KVV - Deutsche Gesellschaft für Volkskunde
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KVV - Deutsche Gesellschaft für Volkskunde
Informationssystem der Universität Frankfurt © Config eG Institut für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie "Kulturtourismus" Dozentinnen/Dozenten: Kirsten Salein, Ramona Lenz Angaben: Projektseminar, 4 SWS, benoteter Schein, ab 5. Semester, nur mit abgeschlossener Zwischenprüfung und nur für Projektteilnehmer/-innen Termine: Fr, 10:00 - 14:00, IG 1.515 Voraussetzungen / Organisatorisches: Letztes Lehrforschungsprojekt für Magistra-/Magister-Studierende!! Nur für Magister-/Magistra-Hauptfachstudierende nach der Zwischenprüfung. Begrenzte TeilnehmerInnenzahl. Eine Voranmeldung ist unbedingt erforderlich. InteressentInnen kontaktieren bitte bis zum 15.09.2006 Ramona Lenz mailto:[email protected] oder Kirsten Salein mailto:[email protected]. Inhalt: Kulturtourismus ist ein verhältnismäßig junges Phänomen. Der Begriff wurde erst Ende der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts populär und mehr als siebzig Prozent der so genannten kulturtouristischen Attraktionen, stellt der Irish Tourist Board fest, wurden erst in den letzten dreißig Jahren erschlossen. Historisch betrachtet knüpft der Kulturtourismus an die Institution der Grand Tour, der Bildungs- und Studienreise an. Verfolgt man solchem Wissens- und Erfahrungserwerb auf weniger bürgerlichen Spuren, gelangt man auch auf Handelsstraßen, Wander- und Pilgerwege in Regionen, die heute kulturtouristisch aufgewertet werden. Kulturtourismus nutzt "Bauten, Relikte und Bräuche in der Landschaft, in Orten und Gebäuden, um dem Besucher die Kultur-, Sozial- und Wirtschaftsentwicklung des jeweiligen Gebietes durch Pauschalangebote, Führungen, Besichtigungsmöglichkeiten und spezielles Informationsmaterial nahe zu bringen. Auch kulturelle Veranstaltungen dienen häufig dem Kulturtourismus" (Becker 1992, 21). Der Trend zum Kulturtourismus nimmt weltweit zu. Deutschland liegt dabei gut im Rennen, der tourismusbezogene Inlandskonsum liegt mit 135 Milliarden Euro bei mehr als zwölf Prozent der gesamten Konsumausgaben privater Haushalte. Tourismus und kultureller Markt stärken sich gegenseitig, was insbesondere für strukturschwache Regionen gilt. Dort begünstige Kulturtourismus nachhaltig den wirtschaftlichen Erfolg. Kultur, so die tourismuspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Deutschen Bundestag Brunhilde Irber, sei dabei als lebendiger, wandelbarer Begriff zu verstehen, der neben klassischer Bildung und Hochkultur Events, Festivals oder Erlebnisgastronomie umfasse. Gerade in dieser Variationsbreite sei Kultur ein wichtiger Standortfaktor. Die Europäische Union greift die wachsende gesellschaftliche und ökonomische Bedeutung von Kultur im Tourismus (z.B. in Form des "Aktionsplans der Gemeinschaft zur Förderung des Fremdenverkehrs" von 2005) auf und eignet "dem Kulturtourismus eine Schlüsselrolle für die dauerhafte Integration und den transkulturellen Dialog" (Enser 2005, 108) zu. EU-politische Anstrengungen zur Schaffung einer europäischen Identität über Kultur (vgl. hierzu Shore 2000) werden in kulturtouristischen Projekten konkretisiert und lokalisiert. Eine EU-Studie definiert Kulturtourismus als eine Reise "undertaken with the intention, wholly or partly, of increasing one's appreciation of Europe's cultural resources. A cultural resource is any place, artefact or event, the experience of which increases a visitor's appreciation of the origins, manners, tastes and customs of the host region" (Irish Tourist Board et al. 1988, 3). Oberstes Ziel ist dabei die Schaffung eines europäischen Kulturraumes - Plattform der "Zusammenarbeit aller Kulturschaffenden" und des "kulturellen Austauschs bei gleichzeitiger Erhaltung von Eigenarten und Minderheiten". Zu diesem Zweck wird Kultur "besuchbar" gemacht, das heißt konsumentenfreundlich, zugänglich, interaktiv, performativ und sicher (vgl. Dicks 2003). Ausgesuchte, gleichsam "naturbelassene", "authentische" Orte und Wege werden als kulturtouristisch interessant markiert und in ihrer Bedeutung fürs gemeinsame europäische Erbe, für die gemeinsame europäische Kultur leicht zugänglich und erfassbar gemacht, um schließlich in eine erlebnis- und wissensbasierte "europäische Identität" zu gipfeln. Theoretischprogrammatisch werden dabei eine nachhaltige ökonomische und ökologische Entwicklung und die regionalen Besonderheiten harmonisierend auf einen gemeinsamen europäischen Nenner gebracht. (Eine Harmonisierung, die auch institutionell zu leisten wäre, da die Zuständigkeiten für Regionalpolitik, Landwirtschaft und ländliche Entwicklung, Umwelt und Kultur auf unterschiedliche Generaldirektionen verteilt sind, die über je eigene Fördermittel verfügen (vgl. Johler 2001, 80)). Konkret-lokal trifft die Umsetzung kulturtouristischer Programme freilich auf konfligierende Interessen und die vermarkteten kulturellen Produkte sind Zwischenergebnisse von Aushandlungsprozessen zwischen unterschiedlichen AkteurInnen. Im Rahmen des studentischen Projekts zu Kulturtourismus soll es zentral um Prozesse der Europäisierung gehen, wie sie auf vielfältige Weise im Rahmen von Zielvorgaben, Formulierungen, Bedingungen für die Vergabe von Fördermitteln, Gesetzestexten, Qualitätsstandards, Zeitvorgaben u.v.m. lokal in Erscheinung treten und wirksam werden und in regionale Gefüge, Konstellationen und Entwicklungen eingreifen. Dafür möchten wir uns einer noch zu definierenden strukturschwachen Region in der Bundesrepublik zuwenden (evtl. in den neuen Bundesländern), die als touristisches Reiseziel bisher kaum oder auch in abschreckender Weise von sich reden machte (z.B. als "No-Go-Area", vor deren Betreten Nicht-Deutsche in Deutschlandreiseführern wie Lonely Planet oder Rough Guide gewarnt werden). Im institutsspezifischen und curricularen Zusammenhang lässt sich mit diesem Thema an diverse Forschungen anknüpfen, in der Vergangenheit zum Themenkreis Regionalentwicklung und Ökologie, aktuell zu den Themen Europäisierung, Tourismus, Kulturerbe. "Offshore Living" - Arbeits- und Alltagswelten transnationaler Professionals in Frankfurt-Rhein-Main (II) Dozent/in: Petra Ilyes Angaben: Projektseminar, 4 SWS, benoteter Schein, nur für Projektteilnehmer/-innen, Tutorin: Mareike Nickel Termine: Mo, 10:00 - 14:00, IG 1.515 Einzeltermine am 9.2.2007, 10:00 - 14:00, IG 1.401 9.2.2007, 14:00 - 18:00, IG 1.515 10.2.2007, 10:00 - 18:00, IG 1.515 Voraussetzungen / Organisatorisches: Studienprogramm Europäische Stadt- und Regionalentwicklung Der Transnationalisierungsansatz in der Migrationsforschung Dozent/in: Ramona Lenz Angaben: Übung, 2 SWS, benoteter Schein, für Anfänger geeignet Termine: Do, 12:00 - 14:00, IG 311 Studienrichtungen / Studienfächer: WP KE-BA-W6 ab 1 Inhalt: In der kultur- und sozialwissenschaftlichen Migrationsforschung wird in den letzten Jahren zunehmend mit dem Transnationalisierungsansatz gearbeitet. Damit wird eine Abkehr von verschiedenen Vorannahmen markiert, die die klassische Migrationsforschung häufig kennzeichnet: • • • Sesshaftigkeit ist der Normalfall und Mobilität eine vorübergehende Ausnahme. Migration ist einmaliger, eindirektionaler Prozess vom Herkunftsland ins Aufnahmeland. Kultur ist eine eindeutige, ethnisch-homogene Einheit, die MigrantInnen im Gepäck haben und die zu Konflikten mit der ebenso eindeutig definierbaren Kultur der Aufnahmegesellschaft führen kann. Mit dem Transnationalisierungsansatz rücken nun Migrationsphänomene in den Blick, die diese Vorannahmen problematisieren: • • • Mobilität als normaler Dauerzustand. Pendelmigration zwischen zwei und mehr Ländern. Kultur als Produkt grenzüberschreitender Praxen in sozialen Räumen jenseits des nationalstaatlichen Rahmens. Nicht nur für die Beschreibung gegenwärtig beobachtbarer Praktiken von MigrantInnen erweist sich der Transnationalisierungsansatz als hilfreich, sondern auch, um Veränderungen der Migrationspolitik im Zuge des EUIntegrationsprozesses zu analysieren. In diesem Seminar wird es darum gehen, die Möglichkeiten und Grenzen des Transnationalisierungsparadigmas für die kulturanthropologische Migrationsforschung zu erarbeiten. Dazu werden theoretische und empirische Studien zu "Transmigration", "transnationalen sozialen Räumen", Gender und Transnationalisierung sowie zur Transnationalisierung der europäischen Migrationspolitik herangezogen. Empfohlene Literatur: Ludger Pries (Hg.): Transnationale Migration. Soziale Welt, Sonderband 12. Baden-Baden: Nomos 1997. Disziplin - Über Ordnungshunger, Pflichtvergessenheit und chaotisches Leben Dozent/in: Manfred Faßler Angaben: Seminar, 2 SWS, benoteter Schein, ab 3. Semester Termine: Mi, 12:00 - 14:00, IG 0.457 ab 25.10.2006 Einführung in die Geschichte, Gegenstandsbereiche und Arbeitsweisen der Kulturanthropologie und Europäischen Ethnologie Dozent/in: Gisela Welz Angaben: Vorlesung, 2 SWS, benoteter Schein, für Anfänger geeignet Termine: Di, 12:00 - 14:00, IG 311 bis zum 30.1.2007 Studienrichtungen / Studienfächer: PF KE-BA-P1 ab 1 Voraussetzungen / Organisatorisches: Die Vorlesung richtet sich an Studierende im 1. Semester des BachelorStudienganges (Haupt- und Nebenfach). Außerdem kann die Vorlesung von Studierenden des Magisterstudienganges im 2. Studienjahr als Vorbereitung auf die Zwischenprüfung belegt werden. Inhalt: Lehrinhalte und Lernziele: Im Verlauf der Fachentwicklung und in der Auseinandersetzung zwischen verschiedenen Schulen und Ansätzen innerhalb der internationalen Kultur- und Sozialanthropologie ist "Kultur" immer wieder neu und anders definiert worden. Die Vorlesung führt im ersten Teil in die wichtigsten Stationen dieser Begriffsarbeit ein und stellt einige ausgewählte Theoretiker und ihre Kulturbegriffe vor. Im zweiten Teil der Vorlesung wird eine Einführung in zentrale Formen der kulturanthropologischen Wissensproduktion Feldforschung, Ethnographie und interkultureller Vergleich - gegeben. Im dritten Teil der Vorlesung lernen Sie konkrete Forschungsfelder der Kulturanthropologie und Europäischen Ethnologie kennen. Dieser Überblick führt zugleich in die sechs Wahlpflichtmodule des Bachelor-Studienganges ein und gibt eine Vorschau auf die in den Modulen behandelten Forschungsrichtungen, nämlich Migrationsforschung, Medienforschung und Stadtforschung, sowie die Themenfelder Globalisierung, Wissensentwicklung und europäische Integration. Empfohlene Literatur: Zu Beginn des Semesters werden wichtige Bücher in einem Semesterapparat zusammengestellt. Für jede Unterrichtseinheit werden Handouts mit Literaturangaben zur Verfügung gestellt; selbständige Nacharbeitung und Vertiefung des Vorlesungsstoffes durch Textarbeit wird vorausgesetzt. Einführung in die Kulturtheorien Dozent/in: Petra Ilyes Angaben: Proseminar, 2 SWS, benoteter Schein, für Anfänger geeignet Termine: Do, 14:00 - 16:00, IG 0.457 Studienrichtungen / Studienfächer: PF KE-BA-P1 ab 1 Voraussetzungen / Organisatorisches: Das Proseminar richtet sich an Studierende im 1. Semester des BachelorStudienganges (Haupt- und Nebenfach). Es können 3 Kreditpunkte erworben werden. Außerdem kann das Proseminar von Studierenden des Magisterstudienganges im 2. Studienjahr als Vorbereitung auf die Zwischenprüfung belegt werden. Inhalt: Lehrinhalte und Lernziele: "Kultur" ist einer der Schlüsselbegriffe in den anthropologisch-ethnologischen Disziplinen. Doch werden Definitionen des Begriffs "Kultur" immer wieder neu herausgefordert und der Begriff kritisch neu bestimmt. Das Proseminar soll einen Einblick in Entwicklungen und Ausbildungen des Schlüsselbegriffs "Kultur" vermitteln und eine Standortbestimmung leisten. Dazu gehört die gemeinsame Erarbeitung einiger zentraler Kulturtheorien. Empfohlene Literatur: Hannerz, Ulf (1992) Cultural Complexity: Studies in the Social Organization of Meaning. Columbia University Press, New York. Herzfeld, Michael (2001) Anthropology. Theoretical Practice in Culture and Society. Blackwell, Malden MA/Oxford UK. Welz, Gisela (1996) Inszenierungen kultureller Vielfalt. Frankfurt am Main und New York City. Akademi Verlag, Berlin. Einführungsveranstaltung für Erstsemester. Obligatorische Studienberatung und Einführung in die Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie und ihre Arbeitsgebiete Dozentinnen/Dozenten: Petra Ilyes, Ramona Lenz, Claudius Terkowsky Angaben: Einführungsveranstaltung, Schein, für Anfänger geeignet, für alle Erstsemester obligatorisch Termine: Einzeltermin am 9.10.2006, 10:00 - 12:00, IG 311 Studienrichtungen / Studienfächer: EV KE-BA ab 1 Examenskolloquium für Magisterkandidaten und Magistrakandidatinnen Dozentinnen/Dozenten: Gisela Welz, Manfred Faßler, Kira Kosnick, Petra Ilyes, Ramona Lenz, Claudius Terkowsky Angaben: Kolloquium, 2 SWS, nur für Hauptfachstudierende mit Zwischenprüfung Termine: Einzeltermine am 30.11.2006, 16:00 - 20:00, Raum n.V. 1.12.2006, 10:00 - 14:00, IG 311 1.12.2006, 14:00 - 17:00, Raum n.V. 30.11.2006, 16.00-20.00 Uhr, Cas 1.801; 01.12.2006, 10.00-14.00 Uhr, IG 311; 01.12.2006, 14.00-17.00 Uhr, Cas 1.811 Voraussetzungen / Organisatorisches: Anmeldungen bis 17.11.2006 per E-Mail erforderlich: mailto:[email protected] Inhalt: Welche Fragestellungen sind tragfähig für ein Magisterprojekt, wie setzt man sein Forschungsinteresse in eine empirische Erhebung um, wie bändigt man die Fülle des Materials und wie organisiert man den Schreibprozeß? Solche und ähnliche Probleme werden im Magisterkolloquium anhand von konkreten Vorhaben diskutiert. Vorhaben können in jedem Stadium - von der ersten Themenidee bis zur Texterstellung - vorgestellt werden; Präsentation des Magisterprojekts und Teilnahme am Kolloquium im Semester der bzw. vor der Prüfungsmeldung wird jedoch dringend empfohlen. Feldforschungspraktikum im Theoriestudium: Lebensmittelkonsum und Transnationalisierung Dozent/in: Gisela Welz Angaben: Exkursion, 2 SWS, benoteter Schein, nur für Stud. mit abgeschlossener Zwischenprüfung Termine: Di, 18:00 - 20:00, IG 0.457 Voraussetzungen / Organisatorisches: Nur für Hauptfachstudierende im Magisterstudiengang nach der Zwischenprüfung (Theoriestudiumsoption, keine Teilnehmer von Lehrforschungsprojekten) Gleichzeitige Teilnahme am Seminar von Petra Ilyes "Forschungsdesign und Textproduktion" (Do 16-18) wird dringend empfohlen! Inhalt: Lehrinhalt In einem Testfeld werden verschiedene Methoden der empirischen Sozial- und Kulturforschung erprobt und unter Betreuung durch einen Lehrenden Schritte zur Auswertung selbst produzierter Daten gemacht. Aufbauend auf dieser Erfahrung wird eine (selbst-)kritische Einschätzung der Qualität der erhobenen Daten und eine kritische Reflexion der Chancen und Grenzen der Feldforschung in der Seminardiskussion ermöglicht. Geübt werden soll, wie man Fragestellung, konkreten Forschungsgegenstand und gewählte Methoden in ein optimales Verhältnis bringt, und wie man mit begrenzten Zeitressourcen und den besonderen Anforderungen eines Forschungsfeldes pragmatisch umgeht. Lernziele Die Lehrveranstaltung gibt Studierenden im Magisterstudiengang, die sich im Hauptstudium befinden und für die Variante des Theoriestudiums entschieden haben, die Möglichkeit, den für die Anmeldung zur Magisterprüfung notwendigen Exkursionsschein zu erwerben. Die Leistungsanforderungen im Feldforschungspraktikum sind so gestaltet, dass das workload einer zweiwöchigen Feldphase (= Exkursion) in einem Lehrforschungsprojekt entspricht. Testfeld sind transnationale Aspekte der Konsumkultur am Beispiel des Lebensmitteleinzelhandels und -einkaufs. Fallstudien werden in Frankfurt durchgeführt. Mögliche Einzelthemen sind u.a. Migranten als Konsumentengruppen, Kulturtransfer deutscher Konsumenten, "exotische" Gastronomie, ethnisches Unternehmertum, Wandel der Nahrungskultur moderner Gesellschaften, Lebensmittel im Zusammenhang mit Flucht und Vertreibung. Die Studierenden haben die Aufgabe, für einen selbstgewählten Aspekt des Testfeldes am Ende des Semesters ein Forschungsdesign zu entwickeln, das mehrere Forschungsmethoden kombiniert. Empfohlene Literatur: Ein Reader ist im Copyshop Burg erhältlich. Forschungsdesign und Textproduktion Dozent/in: Petra Ilyes Angaben: Seminar, 2 SWS, benoteter Schein, nur für Stud. mit abgeschlossener Zwischenprüfung Termine: Do, 16:00 - 18:00, IG 0.457 Inhalt: Lehrinhalt Ziel des Seminars: Das Seminar führt in wichtige theoretische und methodologische Debatten zur Forschungspraxis vor allem der englischsprachigen Sozial- und Kulturanthropologie der letzten 20 Jahren ein. Die ausgewählten Texte beschäftigen sich kritisch damit, wie Untersuchungsobjekte klassifiziert und begrenzt werden und wie konstruierende Prozesse ethnographischen Einschreibens sich in komplexen Praxen von Forschung und kultureller Beschreibung widerspiegeln. Sie problematisieren Autoritätsmodi und Darstellungsformen und wie sich diese in historischen Macht- und Wissenskontexten verändern können. Sie gehen auf vergleichendkulturübergreifende und postkolonialistische Perspektiven ein und thematisieren schließlich epistemologische Beschränkungen der Disziplin und sich verschiebende Grenzziehungen zwischen Anthropologie und anderen Formen der Wissensproduktion, und zeigen auf, dass Formen der Textproduktion sich verändern, dass das Schreiben über Andere also eine konstruierende und von historischen Bedingungen abhängige Aktivität ist. Lernziele Das Seminar richtet sich an fortgeschrittene Studierende, vor allem an solche, die ein Theoriestudium durchführen und demnächst mit der Planung ihrer Magisterarbeit beginnen. Die Studierenden setzen sich im Hinblick auf ihre eigenen Arbeiten mit zentralen Konzepten empirischer und ethnographischer Forschung auseinander und reflektieren Konstruktionen des Forschungsgegenstands in Theoretisierungen, Konzeptionalisierungen, Forschungssituationen und vor allem im Schreiben. Empfohlene Literatur: Clifford, James/Marcus, George E. (1986) (eds.) Writing Culture. The Poetics and Politics of Ethnography (Berkeley: University of California Press. Marcus, George E. (1998) Ethnography through Thick and Thin. Princeton University Press, Princeton. Van Maanen, John (1988) Tales of the Field. On Writing Ethnography. Chicago/London: University of Chicago Press Forschungstage (Examenskolloquium für Doktoranden und Doktorandinnen) Dozentinnen/Dozenten: Gisela Welz, Manfred Faßler, Kira Kosnick Angaben: Kolloquium, 2 SWS, nur für Doktoranden und Doktorandinnen Termine: Einzeltermine am 11.1.2007, 16:00 - 20:30, IG 1.515 12.1.2007, 10:00 - 13:30, IG 311 In The Mix: Ethnicity and the Hype of Cultural Hybridity Dozent/in: Kira Kosnick Angaben: Seminar, 2 SWS, benoteter Schein, Unterrichtssprache Englisch, ab 5. Semester Termine: Do, 18:00 - 20:00, IG 0.457 Voraussetzungen / Organisatorisches: Gute Lesefähigkeit für englischsprachige Texte, Bereitschaft zur Diskussion auf Englisch Inhalt: Lehrinhalt: Over the past fifteen years, the concept of culture has been radically revised in anthropology and the social sciences, particularly when it comes to debates about ethnicity, multiculturalism and cultural diversity. European multicultural policies have been inspired by such debates, mostly taking culture as a marker of group identity. On the other hand, 'hybrid' conceptions of culture and identity have been presented as an antidote to a cultural essentialism that is rooted in ethno-nationalism. But could the idea of fluid cultures and flexible identities be linked to a new hegemonic agenda - one that promotes flexibility, mixing and mobility in the interest of a neoliberal, globalizing economy? We will explore the development of thinking about ethnic and cultural difference in anthropology, and discuss recent critical perspectives on anthropological celebrations of cultural hybridity and identity. Lernziel: The aim of this course is to give students an overview of recent debates on ethnicity and cultural hybridity in anthropology and the cultural sciences at large. Students will gain an understanding of how anthropologists have historically linked culture to ethnic and 'racial' differences, and of how both neoliberal ideologies and social sciences globalisms influence contemporary debates on culture and diversity. Empfohlene Literatur: • Bhabha, Homi K. The Location of Culture. London, New York: Routledge; 1994. • Holert, Tom. "Mischkalkulationen und Gesichter der Zukunft". in: Mayer, Ruth and Terkessidis, Mark, eds. Globalkolorit: Multikulturalismus und Populärkultur. St. Andrä/Wördern: Hannibal Verlag; 1998; pp. 25-39. • Stolcke, Verena. "Talking culture: new boundaries, new rhetorics of exclusion in Europe". Current Anthropology. 1995; 36(1):1-24. • Williams, Brackette F. "A class act: anthropology and the race to nation across ethnic terrain". Annual Review of Anthropology. 1989; 18:401444. Kognitive Theorienbildung Dozent/in: Mark Mattingley-Scott Angaben: Seminar, 2 SWS, benoteter Schein, Unterrichtssprache Englisch, nur für Stud. mit abgeschlossener Zwischenprüfung, Seminar in englischer und deutscher Sprache Termine: Do, 10:00 - 14:00, IG 1.515 14-tägig ab 26.10.2006 Kulturinszenierungen: Museum, Festival, Folklore Dozent/in: Gisela Welz Angaben: Seminar, 2 SWS, benoteter Schein Termine: Do, 10:00 - 12:00, IG 0.457 Einzeltermin am 11.12.2006, 18:00 - 20:00, IG 0.454 Studienrichtungen / Studienfächer: WP KE-BA-W6 ab 1 Inhalt: Lehrinhalte: Das Seminar wird sich mit verschiedenen Typen des Vorführens von Alltagsund Festkulturen befassen, wie sie nicht nur im großstädtischen Kulturangebot (Festivals), sondern in der Tourismusindustrie (Folklore) und in Bildungsangeboten und im Ausstellungswesen (Museum) zu finden sind. In Frankfurt beispielsweise gibt es seit vier Jahren die Parade der Kulturen, die sich - so die Darstellung der Veranstalter - als "Demonstration für kulturelle Vielfalt" verstanden wissen möchte. Derartige urbane Großveranstaltungen haben sich während des letzten Jahrzehnts im kulturellen Angebot vieler europäischer Großstädte fest etabliert. Multikulturelle Festivals, Sommerkarnevals und andere "Events" transformieren temporär städtische Freiräume in Bühnen, auf denen die ethnisch-nationale Heterogenität der Stadtbewohner als "kulturelle Vielfalt" interpretiert und präsentiert wird. Professionelle Ensembles, aber auch Gruppen von Musikern und Tänzern von Folklorevereinen, Migranten-Selbstorganisationen und Kulturinitiativen stellen hier traditionale, typische Trachten, Tänze, Volksmusik und Bräuche ihrer Heimatländer dar. Für die Kulturanthropologie sind solche Veranstaltungen ein Forschungsgegenstand, an dem sie untersucht, wer hier auf welche Weise "eigene" und "fremde" Kultur darstellt und/oder rezipiert. Lernziel: Die Studierenden lernen, die verschiedenen Formen der Repräsentation von Kulturen in Festival, Folklore und Museum zu unterscheiden und kritisch zu bewerten. Dies geschieht anhand von kulturanthropologischen, volkskundlichen und ethnologischen Fallstudien u.a. zu Weltmusikfestivals, multikulturellen Paraden, Ausstellungen über ethnische Minderheiten, Folkloredarbietungen in Tourismusregionen, Volks- und Völkerkundemuseen. Lernziel ist es zu erkennen, dass "kulturelle Vielfalt", "fremde Kultur" und "Ethnizität" keine vorgegebenen Fakten sind, sondern als Effekt durch die Darstellung gezielt hervorgerufen werden (Kulturinszenierung). Empfohlene Literatur: Knecht, Michi. 2005 Einleitung: Plausible Vielfalt. Wie der Karneval der Kulturen denkt, lernt und Kultur schafft. In: Knecht, Michi und Levent Soysal (Hg.): Plausible Vielfalt. Wie der Karneval der Kulturen denkt, lernt und Kultur schafft. Berlin: Panama Verlag, S. 13-29 Welz, Gisela. 1996. Inszenierungen kultureller Vielfalt. Frankfurt am Main und New York City. Berlin: Akademie Verlag Ein Reader mit Pflichttexten ist im Copyshop Burg erhältlich. Migrant Media Dozent/in: Kira Kosnick Angaben: Seminar, 2 SWS, benoteter Schein, Unterrichtssprache Englisch, ab 5. Semester Termine: Mo, 18:00 - 20:00, IG 0.457 Einzeltermin am 15.12.2006, 14:00 - 16:00, IG 0.251 Voraussetzungen / Organisatorisches: Gute Lesefähigkeit für englischsprachige Texte, Bereitschaft zur Diskussion auf Englisch Inhalt: Lehrinhalt: Media and Migration constitute two important elements of contemporary cultural globalization processes. While there is a large academic literature dealing with the representation of migrants and ethnic minorities in mainstream media publications, this course will focus on those conjunctures of media and migration that feature migrants as cultural producers and active audiences, not just as objects of media representation. Three areas will be explored in particular detail: the transnationalization of broadcasting, migrant media activism and socalled ethnic media, and migrant audiences as both ethnic minorities and diasporic communities. How important are different media and communication technologies to the transnational and diasporic practices of migrants? Lernziel: The aim of this course is to allow students to make empirically and theoretically informed connections between two areas of research that are central to anthropological discussions of globalization and transnationalization. Students will be introduced to contemporary debates in the growing field of media anthropology. Empfohlene Literatur: • Abu-Lughod, Lila, Faye Ginsberg and Brian Larkin (eds.). Media Worlds: Anthropology on New Terrain. Berkeley: University of California Press. • Appadurai, Arjun. "Global Ethnoscapes: Notes and Queries for a Transnational Anthropology" in Modernity at Large: Cultural Dimensions of Globalization. Minneapolis: U of Minnesota P, 1996. • Sreberny, Annabelle. "The Role of the Media in the Cultural Practices of Diasporic Communities", in T. Bennett, ed., Cultural Policy and Cultural Diversity in Europe, Council of Europe, pp. 155-169. • Gillespie, Marie (1995) Television, Ethnicity and Cultural Change, London: Routledge. Praxisorientierte Übung: Internetkompetenz und Berufsfeld "Presse & Buch" Dozent/in: Martin Schöb Angaben: Übung, 2 SWS, benoteter Schein Termine: Di, 16:00 - 18:00, IG 0.457 vom 17.10. 2006 bis 19.12.2006 im MIPS-PC-Raum, Gräfstr. 38, Keller; vom 09.01.2007 bis 06.02.2007 in Raum 0.457, Grüneburgplatz 1, UG ab 9.1.2007 Studienrichtungen / Studienfächer: PF KE-BA-P3 ab 1 Voraussetzungen / Organisatorisches: Die Veranstaltung gliedert sich in die Übung "Internetkompetenz", die zwei Drittel des Semesters in Anspruch nehmen wird (Oktober - Dezember), und den Teil "Berufsfeld Presse & Buch" (Januar/Februar). Die Übung "Internetkompetenz" findet vom 17.10.2006 bis 19.12.2006 im MIPS-PC-Raum, Gräfstr. 38 (Keller), statt. Der Teil "Berufsfeld Presse & Buch" findet vom 09.01.2007 bis 06.02.2007 in Raum 0.457, Grüneburgplatz 1 (UG), statt. Inhalt: In der Übung "Internetkompetenz" geht es in erster Linie um professionelle und effektive Techniken der Online-Recherche. Von der Kenntnis verschiedener Typen von Suchhilfen und Quellen über Wissen zu deren Funktionsweise, das Erarbeiten einer Suchstrategie bzw. Formulieren einer Suchanfrage bis zur Analyse der Ergebnisse und der Evaluation von Internetseiten. Darüber hinaus befassen wir uns mit weiteren Techniken sicheren und kompetenten Navigierens im Internet dies- und jenseits von Google. Im gerade in Frankfurt stark vertretenen Berufsfeld "Presse & Buch" zu arbeiten, ist das erklärte Ziel auch vieler KulturwissenschaftlerInnen. Sowohl unter Anwendung der zuvor erworbenen Recherchekenntnisse als auch durch praktische Übungen werden wir versuchen, uns möglichst viele Facetten des Presse- und Verlagswesens zu erarbeiten. Drei konkrete Tätigkeitsfelder (Tageszeitung, Branchenmagazin, Wissenschaftslektorat) werden von Gastreferenten aus der Praxis vorgestellt. Empfohlene Literatur: Literaturhinweise gibt es zu Semesterbeginn. Schwarzrotgoldrausch. Zur Ritualität nationaler Symbolik Dozent/in: Heinz Schilling Angaben: Seminar, 2 SWS, ab 5. Semester, nur für Magisterstudierende Termine: Mi, 14:00 - 16:00, IG 0.254 Inhalt: Die Party ist vorüber. Über Wochen hinweg haben im Sommer Fußballstadien und "Fanmeilen" mit fröhlichen und jubelnden Menschen das Bild des öffentlichen Lebens in Deutschland bestimmt. Die Farbe des Ereignisses Weltmeisterschaft, das - sogar in seiner medialen Erscheinungsform - zum Erlebnis wurde, war schwarzrotgold; dies in einem Ausmaß wie niemals zuvor. Am augenfälligsten dabei war der heitere, zuweilen rauschhaft anmutende, mit nationalistischen Konnotaten nicht beladene Gebrauch der Deutschlandfahnen. Dessen historische Einmaligkeit wurde gemessen an der bislang eher verhaltenen Praxis mit einem nationalen Symbol zwischen offizieller kollektiver Bedeutungs- und individueller Handlungsebene. Der Sommer des Jahres 2006 stellt nicht nur eine selbst von bedächtigen Beobachtern konstatierte kulturelle "Normalisierung" des Umgangs der Deutschen mit nationalen Symbolen dar sondern beinhaltet auch eine Reihe interessanter kulturwissenschaftlicher Aspekte. Aufgabe dieses Seminars wird es sein, Fragestellungen, die sich aus den im kollektiven Gedächtnis noch "frischen" Bildern ergeben, kulturanthropologisch zu formulieren und sie theoretisch zu reflektierten. Voraussichtliche Diskussionsfelder sind: 1. Sport - die kulturelle Bändigung des Kampfs im Ritual. 2. Community-Konzepte zwischen belonging (imaginierte Nation) und togetherness (physische congregatio eines realen Publikums). 3. Kollektive Symbolik und individueller Hedonismus. 4. Transformation der Wirklichkeit: Versuch, den Schwarzrotgoldrausch der WM 06 mit der Begrifflichkeit der neueren Ritualdiskussion (Reflexivität, Formalität, Indexikalität) zu erklären. 5. Nachhaltigkeit der verspäteten Emotionalität des Umgangs der Deutschen mit nationalen Symbolen. Stadt: Von der Archäologie zum "mind set" Dozent/in: Manfred Faßler Angaben: Seminar, 2 SWS, benoteter Schein Termine: Mo, 10:00 - 12:00, IG 0.457 ab 23.10.2006 Studienrichtungen / Studienfächer: WP KE-BA-W3 ab 1 Tutorium zur Einführung in die Kulturtheorien Angaben: Tutorium, benoteter Schein, für Anfänger geeignet Studienrichtungen / Studienfächer: PF KE-BA-P1 ab 1 Di 14:00 - 16:00 IG 1.301 Mi 14:00 - 16:00 IG 1.515 SelbachKaleta, L. Lotz, J. Urban Anthropology: Einführung in Entwicklung und Forschungsgebiete Dozent/in: Gisela Welz Angaben: Proseminar, 2 SWS, benoteter Schein Termine: Mi, 10:00 - 12:00, IG 0.457 Studienrichtungen / Studienfächer: WP KE-BA-W3 ab 1 Inhalt: Lehrinhalte: Schon Anfang des 20. Jahrhunderts begannen soziologische Stadtforscher in den USA, sich mit der Sozialstruktur, der räumlichen Bevölkerungsverteilung sowie Alltags- und Massenkultur in großen Städten zu beschäftigen. In den 1960er Jahren wurde die Stadtforschung wieder aufgegriffen und von der Kulturanthropologie weiterentwickelt. In dieser Zeit entstanden viele Fallstudien über die Slums amerikanischer Großstädte. Auch in Deutschland und am Frankfurter Institut für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie - sind ähnliche Untersuchungen durchgeführt worden, die sich mit innerstädtischer Segregation und kultureller Selbstbehauptung von Minderheiten und Migranten auseinandersetzten. Seitdem hat die kulturanthropologische Stadtforschung ihr Themenspektrum erheblich erweitert. Aktuelle Forschungsrichtungen begreifen die Stadt - oder einzelne Teile von ihr - als Arena von Konflikten und von Aushandlungsprozessen zwischen verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen. Stadtplanung und -umbau, Konsum und Markt, politische Artikulation, kulturelle Milieus und Szenen, alltägliche und künstlerische Aneignung von Straßen und Plätzen sowie die Veränderungen städtischer Arbeitsmärkte und -welten gehören u.a. zu den Themen der kulturanthropologischen Stadtforschung. Besondere Aufmerksamkeit schenkt man heute den Auswirkungen von Globalisierungsprozessen, denn seit den 1980er Jahren sind weltweit eine Reihe von großen Städten zu Netzknoten einer globalisierten Wirtschaft geworden. Solche Städte polarisieren sich sozial, gleichzeitig verändert sich aber auch die kulturelle Rolle von Städten durch die Entwicklung netzgestützter Kommunikationsmöglichkeiten und die elektronischen Zusatzräume, die sie ermöglichen. Lernziele: Das Proseminar gibt einen Überblick über die Entwicklungslinien der kulturanthropologischen Stadtforschung. Studierende lernen die Fragestellungen und Vorgehensweisen wichtiger Forschungen des 20. Jahrhunderts kennen und werden in die Forschungsmethoden der Stadtforschung eingeführt. Ziel des Proseminar ist es, den Teilnehmerinnen und Teilnehmern an Beispielen aktueller Studien der letzten Jahre sowohl zu einer deutschen Großstadt - Berlin - als auch zu großen Metropolen Europas, Nord- und Südamerikas sowie Asiens zu vermitteln, welche Problemstellungen mit den theoretischen und methodischen Instrumenten der kulturanthropologischen Stadtforschung bearbeitet werden können. Empfohlene Literatur: Hannerz, Ulf: Exploring the City. Inquiries Toward an Urban Anthropology (New York: Columbia University Press, 1980) Low, Setha (ed.): Theorizing the City. The New Urban Anthropology Reader (New Brunswick: Rutgers University Press 1999) Was tun? Interdisziplinäres Ringseminar zu Möglichkeiten der Kritik in Zeiten neoliberaler Bildungs- und Sozialpolitik in Raum 1101 (AfE) Dozentinnen/Dozenten: Kendra Briken, Oliver Brüchert, Sonja Buckel, Frank Estelmann, Benjamin Herborth, Bernd Heyl, Andrea Jung, Ramona Lenz, Müller Falko, Alexandra Rau, Margit Rodrian-Pfennig, Martin Saar, Britta Schneider, Cornelis Horlacher, Beatrix Schwarzer Angaben: Sonstige Lehrveranstaltung, 2 SWS Termine: Mo, 18:00 - 20:00, AfE 1101 Ablauf und Arbeitsweise werden in der ersten Sitzung gemeinsam besprochen. Leistungsnachweise können erworben werden. vom 16.10.2006 bis zum 5.2.2007 Inhalt: Der "summer of resistance" ist der Versuch, mit unterschiedlichen Formen gegen den neoliberalen Umbau von Hochschule und Gesellschaft zu protestieren. Dieses Seminar soll Zeit und Raum geben, die in diesem Rahmen formulierte Kritik zu reflektieren und den Widerstand weiterzuentwickeln und zu verstetigen. Mögliche Themen sind: Hochschul- und Bildungspolitik • • • "Die unbedingte Universität" (Derrida) Proteste gegen die "Unterrichtsgarantie plus" Die Auswirkungen der Modularisierung auf die Studienbedingungen Protestformen • • • • Institutionelle Arbeitsbedingungen und Ressourcen für politisches Engagement an der Uni Wer kämpft wie um welche 'Bildung'? - Protestäußerungen von 'oben' (die professoralen 'Frankfurter Einsprüche', Herbst 2005) und 'unten' (Protestflugblätter und -resolutionen des 'summer of resistance 2006') Kriminalisierung von Protest Internationalisierung von Protest/G8 Sozialpolitischer Kontext • • • Sozialpolitik als Infrastruktur/Allgemeines bedingungsloses Grundeinkommen "Workers Center" - Neue Formen der Selbstorganisation von Prekarisierten Rassistische Diskriminierung an deutschen Hochschulen Wissen ist keine Ressource, sondern Milliarden Produkte Dozent/in: Manfred Faßler Angaben: Proseminar, 2 SWS, benoteter Schein Termine: Di, 10:00 - 12:00, IG 0.457 ab 24.10.2006 Studienrichtungen / Studienfächer: WP KE-BA-W4 ab 1 Wissenschaftliches Arbeiten und forschendes Lernen (WAFL) Dozent/in: Claudius Terkowsky Angaben: Übung, 2 SWS, benoteter Schein, für Anfänger geeignet, Propädeutische Übung Termine: Fr, 10:00 - 14:00, IG 311 4-stündige Termine vom 20.10. bis 22.12.2006 bis zum 22.12.2006 Studienrichtungen / Studienfächer: PF KE-BA-P1 ab 1 Voraussetzungen / Organisatorisches: Die Übung richtet sich an Studierende im 1. Semester des Bachelor-Studienganges (Haupt- und Nebenfach). Es können 3 Kreditpunkte erworben werden. Inhalt: Wissenschaftliches Arbeiten in einem Fach wie Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie basiert im wesentlichen auf zwei Elementen und Prozessen: im Sinne "forschenden Lernens"; auf der ethnographischen Feldforschung als Prozeß der Erkenntnisgewinnung und deren Repräsentation, der Analyse, Interpretation und Weitergabe der Erkenntnisse in Form von "Texten". Beide Prozesse finden im Kontext vorhandener wissenschaftlicher Literatur und Theorien statt, die Eingang finden in unsere Themenstellung, Forschung, Deutung und Textualisierung. Wissenschaftliches Arbeiten heißt (größtenteils) Textarbeit! Doch wie arbeite ich mit wissenschaftlicher Literatur? Wie lese ich Texte, so dass ich mich nicht von ihnen erschlagen fühle? Wie und wo suche ich relevante Literatur? Wie ermittle ich den Sinn und die Relevanz von Texten für mein eigenes Thema? Und wie komme ich dann zu meinem eigenen Text, sei es in der Form eines Referats, einer Haus- oder Magisterarbeit? Wissenschaftliches Arbeiten und forschendes Lernen führt ein in Methoden der Textarbeit und der eigenen Textproduktion. Die Übung vermittelt einen Überblick über grundlegende Arbeitstechniken des Faches und versucht, eine Orientierungshilfe für das Studium am Institut für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie zu geben. Zeit und diachrone Kommunikation Dozent/in: Manfred Faßler Angaben: Seminar, 2 SWS, benoteter Schein, ab 3. Semester Termine: Mo, 16:00 - 18:00, IG 0.457