DIN 18560-3 Estriche im Bauwesen – Teil 3: Verbundestriche
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DIN 18560-3 Estriche im Bauwesen – Teil 3: Verbundestriche
DEUTSCHE NORM April 2004 X DIN 18560-3 ICS 91.060.30 Mit DIN EN 13813:2003-01 Ersatz für DIN 18560-3:1992-05 Estriche im Bauwesen – Teil 3: Verbundestriche Floor screeds in building construction – Part 3: Base-bonded floor screeds Chapes dans les bâtiments – Partie 3: Chapes adhérentes au plancher Gesamtumfang 12 Seiten Normenausschuss Bauwesen (NABau) im DIN DIN EN 18560-3:2004-04 Anderungen Gegenüber DIN 18560-3:1992-05 wurden folgende Änderungen vorgenommen: a) Festlegungen aus DIN EN 13813 wurden gestrichen; b) die Prüfverfahren wurden unter Bezugnahme auf die Normen der Reihe DIN EN 13892 aktualisiert; c) die normativen Verweisungen wurden aktualisiert; d) die Normbezeichnung hat sich geändert. Frühere Ausgaben DIN 272-1: 1930-11, 1943-06 DIN 272: 1963-07, 1978-03, 1986-02 DIN 18560-3: 1985-01, 1992-05 2 DIN EN 18560-3:2004-04 Inhalt Seite Vorwort ............................................................................................................................................................4 1 Anwendungsbereich .........................................................................................................................4 2 Normative Verweisungen..................................................................................................................4 3 3.1 3.2 3.3 3.4 Anforderungen...................................................................................................................................5 Allgemeines .......................................................................................................................................5 Dicke ...................................................................................................................................................5 Festigkeitsklasse bzw. Härteklasse.................................................................................................5 Verschleißwiderstandsklasse ..........................................................................................................6 4 4.1 4.2 4.3 4.4 4.5 4.6 Bauliche Anforderungen...................................................................................................................6 Tragender Untergrund ......................................................................................................................6 Ausgleichsestrich..............................................................................................................................8 Einbauteile aus Metall .......................................................................................................................8 Estrichfugen.......................................................................................................................................8 Kantenschutz .....................................................................................................................................8 Fugenfüllung ......................................................................................................................................8 5 5.1 5.2 5.2.1 5.2.2 5.2.3 5.2.4 5.2.5 5.2.6 5.2.7 5.2.8 Prüfung ...............................................................................................................................................8 Erstprüfung, Prüfung bei der Produktionskontrolle und Erhärtungsprüfung ............................8 Bestätigungsprüfung ........................................................................................................................8 Allgemeines .......................................................................................................................................8 Dicke ...................................................................................................................................................9 Biegezugfestigkeit.............................................................................................................................9 Druckfestigkeit.................................................................................................................................10 Härte..................................................................................................................................................11 Verschleißwiderstand nach Böhme...............................................................................................11 Verschleißwiderstand nach BCA ...................................................................................................11 Oberflächenhärte.............................................................................................................................11 6 Ausführung ......................................................................................................................................11 7 Bezeichnung ....................................................................................................................................11 3 DIN 18560-3:2004-04 Vorwort Die Normen der Reihe DIN 18560 wurden vom NABau-Arbeitsausschuss Estriche im Bauwesen" infolge der Veröffentlichung von DIN EN 13813 überarbeitet. DIN 18560 Estriche im Bauwesen besteht aus: Teil1: Allgemeine Anforderungen, Prüfung und Ausführung; Teil 2: Estriche und Heizestriche auf Dämmschichten (schwimmende Estriche); Teil 3: Estriche im Bauwesen; Verbundestriche; Teil 4: Estriche im Bauwesen; Estriche auf Trennschicht; Teil 7: Hochbeanspruchbare Estriche (Industrieestriche). Diese Norm und DIN EN 13813 ersetzen DIN 18560-3:1992-05. 1 Anwendungsbereich Diese Norm gilt zusammen mit DIN EN 13813 und DIN 18560-1 für Estriche, die im Verbund mit dem tragenden Untergrund hergestellt werden. Sie haben den Zweck, die Oberfläche eines tragenden Untergrundes nutzfähig zu gestalten. Sie können unmittelbar (ohne Belag) genutzt oder mit einem Belag versehen werden. Für Verbundestriche, die hohen Beanspruchungen unterliegen, gilt zusätzlich DIN 18560-7. 2 Normative Verweisungen Diese Norm enthält durch datierte oder undatierte Verweisungen Festlegungen aus anderen Publikationen. Diese normativen Verweisungen sind an den jeweiligen Stellen im Text zitiert, und die Publikationen sind nachstehend aufgeführt. Bei datierten Verweisungen gehören spätere Änderungen oder Überarbeitungen dieser Publikationen nur zu dieser Norm, falls sie durch Änderung oder Überarbeitung eingearbeitet sind. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte Ausgabe der in Bezug genommenen Publikation (einschließlich Änderungen). DIN 1100, Hartstoffe für zementgebundene Hartstoffestriche. DIN 18202, Toleranzen im Hochbau Bauwerke. DIN 18560-1, Estriche im Bauwesen Teil 1: Allgemeine Anforderungen, Prüfung und Ausführung. DIN 18560-7, Estriche im Bauwesen Teil 7: Hochbeanspruchbare Estriche (Industrieestriche). DIN 50014, Klimate und ihre technische Anwendung; Normalklimate. DIN EN 12697-20, Asphalt Prüfverfahren für Heißasphalt Teil 20: Eindringversuch an Probewürfeln oder Marshall-Probekörpern; Deutsche Fassung EN 12697-20:1999. 4 DIN 18560-3:2004-04 DIN EN 13813, Estrichmörtel, Estrichmassen und Estriche Estrichmörtel und Estrichmassen Eigenschaften und Anforderungen; Deutsche Fassung EN 13813:2002. E DIN EN 13892-3, Prüfverfahren für Estrichmörtel und Estrichmassen Teil 3: Bestimmung des Verschleißwiderstandes nach Böhme; Deutsche Fassung prEN 13892-3:2000 DIN EN 13892-4, Prüfverfahren für Estrichmörtel und Estrichmassen Teil 4: Bestimmung des Verschleißwiderstandes nach BCA; Deutsche Fassung EN 13892- 4:2002. DIN EN 13892-6, Prüfverfahren für Estrichmörtel und Estrichmassen Teil 6: Bestimmung der Oberflächenhärte; Deutsche Fassung EN 13892-6:2002. DIN EN 13892-8, Prüfverfahren für Estrichmörtel und Estrichmassen Teil 8: Bestimmung der Haftzugfestigkeit; Deutsche Fassung EN 13892-8:2002. DIN EN ISO 178, Kunststoffe Bestimmung der Biegeeigenschaften (ISO 178:2001); Deutsche Fassung EN ISO 178:2003. 3 3.1 Anforderungen Allgemeines Verbundestriche müssen die allgemeinen Anforderungen nach DIN 18560-1 erfüllen. Anforderungen an den Schleifverschleiß können nur an unmittelbar genutzte Verbundestriche gestellt werden. 3.2 Dicke Die Dicke von Verbundestrichen ist nach DIN 18560-1 zu wählen. Sie sollte aus fertigungstechnischen Gründen nicht weniger als etwa das Dreifache des Größtkorns des Zuschlages betragen. Bei Gussasphaltestrichen sollte die Estrich-Nenndicke 20 mm nicht unterschreiten. Die Estrich-Nenndicke sollte bei einschichtigem Estrich 40 mm bei Gussasphaltestrichen und 50 mm bei Calciumsulfat-, Kunstharz-, Magnesia- und Zementestrichen nicht überschreiten. ANMERKUNG Die Dicke von Verbundestrichen ist nicht maßgebend für ihre Beanspruchbarkeit, da der Verbund des Estrichs mit dem tragenden Untergrund die Übertragung aller statischen und dynamischen Kräfte sicherstellt. 3.3 Festigkeitsklasse bzw. Härteklasse Die Festigkeitsklasse des Estrichmörtels bzw. Härteklasse der Estrichmasse für den Verbundestrich muss auf die Art der Nutzung und der Beanspruchung abgestimmt werden. Sie muss mindestens Tabelle 1 entsprechen. 5 DIN 18560-3:2004-04 Tabelle 1 Festigkeitsklasse, Härteklasse Festigkeitsklasse bzw. Härteklasse nach Estrichmörtelart DIN EN 13813 bei Nutzung mit Belag ohne Belag Calciumsulfatestrich C20/F3 C25/F4 Kunstharzestrich C20/F3 C25/F4 Magnesiaestrich C20/F3 C25/F4 Zementestrich C20/F3 C25/F4 Gussasphaltestrich 3.4 für beheizte Räume IC10 oder IC15 für nicht beheizte Räume und im Freien IC15 oder IC40 für Kühlräume IC40 oder IC100 Verschleißwiderstandsklasse Wird ein Verbundestrich unmittelbar genutzt, kann eine Verschleißwiderstandsklasse gefordert werden. Wird zur Erhöhung des Verschleißwiderstandes eine Einstreuung vorgesehen, ist die je m2 aufzubringende Einstreumenge anzugeben; es sind Hartstoffe nach DIN 1100 zu verwenden. Der Verschleißwiderstand ist unter Verwendung des zum Bau des Verbundestrichs vorgesehenen Zementestrichmörtels und der Einstreuung bei der Erstprüfung nachzuweisen. Diese Oberflächenvergütung ist nicht mit der Hartstoffschicht nach DIN 18560-7 vergleichbar. 4 4.1 Bauliche Anforderungen Tragender Untergrund Der tragende Untergrund muss die statischen und konstruktiven Anforderungen erfüllen. Die möglichen Arten des tragenden Untergrundes und ihre Eignung für die einzelnen Estrichmörtelarten enthält Tabelle 2. Die Ebenheit der Oberfläche des tragenden Untergrundes muss die Ebenheitstoleranzen nach DIN 18202 aufweisen, sofern nicht ein Zementestrich frisch auf frisch" auf einen Betonuntergrund aufgebracht wird. 6 DIN 18560-3:2004-04 Tabelle 2 Eignung tragender Untergründe für Verbundestriche Untergrund Estrichmörtelart Beton Calcium- Magnesiasulfatestrich estrich Zementestrich Gussasphaltestrich a Holz b Stahl b Calciumsulfatestrich + + o + o o o Gussasphaltestrich o ! ! o + o o Kunstharzestrich + o o + o o o Magnesiaestrich c + o + + o + o Zementestrich + o ! + o o o Zeichenerklärung: + geeignet o mit besonderen Maßnahmen (Untergrund und/oder Produkte) geeignet ! nicht geeignet a sowie andere bitumengebundene Trag- und Deckschichten b bei ausreichender Biegesteifigkeit c Bei Stahlbetondecken ist eine Sperrschicht vorzusehen. Rohrleitungen, Kabel usw. dürfen nicht auf dem tragenden Untergrund verlegt sein (siehe auch 4.2). Zum kraftübertragenden Verbund muss die Untergrundoberfläche eine ausreichende Festigkeit, eine griffige und saubere bei Magnesiaestrichen auch geschlossene Struktur aufweisen und möglichst frei von Rissen und losen Bestandteilen sein. Sie darf außerdem nicht durch Öl, Kraftstoff, Mörtelreste, Anstrichmittel oder Ähnliches verschmutzt sein. Besteht der tragende Untergrund aus Beton, dürfen Anreicherungen von Feinstteilen sowie Betonzusatzmittel und Nachbehandlungsmittel den Verbund mit dem Estrich nicht beeinträchtigen. Ist die Oberfläche des tragenden Untergrundes nicht so beschaffen, dass sie dem Estrich eine ausreichende Haftung bietet, müssen besondere Maßnahmen zur Sicherung des Verbundes getroffen werden, z. B. die mechanische Bearbeitung der Oberfläche und/oder die Anordnung von speziellen Haftbrücken. Sich öffnende Risse im tragenden Untergrund können in diesem Bereich zu Rissen im Verbundestrich führen. Bei Kunstharzestrichen muss der tragende Untergrund eine Oberflächenzugfestigkeit von mindestens 1,0 N/mm2 bei nicht befahrbaren Systemen und mindestens 1,5 N/mm2 bei befahrbaren Systemen aufweisen. Fugen im tragenden Untergrund müssen gerade, fluchtend und vollkantig sein. Sie sollten möglichst als Pressfugen ausgebildet sein; Bewegungsfugen sind möglichst schmal zu halten. 7 DIN 18560-3:2004-04 4.2 Ausgleichsestrich Ein Ausgleichsestrich ist erforderlich, wenn der tragende Untergrund größere Unebenheiten aufweist oder wenn Rohrleitungen oder Kabel darauf verlegt sind. Der Ausgleichsestrich muss mit dem Untergrund fest verbunden sein, und er muss Rohrleitungen und Kabel so überdecken, dass er seinerseits als tragender Untergrund geeignet ist. 4.3 Einbauteile aus Metall Einbauteile aus Metall müssen, falls erforderlich, mit einem auf das Bindemittel des Estrichs abgestimmten Korrosionsschutz versehen sein. 4.4 Estrichfugen Über Bauwerksfugen sind Bewegungsfugen im Estrich auszubilden. ANMERKUNG Wenn Schein- oder Pressfugen bzw. Risse des tragenden Untergrundes nicht im Estrich übernommen werden, können in diesem Bereich Risse im Estrich entstehen, die jedoch in der Regel seine Gebrauchsfähigkeit nicht beeinträchtigen. 4.5 Kantenschutz Werden als Kantenschutz Metallprofile vorgesehen, so müssen sie im tragenden Untergrund verankert werden. 4.6 Fugenfüllung Fugen im Estrich sollten mit Fugenmassen oder Fugenprofilen versehen werden, die die Estrichfugen ausfüllen, vor Verschmutzung schützen und auf die vorgesehene Belastung abgestimmt sind. 5 Prüfung 5.1 Erstprüfung, Prüfung bei der Produktionskontrolle und Erhärtungsprüfung Die im Einzelfall erforderlichen Prüfungen sind in DIN EN 13813 aufgeführt. 5.2 5.2.1 Bestätigungsprüfung Allgemeines Bei einer in Sonderfällen erforderlichen Bestätigungsprüfung ist bei Calciumsulfat-, Kunstharz-, Magnesiaund Zementestrichen bis 40 mm Nenndicke die Biegezugfestigkeit und bei größeren Dicken die Druckfestigkeit zu prüfen. Gegebenenfalls ist bei Calciumsulfat-, Kunstharz- und Zementestrich auch der Verschleißwiderstand, bei Magnesiaestrich die Oberflächenhärte zu ermitteln. Bei Gussasphaltestrichen ist die Härte zu prüfen. Die im Rahmen der Bestätigungsprüfung an Calciumsulfat-, Kunstharz-, Magnesia- und Zementestrich bis 40 mm Nenndicke ermittelte Biegezugfestigkeit muss im Mittel mindestens 80 %, der kleinste Einzelwert mindestens 70 % der nach Abschnitt 7 anzugebenden Biegezugfestigkeitsklasse nach DIN EN 13813 betragen. Estriche über 40 mm Nenndicke müssen im Mittel mindestens 70 %, der kleinste Einzelwert mindestens 60 % der ebenfalls dort angegebenen Druckfestigkeitsklasse aufweisen. Bei der Prüfung des Verschleißwiderstandes dürfen die gemessenen Werte im Mittel 120 %, der kleinste Einzelwert darf 130 %, der nach DIN EN 13813 angegebenen Verschleißwerte nicht überschreiten. 8 DIN 18560-3:2004-04 Bei Magnesiaestrichen, die unmittelbar genutzt werden, muss bei einem Nachweis der Oberflächenhärte im Mittel mindestens 80 %, der kleinste Einzelwert mindestens 70 % der Oberflächenhärteklasse nach DIN EN 13813 betragen. Gussasphaltestriche müssen die in DIN EN 13813 angegebenen Eindringtiefen entsprechend ihrer Härteklasse aufweisen. Bei Kunstharzestrichen liegen für die Schlagfestigkeit (IR, Impact Resistance) keine Erfahrungen vor. Eventuell sollte der vom Hersteller deklarierte Wert angestrebt werden. Die an einem genormten Untergrund geprüfte Haftzugfestigkeit nach DIN EN 13892-8 muss mindestens der Klasse B 1,5 nach DIN EN 13813 entsprechen. Bei der Bestätigungsprüfung muss die Haftzugfestigkeit bei befahrbaren Flächen der Klasse B 1,5 entsprechen. Bei nicht befahrbaren Flächen ist die Klasse B 1,0 ausreichend, wenn der Bruch im Untergrund liegt. 5.2.2 Dicke Die Dicke ist nur zu prüfen, wenn zur Prüfung der Festigkeit bzw. Härte Ausbaustücke notwendig sind. 5.2.3 Biegezugfestigkeit 5.2.3.1 Proben Zur Prüfung der Biegezugfestigkeit sind bei Calciumsulfat-, Kunstharz-, Magnesia- und Zementestrichen mit einer Nenndicke bis 40 mm mindestens drei Ausbaustücke aus dem Verbundestrich in einer Größe zu entnehmen, dass daraus mindestens je zwei Probekörper mit folgenden Maßen herausgesägt werden können: Dicke gleich der Estrichnenndicke d; Länge min. 4 d; Breite etwa 40 mm. Bei Kunstharzestrichen sind dünne Schichten " 1 cm mit Untergrund zu prüfen; die Probekörper müssen eine Gesamtdicke von 1 cm aufweisen. Eventuell ist nach DIN EN ISO 178 zu prüfen. 5.2.3.2 Durchführung Nach dem Abgleichen der Kraftangriffsflächen und der Auflageflächen sind die Probekörper im Normalklima DIN 50014-20/65-2 zu lagern und nach Erreichen der Massenkonstanz1) zu prüfen. Dabei muss die Stützweite etwa der dreifachen Estrichdicke entsprechen. Die Oberseiten des Probekörpers müssen in der Zugzone liegen, und die Prüfkraft muss als Streifenkraft in der Mitte der Stützweite angreifen. Sie ist bis zum Bruch so zu steigern, dass die Biegezugspannung im Probekörper um etwa 0,1 N/(mm2 # s) zunimmt. Aus der ermittelten Bruchkraft ergibt sich die Biegezugfestigkeit nach Gleichung (1): BZ 1,5 F l b d2 (1) Dabei ist BZ 1) die Biegezugfestigkeit, in N/mm2; Die Massenkonstanz gilt als erreicht, wenn zwei aufeinander folgende, im Abstand von 24 h durchgeführte Wägungen um nicht mehr als 0,1 % voneinander abweichen. 9 DIN 18560-3:2004-04 l die Stützweite, in mm; b die Breite des Probekörpers im Bruchquerschnitt an der Zugseite, in mm; d die mittlere Dicke des Probekörpers im Bruchquerschnitt, in mm; F die Bruchkraft, in N. b und d sind auf 1 mm zu messen, und die errechnete Biegezugfestigkeit ist auf 0,1 N/mm2 gerundet anzugeben. 5.2.4 Druckfestigkeit 5.2.4.1 Proben Zur Prüfung der Druckfestigkeit sind bei Calciumsulfat-, Kunstharz-, Magnesia- und Zementestrich mit einer Nenndicke von 40 mm und mehr mindestens drei Bohrkerne von 50 mm Durchmesser oder drei Ausbaustücke, aus denen sich je ein Würfel mit einer der Estrichdicke entsprechenden Kantenlänge fertigen lässt, zu entnehmen. Die Druckflächen der Probekörper müssen bei Bohrkernen senkrecht zur Bohrkernachse liegen und sind planparallel zu schleifen oder abzugleichen. Die Probekörperhöhe einschließlich etwaiger Abgleichschichten sollte dem Durchmesser des Bohrkerns bzw. der Kantenlänge des Probekörpers entsprechen. Abweichungen im Einzelnen von 10 % sind zulässig. Nach dem Abgleichen der Druckflächen sind die Probekörper im Normalklima DIN 50014-20/65-2 zu lagern und nach Erreichen der Massenkonstanz1) zu prüfen. 5.2.4.2 Durchführung Die Kraft ist senkrecht auf die Druckfläche der Probekörper aufzubringen und so zu steigern, dass die Druckspannung im Probekörper um etwa 0,5 N/(mm2 # s) zunimmt. Aus der erreichten Höchstkraft ergibt sich die Druckfestigkeit bei Bohrkernen nach Gleichung (2), D 4F d b2 (2) bzw. bei Würfeln nach Gleichung (3). D F d 2 w (3) Dabei ist D die Druckfestigkeit, in N/mm2; F die Bruchkraft, in N; db der Durchmesser des Bohrkerns, in mm; dw die Kantenlänge des Würfels, in mm. db bzw. dw sind auf 1 mm zu messen und die errechnete Druckfestigkeit auf 1 N/mm2 gerundet anzugeben. 1) 10 Siehe Seite 9. DIN 18560-3:2004-04 5.2.5 Härte Zur Prüfung der Härte bei Gussasphaltestrichen sind mindestens zwei Ausbaustücke mit den Maßen von etwa 300 mm $ 300 mm zu entnehmen, aus denen Probekörper nach E DIN EN 12697-20 herzustellen und zu untersuchen sind. 5.2.6 Verschleißwiderstand nach Böhme Die Prüfung des Verschleißwiderstandes ist an drei Probekörpern nach E DIN EN 13892-3 durchzuführen, die aus dem Verbundestrich auszuschneiden und bei Zementestrichen bei (105 % 2) °C bis zum Erreichen der Massenkonstanz1) zu trocknen sind. 5.2.7 Verschleißwiderstand nach BCA Die Prüfung des Verschleißwiderstandes ist nach DIN EN 13892-4 durchzuführen. 5.2.8 Oberflächenhärte Die Prüfung der Oberflächenhärte bei Magnesiaestrichen sind an mindestens drei Proben je drei Messungen nach DIN EN 13892-6 durchzuführen. 6 Ausführung Die Estriche sind nach DIN 18560-1 herzustellen. 7 Bezeichnung Verbundestriche sind mit der Benennung Estrich", der DIN-Hauptnummer, dem Kurzzeichen für die Estrichmörtelart sowie der Druck- und der Biegezugfestigkeits- bzw. Härteklasse nach DIN EN 13813 und darüber hinaus mit dem Buchstaben V" (für Verbund) sowie mit der Nenndicke der Estrichschicht in mm zu bezeichnen. Wird ein Verbundestrich unmittelbar genutzt, sind die Verschleißwiderstandsklassen nach DIN EN 13813 anzugeben: bei Zementestrichen: für den Verschleißwiderstand nach Böhme (A), bei Kunstharzestrichen: für den Verschleißwiderstand nach Rolling wheel (RWA) oder BCA (AR) und bei Magnesiaestrichen: die Oberflächenhärte (SH). ___________________________ 1) Siehe Seite 9 11 DIN 18560-3:2004-04 BEISPIEL 1 Bezeichnung eines Zementestrichs (CT) der Druckfestigkeitsklasse C30, der Biegezugfestigkeitsklasse F5, der Verschleißwiderstandsklasse A15 als Verbundestrich (V), mit 25 mm Nenndicke: Estrich DIN 18560 CT C 30 F 5 A 15 V 25 BEISPIEL 2 Bezeichnung eines Kunstharzestrichs (SR) der Verschleißwiderstandsklasse nach BCA AR2, der Schlagfestigkeit IR 20, der Haftzugfestigkeitsklasse B1,5 als Verbundestrich (V), mit 3 mm Nenndicke: Estrich DIN 18560 SR C 40 F 10 ! AR 2 IR 20 B 1,5 V 3 12