verleihung des 25. – 30. april 2016 domnick-cello

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verleihung des 25. – 30. april 2016 domnick-cello
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WETTBEWERBSABLAUF
GRUSSWORTE
1. WETTBEWERBSRUNDE
Mo, 25.04. 16-19 Uhr Di, 26.04. 10-12 Uhr Di, 26.04. 12.30 Uhr Kammermusiksaal
Kammermusiksaal
Kammermusiksaal:
Bekanntgabe der Ergebnisse
2. WETTBEWERBSRUNDE
Mi, 27.04. 10 Uhr Mi, 27.04. 17.30 Uhr Kammermusiksaal
Kammermusiksaal:
Bekanntgabe der Ergebnisse
Do, 28.04. 13–16 Uhr Do, 28.04. 20 Uhr Kammermusiksaal:
Masterclass mit Prof. Jens-Peter Maintz
Konzertsaal: Jury-Konzert
Fr, 29.04. 10–13 Uhr Kammermusiksaal:
Masterclass mit Prof. Dr. Franklin Cox
3. WETTBEWERBSRUNDE
Fr, 29.04. 15 Uhr Konzertsaal
Fr, 29.04. 18.30 Uhr Konzertsaal: Bekanntgabe der Preisträger
Sa, 30.04. 20 Uhr Konzertsaal: Preisträger-Konzert
So, 01.05. 18.30 Uhr Stiftung Domnick Nürtingen:
Präsentationskonzert der Preisträger
Foto: Andreas Langen
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Cello-Freunde,
vom 25. bis 30. April 2016 schreibt die Staatliche Hochschule für Musik
und Darstellende Kunst Stuttgart den Cello-Wettbewerb für Neue
Musik und die Auslobung des Domnick-Cello-Preises zum fünften Mal
aus. Der Wettbewerb geht zurück auf eine – seit gut 30 Jahren bestehende – Kooperation zwischen unserer Hochschule und der DomnickStiftung. Spätestens seit seiner Neuausrichtung auf Neue Musik im
Jahr 2005 hat sich dieser Wettbewerb international einen Namen
gemacht, was sich nicht zuletzt in der Schirmherrschaft von Pierre
Boulez (2007 und 2009) und Christoph Eschenbach (2014 und 2016)
sowie der Beteiligung namhafter Juroren spiegelt. Mit Nicolas Altstaedt
(2005), Tristan Cornut (2007), Lev Sivkov (2009) und David Eggert
(2014) wurden zudem Nachwuchscellisten ausgezeichnet, die seitdem
immer wieder durch herausragende Konzerte international auf sich
aufmerksam machen.
Die Domnick-Stiftung vergibt auch dieses Mal wieder den Hauptpreis
über 5.000 Euro, die Stiftung Musikhochschule Stuttgart vergibt darüber hinaus zwei Förderpreise über je 1.000 Euro. Die Schirmherrschaft
des Wettbewerbs 2016 hat zum zweiten Mal der renommierte Dirigent
und Pianist Christoph Eschenbach übernommen und damit erneut
die Bedeutung dieses Wettbewerbs für junge Cellistinnen und Cellisten
hervorgehoben.
Es erwarten Sie inspirierende Tage mit Werken von Matan Porat,
Éric Tanguy, Marco Stroppa, Milko Kelemen, György Ligeti, Martin
Schüttler und Brian Ferneyhough, interpretiert von Mitgliedern der
Jury, dem HochschulSinfonieOrchester unter Leitung von Benjamin
Lack, den Preisträgern und Förderpreisträgern sowie den Teilnehmern
des Wettbewerbs.
Ich wünsche viel Freude!
Foto: Doris Kessler
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Dr. Regula Rapp, Rektorin der Staatlichen Hochschule für Musik
und Darstellende Kunst Stuttgart
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DOMNICK-CELLO-PREIS 2016
Liebe Miterlebende des Cellowettbewerbs für Neue Musik 2016,
2016 ist das Jahr der 20-jährigen Jubiläen. Im März feierte die Musikhochschule den 20. Geburtstag ihres Stirling-Baus, im April begeht die
Stiftung Domnick – eine Einrichtung des Landes Baden-Württemberg
– den 20. Jahrestag ihres öffentlichen Wirkens, und es ist in diesem
Monat auch 20 Jahre her, dass der internationale Wettbewerb um den
Domnick-Cello-Preis in der Staatlichen Hochschule für Musik und
Darstellende Kunst Stuttgart zum ersten Mal vergeben wurde.
gehören Sie zu dem Typ Konzertbesucher, der sich darauf freut, Werke
zu genießen, die er schon lange einmal (wieder) hören wollte, oder
gehören Sie zu dem Typ, der gespannt ist auf bisher Un-Erhörtes, auf
gänzlich neue Erfahrungen? Helmut Lachenmann hat – in einem Aufsatz von 1985 – beide Typen einander polarisierend gegenübergestellt.
Heute, gut 30 Jahre später, wirkt dieser Ansatz an sich fragwürdig, vereinigen doch die meisten Konzertbesucher irgendwie beide Positionen
in sich. Auf jeden Fall aber erwarten wir dies von den Teilnehmern des
Wettbewerbs, die sowohl »Klassiker« (wie Bach, Beethoven, Ligeti) als
auch »Neues« (wie genauso Bach, Beethoven, Ligeti u.a.m.) überzeugend darbieten sollen. Und dies unter der Prämisse, dass sie selbst noch
Studierende sein müssen, also gerade mal etwa 30 Jahre alt.
Seitdem hat der Domnick-Cello-Preis durch seine bisher sieben
Preisträger und die hoch renommierten Jurys an Format und Ansehen
gewonnen. Seitens der Stiftung Domnick schätzen wir uns besonders
glücklich über die Schirmherrschaften, die Pierre Boulez 2007 und
2009 sowie Christoph Eschenbach 2014 und 2016 für den Wettbewerb
übernahmen. Diese Ehre ist maßgeblich der von Prof. Jean-Guihen
Queyras 2005 initiierten und vom damaligen Redakteur für Neue Musik beim SWR, Hans-Peter Jahn, mit hohem Engagement unterstützten
Fokussierung des Domnick-Cello-Wettbewerbs auf Neue Musik zu
verdanken. Er steht damit im Kreis der nicht wenigen internationalen
Cello-Preise einzigartig da. Seine Anforderungen an das Können der
Kandidatinnen und Kandidaten sind enorm! Rückblickend darf man
sagen, dass ebenso wie ein Preis seine Preisträger ehrt, die Preisträger durch ihre Karrieren den Preis ehren. Julian Steckel und Nicolas
Altstaedt seien als klingende Namen der jüngeren internationalen
Cellisten-Szene stellvertretend genannt.
Die Spezialisierung seines Preises auf Neue Musik hätte Ottomar
Domnick (1907–1989) begeistert, galt doch sein lebenslanges Engagement auf den Gebieten von Bildender Kunst, Musik und Film der
Avantgarde. Der Stiftung Domnick schrieb er ins Stammbuch, bei all
ihren Aktivitäten das »geistig und künstlerisch Progressive« in den
Vordergrund zu stellen. Sowohl die Veranstaltungen in der Sammlung
Domnick, Nürtingen, als auch der Cello-Wettbewerb für Neue Musik
der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart tragen dem nach besten Kräften Rechnung.
Unsere Stiftung dankt der Musikhochschule und ihren den Wettbewerb gestaltenden Akteuren, dankt der internationalen Jury und
dem Schirmherrn, Herrn Prof. Christoph Eschenbach; sie dankt nicht
zuletzt allen Kandidatinnen und Kandidaten, die ein Höchstmaß an
Energie und Wagnisbereitschaft aufbringen mussten, um sich dem
anspruchsvollen Wettbewerbsprogramm zu stellen. Ihnen wünschen
wir Glück und Erfolg!
Dr. Werner Esser, Kurator Stiftung Domnick
Es lohnt sich, auch auf das Pflichtstück »arcade fire« aufmerksam zu
machen, das Sie zusammen mit dem Cellokonzert von György Ligeti
beim Preisträgerkonzert als Uraufführung erleben dürfen: Der Interpret kennt zunächst nur den realen Teil, den unbekannten Rest erlebt
er – wohl oder übel – erst bei der Aufführung. Welch eine Herausforderung, die Martin Schüttler da an die jungen Künstler stellt!
Was mir persönlich besonders am Herzen liegt, ist der Hinweis auf das
Jury-Konzert. Im ersten Teil geht es um »Klassiker«: Jens-Peter Maintz
spielt Ligetis Solosonate von 1953, die er in Zusammenarbeit mit dem
Komponisten erarbeitet hat. Hans-Peter Jahn präsentiert zwei Werke
– Geburtstagsgeschenke – von den Stuttgarter Komponisten Marco
Stroppa und Milko Kelemen. Dazu kommen zwei Werke aus der Feder
unserer Komponisten-Juroren Éric Tanguy und Matan Porat in der
traditionellen Besetzung von Cello und Klavier. Für den zweiten Teil
des Konzerts wird die Elektronik hochgefahren für Werke von Martin
Schüttler (»schöner leben 6«) und Brian Ferneyhough. Dessen »Time &
Motion Study II« ist 1973-76 entstanden und damit eigentlich auch ein
Klassiker – wenngleich sie selten gespielt wird, weil sie in ihrer Komplexität eigentlich unspielbar ist.
Egal, zu welchem Typ Konzertbesucher Sie sich zählen möchten, ich
lade Sie ganz herzlich ein zu dieser international einzigartigen Gelegenheit, die Vielfalt heutiger Cellomusik live zu erleben!
WWW.DOMNICK.DE
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Ich könnte jetzt weitermachen mit dem Hinweis, dass das Cello mit
seiner vielfältigen klanglichen Expressivität zu dieser Doppelfunktion
prädestiniert ist wie wohl kein anderes Instrument. Das »Repertoire«
(!) an in jüngster Zeit komponierten und von den Teilnehmern teilweise selbst vorgeschlagenen Stücken beweist dies in faszinierender Weise.
Ich könnte auch weitermachen mit einem Blick auf die Jury unter dem
Vorsitz von Hans-Peter Jahn, die folgerichtig aus Cellisten UND aus
Komponisten besteht.
Dr. Cordula Pätzold
(Projektleitung)
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Liebe Musikerinnen und Musiker, liebe Sponsoren,
liebe Helferinnen und Helfer, liebe Besucherinnen und Besucher,
JURY
an dieser Stelle möchten wir Ihnen vorerst ganz einfach danken für
Ihre Unterstützung, mit der Sie diesen Wettbewerb ein weiteres Mal
möglich machen.
Dann möchten wir des kürzlich verstorbenen Komponisten und
Dirigenten Pierre Boulez gedenken und an seine Bedeutung für den
Domnick-Cellowettbewerb erinnern. Pierre Boulez hat vor zehn Jahren
die Schirmherrschaft des Wettbewerbs übernommen. Mit seinem
großen Namen hat er wesentlich zur Reputation und zum Erfolg des
Wettbewerbs beigetragen. Franz Kafka hat einmal geschrieben: »Wege
entstehen dadurch, dass man sie geht.” Ohne die Wege, die Pierre Boulez unermüdlich Lust gegangen ist, würde die musikalische Welt heute
anders aussehen, und vieles würde es nicht geben, möglicherweise nicht
einmal diesen einzigartigen Wettbewerb für neue Cellomusik...
Wir möchten der Stiftung Domnick und der Staatlichen Hochschule
für Musik und Darstellenden Kunst Stuttgart herzlich dafür danken,
dass wir diesen bedeutenden internationalen Wettbewerb für zeitgenössische Musik in Stuttgart ein weiteres Mal durchführen können.
Ebenso gilt unser Dank der international renommierten Jury mit
Hans-Peter Jahn (Vorsitz), Franklin Cox, Jens-Peter Maintz, Matan
Porat, Éric Tanguy und Martin Schüttler für ihr verantwortungsvolles
Wirken bei der Auswahl des Domnick-Cello-Preisträgers 2016. Ganz
besonders möchten wir unserem Kollegen Martin Schüttler danken,
der extra für den Wettbewerb das Stück «arcade fire» (2016) für
Violoncello solo, zwei Schlagzeuger und Live-Elektronik komponiert
hat. Das Werk wird am Final-Konzert des Wettbewerbs uraufgeführt
werden.
Allen Teilnehmern wünschen wir beim Wettbewerb Erfolg und viel
Erfüllung in der Auseinandersetzung mit neuer und handwerklich wie
musikalisch herausfordernder Musik.
In diesem Sinne wünschen wir allen ein Fest der Neugierde und
des Entdeckens.
Herzlichst
Prof. Claudio Bohórquez und Prof. Conradin Brotbek
(Künstlerische Leitung)
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Foto: Neda Navaee
CLAUDIO BOHÓRQUEZ
Schon früh war der 1976 in Deutschland geborene Cellist peruanischuruguayischer Abstammung bei internationalen Wettbewerben
erfolgreich. Beim Internationalen Musikwettbewerb in Genf errang
er im Jahr 2000 den 1. Preis, der den Beginn seiner Karriere als Solist
markierte. Inzwischen unterrichtet er selbst: seit 2003 als Gastprofessor
an der Hochschule für Musik »Hanns Eisler« Berlin. Zum Wintersemester 2011 wurde er auf eine Professur in der Nachfolge Jean-Guihen
Queyras‘ an die Musikhochschule Stuttgart berufen.
Claudio Bohórquez konzertierte z. B. mit der Sächsischen Staatskapelle Dresden, dem Gewandhausorchester Leipzig, fast allen deutschen
Rundfunkorchestern, den Wiener Symphonikern, dem Collegium
Musicum Basel, dem Tonhalle-Orchester Zürich und der Academy of
St. Martin in the Fields. Zu den namhaften Dirigenten, mit denen er
arbeitet, zählen Daniel Barenboim, Rafael Frühbeck de Burgos, Thomas Dausgaard, Christoph Eschenbach, Hans Graf, Manfred Honeck,
Yakov Kreizberg, Sir Neville Marriner, Krzysztof Penderecki, Leonard
Slatkin, Eiji Oue, Tugan Sokhiev, Lothar Zagrosek und David Zinman.
Nachdem ihn die vergangene Saison mehrfach in die USA führte,
bringt die Saison 2015/16 zwei Japan-Gastspiele mit sich: eine Tournee
mit dem NHK Symphony Orchestra sowie Trioabende mit Daishin
Kashimoto, Violine und Yu Kosuge, Klavier. Claudio Bohórquez spielt
ein Violoncello von G. B. Rogeri, das ihm von der Landeskreditbank
Baden-Württemberg zur Verfügung gestellt wird.
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Foto: Christoph Kalscheuer
Foto: Oliver Röckle
CONRADIN BROTBEK
HANS-PETER JAHN
1960 in Biel geboren; international renommierter Cellist, Pädagoge
und Komponist, zählt zu den führenden Musikerpersönlichkeiten der
Schweiz. Professur für Violoncello an der Staatlichen Hochschule für
Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart und an der Hochschule der
Künste Bern, sowie an der Internationalen Sommer-Akademie Lenk.
Conradin Brotbek spielt das Joseph filius Andrea Guarnerius-Cello
»ex Jules Delsar, André Lévy« aus dem Jahre 1700 und ist Violoncellist des ARIA Quartetts. Der mit zahlreichen Preisen ausgezeichnete
Cellist konzertiert als Solist und Kammermusiker an wichtigen
Festivals und Musikzentren in ganz Europa, im Nahen und Fernen
Osten, in Australien, China und den USA. Conradin Brotbek studierte
u.a. bei Stanislav Apolin und Marek Jerie (Luzern), Pierre Fournier
(Genf), Janos Starker (Wien), Jacqueline du Pré und William Pleeth
(London). Nachhaltige Impulse erhielt er durch das LaSalle Quartett
(Basel) und das Amadeus Quartett (Köln). 1985 Solistendiplom »mit
Auszeichnung« an der Musikhochschule Luzern und Verleihung des
Edwin Fischer-Gedenkpreises der Stadt Luzern. Zahlreiche Radio- und
Fernsehaufnahmen sowie Schallplatten- und CD-Einspielungen (ECM,
Novalis, Pan Classics, Derecha u. a.) dokumentieren seine künstlerische Arbeit. Conradin Brotbek lebt mit seiner Familie in Basel.
1948 in Stuttgart geboren, hat parallel zu und nach dem Violoncellostudium Literaturwissenschaft, Philosophie und Musikwissenschaft
studiert. Viele Jahre tätig als Cellist, Veranstalter, Dozent für Neues
Musiktheater und Hörspiel an der Musikhochschule Stuttgart und
Autor von Theater- und Kammermusiktheaterstücken. Von 1983 bis
2013 künstlerischer Leiter von ECLAT, Festival Neue Musik Stuttgart.
Von 1989 bis 2013 leitender Redakteur für Neue Musik beim Südwestrundfunk (SWR). Von 1993 bis 2002 war er auch verantwortlich für
das SWR Vokalensemble Stuttgart. Veröffentlichungen von Aufsätzen,
Essays und Vorträgen über Musik und Literatur. Hans-Peter Jahn lebt
in Stuttgart, ist verheiratet und hat zwei Söhne.
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Foto: Mat Hennek
FRANKLIN COX
studierte an der Indiana University sowie an der Columbia University
Violoncello und Komposition und absolvierte an der University of California – San Diego den Doktor der Philosophie. Er erhielt zahlreiche
Stipendien und Preise von führenden Institutionen und Festivals für
Neue Musik, so unter anderem den Kranichsteiner Preis sowohl für
Komposition als auch für Interpretation (Cello). Sein musikalisches
Schaffen reicht von Auftritten mit bedeutenden Ensembles für Neue
Musik über das Duo »C-Squared« bis hin zum Soloprogramm »The
New Cello«, das ihn mit zeitgenössischen Cellokompositionen bereits
durch Europa und Nordamerika führte.
Er lehrt als Professor an der University of Mayland, Baltimore County
(seit 2002) und an der Wright State University, Dayton/Ohio (seit
2007). Er ist Gründungs-Mitherausgeber der internationalen Buchserie
»New Music and Aesthetics in the 21st Century«, und er ist ebenfalls
Herausgeber von »Search«, einer Fachzeitschrift (online-/print-journal, peer-reviewed), das spezialisiert ist auf neue Musik und Kultur
(www.searchnewmusic.org). 2008 gründete er die jährliche American
Innovators-Serie mit einem Colloquium und Konzert zu Ehren von
Elliott Carters 100. Geburtstag. Seine Werke sind verlegt bei Rugginenti Editions und Sylvia Smith Publications, und man kann ihn hören
bei den Labels Rusty Classica, Neuma Records, Solitude Edition und
Centaur Records.
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JENS-PETER MAINTZ
17 Jahre lang war die höchste Auszeichnung im Fach Violoncello beim
ARD-Wettbewerb in München nicht mehr vergeben worden, bis Jens
Peter Maintz 1994 den ersten Preis bei diesem bedeutenden Wettbewerb gewann. Seitdem hat er eine äußerst facettenreiche Konzerttätigkeit im In- und Ausland entwickelt, die ihn zu einem der vielseitigsten
Cellisten unserer Zeit macht. Er sammelte einige Jahre wertvolle
Orchestererfahrung als Solocellist des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin und bereiste als Cellist des renommierten Trio Fontenay die
Welt. Seit 2006 ist Jens Peter Maintz Solocellist des Lucerne Festival
Orchesters unter Claudio Abbado. Seine Solistenkarriere brachte ihn
mit Dirigenten wie Vladimir Ashkenazy, Herbert Blomstedt, Marek
Janowski, Franz Welser-Möst, Reinhard Goebel und Bobby McFerrin
zusammen, er musizierte dabei mit Klangkörpern wie dem Radiosinfonieorchester Berlin, dem MDR Sinfonieorchester Leipzig, dem
RSO Stuttgart, dem Residenzorchester den Haag und dem Orchester der Komischen Oper Berlin. Neben dem klassischen Repertoire
brachte Maintz dabei auch viele Werke zeitgenössischer Komponisten
zur Aufführung. Ebenso ist Jens Peter Maintz ein überaus gefragter
Kammermusiker. Zusammen mit Wolfgang Emanuel Schmidt bildet
er das Cello-Duo »Cello Duello«. 2004 wurde Jens Peter Maintz zum
Professor für Violoncello an der Universität der Künste Berlin berufen.
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MATAN PORAT
ist einer der interessantesten Künstler unserer Zeit, der sich in den
letzten Jahren sowohl als Pianist, als auch als Komponist einen Namen
gemacht hat. Sein vielseitiges Konzertrepertoire reicht von allen
Partiten Bachs über sämtliche Schubert-Sonaten bis hin zu Ligetis
Klavierkonzert. Seine Debüt-CD »Variationen über ein Thema von
Scarlatti« – ein 65minütiges Programm mit Werken von Couperin
bis Boulez, die alle in Beziehung zu Scarlattis Sonate K. 32 stehen –
wurde im letzten Jahr beim Label Mirare aufgenommen und von der
Frankfurter Allgemeinen Zeitung als »ein phantastisches Album, man
muss es wieder und wieder hören,« gefeiert. Porat spielte bereits in der
Carnegie Hall in New York, in der Berliner Philharmonie, im Pariser
Auditorium du Louvre und Salle Gaveau, im Londoner Barbican
Centre und in der Wigmore Hall sowie in der Alten Oper Frankfurt.
Als Solist konzertierte er u. a. mit dem Chicago Symphony Orchestra,
der Sinfonia Varsovia, dem SWR Sinfonieorchester, dem Münchner
Kammerorchester.
Unter anderem gaben Andreas Scholl, Maria João Pires, Kim Kashkashian und Nicolas Altstaedt, sowie die Akademie des Deutschen
Symphonie-Orchesters Berlin bei Matan Porat Kompositionen in
Auftrag. Weiterhin zählen die Oper "Animal Farm", ein Requiem, ein
Mandolinenkonzert und eine Musiktheater-Trilogie basierend auf
Werken Kafkas, Orwells und Thomas Manns zu Porats herausragenden Kompositionen.
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Foto: Vahan Mardirossian
ÉRIC TANGUY
1968 in Caen geboren, gehört zu den meist aufgeführten französischen
Komponisten der Gegenwart. Nach Studien bei Horatiu Radulescu
absolvierte er 1991 seinen Abschluss am Pariser Konservatorium (CNSMDP). Von da an ist er gefragter und gern gesehener Gast bei international renommierten Akademien und Festivals, wie dem Tanglewood
Music Center (1995) und dem International Music Festival Nagoya
(2014). Seine Werke wurden und werden von zahlreichen international
führenden Musikern, Ensembles und Orchestern, wie Lionel Bringuier,
der London Sinfonietta oder dem Helsinki Philharmonic Orchestra
aufgeführt. Der mit zahlreichen Preisen ausgezeichnete und zweimal
zum »Composer of the Year« gekürte Komponist gelangte zu internationaler Anerkennung, nachdem Mstislav Rostropovitch 2001 sein Zweites Cello-Konzert in der Carnegie Hall gemeinsam mit dem Boston
Symphony Orchestra unter Seiji Ozawa aufführte. Seit 2002 unterrichtet er Komposition am Conservatoire Paul Dukas in Paris. Éric Tanguy
wird weltweit zu Meisterkursen, etwa an die Cardiff University oder
die Sibelius Academy eingeladen. Kommende Aufführungen seiner
Musik in der Saison 2015/16 schließen mitunter die Los Angeles Philharmonic unter Esa-Pekka Salonen in der Walt Disney Hall ein. Seine
Werke werden von Salabert/Universal Music veröffentlicht.
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REPERTOIRE
1. WETTBEWERBSRUNDE
A Johann Sebastian Bach, Suite für Violoncello solo Nr. 4 Es-Dur:
Sarabande und Gigue
B Bernd Alois Zimmermann, Vier kurze Studien für Violoncello solo (1970)
C György Kurtág, Op. 5b Jerlek I – III für Violoncello solo (1987)
oder Luciano Berio, Les mots sont allés... für Violoncello solo (1979)
oder Witold Lutoslawski, Sacher-Variation für Violoncello solo (1975)
2. WETTBEWERBSRUNDE
(Werke, die nicht gespielt werden, sind nicht mehr aufgelistet)
Foto: Oliver Röckle
MARTIN SCHÜTTLER
studierte Komposition bei Nicolaus A. Huber und Ludger Brümmer
an der Folkwang Hochschule in Essen. Von 2000 bis 2004 als Gastkünstler am ZKM in Karlsruhe engagiert, unterrichtete er von 2001
bis 2013 Theorie und Komposition an der Hochschule für Musik und
Darstellende Kunst Frankfurt sowie von 2004 bis 2013 Musiktheorie
an der Phillips-Universität Marburg. Als Mitinitiator der Plattform für
aktuelle Musik stock11 gründete er 2006 die Laptop-Formation taste,
mit der er seither als Performer in Erscheinung tritt. 2009 erschien die
CD "Pelze und Restposten" mit Musik von Martin Schüttler. Zu den
Darmstädter Ferienkursen für Neue Musik wurde er 2012 und 2014 als
Dozent für Komposition eingeladen. Seit dem Wintersemester 2014/15
hat er eine Professur für Komposition an der Staatlichen Hochschule
für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart inne. Seine Musik wurde von namhaften Interpreten und Ensembles, wie dem SWR Vokalensemble und dem RSO Frankfurt, realisiert. Schüttlers Arbeit reicht von
Stücken für solistische und kammermusikalische Besetzungen über solche für Chor, Orchester und Live-Elektronik bis hin zu Tonbandmusik,
Klanginstallationen, Medienkunst sowie Theater-, Film- und Tanzmusiken. Mehrfach mit international renommierten Preisen, mitunter
dem Kranichsteiner Kompositionspreis (2002), ausgezeichnet, erhielt er
zahlreiche Kompositionsaufträge von namhaften Organisationen, wie
den Darmstädter Ferienkursen oder dem Deutschen Musikrat. Martin
Schüttler lebt in Stuttgart und Berlin.
14 ‹‹
A
Luciano Berio, Sequenza XIV für Violoncello (2002)
oder Elliot Carter, Figment I for cello alone (1994)
oder Thomas Demenga, Efeu für Violoncello solo (2010)
oder Heinz Holliger, Trema für Violoncello solo (1981)
oder Helmut Lachenmann, Pression für einen Cellisten (1969)
oder Krzysztof Penderecki, Capriccio per Siegfried Palm für Violoncello solo (1968)
oder Kaija Saariaho, Sept Papillons für Violoncello solo (2000)
oder Isang Yun, Glissées für Violoncello solo (1970)
oder Bernd Alois Zimmermann, Sonate für Violoncello solo (1960)
B Ludwig van Beethoven, Sonate in C-Dur, op. 102 Nr. 1
für Klavier und Violoncello
Pianistinnen: Yukie Takai und Izabela Melkonyan
3. WETTBEWERBSRUNDE/FINALE
(mit Auflistung der frei gewählten Stücke)
A
Ein Stück für Violoncello solo nach freier Wahl, komponiert nach 1990:
Jean-Luc Darbellay, Es für Siegfried Palm (2003)
Daniel Glaus, In hora mortis I (Introitus »Requiem aeternam«) (1987–1993)
Christian Mason, Incandescence (2011)
Krzysztof Penderecki, Suite (1994–2013)
Aribert Reimann, Solo II (2001)
Kaija Saariaho, Sept Papillons (2000)
Johannes Schropp, Black Box // kreisel (2016)
Manfred Trojahn, Mendelssohns Möwen (2012)
B Martin Schüttler, «arcade fire» für Violoncello und Elekronik (2016) UA
(Kompositionsauftrag des Domnick-Cello-Preises)
C György Ligeti, Konzert für Violoncello und Orchester (1966)
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DO
28
04
20 Uhr Konzertsaal
JURY-KONZERT
Matan Porat, Nacht und Wind (2014)
Claudio Bohórquez (Vc) & Matan Porat (Klavier)
Marco Stroppa, Poliedrico (2008) – Uraufführung
Milko Kelemen, Musica Amorosa (2004)
Hans-Peter Jahn (Vc)
György Ligeti, Sonate für Violoncello solo (1953)
1. Dialogo – 2. Capriccio
Jens-Peter Maintz (Vc)
Éric Tanguy, Evocations (2010)
Claudio Bohórquez (Vc) & Matan Porat (Klavier)
Martin Schüttler, schöner leben 6 (Armstrong-Schaltung) für
Feedback-Cello mit Transducer, Verstärkungen und
Zuspielung (2011/16)
Conradin Brotbek (Vc) & Martin Schüttler (Elektronik),
Alexander Noelle (Klangrealisation)
Brian Ferneyhough, Time & Motions Study II (1973–1976)
Franklin Cox (Vc) & Carlos Hidalgo
(Elektronik), Alexander Noelle (Klangrealisation)
Eintritt € 10/5
SA
30
04
20 Uhr Konzertsaal
PREISTRÄGER-KONZERT
Martin Schüttler, «arcade fire» (2016) Uraufführung
Domnick-Preisträger (Vc) & Lucas Gérin, Johannes Werner
(elektronisches Schlagzeug), Martin Schüttler (Elektronik),
Alexander Noelle (Klangrealisation)
Laudatio + Preisverleihung
Solostücke der beiden Förderpreisträger
György Ligeti, Konzert für Violoncello und Orchester (1966)
Domnick-Preisträger (Vc)
HochschulSinfonie-Orchester
Leitung: Benjamin Lack
Eintritt € 10/5
16 ‹‹
WERKBESCHREIBUNGEN JURY-KONZERT
MATAN PORAT: DURCH NACHT UND WIND
Beauftragt von Alois Lageder für Vinoton 2014 und dem Cellisten
Nicolas Altstaedt gewidmet, ist »Durch Nacht und Wind«, eine rhapsodische Phantasie für Cello und Klavier. Sie besteht aus acht kontrastierenden Teilen, die sich abwechseln: »Jagd« (Nr. 1, 3, 5, 7) und »Nacht«
(Nr. 2, 4, 6, 8). Zunächst inspiriert durch das Gemälde »Die Jäger im
Schnee« von Pieter Breughel dem Älteren, wo eine Gruppe Bauern von
einer erfolglosen Jagd in eine Winterlandschaft zurückkehrt, ist der
Titel des Stücks ein Zitat von Goethes berühmter Ballade »Erlkönig«,
die genau wie das Stück aus acht Strophen besteht und die Jagd des
Elfenkönigs und seine Besitzergreifung des kleinen Jungen beschreibt,
der mit dem Vater durch die Nacht reitet. Obwohl von der Ballade
(und auch teilweise von Schuberts Komposition) inspiriert, ist die
Musik keinesfalls programmatisch. Die Hauptteile des Stücks sind Nr.
4, wo das Cello eine lange, meditative Solokadenz spielt, und die letzte
»Jagd« (Nr. 7), wo die Jagd einen Höhepunkt erreicht, um dann in der
Leere der Nacht zu verschwinden. (Matan Porat)
MARCO STROPPA: POLIEDRICO
Marco Stroppas »Poliedrico« für Cello solo ist 2008 entstanden. Das
aus einer Seite bestehende Stück habe ich auf dem Tisch am 3. Februar
2008 vorgefunden, der im Anschluss an das letzte Konzert von ECLAT
zu meinem 60. Geburtstag im Konzertsaal von Musik der Jahrhunderte aufgestellt war. Stroppa selbst konnte mir dieses Widmungsstück
nicht persönlich überreichen, weil er am 4. Februar bereits in Paris zu
Proben mit Stockhausens »Kontakte« gefordert war. Seit Jahren will ich
dieses Stück spielen und damit endlich zur Uraufführung bringen. Umzüge und andere Störungen des Lebens haben zeitenweise das Stück in
die Versenkung gebracht. Jetzt ist es auferstanden und will, muss also
gespielt werden. Die ungewöhnliche Scordatura, unter der mein altes
Cello wohl häufiger ächzen werden wird, fordert eine um einen halben
Ton höher gestimmte A-Saite und eine um einen halben Ton herab
gestimmte C-Saite. Mit dieser symmetrischen Ordnung der Saiten
lassen sich ungeahnte Partialtonlandschaften herstellen. Das enorm
filigrane und fast zerbrechliche Stück ist zwar kurz, aber mit raffinierter Klangsinnlichkeit und Virtuosität gespickt. (Hans-Peter Jahn)
MILKO KELEMEN: MUSICA AMOROSA
Als ich 1986 als Cellist des Studio-Ensembles Stuttgart zwei der
Streichquartette von Milko Kelemen für eine CD mit produzierte, war
Milko Kelemen auf der Höhe seiner kompositorischen Zeit und gleichzeitig Professor für Komposition an der Musikhochschule Stuttgart.
Das damals von uns oft gespielte Streichquartett »Splintery« war die
Vorstufe zu »musica amorosa«, denn die splittrigen und aus vielen einzelnen Ideen sich zusammenfügenden Formverläufe waren für beide
Kompositionen bestimmend. In »musica amorosa« treibt Kelemen das
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Spiel mit alten, ja fast verbraucht-komischen Melodiefloskeln auf die
Spitze. Durch abrupte Brüche in den Gesten und Bewegungen bildet
sich allmählich ein kompositorischer Sinn. Repetitionen, rasante Skalenspiele, Glissandi und vertrackte Akkorde wechseln unmittelbar ab.
Manchmal tritt der Schelm Milko Kelemen auf, welcher mit Versatzstücken spielt, die er seinem Professorenkollegen Helmut Lachenmann
abgelauscht hat und in ironischer Reminiszenz dem Stück einschreibt:
Arco auf dem Stachel und der kurze Tanz der Bogenschraube auf dem
Griffbrett zwischen, nicht auf den Saiten. Jetzt, 30 Jahre später habe
ich wieder Lust verspürt, dieser sehr burlesken Musik etwas abzugewinnen, was neu und hoffentlich auch überraschend wirkt.
(Hans-Peter Jahn)
GYÖRGY LIGETI: SONATE FÜR VIOLONCELLO SOLO
Im Kontext dieses Wettbewerbes muss man die Solosonate von Ligeti,
entstanden 1948/53, schon fast als alte Musik bezeichnen. Ich kann
dann allerdings für mich in Anspruch nehmen, mich mit der »historischen Aufführungspraxis«, dieses Werk betreffend, intensiv auseinandergesetzt zu haben, hatte ich doch die Ehre, das Stück mehrfach mit
dem Komponisten zu arbeiten, auch anlässlich einer CD-Einspielung.
Nach wie vor halte ich die Sonate für eines der komprimiertesten,
ausdrucksstärksten und auch schwierigsten Solowerke des 20. Jahrhunderts für unser Instrument. Zitat Siegfried Palm: »Wozu Kodaly eine
halbe Stunde benötigt, dazu braucht Ligeti nur 9 Minuten«.
(Jens-Peter Maintz)
ÉRIC TANGUY: EVOCATIONS
Das achtminütige Werk ist eine Auftragskomposition von Hervé Corre
de Valmalète; es wurde 2010 komponiert und am 1. Juli desselben Jahres von Anne Gastinel und Claire Désert im Grand Théâtre von Reims
uraufgeführt. Es basiert auf einer bestimmten Anzahl an »figures
obsessionnelles«, die meine Musik seit mehreren Jahren durchziehen,
und zwar in Bezug auf die Harmonik (Gebrauch von spezifischen modalen Skalen) und die Melodik (Polarisierung um gewisse Tonhöhen
herum), genauso wie in Bezug auf die Rhythmik (synkopierte Pulsation durch binäre/ternäre Alternierung und Überlagerung). Poetisch
gesehen spiegelt die Partitur auch all die intensiv erlebten Momente der
Entstehung – Anlass war das wunderbare Festival Flâneries musicales
de Reims, für das die Partitur geschrieben wurde – als musikalische
Erinnerung wieder. Darüber hinaus ist das Werk eine musikalische
Antwort auf mein Stück »Invocation« für Violoncello solo, das 2009
für den Rostropowitsch-Wettbewerb in Paris in Auftrag gegeben wurde.
(Éric Tanguy)
MARTIN SCHÜTTLER: SCHÖNER LEBEN 6
Edwin Howard Armstrong (December 18, 1890 – January 31, 1954)
was an American electrical engineer and inventor. Armstrong was the
inventor of modern frequency modulation (FM) radio. [...] He invented
the regenerative circuit while he was an undergraduate and patented it
in 1914, the super-regenerative circuit (patented 1922), and the super18 ‹‹
heterodyne receiver (patented 1918). [...] His discoveries revolutionized
electronic communications. Regeneration, or amplification via positive
feedback is still in use to this day. [...] Financially broken and mentally
beaten after years of legal tussles with RCA and others, Armstrong
lashed out at his wife with a fireplace poker, striking her on the arm.
Fearing for her life, Marion fled their apartment and went to stay with
her sister. Alone and depressed over the FM patent disputes, Armstrong
removed the air conditioner from the window, dressed in his coat and
hat and jumped to his death from the thirteenth floor of his New York
City apartment on January 31, 1954. (Martin Schüttler)
BRIAN FERNEYHOUGH: TIME & MOTIONS STUDY II
Auf einer Zeit- und Bewegungsstudie basieren industrielle Verfahren
zur Leistungssteigerung: Wie lange dauert ein Herstellungsprozess?
Was kostet er? Und wie lässt er sich optimieren, um dem Hersteller
einen möglichst großen Profit beim Verkauf seines Produkts zu bringen? (»Of course, that’s an ironic aspect when someone is dealing with
music!«*)
Teil 1 des Stücks: »Entropie der Beziehungen«: Kontrastierendes Material (Kratzen, Schaben, Zupfen – elementare Arbeitsvorgänge eben...)
werden erst säuberlich getrennt, gefolgt von Überlappungen und
zunehmend auch Verwischungen. Was scheinbar geordnet und selbstbestimmt beginnt, wird zunehmend chaotisch und fremdbestimmt.
Der Cellist erscheint dabei als komplett verkabeltes »Studienobjekt«:
Mikrophone an Korpus und Griffbrett des Instruments verstärken
eigentlich unhörbare Klänge und lassen sie wie unter einem Mikroskop
vergrößert erscheinen. Der Cellist bedient auch Fußpedale, mit denen
er seine Lautstärke selbst regelt – solange dies nicht übergeordnet und
scheinbar willkürlich von außen geschieht. Ein weiteres Mikrophon
haftet direkt an der Kehle des (zu gegebener Zeit Laute äußernden)
Cellisten; diese Sounds erklingen am Ende ringmoduliert, d.h. zu farbigem Geräusch reduziert.
Teil 2 des Stücks: »Entropie der Form«: Die Elektronik reagiert auf den
Cellisten, dann plötzlich ist es auch umgekehrt: der Cellist muss – unter unbequemen Bedingungen – auf ein bestimmtes akustisches Signal
warten, bevor es für ihn weitergeht. Erinnerung und Verzerrung derselben, das ist eine weitere Intention des Werkes. Zwei Delay-Schleifen
mit 9 bzw. 14 Sekunden Verzögerung schichten das bereits erklungene
(und unmerklich aufgenommene) Cellospiel asynchron übereinander.
Das Ergebnis erklingt dann zeitlich wie räumlich in fühlbarer und
bisweilen verwirrender Distanz vom Solisten, der unbeirrt weiterspielen muss. Die Linearität des realen Zeitempfindens wird aufgegeben
zugunsten von Abstufungen der Zeitlosigkeit in der virtuellen Sphäre
der Erinnerung.
Teil 3 des Stücks: »Entropie des Geistes«: »Der Versuch selber wird zum
Motiv, im musikalischen, sowie aber im psychologischen Sinne«. In
Anlehnung an Antonin Artauds Idee vom Theater des Grauens werden
›› 19
dem Solisten extremste Torturen abverlangt, um in ihm in einer
gänzlich neuen Dimension Formen des (verzweifelten) Ausdrucks hervorzurufen. Zum Beispiel ein asynchroner vierstimmiger Satz – jede
Saite ist dabei separat in einem Notensystem notiert. Oder unnatürlich
rasche und dadurch überaus anstrengende Wechsel zwischen kurzen
Fetzen verschiedenster Texturen »spluttering, brillant, like a highvoltage jumping between terminals«. Oder »like a machine gun fire«...
Das Stück endet makaber – mit einem lamentierenden Seufzer auf der
letztlich schlapp gespannten tiefsten Cello-Saite, bevor das »Studienobjekt« ausgedient hat und ausgeschaltet wird.
Wie weit darf ein Komponist gehen bei der Ausführung (»execution«),
beim Streben nach immerwährender Ausdruckssteigerung? – Cellist
und Assistent(en) verlassen ihre Instrumente bzw. Geräte, verbeugen
sich und bedanken sich für die Aufmerksamkeit des Publikums. Hier
genauso wie bei früher dokumentierten Versionen. Unsere Interpretation ist – der Effizienz der Technik sei Dank – eine solistische mit nur
einem im Hintergrund agierenden »Assistenten«. Der Cellist auf der
Bühne mag dadurch sogar ferngesteuert wirken. Im Notentext sind
ursprünglich drei Assistenten gefordert; die Tonbandgeräte sollten auf
der Bühne platziert werden, wodurch die asynchrone Rotation auch
sichtbar wurde, und das unvermeidliche Rauschen der Bänder machte
den Unterschied zum Originalklang des Cellos umso plastischer. Die
vier Spieler bildeten auf der Bühne ein seltsam anmutendes, kammermusikalisches Ensemble, so z.B. 1979 bei der Biennale in Venedig...
Das Stück ist 40 Jahre alt. (Cordula Pätzold; *alle Zitate von Brian
Ferneyhough)
WERKBESCHREIBUNGEN PREISTRÄGER-KONZERT
MARTIN SCHÜTTLER: «ARCADE FIRE»
Das Stück «arcade fire» besteht aus einem solistischen Part für verstärktes Violoncello und einem live-elektronischen Part, der von zwei
Schlagzeugern mittels elektronischer Drum-Sets gesteuert wird. Der
Cello-Solopart besteht aus einer enteigneten Komposition. Es gibt keine eigens komponierte Stimme. Diese künstlerische Einverleibung einer
fremden Arbeit kann man als Appropriation bezeichnen. Der Cellist
oder die Cellistin wählt eigenständig ein möglichst virtuoses Stück
für Violoncello solo aus seinem/ihrem Repertoire, welches nach 1945
entstanden sein muss. Auch die Solopartie eines Cellokonzertes kann
verwendet werden. Dieses Stück bildet die Cellostimme der Komposition «arcade fire». ... Verschiedene Aspekte des ausgewählten Solostücks
werden verändert. ... 1. Das Violoncello wird mit starker Dämpfung
gespielt ... 2. Alle Aktionen des Stücks werden pianissimo ausgeführt.
... 3. Alle Angaben zu Artikulation, Spieltechnik, Bogentechnik usw.
bleiben gemäß dem Original gültig. ... 4. Die stärkste Veränderung ist
in zeitlich-/rhythmischer Hinsicht vorzunehmen. Alle Ereignisdauern
der Ausgangskomposition werden auf nur noch zwei verschiedene
20 ‹‹
Dauern reduziert: auf eine längere und auf eine sehr kurze Dauer. ...
Bei der Unterscheidung zwischen längeren und kürzeren Dauern im
Originalstück ist ein interpretatorischer Spielraum gegeben und auch
erwünscht. ...
Es ist nicht schwer zu erkennen, dass das Stück «arcade fire» anders
funktioniert als herkömmlichere Kompositionen. Ziel dieses veränderten Ansatzes ist es, die Frage nach Virtuosität und der Rolle des
Interpreten neu und zeitgemäß zu stellen. Hier sind weniger Fingerfertigkeit, Sauberkeit und Präzision gefordert. Vielmehr geht es um
Risikobereitschaft, um Mut. Und um Distanz zur eigenen Person und
zur Identität als Musiker. Darum, den Schutzraum zu verlassen, den
die gewissenhafte Einübung einer determinierten Komposition auf der
Bühne bietet, und die entstehende Unsicherheit als künstlerische Qualität denken zu können. ... Wie realisiert man die Modifikationen? Wie
nutzt man die Differenz zwischen eingeübtem Automatismus und den
erzwungenen Veränderungen? Wie konstruiert man eine andere Form
von Autonomie, auch trotz der unvorhersehbaren Eingriffe von außen?
Und nicht zuletzt: wie kann man diese interpretatorischen Anmerkungen als Grundlage für eine geeignete Interpretation heranziehen?
(Martin Schüttler)
GYÖRGY LIGETI: KONZERT FÜR VIOLONCELLO UND ORCHESTER
In dem zweisätzigen Cellokonzert aus dem Jahre 1966 hat Ligeti sein
persönliches Verständnis der musikalischen Gestik weiterentwickelt.
Das Cello eröffnet das Werk mit einem einzelnen, kaum wahrnehmbaren Liegeton (»Einsatz unhörbar, wie aus dem Nichts kommend«).
Davon ausgehend intensiviert sich der Klang und entfaltet sich zu
einer dichten, clusterartigen Textur, die an das 1961 entstandene
Orchesterwerk »Atmosphères« erinnert. Die Entwicklung mündet in
einen kurzen Fortissimo-Aufschrei und klingt mit der Gegenüberstellung zweier Extreme aus: höchstes Cello-Flageolett versus tiefer
Basston. Unmittelbar daran schließt sich der eher bewegte zweite Satz
mit einem virtuosen, aber oftmals unscheinbaren Solopart. Mit seiner
Aneinanderreihung kammermusikalisch anmutender Phrasen von
Ensemble und Solo erinnert der Satz ein wenig an eine Konzertform,
wobei die mechanistischen Polyrhythmen und die spröden Linien Ligetis Handschrift erkennen lassen. Der Satz endet mit einer ausführlichen »Flüster-Kadenz«, einem quirligen, ins Geräuschhafte driftenden
Parlando.
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CARLOS HIDALGO
ist 1973 in Pasto (Kolumbien) geboren. Er studierte zunächst Querflöte
am Konservatorium in Cali, später Komposition an der Musikhochschule Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig bei Prof. Dr. ClausSteffen Mahnkopf. Er besuchte unterschiedliche Kompositionskurse an
der 17. Sommerakademie der Universität für Musik und Darstellende
Kunst Wien, dem Impuls 09 in Graz und nahm 2010 und 2012 an den
Ferienkursen für Neue Musik in Darmstadt teil. Dort hatte er Unterricht bei Nigel Osborne, Germán Toro Pérez, Beat Furrer, Brice Pauset,
Vladimir Tarnapovsky, Brian Ferneyhough, George Aperghis und
Rebecca Saunders. Von 2006 bis 2011 war er Stipendiat der HeinrichBöll Stiftung. Im Moment ist er dabei, seinen Master in Elektroakustischer Komposition bei Germán Toro-Pérez an der Zürcher Hochschule
der Künste (ZHdK) abzuschließen. Dazu arbeitet er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter beim dortigen Institute for Computer Music and
Sound Technology (ICST).
Foto: Oliver Röckle
BENJAMIN LACK
ist Domkapellmeister an St. Nikolaus in Feldkirch und unterrichtet
Chor- und Ensembleleitung am Vorarlberger Landeskonservatorium
Feldkirch. Er ist künstlerischer Leiter des Bregenzer Festspielchores,
des Kammerchor Feldkirch und des Brahms Chor Stuttgart. Er leitet
das Symphonieorchester des Vorarlberger Landeskonservatoriums und
das KammerEnsemble der Staatlichen Hochschule für Musik Stuttgart.
Benjamin Lack studierte Schulmusik, Horn und Dirigieren an der
Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart
u.a. bei Thomas Hauschild, Dieter Kurz, Helmut Wolf und Per Borin,
sowie an der Universität für Musik Wien bei Marc Stringer. Er war
Stipendiat des Dirigentenforums des Deutschen Musikrates.
ALEXANDER NOELLE
Dipl. Audio Engineer (SAE), Freier Tonmeister (VDT). Nach der musikalischen und tontechnischen Ausbildung in München und Freiburg
von 1998 bis 2000 festangestellter Toningenieur am Institut für Musik
und Akustik des ZKM Karlsruhe. Danach intensive freiberufliche
Tätigkeit als Sound Engineer und Consultant, u.a. als Theatertonmeister für die Opernproduktionen des Festspielhaus Baden-Baden und als
Beschallungstonmeister an der Staatlichen Hochschule für Musik und
Darstellende Kunst Stuttgart. Konzertreisen mit dem SWR Sinfonieorchester und dem Bundesjugendorchester. Intensive Zusammenarbeit mit dem Sprecherensemble der Akademie für gesprochenes Wort
Stuttgart, dem Stuttgarter Kammerorchester und der Internationalen
Bachakademie Stuttgart. Mitglied im Verband Deutscher Tonmeister
VDT, der Deutschen Theatertechnischen Gesellschaft DTHG und der
Deutschen Gesellschaft für Akustik DEGA. www.alexandernoelle.de
Mit dem KammerEnsemble der Hochschule Stuttgart widmet sich Lack
Werken der klassischen Moderne und der zeitgenössischen Musik. Zuletzt dirigierte er in Stuttgart Schuberts Winterreise in der komponierten Interpretation von Hans Zender für Tenor und Orchester und wird
dort im kommenden Jahr das Cellokonzert von Lutoslawski dirigieren.
Im Bereich Musiktheater war Benjamin Lack für die Dirigenten Carlo
Rizzi, Dietfried Bernet, Kiril Petrenko und Gerard Korsten im Rahmen
der Bregenzer Festspiele und am Landestheater Vorarlberg erfolgreich für die Choreinstudierungen verantwortlich. Er dirigierte beim
Festival »Montafoner Sommer« Telemanns Oper »Pimpinone« und am
Vorarlberger Landestheater »Dido und Aeneas« von Purcell und »Die
Geschichte vom Soldaten« von Strawinsky.
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TEILNEHMER
SEBASTIAN BRAUN
• 1990 in Winterthur (Schweiz) geboren
• studierte bei Prof. Conradin Brotbek in Bern und Stuttgart (BA)
• derzeit Masterstudium bei Prof. Thomas
Demenga an der Musikakademie Basel Sebastian Braun erlangte den ersten Preis des internationalen Kammermusikwettbewerbs Conours Mirabent in Spanien. Er ist Stipendiat des Migros-Kulturprozentes, des Rahn-Kulturfonds der BOG und
der PE-Förderungen Mannheim. Sebastian Braun
tritt als Solocellist der Chamber Academy Basel und
des Young Eurasian Soloists Orchestra auf.
BENEDIKT BRODBECK
• 1990 in Braunschweig geboren
• studierte bei Prof. Leonid Gorokhov in Hannover
• derzeit Masterstudium Violoncello bei
Prof. Claudio Bohórquez in Stuttgart
Benedikt Brotbeck erhielt beim Internationalen
Wettbewerb für Streichtrio in München den Förderpreis (2012). Er war unter anderem Stipendiat des
Deutschen Musikwettbewerbs (mit dem SonARTrio)
sowie des Heidelberger Frühlings (2013). Bereits
2009 hatte er einen Projektvertrag beim Staatsorchester Braunschweig und wirkt mitunter in der
Jungen Deutschen Philharmonie mit.
www.benediktbrotbeck.com
ARMAND FAUCHÉRE
• 1991 in Cosne sur Loire (Frankreich) geboren
• studierte bei Prof. Christoph Henkel in Freiburg
und bei Prof. Conradin Brotbek in Stuttgart (BA)
• derzeit Masterstudium bei Prof. Conradin Brotbek in Stuttgart
Armand Fauchére hat außerdem ein Mathematikstudium (Diplom) und ein Klavierstudium (BA)
abgeschlossen. 2014/2015 absolvierte ein Praktikum
beim SWR Freiburg-Baden Baden, und im Moment
hat er einen Zeitvertrag beim Saarländischen
Staatstheater.
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JINHO HONG
• 1985 in Chun-Cheo (Südkorea) geboren
• studierte bei Prof. Young Sook Yun an der Seoul National University (BA) und bei Prof. Niklas Eppinger in Würzburg (MA und Meisterklasse)
• derzeit Masterstudium Kammermusik bei
Prof. Eberhard Feltz in Berlin (Hanns Eisler)
Der ehemalige Stipendiat der Oscar und Vera
Ritter-Stiftung erhielt zahlreiche Preise, u. a. beim
Sungjung-Nanpa Wettbewerb und dem Felix Mendelssohn Bartholdy Wettbewerb in Würzburg. Als
Solist arbeitete er mit Orchestern wie dem Mitteldeutschen Kammerorchester oder den Philharmonikern Seoul zusammen.
SARAH KIM
• 1989 in Melbourne (Australien) geboren
• studierte bei Prof. Molly Kadarauch an der Universität Melbourne (BA), bei Prof. Howard Penny an der Australian National Academy of Music Melbourne sowie bei Prof. Jean-Guihen Queyras in Freiburg (MA) und bei Prof. Conradin
Brotbek in Stuttgart (MA Kammermusik)
• derzeit Studium Konzertexamen bei
Prof. Conradin Brotbek in Stuttgart
Die Finalistin mehrerer internationaler Musikwettbewerbe erhielt 2012 den ersten Preis des Carl Seemann Preises. Sie tritt bei zahlreichen internationalen Festivals auf, zuletzt beim Beethoven-Fest Bonn.
Seit über zehn Jahren sammelt sie Erfahrung als
Solocellistin, mitunter bei der Australian National
Academy of Music, und wirkt derzeit im Melbourne
Symphony Orchestra mit. www.sarahkimcellist.com
WOONG-WHEE MOON
• 1988 in Masan (Südkorea) geboren
• studierte bei Prof. Myung-Who Chung an der National University in Korea (BA), bei Prof. Christoph Poppen und Prof. Hariolf Schlichtig in München (MA Kammermusik), sowie bei Prof. Arto Noras in Hamburg (MA)
• derzeit Studium Meisterklasse bei Prof. Danjulo Ishizaka in Dresden
Der Gewinner zahlreicher Preise erhielt 2014 den
ersten Preis sowie den Bärenreiter-Preis beim Internationalen Mozartwettbewerb. Woong-Whee Moon
konzertierte mit zahlreichen namhaften Orchestern,
zuletzt 2015 mit den Hamburger Symphonikern. ›› 25
RAPHAEL MORALY
• 1988 in Poissy/Frankreich geboren
• studierte bei Prof. Jean-Marie Gamard und Prof. Marie-Paule Milone am Konservatorium in Rueil-Malmaison, bei Prof. Adriana Contino und Prof. Daniel Grosgurin in Freiburg (BA), sowie bei Prof. Claudio Bohórquez in Stuttgart (BA)
• derzeit Masterstudium bei Prof. Claudio
Bohórquez in Stuttgart
Raphael Moraly war erster Preisträger sowohl des
14. Concorso internationale Don Vicenzo Vitti, als
auch des Carl-Wendling-Wettbewerbs für Kammermusik (Elouan-Quartett). Orchestererfahrung sammelte er als Aushilfe der Staatskapelle Karlsruhe,
der Orff-Akademie des Münchner Rundfunkorchesters sowie der Jungen Deutschen Philharmonie. Er
hat außerdem einen BA-Abschluss in Jura (Universität Cergy-Pontoise).
ESTELLE REVAZ
• 1989 in Salvan (Schweiz) geboren
• studierte bei Prof. Jérôme Pernoo am CNSMDP Paris (BA), bei Prof. Maria Kliegel und Prof. David
Smeyers in Köln (MA und MA Neue Musik)
• derzeit Masterstudium bei Prof. Marc Jaermann an der Haute Ecole de Musique de Lausanne
Bereits in sehr jungen Jahren gewann Estelle Revaz
mehrere Preise wie z.B. den 1. Preis der Fondazione
Antonio Salieri di Legnano in Österreich, der ihr
ihre erste Tournée als Solistin in Italien, Deutschland und Holland ermöglichte. Sie ist ebenfalls
Preisträgerin mehrerer Stiftungen und Verbände.
2015 nahm sie die CD »Cantique« gemeinsam mit
dem Orchestre Musique des Lumières unter der Leitung von Facundo Agudin auf. Seit 2015 ist Estelle
Revaz Mitglied des »Forum des 100«: 100 Persönlichkeiten, die die Zukunft der Schweiz vertreten.
www.estellerevaz.com
26 ‹‹
MARC-ANDRÉ RIBERDY
• 1992 in Montréal (Kanada) geboren
• studierte bei Prof. Elizabeth Dolin am
Konservatorium Montréal (BA)
• derzeit Studium in Freiburg bei
Prof. Jean-Guihen Queyras (MA)
Marc-André Riberdy wurden zahlreiche Preise zugesprochen, u.a. im Rahmen des Concours de musique
Hélène-Roberge oder des Concours de musique du
Canada. Als Solist konzertiert er mit Orchestern
wie dem Orchestre symphonique des musiciens du
monde.
THOMAS SHELLEY
• 1990 in Sheffield (England) geboren
• studierte bei Prof. Simon Webb an der Sheffield Music Academy und an der University of
Oxford (BA Musikwissenschaft), sowie privat bei Prof. Hans Jorgen Jensen in den USA
• derzeit Masterstudium bei Prof. Tilmann Wick in Hannover
Thomas Shelleys ist Stipendiat des DAAD. Er
konnte bereits einige solistische Erfolge mit Neuer
Musik verbuchen, so z. B. bei der Weltpremiere von
Luke Lewis Cello Concerto in Kopenhagen (2014)
oder mit Iannis Xenakis Kottos in der Wigmore Hall
London (2015).
KENTA UNO
• 1989 in Oita (Japan) geboren
• studierte bei Prof. Walter Schulz und
Prof. Cecilia Ottensamer am Konservatorium Wien (BA)
• derzeit Masterstudium bei Prof. Cecilia
Ottensamer und Prof. Bruno Weinmeister am Konservatorium Wien
Zu Kenta Unos bedeutendsten solistischen Auftritten zählen Aufführungen des Cellokonzerts von
Antonin Dvorak, einmal gemeinsam mit dem Tokyo
Seraphic Orchester (2010), ein weiteres Mal mit dem
Kitakami Philharmonic Orchestra.
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Staatliche Hochschule für Musik und Darstellende Kunst
Urbanstraße 25 · 70182 Stuttgart
REKTORIN Dr. Regula Rapp
KANZLER Albrecht Lang
PROJEKTLEITUNG Dr. Cordula Pätzold
ASSISTENZ PROJEKTLEITUNG Dominik Hoffmann, Georg Schmid,
Beatrice Michalski
REDAKTION Dr. Cordula Pätzold, Jörg R. Schmidt
FOTOS Mat Hennek, Christoph Kalscheuer, Doris Kessler,
Andreas Langen, Vahan Mardirossian, Neda Navaee, Oliver Röckle
GESTALTUNG kunstwerk.co
DRUCK Colorpress Nürtingen
28 ‹‹
Die Mitgliedsbeiträge können als Spenden steuerlich geltend gemacht werden.
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Bitte schicken Sie mir nähere Informationen
zu der Gesellschaft der Freunde der Musikhochschule Stuttgart
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Auf vielfältige und bewundernswerte Weise fördern die Mitglieder der Gesellschaft der Freunde
der Musikhochschule die jetzigen Studierenden
durch finanzielle Unterstützung. Wenn Sie sich
für die Arbeit der Freunde interessieren, dann
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Eine platzgenaue Online-Kartenbestellung ist über www.reservix.de
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k
KARTENVORVERKAUF
Sind Sie schon Mitglied im Freundeskreis?
Honyu Zhu erhielt zahlreiche Preise, u.a. den
zweiten Preis beim Mount Royal University Cello
Wettbewerb Kanada (2005). Als Solocellist tritt er
mit dem Collegium Musicum Wien und dem
Webern Symphonie Orchester auf.
fi
VERBUNDENHEIT ZUR HOCHSCHULE & FÖRDERUNG DER STUDIERENDEN
HONGYU ZHU
• 1986 in Qingdao (China) geboren
• studierte bei Prof. Tao Song in Peking
• derzeit Studium bei Prof. Wolfgang Herzer und Prof. Stefan Kropfitsch (Diplom) sowie
Prof. Ingomar Rainer (Alte Musik und
Barockcello) an der Universität für Musik und Darstellende Kunst Wien
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GESELLSCHAFT DER FREUNDE
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Seit 60 Jahren steht die Gesellschaft der Freunde der Staatlichen Hochschule
für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart (GdF) als freundschaftlicher
Partner an der Seite der Hochschule. 1953 gegründet, versteht sich der Verein
seitdem als Freundeskreis und Förderverein zugleich. Mit Ihrer Mitgliedschaft
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