aufzucht“ ihrer Nachkommenschaft investieren, der Weiterentwicklung ihres eigenen genetischen Materials dienen. Für Männer gilt dies nicht zwangsläufig. Ein Mann hat keine natürliche Möglichkeit (wie im Tierreich, z.B. bei Raubtieren, durch Geruchserkennung) festzustellen, ob ein Kind genetisch von ihm abstammt. Die ursprüngliche Taktik der Männer lag deshalb darin, schon von vornherein zu verhindern, dass sich andere Männer ihrer Frau näherten (Verteidigung durch Alphatier-Verhalten). Dadurch war gewährleistet, dass nur eigenes Genmaterial weitergegeben wurde. Eine derartige Isolierung der Frauen ist in unserer heutigen westlichen Gesellschaftsform nicht mehr vorstellbar. Aber aus eben diesem Urinstinkt heraus, die eigenen Ressourcen auch wirklich nur dem eigenen Nachwuchs und somit seinen eigenen Genen zugute kommen zu lassen, rührt bei Zweifeln an der Vaterschaft häufig der Wunsch, einen entsprechenden Test durchführen zu lassen. Neben gerichtlich angeordneten Abstammungsgutachten werden auch immer mehr Gutachten privat in Auftrag gegeben. Eine Zunahme der Abstammungsgutachten ergab sich u.a. durch die Einführung modernster molekularbiologischer Methoden, die nur sehr geringe Mengen an DNA benötigen. Als Probenmaterial kamen hierfür Wangenschleimhautabstriche, aber auch Schnuller oder andere alternative Materialien infrage. Dadurch ergab sich die Möglichkeit, ohne Kenntnis der Mutter Probenmate58 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt rial vom Kind zu nehmen und daraus ein sog. heimliches Gutachten erstellen zu lassen. Die Legalität dieser Vorgehensweise war lange Zeit umstritten. Das Landgericht München I urteilte am 22.05.2003 (AZ 17 HK O 344/03), dass es unverheirateten Männern erlaubt sein müsse, ihre mögliche Vaterschaft auch ohne Wissen und Erlaubnis der Mutter etwa bei Spezialfirmen testen zu lassen. Ein heimlicher Vaterschaftstest sei für das Wohl des Kindes weniger schwerwiegend als die gesetzlich zulässige gerichtlich erzwungene Klärung der Vaterschaft, urteilten die Richter. Der Bundesgerichtshof urteilte am 12.01.2005, dass das Ergebnis eines heimlichen Abstammungsgutachtens nicht als Anfangsverdacht für ein Vaterschaftsaberkennungsverfahren verwendet werden darf. Es gab aber zunächst kein Gesetz, welches heimliche Abstammungsgutachten unter Strafe stellte. Heimliche Gutachten waren demnach zwar verboten, aber nicht strafbewehrt. Als „Ausgleich“ zum Verbot der heimlichen Abstammungsgutachten wurde am 01.04.2008 § 1598 a BGB neu eingefügt. Mit dem geänderten Gesetz zur Klärung der Vaterschaft (§ 1598 a BGB) fällt den privat in Auftrag gegebenen Abstammungsgutachten eine wichtige Rolle zu. Neben dem Privatgutachten gemäß Gendiagnostikgesetz und der Anfechtung der Vaterschaft (wie bisher §§ 1600 ff. BGB) ist nach neuem Recht eine vereinfachte Klärung der Abstammung (§ 1598 a BGB) möglich. Hierzu wird in der Fachzeitschrift „Das Jugendamt“, Heft 03/2008, Seite 118, im Abschnitt 5 Folgendes ausgeführt: „Wenn die anderen Familienangehörigen nicht in die Abstammungsbegutachtung einwilligen, wird diese Einwilligung grundsätzlich vom Familiengericht ersetzt und die Verpflichtung zur Duldung der Probenentnahme ausgesprochen.“ Das Gutachten selbst wird nicht vom Gericht in Auftrag gegeben, sondern vom Klärungsberechtigten, MEDIZIN UND WISSENSCHAFT der die Untersuchungsmethode und den Anbieter wählen kann. Dieses Gutachten kann grundsätzlich in einem späteren Verfahren auf Anfechtung der Vaterschaft verwendet werden, wenn beide Parteien damit einverstanden sind und das Gericht keinen Zweifel an der Qualität des Gutachtens hat. Eine gesetzliche Regelung zur Erstellung von Abstammungsgutachten, die auch eine Strafe/Ordnungswidrigkeit für heimliche Gutachten vorsieht, wurde in das gerade in Bearbeitung befindliche Gendiagnostikgesetz mit aufgenommen. Dies scheint verwunderlich, da bei den heute angewandten Untersuchungsmethoden (Analyse von Short-TandemRepeats) zwar DNA, aber keine Proteinkodierenden Genabschnitte analysiert werden. Es sind keine Aussagen über vererbbare Krankheiten aus dieser Analyse möglich (Ausnahme Trisomien). Das Gendiagnostikgesetz (GenDG) trat wie berichtet am 1.2.2010 in Kraft und regelt in § 17 die „Genetische Untersuchung zur Klärung der Abstammung“. Um etwaige Fragen oder nicht eindeutig geregelte Sachverhalte, die sich aus dem GenDG ergeben, zu klären und zu regeln, wurde die sogenannte Gen diagnostik-Kommission (GEKO) ins Leben gerufen. Diese gibt Richtlinien zur Ausführung des GenDG heraus. Durch das GenDG werden Untersuchungen zur Klärung der Abstammung (nach § 17 Abs. 5 GenDG) grundsätzlich den übrigen genetischen Untersuchungen gleichgestellt, indem die Vorschriften über die vorherige Einwilligung nach Aufklärung sowie über die Mitteilung der Ergebnisse und die Verwendung und Vernichtung der Proben entsprechende Anwendung finden. Durch das GenDG wird dem Arzt die Aufgabe der Probenentnahme zugewiesen. Hierzu bestehen aber auch andere Auffassungen. In der Fachzeitschrift Das Jugendamt, Ausgabe 02/2010, wird dazu ausgeführt: „Die in der Anfrage geschilderte Praxis, zu einer außergerichtlichen Klärung der Vaterschaft entschlossene Eltern bzw. Putativväter in der beschriebenen Weise bei der Entnahme und Versendung des Untersuchungsguts zu unterstützen, wird durch die gesetzliche Neuregelung im Grundsatz nicht berührt. Die Hilfestellung als solche ist weiterhin in gleicher Weise erlaubt.“ Das Gesetz enthält insbesondere keine einschränkenden Vorschriften bezüglich der Entnahme der Proben. Diese Sichtweise bedeutet, dass die Probenentnahme durch Fachkräfte des Jugendamts im Rahmen des GenDG möglich ist. Die Probenentnahme für ein Abstammungsgutachten im Jugendamt ist aber nicht die Regel, da diese nicht in allen Jugendämtern durchgeführt wird. Bei gerichtlich angeordneten Abstammungsgutachten und bei Gutachten, bei denen kein Jugendamt involviert ist, ist die Arztpraxis die Anlaufstelle für die Probenentnahme. Eine Probenentnahme für ein Abstammungsgutachten durch die Probanden selbst, ohne Arzt oder Jugendamtsmitarbeiter, ist nicht statthaft. Hierzu führt die GEKO in ihrer 2. Mitteilung vom September 2010 u.a. wie folgt aus: „(…) vor der Durchführung einer Abstammungsuntersuchung hat der damit beauftragte ärztliche oder nicht ärztliche Sachverständige sicherzustellen, dass ihm ein objektiver Nachweis der Identität der Personen und Proben vorliegt. Die objektive Feststellung der Identität der Personen und Proben stellt einen unverzichtbaren Bestandteil einer sachgerechten Abstammungsuntersuchung dar.“ Labore, die Proben für Abstammungsgutachten untersuchen, müssen – im Gegensatz zu den Laboren, die medizinische Proben für humangenetische Parameter untersuchen – seit dem 1.2.2011 eine Akkreditierung nach DIN ISO 17025 für forensische Genetik besitzen. Damit soll die Zuverlässigkeit der Abstammungsgutachten gewährleistet werden. Vor dem Inkrafttreten des GenDG konnten Labore für Abstammungsanalysen von jedermann betrieben werden. Als Beispiel sei hier eine Berliner Architektin genannt, die sich mit Vaterschaftsanalysen eine weitere Einnahmequelle erschloss. Aus den Reihen der GEKO ist zu vernehmen, dass es mittelfristig eine Ausbildung zum Fachgutachter für Abstammungsgutachten geben soll, die dann auch, wie die Akkreditierung, Pflicht sein wird. Was ist bei der Probenentnahme für ein Abstammungsgutachten zu beachten? Untersuchungsmaterial: Das GenDG macht keine Angaben über die Art des Untersuchungsmaterials. In der Praxis werden Blut und/oder Wangenschleimhautabstriche verwendet. Die Richtlinien für die Erstattung von Abstammungsgutachten (herausgegeben von der Bundesärztekammer in Zusammenarbeit mit dem Robert Koch-Institut) führen hierzu aus: Ausgabe 7 | Juli 2011 59 MEDIZIN UND WISSENSCHAFT Blut ist das bevorzugte Untersuchungsmaterial, von dem nur in Ausnahmefällen abgewichen werden soll. Viele Gerichte verlangen aber in Abweichung von den Richtlinien, dass Wangenabstrichmaterial als zu untersuchendes Probenmaterial verwendet wird. Die meisten Gutachter verwenden mittlerweile für ihre Abstammungsgutachten Wangenabstriche als Probenmaterial. Die Art des Probenmaterials ändert am Ergebnis des Gutachtens nichts, da es unerheblich ist, aus welchen Zellen die DNA für die Untersuchung isoliert wird. Identitätssicherung: Diese dient zur Dokumentation der Identität der beteiligten Probanden gegenüber Dritten, wie z.B. dem Gericht, stellt aber gleichzeitig auch sicher, dass die Einwilligung zur Untersuchung der Proben tatsächlich von den richtigen Personen erfolgt ist. Aufklärung: Die Aufklärung soll über Wesen, Bedeutung und Tragweite der genetischen Untersuchung aufklären. Die hierbei wichtigen Punkte sind auf den Aufklärungsformularen aufgelistet, die dem Entnahmematerial durch die Labore beigelegt werden. Einwilligung: Nur nach erfolgter Einwilligung der Probanden in die Untersuchung darf der Abstammungsgutachter die Proben untersuchen. Bei gerichtlich angeordneten Abstammungsgutachten wird die Einwilligung der Beteiligten durch einen Beschluss des Gerichts ersetzt. Versand: Der Versand der Proben muss durch den beteiligten Arzt erfolgen, da sonst nicht gewährleistet ist, dass die Proben auf dem Weg zur Post nicht manipuliert wurden. Das GenDG listet unter § 26 Bußgelder auf, die bei Nichteinhaltung des Gesetzes fällig werden. Wer ein Abstammungsgutachten ohne die erforderliche Einwilligung vornehmen lässt, wird als Vater, Mutter oder Kind mit bis zu 5.000 Euro Geldbuße belegt (die Verwaltungsbehörde soll aber im Falle einer nachträglichen Zustimmung von der Ahndung absehen). Sonstige Personen (wie z.B. Großeltern) können mit einer Geldbuße bis zu 50.000 Euro belegt werden. Wer Untersuchungen zur Abstammung ohne die erforderliche Einwilligung vornimmt, kann einer Geldbuße mit bis zu 300.000 Euro belegt werden. Es wird deshalb in Deutschland kaum ein Gutachter bereit sein, ein heimliches Abstammungsgutachten durchzuführen. Im Ausland (z.B. Österreich) ist es hingegen legal, dass Proben ohne Zustimmung 60 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt der Probanden untersucht werden können. Dies hat zu einem Probentourismus für heimliche Gutachten (in Österreich „diskrete Abstammungsgutachten“ genannt) geführt. Das Risiko für den Auftraggeber, dafür in Deutschland belangt zu werden, bleibt natürlich bestehen. Allerdings relativiert sich für manchen Auftraggeber dieses Risiko etwas, wenn man ein mögliches Bußgeld von 5.000 Euro in Relation zu den möglicherweise grundlos gezahlten Alimenten setzt. In den Jahren 2011 bis 2015 wird die sogenannte Generation der Erben voraussichtlich um ca. 1,3 Billionen Euro reicher. Ist man nicht als Erbe direkt im Testament bedacht, muss man schon eine biologische Verwandtschaft nachweisen, um eventuell auch in den Genuss einer Erbschaft zu kommen. Hierzu ist dann ein Abstammungsgutachten notwendig. Das Gendiagnostikgesetz regelt aber nur die Untersuchung an lebenden Menschen sowie lebenden Embryonen und Föten während der Schwangerschaft (§ 2 Abs. 1). Hierzu führten Taupitz und Pölzelbauer im vergangenen Jahr in der Zeitschrift Arztrecht (6/2010) in ihrem Artikel „Das deutsche Gendiagnostikgesetz“ aus: „Genetische Untersuchungen bei Verstorbenen sowie bei toten Föten und Embryonen einschließlich des Umgangs mit entsprechenden genetischen Proben und genetischen Daten werden vom Gesetz nicht erfasst.“ Die Probenentnahme an Verstorbenen ist nicht ohne die Zustimmung der Angehörigen oder durch einen Gerichtsbeschluss möglich. Ein potenzieller Erbe kann aber über Material (sofern es sich in seinem Besitz befindet), an dem sich zelluläre Anhaftungen des Verstorbenen finden (z.B. Zahnbürste), seine biologische Abstammung von dem Verstorbenen klären lassen. Es bleibt abzuwarten, ob das in einigen Bereichen unzulängliche Gendiagnostikgesetz nachgebessert werden wird. Dr. rer. nat. Armin Pahl, Molekularbiologe, LADR GmbH, MVZ Dr. Kramer & Kollegen, Geesthacht, Vereidigter Sachverständiger für Abstammungsgutachten BÜCHER „Gleichheit ist Glück“ Korrelation zwischen Gesundheit und Balance beim Einkommen Ein Meilenstein der Sozialwissenschaften ist als deutsche Übersetzung erschienen. Rezensent Prof. Klaus-Dieter Kolenda hat das Buch mit Genuss gelesen. Der Bestseller der Epidemiologen Richard Wilkinson und Kate Pickett ist zweifellos ein Meilenstein der Sozialwissenschaften und gilt als eines der wichtigsten Bücher der letzten zehn Jahre. Aber der Titel der deutschen Übersetzung ist leider missverständlich. Es geht in dem Buch nicht um die großen Worte Glück oder Gerechtigkeit. Wörtlich übersetzt lautet der Originaltitel: „Die Wasserwaage. Warum Gesellschaften mit mehr Gleichheit fast immer besser dran sind“. Die Wasserwaage ist eine Metapher für die Messlatte „soziale Ungleichheit“, die bei der Beurteilung der behandelten Probleme angelegt wird. Die Autoren haben die Statistiken der Industriegesellschaften der letzten Jahrzehnte durchforstet auf der Suche nach Korrelationen zwischen sozialer Ungleichheit, ausgedrückt in Einkommensverteilungsmustern, und dem Ausmaß sozialer und gesundheitlicher Probleme. Das Buch zeigt auf der Basis verfügbarer Daten, dass die meisten der heute im Vordergrund stehenden sozialen Probleme in den reichen Industrieländern nicht mit dem Durchschnittseinkommen, sondern mit dem Grad der sozialen Ungleichheit korrelieren und mit wachsender Ungleichheit drastisch ansteigen. Viele Menschen in den unteren, aber auch in den mittleren und oberen Gesellschaftsschichten werden dadurch in Mitleidenschaft gezogen. Die Autoren zeigen anschaulich Korrelationen zwischen einer ungleichen Einkommensverteilung und sozialen und gesundheitlichen Problemen wie Adipositas, Lebenserwartung, Säuglingssterblichkeit, psychische Erkrankungen, Selbstmorde, Niveau des Vertrauens zwischen den Menschen, Zahl der Gefängnisstrafen und schulische Leistungen der Kinder. Bei all diesen Problemen schneiden die Länder mit höherer Einkommensungleichverteilung ungünstiger ab als diejenigen mit geringer Ungleichheit. Ein wesentlicher Teil des Buches besteht in einer sachlichen und unaufgeregten Diskussion über die Frage, was diesen Korrelationen zugrunde liegt. Die These der Autoren ist, dass es sich hier um einen ursächlichen Zusammenhang handelt. Zur Begründung werden überzeugende Befunde aus der aktuellen sozialwissenschaftlichen Literatur herangezogen. Ein Ausgangspunkt der Überlegungen ist die Korrelation zwischen dem Niveau des gesellschaftlichen Vertrauens und dem Ausmaß der Ungleichheit. In den Ländern mit einem größeren sozialen Gefälle bestehen ein niedriges Niveau des Vertrauens und dadurch vermehrte Unsicherheit, Ängste, Depressionen und chronische Stressbelastungen. Im letzten Teil des Buches geht es um die gesellschaftliche Therapie. Hier sprechen sich die Autoren klar gegen den neoliberalen Zeitgeist aus und schlagen Maßnahmen vor, mit denen mittel- und langfristig das soziale Gefälle abzubauen wäre, z.B. eine höhere Besteuerung der Einkommen mit sozialstaatlicher Umverteilung wie in Schweden oder geringere Einkommensunterschiede vor Steuern wie in Japan. Die Frage ist natürlich, wie das politisch umgesetzt werden kann. Hier vertrauen die Autoren auf die Einsicht, dass gesellschaftliche Veränderungen in Richtung Abbau des sozialen Gefälles und mehr soziale Gleichheit im objektiven Interesse der gesamten Bevölkerung, auch der Wohlhabenden, liegen. Dafür liefern sie überzeugende Argumente. Um die Diskussion über ihre Vorstellungen zu befördern, haben sie eine Stiftung (The Equality Trust) gegründet, die sich mit einer ansprechenden und informativen Website (www.equalitytrust.org.uk) an alle Interessierten wendet und vor allem die Internet- und FacebookGeneration ansprechen dürfte. Bibliographische Angaben: Gleichheit ist Glück. Warum gerechte Gesellschaften für alle besser sind. Autoren: Richard Wilkinson und Kate Pickett, Tolkemitt Verlag 2009, Berlin, 368 Seiten, Preis 19,90 Euro; Titel der englischen Originalausgabe: The Spirit Level. Why More Equal Societies Almost Always Do Better, erschienen bei Allen Lane, an imprint of Penguin Books, London 2009. Ausgabe 7 | Juli 2011 61 GESUNDHEITS- UND SOZIALPOLITIK Obdachlose Krankheit, Tod und Trauer unter den Wohnungslosen in Hamburg Eine Broschüre informiert und zeigt Lösungsmöglichkeiten auf, wie die Versorgung verbessert werden könnte. Wohnungslos in öffentlicher Unterbringung. 62 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt Sie sterben oft allein, ohne Trost und ein letztes Gespräch: Krankheit, Tod und Trauer wird bei wohnungslosen Menschen kaum thematisiert. Bis heute gibt es bundesweit keine Erhebung darüber, wie viele Menschen „Platte machen“ und ohne Unterkunft auf der Straße leben. In Hamburg leben derzeit rund 2.000 alleinstehende Wohnungslose in öffentlicher Unterbringung und 1.029 Menschen auf der Straße. Hinzugerechnet werden muss die Dunkelziffer. Das Gesundheitssystem mit seinen Krankenhäusern, Kliniken, Altenheimen und Hospizen ist auf diese Randgruppe in unserer Gesellschaft nicht eingestellt. Kranke und sterbende Frauen und Männer ohne ein festes Dach über dem Kopf werden gar nicht oder unzureichend versorgt. Über die Mängel des Gesundheitssystems und den würdevollen Umgang mit Krankheit, Tod und Trauer informiert eine Broschüre, die von den Mitgliedern des „Regionalen Knotens“ der Hamburgischen Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung (HAG) erarbeitet wurde. Der Direktor des Instituts für Rechtsmedizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), Prof. Klaus Püschel, hat daran ebenso mitgewirkt wie Ärzte und Mitarbeiter der Wohnungslosenhilfe. Die Broschüre „Sterbende Menschen begleiten. Krankheit, Tod und Trauer in den Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe“ beinhaltet auch Fallbeispiele. 32 Prozent der verstorbenen Wohnungslosen werden tot in Unterkünften aufgefunden, jeder Vierte stirbt in einer Klinik, rund jeder Fünfte beendet sein Leben im öffentlichen Raum. Und sie sterben jung: Ihr durchschnittliches Todesalter liegt bei 46,5 Jahren – drei Jahrzehnte früher als medizinisch gut versorgte Bürger. Da ihre Todesursache meist unbekannt ist, werden sie in die Leichenhalle des Instituts für Rechtsmedizin am UKE gebracht und dort untersucht. „In Studien konnten wir zeigen, dass viele Wohnungslose an Krankheiten wie instabiles HerzKreislaufsystem, Erkrankungen der Lunge, Herz- GESUNDHEITS- UND SOZIALPOLITIK „Platte machen“ in Hamburg über 1.000 Menschen. Die meisten von ihnen finden keinen Zugang zum Gesundheitssystem. Eine Hürde ist die Praxisgebühr. (Fotos: Mauricio Bustamente) insuffizienz oder Bronchitis verstarben, die gut zu behandeln gewesen wären“, sagte Püschel. Viele von ihnen nehmen erst ärztliche Hilfe in Anspruch, wenn „nichts mehr geht“. Mit Arzt-Sprechstunden in den Wohnungsloseneinrichtungen konnte diese Hemmschwelle zwar gesenkt werden, doch das komplizierte Gesundheitssystem mit seiner Praxisgebühr hindert gerade schwer erkrankte Wohnungslose daran, eine dringend erforderliche Behandlung in einem Krankenhaus wahrzunehmen. In der Broschüre wird zudem der Grundsatz „ambulant vor stationär“ kritisiert, der gerade bei wohnungslosen Menschen mit Schmerzen und ohne ein unterstützendes soziales Netzwerk zu einer unzureichenden Gesundheitsversorgung führt. Regina Barthel aus dem Geschäftsbereich Wohnen des Trägers „fördern und wohnen“ verweist vor allem auf die schwierige Aufgabe für die Mitarbeiter in den Einrichtungen: „In unseren Unterkünften sterben jedes Jahr ungefähr 30 Bewohner, die keine Angehörigen haben. Wie gehen wir als Profis damit um? Was können, was müssen wir tun, damit das Leben nicht noch früher endet?“ Die Broschüre will Mut machen, sich mit dem Tabuthema Tod in den Einrichtungen auseinanderzusetzen und auch zu akzeptieren, dass manche Wohnungslose nicht bereit sind, sich in einer Klinik behandeln zu lassen. „Wohnungslose sterben jung. Im Stellenschlüssel der Wohnungslosenhilfe ist Sterben nicht vorgesehen. Vom medizi- nischen Hilfesystem werden die Betroffenen zumeist nicht erreicht. So entstehen Situationen in denen die Sterbenden, aber auch die Mitarbeiter allein gelassen sind“, ergänzt Dr. Frauke Ishorst-Witte, Hausärztin für wohnungslose Menschen beim Diakonischen Werk Hamburg. Wie die rechtlichen Bestimmungen im Gesundheitssystem und vorhandene Angebote für die Versorgung wohnungsloser Menschen besser genutzt werden können, zeigen die eigens gekennzeichneten Kapitelabschnitte in der Broschüre auf. Ziel der Herausgeber: Die Schwächen des Gesundheitssystems und Lösungsmöglichkeiten für die Weiterentwicklung aufzeigen; die Mitarbeiter in den Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe auf stärkende Wege im Umgang mit dem Tod verweisen und das Leiden und Sterben wohnungsloser Menschen mehr in den Fokus der öffentlichen Wahrnehmung rücken. Zum Regionalen Knoten: Er deckt Versorgungslücken im Handlungsfeld Gesundheit und Wohnungslosigkeit auf und fördert die Zusammenarbeit der Hilfesysteme. Er ist in die Geschäftsstelle der HAG integriert und Teil des Bundesprojektes „Gesundheitsförderung bei sozial Benachteiligten“ (www.gesundheitlichechancengleichheit.de. (PM/Red) Download der Broschüre „Sterbende Menschen begleiten“ über die Internetseiten www.haggesundheit.de und über www.gesundheitliche-chancengleichheit.de Ausgabe 7 | Juli 2011 63 GESUNDHEITS- UND SOZIALPOLITIK Serie Arztrecht Ärzte verschiedener Fachgruppen müssen sich vertrauen können Im 5. Teil unserer Serie zum Arztrecht beschäftigt sich Johann Neu mit den Verantwortlichkeiten bei Arbeitsteilung. Der Patient hat in jeder Phase der Gesamtbehandlung Anspruch auf fachärztlichen Standard. Mit zunehmender Spezialisierung steigen einerseits die damit verbundenen Reibungsverluste (Informationsverluste, Zuständigkeitslücken) und andererseits, weil dies nicht zu einer Standardunterschreitung in der Gesamtbehandlung führen darf, die Anforderungen an die Organisation der Arbeitsteilung. Für die Vermeidung negativer Kompetenzkonflikte ist der behandlungsführende Arzt verantwortlich1. Die horizontale Arbeitsteilung ist dadurch gekennzeichnet, dass der Patient von mehreren gleichberechtigten Fachärzten verschiedener oder derselben Fachrichtung (z.B. Kardiologe ohne und mit Herzkatheterlabor) behandelt wird, dass die behandelnden Ärzte auf der gleichen hierarchischen Ebene agieren und dass keine Weisungsgebundenheit untereinander besteht. Werden Ärzte verschiedener Fachrichtungen nacheinander tätig, dann gilt zunächst der Vertrauensgrundsatz: Die Ärzte der verschiedenen Fachrichtungen können wechselseitig davon ausgehen, dass der andere beteiligte Arzt seine Aufgaben richtig wahrnimmt 2. Der Vertrauensgrundsatz gilt grundsätzlich auch, wenn Ärzte verschiedener Fachrichtungen gleichzeitig tätig werden, z.B. Chirurg und Narkosearzt während einer Operation. In dieser Situation bedarf es zum Schutz des Patienten einer Koordination der beabsichtigten Maßnahmen, um Risiken auszuschließen, die sich aus der Unverträglichkeit der von den beteiligten Fachrichtungen vorgesehenen Methoden oder Instrumente ergeben könnten 3. Grenzen des Vertrauensgrundsatzes: Der überweisende Arzt muss die Befunde des hinzugezogenen Arztes des Spezialfachs zumindest summarisch auf Plausibilität überprüfen. Erkannten Fehlern oder tatsächlichen/wertenden Unzulänglichkeiten der Befunde des hinzugezogenen Arztes hat er nachzugehen. Für sich gleichsam aufdrängen64 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt de, leicht erkennbare Unzulänglichkeiten gilt dies umso mehr. Der zu einer speziellen Untersuchung seines Fachgebiets hinzugezogene Arzt hat seinerseits den überweisenden Arzt auf Zweifel an dessen Befunden oder auf erkannte oder offenkundige Fehler in dessen bisheriger Diagnostik und/oder Therapie hinzuweisen4. Bei der horizontalen Arbeitsteilung gilt: Vertrauen ist die Regel, Kontrolle ist nur bei Zweifel an der Plausibilität erforderlich. Entscheidend für die Abgrenzung der Verantwortungsbereiche sind oft Vereinbarungen der betroffenen Berufsverbände (z.B. der Anästhesisten mit anderen Fachgebieten für die Zusammenarbeit bei der operativen Patientenversorgung). Sind die Verantwortungsbereiche nicht klar abgegrenzt bzw. abgrenzbar, können die an der Behandlung beteiligten Ärzte im Fall von Mängeln als Gesamtschuldner haften 5. Pflichten des Arztes bei Überweisung zur Weiterbehandlung: Überweist der Arzt den Patienten zur Weiterbehandlung an einen anderen Arzt, ist seine Behandlungsaufgabe mit der Übernahme des Patienten durch den hinzugezogenen Arzt beendet. In nicht einfach gelagerten Fällen, die eine besondere Überwachung erfordern, reicht eine nur routinemäßige kurze Unterrichtung nicht aus. Vielmehr ist konkret das Erfordernis einer besonders sorgfältigen Nachbeobachtung herauszustellen 6. Pflichten des überweisenden Arztes bei Konsilanforderung: Zieht der behandelnde Arzt einen weiteren Arzt konsiliarisch hinzu, verbleibt die Pflicht zur Behandlung des Patienten und damit auch zur Koordination der ärztlichen Zusammenarbeit beim überweisenden Arzt. Für die bereits erfolgte Behandlung bleibt der überweisende Arzt auch dann verantwortlich, wenn er einen Konsiliararzt hinzuzieht7. Dieser ist rechtzeitig einzuschalten und ausreichend zu unterrichten 8. Insbesondere sind ihm GESUNDHEITS- UND SOZIALPOLITIK bekannte fremdanamnestische Befunde zu übermitteln, damit er sie in seine konsiliarische Bewertung einbeziehen kann 9. Ein niedergelassener Arzt, der einen Patienten zu weiterer Diagnostik in ein Krankenhaus überwiesen hat, darf die Ergebnisse der ihm in personeller und apparativer Ausstattung überlegenen Klinik bei der Weiterbehandlung zugrunde legen, wenn sich ihm nicht Zweifel an der Richtigkeit aufdrängen müssen10. Eine Haftung des weiterbehandelnden (Haus-)Arztes für fehlerhafte Befunde des zugezogenen Arztes kommt nur dann in Betracht, wenn er erkennen muss oder erkannt hat, dass gewichtige Bedenken gegen das diagnostische oder therapeutische Vorgehen des hinzugezogenen Konsiliararztes bestehen und er diese nicht berücksichtigt und mit dem Patienten auch nicht erörtert11. Pflichten des Konsiliararztes: Der Konsiliararzt haftet grundsätzlich nur für sein eigenes Handeln. Die Verantwortung für die Gesamtbehandlung verbleibt bei dem die Behandlung führenden überweisenden Arzt, und damit auch die Pflicht zur therapeutischen Aufklärung. Dies gilt nicht, wenn der konsiliarisch tätige Arzt erkennt oder erkennen muss, dass der überweisende Arzt drohende Gefahren verkannt und sie in seine Überweisung deshalb nicht einbezogen hat. Dann hat auch ein lediglich konsiliarisch hinzugezogener Arzt auf die Notwendigkeit weiterer diagnostischer Maßnahmen hinzuweisen4. Der konsiliarisch hinzugezogene Arzt ist grundsätzlich an den Auftrag gebunden. Seine Tätigkeit ist aber nicht auf die rein technische Ausführung des Auftrags begrenzt: Er entscheidet über die Art und Weise der Leistungserbringung, prüft, ob die erbetene Leistung kontraindiziert ist und ob der Auftrag von dem überweisenden Arzt richtig gestellt ist und dem Krankheitsbild entspricht12; er übernimmt also im Rahmen des Überweisungsauftrags auch eigenständige Pflichten. Konsiliararzt und Vertrauensgrundsatz: Der Konsiliararzt darf darauf vertrauen, von dem überweisenden Arzt vollständig unterrichtet zu werden. Zur eigenen Erhebung fremdanamnestischer Befunde ist er deshalb nicht ohne Weiteres verpflichtet13 und wenn der überweisende Arzt derselben Fachrichtung angehört, kann der hinzugezogene Arzt sich im Regelfall darauf verlassen, dass auch die Indikation zu der erbetenen Leistung zutreffend gestellt ist14. Allerdings hat er eine etwaige Kontraindikation stets selbst zu prüfen, da sich der Zustand des Patienten akut verändert haben kann. Die Pflichten des weiterbehandelnden Arztes (Diagnostik, Therapie) entsprechen denen des behandelnden Arztes. Der weiterbehandelnde Arzt trifft die diagnostischen und therapeutischen Dispositi- Serie Arzt und Arzthaftung 1.Ärztliche Sorgfalt, Fahrlässigkeit, Behandlungsfehler 2. Allgemeine Qualitätsanforderungen 3. Diagnostik 4. Therapie 5. Verantwortlichkeiten bei Arbeitsteilung 1. Horizontale Arbeitsteilung 2. Vertikale Arbeitsteilung 6. Anforderungen an die Kommunikation 1. Arzt/Arzt 2. Arzt/Patient 7. Aufklärung 1 1. Arten der Aufklärung 2. Grundaufklärung 3. Risikoaufklärung allgemein 4. Aufklärung über alternative Behand- lungsmethoden 8. Aufklärung 2 5. Aufklärungspflichtiger 6. Aufklärungsadressaten 7. Form und Zeitpunkt 9. Dokumentation 10. Der Arzthaftpflichtschaden 1. Schadenbegriffe 2. Kausalität 11. Zivilprozessuale Konfliktlösung 1. Entwicklung der Arzthaftpflichtprozesse 2. Verfahrensgrundzüge des Arzthaft- pflichtprozesses 12. Norddeutsche Schlichtungsstelle 1. Institution 2. Verfahrensgang 3. Antragsentwicklung 4. Prozessvermeidungsquote Ausgabe 7 | Juli 2011 65 GESUNDHEITS- UND SOZIALPOLITIK onen in eigener Verantwortung, wobei er sich ohne eigene Plausibilitätsprüfung auf Wertungen und Empfehlungen des vorbehandelnden Arztes nicht stützen darf, auch wenn dieser Spezialist ist. Eine Übernahme der von dem vorbehandelnden Arzt erhobenen Befunde kann sich zwar im Einzelfall anbieten, wenn diese zuverlässig übermittelt werden (bildgebende Verfahren; histologische Befunde) oder eine erneute Diagnostik den Patienten belasten würde. Im Regelfall sollte eine nicht belastende Diagnostik wiederholt werden, weil die aktuellen Befunde zu erheben und vom weiterbehandelnden Arzt selbstständig auszuwerten sind15. Zur vertikalen Arbeitsteilung: Hierarchische Strukturen und Weisungsgebundenheit sind Kennzeichen der vertikalen Arbeitsteilung. Auch hier gilt zunächst der Vertrauensgrundsatz: Jeder darf darauf vertrauen, dass der andere an der Behandlung Beteiligte die ihm obliegenden Aufgaben sorgfältig ausführt. Allerdings hat der Vorgesetzte auch die ordnungsgemäße Auswahl, Überwachung, Kontrolle, Instruktion und Information seiner Mitarbeiter zu gewährleisten16. Chefarzt/ärztlicher Dienst: Dem Leitenden Arzt obliegt die Fachaufsicht über die ärztlichen Mitarbeiter. Bei der Übertragung ärztlicher Aufgaben an Assistenten in Weiterbildung hat er die Eignung des jeweiligen Arztes zu kennen und regelmäßig zu überprüfen17. Dies ist in besonderem Maße erforderlich bei der Gestaltung des Operationsprogramms. Ein Anfänger muss schrittweise unter Aufsicht an die Operationen der jeweiligen Schwierigkeitsstufen herangeführt werden. Dabei ist stets zu prüfen, ob der Anfänger einen Ausbildungsstand erreicht hat, der ihn befähigt, die wesentlichen medizinischen Zusammenhänge der operativen Aufgabe zu erfassen, sodass ihm der Eingriff übertragen werden kann, ohne dass für den Patienten hierdurch ein zusätzliches Risiko entsteht18. Der Leitende Arzt hat geeignete Kontrollmechanismen einzurichten. Regelmäßige Visiten, Röntgenbesprechungen, Indikationsbesprechungen und geeignete Fortbildungsmaßnahmen sollen dazu dienen, typische Fehler und Gefahren klarzulegen und Mängel in Diagnostik und Therapie zu beseitigen19. Zu einer ordnungsgemäßen Klinikorganisation gehört es auch, dass die Ärzte durch Belehrung über allgemeine Grundsätze 66 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt der Aufklärungspflicht unterrichtet werden und dass deren Beachtung stichprobenweise kontrolliert wird20. Horizontale Arbeitsteilung: Kontrolle der Fertigkeiten vor der Übertragung von Aufgaben, grundsätzlich Vertrauen in sorgfältige Arbeit, dennoch wiederholte regelmäßige und stichprobenartige Kontrolle der Arbeit. Chefarzt/nichtärztliche Hilfspersonen: Grundsätzlich ist die Pflegedienstleitung für die Sicherstellung der persönlichen Besetzung einer Station mit ausreichend qualifiziertem nichtärztlichem Personal sowie für die Einhaltung der allgemeinen und besonderen Hygieneregeln verantwortlich. Im Bereich der Grund- und Funktionspflege erfüllt das Pflegepersonal keine aus dem ärztlichen Sektor abgeleiteten Aufgaben. Die Verantwortung und Weisungsbefugnis liegt insoweit bei der Pflegedienstleitung. Jedoch hat der Leitende Arzt das Pflegepersonal auf Besonderheiten bei der Pflege eines bestimmten Patienten hinzuweisen, wenn eine erhöhte Gefährdung des Patienten vorliegt 21. Insoweit ist er auch für die pflegerische Betreuung mitverantwortlich. Chefarzt/allgemeine Organisation: Der Leitende Arzt muss beim Auftreten personeller Engpässe, die eine ordnungsgemäße Versorgung der Patienten gefährden, durch organisatorische Umstellung des Operations- oder Behandlungsprogramms reagieren, soweit die Krankheit des Patienten und ihre Erfordernisse der organisatorischen Reaktion zugänglich sind und er muss unabhängig davon den Krankenhausträger auf den Mangel hinweisen. Insoweit obliegt ihm eine Remonstrationspflicht 22. Literatur beim Verfasser oder im Internet unter www.aerzteblatt-sh.de Johann Neu, Hannover MITTEILUNGEN DER AKADEMIE Akademie für medizinische Fortund Weiterbildung Esmarchstr. 4-6 23795 Bad Segeberg Geschäftsführerin: Helga Pecnik M. A. Büroleiterin: Petra Petersen Jahresveranstaltung Die diesjährige Jahresveranstaltung am 10.12.2011 mit dem Thema „Abhängiges Verhalten und Sucht“ wird aus organisatorischen Gründen auf das erste Halbjahr 2012 verschoben werden. Wir informieren Sie sobald wie möglich über einen neuen Termin. Curriculum Psychotherapie Die Weiterbildungsveranstaltungen finden etwa alle vier Wochen an einem Samstag in Bad Segeberg statt. In vier Jahren wird berufsbegleitend ein qualifiziertes theoretisches Basiswissen in Verbindung mit praktischen Übungen vermittelt, das den Weiterbildungsqualifikationen FA/FÄ für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, FA/FÄ für Psychiatrie und Psychotherapie, FA/FÄ für Kinderund Jugendlichenpsychiatrie und -psychotherapie und dem Erwerb der Zusatzbezeichnung „Psychotherapie fachgebunden“ dient. Außerdem ist eine Erweiterung der Kenntnisse in Psychosomatischer Grundversorgung möglich. Durch eine themenbezogene Vortragsreihe wird zum einen eine Verbindung zwischen psychotherapeutischer Praxis und interdisziplinären Forschungen auf dem Gebiet der Psychotherapie geschaffen, zum anderen werden die beiden Behandlungsverfahren Verhaltenstherapie und Tiefenpsychologie durch die gemeinsame Vorlesung verbunden und zueinander in Beziehung gesetzt. Die Nachmittagsveranstaltungen dienen der Weiterbildung in dem gewählten Behandlungsverfahren. Termin: 27. August 2011 „Schau mich an!“ Narzisstische Aspekte des Körperkults Mit diesem Titel beginnen die monatlichen Vorlesungen zu besonderen Themen der Psychotherapeutischen Praxis. Während die klassische Tel. 04551/803-166 Fax 04551/803-194 www.aeksh.de/akademie E-Mail [email protected] Psychoanalyse ein leidendes Selbst vor Augen hatte, das sich von seelischen Erblasten einer konflikthaften Kindheit befreien wollte, sieht sich die Gegenwartspsychoanalyse mit einem anderen Typus von Leiden konfrontiert. Das moderne Selbst leidet am eigenen Ungenügen, es fühlt sich narzisstisch bedürftig - unzulänglich, unvollkommen, unzureichend entwickelt. So ist die Lebenswelt zu einem sozialen Experimentierfeld geworden: Das Selbst wird als work-in-progress behandelt, das sich nach ästhetischen Kriterien modellieren lässt, als Kunstwerk, das gesehen werden will. Insbesondere die jüngere Generation greift immer häufiger zu Praktiken der Körpermodifikation, mit denen wir auch in der psychotherapeutischen Praxis zunehmend konfrontiert sind. Die Kernbotschaft des zeitgenössischen Narzissmus lautet: Schau mich an! Termin: 27. August 2011 Veranstaltungen im August 2011 17. August, 17:00-20:15 Uhr, 4 Termine Autogenes Training - Grundkurs 19.-21. August, Beginn: 17:00 Uhr Akupunktur - Blöcke F und G - Teil 2 26. August, Beginn: 17:00 Uhr, 6 Termine Naturheilverfahren Kurs IV 27. August, 9:15-12:00 Uhr Vorlesung Psychotherapie 27. August, Beginn: 9:15, 6 Termine Curriculum Psychotherapie 2011 1. Semester 27. August, 9:30-17:30 Uhr Notärztliche Polytraumaversorgung Refresher-Kurs für im Rettungsdienst tätige Ärzte 31. August, 15:00-18:00 Uhr Notfallmanagement und Basisreanimation für Praxis und kassenärztlichen Notdienst 31. August, Beginn: 9:00 Uhr, 5 Termine Homöopathie - B-Kurs Ausgabe 7 | Juli 2011 67 GESUNDHEITS- UND SOZIALPOLITIK Schlichtungsfall Eine Röntgenaufnahme hätte die Zeh-Amputation nicht verhindert Aber: Die Aufnahme hätte die Ursache des Mal perforant aufgedeckt und die Behandlungsdauer mit hoher Wahrscheinlichkeit verringert. Ein neu aufgetretenes Mal perforant bei einem diabetischen Fußsyndrom bedarf vor der Behandlung der Klärung, welche Strukturen (Weichteile, Knochen, Gelenke) an dem Entzündungsprozess beteiligt sind. Kasuistik: Der zum Behandlungszeitpunkt 66-jährige Mann litt seit Jahren an einem Diabetes mellitus. Eine diabetische Polyneuropathie und Angiopathie waren aus früheren Untersuchungen bekannt. Wann letztmalig entsprechende Untersuchungen (Angiologie, Neurologie) durchgeführt worden waren, war nicht aktenkundig. Wegen eines neu aufgetretenen Entzündungsherdes zwischen der IV. und V. Zehe links wurde der Patient einer dermatologischen Praxis überwiesen. Der Hautarzt dokumentierte bei der Erstvorstellung: „Interdigital zwischen Digitus 4 und 5 anamnestisch spontan perforiertes Mal perforant mit hyperkeratotischem Randwall, kein Pus exprimierbar, keine Zeichen einer Infektion, Fuß warm. Keine pAVK-Symptome. Diagnose: Malum perforans bei Diabetes mellitus, Klavus. Prozedere: Rat zum Tragen weiter Schuhe und Druckentlastung und Orthopädieempfehlung. PVP-Salbenverband“. Ergänzende Befunde zum diabetischen Fußsyndrom wurden weder angefordert noch entsprechende Untersuchungen veranlasst. Im Rahmen der insgesamt vierwöchigen dermatologischen Behandlung wurden durchgeführt: Abtragung von „Kallus“, Salbenverbände. Nach Auftreten einer als Erysipel gedeuteten Vorfußphlegmone erfolgte zunächst eine Behandlung mit Penicillin. Wegen Fortdauer der Entzündung mit putrider Sekretion, Knochenfreilegung und zentraler Progression im Sinne einer Vorfußphlegmone wurde der Patient stationär eingewiesen. Im Rahmen der stationären Behandlung gelang zunächst die Rückbildung der Vorfußphlegmone durch antibiotische Behandlung. Röntgenologisch wurde eine destruierende Ostitis im Bereich der IV. Zehe festgestellt. Nach Beherrschung des akut entzündlichen Prozesses erfolgte drei Wochen nach Klinikaufnahme die Amputation der IV. Zehe. Der Patient konnte zwei Wo68 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt chen später mit verheiltem Amputationsstumpf entlassen werden. Der Patient wirft dem behandelnden Hautarzt vor, die Entzündung im Zehenbereich falsch behandelt und damit das Fortschreiten des Entzündungsprozesses sowie die Amputation der IV. Zehe verschuldet zu haben. In seiner Stellungnahme zum Behandlungsvorgang verweist der in Anspruch genommene Arzt auf das zusätzliche Auftreten einer „Wundrose“, die ursächlich für den Zehenverlust gewesen sei. Die Beurteilung erfolgte durch Gutachter der Schlichtungsstelle. Die Bewertung der bei Klinikaufnahme, vier Wochen nach Behandlungsbeginn in der Hautarztpraxis angefertigten Röntgenaufnahmen des linken Fußes ergaben osteoarthropatisch-destruktive Veränderungen, typisch für das diabetische Fußsyndrom, an den MP-Gelenken I (beginnend), III und IV (fortgeschritten). Grund- und Mittelglied der IV. Zehe zeigen eine floride, destruierende Ostitis mit unregelmäßiger Auflösung der Knochenstruktur, Verschmälerung des Schaftes des Grundgliedes der IV. Zehe auf fast die Hälfte infolge entzündlicher Osteolyse, Sequestrierungen, Spontanfrakturen am Köpfchen und an der Basis des Grundgliedes. Dieser fortgeschrittene entzündliche Knochenprozess muss aufgrund der Röntgenmorphologie bereits langfristig bestanden haben, er war die Ursache des im Untersuchungsbefund des Hautarztes beschriebenen spontan perforierten Mal perforant zwischen der IV. und V. Zehe. Der vom Hautarzt erhobene Befund am linken Fuß entsprach ohne jeden Zweifel einem sogenannten diabetischen Fußsyndrom auf dem Boden einer diabetischen Mikroangiopathie und Neuropathie. Der Arzt hatte ausweislich seiner Dokumentation eine sorgfältige Anamnese erhoben und eine korrekte klinische Untersuchung durchgeführt, in deren Ergebnis er die richtige Diagnose eines Mal perforant bei diabetischem Fuß stellte. Röntgenaufnahmen des Fußes standen ihm nicht zur Verfügung. In Kenntnis des GESUNDHEITS- UND SOZIALPOLITIK Röntgenbefunds hätte er eine andere Entscheidung treffen müssen. Wird man als behandelnder Arzt erstmalig mit dem klinisch eindeutigen Befund eines diabetischen Fußsyndroms, insbesondere mit einem Mal perforant konfrontiert, ohne dass zusätzliche Informationen, wie konventionelle Röntgenaufnahmen, weiterführende angiologische und neurologische Befunde vorliegen, so muss, bevor man sich zu einer Therapie entschließt, zunächst geklärt werden, ob dem Mal perforant oder einem anderen entzündlich destruktiven Weichteilprozess Knochen- und/oder Gelenkveränderungen zugrunde liegen, die eine aktive, gegebenenfalls chirurgische Therapie erfordern. Hier ist dem in Anspruch genommenen Arzt vorzuwerfen, dass er zu Behandlungsbeginn keine konventionelle Röntgenaufnahme des linken Fußes veranlasst hat. Diese hätte den entzündlich-destruktiven Knochenprozess an der IV. Zehe als Ursache des „neu aufgetretenen“ Mal perforant ergeben mit der Folge, dass eine chirurgische Behandlung veranlasst worden wäre. Die durchgeführten Manipulationen am Mal perforant ohne Kenntnis der zugrundeliegenden Ostitis waren nicht indiziert und haben möglicherweise den Ausbruch der Vorfußphlegmone begünstigt. Das Versäumnis, vor Behandlung des diabetischen Fußsyndroms Röntgenaufnahmen zur Beurteilung gegebenenfalls vorhandener osteoarthrotischer oder ostitischer Befunde anfertigen und auswerten zu lassen, musste als fehlerhaft beurteilt werden. Der Fehler hatte eine Verzögerung der erforderlichen Therapie mit während dieses Zeitraums einhergehenden vermeidbaren Schmerzen zur Folge. Aus dem bei der stationären Aufnahme festgestellten weit fortgeschrittenen ostitischen Befund kann mit ausreichender Sicherheit abgeleitet werden, dass vier Wochen vorher, also zu Beginn der Behandlung durch den Hautarzt, bereits ein Befund vorgelegen hat, der zur Amputation, mindestens aber zur chirurgischen Revision der IV. Zehe geführt hätte. Hierfür spricht neben der Röntgenmorphologie auch die zu diesem Zeitpunkt bereits bestehende äußere Fistelbildung in Form eines Mal perforant mit Freilegung von Knochen. Somit wäre die Zehenamputation im Sinne der Ausschaltung des Entzündungsherdes auch bei korrekter Diagnostik und Behandlung des Hautarztes unvermeidbar gewesen. Es kann aber mit ausreichender Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen werden, dass sich die Behandlungsdauer wesentlich verkürzt hätte: Die Zehenamputation hätte kurzfristig im noch entzündungsfreien Stadium der benachbarten Weichteile durchgeführt werden können. Die Vorfußphlegmone mit dem Aufschub der Zehenamputation um weitere drei Wochen wäre vermieden worden. Unter Berücksichtigung üblicher Wartefristen ergab sich zusammenfassend eine fehlerbedingte Verzögerung der notwendigen Behandlung der Ostitis der IV. Zehe von etwa sechs Wochen. Der Verlust der IV. Zehe selbst war nicht fehlerbedingt. Die Schlichtungsstelle hielt abschließend Schadenersatzansprüche in dem dargestellten Rahmen für begründet und empfahl eine außergerichtliche Regulierung. Prof. Dr. Heinrich Vinz, Ärztliches Mitglied der Schlichtungsstelle für Arzthaftpflichtfragen der norddeutschen Ärztekammern, Hans-Böckler-Allee 3, 30173 Hannover Evaluation der Weiterbildung in Deutschland Sind Sie Weiterbildungsbefugter? [ ] Ja [ ] Nein Sind Sie Arzt/Ärztin in Weiterbildung? [ ] Ja [ ] Nein Wenn JA Haben Sie sich schon an der Befragung beteiligt? [ ] Ja [ ] Nein Wenn, JA Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung! Wenn, NEIN Machen Sie doch bitte mit! Bei Fragen wenden Sie sich bitte an die Ärztekammer Schleswig-Holstein: Tel. 04551/803-303 oder E-Mail [email protected], weitere Informationen unter www.aeksh.de oder www.evaluation-weiterbildung.de Ausgabe 7 | Juli 2011 69 UNSERE NACHBARN Integrierte Versorgung Ärztenetz Hamburg schließt Vertrag, von dem alle profitieren Die Betriebskrankenkassen wollen ihre Marke Gesundheit im Netz auch in Schleswig-Holstein etablieren. Eingeschriebene Patienten genießen Vorteile. Die integrierte Versorgung führt schon seit einiger Zeit ein Schattendasein. Krankenkassen investieren wegen der Angst vor Zusatzbeiträgen selbst dann nicht in solche Modelle, wenn sie mittelfristig Einsparungen erwarten können. Das Modell „Gesundheit im Netz“ ist eine Ausnahme: Der BKK Landesverband Nordwest und das Ärztenetz Hamburg vereinbarten eine Zusammenarbeit, die in diesem Monat beginnt und Vorteile für alle Seiten bringen soll: Patienten, Arztpraxen, Kliniken und Krankenkassen. Gelingen soll das nach folgendem Muster: Das Ärztenetz Hamburg stellt eingeschriebenen Patienten besondere Leistungen zur Verfügung, die andere Patienten nicht genießen. Dies sind: ein erprobter Terminpool, über den Patienten schon in der Arztpraxis ihren Anschlusstermin bekommen und der ihnen damit Aufwand und Wartezeiten erspart; abgestimmte Behandlungen, um die sich die Praxen kümmern, ohne dass der Patient dies organisieren muss; Reduzierung der Zuzahlung für Krankenhausbehandlungen im Rahmen ergänzender Klinikmodule um 50 Prozent (bis zu 140 Euro im Jahr). Die Klinikmodule umfassen derzeit Behandlungen in der Kardiologie und in der Orthopädie. Die Klinikärzte haben sich für Patienten mit entsprechender Indikation für die Zusammenarbeit mit einem Hamburger Krankenhaus ausgesprochen. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit erbringen sie prä- und poststationäre Leistungen, die sie extrabudgetär von den beteiligten Betriebskrankenkassen vergütet bekommen. Außerdem zahlen die Kassen für jeden Patienten, der diese Leistungen in Anspruch nimmt, eine Quartalspauschale an das Netz. Die Klinik profitiert, weil sie – bei weiter bestehender freier Wahl des Patienten – bei den Zuweisern für diese Indikationen als erste Wahl gilt. Bei weiteren Indikationen können andere Kliniken profitieren. Derzeit verhandeln das Ärztenetz und der Kassenverband für HNO und Onkologie mit weiteren Krankenhäusern, auch für Geriatrie und Dermatochirurgie sollen Gespräche geführt werden. Die Krankenkassen zahlen zwar Dr. Hans Jürgen Juhl Dr. Ralf Oertel 70 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt UNSERE NACHBARN die extrabudgetären Vergütungen für die niedergelassenen Ärzte zusätzlich zu den Fallpauschalen in der Klinik, erhalten aber von diesen einen Rabatt für die Patienten, die vor- und nachgelagerte Leistungen ambulant, also im Netz, erbringen lassen. „So hat jeder Beteiligte einen Vorteil“, sagt Dr. Dirk Janssen, Leiter des Geschäftsbereichs Innovationen und Beteiligungen beim BKK-Verband Nordwest. Das vor zehn Jahren gegründete Netz gilt als eines der erfolgreichsten und am besten organisierten im Norden. Mit 213 Ärzten ist es auch eines der größten. Weil auch Krankenhäuser und andere Gesundheitsberufe im Netz vertreten sind, bietet es sich als Partner für eine sektorenübergreifende Kooperation an. Und: „Unser Terminpool war ein entscheidendes Argument“, sagt der Netzvorsitzende Dr. Hans Jürgen Juhl. Den Terminpool hat das Netz aus Eigeninitiative aufgebaut und gute Erfahrungen damit gesammelt. Bislang stand er allen Patienten zur Verfügung, künftig nur noch den eingeschriebenen von „Gesundheit im Netz“. Ein Problem damit, dies den anderen Patienten zu erklären, haben die Ärzte nicht. „Das können wir vermitteln“, sagt Vorstandsmitglied Dr. Ralf Oertel. Der Pneumologe hält es für richtig, dass der Terminpool zunächst aufgebaut und im Praxisalltag erprobt wurde, bevor nun die ersten Krankenkassen dies honorieren: „Man muss erstmal Vertrauen schaffen.“ Das versucht Netzmanagerin Gabriele Prahl künftig auch bei weiteren Kassen und Krankenkassen. Gelingen soll ihr dies u.a. mit dem Hinweis auf den Bindungseffekt, den die Kassen mit den genannten Vorteilen bei ihren Versicherten erzielen. Für die ist das Modell interessant: 42 Betriebskrankenkassen hatten Ende Juni schon unterschrieben. „Es gibt keinen ökonomischen Grund, nicht mitzumachen“, sagt auch Janssen. Nach Analyse der Daten von fast 49.000 BKK-Versicherten sind für die Krankenkassen die Leistungsausgaben derzeit höher als die Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds. Funktioniert „Gesundheit im Netz“ wie geplant, kann diese Deckungslücke verringert werden, ohne dass die Kassen dafür einen Zusatzbeitrag erheben müssen. Und mit jedem weiteren Modul, das das Ärztenetz mit Krankenhäusern abschließt, wird „Gesundheit im Netz“ für Ärzte und Kassen interessanter. Die Kooperation soll keine Ausnahme bleiben. Janssen kann sich vergleichbare Verträge mit anderen Netzen vorstellen, bevorzugt in Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen. Allerdings hat das Ärztenetz Hamburg die Messlatte hoch gelegt. Das Netz verfügt über eingeführte Serviceleistungen wie den Terminpool, gute Verbindungen in andere Sektoren, eine Geschäftsstelle, eine professionelle Management-Beratung und über sechs funktionierende Unternetze, in denen eng kooperiert wird. Hinzu kommt, dass die 213 Ärzte von der Netzidee so überzeugt sind, dass sie jeden Monat einen Mitgliedsbeitrag von 45 Euro zahlen. Umgekehrt sind die Betriebskrankenkassen ein attraktiver Partner – immerhin 25.000 BKK-Versicherte suchen jedes Quartal die Netzpraxen auf. Damit sind beide Seiten relevante Größen für eine funktionierende Partnerschaft. Dirk Schnack Dr. Dirk Janssen Gabriele Prahl (Fotos: di) Ausgabe 7 | Juli 2011 71 UNSERE NACHBARN UKE Hamburgs Klinik-Flaggschiff braucht einen neuen Chef Prof. Jörg Debatin sucht eine neue Herausforderung und wechselt zu einem Labordienstleister. Gerüchte um politische Beweggründe zurückgewiesen. „Die Hamburger wissen, was sie an Ihrem UKE haben.“ Diesen Satz sagte Prof. Jörg Debatin in der Pressekonferenz am 29. Juni, als er seinen Abschied bekannt gab, voller Überzeugung, aber auch voller Stolz. Die Patientenzahlen geben ihm recht, genauso wie die Bewältigung der EHEC-Krise, bei der das Hamburger Universitätsklinikum ähnlich im Fokus stand wie das in Schleswig-Holstein. Nach acht Jahren an der Spitze des UKE wird es nach Debatins Auffassung Zeit für ihn, eine neue Herausforderung anzunehmen. Die sucht der Mediziner ab Oktober als Vorstand des bundesweit tätigen Labordienstleister amedes AG. In seiner Bilanz erinnerte Debatin noch einmal daran, wo das UKE bei seinem Amtsantritt stand: Die Nachwirkungen der Medizinskandale in der Hansestadt hatten zu einem Vertrauensverlust in der Bevölkerung geführt, die wirtschaftliche Situation war besorgniserregend und die Gebäude waren veraltet. Kürzlich präsentierte das UKE erstmals eine schwarze Null und das neue Klinikum wird von den Patienten bestens angenommen. Dazwischen lagen harte Jahre, in denen sich das Haus immer wieder gegen Vorwürfe wehren musste. So prangerten etwa Chefärzte die Zustände in dem gerade bezogenen neuen Klinikum an. Doch der sturmerprobte Mediziner überstand jede Krise. Auch Auseinandersetzungen mit der Politik scheute Debatin nicht. Dennoch vermutete der frühere Gesundheitssenator Dietrich Wersich von der CDU, die SPD und ihre Wissenschaftssenatorin Dorothee Stapelfeldt hätten ihn „vergrault“. Richtig ist, dass die Senatorin und Debatin nicht immer einer Meinung waren. Ein Fluchtgrund wäre dies für Debatin aber sicherlich nicht gewesen. „In politische Fragen mischt man sich ein, deswegen geht man nicht“, sagte Debatin zu den Spekulationen. Glaubhaft verwies er darauf, dass sicherlich kein Unternehmen von der Größe seines neuen Arbeitgebers, der immerhin 1.500 Mitarbeiter beschäftigt, innerhalb kürzester Zeit auf einen politi72 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt Prof. Jörg Debatin (Foto: di) schen Streit reagiert und deshalb seinen Chefsessel anbietet. Nach Debatins Darstellung liefen die Gespräche schon seit längerem im Hintergrund, eine Entscheidung war mit Rücksicht auf die Priorität genießende Bewältigung der EHEC-Krise zurückgestellt worden. Die Frage, weshalb der Mediziner nicht in seinem Kerngeschäft bleibt, beantwortete Debatin so: „Ich konnte nicht in ein anderes Klinikum gehen, das war ausgeschlossen. Es gibt nichts Besseres als das UKE“, sagte er mit Blick auf die zahlreichen Herausforderungen, die dort in den vergangenen Jahren zu meistern waren. Der kaufmännische Direktor Dr. Alexander Kirstein bedauerte den Abschied seines Chefs, dem er neben „Tatkraft, Energie und täglich neuen Ideen“ „auch das Talent zum Umgang mit den Medien“ bescheinigte – womit er das Anforderungsprofil für den Nachfolger lieferte. Zugleich zeigte sich Kirstein überzeugt, dass sich das UKE auch ohne Debatin weiter entwickeln wird. Muss es auch, denn sonst, so Debatin scherzhaft, komme er zurück. Dirk Schnack FORTBILDUNGEN FACHÜBERGREIFEND/SONSTIGE THEMA Arzneimitteltelegramm III TERMIN THEMA Transfusionstherapie I 03. August 2011 CIRS II TERMIN 1.-3. September 2011, 15 Punkte Kiel, Halle 400 VERANSTALTER/KONTAKT THEMA 45. Wissenschaftliche Tagung der Deutschsprachigen Mykologischen Gesellschaft e.V VERANSTALTUNGSORT TERMIN TERMIN 20. Juli 2011 THEMA 17. August 2011 COCS Congress Organisation C. Schäfer, Rosenheimerstr. 145c, 81671 München, Tel. 089/890677-0, Fax -77, E-Mail [email protected] Internet www.cocs.de, www.dmykg.de VERANSTALTER/VERANSTALTUNGSORT/KONTAKT REHA-Klinik Lehmrade GmbH, Gudower Straße 10, 23883 Lehmrade, Tel. 04542/806-9010, Fax -9345, E-Mail [email protected], Internet www.damp.de THEMA 17. Schleswiger Schmerztagung Gesichtsschmerz - CMD im Fokus - eine Standortbestimmung TERMIN THEMA Immunvaskulitis 2011: Rheuma trifft Hirn und Nerv TERMIN 19./20. August 2011, 13 Punkte VERANSTALTER/VERANSTALTUNGSORT/KONTAKT 05. November 2011, 5 Punkte VERANSTALTUNGSORT Klinikum Bad Bramstedt, Oskar-Alexander Str. 26, 24576 Bad Bramstedt, Frauke Beau, Tel. 04192/902582, E-Mail [email protected] Turn- und Festhalle Hesterberg, Schleswig VERANSTALTER/KONTAKT Schlei Klinikum Schleswig, Dr. Harald Lucius, Lutherstraße, 24837 Schleswig, Tel. 04621/83-1120, Fax -4874, E-Mail [email protected] PSYCHIATRIE UND PSYCHOTHERAPIE THEMA THEMA Refreshing A-Bild, B-Bild und DopplerSonographie der Kopf-Hals-Region 20. August 2011 VERANSTALTER/VERANSTALTUNGSORT/KONTAKT UK S-H, Campus Kiel, Klinik für HalsNasen-Ohrenheilkunde, Arnold-HellerStr. 3, Haus 27, 24105 Kiel, C. Nagel, Tel. 0431/597-5379, Fax -2272, E-Mail [email protected] Trauma und TRIMB Einführung in die TRIMB Methode TERMIN TERMIN 19./20. August 2011, 21 Punkte VERANSTALTUNGSORT Aula des ÖBiZ, Norderallee 14, 24939 Flensburg VERANSTALTER/KONTAKT Frauen.notruf Flensburg, Toosbüystr. 8, 24939 Flensburg, Fax 0461/290-15, E-Mail [email protected] Fortbildungen die nach Redaktionsschluss eingereicht worden, finden Sie im Internet www.aeksh.de Alle Angaben ohne Gewähr Ausgabe 7 | Juli 2011 73 MITTEILUNGEN DER KASSENÄRZTLICHEN VEREINIGUNG Folgende Ärzte wurden zur Vertrags praxis zugelassen. Diese Beschlüsse sind noch nicht rechtskräftig, sodass hiergegen noch Widerspruch einge legt bzw. Klage erhoben werden kann: Kreis Plön Herr Dr. med. Gerold Menne, hausärztlich tätiger Facharzt für Innere Medizin in Plön, wurde mit Wirkung ab 27.05.2011 die Genehmigung zur partiellen Teilnahme an der fachärztlichen Versorgung gemäß § 73 Abs. 1a SGB V zur Durchführung von Leistungen gemäß den Nummern 34240, 34241 und 34242 EBM erteilt. Die Genehmigung wurde bis zum 30.06.2013 befristet. Folgende Ärzte/Psychotherapeuten wurden rechtskräftig zur Vertragspra xis zugelassen: Kreis Dithmarschen Frau Dipl.-Psych. Anna E. Dott als Psychologische Psychotherapeutin für 25761 Westerdeichstrich, Rudolf-Kinau-Straat 6, als Nachfolgerin für Frau Dipl.Psych. Barbara von Morgen (ehem. Groth). Herr Dipl.-Psych. Nikolaus Niel als Psychologischer Psychotherapeut mit halbem Versorgungsauftrag für 25761 Westerdeichstrich, Rudolf-Kinau-Straat 6, als Nachfolger für Frau Dipl.-Psych. Maren Hansen. Kreis Herzogtum Lauenburg Frau Angelika Lübke ab 01.07.2011 als ausschließlich psychotherapeutisch tätige Fachärztin für Innere Medizin für einen halben Versorgungsauftrag für 23627 Groß Grönau, St. Hubertus 28 a, als Nachfolgerin für Frau Dipl.-Psych. Evelyn Ganz. Stadt Kiel Herr Dr. med. Florian Bosse, Herr Prof. Dr. med. Stefan Gottschlich, Frau Dr. med. Ulrike Heß, Herr Dr. med. Christian Cordes, Fachärzte für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde in 24768 Rendsburg, Moltkestraße 1, Herr Dr. med. Jens Bäumken, Herr Dr. med. Hajo Schulz, Fachärzte für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde in 24340 Eckernförde, Bahnhofstraße 11, Herr Dr. med. Christian Lang, Facharzt für Hals-NasenOhrenheilkunde in 24376 Kappeln, Mühlenstraße 24, Herr Dr. med. Burckhard Schürenberg, Facharzt für 74 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt Hals-Nasen-Ohrenheilkunde und Facharzt für Phoniatrie und Pädaudiologie in 24837 Schleswig, Seminarweg 4, Herr Dr. med. Thomas Luetgebrune, Facharzt für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde in 24837 Schleswig, Plessenstraße 1a, Herr Dr. med. Matthias Bosse, Facharzt für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde in 24148 Kiel, Seefischmarkt 1 - 5, und Herr Dr. med. Matthias Hentschel, Facharzt für Physikalische und Rehabilitative Medizin in 24103 Kiel, Königsweg 8, haben die Genehmigung zur Führung einer überörtlichen fachübergreifenden Berufsausübungsgemeinschaft erhalten. Stadt Lübeck Frau Dr. med. Christa Deckers ab 18.07.2011 als Fachärztin für Allgemeinmedizin für 23570 Lübeck, Grönlandstraße 26, als Nachfolgerin von Frau Silvie Heilenkötter. Herr Dr. med. Peter Hiss, Facharzt für Augenheilkunde in Lübeck, hat seine Vertragspraxis von 23554 Lübeck, Lindenplatz 1, nach 23552 Lübeck, Marles grube 1, verlegt. Kreis Rendsburg-Eckernförde Herr Dr. med. Christian Cordes ab 01.07.2011 gemäß § 103 Abs. 7 SGB V als Facharzt für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde für 24768 Rendsburg, Moltkestraße 1. Herr Dr. med. Florian Bosse, Herr Prof. Dr. med. Stefan Gottschlich, Frau Dr. med. Ulrike Heß, Herr Dr. med. Christian Cordes, Fachärzte für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde in 24768 Rendsburg, Moltkestraße 1, Herr Dr. med. Jens Bäumken, Herr Dr. med. Hajo Schulz, Fachärzte für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde in 24340 Eckernförde, Bahnhofstraße 11, Herr Dr. med. Christian Lang, Facharzt für Hals-NasenOhrenheilkunde in 24376 Kappeln, Mühlenstraße 24, Herr Dr. med. Burckhard Schürenberg, Facharzt für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde und Facharzt für Phoniatrie und Pädaudiologie in 24837 Schleswig, Seminarweg 4, Herr Dr. med. Thomas Luetgebrune, Facharzt für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde in 24837 Schleswig, Plessenstraße 1a, Herr Dr. med. Matthias Bosse, Facharzt für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde in 24148 Kiel, Seefischmarkt 1 - 5, und Herr Dr. med. Matthias Hentschel, Facharzt für Physikalische und Rehabilitative Medizin in 24103 Kiel, Königsweg 8, haben die Genehmigung zur Führung einer überörtlichen fachübergreifenden Berufsausübungsgemeinschaft erhalten. MITTEILUNGEN DER KASSENÄRZTLICHEN VEREINIGUNG Kreis Schleswig-Flensburg Herr Dr. med. Florian Bosse, Herr Prof. Dr. med. Stefan Gottschlich, Frau Dr. med. Ulrike Heß, Herr Dr. med. Christian Cordes, Fachärzte für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde in 24768 Rendsburg, Moltkestraße 1, Herr Dr. med. Jens Bäumken, Herr Dr. med. Hajo Schulz, Fachärzte für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde in 24340 Eckernförde, Bahnhofstraße 11, Herr Dr. med. Christian Lang, Facharzt für Hals-NasenOhrenheilkunde in 24376 Kappeln, Mühlenstraße 24, Herr Dr. med. Burckhard Schürenberg, Facharzt für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde und Facharzt für Phoniatrie und Pädaudiologie in 24837 Schleswig, Seminarweg 4, Herr Dr. med. Thomas Luetgebrune, Facharzt für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde in 24837 Schleswig, Plessenstraße 1a, Herr Dr. med. Matthias Bosse, Facharzt für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde in 24148 Kiel, Seefischmarkt 1 - 5, und Herr Dr. med. Matthias Hentschel, Facharzt für Physikalische und Rehabilitative Medizin in 24103 Kiel, Königsweg 8, haben die Genehmigung zur Führung einer überörtlichen fachübergreifenden Berufsausübungsgemeinschaft erhalten. Folgende Ärzte/Psychotherapeuten bzw. Krankenhäuser wurden zur Teil nahme an der vertragsärztlichen Überweisungspraxis ermächtigt. Diese Beschlüsse sind noch nicht rechtskräftig, sodass hiergegen noch Widerspruch eingelegt bzw. Klage er hoben werden kann: Stadt Flensburg Die bis zum 30.09.2011 befristete Ermächtigung von Herrn Dr. phil. Dipl.-Psych. Holger Rek zur Teilnahme an der vertragspsychotherapeutischen Versorgung als Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut in Flensburg wurde bis zum 30.09.2013 verlängert. Die bis zum 30.06.2011 befristete Ermächtigung von Herrn Dr. med. Franz-Joseph Bartmann, Oberarzt an der Chirurgischen Klinik des Malteser Krankenhauses St. Franziskus-Hospital in Flensburg, wurde bis zum 30.06.2013 verlängert. Die Ermächtigung beinhaltet nicht solche Leistungen, die das Malteser Krankenhaus St. Franziskus-Hospital in Flensburg nach den §§ 115a, 115b und 116b SGB V abrech- nen kann. Im Zusammenhang mit § 116b SGB V sind insbesondere keine Leistungen im Rahmen der Behandlung von Patienten mit gastrointestinalen Tumoren bzw. Tumoren in der Bauchhöhle nach folgenden ICD-10 abrechenbar: C15 bis C26, C45.1, C47.4, C47.5, C48.1, C48.2, C48.8, C49.4, C73, C74.-, C75.0 C76.2, nur familiäre adenomatöse Polyposis (FAP) und erblich nicht-polyposes kolorektales Karzinom (HNPCC) D12.-, K22.7. Herr Claus Warnecke, Leitender Arzt des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie am Diakonissenkrankenhaus Flensburg, wurde mit Wirkung ab 01.07.2011, befristet bis zum 30.06.2013, längstens jedoch bis zum Ende seiner ärztlichen Tätigkeit an vorgenannter Klinik, in folgendem Umfang ermächtigt: 1.Ultraschallgeführte Feinnadelpunktionen gemäß den Nummern 02340, 02341, 02343 und 33091 EBM auf Überweisung durch zugelassene Fachärzte für Frauenheilkunde und Geburtshilfe und zugelassene Fachärzte für Radiologie. 2.Durchführung von Leistungen nach den Nummern 99356 bis 99364 der Anlage 10 zum Versorgungsvertrag nach § 73c SGB V über „Qualitätsgesicherte Mamma-Diagnostik“. 3.Teilnahme an den multidisziplinären Fallkonferenzen, Durchführung von Stanzbiopsien unter Röntgenkontrolle sowie konsiliarische Beurteilung von Mammographieaufnahmen im Rahmen der Früherkennung von Brustkrebs durch Mammographie-Screening gemäß Anlage 9.2 BMV-Ä/EKV. In diesem Zusammenhang sind die Nummern 01752, 01755, 01758 und 01759 EBM abrechenbar. Die Ermächtigung beinhaltet nicht solche Leistungen, die das Diakonissenkrankenhaus Flensburg nach den §§ 115a und 116b SGB V abrechnen kann. Im Zusammenhang mit § 116b SGB V sind insbesondere keine Leistungen im Rahmen der Behandlung von Patienten mit gynäkologischen Tumoren nach folgenden ICD-10 abrechenbar: C50 bis C58 und D05.1. Kreis Herzogtum Lauenburg Die bis zum 31.03.2013 befristete Ermächtigung von Frau Dr. med. Sabine Hildebrandt, Oberärztin an der Abteilung für Anästhesie am DRK-Krankenhaus Mölln-Ratzeburg in Ratzeburg, wurde mit Wirkung vom 12.05.2011 erweitert auf die Durchführung von Verhaltenstherapie bzw. Leistungen nach den Nummern 35130, 35131, 35140, 35150, 35220, 35221, Ausgabe 7 | Juli 2011 75 MITTEILUNGEN DER KASSENÄRZTLICHEN VEREINIGUNG 35300 und 35301 EBM ausschließlich in Verbindung mit der Erbringung der in der Ermächtigung enthaltenen schmerztherapeutischen Leistungen. Der Ermächtigungsumfang von Frau Dr. Hildebrandt lautet nunmehr wie folgt: ermächtigt zur Teilnahme an der vertragsärztlichen Überweisungspraxis zur Durchführung der nachfolgend genannten Leistungen im Rahmen der Schmerztherapie: 1.diagnostische und therapeutische Blockaden peripherer Nerven sowie rückenmarksnahe Anästhesien, ausgenommen Quaddel- und Neuraltherapie, 2.spezielle Schmerztherapie bei Therapieresistenz nach Abklärung des Grundleidens, 3.spezielle Schmerztherapie bei incurablem Grundleiden, 4.autogenes Training. Im Rahmen dieser Ermächtigung sind folgende Nummern abrechnungsfähig: 01320, 01410, 01612, 01620, 01622, 02100, EBM sowie schmerztherapeutische Leistungen der Abschnitte 30.7.1 und 30.7.2 EBM. Im Zusammenhang mit schmerztherapeutischen Leistungen sind auch die in der Nummer 35111 EBM (autogenes Training) enthaltenen Leistungen abrechenbar. Ferner ist Frau Dr. Hildebrandt im Rahmen der Schmerztherapie ermächtigt zur Durchführung von Verhaltenstherapie bzw. Leistungen nach den Nummern 35130, 35131, 35140, 35150, 35220, 35221, 35300, 35301 EBM, und zwar ausschließlich in Verbindung mit der Erbringung der in der Ermächtigung enthaltenen schmerztherapeutischen Leistungen. Stadt Kiel Die Ermächtigung des John-Rittmeister-Instituts für Psychoanalyse, Psychotherapie und Psycho somatik Schleswig-Holstein e.V., Kiel, wurde mit Wirkung vom 12.05.2011 in folgendem Umfang erweitert: Teilnahme an der vertragspsychotherapeutischen Versorgung als Weiterbildungsstätte für die psychotherapeutische Weiterbildung von Psychologischen Psychotherapeuten zum Erwerb der Fachkunde für die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie und die analytische Psychotherapie, Teilnahme an der vertragspsychotherapeutischen Versorgung als Weiterbildungsstätte für die psychotherapeutische Weiterbildung von Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten zum Erwerb der 76 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt Fachkunde für die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie und die analytische Psychotherapie, Teilnahme an der vertragspsychotherapeutischen Versorgung als Weiterbildungsstätte für den Erwerb der Abrechnungsgenehmigung für die analytische Gruppenpsychotherapie. Der Ermächtigungsumfang lautet nunmehr wie folgt: 1.Das John-Rittmeister-Institut für Psychoanalyse, Psychotherapie und Psychosomatik SchleswigHolstein e. V., Lorentzendamm 16, 24103 Kiel, ist seit 01.07.2000 gem. § 117 Abs. 2 in Verbindung mit § 117 Abs. 1 SGB V zur Teilnahme an der vertragsärztlichen Versorgung als Ausbildungsstätte nach § 6 des Psychotherapeutengesetzes (PsychThG) für die Ausbildung zum Psychologischen Psychotherapeuten und zum Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten ermächtigt. Darüber hinaus beinhaltet die Ermächtigung die Teilnahme an der vertragsärztlichen Versorgung als Weiterbildungsstätte für die psychotherapeutische Weiterbildung von Ärzten in psychologisch fundierter Psychotherapie und analytischer Psychotherapie zum Erwerb der Zusatzbezeichnungen „Psychoanalyse“ und „Psychotherapie“ sowie zur Teilnahme an der vertragsärztlichen Versorgung als Weiterbildungsstätte für die psychotherapeutische Weiterbildung von Ärzten in tiefenpsychologisch fundierter Psychotherapie als Kerncurriculum im Rahmen der Weiterbildung zum Facharzt für Psychotherapeutische Medizin, zum Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie und zum Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie. 2.Die Ermächtigung zur Ausbildung Psychologischer Psychotherapeuten und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten beinhaltet die ambulante psychotherapeutische Behandlung von Versicherten der gesetzlichen Krankenkassen in den vom Bundesausschuss der Ärzte und Krankenkassen anerkannten Richtlinienverfahren analytische und tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie durch Ausbildungsteilnehmer unter Supervision dafür qualifizierter Psychotherapeuten. Voraussetzung ist, dass der Ausbildungsteilnehmer nach Absolvierung mindestens der Hälfte der entsprechenden Ausbildung ausreichende Kenntnisse und Erfahrungen in den Richtlinienverfahren analytische und tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie sowie tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie nachgewiesen hat. MITTEILUNGEN DER KASSENÄRZTLICHEN VEREINIGUNG 3.Die Ermächtigung ist hinsichtlich der Ausbildung von Psychologischen Psychotherapeuten und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten an die Anerkennung als Ausbildungsstätte gem. § 6 PsychThG in Verbindung mit § 10 Abs. 4 PsychThG und hinsichtlich der Weiterbildung von approbierten Ärzten an die Anerkennung durch die Ärztekammer Schleswig-Holstein als Weiterbildungsstätte gebunden. 4.Zur Durchführung der ambulanten psychotherapeutischen Behandlung durch Ausbildungsteilnehmer kann das John-Rittmeister-Institut unmittelbar in Anspruch genommen werden. Eine Überweisung ist nicht erforderlich. Die Bestimmungen über die Einholung eines Konsiliarberichtes und das Gutachterverfahren nach den Psychotherapie-Richtlinien bleiben unberührt. 5.Patienten, die nicht in eine Behandlung durch das John-Rittmeister-Institut übernommen werden, dürfen nicht durch den die Vorauswahl vornehmenden Therapeuten des Institutes in seiner Praxis weiterbehandelt werden. 6.Zur Teilnahme an der vertragspsychotherapeutischen Versorgung als Ausbildungsstätte für die psychotherapeutische Weiterbildung von Kinderund Jugendlichenpsychotherapeuten in Verhaltenstherapie. 7.Teilnahme an der vertragspsychotherapeutischen Versorgung als Weiterbildungsstätte für die psychotherapeutische Weiterbildung von psychologischen Psychotherapeuten zum Erwerb der Fachkunde für die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie und die analytische Psychotherapie, 8.Teilnahme an der vertragspsychotherapeutischen Versorgung als Weiterbildungsstätte für die psychotherapeutische Weiterbildung von Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten zum Erwerb der Fachkunde für die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie und die analytische Psychotherapie, 9.Teilnahme an der vertragspsychotherapeutischen Versorgung als Weiterbildungsstätte für den Erwerb der Abrechnungsgenehmigung für die analytische Gruppenpsychotherapie. Stadt Lübeck Die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Lübeck des Zentrums für integrative Psychiatrie gGmbH -ZIP gGmbH - Kiel, wurde mit Wirkung ab 01.07.2011 ermächtigt als psychiatrische Instituts ambulanz gemäß § 118 Abs. 1 SGB V zur ambulan- ten psychiatrischen und psychotherapeutischen Behandlung von Versicherten, und zwar beschränkt auf folgende Diagnosebereiche: Schizophrenien, Affektive Störungen, schwere Persönlichkeitsstörungen, schwere Verläufe bei Suchtkrankheiten mit Komorbidität, gerontopsychiatrische Krankheiten. Die Klinik für Psychosomatik und Psychothera pie Lübeck des Zentrums für integrative Psychia trie gGmbH -ZIP gGmbH - Kiel, wurde mit Wirkung ab 01.07.2011 als psychiatrische Institutsambulanz gemäß § 118 Abs. 1 SGB V zur ambulanten psychi atrischen und psychotherapeutischen Behandlung von Problempatienten mit Persönlichkeitsstörungen (Diagnoseschlüssel F60, F61, F62, F68) sowie Problempatienten mit schweren psychosomatischen Störungen (Diagnoseschlüssel F43, F44, F45, F50, F52) ermächtigt. Herr Dr. med. Eike Burmester, Oberarzt an der Medizinischen Klinik der Sana Klinik Lübeck, Krankenhaus Süd, wurde mit Wirkung ab 01.07.2011, befristet bis zum 30.06.2013, längstens jedoch bis zum Ende seiner ärztlichen Tätigkeit an vorgenannter Klinik, zur Teilnahme an der vertragsärztlichen Überweisungspraxis in folgendem Umfang ermächtigt: 1.Endoskopische Ultraschalluntersuchungen (EUS) von Ösophagus, Magen, Pankreas und Gallenwegen gemäß den Leistungen der Nummern 02340, 02341, 13400, 33040, 33042 und 33090 EBM. 2.Rektaler Ultraschall von Erkrankungen des Rektums, d. h. insbesondere Tumorstaging und Nachsorge gemäß den Leistungen der Nummern 13257, 33042 und 33090 EBM. 3.Duplexsonographie der Pfortader, Lebervenen, des Tr. coeliacus, der a. mes. sup. und der Nierenarterien sowie der Nierenvenen im Zusammenhang mit gefäßchirurgischen Maßnahmen und Endosonograhie gemäß den Leistungen der Nummern 33073 und 33075 EBM. 4.Wechsel von Gallenwegsprothesen, und Pan kreasprothesen, ggf. mit sonographischer Kon trolle gemäß den Leistungen der Nummern 13430, 13431 und 34250 EBM. 5.Laserung von Tumorstenosen in Ösophagus, Magen und Rektum gemäß den Leistungen der Nummern 13400, 13410 und 13424 EBM. 6.Konsiliarische Beratung bei Patienten mit speziellen hepatologischen Problemen. In diesem Ausgabe 7 | Juli 2011 77 MITTEILUNGEN DER KASSENÄRZTLICHEN VEREINIGUNG Zusammenhang sind lediglich die Gebührenpositionen 01321 und 01602 EBM abrechnungsfähig. 7.Dilatations- und Bougierungsbehandlungen von Stenosen im Ösophagus und Rektum gemäß den Leistungen der Nummern 13257, 13400 und 13410 EBM. 8.Durchführung der Argon-Plasma-Koagulation (Nummer 13424 EBM im Zusammenhang mit den Nummern 13257 oder 13400 EBM) für a) Blutstillungstherapie bei - diffusen Tumorblutungen im Ösophagus, Magen und Rektum, - Angiodysplasien und „Wassermelonenmagen“, - Ulcus ventriculi et duodeni, b) flankierende Therapie zur Eröffnung von narbigen Stenosen im Ösophagus, Magen und Rektum und zur Dilatations- und Bougierungsbehandlung, 9.Durchführung der Manometrie/LZ-pH-Metrie des Ösophagus auf Überweisung durch gastroenterologisch tätige Ärzte gemäß den Leistungen der Nummer 13401 EBM. Die Ermächtigung beinhaltet nicht solche Leistungen, die die Sana Kliniken Lübeck nach den §§ 115a, 115b und 116b SGB V abrechnen kann. Im Zusammenhang mit § 116b SGB V sind insbesondere keine Leistungen im Rahmen der Behandlung von Patienten mit gastrointestinalen Tumoren bzw. Tumoren in der Bauchhöhle nach folgenden ICD-10 abrechenbar: C15 bis C26, C45.1, C47.4, C47.5, C48.1, C48.2, C48.8, C49.4, C73, C74.-, C75.0 C76.2, nur familiäre adenomatöse Polyposis (FAP) und erblich nicht-polyposes kolorektales Karzinom (HNPCC) D12.-, K22.7. Stadt Neumünster Die bis zum 30.06.2011 befristet gewesene Ermächtigung von Herrn Dr. med. Volker Jentzen, Oberarzt an der Medizinischen Klinik des Friedrich-Ebert-Krankenhauses Neumünster, wurde bis zum 30.06.2013 verlängert. Die Ermächtigung beinhaltet nicht solche Leistungen, die das Friedrich-Ebert-Krankenhaus Neumünster nach den §§ 115a und 116b SGB V abrechnen kann. Kreis Nordfriesland Die bis zum 30.06.2011 befristet gewesene Ermächtigung von Frau Ingrid von Hänisch, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin, zur Durchführung von tiefenpsychologisch fundierter und analytischer Psychotherapie in Einzelbehandlung bei Kindern 78 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt und Jugendlichen in Wobbenbüll wurde bis zum 30.06.2013 verlängert. Die bis zum 30.06.2011 befristete Ermächtigung von Herrn Dr. med. Hans-Ralph Burow, Chefarzt der Anästhesie-/Intensivabteilung am Klinikum Nordfriesland in Niebüll, wurde bis zum 30.06.2013 verlängert. Die Ermächtigung beinhaltet nicht solche Leistungen, die das Klinikum Nordfriesland nach den §§ 115b und 116b SGB V abrechnen kann. Die bis zum 30.06.2011 befristete Ermächtigung von Herrn Dr. med. Christoph Schacherer, Leitender Arzt der Inneren Abteilung am Klinikum Nordfriesland in Niebüll, wurde bis zum 30.06.2013 verlängert. Die Ermächtigung beinhaltet nicht solche Leistungen, die das Klinikum Nordfriesland nach den §§ 115a und 116b abrechnen kann. Herr Dr. med. Alfonso Grande, Chefarzt der Inneren Abteilung des Klinikums Nordfriesland in Tönning, wurde mit Wirkung ab 01.07.2011, befristet bis zum 30.06.2013, längstens jedoch bis zum Ende seiner ärztlichen Tätigkeit an vorgenannter Klinik, ermächtigt zur Teilnahme an der vertragärztlichen Überweisungspraxis zur Durchführung der nachstehend aufgeführten Leistungen: 1.Direktionale Dopplersonographie der hirnversorgenden Arterien, 2.Duplexsonographie der hirnversorgenden Arte rien, 3.anlegen und entfernen einer PEG-Sonde gemäß der Nummer 13412 EBM. Die Ermächtigung beinhaltet nicht solche Leistungen, die das Klinikum Nordfriesland nach den §§ 115a und 116b SGB V abrechnen kann. Herr Dr. med. Wolfgang Scherer, Leitender Arzt am Reha-Zentrum Utersum/Föhr, wurde mit Wirkung ab 27.05.2011, befristet bis zum 31.12.2012, folgt zur Teilnahme an der vertragsärztlichen Versorgung ermächtigt: Teilnahme an der vertragsärztlichen Überweisungspraxis zur Durchführung folgender Leistungen: 1.auf dem Gebiet der Angiologie: 13300, 33060, 33061, 33070, 33072, 33075, 33076 EBM. 2.auf dem Gebiet der Pneumologie: 13650, 13651, 13660 bis 13663, 30122, 30900, EBM. Die für diese Patienten gelegentlich notwendigen Farbdopplerechokardiographien (33022 EBM) Röntgen-Thorax-Aufnahmen (34240, 34241 und 34242 EBM) sind in Einzelfällen abrechenbar. 3.Teilnahme am DMP Asthma bronchiale (Nrn. 99796G, 99796H, 99796I, 99796J, 99796K, MITTEILUNGEN DER KASSENÄRZTLICHEN VEREINIGUNG 99796O, 99796P, 99796Q, 99796R und 99796S) und DMP COPD (Nrn. 99798G, 99798J, 99798K, 99798O, 99798P und 99798Q). 4.auf dem Gebiet der Allergologie nach den Nummern 30110, 30111, 30120, 30121, 30122, 30123, 30130 EBM. 5.Leistungen nach der Nummer 33022 EBM in zu begründenden Einzelfällen. Darüber hinaus sind folgende Leistungen abrechenbar: 01321, 01430, 01602, 01620 und 01621 EBM. Die Ermächtigung ist bis zum 31.12.2012 befristet. Kreis Ostholstein Die bis zum 30.06.2011 befristete Ermächtigung von Herrn Dr. med. Wolfgang Ufermann, Chefarzt des Zentrums für Gynäkologie und Geburtshilfe an den Sana Kliniken Ostholstein - Klinik Oldenburg, wurde bis zum 30.06.2013 verlängert. Frau Dr. med. Angelika Wenner-Binding, Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin in 23769 Fehmarn, Rethen 12/Marienleuchte, wurde mit Wirkung ab 26.05.2011, befristet bis zum 30.06.2013, zur Teilnahme am DMP-Asthma ermächtigt. Im Rahmen dieser Ermächtigung sind folgende Nummern abrechenbar: 99796 H, 99796 I, 99796 O und 99796 P. Kreis Pinneberg Herr Dr. med. Burkhard Schmieding, Oberarzt an der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin des Regio Klinikums Elmshorn, wurde mit Wirkung ab 01.07.2011, befristet bis zum 30.06.2013, längstens jedoch bis zum Ende seiner Tätigkeit an vorgenannter Klinik, ermächtigt zur Durchführung folgender Leistungen im Rahmen der Schmerztherapie: diagnostische und therapeutische Blockaden peripherer Nerven sowie rückenmarksnahe Anästhesien, ausgenommen Quaddel- und Neuraltherapie, spezielle Schmerztherapie bei Therapieresistenz nach Abklärung des Grundleidens, spezielle Schmerztherapie bei incurablem Grundleiden, auf Überweisung durch Ärzte, die an der Schmerztherapie-Vereinbarung teilnehmen, sowie auf Überweisung durch Fachärzte für Neurologie, Fachärzte für Chirurgie und Fachärzte für Orthopädie. Im Rahmen dieser Ermächtigung sind folgende Gebührennummern des EBM abrechnungsfähig: 01410, 01413, 01415, 01602, 02100, 02360 und Leistungen der Abschnitte 30.7.1 und 30.7.2. Die Ermächtigung umfasst keine Leistungen, die im Rahmen eines Palliativ-Care-Teams erbracht und vergütet werden. Kreis Plön Herr Dr. med. Dipl.-Psych. Wolfgang Adelssen, Facharzt für Psychotherapeutische Medizin, wurde mit Wirkung vom 12.05.2011, befristet bis zum 31.03.2012, in 24321 Haßberg, Alte Schule, zur Beendigung von Therapien bei benannten Patienten ermächtigt. Kreis Rendsburg-Eckernförde Die bis zum 31.12.2011 befristete Ermächtigung von Herrn Dr. med. Klaus Graeber, Oberarzt an der Abteilung Diagnostische und Interventionelle Radiologie der imland Klinik Rendsburg, wurde bis zum 31.12.2013 verlängert. Die bis zum 30.06.2011 befristete Ermächtigung von Herrn Dr. med. Carsten Joachim, Oberarzt an der Medizinischen Klinik der imland Klinik Eckernförde, wurde bis zum 30.06.2013 verlängert. Die Ermächtigung beinhaltet nicht solche Leistungen, die die imland Klinik Eckernförde nach § 115a SGB V abrechnen kann. Kreis Segeberg Frau Dr. med. Monika Meyer-Tichbi, Fachärztin für Allgemeinmedizin mit der Zusatzbezeichnung Psychotherapie, Kaltenkirchen, wurde mit Wirkung vom 12.05.2011, befristet bis zum 30.06.2012 in 25469 Halstenbek, Seestraße 250, zur Beendigung der Therapien bei benannten Patienten ermächtigt. Kreis Steinburg Herr Wolfgang Schreiber, Facharzt für Radiologische Diagnostik in 25524 Itzehoe, Robert-KochStraße 2, wurde mit Wirkung ab 01.07.2011, befristet bis zum 30.06.2013, in folgendem Umfang ermächtigt: Durchführung von Leistungen gemäß den Nummern 99351 bis 99353 und 99355 der Anlage 10 zum Versorgungsvertrag nach § 73c SGB V über Qualitätsgesicherte Mammadiagnostik auf Überweisung durch Vertragsärzte. Konsiliarische Beurteilung von Mammographieaufnahmen sowie Teilnahme an den multidis ziplinären Fallkonferenzen im Rahmen der Früherkennung von Brustkrebs durch Mammographie-Screening gemäß Anlage 9.2 BMV-Ä/EKV nach den Nummern 01752 und 01758 EBM. Ausgabe 7 | Juli 2011 79 MITTEILUNGEN DER KASSENÄRZTLICHEN VEREINIGUNG Die bis zum 30.06.2011 befristete Ermächtigung von Herrn Dr. med. Wolfram Kluge, Oberarzt an der Klinik für Anästhesiologie am Klinikum Itzehoe, wurde bis zum 30.06.2013 verlängert. Die Ermächtigung beinhaltet nicht solche Leistungen, die das Klinikum Itzehoe nach § 116b SGB V abrechnen kann. Kreis Stormarn Die bis zum 30.06.2011 befristet gewesene Ermächtigung von Frau Dipl.-Psych. Teresa-Maria Gröger, Psychologische Psychotherapeutin, zur Durchführung von verhaltenstherapeutischen Gruppentherapien in 21465 Reinbek, Scholtzstraße 13 b, auf Überweisung durch Vertragsärzte wurde bis zum 30.06.2013 verlängert. Entsprechend der Psychotherapievereinbarung, Teil C (8), schließt dies mögliche Einzelbehandlungen im Verhältnis 1:10 mit ein. Die bis zum 30.06.2011 befristete Ermächtigung von Herrn Dr. med. Wulfram Höhn, kommissarischer Chefarzt der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe an der Asklepios Klinik Bad Oldesloe, wurde bis zum 30.06.2013 verlängert. Folgende Ärzte wurden rechtskräftig zur Teilnahme an der vertragsärztli chen Überweisungspraxis ermächtigt: Kreis Nordfriesland Die bestehende Ermächtigung von Herrn Dr. med. Jiri Klima, Chefarzt der Chirurgischen Abteilung am Klinikum Nordfriesland in Niebüll, wurde unter Punkt 4 mit Wirkung ab 01.07.2011 von Amts wegen wie folgt geändert: Durchführung von Leistungen im Fachgebiet Chirurgie in Zeiten der Ortsabwesenheit des am MVZ „Medizinische Versorgungszentren Klinikum Nordfriesland GmbH - MVZ Niebüll“ angestellten Facharztes für Chirurgie, Herrn Dr. med. Jochen Caesar. Öffentliche Ausschreibung von Vertragsarztsitzen gemäß § 103 Abs. 4 SGB V Die Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein schreibt auf Antrag von Ärzten/Psychotherapeuten deren Vertragsarztsitz zur Übernahme durch einen Nachfolger aus, sofern es sich bei dem maßgeblichen Planungsbereich um ein für weitere Zulassungen gesperrtes Gebiet handelt. Nähere Informationen zu den ausgeschriebenen Praxen erhalten Sie unter folgenden Telefonnummern: Ärzte: 04551 883-259 Psychotherapeuten: 04551 883-378 04551 883-346 04551 883-291 04551 883-303 04551 883-384 Zweigpraxen: 04551 883-561 04551 883-462 Fachgebiet/ Arztgruppe Planungsbereich* Praxisform Bewerbungsfrist** Ausschreibungs nummer Augenärzte Nordfriesland BAG 31.07.2011 8738/2011 Hals-Nasen-Ohrenheilkunde Stormarn BAG 31.07.2011 8781/2011 Hausarzt - mit Pinneberg einem Angestellten - EP 31.08.2011 8607/2011 Hausärzte Plön BAG 31.08.2011 7764/2011 Hausärzte Plön BAG 31.08.2011 7931/2011 Hausärzte Plön BAG 31.07.2011 8505/2011 Hausärzte Herzogtum Lauenburg BAG 31.07.2011 8662/2011 80 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt MITTEILUNGEN DER KASSENÄRZTLICHEN VEREINIGUNG Hausärzte Plön BAG 31.07.2011 8708/2011 Hausärzte Pinneberg EP 31.08.2011 8725/2011 Hausärzte Lübeck EP 31.07.2011 8850/2011 Hausärzte NMS/RD-E BAG 31.07.2011 8903/2011 Hausärzte FL/SL-FL EP 31.08.2011 9027/2011 Hausärzte Ostholstein BAG 31.07.2011 9210/2011 Kinder- und Jugendmedizin - halbe Zulassung - Stormarn EP 31.08.2011 8304/2011 Kinder- und Jugendmedizin Segeberg EP 31.08.2011 8606/2011 Nervenärzte Lübeck BAG 31.07.2011 8920/2011 Psychotherapie Segeberg EP 31.08.2011 8103/2011 * Die Stadt Kiel und die Stadt Lübeck stellen jeweils einen Planungsbereich dar. Alle übrigen Planungsbereiche richten sich nach den Kreisgrenzen, außer der Kreisregion Stadt Neumünster/Kreis Rendsburg-Eckernförde (NMS/RD-E) und der Kreisregion Stadt Flensburg/Kreis Schleswig-Flensburg (FL/SL-FL). ** Die Bewerbungsfrist ist eine Ausschlussfrist, das heißt es können nur Bewerbungen akzeptiert werden, die innerhalb der Bewerbungsfrist eingehen. Sollte innerhalb der Bewerbungsfrist keine Bewerbung eingehen, so gilt die Ausschreibung maximal für ein weiteres Jahr. Die Bewerbungsfrist ist gewahrt, wenn aus der Bewerbung eindeutig hervorgeht, auf welche Ausschreibung sich die Bewerbung bezieht, für welche Adresse die Zulassung beantragt wird und ein Arztregisterauszug beigefügt wurde. Folgende Vertragsarztsitze/Vertragspsychotherapeutensitze waren bereits aus geschrieben, jedoch hat sich innerhalb der Bewerbungsfrist niemand beworben, sodass Sie sich um diese Sitze weiterhin bewerben können: Fachgebiet/ Arztgruppe Planungsbereich Praxisform Ausschreib ungs Ausschreibungs ende nummer Anästhesisten Lübeck BAG üö 31.05.2011 6399/2011 Chirurgen Ostholstein EP 31.01.2011 18411/2010 Frauenärzte Steinburg EP 30.04.2011 2329/2011 Hausärzte Nordfriesland EP 30.09.2010 10391/2010 Hausärzte Plön BAG 30.09.2010 10875/2010 Hausärzte FL/SL-FL BAG 31.10.2010 11950/2010 Hausärzte Herzogtum Lauenburg EP 31.10.2010 11957/2010 Hausärzte Pinneberg EP 31.10.2010 13581/2010 Hausärzte FL/SL-FL EP 30.11.2010 14385/2010 Hausärzte Nordfriesland EP 30.11.2010 14813/2010 Hausärzte Nordfriesland EP 30.11.2010 13738/2010 Hausärzte FL/SL-FL BAG 31.12.2010 18312/2010 Hausärzte Kiel BAG 31.12.2010 17794/2010 Hausärzte Nordfriesland BAG 31.12.2010 16301/2010 Ausgabe 7 | Juli 2011 81 MITTEILUNGEN DER KASSENÄRZTLICHEN VEREINIGUNG Hausärzte Segeberg EP 31.12.2010 16302/2010 Hausärzte Stormarn EP 31.12.2010 16303/2010 Hausärzte NMS/RD-E EP 31.01.2011 17866/2010 Hausärzte Kiel BAG 30.04.2011 20097/2010 Hausärzte Nordfriesland EP 30.04.2011 2339/2011 Hausärzte Pinneberg BAG 30.04.2011 1103/2011 Hausärzte Pinneberg BAG 30.04.2011 1105/2011 Hausärzte Nordfriesland EP 31.05.2011 4326/2011 Kinder- und Jugendmedizin Nordfriesland BAG 31.01.2011 17330/2010 Kinder- und Jugendmedizin Segeberg EP 30.04.2011 1473/2011 Nervenärzte Pinneberg EP 30.04.2011 1808/2011 Der Bewerbung sind ein Auszug aus dem Arztregister sowie ein unterschriebener Lebenslauf beizufügen. Ferner ist ein polizeiliches Führungszeugnis der Belegart „O“ (Behördenführungszeugnis) zu beantragen. Hinweis: Die Wartelisteneintragung ersetzt die Bewerbung nicht! Bewerbungen richten Sie bitte an: Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein, Zulassung/Praxisberatung, Bismarckallee 1 - 6, 23795 Bad Segeberg Für folgende Vertragsarztsitze/Vertragspsychotherapeutensitze, die sich in ei nem für weitere Zulassungen/Anstellungen nicht gesperrten Planungsbereich befinden, werden Nachfolger gesucht. Es handelt sich hierbei nicht um Aus schreibungsverfahren nach § 103 Abs. 4 SGB V. Fachgebiet/Arztgruppe Planungsbereich Praxisform Chiffrenummer Hausärzte Dithmarschen EP 18054/2010 Hausärzte Dithmarschen BAG 16207/2010 Hausärzte Steinburg EP 5649/2011 Nähere Informationen zu den aufgeführten Praxen sowie dem Zulassungsverfahren erhalten Sie unter den oben angegebenen Telefonnummern. Fortführung von ausgeschriebenen Vertragsarztsitzen als Zweigpraxen Für folgende Vertragsarztsitze ist die Bewerbungsfrist seit einem Quartal abgelaufen, ohne dass eine Bewerbung eingegangen ist. Der Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein würde für die hier aufgeführten Sitze eine Zweigpraxisgenehmigung erteilen, wenn sie von einem anderen Vertragsarzt als Zweigpraxis fortgeführt werden sollen: Fachgebiet/Arztgruppe Planungsbereich Ausschreibungsnummer Nervenärzte Ostholstein 21308/2009 Für nähere Auskünfte zu der Möglichkeit der Fortführung einer Praxis als Zweigpraxis setzen Sie sich bitte unter den oben genannten Telefonnummern mit der Abteilung Zulassung/Praxisberatung der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein in Verbindung. 82 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt Stellen- und Gelegenheitsanzeigen Annahme: Samira Rummler, [email protected] Berlin: Telefon 030 / 761 80-663, Telefax 030 / 761 80-693 Kiel: Tel: 0431/658 09 50, 0171 / 280 1947, [email protected] Stellenangebote/Stellengesuche Ministerium für Justiz, Gleichstellung und Integration des Landes Schleswig-Holstein Das Ministerium für Justiz, Gleichstellung und Integration des Landes Schleswig-Holstein sucht für die Justizvollzugsanstalt Neumünster zum 1. Oktober 2011 eine hauptamtliche Anstaltsärztin / einen hauptamtlichen Anstaltsarzt in Vollzeitbeschäftigung Von der Bewerberin/dem Bewerber wird ein erfolgreicher Abschluss als Facharzt oder -ärztin für Allgemeinmedizin oder Innere Medizin erwartet. Eine mehrjährige Berufserfahrung in eigenverantwortlicher und selbstständiger Funktion wäre wünschenswert. Darüber hinaus sollte eine Weiterbildung in suchtmedizinischer Grundversorgung vorhanden sein bzw. die Bereitschaft, diese in Kürze zu erwerben. Kenntnisse und Erfahrungen in Psychosomatik und Psychiatrie wären von Vorteil. Grundkenntnisse in IT-Standard und Fachanwendungen werden vorausgesetzt. Des Weiteren wird für die Justizvollzugsanstalt Neumünster zum nächstmöglichen Termin eine Ärztin/ein Arzt der Allgemeinmedizin zur Wahrnehmung der Abwesenheitsvertretung der hauptamtlichen Anstaltsärztin gesucht. Eine Weiterbildung in suchtmedizinischer Grundversorgung sollte vorhanden sein bzw. die Bereitschaft, diese in Kürze zu erwerben. Die Abwesenheitsvertretung ist jeweils bis zu acht Wochen im Jahr wahrzunehmen. Nähere Informationen entnehmen Sie bitte der ausführlichen Stellenausschreibung auf unserer Homepage www.schleswig-holstein.de Arbeiten als angestellter/e Hausarzt/ärztin in fachübergreifender Gemeinschaftspraxis in Elmshorn Wir bieten kein wirtschaftliches Risiko, keine Notdienste und keine Nachtdienste, dafür aber geregelte Arbeits- und Urlaubszeiten, eine abwechslungsreiche Arbeit in einem eingespielten Team und einen guten Verdienst. ab dem 1.9.2011 Sie sind Facharzt/ärztin für Allgemeinmedizin oder Innere Medizin und haben Spaß an hausärztlicher Tätigkeit. Dann nehmen Sie doch Kontakt zu uns auf: 04121-461360 Wir sind eine Gemeinschaftspraxis mit dem Angebot Allgemeinmedizin, Palliativmedizin, Geriatrie, Innere Medizin, Diabetologie, Gastroenterologie und Rheumatologie Elmshorn ist übrigens von Hamburg aus staufrei in ½ Stunde per Auto erreichbar. www.praxisamhogenkamp.de Radiologische Gemeinschaftspraxis (4 Ärzte) sucht weitere/n junge/n Ärztin/Arzt kurz vor/nach der Facharztprüfung ggf. zur späteren Assoziation (64-Zeilen CT, 18-Kanal MRT, volle Digitalisierung, Nuklearmedizin, Mammographie, konv. Röntgen und Strahlentherapie) im Großraum Hamburg. www.radiologie-uelzen.de Tel.: 0171 / 216 79 28 Stellen- und Gelegenheitsanzeigen Annahme: Samira Rummler, [email protected] Berlin: Telefon 030 / 761 80-663, Telefax 030 / 761 80-693 Kiel: Tel: 0431/658 09 50, 0171 / 280 1947, [email protected] Stellenangebote/Stellengesuche Die Justizvollzugsanstalt Itzehoe sucht einen Arzt der Allgemeinmedizin (m/w) für die medizinische Versorgung der Gefangenen. Die medizinische Versorgung der Gefangenen umfasst neben der Zugangs- sowie der Abgangsuntersuchung grundsätzlich auch die Behandlung der Gefangenen (m) für die Dauer der Freiheitsstrafe oder Untersuchungshaft. Die Behandlungen/ Untersuchungen werden in der Regel in Sprechstunden an drei Tagen in der Woche, im Ausnahmefall auch außerhalb der Sprechstunden vorgenommen. In diesem Zusammenhang ist eine kurzfristige Erreichbarkeit der jeweiligen Einrichtung vom Wohnort/ von der Praxis erwünscht. Für die Tätigkeit innerhalb der Justizvollzugsanstalt ist die Zusatzweiterbildung gem. BtMVV „Suchtmedizinische Grundversorgung“ notwendig. Diese müsste bereits vorliegen oder schnellstmöglich erworben werden. Der zeitliche Umfang der Tätigkeit umfasst wöchentlich ca. 3 Stunden. Die Vergütung erfolgt nach den Einfachsätzen der jeweils für Ärztinnen und Ärzte geltenden amtlichen Gebührenordnung. Dabei wird jede Sprechstunde, unabhängig von der Anzahl der Untersuchungen/ Behandlungen, als ein Hausbesuch i.S.d. Gebührenordnung vergütet. Die notwendigen Medikamente, Heil- und Hilfsmittel sowie grundsätzlich auch die erforderlichen Instrumente werden von der Einrichtung zur Verfügung gestellt. Ihre Bewerbung richten Sie bitte bis zum 01.08.11 an die Justizvollzugsanstalt Itzehoe, Bergstr. 5, 25524 Itzehoe, z.Hd. Frau Serger. Frau Serger steht Ihnen bei Rückfragen (Tel.: 04821/2662) jederzeit zur Verfügung. Die Bundesagentur für Arbeit sucht für ihren Ärztlichen Dienst __________________________________________________________________________________________ eine Ärztin/einen Arzt in der Agentur für Arbeit Elmshorn für eine Teilzeitstelle (19,5 Stunden/Woche) Ihre Aufgaben: sozialmedizinische Begutachtungs- und Beratungstätigkeit ggf. Durchführung ärztlicher Aufgaben im Gesundheitsmanagement Ihr Profil: einige Jahre ärztliche Tätigkeit nach der Approbation gerne Erfahrungen im arbeits-, sozial-, allgemeinmedizinischen oder psychiatrischen Bereich Wir bieten Ihnen: flexible Arbeitszeiten ohne Nacht- und Wochenenddienste intensive Einarbeitung und eine attraktive Personalentwicklung Förderung arbeits- und sozialmedizinischer Weiterbildung Vergütung nach dem Tarifvertrag der Bundesagentur für Arbeit Schwerbehinderte Menschen werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt. Weitere Informationen: www.arbeitsagentur.de > über uns > Institutionen > Ärzte Für Rückfragen steht Ihnen Herr Dr. Lorenz, Leitender Arzt des Agenturverbundes, unter der Rufnummer 040/ 248 540 91 zur Verfügung. Ihre Bewerbung senden Sie bitte an die Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit, Projensdorfer Straße 82, 24106 Kiel, E-Mail: [email protected]. Bundesagentur für Arbeit Stellen- und Gelegenheitsanzeigen Annahme: Samira Rummler, [email protected] Berlin: Telefon 030 / 761 80-663, Telefax 030 / 761 80-693 Kiel: Tel: 0431/658 09 50, 0171 / 280 1947, [email protected] ME DIZINISCHES Z E NTRUM KLINIKUM I TZ E H O E Klinikum Itzehoe mit Stadtklinik Glückstadt Akademisches Lehrkrankenhaus der Universitäten Kiel, Lübeck und Hamburg 10 Kliniken 3 Medizinische Versorgungszentren Hochleistungsfähige radiologische Praxis im Haus 1 Seniorenzentrum 3 weitere Tochtergesellschaften 1.700 Mitarbeiter 27.000 Patienten stationär 30.000 Patienten ambulant Mitglied des Krankenhausverbundes 5K mit fast 9.000 Mitarbeitern Karriereplanung ist Lebensplanung. Das KLINIKUM ITZEHOE ist eines der größten Krankenhäuser in Schleswig-Holstein und Lehrkrankenhaus der Universität Kiel, der Medizinischen Fakultät der Universität Lübeck sowie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf. Unseren Patienten bieten wir innovative medizinische Versorgung auf hohem Niveau und individuelle Pflege nach neuesten Standards. Als Unternehmen sind wir effizient und zukunftsorientiert aufgestellt. Wirtschaftlicher Erfolg bestätigt unsere Arbeit. Unseren Beschäftigten bieten wir eine gesunde Basis für ihre Karriere- und Lebensplanung in einem attraktiven Umfeld mit hoher Lebensqualität in der Metropolregion Hamburg. Für unser Zentrum für Psychosoziale Medizin Psychiatrie wir für Itzehoe und Glückstadt in Voll- oder Teilzeit jeweils eine/n - Psychotherapie - Psychosomatik suchen Facharzt/-ärztin Psychiatrie und Psychotherapie oder Psychosomatische Medizin und Psychotherapie oder eine/n Assistenzarzt/-ärztin für die Dauer der Weiterbildung Die Klinik mit jeweils einem Therapiebereich in Itzehoe und Glückstadt umfasst 4 Stationen mit 70 Betten und 48 tagesklinische Plätze. Wir erwarten von Ihnen: Selbstständiges Arbeiten im Team mit ärztlichen Kollegen und anderen Berufsgruppen unter Supervision Psychotherapeutische Betreuung von Patientengruppen Engagement für die Behandlung von Menschen mit psychischen und psychosomatischen Störungen Aufgeschlossenheit und Interesse an der eigenen Weiterentwicklung Für erste Fragen steht Ihnen Herr Prof. Deister, Chefarzt der Klinik, unter der Tel.-Nr. 04821 772-2800 gerne zur Verfügung. Bei Interesse senden Sie bitte Ihre Bewerbung an unser Personalmanagement. Schwer behinderte Bewerberinnen und Bewerber werden bei gleicher Qualifikation und Eignung vorrangig berücksichtigt. Bitte richten Sie Ihre schriftliche Bewerbung an: Wir bieten Ihnen: Die vollständige Weiterbildung im Fachgebiet einschließlich des neurologischen Pflichtjahres – darüber hinaus eine 18-monatige Weiterbildungsberechtigung für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Die Mitarbeit an einem Modellprojekt zur Entwicklung innovativer Versorgungsstrukturen in einer gemeindenah ausgerichteten Klinik mit Vollversorgung Die Möglichkeiten zur Entwicklung Ihrer Schlüsselkompetenzen Die vollständige Übernahme aller Kosten für die Weiterbildung (intern und extern) Medizinisches Zentrum – Klinikum Itzehoe Personalmanagement Robert-Koch-Strt*U[FIPF Weitere Informationen über unser Unternehmen finden Sie unter: www.klinikum-itzehoe.de/karriere Stellen- und Gelegenheitsanzeigen Annahme: Samira Rummler, [email protected] Berlin: Telefon 030 / 761 80-663, Telefax 030 / 761 80-693 Kiel: Tel: 0431/658 09 50, 0171 / 280 1947, [email protected] Stellenangebote/Stellengesuche Belegärztliche Klinik sucht zur Verstärkung des internistischen Fachbereiches Für Menschen mit Menschen Die Fachklinik Freudenholm-Ruhleben mit der Klinischen Abteilung in Ruhleben bei Plön (Entzugsbehandlung) und der Rehabilitationsabteilung in Schellhorn bei Preetz (psychotherapeutische Entwöhnungsbehandlung) bietet in enger Zusammenarbeit mit weiteren Einrichtungen des Suchthilfeverbundes Nordelbien (SVN) abhängigkeitserkrankten Menschen ein umfassendes und integratives Behandlungsangebot auf dem Weg in ein suchtmittelfreies Leben. Für unsere Fachklinik mit insgesamt 164 Betten suchen wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine/n Fachärztin / Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie oder Innere Medizin oder Allgemeinmedizin und eine/n Assistenzärztin/-arzt in Voll- oder Teilzeit. Wir bieten Ihnen abwechslungsreiche und verantwortungsvolle Arbeitsplätze in multiprofessionellen Teams. Flexible Arbeitszeitmodelle sind verhandelbar. Es besteht eine Kooperation mit unserem Psychiatrischen Zentrum Rickling, das eine Ermächtigung für die Weiterbildung in Psychiatrie/Psychotherapie, Neurologie sowie Innere Medizin im Rahmen der Ausbildung zum/zur Allgemeinarzt/-ärztin besitzt. Die Vergütung erfolgt nach den AVR.DW.EKD. Für telefonische Auskünfte stehen wir Ihnen unter Tel. 04522/789-112 (Chefarztsekretariat) gern zur Verfügung. Ihre schriftliche Bewerbung richten Sie bitte bis zum 30. Juni 2011 an die Fachklinik Freudenholm-Ruhleben Ltd. Chefarzt Dr. med. Dipl.-Psych. Rainer Ewert 24301 Plön • Postfach 5 [email protected] www.fachklinik-freudenholm-ruhleben.de www.landesverein.de Wir sind anerkannt für das Freiwillige Soziale Jahr und den Bundesfreiwilligendienst. LANDESVEREIN FÜR INNERE MISSION IN S C H LE SW I G - H O LSTE I N den Facharzt (m/w) Innere Medizin als zusätzlichen Belegarzt Schriftliche Bewerbungen bitte an: Margarethen Klinik gGmbH Kappeln/Schlei z. Hd. Herrn Frank Pröter Konsul-Lorentzen-Straße 3 24376 Kappeln Suche chir. Sitz, eventl. auch Einstieg in eine Gemeinschafts-Praxis im Kreis RD-Eck, SL-FL oder NF möglichst 2011 Chiffre 322 Chiffre-Zuschriften senden Sie bitte unter Angabe der Chiffre-Nr. an: Quintessenz Verlags-GmbH, Komturstr. 18, 12099 Berlin Stellen- und Gelegenheitsanzeigen Annahme: Samira Rummler, [email protected] Berlin: Telefon 030 / 761 80-663, Telefax 030 / 761 80-693 Kiel: Tel: 0431/658 09 50, 0171 / 280 1947, [email protected] Stellenangebote/Stellengesuche (YDQJHOLVFKHV.UDQNHQKDXV6WLIW%HWKOHKHP :LUVLQG HLQ5HJHOYHUVRUJXQJVNUDQNHQKDXVLP6GZHVWHQ0HFNOHQEXUJ9RUSRPPHUQ XQG $NDGHPLVFKHV /HKUNUDQNHQKDXV GHU 8QLYHUVLWlW 5RVWRFN 'LH ,QQHUH 0HGL]LQ YHUIJW EHU %HWWHQ XQG EHWUHXW MlKUOLFK FD VWDWLRQlUH )lOOH 2UJDQLVDWRULVFK EHVWHKW VLH DXV ]ZHL $EWHLOXQJHQ ,QQHUH 0HGL]LQ , *DVWURHQWHURORJLH +lPDWRORJLH,QWHUQLVWLVFKH 2QNRORJLH 3' 'U 5 .DWK XQG,QQHUH0HGL]LQ,,.DUGLRORJLH$QJLRORJLH,QWHUQLVWLVFKH,QWHQVLYPHGL ]LQ3URI'U':HUQHU :LUVXFKHQHLQHQ )DFKDU]W2EHUDU]WPZ IUGLH*DVWURHQWHURORJLH Fröhlich, bunt und frech zieren sie Uhren, Tassen, Anstecker, T-Shirts und vieles mehr. Die unverwechselbaren Strichmännchen von Rudi Diessner. Die Lebenshilfe-Kollektion des Designers mit Down-Syndrom ist heute schon weit über den Kreis der Lebenshilfe hinaus bekannt und damit idealer Sympathieträger für Menschen mit geistiger Behinderung. Mehr über das „Rudi-Design” erfahren Sie bei der Bundesvereinigung Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung e.V. Raiffeisenstr. 18, 35043 Marburg Tel.: 0 64 21/491-0 Fax: 0 64 21/491-167 oder unter www.lebenshilfe.de/rudi.htm 1HEHQGHP,QWHUHVVHDQEUHLWHUNOLQLVFKHU7lWLJNHLWDXIHLQHUGHUEHLGHQJDV WURHQWHURORJLVFKRQNRORJLVFKHQ 6WDWLRQHQ VROOWH GHU %HZHUEHU )HUWLJNHLWHQ LQGHUJDVWURHQWHURORJLVFKHQ)XQNWLRQVGLDJQRVWLNKDEHQ'LHHQGRVNRSLVFKH 'LDJQRVWLNXQVHUHV+DXVHVHUIROJWDQ]ZHLPRGHUQDXVJHVWDWWHWHQ$UEHLWVSOlW ]HQ MlKUOLFK ZHUGHQ FD 8QWHUVXFKXQJHQ *DVWURVNRSLH .RORVNRSLH (5&3GXUFKJHIKUW)UGLHVRQRJUDSKLVFKH'LDJQRVWLNVWHKHQYLHUPRGHUQH 8OWUDVFKDOOJHUlWH]XU9HUIJXQJ(LQJURHV3DWLHQWHQDXINRPPHQJDUDQWLHUW HLQH3HUIHNWLRQLHUXQJ,KUHU)lKLJNHLWHQLQXQVHUHU$EWHLOXQJ(VEHVWHKWHLQH HQJH =XVDPPHQDUEHLW PLW GHU DOOJHPHLQ XQG YLV]HUDOFKLUXUJLVFKHQ$EWHL OXQJGHV+DXVHVVRZLHGHP8QLYHUVLWlWVNOLQLNXP/EHFN :LUELHWHQ HLQHGHU3RVLWLRQDQJHPHVVHQH%H]DKOXQJ¿QDQ]LHOOH%HWHLOLJXQJEHLP8P ]XJRGHUHLQHU=ZHLWZRKQXQJ)RUWELOGXQJVP|JOLFKNHLWHQ%HLHLQHUP|JOL FKHQEHUXÀLFKHQ1HXRULHQWLHUXQJGHV/HEHQVSDUWQHUVZlUHQZLUEHKLOÀLFK 'LH.UHLVVWDGW/XGZLJVOXVWELHWHWDOOHZHLWHUIKUHQGHQ6FKXOHQLVWLQXQPLW WHOEDUHU 1lKH ]XP $XWREDKQNUHX] $$ +DPEXUJ /EHFN 6FKZHULQ JHOHJHQXQG,&(+DOWHSXQNWGHU%DKQVWUHFNH+DPEXUJ%HUOLQ0LQYRP +DPEXUJHU+DXSWEDKQKRI0LQYRP%DKQKRI]XU$UEHLWVVWHOOH 1lKHUH$XVNQIWHHUWHLOW &KHIDU]W3ULYDWGR]HQW'UPHG5RODQG.DWK (YDQJHOLVFKHV.UDQNHQKDXV6WLIW%HWKOHKHP 1HXVWlGWHU6WUDH/XGZLJVOXVW 7HO ZZZVWLIWEHWKOHKHPGHNUDQNHQKDXVKWPO Anzeigenschluss für die Ausgabe 08/2011 ist der 20.07.2011 Stellen- und Gelegenheitsanzeigen Annahme: Samira Rummler, [email protected] Berlin: Telefon 030 / 761 80-663, Telefax 030 / 761 80-693 Kiel: Tel: 0431/658 09 50, 0171 / 280 1947, [email protected] Stellenangebote (YDQJHOLVFKHV.UDQNHQKDXV/XGZLJVOXVW :LUVLQG HLQ 5HJHOYHUVRUJXQJVNUDQNHQKDXV LP 6GZHVWHQ 0HFNOHQEXUJV XQG $ND GHPLVFKHV /HKUNUDQNHQKDXV GHU 8QLYHUVLWlW 5RVWRFN 'LH &KLUXUJLH YHUIJW EHU %HWWHQ XQG EHWUHXW MlKUOLFK FD VWDWLRQlUH )lOOH 'LH 6FKZHU SXQNWHGHU$EWHLOXQJOLHJHQLQGHU*HIlFKLUXUJLHVRZLHGHU$OOJHPHLQXQG 9LVFHUDOFKLUXUJLH'LHGULWWH6lXOHGHV$UEHLWVEHUHLFKHVELOGHQRUWKRSlGLVFK XQIDOOFKLUXUJLVFKH (LQJULIIH )ROJHQGHU 6WHOOHQVFKOVVHO ZLUG YRUJHKDOWHQ :LUVXFKHQHLQHQ $VVLVWHQ]lU]WLQDU]W IU&KLUXUJLHXQG*HIlFKLUXUJLH 'LH%HZHUEHULQ'HU%HZHUEHUVROOWH,QWHUHVVHDQHLQHUEUHLWHQ7lWLJNHLWDXI GHP*HELHWGHUJHVDPWHQ&KLUXUJLHKDEHQZREHLVLFKGDV+DXSWHLQVDW]JHELHW DXIGLH*HIlFKLUXUJLHHUVWUHFNHQZLUG-lKUOLFKIKUHQZLUFDJHIlFKL UXUJLVFKH(LQJULIIHGXUFK'DVRSHUDWLYH6SHNWUXPHUVWUHFNWVLFKKLHUEHLDXI GLH&DURWLVFKLUXUJLHYRUZLHJHQGLQ5HJLRQDODQDQlVWKHVLHGLH$RUWHQFKLUXU JLHRKQH(LQVDW]GHU+HU]/XQJHQ0DVFKLHQHGLHSHULSKHUH%\SDVVFKLUXU JLHVRZLHGLH9DUL]HQFKLUXUJLHXQGGLH$QODJHYRQ'LDO\VHVKXQWV$XFKGLH %HKDQGOXQJGHVGLDEHWLVFKHQ)XVVV\QGURPVLVWLQWHJUDOHU%HVWDQGWHLOXQVHUHU $UEHLW (LQ *URWHLO XQVHUHU (LQJULIIH HUIROJW LQWHUYHQWLRQHOO RGHU LQ )RUP YRQ +\EULGRSHUDWLRQHQ )U GLH 'LDJQRVWLN GHU YDVNXOlUHQ (UNUDQNXQJHQ VWHKHQ XQV PHKUHUH 'XSOH[VRQRJUDSKLHJHUlWH HLQ 057 HLQ &7 VRZLH HLQH '6$(LQKHLW ]XU 9HUIJXQJ (V EHVWHKW HLQH HQJH =XVDPPHQDUEHLW PLW GHU $EWHLOXQJIU.DUGLRORJLH$QJLRORJLHGHV+DXVHV'HU&KHIDU]WYHUIJWEHU GLHYROOH:HLWHUELOGXQJVHUPlFKWLJXQJ0RIU*HIlFKLUXUJLHVRZLHGLH %DVLVDXVELOGXQJ&KLUXUJLH'DGLH'LHQVWHGHU$EWHLOXQJIUGLHJHVDPWH&KL UXUJLHJHOHLVWHWZHUGHQVLQG IXQGLHUWH .HQQWQLVVH LQ GHU %HKDQGOXQJDNXWHU FKLUXUJLVFKHU.UDQNKHLWVELOGHUYRQ9RUWHLO :LUELHWHQ HLQH EUHLWH NOLQLVFKH XQG RSHUDWLYH$XVELOGXQJ ]XU]XP )DFKlU]WLQDU]W IU *HIlFKLUXUJLHPLW(LQDUEHLWXQJLQGDVJDQ]H6SHNWUXPGHUYDVNXOlUHQ8OWUD VFKDOOGLDJQRVWLN'LH9HUJWXQJHUIROJWGXUFKHLQHGHU3RVLWLRQDQJHPHVVHQH %H]DKOXQJ ¿QDQ]LHOOH %HWHLOLJXQJ EHLP 8P]XJ RGHU HLQHU =ZHLWZRKQXQJ VRZLH)RUWELOGXQJVP|JOLFKNHLWHQZHUGHQJHZlKUW%HLHLQHUP|JOLFKHQEHUXI OLFKHQ1HXRULHQWLHUXQJGHV/HEHQVSDUWQHUVZlUHQZLUEHKLOÀLFK 'LH.UHLVVWDGW/XGZLJVOXVWELHWHWDOOHZHLWHUIKUHQGHQ6FKXOHQLVWLQXQPLW WHOEDUHU 1lKH ]XP $XWREDKQNUHX] $$ JHOHJHQ XQG ,&(+DOWHSXQNW GHU %DKQVWUHFNH +DPEXUJ%HUOLQ 0LQ YRP +DPEXUJHU +DXSWEDKQKRI 0LQYRP%DKQKRI]XU$UEHLWVVWHOOH 1lKHUH$XVNQIWHHUWHLOW 'UPHG5)ULHGULFK *HVFKlIWVIKUHQGHU&KHIDU]W&KLUXUJLVFKH$EWHLOXQJ (YDQJHOLVFKHV.UDQNHQKDXV 1HXVWlGWHU6WUDH/XGZLJVOXVW 7HO(0DLOUIULHGU#VWLIWEHWKOHKHPGH ZZZVWLIWEHWKOHKHPGHNUDQNHQKDXVKWPO Stellen- und Gelegenheitsanzeigen Annahme: Samira Rummler, [email protected] Berlin: Telefon 030 / 761 80-663, Telefax 030 / 761 80-693 Kiel: Tel: 0431/658 09 50, 0171 / 280 1947, [email protected] ME DIZINISCHES Z E NTRUM KLINIKUM I TZ E H O E Klinikum Itzehoe mit Stadtklinik Glückstadt Akademisches Lehrkrankenhaus der Universitäten Kiel, Lübeck und Hamburg 10 Kliniken 3 Medizinische Versorgungszentren Hochleistungsfähige radiologische Praxis im Haus 1 Seniorenzentrum 3 weitere Tochtergesellschaften 1.700 Mitarbeiter 27.000 Patienten stationär 30.000 Patienten ambulant Mitglied des Krankenhausverbundes 5K mit fast 9.000 Mitarbeitern Karriereplanung ist Lebensplanung. Das KLINIKUM ITZEHOE ist eines der größten Krankenhäuser in Schleswig-Holstein und Lehrkrankenhaus der Universität Kiel, der Medizinischen Fakultät der Universität Lübeck sowie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf. Unseren Patienten bieten wir innovative medizinische Versorgung auf hohem Niveau und individuelle Pflege nach neuesten Standards. Als Unternehmen sind wir effizient und zukunftsorientiert aufgestellt. Wirtschaftlicher Erfolg bestätigt unsere Arbeit. Unseren Beschäftigten bieten wir eine gesunde Basis für ihre Karriere- und Lebensplanung in einem attraktiven Umfeld mit hoher Lebensqualität in der Metropolregion Hamburg. Für unser Zentrum wir eine/n für Psychosoziale Medizin Psychiatrie - Psychotherapie - Psychosomatik suchen Oberärztin/Oberarzt Voll- oder Teilzeit Die Klinik mit jeweils einem Therapiebereich in Itzehoe und Glückstadt umfasst 4 Stationen mit 70 Betten und 48 tagesklinische Plätze. Wir erwarten von Ihnen: Wir bieten Ihnen: Facharztanerkennung für Psychiatrie und Psychotherapie oder Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Führung eines multiprofessionellen Teams Umfassende bzw. fortgeschrittene Kompetenz im gesamten Bereich psychiatrisch-psychotherapeutischer Diagnostik und Therapie Engagement für die gemeindenahe Behandlung von Menschen mit psychischen bzw. psychosomatischen Erkrankungen Interesse an sektorenübergreifender Behandlung im vollstationären, teilstationären und ambulanten Bereich Interesse an der konzeptuellen Weiterentwicklung unserer Behandlungsangebote Eine verantwortungsvolle Tätigkeit in einem innovativen, dienstleistungsorientierten Unternehmen mit gutem Betriebsklima und attraktiven Arbeitsbedingungen Für erste Fragen steht Ihnen Herr Prof. Deister, Chefarzt der Klinik, unter der Tel.-Nr. 04821 772-2800 gerne zur Verfügung. Bei Interesse senden Sie bitte Ihre Bewerbung an unser Personalmanagement. Schwer behinderte Bewerberinnen und Bewerber werden bei gleicher Qualifikation und Eignung vorrangig berücksichtigt. Bitte richten Sie Ihre schriftliche Bewerbung an: Medizinisches Zentrum – Klinikum Itzehoe Personalmanagement Robert-Koch-Strt*U[FIPF Weitere Informationen über unser Unternehmen finden Sie unter: www.klinikum-itzehoe.de/karriere Die Möglichkeit zur Weiterentwicklung Ihrer Schlüsselkompetenzen Die Mitarbeit an einem Modellprojekt zur Entwicklung innovativer Versorgungsstrukturen in einer gemeindenah ausgerichteten Klinik mit Vollversorgung Stellen- und Gelegenheitsanzeigen Annahme: Samira Rummler, [email protected] Berlin: Telefon 030 / 761 80-663, Telefax 030 / 761 80-693 Kiel: Tel: 0431/658 09 50, 0171 / 280 1947, [email protected] Stellenangebote/Stellengesuche UNIVERSITÄTSKLINIKUM Schleswig-Holstein Anzeigenschluss für die Ausgabe 08/2011 ist der 20.07.2011 Wir sind das größte Universitätsklinikum des Nordens und der einzige Maximalversorger in Schleswig-Holstein. Mit mehr als 10.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sind wir einer der wichtigsten Arbeitgeber im Land. In mehr als 70 Kliniken und Instituten bieten wir das gesamte Spektrum der modernen Medizin sowie universitäre Forschung und Lehre mit der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und der Universität zu Lübeck. Im campusübergreifenden Institut für Transfusionsmedizin (Direktor: PD Dr. med. S. Görg) ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt am Campus Kiel die Stelle einer/eines Ärztin/Arztes mit einer wöchentlichen Arbeitszeit von bis zu 21 Stunden zu besetzen. Die Stelle ist zunächst auf 2 Jahre befristet, bei entsprechender Eignung besteht jedoch die Möglichkeit der Verlängerung. Die Arbeitszeit richtet sich nach den Öffnungszeiten des Blutspendezentrums im CITTI-Park Kiel und ist flexibel vereinbar. Die Stelle kann auch geteilt werden. Der Tätigkeitsschwerpunkt der Stelleninhaberin bzw. des Stelleninhabers liegt in der Untersuchung und Betreuung unserer Blutspender im Rahmen von Vollblutspende und Thrombozytapherese. Wir bieten eine sehr kollegiale Arbeitsatmosphäre, die Möglichkeit der Promotion sowie der Weiterbildung zur Fachärztin bzw. zum Facharzt für Transfusionsmedizin. Die Vergütung erfolgt entsprechend der Eingruppierung nach TV-Ärzte. Bewerbungen Schwerbehinderter werden bei entsprechender Eignung bevorzugt. Frauen werden bei gleichwertiger Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung vorrangig berücksichtigt. Nähere Auskünfte erhalten Sie von Frau Dr. med. J. Miller unter Telefon 0431 597-3244 oder von Herrn PD Dr. med. H. Hennig unter Telefon 0451 500-2841. Weitere Informationen über die ausgeschriebene Position und das UK S-H erhalten Sie auch unter www.uk-sh.de. Ihre Bewerbung mit aussagefähigen Unterlagen richten Sie bitte unter Angabe der Kennziffer K110.17/E9 bis zum 29.07.2011 an das UNIVERSITÄTSKLINIKUM Schleswig-Holstein Campus Kiel · Dezernat Personal · Haus 31 Arnold-Heller-Straße 3 · 24105 Kiel Vererben Sie Menschlichkeit Schenken Sie Not leidenden Kindern mit Ihrem Testament eine bessere Zukunft. Wir informieren Sie gerne. Mehr Informationen unter: 0203.77 890 www.kindernothilfe-stiftung.de Wissen schafft Gesundheit Kindernothilfe-Stiftung Düsseldorfer Landstr. 180 47249 Duisburg Stellen- und Gelegenheitsanzeigen Annahme: Samira Rummler, [email protected] Berlin: Telefon 030 / 761 80-663, Telefax 030 / 761 80-693 Kiel: Tel: 0431/658 09 50, 0171 / 280 1947, [email protected] Stellenangebote/Stellengesuche ��������������������������������������������������������������������������������������������� ��������������������������������������������������������������������������������������������� ������������������������������������������������������������������������������������������������� ���������������������������������������������������������������������������������������������� ����������������������������������������������������������� ��������������������������������������������������������������������������������������������� ������������������������������������������������������������������������������������������������� ������������������������������������������������������������������������������������������������� �������������������������������������������������������������������������� ��������������������������������������������������������������������������������� ��������������������������������������������������������������������� ������������������������� ����������������� ����������� �� ������������������������������������������������������������������������ �� ������������������������������������������������������������������������������������������ ��������������������������� !"#$%&'(%))$ ������������������������������������������������������������������������������������������������ ������������������������������������������������������ *!+,--,./.0,12+,3$ 4455$6$7!8/-+,.$ ������������������������������������������������������������� �������������������������������������������� $ ������������������������������ $ ������������������������������������������������ $ ������������� $ $ $ $ Das Sankt Elisabeth Krankenhaus $ Kiel schreibt in den Fachbereichen $ - Chirurgie (insbesondere Handchirurgie) $ - Mund- Kiefer- Gesichtschirurgie $ - Urologie - Orthopädie (insbesondere Kinderorthopädie $ und Rheumatologie) $ $ zum nächst möglichen Termin Belegarztstellen gemäß § 103 Abs. 7 SGB aus. Der Träger des Kran$ kenhauses, die Katholische Wohltätigkeitsanstalt zur heiligen Elisabeth in Reinbek plant, mit bereits im $ Planungsbereich niedergelassenen Ärzten dieser Fachrichtungen Belegarztverträge abzuschließen. $ Kontaktaufnahme bitte über Jürgen Marx, Kaufmännischer Direktor des Sankt Elisabeth Krankenhauses, Königsweg 8, 24103 Kiel $ Fon 0431/6603-402 ¥ Fax 0431/6603-409 ¥ Email: [email protected] $ $ $ Stellen- und Gelegenheitsanzeigen Annahme: Samira Rummler, [email protected] Berlin: Telefon 030 / 761 80-663, Telefax 030 / 761 80-693 Kiel: Tel: 0431/658 09 50, 0171 / 280 1947, [email protected] Stellenangebote Wir stellen ein: Eine/n Fachärztin / Facharzt für Psychiatrie oder Ärztin / Arzt mit mehrjähriger Berufserfahrung in der Psychiatrie für den Bereich Gesundheitsamt (in Teilzeit / 50% von Vollzeit, unbefristet) bis Entgeltgruppe 15 TVöD – Kennziffer 19 / 2011 Näheres zu den Aufgaben und zum Anforderungsprofil etc. finden Sie unter http://www.bekanntmachungen.luebeck.de/stellen Anforderung des kompletten Ausschreibungstextes auch bei [email protected] oder telefonisch unter 0451-122-1159, Herr Seelig. Qualifizierte Frauen werden ausdrücklich aufgefordert, sich zu bewerben. Vielseitige große Praxis für Allgemeinmedizin/ NHV in Pinneberg Die Damp Gruppe sucht für den Standort Schleswig einen Facharzt für Neurologie/Psychiatrie (m/w) für den ambulanten Bereich Wir bieten eine selbständige und eigenverantwortliche Tätigkeit in unserem MVZ und suchen einen engagierten und unternehmerisch denkenden Arzt, der sich motiviert bei der Weiterentwicklung des medizinischen Konzeptes einbringt. mit nettem Team sucht FA/FÄ für Allgemeinmedizin zur Anstellung in Teilzeit. Nähere Rahmenbedingungen klären wir gerne in einem Gespräch. Bitte senden Sie Ihre schriftlichen Bewerbungsunterlagen an: Leitung der Standortpersonalabteilung, Fr. Jenny Koschmieder, Holstenstr. 2, 22767 Hamburg oder [email protected] Tel. 04101 - 81 00 11 [email protected] Stellen- und Gelegenheitsanzeigen Annahme: Samira Rummler, [email protected] Berlin: Telefon 030 / 761 80-663, Telefax 030 / 761 80-693 Kiel: Tel: 0431/658 09 50, 0171 / 280 1947, [email protected] MVZ westl. HH (in freier Röntgenpraxis Karlstal Kiel Trägerschaft) sucht, Allgemeinmediziner/in, Dauer (WB?)-Assist. mit In der Universitätsstadt Kiel reicht das Meer bis in das Herz der Stadt. Radiologische Praxis im Raum Kiel mit mehreren Standorten und Klinikkooperationen sucht orthopäd. Vorerfahrung, PRM, Orthopäden/in. Ärztin/Arzt für Radiologie Volle Teilhaberschaft mit Kassenarztsitz und auch Angestelltenstatus möglich. Wir bieten faire Einstiegskonditionen im Rahmen einer gleichberechtigten Partnerschaft. Sehr gerne auch Teilzeit. Keine Finanzierung erforderlich, sehr gute Konditionen. Wir wünschen uns eine engagierte und kooperative Persönlichkeit, die Teamfähigkeit besitzt und einen kollegialen Umgang mit allen Mitarbeitern pflegt. Sie erwartet ein sehr gutes Arbeitsklima in einem umfassenden Tätigkeitsspektrum mit modernster technischer Ausstattung. Chiffre 321 Die Praxis ist voll digitalisiert einschl. Vollfeldmammographie und betreibt insgesamt 6 MRT´s, 3 CT´s sowie eine nuklearmedizinische Abteilung inklusive PET-CT. Wir bieten Ihnen eine verantwortungsvolle und entwicklungsfähige Position in einem motivierten Team sowie umfangreiche Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Praxisflächen Wir freuen uns auf Ihre aussagekräftige Bewerbung. Ihre Bewerbung richten Sie bitte an: Röntgenpraxis Karlstal Karlstal 32 • 24143 Kiel [email protected] Kontakt: Herr Dr. med. Frank Schubert Tel: 04342 - 801284 laren consulting real estate GMBH Kiel, Praxisflächen im www.roentgenpraxis-karlstal.de Praxisabgabe Wirtschaftsberatung fŸr Mediziner 3UD[LVYHUPLWWOXQJHQ3UD[LV¿QDQ]LHUXQJHQ3UD[LVYHUVLFKHUXQJHQ Dermatologische BAG im SpeckgŸrtel von HH, moderne, umsatzstarke Praxis in zentraler Lage, Ende 2011 abzugeben, komplett mit 2 KV-Sitzen HausŠrztlicher BAG-Anteil, in šstl. 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Franz-Joseph Bartmann 04551/803-124 [email protected] Vizepräsidentin Dr. med. Hannelore Machnik 04551/803-124 [email protected] Sekretariat Patrizia Segler 04551/803-124, Fax 04551/803-180 [email protected] Verantwortung/ Koordination Geschäftsführung Hauptgeschäftsführer Dr. med. Carsten Leffmann [email protected] Sekretariat Janina Lohse 04551/803-125, Fax 04551/803-180 [email protected] Ärztliche Referentin, Qualitätssicherung Dr. med. Uta Kunze, MPH 04551/803-165 [email protected] Ärztliche Stellen nach RöV und StrlSchV Cornelia Ubert 04551/803-104, [email protected] Gesundheitsziel Verringerung koronarer Herzkrankheiten Dr. oec. troph. Michael Lohmann 04551/803-247, [email protected] Deutsches IVF Register/DIR Mirja Wendelken 04551/803-147 [email protected] Beratende Kommission Sucht und Drogen Dr. med. 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Elisabeth Breindl 04551/803-143 Manuela Brammer 04551/803-199, Fax 04551/803-222 [email protected] Evaluation der Weiterbildung Dr. med. Uta Kunze, MPH 04551/803-165, [email protected] Fachkundige Stelle BuS Antje Gosch 04551/803-196, Fax 04551/803-222 [email protected] Lebendspende Swetlana Befus, Jasmin Tüxen 04551/803-130, 04551/803-129 [email protected] Ausgabe 7 | Juli 2011 97 Telefonverzeichnis Rechtsangelegenheiten Justiziar: Hans-Peter Bayer 04551/803-133 [email protected] Referent juristische Angelegenheiten, GOÄ, Ethikkommission Carsten Heppner 04551/803-151 [email protected], [email protected] Patientenombudsmannverein Hans-Peter Bayer 04551/803-133, Fax 04551/803-180 [email protected] Informationsdienste/Service Caroline Wangari-Dose 04551/803-306 [email protected] Kommunikation/Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Dr. med. 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Fort- und Weiterbildung der Ärztekammer Schleswig-Holstein Akademie-Leitung: Dr. med. Henrik Herrmann Geschäftsführerin: Helga Pecnik 04551/803-146, Fax 04551/803-194 [email protected] Petra Petersen 04551/803-166, [email protected] Fortbildung Marlies Doose-Heidborn, Juliane Hohenberg 04551/803-204, 04551/803-218 [email protected] Edmund-Christiani-Seminar - Berufsbildungsstätte der Ärztekammer Schleswig-Holstein Bildungsreferent: Volker Warneke 04551/8813-292, Fax 04551/8813-228 [email protected], [email protected] Gästehaus „Lohmühle“ Leitung: Helena Willhöft 04551/8813-178, Fax 04551/9658-234 [email protected] Versorgungseinrichtung Geschäftsführer: Heinz-Ludwig Kraunus Brigitte Nielsen, Ingrid Lehmkuhl 04551/803-111, 04551/803-117 [email protected] Rechtliche Angelegenheiten Justitiarin: Uta Ufen-Brümmer 04551/803-118, [email protected] über die Veröffentlichung, aber auch die Gestaltung des Beitrages, einschließlich kleiner redaktioneller Änderungen, zu entscheiden. 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Aufl., S. 119 2 Laufs/ Kern, Handbuch des Arztrechts, Verlag C.H. Beck. 4. Aufl. 2010, S. 1221 3 BGH VersR 1999,579 4 BGH VersR 1994, 102 5 OLG Stuttgart VersR 1995, 1353 6 OLG Oldenburg VersR 1993, 1357 7 Geiß/ Greiner, Arzthaftpflichtrecht, Verlag C.H. Beck, 6. Aufl. 2009, S. 122 8 OLG Hamm VersR 1996, 756 9 OLG Celle VersR 1997, 365 10 OLG Köln VersR 1993, 1157 11 OLG Düsseldorf VersR 1997, 1358 12 BGH VersR 1994,102; OLG Oldenburg VersR 1996, 1111 13 OLG Celle VersR 1997, 365 14 OLG Stuttgart VersR 1991, 1060 15 Geiß/ Greiner, Arzthaftpflichtrecht, Verlag C.H. Beck, 6. Aufl. 2009, S. 128 16 BGH VersR 1987,295 17 Laufs/ Kern, Handbuch des Arztrechts, Verlag C.H. Beck. 4. Aufl. 2010, S.1234 18 Rumler-Detzel, Arbeitsteilung und Zusammenarbeit in der Chirurgie -Rechtliche Verantwortlichkeit-, VersR 1994,254 19 Bergmann/Kienzle, Krankenhaushaftung, Deutsche Krankenhaus Verlagsgesellschaft mbH, Düsseldorf 1996, S. 80 20 BGH VersR 1984,468 21 BGH VersR 1986, 788; BGH VersR 1984,356 22 Laufs/ Kern, Handbuch des Arztrechts, Verlag C.H. Beck. 4. Aufl. 2010, S. 1233 Link zum Artikel S. 64 ff.