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Die universelle Geschichte der mächtigsten Maschine v14 Patrik Keller 20sek.ch Vorwort Wieso dieses Dokument? Wir alle leben in einer Welt, in welcher Computer seit Jahrzehnten alltäglich sind. Jeder kennt sie und braucht sie fortlaufend. Viele Mitmenschen sind heute perfekte Programmierer oder Nutzer solcher Geräte. Aber nur wenige können erklären, wie ein Prozessor eigentlich funktioniert. Um dies zu verstehen, ist es wichtig, die Geschichte des Computers hier vom Anfang bis zum Ende allgemeinverständlich in Bildern zu erzählen. Mit einem digitalen Dokument, welches einfach kopiert und geteilt werden kann, erklärt man die Geschichte des Computers wohl genau so, wie es sich Vanevar Bush erhofft hatte. OZSQHJCNSJDKKDQZSFLZHKCNSBNL email 20sek.ch Theorie Was sind Computer? • • • • Computer sind Rechner Rechnen ist die Kunst mit Mengen umzugehen Mengen beschreibt man mit Zahlen Wer schnell und richtig mit Mengen und Zahlen umgehen kann, ist ein schneller Rechner • Früher waren Computer Menschen, die rechneten • Heute sind es Maschinen, die schnell rechnen • Die Evolution von der Zahl zum Maschinen-Rechner findest Du auf den nächsten Seiten 20sek.ch Theorie Rechnen Alles ist Addition! - Addition 2+1=3 - Subtraktion durch Addition des 9er-Komplements 2 – 1 = 2 + 8 == 10 + 1 (Korrekturschritt) = 11 - Multiplikation ist wiederholte Addition, oder Multiplikation durch Addition von Logarithmen 22 * 150 => 1.342 + 2.176 = 3.518 => 103.518 = 3300 - Divison ist wiederholte Subtraktion, oder Multiplikation des Kehrwertes 4273 : 7 = 4273 * 1/7 = 4273 * 0.1428 = 610.4 20sek.ch Theorie Vergleichen, Gruppieren Neben dem Rechnen ist das Vergleichen können eine wichtige Fähigkeit. • Beispiel: kleiner, grösser, gleich Anhand dieser Eigenschaften kann man Gruppen bilden: • Gehört dazu oder nicht, Schnittmenge ≤ 1m ≥ 1m 20sek.ch Theorie Sortieren und Suchen USA ca. 1938 Rechnen und vergleichen sind einfache Grundfähigkeiten. Aber hast Du schon einmal alle Einträge eines Telefonbuchs sortiert? Oder alle Adressen von Sozialhilfebezügern nach Alter oder Wohnort verwaltet? 20sek.ch Handel führt zu Mathematik, 4000 v.Chr. Seit der Jungsteinzeit (4000 v. Chr.) wurden auch Menschen in der Schweiz sesshaft und nutzten unter anderem den Feuerstein (Silex). Aus dem harten Silexstein wurden Arbeitsgeräte wie Speerspitzen, Messer und Äxte hergestellt. Da Silex nicht überall vorkommt, war er begehrt. Silex von der Lägern wurde bald gehandelt. Wer beim Handeln nicht über den Tisch gezogen werden will, muss zählen und rechnen können. 20sek.ch Die Ägypter • hatten Mengensymbole • rechneten Dezimal (die Babylonier Sexagesimal (Basis 60)!) • kannten die Grundrechenarten • hatten eine Näherung für Pi: (16/9)2 = 3.16049 • konnten das Volumen von Pyramiden berechnen: V = (a2+ ab + b2)(h/3) • Pyramidenbau ist ohne Mathematik kaum vorstellbar 20sek.ch Papyrus Moskau Pyramidenbau, -2650 v.Chr. Geheime Botschaften Skytale Cäsar Chiffre • veränderte Zeichenreihenfolge | monoalphabetische Substitution • beide schon damals für Eingeweihte einfach zu knacken 20sek.ch Abakus, 1100 v. Chr. Römischer Abakus, ca. 300 v. Chr. 20sek.ch Der Abakus ist eines der ältesten bekannten Rechenhilfsmittel und wurde vermutlich um 1100 v. Chr. im indo-chinesischen Kulturraum erfunden. Die Römer gestalteten das Rechenbrett zum handlichen Abakus um. In Europa wurden diese Rechenhilfen bis ins Mittelalter verwendet, in Ostasien, Russland und Indien sind sie heute noch gebräuchlich. Mechanismus von Antikythera, ~150 v. Chr. • ~150 vor Christus • mit Zahnrädern kann man Berechungen wiederholt und genau ausführen • erste Anwendungen: genaue Kalender für Mond-/Sonnenfinsternis, Olympiaden berechnen Kryptoanalyse, 800 Gelehrte haben neben mathematischen, logischen Problemen auch schon früher darüber nachgedacht, wie man geheime Botschaften sicher austauschen kann. Der arabische Philosoph, Wissenschaftler, Mathematiker, Arzt und Musiker al-Kindi aus Bagdad gilt als einer der Pioniere auf dem Gebiet der Entschlüsselung (Kryptoanalyse). Er war der Autor der ersten Abhandlung über Kryptoanalyse mit dem Namen "Abhandlung über die Entzifferung kryptographischer Botschaften". Darin zeigte er, wie die monoalphabetische Substitution durch die Methode der Häufigkeitsanalyse gebrochen werden konnte. 20sek.ch Rechnen mit indischen Zahlen, 825 • Muhammad Al-Chwarizmi, lebte in Bagdad und beschäftigte sich mit Algebra • erklärte das Rechnen mit Dezimalzahlen und der indischen Zahl Null • schrieb das Buch über die Rechenverfahren durch Ergänzen und Ausgleichen • Lateinische Übersetzung «Algoritmi di numero indorum» 20sek.ch Buch «Kitāb al-ğabr wa-ʾl-muqābala» Zahlensysteme • Zahlzeichen symbolisierten zunächst gewisse Mengen • das römische Zeichen M steht für 1000; schreibe 24’013: MMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMXIII !!! • erst das Dezimalsystem mit der Null erlaubte den effizienten Umgang mit grossen Zahlen 20sek.ch Arabische Zahlen, 1202 • In Indien kennt man seit 300 v. Chr. Die Brahmi Zahlschrift mit den Ziffern 1-9, ohne Null • Leonardo von Pisa, genannt Fibonacci, schreibt 1202 nach orientalischen Geschäftsreisen das Buch «Liber Abaci», in dem er das Rechnen mit indisch-arabischen Zahlen erklärt. • «Es gibt neun hinduistische Zeichen, das sind die 9, 8, 7, 6, 5, 4, 3, 2, 1. Mit Hilfe dieser Zeichen und des Zeichens 0, das auf arabisch sifr bedeutet, kann man jede beliebige Zahl aufschreiben « • Noch über 300 Jahre streitet man sich darüber, ob die Null vom Teufel stammt und welches die beste Rechenart ist 20sek.ch Automaten in Arabien, 1206 Al-Jazari bringt verschiedene damalige Ideen für Automaten zu Papier. 20sek.ch Räderuhren, ab 1300 • für öffentliche Uhren und • astronomische Beobachtungen Das Astrarium von Giovanni de Dondi war bahnbrechend: - 1m hoch - 107 Zahnräder - Lauf der Sonne und bekannter Planeten - Tag in Stunden, Minuten - Datum, Tagesheiliger - Kopien in Lausanne und Zürich Astrarium (1364) 20sek.ch Komplexe Verschlüsselung, 1466 Leon Battista Alberti, italienischer Humanist, Schriftsteller, Mathematiker, Kunst- und Architekturtheoretiker sowie Architekt, gilt als der erste bedeutende Kryptologe Europas. Zusammen mit seinen Nachfolgern entwickelte er die polyalphabetische Verschlüsselung die lange Zeit als unknackbar galt. Er veröffentlichte 1466/1467 unter dem Namen "De Componendis Cifris" eine Anleitung zum Verschlüsseln von Texten. 20sek.ch Adam Riese Rechenbuch, 1528 • Adam Riese schrieb im 16 Jh. das Werk «Rechnung auff der Linihen und Federn». Nicht in lateinischer sondern in deutscher Sprache, allgemeinverständlich. • Beschreibt das Rechnen auf Linien und das Rechnen mit arabisch/indischen Zahlen • Verbreitetes Lehrbuch bis ins 17 Jh. • Riese trug entscheidend dazu bei, dass die Zahl 0 nicht mehr verteufelt wurde! 20sek.ch Rechnen auf den Linien Resultat: M (5er) D (2er) C (5er) L (2er) X (5er) V I x2 x5 5 Einer = 1 5er 200 10 (2er) 4 (5er) = 214 Prinzip: Hinlegen der Steine; dann zusammenschieben. Wenn 5 Steine auf einer 5er-Linie liegen, diese durch einen Stein auf einer 2er-Linie ersetzten. Das Selbe für Steine in 2-er-Bereichen (aus 2 Steinen einen 5-er-Stein 20sek.ch machen). Am Schluss kann man das Resultat einfach ablesen. Automaten Beispiel predigender Mönch, 1560 Automaten sind Vorrichtungen, die eine gestellte Aufgabe auf einen Befehl hin selbsttätig ausführen. (Erste reale Vorläufer waren im 3. – 6. Jahrhundert die Wasseruhren von Ktesibios, Boethius und Cassiodorus.) 20sek.ch Rechenstäbchen, 1590 John Napier 6 * 423 = 20sek.ch Leupold Calculating drum Optimierungen der Rechenstäbchen 20sek.ch Logarithmen 1620 Gegen Ende des 16. Jahrhunderts beschäftigten sich der Schweizer Uhrmacher und Astronom Jost Bürgi und John Napier unabhängig voneinander mit Logarithmen. Napier veröffentlichte seine Erkenntnisse etwas früher, doch Bürgi war der erste, der eine Logarithmentafel zur Umrechnunge von Zahlen in Logarithmen veröffentlichte. Bürgi gilt auch als Erfinder der Sekunde. 20sek.ch Beispiele für Logarithmen: Log10 4’325 = 3.655 Log10 100 = 2.000 102.000 = 100 Rechenstab, ab 1620 Edmund Gunter Logartithmenlineal 2*3= log(2) + log(3) = log(2*3) 0.30 + 0.48 = 0.78 100.78 = 6 • Prinzip: Rechnen durch Längenaddition • Multiplikation durch Addition von Logarithmen • Rechenstab ist weit verbreitet bis in die 1970er Jahre 20sek.ch Wilhelm «Rechenuhr» Schickard, 1623 A B C C A Startwert; B Operand; C Resultat20sek.ch B A Napiersche Rechenstäbe für Multiplikation 2435 x 27 17045 + 4870. (unten!) 65745 Separate 6-stellige Addition der Zwischenresultate, bei Überlauf erklingt eine Glocke. Oder einzelne Addition, Subtraktion. Der englische Physiker Robert Fludd stellt die Behauptung auf, dass alle sensorischen Wahrnehmungen im Hirn zu einem inneren Bild der uns umgebenden äusseren Welt zusammen gefügt werden. Nur im passenden Zusammenspiel ergeben die sensorischen Eindrücke Sinn und erlauben uns darauf zu reagieren (handeln). Eingabe => Verarbeitung => Ausgabe Das innere Bild der äusseren Welt, 1629 20sek.ch Pascaline, 1641 automatischer 10er-Übertrag, Blaise Pascal Eingabe von Zahlen wie auf einer Telefonwählscheibe (Q) a) Einerrad b) Zehnerrad c) Mechanismus für Übertrag d) Rückwärtssperre f) obere Skala Addition untere Skala Subtraktion e) Anzeige 20sek.ch Taschenrechner, 1666 Samuel Morlands 20sek.ch Staffelwalze, 1673 Gottfried Willhelm Leibniz Staffelwalze: Eingabe Resultat eine ganze Umdrehunng Vereinfachte mechanische Multiplikation: Durch vertikale Verschiebung des Schlittens kann um 10er Faktoren multipliziert werden. 20sek.ch Briefgeheimnis, 1690 Ab 1690 trat das Briefgeheimnis aus Deutschland seinen Siegeszug um die Welt an. Briefboten droht seither die Entlassung, wenn sie zu transportierende Briefe öffnen. Es gehört noch heute, trotz E-Mail und NSA, zum Verfassungsstandard aller demokratischen Länder. 20sek.ch Binärsystem, 1697 Das binäre Zahlensystem in einem ersten Entwurf von Gottfried20sek.ch Wilhelm Leibniz. Rechenmühlen, 1773 • • • • • • Optimierung der Rechenmaschine von Leibniz zuerst durch Matthäus Hahn, nach ihm von Vielen weiteren, verbessert und kopiert seitliche Einstellung des Operanden eine zentrale Umdrehung führt die Addtion mittels Staffelwalzen aus im Hauptzählwerk oben wird Resultat angezeigt Vier-Speziesmaschine: Addition, Subtraktion, Multiplikation, Divison 20sek.ch Astronomie und Kalender Astronomische Erkenntnise basieren auf Beobachtungen, welche durch mathematische Zusammenhänge beschrieben werden. Dabei spielt der Zeitpunkt einer Beobachtung eine wesentliche Rolle. Beobachtungen wurden vielfach mittels kirchlichen Kalendern (Feiertage) datiert, dies war nicht immer praktisch. Julianischer Kalender Gregorianischer Kalender • • • • • • • • Von Julius Cäsar ab 45 v. Chr 365,25 Tage pro Jahr 12 Monate mit unterschiedlichen Längen • alle 4 Jahre ein Schaltjahr (+1d) • 100 Jahre immer gleich viele Tage • 11 min 14 sek länger als Sonnenjahr päpstlich verordnet ab 1582 365,242375 Tage pro Jahr 12 Monate mit unterschiedlichen Längen • alle 4 Jahre ein Schaltjahr (+1d) • durch 100 teilbare Jahre sind kein Schaltjahr • durch 400 teilbare Jahre sind Schaltjahr • 11 sek länger als Sonnenjahr Julianisches Datum = Tage seit 1. Januar −4712 (4713 v. Chr.) 12:00 UT 2’457’025.5 = 01.01.2015 24:00 20sek.ch 3-Körper-Problem = Das 3-Körper-Problem der Himmelsmechanik besteht darin, den Bahnverlauf von 3 Objekten vorherzusagen. Will man die Bahnverläufe analysieren, muss man die drei Gleichungen fortlaufend lösen und die gerade berechneten Vektoren als neue Startwerte einsetzen. In den meisten Fällen verlaufen die Bahnen chaotisch. Nur wenige Spezialfälle lassen sich als periodische Bewegungen ohne aufwändige Rechnerei darstellen. 20sek.ch Manuelle parallele Berechnung Halley Komet, 1759 • Edmund Halley (1656–1742) bemerkte, dass die Bahn des Kommeten Halley stark durch Saturn und Jupiter beeinflusst wird. Er konnte sie mit seinen Mitteln jedoch nicht exakt nachvollziehen (3 Körper Problem). Halley sagte für die Wiederkehr des Kometen das Jahr 1758 voraus. • Alexis Clairaut bat 1757 Joseph Lalande und Nicole-Reine Lepaute ihn bei der Berechnungen des genauen Rückkehrdatums von Halley zu unterstützen. • 1758 rechneten (numerische Integration) sie 5 Monate lang von Hand an einer Tabelle der genauen Flugbahn. • Lalande und Lepaute behandelten das Dreikörperproblem als Iterationsverfahren, das Saturn und Jupiter jeweils 1-2 Grad um die Sonne herum bewegt. Lalande und Lepaute reichten ihre Ergebnisse an Clairaut. Dieser prüfte die Ergebnisse und errechnete schrittweise die Flugbahn von Halley. • Clairaut berechnete die Wiederkehr des Kometen Halley für den April 1759. Aus der schliesslichen Differenz von einem Monat zwischen der Beobachtung und seinen Berechnungen schloss Clairaut auf eine Störung durch einen unbekannten grossen Körper jenseits des Saturn, den damals noch unbekannten Uranus. [«Clairut's Calculation of the Eighteenth-century Return of Halley's Comet»] 20sek.ch Explizites Euler Verfahren, 1768 Leonhard Euler, Basel • • • • Schrittweise Lösung von Differentialgleichungen Numerische Lösung von Anfangswertproblemen (t0, y0 bekannt) Euler wollte berechnen können, wie der Mond um die Erde kreist, welche um die Sonne kreist Je kleiner die Schrittweite h, desto aufwändiger wird die Berechnung. Dafür wird die berechnete Kurve immer genauer. Man begreift das Wort Rechenleistung! 20sek.ch Schachtürke, 1769 Der Schachtürke war ein vorgeblicher Schachroboter, der 1769 vom österreichisch-ungarischen Hofbeamten und Mechaniker Wolfgang von Kempelen konstruiert und gebaut wurde. Er liess so bei den Zuschauern den Eindruck entstehen, das Gerät spiele selbstständig. Tatsächlich sass 20sek.ch aber ein kleiner Spieler in der Kiste. Transzendentalphilosophie, 1781 Immanuel Kant (1724-1804) «Abstraktionsleistung und Denken in Kategorien ist eine typisch menschliche Eigenschaft.» Siehe auch: Erkenntnistheorie 20sek.ch Jaqcuard Webstuhl, 1805 Der pfiffige Seidenweber aus Lyon konstruierte 1805 einen Webstuhl, mit dem man die kompliziertesten Muster automatisch weben konnte. Seine Erfindung: die Steuerung per Lochkartensystem. Sie reduzierte die Produktionszeiten massiv. 20sek.ch BigData, 1814 «Essai philosophique sur des Probabilités» Pierre-Simon Laplace, der französische Mathematiker, formulierte den Traum der vorausschauenden Computer schon Anfang des 19. Jahrhunderts: „Eine Intelligenz, die in einem gegebenen Augenblick alle Kräfte kennt, mit denen die Welt begabt ist, und die gegenwärtige Lage der Gebilde, die sie zusammensetzen, und die überdies umfassend genug wäre, diese Kenntnisse der Analyse zu unterwerfen, würde in der gleichen Formel die Bewegungen der grössten Himmelskörper und die des leichtesten Atoms einbegreifen. Nichts wäre für sie ungewiss, Zukunft und Vergangenheit lägen klar vor ihren Augen.“ [1] Dieser „Weltgeist“ wurde später als Laplacescher Dämon bekannt und sorgte für erbitterten Widerspruch unter den Philosophen, da er einen vollkommenen Determinismus verkörpert, der jeden freien Willen ausschliesst. [2] 20sek.ch Erste Relais • 1820 André-Marie Ampère • 1835 Joseph Henry • beide entwickelten unabhängig die ersten Relais • Relais wurden zuerst primär in der Telegraphie verwendet 1 a 1 2 a b Relais = einen Stromschalter mit einem Elektromagneten betätigen 20sek.ch 2 b Analytical Engine, 1833 Charles Babbage • Rein mechanische Rechenmaschine für allgemeine Anwendungen. - Rechenwerk - Speicher - Lochkarten • Theoretisch korrekt, praktisch nie fertig gebaut. • Lochkartengesteuerte Webmaschinen erzeugen schöne Muster, Babbage wollte sinngemäss mathematische Muster weben können. 20sek.ch Ada Lovelace Ada Lovelace übersetzte die durch den italienischen Mathematiker Luigi Menabrea auf Französisch angefertigte Beschreibung von Babbages Analytical Engine ins Englische und fügte eigene Notizen und Überlegungen zum Bau dieser geplanten mechanischen Rechenmaschine hinzu. Dessen ungeachtet legte Ada Lovelace einen schriftlichen Plan vor, wie man Bernoulli-Zahlen mit der Maschine berechnen könnte. Dieser Algorithmus brachte ihr den Ruhm ein, das erste Computerprogramm geschrieben zu haben. Die Programmiersprache Ada wurde später ihr zu Ehren so benannt. 20sek.ch American Almanac, 1836 Beispiel für von Hand gerechnete kalendarische und astronomische Tabellen. 20sek.ch Morse Code, 1848 • 1833 erste Fernschreiber (Stromsignale über lange Stromleitungen), manuelle Telepgraphie • 1848 wurden bestehende Codes zum bekannten Morse Code optimiert: kurzes Signal / langes Signal / Pausen • förderte die Verbreitung der elektromagnetischen und der drahtlosen Telegraphie, sowie der Fernschreiber 20sek.ch Arithometer, 1851 Total (12 Stellen) 10er Faktoren Anzahl Verarbeitungen Verarbeitung Invertierung Operand Die erste alltagstaugliche Rechenmaschine von Thomas de Colmar: Addition, Subtraktion, Multiplikation, Division. 20sek.ch Kryptoanalyse der VigenèreVerschlüssung, 1854 Charles Babbage, englischer Mathematiker, Philosoph, Erfinder und Politischer Ökonom, entwarf mit der mechanischen Rechenmaschine Analytical Engine nicht nur einen Vorläufer des modernen Computers, er war auch im Gebiet der Kryptologie eine Koryphäe. Ihm gelang die Kryptoanalyse der Vigenère-Verschlüsselung (vermutlich im Jahr 1854). Er veröffentlichte seine Erkentnisse aber nicht. Erst im 20. Jahrhundert entdeckte man Babbages Meisterleistung beim Sichten seines umfangreichen Nachlasses. Beispiel Vigenère Code: Text: Schlüssel: Code: 20sek.ch DAS HAUS CBA CBAC FBSIBUU Erstes Transatlantikkabel, 1858 Das erste Patent für die Telegraphie stammt aus dem Jahr 1840. In den folgenden Jahren wurden weltweit Telegraphenkabel verlegt. So gab es 1851 in der Schweiz ca. 1’600 km davon. Cyrus Field wollte seit 1855 mit Hilfe von Samuel Morse ein Telegraphiekabel durch den Atlantik verlegen. Im vierten Versuch gelang es, per Schiff ein Transatlantikkabel von Neufundland nach Irland zu verlegen. Endlich konnte man nun auch direkt mit dem amerikanischen Kontinenten telegraphieren. 4’000 Kilometer Kupferkabel, Datenrate: ~10 Wörter/Stunde (0.1 bit/s), Kosten: 350’000 Pfund Sterling und Betriebsspannung 2’000 Volt. Nach 4 Wochen und insgesamt 271 Telegrammen, blieb die Leitung wegen 20sek.ch eines Kurzschlusses tot. Phelps Fernschreiber 1856 Phelps Combination Printer 1875 Papierstreifen Eingabe Phelps Electro Motor Telegraph 20sek.ch Horloge de Bescançon 1860 Tonnen und wurde in rund zehn Jahren gebaut. Sie besteht aus 30’000 Einzelteilen, zeigt insgesamt 122 verschiedene Werte an und verfügt über ein Figurenspiel. Beispielhaft für die mathematischen und mechanischen Fähigkeiten im 19. Jahrhundert steht die Horloge de Bescançon. Sie steht im Turm der Kathedrale Saint Jean. Die Uhr wiegt 6 20sek.ch «La Cryptographie Militaire», Kerckhoffs, 1883 Auguste Kerckhoffs von Nieuwenhof war ein niederländischer Kryptologe, der von 1835 bis ins Jahr 1903 lebte. Er ist der Autor der Schrift "La Cryptographie militaire" aus dem Jahr 1883, die als Meilenstein der Kryptographie des 19. Jahrhunderts gilt. Dieses beinhaltet unter anderem das Kerckhoffsche Prinzip, das bis heute nichts an seiner Gültigkeit verloren hat. Kerckhoffs’ Prinzip: Die Sicherheit eines Verschlüsselungsverfahrens beruht auf der Geheimhaltung des Schlüssels und nicht auf der Geheimhaltung des Verschlüsselungsalgorithmus. 20sek.ch Lochkartenpatent, 1884 Herrmann Hollerith 20sek.ch Die Hollerithmaschine wurde zur Auswertung der Volkszählung 1890 in den USA verwendet. Damals mussten Daten von 60 Mio. Personen ausgezählt werden. Die von Hermann Hollerit gebaute Maschine wertete Daten auf Lochkarten aus, für welche er ein Patent angemeldet hatte. 1896 gründete er die Tabulating Machine Company (CTR), welche 1924 in IBM umbenannt wurde. (George) Boolsche Logik «The Mathematical Analysis of Logic von 1847” V UND NICHT ¬ ODER V Ernst Schröder 1877 das erste vollständige Axiomensystem John Venn 1881 Venn (Mengen-) Diagramme 20sek.ch Fuller Sprial, 1890 • noch längerer Rechenstab! • Ermöglicht genaueres Rechnen • «aufgewickelter Rechenstab» • 12m lange Skala 20sek.ch Loga Rechenwalze, 1910 • Loga, Gossau • Benutzt von ETH, UBS • 24m Skala • Genauigkeit: 6 Stellen 20sek.ch Telefon, Sternverkabelung, 1890 Telefonsammelmast mitten in Stockholm 20sek.ch Quartiermast Leitungsvermittlung Netzrobustheit 20sek.ch Age of Speed, 1897 • Pneumatic Tube Mail , New York, 1897-1951 • System zum schnellen Posttransport (Briefpakete) innerhalb der Stadt, 27 Stationen • 20 Minuten von der Hauptpost (Penn Station) nach Harlem, 7km 20sek.ch Millionaire, 1893 Der Multiplikationskörper ermöglichte die Multiplikation in einem Schritt • 33 kg; Digits: 8 setting, 8 counter, 16 accumulator • Hans W. Egli, Zürich, stellte die erste kommerziell erfolgreiche Rechenmaschine her, welche die Multiplikation direkt, anstelle von 20sek.ch wiederholter Addition durchführen konnte. Wireless, 1895 An diesem Ort in Salvan (CH) hat, mit der Hilfe eines 10jährigen einheimischen Jungen, Guglielmo Marconi (IT) die ersten Experimente mit drahtloser (wireless) Datenübertragung durchgeführt. Zuerst übermittelte er vom Hirtenstein ein Morsesignal über wenige Meter. Während der folgenden Monate erhöhte er mit seinem Assistenten die Entfernung auf 1.5 Kilometer. Dies war der richtungsweisende Beitrag von Marconi zur drahtlosen Datenübertragung. 20sek.ch Sender mit Morsetaster Äther (Ether), 1898 Äther ist das Medium zur Übertragung elektromagnetischer Wellen, von Radiowellen bis Gammastrahlen. Wardenclyffe Europa Nikola Tesla (Serbien) beginnt mit dem Bau seiner Funktürme, mit welchen er vorgeblich ohne Kabel über den Atlantik telegraphieren wollte. Teslas Bemühungen blieben wegen den imensen Kosten jedoch unvollendet. Zudem kam ihm Guglielmo Marconi am 12. Dezember 1901 mit dem ersten transatlatischen Funkempfang eines Signals zuvor. Marconis verhältnismässig kleiner 18 kW Knallfunkensender war den Ungetümen von Tesla überlegen. Nikola Tesla war eine aussergewöhnliche Person und wurde damals halb als Wissenschaftler und halb als Magier wahrgenommen. 20sek.ch Post sortieren, 1913 New York 20sek.ch Elektronenröhre, 1906 Heizung sorgt für freie Elektronen, unterschiedliche Gitter unter Spannung können Ladungsfluss regeln. 20sek.ch • Erfinder: Robert von Lieben • Dank ihnen konnte man nun die Signale der Telegraphenleitungen unterwegs verstärken und so grössere Distanzen überwinden • Schaltzeiten in Mikrosekunden • hoher Stromverbrauch, empfindlich Flip Flop mit Röhren, 1918 • Patent William Henry Eccles und F.W. Jordan • bistabile Kippschaltung • elektrische Speicherung von Information • Röhre: mit einer Spannung einen Strom steuern 20sek.ch Tabulating Machine 1917 Volkszählungsbüro, im US Handelsministerium. Ein früher Lochkartentabulator für Massenberechnungen. Google nach: "Census Bureau, punch-card tabulator” 20sek.ch One time pad, 1917 G. Vernam und Major J. Mauborgne S = WZSLXWMFQUDMPJLYQOXXB K = ANGRIFFIMMORGENGRAUEN G = XNZDGCSODHSEWOZFIPSCP …. erst den Schlüssel, dann die Nachricht tauschen …..? Das One-Time-Pad (OTP, Einmalschlüssel-Verfahren) ist ein symmetrisches Verschlüsselungsverfahren zur geheimen Nachrichtenübermittlung. Es verwendet einen Schlüssel, der (mindestens) so lang wie die Nachricht selber ist. Das OTP ist informationstheoretisch sicher und kann nachweislich nicht gebrochen werden, sofern es bestimmungsgemäss verwendet wird. Für jede Nachricht muss aber ein neuer Schlüssel verwendet und (sicher) getauscht werden. Selbst wenn nur 10 Personen sich alle einmal eine Nachricht zukommen lassen wollen, braucht man n * (n-1) /2 Schlüssel auszutauschen, also 45. 20sek.ch Enigma A, 1918 • Entwickler: Arthur Scherbius, arbeitete zunächst für Brown Boveri • erhält 1918 das Patent für die erste Enigma Verschlüsselungsmaschine • jeder Buchstabe wird anders verschlüsselt • Verschlüsselung mit Code + 3 (später 5) unterschiedlich codierten Rotorwalzen • Kombinationen: mechanisch 1 Mio. + elektr. Steckbrett = 150*1012 • 1000 Operateure würden 24h x 900 Mio Jahre Codes durchprobieren um eine Nachricht zu entschlüssen • Deutsche Chiffriermaschine im 2. Weltkrieg 20sek.ch Friedman Test und Koinzidenzindex, um 1920 Die Karriere William Friedmans als Codeknacker begann in den Riverbank Laboratories bei Chicago. Als Kryptologe arbeitete er im ersten Weltkrieg im Dienst der US-Regierung. Während seines Lebens prägte er den Begriff der Kryptographie massgeblich. Er entwickelte die statistische Methode Friedman-Test, sowie den Koinzidenzindex. Er löste in seinem Leben an die 1000 Verschlüsselungen und war der Gründer der Signals Intelligence Service (SIS). Sie ist eine Geheimabteilung des US-Militärs, welche sich der Entzifferung feindlicher Nachrichten widmet. In der Kryptologie ist der Friedman-Test ein Verfahren zur Analyse eines Textes, der durch Polyalphabetische Substitution (z. B. Algorithmus von Vigenère) verschlüsselt wurde. Mit ihm kann die Länge des verwendeten Schlüssels bestimmt werden. (Der Koinzindenzindex gibt einen Hinweis auf die Verschlüsselungsart und die Schlüssellänge.) 20sek.ch paralell rechnen, 1920 Komplexe Formeln wurden in Grundoperationen aufgeteilt und schrittweise mit Arithometern berechnet. Sprich stapelweise Kärtchen mit Werten berechnen und für den nächsten Schritt weitergeben. Mechanische Rechenmaschine 20sek.ch IBM 73 Lochkartensortierer sortieren Karten in 13 Fächer, «Stapelverarbeitung», 20sek.ch «first in, first out», Washington, 1920 Ford Target Computer, 1922 «Neue elektrische Zielrechner wurden vom Kriegsdepartement getestet, welche von Hannibal C. Ford aus New York entwickelt wurden. Das Gerät kontrolliert die Auslösung grosser Kanonen und umfasst ein System zur Entfernungsmessung und Verfolgung von sich bewegenden feindlichen Zielen. Kapitän H.B. Ely der Frankford Waffenfabrik bedient das neue Gerät und wird dabei von Herrn Ford beobachtet.» 20sek.ch Menschen nannte man Computer Man sieht, wie Buchhaltungsangestellte in der Computerabteilung des Bonus Büros die Entschädigungen für Kriegsveteranen berechnen (Washington, D.C., 1924). Diese Berechner nannte man Computer. 20sek.ch Wettervorhersagen, 1922 - Gebiet in Quadrate aufteilen - Für jedes Quadrat Temperatur, Wind und Druck berechnen - Für verschiedene Höhen berechnen - Erst wenn Berechnung schnell genug und treffsicher, wird Vorhersage brauchbar Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts war die Wettervorhersage eine eigentliche Kunst, bei welcher die Meteorologen stark auf ihre Erfahrung und Intuition setzten. Lewis Fry Richardson veröffentlichte 1922 seinen Versuch der ersten numerischen Wettervorhersage "Weather Prediction by numerical process". Richardson berechnete eine 6-Stunden-Vorhersage der Atmosphäre für zwei Orte in Europa. Dafür rechnete er sechs Wochen. Das Vorgehen war korrekt, das Resultat jedoch falsch. Seine Ansätze werden erst in den 1950ern wieder aufgenommen, um mit dem ENIAC Computer detailliertere Modelle zu rechnen. 20sek.ch Metropolis, 1927 Fritz Lang zeigt in seinem Film die futuristische Stadt Metropolis mit einer Zweiklassengesellschaft. Die untere Klasse ist nicht priviligiert und muss als niedere Handlanger die Maschinen bedienen. Die obere Klasse regiert und geniesst den Wohlstand. Sie ist dabei stets bedacht, niemanden von unten aufsteigen zu lassen. 20sek.ch Product Integraph, 1927 • • 20sek.ch mechanischerAnalogrechner zum Lösen von Integralrechnungen (=Fläche unter Kurve) Vannevar Bush Spieltheorie, 1928 John von Neumann erklärt quasi einhändig, wie man als bisher hochkomplex geltende Spiele wie Schach oder Poker, mathematisch beschreiben kann. Er beschreibt dazu ein grundlegendes Lösungskonzept für 2-Personen-Nullsummenspiele, die «Spieltheorie». Und erklärt wie man die Minimierung des gegnerischen Maximalgewinns («Min-MaxTheorem») erreichen kann. 20sek.ch Mechanical Principles (1930) Mechanik Die Mathematik gilt als Königsdisziplin unter den Wissenschaften, weil sie übergeordnete Probleme beschreiben und lösen kann. Ebenso ist man in den 1930er Jahren überzeugt, dass sich (nur) mit Mechanik alle mathematischen Formeln in Form von Maschinen nachbauen lassen. 20sek.ch Differential Analyzer, 1930 • mechanische Lösung von Differentialgleichungen • Resultat wird als Kurve gezeichnet • Vannevar Bush 20sek.ch Anwendung Differential Analyzer Zur Berechnung von Artillerie-Tabellen. Nachschlagen war noch schneller als Berechnen. 20sek.ch IBM 601, 1931 Lochkarten mit je zwei Zahlen Verarbeitungs -strecke Resultatstapel mit eingestanztem Resultat der Multiplikation 20sek.ch Transorama, 1930 • • • Maschine zur schnellen manuellen Codierung der Postleitzahl Ein Mann konnte so 3000 Briefe pro Stunde codieren Dank Code konnten sie maschinell 20sek.ch weitergeleitet werden ITER Avto, 1932 Auto Navigations Hilfssystem 20sek.ch Lambda-Kalkül, 1930er Der Lambda-Kalkül ist eine formale Sprache, welche Funktionen und gebundene Parametern beschreiben kann. Sie wurde von Alonzo Church und Stephen Cole Kleene eingeführt und wird noch heute in der theoretischen Informatik verwendet. 20sek.ch Modell K Addierer, 1936 • Georg Stibitz • 2 Bit • relaisbasiert 20sek.ch Turing Machine, 1936 Papierstreifen mit Zellen [Z1 - Z….] Steuerwerk mit Registern A,B • • Logical Computing Machine, LCM Beispiel: Z1 lese Zelle 6 ins Register A Z2 lese Zelle 7 ins Register B Z3 addiere Register A, B Z4 schreibe Resultat in Zelle 6 Z5 springe nach Zelle 1 20sek.ch Alan Turing erklärt ein hypotetisches Gerät, das jedes denkbare logische Problem lösen kann Komplexes Verhalten setzt keineswegs die Fähigkeit voraus, komplexe innere Zustände anzunehmen T.K. S.361 Halte Problem, 1936 • Kann man bestimmen, ob ein Algorithmus, den eine Turing Maschine abarbeitet ein Ende findet oder unendlich weiterläuft? while (true) continue print «hello world!» • Allan Turing bewies, dass es keinen Weg gibt, dies eindeutig zu bestimmen. Erreichen formale Systeme einen bestimmten Grad an Komplexität, so lassen sich Aussagen angeben, die man weder beweisen noch wiederlegen kann. 20sek.ch Automatische Datenverarbeitung, 1937 • Die amerikanische Sozialversicherung erfasste Mitglieder auf Lochkarten. • Manuell gelochte «Master Cards» enthielten deren Merkmale. • Anhand der Löcher konnten die Karten später maschinell sortiert werden (z.B. Jahrgang). 20sek.ch Punch hole cards Mit der Nadel kann man ein Kriterium aussortieren. 20sek.ch Zuse Z1 1937 • Konrad Zuse erkannte, dass man mit Dualzahlen (0,1) und den binären Operationen UND, ODER, NICHT alle Grundrechenarten ausführen kann • mechanischer Digitalrechner • frei programmierbares Rechenwerk mit binären Zahlen • Halblogarithmische Zahlendarstellung (binär): e1…e5e6 | m1m2….m13m14 NICHT: ODER: 101,10101101 = 10101,101 = 25+23+20 + (1/2 + 1/8) = 21,625 20sek.ch A Symbolic Analysis of Relay and Switching Circuits, 1938 Claude Elwood Shannon Mittels Boolscher Algebra kann man die Komplexität von Relaischaltungen reduzieren und so Bauelemente einsparen. 20sek.ch BTL Modell-1, 1939 (Bell Telephone Lab) • 450 Relais • 20’000 $ • Addition zweier 8stelliger Zahlen in 1/10 Sek • Multiplikation zweier Zahlen in 1 Minute Bedienterminal Recheneinheit Basierend auf dem Modell-K Addierer baute Georg Stibitz für die Bell Labs einen binär arbeitenden Fliesspunktaddierer, welcher über ein Terminal am anderen Ende einer Telefonleitung bedient werden konnte. Die binäre Logik galt damals im Vergleich zur höheren Mathematik noch als wenig leistungsfähig und 20sek.ch primitiv. Zelluläre Automaten, 1940 Stanislav Ulam stellt 1940 die Idee des zellulären Automaten vor. Mehrere räumlich diskrete Zellen, stehen in einem nachbarschaftlichen Verhältnis und beeinflussen sich gegenseitig. Mit dem mathematischen Modell der zellulären Automaten lassen sich räumlich diskrete dynamische Modelle simulieren. 1969 wird Konrad Zuse die Vermutung aufstellen, dass die Naturgesetze diskreten Regeln folgen und so das gesamte Universum das Resultat der Arbeit eines gigantischen zellulären Automaten ist. (Womit das gesamte Universum deterministisch vorausberechenbar wäre!) 1970 entwickelt John Conway das "Game of Life". Lebewesen verteilen sich auf einem Rasterförmigen Feld (Welt). Je nach Nachbarschaft überleben sie, vermehren sich oder sterben. Das ganze kann auch als zellulärer Automat angesehen werden. Mit Conways Spiel konnte man die Frage klären, ob unbegrenztes Wachstum möglich ist, oder alles einmal zu Ende ist. Letzteres wurde bald bewiesen. try it: Mathematical Tables Project, USA Von 1938-1948 rechneten 450 Personen an noch präziseren mathematischen Tabellenbüchern. Sie erstellten 28 Bücher mit mathematischen Tabellen für Sinus, Tangens, Logarithmus und vielen mehr. Bisherige Tabellenbücher hatten weniger Stellen Genauigkeit und enthielten immer wieder kleine Fehler. Dies konnte zu Problemen bei technischen Entwicklungen führen. Die Mitarbeiter wurden auch für aufwändige, kriegswichtige Berechnungen eingesetzt (Bombardierungspläne, Radarwellenberechnungen, Schockwellenvorhersagen). 20sek.ch Theodore von Kármán, John von Neumann, Leo Szilard, Edward Teller und Eugene Wigner Die fünf Wissenschaftler waren massgeblich an der Entwicklung der Raumfahrt, der Strömungsmechanik, der Atombombe und des modernen Computers beteiligt. Nicht nur ihre geistige Überlegenheit, ihre ungarische Sprache und ihre Geselligkeit machten sie zu speziellen Persönlichkeiten. So soll ihr Wissenschaftkollege Enrico Fermi, auf die Frage ob es Marsmenschen gebe, geantwortet haben: «Ja, klar gibt es sie und sie leben sogar unter uns!» Womit er diese fünf gemeint hatte. 20sek.ch Turing Bombe, ab 1940 • Code Breaking Machine • Maschine zur Entschlüsselung der mit Enigma-Maschine erzeugten Geheimnachrichten der Nazis • gebaut ca. 200 Stk. • durchsuchten eingeschränkten Schlüsselbereich und konnten erfolgreich entschlüsseln • «Computer» mit fixer Aufgabe • Erfinder: Alan Turing • Basierte auf «Bomba kryptologiczna» • In 10 Min. konnte man mit 60 Bomben eine Nachricht entschlüsseln • Breaking Enigma Antriebsmotor 20sek.ch Zuse Z3, 1941 • • • • Erster Digitalrechner 2200 Relais 200 Byte elektrisch angetriebene Taktwalze • Lochstreifen programmierbar • turingmächtig 20sek.ch Erster? Computer sollen universell verwendbar, also speicherprogrammierbar, sprich turingmächtig sein. Ob der Rechner dabei mechanisch, relaisbasiert (elektrisch) oder röhrenbasiert (elektronisch) funktioniert, ist sicher zweitrangig. Wichtiger sind Eigenschaften wie Programmierbarkeit, Gleitkommaarithmetik und binäre Logik, welche heute noch allen Computern eigen sind. 20sek.ch Relais Logik Relais • Beispiel Flip-Flop • mit Flip-Flops lassen sich Zähler und Addierer realisieren • durch wiederholtes Drücken der [ta]ste kann man den Schalter [a] öffnen und schliessen • Schaltzeit Millisekunden elektrische Darstellung symbolische Darstellung 20sek.ch Marchant D8, 1942 • Auch verwendet für Simulationsberechnungen im Manhattan Project • Durchrechnen von Differentialgleichungen • Erster direkter Kampf Mensch gegen Computer • Welches Team war schneller, das manuelle Marchant oder das IBM Tabulatoren Team? 20sek.ch Atanasoft Berry Computer (ABC) 1941 Lochkarteneinheit 3000 Bit Trommelspeicher Taktmotor • • • • • • eine Addier-/Subtrahiereinheit 20sek.ch elektronischer Rechner (Röhren) löst lineare Gleichungssysteme binär nicht programmierbar nicht turingmächtig Links 1 2 Asimov Robotergesetze, 1942 • Ein Roboter darf kein menschliches Wesen (wissentlich) verletzen oder durch Untätigkeit gestatten, dass einem menschlichen Wesen (wissentlich) Schaden zugefügt wird. • Ein Roboter muss den ihm von einem Menschen gegebenen Befehlen gehorchen – es sei denn, ein solcher Befehl würde mit Regel eins kollidieren. • Ein Roboter muss seine Existenz beschützen, solange dieser Schutz nicht mit Regel eins oder zwei kollidiert. 20sek.ch Colossus, 1943, GB • Erster voll funktionsfähiger elektronischer Digitalrechner • Standort Bletchly Park nordöstlich von London • Las auf einem Lochstreifen 5’000 Zeichen pro Sekunde und konnte pro Takt 100 boolsche Operationen durchführen • Ausgabe wiederum auf Lochstreifen • Colossus basiert auf dem Konzept der Turing Maschine von Adam Turing • programmierbar durch Neuverkabelung • nicht turingmächtig • Kryptoanalyse, durch schnelles durchprobieren von Verschlüsselungscodes, welche die Maschine auf einem Papierstreifen durchliefen • Links 1, 2, 3 20sek.ch Codeknacker, 194x Damit die Funksprüche der Deutschen mit der Enigma sicher verschlüsselt wurden, musste der Funker nach einer geheimen Vorgabe den Tagesschlüssel neu eingeben und für jede Nachricht einen Spruchschlüssel definieren. Beide wurden am Anfang der Nachricht doppelt übertragen. Verschiedene Nachlässigkeiten gaben nun den Alliierten Hinweise, damit sie die geheimen Botschaften entschlüsseln konnten. Beispielsweise gab es immer wieder Funksprüche, bei denen ein Buchstabe nie vorkam. Dies war nur möglich, wenn der Funker gelangweilt war und immer nur denselben Buchstaben in die Enigma eintippte. Andere verwendeten an mehreren Tagen die gleichen Grundeinstellungen. Wettervorhersagen wurden immer nach dem selben Schema gefunkt. Ebenso halfen stereotype Anreden wie KOMMANDEUR oder OBERKOMMANDO. Somit war für den Entschlüssler viel vom Inahlt bereits bekannt und Rückschlüsse auf die Verschlüsselung wurden vereinfacht. Sobald klar war, dass die Schlüssel immer doppelt vorkamen, war es möglich die aktuelle Walzenlage abzuleiten. Danach gab es nur noch einen Bruchteil möglicher Verschlüsselungskombinationen. 20sek.ch Erste Programmiererin, 1943 Leutnant Grace Murray Hopper, Doktortitel in Mathematik und Professor am Vassar College, trat 1943 in die US Navy ein. Dort wurde sie an hoher Stelle in das Mark I Computerprojekt eingebracht , als eine der vier ersten "Coder", Programmierer. Nach dem Krieg spielte sie eine zentrale Rolle in der Entwicklung des UNIVAC Computers, dem ersten kommerziellen Computer. Ihre Idee vorprogrammierte Unterroutinen bei Bedarf über Nummern aufzurufen hatte zunächst noch einen schweren Stand. In den 50er Jahren entwickelte sie den ersten Compiler, welcher es erlaubte in englischen Worten anstelle von Zahlencodes zu programmieren. Weiter war sie Mitentwicklerin der Programmiersprache Cobol. Grace Hopper wurde nach einer langen Karriere im Jahr 1986 mit einem Ehrengrad in die Pension entlassen. 20sek.ch IBM Mark I, 1944, USA «elektromechanische Turingmaschine» Antriebswelle Betrieben 1944-1959, 17m breit, nicht binär, programmierbar ohne Umbau, keine Röhren, turingmächtig, zur Berechung mathematischer und ballistischer Tabellen (Link, Video). Reduzierte manuelle ballistische 20sek.ch Berechnungen von 6 Monaten auf einen Tag. Definition «BIT» • Binary digIT • Sitzung in Princeton, Winter 1943/44 • Norbert Wiener, John von Neumann, Vannevar Bush, John Wilder • «Information ist nach der Zahl Ja’s und Nein’s zu messen» • 1948 benutzt Claude Elwood Shannon den Begriff Bit erstmals in einer Publikation • ein Bit ist die kleinste digitale Informationseinheit • Ein Bit entspricht dem Informationsgehalt bei einer Auswahl aus zwei gleich wahrscheinlichen Möglichkeiten (0 oder 1) • 8 Bit in einer Gruppe entsprechen einem Byte: 01011000 • Ein Byte hat 28 = 256 verschiedene Zustandsmöglichkeiten 20sek.ch Fingerabdruck-Archiv, 1944 FBI Überlaufarchiv, das Gesamtarchiv enthielt ca. 10 Mio Fingerabdrücke! 20sek.ch KL7, 1945 Die ersten Rotor-Verschlüsselungsmaschinen dieses Typs wurden ab 1945 in den USA entwickelt. Sie wurden nach 1952 von der NSA (National Security Agency) benutzt. Von einigen NATO Staaten wurde sie noch bis 1983 verwendet. 20sek.ch Von Neumann Architektur 1945 - Daten und Programm liegen binär codiert im selben Speicher - Universalmaschine: - Eingabe - Rechenwerk, Steuerwerk, Speicher - Ausgabe 20sek.ch Zuse Z4, 1945 • • • • • ETH Zürich • • • • 20sek.ch programmierbar turingmächtig 40 Hz 2200 Relais Gleitkommarechenwerk, binär, 4 Grundrechenarten, Quadratwurzel und viele Sonderoperationen Speicher: 64 Worte zu je 32 Bit, mechanischer Speicher wie bei der Z1 war ab 1950 der einzig funktionierende Computer in Europa 1950-55 Zentralrechner an der ETH Zürich 4000 Watt “I am thinking about something much more important than bombs, I am thinking about computers.” John von Neumann, Mitarbeiter im Manhattanprojekt und Computerpionier, 1946. 20sek.ch Memex (Idee), 1945 Nach dem Krieg sollte die Menschheit nun endlich ihre Energie in sinnvolle Produkte stecken, Vannevar Bush beschreibt im Artikel «As we may think» ein Konzept der universalen Wissensmaschine, Memex. Zwei «Bildschirme» für Dokumentanzeige, verlinken von Informationen und Dokumentsuche sollen wissenschaftliches Arbeiten erleichtern. 20sek.ch Plankalkül, 1946 P1 max3 (V0[:8.0],V1[:8.0],V2[:8.0]) → R0[:8.0] max(V0[:8.0],V1[:8.0]) → Z1[:8.0] max(Z1[:8.0],V2[:8.0]) → R0[:8.0] END P2 max (V0[:8.0],V1[:8.0]) → R0[:8.0] V0[:8.0] → Z1[:8.0] (Z1[:8.0] < V1[:8.0]) → V1[:8.0] → Z1[:8.0] Z1[:8.0] → R0[:8.0] END Die Funktion max3 berechnet das Maximum von drei Zahlen Konrad Zuse arbeitete von 1942-1946 an Plankalkül. In den Nachkriegsjahren 1945/46 verboten ihm die alliierten zudem praktische Arbeiten, auch durfte er voerst nichts veröffentlichen. Plankalkül war eine der ersten höheren Programmiersprachen. Plankalkül wäre universeller als die in den 50er Jahren entwickelten ersten Programmiersprachen gewesen. Es wurde schliesslich 1975 erstmals auf einem Computer implementiert. 20sek.ch ENIAC, 1946/48 • Erster Röhrenrechner = elektronisch • 18’000 Röhren • Speed = ~5 Hz • 30 Tonnen • 1000x schneller als Mark I • Programmierung durch Wiederstandsmatrix und Umstecken der Kabel • US Army, Berechnung ballistischer Tabellen • J. Presper Eckert 20sek.ch Williams-Kilburn tube, 1946 Freddie Williams und Tom Kilburn entwickelten den ersten digitalen Direktzugriffspeicher aus Kathodenstrahlröhren, welchen sie schlauerweise auch «WilliamsKilburn tube» nannten. Die Williams-Kilburn-Röhre war der erste gute Computerspeicher. Sie führte erfolgreich ein 17 Zeilen langes mathematisches Programm von Kilburn aus. Dieser revolutionäre elektronische Speicher konnte 2048 Bit speichern. Ebenso kurzlebig wie seine Technologie war seine Speicherresistenz von nur 15 Minuten. 20sek.ch Selectron, 1946 • • • • • • • 256 Bit (4096 Bit) Daten als Leuchtpunkte Auslesen = Elektronen-Emission messen ständiger Refresh notwendig Spannungen kleiner 1000V im Auftrag von John von Neumann entwickelt teuer und fehleranfällig 20sek.ch Gefangenendilemma, 1946 Möglichkeiten: - Beide schweigen: je 2 Jahre - Der eine sagt aus, der andere schweigt: 1 Jahr, 6 Jahre - Beide sagen aus: je 4 Jahre Stanislav Ulam John von Neumann Ausgangslage: Zwei Gefangene Gemeinsame Straftat Getrenntes Verhör Keine Möglichkeit, sich abzusprechen Was passiert, wenn man das Spiel fortlaufend wiederholt? Nur wer von Anfang an kooperiert, kann dauerhaft gewinnen. Nicht kooperieren wird aber kurzfristig belohnt. Basiert auf der Spieletheorie von von Neumann und diente als Basis zur 20sek.ch Berechnung von Strategie-Simulationen im Kalten Krieg. Curta mech. Rechenmaschine 1947 – 1971 Einer der letzten mechanischen Rechner - seitlich den Wert einstellen - eine Drehung - Resultat wird zu Anzeige oben auf Trommel addiert - Multiplikation = mehrfache Drehung - x10, x100, … Übersetzungsänderung durch schrittweise Verdrehung des geriffelten Oberteils Die Curta wurde in Lichtenstein produziert. Bug, 1947 Das Knistern und Rauschen bei Telefongesprächen wurde schon seit dem 19. Jahrhundert den kleinen Wanzen zugeschrieben, welche über die Kabel kriechen! Es war jedoch Grace Hopper, welche im September 1947 einen Rechenfehler auf eine tote Motte in einem der Relais des verwendeten Mark II Aiken Relais Computers zurückführte. Die Motte wurde entfernt und zur Dokumentation ins Computerlogbuch eingeklebt. Seither werden Fehler in Computerprogrammen Bug (Wanze) genannt. 20sek.ch IBM SSEC, 1947 Selective Sequence Electronic Calculator Aus 22’500 Röhren und 21’400 Relais gebauter Hybridcomputer, welcher einen 18*19 Meter grossen Raum füllte. Wurde unter anderem zur Berechung von Tabellen der Mondlaufbahn verwendet. Die dazu notwendigen 22’000 Operationen erledigte er in nur sieben Minuten. Im Hintergrund sieht man drei Einheiten mit Punch Tapes (Lochstreifen-Bänder).20sek.ch Transistor, 1947 • Ein kleiner Strom (B) kann in einem Transistor einen grossen Strom (C->E) steuern • 1933 erster Feldeffekttransistor • 1947 Bell Labs, Demonstration eines Bipolartransistor (npn) • 1948 Begriff «Transistor» • Ab 1955 breitere Verwendung • Schaltzeiten <= Mikrosek. 20sek.ch Kybernetik – Norbert Wiener • "Cybernetics or Control and Communication in the Animal and the Machine“, 1948 • Steuerung und Regelung von Maschinen, lebenden Organismen und sozialen Organisationen • "die Kunst des Steuerns“ 20sek.ch Mathematical Theory of Communication, 1949 Warren Weaver Claude Shannon • Das Prinzip der Informationsübermittlung beinhaltet immer einen verrauschten Übertragungskanal. • Das Mass der Information bezieht sich auf die Wahrscheinlichkeit des Auftretens bestimmter Zeichen. • Der Sender codiert Information, der Empfänger decodiert. • Bei zwei Zuständen kommt einer mit 50% Wahrscheinlichkeit vor. 20sek.ch George Orwell’s «1984», 1949 • Kritischer Roman über einen totalitären Präventions- und Überwachungsstaat im Jahre 1984 • Vom Big Brother geführte Parteielite unterdrückt die breite Masse des Volkes von ‘Ozeanien’, welches im Krieg steht • Die Gedankenpolizei überwacht die gesamte Bevölkerung allüberall, ‘Big Brother is watching you’ (Videoüberwachung, Polizeistreifen, Nachbarn, Kollegen) – Niemand weiss genau, wann und wo er überwacht wird • Schon der Wunsch zum Widerstand gegen den Staat ist ein Gedankenverbrechen • Im Ministerium für Wahrheit werden Zeitungsberichte und Dokumente fortlaufend der aktuellen Parteilinie angepasst (Geschichtsfälschung) 20sek.ch Pilot ACE, 1950 Automatic Computing Engine Alan Turings Implementation seiner Turing Maschine. 1450 Röhren, die Möglichkeit 12’288 Bit in Quecksilberverzögerungsspeichern mit 1 MHz zu verarbeiten und Fliesspunktarithmetik machten ihn zum damals schnellsten Computer. Die Colossus und viele Bereiche der Zusammen-arbeit von Alan Turing und John von Neumann im zweiten Weltkrieg waren bis in die Siebziger Jahre geheim oder sind bis heute nur grob bekannt. Der Pilot Ace war somit offiziell lange der erste Computer von Alan Turing. 20sek.ch ENIAC Wettervorhersage, 1950 Flussdiagramm der Berechnung Jules Charney, Ragnar Fjortoft und John von Neumann verwenden den ENIAC um erstmals mit einem Computer eine Wettervorhersage zu berechnen. Sie teilten dazu Nordamerika in 19 x 16 (=304) 750 km grosse Quadrate ein und berechneten innerhalb eines Tages eine 24h Vorhersage. Für die Berechnung wurden 25’000 Lochkarten benötigt. Das Handling der Karten benötigte die meiste Zeit. John von Neumann (sinngemäss): «Die Fähigkeit das Klima zu beeinflussen wird einem Staat mehr Macht geben als jede nukleare Waffe»1! 20sek.ch Turing Test, 1950 Wenn ein Mensch durch Fragestellen anhand der Antworten nicht festellen kann, ob er sich mit einer Maschine unterhält, hat er es mit künstlicher Intelligenz zu tun! – Adam Turing 20sek.ch 1024 Bit Ferritkernspeicher, 1950 «magnetisch» 50 kHz bis 3 MHz; genügend starker Strom erzeugt Magnetfeld und speichert Zustand im Kern; Matrixanordnung – 2 Drähte mit halbem Strom ermöglichen direkte Adressierung (X,Y). Auslesen mit Leseleitung, welche Signalauschlag zeigt, wenn das Magnetfeld ändert. Zum Auslesen muss man schreiben! Bis Ende 1970er Jahre aktuell. 20sek.ch Zufallszahlen, 1951 Quadrat Zyklus seed seed Von Neumanns Quadratmittengenerator erzeugt, ausgehend von einer Seed Zahl, zwar auf den ersten Blick schöne Quadratzahlen, allerdings wiederholt sich deren Reihenfolge spätestens ab der hundertsten Zahl. Periodische Zufallszahlen sind nicht brauchbar! Dies bewog John von Neumann zu folgendem Zitat: "Jedermann, der Zufallszahlen mit einer arithmetischen Methode erzeugen will, ist nicht ganz bei Trost." 20sek.ch Postsortierung, 1951 • Auch noch 1951 wird Post von Hand sortiert, Los Angeles • vorne Grobsortierung, hinten Feinsortierung 20sek.ch Whirlwind Computer, 1945-52 Computer, der die US-Navy für einen Flugsimulator bauen liess. Erstmals lauffähig 1951. Bahnbrechend waren sein Röhrenbildschirm, Lichtgriffel und der Magnetkernspeicher. Er bestand aus 5’000 Röhren und 11’000 Halbleiterdioden. Entwickelt am MIT, war er der erste Rechner, welcher kontinuierlich parallele Eingaben verarbeiten sollte. 20sek.ch UNIVAC, 1951 Der UNIVAC war nach Zuses Z4 der zweite kommerzielle Computer der Welt. Er wurde von John Presper Eckert und John W. Mauchly entwickelt und war der Erste, welcher Magnetbänder zur Massenspeicherung verwendete. 1952 berechnete er aus 7% der abgegebenen Stimmen erstmals eine Wahlhochrechnung und Dwight D. Eisenhower wurde tatsächlich US Präsident. 20sek.ch MANIAC, 1952 • John von Neumann und sein «high-speed» Computer • Zum ersten Mal wurden Daten und Befehle im selben Speicher verarbeitet • Von Neumann erkannte wie man Speicher konstruieren muss, damit man effizient rechnen kann • In den schräg angeordneten Zylindern stecken Williams Killburn Röhren (Speicher) 20sek.ch • 35 kW, 2400 Röhren, Addition in 80 Millisekunden 6x6 = Los Alamos Chess MANIAC Verwendung Berechnungen für die Wasserstoffbombe. Erster Computer der ein Schachspiel gegen einen Menschen gewann. Barricellis Simulation eines 5 kB grossen Universums. Strömungs- und Schockwellenberechnungen. 20sek.ch Wettervorhersagen und erste Klimamodelle. Assembler, 1952 Gemäss dem Konzept der Turing Machine arbeitet ein Computer fortlaufend Daten aus seinem Speicher ab. Diese Daten haben die Form binärer Zahlen (Gruppen von 0,1), welche direkt den Schaltbefehlen der Hardware entsprechen. Mit der Zeit verwendete man Hexadezimale Zahlen (Ziffern 0-9, A-F; Werte 0-216 =0-255) zur Darstellung des Programmcodes. Das war immer noch sehr unübersichtlich: 21 00 10 11 00 20 19 22 00 30 25 Mit Assembler gab man nun jeder Befehlszahl ein Codewort, damit Programme lesbarer wurden. Die Befehle entsprachen den Funktionen des jeweiligen Rechenwerks: Code 21 00 10 11 00 20 19 22 00 30 25 END Assembler Befehle, Werte LD HL,1000H LD DE,2000H ADD HL,DE LD (3000H),HL # lade 1000 ins HL Register # lade 2000 ins DE Register # addiere HL,DE # lade HL Register in Speicheradresse 3000 # ENDE Zunächst mussten Assembler Programm noch von Hand in Maschinencode übersetzt und dann auf Lochkarten gestanzt werden. Link 1 20sek.ch A-0 Compiler, 1952 Grace Hopper entwickelte ein Programm, das symbolischen mathematischen Code in ausführbaren Maschinencode übersetzte. Die Grundidee war, vorhandene Rechencodeblöcke im Speicher zu ordnen und nach Bedarf über ihre Adresse aufzurufen. Die Neuerung wurde mit Skepsis aufgenommen, da man sich gewohnt war, Einzelrechnungen auszuführen. IBM 701 mit Stappelverarbeitung, kein Betriebssystem 20sek.ch Lochkartenleser verabeitet Karten mit Rechenschritten. Während der zugewiesenen Rechenzeit konnte man seinen Lochkartenstappel durchrechnen lassen Theseus, 1952 Claude Elwood Shannon bringt der künstlichen Maus Theseus bei, einen Weg durch ein Labyrinth zu suchen. Anschliessend findet Theseus selbständig und direkt den Weg. Die relaisbasierte Logik speicherte sich die erfolgreichen Abzweigungen und konnte sie danach20sek.ch wiedergeben. TRADIC, 1954 TRAnsistor DIgital Computer, US Air Force • Ziel: leichtere Computer bauen, welche in ein Flugzeug passen • 700 Transistoren, 10’000 Dioden, 1 MHz, 100 Watt • ähnliche Prototypen ab 1953 auch in Grossbritannien 20sek.ch Allan Turing nimmt sich das Leben, 1954 Die britischen Behörden verhafteten Turing im Jahr 1952. Homosexuelle Handlungen waren in Grossbritannien bis 1967 strafbar. Er wurde vor die Wahl gestellt: Entweder Gefängnis oder Umerziehung. Notgedrungen entschied er sich für letzteres. Er musste sich einer Hormontherapie unterziehen und wurde chemisch kastriert. Sein Leben wurde zur Hölle gemacht, und am 7. Juni 1954 beging er, psychisch gebrochen, mit 42 Jahren Selbstmord. Ein vergifteter Apfel lag neben seinem Leichnam. 20sek.ch Hmmm…? Monte Carlo Simulation DARTS=1000000 hits = 0 throws = 0 for i in range (1, DARTS): throws += 1 x = random() y = random() dist = sqrt(pow(x, 2) + pow(y,2)) if dist <= 1.0: hits = hits + 1.0 # hits / throws = 1/4 Pi pi = 4 * (hits / throws) print "pi = %s" %(pi) ---$ monte-carlo-pi.pseudo pi = 3.1422991423 Mit häufig durchgeführten Zufallsexperimenten kann man die Wahrscheinlichkeit eines Zusammenhangs feststellen. So zum Beispiel stehen die roten und schwarzen Punkte im selben Zusammenhang wie die durch das Kreissegment geteilten Flächen, woraus man 𝜋 (𝑝𝑖) berechnen kann. Zu den Pionieren der Monte-Carlo-Methode in den 1940er Jahren gehören Stanislaw Ulam, Nicholas Metropolis und John von Neumann. 1945 wurde in Santa Monica die RAND Corporation gegründet, welche schon bald zum Spezialisten für die Erzeugung von künstlichen, wirklich zufälligen Zufallszahlen wurde. 20sek.ch RAND Corporation “A Million Random Digits with 100,000 Normal Deviates” Die RAND Coorporation, ein technisch-militärischer US Thinktank, benötigte unter anderem für seine Kriegssimulationen möglichst zufällige Zufallszahlen. So verwendeten sie ein elektronisches Rouletterad, um effizient viele Zufallszahlen erzeugen zu können. Die 1’000’000 Zufallszahlen wurden als Buch veröffentlicht. 20sek.ch Oprema, 1955 Optiken Rechen Maschine in Jena (DDR) • • • 240 Quadratmeter, 17’000 Relais, 500 km Kabel Reduzierte Berechnung von 1 Stunde auf Sekunden Relais aus der Nachrichtentechnik (Telefonzentralen) 20sek.ch Ermeth, 1956 • 1948 bis 1957 an der ETH Zürich entwickelt • 1’500 Röhren • 10’000 Wort Magnettrommelspeicher • Lochkarten • 30 kW • Von Neumann Architektur 20sek.ch IBM 305 RAMAC, 1956 erster Computer mit Festplatte • • • • • 20sek.ch 4 MB Diskspeicher 1200 RPM 50 Platten 1 Arm Random Access Method of Accounting and Control Royal Mc Bee LGP-30, 1956 erster Desktop Computer Loc. 0000 0001 0002 0003 0004 0005 0006 0007 0008 0009 0010 0011 0012 Instr. B 0010 A 0011 C 0012 B 0010 S 0011 M 0012 M 0009 C 0012 Z 0000 Pi R r Comments R to Acc Add r to Acc Store R+r and clear Acc R to Acc Subtract r from Acc to give R-r Multiply R-r by R+r Multiply by Pi to give Area Store Area Halt { Storage of } { data as } { binary numbers } { Working storage } {Source} • $ 40’000 • 31 Bit Words; 4096 word drum memory; 113 Röhren; 1450 Dioden; 16 Befehlswörter; • preiswerter technisch-wissenschaftlicher Rechner 20sek.ch Sensorama, 1956 Morton Hellig arbeitet an einem Gerät für multisensorische, künstliche Erlebnisse. Für einen viertel Dollar konnte man verschiedene zweiminütige 3D Filme erleben. Zur Auswahl standen ein Motorradrennen, eine Buggyfahrt durch Sanddünen, ein Helikopterflug und eine Bauchtanzvorführung. Die Technik basierte zwar noch auf Filmaufnahmen, zeigte aber sehr schön, die Grundidee der virtuellen Welten. Das Sensorama bildet die Basis für Computergraphik, Animation und virtuelle Welten. 20sek.ch Transatlatisches Telefonkabel, 1956 Das erste Transatlantikkabel, über welches Sprache übermittelt wurde, verlegte man 1956. Es verband New York mit Schottland. Das Verlegen von Unterwasserkabeln war gegenüber dem neu erfundenen Funk sehr kostspielig. • Kabel gehörte AT&T • 100 Verbindungen gleichzeitig • Datenrate: 500 kbit/s 20sek.ch Singularität, ~1956 Neuman zu Ulam: «Die Interessen der Menscheit werden sich verändern. Die wissenschaftliche Neugier wird enden und komplett neue Dinge werden nach Erreichung der Singularität die Menschen in Zukunft beschäftigen.» (Tribute to JvN; Teil2, Seite 5) Stanislav Ulam John von Neumann „Eine ultraintelligente Maschine sei definiert als eine Maschine, die die intellektuellen Fähigkeiten jedes Menschen, und sei er noch so intelligent, bei weitem übertreffen kann. Da der Bau eben solcher Maschinen eine dieser intellektuellen Fähigkeiten ist, kann eine ultraintelligente Maschine noch bessere Maschinen bauen; zweifellos würde es dann zu einer explosionsartigen Entwicklung der Intelligenz kommen, und die menschliche Intelligenz würde weit dahinter zurückbleiben. Die erste ultraintelligente Maschine ist also die letzte Erfindung, die der Mensch zu machen hat.“ Irving J. Good 20sek.ch John McCarthy prägt an der Dartmouth Conference den Begriff Artificial Intelligence (AI). Er geht davon aus, dass die Aspekte des Lernens und die Eigenschaften des Erkennens/Intelligenz so beschrieben werden können, dass man Maschinen beibringen kann, selbstständig mit Sprache umzugehen. Die Wissenschaftler um McCarthy versuchten in den 2 Monaten der Konferenz die Frage zu klären, ob es möglich ist, eine wirklich universale Turingmaschine zu bauen, welche nicht nur rechnen kann, sondern den Fähigkeiten des menschlichen Hirns wirklich nahe kommt. Viel erreicht hat man bei der Konferenz nicht. Hauptsächlich blieb die Erkenntnis, dass AI komplizierter ist als erwartet. 20sek.ch Chomsky Hierarchie, 1956 Reguläre Sprachen können von endlichen Automaten, kontextfreie Sprachen von (nichtdeterministischen) Kellerautomaten, kontextsensitive Sprachen von linear beschränkten Turingmaschinen und rekursiv aufzählbare Sprachen von allgemeinen Turingmaschinen erkannt werden. Avram Noam Chomsky (MIT) erklärt die Unterschiede zwischen «natürlichen (menschlichen) und regulären (Programmiersprachen)» Sprachen. 20sek.ch Casio 14-A, 1957 • Erster vollelektrischer Relais Rechner • Erstes Produkt der Firma Casio • 342 Relais • 14 Stellen • «kaufmännischer Taschenrechner» 20sek.ch Odhner Arithmometer 5321 5 3 2 1 Obwohl es nun erste elektronische Rechner gibt, sind sie noch lange kaum verbreitet. An den meisten Orten (Ingenieurbüros, Buchhaltung, Banken, etc.) wird primär noch bis mitte 1970er Jahre im Kopf und mit mechanischen Rechnern (wie diesem 1950 gebauten) oder Rechenschiebern gearbeitet. 20sek.ch Fortran, 1957 erste höhere Programmiersprache Handbuch Neuerung: lesbarer Code Nachteil: braucht viel Speicher andere frühe Sprachen: LISP, COBOL, ALGO 20sek.ch Erste planare Integrierte Schaltung 2N1613 Planar Transistor 1957 1959 1960 In diesem Jahr gründen «die verräterischen Acht» in Kalifornien die Firma Fairchild, welche sodann die Methoden zur industriellen Halbleiterproduktion entwickeln und optimieren wird. Fairchild ist die Mutter der Halbleiterindustrie, aus ihr entstanden mehr als 90 andere Halbleiterfirmen. 20sek.ch , 1957 Ken Olson gründet die Firma Digital Equipment Computer, welche zunächst einfache Elektronikmodule wie Inverter oder Addierer baut. Aus diesen Modulen bauen sie bald immer komplexere Computer wie die spätere PDP-11 (>600’000 Stk.) und entwickeln die dazu notwendigen Betriebssysteme wie RSX-11A oder VMS. Digital wird immer wieder neue Technologien zur Marktreife bringen und wird so 1987 zur weltweiten Nummer zwei im Computermarkt hinter IBM. 1998 wird Digital von Compaq aufgekauft, welche ihrerseits 2002 von Hewlett-Packard geschluckt 20sek.ch wird. Transistor Logik • Beispiel Flip-Flop • E Eingang • A Ausgang Anstelle von Relais kann man für ein Flip-Flop auch kleine stromsparende Transistoren verwenden. Das Flip-Flop ist eine bistabile Kippstufe, welche ein Eingangssignal (bei E1) solange speichert, bis es durch ein erneutes Signal (bei E1) wieder gelöscht wird. Das Flip-Flop ist ein Ein-Bit-Speicher. 20sek.ch Integrierte Schaltungen, 1958 (IC = Integrated Circuit = Chip) • Jack Kilby sieht Halbleiter als Lösung den Verdrahtungsaufwand von Computern zu reduzieren («Tyranny of numbers») • 1958 zeigt er eine integrierte Flip-Flop Schaltung als Labormodell • breitere industrielle Anwendung von Chips ab 1965 = = als CHIP Bauteil 20sek.ch Cora 1, 1957 Contraves Rechenanlage • Entwicklung ab 1957 • Verkauft ca. 60 Stk. ab 1960 • Transistorschaltungen, Kernspeicher • Lochkarten • Peter Tóth Bewies, dass Echtzeitsteuerung eines Feuerleitsystems mit Hilfe eines Digitalrechners möglich ist. 20sek.ch IBM AN/FSQ-7, 1958 Sage [Semi-Automatic Ground Environment] • grösster Computer • je 55’000 Röhren • 75’000 Befehle/Sek. • 2 CPU • 275 Tonnen • je 3 MW Amerikanisches Luftabwehrsystem 22x 20sek.ch next page: inside Kelvin-Hughes Projector Main-Frames Maintenance and Programming Computer-Ebene mit Rinkernspeicher (rechts) 20sek.ch Tennis for two, 1958 Analogrechner? Digitale Logik ist gut, aber Analoge ist (noch) schneller! 20sek.ch Hagelin CD-57, 1959 • letztes rein mechanisches Chiffriergerät der CH-Firma Hagelin, heute cryptoag.ch • polyalphabetische Substitution 20sek.ch PDP-1 von DEC, 1959 Programmed Data Processor 1 • Transistoren, 18 Bit • Tastatur, Lochstreifen, Lichtgriffel • Bildschirm • Assembler • Ein-Mann Bedienung, interaktiv • 250’000 $ • Space Wars (graphisches Spiel) 20sek.ch Simulation, 1959 Raumkapsel Simulator in Analogrechnertechnik zur Simulation der Kapselsteuerung während ersten bemannten Parabelflügen. Mathematische Berechnungen (Addition, Integration, Differenzierung) mittels fest verdrahteter Transistorelektronik. 20sek.ch Bell EAI 231R Analog Computer Lochkarten, 1959 Lochkarten waren dazumals das am stärksten verbreitete Speichermedium für Computer. In diesem Raum des amerikanischen Staatsarchivs lagern pro Karton 2000 Lochkarten. 20sek.ch Nikita Chruschtschow @ IBM, 1959 Nikita Chruschtschow besuchte 1959 zur Entspannung der politischen Beziehungen die Vereinigten Staaten. Unter anderem durfte er auch die IBM Firmenzentrale in San Jose besichtigen. Nach einer Führung durch die Produktionshallen für Computer, wurde das Mittagessen im firmeneigenen Selbstbedienungsrestaurant eingenommen. Chruschtschow war davon mehr beeindruckt als von den Computern und ordnete an, dass solche Restaurants auch in den russischen Produktionsstätten eingeführt werden sollen! Stark entäuscht war er anschliessend, weil ihm der Besuch des Disneylands aus Sicherheitsgründen verwehrt wurde. Diese Enttäuschung hatte vielleicht sogar Einfluss auf den weiteren Verlauf des Kalten Krieges. use US Proxy 20sek.ch Wiki: CORDIC, 1959 Der CORDIC-Algorithmus wurde 1959 von Jack E. Volder präsentiert. In der ursprünglichen Version war es damit möglich, trigonometrische Funktionen wie Sinus, Cosinus und Tangens sowie die Multiplikation und Division von Zahlen allein durch die in digitalen Schaltungen einfach realisierbaren Additionen und Schiebeoperationen (engl. shift-andadd operations) zu bilden. Schiebeoperationen zur Zahlenbasis 2 sind in digitalen Schaltungen sehr leicht durch entsprechende Verschaltung realisierbar. Volders Motivation war der Ersatz der üblichen und fehleranfälligen analogen Navigationsrechner in Convair-B-58-Bombern durch digitale Rechner zur genauen Positionsbestimmung. Die Anforderung war die Positionsberechnung der mit Überschallgeschwindigkeit fliegenden Bomber in Echtzeit über einer vereinfacht als kugelförmig angenommenen Erdoberfläche. 20sek.ch Quicksort, 1960 • nach dem Prinzip teile und herrsche, Antony Hoare 20sek.ch • avg.: O(n log n) max: O(n2) IBM Sabre, 1960 Die technischen Entwicklungen des SAGE Systems führten zum Einsatz der ersten Computer in der kommerziellen Luftfahrt. Sabre war ein computerbasiertes Flugbuchungssystem, entwickelt für American Airlines. Eingeführt im Jahr 1960 sind seine Grundkonzepte immer noch20sek.ch in heutigen Systemen zu finden. 20sek.ch Information, 1961 Grundelemente des Universums: Information Energie Materie Norbert Wiener: "Information ist Information, weder Materie noch Energie. Kein Materialismus, der dies nicht berücksichtigt, kann heute überleben.« Cybernetics, Second Edition 1961, Seite 162, (first edition 1948). 20sek.ch Erste Betriebssysteme 20sek.ch CTSS 1961 Compatible Time-Sharing System (CTSS) = Computer + Betriebssystem Entwickelt am Massachusetts Institut für Technologie Erlaubte mehreren Benutzern, gleichzeitig Programme auszuführen, die teure Rechenzeit konnte so besser genutzt werden. Lief auf einem IBM 7094 Mainframe20sek.ch mit 32’786 36 Bit Worten (~13 kB). DECUS User Gruppe, 1961 • freier Softwaretausch • Quelltext mitveröffentlichen • Jeder soll Teil haben und Verbesserungen einbringen können. • https://en.wikipedia.org/wiki/DECUS • http://www.decuslib.com/ download • PDP11 Software: http://pdp-10.trailing-edge.com/ Unimate, 1961 Einer der ersten Industrieroboter wurde von General Motors zur Autoproduktion verwendet. 20sek.ch Telefunken TR4, 1962 • 5 Mio D-Mark, bis 1967 23 Stück gebaut • Halbleiter Digitalrechner • 28’762 Worte Ferritkernspeicher, 4096 Worte Festwertspeicher • 7 Bandlaufwerke • 48+2 Bit Architektur, 2 MHz, 2000 Watt 20sek.ch Microcomputer, 1962 Die maximal 800 in Bereitschaft gestandenen Minuteman I Interkontinentalraketen mit Atomsprengköpfen der USA, waren mit den ersten Boardcomputern bestückt, welche eine Rakete autark (ohne korrigierende Steuerbefehle vom Boden) steuern konnten. Dies waren damals die kompaktesten Rechner, sie förderten stark die Technologie der Microelektronik, aus welcher später die ersten Microcomputer entstanden. 20sek.ch Intergalactic Network, 1962 J.C.R. Licklider • Licklider erkannte dank Erfahrungen mit dem PDP-1 Computer die Kraft der Minicomputer. • Er veröffentlichte 1962 verschiedene Memos unter dem Titel «Members and Affiliates of the Intergalactic Computer Network», in welchen er die Vision von global vernetzten Computern, mit welchen jedermann kommunizieren oder auf Daten zugreifen kann, beschrieb. • Licklider war der erste Leiter des DARPA Forschungsprogramms, das später die notwendigen Technologien entwickelte. • Licklider und Robert Taylor publizieren 1968 den Artikel «The Computer as a Communication Device», in welchem sie die Vorzüge eines universellen Netzwerks, über welches man schliesslich nicht nur Daten übertragen werde, sondern dank Interaktion in der virtuellen Community mehr erreichen kann als als einzelnes Individuum, erklärten. Weiter spekulierten sie über die zukünftige Arbeitsteilung zwischen Mensch und Maschine. «Men will set the goals and supply the motivations, of course, at least in the early years. They (the computers) will formulate hypotheses and serve as evaluators.” 20sek.ch РУССКИЙ To English, ~1962 ALPAC Report: 3:44 Der britische Wissenschafter McDaniel schätzt, dass seine Computer innerhalb von 5 Jahren in der Lage sein werden, bis zu 2 Millionen Wörter pro Stunde von Russisch auf Englisch zu übersetzen. Das wäre genug, um im laufenden Kalten Krieg die Übersetzer der Geheimdienste durch Maschinen zu ersetzen und alle verfügbaren russische Quellen zeitnah zu übersetzen. 1966 wird der ALPAC Report die grossen Hoffnungen im Bereich der künstlichen Intelligenz für lange Zeit einfrieren (AI Winter). 20sek.ch Anita C/VIII, 1963 erster kommerzieller elektronischer Rechner • Massenproduktion • 2’700 $ • 177 Thyratron Röhren 20sek.ch Sketchpad, 1963 Ivan Sutherland entwickelt das erste Freihand-Eingabegerät für Computer an einer TX-2 Console des MIT in Massachusetts. Es stellt eines der 20sek.ch Elemente von Memex dar, der Arbeitsplatzvision von Vanevar Bush. RAND Tablet, 1964 Die RAND Coorporation entwickelt das erste Tablet mit Stifteingabe. Darauf beginnen viele Projekte, sich mit der Erkennung von Zeichen, welche von Hand eingegeben werden, zu beschäftigen. 20sek.ch Friden C-130, 1964 • • • • • 20sek.ch erster Transistor-Tischrechner 2’100 $ Dioden-Transistorlogik Nickel-Draht-Speicher 666 kHz Clock IBM 360, 1964 «Mainframe» Lochkartenleser mit Programmcode. Während der zugewiesenen Rechenzeit konnte man seinen Lochkartenstappel durchrechnen lassen Magnetbänder für Massendaten Kommerzieller Rechner für kaufmännische und naturwissenschaftliche Zwecke, gebaut in Transistorlogik zunächst mit 4 kB später 6 MB Speicher. Das OS/360 Betriebssystem diente zum Lesen und Starten von Code ab Lochkarten. 20sek.ch ESER, (1969) Einheitliches System Elektronischer Rechentechnik • Der EC 1035 war Nachbau des IBM 360 • Standort DDR 20sek.ch Rechenmaschinen ersetzen Menschen ab 1960er verstärkt • Bisher wurden Computer primär zu militärischen oder wissenschaftlichen Zwecken eingesetzt. • Nun verstärkt für einfache mathematische Aufgaben in der Wirtschaft: – Addition, Subtraktion, Multiplikation, Division – Verwaltungsaufgaben – Buchhaltungsaufgaben – Flugbuchungssysteme 20sek.ch Baltimore Social Security Office 1965 20sek.ch Quick Count, 1965 Mit Quick Count konnten die amerikanischen Militärs schnell berechnen, wie viele zivile Opfer ein Nuklearschlag in Europa fordern würde. Nach der Eingabe des Waffentyps, Zielen, Windverhältnissen und Bevölkerungsdichten in den IBM 7090 Computer, spuckte die von der RAND Coorporation entwickelte Software Graphen und Tabellen mit Zahlenmaterial zu den zu erwartenden Opfern aus (Command & Control, p352). 20sek.ch Early Bird, 1965 Der Intelsat F-1 oder Early Bird wie er von der Presse genannt wurde, war der erste kommerzielle geostationäre Fernsehsatellit. Er wog 35 kg und konnte mit seinen 6 Watt Sendeleistung im 50 MHz Bereich entweder eine Fernsehsendung oder 240 Telefongespräche übertragen. 20sek.ch Sword of Damocles, 1965 • Ivan Sutherland, Doug Sproull • Darstellung von 3D Gittergrafiken • Kopfbewegungen verändern das Bild 20sek.ch MULTICS 1965 • Vorgänger der UNIX Betriebssysteme • IBM Mainframe waren Batchverarbeiter (Stappel von Lochkarten durchrechnen, kein Betriebssystem) • Time Sharing Systeme erlaubten mehreren Benutzern auf einer CPU gleichzeitig Eingaben zu tätigen und Programme laufen zu lassen • Wurde auf einem GE-645 Mainframe entwickelt • Es gab weltweit 80 Installationen, die letzte noch im Jahr 2000 20sek.ch for MULTICS 20sek.ch MULTICS - the first seven years =============================== Why are we reading this paper? MULTICS is the origin of many of the ideas in today's OSes UNIX was in many ways a reaction *against* MULTICS. Should ask: - What did UNIX appropriate from MULTICS and why? - What did UNIX reject from MULTICS and why? The plan for next two lectures: - Today, talk about MULTICS and how it led to UNIX - Wednesday: Original UNIX developers reaction to what UNIX became In the early days, computers ran in batch mode One job at a time; job had complete control over computer MIT had an IBM 7090, but had to share with other universities & IBM - President of IBM allegedly liked yacht racing - a Special deck probably computed yacht handicaps - Operators had to run it immediately upon request Around 1959, McCarthy/Teager started experimenting with "time stealing" Some job is running on computer Important professor submits quick job Write current job's state out to tape Run important job Restore state of interrupted computation Note this used interrupts! Collected typed characters while executing a batch job Teager convinced IBM to make hardware modifications like memory protection Continue at: http://www.scs.stanford.edu/nyu/04fa/notes/l4d.txt 20sek.ch Erster programmierbarer 16 Bit Rechner, 1966 Der HP 2116A verarbeitete 4096 16 Bit Worte in 2 µs. Das Basismodell kostete 9’950 $. 20sek.ch ASR-33 Teletype • User Interface - ‘Terminal’ • Ausgabe fortlaufend auf Papier • Vorläufer von Bildschirm & Tastatur • z.B. für HP 2116A • Lochstreifenschreiber, links • Um damit Dateien editieren zu können, wurde von Ken Thompson der zeilenorientierte Texteditor ed entwickelt. • Ed wurde später durch den komfortableren seitenorientierten Texteditor vi verdrängt. 20sek.ch Tridac, 1965 Three Dimensional Analogue Computer Solving problems of fligth (England) 20sek.ch 20sek.ch Verdrahtung der Bauteile = Programmieren => Patchpanel Analog/Hybrid Computer 1965 Beispiel Federdämpfung Elektronische Bauelemente setzen mathematische Formeln in Echtzeit um. 20sek.ch benötigte Bauteile 20sek.ch PDP-8, 1965 «bezahlbar, klein, sexy» • Der erste bezahlbare Minirechner • 1970: 6’500 $ • 12 bit, 660 kHz, 4096 Worte im Speicher • Magnetkernspeicher • 8 Befehle, 2 Register • Omnibus Erweiterungsslots • Verkauft: 18’000 Stück • DEC Digital Equipment Corporation wurde zweitgrösste Computerfirma 20sek.ch CTRL-C und Cluster DEC TOPS-10 TOPS-10 (Timesharing Operating System 10) war ein interaktives Multiuser-Betriebssystem der Firma Digital Equipment Corporation (DEC) für die ebenfalls von DEC hergestellten PDP-6 und PDP-10Rechner. Die erste Version von TOPS-10 war Version 1.4, die 1964 vorgestellt wurde. Seit der ab 1967 verfügbaren Version 2.18 unterstützte TOPS-10 auch die PDP-10. Mit der 1972 vorgestellten TOPS-10 Version 7.0 und höher konnten mehrere PDP-10-Rechner zu Symmetrischen Multiprozessorsystemen von bis zu 8 Rechnern (Cluster) zusammengeschlossen werden, die ununterbrochenen Betrieb trotz eventueller Hard- oder Softwareausfälle garantierten (Features). 20sek.ch Raytheon RC1033, 1966 VCC D 3 1 2 GND ca. 3 mm Beispiel einer der ersten integrierten Schaltungen. 20sek.ch Fairchild µA709, 1965 Operationsverstärker aus 15 bipolaren Transistoren und 15 Widerständen, 15 µm Strukturbreite, Verstärkungsfaktor 70V/mV, designed von Robert Midlar. Der Vorgänger µa702 bestand noch aus 9 Transistoren und 11 Widerständen. 20sek.ch Anwendungsbeispiel: Signalverstärkung Cogito 240SR, 1966 • • • • • • • 20sek.ch elektronischer Tischrechner Transistor Logik Fliesspunktzahlen $ 2000 480 Bit Delay Line Speicher Designt von Stanley P. Frankel Frankel kam bereits im Manhattanprojekt (1942) mit IBM Tabulatorrechnern in Kontakt und vernächlässigte für eigene Spielereien gerne die Arbeit an den Bombenberechnungen. Cora 2, 1966 Erkennung von Flugobjekten auf Radarbildern und automatische Ausrichtung der Flak. • Entwicklung ab 1966 • DTL-Schaltkreise (DiodenTransistor-Logik) • Kernspeicher • Ada Programmiersprache • Ab 1970 bis heute für Skyguard Feuerleitsystem eingesetzt 20sek.ch Moore’sches Gesetz 1965 Dr. Gordon Moore, der Chef von Robert Widlar bei Fairchild postuliert im Electronics Magazine: «Die Komplexität für Chips mit minimalen Herstellungskosten wächst grob mit dem Faktor zwei in jedem Jahr.» Das war zwar nicht das erste Mal, dass diese Idee formuliert wurde, jedoch war Moore der Erste, der in die Zukunft schaute und voraussagte, dass dieses Wachstum zehn Jahre so bleiben werde und so 1975 Chips mit 60’000 Komponenten existieren würden. Moore gründet später mit Robert Noyce die Firma Intel und korrigiert 1975 seine Aussage auf: «Verdoppelung der Komplexität alle zwei Jahre». Diese zweite Aussage wird später von Intel als Moore’sches Gesetz vermarktet! [c’t 2015,10,S.72] 20sek.ch Moore’sches Gesetz, 1965 20sek.ch Eine der vielen Auslegungen des Gesetzes. 1940/1966 veröffentlicht Die Einzelteile einer komplizierten Machine müssen selber nicht kompliziert sein. Wenn eine Maschine selber einfache Teile reproduzieren kann, kann sie auch noch kompliziertere und somit bessere Maschinen durch Evolution entwickeln. So wie sich biologische Zellen reproduzieren, können sich auch Maschinen reproduzieren. 20sek.ch ELIZA, 1966 ELIZA, eine künstliche Gesprächspartnerin, wurde von Joseph Weizenbaum auf einem IBM 7094 programmiert. Eingegebene Sätze werden mit einem strukturierten Wörterbuch analysiert. Auf passende Oberbegriffe werden vorgefertigte Antworten gegeben. Weizenbaum war erschüttert, wie stark die Menschen von der Intelligenz des Programms überzeugt waren, obwohl es nicht sonderlich komplex aufgebaut war. Filmtip: «Plug & Pray». 20sek.ch Joseph Weizenbaum Joseph Weizenbaum wird sich später zu einem der grössten Computerkritiker und folgerichtig zum Kritiker einer Gesellschaft, die Computer produziert und die Berechnungen der Maschinen kritiklos akzeptiert entwickeln. „Die Frage der künstlichen Intelligenz ist nach meiner Überzeugung die Kernfrage der gesamten Computerentwicklung, über die viel Unsinniges geschrieben wird: Menschliche Erfahrung ist nicht übertragbar. Menschen können lernen. Das heisst: Neues schöpfen. Nicht aber Computer. Die können lediglich Strukturen und Daten nach vorgegebenen Mustern erweitern oder verdichten.“ „Die Computerisierung des Alltags bringt am Ende nicht Kreativität, sondern die grosse Gleichförmigkeit.“ 20sek.ch „Es gibt menschliche Funktionen, die nicht durch Computer ersetzt werden sollten.“ „ Wir sollten gelernt haben, dass die Nebenwirkungen von Dingen, die wir in die Welt stellen, viel umfassender sind als die Erfindungen selbst. “ Apollo Guidance Computer 1966 • aus 4100 IC mit je einem NOR Gatter aufgebaut • 1024 Bit Ringkernspeicher (RAM) • 12 kBit (ROM) Einziger Bordcomputer Mondflug - Navigationsberechnungen - Autopilot 20sek.ch NOR Logik Flip-Flop aus NOR Gattern: NOR Gatter Schaltzustände NOR = OR + NOT S R Q1 Q2 NOT = OR = AND = Mit NOR Bausteinen kann man alle logischen Operationen bauen. 20sek.ch • speichert 1 Bit • vom Flip-Flop zum Computer Flynn Taxonomy, 1966 Single Instruction Single Data: Multiple Instruction Single Data: Single Instruction Multiple Data: Multiple Instruction Multiple Data: 20sek.ch Ahmdals Law, 1967 Gene Amdahl Abhängig von der Parallelisierbarkeit einer Aufgabe gibt es eine Optimierungsgrenze bei der Verteilung auf mehrere CPUs. 20sek.ch ILLIAC IV, 1967 SIMD Architektur, Vektorrechner 20sek.ch Der ILLIAC IV war einer der ersten Computer, der die Befehle nicht mehr einzeln nacheinander, sondern parallel mit seinen 64 CPUs (13 MHz) ausführen konnte (siehe auch Westinghouse Solomon Projekt). Aus Zeit- und Kostengründen (31 Mio. $) wurde das angestrebte Ziel von 1 GFLOPS Rechenleistung nicht erreicht. Nur ein Viertel der Recheneinheiten wurden deshalb realisiert. Die Rechenboards wurden nicht mit diskreten Bauteilen, sondern mit Chips von Texas Instruments gebaut. Neben 80 MB Harddisks war auch ein laseroptisches 1 Tbit write-only-once Speichersystem verfügbar. 1972 übernahm die NASA den Rechner und verwendete ihn für aufwändige Strömungsberechnungen. Die schnelle Bearbeitung von Vektoren erleichterte zudem die Berechnung von MonteCarloSimulationen (Link). CH Bankomat, 1967 • • • • • • 1. Lochstreifenkarte einlegen (enthält radioaktiv imprägnierte (C14) Identifikationsnummer) 2. zu Karte passende 4-stellige Geheimzahl eingeben maximal 10x SFr. 200.– abheben entwickelt wurde Barclaycash von John Shepherd-Barron für De La Rue Instruments in London engl. Bezeichnung ATM (Automatic Teller Machine) ein erster experimenteller Bankograph, von Luther George Simjian (Patent US3079603) wurde 20sek.ch bereits 1961 in New York aufgestellt Visionen, 1966-1968 Odyssey 2001 im Weltraum Der Regisseur Stanley Cubrick versucht bei seiner Darstellung der Zukunft möglichst realistische Annahmen zu treffen. Mobiler Computer und Funktelefon 20sek.ch Vision HAL9000, 1968 Odyssey 2001 im Weltraum «Hallo, ich bin der HAL9000, Computer können keine Fehler machen» Szene = Astronaut der versucht den sprechenden Computer ausser Betrieb zu nehmen, damit HAL9000 ihn nicht mehr umbringen20sek.ch kann, weil Menschen Fehler machen können! Träumen Androiden von Schafen? 1968 Thema des Romans ist die verschwimmende Grenze zwischen Menschen und (in diesem Werk biologischen) Androiden und somit die Frage, was den Menschen zum Menschen macht. Nach Philip K. Dick ist nicht die Intelligenz das Unter-scheidungsmerkmal zwischen Androiden und Menschen, sondern die Empathie, also die Fähigkeit, sich in andere Menschen einzufühlen. (Wiki) Blade Runner 20sek.ch HP 9100A, 1968 • • • • • • 20sek.ch «Personal Computer» 3 Register 1.21 Mhz 32 kBit Kernspeicher Fliesspunktzahlen diskrete Bauteile, da ICs noch zu teuer waren Militärische Anwendungen, 1968 Mündungsgeschwindigkeitsmesser FMV312, für Flugabwehrpanzer Gepard mit 35 mm Kanonen • • • • • • Elektronik als Technologietreiber wer treffen will, muss dorthin schiessen, wo das Flugzeug noch hinfliegt! dazu ist es wichtig, die genaue Geschwindigkeit zu kennen Militär als Technologietreiber für Elektronik und Computertechnik US Patent US3659201 (1969-1972) von Remo Vogelsand (CH) basiert auf digitalem Highspeed 15 Schrittzähler/Akkumulator 20sek.ch Maus Prototyp, 1968 Doug Engelbart 20sek.ch The Mother of all Demos, 1968 • Doug Engelbart zeigt NLS an der Fall Joint Computer Conference (FJCC) • unterstützt von u.a. von William K. English und Stewart Brand 20sek.ch oN Line System - graphische Oberfläche mit Fenstern - Maus - gleichzeitiges Bearbeiten eines Dokuments durch zwei Benutzer an zwei Terminals gleichzeitig - Video Konferenz - Hypertext - Remote Terminals (30 km) Copy/Paste, 1968 Doug Engelbart zeigte die Umsetzung vieler Computervisionen. Unter anderem die Computermaus und Copy/Paste, welches den Umgang mit Daten radikal verändern wird. Ab 1984 verbreitet sich dank Apple die Tastenkombination (⌘-C / (⌘-V). Liste aller demonstrierter Visionen: • • • • • • • • • • • • • • • • The personal computer for dedicated individual use all day long. The mouse. Internetworks. Network service discovery. Live collaboration and desktop/app sharing. Hierarchical structure within a file system and within a document. Cut/copy/paste, with drag-and-drop. Paper metaphor for word processing. Advanced pattern search and macro search. Keyword search and multiple weighted keyword search. Catalog-based information retrieval. Flexible interactive formatting and line drawing. Hyperlinks within a document and across documents. Tagging graphics, and parts of graphics, as hyperlinks. Shared workgroup document collaboration with annotations etc. Live shared workgroup collaboration with live audio/video teleconference in a window 20sek.ch Dynabook, 1968 Alan Kay präsentiert das Kartonmodell des Dynabooks. Die Idee war einen tragbaren, immer verfügbaren Computer zu entwickeln, welcher intuitiv zu bedienen ist, programmiert werden kann, einen Texteditor hat, grafische Bildschirmausgabe beherrscht und preiswert ist. Aus dem Konzept enstanden zunächst der Xerox Alto Computer, der erste Computer mit GUI, und die Programmiersprache Smalltalk. Erst in den 1980er Jahren erlangten Computernotebooks die Marktreife. 20sek.ch Whole earth catalog, 1968 «das gedruckte Internet» «Die Erde aus einer anderen Sicht betrachten.» 20sek.ch • enthielt alle Waren und deren Bezugsadressen, welche damals für ein nachhaltiges oder zukunftsträchtiges Leben von Bedeutung waren • Motto: «stay hungry – stay foolish» • Herausgeber: Steward Brand • Die Bibel der 68er Generation (u.a. auch von Steve Jobs) Focal, 1969 • Formula Calcuator • Programmieren ohne Betriebssystem! • für PDP-8 20sek.ch Unix was born in 1969 • Betriebssystem • AT&T Bell Labs • portable, multi-tasking und multi-user in a time-sharing config • zunächst programmiert in Assembler von Ken Thompson und Dennis Ritchie • dann gratis an Universitäten zur Weiterentwicklung verteilt 20sek.ch Chipbasierte ADC, 1969 Analog Digital Converter Das Minidac Modul konnte ein analoges Signal in 10 µs Schritten mit 12 Bit digitalisieren. Sprich, noch ein Sinussignal von 50 kHz in 2 Schritten messen. Bei einem +/- 5 Volt Signal bedeuten 12 Bit eine kleinste Messstufe von 2.4 Millivolt. 20sek.ch Flugsimulator, Analog, 1970 Helikoptercockpit Hybridrechner: Digitalrechner liefern Input für die schnellen analogen Recheneinheiten Firma EAI: The Tactical Avionics20sek.ch System Simulator, TASS Analog zu Digital Wandler (ADC) Prinzip 4 Bit mit fester Frequenz kontinuierlich auslesen 8 Bit mit fester Frequenz (= Clock Pin 4) kontinuierlich auslesen 20sek.ch 1940er, 1970er • «Ich denke, dass es weltweit einen Markt für vielleicht fünf Computer gibt» T. Watson, IBM 1943 • «Es gibt keinen Grund, warum jeder einen Computer zu Hause haben sollte» Ken Olson, DEC , 1977 20sek.ch 1970 Quo Vadis Hewlett-Packard, DEC IBM, CDC, Honeywell,.. Mit immer kleineren Bauteilen immer kleinere, für Firmen bezahlbare Minicompter bauen und viele verkaufen. Mit immer kleineren Bauteilen immer leistungsfähigere Grossrechner bauen und teuer verkaufen. Chilton Computing 20sek.ch Big Brother, 1970 Telefunken Datenverarbeitung,, S. 144 (48) • Der Staat oder ein Unternehmen, welches dank Maschinendienstleistungen eine starke Stellung hat, kann sich ein umfassendes Bild über jede Person erstellen. • Diese Erkenntnis führte 1970 in den USA zur Ablehnung der «National Database». 20sek.ch Silizium als Halbleiter 1 Chip Halbleitermaterialien haben eine beinflussbare elektrische Leitfähigkeit. Durch Belichten, Ätzen, Dotieren können «N» und «P» Bereiche definiert werden. Dotieren ist das gezielte Verunreinigen des Kristal mit negativem oder postivem Elektronenüberschuss. Chips enthalten viele Dioden und Transistoren. Diode: Transistor: n P n Siliziumkristall, reines Kristallgitter 20sek.ch 1969 1971 RAM und ROM RAM – Intel 1101, 256 Bit EPROM – Electronic Programmable Read Only Memory, löschbar mit UV-Lampe, Intel 1702, 256 Byte. • RAM – Random Access Memory, jede Speichereinheit kann direkt gelesen oder überschrieben werden (Arbeitsspeicher). Ohne Spannung gehen Daten verloren. • ROM – Read Only Memory, Speicher den man nur lesen kann. Daten bleiben auch ohne Spannung erhalten. 20sek.ch Sanyo ICC-82D 1970 • erster kompakter Tischrechner • 4 Grundrechenarten • 70 kHz • ca. 2000 DM • Chips LM8001-8004 20sek.ch Chips des ICC-82D • LM8001D = Synchronous 4-Bit Up/Down Binary Counters • LM8002, LM8003 = Rechenwerk/ Speicher • LM8004 = Anzeigetreiber 20sek.ch M8300 CPU Registers Remo J. Vogelsang M8310 CPU Control Projektleiter PDP 8E, OmniBus, 1970 • 8E = Redesign der PDP 8 • neu mit Omnibus, ein einfach nutzbarer Erweiterungsbus, für eigene Karten. Dies öffnete die Türen zu neuen Anwendungsmöglichkeiten • offene Architektur • bis 72 Karten M8330 M837 Clock Ext. Memory & Timeshare M7104 Disk Ctrl. eigene Karten «The OMNIBUS Vehicle» 20sek.ch 16 Bit, PDP-11, 1970 • • • • Tapedrive mit MUBASIC Band 7 3 0 1 • 0 Bedienpanel des Computers Boot = - load cartridge - set address 730108 in binary switches - put ENABLE/HALT switch key to ENABLE - depress and release START 20sek.ch • • • • • • • • • • Nachfolger der PDP-8 Produktion 1970-1990 über 600’000 mal verkauft Timesharing, mehrere Programme und Benutzer gleichzeitig massiv günstiger als Mainframe und flexibler wurde eingesetzt für: Forschung Buchhaltung Flugbuchungssysteme Ampelsteuerung Luftüberwachung Lagersteuerung Simulatoren 1 Linearbeschleuniger Kernkraftwerke (2013!) 2 ALOHAnet, 1970 Ethernet Vorläufer Übertragungsprinzip: 1. sende das Datenpaket 2. wenn Du darauf eine Bestätigung erhälst ist alles ok 3. ansonsten, warte eine zufällige Zeitspanne ab und beginne nochmals bei 1 Damit die Hawaiianischen Inseln auch Zugriff auf die Rechner der Universität Honolulu bekamen, entwickelte man dort das erste Mehrbenutzer-FunkRechnernetz (shared media). Auf einem Funkkanal sendete man die Datenpakete (Random-Access-Kanal 407.350 MHz), bei erfolgreicher Übermittlung wurde auf einem anderen Kanal (Broadcast-Kanal 413.475 MHz) eine Bestätigung gesendet. Die sieben Standorte konnten mit 960020sek.ch bit/s kommunizieren. SHRDLU, 1970 SHRDLU ist ein Computerprogramm (zunächst auf PDP6), welches einen Mensch-Computer-Dialog in natürlicher Sprache ermöglichen soll. Terry Winograd schrieb das Programm (in LISP) anlässlich seiner Dissertation. Winograd zeigte die Schwierigkeiten auf, welche zu meistern sind, wenn ein Computer natürliche Sprache verstehen soll. SHRDLU funktioniert grundsätzlich wie ein Parser für semantische Informationen, der aber auch den Kontext berücksichtigt, um zu verstehen, wie er die geometrischen Objekte umordnen soll. Die Arbeit von Winograd gilt als wichtiger Schritt in der AI-Forschung (Artificial Intelligence = KI, Künstliche Erkentnis/Intelligenz). Den grossen Erwartungen in die Spracherkennung werden in den nächsten zwei Jahrzehnten aber nur noch kleine Fortschritte gegenüber stehen, Stichwort "AI Winter". 20sek.ch NP-vollständig, 1971 Als NP-vollständig bezeichnet man in der Informatik Probleme, welche sich nicht in absehbarer, sprich nicht-polynominaler Zeit (mind. quadratisches Verhältnis zur Problemgrösse), lösen lassen. Diese Erkenntnis wurde durch Stephen A. Cook erstmals formuliert. Beispiel: Rucksackproblem Beispiel: Problem des Handlungsreisenden Welche der Gewichte können in den Rucksack mit Maximallast von 15 kg gepackt werden, so dass der Geldwert maximal wird. Der Handlungsreisende soll seine Route so planen, dass er alle Orte auf möglichst kurzem Weg erreicht. Es ergeben sich grundsätzlich (n-1)! mögliche Touren. Bei 4 Orten sind das 6, bei 5 sind es 24 und bei 6 Orten bereits 120 mögliche Touren. 20sek.ch Ray@host1, 1971 Ray Tomlinson hat zwar nicht das erste Email gesendet, er gilt aber als Erfinder des @-Symbols zur Auftrennung von Mailboxname und Computer um Mailnachrichten zwischen verschiedenen Computern versenden zu können. Bereits 1965 konnten mehrere hundert CTSS Benutzer elektronische Post austauschen. 1978 entwickelt V.A. Shiva Ayyadurai das erste Büro-Email-System. 1982 wird das noch heute 20sek.ch gebräuchliche SMTP Mailprotokoll in RFC821 veröffentlicht. FTP, 1971 FTP ist ein Netzwerkprotokoll, welches der zuverlässigen und effizienten Übertragung von Dateien zwischen entfernten Computern mit unterschiedlichen Betriebssystemen dient. Die erste Version von FTP wurde 1971 von Abhay Bhushan als RFC114 – A File Transfer Protocol (Request for Comments) veröffentlicht. 20sek.ch Pascal, 1971 program HalloWelt; procedure foo; procedure bar; begin s : string; s := 'Hallo Welt' writeln(s); end; begin bar(); end; begin foo(); //kein Compilerfehler bar(); //Compilerfehler, da bar nicht sichtbar end. Niklaus Wirth führt an der ETH Zürich seine Programmiersprache als Lehrsprache ein. Pascal erlaubt die Aufteilung des Programms in einzelne Prozeduren (Teilprogramme). Weiter ist sie stark typisiert, weshalb für jede Variable vorgängig ein Typ (integer, real, char, boolean, …) fix definiert werden 20sek.ch muss. Bit Slice Design 1-Bit Halbaddierer CPU aus einzelnen Logik Chips; Teilelement Addierer 1-Bit Volladdierer (berücksichtigt Übertrag) 4-Bit Volladdierer Link 20sek.ch Ein-Chip-Prozessor, 1971 Intel 4004 740 kHz, 10 𝜇m, 16 4 Bit Register 20sek.ch 4 Bit ALU Arithmetisch Logische Einheit Befehle Clock Die ALU ist die eigentliche Recheneinheit einer CPU. 20sek.ch NE555 Timer Chip, 1972 Hans Camenzind entwickelt mit Schweizer Präzision den universell einsetzbaren Chip, der auch noch im Jahr 2003 mit über 1 Milliarde Exemplaren als meist hergestellte integrierte Schaltung gilt. Fly by wire, 1972 Die NASA baut das erste Flugzeug, bei welchem die Steuerung nicht mehr direkt mechanisch an den Steuerknüppel angeschlossen ist. Der benötigte Computer basierte auf dem Appollo Guidance Computer der Mondlandefähren. Dazu wurde ein Vought F-8 „Crusader“ KampfFlugzeug umgebaut. Der Airbus A320 wird 1987 das erste Verkehrsflugzeug mit fly-by-wire Technologie sein. 20sek.ch 1972 Fünf IBM-Mitarbeiter gründen in Walldorf (De) die Firma Systemanalyse und Programmentwicklung. 1973 wird die Finanzbuchhaltung RF veröffentlicht. Schon bald folgen Module für Einkauf, Bestandsführung und Rechnungsprüfung, welche als SAP R1 vermarktet werden. SAP wird zum Anbieter eines der mächtigsten ERP (Unternehmensplanung) Softwaresysteme werden. Nicht gerade wegen der intuitiven Bedienung, aber wegen der funktionalen Mächtigkeit. SAP R1 und R2 wurden noch in Assembler programmiert, ab SAP R2 v4 ist20sek.ch es die eigene Programmiersprache ABAP. LED Uhr Pulsar P2, 1972 • Berühmt durch James Bond «Live and let die» • 1972 kosteten LED Uhren 4000 $, 1975 kriegte man sie schon ab 50 $ 20sek.ch Smalltalk, 1972 • Alan Kay, Dan Ingalls, Adele Goldberg • untypisierte objektorientierte Programmiersprache mit Entwicklungsumgebung • Vererbung, dynamische Bindung, Garbage Collection, compilierter Bytecode wird in virtuellen Maschinen ausgeführt 20sek.ch 1972 The first "Intergalactic spacewar olympics" will be held here, Wednesday 19 October, 20:00 hours. Ready or not, computers are coming to the people. That's good news, maybe the best since psychedelics. It's way off the track of the "Computers - Threat or menace? school of liberal criticism but surprisingly in line with the romantic fantasies of the forefathers of the science such as Norbert Wiener, Warren McCulloch, J.C.R. Licklider, John von Neumann and Vannevar Bush. The trend owes its health to an odd array of influences: The youthful fervor and firm dis-Establishmentarianism of the freaks who design computer science; an astonishingly enlightened research program from the very top of the Defense Department; an unexpected market-Banking movement by the manufacturers of small calculating machines, and an irrepressible midnight phenomenon known as Spacewar. …. continue reading here ….. by Stewart Brand 20sek.ch Xerox Park und Bell Labs New Jersey Kalifornien Xerox Park (ab 1970) war eine nicht gewinnorientiert betriebene Forschungsabteilung von Xerox, welche bahnbrechende Technologien entwickelt hat. Ausser der Technologie für die Laserdrucker konnte Xerox jedoch keine andere Entwicklung selber zum Erfolg führen. In den Bell Labs entwickelte man bereits 1920 die Faxtechnologie. Unter verschiedenen Eigentümern liefert das Labor immer wieder neue Technologien und20sek.ch Nobelpreisträger. Xerox Alto, 1973 • 40’000 $ • 64-256 kB Memory • B. Lampson, D. Fairbairn von den Xerox PARK Labs • CPU: TI74181 basierend, Bit-Slice, 0.3 MIPS • Graphischer Desktop • später netzwerkfähig (Ethernet) • BRAVO Textverarbeitung mit WYSIWYG Technik • Mouse, Touchpad, Wechseldisk (2.5 MB) • Steve Jobs besichtigte 1979 die Xerox Parc Entwicklungslabors und benutzte die Idee des graphischen Desktops für seine Computer LISA und Macintosh • Link 1, 2, 3, 4, 5 20sek.ch Redundante Boardcomputer 1972 Voters Logics Die Raumstation Skylab wurde erstmals mit einem redundanten Boardcomputer ausgestattet. Dieses von IBM gebaute Rechnersystem (ATMDC) konnte die Raumstation nun auch autark steuern. In den 16 kB Speicher der ATMDC lief ein eigens entwickeltes Realtime Betriebsystem für 20sek.ch Steuerung, Telemetrie und Ein/Ausgabe. Telnet, 1968/73 • Bildschirmterminal Protokoll • Entwickelt um Rechenzeit auch von entfernten Standorten nutzen zu können • Beschrieben in RFC 15 und RFC 854 20sek.ch Bubble Memory, 1974 Intel 7110 persistenter Magnetblasenspeicher Halbleitermaterial, dessen magnetische Polarisation punktuell durch Strom (mit Chevron Porpagation Elements) beinflusst werden kann. So können Daten nichtflüchtig gespeichert werden. Andrew Bobeck (Bell Labs) konnte nach Jahren der Entwicklung 1974 bereits 4096 Bit auf 1 cm2 speichern. Danach fingen viele Firmen an, Bubble Memories zu entwickeln. Intel brachte seine 1 Megabit Version, den 7110, anfangs der 80er Jahre auf den Markt. Schnell waren jedoch die Festplatten leistungsfähiger.20sek.ch NVP-II, 1974 Mittels dem Network Voice Protokoll (NVP-II) wird erstmals eine Konversation über ein digitales Netz gehalten. Und dies noch bevor das IP Protokoll existiert hat. Wenn es nicht sogar zur Entwicklung von IP geführt hat. Digitalisiert man Sprache mit 8 Bit und 8’000 Samples pro Sekunde, benötigt man eine Netzwerkbandbreite von 64 kBit/s, was damals noch recht viel war. 20sek.ch Schach-Computer, 1974 Nicht der Erste! 20sek.ch 20sek.ch Aargauer Volksblatt IBM System /3 in Baden, 1974 Smaky 1, 1974 Smaky 1, 1974 Smaky 4, 1976 Smaky 6, 1978 Smaky ist eine an der ETH Lausanne von Prof. Jean-Daniel Nicoud entwickelte Computerserie. Ziel war es, einen Computer zu bauen, der in der Tastatur Platz hat (Smart-Keyboard). Die ersten dieser Computer wurden von der Firma Digital Equipment aufgekauft. Eine ETH-Spinofffirma produzierte sie ab 1978 auch für den Markt. Bis 1999 wurden 5’000 Smakys verkauft. [Loading history, p36] 20sek.ch CP/M, 1974 Control Program for Microcomputers Aufbauebenen: - Anwendungsprogramme - CCP – Console Command Prozessor - BDOS – Basic Disk Operating System - BIOS – Hardware abstraktionsebene - Hardware CP/M war das erste (diskettenbasierte) Betriebsystem für 8-Bit Computer mit Intel 8080 oder Zilog Z80 Prozessoren. Es wurde von der Firma Digital Research Corporation (DRI) unter Gerry Kildall entwickelt. Der Legende nach war der Firmenchef gerade mit seinem Flugzeug unterwegs, als IBM Vertreter das Betriebssystem für ihre PC Platform von ihm einkaufen wollten. Das erste IBM PC OS, MS-DOS, basierte schlussendlich auf CP/M 2.2, kam dann aber als Kopie der Kopie von Microsoft. DRI wurde später von Novell aufgekauft. 20sek.ch HP 35, 1972-75 • erster wissenschaftlicher Taschenrechner, der auch in eine Jackentasche passte • 35 Tasten • 350 $ • leitete das Ende von Rechenschieber und mechanischen Rechnern am Arbeitsplatz ein 20sek.ch Digitalkamera, 1975 In den Kodak Laboratorien baut Steve Sasson die erste Digitalkamera. Dazu verwendete er den 1969 von Willard Boyle und George E. Smith erfundenen CCD Sensor, welcher zunächts für analoge TV Kameras verwendet wurde. Am 8.12.1975 wurde das erste Bild mit 100x100 Pixeln auf Bandkassette gespeichert. Steve Sasson 20sek.ch Jobs, Wozniak, Gates Steve Jobs der Visionär der weiss, wie Technik für die Massen sein muss. Steven Wozniak der Techniker, der Job’s Visionen umsetzen kann. 197x-201x Bill Gates der Organisator, er wird Software für die Massen entwickeln lassen. Diese drei werden ihr eigenes «Ding» drehen und die Computerwelt revolutionieren. Nicht mit grossen teuren Computern, sondern mit der Masse der kleinen Microcomputer! 20sek.ch Bluebox 2600 Hz Mit einem 2600 Hz Ton konnte man bis in die 1980er Jahre Telefonzentralen austricksen und so gratis telefonieren. Sogenannte Blueboxes erzeugten diesen und weitere Töne elektronisch und verfein-erten so die Methode. Jobs und Wozniak verdienten mit selbst gebauten Blueboxes ihr erstes Geld einmal rief Wozniak damit im Vatikan an, gab sich als Henry Kissenger aus und wollte den Papst sprechen. Cap’n Crunch Cereals enthielten damals eine Pfeife, welche auch diesen Ton erzeugen konnte. 20sek.ch 1975 • • • • • • • Intel 8080 CPU erster kommerzieller Microcomputer erschwinglich für die Massen, da es ein Bausatz für $500 war ab jetzt konnte sich jeder seinen eigenen Computer leisten Bill Gates und Paul Allen entwickeln 1975 den Altair BASIC Interpreter Altair BASIC wurde die erste (schwarz) weiter verbreitete Software 10 PRINT «Hello World» 20 GOTO 10 20sek.ch 1975 Die Karriere von Bill Gates mit seiner Firma Microsoft begann 1975 zwar damit, dass er selber Software schrieb (Altair-BASIC), so richtig erfolgreich wurde er aber durch den Deal mit IBM. Gates, der die Harvard Unversität ohne Abschluss verliess veröffentlichte zusammen mit Paul Allen 1980 Xenix, ein UNIX-basierendes Betriebssystem. 1981 wurde Gates von IBM gefragt, ob er ihnen auch ein Betriebssystem anbieten könne. Da er selbst über nichts passendes verfügte, kaufte er von der Firma Seatle Computer 86-DOS1) und den Programmierer Tim Patterson gleich mit. Dieser schrieb das CP/M basierende Betriebssystem so um2), dass es weiterhin CP/M kompatibel war, jedoch MS-DOSProgramme nicht auf CP/M liefen. MS-DOS lizensierte er schliesslich an IBM. Fortan verdiente Microsoft an jedem PC der verkauft wurde und konnte MS-DOS auch noch an andere Computerhersteller verkaufen. Offizielle Geschichte von Microsoft 1) 86-DOS wurde auch QDOS "Quick and Dirty DOS" genannt 20sek.ch 2) wohl ohne es zu kopieren günstige CPU ermöglicht Homecomputer 25 $ 175 $ 1975, West Coast Computer Messe (WSCOM): Um einen Stand der kleinen Firma "MOS Industries" herrscht Andrang. Die Firma bietet in einem durchsichtigen Gefäss ihren neuen Mikroprozessor 6502 an. Nichts neues so scheint es, es gibt bereits den 8080 von Intel, den 6800 von Motorola und den RCA 1802. Doch eines war neu: der Preis! Der neue Prozessor wurde für 25 $ angeboten, während der 8080 noch 175 $ kostete. Jeder kaufte einen Prozessor, am Ende des ersten Tages20sek.ch war das Gefäss leer. Software Change Control, 1975 Die Softwareentwickler des amerikanischen ABM Raketenabwehrsystems mussten feststellen, dass es nicht einfach ist, Programme zu schreiben, welche man später noch versteht und anpassen kann. Ein Problem, welches noch bis heute nicht überall gelöst ist. 20sek.ch DES, 1975 Data Encryption Standard Codeknacker gegen Codemacher, S.273 Die US Normierungsbehörde veröffentlicht den auf Ideen von IBM basierenden DES Verschlüsselungsstandard. 8 Byte lange Textblöcke werden in 16 Runden mit einem 56 Bit Schlüssel bearbeitet (56 Bit + 8 Bit Prüfsumme). In den Runden werden die Blöcke mit dem Schlüssel XOR verknüpft und die Bitfolgen vermischt. Damit die Verschlüsselungsmethode nicht zu sicher war, limitierte die NSA die erlaubte Schlüssellänge von 128 auf 56 Bit. 20sek.ch Cray I Computer, 1976 SIMD Architektur Vektorrechner = Optimierte parallelle Berechnung mit Daten in Vektoren [1, 3, 5,55,23] +[3, 8, 2, 1,22] =[4,11,7,56,45] - 8.8 Mio $ - 5 Tonnen - Freonkühlung - 80 Mhz - 115 kW - 1’048’676 72bit Wörter = 9.4 Megabyte! - nur 4 IC Typen Handbuch 20sek.ch Ethernet, 1976 Robert Metcalfe entwickelt seit 1973 im XEROX PARK ein kabelgebundenes Netzwerk auf Basis des ALOHAnets. Mit dieser Skizze präsentierte er sein Konzept eines geteilten Mediums (dem Ether = Äther) zum Versenden von Datenpaketen zwischen mehreren Computern 1976 an der "National Computer Conference". 20sek.ch Internet, 1977 Los Angeles Das Internet (Netz dazwischen) basiert auf Technologien des DARPA Netzwerks. 1977 wurden erstmals Netzwerke mit unterschiedlichen Funktionsweisen zu einem Netz (Internet) zusammengeschlossen. Dabei wurden Daten vom Bus in San Francisco mittels TCP Protokoll (RFC 793) über drei verschiedene Netzwerktypen (Funk, Satellit, Kabel) bis nach Los Angeles übertragen. 20sek.ch Asymmetrische Verschlüsselung symmetrisch Wie stellt man sicher, dass niemand falsches den geheimen Schlüssel erfährt? Je mehr Personen, desto mehr Schlüssel ! (n*(n-1)/2) asymmetrisch Man «halbiert» den Schlüssel in einen öffentlichen und einen privaten Teil. Der öffentliche Schlüssel kann problemlos geteilt werden. 20sek.ch Diffie Hellmann, 1976 Tauschen symmetrischer Schlüssel eine primitive Wurzel modulo p grosse Primzahl • Wie schickt man den geheimen Schlüssel K über eine unsichere Leitung zum Kommunikationspartner? • Angreifer müssten aus den öffentlichen Teilen g,p,A die Exponenten a,b berechnen können um an den Schlüssel K zu kommen. Aus AB = gab a und b zu berechnen, ist aber sehr sehr aufwändig! • Ohne Authentifizierung kann ein Man-in-the-middle Angriff Meldungen abfangen, verändern, weitersenden und sich so in die Kommunikation einschleichen. 20sek.ch Apple 1, 1976 Entwickler: Steven Wozniak; Verkäufer Steve Jobs 20sek.ch Apple1 Computer aus funktionalen Chips Breadboard Area Systemclock, Quartz basiert Video Output Spannungsversorgung Audio in Audio out Diverse Logikchips 74S257 Flip Flops Firmware in PROMs 6820 PIA Peripherie Interface adapter CPU, 6502, 8 Bit, 1 MHz, 3500 Transistoren Mos Technology Inc. 74154 4 Bit : 16 Linen Decoder 20sek.ch Kassetten Interface 8 kB Memory (Total) In 16 Chips Block Schema 20sek.ch Apple II, 1977 Little Brick Out - 6502 Prozessor, 1MHz - 4-48 kB RAM (16kB = 500$!) - Farbgraphik - BASIC im ROM - 8 Erweiterungsslots - Minifloppy Diskdrive - 1’300 $ - Apples erster grosser Verkaufserfolg, > 5 Mio. Stk. Steven Wozniak als Hauptentwickler des Apple II war davon getrieben, das Spiel Breakout, welches er bereits für Atari programmiert hatte, auch auf seinem Computer Spielen zu können. 20sek.ch VMS Betriebssystem, 1977 (Virtual Memory System) • • • • • Betriebssystem für VAX Computer clusterfähig (mehrere Rechner parallel) hoher Sicherheitsstandard, Memory Management Dateisystem mit automatischer Versionierung David M. Cutlar, welcher schon am Betriebsystem RSX-11M mitgearbeitet hatte, war einer der Systemarchitekten von VMS. Später wechseln Cutlar und viele seiner Kollegen zu Microsoft und entwickeln dort Windows NT. 20sek.ch VAX, 1978 Virtual Address eXtension Die VAX 11/780 von Digital Equipment Corporation konnte dank dem VMS Betriebssystem gigantische 4.3 Gigabyte virtuellen Speicher verwalten. Das war damals hunderttausendmal mehr als die Kapazität gewöhnlicher Minicomputer. 32 Bit, 5 MHz CPU, ab 120’000 $ 20sek.ch VT100, 1978 • erfolgreichstes VDT (Video Display Terminal) • Digital Equipment Corporation • RS232 Interface zum Anschluss an «Zentralrechner» 20sek.ch RSA, 1977 Public-Key Kryptosystem 20sek.ch C, 1978 • Brian Kernighan und Dennis Ritchie • systemnahe Programmiersprache zunächst für UNIX • Wird kompiliert und erzeugt schnellen Maschinencode /** * Der C Klassiker */ #include <stdio.h> /* Standard I/O Bibliothek einbinden */ /* main-Funktion ist der C Einstiegspunkt */ int main() { /* Hello World per Funktion printf ausgeben */ printf("Hello, World"); /* Das Programm mit return Wert 0 beenden */ return 0; } 20sek.ch «Chess for Microcomputer», 1978 Seit den 40er Jahren versuchte man, dem Computer das Schachspiel beizubringen. Die Anzahl möglicher Züge in einer Situation ist zwar beschränkt, will man aber die beste Strategie wählen, muss man alle möglichen Kombinationen von Spielentwicklungen über mehrere Runden vorausberechnen und analysieren, das braucht sehr schnell viel Rechenzeit und Speicher. Was einem wiederum dazu zwingt, die Algorithmen zu optimieren. Mit der Verbreitung der Microcomputer können nun immer mehr Personen an immer besseren Schachalgorithmen tüfteln.[Byte-Magazine, 1978-10] 20sek.ch LCD Uhren, 1978 • • • • Feld Effekt LCD, grobe Strukturen sehr stromsparende Anzeige Zeit, Datum, korrekte Monate, inkl. Schaltjahrkorrektur Produktion vor allem in20sek.ch Asien Elektronischer Bankraub, 1978 Stanley Rifkin - erster elektronischer Bankräuber: arbeitete als Informatiker auf einer US Bank beobachtete wie Bankangestellte der Handelsetage mit einem geheimen Tagescode grosse Geldbeträge telefonisch zwischen Banken überwiesen mittels Social Engineering Techniken spähte er diesen Code, welcher in einem abgesicherten Raum an der Wand hing, aus danach überwies er 10 Mio. Dollar an die Wozchod Handels Bank in Zürich mit dem Geld kaufte er sich 8.64 kg Diamanten und setzte sich ab beim Wiederverkauf der Diamanten verplapperte20sek.ch er sich und flog schon wenige Tage später auf BBS, 1978 Akkustik-Koppler Ein BBS (Bulletin Board System) ist ein Computer, welcher über ans Telefonnetz angeschlossene Akkustikkoppler/Modems erreicht werden kann. Wer eingewählt ist, kann elektronische Post versenden und lesen, in Foren diskutieren und Dateien tauschen. In den 1980ern gab es bis zu 150’000 BBS in Nordamerika. Pro aktivem Benutzer der 20sek.ch eingewählt war, benötigte der Betreiber ebenfalls ein Modem. Datasette «poor mens» Datenspeicher, langsam und klein! 20sek.ch SPAM, 1978 Mit SPAM bezeichnet man Werbeemails die man unerwünscht erhält. Am 3. Mai 1978 bekamen 400 am Arpanet angeschlossene Benutzer an der US-Westküste die ersten als Spam – dieser Name wurde allerdings erst 1993 vergeben – eingestuften Werbemails in ihre Postfächer. Damals waren die Absender noch leicht zu identifizieren und so bekam der DEC-Mitarbeiter Gary Thuerk, der auf diese Art Zubehör für DECs System-20-Minicomputer anbot, Ärger mit dem Verteidigungsministerium, das den Internet-Vorläufer Arpanet betrieb. Wahrscheinlich war die Namensvergebung durch den Spam Sketch von Monthy Phyton inspiriert. Im Jahr 2008 geht man von etwa 120 Milliarden versendeten Emails pro Jahr aus. 85 Prozent davon gelten als verspamt. 20sek.ch «Laserprinter», 1978 • 60’000 $ • 2 Floppy Disk für Zeichensätze • laserprinterähnliches Drucksystem • «Naked Mini» Computerboard • einfache Graphikfähigkeit Linotron 202 20sek.ch Reverse Engineering, 1979 Brian Kernighan and Ken Thompson sahen 1979 die Möglichkeit mit dem Linotron 202 Printer einen eigenen Zeichensatz zu kreieren und so ein Schachbuch selbst zu drucken. Gegen den Willen des englischen Herstellers, der ihnen keine Unterlagen geben wollte, tüftelten sie 6 Wochen lang an dem Gerät herum, bis sie ihm eigene Zeichensätze einprogrammieren konnten. 20sek.ch Visicalc, 1979 Der Excel Vorgänger, die erste sogenannte «Killer Applikation». Der Harvard Student Dan Bricklin hatte die Idee für ein Programm, dass es ihm erlaubt, eine Serie von Berechnungen mit einer Reihe von Zahlen in einem Schritt auszuführen. Seine Idee setzte er schliesslich mit Bob Frankston um. Sie schufen das erste Tabellenkalkulationsprogramm, Visicalc. Es wurde bald mit dem Apple II Computer mitgeliefert und steigerte dessen Attraktivität massiv. 20sek.ch CISC, 1979 Complex instruction set • Idee: die CPU soll möglichst viel können • wenige Register, dafür komplexe Befehle • mathematische Funktionen wie z.B. sin(x) sind direkt in die CPU implementiert • dies sollte schnell und speicherschonend sein • Intel x86 CPUs Motorola 680x0 CPUs Zilog Z80 IBM System/360 Motorola 68000 (1979) mit 68’000 Transistoren 20sek.ch Zilog Z80, lowcost Prozessor Der Z80 ist eine Intel 8080 kompatible CPU, zunächst in NMOS dann CMOS Bauweise, welche seit 1976 bis heute gebaut wird. Die CPU wird mit 2.5 MHz und mehr getaktet. Durch ihre optimierte Bauweise, (z.B. nur eine Versorgungsspannung von 5V), wurde sie zur meist verkauften 8-Bit CPU. 20sek.ch Gödel,Escher,Bach, 1979 Douglas R. Hofstadter ä Jedes hinreichend mächtige, rekursiv aufzählbare formale System ist entwder widersprüchlich oder unvollständig. Ausgehend von Epidemes dem Kreter, der behauptete: Alle Kreter Lügen, geht Hofstadter der Frage nach, was man davon halten soll, wenn er recht hat oder nicht. Lügt er oder nicht und wieso bleiben wir so in einer seltsam endlosen Schleife gefangen? Grundsätzliche Fragen der Logik bilden den Boden seiner Entdeckungsreise. Er findet sie in der Musik von Johann Sebastian Bach, in den Zeichnungen von M. C. Escher und in den mathematischen Überlegungen von Kurt Gödel. Sind diese Paradoxien nur Zufälle, oder bilden sie den Schlüssel zum Verständnis des Universums, unserer Intelligenz und des Geistes. Dieses Buch müsste eigentlich Pflichtlektüre für jeden Informatiker sein, der behauptet, schon alles Verstanden zu haben. Hofstadter wuchs auch in Genf auf. Raytracing, 1979 Erstmalige Darstellung von spiegelnder Reflexion und Transparenz mit Hilfe des Raytracing. 20sek.ch Arpanet – erstes globales Netzwerk Das robuste militärische Netzwerk, funktioniert auch beschädigt weiter 20sek.ch Produktives Schulungssystem, 1979 Am 9. November 1979 sah man im NORAD (Nordamerikanisches Luft- und WeltraumVerteidigungs-kommando) einen Grossangriff atomarer, russischer Interkontinentalraketen. Während sechs Minuten glaubten die Amerikaner angegriffen zu werden und bereiteten den unverzüglichen Gegenschlag vor. Bis sich herausstellte, dass jemand versehentlich das Magnetband eingelegt hatte, welches normalerweise für Ausbildungszwecke auf dem selben System verwendet wurde. 20sek.ch Toplevel-Themen Usenet, 1979 • Das Usenet, textbasiertes Diskussionsforum, wurde von Tom Truscott, Steve Bellovin und Jim Ellis 1979 in den Vereinigten Staaten als Verbindung zweier Unix-Rechner an der University of North Carolina und der Duke University aus der Taufe gehoben. • Die Idee dahinter war, eine freie Alternative zum Arpanet, dem Vorläufer des heutigen Internets, zu schaffen. Der Datenaustausch erfolgte über herkömmliche Telefonleitungen mit dem UnixProtokoll UUCP (Unix to Unix Copy). 20sek.ch Siemens S5, 1979-2020 - 16 Ein-/ 16 Ausgänge Digital - 8 Ein-/ 1 Ausgänge Analog - 24 V - 4 Alarmeingänge - 2 Zählereingänge - 2 µs Bearbeitungszeit - 16 kB RAM Die S5 ist eine speicherprogrammierbare Steuerung für Industriezwecke. Deren Vorgänger kamen bereits 1958 auf den Markt. Die S5 Modellreihe wird aber während fast 40 Jahren aktiv von Siemens unterstützt. Der einfache, robuste Aufbau erlaubt die deterministische 20sek.ch Steuerung technischer Systeme. heutige Codierung Linearecodierte Post, 1979 20sek.ch Negative Rasterfahndung 1979 "Überwachungsstaat oder Informationsgesellschaft" 18’000 Verdächtige - echte Rentner - KFZ Halter - gemeldete Einwohner - brandversicherte - krankenkassenversicherte -------------------------------------2 Verdächtige ======================= davon: 1 Rauschgifthändler 1 gesuchter Terrorist Bei der Rasterfahndung sucht man in verschiedenen Datenbanken nach Personen mit gewissen Einträgen. 1979 wurde der Terrorist Horst Herold in Köln gesucht. Man wusste, dass er seine Miete nicht per Banküberweisung begleichen konnte, da er so zu einfach zu finden wäre. Also suchte man seinen Falschnamen unter Wohnungsmietern die bar bezahlten und keinen Strom- oder Wasseranschluss hatten. Aus zunächst 18’000 potentiellen Falschnamen wurden nach und nach bestätigte echte Einträge entfernt, bis nur noch wenige Verdächtige übrig blieben. Herold war schliesslich unter den letzten zwei Verdächtigen und konnte gefasst werden. 20sek.ch Beyond Programming Languages Terry Winograd Die Fortschritte in der Computerwelt und die Möglichkeit immer komplexere Systeme zu bauen zwingen uns, über die Limitierungen herkömmlicher Programmiersprachen nachzudenken. 20sek.ch Oracle 2, 1979 Larry Ellinson veröffentlicht zwei Jahre nach der Firmengründung die erste RDBMS-basierende Datenbanksoftware. Die erste Version wurde noch in Assembler auf einer PDP-11 mit RSX Betriebssystem und 128 kB Memory geschrieben, jedoch nie veröffentlicht. Der Name Oracle stammt von einem Projekt der Firma Ampex, welche die CIA finanziert hatte. Larry war dort Mitarbeiter und kam so in Kontakt mit den Ideen von Edgar F. Codd, welcher für IBM das RDBMS-Konzept entwickelte. Damit er seine Datenbank besser verkaufen konnte, veröffentlicht er sie als Version 2, das tönt besser. Larry war jedoch geschäftstüchtiger als IBM und kam mit seinem Oracle-Way den angestrebten 100% Marktanteil sind nicht genug sehr nahe. 20sek.ch CD-ROM, 1979 Shannon Theorem: • 44.1 kHz Sampling Rate • fmax > 2 * fsampling • f = 5 Hz – 20 kHz CD Player 1981 • 650 Megabyte Daten • 74 Minuten Musik, damit die (längste) Symphonie Nr. 9 in D-Moll Op. 125 von Johann Sebastian Bach darauf Platz hatte 20sek.ch Compuserve CompuServe war ein 1969 gegründeter US-amerikanischer Online-Dienst, der in den 1980er Jahren zum weltweit grössten Online-Portal wuchs und in den 1990er Jahren ein wichtiger Wegbereiter für die Nutzung des Internets in Privathaushalten war. Ab 1979 konnte man sich via Tandy Modell 100 Computer und einem 300 Baud Modem bei Compuserve anmelden. CompuServe war Pionier für zahlreiche neue Kommunikationstechniken, etwa den Online-Chat (ab 1980), die E-Mail, die Special Interest Groups (SIG) und das Speichern von Daten in der Cloud. Von CompuServe stammt das heute noch gebräuchliche digitale Bildformat GIF. 1980 konnte man sich eine Zeitung in 2 20sek.ch Stunden für 5$/h downloaden. Lilith, 1980 Niklaus Wirth entwickelte ab 1980 das Computersystem Lilith an der ETH Zürich. Es war eines der ersten Systeme mit Maus und graphischer Benutzeroberfläche. 1982 scheiterte der Versuch, es kommerziell zu vermarkten. Professor Wirth entwickelte mit seinem Team dabei auch das Betriebssystem Medos und die Programmiersprache Modula-2. 20sek.ch Ethernet by DIX + 3com, 1980 Format der Datenpakete: DIX v2 oder auch ETHERNET II: IEEE 802.3: 1979 gründete Robert Metcalfe die Firma 3com und überzeugt die Firmen Digital, Intel und Xerox mit ihm zusammenzuarbeiten und Ethernet zu standardisieren. Zu der Zeit gab es bereits viele konkurrierende Vernetzungstechniken (Decnet, X.25, SNA, ARCNET, …). DIX Version 1 wurde 1980 veröffentlicht, definiert das Format der Datenpakete und wird als Version 2 bis heute verwendet. Ebenfalls im Februar 1980 begann der Berufsverband IEEE Ethernet zu standardisieren, weshalb sie ihre Ethernetversion 802 nannten. Bis heute können Netzwerkgeräte mit beiden Paketformaten DIX v2 und IEEE 802.3 umgehen. 20sek.ch OSI-Modell, 1980 Zusammenspiel der Netzwerkprotokolle Datenpaket: Paketnetzwerk, Datenpakete werden über ein geteiltes Medium versendet. 20sek.ch Netzwerke der 1980er Token Ring IEEE 802.5 (IBM), ca 1980 DEC NET, ab 1974, für 2 PDP später Ethernet Kompatibel E-Net, Koax RS232 Novell Netware, ca. 1980, Betriebssystem mit IPX/SPX Protokoll (Layer 4 Ethernet), War zunächst einzige Möglichkeit um x86 PC’s zu vernetzen 20sek.ch ASIC, 1980 Application Specific Integrated Circuit Für einen speziellen Zweck optimierte Chips. ASICs können eine komplette CPU inklusive RAM und ROM enthalten oder einfache Funktionen mit nur wenigen Transistoren ausführen. Die ersten ASIC Chips wurden um 1980 von der Firma Ferranti in ULA (uncommited logic array) Bauweise auf den Markt gebracht. Beispielsweise wurde der multifunktionale Steuerchip im ZX81 Homecomputer als ASIC in ULA Bauweise ausgeführt und integrierte so die wesentlichsten Logikchips des Computers. Dies erlaubte im Vergleich zu einem Apple I eine massiv kleinere Bauweise. ASIC findet man heute nicht nur in Radioweckern und Automobilen, auch Graphikkarten, Netzwerkkarten und Computermotherboards enthalten eine Reihe unterschiedlicher ASICs. 20sek.ch Boardcomputer, 1981 Ab 1981 flogen die amerikanischen Space Shuttle mit IBM AP-101 Boardcomputern ins Weltall. Deren Vorgänger, der AP1 wurde bereits in den 1960er entwickelt und bewährte sich in Flugzeugen wie B-52, B-1B und F8. Jeder AP-101 konnte 480’000 Befehle pro Sekunde ausführen und verwendete Ringkernspeicher, seine Architektur basierte auf dem IBM/360 Mainframe System. Da ohne Boardcomputer das Shuttle nicht steuerbar war (all-digital Fly-by-wire) mussten brauchbare Redundanzkonzepte erst entwickelt werden. Nur wenn man immer mindestens drei unabhängige Berechnungen zur Verfügung hat, kann man sich auf eine Mehrheit verlassen. 20sek.ch Format eines Datenpacketes TCP, 1981 Nach 8 Jahren Entwicklung veröffentlichen Vinton Cerf und Robert E. Kahn ihr Transmission Control Protocol (TCP) unter der RFC 793. TCP erlaubt die packetweise Datenübertragung zwischen zwei Sockets und wird später zum Basisprotokoll des Internets. Kontrollierter Verbindungsaufbau, Flussteuerung und Fehlerkorrektur (Retransmission, Checksum) machen das Protokoll sehr zuverlässig. 20sek.ch PAC MAN, 1981 Computer werden farbig und massentauglich 20sek.ch IBM 5150 PC, 1981 Der IBM PC hat eine 4.77-MHz Intel 8088 CPU, 64KB RAM, 40KB ROM, ein 5.25-ZollDiskettenlaufwerk (160 kB Kapazität) und PC-DOS 1.0 (Microsoft's MS-DOS). Preis etwa 3’000 Dollar. IBM kündigt die CGA-Graphik-Karte für den PC an (Auflösung 640x200 Punkte mit 16 Farben). 20sek.ch Xerox Star, 1981 Xerox veröfentlicht das erste Betriebsystem mit graphischer Benutzeroberfläche. 20sek.ch MS-DOS, 1981 Microsoft - Disc Operating System • Betriebssystem für 8086 kompatible Rechner von Microsoft • wurde den Firmen teuer verkauft, konnte aber schwarz von jedermann ganz einfach kopiert werden • bis zum Erscheinen von Windows 3.11 «das» Betriebsystem • Quellcode auf ist http://www.computerhistory.org/ abrufbar 20sek.ch Sony Mavica 1981 Magnetic Video Camera Erste Consumer Digitalkamera von Sony, für 650 $. Analoge Bildinformationen eines Videochips (570 x 490), werden digital auf 2" Floppydisks gespeichert. Die mässige Bildqualität und der verhältnismässig grosse Speicherbedarf bremsten zunächst noch die grosse Verbreitung 20sek.ch der digital speichernden Kameras. Processing of visual Information Wie bringt man einem Computer das Sehen bei? Dieser Frage ging David Courtnay Marr nach und entwickelte dafür ein Modell des Sehens. Objekte werden dabei anhand ihrer Kanten identifiziert. Dazu kann man mathematische Filterfunktionen verwenden. Diese waren damals schon für die Analyse von Bildern aufwändig. Bewegte Bilder (Videodaten) analysieren zu können, war technisch noch unmöglich. Davids Filter «mexican hat wavelet» wird noch heute verwendet. 20sek.ch Introduction to Wavelets Berzerk soll das erste Videospiel sein, welches in den Tod eines Spielers involviert war. Der 19-Jährige Jeff Dailey starb im Januar 1981 an einem schweren Herzinfarkt, kurz nachdem er einen Score von 16660 erreicht hatte. Später, im Oktober 1982 starb der 18-Jährige Peter Burkowski ebenfalls an einem Herzinfarkt, nachdem er innerhalb von 15 Minuten zweimal seine Initialen in die HighscoreListe eines Berzerk-Automaten eintragen konnte. 20sek.ch RISC, Reduced instruction set, 1981 • einfachere, dafür schnellere CPU, weniger Befehle, weniger Transistoren, weniger Strom • weil bei normaler CPU während 80% der Zeit nur 20% der möglichen Befehle genutzt werden • Idee: ein Befehl pro Takt und keine komplexen Befehle wie zum Beispiel sin(x) oder cos(x) • die Prozessoren wurden immer grösser, aber der grösste Teil (der Fläche) wurde kaum genutzt • das RISC Konzept stammt vom IBM Mitarbeiter John Cocke aus den 70ern • beeinflusst vom IBM 801 Experimentalsystem wurde 1980 an der Universität Berkley das RISC-I Projekt gestartet, welches 1981 zu ersten RISC CPUs und später zu den SUN SPARC Prozessoren führte • die IBM PowerPC und Sun Sparc waren RISC 20sek.ch 7 mm Universität Berkeley RISC Prototyp 44’420 Transistoren in 5 𝜇m NMOS Fertigung, 77mm2, 1 MHz 20sek.ch Pipeline 1 Befehl Teilschritte: A Befehl laden B Daten laden C Befehl auführen D Daten zurückladen Statt eines gesamten Befehls wird während eines Taktzyklus des Prozessors nur jeweils eine Teilaufgabe abgearbeitet, allerdings werden die verschiedenen Teilaufgaben mehrerer Befehle dabei gleichzeitig bearbeitet. Da diese Teilaufgaben einfacher (und somit schneller) sind als die sequentielle Abarbeitung der Befehle am Stück, kann durch Pipelining die Effizienz der Taktfrequenz des Mikroprozessors gesteigert werden. Insgesamt benötigt ein einzelner Befehl nun mehrere Takte zur Ausführung, da aber durch die quasi parallele Bearbeitung mehrerer Befehle in jedem Zyklus ein Befehl „fertiggestellt“ wird, wird der Gesamtdurchsatz durch dieses Verfahren erhöht. Gerade die RISC Architektur mit ihrer kleinen Anzahl Befehle erlaubt effizientes Pipelineing. Kombiniert mit einem grösseren Cach, kann die CPU Performance dramatisch erhöht werden. 20sek.ch Logitech P4 Maus, 1982 1982 Gründer: Daniel Borel 1983 1984 • 1982: die Schweizer Firma verkauft ihre erste Maus, die P4 für 300 $ • 1983: der Apple Lisa Computer wird mit einer Logitech Mouse verkauft • Ab 1984 verkauft Compaq seine Computer zusammen mit Logitech Mäusen, Durchbruch • Später werden Firmen wie AT&T, Olivetti, Apple und DEC beliefert • Logitech verkauft bis 2014 eine Milliarde Mäuse 20sek.ch GRiD Compass, 1982 portabler Computer Mit dem GRiD Compass kommt man dem heutigen Laptop schon einen gewaltigen Schritt näher. Der Rechner wog nur noch 5 Kilo, war ziemlich widerstandsfähig – daher auch der Einsatz bei der Nasa im Space Shuttle. Er verwendete ein proprietäres Betriebssystem, verfügte über einen eher langsamen Magnetblasenspeicher und war mit seinen 8150 Dollar damals kein Schnäppchen. 20sek.ch BTX, Bildschirmtext, 1982 • von den CH, De, ÖFernmeldebehörden betriebene textbasierte Kommunikationssysteme • Telefonbuchersatz • Bankdienstleistungen • stark staatlich kontrolliert • zum Teil kostenpflichtiger Inhalt • (Minitel in Frankreich) 20sek.ch Commodore C64, 1982 • 6502 CPU, 1 MHz • 64 kB RAM • 320x200 Bildpunkte mit 16 Farben • Soundchip • Anschluss für zwei Joysticks • ca. 600 $ • populärster Homecomputer, über 15 Mio. mal verkauft 20sek.ch C64 Assembler Kurs Den C64 konnte man nicht nur in BASIC programmieren. Wer wirklich coole, schnelle Effekte und Spiele erzeugen wollte, musste dies in Assembler tun. 20sek.ch Freie Software 1969 führte IBM Nutzungsregeln für ihre bisher frei zur Verfügung gestellte Softwarprodukte ein. Software wurde nicht mehr mit dem Quelltext geliefert. Ohne Software sind Computer jedoch nutzlose Geräte. Immer mehr versuchten die grossen Hersteller den Benutzern die Möglichkeit zu nehmen die Software selber an ihre Bedürfnisse anzupassen und so endgültig besitzen zu können. Mit der wachsenden Verbreitung von günstigen Microcomputern, den Erfahrungen der jungen Amerikanern mit dem mächtigen alten Establishment (1969er, Studentenproteste, Vietnam), enstand das Bedürfnis, Software in ihrer flexibelsten Form als Quelltext teilen und verändern zu können, ohne durch hohe Kosten und Benutzerrechte eingeschränkt zu werden. Dies entspricht auch viel stärker dem wissenschaftlichen Ansatz vom freien Teilen des Wissens um daraus neu Erkenntnisse und Ideen entwickeln zu können. Richard Stallman entschied sich deshalb 1983 ein freies, auf UNIX basierendes Betriebsystem, zu entwickeln (GNU’s not Unix) damit er fortan unfreie Betriebssysteme meiden konnte. 20sek.ch 1983 Compaq stellte den ersten PC Clone eines IBM PCs her, der auch die selbe Software ausführen konnte. Der Clone PC war so erfolgreich, dass Compaq in ihrem ersten Businessjahr 111 Millionen Dollar umsetzte (amerikanischer Rekord). Jim Harris, Bill Murto und Rod Canion Mit dem PC-Clone, der dank Reverse-engineering 100% IBM kompatibel war, schuf Compaq den Markt für IBM-kompatible Computer. Diese machten 1996 83% des Personalcomputermarktes aus. 20sek.ch LCD Anzeige, 1983 grosse Fläche, feine Auflösung, stromsparend • 1904 veröffentlichte Otto Lehmann sein Hauptwerk Flüssige Kristalle • 1970 meldeten Martin Schadt und Wolfgang Helfrich, damals im Central Research Laboratory der Firma Hoffmann-LaRoche tätig, das erste Patent über die „nematische Drehzelle“ an • 1983 reichten H. Amstutz und seine Miterfinder des Forschungszentrums der Firma Brown, Boveri & Cie, Baden, Schweiz, eine Patentanmeldung ein, welche die Basis für Super-Twisted Nematic STN-LCD bildete, das stromsparende Display, welches Mobile Geräte ermöglichte. 20sek.ch War Games, 1983 David will via Modemverbindungen eigentlich die Computer von Spieleherstellern hacken, landet dann aber ungewollt im WOPR System des US Militärs, welches das Atomwaffenarsenal steuert. Nicht wissend, wo er wirklich ist, startet er das «Spiel» ‘weltweiter thermonuklearer Krieg’. Doch der einzige Weg zu gewinnen, ist nicht zu spielen. 20sek.ch Apple Macintosh, 1984 «why 1984 won’t be like 1984» Der Macintosh wird in Anlehnung an George Orwells ‘1984’ als Befreier des Volks dargestellt, da er jedermann erlaubt, einen Computer zu besitzen und so «mächtig» zu sein. 20sek.ch Graphischer Desktop Der Apple Macintosh war als Heimcomputer konzipiert und verfügte als einer der ersten über einen, dem Xerox Alto und Smalltalk nachempfundenen, graphischen Desktop. Steve Jobs hatte diesen bei einem kurzen Besuch im Xerox Park Labor kurz gesehen. Die graphische Oberfläche benötigte für damalige Systeme und deren Graphikfähigkeiten sehr viele Systemressourcen. 20sek.ch Die meisten Konkurrenten verzichteten deshalb noch darauf. Sargon – Chess, 1984 Schachcomputerprogramme für Microcomputer sind mittlerweile so gut, dass sie ernsthafte Gegner schlagen können und an Turnieren gegen Grosscomputer antreten. Bild: Sargon III Chess für Apple II. 20sek.ch Stiftung Warentest 1984 20sek.ch Teletext, 1984 • Die wichtigsten News am Fernseher lesen, einfach, übersichtlich, auf einen Knopfdruck. • Teletext wird in der analogen Bildinformation des Fernsehsignals übertragen (Austastlücke). 20sek.ch eBanking ist sicher, 1984 20sek.ch IBM AT PC, 1984 • Intel 80286 CPU 6 MHz • 4x schneller als 8086 • endlich genug Speicher und Speed, damit man nicht mehr nur in Assembler programmieren muss • 4000 $ • 1.2 MB 5 ¼" Floppy • 512 KB Memory 20sek.ch Kassette und Floppy Medien der 80er Kapazität < 1.44 MB 20sek.ch Cyberspace, 1984 William Gibson prägt 1984 mit dem Roman Neuromancer den Begriff des Cyberpunks und des Cyberspace. Cyberpunk: ein opportunistischer Computerhacker oder eine Richtung von Science Fiction Geschichten über durch Computer und Technik beeinflusste Zukunftsgesellschaften Cyberspace: virtuelle Welt in Computern 20sek.ch Digitale Netzwerke in den 80ern 20sek.ch CH-Datenschutz 1984 20sek.ch Yello – elektronische Musik, 198x 20sek.ch Zu den Pionieren der elektronischen Musik gehören auch die Schweizer Boris Blank, und Carlos Perón, sowie später auch Dieter Meier, der Band Yello*. Dank genügend finanzieller Mittel konnten sie sich, damals sehr teure elektronische Musikinstrumente, wie den 1985 erschienen Fairlight CMI III* leisten. Urspünglich wollten die Erfinder des Instruments Töne komplett digital berechnen und in Echtzeit erzeugen. Leider war die verfügbare Rechenleistung noch nicht dazu ausreichend und die Resultate frustrierend. Die Fairlight Erfinder versuchten deshalb wenige Sekunden kurze digitalisierte Musikfragmente wiederzugeben und digital zu verändern. Dies klappte erstaunlich gut. Seither gibt es den digitalen Sound Sampler. MIPS, 1985 Microprocessor without Interlocked Pipeline Stages Die MIPS Architektur wurde anfangs der 1980er Jahre an der Stanford Unversität entwickelt. Sie stellte den Versuch dar, die häufig verwendeten Compilerfunktionen direkt in der CPU abzubilden, um die Performance zu erhöhen. Ein CPU Befehl wird dazu ‘in einem Takt’ abgearbeitet und muss deshalb alle Parameter in dem zur Verfügung stehenden 32-Bit Befehlswort enthalten. MIPS CPUs wurden Ende der 1980er in Silicon Graphics und DecStation Unix Workstations verwendet. 20sek.ch Autocad für IBM PC, 1985 Computer Aided Design erobert die Konstruktionsbüros. Es ist auch 3D-fähig, dennoch dauert der Bildaufbau eines Gittermodels auf damaliger Hardware noch gähnend lange. 20sek.ch Windows 1.0, 1985 Windows 1.0 wurde von 24 Microsoft-Entwicklern während 3 Jahren programmiert und am 20. November 1985 in New York präsentiert. Weil Maus und Graphikkarte damals kaum verbreitet waren, fand es praktisch keinen Anklang bei den Computerusern. 20sek.ch GEOS, 1985 Graphische Bedienungsoberfläche für den C64. Bedienung mittels Maus oder Joystick. Dazu gehörten Geopaint, Geowrite, Geopublish und einige Spiele. 20sek.ch Atari 1040 stf, 1985 • 8 Mhz • Motorola 68000 CPU • 512 kB RAM • 320×200 Bildpunkte bei 16 Farben • Internes 3.5" Floppy 20sek.ch RDBMS, 1985 relationales Datenbankmodell E.F. Codd Eine relationale Datenbank ist eine Sammlung von Tabellen, welche in ihren Spalten Informationen enthalten. In jeder Zeile steht ein Datensatz (Tupel). Verknüpfungen beschreiben die Beziehungen zwischen den Tabellen. E.F. Codd entwickelte 1970 das relationale Modell (Gegenstand-Beziehung-Modell). Er war auch an der Entwicklung des Systems R Prototyps einer relationalen Datenbank mit der Abfragesprache SEQUEL beteiligt. Daraus entstanden später DB2, SQL/DS und Oracle. 20sek.ch Seine 12 Regeln für relationale Datenbanken (1985 veröffentlicht, bis Mitte 80er Jahre kaum bekannt): 0: Foundation 1: Information Rule (Werte in Tabellen) 2: Guaranteed Access 3: systematic null value support 4: active, online relational catalog 5: defined linear syntax 6: updatable Views 7: support insert, update and delete 8: physical data independence 9: logical data independence 10: integrity independence 11: distribution independence 12: integrity not bypassable GPS, 1985 Global Positioning System Ab 1985 schickten die USA GPS Satelliten ins All. Seit ca. 1990 war das System für das amerikanische Militär voll einsatzbereit, schliesslich wurde ab 2000 die zivile Nutzung geduldet. 24 oder mehr Satelliten umkreisen die Erde und senden ihre Position und ein synchronisiertes Zeitsignal aus. Wenn ein Empfänger von mindestens 4 Satelliten Signale erhält, kann er dadurch seine Position auf ca. 8 Meter genau bestimmen. Die Satelliten senden nur und können nicht wissen, wo sich die Empfänger befinden. 20sek.ch ASCII, 1986 American Standard Code for Information Exchange 64 32 16 a = 97 • • • • definiert 128 Zeichen, mit 7 Bit weitere 128 Codes frei verfügbar, 8 Bit erste Version im Jahr 1963 veröffentlicht war bis 2007 die am häufigsten verwendete Codetabelle im Internet • Problem: keine nationalen Zeichen wie ä,ö,ü definiert • Der erste IBM PC (1981) verwendete eine eigene ASCII basierte Codetabelle, die Codepage 437 • In diesem Kasten abgebildet ist die Deutsche Variante, Codepage 850, welche 1987 mit MS-DOS eingeführt wurde 20sek.ch posX1 := initialPOs + rate * 60; Lexical Analyzer id1 := id2 + id3 * 60; Syntax Analyzer Compiler + id2 Abstract Syntax Tree * id3 60 := id1 + id2 Intermediate Code Generater Code Optimizer Tokens := id1 Semantic Analyzer Annotaded AST * id3 tmp1 := i2r(60); tmp2 := id3 * tmp1; tmp3 := id2 + tmp2; Id1 := tmp3; i2r 60 Intermediate Code tmp1 := id3 * 60.0; id1 := id2 + tmp1; Lexical Analyzer Characters MOVF MULF MOVF ADDF MOVF id2, R2 #60.0, R2 id2, R1 R2, R1 R1, id1 Symbolic Instructions Bit Patterns (Maschinencode) Einfach gesagt ist ein Compiler ein Programm, welches ein Programm (kontextfreie Sprache), welches in einer Sprache geschrieben ist, einliest und seine Entsprechung in eine andere Sprache übersetzt. 1986, 2006 20sek.ch Compaq Deskpro 386, 1986 20sek.ch SCSI-Bus Adr. Strom SCSI-II Disk, mittels Jumper musste man jedem Gerät am Bus eine Adresse zuweisen SCSI, 1986 Alan Shugart entwickelt 1979 mit seiner Firma den SASI (Shugart Associates System Interface) Bus. 1981 in SCSI (Small Computer System Interface) umbenannt und 1986 als X3.131-1986 von ANSI standardisiert, startete der zunächst 8 Bit breite Bus zur Anbindung von Peripheriegeräten seinen Siegeszug. Erst mit 3 MB/s Durchsatz. Später in der Version Ultra320 wurde die letzte SCSI Variante standartisiert, welche einen Durchsatz von 320 MB/s schaffte. 20sek.ch Sun Sparc, 1987 "scalable processor architecture" Sparc 1 Sun = Standford University Network Sun baut auf RISC CPUs (wenige Prozessor-Befehle, welche in möglichst einem Taktzyklus ausgeführt werden). Ab 1982 verkaufte Sun den ersten eigenen Computer, welcher mit einem Motorola 68000 Prozessor gebaut war. Schon 1986 wurden Pläne veröffentlicht, jedoch erst 1989 konnte man die Sparc 1 Workstation mit selbst designtem RISC-Prozessor kaufen. 1991 bringt Sun mit Solaris 1 ein eigenes Unix Betriebssystem auf den Markt. Die performanten Rechner sind beliebt bei Banken und in der Forschung. 20sek.ch 1987 • 7 Mhz • 512 kB RAM • Motorola 68000 CPU • 640×512 Bildpunkte mit 16 aus 4096 Farben • keine Festplatte • Internes 3.5" Floppy Der Amiga konnte als erster Homecomputer mit Sound und Videodigitalisierungskarten erweitert werden. So ermöglichte er auch dem kleinen Mann zu Hause erstmals die digitale Multimediaproduktion. 20sek.ch Amiga Virus, 1987 • Verbreitung via Floppy Bootsektor • Software wurde frei kopiert und Kollegen weitergegeben • kein Netzwerk, keine Festplatten! • Swiss Cracking Assoziation 20sek.ch Kopierschuz Zum Schuzt vor Raubkopien wurden erste einfache Kopierschutzverfahren entwickelt http://8bit-museum.de/retro-die-ersten-kopierschutzverfahren/ 20sek.ch IBM PS/2 mit Intel x86 IBM stellt ihre PS/2 Modellreihe vor, welche 3.5" Floppy und Video Graphikkarten zum Standard machte. Innerhalb eines Jahres verkaufte IBM mehr als eine Million dieser PC’s mit 80386 CPU. Dazu veröffentlichten sie auch das Betriebssystem IBM OS/2, mit welchem man auch DOS Programme ausführen konnte. OS/2 war modern und konnte bereits mit Maus bedient werden, kam aber nie aus dem Nischenbereich heraus. 20sek.ch Human Image understanding, 1987 Basierend auf der Erkennung von Kanten (Edge extraction, mexican hat), entwickelt der Psychologe Irving Biedermann 1987 eine Methode wie man dreidimensionale Körper anhand ihrer zweidimensionalen Bilder und den darauf entdeckten Kanten erkennen kann. 20sek.ch ISA Bus Der Industry Standard ArchitectureBus (ISA-Bus) war ein Computerbusstandard für IBM-kompatible PCs, der den XT-Bus von 8 Bit auf 16 Bit erweiterte. Er arbeitete mit 8.3 Mhz Taktfrequenz. 1980 entwickelt, war er bis Mitte der 1990er der am weitesten verbreitete Bus in Personal Computern, welcher Drittherstellern die funktionale Erweiterung der Computer erlaubte. 20sek.ch IRC – Chatsystem, 1988 Der Finne Jarkko Oikarinen stellt im August 1988 den ersten Internet Relay Chat Server mit der Adresse tolsun.oulu.fi online. Das TCP basierte Chatsystem verbreitete sich dank des frei verfügbaren Quellcodes bald auf sehr vielen Universitätsservern weltweit. 1993 wurde die RFC 1459 für das IRC Protokoll veröffentlicht. Seit 2005 sind die Nutzerzahlen stark rückläufig. 20sek.ch Morris Wurm, 1988 Am 2. November 1988, wird von Robert Morris der erste Computerwurm für das Internet programmiert und freigesetzt. Der sogenannte MorrisWurm verbreitet sich unter Ausnutzung von einigen Unix-Diensten, wie z. B. sendmail, finger oder rexec sowie der r-Protokolle. Zwar hat der Wurm keine direkte Schadensroutine, trotzdem legt er wegen seiner aggressiven Weiterverbreitung ca. 6’000 Rechner lahm – das entspricht zu dieser Zeit ungefähr 10 % des weltweiten Netzes. 20sek.ch PC mit Harddisks • Ende der 1980er Jahre sind Personal Computer mit Harddisk noch selten. • Die Seagate ST213 mit 10 MB Kapazität ist eine der ersten PC Festplatten, 5 ¼". 20sek.ch RAID, 1988 “A Case for Redundant Arrays of Inexpensive Disks” RAID 5 Im Unterschied zum Arbeitsspeicher vermag der Diskspeicher in Punkto Geschwindigkeit und Grösse nicht mit der Geschwindigkeitszunahme bei den Prozessoren mithalten. Zudem haben Disks eine hohe Ausfallrate. Eine Lösung ist die logische Zusammenfassung der Kapazität und das Hinzufügen von Paritätsdaten (Checks) für mehr Ausfallsicherheit. Durch das verteilte Lesen der Daten steigt auch die Leseperformance. 20sek.ch Sh-Boom, 1988 Je schneller ein Siliziumchip getaktet wird, desto schneller rechnet er. Er benötigt aber auch immer mehr Strom und überhitzt dabei. Idealerweise sollte nur die CPU wirklich schnell rechnen, die restlichen Chips auf den Computerboards können auch langsamer sein. Russell H. Fish III and Chuck H. Moore entwickeln deshalb in einer Bar ihr Konzept einer effizienten CPU, die intern schneller läuft, als der externe Takt ihr vorgibt. Die Rechte am Sh-Boom Prozessor verkauft Fish später an Patriot Scientific, welche damit den Ignite 1 Prozessor bauen. 20sek.ch Intel 80486 CPU, 1989 16-100 MHz, L1 Cache (8-16 kB), 600-1000 nm, 32Bit Integer RISC Core, 1.1 Mio Transistoren. SX Varianten hatten keine, DX hatten eine Gleitkommarecheneinheit (FPU). Mit 32 Adressleitungen konnte man max. 4 GB Speicher adressieren. 20sek.ch INTEL 860 RISC CPU, 1989 Intel bringt neben seinen CISCbasierten x86-Prozessoren nun auch eine RISC CPU auf den Markt. Die neue Architektur verspricht höhere Rechenleistung dank einfacherer innerer Architektur ohne Balast. Doch den Kunden interessiert, was hinten heraus kommt! Die x86-Prozessoren müssen zwar aufwändig gekühlt werden und mit einer viel höheren Taktfrequenz rechnen als die kokurrierenden RISC Prozessoren (IBM PowerPC, SUN Sparc), doch die Intel CPUs sind dank höheren Stückzahlen günstiger. 20sek.ch 40 MHz, 5W, 80 MFLOP, 64 Bit, 2.5 Mio. Transistoren, 6x4 cm pkzip / pkunzip, 1989 "ask not what your country can do for you -ask what you can do for your country." • Dateikomprimierung von Phil Katz, welche den Deflate Algorithmus benutzt • Zeichenfolgen die mehrmals vorkommen, werden ersetzt • danach erfolgt eine Entropiekodierung, welche jedem Zeichen eines Textes eine unterschiedlich lange Folge von Bits zuordnet 20sek.ch [Schrumpf, Bläh und Würfel, ca. 1985] Tetris war um 1990 in der Schweiz so beliebt, dass man regelmässig auf das Spiel verzichten musste, weil die Münzkasse des Automaten randvoll war und keine weiteren Spiele ermöglichte. Das Spiel wurde vom russischen Programmierer Alexei Paschitnow entwickelt. 20sek.ch Fichenaffäre, 1989 1989 wurden im parlamentarischen Untersuchungsbericht zum Rücktritt der Bundespräsidentin Elisabeth Kopp Kontrollkarten erwähnt. Nach und nach kam so ans Licht, dass die Schweizer Bundesbehörden und kantonale Polizeibehörden seit 1900 sogenannte Fichen (geheime Akten) über 700’000 Personen und Organisationen angelegt hatten. Darunter fanden sich nicht nur Anarchisten und Nationalsozialisten sondern auch viele damals aktuelle Politiker. Das Schweizer Fichenarchiv ähnelte den Stasiakten der damaligen DDR. Das Fichenarchiv war nicht computerisiert. Seither haben es die Schweizer Behörden schwer, präventiv Informationen über noch/nicht straffällige Personen zu sammeln. 20sek.ch 23 «nichts ist so wie es scheint» Film über den Deutschen Hacker Karl Koch "Hagbart Celine". Karl wählte sich bis 1986 in Computer der US Armee ein und verkaufte das Zusammenkopierte Material and den KGB. Seine verkohlte Leiche wurde 1989 in einem Waldstück bei Gifhorn (Niedersachsen) gefunden. 20sek.ch The KGB, the Computer, and Me Clifford Stoll erzählt die wahre Geschichte, wie er 1986 einen Computerhacker ausfindig gemacht hat, welcher sich von Berlin aus in Computer der US Armee eingewählt hatte. 20sek.ch IDEA, 1990 international data encryption algorithm ? Xuejia Lai und James Massey entwickeln an der ETH Zürich eine verbesserte Blockverschlüsselungsmethode. Die Methode wurde ausserhalb des Einflussbereichs der NSA entwickelt und war bis 2011 für die Firma Ascom-Tech patentiert. 64 Bit Textblöcke werden aufgeteilt und mit einem 128 Bit Schlüssel ähnlich dem DES Standard verschlüsselt (XOR, Addition modulo, Multiplikation Modulo, keine Vertauschung). 20sek.ch Kryptos Skulptur, 1990 Seit dem 3. November 1990 steht am Hauptsitz der CIA in Langley Virginia eine Skulptur mit einem kryptographischen Rätsel. Sie zeigt vier verschieden verschlüsselte Botschaften. Die ersten drei wurden mittlerweile entziffert. Am letzten beissen sich nicht nur die CIA und die NSA bis heute (2015) die Zähne aus! 20sek.ch CH Volkszählung 1990 "Die Volkszählung (VZ) wird von einer Minderheit aus grundsätzlichem Misstrauen gegenüber jedem staatlichen Eingriff in die Privatsphäre abgelehnt. Dank ihrer Universalität ist die VZ ein ideales Gefäss zum Ausdruck undifferenzierter Staatsverdrossenheit. Diese Haltung ist sowohl in linken und alternativen, wie auch in kleinbürgerlichen Kreisen verbreitet. Ein Teil der Kritiker sieht in der VZ ein Instrument der staatlichen Kontrolle. Es wird befürchtet, dass die VZ mit Verwaltungsregistern verknüpft werden. Eine differenziertere Kritik weist darauf hin, dass dank des Datenschutzes die VZ eine der wenigen der Öffentlichkeit offengelegte Statistik ist und sie wegen der Abkoppelung von Verwaltungsregistern «ungefährlicher» ist. Dank ihrer «demokratischen» Struktur, erlaubt sie allen Bevölkerungsschichten den Zugang zu gesellschaftlich wichtigen Informationen. Eine weitere Gruppe nimmt die Volkszählung an sich hin, doch entzündet sich die Kritik an einzelnen Fragen, die die Intimsphäre verletzen können. Relativ heikel war seit jeher die Konfessionsfrage; 1980 waren die Fragen nach der Anzahl geborener Kinder und der Zivilstandsbiographie beanstandet worden. Die Schweizer Volkszählung enthält jedoch keine der im Ausland stark unter Beschuss stehenden Fragen, wie etwa das Einkommen oder die ethnische Herkunft. Die Volkszählung kann eine reelle Gefahr zur Entdeckung illegaler Situationen darstellen. Dies kann einzelne Fragen betreffen (etwa eine dem Steueramt verheimlichte Erwerbstätigkeit) oder die Tatsache des Aufenthaltes schlechthin (v.a. Ausländer ohne Aufenthaltsbewilligung). In diesem Bereich ist der Datenschutz besonders gefordert. Es ist allerdings anzunehmen, dass illegale Situationen in vielen Fällen wegen passiver oder aktiver Dissimulation keinen Eingang in die Statistik finden." [VZ90, S. 22] 20sek.ch Computer in der Wirtschaft Geschäftsführung Mittleres Management Abteilungsleiter Teamleiter Mitarbeiter 20sek.ch 3.8 GB Harddisk, 1990 • IBM 3390, 38.5kg, 28cm Platten, 3000 RPM, 4.2 MB/sec • 50’000 $ / Megabyte [L1] 20sek.ch Notebook, 1990 Compaq SLT 286, VGA, 80286 CPU, 20 MB HD, 6 kg 20sek.ch CNC-Boom, ab 1991 Seit den 1950er Jahren optmiert man mechanische Fertigungsmaschinen wie Drehbänke und Fräsmaschinen. Dank preiswerteren Computersteuerungen Fräskopf und der DIN Norm zur Programmierung boomen in Werkstück den 1990er Jahren CNC (Computerized Numerical Control) Maschinen. Nicht mehr der Mensch führt das Werkzeug (Bspl. Fräskopf) auf den 3 Achsen um das Werkstück, sondern die Compterteuerung kontrolliert alles wiederholbar, auf 1/1000 mm genau. Fritz Langs Vision manifestiert sich. Handkurbel DIN 66025/ISO 6983 20sek.ch Unicode, 1991 • Kodierung internationaler Zeichensätze • Ziel, alle Zeichen in einem Zeichensatz abbilden • mit Unicode 2.0 wurden 1996 die mögliche Anzahl Zeichen auf 1’114’112 Zeichen erweitert • 17 Ebenen mit je 216 Zeichen • ein Zeichen wird mit 1,2 oder 4 Byte codiert • Ohne Unicode wären François, А́лекс, アリス, ACĔNATH, ELŻBIETA und Δωρίς bis heute unglücklich, wegen den nur 256 ASCII Zeichen! 20sek.ch GIF und JPEG GIF Graphics Interchange Format (say «Jif») Kompression von Bildern mit 8 Bit Farbtiefe. 1987 von Steve Wilhite entwickelt. Es war damals zunächst das Bildformat mit der mit Abstand besten Kompression. Der Trick, eine reduzierte Farbpalette, je weniger Farben, desto kleiner wird die Datei. Zip-ähnliche Komprimierung, welche Blöcke mit ähnlichen Farbbereichen zusammenfasst. Wurde 1991 von Eric Hamillton entwickelt. Hohe Kompression durch grosse Blöcke möglich! 20sek.ch Logitech Fotoman, 1991 1991 Fotoman, der Startschuss für die neue digital Fotografie. Schwarzweissbilder, 376x240 Pixel. Ihm folgten bis zum grossen Durchbruch ~2000 immer mehr, immer bessere Kameras. 20sek.ch 2000 Pre-Internet Protokolle: Usenet, Gopher, FTP Gopher Protokoll, 1991 von der Universität Minnesota veröffentlicht, hierarchisches System zum Teilen von Dokumenten Probier selbst: 20sek.ch Mit dem Modem ins pre-Internet http://elgoog.im/terminal/ HTTP & HTML, 1991 http://info.cern.ch/hypertext/WWW/TheProject.html Der erste Webserver des modernen Internets Tim Berners-Lee entwickelt am Cern in Genf den ersten Webserver (HTTP Hyper Text Transport Protocol) und eine Textbeschreibungssprache (HTML Hypertext Markup Language) zur Codierung von Webseiten. 20sek.ch «surfing the internet», 1992 20sek.ch Music, 1992 MUlti processor System with Intelligent Communication Anton Gunzinger optimiert mittels sehr schnellen digitalen Signalprozessoren (Motorola DSP 96002) die Interprozessorkommunikation eines Mehrprozessorsystems (SIMD) derart gut, dass sein MUSIC Computer 1992 in den Final des Gordon Bell Awards für Supercomputer kommt und den zweiten Platz erringt. Im Unterschied zu den Konkurrenten, deren Computer ganze Räume oder Säle füllten, konnte Gunzinger den MUSIC auf den Tisch stellen und live demonstrieren. MUSIC war 6x schneller als herkömmliche Supercomputer, benötigte aber 1000x weniger Strom! . Gunzinger gründete darauf die Firma scs.ch, welche noch heute ausserordentliche Informatikprojekte realisiert. 3.78 GFlops Peak Performance Skalierbar, bis 63 Processing Karten Beschreibung via WayBackMachine: http://www.ife.ethz.ch/music/tutoria/tutorial.html 20sek.ch Linux, 1992 • Das erste kostenfreie Betriebsystem, zunächst für x86 Rechner. (GNU-Unix und BSD-Unix waren noch nicht ausgereift). • GNU GPL Lizenz • Entwickler: Linus Torwalds • Mittlerweile für praktisch alle Hardwareplatformen verfügbar. • Halloween Dokumente beschreiben die Angst von Microsoft vor freien Betriebssystemen. 20sek.ch 64 Bit Alpha Prozessor, 1992 • Firma DEC • 64 bit RISC Prozessor • Für OpenVMS und OSF/1, dann NT • 2000 erste 1 GHz CPU mit Luftkühlung Jahr Typ Speed Transistoren 1992 Alpha EV4 125 MHz 1.7 Mio 1999 Alpha EV68 1 GHz 1) 16 Mio 2003 Alpha EV7 1.3 100 Mio 20sek.ch Servers DEC Alpha Server Platform IBM AS/400 Server Platform Firmenserver der 90er Jahre 20sek.ch Hintertüren? Produkte der Crypto AG Im März 1992 wird Hans Bühler, der Verkaufsingenieur der Schweizer Crypto AG, im Iran verhaftet. Die nächsten 9 ½ Monate verbringt er in militärischer Einzelhaft und wird regelmässig befragt. Er beteuert jedesmal, dass die Geräte der Crypto AG absolut sicher und das Beste seien, schliesslich sind es Schweizer Produkte. Die Iraner sind aber skeptisch, weil sie wissen, dass die NSA und die Crypto AG eng zusamenarbeiteten. Und irgendwie müssen die USA geheime Funksprüche zwischen Tripolis und der Lybischen Botschaft in Ost-Berlin mitgehört haben. Ansonsten hätten sie kaum solche präzisen und unwiderlegbaren Beweise zum Attentat auf die Berliner Diskothek La Belle, bei der viele Amerikaner starben. Sind in den Geräten der Iraner auch Hintertüren eingebaut? Gegen eine hohe Lösegeldzahlung wird Bühler schliesslich freigelassen. Bühler, mittlerweile auch ein wenig misstrauisch, äussert nun den Verdacht, an den Anschuldigungen könnte tatsächlich etwas dran sein. Darauf wird er von der Crypto AG verklagt. Zu einer Verhandlung kommt es nicht, man einigt sich aussergerichtlich. Hans Bühler 20sek.ch schweigt seither. Windows 3.11 und NT, 1993 Von Microsoft Win 3.11 für Heimanwender Win NT für Firmen • Betriebsysteme für x86 Rechner beliebiger Hersteller, mit graphischer Oberfläche • Da Betriebssystem und Hardware nicht gekoppelt sind, bieten nun immer mehr Hersteller Rechner mit dem Betriebsystem Windows NT von Microsoft an, was fortan den PC-Markt belebt und sich die Computer ab jetzt in den Serverräumen und Büros massiv ausbreiten. 20sek.ch Intel Pentium, 1993 • • • • • • • • • • 60 MHz 32 Bit 16 KB L1 Cache 3.1 Mio Transistoren 0.8 µm 294 mm2 (17x17 mm) 15 Watt superskalar CISC interner = externer Takt FDIV-Bug 1994: 20sek.ch Webbrowser, 1993 Der Mosaic Browser, entwickelt an der Univerität Illinois, war einer der ersten Webbrowser, der neben Text auch Graphiken darstellen konnte. Nach den Protokollen HTML und HTTP ist nun auch das erste benutzerfreundliche Anwenderprogramm vorhanden, welches «dem» Internet zum Durchbruch verhelfen wird. Aus dem ehemals rein militärischen ARPANET wird nun das weltweite öffentliche Netzwerk (IETF). 20sek.ch Apple Newton, 1993 das erste Tablet? Das Messagepad 2000 mit Newton Betriebssystem hatte Stifteingabe, Handschrifterkennung, einen ARM 610 Prozessor mit 20 MHz, 4 MB ROM, 640 KB RAM, 336x320 Pixel, Grösse ca. DIN A5. Steve Jobs stellte die Entwicklung 1998 ein. 20sek.ch DLT TZ87 Tape, 1993 TZ87, DLT III 10 GB TK88, DLT IV 20 GB Das Massenspeichermedium der 1990er, Tapes. 20sek.ch Iris Scan, 1993 Localization Normalization Feature Extraction Matching => 2048 Bit Code False Reject Rate: 0.02 False Accept Rate: 0.00001 Das von John Daugmann 1993 veröffentlichte Verfahren zur Erkennung von Irismustern, wird dank verbesserter Digitalfotographie immer stärker eingesetzt. Nicht alle Systeme prüfen, ob sie ein lebendes Auge präsentiert bekommen und sind deshalb austricksbar. Das System funktioniert berührungslos und wird deshalb von den Benutzern besser als Retinascan Systeme akzeptiert. Je besser die Kamerabilder, desto mehr Augen können unterschieden und identifiziert werden. Im Gegensatz zu einem Passwort kann man aber ein biometrisches Merkmal nicht ändern, wenn man die Macht darüber verloren hat! 20sek.ch Iris Scan Produkte (2013) Zoll Flughafen Polizei Zutritt 20sek.ch 1.2 Mia. Inder EEPROM, 1994 Permanente Daten muss man nicht mehr mühsam in EPROM’s speichern und mit UV Licht wieder löschen. Die Firma Microchip Technology entwickelt einen günstigen Chip, bei dem man dies elegant mit einer höheren Spannung erledigen kann. 20sek.ch Voip , 1994 "Voice over IP" 1991 schreibt John Walker Netfone, ein Sprachübertragungsprogramm, welches nur 32 kBit/s Bandbreite benötigt. Erste Natel-D Telefone, die den GSM Standard nutzen, übertragen ab ~1992 Sprache mit 13 kBit/s über das Funknetz. Michaela Merz entwickelt zwei Jahre später das Programm mtalk für Linux, um über IP-Netze normale Gespräche führen zu können. Auf dessen Basis werden in der Folge immer bessere Programme entwickelt. Welche aber auf Grund langsamer Leitungen, Latenzen und nicht priosiertem Datenverkehr nur mässige Sprachqualität bieten. Ab 2001 setzt sich Voip dank der Standards H.323 und SIP immer mehr durch und verdrängt in den folgenden 20 Jahren die leitungsvermittelnde, analoge Telephonie durch in kleinen Datenpakete übertragene Gesprächsteile. Gerade die Möglichkeit internationale Telefongespräche durch das Gratis-Internet zu führen, macht die Entwicklung für Viele interessant (Bspl. Skype). 20sek.ch / NetFone GoF - Design Patterns, 1994 «Gang of Four» • Erich Gamma (CH), Richard Helm, Ralph Johnson und John Vlissides • Beschreiben 23 Entwurfsmuster zur Lösung häufiger Programmierprobleme 20sek.ch SMS, 1995 Nachdem alle grösseren Städte mit entsprechenden Antennen versorgt sind, erlebt das Natel-D Netz einen Boom in der Schweiz. Mit dem Natel-D kommen auch die SMS-Nachrichten, welche für mehr als ein Jahrzent ein sehr wichtiges, mobiles Kommunikationsmittel sein werden. Natel-D (GSM Standard) überträgt Gespräche digitalisiert. Die bis zu 160 Zeichen langen Meldungen werden dabei über den Signalisierungskanal der Funkverbindung zur nächsten SMS-Zentrale gesendet. Die SMS-Technik wurde erst nach der GSM-Technik entwickelt. 20sek.ch Toy Story, 1995 Toy Story kommt in die Kinos; der erste vollständig computeranimierte Film von Pixar. Rendering: 800 000 Std. Berechnungszeit für 70 min. Film, auf 177 Sun Sparc 20. 20sek.ch 20sek.ch «how music got free», 1994 Bennie Lydell Glover arbeitet in einer CDFabrik von Polygram. Plötzlich realisiert er, dass die Musik, welche er an den örtlichen Parties hört, noch gar nicht käuflich erwerblich ist. Denn er verpackt sie ja noch bei der Arbeit! Bennie erkennt das Potenzial, beginnt auch CDs aus dem Werk zu schmuggeln und sie zu Hause zu kopieren. Anfangs erstellt er knapp eine Kopie pro Stunde, der Rohling kostet 2$, die Kopie verkauft er für 5$ auf der Strasse. Doch Erfolg macht süchtig. Bennie wird zum Kopierkönig, bis er 2007 auffliegt und ins Gefängnis muss. In der Zwischenzeit hat er aber der Musikindustrie das Fürchten beigebracht. Er hat 2000 ihrer besten Produkte geklaut, digital einfach zugänglich veröffentlicht und ihr so das Geschäftsmodell zerstört. 20sek.ch Hackertales Nicht nur in den USA wird fleissig raubkopiert, auch in Europa betätigt man sich illegal. Die Polizei versteht aber noch gar nicht, was ein Computer ist, geschweige denn eine digitale Kopie. So musste man noch lange kaum Konsequenzen befürchten. Die Computerparty war in vollem Gange! 20sek.ch Windows 95 • • • • Startbutton 32 Bit Architektur lange Filenamen zuerst noch kein TCP/IP und Internet Explorer • Plug and Play • (wirkliches) Multitasking • 16 und 32 Bit-Programme 20sek.ch Altavista, 1995 • Eine der ersten Volltextsuchmaschinen 20sek.ch • Entwickelt von DEC 1995 Pierre Omidyar hilft seiner Freundin mit einer Webseite beim Tauschhandel von PEZ Kaugummifiguren. Aus ebay wird die grösste Tauschplattform und sie dient als Vorlage für viele nationale Kopien. 20sek.ch Java 1995 • Sun präsentiert Java die objektorientierte Programmiersprache • by James Gosling 1991 • plattformunabhängig • multithreading • gratis 20sek.ch SHA-1 Hash Algorithmus, 1995 Eine kryptographische Hashfunktion ist eine, welche praktisch unmöglich rückwärts gerechnet werden kann, um aus dem Hashcode wieder die Ursprungsnachricht zu erhalten. Diese sogenannte Einweg-Hash-Funktion kann verwendet werden, um Texte zu verifizieren und auf Gleichheit zu prüfen (zB. Passwörter). Für eine ideale kryptographische Hashfunktion gilt: - Einfach und schnell zu berechnen - Unwahrscheinlich einen Text zu generieren welcher zu einem gegebenen Hashcode passt - Unwahrscheinlich einen Text zu verändern, ohne dass der Hashcode ändert - Unwahrscheinlich zwei Texte mit gleichem Hashcode zu finden SHA1("The quick brown fox jumps over the lazy dog") gives hexadecimal: 2fd4e1c67a2d28fced849ee1bb76e7391b93eb12 gives Base64 binary to ASCII text encoding: L9ThxnotKPzthJ7hu3bnORuT6xI= SHA1("The quick brown fox jumps over the lazy cog") gives hexadecimal: de9f2c7fd25e1b3afad3e85a0bd17d9b100db4b3 gives Base64 binary to ASCII text encoding: 3p8sf9JeGzr60+haC9F9mxANtLM= 20sek.ch Audiokomprimierung mp3, 1995 • • • • • Speicherplatz war teuer, doch der Bedarf viel Musik auf portablen Geräten speichern zu können oder via Modem zu teilen gross. Die CD fasste 16 Lieder unkomprimiert, mp3 schrumpfte sie auf 1/10 der Grösse. mp3 wurde seit 1982 am Frauenhofer Institut entwickelt. Jetzt dauerte die Kopie eines Liedes über ein damaliges Netzwerk weniger lang als seine Spieldauer. Doch erst der Apple Ipod mit PC Software löste den breiten Durchbruch aus. Bis da war es für die breite Masse einfacher, CDs im Laden zu kaufen. Erster Audioplayer, für 16 MB MMC Karten 1998 2001 Ipod 20sek.ch 1999 P2P sharing illegaler mp3 Dateitausch Auto Navis, 1995 1995: Travelpilot RGS 05 2005-2014 Wer einem technischen System einmal vertraut, vertraut ihm immer. Und so bleiben gelegentlich Autos auf Treppen hängen oder versuchen in Tunnels zu wenden, weil deren Fahrer blind den Anweisungen des Navigationssystems vertrauen. Ab 2007 sinken die Preise für kleine Navigationssysteme, welche man nachträglich an der Windschutzscheibe befestigen kann unter 300 Euro. Im Jahr 2015 gibt es kaum noch Autofahrer, welche auf langen Strecken Papierkarten verwenden. 20sek.ch PCI Bus, 1996 32 oder 64 bit 133 MHz bis 1 Ghz PCI ist der leistungsfähige ISA Bus Nachfolger für PC und Server. 20sek.ch GPU, Graphikprozessor, 1996 Treiber GPU Speicher Die Graphikberechnung findet komplett in der Graphikkarte statt und entlastet so die CPU. Herkömmliche CPU arbeiten sequentiell, GPU sind so gebaut, dass sie sehr viele Berechnungen parallel ausführen können. Die abgebildete Woodoo 3D FX war die erste Graphikkarte, welche für perspektivische (3D) Berechnungen optimiert war. 20sek.ch Wert von Information, 1996 Militärische Informationen sind anhand von: Richtigkeit, Relevanz, Rechtzeitigkeit, Brauchbarkeit, Vollständigkeit und Genauigkeit zu bewerten. FM 100-6 Information Bits Unvollständige oder ungenaue Informationen sind besser als gar keine, nicht rechtzeitige und nicht brauchbare sind keine Informationen. Falsche oder unwichtige Informationen sind schlimmer als keine Information. 20sek.ch Ökonomischer Wert von Information, 1996 1. Der Preis der Information wird gegen Null tendieren 2. Der Preis der Kommunikation wird gegen Null tendieren 3. Der Preis der Transaktion wird gegen Null tendieren Michael Bauwens 20sek.ch ITAR hebt 40 Bit Grenze auf, 1996 The natural flow of technology tends to move in the direction of making surveillance easier, and the ability of computers to track us doubles every eighteen months. [L1, 2013] Die amerikanische International Traffic and Arms Regulation Behörde ITAR hebt in diesem Jahr das Verbot auf, welches kryptographische Schlüssel in Exportprodukten auf maximal 40 Bit beschränkte. Im Hintergrund schaut die NSA Behörde aber weiterhin darauf, dass keine Software mit Verschlüsselung grösser als 56 Bit exportiert wird! Das auf RSA basierende PGP (Pretty Good Privacy) Programm zur verschlüsselten Kommunikation fiel zunächst auch unter diese Exportbestimmungen. Ihr Erfinder Phil Zimmermann wird deshalb wegen Waffenexport angeklagt, weil seine Software öffentlich auf einem FTP Server zugänglich war. In der selben Zeit wurde der Quellcode auch als Buch veröffentlich. So konnte man den gefährlichen Sourcecode einfach an nichts ahnenden Zöllnern vorbei nach Europa exportieren. Die Anklage gegen Zimmermann wurde später fallen gelassen. 20sek.ch ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ + + + + + THE ULTIMATE BEGINNER'S GUIDE TO HACKING AND PHREAKING + + + + By: + + + + [email protected] + + LOA + + 04/01/97 Volume: 2 + ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Unix: Step 1: Guess the password, start with user: root and password: system (or try others from the list) Step 2: open /etc/passwd or /etc/shadow john:234abc56:9999:13:John Johnson:/home/dir/john:/bin/john Step 3: use crack to decrypt a password string or remove the encrypted password string completly Step 4: become root user and add yourself to the password file 20sek.ch X Ariane 5 Bug, 1996 Ganzzahlüberlauf 37 Sekunden nach dem Start kam die Rakete so stark vom Kurs ab, dass ihr Selbstzerstörungsmechanismus aktiviert werden musste. Aus Kostengründen wurde Software der Ariane 4 verwendet und wo notwendig angepasst. Anpassungen wurden ungenügend getestet. Um Speicherplatz zu sparen stellte man einen Messwert nicht mehr als 64 Bit Fliesspunkt Variable, sondern als 16 Bit unsigned Integer Variable dar. Das ging so lange gut, bis der Messwert (unerwartet) grösser wurde als mit 16 Bit darstellbar, die Raketensteuerung erhielt nun plötzliche chaotische Werte und konnte nicht mehr richtig funktionieren. 20sek.ch IBM Deep Blue, 1997 Menschliches Gehirn gegen 200 Mio. Züge pro Sekunde IBM RS6000 mit 30 Knoten à je 8 VSLI Schachprozessoren, pro Knoten über 1 GB RAM und 4 GB Festplattenspeicher, OS AIX 4.2 Im Vorjahr gewann der Schachcomputer von IBM nur einzelne Partien gegen den Schachweltmeister Garri Kasparow. 1997 besiegte er ihn in einem sechs Runden dauernden Wettkampf 3.5 : 2.5. IBM verweigerte Kasparow die Revanche und schickte Deep Blue in Pension. Deep Blue konnte allerdings nur Schach spielen, 99.99% unserer restlichen Lebenswelt verstand er nicht. 20sek.ch Funk Kanäle IEEE 820.11 = Wifi, 1997 Layer1 Data Frame Layer2 ab ~2000 1997 veröffentlicht der IEEE Berufsverband den ersten Standard (im OSI Layer 1,2) zur IP-basierten Datenübertragung per Funk. Das erste Protokoll konnte maximal 2 Mbit/s auf einem 22 MHz breiten Funkkanal übertragen. Im Jahr 2000 wurde das verbesserte Protokoll 802.11b mit 11 Mbit/s Durchsatz veröffentlicht. Günstig verfügbare Router und PC-Karten führten nun zum Wifi-Boom. Endlich musste man nicht mehr für jeden PC ein Netzwerkkabel verlegen. 2015 verfügen 20sek.ch Geräte standardmässig über Wifi. Tamagotchi, 1997 «Ei-Uhr» Das Tamagotchi ist ein virtuelles Kücken, welches man wie ein echtes Tier rund um die Uhr hegen, pflegen und füttern muss. Pflegt man es nicht, «stirbt» es. Durch einen Reset kann es wiederbelebt werden. Wer ein Tamagotchi länger als vierzehn Tage am Leben erhalten konnte, war sehr gut. Das Tamagotchi ist eines der Produkte welche Asien zum Standort für Elektronikproduktion machen. 20sek.ch Computer-Markt, 1997 PC Markt Aktienkurse 20sek.ch Email wird Mainstream, 1997 • • • • 1965 MIT CTSS Mail 1971 erstes ARPA Net E-Mail 1978 Unix mail 1997 prophezeite Bill Gates auf einem Microsoft-Kongress den Siegeszug der E-Mail. Seine Vorhersage damals: "In zehn Jahren wird die Mehrheit der Erwachsenen E-Mails nutzen." Stimmt: 2007 nutzen 70 Prozent der US-Bürger das Internet, 90 Prozent davon mailen regelmässig, 68 Prozent der Deutschen sind online. 20sek.ch 1998 Der Film transportiert den Gedanken vom Flirten und daten via «Computerkommunikation» in die Gesellschaft. 20sek.ch 1998 Erster Google Server Gründer: Sergey Brin, Larry Page 20sek.ch Transatlantische Glasfaserkabel, 1998 • 37800 Verbindungen gleichzeitig möglich • Bruttodatenrate 560 Mbit/s • Erstellungskosten: 350 Mio US$ • Erwartete Lebensdauer: 25 Jahre TAT-8 war das erste transatlantische Glasfaserkabel 20sek.ch Abhör-Dschungel, 1998 Geheimdienste lesen ungeniert mit -Grundrechte werden abgebaut Flächendeckende Überwachung von E-Mail im Internet war bislang nur ein Gerücht. Am 6. Januar 1998 berichtete jedoch eine Studie des Europäischen Parlaments von einem entsprechenden Abhörsystem der NSA, einem US-Geheimdienst. Wenige Tage später beschloss die Mehrheit im deutschen Bundestag eine weitere Verschärfung der Telekommunikations-Überwachung durch Strafverfolgungsbehörden und Geheimdienste. Anlass für Fragen: Welche Befugnisse hat der Staat? Mit welcher Form von Spionage muss man im Internet rechnen? c´t 5/98 http://www.heise.de/ct/artikel/Abhoer-Dschungel-286194.html 20sek.ch Virtualisierung, VMware Die Computerhardware sind nun so schnell, dass sich Betriebssysteme einen Computer teilen können. Dies erlaubt eine sehr effiziente Nutzung der vorhandenen Rechenleistung. 20sek.ch Hacker Tron, 1998 • • • • • • Boris Floricic, alias Tron wird in einem Berliner Wald erhängt aufgefunden Ob Mord oder Selbstmord bleibt umstritten Tron war ein begabter Hacker, der Binärcode direkt lesen konnte und die damaligen Verschlüsselungstechniken besser verstand als die kommerziellen Hersteller, so hackte er Telefonkarten Die selben Chipkarten finden auch bei Geldkarten, Mobiltelefonen und verschlüsseltem Fernsehen Verwendung Damals bestand ein grosser Schwarzmarkt für Geräte zur Umgehung von Verschlüsselung für Privatfernsehen Die organisierte Kriminalität interessierte sich stark für eine Technik mit der man im GSM Netz anonym und gratis telefonieren kann 20sek.ch Information Warfare (IW), 1998 Das NATO Kürzel C3I für «Command, Control, Communication and Intelligence» zeigt, dass Informationsstrukturen zu immer attraktiveren Angriffszielen werden. 20sek.ch ITIL, 1999 standardisierter IT-Betrieb • ITIL ist eine detaillierte Methode die beschreibt, wie man mit guter IT Organisation die bestmögliche Unterstützung von Geschäftsprozessen erreicht. • ITIL wurde Ende der achtziger Jahre von einer englischen Regierungsbehörde entwickelt. Grund war die mangelhafte Qualität der von der britischen Regierung eingekauften IT-Dienstleistungen, so dass ein Weg gefunden werden sollte, diese nachhaltig zu verbessern und gleichzeitig die Kosten zu senken. Das Ziel bestand darin, zweckmässige und wirtschaftliche Verfahrensweisen für die Erbringung von IT-Dienstleistungen zu entwickeln. Problem war, dass jeder Standort unterschiedlich organisiert war und so Doppelspurigkeiten, Verständigungsprobleme und Leerläufe entstanden. 20sek.ch DVD, 1999 • DVDs beginnen die VHS Kassetten zu verdrängen • 1995 wurde der DVD Standard verabschiedet • DVDs verwenden MPEG-2 Videokomprimierung, diese ermöglicht Spielfilme in hoher Qualität (200 MB/s) auf unter 6 MB/s zu komprimieren (Faktor 35:1) • unkomprimiert wären dazu damals unhandhabare 1800 GB notwendig gewesen, so reichten die 4.7 GB der DVD 20sek.ch Kevin Mitnick, 1999 meistgesuchter Computer-Krimineller der USA • hackte zunächst Bus-Tickets (Lochcode) in Los Angeles • seine Stärke sind «Social Engineering» Techniken • Hackte sich 1979 in das Computernetz der Firma DEC, auf welchem das Betriebssystem RSTS entwickelt wurde. Da er das Betriebssystem kopierte, wurde er 1988 zu 12 Monaten Haft verurteilt, floh anschliessend und tauchte 2 ½ Jahre lang unter. • 1999 wird Kevin erneut wegen Hacking zu 68 Monaten Gefängnis verurteilt. 20sek.ch Melissa Wurm, 1999 Selbständig verbreitet sich 1999 Melissa über Outlook. Der E-Mail-Wurm Melissa sorgt weltweit für grosse Aufmerksamkeit bei den Medien. Immer mehr komplexe Würmer treten nun in Erscheinung, so wie Toadie (der sowohl DOS- als auch Windows-Dateien infiziert und sich über IRC und E-Mail verbreitet) und W32.Babylonia (der sich als erste Malware selbst aktualisieren kann) [Wiki]. 20sek.ch Wie öffnet man einen Tresor? Angreifer (Hacker) wählen den einfachsten Weg zum Ziel. Die einzelnen Schritte müssen eine hohe Erfolgswahrscheinlichkeit aufweisen und nicht zu teuer sein. 20sek.ch Theoretische Informatik 20sek.ch Jahr 2000 Bug Schaffen es alle Computerprogramme die noch mit zweistelligen Jahreszahlen (1999) ins nächste Jahrtausend (2000), oder bleibt «die Welt stehen»? 20sek.ch NASDAQ Börsenkurs Dotcom Blase • Dotcom Boom: die Zeit des Internetbooms, in welcher jede Firma eine Internetadresse mit «.com» Endung brauchte um dabei zu sein und so auch reich werden wollte. • Allerdings war es mit dem Dabeisein nicht getan. • Im Jahr 2000 platzte die Blase und viele Computerfirmen ohne brauchbare Geschäftsideen, die einfach nur den anderen alles nachgemacht hatten, gingen ein. 20sek.ch 1 GHz x86 Prozessor, 2000 Im Rennen um den schnellsten x86 Prozessor schlägt AMD den grossen Konkurrenten Intel. AMD kann mit dem Athlon Thunderbird anfangs März bereits fertige Systeme mit 1 GHz schnellen Prozessoren liefern. Auch wenn Intel schon wenige Tage nach AMD mit dem Pentium III Coppermine ebenfalls eine 1 GHz CPU präsentieren kann, geht der Sieg ganz klar an AMD. Die Intel CPU war noch zu wenig ausgereift. Um die 1 GHz Hürde knacken zu können, mussten beide Firmen den Level 2 Cache vom Motherboard auf den CPU Chip verschieben. 20sek.ch Proliant DL380 G1, 2000 Quickspec 2 x Pentium 900Mhz 256 MB RAM, bis 4 Disk Wartungsfreundliche und einfach zu installierende Rackserver erlauben den platzsparenden Betrieb von vielen Servern. Die Server sind so gebaut, dass sie mit Schienen einfach übereinander in Racks (Schränke) eingebaut werden können. Alle Komponenten sind auf einfache Wartbarkeit optimiert. 20sek.ch ADSL, ab 2000 • 512/128 kBits down/upload 1 • ersetzt 14k,19k, 56 kBaud Modems ADSL - und man kann doch mehr als 56 kBaud über eine Kupferdrahtleitung übertragen! Schnelleres Internet ohne neue, teure HF-Kabel verlegen zu müssen! 20sek.ch Dating Platformen, 2000 Nach dem Kinohit «You’ve got mail», 1998, werden auch in der Schweiz Dating Websites immer beliebter und salonfähig. In den USA wurde die Dating Seite kiss.com bereits 1994 registriert. Schon früher wurde sicher in online Chats und in Usentgruppen wie alt.dating kräftig nach gleichgesinnten gesucht. Die Zahl der privaten Computer steigt nun auch markant, weil man persönliches nicht gerne auf dem Bürocomputer erledigt. 20sek.ch Supercomputing, 2000 20sek.ch Rechenleistung, 50 Gflops 2001 128 Node Cluster aus DS10L Alphaworkstations à je eine 600 MHz CPU pro Rechner, 256 bis 2048 MB Memory, maximum 300 W pro Rechner. Der DS10L ist einer der ersten Rechner im sogenannten Pizzabox-Format mit Einbauhöhe 1 Zoll. 20sek.ch Quantencomputer, 2001 Fünf Fluor- und zwei Kohlenstoffatome haben die Zahl 15 in ihre Primzahlen 3 und 5 zerlegt. L Ein Quantencomputer ist ein Computer, dessen Funktion auf den Gesetzen der Quantenmechanik beruht. Im Unterschied zum Digitalrechner arbeitet er nicht auf der Basis der Gesetze der klassischen Physik bzw. Informatik mit nur zwei Zuständen 0 und 1. Er verwendet quantenmechanische Bits. Quantencomputer können theoretisch noch leistungsfähiger als Computer mit Halbleiterchips sein. 20sek.ch Quantenbit Ein Quantenbit kann beliebig viele Zustände zwischen 0 und 1 haben. Zudem überlagern sich die Zustände nebeneinanderliegender Bits. Mit Laserlicht löst man «Berechnungen» in einer Menge von Quantenbits aus. Als Resultat erhält man eine Lösungsmatrix mit Ergebnisbereich. «Quantencomputer betrachten ein Problem aus allen Richtungen gleichzeitig» – siehe: Problem von Deutsch. Solche Quantenberechnungen sind sehr schnell, ergeben aber ein «unscharfes» Resultat. Ausserhalb der Quantenphysik gibt es noch kaum Anwendung für Quantenrechner [1]. Vielleicht kann man mit Quantencomputer starke Verschlüsselungscodes knacken oder zumindest den zu durchsuchenden Schlüsselraum stark 20sek.ch eingrenzen. Wikipedia, 2001 Im Jahr 2000 schlug Richard Stallman eine frei zugängliche Online-Enzyklopädie vor (free-as-infreedom), welche nicht von einer Autorität kontrolliert wird. Bis dahin gab es nur kommerzielle Werke mit einem brauchbaren Überblick (Microsoft Encarta auf CD-ROM). Ein Jahr später starteten Jimmy Wales und Larry Sanger Wikipedia und setzten so den Grundstein zur Realisierung des schon lange existierenden Konzepts des zusammengeführten Weltwissens an einem Ort. Das anarchisch freie Wikipedia tritt fortan seinen Siegeszug gegenüber den hierarchischen, kommerziellen von Professoren kontrollierten Enzyklopädien an. 20sek.ch Windows XP, 2001 Das auf Windows NT (NT 5.1 Kernel) basierende Heimanwender-Windows wurde zum Benutzerliebling und erschwerte es Microsoft, es durch «bessere Nachfolger» abzulösen. Spätestens mit dem Servicepack3 musste sich jedoch jeder Benutzer eingestehen, ob er XP legal erworben oder mit einem kopierten Productkey installiert hatte. 2014 stellte Microsoft den Support offiziell ein. Im Jahr 2014 sind immer noch 24% der Windowsinstallationen XP! 20sek.ch SCRUM, 2001 Software-Entwicklungsmethode Dynamische Softwareentwicklung, der «Kunde» definiert, was die Software können soll. Die einzelnen Anforderungen werden in kleine Teilschritte zerlegt. Das Entwicklerteam schätzt dann pro Teilschritt die Implementierungzeit und versucht innerhalb von Entwicklungszyklen (Sprint) eine funktionierende Software zu erstellen. Der Kunde testet jeden Sprint und gibt Feedback für den nächsten Zyklus. Durch den laufenden Feedback sollen Fehlentwicklungen möglichst rasch erkannt und verhindert werden. 20sek.ch Bittorrent, 2001 Bram Cohen veröffentlicht ein Netzwerkprotokoll auf Layer 7, welches das anonyme Teilen von grossen Dateien erleichtert. Jeder der eine Bittorrent Clientsoftware auf seinem PC installiert hat, teilt damit Teile von grossen Dateien. Dateien welche geteilt werden, werden durch eine Torrentdatei beschrieben. Wird eine Datei von mehreren Personen geteilt, verweist die Torrentdatei immer auf alle teilenden Dateien. Will man nun zum Beispiel eine grosse Filmdatei runterladen, benötigt man zunächst die zugehörige Torrentdatei und kann dann mit einem Bittorrentclient (z.B. µTorrent) diese auf seinen PC runterladen. Sobald erste Teile der Datei auf dem PC sind, werden diese Teil schon zum Download für andere zur Verfügung gestellt. So lädt man den Film nicht mehr von einem FTP Server runter, sondern in Teilen von vielen Computern im Internet, welche diese Datei schon ganz oder teilweise gespeichert haben. Die Bereitsteller sind so einigermassen anonym. Das Up- und Downloaden von Filmen ist in der Schweiz legal (URG Artikel 19, 20min). 20sek.ch Torrent-verlinkte Datei Suchseiten bieten Links zu Torrentdateien, mit welchen man dann Dateien runterladen kann. µTorrent-Client Rechenmaschinen ersetzen Menschen für höhere Aufgaben Wirtschaftspyramide • • • • • 20sek.ch Managementunterstützungssysteme ersetzen zunehmend Wissen und Erfahrung von Managern Reporting CRM Data Mining Data Warehouse Usenet Archiv als Download, 2001 Gesammelte Usenet Daten kann man hier als unkomprimierte 7 GB Datei downloaden. Die Daten wurden in den 90er Jahren von der Computerabteilung der Zoologischen Abteilung der Unversität Toronto gesammelt und 2001 von David Wiseman von Band zurück auf Disk kopiert und so zugänglich gemacht. Eines der 141 Magnetbändert speichert ca. 50 MB. 20sek.ch Carr Debatte, 2003 In dem Masse, in dem sich die technischen Möglichkeiten der IT vergrössert hätten und sie sich zu einem weltweit verfügbaren Gut entwickelt haben, sei auch ihr strategischer Wert gewachsen. Genau diese Annahme sei falsch, sagt Nicholas Carr. 20sek.ch max. 3.5 GHz Taktrate , 2004 20sek.ch Jeff Bezos • • • • • • 20sek.ch grösster Online-Versandhändler Internetshopping, seit 1994 Wird ab 2006 zum Technologietreiber Infrastrukturdienstleister, Amazoncloud, eBook, Kindle Amazone Smartphone Jeff glaubt, dass Bücher wegen digitalen Varianten verschwinden werden Facebook, 2004 • Mark Zuckerberg stellt seine Webseite ins Netz, mit welcher man Bilder von bekannten Mitstudenten verwalten und bewerten kann • 2007: 30 Millionen Nutzer • 2013: 1200 Millionen Nutzer 20sek.ch Glasfaser Seekabel, 2004 20sek.ch 2005 by Chad Hurley, Steve Chen und Jawed Karim 20sek.ch Die digitale Kopie Zur Natur der Computer gehört es, dass man mit ihnen schnell, einfach und 100% gleichwertige digitale Kopien von Dateien (Texte, Bücher, Musik, Filme, etc.) erstellen kann. Die Medienindustrie sah anfang des 21. Jhdt. erneut ihr Geschäftsmodell bedroht und versuchte, den «grössten illegalen Raubkopienhändler» The Pirate Bay in die Knie zu zwingen. 20sek.ch The Pirate Bay, 2006 • The Pirate Bay war ein vom schwedischen Piratenbüro gegründeter Bittorrent-Indexierer • Bittorent (reissender Bitstrom) bezeichnet ein kollaboratives Filesharing Protokoll für die schnelle Verbreitung grosser Datenmengen, vornehmlich Musik und Filme (CD/DVD Kopien) • Ein Bittorent-Indexierer, auch Tracker genannt, bietet verweise auf im Bittorentnetz gehandelte Dateien an. Er speichert oder handelt selber keinen (illegalen) Inhalt, nur Verweise (vergleiche Google) • Im Mai 2006 beschlagnahmte die Schwedische Polizei die Pirate Bay Server und verhöhrte deren Betreiber Gottfrid Svartholm, Fredrik Neij und Peter Sunde • Die schwedische Justiz handelte, weil US-Behörden wirtschaftlichen Druck auf sie ausübte und klagte die drei wegen «Beihilfe zur Veletzung des Urheberrechts» an • 2009 wurden sie erstinstanzlich zu einem Jahr Haft und ~3 Mio Euro Schadenersatz verurteilt, später reduziert • Als Folge wurden ab 2006 überall in Europa neue politischen Parteien unter der Bezeichnung Piratenpartei gegründet, die Partei der Informationsgesellschaft • Dokumentation auf Youtube: TBP AFK – download it 20sek.ch Der RSA Knacker, 2006 𝑐 = 𝑇𝑒𝑥𝑡𝐸𝑥𝑝𝑜𝑛𝑒𝑛𝑡 modulo (grosse Zahl) Die RSA Verschlüsselung ist der erste in der PKCS Gruppe definierte asymmetrische Kryptographiestandard. 1998 definierte der Schweizer Daniel Bleichenbacher einen Angriff auf RSA Version 1. Er nutzte dabei die Tatsache aus, dass man in der Version 1 eine Fehlermeldung erhielt, wenn man versuchte einen falsch verschlüsselten Text zu übermitteln. Durch geschickte Auswahl richtig und falsch verschlüsselter Texte konnte er so den zu durchsuchenden Schlüsselraum stark eingrenzen, was die Zeit zum durchprobieren möglicher Schlüssel massiv reduzierte (Stichwort: ChosenCiphertextAttack). Im Jahr 2006 entdeckte Bleichenbacher, dass es bei einigen RSA Programmen sehr einfach sein kann, RSA signierte Texte nachträglich zu ändern. Wurde für die Signierung eines Textes der Exponent 3 verwendet, konnte man in den technisch notwendigen, aber eigentlich nichts sagenden Fülldaten, beliebigen Text einschmuggeln. Dies war ein starker Hinweis, dass es sinnvoll ist, grosse Exponenten zu verwenden, auch wenn das zu (unbeliebtem) zusätzlichen Rechenaufwand führt. 20sek.ch WikiLeaks, 2006 Wikileaks ist ursprünglich eine im Jahr 2006 von chinesischen Aktivisten gegründete Enthüllungsplattform. Laut Wikileaks sind die Gründer jedoch anonym. Wikileaks veröffentlichte geheime Dokumente, welche deren Besitzer immer wieder in Erklärungsnotstand brachten. So wurde unter anderem über die Schweizer Bank Julius Bär berichtet, wie sie für Kunden Geld in Steueroasen transferierte, weiter ein Handbuch für US Soldaten zum Umgang mit Guantanamo Häftlingen publiziert und ein Video der Boardkamera eines Kampfhelikopters der US Streitkräfte im Irak, der Journalisten angegriffen haben soll, veröffentlicht. Seit 2009 versuchen die betroffenen Staaten Wikileaks lahmzulegen. Deshalb werden seit 2011 keine neuen Dokumente mehr veröffentlicht. Julian Assange, einer der Hauptunterstützer der Plattform, lebt sei 2012 in der ecuadorianischen Botschaft in London. Er will so einem schwedischen Haftbefehl entgehen. 20sek.ch UTF-8, 2007 Universal Character Set Transformation Format • • • • • 8 Bit Kodierung internationaler Zeichensätze die ersten 128 Zeichen sind äquivalent zu ASCII Unicodezeichen werden mit 1 bis 4 Byte Codiert (221 Möglichkeiten) erstmals 1992 von Ken Tompson und Rob Pike festgelegt Im Jahr 2007 überholt UTF-8 den ASCII Code bezüglich Verwendung im Internet • mindestens alle E-Mail-Programme sollten UTF-8 senden und empfangen können 20sek.ch Smartphone, 2007 20sek.ch Das Apple Iphone Das Iphone hat nur noch einen Knopf für Eingaben, dafür einen grossen Touchscreen. Dieser ist zwar haptisch gewöhnungsbedürftig, jedoch ist das Iphone insgesamt viel flexibler einsetzbar als jedes andere digitale Handgerät. Dank der guten Kamera, der eingebauten Sensoren und WLAN, lassen sich so schneller und einfacher Lösungen zur Datenverarbeitung realisieren als mit herkömmlichen Hardwaregeräten. Mit dem Iphone beginnt auch der Siegeszug der Apps. Für jedes Problemchen kann ein einfaches Programm geschrieben und über den Appstore angeboten werden. Die Installation kriegt nun jedes Kind hin. 20sek.ch Android, 2007 Google sucht eine Antwort auf den durch das Apple iPhone ausgelösten Smartphoneboom und findet es im linuxbasierten Android Betriebssystem. Die steigende Leistungsfähigkeit dieser mobilen Geräte macht den traditionellen Wintel PC’s immer mehr Konkurrenz. 20sek.ch Chronologie der Prozessoren 20sek.ch Dualcore CPU, 2007 Intel Core 2 duo Bei 3 GHz fing man an, die Anzahl CPU pro Prozessorgehäuse zu vermehren, weil ein schnellerer Takt nur noch die CPUs überhitzt. Schon bald packt man vier und mehr Kerne in ein Gehäuse.20sek.ch DARPA Urban Challenge, 2007 Zum ersten mal müssen sich die Roboterautos, bei diesem seit 2004 durchgeführten Wettbewerb, in einer dynamischen Welt, mit echtem Verkehr bewähren. Der Chevy Tahoe der Carnegie Mellon Universität Pittsburgh schafft den Parkour autonom in 4 min. 10 sek., mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 22 km/h. Wenn nun nicht mehr der Mensch steuert, muss der Computer des selbststeuernden Autos entscheiden, ob im Notfall beispielsweise der Fussgänger oder der Fahrer geschützt werden soll. Aber wie entscheidet er das und haftet schliesslich der Hersteller oder der «Beifahrer»? 20sek.ch Ethische Entscheidungsgrundlagen Entscheidungen und Handlungen können auf unterschiedlichen Ethiken basieren. Idealerweise würden alle gleich entscheiden. Utilitarismus (Bentham): Eine Tat wird anhand der Folgen bewertet – ein alter gebrechlicher Mann wäre weniger wert, als ein kleines Kind. Deontologie (Emanuel Kant): Eine Tat wird nicht nach der Konsequenz sondern nach der Tat selbst bewertet – das Auto schützt primär mich, weil Totschlag für mich besser ist, als Selbstmord. Schliesslich war ich ja nicht schuld! Tugendethik (Aristoteles): Nicht die Tat, sondern der Charakter (klug, ausgeglichen, fair) wird bewertet – Das Auto müsste durch beobachten und lernen, Situationen moralisch gleich wie der Fahrer bewerten können. 20sek.ch vom PC zum HPC HPC – High Performance Computing (Architekturen versch. Hersteller) 20sek.ch Schäubles Fingerabdruck, 2008 «Schnüffelfreudige» Politiker wollen in Deutschland die biometrische Kompletterfassung der Bundesbürger erreichen. Um die Diskussion zu vertiefen, veröffentlicht der Chaos Computer Club in seiner Zeitschrift die Fingerabdrücke dieser Politiker. Und zusätzlich eine Anleitung, wie man sich Fingerabdrücke einfach und unbemerkt beschaffen kann. 20sek.ch Anonymous, 2008 Anonymous ist ein Internet-Phänomen, das weltweit von verschiedenen Gruppen und Einzelpersonen innerhalb der Netzkultur verwendet wird, um – mit oder ohne Abstimmung mit anderen – unter diesem Namen Hacktivismus und öffentliche Demonstrationen zu betreiben. 20sek.ch Apache , 2008 Hadoop ist ein freies, Java basiertes Framework zur Analyse von sehr grossen Datenmengen (BigData) in unstrukturierter Form. Es basiert auf dem MapReduce Algorithmus und baut auf günstiger Hardware auf. 20sek.ch Airbus A330, Quantas, 2008 Der mit 303 Passagieren besetzte Airbus A330 sackte vor der Küste Australiens bei voller Flughöhe innerhalb von wenigen Sekunden um rund 200 Meter in die Tiefe. Dabei wurden 119 Menschen verletzt, 12 davon schwer. Insgesamt mussten 51 Reisende im Krankenhaus behandelt werden. Die meisten Verletzten waren nicht angeschnallt. • Flugcomputer Design von 1991/92, System wurde in 20 Jahren immer wieder angepasst und optimiert. 5 Flugcomputer, im Minimum reicht einer. 1 führt; 2 überwachen; restliche 2 als Backup. • Algorithmen der Flugcomputer waren nicht genügend robust für Behandlung von Datenspitzen ausgelegt. Diese waren im Design zu wenig berücksichtig und wurden auch vom Engineering Prozess (während 20 Jahren) nicht als Problem erkannt und hätten so vermieden werden können. Ein ADIRU lieferte schliesslich schubweise falsche Flugwerte (Datenspitzen) an die Flugcomputer. Die Flugcomputer reagierten auf diese falschen Anstellwinkeldaten der ADIRUs und leiteten Sturzflug (zur vermeintlichen Korrektur) ein! Die Designlimitierung führte einmal in 28 Mio. Flugstunden zu einem 20sek.ch solchen Fehlverhalten. Computergeschichte, 2008 20sek.ch computerposter.ch Gleichstand? IBM Roadrunner: - schnellster Rechner 2008 - 6’480 AMD Opteron CPUs + 12,960 IBM PowerXCell 8i - ~6’000 Mia. Transistoren - je 2.5 GHz - Total 1.5 Peta Flops - 2.35 MW (Strom) - 114 TB Memory - 560 m2 - > 100 Tonnen - 100 Mio. $ 2008: 1970: 1970 Gehirn: - 1’000 Mia. Neuronen - 1 Peta Flops - asynchron - 12 Watt - 961 cm3 - 1.345 kg 20sek.ch Logische Entscheidungen, 2009 Nachdem Matthias L. das Computernetzwerk StudiVz mit gehackten Daten erpresst hat, wird er verhaftet. In der Untersuchungshaft schreibt er Pseudocode, um herauszufinden ob Selbstmord eine Lösung ist. Logik kann nicht irren, aber stellen wir immer die richtigen Fragen? 20sek.ch Bitcoin, 2009 • • • • • Virtuelle Währung ohne realen Gegenwert Auf und Ab des Vertrauens Bisheriger Höchstkurs im Januar 2014 chinesische «Fluchtwährung»? Handelsvolumen (1 Bitcoin = 500$; Juli 2014): Handelsvolumen (50% in China) 20sek.ch Kurs Whatsapp, 2009 • • • • 20sek.ch Der TCP/IP basierte Kurznachrichtendienst wird zum Nachfolger der SMS. Er erlaubt längere Nachrichten und auch das Versenden von Bildern, bunten Emoticons und anderen Multimediainhalten. Wer von einem WLAN aus sendet oder eine Datenflatrate für sein Smartphone besitzt, kann ohne grosse Kosten praktisch unbegrenzt kommunizieren. Ab ~2013 ist Whatsapp in Europa der verbreitetste Kurznachrichtendienst, die Anzahl versendeter SMS nimmt stark ab. 2014 kauft Facebook Whatsapp für 19 Mia. Dollar. Nicht nur in der westlichen Welt führt die zunehmende Digitalisierung der Gesellschaft zu Veränderungen. Auch im südlichen Mittelmeerraum verbreiten sich Computer und Funktelefone immer stärker. Mit der Allverfügbarkeit von Smartphones und zunächst noch schwer kontrollierbaren sozialen Medien, beginnen sich in Tunesien, Lybien und Ägypten die Einwohner gegen ihre Dikatatoren aufzulehnen und organisieren Proteste für mehr Demokratie. Aber auch weniger friedliche Gruppierungen nutzen die neuen Möglichkeiten um auf sich aufmerksam zu20sek.ch machen. Hamas Kämpfer, 2006 2010 Arabischer Frühling, 2010 Algorithmen, 2010er • Defintion: eindeutige Handlungsvorschrift zur Lösung eines Problems • Der erste Algorithmus wurde 1843 von Ada Lovelace festgehalten • Die Bezeichnung wird verstärkt für aufwändige und komplexe Problemlöser eingesetzt • Mittlerweile sind computerisiert massiv grössere Datenmengen verarbeitbar als von Menschen / Spezialisten • Auch unstrukturierte Daten (Bild, Ton, Video, …) sind nun verarbeitbar • Metadaten; Mustererkennung; Börsenhandel; … • Spionage-Algorithmen überwachen globale Kommunikation 20sek.ch ARM vs x86 CPU, 2010 Um das Jahr 2010 werden mehr ARM CPUs hergestellt als x86 CPUs. Das schlanke, minimalistische, stromsparende ARM Design ist ideal für mobile Geräte wie Smartphone und Tabletts (embedded Geräte). Die ARM-Architektur ist ein ursprünglich 1983 vom britischen Computerunternehmen Acorn entwickeltes 32-Bit-Mikroprozessor-Design, das seit 1990 von der aus Acorn ausgelagerten Firma ARM Limited weiterentwickelt wird. ARM steht für Advanced RISC Machines. 20sek.ch Tablet, 2010 Durchbruch 20sek.ch Stuxnet, 2010 Airgap Airgap Auch industrielle Steuerungen, welche nicht direkt am Internet angeschlossen sind, können via Schadsoftware sabotiert werden. So wie im Falle der UranZentrifugen im Iran. Ein Airgap schützt20sek.ch nur noch bedingt vor der Gefahr! Hochfrequenzhandel HFT, 2010 Im Mai 2010 stürzten die amerikanischen Börsen plötzlich ab, erholten sich aber ebenso unerwartet schnell und stark wieder. Der Flashcrash, ausgelöst durch computerbasierten Hochfrequenzhandel. Computerprogramme analysieren selbstständig Nachrichten und tätigen nach vorgegebenen Algorithmen bis zu einer Million Käufe und Verkäufe pro Tag. Es geht darum, mit sehr grossen Beträgen möglichst schnell auf kleine Kursänderungen zu reagieren. Verzögerungszeiten durch lange Übertragungswege werden dabei so gut wie möglich vermieden und die Computersysteme werden idealerweise direkt bei der Börse platziert. 20sek.ch BigData, 2011 BigData bezeichnet Daten die zu gross und unstrukturiert sind, um sie mit herkömmlichen relationalen Datenbanken zu verarbeiten. Yahoo betreibt ca. 22 Hadoop Cluster aus insgesammt 42’000 Nodes mit insgesammt 200 Petabyte Daten. Der grösste Cluster besteht dabei aus 4’000 Rechnern mit 90 TerraByte/Node. (L). 20sek.ch Data Warehouse Einfache Datawarehousesysteme gibt es seit den 80er Jahren. Mit der immer grösseren Leistungsfähigkeit der Computer steigt deren Verbreitung nun stark. Ein DataWarehouse ist ein grosses Datenbanksystem zur Zusammenfassung aller verwertbaren Daten eines Unternehmens, zwecks Auswertung für den Entscheidungsfindungsprozess. Verfügbare Daten werden kontinuerlich in ein zentrales Datawarehouse kopiert, versioniert und normalisiert. Beispielsweise führt man tageweise Listen verkaufter Artikel pro Filiale zusammen. Verknüpft diese mit Informationen zu Artikelgruppen, und geographischen Daten der Filialen. So kann man herausfiltern, ob gewisse Artikelgruppen regional unterschiedlich nachgefragt sind. Mit diesem Wissen kann man im nächsten Jahr kalenderabhängig das Angebot in den Filialen so steuern, dass die Regale dort gut gefüllt sind, wenn die lokale Nachfrage wieder gross sein wird. Idealerweise verknüpft man die Daten noch mit persönlich Informationen zum jeweiligen Käufer. Diese erhält man durch Kundenprogramme. Bei jedem Einkauf profitiert der Kunde von Sammelpunkten. Dazu zeigt er an der Kasse seine Kundenkarte. Im Hintergrund können dann die gekauften Artikel mit dem Käufer verknüpft werden. So kann man beispielsweise herausfinden, welche Artikel eher von jungen Leuten oder von Frauen gekauft werden. 20sek.ch Data Mining “We are data rich, but information poor“ Auffinden verdeckter Zusammenhänge in grossen Datenbeständen. Data Mining ist das Auffinden verdeckter Zusammenhänge in grossen Datenbeständen. Da Daten meist mehr wettbewerbsrelevantes Wissen enthalten als man auf den ersten Blick erkennen kann, lohnt es sich, sie genauer zu untersuchen. Allerdings ist die Aufgabenstellung nicht trivial und die Vorgehensweisen die zum Ziel führen, sind meist komplett verschieden. Ein Beispiel zur Verdeutlichung: Wie macht man ein Auto zuverlässiger? Datenbasis: 10 Jahre Historie über 7 Millionen Fahrzeuge eines Herstellers - Alle Fahrzeugdaten (Baujahr, Modell, Ausstattung, Motor, Getriebe, ….) - Fabrikationsort - Garantiefälle, Beanstandungen, Serienprobleme - Reparaturlogbücher Daten werden in einer Datenbank zusammengeführt und dann auf Muster und Häufungen von Einträgen untersucht. Häufig findet man Zusammenhänge auch dank Visualisierung. Die Erkenntnisse können zu Konstruktionsänderungen, Lieferantenwechsel oder zusätzlich empfohlenen Servicearbeiten führen. 20sek.ch Cloud Man kauft sich nicht mehr Rechner und Speicher, sondern mietet via Netzwerk Rechenleistung in der Cloud. Dies spart einem den Infrastrukturaufwand, viel Zeit und Personal. 20sek.ch Entwicklungsepochen Grossrechner ab 1959 PC’s ab 1981 Client-Server ab 1983 Cloud Computing ab 2000 Betriebliche internetbasierte Informationssysteme ab 1992 20sek.ch Big Data, 2011 2011 IBM's Watson scans and analyzes 4 terabytes (200 million pages) of data in seconds to defeat two human players on “Jeopardy!” • 2005: Apache veröffentlicht Hadoop • Hadoop kann sehr grosse, unstrukturierte Datenmengen günstig analysieren • billige Hardware mit viel Speicher vernetzen • MapReduce: Map: einzelne Systeme arbeiten ihren Teil der Daten durch Reduce: Teilresultate werden zusammengeführt Ermöglicht: Gespräche zu analysieren, Personen in Fotos zu identifizieren, u.ä. 20sek.ch The Filter Bubble, 2011 Ab 2009 führen Seiten wie Google, Facebook und Amazon die personalisierte Suche ein. Anhand von früheren Suchen und anderen Informationen über den Nutzer, werden unterschiedliche Resultate präsentiert. Der Vorteil man findet besser was man sucht, kann aber auch den Eindruck erhalten, bevormundet oder gesteuert zu werden. 20sek.ch Minecraft, 2011 Trotz rudimentärer 3D Grafik, welche an alte Amigazeiten erinnert, erobert Minecraft die Kinderzimmer. Das Spiel fesselt durch die vielfältigen Konstruktionsmöglichkeiten. Wer sucht, findet immer neue Objekte, welche er mittels Craftingtable in noch bessere umwandeln und so noch komplexere Bauten erstellen kann. 20sek.ch Microsoft: Productivity-Vision 20sek.ch Veröffentlicht 2011 Hacker Techniken, 2012 Pufferüberlauf: Der Arbeitspuffer wird mit nicht erwartet langen Werten gefüllt, in der Hoffnung so benachbarte Speicherbereiche überschreiben und unerlaubt missbrauchen zu können. Code Injection: http://webserver/cgi-bin/find.cgi?ID=42;GO+EXEC+cmdshell('shutdown+/s')+-Binders: Eigentlich ungefährliche Dateien oder Programme werden missbraucht, indem unbemerkt Schadcode eingefügt wird. DLL Hijacking: Von mehreren Programmen genutzte Bibliotheken (DLL) können ausgehebelt werden, indem man eine manipulierte DLL an einem Ort platziert, der in der Suchreihenfolge früher gefunden wird. Interpreter misuse: Interpreter verarbeiten bestimmte Dateitypen. Anstatt den Interpreter zu hacken, kann man Schadcode in den jeweiligen Datendateien verwenden um über die Interpreteranwendung tiefer in ein System eindringen zu können (Beispiel pdf Dateien). Ganzzahlüberlauf: Schlecht definierte Datentypen können in Extremsituationen zu sinnlosen Werten und so im schlimmsten Fall zu Programmabstürzen oder Fehlfunktionen führen. • GPZ 64 Bit : 0 - 0.99 * 101023 x = 5 * 106 ( = 5’000’000) • INT 16 Bit: 0 - 65535 y = int(x) = 19’340 !!! … unvollständige Aufzählung 20sek.ch 2012 George Dyson erzählt sehr anschaulich, wie John von Neumann und Alan Turing das digitale 20sek.ch Zeitalter begründeten. Göteborg Riot, 2012 Instagram Gerüchte • Eine Mitschülerin wurde via Instagram als Hure diffamiert “gbgorroz” • Racheakt gegen einen mutmasslichen Gerüchteverbreiter an der Schule, wurde via soziale Netzwerke verkündet • über 500 Schüler wollten beim angekündigten «Chaos» dabei sein 20sek.ch Quadrokopter Boom, 2012 Das mechanische Gyroskop welches die Deutsche V2 Rakete im 2. Weltkrieg auf Kurs hielt, war 30 cm breit und ca. 20 kg schwer. Moderne Gyros passen in winzige Chips und können dank schneller ASIC Prozessoren und leichten Leistungs-transistoren die vier Motoren so ansteuern, dass der Quadrokopter (Drohne) immer in einer stabilen Fluglage bleibt. Dank den gesunkenen Bauteilpreisen kann nun jedes Kind einen Quadrocopter fliegen lassen. 20sek.ch Raspberry Pi, 2012 • Kreditkartengrosser 700 Mhz Rechner mit 512 MB RAM, offener Schnittstelle (GPIO) und Linux OS • Das preisgünstige Gerät ermöglicht die schnelle und einfache Entwicklung von Hardwareanwendungen 20sek.ch HHMM Neuronen Wie man ein Gehirn baut, 2013 • Ray Kurzweil: Das menschliche Gehirn (basierend auf Neuronen) ist soweit erforscht, dass man es in den nächsten 20 Jahren komplett simulieren können wird. • Die erforschten Modelle lassen sich vollständig algorithmisch beschreiben, da sie auf klassischer Physik und der daraus ableitenden Biochemie basieren. • Der Neocortex ist der denkende Teil des Gehirns. Er sitzt in der äusseren 2-5 mm dicken Schicht des Grosshirns (1800 cm2, dank Faltungen). • Der " Bauplan" des Gehirns umfasst nur 25 MB. Sobald das Gehirn des Embryos fertig entwickelt ist, beginnt die zentrale Lernphase. • Das Denken besteht im Wesentlichen aus der Erkennung von Mustern. Wobei wir mit 300 Millionen verschiedenen Mustern Meister in dieser Disziplin sind. • Die Leistungsfähigkeit ergibt sich aus der massiv parallelen Verarbeitung. • Mustererkennung lässt sich mit Algorithmen nachbilden, zentral dabei ist das Hierarchical hidden Markov model (HHMM) Intel Core i7 CPU, 2013 • 731 Millionen Transistoren, 22 nm, 177mm2, 2.3-4.4 GHz 20sek.ch Ubiqiuitous, 2013 • Der Begriff «Ubiquitous» = Rechnerallgegenwart wurde erstmals 1988 von Mark Weiser verwendet. • Bspl. Petersplatz in Rom, «Rechner» sind 2013 wirklich allgegenwärtig. • Es dauert, bis die Gesellschaft neue Techniken in der Breite anwendet und akzeptiert. 20sek.ch By US Naval Research Lab E i n g a n g Darknet Anonyme Zahlungen Silkroad (2014) –> Agora - Evolution 20sek.ch NSA Skandal, 2013 NSA Hauptsitz in Fort Meade Im Juni 2013 begannen der britische Guardian und die amerikanische Washington Post, geheime Dokumente zu veröffentlichen, die sie vom früheren NSA-Mitarbeiter Edward Snowden bekommen hatten. Sie zeigten auf, dass die USA praktisch den gesamten Internetverkehr weltweit mitlesen und ausspionieren. Die NSA ist der amerikanische Geheimdienst mit ca. 40’000 Mitarbeitern. 20sek.ch 20sek.ch NSA Abhörstationen CH, 2013 Glasfaserkabel kann man unbemerkt abhören. Auch wenn vielfach etwas anders behauptet wird. Die Schweiz betreibt die Satelittenabhörsysteme Onyx und Satos3. Der Bund geht davon aus, dass die diesbezügliche Zusammenarbeit mit der US Firma Verestar Inc. Corp., welche stark in Verdacht steht, mit der NSA zusammenzuarbeiten, nicht mit den Landesinteressen kollidiere. 20sek.ch Infrastruktur Hacking, 2013 Gemäss israelischen Quellen hat die «Syrian Electronic Army» erfolglos versucht, die Computer der Wasserversorgung von Haifa zu stören. Haifa hat 260’000 Einwohner. Bereits im Jahr 2011 hatte die selbe Organisation schon die Webseite der Harvard 20sek.ch Universität gehackt. GPU statt CPU, 2014 Unter GPU Computing versteht man den Einsatz von GPU Prozessoren (Grafikprozessoren) um allgemeine wissenschaftliche oder igenieurstechnische Aufgaben zu lösen. Das Konzept des GPU Computing besteht daraus, herkömmliche CPUs und GPUs gemeinsam in einem heterogenen System zu nutzen. Das sequentielle Grundprogramm läuft auf der CPU. Die rechenintensiven Unterschritte verteilt man auf die GPUs. Aus der Benutzersicht laufen die Berechnungen schneller, Kosten einen Zehntel und benötigen nur 5% des bisherigen Stroms. Anschaulicher erklärt malt dank GPUs nicht nur eine Hand ein Bild, sondern mehrere Hände gleichzeitig an einem kleinen Teil des Bildes und sind so viel schneller fertig. 20sek.ch 20sek.ch Swisscom TV 2.0, 2014 Das Kabelfernsehangebot von Swisscom umfasst: • sieben Tage Replay auf über 250 Sendern • 250 TV Sender, 70 davon FullHD; Filme mieten • bis 1000h Liverecording (1 FullHD Film = 50 GB) • Apps wie youtube und Facebook • App Hosting auf Vmware Umgebung; vier 3PAR StoreServ 10400, jeweils zwei 3PAR StoreServ 7450 und 7200 • Streaming bis zu den Kunden, keine Hardisks mehr zu Hause • Video Hosting mit DL380 plus vielen günstigen D6000 Disksystemen, HP Cloud • Redhat Linux als Betriebssystem • Datenwachstum 20 PB pro Jahr; 30 PB recorded • 20 PB = 5000 x 4 TB Harddisk • zwei Rechenzentren (Zürich/Olten) • 1’200’000 Kunden 1) 31.3.15 • Konkurrenten: Teleboy, Wilmaa, Zattoo 20sek.ch 3PAR 10400 3x DL380 G9 3x D6000 (je bis 70 x 4 TB) App bedroht Taxifahrer, 2014 • Das klassische Taxigewerbe in Europa fürchtet, durch neue Anbieter überrollt zu werden, und macht mobil gegen die rasant wachsende Internet-Konkurrenz. Mit Streiks und Autocorsos protestierten am Mittwoch 14. Juni Taxifahrer in zahlreichen Metropolen gegen Privatchauffeure, die mit Smartphone-Apps auf Kundensuche gehen (keine Taxizentrale, kein Kampf um Standplätze). • Die Downloadzahlen der Taxi-App Uber schnellen darauf in die Höhe! • Jeder Taxifahrer kennt nun Uber und kann sich überlegen, ob er selbstständig arbeiten will. 20sek.ch Shared Economy «teilen statt kaufen» Uber AirBnb «einfach organisierbar dank Internet» Mobility 20sek.ch 20sek.ch Grösstes CH Rechenzentrum, 2014 • Green.ch «Zürich West», 7000 m2 • Tier III, 99,995% Verfügbarkeit 20sek.ch Schwarmintelligenz • Kraken (intelligente Arme) • Anwendungungen in der Robotik imbodyment (denkende Sensoren) • Wie funktioniert kollektive Zusammenarbeit? 20sek.ch Illusion der Informiertheit • • • • • • • eine endlose Flut von Informationen (Email, Youtube, Facebook, Twitter, …) erreicht uns was davon stimmt? Meldungen ohne Quellenagabe, alle können alles publizieren, Plagiate Was ist Propaganda, was Gerücht, was nicht! Sinn der Zensur. Filter Bubble (Google, Facebook), Algorithmen führen zu einseitiger Information Behauptungen und Tatsachen verschwimmen; Information ist nicht Wahrheit Radio SRF 4 23.8.14 Fog of war; oder Dokumentarfilm «Fog of war» 20sek.ch Wer die Spracherkennung seines Smartphones nutzt, greift auf gewaltige Serverressourcen im Hintergrund zu: Did you know «Hallo Siri» • Wenn 20% der Iphone User Siri verwenden, entspricht das der Stromproduktion in Israel. (Israel: 5.2 GW Durchschnittsproduktion, 20% = 1000 MW, das entspricht ca. 10’000 Quadcore Rechner). • Im Jahr 2014 verraten lokale Siri-Anfrage-Logs eines iPhones den möglichen Mörder von Christian Aguilar. 20sek.ch Nokia 3210 1999 160 Mio. Stk Nokia 1200 2007 150 Mio. Stk Nokia 5230 2010 150 Mio. Stk Nokia 3310 2000 136 Mio. Stk Nokia 6010 2004 75 Mio. Stk Nokia 5130 2007 65 Mio. Stk Nokia 2600 2004 135 Mio. Stk 2014 Nokia 1110 2005 250 Mio. Stk Motorola RAZR V3 2004 130 Mio. Stk Nokia 1600 2006 130 Mio. Stk Nokia 1208 2007 100 Mio. Stk 20sek.ch Apple Iphone S4 2006 60 Mio. Stk OpenStack und OPC, 2014 neue Technologie für Cloud und BigData Für solche Anwendungen muss viel Rechenleistung, Speicherplatz und I/OLeistung billiger und effizienter bereit gestellt werden (Cpu/Volumen, Stromkosten, Kühlungskosten, Aufwand Netzwerkverkablung). Standardserver (Pizzabox und grösser sind zu gross) sind dafür nicht mehr ideal. Gesucht sind neue Lösungen für Microserver. OpenStack OpenStack ist ein Softwareprojekt, welches eine freie Architektur für CloudComputing zur Verfügung stellt. Initiiert wurde es von Rackspace sowie der NASA und wird von diversen anderen Firmen, unter anderem SUSE Linux GmbH[1], Dell, Canonical, Citrix Systems, Hewlett-Packard[2], AMD, Intel, Red Hat[3] und IBM[4] unterstützt. Openstack wird in Python programmiert. Facebooks OCP (Open Compute Project) Ziel, selbst entwickelte HW/SW für effiziente kostengünstige Rechnerinfrastruktur. Tiefer Stromverbrauch, fast kein Gehäuse, möglichst standardisierter IO. Bspl. AMD Mainboard: dual AMD G34 Prozessor, 16 Memorymodule (dank grosser Kapazität sind die Zeiten der Harddisks hier gezählt! 20sek.ch HP Moonshot, 2014 - Atom C2750 CPU - 8GB Memory - 32 GB Flashdisk - 1 GBits Ethernet - bis 4 Server pro Modul und 45 Module pro Gehäuse (4.3 HE) - also 1800 Microserver pro Schrank aus 10 Moonshot - ergibt bei 180 Citrix Xen Desktops pro Modul: 81’000 virtuelle Desktops pro Schrank! - max 12 kW Stromverbrauch pro Schrank 20sek.ch Cisco UCS, 2014 - UCS M4308: 8 Servermodule pro 2 Höheneinheiten - 2 Server pro Einheit - 1400 Watt pro Chasis - Max. 4 SSD mit 6.4 TB pro Chasis - 2x 40 GBs Uplink 20sek.ch SSD breakthru, 2014 2 MB 4 GB Megaram, 2002 Dataram Memory, 1977 Samsung, 2014 3.2 TB 107-428 MB Samsung, 2014 Digital EZ5x, 1991 20sek.ch DataCenters, 2014 Das grösste der Welt: • SwitchNAP • 38’000 m2 20sek.ch Flashboys 2014 Hochfrequenzhändler können dank vorgeschobenen ultraschnellen Transaktionen an jeder Aktie die sie zu einem festen Preis verkaufen sollen, noch mitverdienen, indem sie selber an einem aktuell noch günstigstigeren Ort einkaufen. Am 16. September 2014 verliert Apple innerhalb einer Stunde 40 Milliarden Dollar an Wert. Die Erwartungen an das eben vorgestellte iPhone 6 wurden wohl für die Algorithmen nicht erfüllt (L)! 20sek.ch Infrarotsensor, der Wangenbewegungen misst Stephen Hawking Künstliche Intelligenz, 2014 «Bereits die einfache Form von künstlicher Intelligenz, wie wir sie heute nutzen, erweist sich als äussert nützlich. Entwickelt sie sich weiter, könnte sie eines Tages das Ende der Menschheit bedeuten» «Die Medizin war nicht fähig, mich zu heilen, also verlasse ich mich auf die Technik, die mir hilft, zu kommunizieren und zu leben.» «Diese technische Entwicklung hat das Potenzial, das Leben von behinderten Menschen in aller Welt zu verbessern. Sie macht es möglich, dass ich jeden Tag das tun kann, was ich gerne tue.» Intel will das von Stephen genutzte ACAT System im Januar als Open Source System kostenlos verfügbar machen. 20sek.ch populäre Programmiersprachen 20sek.ch Man versus Robot Kuka UHTTR-1 20sek.ch Instagram vs Kodak • 60 Mio Photos pro Tag • 17 Mitarbeiter • Cloud-Platform • max. 40 Mio Photos pro Tag • max. 150’000 Mitarbeiter • Chemische Bildproduktion Auch wenn Instagram nicht der einzige digitale Konkurrent von Kodak ist, zeigt der einfache Vergleich, wie machtvoll digitale Technologien sein können. 20sek.ch territoriales Internet China, 2014 - China = grösster Internet-Marktplatz der Welt - Alibaba (Jack Ma), grösste Handelsplatform (>amazon+ebay) Internet Souveränität Lokales Internet gehört zum Territorium (nationale Informationsgrenze). Der Staat darf kontrollieren, wer präsent sein will, muss sich anpassen. Meinungsäusserung, Meinungsfreiheit stark geregelt. Verstösse können zu Inhaftierung führen. Viele ausländische Webseiten sind blockiert durch Zensurbehörde (Nordkorea, Südafrika, Eritrea, Iran) 20sek.ch Industrial Hacking, 2014 Unbekannte haben den Hochofen eines deutschen Stahlwerks durch Computermanipulationen massiv beschädigt. Das geht aus dem Bericht zur Lage der IT-Sicherheit in Deutschland 2014 (PDF) hervor, den das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) am Mittwoch in Berlin veröffentlichte. Es heisst, die Angreifer hätten sich durch sogenanntes Spear-Phishing, also gezielt auf Mitarbeiter zugeschnittene Fake-E-Mails, zunächst Zugang zu den Bürorechnern der Anlage verschafft. Von dort aus seien sie immer tiefer in das Netzwerk der Anlage eingedrungen, bis sie schliesslich Zugriff auf die Steuerungscomputer der Produktionsanlagen hatten. In der Folge hätten sich "Ausfälle einzelner Steuerungskomponenten oder ganzer Anlagen" gehäuft. Schliesslich hätten sich die Probleme sogar derart ausgeweitet, "dass ein Hochofen nicht geregelt heruntergefahren werden konnte und sich in einem undefinierten Zustand befand." Anders ausgedrückt: Die Eindringlinge hatten die Anlage per Computer schwer beschädigt. [Spiegel] 20sek.ch Free & simple https encryption, 2015 EEF.org (US amerikanische NGO für Grundrechte im Internetzeitalter) eröffnet eigene Zertifizierungsstelle für Webzertifikate. https Verschlüsselung benötigt bisher auf dem Webserver ein verhältnismässig teures Zertifikat (~1000 Dollar). Die EEF will, dass mehr Webserver zertifiziert werden und so aller Internetverkehr verschlüsselt wird. Sie eröffnet nun eine Zertifizierungsstelle, welche schnell, einfach und günstig Zertifikate erstellt. 20sek.ch 20sek.ch 2015 1 GByte SSD 0.35 CHF; 1 GByte USB 0.30 CHF; 1 GB Magnetplatte 0.03 CHF. Flashspeicher haben bis zu 11 Gbyte pro cm2, Harddisk erreichen 16 GB/cm2 [1], haben aber die viel grössere Fläche! Die aktuellen NAND Flashspeicherkonkurrenten MRAM, PCM, FeRAM und ReRAM scheinen nicht die benötigte Skalierbarkeit zu haben. [ct 15-6] 20sek.ch HBP simulierte Neuronen, 2015 Ein Neuron eines Rattenhirns HBP [H. Markram] vs. Andreas Herz Story Das Human Brain Project präsentiert die Simulation eines Stücks (0.33 mm3 von 2 mm3) Rattenhirn aus 31’000 Neuronen, 55 Zelllagen, 207 Neuronentypen, 40 Mio. Synapsen, basierend auf 20 Jahren Forschung. Womit es beweisen will, dass die digitale Rekonstruktion von Hirngewebe funktioniere. Das Werkzeug, ein Blue Brain IV Supercomputer (= CSCS: 4 Rack IBM Blue Gene/Q (65636 CPUs) mit IBM Blue Gene Active Storage und ein 40 Node Linux Cluster für Post-Processing, Analyse, und Visualization, basierend auf Infiniband technologie und dem GPFS Filesystem mit 4.2 Petabyte Raw Speicher (Cell, RSNM Seite 486(=32)). Die Relevanz des Modells mit seinen Lücken ist ohne weitere Messungen nicht gegeben. Erst wenn man die Funktion eines komplexen biologischen Systems verstanden hat, weiss man, welche Komponenten wichtig sind und welche vernachlässigt werden können. Weil dem Modell wichtige Zelltypen und biologische Prozesse fehlen, soll man die Übereinstimmung der Messresultate nicht überbewerten. Andere Kritiker meinen, die Simulation auf molekularer Ebene sei zu detailliert und folglich zu langsam. Besser man verwendet ein simplifiziertes Modell. more on Brain Computing Kühlsystem Computerracks Blue Brain IV Techaktien, Startups, nächste Techblase? • • • • Google 379 Mia. Dollar Microsoft 336 Mia. Dollar Facebook 233 Mia. Dollar Link 20sek.ch Falken der Wüste, 2015 Die Falken sind seit 2013 aktiv. Diese ca. 30 Personen spionieren viele potentielle Ziele im nahen Osten Israel und Europa aus. Die hochproffessionellen Hacker (Cybersöldner) im Auftrag islamistischer Terroristen sind verantwortlich für Angriffe auf: Jordanische Luftwaffe, Ägyptisches Aussenministerium, Türkische Armee und andere Armeen und Regierungen. 20sek.ch 3D Bagger, 2015 GPS Technik ermöglicht es dem Baggerführer seine Schaufel alleine auf 1 cm genau zu führen. So kann er das Gelände ohne aufwändige Vorarbeiten und Nachmesserei durch eine Hilfsperson effizienter umgestalten. 20sek.ch LoRa Tests, 2015 Damit das Internet of Things (IoT) wirklich jedes Gerät mit einem Internetzugang verbinden kann (M2M), braucht es einen neuen, sparsam Funkstandard (<0.5W, 2-15km, 900 MHz, IEEE 802.15.4g). Studien rechnen mit 26 Milliarden Geräten bis ins Jahr 2020. Die Technologie der bestehenden Natelfunknetze kann dies nicht und hat zu hohe Grundgebühren. Die tiefen Sendeleistungen erlauben die Nutzung von Funkbereichen, welche nicht staatlich reguliert sind, was Entwicklung und Verbreitung vereinfacht. 20sek.ch IOT und Big Data, 2015 Pro Flugstunde zeichnet ein Flugzeugtriebwerk 20 TB an Daten auf. In den USA gibt es jeden Tag 28’000 Flüge, deren Daten ausgewertet werden müssen. Jede Stunde die ein Flugzeug wegen nicht erkannter Triebwerkschäden ausfällt, kostet $10’000. 20sek.ch DARPA Robotic Challenge, 2015 Die DRC ist ein Wettkampf für Robotersysteme und Softwareteams, welche Roboter entwickeln, die Menschen bei der Bewältigung von Katastrophensituationen unterstützen. 20sek.ch Bundestagsattacke, 2015 Vorbereitung: Spätere Entdeckung und Entfernung der Lauschsoftware: Attacke + stilles Lauschen: Nachdem anfang Jahr Millionen Datensätze in Deutschland abgefischt wurden, konnte mit diesen Passwörtern das IT System des Deutschen Bundestages angegriffen werden. Der Vorfall zeigt, das grosse IT-Systeme (Netzwerk, Email , Datenspeicher) des Deutschen Bundestages konnte nachhaltig ausgespäht und Software, wie wohl auch Firmware der Geräte, soweit infiltriert werden, so dass im Juni der Komplettersatz von über 20’000 Geräten zumindest diskutiert werden musste. Die Schadsoftware konnte sich hartnäckig verstecken. 20sek.ch Business Case: BigData – Caffé Latte Wie setze ich das Werbebudget am Besten ein? Externe Daten Interne Daten Facebook-Star Bendrit Bajra Big Data Platform 20sek.ch Ski Weltcup Zug, das neue Kryptovalley? Der Schweizer Kanton Zug ist bereits Heimat von Rohstoffkonzernen und Finanzinstituten. Jetzt soll Zug das Zentrum einer neuen Art des InternetHandels werden, der auf speziellen Verschlüsselungen basiert. Das Ziel einer Hand voll Unternehmen: Geld schnell, günstig und ohne Banken rund um den Globus transferieren zu können. 20sek.ch Datenbrillen Welcher Ansatz wird sich durchsetzen? 20sek.ch Smartphone als PC, 2015 Eine günstige Adapterbox (Display Dock) verbindet das Windows 10 Mobiltelefon mit Bildschirm, Maus und Tastatur. So kann man auf den heimischen Computer verzichten. Die Rechenleistung des Telefons ist ausreichend und das Betriebssystem kann mit beiden Plattformen (Touchdisplay / Bildschirmarbeitsplatz) umgehen. Microsoft Windows! 1993 Windows NT, 32 Bit Betriebsystem für Mehrbenutzerbetrieb 1994 Windows 3.11 erstes «brauchbares» Windows 1995 Windows 95 HeimanwenderOS mit Multimedia und Plug an Play 1998 Windows 98 das verbesserte Window 95 2000 Windows ME, wenig Mehrwert, immer noch DOS-basiert 2001 Windows XP, NT-basiert, sicherer und stabiler und mit gehacktem Produktkey gratis zu bekommen 2007 Windows Vista, endlich sauber programmiert aber umständlicher in der Bedienung, starker Kopierschutz 2009 Windows 7, komfortabler, sicherer und noch stabiler als XP 2012 Windows 8 mit Kacheloberfläche, Bedienung für Desktop und Tablet soll verschmelzen 2015 Windows 10 ein Betriebssystem für Smartphone, Tablet und Computer mit digitaler Assistentin Cortana >>> Microsoft lieferte die letzten 20 Jahre mehr als ¾ der Desktopbetriebssysteme. Windows 10 muss für Microsoft ein Erfolg werden, ansonsten bricht ihnen die Marktbasis weg. <<< 20sek.ch Piz Daint, 2015 Schweizer Supercomputer - 5’272 Teilcomputer Jeder mit: - Intel Xeon E5-2670 8 Core CPU - NVIDIA TESLA K20X - 32 GB Memory - 7.8 Petaflops Peak Performance - Total 169 TB Memory - Total 2.5 PB Disk Seit 2013 ist der Piz Daint in Lugano Europas schnellster Computer (weltweit Nr. 6 Top500 2015). Er besteht aus 28 Cray XC30 Computerracks und wird für Forschung und Wettervorhersagen benutzt. Piz Daint kann in einem Tag mehr berechnen als ein moderner Laptop in 900 Jahren. 20sek.ch Intel Skylake-S, 2015 Intel macht mit den Prozessoren der SkylakeGeneration einen weiteren Schritt in Richtung einer für alles. Die Prozessoren werden mit 14 nm Strukturgrösse gefertig und sind von sparsamen Varianten für Tabletts bis zu hochleistungsvarianten welche zusätzlich direkt drei 4K Monitore ansteuern können erhältlich. Intel 3D X-point Memory, 2015 Ein neuer Memorytyp, der nicht nur 1000 mal schneller als NAND-Flash ist, sondern auch persistent, wird von den Firmen Micron und Intel für das nächste Jahr versprochen. In punkto Speicherdichte sei er 10 mal besser als DRAM. Es wird vermutet, dass dazu die PRAM-Technologie (nicht Memristor) verwendet wird. Sogenanntes Phase-Changing RAM kann durch das elektrische «schmelzen» feiner Kristallstrukturen deren Leitfähigkeit ändern und so Daten speichern. Der einfache Aufbau, welcher keine Transistoren benötigt kann auch gestappelt werden und erhöht die Kapazität so massiv. Schon bald kann in Computern auf Festplatten verzichtet werden, weil schnelleres 3D X-Point Memory direkt an der CPU angeschlossen wird. Digitale Degeneration Whatsappen statt Diskutieren, Googeln statt Lesen, Tindern statt Flirten, Gamen statt Jassen, Entschuldingungsmeldung statt Zuverlässigkeit, «Geil eine neue Meldung» statt Aufmerksamkeit, abgelenkt statt gemeinsam, nebeneinander statt miteinander, Suchen statt Wissen, Howto statt Können… 20sek.ch Analog stirbt Telefonzentrale der PTT 1975 SRF Fernsehstudio 2015 Die Swisscom wird per 2017 die analoge Telefonie Nach joiz will auch das Schweizer Fernsehen SRF einstellen, weil die dafür notwendige Technologie ihre Bildübertragungssystem komplett digitalimmer schlechter verfügbar ist. Die weltweite isieren. Ziel ist es, das analoge Videonetzwerk Kommunikation ist also praktisch komplett zwischen den verschiedenen Standorten komplett digitalisiert und basiert nur noch auf IP auf das IP Netzwerk umzustellen (Start 2015). Netzwerken. 20sek.ch Biologische Turingmaschine? Zellteilung: DNA Reproduktion: Turing? Code Brenner: «Biology research is in a crisis and in Alan Turing’s work there is much to guide us.» Basiert der Mechanismus, der bei der biologischen Zellteilung die DNA-Stränge aufteilt und wieder ergänzt am Ende auf dem Prinzip der Turingmaschine? Dann könnte die biologische Zelle als selbstreproduzierender Automat und Turing Maschine angesehen werden? 20sek.ch DNA Sequenzierung Methoden welche die DNS (DNA) aus den Zellen extrahieren können, basieren darauf, dass sie den DNSStrang (300 Mio. Basenpaare) zunächst in viele kleine Stücke fragmentieren. Diese kann man einfacher auslesen, man muss sie dann aber mühsam analysieren und wieder aneinanderreihen. Seit 2003 hat man alle Fragmente der menschlichen DNS und sucht nach deren Reihenfolge. 20sek.ch Future 20sek.ch 20sek.ch Smartphone dein einziger Computer2015 Dual Core 1,14 Ghz RISC 64 Bit ARMv8 2.5 GHz RISC ARM (16 nm FinFET) • Der A8 Chip des iPhone 6 ist 50 mal schneller als die CPU im ersten iPhone, seine GPU ist 84 mal schneller. • Der Chiphersteller ARM glaubt, dass seine neuen Prozessoren (Cortex-A72 und Mali-T880 GPU) Smartphones so schnell machen, dass man damit alles machen kann, was man 2014 noch mit dem PC machte. 20sek.ch Everyone Online, 2017 In den 1990er Jahren erhielt die erste Milliarde Menschen Zugang zum Internet. Sie gehörten zum grössten Teil der technologisch entwickelten, gebildeten und westlich denkenden Welt an. Das Internet entwickelte sich so zunächst zum Werkzeug der westlich geprägten Globalisierung. Schon bald aber werden fünf Milliarden Menschen dank erschwinglichen Smartphones und günstigen Abos Zugang zu dieser Welt mit all ihren Verlockungen kriegen. Sie werden so direkt wie noch nie sehen, dass es andere Regierungen als die ihrige gibt, welche sie nicht mögen. Sie werden Wohlstand sehen, den sie in ihrem Land nie erreichen können und sie werden sich schon bald organisieren. Alle werden dies tun, sei es im Kampf um fundamentale Ziele oder auf dem Weg in eine andere Welt, wie es 2015 viele Syrer schon begonnen haben. Memristor 2008 • 1971 Postulierung des Memristors als 4. elektrisches Element • 2008 Beweis der Existenz • 2014/15 hätten erste Produkte Realität werden sollen Der Memristor erlaubt den Bau von grossen Diskspeichern mit der Geschwindigkeit von heutigem Memory: - 1000x schneller als Disk - Petabytes pro Gerät Anwendung: Superschnelle Computer ohne langsamen Diskspeicher aber mit viel grösserem Memristorspeicher! Da 90% der Rechenzeit mit dem verschieben von Daten zwischen Disk und Memory verloren geht, müsste das einen um Faktoren schnelleren Computer geben. 20sek.ch Memristor als künstliche Synapse Der neuromorphologische Chip soll dank Memristoren wenigstens 1/100 der Effizienz seines biologischen Pendants haben. Memristoren sollen die Synapsen sprich Speicherzellen bilden. Will man so das menschliche Hirn nachbauen, bräuchte man 10’000 solcher Chips um 1010 Neuronen und 1014 Synapsen nachzubauen. Das Kunsthirn wäre sicher schleppend langsam und bräuchte um Zehnerpotenzen mehr Energie als sein Vorbild. Es wäre aber immernoch energieeffizienter als heute gebräuchliche Computerarchitekturen. 20sek.ch HP «The Machine», 2014 Martin Fink mit «the Machine» HP Präsentiert 2014 ein bahnbrechend neues Computerkonzept, basierend auf Memristoren. Der Memristor-Speicher (rechte Hand) ist via Glasfaser (6 TB/s) mit dem Prozessor (linke Hand) verbunden. Dieser neue Ansatz soll dank massiv kleinerem Energieverbrauch als die KonkurrenzLösungen eine massiv höhere Rechenleistsung zur Verfügung stellen. 20sek.ch «The Machine» by HP The conventional disk-based returns results from four million images in approximately three minutes. The in-memory implementation is much more powerful, searching through 80 million images in about two seconds, which is pretty impressive. Martin Fink • Ziel: Echtzeitdarstellung aller Firmenprozesse anstatt Analyse vorher erfasster Daten • Memristor-Speichermodule soll es – das versprach Fink 2014 in Las Vegas – ab 2015 als Gebrauchsmuster, ein Jahr später dann auch in grösseren Stückzahlen geben. Bereits 2015 sollen Software-Entwickler beginnen können, ihre Applikationen an das Linux-basierte «The Machine»Betriebssystem anzupassen. 2018 soll das Betriebssystem fertig sein, 2019 schliesslich soll auch die Hardware vollumfänglich lieferbar sein (Link). 20sek.ch Noch mehr Speicher und unbegrenzte Rechenleistung? * * Jein, denn würde man das mit bekannter Technologie lösen wollen, bräuchte das mehr Strom 20sek.ch als produzierbar ist!! * Bronto- und Geopbyte sind HP-Bezeichnungen welche von der SI-Norm abweichen. 10100 Gogolbyte Stromverbrauch und Rechengeschwindigkeit 20sek.ch Human Brain Project, 2013www.humanbrainproject.eu 6 Petaflops Rechenpower, 450 Terabytes RAM und 8 Petabyte Filesystem Reichen zur Berechnung von 100 Millionen Neuronen = Maus Hirn • Ziel: eine computergestützte Plattform zur Simulation des Gehirns • Führung: ETH Lausanne • Ein Neuron im Gehrin hat zwischen 1 und 200’000 Synapsen • Das Gehirn enthält ca. 100 Billionen (10^14) Synapsen • Schon die Simulation eines Gehirnteils mit einem Exascale Computer (1 Billion Berechnungen pro Sekunde) wäre nur im Schneckentempo möglich • mega giga tera peta exa zetta yotta xona weka (immer 1000 mal mehr) 1) 2p185) 3) 20sek.ch Cognitive computing, 201x 20sek.ch Internet of Things, 2014 Einfache Vernetzung aller Dinge und Maschinen Alles soll überall Zustände und Daten erfassen, teilen und nutzen können Welches Betriebssystem wird das Rennen machen? - Contiki - Riot - FreeRTOS - Chibios/RT - NuttX Der vernetzte Kühlschrank der selber nachbestellt, 20sek.ch ist nur eine Anwendung. Stromverschwendung? 2013 = 616 TWh (L) Photon-Communication On-Chip Photonen-Kommunikation (Laser) , soll Übertragungsgeschwindigkeit steigern und Verlustleistung verringern. 20sek.ch Shmuel „Mooly“ Eden, Intel Chefvisionär Perceptual Computing, 2030 Shmel Eden präsentiert seine Vision einer Schnittstelle zwischen Gehirn und Maschine. Die Cloud kann so zur direkten Erweiterung des Gehirns genutzt werden. Informationstechnologie wird dem Menschen ebenbürtig sein, weil sie sich weiterentwickelt. 20sek.ch In Zukunft wird sich die Rechenleistung nicht mehr alle 2 Jahre verdoppeln, sondern in 10 Jahren verzweihundertfachen. Weil schnelle optische Verbindungen direkt in die Chips integriert werden, IBM 2010. 20sek.ch Weiter müssen die Chips gestappelt werden um Platz zu sparen und damit sie direkter unter einander kommunizieren können. Das alles funktioniert aber nur, wenn der Stromverbrauch dramatisch gesenkt wird! 20sek.ch Exaflops-Rechner, 2018? • 1 Exaflop • 32 Pbyte Hauptspeicher • 1 Milliarde Rechnerkerne20sek.ch • 20 Mio €/a für Strom! Tianhe-2 (China) 100 MW 18 MW 4 MW 3 MW Exascalecomputer (welche 1016 Operationen pro Sekunde verarbeiten können) gelten als der nächtse grosse Schritt. Mit ihnen wird die künstliche Intelligenz sicher eine Entwicklungsstufe höher steigen. Sollen sie jedoch auch ausserhalb von Forschungslabors einsetzbar sein, muss ihr Stromverbrauch noch massiv gesenkt werden. 20sek.ch Anhang Wissen «Wissen ist Macht!» - Francis Bacon (13. Jhdt.) Information ist wertvoll, wenn sie handlungsrelevant ist. Daten = Information = Wissen = Können = Lernen = Spielen = Grundform, wiederinterpretierbare Form von Information symbolische Repräsentation von Sachverhalten, Daten systematische Verknüpfung von Information zur sinnvollen Anwendung die Fähigkeit im richtigen Kontext Ziele dynamisch, auf Grund von Wissen, zu definieren, entsprechend zu handeln und sie zu erreichen Aufnehmen und Verknüpfen von Information durch Zufall, Interaktion und Spass Regeln und Muster erkennen und dazulernen (Wissen aufbauen) Um zu begreifen, was wir sehen, benötigen wir mindestens drei Dimensionen, "Hand und Kopf" und Zeit. (Kurze Definitionsauswahl durch den 20sek.ch Autor, da es keine eindeutigen Definitionen gibt.) Anhang Zitate «Das Unsympathische an Computern ist, dass sie nur ja oder nein sagen können, aber nicht vielleicht.» Brigitte Bardot [1934-]: franz. Filmschauspielerin «Die Rechenautomaten haben etwas von den Zauberern im Märchen. Sie geben einem wohl, was man sich wünscht, doch sagen sie einem nicht, was man sich wünschen soll.» Norbert Wiener [1894-1964]: US-amerikan. Mathematiker «Der Computer ist die logische Weiterentwicklung des Menschen: Intelligenz ohne Moral.» John Osborne [1924-]: engl. Dramatiker «Sicher können Computer Probleme lösen, Informationen speichern, kombinieren und Spiele spielen - aber es macht ihnen keinen Spass.» Leo Rosten 20sek.ch Anhang Zitate «Ein Problem wird nicht im Computer gelöst, sondern in irgendeinem Kopf. Die ganze Apparatur dient nur dazu, diesen Kopf so weit zu drehen, dass er die Dinge richtig und vollständig sieht.» Charles Kettering «Den Computer gibt es nicht, damit Leute weniger zu tun haben, sondern weil Leute Besseres zu tun haben.» Verfasser unbekannt «Der Computer ist eine grossartige Erfindung. Es passieren genauso viele Fehler wie früher. Aber niemand ist daran schuld.» Verfasser unbekannt «Wenn man bedenkt, wie viele Fehler die Computer machen, dann kann man sie als die teuersten Trottel der Welt bezeichnen.» Renzo Favall 20sek.ch Anhang Zitate «Eine Maschine kann die Arbeit von fünfzig gewöhnlichen Menschen leisten, aber sie kann nicht einen einzigen aussergewöhnlichen ersetzen.» Elbert Hubbard «Die Abenteuer von heute finden in den Computern und den Laboratorien statt.» Thornton Wilder [1897-1975]: US-amerikan. Schriftsteller «Die Zukunft ist schon da. Sie ist bloss noch nicht gleichmässig verteilt.» William Gibson, amerikanischer Science-Ficition-Autor «Das Internet ist das erste von Menschenhand erschaffene Ding, das der Mensch nicht versteht. Es ist das grösste Experiment in Anarchie, das es jemals gab.» Eric Schmidt, CEO von Google 20sek.ch Anhang Zitate «Die Fabrik der Zukunft wird zwei Angestellte haben, einen Menschen und einen Hund. Der Mensch ist dazu da, den Hund zu füttern. Der Hund, um den Menschen davon abzuhalten, die Geräte anzufassen.» Warren G. Bennis, Präsident der Universität Cincinnati «Die Individualität eines Körpers ist eher die einer Flamme als die eines Steines, eher die einer Form als die eines Teilchens Materie. Diese Form kann übermittelt oder abgeändert oder verdoppelt werden.» nach William Voltz, Alphabet des Schreckens, Pabel, Rastatt, 1980, Seite 104 «Es gibt keine Antworten, nur Querverweise» (Wiener's Law of Libraries, original: "There are no answers, only cross references") Norbert Wiener 1894-1964 (Vita Mathematica), Seite 337, ISBN: 3764322462 «Das Gehirn ist ein Computer» Norbert Wiener, heise.de 20sek.ch Anhang Zitate «In Visualisierungen des Internets der Dinge oder der Smart City finden sich oft gar keine Menschen. Menschen machen in dieser Zukunftsvision nur noch, was Maschinen - noch - nicht können.» Peter Purgathofer «Wer bin ich, wenn ich online bin … und was macht mein Gehirn solange?» Nicholas Carr «In den IT-Methodiken Scrum und Agile stecken Prinzipien, die auch für das neue Management gelten müssten.» Michael Sonntag, L 20sek.ch