Wenn kein Wind geht, heißt es rudern!

Transcrição

Wenn kein Wind geht, heißt es rudern!
26
GESELLSCHAFT
Mallorca Zeitung – Nr. 476 – 18. Juni 2009
Wenn kein Wind geht,
heißt es rudern!
Klaus Fischer ist „Mr. Dübel“. Vergangene Woche wurde der
deutsche Unternehmer vom Schweizer Club 55 in Palma geehrt
Von Jutta Christoph
Prof. E.h. Senator E.h. mult. Dipl.Ing. Klaus Fischer. Keine Anrede
für den Alltagsgebrauch. Der mit
Verdienstkreuzen und -orden, Ehrenmedaillen, Bürgermedaillen
und einer Ehrenprofessur ausgezeichnete 58-jährige Vater von
zwei Kindern sieht das genauso.
„Nennen Sie mich Herr Fischer.“
Denn an Vereinfachung und Zeitersparnis liegt dem gebürtigen
Freudenstädter von Haus aus.
In der „fischer“-Unternehmensgruppe aus Baden-Württemberg, seit über 50 Jahren bekannt
für den S-Dübel, heißt der Mann
mit dem sympathischen Lachen
auch schlicht Herr Fischer. „Wir
geben uns in der Firma alle die
Hand. Für mich zählt der persönliche Kontakt und das Gespräch
mit meinen Angestellten.“
Fischer, der das Familienunternehmen seit 1980 in zweiter Generation führt – neben Befestigungssystemen bietet die fischer-Gruppe
auch Prozessberatung, automotive Systeme und das Spielzeug
fischertechnik – ist im väterlichen
Betrieb groß geworden, kennt
daher viele Arbeiter persönlich.
Von oben nach unten zu befehlen, sei nicht sein Ding, er fordere
von seiner Mannschaft Eigenverantwortung. Und fördert diese, wo
er kann. Mit Ideenwettbewerben
oder wöchentlichen Workshops,
in denen vom Azubi über den Arbeiter bis zur Führungskraft jeder
ein Konzept zur Verbesserung von
Prozessen und Fertigungsabläufen
in seinem Bereich vorstellt. „Diese Bereitschaft, das Unternehmen
weiterzubringen und zu verändern,
ist einfach toll.“ Eine Führungskraft
müsse motivieren können. „Warum
geraten große Unternehmen gegenüber kleineren immer wieder
ins Hintertreffen?“, fragt Klaus Fischer. „Weil nicht das Wie und das
Was entscheidend ist für Umsatz
und Gewinn, sondern motivierte
und begeisterte Mitarbeiter.“
Die Quote von Mitarbeitervorschlägen liege bei fischer weit
über dem Branchendurchschnitt,
sagt der Unternehmensführer.
40 neue Patente meldet seine
Firma pro Jahr an. Hinter solcher
Triebkraft stecke vor allem eine
schnelle Umsetzung der Ideen.
Würden Vorschläge erst nach
einem halben Jahr verwirklicht,
sei die Motivation schon wieder
verpufft, so Klaus Fischer.
Der Weg zum Ziel muss daher möglichst kurz sein, das gilt
für die Realisierung neuer Ideen
genauso wie für Prozessoptimierungen. Ein wichtiges Hilfsmittel
sei zum Beispiel die Visualisierung. Denn alles, was man sehen kann, lasse sich auch besser
umsetzen. „Sie brauchen einem
Mitarbeiter nur mal fünf Minuten
zuzusehen und Sie werden sofort
erkennen, was im Arbeitsablauf
verbessert werden kann.“ Klaus
Fischer glaubt, dass man wieder
mehr auf seine Sinne und die
Wahrnehmung setzen sollte. Statt
LEUTE HEUTE
Traumhochzeit mit MallorcaFaktor: Boris Becker und Lilly Kerssenberg hatten zu ihrer
Trauung in St. Moritz gleich
mehrere Insel-Promis eingeladen. Mit dabei waren Ex-Tennisspieler Carl-Uwe Steeb (41) mit
seiner in Palma lebenden Frau
Kim (36) sowie Stefan Blöcher
(49) vom Golfclub Andratx mit
seiner Frau Tina. Sichtlich gut
gelaunt erschienen die beiden
am Standesamt. Auch Tochter
Xenia (12) war mit dabei. Bohlen-Ex Estefania Küster (29)
half ihrer Freundin Lilly sogar
als Brautjungfer und hatte ihren
Lebensgefährten Pino Persico
(44) vom Golfrestaurant „Campino“ in Camp de Mar mit in die
Schweiz genommen . Was die
Flitterwochen betrifft, hat sich
die frischgebackene Familie Becker allerdings für Monte Carlo
statt für idyllischen Finca-Urlaub
auf ihrem diskreten Anwesen bei
Artà entscheiden.
Weniger gut erging es Formel-1-Oldie Niki Lauda (60).
Dem ehemaligen Ferrari-Piloten
wurde vor seiner Villa bei Sant
Josep ein Smart Cabrio gestohlen, an dem er besonders hängt.
Für Hinweise, mit denen das
Fahrzeug sichergestellt werden
kann, hat der Österreicher eine
Belohnung von 500 Euro ausgesetzt. Das silberne Cabriolet hat
das auffällige Wiener Kennzei-
■ Klaus Fischer bei der Preisverleihung des Club 55 in Palma. FOTO: N. BENDGENS
CLUB 55
JAHRESTREFFEN
2009 IN PALMA
Die 1959 im Schweizer Lugano
gegründete „European Community of Experts in Marketing and Sales Club 55“ ist eine
Vereinigung von Verkaufs- und
Marketing-Experten und ein
internationales Netzwerk für
Trainer und Berater. Auf den
jährlichen Treffen, das in diesem
Jahr vom 8. bis 12.6. im Grupotel
Valparaiso in Palma stattfand,
verleiht der Club 55 den „Award
of Excellence“ an Persönlichkeiten aus der Wirtschaft. 2009
erhielt die Auszeichnung Prof.
E.h. Senator E.h. mult. Dipl.Ing. Klaus Fischer.
Dinge in der Theorie zu verkomplizieren.
Kompliziert und theoretisch
war 1980 zunächst die Definition
eines fischer-Leitbildes. 20 Mitarbeiter wurden beauftragt, die Philosophie der Unternehmensgruppe in drei Begriffen einzufangen.
„Das Problem war, dass wir immer
wieder Werte und Vorstellungen
für wichtig erachteten, die gar
nicht zu uns passten“, sagt Klaus
Fischer. Nach sieben Jahren wurde
das Leitbild vorgestellt, doch die
Mitarbeiter konnten damit nichts
anfangen. So musste bei fischer
mal wieder optimiert werden, ein
Jahr später wurde das überarbeitete Leitbild eingeführt: Innovation, Seriosität und Eigenverantwortung gehören dazu. Auch bei
der Personalauswahl. „Wer diese
drei Punkte nicht erfüllt, passt
nicht zu uns“, so der Chef knapp.
Nicht mehr recht zum Unternehmen passen will seit kurzem
auch die Automobilindustrie. „Wir
wollen langfristig die Abhängigkeit von der Automobilindustrie
verringern“, so Klaus Fischer. Die
Branche steckt weltweit in der
Krise, was auch an fischer nicht
spurlos vorübergeht. „Das partnerschaftliche Miteinander ist schwieriger geworden“, so der Unternehmensführer. Die Weltmarktflaute
überbrückt man bei fischer sinnvoll. „Die Zeit wird zum Trainieren genutzt, um Durchlaufzeiten
zu reduzieren und Abläufe weiter
zu verbessern.“
Seitdem Fischers Sohn Jörg sich
vor einiger Zeit entschieden hat, in
die Firma einzutreten, ist die Nachfolge im Familienunternehmen gesichert. Der Vater gab seinem Sohn
früh einen Rat mit: „Bitte tritt nicht
in meine Fußstapfen, sondern mach
deine eigenen Abdrücke!“
chen W - 88337 T und wird nach
wie vor auf Ibiza vermutet.
Ungemach hatte auf Ibiza
auch der ehemalige Handballstar
Stefan Kretzschmar bei seinem
Junggesellenabschied. Der 36Jährige und fünf seiner Freunde
wurden in einem Ferienhaus mit
Betäubungsgas außer Gefecht
gesetzt und ausgeraubt. Die
Diebe erbeuteten Laptops, Handys und Bargeld. Diesen Freitag
(19.6.) will Kretzschmar seine
Ex-Frau Maria Linares heiraten.
Von der Kubanerin hatte er sich
2003 scheiden lassen und war
anschließend mit Schwimmstar
Franziska van Almsick liiert.
Seit 2007 sind Kretzschmar und
Linares wieder zusammen. 2008
bekamen sie ihr zweites Kind,
Elvis Ernesto.
Zurück nach Mallorca: Jeden
Donnerstag gibt es im „io Music Club“ m Industriegebiet Son
Valentí in der Nähe des Stadions
von Real Mallorca unter dem
Label „The Party of the Summer“ ein sommerliches Event.
Diesen Donnerstag (18. Juni)
wird die Party unter anderem
mit House-Music von Javi Canus und Mikomore sowie einem
Live-Auftritt von Chris White
gefeiert. Der Abend beginnt um
21 Uhr. Weitere Infos im Internet
unter www.iopalma.es.
Etwas ausgefallener geht
es unterdessen am 27. Juni im
„Gala!“ in Santa Ponça zu. Ab
20 Uhr wird dort bei der ersten
privaten „Dark Night“ eine Fetish-Dance-Party mit speziellem
Dresscode gefeiert. Der Eintritt
kostet 29 Euro inklusive Buffet.
Um Reservierung wird gebeten
(Tel.: 971-69 93 33 oder 64434 94 61). Weitere Infos unter
www.galamallorca.com.
Im Übrigen steht Mallorca im
Mittelpunkt einer Doku-Soap auf
RTL 2. „Endlich frei! – Raus
aus dem Drogensumpf“, so
der Titel des Formats, das ab 23.
Juni dienstags um 23.15 Uhr zu
sehen ist. Dokumentiert werden
Entziehungskuren von Suchtkranken auf einer Finca. Das Betreuerteam wird angeführt von
Dr. Mario Scheib.

Documentos relacionados