Gewinnspiel Nachts sicher nach Hause kommen
Transcrição
Gewinnspiel Nachts sicher nach Hause kommen
Seite 4 Nachts sicher nach Hause kommen Das „Heimwegtelefon“ und die „KommGutHeim“ - App Die Situation ist vielen bekannt. Der Abend war doch länger als gedacht, aber dann steht noch der Heimweg an. Gerade Frauen kennen die Unsicherheit, wenn es dunkel ist und man alleine unterwegs ist. Wenn nachts die Straßen leer sind kann jedes kleine Geräusch schnell Panik erzeugen. Dieses unwohle Gefühl ist zukünftig nicht mehr nötig, da einige Optionen entwickelt wurden, die für einen sicheren Nachhauseweg sorgen. Manchmal ist der Weg nach Hause doch zu weit. (Bild: Jenny Ly) bewerben und das Heimwegtelefon als ehrenamtlicher Helfer am Telefon oder durch Spenden unterstützen. Mittlerweile gehen ungefähr fünf bis zehn Anrufe pro Abend ein, für die Zukunft wünschen sich die beiden aber zu allen Zeiten erreichbar zu sein sowie eine gute Finanzierung dieses Projektes. Außerdem möchten sie sich um eine kostenfreie 0800- Nummer bemühen wenn die Telefonhotline gut läuft. Erreichbar ist das „Heimwegtelefon“ deutschlandweit unter der Nummer 030-120 74 182, Freitag und Samstag von 22:00 – 2:00 Uhr. Eine weitere Entwicklung für den sicheren Heimweg ist die „Komm- GutHeim“-App. Diese wird aktiviert, wenn der Weg startet. In Echtzeit kann nun der Nachhauseweg von Freunden oder Familie begleitet werden. Dabei kann der Begleiter nicht nur den momentanen Aufenthaltsort und Wegverlauf sehen, sondern auch die letzten GPS- Koordinaten und den Akkustand. Diese App ist übrigens kostenlos. Diese Möglichkeiten bieten auf dem nächtlichen Heimweg nicht nur Sicherheit, sondern auch Hilfe, falls der Ernstfall eintritt. So sollte der nächtliche Heimweg in Zukunft sicherer werden. Anzeige Eine Möglichkeit, auf dem nächtlichen Weg nach Hause begleitet zu werden, ist die Hotline „Heimwegtelefon“. Ehrenamtliche sitzen hier an der Telefonleitung und können die Anruferin nachts auf dem Heimweg begleiten. Dabei wird zunächst der Startund Zielpunkt geklärt. Ist dies abgesprochen, folgt ein nettes Gespräch, damit der Weg weniger lang erscheint. Der aktuelle Standort wird beim Telefonat regelmäßig abgefragt. So wird der Person, die alleine unterwegs ist, Sicherheit vermittelt. Außerdem kann im Ernstfall schnell Hilfe alarmiert werden. Ursprünglich kommt die Idee des „Heimwegtelefons“ aus Schweden, wo dieser Service jedoch über die Polizei läuft. Da es eine solche Telefonhotline in Deutschland bislang nicht gab, haben zwei junge Frauen, die selber die Unsicherheiten auf dem Nachhauseweg kennen, das erste Heimwegtelefon gegründet. Deutschlandweit soll diese Telefonhotline nun mit Hilfe Freiwilliger aufgebaut werden. Dabei betonen die beiden Gründerinnen Anabell Schuchhardt und Francis Berger, dass sie mit diesem Projekt kein Geld verdienen möchten. Wer sich auch beteiligen möchte, kann sich über die Adresse [email protected] (Lara Blauermel) Gewinnspiel 1) Wie heißt der Rektor der RWTH, der dieses Jahr seine zweite Amtszeit antritt, mit Nachnamen? 2) Wie nennt sich die Telefonhotline, die den nächtlichen Weg nach Hause sicherer machen soll? 3) Welches Werkzeug spielt in der Buchrezension der aktuellen Kármán eine wichtige Rolle? 4) Wie nennt sich der Verfasser des Buches „Urlaub in den Misantropen“ mit Nachnamen? 5) In welchem Land wurde der RWTH Absolvent Bacharuddin Jusuf Habibie 1987 zum Staatsminister für Forschung und Technologie ernannt? 6) Welches Hobby teilen sich alle Mitglieder der „Ladies in Black“? 7) Welcher politischen Richtung wird die Bürgerbewegung Pro NRW zugeordnet? 8) Wie nennt man die Heimatstadt von Donald Duck? 9) Welches Gebäude steht am nördlichen Ende der bei Studenten beliebtesten Party- und Essstraße in Aachen? Impressum Kármán erscheint zweiwöchentlich in der Vorlesungszeit. Kármán fühlt sich keiner Gruppierung verpflichtet. Für namentlich gekennzeichnete Artikel übernimmt der Autor die Verantwortung. Herausgeber: „Kármán Hochschulzeitung e.V.“ c/o RWTH Aachen, 52056 Aachen Kármán im Internet: www.karman.rwth-aachen.de Telefon Redaktion: 0241/56529892 E-Mail Redaktion: [email protected] Chefredakteur (V.i.S.d.P.): Lara Biekowski Druck: Druckerei Frank + Hager GmbH & Co. KG Auflage: 3000 http://www.karman.rwth-aachen.de/gewinnspiel-nr-104.html In der aktuellen Ausgabe könnt Ihr erneut unterhaltsamen Lesestoff gewinnen. Unter allen richtigen Antworten, die über das Formular auf unserer Website bis zum 1 1 .06. 1 9:00 eingehen, verlosen wir ein Exemplar des neuen Buches Ich habe eine Axt des Poetry-Slammers Patrick Salmen. Wir wünschen euch viel Glück. Ausgenommen sind Mitglieder des Kármán Hochschulzeitung e. V. Ein Exemplar des Buches „Ich habe eine Axt“ zu gewinnen! - Seite 4 Nr. 104 D Herausgegeben vom Verein Kármán Hochschulzeitung e.V. Pünktlich ie Pünktlichen und Überpünktlichen dieser Welt waren ja immer schon Thema in der Literatur und im öffentlichen Diskurs, mal als Spießer verspottet, dann wieder als Vorbild in Menschenfreundlichkeit gepriesen. Der Volksmund ließ sich zu der Behauptung hinreißen, der frühe Vogel fange den Wurm, woraufhin es ihm stets aufs Neue aus dem Schlafzimmer und dem Kinosaal entgegen schallte: „Der frühe Vogel kann mich mal“. Man erdreistete sich sogar der geschichtsklitternden Verkürzung, Gorbatschow habe gewarnt „Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben“. Der Unpünktliche und Komplett-Verweigerer dagegen wurde mal als frohgemuter Taugenichts gefeiert, dann wieder als langhaariger, vaterlandsloser Gesell verteufelt. Wer bisher von Literatur und Wissenschaft doch meistens vernachlässigt wurde, ist der Typus Mensch, der weder 20 Minuten vor der Vorlesung schon seinen Platz gesucht und sich auf die kommende Lehrstunde eingestellt hat, noch 20 Minuten nach Beginn der Vorlesung verstohlen in der Raum stolpert und beim Versuch, möglichst wenig aufzufallen, in einer Redepause der Professorin auf eine knarzende Fußboden-Diele tritt. Dieser Typus Mensch also, der nicht unbedingt exakt um 8 Uhr 15, aber doch vor der Professorin beziehungsweise vor dem einfahrenden Zug eintrudelt. Abgesehen von General Blücher, der in Waterloo nur so gerade eben rechtzeitig kam, um Napoleon das Fürchten zu lehren, berichten die Geschichtswissenschaft doch meistens von langfristig planenden oder aber den Lauf der Welt vertrödelnden Akteuren im Welttheater. Seltsam, denn wer jemals Zweifel an der Verbreitung dieses Menschentyps hatte, schaue sich einmal an einem Wahlsonntag das muntere Treiben vor der Briefwahlstelle der Stadt Aachen an: Lauter Wahlberechtigte, die sich die ganze Zeit vorgenommen hatten, sich für eine Partei zu entscheiden und dann das Ding – gleich morgen! - in den Briefkasten... Na ja. Aber immerhin, die Zeit der quälenden Ungewissheit zwischen der eigenen Stimmabgabe und den ersten Hochrechnungen ist durch dieses Vorgehen erheblich verkürzt. In dem Zusammenhang: Sollten Beschwerden aufgrund zeitdruckbedingter Fehler in diesem Text aufkommen, freuen wir uns über Emails an die Adresse im Impressum. Am Besten heute noch. Oder morgen. Die Pro NRW in Aachen Stell Dir vor, es ist Wahlkampf ... Anzeige Mittwoch, 28. Mai 2014 KurzNotiert Aachener Volleybal lerinnen erstklassig Die Aachener Volleyballerinnen mit dem vielsagenden Namen „Ladies in Black“, haben eine Lizenz für die 1. Bundesliga erhalten. Voraussetzungen dafür sind, dass die Volleyballvereine ihre Zahlungsfähigkeit über die gesamte Saison gewährleisten können z.B. anhand von Sponsorenverträgen oder anderen Erlösen, damit die Vereine ihren wirtschaftlichen und organisatorischen Verpflichtungen nachkommen können. Neben der Aachener Mannschaft haben ebenfalls elf andere Frauen-Volleyballmannschaften eine Lizenz erhalten. Aachen gewinnt an Beliebtheit Mit Mittelfinger und Klenkes-Gruß gegen Nazis. (Foto: Martin Schmitz) … und keiner geht hin. Als am Samstag, eine Woche vor der Europawahl, Pro NRW einen Wahlkampfauftritt auf dem Willy Brandt-Platz in Aachen hatte, schien keine der anwesenden Personen Sympathisant der rechtsextremen Partei zu sein. Wir haben die Veranstaltung für euch begleitet. 17:30 Uhr in einem Restaurant am Willy-Brandt-Platz. Die Außenplätze sind alle besetzt, am Nebentisch sitzt eine türkische Familie. „Es würde mich interessieren, ob die wissen, was hier gleich abgeht“, wundert sich Frank, ein Gewerkschafter, der gemeinsam mit einigen Bekannten am Eingang der Blondelstraße sitzt. Sie ist einer der möglichen Zugänge, über den der weiße Pro NRW-Transporter auf den Platz gelangen könnte. Noch jedoch ist alles ruhig. Nur die vielen Polizeitransporter und der bereits abgesperrte Rednerbereich lassen vermuten, dass es eher die Ruhe vor dem Sturm ist. Die Wahlkampftruppe der Pro NRW war an diesem Tag bereits in Bonn und Leverkusen; über Twitter informierten sich die Gegenaktivisten gegenseitig. „Wir erwarten knapp unter 30 Personen“, sagt Andrea. Sie ist Jugendbildungsreferentin beim Deut(Tobias Kühn) schen Gewerkschaftsbund (DGB) und war auch schon Ende März bei der Gegenaktion gegen die Partei „Die INHALTSVERZEICHNIS RECHTE“ mit dabei. „Die Nazis stellen sich selbst Seite 2 als Opfer dar“ RWTH: Feminismus Die Wahlkampfreden sind ab 18:30 Berühmte Personen: Jusuf Habibie Uhr geplant, direkt vor dem C&A am Kommentar: Rechtsextremismus Kugelbrunnen. Eine Einkaufsstraße scheint am Samstagabend kein guter Seite 3 Ort für eine Wahlkampfveranstaltung Rezension: „Ich habe eine Axt“ zu sein. „Ursprünglich hatten die geHelden der Kindheit: Donald Duck plant, erst morgen auf dem MarktVeranstaltungen platz zu sprechen“, erklärt Frank. „Dann haben sie allerdings selbst den Seite 4 Termin vorverlegt.“ Im Anschluss Apps: Heimkommen hätten sie gewettert, dass sie am Gewinnspiel Samstag nicht mehr auf dem Marktplatz reden dürften – der war schon belegt. „Die Nazis stellen sich jetzt selbst wieder als Opfer dar“, sagt Frank. Auf dem Willy-Brandt-Platz hat die Aachener SPD einen kleinen Stand aufgebaut. „Hier ist kein Platz für alte und neue Nazis“ steht auf einem Banner, das sie aufgespannt hat. Vor dem Stand steht ein Mann, der mit Helium gefüllte Ballons verkauft: Bob der Baumeister, Hello Kitty, rosafarbene Einhörner. Es herrscht eher Jahrmarktatmosphäre auf dem Platz. „Normalerweise würden wir versuchen, die Nazis gar nicht erst auf den Platz zu lassen“, erklärt Andrea. Etwa indem Sitzblockaden errichtet werden, die die Zufahrt blockieren sollen. Der Platz hat allerdings mehrere Zugänge – das Blockieren wird daher erschwert. Falls Pro NRW doch zum Rednerplatz durchkommen sollte, haben Frank und Andrea wie viele andere auch Trillerpfeifen dabei, um die Reden der Rechtsextremen im Pfeifkonzert untergehen zu lassen. Mittlerweile ist es 18:15 Uhr, die Polizisten ziehen sich ihre Schutzausrüstungen an. Die Stimmung auf dem Platz wird angespannter. Mittlerweile haben sich neben der SPD auch die Linke, die PARTEI und Vertreter der Piraten am Kugelbrunnen eingefunden. Ein Bekannter von Andrea ist zum ersten Mal bei einer solchen Aktion dabei. Beim Anblick der Polizisten in Schutzausrüstung gibt er zu, ein wenig Angst vor ihnen zu haben. Auch das Ehepaar van den Busch ist auf den Willy-Brandt-Platz gekommen, um gegen die rechtsextreme Partei zu demonstrieren. Sie hatten im Radio von der Veranstaltung erfahren. „Ich will als Bürger ein Zeichen gegen Rechtsradikale setzen“, sagt Herr van den Busch. Er war ebenfalls bei der Demo gegen die RECHTE Ende März dabei, zu deren Anlass an vielen Gebäuden Plakate mit der Aufschrift „Wir sind Aachen, Nazis sind es nicht“ aufgehängt wurden. „Solche Gegendemos Immer mehr Touristen kommen nach Aachen bzw. in die Region. Vor allem der Nationalpark Eifel erfreut sich immer höherer Beliebtheit. Das Landesamt für Statistik gibt an, dass in den ersten vier Monaten dieses Jahres bereits 130.000 Touristen der Region einen Besuch abstatteten. sind eine gute Möglichkeit, sich frühzeitig zu engagieren. So kann man das gar nicht erst zum Problem werden lassen“. Dann zeigt er kurz seine Trillerpfeife und geht weiter. Um 19:25 Uhr fährt - mit fast einer Stunde Verspätung - der weiße Transporter der Pro NRW auf den Willy-Brandt-Platz ein. Die Gegendemonstranten hatten zu diesem Zeitpunkt die Blondelstraße, über die der Transporter letztendlich eingefahren ist, als Zugangspunkt schon fast verworfen: lediglich fünf sind schnell genug, um eine Sitzblockade zu bilden. Diese wird von der Polizei allerdings schnell aufgelöst. Die übrigen Gegendemonstranten buhen die Parteimitglieder aus, recken Mittelfinger in die Luft, pfeifen mit ihren Trillerpfeifen oder rufen „Haut ab!“. Die Mitglieder der Pro NRW zeigen sich unbeeindruckt. Als wären sie lange erwartete Staatsgäste steigen sie aus, winken den Gegendemonstranten fröhlich zu und bauen ruhig die Anlage auf, über die sie später sprechen werden. Ohrenstöpsel gegen Wahlkampfreden Nachdem die Anlage aufgebaut ist, beginnen die Reden. Anhänger der Pro NRW scheinen sich keine versammelt zu haben – zumindest geben sie sich nicht als solche zu erkennen. Die beiden Redner lesen ihre Rede ab, im Publikum hört allerdings kaum jemand zu. Als die Gegendemonstranten mehrmals als „Rote SA“ bezeichnet werden, werden Rufe der Entrüstung laut. Ein vorbeikommender Passant bezeichnet die Veranstaltung als asozial und geht weiter. Stehen bleibt fast niemand. Nur ein paar junge Muslime halten kurz an und betrachten das Treiben interessiert. Sie machen etwas Lärm, anschließend ein Foto von sich selbst und ziehen auch schon wieder weiter. Historische Ereignisse mal anders (Forts. auf Seite 2) (Lotta Schulze) Passend zum Karlsjahr erscheint das neue Comicalbum „Karl der Kleine bei den Karolingern“, in dem er zusammen mit seinem Freund Barki und dem AKV-Maskottchen Bahkauvs eine Reise in die Zeit der Karolinger macht und dabei Karl den Großen trifft. Anhand liebevoll gestalteter Zeichnungen werden historische Ereignisse spannend erklärt. B9-Betreiber geht in Ruhestand Passend zum momentanen „Clubsterben“ reiht sich nun das B9 in die Reihe ein, allerdings nur kurzzeitig. Der momentane Besitzer des B9, Rudi Wesner, setze sich nach 30 Jahren zur Ruhe, so dass ein Betreiberwechsel stattfindet. Die „Party“ soll jedoch nicht vorbei sein. Rudi Wesner betont „Es ist in meinem Interesse, die Räume des derzeitigen B9 in kompetente Hände weiterzureichen.“ Somit schließt das B9 zwar seine Türen, jedoch dürfen wir auf einen neuen Club in den bekannten Räumlichkeiten gespannt ein. Die (der) „Merkel“ der RWTH Rektor Ernst Schmachtenberg bleibt seinem Amt erhalten und tritt nun ab August seine zweite Amtszeit für die nächsten vier Jahre an. Begründet wurde die Wiederwahl vor allem mit den außerordentlichen Verdiensten, die Herr Prof. Schmachtenberg für die RWTH geleistet hat. Er freut sich sehr über seine Wiederwahl und verspricht, dass „wir [die RWTH] einer der international nachgefragtesten Adressen im Wissenszeitalter des 21. Jahrhunderts“ werden. Seite 2 Rechtsextremismus Kommentar B estimmt haben viele von Euch wenig bis überhaupt nichts von der Kundgebung der Bürgerbewegung Pro NRW am 17.05.2014 in unserer Innenstadt mitbekommen. Ich selbst neige dazu rechtsorientierte Wahlveranstaltungen und -plakate schlichtweg mit einem müden, verständnislosen Kopfschütteln zu würdigen. Dass sich schließlich nur wenige Pro NRW-Sympathisanten auf dem Willy-Brandt-Platz eingefunden haben, ist erfreulich, bedeutet aber nicht, dass Deutschland grundsätzlich kein Problem mehr mit Rechts-Gesinnten hat: die Zahl rechtsextremistisch motivierter Straftaten in NRW ist 2013 auf 3085 gestiegen. Nach Innenminister Ralf Jäger fördern Parteien wie NPD, die RECHTE und Pro NRW durch ihre Propaganda den Straftatenzuwachs und gefährden so den sozialen Frieden. Auffällig ist, dass rechtsorientierte Parteien in vielen europäischen Ländern an Popularität gewinnen. Weitgehend gemein haben sie: Europaskepsis und Islamfeindlichkeit. Mandatsgewinne in regionalen und nationalen Parlamenten lassen sich schon seit den achtziger Jahren feststellen. Blick nach Europa Beispiel Niederlande: die Beliebtheit der rechtspopulistischen „Partei für die Freiheit“ (PVV) ist alarmierend. Ihr Vorsitzender Geert Wilders – der ein Koran-Verbot fordert und diesen auf Grund seiner „faschistischen Züge“ mit Hitlers „Mein Kampf“ vergleicht – wurde 2007 von einer öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt zum Politiker des Jahres gewählt. Die PVV ist seit 2012 mit einem Wahlergebnis von 10,6% immerhin drittstärkste Partei im Parlament. Auch in Frankreich ist zuwanderungsfeindliche Politik längst salonfähig geworden: der Front National – von vielen Beobachtern als rechtsextrem kritisiert - konnte mit Marine le Pen im April 2012 bei den Staatspräsidentschaftswahlen 17,9% der Stimmen ergattern. Le Pen – Mitglied des Europaparlaments – fordert verstärktes Vorgehen gegen Zuwanderung, lehnt eine multikulturelle Gesellschaftsstruktur ab und propagierte einen NATOAustritt Frankreichs. Die rechtspopulistische UK Independence Party, die ausdrücklich als Hauptanliegen den EU-Austritt nennt, konnte bei den Regionalwahlen im Mai 2013 6,2% der Gemeinderatssitze in England gewinnen. Bei den Europaparlamentswahlen werden deutlich höhere Werte prognostiziert. Politische Ziele sind unter anderem den „unkontrollierten Einwanderungsfluss“ zu stoppen. Auch wenn die Kundgebung der Pro NRW in Aachen vermutlich mehr Gegendemonstranten als Anhänger angezogen hat – die Beispiele zeigen, dass Rechtsextremismus und -populismus leider kein alter Schuh ist. Wichtig sind nicht nur Aktionen gegen Rechts – wie die Gegendemonstrationen des DGB – sondern auch Bewusstsein und Sensibilität für die Thematik sowie Identifikation mit der multikulturellen Realität Europas. (Marina Martin) Anzeige (Fortsetzung von Seite 2) Als neue Wählerinnen konnte Pro NRW sie scheinbar nicht gewinnen. Frank läuft durch die Reihen der Gegendemonstrantinnen und -demonstranten und verteilt Ohrstöpsel, er selbst trägt auch schon welche.Ein anderer Mann fordert die Anwesenden auf, sich umzudrehen. „Schenkt denen keine Aufmerksamkeit“, sagt er. Die meisten drehen sich tatsächlich um und lärmen weiter. Die Vertreterinnen und Vertreter der Pro NRW schwenken dabei unbeirrt ihre Deutschland-Fahnen weiter. Nach etwa anderthalb Stunden packt Pro NRW die Sachen wieder ein und fährt weg. Der Willy-Brandt-Platz liegt wieder verlassen da, wie es sich für eine Fußgängerzone am Samstag Abend gehört. Einen bleibenden Eindruck hat die Partei in Aachen scheinbar eher nicht hinterlassen können. (Martin Schmitz) Die Partei Pro NRW, die vor knapp sieben Jahren in Leverkusen gegründet wurde, ist seit 2009 im Verfassungsschutzbericht NRWs aufgeführt. Seit 2011 wird die „Bürgerbewegung“, wie sie sich selbst bezeichnet, als verfassungsfeindlich eingestuft. Als Teil der sogenannten Pro-Bewegung, die neben Pro NRW auch die Gruppierungen „Pro Deutschland“ und „Pro Köln“ umfasst, gehört sie zum extrem rechten Spektrum in Nordrhein-Westfalen und auch in Deutschland. Pro NRW bezeichnet sich selbst als „islamkritisch“, was ihnen allerdings von rennomierten Islamkritikern abgesprochen wird. So sagte etwa Ralph Giordano, der selbst häufiger als Islamkritiker in Erscheinung tritt, es handle sich bei der Gruppie- rung um eine „lokale Variante des zeitgenössischen Nationalsozialismus“. Dieser Vorwurf wird von Pro NRW immer wieder vehement zurückgewiesen. Allerdings ist oder war ein Großteil der Funktionäre in der rechtsextremen Szene, etwa bei der NPD, der DVU oder den Republikanern, aktiv. Auch ein Aachener gehört zum Parteivorsitz: Wolfgang Palm, ein ehemaliger Polizeibeamter. Ende Mai wird über seine endgültige Suspendierung vom Polizeidienst entschieden. Gewerkschaften in Deutschland stel- len sich häufig gegen rechte Gruppierungen. Waren sie zu Beginn der 1930er Jahre noch tief in der Gesellschaft verankert, sorgte die Zerschlagung durch Hitlers Naziregime am 2. Mai 1933 dafür, dass viele Funktionäre festgenommen, in Konzentrationslager geschickt und die Gewerkschaften in den Untergrund getrieben wurden. Heutzutage organisieren Gewerkschaften nicht nur Proteste gegen Rechtsextremisten, sondern setzen sich auch inhaltlich mit Rechtsextremismus und dessen Parolen auseinander. So werden etwa Workshops für Jugendliche oder Weiterbildungsmaßnahmen für Arbeitnehmer und -geber angeboten. Feminismus nach Alice Schwarzer Die Junge Gruppe des Frauennetzwerks Aachen lädt zur Gender-Diskussion ein Sexismus ist für die Mitglieder der Jungen Gruppe des Frauennetzwerks der StädteRegion Aachen kein überwundenes Problem, sondern ein all tägliches Phänomen. Ihr Ziel ist es, dagegen vorzugehen, nicht ideologisch, aber sehr entschieden. Ob man sich ihrer Gruppe eher aufgrund theoretischer Überlegungen anschlösse oder weil die meisten auch schon entsprechende eigene Erlebnisse gehabt hätten? Diese Frage scheint Janina Klose, gelinde gesagt, zu überraschen. Selbstverständlich machten alle Mitglieder/innen (der Binnen-Schrägstrich hat seine Berechtigung, denn die Gruppe empfiehlt die Entscheidung des bisher einzigen Mannes in der Gruppe seinen Geschlechtsgenossen durchaus zur Nachahmung) „ständig“ Erfahrungen mit Sexismus im Alltag. Ob nun Frauen, nicht nur in Vorlesungen gewisser Studiengänge, hinterher gepfiffen wird, sie bei der Bewertung von Klausuren benachteiligt werden oder sogar die Eltern der Ansicht sind, Mädchen müssten eigentlich gar nicht studieren: Der Feminismus hat sich keineswegs überlebt, ist man sich in der Jungen Gruppe des FrauenNetzWerkes der StädteRegion Aachen e.V. sicher. Ob sie nun deswegen „Pop-Feminist/innen“ oder „Feminist/innen der dritten Welle“ sind, ist sich Sibille Schulte-Barendorf nicht sicher, die ideologische Einordnung ist für sie eher nachrangig. Von der teilweisen Männerfeindlichkeit des Alice Schwarzer-Feminismus hält sie jedenfalls nichts. Der Gruppe geht es darum, auf breiterer Front auf Diskriminierung aufmerksam zu machen, nicht nur wenn sich diese gegen heterosexuelle Frauen richtet, sondern auch gegen Homosexuelle, Transgender und, jawohl, auch heterosexuelle Männer. "Hartnäckiger als gedacht: Das Klischee der Bestimmung zur Hausfrau und Mutter. (Bild: Tetra-Pak) Doch obwohl auch Männer mitunter Opfer von Sexismus seien, ist man davon überzeugt, dass beispielsweise die Arbeitswelt immer noch in weiten Teilen männlich dominiert ist, weshalb die überwiegende Mehrheit im Netzwerk auch für die Einführung einer Frauenquote plädiert. Der Einwand, der mitunter auch von Frauen vorgebracht wird, dass niemand aufgrund ihres Geschlechts bevorzugt werden sollte, lässt Inga Blundell nicht gelten: Bisher stünden männliche Bewerber auf einen Posten aufgrund der Bevor- zugung durch männliche Vorgesetzte und Kollegen, immer ein paar Stufen höher als ihre weiblichen Konkurrentinnen. Dieser im Mittel vorhandene Nachteil würde durch Quotenregelungen ausgeglichen, wofür man dann vereinzelt auftretende Ungerechtigkeiten eben in Kauf nehmen müsste. Nachdem man sich im ersten Jahr nach Gründung, abgesehen von der Beteiligung an den Aktionstagen gegen Homophobie und Sexismus der RWTH im letzten Herbst, eher auf den Erfahrungsaustausch und das Sammeln von Informationen beschränkt hat, plant die Gruppe nun auch nach außen gerichtete Aktionen. Am 28. Mai zeigt sie zum Beispiel zusammen mit dem Filmstudio den Film „Persepolis“, in dem eine selbstbewusste, junge Iranerin nach Österreich auswandert und hier wie dort auch mit Sexismus zu kämpfen hat. Da viele FrauenNetzwerker/innen studieren, bezieht sich auch eine ihrer Idee auf das Lernen an der RWTH: Um dieses gender-gerechter zu machen, könnte man in Zukunft Klausuren anonymisieren. Alleine werden sie dieses Projekt freilich nicht stemmen können, aber sie hoffen auf Unterstützung von hochschulpolitischen Gruppen, wie beispielsweise dem Gleichstellungsreferat. Bliebe als letztes noch die Frage zu klären, wie es mit dem Herrenwitz weitergeht, der spätestens seit Brüderle hinsichtlich seines Ansehens nicht zu Unrecht auf einer Stufe mit der FDP steht. Während man bei den NetzWerker/innen, was Stereotype anbelangt wie „lass doch die Jungs mal den Schrank tragen“ durchaus sensibel ist, sieht man humoristische Frage, na ja, mit Humor: „Meta-Herrenwitze“, die Geschlechterklischees nicht bestärken, sondern vielmehr ironisieren, sind in jedem Fall okee. Womit dann aber auch der „Emma“-Frauenwitz à la „Was ist ein Mann in Salzsäure? - Ein gelöstes Problem.“ seine besten Zeiten hinter sich haben dürfte... Weitere Informationen über das Frauennetz in Aachen im Allgemeinen gibt es auf dessen Homepage www. frauennetzwerk-aachen. de und über die junge Gruppe im Besonderen per Mail an jg@frauennetzwerk-aachen. de. (Tobias Kühn) Reihe: Berühmte Studierende der RWTH Nicht nur Karl war in Aachen. Dieses Mal: Bacharuddin Jusuf Habibie In den 1 40 Jahren seit der Gründung haben in Aachen bereits tausende Studenten Vorlesungen verfolgt. Doch welche davon kennt man? Wer hat es weit gebracht? Wir stellen euch in jeder Ausgabe eine bekannte Persönlichkeit vor, die an der RWTH studierte. Dieses Mal: Bacharuddin Jusuf Habibie. Der Mann mit dem klangvollen Namen war der dritte Präsident Indonesiens, nachdem es seine Unabhängigkeit erlangt hatte. Seine wissenschaftliche Karriere begann er an der RWTH: mit Hilfe eines Stipendiums nahm er 1954 sein Studium der Luft- und Raumfahrttechnik auf und machte sechs Jahre später seinen Abschluss als Diplom-Ingenieur. Anschließend blieb Habibie in Aachen. Am Lehrstuhl und Institut für Leichtbau arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter und schrieb seine Doktorarbeit. 1965 promovierte er mit der Auszeichnung summa cum laude. Das Thema: „Beitrag zur Temperaturbeanspruchung der orthotropen Kragscheibe“. Nach seinem Abschluss blieb er in Deutschland. Er wechselte zu Messerschmitt-Bölkow-Blohm, damals einer der größten Luft-, Raumfahrt- und Rüstungskonzerne. 1978 wurde er in Indonesien zum Staatsminister für Forschung und Technologie ernannt. Bacharuddin Jusuf Habibie Zwanzig Jahre später wurde er dann (Quelle: Wikimedia) Präsident Indonesiens. Habibies Prä- sidentschaft währte allerdings nicht lange. Von ihm eingeführte, westlich anmutende Reformen – so ließ er beispielsweise freie Wahlen und Gewerkschaften zu – steigerten seinen Rückhalt im Volk und in der Armee nicht. Er verzichtete 1999 deshalb freiwillig auf eine erneute Kandidatur. Über sich selbst sagte er: „Ich bin ein Wissenschaftler, der durch einen Zufall Präsident geworden ist“. Seitdem er aus dem Präsidentschaftsamt ausgeschieden ist, hat Habibie wieder mehr Zeit in Deutschland verbracht. Seit 1988 ist er Ehrenbürger der RWTH Aachen. (Martin Schmitz) Seite 3 Ich habe eine Axt! Veranstaltungen Eine Rezension zu Patrick Salmens neustem Werk Patrick Salmen wurde 201 0 deutschsprachiger Meister im Poetry Slam. Mit Lf k kdeh hlqh D{ w0 Xuodxe lq ghq P lvdqwur s hq veröffentlichte er im April 201 4 sein fünftes Buch. Die Sammlung von Geschichten erschien im Knaur Verlag. Salmen schreibt in seinen 33 Geschichten, die dieses Werk umfasst, über „die Absurdität und Idiotien der Menschheit“. Er spricht von der einzig wahren Partnerbörse: Immobilienscout 24, klärt auf, wer sich die ganzen Sudokus ausdenkt, die eine Beschäftigungstherapie für desillusionierte Hobbymathematiker darstellen, erklärt, wie man es schafft, immer bei Stadt, Land, Fluss zu gewinnen, schreibt über seine Pläne, eine Folklore-Cover-Band namens „Manfred&Hans“ zu gründen und berichtet von nervtötenden Sitznachbarn auf langen ICE Fahrten. Wohin nur mit all diesen kreativen Menschen? Im Hinblick auf Ich habe eine Axt lässt sich an Salmens Kreativität nicht zweifeln. Im Gespräch mit einem befreundeten Pärchen fragt er sich allerdings: „Wohin nur mit all diesen kreativen Menschen? Menschen die im Drogeriemarkt Fotobücher erstellen lassen und dann die Bilder lustig untertiteln: Ich und Schatz. Ich und Schatz am Strand. Ich und Schatz auf den Klippen. Ich und Schatz im Hotel… oh! …Ich auf den Klippen.“ So sitzt er also da, konfrontiert mit den Urlaubserinnerungen seiner Freunde und sieht vor sich, wie sie ihre Bilder auf Plattformen wie flickr hochladen, wo diese fleißig kommentiert werden: „‚Schöne Reduktion. Schön, schön, schön. Diese Perspektive. Wow, dieser Kirchturm, so schön von unten fotografiert.“ – Ja, von wo sonst? Soll er sich mit seinem fetten Arsch auf die Spitze setzen, oder was? Wohin nur mit all diesen kreativen Menschen? Jeder ist heute kreativ. Wohin soll das führen? Bald fängt sogar die Kassiererin im Supermarkt damit an: „Ach komm, heute räume ich das Klopapier direkt neben die Gulaschsuppe. Einfach, weil ich mich mal ausleben möchte.‘“ Unterhaltung durch misanthropisches Gedankengut Mit unheimlich viel Humor schreibt Salmen seine Geschichten und Anekdoten. Doch es finden sich nicht nur seine fabelhaften Texte in seinem Buch. Der Leser kommt in den Genuss eines Sudokus der Schwierigkeitsstufe 10. Er bekommt eine Steuererklärungsvorlage samt Katzenfotos, kurze Anmerkungen des Autors („Neben mir im Zug sitzt ein etwa dreizehnjähriger Junge und liest Kafkas „Die Verwandlung“. Ich zerhacke derweil durch die Luft fliegendes Obst auf meinem Telefon. Selten habe ich mich so überlegen gefühlt. Ojemine.“) und Comic-Strips. Mit Sarkasmus, Witz und Selbstironie schafft Salmen es, den Leser zu unterhalten und zum Lachen zu bringen. Nicht umsonst heißt der Untertitel seines Werks schließlich Urlaub in den Misantropen, denn es ist voll mit humorvollem-misanthropischen Gedankengut. Lachen garantiert Wer auf Poetry Slam steht, sollte sich dieses Buch nicht entgehen lassen. Aber auch jedem anderen, der nur einen Funken Humor besitzt, empfeh- Fr., 30.05.201 4, 20:00 Uhr Aachener Songwriter Slam Raststätte, Lothringerstraße 23 Bei diesem Songwriter Slam versuchen 6 Teilnehmer das Publikum zu überzeugen, welches als Jury fungiert. Die vorgetragenen Lieder sind selbstgeschrieben und werden live und solo vorgetragen. Sa., 31 .05.201 4, 20:00 Uhr Carolin Kebekus „Pussy Terror“ Eurogress, Monheimsallee 48 Die Komikerin, vielen vielleicht bekannt durch 1Live oder verschiedene Comedyshows, kommt mit ihrem ersten Soloprogramm nach Aachen. Sie parodisiert unter anderem die alltäglichen Dinge. Eintritt 23,00€. Di., 1 0.06.201 4, 20:00 Uhr Reno Schnell feat. High Voltage Overhead Franz, Franzstraße 74 Reno Schnell, „eine der am meisten respektierten weiblichen Gitarristen in der europäischen Musikszene“ gemeinsam mit dem „deutschen Ausnahmebassisten“ Peter Sonntag und dessen Band. Gespielt wird Rock, mit Einflüssen aus Jazz, Klassik und Funk. Do., 1 2.06.201 4, 20:30 Uhr Patrick Salmens neustes Werk (Abbildung: Knaur Verlag). le ich, sich dieses Buch zu Gemüte zu ziehen. Und wer schon lange nicht mehr gelacht hat erst recht. Ein kleiner Tipp zum Schluss: Lest dieses Buch nicht in einem Stilllernraum! Irgendwann werdet Ihr das Lachen nicht mehr unterdrücken können und früher oder später den Unmut der anderen Anwesenden auf Euch ziehen. Ein Exemplar haben wir für Euch reserviert. Löst einfach das Rätsel auf Seite 4 und mit etwas Glück gehört eine Ausgabe bald Euch. Wer kein Glück hat, kann es sich aber auch für erschwingliche 8,99€ im Buchhandel besorgen. (Lara Biekowski) Reihe: Helden der Kindheit In dieser Reihe geht es um unsere Helden der Kindheit, dieses Mal: Donald Duck was man gewöhnlich von einem „Helden“ erwartet. Der wahrscheinlich größte Pechvogel der Comicwelt stolpert von einem Fettnäpfchen ins nächste und ihm passieren die haarsträubendsten Missgeschicke. Als ob das nicht genug wäre, kümmert er Nicht jeder Held muss auch Super- sich zudem als liebender Onkel um kräfte besitzen. Donald Duck ist wohl seine drei Neffen Tick, Trick und eher das genaue Gegenteil von dem, Track, die ihn allerdings mehr als nur Jeder von uns hatte sie: die ganz persönlichen Helden der Kindheit, die uns auf Kassetten, im Fernsehen, in Büchern oder Comics begleitet haben. In dieser Rubrik stellen wir unsere Helden vor und erklären, warum sie uns so fasziniert haben. manchmal gehörig Nerven kosten. Außerdem wird er bei jeder Gelegenheit gnadenlos von seinem reichen und geizigen Onkel Dagobert ausgebeutet. Und zu guter Letzt gibt es da auch noch seinen Vetter Gustav Gans, einen unausstehlichen Glückspilz, der mit Donald um die Gunst seiner geliebten Daisy buhlt. Und doch steckt auch in diesem „Loser“ ein Held: In der Nacht wacht Donald als „Phantomias“ über seine Stadt Entenhausen. Und so taumelt dieser sympathische (wenn auch zu Wutausbrüchen neigende) Pechvogel durch das Leben und auch, wenn er immer nur mit einem blauen Auge davonkommt, schafft er es doch meist mit einem Lä- cheln auf den Lippen. Donald Duck wurde zwar von Walt Disney erfunden, aber die Comicwelt, aus der wir ihn heute kennen, schuf größtenteils der Zeichner Carl Barks. Er versah die Charaktere mit Tiefe und schuf zahlreiche neue, wie zum Beispiel Dagobert Duck, die Neffen Tick, Trick und Track sowie Gustav Gans. In Barks' Tradition erweiterte Don Rosa, ein weiterer amerikanischer Comiczeichner, das Enten-Universum, vor allem die Figur Dagobert Duck, die er in seinem Sammelband „Onkel Dagobert – Sein Leben seine Milliarden“ porträtiert. Beim Speeddating: (Johannes Nakayama) Schweine-Bingo Die WG, Promenadenstraße 40 Spielt Schweine-Bingo in der WG und sahnt saustarke Preise ab. Diese Aktion, die vom Chef höchstpersönlich moderiert wird, findet nun jeden zweiten Donnerstag im Monat statt. Wenn nicht anders angegeben: Beginn 20 Uhr in der Aula des Hauptgebäudes, Eintritt 3 €. Mi., 28.05.201 4 Persepolis Punkmusik, ABBA, Iron Maiden und natürlich Jungs – das sind die großen Leidenschaften des Mädchens Marjane, das im Iran lebt. Daran kann auch die Machtergreifung durch die fundamentalistischen Mullahs nichts ändern. Marjane lehnt sich auf gegen die Verschleierungspflicht für Frauen, gegen die Bespitzelung der Bevölkerung und die Repressalien gegen ihre Familie. So groß ist Marjanes Lebenshunger, dass die Eltern sie sicherheitshalber außer Landes schicken, bevor Schlimmeres geschieht … (Im FO1) Di., 03.06.201 4 Der ewige Gärtner Als die Leiche der Aktivistin Tessa in Kenia gefunden wird, gerät ihr spurlos verschwundener Reisebegleiter Dr. Bluhm in Verdacht, der mit Tessa ein Verhältnis gehabt haben soll. Tessas Mann Justin bezweifelt dies und stellt selbst Untersuchungen an. Dabei stößt er auf einen Pharmaskandal, der auch sein Leben bedrohen wird. Mi., 04.06.201 4 We feed the World – Essen global Ein Film über Ernährung und Globalisierung, Fischer und Bauern, Fernfahrer und Konzernlenker, Warenströme und Geldflüsse – ein Film über den Mangel im Überfluss. We Feed the World gibt in eindrucksvollen Bildern Einblick in die Produktion unserer Lebensmittel sowie erste Antworten auf die Frage, was der Hunger auf der Welt mit uns zu tun hat. Auch Donald Duck gehört zu unseren Lesern (Bild: Johannes Nakayama) (zusammengestellt von Lara Bi. )