Der Einfluss der Araber auf die spanische Sprache und das

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Der Einfluss der Araber auf die spanische Sprache und das
Der Einfluss der Araber auf die
spanische Sprache und das
Judenspanisch
Historischer Kontext
•  711-1492 war die iberische Halbinsel von den
Arabern besetzt (Al-Andalus)
•  heterogenes Land: Koexistenz von Religionen/
Sprachen
•  Erkenntniserneuerung durch arabische
Besetzung („Veredelung“ der Kultur)
Von den Arabern eingeführte
Wissenschaften
•  Naturwissenschaften
•  Landwirtschaft
•  Bauwesen
•  Verwaltungs- und Staatswesen
Lehnwörter aus dem Arabischen
•  Verwendung arabischer Lehnwörter in neuen
Wissenschaftsgebieten:
–  Naturwissenschaften
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Alchemie: alcohol
Mathematik: zero, álgebra
Medizin: nuca
Astronomie: cenit
Geographie: Guadaquivir, Almería
–  Landwirtschaft
•  Ackerbau/ Nahrungsmittel: zanahoria, aceituna, azafrán
•  Bewässerungsanlagen: acequía (Bewässerungskanal)
Lehnwörter aus dem Arabischen
– Bauwesen
•  Handwerk: azulejos, tasa, tarea
•  Einrichtungen: alfombra, almohada
– Verwaltungs- und Staatswesen
•  Kriegswesen: alcazaba (Festung), atalaya (Wache)
•  Handel: arancel (Zoll), arroba (11,5 kg)
Agglutinierter Artikel
•  Der arabische Artikel ´al` verschmilzt mit dem
Substantiv und wird zu einem spanischem
Wort
al fombra  la alfombra
al hambra  la alhambra
Das arabische Superstrat
•  Als im Jahr 1492 diese Rückeroberung mit dem Fall von
Granada abgeschlossen war, waren schon viele arabische
Elemente in das Spanische aufgenommen.
•  Laut der Real Academia Española (1995) enthält das heutige
Spanische noch 1285 Arabismen
•  Arabisch zweitwichtigste Quelle für den spanischen
Wortschatz
•  Arabismen im Spanischen sind teilweise veraltet und werden
weniger verwendet
•  Revitalisierung der Arabismen (azafata)
Toledo
•  Große Akzeptanz von allen Kulturen/Religionen
•  Übersetzung arabischer Wörter  Übernahme
von arabischen Fachwortschatzes
•  Wissensaustausch durch Übersetzung an der
Übersetzerschule Toledos, besonders unter
Erzbischof Raimundo (1126-1151) und Alfonso
X. el sabio (1252-1284)
Dialekte in Spanien
Durch die Reconquista, die von Norden nach
Süden verlief, wurde die spanische Sprache
unterschiedlich lange vom Arabischen
beeinflusst, was noch heute in der dialektalen
Aufteilung Spaniens zu beobachten ist
Sephardisch= Judenspanisch
•  Sepharden: Juden und ihre Nachfahren, die bis zu
ihrer Vertreibung 1492 und 1531 in Portugal und
Spanien (Andalusien) lebten, sich nach ihrer
Flucht zum größten Teil im Osmanischem Reich
und in Nordwestafrika ansiedelten
•  Sie leben heute in Griechenland, der Türkei,
Israel, Nordmarokko und den USA.
•  Sprecherzahl: ca. 150.000
Sephardisch= Judenspanisch
•  Schrift: hebräische Schriftzeichen
•  Literatur: Bibelübersetzung und religiösen
Werken, mündliche Literatur (Romanzen,
Sprichwörter)
•  Stark durch die jeweiligen Sprachen der
Gastländer beeinflusst
Bibliographie
• 
BOLLÉE, Annegret; NEUMANN-HOLZSCHUH, Ingrid (2007): Spanische Sprachgeschichte.
Stuttgart: Ernst Klett Verlag.
• 
BOSSONG, Georg (1979): Probleme der Übersetzung wissenschaftlicher Werke aus dem
Arabischen in das Altspanische zur Zeit Alfons des Weisen. Tübingen: Max Niemeyer Verlag.
• 
DIETRICH, Wolf; GEKELER, Horst (19932): Einführung in die spanische Sprachwissenschaft.
Berlin: Erich Schmidt.
• 
DÖHLA, Hans-Jörg (2008): “La traducción como contacto de lenguas: El caso de las traducciones
árabe-castellanas del siglo XIII”, in: AGULAR GONZÁLES, Francisco Báez (Hg.): Lenguas en
diálogo. El iberoromance y su diversidad lingüistica y literaria. Ensayos en homenaje a Georg
Bossong. Frankfurt: Vervuert.
• 
BROCKHAUS ENZYKLOPÄDIE (1970):Brockhaus Enzyklopädie, München: F.A. Brockhaus
Wiesbaden, Band 11.
• 
KONTZI, Reinhold (1982): „Das Zusammentreffen der arabischen Welt mit der romanischen und
seine sprachlichen Folgen“, in: KONTZI, Reinhold (Hg.): Substrate und Superstrate in den
romanischen Sprachen. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 387-450.