Herunterladen

Transcrição

Herunterladen
Deutsche
Ausgabe
Dezember
2003
Die Goldene
Madonna
Oder: 1000 Jahre
Frauen-Power
Seite 19
Deutsche Ausgabe
Chefredakteur: Fred Huck
Manuskripte an Redaktion DER Lion:
Achenpromenade 18, A-5081 Anif-Niederalm
Tel. + Fax: (00 43) 6 24 67 23 89,
E-Mail: [email protected]
Stellv. Chefredakteur: Wulf Mämpel
Am Alten General 18, 44879 Bochum
Tel.: (02 34) 49 16 36, Fax: (02 34) 4 97 07 29,
E-Mail: [email protected]
Druck: Schürmann + Klagges
Druckerei, Verlag, Agentur, Industriestraße 34, D-44894 Bochum.
Herstellungs-Leitung: Hans-Peter Rattay
Gestaltung: Michael Haverkamp, Sandra Körber, Karen Otto
Anzeigenleitung: Monika Sojka
Anzeigenberaterin: Vera Ender
Tel.: (02 34) 92 14-141, Fax: (02 34) 92 14-102.
Redaktionsschluss: 1. des Vormonats.
Anzeigenschluss: 10. des Vormonats.
To create and foster a spirit
of understanding among all
people for humanitarian needs
by providing voluntary services
through community involvement
and international cooperation.
We
Serve
Dr. Tae-Sup „TS“ Lee, Room 507, Chokson Hyundai Bldg. 80,
Chokson-dong, Chongro-ku, Seoul 110-756, Republik Korea
Directors:
First Vice
President:
Clement F. Kusiak
6302 Homewood
Road, Linthicum,
Maryland
21090-2108, USA.
Second Vice
President:
Ashok Mehta
Avanti Apts., Sion
East, Mumbai
400 022, Indien.
Lucie Armstrong, Hamilton, Neuseeland;
Delmar „Del“ Brown, Iowa City, Iowa, USA;
Gary L. Brown, Urbana, Ohio, USA;
Lowell Bonds, Hoover, Alabama, USA;
Vara Prasad Chigurupati, Vijayawada, Indien;
Jules Coté, Shelburne, Vermont, USA;
Hans Ulrich Dätwyler, Schattdorf, Schweiz;
Nelson Diez Perez, Barrio Sanjonia, Paraguay;
Jacques Garello, Marseille, Frankreich;
K. M. Goyal, Neu Delhi, Indien;
Asoka de Z. Gunasekera, Nugegoda, Sri Lanka;
Randy Heitmann, Cambrigde, Nebraska, USA;
Dr. Ryoji Kamei, Kishiwada City, Japan;
Erkki J. J. Laine, Espoo, Finnland;
Whady Lacerda, Cuiaba, Brasilien;
E. Robert „Bob“ Lastinger, Wesley Chapel, Florida, USA;
Ching-Li Lee, Kaohsiung, Taiwan;
Howard Lee, Farnham, Surrey, England;
Shi-Wok Lee, Yongin-City, Republik Korea;
Melvin M. Nakamura, Honolulu, Hawaii, USA;
Scott Neely, South Charleston, West Virginia, USA;
Dr. Gen Okubo, Nagasaki, Japan;
William R. „W. R.“ O’Riley, Maryville, Missouri, USA;
John E. Rabideau, Churchville, New York, USA;
David Roberts, Sun City, Arizona, USA;
Rodolphe Robinel, Cayenne, Französisch-Guayana;
William Andrew Rollins, Portland, Oregon, USA;
Bruce Schwartz, Bismarck, North Dakota, USA;
James Sherry, Sackville, Nova Scotia, Kanada;
Dr. Wing-Kun Tam, Wanchai, China Hongkong;
Gary Tschache, Bozeman, Montana, USA;
Walter R. „Bud“ Wahl, Streator, Illinois, USA;
Eberhard J. Wirfs, Kelkheim, Deutschland.
2. US
Herstellungs-Leitung: Hans-Peter Rattay
Tel.: (02 34) 92 14-151, Fax: (02 34) 92 14-100.
Anzeigenverwaltung: Schürmann + Klagges,
Druckerei, Verlag, Agentur, Postfach 10 23 70,
D-44723 Bochum,
Internet: http://www.skala.de, E-Mail: [email protected]
Anzeigenleitung: Monika Sojka
Tel.: (02 34) 92 14-111, Fax: (02 34) 92 14-102.
Zurzeit ist Anzeigenpreisliste Nr. 31 gültig.
Mitglieder der Lions Clubs im MD 111 erhalten das Heft, der
Bezugspreis wird in der jährlichen Mitgliedsrechnung geführt.
Abonnementspreis: Inland € 28,40 (inkl. Porto und Verpackung),
Ausland: € 30,10 (inkl. Porto und Verpackung), Einzelheft € 2,00
(zuzüglich Porto und Verpackung). Die Zeitschrift „DER Lion“ ist
ein Forum der Meinungsbildung. Die Beiträge stellen die persönlichen Ansichten der Verfasser dar und müssen sich nicht mit der
Auffassung der Redaktion decken.
Lions International
President:
Immediate Past
President:
Kay K. Fukushima,
P. O. Box 22607,
Sacramento, California
95822, USA.
Druckauflage: 43 500
Druck: Schürmann + Klagges
Druckerei, Verlag, Agentur, Industriestraße 34,
D-44894 Bochum,
Internet: http://www.skala.de, E-Mail: [email protected]
der Hauptsitz
The International Association of Lions Clubs,
300 22nd Street, Oak Brook, Illinois 60521-8842, USA.
Zentrale der Hauptverwaltung in Oak Brook
(001 [630] 5 71-54 66).
Die Durchwahlen der einzelnen
Abteilungen der Hauptverwaltung:
Fragen zum M & A-Report:
312
Rechtsabteilung:
298
Versicherungs-Probleme:
202
LCIF-Abteilung:
Allgemeine Informationen:
383
Entwicklung
des Programms:
395, 396
Grants:
292, 580, 507
Melvin Jones
Fellowships:
293, 517
Programme und PR:
386, 508
Leadership-Abteilung:
Allgemeine Informationen:
367
Institute:
387
Seminare und Workshops:
544
Programm-Entwicklung:
578
Weltkongresse:
Allgemeine Informationen:
281
Unterbringung:
284, 390
Internationale Aktivitäten:
Jumelagen, Clubabzeichen
für outstanding Clubs:
315, 316
Lions-Tag bei den Vereinten
Nationen:
500
Youth Outreach-Program:
330
Jugendlager,
Jugendaustausch und
Leo-Programm:
323
Alles über Sichterhaltung
und Hilfe für Gehörlose,
Anlaufstelle
für SF-Beauftragte etc.: 318, 320
Mitgliedschaft:
Charter und
Clubaufbau:
305, 306
Mitgliedschaftsprogramme:
322
Namensänderungen:
306
Neue Clubs (und Proteste):
305
Marketing und Unterlagen
für Clubgründungen:
307
Marketing-Unterlagen: 520, 522
Formulare für neue
Mitglieder und Transfer:
322
MitgliederAuszeichnungen: 339, 340, 341
Fragen zum Budget,
DG-Spesen:
220, 221
Club-Bedarf:
Allgemeine
Informationen:
252, 253, 261
Bestellungen:
262
Versand:
276
FriedensplakatWettbewerb:
358
PR- und Produktionsabteilung:
358, 360, 363
DEZEMBER 2003
Zeit-Schrift für 2004
Chronogramm
auf das
kommende Jahr
Völlig leere Kassen
machen es unbedingt erforderlich,
unsere gewohnte Lebensweise zu überdenken
und umsichtig zu verändern.
Es ist vielen Lions schon eine lieb gewordene Tradition,
dass OStD. a. D. Heinrich Hürfeld (LC Lüdinghausen)
mit einer besonderen Zeit-Schrift das neue Jahr begrüßt.
Das Chronogramm, das er uns als Motto für 2004 schenkt,
ermahnt uns, den Zeitgeist des Sparens bei knapp gefüllten
Kassen anzunehmen. Chronogramm: Das ist eine Tüftelei mit
einem lateinischen Text, auch dieses Mal sehr aktuell und
beziehungsreich – mit der Besonderheit, dass die römischen
Zahlenwerte der Buchstaben (größer gesetzt und rot gedruckt)
in dem Text die Jahreszahl ergeben. Nur ein Wort – das
notwendig ist – ist diesmal ohne Zahlenwert, das
Schlusswort oportet. Haben Sie Lust mal nachzurechnen?
DEZEMBER 2003
1
15. 12. 2003
Die großen Themen
19
Zum Titelbild: Die Goldene Madonna.
Sie ist mehr als 1000 Jahre alt, die älteste
erhaltene Rundplastik des christlichen Abendlandes. Ein Juwel des wenig bekannten Essener
Domschatzes, den Ihnen DER Lion vorstellt.
26
Klaro – ein Exportartikel aus dem
Distrikt 111-FON. Klasse2000, hier gestartet,
hat sich zum größten Programm seiner Art für
die Jugend entwickelt. Dank des Einsatzes von
vielen deutschen Lions Clubs.
44 Eine PC-Schule bietet Frauen in Marokko
die Chance, einen Beruf zu lernen und
auszuüben. Eine moderne Activity-Idee des
Lions Clubs Nürnberg-Sigena.
46 Wie aus einem Schneeball eine Hilfs-
lawine werden kann, zeigt dieses Beispiel einer
Activity von Dr. Karl Scheerer, der mit seinem
LC Bad Königshofen-Grabfeld seiner Schule in
Schäßberg helfen wollte.
50
Die Reger-Renaissance. Ein Festival für
ein lange Zeit verkanntes Genie – Weiden in
der Oberpfalz hat sich um den modernen Komponisten verdient gemacht – und Lions waren
dabei. Eine große Kultur-Activity.
7
Zypern zeigte sich von seiner schönsten Seite: In Limassol
trafen sich die europäischen Lions zum 49. Europa-Forum.
Zwei wichtige Entscheidungen für die große deutsche
Delegation: Stuttgart erhielt den Zuschlag für das EuropaForum 2005. Und unser Teilnehmer am Musikwettbewerb
gewann.
52
Lions-Quest macht wirklich stark. Am
Städtischen Gymnasium Erlangen lief ein
Modellversuch mit dem Progrmm „Erwachsen
werden“. Erfahrungsbericht von StR Armin
Kolb. Lesenswert für Clubs, die diese JugendActivity aufnehmen wollen.
Die Rubriken
Impressum
2. US
IP-Kolumne
04
Termine
05
hotline
06
Aus dem Governorrat
18
DG-Kolumne
24
Personalien
70
reporter
71
Gesamtbeilage:
Dr. Steinfels Fremdsprachen
Teilbeilage:
Berliner Tierfreund
2
33
Die Windmüller
erobern sich immer
mehr Land. Häuslebauer verlassen
sich zunehmend auf
die Wärmkraft der
Sonne. Deutsche
Industrie ist führend
bei der Entwicklung
neuer Antriebstechnologie. In
diesem Heft eine
große Sonderveröffentlichung
zum Thema
Nutzung der
erneuerbaren
Energie.
JANUAR 2004
DER INT. PRÄSIDENT
Das Tor für die
Jugend öffnen
Activities für die Jugend waren immer populäre Aufgaben
in der Zielsetzung von Lions Clubs auf der ganzen Welt.
Leo-Clubs, der Internationale Jugendaustausch, Jugendlager,
Lions-Quest, Pfadfinder, Friedensplakat-Wettbewerb und
andere Programme haben es den jungen Führungskräften
von Morgen ermöglicht, Selbstbewusstsein zu erwerben, die
Notwendigkeit des gegenseitigen Verstehens zu erkennen
und – das ist von größter Wichtigkeit – einen Sinn im freiwilligen Dienst für andere zu erkennen.
Auf all diesen Feldern unserer Partnerschaft mit der
Jugend ist es für Lions wichtig, Kreativität zu entwickeln.
Unser Ziel muss es sein, Neues zu entwerfen – als Beweis
für die These: „Erneuerung – das Tor zu unserer Zukunft".
Denn diese Formel wird uns in den kommenden Jahren
ungeahnte Vorteile bringen.
Leo-Clubs definieren für junge Menschen die absolute
Notwendigkeit für den freiwilligen Dienst an anderen.
Durch ihre Teilnahme an Projekten innerhalb der Gemeinde und das Beispiel ihrer sponsernden Lions lernen die Leos
verstehen, dass sie eine Verpflichtung gegenüber ihren
Heimatgemeinden und Menschen haben, denen es nicht so
gut geht.
Lions können sich innovativer Methoden bedienen, um
ihre Leos in den Dienst an der Gemeinde einzubinden und
mit verdienstvollen Geschäftsleuten und erfolgreichen Spitzenkräften der verschiedensten Berufe zusammenzubringen. Damit übergeben sie das Erbe unserer Vereinigung an
die nächste Generation.
Die Pfadfinder lehren Selbsterfahrung und Engagement,
um auf den verschiedensten Gebieten Ziele zu erreichen.
Jugendlager und der Friedensplakat-Wettbewerb fördern
weltweite Verständigung und Harmonie, zwei Ziele, die zu
den zentralen Aufgaben des internationalen Lionismus
gehören.
Von
Dr. Tae-Sup Lee,
Präsident der
Internationalen
Vereinigung von
Lions Clubs
wirklich überall. Sie sind Opfer von Drogen und Alkohol,
kommen aus zerbrochenen Familien, sie haben kaum etwas
anzuziehen, hungern und haben keine Möglichkeit, ihre
jugendliche Energie auf gesunde Weise zu nutzen.
Wo Menschen in verzweifelter Situation leben, müssen
wir uns auf jene konzentrieren, denen es am schlechtesten
geht. Das sind die Straßenkinder. Weltweit gibt es davon
Millionen. Sie leben in Städten auf der ganzen Welt – verlassen, vernachlässigt, ungeliebt, das Ziel von Ausbeutung
und Missbrauch. Opfer von Krankheiten; bedroht von
Drogen und frühem Tod. Viele können nicht lesen und
schreiben.
Wir Lions müssen – als Führungskräfte innerhalb unserer
Gemeinden – unsere Aufgabe erkennen, dass die Gesundheit dieser jungen Menschen in Gefahr ist.
Der Empfänger des Humanitarian Awards, Gregg Smith,
hat in seiner bewegenden Ansprache beim Internationalen
Kongress in Denver die Lions der Welt aufgefordert, sich
dieser Aufgabe zu widmen.
Er sagte: „Ich bitte Sie hier um Ihr Engagement, Ihre
Führungskraft und Ihre Hilfe, die Rechte und das Leben der
Kinder dieser Welt zu schützen. Wir müssen ihre Hilfeschreie hören und auf ihre Gebete antworten. Kinder der
ganzen Welt sind von uns abhängig. Millionen werden
nicht überleben, wenn wir ihnen nicht helfen. Beten Sie mit
mir für diese Kinder. Vergessen Sie sie niemals. Und hören
Sie nie auf, ihnen zu helfen.“
Liebe Lions, im Namen der jungen Menschen in allen
Gemeinden, in jeder Nation, fordere ich Sie auf, sich innovative Aktivitäten auszudenken, die es diesen Kindern
ermöglichen, durch das Tor in ihre eigene Zukunft zu
schreiten.
Ich habe mit vielen Lions gesprochen, die das LionsQuest-Programm fördern – und alle loben diese Initiative,
jungen Menschen zu helfen, Selbstvertrauen zu entwickeln
und Nein zu Suchtmitteln zu sagen.
In diesem Jahr will ich die Aufmerksamkeit der Lions speziell auf die Möglichkeit richten, Kindern in Not zu helfen.
Deshalb habe ich die Distrikt-Governors gebeten, allen Projekten für Kinder Priorität zu geben. Es gibt junge Menschen,
die in schlimmer Not leben, die darauf warten, dass sich
ihnen eine helfende Hand entgegenstreckt. Man findet sie
4
DEZEMBER 2003
Lions-Termine
Deutsche Termine
111-OW 27. März, Bernburg/Saale
1. Mai 2004
Aktionstag TULPE
111-R
24. April, Neuss
111-SM
27. März, Stuttgart
14. Mai 2004
HDL-Mitgliederversammlung
111-SW
27. März, Stuttgart
14. – 16. Mai 2004
GDV in Freiburg
111-WL
20. März, Bielefeld
111-WR
21. April, Bochum
1. Juni 2004
Helen-Keller-Tag
5. – 9. Juli 2004
Internationaler Kongress in Detroit
(Michigan) und Windsor (Ontario, Kanada)
3. – 5. November 2005
Europa-Forum Stuttgart
GDV 2005
Rostock
International
GDV 2006
Braunschweig
13. Januar 2004
Geburtstag von Melvin Jones
Distrikt-Versammlungen
111-BS
Internationale Kongresse
11. – 17. Januar 2004
LCIF-Woche
14. – 18. Januar 2004
FOLAC-Forum in Santo Domingo
(Dominikanische Republik)
03. April, Regensburg
111-FON 03. April, Regensburg
12. März 2004
Lionstag mit den UN, New York
111-MN
27. März, Wetzlar
111-MS
26. – 28. März Waldmichelbach
111-N
24. April, Lübeck-Travemünde
111-NB
20. März, Bremen
111-NH
27. März, Braunschweig
111-ON
03. April, Potsdam
111-OS
24. April, Chemnitz
26. März – 4. April 2004
Board Meeting in Seoul (Korea)
17. April 2004
Induction Day, weltweit,
für neue Lionsfreunde
16. – 22. Mai 2004
Woche des weißen Blindenstocks
KONGRESSE
T r e f f p u n k t
2004
Detroit (Michigan, USA) und
Windsor (Ontario, Kanada)
5. – 9. Juli
2005
Hongkong (China)
27. Juni – 1. Juli
2006
New Orleans (Louisiana, USA)
3. – 7. Juli
2007
Chicago (Illinois, USA)
2. – 6. Juli
2008
Bangkok (Thailand)
23. – 27. Juni
2009
Minneapolis (USA)
6. – 10. Juli
2010
Sydney (Australien)
K o m m u n i k a t i o n
Viel Raum
Eröffnungs-Plenum, Vortragsreihen, Workshops, Get-together-Parties,
die begleitende Industrie-Ausstellung und Tagungs Office
Viel Grün
Von Frühjahr bis Herbst nutzen Sie den angrenzenden Stadtpark für
die Pausen oder festlichen Events am Abend dazu.
Viel Genuss
Unser HCC Tagungscatering
[email protected]
0511/8113-420
H
a
DEZEMBER 2003
n
n
o
v
e
r
C
o
n
g
r
e
s
s
C
e
n
t
r
u
m
5
hotline
Namen und Nachrichten aus dem GD 111
Deutsche und
polnische Kinder
kickten um den
Lions-Pokal
Wer im Sport fair play verinnerlicht, kommt im Leben besser
zurecht – die Idee von Polizisten, die mit Hilfe von Teamgeist
soziale Kompetenz fördern
wollen und in diesem Sommer
ein Fußball-Feriencamp organisierten. Der LC Görlitz/Zgorzelec-Landeskrone war mit im
Spiel und unterstützte das Lager
für deutsche und polnische Kinder. In zwei Finalspielen wurde
der Lions-Cup Görlitz/Zgorzelec
vergeben. Alle Spieler trugen das
Lions-Logo auf dem Trikot und
wurden mit den Zielen von Lions
Clubs International bekannt
gemacht. Das Lager findet auch
im Sommer 2004 statt.
T. B.
Der Governor
und seine Berater
Zwei Wortungetüme – für
unser Sprachgefühl zumindest
hat Lions Clubs International
per Board-Beschluss auf
die Reise gebracht: die
geschlechtsneutralen Regionsund Zone-Chairperson.
DG 111-R, Alexander A. M.
Hampel, hatte die Idee zu
einer Bezeichnung, die sich
wahrscheinlich schneller im
Sprachgebrauch der deutschen Lions durchsetzen wird:
Regions- bzw. Zone-Berater.
Schließlich gibt es ja bereits
die Zone-Beratungskonferenz.
Wer möchte den
kompletten DER Lion?
PGRV Theo Kader (LC Wuppertal), langjähriger Vorsitzender
des Haushaltsausschusses und
Lion seit 1955, ist ein regelmäßiger Leser unserer Zeitschrift
DER Lion – und er hat alle Hefte
gesammelt. Die kompletten Jahrgänge möchte er jetzt abgeben.
Interessenten sollten sich bei ihm
bitte melden.
6
PDG Alexander Rist chartert 1. Leo-Club in Israel
Eine besondere Aufgabe
erwartet PDG Alexander Rist,
Leiter des Referats Jugend
im Hilfswerk der Deutschen
Lions (HDL). Er wurde
gebeten, den ersten Leo-Club
Israels zu chartern. Die
feierliche Zeremonie findet
am Freitag, 9. Januar, im Dorf
Biet-Jan statt. Weitere Ehren-
Mit den
Lions-Wagen
auf die
richtige Spur
gäste sind Bürgermeister
Yosef Kablan und Zvetka
Lubowicz, DG 128. Volkstänze und die Aufnahme von
Mitgliedern in den sponsernden Lions Club sind weitere
Programmpunkte. PDG Rist:
„Einige der jungen Leute
kenne ich bereits. Sie waren
als Teilnehmer einer Reise-
Der LC Munderkingen-Ehingen
hat noch Eisenbahnwagen im
Format H0 zu vergeben: Wagen 2
mit dem Lions-Quest-Motiv
(21 Euro) und Wagen 3 zum
50. Jubiläum von Lions in Deutschland (25 Euro). Außerdem handsignierte Exemplare (LF Lothar Späth,
Bayern: Service-Clubs
tagten auf Biohof
Über „Religion und ökonomischer Wandel“ sprach Leibnizpreisträger Prof. Dr. Wilhelm Greif
(Uni München) beim großen
Interclub-Treffen auf dem Biohof
Kerschlach. Er behandelte den
Einfluss der großen christlichen
Religionen auf die mentale Prägung
der Menschen und ihr Leistungsethos und schließlich auf die
Wirtschaftsethik. Der Vortrag löste
eine dichte Diskussion unter den
rund 100 Teilnehmern aus Lions,
Rotary, Innerwheel, Kiwanis und
dem Herrenclub Murnaus aus.
Das Interclub-Treffen der ServiceClubs der Kreise WeilheimSchongau und Garmisch-Partenkirchen hatte diesmal der LC
Weilheim-Ammersee organisiert.
Mit dabei auch VG Christiane
Schilling (111-BS).
B. K.
gruppe in Leipzig und haben
hier an einem Clubabend
unserer Leos teilgenommen.“
Seine Bitte: Welcher Lions
Club kann einem Leo noch
kurzfristig die Teilnahme an
der Charter in Israel ermöglichen?
Hans-Dietrich Genscher, Uli Hoeneß
und Gotthilf Fischer), 50 Euro/
Stück. Versandkosten: 3,50 Euro
je Lieferung. Bestellungen an: LF
Claus Litz, Emerkinger Straße 37,
89597 Munderkingen. Rückfragen
unter Tel. (0 73 93) 9 10 11 oder per
E-Mail: [email protected].
Neujahrsempfang für Lions in Berlin
Der LC Berlin-Bellevue bittet am 18. Januar 2004
zu seinem schon traditionellen Neujahrsempfang um
11 Uhr in das Queens 45, Königin-Elisabeth-Straße 45,
14059 Berlin-Charlottenburg. Neben Getränken und
Leckerbissen erwarten die Gäste auch musikalische
Überraschungen und Highlights. Eintritt: 25 Euro, vor Ort
zu bezahlen. Verbindliche Zusagen bitte an Fax (0 30)
80 49 89 33 oder [email protected].
Der Erlös der Veranstaltung kommt Lions-Quest zugute.
S. K.
Zehn deutsche Distrikte: Mehr als 3000 Mitglieder
Der jüngsten aus Oak Brook gelieferten und von
PID Hans Hermann Sturm ausgewerteten Mitgliederstatistik (per 30. September 2003) ist zu entnehmen,
dass auch für den GD 111 die rosigen Zahlen enormer
Zuwächse seltener werden. Nur vier der 15 Distrikte
weisen ein positives Ergebnis auf. In Zahlen: + 4
(im vergangenen Jahr noch + 105) – Immerhin:
Zehn Distrikte haben mehr als 3000 Mitglieder, die
Durchschnittsgröße beträgt 2815 Mitglieder. Zum
Vergleich: In den USA hat ein Distrikt durchschnittlich
1285 Mitglieder.
DEZEMBER 2003
Foto: DG Rainer Haerten
49. Europa-Forum: Zeit der Veränderungen?
Aus Limassol
berichtet:
Fred H U C K
DEZEMBER 2003
Kani pol vesti – der meist gestöhnte Satz auf Zypern: Es ist sehr heiß! Im
Sommer weit über 40 Grad. Im November, beim 49. Europa-Forum auf der
drittgrößten Insel im Mittelmeer, fragten wir: „Pfeift der Wind immer so?“
Empörte Antwort: „Wo denken Sie hin, es ist Winter.“ Frischer Wind ja, aber
sonst wunderbare Bedingungen: Viel Sonne, Temperatur um 24 Grad, das
Meer immer noch wärmer als der Hotelpool. Frischer Wind beim Forum – nein.
Immer noch siegt die Struktur über die Idee. Die Verantwortlichen mauerten
den Weg zu weiteren Reformen zu, als seien die beim Forum in Brüssel
gestarteten Innovationen schon genug. Zypern – ein historischer Boden.
Sagenhafter Geburtsort der Aphrodite, neolithische Siedlungen gleich bei
Limassol, wo das Forum ablief, archäologisches Ausgrabungsparadies, zweiter Lebensraum des Hl. Lazarus, Hochzeitsstätte von Richard Löwenherz,
Kreuzritterstation, Moschee von Mohammeds Tante (Schwester?)… In die
Geschichte des Europa-Forums wird das von Limassol nur insofern eingehen,
als sich erstmals geballte Unzufriedenheit in dem Workshop über die Zukunft
des Forums äußerte. Es wurden viele Verbesserungsvorschläge notiert. Die Zeit
der Veränderung könnte anbrechen.
7
Das EF-Präsidium mit
ID Eberhard J. Wirfs,
als dem offiziellen
Vertreter des Board.
Die Schnecke EF
kriecht weiter
Limassol: Kritische Anmerkungen
Die Lions wurden auf Zypern, beim
49. Europa-Forum, sehr verwöhnt. Von
der Sonne und von den freundlichen
Gastgebern. Aber dem Forum fehlte
der Schwung der Erneuerung. Es klebt
an alten Strukturen, öffnet sich kaum
neuen Ideen.
Immerhin: Mit lustvoller Offenheit wurden viele neue Gedanken
im Zukunfts-Ausschuss geäußert. Sie
stehen wohl notiert auf dem Block
des blendenden Moderators PID Phil
Nathan aus England, und seines Mitstreiters PDG Per Kristensen (Dänemark).
An die 42 Teilnehmer setzten
Reform-Prioritäten, boten Ideen an
und sparten nicht mit vorsichtiger
aber eindeutiger Kritik. Auch an der
Größe des bereitgestellten Raumes:
„Es kehrten an der Tür (des voll besetzten Konferenzsaales) mehr Lionsfreunde um, als darin Platz gefunden
haben“, monierte der Gesprächsleiter (die Situation wiederholte sich
mehrmals), während andere Gesprächsrunden im gähnend leeren
Hauptsaal tagten.
„Immer weniger Lions kommen
zu den Foren“, kommentierte
Kristensen. „Das bedeutet weniger
Ideen.“ Und neue Ideen braucht
das Forum. Besseres Preis-LeistungsVerhältnis, offene Veranstaltungen
für Diskussionen, aktuellere Planung,
gediegene
Vorbereitung,
mehr
Kommunikation, kulturell verschiedenartiges Angebot, garantierte Kontinuität, schnelle Reaktion auf Themen
und Vorgänge, Entscheidungen treffen und europaweite Empfehlungen
geben (aber nicht Jahr um Jahr dieselben), die Forums-Arbeit multiplizieren, ehrlichere Einschätzung der
Möglichkeiten, weniger Freiplätze
für VIPs, einfachere Foren.
Neben GRV Prof. Dr. Hänsel beteiligten sich etliche deutsche Lions
an dieser lebhaften Diskussion. Für
die „DER Lion“-Leser bemängelte ich
die unzureichende Vorbereitung des
Forums, die es unmöglich machte,
rechtzeitig in unserer Zeitschrift Werbung für den Besuch von Limassol
durch aktuelle Informationen zu
machen.
Die Unzufriedenheit vieler Lions
äußerte sich auch in anderen Gremien: Man will nicht ein Jahr auf
Ergebnisse warten, wie es die rules
wollen, trifft sich einfach zwischendurch, um gemeinsam weiterzuarbeiten.
Wenn die Verantwortlichen unser
Europa-Forum nicht auf den Weg
in die Bedeutungslosigkeit senden
wollen, sollten sie den ForderungsKatalog schnell verinnerlichen. Aber
ich habe meine Zweifel, dass dies
geschieht. Oder sollte uns ausgerechnet Rom 2004 beim 50. EuropaForum überraschen?
Die nächste Chance, neue IdeenStandards zu setzen, haben wir deutschen Lions selbst, mit dem EuropaForum 2005 in Stuttgart, das uns –
gegen alle Forums-Regeln – bereits
im European Council I einstimmig
zugesprochen wurde. Und dann die
britischen Lionsfreunde, die 2006
Wir haben die rührende Suche
nach einer schwierigen Zielgruppe
auch auf diesem Europa-Forum (mit
rund 1100 Teilnehmern und Begleitpersonen) erlebt – der Jugend.
Frage: Kann man von Lions erwarten, die sich nicht mehr aus den
Fängen der Erinnerung lösen können,
dass sie sich ein anderes Forum vorstellen als jenes, das sie kennen?
Und: Wird die Reform des EuropaForums langsam zur Altbausanierung?
Fragen, mit denen man nach einer
Veranstaltung (Thema: Lebensqualität durch gemeinsame Aktivität und
wirksame Hilfe) nach Hause flog,
die wieder mal nicht hielt, was der
(hohe) Preis versprach.
8
DEZEMBER 2003
nach Bournemouth einladen. Aber
es lief ja vieles nicht so ganz regelgerecht bei diesem Forum. Nehmen
wir das Beispiel European Council II.
In mehreren Veranstaltungen hatten
die Teilnehmer ausdrücklich Beschlüsse gefasst, die in diesem Gremium zum Abschluss des Forums
vorgetragen werden sollten. Darunter
waren sicher einige durchaus kritische.
Der Forums-Macher wussten das
zu verhindern. Anmerkung: Mit
falsch
verstandener
Nachsicht
kommt man hier nicht mehr weiter.
Sonst kriecht die Schnecke EF noch
lange weiter.
Und da ist noch ein Punkt, der
viele Lions zumindest verwundert
hat. Da trat im European Council ein
prominenter Lionsfreund ans Mikrofon und verkündete, dass (heimlich,
still und leise) das Gentlemen’s
Agreement geändert wurde (in dem
die Länder-Anwartschaften für die
Posten Internationale Direktoren in
Europa geregelt sind). Ein Tausch
zwischen Ungarn und der Türkei –
so wurde verkündet – habe den Weg
frei gemacht für PID Nesim Levi (MD
118), 2005 für das Amt des Internationalen 2. VP zu kandidieren.
Die Absicht unseres Freundes aus
Istanbul war nicht die Neuigkeit.
Aber überraschend die Art des
Coups. Kommentar: Zur Einhaltung
eines
Gentlemen’s
Agreement
braucht man Gentleman, die über ein
solches Abkommen wachen.
Lassen wir das 49. Europa-Forum
noch einmal an uns vorbeiziehen:
Nach Zeilen kritischer Anmerkungen sei festgehalten: Es hat Spaß
gemacht. Es war fröhlich. Es brachte
der großen deutschen Delegation
Anerkennung für Beiträge und Beteiligung. 1. IVP Clement F. Kusiak lobte
die Ost-Arbeit der deutschen Lions:
„Macht weiter so“ Chris Hetzel von
der Hauptabteilung Mitgliedschaft
tauschte mit uns viele Details über
die Revitalisierung von Lions Clubs in
Russland (in St. Petersburg mussten
acht von elf Clubs dichtmachen)
und anderen neuen Ländern aus. Zwei
Zahlen: In den Ländern des östlichen
Mitteleuropa sind derzeit 10 634 Lions
in 457 Clubs bei uns.
Wir hörten auch, dass PID Ross
das Endorsement des Board für
Detroit/Windsor bekam und beim
Internationalen Kongress 2004 zum
2. IVP gewählt werden soll. Und wir
trafen PID Fowler (Australien) zu
längeren abendlichen Gesprächen.
Scheint so, als sei er auch einer aus
der Präsidenten-Pipeline.
Es war eine Freude, IPIP Kay K.
Fukushima mit seiner Frau Denise
wiederzusehen. Er kündigte uns
seinen baldigen Deutschland-Besuch
(als Vorsitzender der Stiftung LCIF)
an. Wir erlebten einen hoch motivierten 2. IVP Ashok Mehta, der
jede Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch mit europäischen Lions
nutzte.
Und natürlich war der Internationale Präsident Dr. Tae-Sup Lee mit
seiner Gattin Haing-Ja gut gelaunter
Mittelpunkt dieses Forums. Er berichtete von einem ermutigenden Start
der Mitgliederwerbung, versprach
schnelle Verbesserung des Computersystems der Vereinigung, ermunterte nochmals zur Aufnahmen von
mehr Frauen in Lions Clubs.
Er berichtete auch von großen Mitgliederverlusten in USA, Japan und
Brasilien (-12 000), die Japan wieder
wettgemacht habe; dass er schon
20 Länder besucht habe und 340 Tage
seines Präsidentenjahres unterwegs
sein werde.
Leider missbrauchten ihn die Gastgeber zu einer endlosen Verleihung
von Medals und Awards beim GalaDinner, die vielen Lions den Appetit
auf das süße Dessert versäuerte.
Die deutschen Lions waren in
Ein würdiger
Augenblick: IP Dr.
Tae-Sup Lee zeichnete
in der EröffnungsVeranstaltung in
Nikosia Präsident
Tassos Papadopoulos
mit dem Lions-Orden
für Staatsoberhäupter
aus und überreichte
ihm die Urkunde. Der
Präsident sprach dann
zu den Lions.
Zukunft des Forums:
Moderator PID Phil Nathan
fasste die vielen Argumente
für eine weitere Reform
zusammen. GRV Prof. Dr.
Andreas Hänsel machte die
deutschen Vorstellungen klar.
Ihm müssen die Ohren
geklungen haben: ForumsBehüter PID Dr. Giovanni
Rigone (mit Gattin), und PID
„Ian“ Fowler, der australische
Erfahrungen vortrug.
DEZEMBER 2003
Limassol gut beschäftigt. Der Governorrat tagte. Die Europa-Arbeitsgemeinschaft legte Perspektiven vor.
Das Vorbereitungsteam für das EF
Stuttgart, mit DG Willi Burger am
Steuer, beriet nächste organisatorische Schritte. In mehreren der 22
großen Meetings waren wir – z.T. im
Präsidium oder mit Beiträgen vertreten (mehr darüber auf den nächsten
Seiten). PDG v. Sauter brachte den
Musikwettbewerb zu einem für uns
siegreichen Ende.
Für die Zukunft nachahmenswert:
das Delegationstreffen, bei dem u. a.
ID Eberhard J. Wirfs auf die große
Linie – mit Kontinuität der Programme, neues Denken in Gang bringen, Aktivitäten einfordern – hinwies.
In der Ost-Arbeit sehe er eine ganz
große Aufgabe für die deutschen
Lions: „Es kann nicht sein, dass ganze
Regionen für Lions brach liegen.“
Abschied von Limassol:
Ein Satz aus der stimmungsvollen
Eröffnungsfeier bleibt im Gedächtnis.
Der Sprecher der Ballettaufführung
sagte: „Wir wollen eine Insel für ein
Volk. Und wir wollen Freude am
Leben haben.“ Der Rest war Sirtaki.
9
Lions-Quest: Wir sind
einige Schritte voraus
Das auch in Deutschland unter Führung des Hilfswerkes der Deutschen Lions (HDL) zum Einsatz kommende
Lebenskompetenz-Programmn „Lions-Quest – Erwachsen
werden“ richtet sich an Jugendliche im Alter von elf bis
15 Jahren.
Lions Clubs International (LCI) stellt unter dem Namen
„Lions-Quest“ auch Programme zur Verfügung, die mit
deutschen Programmen wie „Klasse2000“ – z. T. weitgehend in Deutschland eingeführt – im Wettbewerb
stehen. „Klasse2000“ wendet sich an Jugendliche im Alter
von sechs bis zehn Jahren. Der Distrikt 111-BS präsentierte „Klasse2000“ und ein Kindergarten-Programm.
Es entstand eine Diskussion darüber, ob der Markenname „Lions-Quest“ auch als Gattungsbegriff für die deutschen Programme verwendet werden kann. Ein ähnliches
Problem besteht in England mit einem lange eingeführten
eigenen Programm. Eine schnelle Zustimmung scheint es
nicht zu geben, da die Interessen von Deutschland und
England mit den eingeführten Systemen und LCI mit
eigenen anderen Programmen unterschiedlich sind.
„Lions-Quest – Erwachsen werden“ wird in 26 Ländern
eingesetzt. Deutschland, Italien und die skandinavischen
Länder sind in der Welt führend. In diesen Ländern erhalten die meisten Schüler Unterricht mit Quest. Neue QuestLänder werden in Europa Ungarn, die Tschechische
Republik und später Polen sein.
Es gibt weltweit kein so erfolgreiches Programm wie
Lions-Quest. Überraschend für mich war, dass scheinbar
nur in Deutschland strategisch über die Aufgaben und
Finanzierung von Quest nachgedacht wird. Lösungen – wie
in Sachsen –, dass der Staat schrittweise die Finanzierung
von Quest übernimmt und die Clubs entlastet, scheinen
außerhalb von Deutschland wenig Bedeutung zu haben.
Heinz-Jörg Panzner
Jugendaustausch: Auch
eine Frage der Quoten
Der Jugendaustausch der Lions schafft Kontakte und
Freundschaften zwischen Jugendlichen im Alter von 17
bis 20 Jahren in Europa und dem angrenzenden Ausland.
Junge Menschen lernen andere Denkweisen, Traditionen
und Kulturen verstehen. Unsere mit Kriegen durchsetzte
europäische Geschichte lehrt uns: Verbindet euch,
sprecht miteinander, lernt voneinander. Jugendcamps in
über 20 Ländern übernehmen diese Aufgabe.
Um den Austausch der Jugendlichen einfach zu gestalten, werden Quoten zwischen den Ländern und Distrikten ausgehandelt. Die Zahl der deutschen Jugendlichen,
die in ausländische Jugendcamps gehen, bleibt seit
einigen Jahren gleich. Insbesondere die osteuropäische
Jugend kommt zunehmend nach Deutschland in die Lager
der Lions. Ein Grund, den Organisatoren zu danken.
Praktische Völkerverständigung im wachsenden Europa
findet durch Lions statt.
Die meisten Jugendcamps hat (neben Italien) Deutschland. Da der Distrikt 111-OS in 2004 in Leipzig ein
Jugendlager anbietet, erhöht sich die Zahl der deutschen
Camps auf 14.
Zu allen Organisationen gehören Regeln, so auch über
die Nutzung der Camps in Europa. Diese Regeln im
europäischen Kontext abzustimmen, war ein wichtiger
Punkt der Tagesordnung. Die Eingliederung der Leos in
die Arbeit mit den Jugendlichen in den Camps ist nicht nur
in Deutschland wichtig und erfolgreich.
Heinz-Jörg Panzner
10
Thema: Kindesmisshandlung
Gefordert: In jedem Distrikt
Beauftragte für Kinder in Not
Über Children-in-Need-Projekte berichtet DG Hermann M Ü L L E R
„Das Thema wurde lange auf
Foren im Allgemeinen diskutiert,
aber seit Brüssel 2002 haben wir den
Focus enger gestellt und die Gesellschaften in vielen Ländern aufmerksam machen können“, so eröffnete
PID D. Kalantzopoulos das Seminar.
Kriminelle nutzen Jugendliche und
Kinder als Konsumenten, auch in
Europa ist Kinderarbeit weit verbreitet und in den Straßen der Großstädte, insbesondere Russlands, versuchen elternlose Kinder zu überleben, beschrieb er das Szenarium.
Zeitungsberichte, die heute betroffen machten, seien morgen
schon vergessen. Deswegen gehe
es darum, konkret und ständig zu
informieren und zu helfen. „Wir
müssen von der Spitze des Eisbergs
zu seinem Kern kommen“, war seine
Forderung.
Die Zahlen, die Chantal PensisGerondal, MD 112-Belgien, vortrug,
waren erschreckend: Einer Erhebung über fünf Jahre aus 27 OECDLändern zufolge wurden 3500 Kinder, die meisten zwischen drei und
zehn Jahre alt, durch physische
Gewalt getötet, wobei Gewalt unter
Eheleuten, Alkohol- und Drogensucht der zu 80 Prozent männlichen
Täter die Ursachen waren.
Ausgangspunkte aber seien Arbeitslosigkeit, Armut, unerwünschte
Kinder, junge Eltern ohne Pflichtbewusstsein und schnelle Geburtenfolge. Deswegen seien Arbeit für die
Eltern, deren Einbindung in soziale
Kontakte, um fundamentale Regeln
des Zusammenlebens zu lernen,
und die vor- und nachgeburtliche
Begleitung junger Mütter (Eltern)
Hilfen zur Problemlösung, bei
denen Lions und öffentliche Stellen
zusammenarbeiten sollten.
Durch die Beratungen auf dem
Forum 2002 angestoßen, untersuchten die Lions aus Norwegen die
Fälle von Kindesmisshandlungen
und -missbrauch in ihrem Land.
Über 4000 Pädophile sind registriert, neun Prozent aller Jungen
und 19 Prozent aller Mädchen
wurden sexuell belästigt oder gar
missbraucht und 59 Prozent aller
Kriminellen waren in ihrer Jugend
Opfer von Gewalt, meist in der
Familie. Basierend auf Lions-Quest
haben die Lions dort ein Programm
für Lehrer entwickelt, um diese zu
sensibilisieren und so die Eltern zu
erreichen.
Die Zahlen für Zypern trug PID
Kalantzopoulos vor: 1996 gab es
sechs Fälle von Kindesmissbrauch,
2002 bereits 53 Fälle; eine ähnliche
Entwicklung bei der Gewalt gegen
Kinder mit 305 Opfern in 2002 und
das bei einer Bevölkerung von nur
750 000!
PDG Emilia Chervinskaya (Moskau) begann mit einer Schilderung
der Situation: Auf den Straßen
große Autos ausländischer Herkunft,
schöne Gebäude, Läden mit Luxusgütern, gut gekleidete Menschen,
das sei das Schaufenster des Landes,
Moskau. Im Untergrund aber lebten
über 1 000 000 – oder seien es gar
über 2 000 000 – Kinder, elternlos,
auf sich gestellt, die abends ab
22 Uhr aktiv würden und nach
Nahrung und Kleidung suchten.
In ihrem Land seien 16 Prozent
der Kinder Opfer von Gewalt ihrer
Lehrer, 2 500 000 (von 32 000 000)
Kinder gingen nicht zur Schule
und jedes fünfte Neugeborene sei
schwer krank. Fünf Lions Clubs in
Moskau haben ihre Hilfen ganz auf
diese Missstände ausgerichtet und
unterhalten mehrere Häuser, in
denen elternlose Kinder Zuflucht
finden.
Gemeinsam mit den holländischen Lions wurde ein Programm
für Ausbilder von Sozialarbeitern
entwickelt. Dieses Training verließen jetzt 40 Ausbilder mit einem
Diplom.
Emilias Appell: Die Kinder der
Welt sind die Kinder einer Gesellschaft, die unsere Liebe, Zuwendung und unseren Schutz ungeteilt
brauchen!
Die engagierte Diskussion endete
mit dem konkreten Vorschlag, in
allen Distrikten ad hoc Beauftragte
für Kinder in Not zu berufen, die die
Situation von Gewalt gegen Kinder
in ihrem Bereich erfassen und die
Lions Clubs und die Öffentlichkeit
auf Missstände hinweisen sollten.
DEZEMBER 2003
LCIF informiert
Martha Akestam, Margit Wirfs,
Haing-Ja Lee (von links).
Chris Hetzel, Oak Brook-Mitgliedschafts-Manager, mit Gattin.
Förderung für
neue Projekte
Von DG Dr. Reinhard B A R T S C H
Nord-Allianz: PDG Harald Dräger mit Gattin, DG
111-N Helga Borszcz mit Partner, Roland Kaiser.
IPCC Klaus Tang trug ein
Namibia-Thema vor.
PDG Hans-Wolf Frh. von Wrangel
sprach über Klasse2000.
Alte Bekannte: die PID Dennis Tichenor (USA)
und Dr. Klaus Hoffmann aus Wien.
Lions-Wissen vermehren: MERL-Seminar
„Visionen in Aktionen
umsetzen“ war das Generalthema eines MERL-Seminars,
das Lions Clubs International
im Vorfeld des EuropaForums in Limassol für die
jeweiligen Beauftragten der
Gesamt-Distrikte und der
Single-Distrikte durchführte.
Den Teilnehmern sollten die
Fähigkeiten und Inhalte vermittelt werden, solche Seminare auch in ihren Distrikten
bzw. Multi-Distrikten zu veranstalten.
Oak Brook hat erkannt,
dass Information, Ausbildung
und Weiterbildung der Mitglieder und Amtsträger für
die Zukunft des Lionismus
von entscheidender Bedeutung sein werden.
DEZEMBER 2003
Die multikulturell und
multilingual zusammengesetzte Gruppe von 31 Teilnehmern wurde in zwei
„Klassen“ aufgeteilt. Die
deutschen Teilnehmer – PCC
Prof. Jörn Erler und DG Dr.
Ulrich Mößmer – wurden
gemeinsam mit Lions aus
England, Griechenland, Israel, Österreich, Dänemark,
Ungarn, der Türkei, Finnland
und Island „ trainiert“ und
informiert.
Als Seminarleiter fungierten PID Harri Ala-Kulju
(Finnland),
PID
Heinz
Ondrejka (Dänemark) und
IPGRV Klaus Tang (Deutschland).
Die sprachlichen Herausforderungen waren relativ
leicht zu beheben, etwas
mehr Probleme bereiteten
die unterschiedlichen Vorkenntnisse der Teilnehmer.
Mancher mag sich überfordert, mancher unterfordert
gefühlt haben. Die abschließende Evaluation durch die
Teilnehmer war aber überwiegend positiv.
Es bleibt zu hoffen, dass
beim nächsten Seminar dieser Art – leider erst in drei
Jahren – in allen deutschen
Distrikten die entsprechenden Beauftragten ernannt
worden sind, und dass diese
auch an einem solche Seminar teilnehmen.
Übrigens MERL steht für
Membership, Extension, Retention und Leadership.
Die Präsentation von LCIF wurde
von PCC Leonidas Melinotis (MD 117)
geleitet. Den Einführungsvortrag hielt
Peter Lynch. Er stellte das Programm
vor und wies ausdrücklich auf die
Erfolge hin. In den vergangenen Jahren
seit Bestehen der Stiftung wurden
320 Millionen Dollar für die Unterstützung sozialer Zwecke ausgegeben,
2001/2002 und 2002/2003 über 50
Millionen Behandlungen im Rahmen
des Projektes SightFirst durchgeführt.
LCIF unterhält oder fördert mehr als
150 Augenkliniken, hat 296 Einrichtungen neu ausgestattet und insgesamt
13 886 Personen ausgebildet.
Für Deutschland wurden im Rahmen
der Fluthilfe 150 000 Dollar ausgegeben. Unterstützt wurde das Friedensdorf Oberhausen und Lions-Quest.
Insgesamt hat Europa 1 300 000 Dollar
gespendet und 1 400 000 Dollar empfangen (persönliche Anmerkung: ich
fand dies angesichts der Dritten Welt
gegenüber etwas peinlich, andersherum wäre mir lieber gewesen).
Insgesamt hat das Spendenaufkommen seit 2000 um 18 Prozent abgenommen, während die Ausgaben um
25 Prozent gestiegen sind.
Die Schere hat sich weit geöffnet,
man sollte dies auch in der Diskussion
um Beitragserhöhungen anmerken. Die
Verwaltungskosten liegen unter zehn
Prozent (das Rote Kreuz verbraucht
25 Prozent der Einnahmen für Verwaltungszwecke). LCIF ist damit die billigste der Welt. Im internationalen Ranking der Hilfsorganisationen hat LCIF
vier Sterne, Rotary nur zwei Sterne.
Als neue Projekte werden implementiert: Obdachlose Kinder in Osteuropa,
Hörhilfen für mittellose Schwerhörige
und im Rahmen SightFirst die Diabetes-Vorsorge. Alle diese Programme
kosten Geld – und der Teil, der im
Rahmen des Beitrages für Lions Clubs
International für LCIF verwendet wird,
ist nicht ausreichend. LCIF bittet
die Lions Clubs um direkte Spenden
und sichert eine 100prozentige Verwendung zu. Es wird davon kein
Verwaltungsanteil abgesetzt!
Im weiteren Verlauf berichteten die
türkischen Lions über ihre Hilfsprojekte, ein Haus für obdachlose Personen in Istanbul und der Aufbau einer
Brustkrebsvorsorge in der Türkei.
11
Den besten Stand in der engen Augora
konnten Generalsekretär Sören Junge
und DG Willi Burger (rechts) mit guter
Werbung für das EF 2005 dekorieren.
Ein Stuttgart-Film lief. Und unsere DG
informierten Forumsbesucher. – Unten:
ID Dätwyler (Schweiz) präsentierte ein
interessantes Projekt, wie man in sechs
Stunden sauberes Trinkwasser bereitet.
Mitten bei der Arbeit mit der Leica
erwischt (von VG Gerhard
Scheible): die Dolmetscherin Linda
Breuer-Karousou. Die Athenerin
übersetzte während der großen
Sitzungen für die deutschen Lions.
Sie waren damit sehr zufrieden.
Leos in der Krise? Und ein (deutscher) Weg heraus
Es berichtet
DG Dr.
Rainer
HAERTEN,
111-FON
Let Leos be Leos. Dies war die einmütige Meinung der 50 Teilnehmer
der Sitzung „Lions meet Leos”, darunter leider nur sechs Leos aus drei
Ländern. Der Ausgangspunkt für
die Diskussion unter dem Vorsitz
von IPDG Barbara Grewe-Feldmann
(111-N) waren die „Mülheimer
Thesen“, die von DG Dr. Rainer
Haerten einleitend erläutert wurden.
VGDSpr Alexander Schießel und
Zur Erinnerung: Die
Mülheimer Thesen
angenommen auf der
GDV 2001 in Bochum
1. Bessere Kommunikation zwischen
Lions und Leos auf allen Ebenen.
2. Einladung eines Leo-Vertreters zu
Konferenzen auf allen Ebenen.
3. Gemeinsame Veranstaltungen von
Lions Clubs und Leo-Clubs.
4. Gemeinsame Förderung der Gründung
neuer Leo-Clubs und junger Lions
Clubs.
5. Information neuer Mitglieder im bürgenden Lions Club bzw. im „eigenen“
Leo-Club über beider Activities und
Clubleben.
12
DSpr (111-NH) Benjamin WilleBaumkauff vertraten eloquent die
Erfahrungen der deutschen Leos.
Viele Länder haben ernsthafte
Probleme, ihre Leo-Clubs zu erhalten. Dänemark hat Leo-Clubs ganz
aufgegeben und setzt jetzt auf die
Gründung von neuen jungen Lions
Clubs. Lions nehmen ihre Leos vielfach nicht wahr und kümmern sich
kaum um sie. Die Mülheimer
Thesen der deutschen Lions und
Leos wurden deshalb von vielen als
Wegweiser aus der Krise gesehen.
Sind die Leo-Clubs eine Activity
der Lions, wie es offiziell heißt? Eine
Activity, bei der einer gibt und der
andere empfängt?
Lions wie Leos sehen das nicht so,
sie wollen Partner sein. Leos wollen
sich aber auch nicht von den Lions
vereinnahmen lassen und legen
Wert auf ihre eigene Identität. Lasst
die Leos Leos sein! Das sollten die
Lions respektieren.
Die mit viel Engagement diskutierenden Teilnehmer formulierten
eine Reihe von Wünschen und
Empfehlungen. Zu den berechtigten
Wünschen gehört, dass die Leos bei
der Eröffnungsfeier des EuropaForums ebenfalls begrüßt werden
und dass die Leo-Flagge präsentiert
wird. Die Leos des Gastgeberlandes
sollten präsent sein und an der
Gestaltung des Rahmenprogramms
beteiligt sein, um Kontakte zwischen Lions und Leos zu fördern.
Beim nächsten Forum sollte es
zwei Sitzungen mit Leos geben, mit
Themen, die den Leos wichtig sind,
wie z. B. „Wie kann ein Leo Lion
werden?“ und „Was sind die besten
Voraussetzungen für die Gründung
eines neuen Leo-Clubs?“
Eine lebendige Partnerschaft zwischen Leos und Lions auch bei den
Europa-Foren setzt aber voraus, dass
die Leos beim Forum der Lions künftig stärker präsent sind. Das gilt im
Umkehrschluss auch für die Präsenz
der Lions beim Europa-Forum der
Leos. Deshalb verabschiedeten die
Teilnehmer einen Vorschlag an den
Europarat des Forums:
Jeder Multi-Distrikt und Distrikt
möge mindestens einen Leo zum
Europa-Forum der Lions einladen,
und wenigstens ein Lion aus jedem
Multi-Distrikt bzw. Distrikt möge
zum Europa-Forum der Leos entsandt werden.
Die Vorsitzende und der Referent
der Sitzung erwarten vom Europarat
des Forums, allerdings mit nur
gedämpfter Hoffnung auf positive
Resonanz, dass dieser Vorschlag
und die Empfehlungen wenn nicht
schon in Rom 2004, so doch spätestens beim Europa-Forum 2005 in
Stuttgart beschlossen werden und
Eingang in die Programmgestaltung
finden.
DEZEMBER 2003
Lions in Osteuropa
Die neue Zusammen
Unter Leitung von PCC Spyros
Seremides (MD 117-Griechenland) fanden sich über 100 Lions
aus ganz Europa ein, um dieses
Thema zu erörtern. Seremides wies
auf die Initiative von PID Ernst A.
Musil (Österreich) hin, der 1989 in
Ungarn die ersten Clubs gründete.
Heute gehören 10 634 Lions in 457
Clubs Osteuropas zu LCI, darunter
auch Clubs „in not good standing“.
First-VP Clement F. Kusiak stellte
die Frage: „Was können wir tun,
Freunde, um diese Area für Lions
besser zu erschließen?“ Der Board
habe reagiert: Unter der Verantwortung von ID Eberhard J. Wirfs
gebe es jetzt ein Programm, die
vorhandenen Schwächen zu beseitigen und Lions in Osteuropa besser zu entwickeln.
Gleich zwei Referate deutscher
Lionsfreunde folgten.
Heiko Dallmann, Beauftragter
für die Koordination der Ost-Erweiterung im MD 111, brachte Ideen
und Anregungen ins Gespräch. In
jedem Land müsse ein Koordinator
gefunden werden, der für mindestens vier bis fünf Jahre Ansprech-
partner für Hilfen von außen
und Nachfragen nach Hilfen
von innen ist.
Im DER Lion sollte osteuropäischen Ländern die Möglichkeit gegeben werden, ihre LionsOrganisation und ihre Anliegen
zu präsentieren. Dallmann forderte
weiterhin Sponsoren für neue Clubs
und Club-Jumelages als ständige
Begleitung
für
osteuropäische
Clubs.
Die Länder-Koordinatoren könnten dabei helfen.
Ohne die Starthilfen aus Westeuropa wären viele Clubs nicht
gegründet worden. Er meinte, LCI
müsse mehr Projekte in und für
osteuropäische Länder entwickeln
und die Region noch mehr wahrnehmen. Wenn die Entscheidung
für das Europa-Forum 2005 in Stuttgart falle, sollten die deutschen
Freunde dort einen „Marktplatz
Osteuropa“ anbieten.
PDG Harald Dräger präsentierte
die „Baltic Sea Lions“ aus den neun
Anliegerstaaten der Ostsee. Waren
es, bezogen auf Osteuropa, am
Anfang Initiativen zur Linderung
arbeit
Heiko Dallmann
(LC Harsefeld), OstBeauftragter des
MD-111, will die
Aufbau-Arbeit in den
neuen Ländern
durch besondere
Koordinatoren auf
neue Wege lenken.
Action war angesagt!
Prost Birsen, Prost Nesim! Die türkischen Lionsfreunde
tranken mit ihrem PID Nesim Levi und seiner Gattin
auf den Erfolg seiner Kandidatur. 2005 wird er sich
um das Amt des 2. Internationalen Vizepräsidenten
bewerben. Die Reaktionen auf die Bekanntgabe seines
Antretens waren äußerst gemischt. Besonders als
bekannt wurde, dass ein Fürsprecher seiner Kandidatur
behauptete, dass alle europäischen Nationen informiert waren und der Kandidatur zugestimmt hätten.
DEZEMBER 2003
Temperamentvoll wie wir ihn
kennen: PDG Timur Erk,
Präsident des EF von Antalya,
in voller Aktion im Speakers
Corner. Schade: Dieser freie
Sprechplatz war von den
Forums-Organisatoren nur als
Sprechecke eingerichtet.
Verbesserungswürdig.
sozialer Not, stehen heute
Informationsaustausch, Integration, Jugendaustausch, gemeinsame Activities – z. B.: „Homes
for Children“ in Kaliningrad,
„The forgotten Children“ in Estland mit der Hilfe zur Ausbildung
in Holz- und Metallberufen – im
Mittelpunkt. Vier alte, westliche
Lions-Länder helfen fünf neuen,
östlichen Ländern. Harald Dräger
wies auf die Homepage www.
baltic-sea-lions.org hin.
Der Präsident von Lions Help
International im MD 110-Holland,
Henri A. Jansen, sprach in einer
pointierten Rede die Nöte der
Ostländer an. Er widersprach der
These, die Lions-Strukturen in
Russland seien „mafiös“. Er kenne
mindestens acht intakte Clubs in
Moskau mit ambitionierten Programmen der Hilfe für Bedürftige,
an denen sich das etablierte Westeuropa ein Beispiel nehmen könne.
Ein dänischer Lion forderte geringere Gebühren für Lions aus
Ländern in Entwicklung. Sein Vorschlag: Die Höhe der Gebühren
vom Bruttosozialprodukt abhängig
machen!
PID Ernst A. Musil bat darum,
nicht von „Ost“ und „West“, sondern nur von „Europa“ und einzelnen Ländern zu sprechen. Hilfen
sollten nicht ohne Kontakt und
Kenntnis der Lions vor Ort gegeben
werden, die die Situation am
besten einschätzen könnten.
PDG
Emilia
Chervinskaya
(Distrikt 123-Moskau) sagte, Russland sei eine „harte Nuss“ für
Lions, nicht nur wegen der wirtschaftlichen Verhältnisse, sondern
weil die Menschen nicht verstehen,
was Lions ist und warum man ein
Lion werden sollte. Sie drehte das
Motto des Forums um und bat:
„Lets act effectively and care
collectively!“
Auch Oak Brook war mit Da la
Joye, PR-Manager („150 000 Dollar
in diesem Jahr für PR in Osteuropa“) und Chris Hetzel, Leiter
der Membership-Division („der
Board hat sich gerade mit Osteuropa befasst, seine Vorstellungen
entsprechen den heute gemachten
Vorschlägen“, vertreten.
Insgesamt eine lebendige Veranstaltung mit vielen Anregungen für
die Praxis.
Es berichtet DG Dr.
Hermann M Ü L L E R
13
Sieg beim Musikwettbewerb
Ein deutscher
Stern am
Cello-Himmel
Man könnte sich durchaus daran
gewöhnen: Nach Maya Katherina
Koch in Porto 2001 konnten die
deutschen Teilnehmer am EuropaForum 2003 erneut „ihren Kandidaten“ als 1. Preisträger des Europäischen Musikwettbewerbs feiern.
Julian Steckel, der bereits bei der
GDV in Weimar sein überragendes
Können unter Beweis gestellt hatte,
überzeugte auch in Limassol Jury
und Zuhörer.
Nach dem ersten Teil, bei dem
jeder der 13 Kandidaten das Pflichtstück zu spielen hatte, gab es zumindest beim Publikum noch einige „ex
aequo“. Nach dem dritten Satz der
Sonate für Cello solo von Zoltán
Kodály, einem wahren Teufelsritt auf
dem Instrument, gehörten der Preis
(und die Herzen der Zuhörer) eindeutig dem deutschen Kandidaten.
„Standing Ovations“ erhielt Julian
Steckel auch von den über 800 Teilnehmern der Abschlussfeier für eine
erneute Aufführung seines technisch
höchst anspruchsvollen Wahlstücks.
Und ein Kuvert mit 3500 Euro als
ersten Preis.
Für die Annalen ist festzuhalten: Es
war der 12. Wettbewerb im Rahmen
des Europa-Forums (der erste 1991
mit vier Kandidaten in Istanbul),
seit 1998 beteiligt sich der GD 111
wieder regelmäßig. Das Interesse
des Publikums ist stetig steigend, bis
zu 250 Zuhörer verfolgten das
Vorspiel, das nach Ansicht der Jury
Cello-Talente aus 13 europäischen
Ländern traten an: Margret
Arnadottir (Island), Bertin Christelbauer (Österreich), Cosmo Silvia
(Italien), Peter Gospodinov
(Griechenland), Marcis Kuplais
(Schweiz), Olsi Leka (Belgien),
Sofia Novo (Portugal), Mette
Spang-Hanssen (Dänemark),
Zoltan Onczay (Ungarn, ohne Bild).
Julian Steckel – in seine Musik vertieft.
Er begeisterte nicht nur die Jury, sondern auch
die 800 Teilnehmer der Schlussveranstaltung.
„auf einem äußerst hohen Niveau“
stand.
Vorschau auf die nächsten Jahre.
Beim Europa-Forum 2004 in Rom
treffen sich junge Klarinettisten,
Pflichtstück: Mario Castelnuovo
Tedesco, Sonate für Klarinette und
Klavier, Opus 128, Scherzo and
Lullaby, sowie ein Stück ihrer Wahl
zu spielen.
Für 2005 (Europa-Forum in Stuttgart!) wurde die Trompete sowie der
erste Satz des Trompetenkonzerts
Es-Dur von Johann Nepomuk Hummel gewählt. An diesen Vorgaben
wird sich der nationale Wettbewerb
des GD 111 in Freiburg (2004) bzw.
Rostock (2005) orientieren.
Weitere Informationen: PGRV
Sebastian v. Sauter, E-Mail: sebastian
@sauter.at.
Deutsche Initiative für das Überleben der Buschmänner
Neben mehreren SightFirstProjekten in acht Ländern kümmern sich deutsche Lions auch
um Ausbildungs-Aktivitäten in
Afrika. Allein in Südwestafrika,
dem heutigen Namibia, haben
sie sieben Schulen errichtet.
Eines dieser Projekte stellte IPCC
Klaus Tang vor dem Euro-Afrikanischen Ausschuss vor.
Nach dem Ende des Konflikts
zwischen Angola und Südafrika
gab es für das klassische Nomadenvolk der Buschmänner nicht
mehr genug zu essen. Deutschstämmige Farmer gründeten
14
einen Friedensfonds und kauften
30 ha Land der Farm Hedwigslust und erbauten dort eine Schule
für die Buschmannkinder. Beginn
des Experiments, die Buschmänner sesshaft zu machen. Das
Unternehmen wurde vom BMZ
unterstützt. 25 Prozent der Kosten
übernahm der LC Mosbach/Baden.
1992 eröffnete die Schule mit
drei Klassen, einer Erste-HilfeStation und einer kleinen Bibliothek, Toiletten und Duschen wurden gebaut. Die Lehrer bezahlte
die Regierung in Windhuk. Gärten entstanden, in denen die
ehemaligen Nomaden säten und
ernteten. 1997 wurde das Projekt
durch eine Rinderzucht wesentlich erweitert. Aus 20 wurden
bald 150 Tiere. Zweimal die
Woche gibt es Fleisch zu essen.
In den Werkstätten lernten die
Buschmänner die Herstellung
von Körben, Mobiles und Holzspielzeug. Der Verkauf bringt
ein Jahreseinkommen von rd.
150 000 Euro.
Ein Krankenhaus konnte gebaut werden. Und seit kurzer
Zeit ist die gesamte Anlage an
das Stromnetz Namibias ange-
schlossen. Die Wasserversorgung
sichert eine Windenergie-Pumpe. Eine zweite Schule entstand.
Insgesamt 400 Menschen leben
jetzt in der Buschmann-Siedlung
auf 4000 ha Land, das der
Friedensstiftung gehört. Sie wohnen nicht mehr in Lehmhütten,
sondern in aus Stein gebauten
Häusern. Das Unterrichts- und
Kulturministerium von Namibia
hat die Siedlung zu einem Vorzeigeprojekt für die Zusammenarbeit mit den deutschen Lions
gemacht.
d. r.
DEZEMBER 2003
Lions online – es hat geklickt
Kommunikation verbessern (und nicht nur darüber reden)
Der Workshop „Lions and the Internet“ wurde von ca. 120 interessierten
Lions besucht. Drei Multi-Distrikte
stellten ihre Online-Lösungen für eine
Mitgliederverwaltung vor:
MD 112-Belgien. Eine WindowsDatenbank auf Basis Access, die
intern seit Juli eingesetzt wird. Es
werden ausschließlich Adressen und
Clubzugehörigkeiten verwaltet.
MD 102-Schweiz/Liechtenstein. Eine
ebenfalls auf Access basierte Lösung.
Es werden Mail-Adressen mit verwaltet und können von allen Mitgliedern nach verschiedenen Kriterien selektiert und heruntergeladen
werden. Der Verstand von Mails
erfolgt dann klassisch über Outlook
oder ähnliche Software.
MD 111-Deutschland. Unser bekanntes System www.lions.de, das
sich in der Konzeption und im größeren Umfang der Verwendbarkeit von
den vorhergehenden unterscheidet.
Alle Systeme haben zum Ziel, die
Kommunikation zu vereinfachen und
das Berichtswesen und die Meldungen nach Oak Brook einzubeziehen.
Als einzige Lösung hat bereits MD
111 eine entsprechende Schnittstelle
geplant.
MD 104-Norwegen.
Vorstellung
eines E-Learning-Systems. Bereits
gute Erfahrungen bei elektronischen
Schulungen von RCH und ZCH über
das Internet. Der Betrieb des Systems
nach der Programmierung und Installation für die jeweiligen Bedürfnisse
kostet ca. 1000 Euro/Jahr. Die norwegischen Lionsfreunde bieten an, diese
Kosten mit anderen MDs zu teilen
und es gemeinsam zu nutzen.
MD 117-Griechenland/Zypern. Der
KS 117B stellt eine WAP-Lösung für
die Kommunikation und den Versand
von Nachrichten über WAP-Handys
vor.
Die angeregte Diskussion dreht
sich im Wesentlichen um eine
Online-Mitgliederverwaltung und das
Meldewesen nach Oak Brook. Um zu
vermeiden, dass in künftigen EuropaForen ebenfalls wieder nur die aktuellen Stände der unterschiedlichen
Entwicklungen in den MDs präsentiert
werden, beschließen die Anwesenden, ein „Permanent European MD
IT Commitee“ zu gründen. Diese
Arbeitsgruppe soll eine zentrale europäische Arbeits- und Kommunikationsplattform schaffen. Ein Werkzeug
für wichtige Gremien und Arbeitsgruppen, um schnell und effektiv auf
gesamteuropäischer Basis zu arbeiten.
Um nähere Einzelheiten zu formulieren, wird spontan ein weiterer
Workshop für den Folgetag einbeFrank Gerlinger
rufen.
Der EF-Accountant
Ob das Forum
auch sein
Geld wert ist
Als einer der beiden gewählten EuropaForum-Accountant stellte GDSCH Hans K.
Richter erstmals einen vergleichenden Bericht über die Finanzen der Europa-Foren
von Budapest (1998), Antalya (1999), Florenz
(2000) und Brüssel (2002) vor. Zum einen ist
in der Geschäftsordnung des Europa-Forum
festgelegt, dass die Schatzmeister der Foren
den Accountants die jeweiligen Abschlussberichte zur Verfügung zu stellen haben, damit diese wiederum eine Überprüfung vornehmen können, zum anderen ist festgelegt,
dass sie der Delegiertenversammlung des
nächsten EF über die Finanzen des abgelaufenen EF Bericht erstatten und den Veranstal-
DEZEMBER 2003
In einem sehr konstruktiven Arbeitskreis (Leitung:
Robert Rettby, DVG 102W) einigten sich die Teilnehmer
(GD-111: Frank Gerlinger, Peter von Schau, Udo
Deimling, Harald Dräger, Walter E. Keller über folgende
Themen:
● Ständiges Europäisches Komitee der MD-Beauftragten
für IT; zugänglich für alle Distrikte (auch Leos), Koordination und Kommunikation zu den einzelnen MD und
Distrikten übernimmt Frank Gerlinger.
● Die Struktur soll einfach auf einer minimalen Kostenbasis gehalten werden.
● Sitzungsergebnisse wurden allen MD zugänglich gemacht.
● Die gemeinsamen Ziele:
● Verbesserung der Kommunikation zwischen den
Multi-Distrikten,
● Bereitstellung der technischen Plattform für alle anderen Arbeitsgruppen (Quest, Jugendaustausch etc.),
● Herstellung einer Kommunikationsplattform für alle
europäischen Lions.
● Die Arbeitsgruppe soll mit Departments in Oak Brook
kooperieren.
● Die Arbeitsgruppe erarbeitet Empfehlungen.
● Als Struktur sind themenbezogene Arbeitsgruppen
vorgesehen. Das nächste Treffen soll im März 2004
in Brüssel stattfinden. Dann werden die entsprechenden Arbeitsgruppen benannt und die Ziele erklärt
werden. Eine Verständigung und Koordination unter
den Council Secretaries (Generalsekretären) soll kurzfristig herbeigeführt werden.
tern zukünftiger, bereits festgelegter Foren
mit den gewonnenen Erkenntnissen beratend
zur Seite stehen.
Die Aufgabe der Accountants besteht also
darin, die Finanzen der Foren zu analysieren,
zu vergleichen und beratend tätig zu werden.
Der Bericht über das Forum 2002 in Brüssel: 453 Delegierte aus Europa, 219 Begleitpersonen, zehn Leos und 438 belgische
Lions (Tageskarten) bestätigt, dass das Forum
in finanzieller Hinsicht ordnungsgemäß
abgewickelt wurde. Die Teilnehmerzahl
repräsentiert gerade einmal 0,33 Prozent
aller europäischen Lions. (International
Convention von Denver: 0,4 Prozent.)
Für Vorbereitung, Organisation und Ablauf
des Forum hatten die belgischen Lions
303 000 Euro zur Verfügung gestellt. Insgesamt belief sich das Finanzvolumen auf
534 782 Euro. 47 Prozent wurden für die
Durchführung des Forums selbst aufgewandt.
Der Vergleich mit den früheren Foren läuft
im Grunde genommen auf die gleichen
prozentualen Verhältnisse hinaus. Größter
Kostenblock ist jeweils der der technischen
Durchführungskosten, die in Abhängigkeit
vom Veranstaltungsort zwar schwanken
können, aber unvermeidbar und durch die
Teilnehmerzahlen kaum beeinflussbar sind.
Tagungsorte für bis zu 1500 Teilnehmer
(Vollversammlungen) und mit bis zu zehn
kleineren Tagungsräumen (Arbeitsgruppen)
finden sich eher in größeren Städten. Sponsoren haben bisher einen geringen Anteil an
den Gesamteinnahmen.
Da die internationale Satzung keine regionale, generelle Gebührenerhebung für LionsForen zulässt, sind meist nur große MultiDistrikte in der Lage, eine ausreichende Vorabfinanzierung zur Verfügung zu stellen.
Lediglich in Fällen mit weniger als 1500 Mitglieder darf eine allgemeine Umlage bei
allen Clubs in Europa als freiwilliger Beitrag
empfohlen werden (wie in Budapest 1998).
Die Forum-Accountants empfehlen in
Zukunft ausschließlich das vom European
Council Deauville 1996 verbindlich verabschiedete und für Budapest erstmals angewandte Berichtsschema zu verwenden. Sie
sollen sich auch an den gewandelten finanzuiellen Möglichkeiten der Clubs und ihrer
Mitglieder orientierten wenn sie ihre Veranstaltungsprogramme erarbeiten. Die europäischen Lions sollen Solidarität zeigen, um
auch kleineren Distrikten die Durchführung
eines Forums zu ermöglichen.
15
TOSCANA-UMBRIEN
WWW.TERRA-ANTIQUA.DE
Gepflegte Wohnungen, Villen und Hotels
MIT ANTIKEM CHARME
KATALOG, BUCHUNG UND BERATUNG:
Dipl. Geogr. Sylvia Stich, Ingolstadt, Hildebrandtstr. 49
MITGLIED IM DEUTSCHEN REISEBÜROVERBAND
TEL. 08 41/4 93 65 08 FAX 08 41/4 66 69
Frauen bei Lions in
Führungsaufgaben!
Ihr Leben in einem Buch!
Ich schreibe Ihre Autobiografie für Ihre
Kinder, Familie, Freunde . . .
Rufen Sie mich an: Christiane Haese,
Tel.: 04 51 / 790 72 45
Provence
Idyllisches Natursteinhaus auf Hügel im
befestigten, malerischen Vieux Village des
renommierten Weindorfes CAIRANNE
nahe Vaison/Orange, eigener Wehrturm
mit Terrasse und Blick auf den Mont
Ventoux, Stil und Kompfort – auch im
Winter (ZHZ), Garten, Schwimmbad,
Garage, Hund möglich, vermietet
Tel. 0 25 71 / 5 17 44
Zur schnellen Besichtigung
www.mas-provence.de
Fragen an
International
Director
Eberhard J.
Wirfs
1. International Director Eberhard J. Wirfs: Was ist im zweiten
Amtsjahr genau Ihre Funktion im Board?
Der Internationale Präsident Dr. Tae-Sup Lee hat mich dazu
ernannt, als Chair-Person des Committees „District and Club
Service“ die dort notwendigen Aufgaben zu übernehmen.
Dieses sehr wichtige Committee ist letztlich für alle relevanten
Fragen sowie der Organisation in unseren Distrikten und Clubs
weltweit zuständig. Gleichzeitig nimmt es die nicht unwesentliche Aufgabe wahr, künftige Entwicklungen und strategische
Lösungsansätze aufzubereiten und gleichzeitig mit den anderen
Committees ergebnisführend zu koordinieren.
2. Wie international ist eigentlich Ihr Committee (ArbeitsAusschuss) besetzt?
Neben unserem ständigen internationalen Spezialisten-Stab in
Oak Brook/USA mit einer Division-Managerin arbeiten mit mir in
der Crew die Direktoren K. M. Goyal/Indien, Randy L. Heitmann/USA, Erkki J. Laine/Finnland sowie PDG Saburo Hata/Japan
als Appointee. Wir sind mit Nationalitäten rund um den Globus
besetzt.
3. Welche Fakten aus Ihrer Arbeit sollten Lions weltweit und
welche die deutschen Lions besonders interessieren?
Ich möchte diese Frage dahingehend korrigieren, dass wir nicht
zwischen „weltweit“ und „deutsch“, nach Areas oder Regionen
unterscheiden sollten. Lions Clubs International arbeitet in 193
Nationen der Welt, also global. Unterschiedlichkeiten verstehen
wir als eine integrierende Chance, weil sie ein außerordentliches
Potenzial an Lernfähigkeit beinhaltet.
Sicherlich ist derzeit die künftige Entwicklung unserer Organisation auf allen Ebenen von großer Wichtigkeit. Damit einher geht
die notwendige Implementierung von zielführenden Strukturen
und Werkzeugen für eine weiterhin erfolgreiche Zukunft, ohne
dabei unsere Historie als die „Story of Success“ zu vergessen.
4. Welche Arbeitsschwerpunkte ergeben sich für Europa?
Diese Area zeigt in verschiedenen Multi-Distrikten, wie z. B. in
Deutschland, Finnland und Italien, ausgezeichnete Ergebnisse. Ich
denke dabei an die Mitglieder-Entwicklung, Lions-Quest, JugendFörderprogramme, SightFirst und die herausragende Arbeit in
unseren Clubs vor Ort. Diese Erfolge weiterzugeben und zu
motivieren ist für Europa eine ganz wichtige Herausforderung,
insbesondere vor dem Hintergrund eines wachsenden Europa
mit dem Schwerpunkt neuer Partner-Staaten und damit neuer
Lions Clubs in Osteuropa.
16
DEZEMBER 2003
5. Können Sie uns die jüngsten weltweiten Entwicklungen
schildern?
Wir sind in den letzten drei Jahren in China sehr viel weitergekommen. Mit annähernd 50 neu gegründeten Lions Clubs steht
diese Region vor einer dramatisch positiven Entwicklung.
Derzeit denken wir über eine weitere Expansion in Osteuropa
nach. Wir haben hier in der Vergangenheit sehr viel bewegt, aber
auch sehr viel darüber gelernt, was besser angegangen werden
muss. Bis zum nächsten Board Meeting in Seoul/Korea, wollen wir
den strategischen Ansatz eines neuen Fünf-Jahres-Plans konzeptionell fertig stellen.
Die negative Mitgliederentwicklung der vergangenen Jahre
wurde im letzten Lions-Jahr signifikant durchbrochen. Der erfolgreiche Einsatz von Leadership-Seminaren mit Trainings-Modulen
wie M-E -R-L-O führten zu einem deutlichen Mehr an Information
und Motivation.
Die Thematik unseres Internationalen Präsidenten „Innovation
Gateway to Our Future“ beinhaltet die klare Botschaft „Frauen“
bei Lions. Bei einer Weltbevölkerung von 52 Prozent weiblichen
Geschlechts muss die Frage erlaubt sein, warum in unserer
Organisation im weltweiten Durchschnitt erst 12 Prozent als
weibliche Mitglieder erkennbar sind.
Die neuesten Zahlen zeigen eine sehr ermutigende Entwicklung
für diesen Ansatz und beweisen, wie richtig es war, diese
Situation auch angesichts der sich immer stärker entwickelnden
Zahl so genannter „gemischter Clubs“ stringent zu thematisieren.
6. Welche Rolle spielt dabei Europa?
Ich denke, eine äußerst wichtige! Lassen Sie mich einige Zahlen nennen: In den Mittelmeerländern finden wir Frauen-Mitgliedschaften bereits von 30 – 80 Prozent vor. In Osteuropa sind
über 20 Prozent der Mitglieder Frauen, in Deutschland finden wir
aktuell einen Anteil von nur weniger als 6 Prozent in toto.
Wir müssen uns künftig auch dahingehend öffnen, dass Frauen
bei Lions entsprechende Führungspositionen einnehmen können
und sollen. Wir haben damit beste Erfahrungen in zahlreichen
unserer Areas gemacht. Ich bin stolz, im Board mit einer hoch
qualifizierten Kollegin, Lucie Armstrong aus Neuseeland, zusammenzuarbeiten.
7. Wie sieht es mit dem Ansehen der deutschen Lions aus?
Sie waren doch als Berichterstatter auf der letzten Convention
in Denver und konnten somit umfänglich erleben, welch großartige Anerkennung und Wertschätzung uns unsere Freunde
aus der ganzen Welt entgegenbrachten. Die Erfolge, die unser
MD 111-Deutschland mit seinen über 42 000 Lions und ihren
Damen, mit ihren Leadern und Repräsentanten in den letzten
Jahren erzielen konnte, sprechen eine deutliche Sprache – auf der
Straße, in den Meetings, im Board of Directors und last but not
least auf den deutschen Empfängen.
8. Ihre Amtszeit im Board endet mit Ablauf dieses Lions-Jahres.
Welche Aufgaben kommen für Sie danach?
Ich bitte um Verständnis, dass ich mir darüber bisher keine konkreten Gedanken gemacht habe. Für einen passionierten Lion gibt
es immer eine Aufgabe, zu Hause im Club, im Distrikt oder
irgendwo in der Welt. Ich möchte die vor mir liegende Zeit
nutzen, mit meinem Committee die anstehenden Herausforderungen für unsere Idee des „We Serve“ erfolgreich zu meistern.
9. Sie sind vom Governorrat zum EF-Präsidenten für Stuttgart
gewählt worden: Wie sieht der Stand der Dinge aus?
Nachdem wir über den Governorrat die rechtlichen Grundlagen
zur Durchführung des EF gelegt haben, konnte ich in wesentlichen
Bereichen die Crew berufen, mit der wir dieses Forum durchführen
wollen. Somit steht das Organisations- und das Programm-Committee als die wesentlichen, operativen Einheiten. Meine Erfahrungen,
die ich als Beauftragter des Internationalen Präsidenten diesem
Forum auf Zypern machen konnte, werden uns dabei ebenso
hilfreich sein wie die deutsche Partizipation am nächsten Forum
in Rom.
DEZEMBER 2003
10. Zum Thema VG-Schulung: Welche Entwicklungen sind hier für
die Zukunft erkennbar?
Sie meinen sicherlich die VG-Schulung in Deutschland. Wir
verfügen über einen guten Führungsnachwuchs in unseren
15 Distrikten. Es sollte noch mehr versucht werden, die VG frühzeitig in Assistenz und klarer Aufgabendelegation mit und für den
Acting-Governor projektspezifisch einzubinden. Learning by doing
ist besonders dort angebracht, wo informiert, kommuniziert und
motiviert werden soll. Zustandsbeschreibungen allein genügen
nicht, Lösungen werden benötigt.
11. Welche Entscheidungen werden derzeit im Board und in
Oak Brook vorbereitet?
Eine ganze Reihe von Entscheidungen stehen an. Erfahrungsgemäß werden diese jetzt für das zweite Board Meeting im März
vorbereitet. Dies in allen Committees. Gern gebe ich nach diesem
Zeitpunkt Auskunft über diese Programme.
12. Welche Schwerpunkte hat Ihrer Meinung nach das EF in Zypern
gesetzt?
Wichtig war, dass das Forum in einem politisch nicht unproblematischen Umfeld ohne jedwede Komplikation durchgeführt
wurde.
Die neuen „Rules“ erlaubten ein erweitertes, interaktives Kommunikations-Modell, das gut beherrscht wurde und neue Maßstäbe
setzte. Leider wurde versäumt, die Erfahrungen und Ergebnisse aus
den Arbeitsgruppen innerhalb des „European Council“ beschlussmäßig umzusetzen und damit besser zugänglich zu machen.
Die zypriotischen Lions haben uns ein meisterhaftes Beispiel für
gute Kooperation sowie ein hohes Maß an Gastfreundschaft geboten
und allen europäischen Lions einen wertvollen Einblick in ihr Land,
ihre Kultur, in ihre Sitten und Gebräuche vermittelt. Lions Clubs
International stand eindrucksvoll für Freundschaft, für Toleranz und
Activities.
13. Was wünschen Sie sich persönlich zum Jahresanfang?
Zunächst ein beschauliches und einigermaßen ruhiges Jahresende
im Kreis meiner Familie als Voraussetzung für einen guten Jahresstart. Die Lage der Feiertage dieses Jahres verspricht ja einen fast
zweiwöchigen Urlaub, in dem ich alles das hervorholen möchte,
was ich zeitbedingt manchmal vermisse.
Zum Jahresstart wünsche ich mir, erneut die Kraft, die Freude und
die Passion zu spüren, die nötig sind, meine Familie, mein Unternehmen und unsere humanitäre Idee erfolgreich koordinieren zu
können.
Und für uns, der Vereinigung von Lions Clubs International,
wünsche ich mir, dass es uns gelingen möge, noch mehr Menschen
davon zu überzeugen, ihre Fähigkeiten und Talente auch zum
Wohle derer einzusetzen, die unserer aktiven Hilfe bedürfen.
Zur Gründung einer kl. AG
werden Persönlichkeiten mit exzellenten Industriekontakten zwecks
stiller und aktiver Beteiligungen für
nachstehende Vorstandsbereiche
gesucht:
Stahl und Guss / FuE nachwachsende Rohstoffe unter Nutzung von
Förderprogrammen / Outsourcing
und Subcontracting / int. Beschaffungsmarketing.
Ihren schriftl. Erstkontakt erbitten
wir vertrauensvoll unter Chiffre
L6 2011 an
Schürmann + Klagges,
Postfach 10 23 70, 44723 Bochum
NB. Interessant auch für Ihren Freundes- und Bekanntenkreis!
Wir laden bereits jetzt Industriekunden
zur Berücksichtigung Ihrer Interessen
und zum Meinungsaustausch ein.
17
GRV
Prof. Dr.
Andreas
HÄNSEL
Das Forum braucht
sinnvolle Arbeit
Liebe Lions,
NB N
R
NH
MN
WR
ON
WL
OW
OS
MS
FON
SW
SM
BS
111
Aus der Arbeit
des Governorrates
die Arbeit des Governorrates im Monat November war durch die Vorbereitung und Teilnahme
am Europa-Forum in Limassol (Zypern) geprägt.
Zunächst erhielt der deutschen Multi-Distrikt – nach einer überzeugenden Präsentation unserer
Bewerbung inklusive der damit verbundenen Vorstellungen und bereits geleisteten Vorarbeiten –
einstimmig vom Europäischen Rat den Auftrag, das Europa-Forum 2005 in Stuttgart auszurichten.
Der während der Tagung geführte intensive und teilweise streitbare Ideenaustausch zu Themen
wie Internet-Kommunikation, Lions und Leos, Lions-Quest, Jugendarbeit u. a. wurde durch den
Einsatz der deutschen Teilnehmer als Leiter verschiedener Workshops bzw. durch zahlreiche
Diskussionsbeiträge entschieden mitbestimmt. Die entsprechenden Kurzberichte der einzelnen
Arbeitskreise sind in diesem Heft enthalten, weshalb ich an dieser Stelle nicht näher darauf
eingehen möchte.
Im Workshop zur künftigen Gestaltung des Europa-Forums wurden von mir die Vorstellungen
des Governorrates bzw. des zuständigen, vorbereitenden Arbeitskreises vorgetragen.
Die Zukunft jeder Organisation wurzelt in den Erfolgen der Vergangenheit und den Ideen für
die Zukunft. Für das Europa-Forum sind aus unserer Sicht deshalb künftig folgende Veränderungen zwingend notwendig:
1. sollte sich das Europa-Forum in Richtung einer Arbeitsveranstaltung für alle Lions entwickeln,
die einen messbaren Nutzen in Form von Wissen und umsetzbaren Fähigkeiten und Ideen bringt.
Einem Forum als intensiver Diskussions- und Trainings-Veranstaltung muss die Zukunft gehören.
Dies können und werden wir spätestens in Stuttgart demonstrieren.
2. sollten mit dem jeweiligen Europa-Forum Activities verbunden sein, die uns Lions in das
Bewusstsein einer breiten Öffentlichkeit rücken und damit im Ergebnis unsere Arbeit mit dem
Anspruch „We Serve“ fördern.
Die Zeiten, in denen die Projekte der Lions das bestgehütete Geheimnis der jeweiligen Kommune darstellten, sind unwiderruflich vorbei. Wenn wir uns künftig als erfolgreiche ServiceOrganisation weiterentwickeln wollen, muss es gelingen, größere Sympathien in der Öffentlichkeit für unser Tun zu wecken.
Gleichzeitig soll eine solche Activity als gemeinschaftliche Arbeit der europäischen Lions auch
den inneren Zusammenhalt und das gegenseitige Verständnis fördern.
3. sollte das Forum in Zeiten einer schwierigen Wirtschaftslage mit einer Hilfsorganisation
angemessenen, möglichst niedrigen – für jeden Lion kalkulierbaren – Kosten durchgeführt werden,
um die Teilnahme von möglichst vielen Lionsfreunden zu ermöglichen.
4. ist es notwendig, eine Verstetigung der Arbeit und damit des Nutzens des Forums zu gewährleisten.
Dies kann beispielsweise durch die Abstimmung und Koordinierung Grenzen überschreitender Activities und anderer Projekte realisiert werden. Dazu sind nur sinnvoll strukturierte, informelle Kontakte ohne großen Aufwand erforderlich.
Durch die jeweiligen Beauftragten der Multi- und Einzel-Distrikte könnte dies rasch umgesetzt
werden. Zu einigen Themen konnten erfreulicherweise bereits in Limassol erste Schritte vereinbart werden.
Das Ziel aller Überlegungen besteht dabei in einer Erhöhung der Akzeptanz des Forums bei
unseren Mitgliedern und einen messbaren Nutzen für die Arbeit von Lions Clubs International und
jedes einzelnen Clubs. Dabei sind auch Ihre Vorschläge und Anregungen herzlich willkommen.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen bereits heute eine schöne Weihnachtszeit und ein gesegnetes neues Jahr.
Ihr
Prof. Dr. Andreas Hänsel
18
DEZEMBER 2003
Die Goldene Madonna
1000 Jahre
Frauen-Power
Sie sehen hier die 1000 Jahre alte Goldene Madonna, ein glänzendes Kleinod und
nachweislich die älteste erhaltene Rundplastik des christlichen Abendlandes. Diese
Madonna ist ein Juwel des Essener Domschatzes, den so wenige kennen. Irgendwie ist die
Figur auch ein Symbol für 1000 Jahre Frauen-Power.
DEZEMBER 2003
19
Von LF
Wulf M Ä M P E L ,
stv. Chefredakteur des DER Lion
„Ich habe mir gerade vorgestellt, wie
es gewesen sein musste. Damals, vor
1000 Jahren. Hier in Essen, einem eher
großen Dorf.“
Gertrud Wagemuth aus Nürnberg gehört
zu einer kleiner Reisegruppe, die Essen
touristisch besucht. Drei Tage Ruhrgebiet:
Musical „Aida“, Museum Folkwang, Villa
Hügel, Weltkulturerbe Zollverein, Domschatz. Domschatz?
„Ich gestehe, ich bin überwältigt. Das
hätte ich nicht erwartet. Überhaupt, was
wir hier alles geboten bekommen. Nimmer
hätte ich das vermutet. Die Goldene
Madonna von Essen ist eine Sensation.“
Wie Gertrud Wagemuth geht es fast allen
Touristen, die sich neuerdings ins Ruhrgebiet aufmachen. Neugierig. Skeptisch.
Voller Vorurteile. Bei der Abreise aber
zunehmend begeistert bekennen: „Das
viele Grün, die Flüsse und Seen, die Kultur,
die Kathedralen des Industriezeitalters.“
Und immer wieder die Begeisterung für
den Essener Domschatz. Nicht Barock oder
Rokoko: frühes Mittelalter eben.
Mit ihrer Königlichen Hoheit Maria
Kunigunde – einer Tochter des Königs
von Sachsen und Polen – musste 1803
Essens letzte Fürstäbtissin im Rahmen der
Säkularisierung Napoleons ihr Zepter aus
der Hand legen – und abdanken. Mit
Kunigunde ging eine fast 1000-jährige
Herrschaft mächtiger Frauen in Essen an der
Ruhr zu Ende.
Das Fürstentum und Stift Essen verlor an
Bedeutung, doch das Erbe der hohen
Ein Bild aus dem
Mathildenkreuz
(aus dem Jahre
973 bis 982), es
zeigt die Fürstäbtissin Mathilde
(links) und ihren
Großvater Otto I.
(oben). Rechts die
Kinderkrone
Otto III. (um 983)
und der Goldengel (Ausschnitt)
einer Skulptur.
20
DEZEMBER 2003
Goldenes Detail eines der berühmten vier Vortragekreuze (Mathildenkreuze) des Essener Domschatzes.
Frauen, allesamt aus höchsten europäischen Herrscherhäusern, schlummerte
bis zur Gründung des Ruhrbistums 1958
– wie ein Wunder – in verstaubten
Kisten und Schränken: „Essen sein
Schatz“, wie der Domschatz im Volksmund heißt.
Glänzendes Kleinod – und in Deutschland kaum bekannt – die 1000 Jahre alte
Goldene Madonna, die nachweislich
älteste erhaltene Rundplastik des christlichen Abendlandes.
Der Essener Schatz vereinigt überwiegend Werke sakraler Kunst eines Jahrtausends – von der Zeit der Karolinger bis zum
Rokoko. Damit verwaltet das Bistum
Essen sicherlich einen der bedeutendsten
Domschätze der Christenheit – und fast
keiner weiß es. Und auch diese Realsatire
ist kaum über die Stadtgrenzen hinaus
bekannt geworden.
An Altfrieds Grab in der Krypta des
Essener Münsters hat eine amerikanische
Touristin plötzlich eine Erleuchtung: „Oh,
Altfried“, ruft sie voller Begeisterung in
die Stille des ehrwürdigen Ortes, „is this
Mr. Alfried Krupp?“
DEZEMBER 2003
Als der Heilige Altfried im Jahre des
Heils 852 seinen Bischofsstab mutig in die
Erde Assindias rammt und ein hochadeliges Kanonissenstift gründet, beginnt die
Geburtsstunde von Stift und Stadt Essen am
Hellweg.
Waren aus Brüssel, Gent und Antwerpen
bis Nowgorod, wird eine berühmte Büchsenstadt im späten Mittelalter und schließlich – durch Krupp – die größte Waffenschmiede des Reiches, auch als KanonenStadt bekannt.
1000 Jahre Frauenpower folgen und
der Beweis dafür ist geliefert, dass die
Geschichte Essens – allen bundesweiten
Klischees zum Trotz – nicht vor 150 Jahren
durch die Krupps und Grillos, Stinnes und
Thyssens ihren Anfang nimmt, sondern
1000 Jahre früher.
Essen – eine Metropole mit vielen Gesichtern, unterschiedlichen Karrieren und
Krisen: Es ist auch die Geschichte von der
einst größten Kohle- und Stahlmetropole
Europas zum heute größten Dienstleistungszentrum der Metropolregion Ruhrgebiet.
Als die Goldene Madonna vor 1000
Jahren bei den feierlichen Prozessionen
durch die Gassen Essens getragen wird,
sind München und Berlin nicht einmal
gegründet.
Das altehrwürdige 1000-jährige Münster,
seit dem 1. Januar 1958 Kathedralkirche
des von Papst Pius XII. errichteten Ruhrbistums, besitzt einen Kirchenschatz, der
die Besucher nachhaltig verblüfft. Er ist
entstanden aus dem geistlich-geistigen
Leben einer religiös verfassten Frauengemeinschaft.
Die strategisch gelegene Grenzstadt zwischen Franken und Sachsen – der heutige
Stadtteil Werden, in den 1920er-Jahren
nach Essen eingemeindet, war schon um
800 von Bischof Liudger gegründet und
viele Jahrhunderte durch die wohlhabende Abtei bekannt gemacht worden – ist
schon zu römischen Zeiten existent, entwickelt sich später als Handelsstation für
Um das Jahr 845 gründet der vierte
Bischof von Hildesheim, Altfried, auf dem
Areal seines Herrenhofes das adelige
Kanonissenstift, für das sieben Jahre später
mit seiner Schwester Gerswida als erster
Äbtissin der Grundstein gelegt wird.
21
● Die Goldene Madonna, das älteste
erhaltene vollplastische Marienbild des
Abendlandes, das aus einem 70 cm hohen
Holzkern (Linde) besteht, der mit Goldblech umkleidet und etwa 990 n. Chr.
entstanden ist – wahrscheinlich in einer
Goldschmiedewerkstatt in Köln.
Kleiner Gag am Rande: Ein amerikanischer
Milliardär bot vor Jahren 200 000 000 Mark
für das Standbild. Es ist das Kostbarste, was
der Domschatz beherbergt.
Kunsthistoriker sind ratlos, welchen Einflüssen die Muttergottes ihren „äußerst
lebendigen Ausdruck“ verdankt. Ist es der
bergende Arm, der sich zärtlich um das
Jesuskind legt? Ist es das in weichen
Goldtönen fallende Gewand, das etwas
Majestätisches ausdrückt? Oder der Blick in
ihre stahlblauen Email-Augen?
Und doch: Wer sieht es der Madonna
schon an, das ihr über 1000 Jahre alter
Lindenholzkern von Würmern zerfressen
Es ist auch der Beginn einer ungewöhnlich langen Regentschaft mächtiger Frauen
und mit dem Start des stiftischen Lebens
die Geburtsstunde des Kirchenschatzes,
dessen Wert auf weit über eine halbe
Milliarde Euro geschätzt wird.
Den Mittelpunkt der Essener Schatzkammer bilden die vielfältigen Bildwerke
der ottonisch-salischen Herrscherzeit. Im
Rückgriff auf das karolingische Erbe, auf
römisch-antike und byzantinische Elemente bringt das Kunsthandwerk des 10. und
11. Jahrhunderts eigenständige Werke von
höchster Qualität und Aussagekraft hervor.
Vor allem die beiden Essener Äbtissinnen Mathilde (971 – 1011), eine Enkelin
Otto des Großen, und Theophanu (1039
bis 1058), wohlhabende Mitglieder des
ottonischen Kaiserhauses, geben kostbare
Werke in Auftrag.
Blickfänge: Vergoldetes
Armreliquiar (um
1300), Detail eines
Elfenbein-Buchtitels
(oben rechts) und ein
Minnekästchen aus
dem 12. Jahrhundert.
ist und nur noch durch das Goldblech
zusammengehalten wird?
● Der über 2 m große siebenarmige Leuchter (der älteste erhaltene seiner Art) in
Bronzehohlguss angefertigt, der aus der
Zeit um 1000 stammt. Er hat eine Spannweite von 1,88 m. Es ist die wohl älteste
Nachbildung der Menora. Im Sockel ist zu
lesen: „Äbtissin Mathilde ließ mich anfertigen und weihte mich Christus.“
● Vier kostbare Vortragekreuze (Mathilden- und Theophanu-Kreuze), alle um
1000 entstanden. Es gibt nur sechs Stück
davon auf der Welt. Aachen (besitzt ein
Kreuz), Köln (besitzt ein Kreuz) und Paderborn beneiden Essen um diesen Teil des
Schatzes besonders.
22
DEZEMBER 2003
● Das Kreuznagelreliquiar aus der Mitte
der 11. Jahrhunderts.
● Ein Goldener Buchdeckel mit Edelsteinen, Elfenbeinbild und Perlen aus dem
11. Jahrhundert.
● Die Kinderkrone Kaiser Otto III. († 1002),
mit der er als Dreijähriger Weihnachten
983 gekrönt wurde. Es ist die nachweislich
älteste erhaltene mittelalterliche Lilienkrone.
Nach dem Wiederaufbau der Schatzkammer kann der Essener Bischof, Kardinal
Dr. Franz Hengsbach, am 16. März 1959
den viel bewunderten Schatz der Öffentlichkeit wieder zugänglich machen.
Kommentar des damaligen Erzbischofs
von Köln, Kardinal Joseph Frings, nach
einem Besuch von Schatzkammer und
Dom: „Bruder Franz, isch muss jestehn, da
hast du aber auch ne schön, klein Kathedräälschen.“
● Das Prunkschwert aus der Zeit vor 1000,
Klinge vermutlich karolingisch, mit goldener Scheide, Edelsteinen, Emails. Es soll
sich um das Kampfschwert Otto I. handeln,
das später zu einem Zeremonialschwert
umgearbeitet wurde.
Die Goldene Madonna von
Essen ist 1000 Jahre alt und
gehört zu den bedeutendsten
Skulpturen des christlichen
Abendlandes. Der Holzkern
ist von einem Goldblech
umgeben und zeigt die
Gottesmutter mit ihrem
Sohn Jesus Christus.
Zahlreich sind die mittelalterlichen Reliquiare, einmalige Prunkstücke der Goldund Silberschmiedekunst, Altargeräte,
Paramente, kostbaren Broschen und mittelalterlichen Handschriften.
Der Kirchenschatz hat die Jahrhunderte
überdauert. Er wird bei der Säkularisation
des Essener Stiftes von der preußischen
Regierung nicht eingezogen und entgeht
der Zerstörung der Stadt während des
Zweiten Weltkrieges durch Auslagerung.
Das Prunkschwert: Während
die Klinge aus karolingischer Zeit
stammt, ist die hölzerne
Scheide später (vor 1000) mit
Goldblech überzogen
worden.
Wertvolle
Elfenbeinarbeit
aus der ersten Hälfte
des 11. Jahrhunderts,
die die Geburt
Christi darstellt.
DEZEMBER 2003
23
Die
Wurzeln
von Lions
„In Freundschaft Gutes tun“ – auf
diese kurze Formel könnte man das
Selbstverständnis der Lions reduzieren. Die Beiträge aus dem Distrikt
111-FON und aus dem GesamtDistrikt in dieser Ausgabe vermitteln
ein lebendiges Bild von Freundschaft
und Hilfsbereitschaft.
In der Gründerzeit unserer LionsOrganisation waren die Beweggründe, einem Service-Club beizutreten,
noch ganz andere als sie die obige
Formel ausdrückt. Sie waren vorwiegend an geschäftlichen Interessen
orientiert. Welche Veränderung die
Gründung von Lions Clubs International bewirkte und aus welchen
Wurzeln der Lionismus wuchs, mag
die Analyse der folgenden Episode
beleuchten.
❉
George B. war Immobilienmakler
in einer aufstrebenden Stadt im
mittleren Westen Amerikas Anfang
der 1920er-Jahre. Als Geschäftsmann
respektiert und erfolgreich, gesellschaftlich geschätzt und integriert;
als fürsorglicher Familienvater mit
zwei fast erwachsenen Kindern und
als Mitglied in mehreren Clubs war er
der Prototyp eines konformen, patriotischen und fortschrittsgläubigen Mitglieds der amerikanischen Gesellschaft.
Die Mitglieder eines Clubs trafen
sich regelmäßig zum Mittagessen.
Sie gehörten verschiedenen Berufen
an, fühlen sich ethischen Grundsätzen ebenso verpflichtet wie dem
Dienst (Service) an ihren Kunden,
Geschäftspartnern, Freunden und
ihrer Stadt. Die Mitgliedschaft wurde
nicht erworben, sondern erfolgte auf
Einladung.
Ethik, eine Vision und ServiceBereitschaft waren auch in Georges
Augen Faktoren, die ihn und sein
Business auszeichneten. In der Realität sah das aber oft so aus:
George B. war zu Ohren gekommen, dass Archibald P., ein Lebens-
Kolumne von
DG Dr. Rainer H A E R T E N
mittelhändler, sich mit dem Gedanken trug, neben seinem Geschäft
eine Metzgerei zu eröffnen. George
B. tat sich daraufhin mit dem Immobilien-Spekulanten Conrad L. zusammen und überredete ihn, das Nachbargrundstück, auf dem ein heruntergekommenes Miethaus stand, zu
einem überzogenen Preis zu erwerben, der den Vermieter zur Aufgabe
zwingen musste.
Dann bot er Archibald das Grundstück zum doppelten Preis an (das
war die Vision) mit der Aussage, ihm
als Freund ein Vorkaufsrecht einräumen zu wollen (Dienst am Kunden),
bevor ein Investor einen Supermarkt
hinsetzen und damit dem ruhigen
gehobenen Wohnviertel Schaden zufügen könne (Dienst an der Gemeinde).
Auf die anfängliche Weigerung
Archibalds hin drohte George ihm
111-FON-Governor Dr. Rainer
Haerten überreicht dem
Internationalen Präsidenten
Dr. Tae-Sup Lee während seines
Deutschlandsbesuchs in Berlin
eine Schatulle mit Frankenwein.
24
DEZEMBER 2003
AUS DEM DISTRIKT 111-FON
mit der unweigerlichen Zerstörung
seines Geschäftes durch den dann zu
erwartenden Supermarkt. So weich
geklopft und mit einem scheinbar
generösen Preisnachlass willigte
Archibald schließlich in das miese
Geschäft ein.
Den Spekulationsgewinn teilten
sich George B. und Conrad L. redlich.
❉
Was demonstriert diese Episode
aus dem Roman „Babbitt“ des amerikanischen Nobelpreisträgers Sinclair
Lewis? Sie kennzeichnet die Situation
in den Business Clubs, aus denen
vor 86 Jahren die Lions-Bewegung
hervorgegangen ist.
Der junge Versicherungskaufmann
Melvin Jones hatte bald nach seinem
Eintritt in den Business Circle of
Chicago erkannt, dass eine Ethik,
die ihn in erster Linie der Förderung
des eigenen Geschäfts und Vorteils
dient, und ein nur dem Schein nach
uneigennütziges Service-Verständnis
nicht länger tragfähig waren. Und
dass Service-Clubs eine neue, wirklich uneigennützige Ausrichtung auf
die Bedürfnisse der gesamten Gesellschaft und vor allem deren sozial
schwachen und unterprivilegierten
Schichten benötigten.
Einige Punkte unserer ethischen
Grundsätze scheinen direkt von
den Vorgänger-Clubs übernommen
zu sein. Neu hingegen – und durch-
aus nicht selbstverständlich – war die
Verpflichtung der Lions,
● (nur) angemessenen Gewinn zu
beanspruchen, nicht zu Lasten der
Selbstachtung;
● beim Aufbau des eigenen Geschäfts nicht die Existenz eines
anderen zu gefährden;
● Freundschaft als Ziel, nicht als
Mittel zum Zweck zu betrachten;
● den Mitmenschen zu helfen – mit
Tat, Rat und Mitteln;
● behutsam mit Kritik, freigebig mit
Lob zu sein.
„Verändern bringt Fortschritt.“
Melvin Jones, Gründungsvater des
Lions Clubs, hatte mit der Umwandlung der damaligen Business Clubs in
Lions Clubs und der Neuorientierung seiner Mitglieder eine gewaltige
Bewusstseins-Veränderung bewirkt.
Und er hat die Kraft, die sich aus der
Bündelung vieler Einzelkräfte entwickelte und heute Lions Clubs International zur größten Hilfsorganisation der Welt macht, vorausgesehen
und sich deshalb von Anbeginn für
ein starkes Mitgliederwachstum eingesetzt.
Durch seine Activities und den
persönlichen Einsatz seiner Mitglieder trägt jeder Lions Club nach
besten Kräften dazu bei, dass sich in
seinem gemeindlichen Umfeld etwas
ändert, ein Problem gemildert wird,
etwas besser wird.
Literatur:
● Sinclair
Lewis,
Babbitt: Bantam
Books, ISBN
0-553-21486-1
(in englischer
Originalsprache)
● Heinrich
Thomas,
Der menschenfreundliche
Löwe aus
Chicago:
GD-Sekretariat
Wiesbaden
Und durch die Beteiligung an den
überregionalen und internationalen
Lions-Projekten ist jeder Club und
jedes seiner Mitglieder ein wichtiger
Teil weltweiter Kräfte, deren Bündelung Melvin Jones’ Vision war.
Wir im Distrikt 111-FON dürfen
stolz darauf sein,
● dass aus unseren Clubs und aus
unserem Distrikt der Anstoß kam
für inzwischen bundesweit verbreitete Activities wie Klasse2000 und
Gehör-Screening,
● dass wir bei Lions-Quest durch die
Zusammenarbeit mit den Kultusbehörden neue Ziele gesetzt haben,
● dass wir seit Jahrzehnten mit unserem Jugendlager für Behinderte und
Nichtbehinderte integrative Jugendarbeit leisten,
● dass wir ebenfalls seit Jahrzehnten
durch Projekte und Programme in
Afrika dem internationalen Ansatz
unserer Gemeinschaft Rechnung
tragen.
Und wir werden nicht müde,
innovative Activity-Ideen zu entwickeln und umzusetzen, die
Freundschaft zwischen den Lions im
eigenen Club und in den Nachbarclubs zu pflegen, gleichgesinnte
Frauen und Männer zu suchen und
zu finden, die unsere Organisation
weiter stärken, ohne dabei auf die
eigene Originalität und Atmosphäre
im Club zu verzichten.
Diskussion bei der Distrikt-Jumelage
Warum finden Lions Clubs so schwer junge Mitglieder?
An einem wunderschönen SpätsommerWochenende trafen sich in Bad Griesbach
im Rottaler Bäderdreieck 50 Lionsfreunde
und mehr als fünf Leos aus den Distrikten
102-C Schweiz, 114-M Österreich und 111FON zum vierten Mal zu einem JumelageTreffen. Höhepunkte waren eine unterhaltsame Stadtführung in Passau, ein Orgelkonzert im Stephansdom und eine Schifffahrt
auf der Donau.
Beim festlichen Abendessen am Samstag,
zu dem sich auch Lionsfreunde des LC Passau gesellten, war die Stimmung so lebhaft,
dass es Mitternacht wurde, bevor zum Aufbruch geblasen werden konnte. Am Sonntagmorgen wurde zwar Abschied genommen, doch etliche Freunde zogen es vor,
noch einen Tag in der Idylle von Bad Griesbach dranzuhängen oder miteinander eine
Runde Golf zu spielen.
Es wurde auch gearbeitet.
DEZEMBER 2003
Auf einer gemeinsamen Kabinettssitzung
berichteten die drei Governors über die
wichtigsten Entwicklungen und Activities in
ihren Distrikten. Daran schloss sich eine
lebhafte Diskussion an über die Akzeptanz
von Distrikt-Activities bei den Clubs; über
die Schwierigkeit, neue auch jüngere, an
gesellschaftlichem und sozialem Engagement interessierte Mitglieder zu gewinnen;
und über das Selbstverständnis der Leos
(zwei Leos des Distrikt-Vorstandes waren
dabei) und deren Verhältnis zu den Lions.
Es wurde angeregt, bei künftigen Jumelage-Treffen im Vorfeld bereits Themen zu vereinbaren, die diskutiert werden sollen. Eine
spontane Activity-Sammlung ergab eine ansehnliche Summe für unser Projekt Thika.
Für das nächste Jahr, am 17. bis 19. September 2004, haben die Schweizer Lions
zum fünften Jumelage-Treffen an den Vierwaldstätter See eingeladen.
R. H.
Die Schifffahrt auf der Donau gehörte
zum Spaßprogramm des JumelageTreffens in und um Bad Griesbach.
25
Exportartikel Klaro
Klasse2000 (in 111-FON gestartet) ist jetzt bundesweit das größte Programm seiner Art.
Dank Lions haben 200 000 Kinder daran teilgenommen. Hier: die Finanzierungsmodelle
Bericht: Verein Programm Klasse2000 e. V.
Vor zwölf Jahren startete im Distrikt 111-FON das Unterrichtsprogramm Klasse2000 zur Gesundheitsförderung und Suchtvorbeugung in der Grundschule. Durch die tatkräftige Unterstützung zahlreicher Lions Clubs hat es sich zum bundesweit größten Programm
dieser Art entwickelt und inzwischen über 200 000 Kinder erreicht.
Erfinder des Programms war der Chefarzt der Lungenheilkunde am
Klinikum Nürnberg, Univ.-Doz. Dr. med. Pál Bölcskei, Mitglied des
LC Nürnberg-Franken. Die jahrelangen beruflichen Begegnungen
mit den gravierenden Gesundheitsschäden durch das Rauchen
motivierten ihn zur Entwicklung eines Programms, das Kinder bereits
vor dem ersten Kontakt mit Nikotin und anderen Suchtmitteln
erreicht. Damit steigt die Chance, dass das Programm auch wirklich
präventiv wirkt.
Weiterhin war es Dr. Bölcskei besonders wichtig, dass das Programm kontinuierlich und langfristig durchgeführt wird. Es sollte
nicht das Schicksal vieler anderer Pilotprojekte teilen, die mit großem
Aufwand entwickelt, kurzfristig durchgeführt und aufwändig dokumentiert werden, um dann in Form eines Projektberichts in Archiven
zu verschwinden. Dieses Ziel ist sicherlich erreicht, wie die folgenden Zahlen zeigen.
1991 wurde das Programm erstmals mit 234 Klassen in Bayern
durchgeführt. Durch viele Vorträge bei Club-Treffen und unzählige
persönliche Gespräche gelang es Dr. Bölcskei, die Lions Clubs von
seiner Idee zu begeistern. Unter der Mitwirkung vieler Clubs – heute
sind es mehr als 350 – und engagierter Einzelpersonen konnte sich
das Programm immer weiter verbreiten.
Im vergangenen Schuljahr (2002/2003) nahmen daran 5534 Schulklassen mit 134 731 Kindern aus 15 Bundesländern teil.
Regionale Schwerpunkte von Klasse2000 sind Bayern, BadenWürttemberg, Niedersachsen, das Saarland und Hessen. In vielen
Distrikten ist Klasse2000 zu einer erfolgreichen Langzeit-Activity
Entwicklung der teilnehmenden Klassen seit dem Schuljahr
1991/1992 – eine stolze Erfolgskurve für Klasse2000.
5534
4708
3774
2718
1837
1159
511
625
724
643
656
234
91/92 92/93 93/94 94/95 95/96 96/97 97/98 98/99 99/00 00/01 01/02 02/03
26
avanciert, die stark dazu beiträgt, die Clubs in ihrer Region bekannt
zu machen und ihr Image positiv zu prägen.
Im Schuljahr 2002/2003 verteilten sich die Klassen folgendermaßen auf die Distrikte:
111-BS (Bayern-Süd):
1176
111-NH (Niedersachsen-Hannover):
731
111-SM (Süd-Mitte):
582
111-MN (Mitte-Nord):
562
111-MS (Mitte-Süd):
531
111-FON (Franken-Oberpfalz-Niederbayern):
496
111-NB (Niedersachen-Bremen):
388
111-N (Nord):
271
111-ON (Ost-Nord):
237
111-SW (Süd-West):
138
111-R (Rheinland):
118
111-WL (Westfalen-Lippe):
104
111-WR (Westfalen-Ruhr):
94
111-OS (Ost-Süd):
55
111-OW (Ost-West):
54
Das Konzept von Klasse2000
zeichnet sich durch folgende
Besonderheiten aus:
● Frühzeitiger Beginn und kontinuierliche Durchführung: das Programm beginnt bei Kindern in der
ersten Klasse und begleitet sie bis
zur vierten Klasse, so dass es auch
wirklich langfristig wirken kann.
● Einbeziehung der Eltern, um
die Wirkung des schulischen Programms zu verstärken: Eltern erhalten jährlich einen Elternbrief
über die Klasse2000-Themen des
aktuellen Schuljahres (auch in
Fremdsprachen), einen Erziehungsratgeber und die jährliche Zeitung „Klarotext“, die über das
Programm und Gesundheitsthemen informiert.
● Lehrerinnen und Lehrer führen im Rahmen von Klasse2000 ca.
zehn Unterrichtsstunden pro Schuljahr durch und erhalten dafür
erprobtes und sehr detailliertes Unterrichtsmaterial.
● Zusätzlich halten besonders geschulte Klasse2000-Gesundheitsförderer (Fachleute aus Medizin oder Pädagogik) pro Schuljahr zwei
bis drei Unterrichtseinheiten. Zu ihren Stunden bringen sie meist
besonderes Material mit, z. B. einen Atemtrainer, Stethoskope, ein
Schwungtuch für Bewegungsspiele. Sie werden von den Kindern
meist schon sehnsüchtig erwartet. Die Anwesenheit einer externen
Person und die besonderen Materialien tragen dazu bei, dass die
Kinder das Thema „Gesundheit“ besonders positiv aufnehmen.
● Klasse2000 verfolgt einen positiven Ansatz. Hier wird nicht mit
dem erhobenen Zeigefinger vor Drogen gewarnt – ein Ansatz, der
erwiesenermaßen nicht wie gewünscht wirkt. Stattdessen lässt Klasse
2000 die Kinder erfahren, wie viel Spaß gesundes Leben machen kann.
DEZEMBER 2003
AUS DEM
DISTRIKT 111-FON
Es gibt verschiedene Modelle, hier drei Beispiele:
● Alle Eltern zahlen (freiwillig) einen Betrag (z. B. 10,00
Euro/Jahr und Kind) an den Förderverein der Schule.
Wenn am Ende noch Geld fehlt, weil sozial schwache
Eltern auch diesen Betrag nicht aufbringen können,
übernimmt der Lions Club diese Differenz. Bei einer
durchschnittlichen Klassenstärke von 25 Schülern ist
der Jahresbetrag damit in der Regel gesichert und 10,00
Euro/Jahr sollte den Eltern der Unterricht wert sein.
Bewegungsspiele sind bei den Kindern besonders beliebt.
Das Thema Gesundheit wird so positiv aufgenommen.
● Darüber hinaus liegt ein Schwerpunkt des Unterrichts im fairen
Umgang miteinander und im gewaltfreien Lösen von Konflikten.
Durch diese umfassende Förderung ihrer sozialen Kompetenzen
lernen die Kinder, ihren Alltag ohne Drogen und ohne Gewalt zu
bewältigen.
● Laufende Aktualisierung und Überarbeitung des Programms
entsprechend neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse und praktischer
Erfahrungen.
● Wissenschaftliche Evaluation des Programms und seiner Wirkungen.
Klasse2000 wird nur über Spenden finanziert, meistens in Form
von Patenschaften für einzelne Klassen. Der Betrag pro Klasse
konnte mit der steigenden Zahl der teilnehmenden Klassen schrittweise gesenkt werden und liegt ab dem Schuljahr 2003/2004 bei
260 Euro pro Klasse und Schuljahr. Er deckt die Kosten für die
Stunden der Gesundheitsförderer, für die Entwicklung und den
Druck des umfangreichen Lehrer-, Schüler- und Elternmaterials, für
Evaluation und Organisation des Programms.
Durch das Patenschaftsprinzip ist es möglich, regional nach Spendern zu suchen: Eltern, Lions Clubs, Firmen, Geschäfte, Institutionen
und engagierte Privatpersonen. Die Kinder tragen den Namen des
Paten in ihre Klasse2000-Mappe ein, er wird außerdem im Internet
und der jährlich erscheinenden Projektzeitung „Klarotext“ genannt.
Mehr als 350 Clubs engagieren sich schon für Klasse2000. In den
meisten Distrikten gibt es Kabinetts-Beauftragte für das Programm.
Wenn Ihr Club auch mitmachen will, können folgende fünf Schritte
hilfreich sein:
1. Schritt: Informieren Sie sich und Ihren Club!
Informationen und Materialien erhalten Sie über das Internet
(www.klasse2000.de), bei Ihrem Klasse2000-Distrikt-Beauftragten,
der Regionalen Koordinationsstelle von Klasse2000 in Ihrem Bundesland oder dem Klasse2000-Team in Nürnberg.
2. Schritt: Überlegen Sie sich ein langfristig tragbares Konzept zur
Finanzierung!
Es ist wichtig, dass Sie sich jetzt schon überlegen, wie nach
einem möglichen Anschub durch Ihren Club die Ausweitung des
Programms finanziell bewältigt werden kann.
Jedes Jahr kommen neue Klassen, die auch teilnehmen möchten,
und ein einzelner Club ist schnell überfordert, wenn er das Geld für
20 oder mehr Klassen aufbringen soll. Neben dem Club sollten andere
Spender (Einzelpersonen, Firmen, Banken oder Ähnliches) und vor
allem die Eltern der Kinder an der Finanzierung beteiligt werden. Der
Club sollte nicht in erster Linie Finanzier, sondern Multiplikator sein.
DEZEMBER 2003
● Die Mitglieder des Clubs gewinnen durch ihre persönlichen Kontakte Spender (Firmen, Einzelpersonen
etc.), die jeweils die Kosten für eine Klasse übernehmen.
Dazu kann es z. B. hilfreich sein, die Stadtverwaltung
und den Bürgermeister einzuschalten, die über gute
Kontakte zur heimischen Wirtschaft verfügen und in der
Regel ebenfalls großes Interesse an Prävention haben.
● Der Club übernimmt die Hälfte (oder ein Drittel) des Patenschaftsbetrags, wenn die Eltern die andere Hälfte (oder zwei Drittel)
tragen.
Es sind auch ganz andere Modelle denkbar. Letztlich entscheiden
Sie, welche Elemente für Ihre Situation richtig sind.
3. Schritt: Gewinnen Sie die Schulen!
Sprechen Sie zuerst die Schulleitung an und stellen Sie das Programm vor. Im nächsten Schritt ist es wichtig, die Elternbeiräte zu
informieren. Einen Folienvortrag bzw. eine PowerPoint-Präsentation
und Informationsmaterialien erhalten Sie beim Klasse2000-Team in
Nürnberg, Tel. (09 11) 8 91 21 00, [email protected]. Wenn Sie
es wünschen, kann auch eine erfahrene Klasse2000-Gesundheitsförderin das Programm vorstellen. Wenden Sie sich dazu an Ihre
Regionale Koordinationsstelle oder an das Klasse2000-Team.
4. Schritt: Melden Sie die Klassen an.
Die notwendigen Formulare (verbindliche Vereinbarung mit der
Schule und die Erklärung zur Übernahme einer Patenschaft) finden
Sie in der Informationsbroschüre oder im Internet (www.klasse2000.de).
5. Schritt: Begleiten Sie das Programm!
Der Materialversand, die Spendenverwaltung, die Schulung der
Gesundheitsförderer und die Unterrichtsstunden in der Schule laufen
automatisch. Sie als Lions Club sollten sich über den konkreten
Verlauf informieren, indem Sie z. B. gelegentlich eine Klasse2000Stunde besuchen oder bei den Lehrern nachfragen.
Öffentlichkeitsarbeit ist wichtig! Laden Sie z. B. gemeinsam mit der
Schule zu einem Pressegespräch ein, bei dem Sie das Projekt und die
Spender vorstellen.
Weitere Informationen
Wenn Sie noch Fragen haben, wenden
Sie sich an die Klasse2000-Beauftragten
Ihres Distrikts oder an den:
Verein Programm Klasse2000 e. V.
Bienweg 14, 90425 Nürnberg
Tel. (09 11) 8 91 21 00
Fax (09 11) 8 91 21 30
E-Mail: [email protected]
www.klasse2000.de
27
Die Lions aus Weiden haben
Leben verändert
Drei Kinder danken für eine neue Chance
Was können unsere
Activities bewirken?
Die Frage zu beantworten
war die Triebfeder für
diesen Bericht. Drei
schwer kranke Kinder – was
ist durch die Hilfe der
Lions aus ihnen geworden?
Eine attraktive junge Frau
– und gesund: Oksana
heute. Die Ukrainerin ist
Lehrerin geworden.
28
DEZEMBER 2003
AUS DEM DISTRIKT 111-FON
Oksana – dieser russische Name
wurde zu einem Begriff im gesamten
Distrikt 111-FON. Das zwölfjährige
Mädchen aus Kiew war Opfer der
Tschernobyl-Katastrophe. Der Weidener Leo Sandro Heining erfuhr
während eines Studentenaustausches 1991 vom Schicksal des an
Leukämie erkrankten Kindes. Er ließ
sich die Untersuchungswerte geben
und reiste mit diesen Informationen
zurück nach Deutschland.
Heining sowie Janos Eisenhauer,
überzeugten die Delegierten von der
Notwendigkeit der Zusammenarbeit
im Distrikt, wenn der einzelne Club
sich schwer tut, große Ziele aus
eigener Kraft zu erreichen.
Das Ergebnis dieses anrührenden
Co-Referates: 35 111-FON-Clubs
(Lions und Leos) beteiligten sich
spontan mit Spenden am Projekt
Oksana. Es entstand damals im Distrikt ein echtes Gefühl der Solidarität.
Mit zahlreichen weiteren Aktionen in Weiden (Tombolas beim Bürgerfest, Abschlussball des EuropaForums etc.) sowie nicht unbeträchtliche Spenden Weidener Lionsfreunde wurden so Abwicklung der
Kosten und Garantie der medizinischen Nachsorge für Oksana bei
Rückkehr in die Ukraine ermöglicht,
was die vollständige Genesung des
kleinen Mädchens noch beschleunigte.
Oksana 1991: Die
Krebstherapie hat ihr
alle Haare genommen.
Nach Rücksprache mit dem
bekannten Münchener Onkologen
Prof. Dr. Haas stand fest, dass dem
Mädchen hier im Westen reelle Heilungschancen eingeräumt werden
können. Zum Glück war sogar ein
entsprechender Platz im Kinderkrankenhaus München-Harlaching
frei.
Als Oksanas Mutter am Telefon
von den positiven Signalen aus
München und Weiden erfuhr, setzte
sie sich mit Oksana in den Zug
und reiste von Kiew nach München.
Wir, die Leos und Lions, wussten
nicht, wann und wo wir Oksana und
ihre Mutter treffen würden. Es ist uns
schließlich durch Zufall gelungen.
Oksana war da und der Professor
bereit. Der LC Weiden stand vor
der Verantwortung zur Hilfe. Für die
Aufwendungen zur ca. sechsmonatigen Behandlungsdauer musste mit
einer Summe von rund 80 000 Mark
gerechnet werden, Folgekosten
noch nicht berücksichtigt. Eine
Summe, die der Weidener Club
allein so nicht ohne Weiteres
schultern konnte.
Der damalige DG Klaus Degner
bot uns daraufhin mit der Bamberger
DV 1991 ein Forum zur Darstellung
dieser Activity an.
Die Activity-Beauftragten der
Weidener Leos und Lions, Sandro
DEZEMBER 2003
Somit hatte das Motto „Leos
go east“ des 1991 in Weiden
stattgefundenen Leo-Europa-Forums
durch außergewöhnliches Engagement eines Weidener Leos eine
ganz besondere Dimension erhalten.
Oksana musste eine umfangreiche Chemotherapie durchstehen,
die ihre Spuren hinterließ. In dieser
Zeit wurden Mutter und Tochter von
LF Dr. Alois Heining, Frau Gunda
und Sohn Sandro liebevoll betreut.
Die Mutter, Oksana und Sandro. Ohne diese Verbindung hätte die Genesung von Oksana nicht so erfolgreich verlaufen können. Der LC Weiden hat es ermöglicht, dass Mutter und Tochter so oft wie möglich ihre
Zeit miteinander verbringen konnten. Dies geschah im
Krankenhaus, aber auch in einem katholischen Pflegehaus oder bei privaten Besuchen in Lions-Familien.
Federführend war dabei immer die Familie von LF Dr.
Alois Heining mit Frau Gunda und Sohn Sandro.
Zu Feierlichkeiten des Clubs
waren Oksana und ihre Mutter stets
gern gesehene Gäste des LC Weiden.
Oksana ist heute eine moderne
junge Frau. Neben ihrer Schönheit
glänzt sie mit Intelligenz und
Charme. Als Lehrerin unterrichtet
sie die Fächer Deutsch und Englisch
in Kiew.
Dank an alle, die bei dieser
Activity mitwirkten.
Seine Noten: sehr gut oder gut
Und so hat Christoph das mit Lions-Hilfe geschafft
Christoph Voit wurde mit 18 Monaten von einer heimtückischen Krankheit betroffen, einer Störung des Lysinstoffwechsels (Glutarazidune). Er war der erste bekannte Fall in der
Bundesrepublik mit dieser Erkrankung.
Christoph ist auf den Rollstuhl angewiesen. Die Motorik
beider Hände ist sehr eingeschränkt. Er kann überwiegend nur
über den PC kommunizieren. Trotz der schweren körperlichen
Behinderungen zeigte der Junge in den Pflichtschulen so gute
Leistungen, die ihn befähigten, weiterführende Schulen zu
besuchen.
Bei der Anmeldung zur Realschule wurde die Gesamtproblematik mit der Schulleitung erörtert. Ein Lionsfreund in
der Schulleitung sah die Aufnahme von Christoph als pädagogische Aufgabe und als Auftrag an und plädierte dafür,
Christoph den Weg zur Realschulreife zu ermöglichen,
obwohl viele technische und pädagogische Anforderungen
nicht gegeben waren. Der Lions machte sich aber stark, dem
Jungen eine echte Chance zu geben.
29
Weil Christoph nur über den PC kommunizieren
konnte, richtete der LC Weiden einen entsprechenden Computer-Arbeitsplatz in der Schule und zu
Hause ein.
Die Freizeit war für Christoph aber auch ein
Problem.
Der Junge hatte bislang keine Möglichkeit, die
Natur hautnah zu erleben. Um dem Jungen
mehr Mobilität zu ermöglichen, finanzierte der
LC Weiden ein Rollfeets.
An diesem dreirädrigen Fahrgerät ist an der
Lenksäule ein Rollstuhl integriert. Mit diesem Gerät
konnte nun Christoph von Eltern und Freunden im
Frontteil befördert werden. Erstmals konnte er so
Wind und Wetter hautnah erleben und den Fahrtwind genießen. Die Intention vom LC Weiden war:
Christoph sollte die Möglichkeit erhalten, seine
schulischen Aufgaben mit seinen Möglichkeiten
optimal zu erledigen.
Die PC-Arbeitsplätze dienten der schulischen
Leistung, das Rollfeets der Freude und Motivation.
Was hat Christoph geschafft?
● Realschulabschluss
● Fachhochschulreife
Ein PC in der Schule, ein PC zu Hause – beide von Lions angeschafft,
damit der Junge mit seiner heimtückischen Krankheit fertig wird.
● Die Durchschnittsnoten lagen immer zwischen
gut und sehr gut.
Christoph ist nun Student an der Fachhochschule
Weiden/Amberg, er studiert Betriebswirtschaftslehre.
Er hört, er spricht, er liest
Vadim war taubstumm. Aber er hat das alles gelernt
Pro Vadim – das ist eine Activity,
mit dem Ziel, einem tauben und auch
stummen Kind das Hören und später
das Sprechen zu ermöglichen.
Der LC Weiden erfuhr vom Schicksal des taubstummen Vadim Pechkov. Als dann Prof. Dr. Strutz von der
Uni-Klinik Regensburg das Signal
gab, dass dem Kind durch eine
Operation und durch ein Implantat
im Gehirn geholfen werden kann,
war der LC Weiden sofort bereit, die
notwendigen Mittel für Eingriff und
spätere Nachsorge aufzubringen: ca.
35 000 Euro.
Nicht hören
können trennt
von den Menschen. Aber
eine Operation
und modernste
Technik haben
den taubstummen
Vadim wieder
mitten ins
Leben zurückgeholt – hier
feiert er gerade
Geburtstag.
30
Die Operation wurde erfolgreich
durchgeführt. Der Junge trägt seitdem
einen Prozessor am Körper, der mit
dem Implantat im Kopf verbunden
ist. Dieses medizinische HightechGerät macht es möglich, dass Vadim
nun seine Umwelt hören kann.
Der nächste Schritt musste getan
werden: sprechen lernen! Umgehend
wurde Vadim an einer Förderschule
für Gehörlose in Straubing angemeldet. Die gesamte Schulwoche verbringt der junge dort in einem Internat und lernt die deutsche Sprache
sowie auch alle anderen Inhalte
des bayerischen Bildungswesens
kennen.
Trotz gelegentlichem Heimweh
nach der Mutter ist Vadim ein hervorragender Schüler geworden. Das
früher blasse, etwas schüchterne
Kind ist heute ein aufgeweckter und
umfassend interessierter Junge, der
im Kreise seiner Familie vor kurzem
seinen achten Geburtstag feiern
konnte.
Beim Verfassen dieses Artikels
steht Vadim neben dem Computer,
unterhält sich mit mir, liest den Text
mit und korrigiert, wenn Tippfehler
gemacht wurden.
Wir können feststellen:
Vadim hört, Vadim spricht, Vadim
liest, Vadim rechnet.
Der Lions Club Weiden dankt
allen, die mit dazu beigetragen
haben, dass die erhofften Ziele
erreicht wurden.
LF Ekkehard M Ä R T I N
und Janos E I S E N H A U E R
sind diesen drei außergewöhnlichen Activities
nachgegangen und haben
die Wende im Leben der
Kinder aufgezeichnet
DEZEMBER 2003
Immer Vollgas
als Umweltmotor
LF Alfred Engelmaier wurde mit
Bayerns Umweltmedaille geehrt
Der Schutz der Umwelt wurde 1972 offiziell als Hauptziel
des Lionismus aufgenommen. Hintergrund ist die Überzeugung, dass die Erhaltung unserer natürlichen Reserven und
die Verbesserung der Lebensqualität Ziele sind, die unverzichtbar sind für das Wohl gegenwärtiger und zukünftiger
Generationen.
Lions können mittlerweile eine stolze Bilanz vorweisen.
Clubs und Distrikte haben Projekte für den Schutz von Luft,
Wasser und Boden in die Wege geleitet, Initiativen für den
Schutz gefährdeter Pflanzen und Tiere gestartet und durchgeführt. Naturschutz für das Gemeinwohl!
„Bayerns Biotopverbund entsteht nur mit vielen, vielen
Verbündeten, wie Mandatsträgern, Grundeigentümern, Verbänden, Initiativen vor Ort“, hat ein früherer Umweltminister
Bayerns einmal geäußert.
Der Lions Club Gunzenhausen mit seinem Umweltschutzfonds zählt zu diesen Verbündeten. Und sein unermüdlicher, ideenreicher und nach über 20 (!) Jahren
Umweltschutz-Engagement immer noch kämpferischer
„Umweltmotor“ LF Alfred Engelmaier, Lion seit 1973,
erhielt dafür höchste Anerkennung und Auszeichnung:
Umweltminister Dr. Werner Schnappauf überreichte ihm in
einer Feierstunde in der Residenz München die Bayerische
Umweltmedaille.
LF Engelmaier hat sich ehrenamtlich, wie in seinem Beruf
als Biologie- und Chemielehrer, in vorbildlicher Weise für
den Umweltschutz eingesetzt. Zusammen mit dem damaligen Präsidenten und bis heute engagierten Wegbegleiter
Helmut Lang hat er 1984 den Umweltschutzfonds des
LC Gunzenhausen als eingetragenen Verein und Träger der
Umweltschutz-Aktivitäten des Clubs gegründet und dessen
Vorsitz bis heute übernommen.
Alle Mitglieder haben sich mit einem einstimmigen
Beschluss und einer Anschubfinanzierung von seinerzeit
50 000 Mark klar hinter die Sache gestellt. Der Umweltschutzfonds hat seitdem mehr als 30 Naturschutzmaß-
Umweltminister Dr. Werner Schnappauf überreichte die Auszeichnung an LF Alfred Engelmaier, Bürgermeister und Landrat gratulieren.
nahmen in die Wege geleitet, finanziell unterstützt, koordiniert bzw.
selbst durchgeführt.
Mittlerweile wurden mehr als
80 ha Land unter der Regie von LF
Engelmaier naturnah ausgestaltet und
insgesamt über 1 000 000 Euro ausgegeben, wobei der Lions-Umweltschutzfonds immer anteilig mitfinanziert hat.
Nach elfjährigem Bemühen entstand u. a. das WIESMET, das bedeutendste Wiesenbrütergebiet Süddeutschlands nördlich von Gunzenhausen im Fränkischen Seenland.
Dies ist das größte Naturschutzprogramm, das mit seine Handschrift
trägt, und ein staatliches ABSPModellprojekt.
Mehr als 150 ha Fläche sind unter
Schutz gestellt und werden naturnah
bewirtschaftet.
An anderer Stelle wurden Feuchtwiesen optimiert und Wasserrückhaltebecken umgestaltet, Wasserläufe
und wilde Müllablagerungsplätze
renaturiert und eine Biotopkette ent-
Drei Jahre liegen zwischen den Aufnahmen. Links die güllegedüngte
artenarme Wiese, rechts lebendige artenreiche Landschaft.
DEZEMBER 2003
lang der Wörnitz als Nahrungsquelle
sowie Nisthilfen für die bedrohten
Weißstörche geschaffen.
Der Aufwand wurde honoriert: Die
neu geschaffenen Horste sind wieder
besetzt.
Eine besondere Erfolgsstory ist die
Umwandlung einer Absturzstelle eines Tornado-Kampfflugzeuges in ein
Biotop. Bundesluftwaffe und Grundstückseigentümer stimmten nach
intensiven Verhandlungen schließlich
dem Erwerb des 2,2 ha großen
Grundstückes zu. Die mit den zuständigen Stellen abgestimmte Renaturierung wurde ein voller Erfolg.
In vielen Maßnahmen legten die
Lions mit Hand an, so bei ökologischen Aufforstungen, Hecken- und
Streuobstwiesen-Anlagen und bei
den unvermeidlichen Pflegemaßnahmen.
Dieser breite Rückhalt und die
stetige Unterstützung durch die Clubmitglieder haben durch die Auszeichnung des Vorsitzenden ebenfalls eine angemessene Würdigung
gefunden.
Die großen Manifeste wie Agenda
21, Biodiversitätskonvention oder
Natura 2000 in Europa können nicht
erfolgreich werden, wenn nicht viele
umweltorientierte Menschen konkret
handeln, und dies auch nachhaltig
tun.
Erfolg stellt sich bei ökologischen
Projekten sichtbar oft erst nach Jahren
ein: Wenn dort, wo Müll lagerte, eine
artenreiche Vegetation gedeiht, wenn
Insekten und Vögel wieder zurückkehren, sich Amphibien wieder einstellen und Luft und Wasser wieder
rein werden.
Wir Lions machen es möglich.
Einzelne, herausragende Leistungen
stehen symbolhaft für viele Aktivitäten. Es macht Freude, dabei zu sein.
31
AUS DEM DISTRIKT 111-FON
Gesucht: Menschlichkeit
Im Jahr nach Pisa: Der LC Straubing schrieb einen Wettbewerb für
Schulprojekte aus, die der Integration von Schülern aus schwierigen
sozialen Verhältnissen dienlich sind und stiftete dafür die Preise. Alle
neun Grund- und Hauptschulen der Stadt machten mit – hier die
vorgestellten fantasievollen und praktischen Integrationsmodelle.
Schillernde Unterwasserwelten an den
Wänden der Grundschule St. Peter; Pippi
Langstrumpf als Schullektüre in der
Ulrich-Schmidl-Schule und ein russischer
Aussiedler, der an der Grundschule St.
Josef für pädagogisch sinnvolle Freizeitgestaltung sorgt – solche Projekte stellten
Lehrer der neun Straubinger Grund- und
Hauptschulen im Gäubodenhof vor.
Die Lions in Straubing hatten im Clubjahr 2002/2003 ein Förderprojekt unter
dem Motto „Integration und Förderung
von Schülern aus schwierigen sozialen
Verhältnissen“ initiiert und den Schulen
dafür jeweils 1000 Euro zur Verfügung
gestellt.
Die Ergebnisse der Pisa-Studie seien
der Anlass gewesen, sich in diesem Clubjahr den Schulen zu widmen, erklärte P
Stephan Wackerbauer. In den Straubinger Schulen bereite vor allem die Integration von Schülern aus schwierigen sozialen Verhältnissen zunehmend Probleme.
Unter Mitwirkung von Schulamtsdirektor Ludwig Wargitsch habe man alle neun
Grund- und Hauptschulen aufgerufen,
förderfähige Vorschläge einzureichen.
Umgang miteinander, Menschlichkeit,
Unternehmungen zur Verbesserung des
Zusammenhalts, Integration von Nationalitäten, Fremdsprachenförderung und
Lese-Erziehung habe man dabei als
Themenschwerpunkte ausgewählt.
Bürgermeister Hans Vicari bedankte
sich beim Lions Club für das Engagement
zugunsten der Schulen. Mängel auf dem
sozialen Sektor seien gravierender als
32
Defizite im intellektuellen Bereich, betonte er. Der Integration komme deshalb
große Bedeutung zu.
Die Volksschule Alburg widmete sich
der Welt der Märchen, Mythen und
Sagen. Alle Klassen hätten sich mit verschiedenen Aktionen, wie z. B. an einer
Märchen-Modenschau, dem Lesen und
Analysieren von Märchen oder Schattenspielen beteiligt, berichtete Lehrer Bernd
Vogel. Mit Hilfe ausländischer Schüler
habe man Märchen aus aller Welt zusammengetragen.
In der Grundschule Ittling wurden die
Fördermittel zur Neugestaltung des
Pausenhofs als einem wichtigen Ort der
Integration genutzt.
Die Qualität der Pause zu verbessern,
war auch das Anliegen der UlrichSchmidl-Grundschule: „Wir haben jetzt
eine 15-minütige Bewegungspause, anschließend gibt es ein gemeinsames
Schulfrühstück“, erklärte Rektor Reinhard
Dietz. Für die Bewegungspause habe
man Aktiv-Spielsachen wie Stelzen, Bälle
und Tischtennisschläger angeschafft.
„Dadurch können Konflikte in der Pause
vermieden werden.“
Die Ulrich-Schmidl-Grundschule startete außerdem ein Projekt zur Leseförderung. „Dank der Fördermittel gibt es jetzt
Pippi Langstrumpf als Klassenlektüre“,
sagte Konrektorin Ursula Elsberger.
In die Hausaufgabenbetreuung für
Kinder aus sozial schwachen Familien
investierte die Ulrich-Schmidl-Hauptschule. Geplant ist außerdem eine kreative Umgestaltung des Schulhauses.
Ein ähnliches Projekt hat sich auch die
Grund- und Hauptschule St. Peter vorgenommen. Unter fachlicher Anleitung
verschönerten die Schüler gemeinsam
ihre Schule.
Die Hauptschule Ittling verwendete
die Mittel für ihre Praxisklasse, in der
Schüler ohne Aussicht auf einen Schulabschluss gezielt gefördert werden.
Die Grundschule St. Peter werde von
Kindern der Umgebung als Spielplatz genutzt, erklärte Rektor Winfried Zrenner.
„Dabei entstehen oft Konflikte.“ Eine
Betreuungsperson sorge nun für eine
sinnvolle Beschäftigung der Schüler.
Die Volksschule St. Jakob erweiterte
ihr bestehendes Integrationsprojekt mit
den „Barmherzigen Brüdern“. Über den
bereits etablierten Weihnachts-Besuch
hinaus sollen nun auch unter dem Jahr
Begegnungen stattfinden, informierte
Erhard Lenz. „Die Schüler lernen dadurch Achtung.“
Schulamtsdirektor Ludwig Wargitsch
zeigte sich begeistert vom „großen Innovationspotenzial“ der Projekte. Wackerbauer betonte, der Lions Club habe damit
ein Zeichen setzen wollen gegen den
Verfall des Niveaus in Erziehung und
Ausbildung. „Die Projekte sind beispielgebend für individuelle Hilfe.“
han
DEZEMBER 2003
Der Strom kommt weiter aus der Steckdose. Aber sonst ist alles im Fluss
Mit aller Energie in die Zukunft
Hier
arbeitet
der
Wind
Waldmössingen.
4 x 900 kW, Typ NEG-MN 900,
Nabenhöhe 74 m,
Rotor-Ø 72 m
Foto: NATENCO
DEZEMBER 2003
Sonderveröffentlichung
33
Der Stadtbus der Zukunft fährt schon – mit der Brennstoffzelle auf dem Dach
Er hat den Wasserstoff im „Tank“
Kleine Insel – hoch gestecktes Ziel: Bis 2050 will sich
Island komplett auf eine Wasserstoff-Wirtschaft umstellen.
Und damit wahrscheinlich die
erste Gesellschaft sein, die
ihre Energie ausschließlich aus
regenerativen Ressourcen gewinnt. Die ersten Schritte in
diese Richtung wurden zwischen 1945 – 1970 getan, mit
der Umstellung auf Erdwärme
als Quelle für elektrische Energie. Jüngster Schritt, in diesem
Jahr: Die Eröffnung der ersten
Wasserstoff-Tankstelle. Und: In
der Hauptstadt Reykjavik fahren die ersten drei Linienbusse
mit Brennstoffzelle, leise und
völlig emissionsfrei.
Und damit kommt DaimlerChrysler ins Spiel. Denn die
modernen Mercedes-Benz Citaro, die in Mannheim gebaut
wurden, sind Teil eines europäischen Pilotprojekts – in
neun weiteren Städten (z. B.
Hamburg, Stuttgart, Madrid,
London, Luxemburg) kommen
sie bis Jahresende zum Einsatz.
Der Mercedes-Benz Citaro
mit Brennstoffzelle ist 12 m
lang, hat eine Reichweite von
200 km, er kann bis zu 70 Fahrgäste aufnehmen. Auf dem
Dach sind die Brennstoffzellen-Einheit mit mehr als 200
kW Ausgangsleistung und die
Druckgasflaschen mit dem auf
350 bar komprimierten Wasserstoff untergebracht. Elektromotor und Automatikgetriebe
liegen im Heck. Die Höchstgeschwindigkeit des Citaro beträgt 80 km/h.
Die Fahrgäste erleben eine
angenehme, bequeme und
geräuscharme Fahrt – Grundforderung im öffentlichen Nahverkehr von heute. Die drei
Türen des Citaro weisen zudem keine Einstiegsstufen auf.
Der Citaro mit Brennstoffzellen-Antrieb hat eine allgemeine Straßenzulassung für den
Linienverkehr. Er wird unter
Serienbedingungen bei DaimlerChrysler hergestellt. Mit
diesem Stadtbus verlässt die
Brennstoffzellen-Technologie
das Forschungsstadium. Sie
kommt einen entscheidenden
Schritt weiter in Richtung Wirtschaftlichkeit und ServiceFähigkeit.
Der Stadtverkehr ist das
ideale Feld, um zwei Jahre lang
die Brennstoffzelle als Fahrzeugantrieb der Zukunft zu
erproben, wie auch die nötige
Infrastruktur. Kostenreduzierung und Erhöhung der Dauerbetriebs-Festigkeit sind weitere
Ziele der Erprobung.
Tausende von Fahrgästen
können dabei aber schon jetzt
diese emissionsfreie Technologie hautnah erleben. In
Reykjavik, aber auch in Hamburg und Stuttgart.
Renaissance des Wasserrades
Über Jahrhunderte war
das Wasserrad die wichtigste Arbeitsmaschine der
Menschen. Mehr als 100 000
wurden bei uns an Getreidemühlen, Sägewerken,
Hämmern und anderen
Handwerksbetrieben
genutzt. Solingen z. B. hatte
120 Schleifkotten für Messer
34
und Klingen. Dann grub
die Turbine dem Wasserrad
das Wasser ab. Und inzwischen ist auch der
Ausbau der Wasserkraft im
Mega-Watt-Bereich an natürliche Grenzen gestoßen.
Beginnt eine Renaissance
des Wasserrades? Experten
meinen: Ja. Das Wasserrad
ist unempfindlich gegen
Gewässer-Verunreinigung.
Der Wirkungsgrad ist
hoch. Und auch die ÖkoBilanz spricht für das
Wasserrad. Geringe Verletzungs- gefahr für Fische,
Durchgängigkeit des Gewässers gewahrt. Und das
Wasserrad hat technisch
Sonderveröffentlichung
aufgeholt, Planetengetriebe
machen die Drehmomente
beherrschbar, eine Übersetzung von 1100 bei Wirkungsgraden von 90 Prozent
sind kein Problem mehr.
Das Wasserrad kann sich
seinen alten Platz zurückerobern.
T. G.
DEZEMBER 2003
037.0006 DCC/GER
Was hat die Natur in Zukunft vom
Autofahren? Wasser!
Das emissionsfreie Fahren hat Zukunft. Unsere von Brennstoffzellen angetriebenen Fahrzeuge sind
bereits auf vielen Straßen im erfolgreichen Dauereinsatz unterwegs. Und das einzige Nebenprodukt
dieser umweltfreundlichen Mobilität ist Wasser. Intelligente Technologien dieser Art entwickelt die
DaimlerChrysler Forschung schon heute. Für die Automobile von morgen.
Nähere Informationen zum Thema ‚Energie für die Zukunft‘ finden Sie unter www.daimlerchrysler.com.
Answers for questions to come.
Hier hat die Sonne ein Zuhause
Das erste nach der EnEV
zertifizierte Passivhaus.
Es steht in Celle, wurde
von Haacke errichtet.
Nach der ersten Heizperiode bestätigten die
Bewohner, dass der
Energieverbrauch einem
Drittel des Niedrigenergie-Standards entspricht. Grundstruktur
Kubus, optimale Sonnenstandsausrichtung, große
Glasflächen auf der Südseite, Wärmedämmung,
kontrollierte Lüftung mit
Wärmerückgewinnung
wirken zusammen, dass
80 Prozent der Wärme
genutzt werden.
Foto: Haacke-Haus
36
Haben Sie energiebewusste Freunde und noch in letzter Sekunde den Wunsch, für
sie ein Weihnachtsgeschenk
zu besorgen? Warum nicht
mal etwas „grünes“ unterm
Baum? Zum Beispiel ein
solarbetriebener Milch-Aufwärmer für den Garten (von
Ökotest ausgezeichnet) oder
ein universeller Akkulader –
damit kann man schon Freude bereiten. Eine Liste solcher Geschenke kann unter
Tel. (0 30) 28 87 61 15 abgerufen werden.
Mit Licht sparen
Farbplanung, Materialwahl geben der
verklinkerten Villa die Leichtigkeit.
Die S-Klasse (S wie Sonne)
Hamburg und Wismar
(Mecklenburg-Vorpommern) –
mit der Sonnenstromfabrik –
bilden die Standbeine der
Solara AG, einem der führenden Hersteller für Solarmodule und Komponenten für Solarstromtechnik in Europa. Das
Angebot reicht von Solarkraftwerken über Hausdach-Anlagen bis zu Speziallösungen
zur netzfernen Energieversorgung wie Pumpsystemen, meteorologischen Anwendungen
und Kleinstsystemen zur Hausversorgung in ländlichen
Gegenden.
Sonne unterm Baum
Aus der Sonnenstromfabrik
Wismar kommt Solara SKlasse S866TI, konzipiert für
den professionellen Einsatz in
Netzverbundanlagen.
Diese Anlage besteht aus
50 Solarzellen mit 6 Prozent
deutscher Produktion. Der
Hersteller weist darauf hin:
Diese Solarzellen zeigen auch
in Nordeuropa überdurchschnittliche Erträge. Leistung:
166 kWp mit nur 4 Prozent
Toleranz.
Das Solarmodul wird mit
Glas-EVA-Tedtlar
Technik
auf deutschen Hochleistungs-
laminatoren aufgebaut. Besonderes Solarglas bringt die
hohe Transparenz. Langlebigkeit und sehr gute Ertragseigenschaften werden hierdurch sichergestellt.
Die Solara AG gewährt fünf
Jahre Produkt- und 25 Jahre
Leistungsgarantie.
Einfache und schnelle Montage wird durch die robusten
Aluminiumrahmen
und
Stecker ermöglicht. Rahmen
(aus eloxiertem Alu) und alle
eingesetzten Bauteile können
vollständig recycelt werden.
Sonderveröffentlichung
Das Konzept lautet: effizientes Licht. Energiesparlampen setzen es um. Jede einzelne trägt zum Klimaschutz
bei. Und sie bieten gleich
mehrere Vorteile. Sie leuchten etwa zehnmal länger als
eine normale Glühlampe,
die etwa nach 1000 Stunden
ausglüht. Tauscht man eine
80-W-Birne gegen eine Energiesparlampe aus, spart man
über die ganze Lebensdauer
der Lampe etwa 80 Euro
Stromkosten. Also doppelter
Spar-Effekt. Übrigens: Die
Energiesparlampen gibt es
heute in vier verschiedenen
Lichttönen – und nicht mehr
nur im blassen Blau wie bei
der Einführung vor 20 Jahren.
Seither wurde die Energiesparlampe zu einem vielseitig einsetzbaren Produkt
entwickelt. Vorurteile ade!
DEZEMBER 2003
SonneGeld
Geldverdienen.
verdienen.
MitMit
Sonne
Energiefonds: Sicherheit zählt
Schafft
Freiräume.
Schafft
Freiräume.
In den Wind investieren:
Rückenwind oder Flaute?
Das ist die Frage,
mit der sich die
Investoren in dieser Branche immer
wieder beschäftigen müssen. Inzwischen werden jedoch schon Fonds
mit eingebauten
Sicherheitspaketen
angeboten.
Seit Anfang Februar sind auf
der Dübener Platte
19 Anlagen von
Repower Systems
mit 1,5 MW Leistung und 85 m
Nabenhöhe in Betrieb, 70 km südlich von Berlin.
Das Grüne Emissionshaus hat dafür
den gleichnamigen
Wind-Energiefonds
aufgelegt und ver-
spricht eine attraktive Rendite.
Über die 20-jährige Laufzeit werden Ausschüttungen von insgesamt
262 Prozent der Einlage erwartet und
für 2003 ein steuer-
Abschlag. Bei Abweichungen nach
unten greift eine
Ertragsgarantie bis
1 000 000 kWh.
Der Hersteller
garantiert über fünf
Jahre eine Verfügbarkeit von 98
liches Ergebnis von
– 100 Prozent.
Die Vorhersage
der Stromproduktion basiert auf
fünf Windgutachten und tatsächlichen Stromerträgen von 12 Prozent
Prozent. Interessenten können sich
ab 10 000 Euro
zuzüglich 5 Prozent Agio an eedirekt wenden, Vertriebstochter des
Grünen Emissionshauses.
SolarWorld ® – Qualität wählen: 02 28 / 55 920 920
E-mail: [email protected]
• Solarstromtechnik – die clevere Anlage:
Der Bundestag hat ein neues Gesetz zur Vergütung
von Solarstrom beschlossen. Danach werden z.B.
für Solarstrom-Aufdachanlagen bis 30 kW Leistung,
die im Jahr 2004 angeschlossen werden, 57,4
Cent/kWh gezahlt – gesetzlich garantiert für 20
volle Jahre. So interessant war es noch nie, eine
Solarstromanlage zu bauen und zu betreiben – und
so sein Geld sauber, zukunftsorientiert und clever zu
Nabenhöhe 80 m, Windgeschwindigkeit durchschnittlich 6,1 m/sec. (laut einjährigen Tests) – Zahlen, die man
kennen muss, wenn man in
einen Windpark investiert. Sie
gelten für den brandenburgischen Standort Zitz-Warchau,
für den das Emissionshaus
DEZEMBER 2003
reconcept (25813 Husum) ein
neuartiges Sicherheitskonzept
anbietet. Die 20 Windenergieanlagen Typ NEG Miccon
NM 64c 1500 mit je 1,5 MW
Leistung sind durch einen
Schutzbrief des Herstellers
abgesichert. Er sieht eine
Anlagenverfügbarkeit von 15
Jahren vor, Reparatur- und
Wartungskosten
werden
übernommen.
investieren. Mit guter Rendite für neue persönliche
Freiräume.
Design: Kreativ Konzept, Bonn [www.kreativ-konzept.com]
Der Windpark mit
dem Schutzbrief
• SolarWorld® ist Qualität. Die Marke, die für
wartungsfreie, praxiserprobte Technik mit 25-jähriger
Generationengarantie und Rundum- Service steht.
Wir freuen uns auf Ihre Anfrage.
SolarWorld AG www.solarworld.de
[Kurt-Schumacher-Straße 12-14] [D-53113 Bonn]
37
Müssen Windräder für die Offshore-Parks immer gigantischer werden?
Der erste Strom
aus Erdwärme
Im mecklenburgischen Neustadt
wurde 1994 ein Heizwerk errichtet, das seitdem Wohnungen und
Gewerbebetriebe der Umgebung mit
Fernwärme versorgt. Aus 2200 m
Tiefe wird Thermalwasser von 98° C
Temperatur gefördert. Seit Mitte November liefert die Anlage als erste in
Deutschland auch Strom aus Erdwärme! Dazu wird der Turbinendampf
aus dem Thermalwasser mit Hilfe
einer organischen Flüssigkeit erzeugt,
die schon bei 30° C siedet (RankineTyklus). Als Jahresleistung werden
1400 MWhel erwartet. Vom Umweltministerium kam die Hälfte der
Entwicklungskosten (rd. 400 000 Euro).
Schaden Windparks
Pflanzen und Tieren?
Werden die Meeresfauna und
-flora nach der Errichtung von Offshore-Windparks in Nord- und Ostsee
leiden? Wie sehr werden Wind und
Wellen diese Energie-Anlagen beeinträchtigen? Dies wollen mehrere
Expertengruppen mit Hilfe von zwei
Forschungsplattformen in Nord- und
Ostsee herausfinden. Fino 1 steht auf
einem 48 m hohen Gerüst, das
auf vier Pfählen von 38 m Länge im
Meeresboden verankert ist. Die Plattform (von der Bundesregierung mit
4 000 000 Euro gefördert) liegt 45 km
nördlich von Borkum. In der Nähe
wird der Windpark Borkum-West entstehen. Plattform 2 soll nördlich von
Rügen gebaut werden.
Jumbos kommen. Aber auch „Zwerge“
Bei
Wilhelmshaven
wächst ein Gigant heran.
Enercon veröffentlichte zum
Ende der Bauarbeiten diese
Zahlen für das Fundament:
Der Durchmesser beträgt
21,4 m, es ist 4,40 m
hoch, 1000 cbm Beton wurden für das Fundament mit
100 t Stahlbewehrung verarbeitet. Der Turm aus
Stahlbeton erreicht eine
Höhe von 118 m und wird
mit einem 2 m hohen Stahlsegment abgeschlossen.
Der Rotor hat ebenfalls
Riesen-Maße: etwa 114 m
Länge. Er erreicht damit eine
Rotorfläche von nicht weniger als 10 000 qm.
Für die Offshore-Windparks vor den europäischen
Küsten werden solche WindRiesen gebraucht. Fünf Prototypen sind für die Erprobung vorgesehen. Als Turmkopfmassen sind für den
Laien kaum vorstellbare 100
bis 500 t vorgesehen!
Als Material für die Rotorblätter kommt nur noch
Kohlefaser in Betracht. Die
Folge ist ein geringer Massezuwachs. Die spezifische
Masse – das Verhältnis von
Kopfmasse zur Rotorfläche –
steigt z. B. bei dem RepowerProjekt nur von 23 auf
29 kg/qm, Enercon testet
seinen Jumbo schon seit
eineinhalb Jahren am Standort Egeln, nahe Magdeburg.
Er kommt auf die höchste
spezifische Masse (50 kg/qm)
aller fünf Prototypen, verursacht durch den Ringgenerator.
Die niedrige Drehzahl bedingt einen großen Umfang.
Zudem wird ein geringer
Luftspalt an den Polschuhen
zwischen Rotor und Stator
verlangt, zu erreichen durch
eine hohe Steifigkeit.
Der dänische Hersteller
Vestas testet den kleinsten
und leichtesten Prototyp.
Zum Beweis, dass erhöhte
Leistung nicht eine größere
Anlage bedingt. 50 Prozent
mehr Leistung aus dem reduzierten Maschinenhaus mit
abgespeckten Rotorblättern.
Bad heizt mit Pellets
Vertrauen in die Sonne
Das Freibad Cambomare in Kempten kommt
für seine Beheizung ohne Öl aus. Jährlich
können 500 000 l Heizöl eingespart werden,
weil im Brennraum Pellets gezündet werden,
in der Spitze 200 kg/Stunde (Leistung: 1000 kW).
Sie werden von einem Tankwagen direkt in
den Brennstoffbunker geliefert und über eine
Schnecke in den Brennraum gefördert. Die Staubemission unterschreitet mit 17 mg/cbm bei
weitem den Grenzwert von 150 mg/cbm, ebenso
die CO2-Emission. Entaschen und Reinigung
der Wärmetauscher erfolgen automatisch.
Ist es Ihnen beim Fernsehen aufgefallen? Im letzten August lief die erste
TV-Werbung für Sonnenkollektoren.
Und: Wir werden sie auch 2004 wieder
sehen. Die Velux GmbH, Hersteller
von Dachwohnfenstern, hat die Staffel
auf mehreren Sendern (u. a. RTL, Sat 1,
Pro7) geschaltet. Ergebnis einer Umfrage der Firma: Deutsche Besitzer von
Solaranlagen auf den Dächern ihrer
Ein-und Zweifamilienhäuser vertrauen
der technischen Qualität, der Langlebigkeit
der Produkte und der Energie-Ausbeute.
Eine neue Biodiesel-Kette kommt aus Brandenburg
Pack den Raps in den Tank
Shell und BP haben damit
begonnen, jetzt kommt eine
neue Biodiesel-Marke: EON.
Elbe-Öl Prignitz bedeutet die
Abkürzung.
Mit vier eigenen modernen
Tankstellen begann der brandenburgische Hersteller, bis
Jahresende sollten es 40
sein. Und man hofft auf
eine schnelle Verbreitung der
Marke EON, da das System
leicht und schnell an jedem
Baumarkt zu installieren ist.
38
Der Diesel-Nachschub von
EON kommt aus Falkenhagen. An diesem Standort
werden täglich 100 000 l
Biodiesel aus Raps erzeugt.
Das eigene Tankstellennetz
soll die Qualität (nach DIN
E 51606) sichern.
Zum Jahresende dürfte
Brandenburg die Nummer 1
unter den Herstellern von
Biodiesel in der Bundesrepublik sein, mit rund einem
Viertel der erzeugten Menge
von 1 000 000 t. Weniger
günstig sieht es mit der
Nutzung von Biodiesel aus.
Derzeit bieten nur 55 Tankstellen Biodiesel an. Im
Durchschnitt müssen die
Kunden 28 km zum Auftanken fahren – das ist
wesentlich weiter als in den
alten Bundesländern.
Etwa jede zehnte Tankstelle bietet heute bereits Biodiesel aus Raps an. Um die 20
Firmen stellen den Methyl-
Sonderveröffentlichung
ester aus Raps her. Sie erreichen damit ca. 2 Prozent
des Dieselverbrauchs in der
Bundesrepublik.
Macht Raps-Diesel Sinn?
Experten haben errechnet,
dass bei maximaler Ausnutzung
der
Anbauflächen
(1 000 000 ha, Raps kann nur
jedes dritte Jahr auf dem
Feld angebaut werden) eine
Reduzierung des CO2-Ausstoßes um 2,8 Prozent bedeutet.
DEZEMBER 2003
2. Solarenergie
1. Windkraft
3. Biomasse
DREI GRÜNDE, STOLZ AUF
DEUTSCHLAND ZU SEIN.
Dank des Gesetzes zur Förderung erneuerbarer Energien sind wir
Weltmeister in Sachen Windenergie, zweiter bei der Erzeugung von
Solarstrom und auch bei der Biomasse auf dem besten Weg zur Weltspitze.
Das ist nicht nur gut für Umwelt und Klima, sondern schafft auch neue,
zukunftsweisende Arbeitsplätze. Mehr Infos unter www.bmu.de
DEZEMBER 2003
Sonderveröffentlichung
39
Emden – Hauptstadt der
regenerativen Energie
Es arbeiten viele zusammen.
Und das macht sich bezahlt. Stadtverwaltung, VW-Werk, Energieversorger EWE, Stadtwerke und Ingenieurgesellschaft für Energieprojekte
IfE haben erfolgreiche Arbeit geleistet – und planen weiter. Die Windparks werden erweitert. Da gibt es
einen Solarbunker, in zwei Freibädern werden jährlich 1810 t CO2
gespart, Kunsthalle und das ÖkoSchulprogramm bringen eine Ersparnis von 21 000 t CO2. Die Stadtwerke richteten eine Erdgas-Tankstelle ein. Neue Projekte: Meerwasser-Entsalzungsanlage,
BiomasseHeizkraftwerk und ein regeneratives
Großkraftwerk.
resspiegel liegendes Sammelbecken
(3000 cbm) lenken. Beim Zurückfallen treibt das Wasser eine Turbine
an.
Frische Ideen für altes Holz
Sie nannten sich Restholz-Lieferanten. Heute sind sie Pellets-Profis.
Und der Handel mit Holzpresslingen
hat sich seitdem rasant entwickelt.
Ganze Lkw-Flotten sind damit unterwegs. Das Geschäft läuft computerunterstützt. Online-Bestellung durch
Einwählen auf die Homepage des
Pelletierers mit eigenem Passwort.
Die Daten über die bestellte Menge
laufen sofort in die Produktion ein.
Am nächsten Tag ist die Ware abholbereit.
Die neue Stromrechnung
Brüssel sorgt mit einer Transparenz-Offensive dafür, dass sich unsere Stromrechnung verändert. Mit
80 Prozent Mehrheit beschlossen:
Wir Kunden können bald nachlesen,
welchen Anteil an Atomkraft, Kohle,
Gas oder erneuerbare Energie unser
Stromhersteller im letzten Jahr verkauft hat. Er muss uns auch mitteilen,
wie viel Atommüll oder Kohlendioxid für die Kilowattstunde entstand.
München – sonnenverwöhnt
Dänen nutzen Wellen
Vom Flugzeug aus sind sie nicht zu sehen.
Aber ihre Wirkung ist beachtlich. Auf dem
Dach des Terminals 2 am Münchener
Flughafen Franz Josef Strauß sind 2856 (ca.
4000 m2) Module Typ BP 3160 installiert,
die eine Gesamtleistung von 457 kWp
bringen. Es ist die größte Solarstromanlage
auf einem Verkehrsflughafen. Die Module
haben eine Lebensdauer von 30 Jahren.
Die Schotten waren die ersten, die
Dänen ziehen nach. Es kommt Bewegung in die Nutzung der Meeresenergie durch Wellenkraftwerke.
Der neuartige Wave Dragon wird im
kabbeligen Wasser des Limfjords
getestet – 237 t schwer, mit dem
Aussehen eines riesigen Krebses. Die
„Fangarme“ sollen die Wellen bündeln und in ein 3 m über dem Mee-
Wer Wind sät, erntet beste Renditen.
Der notwendige Rückenwind für die Vermögensmehrung – und das mit einer innovativen, intelligenten und umweltfreundlichen Technologie! Nicht nur Idealismus
und Nostalgie, sondern auch Weitsicht, Vision
und Rendite sprechen für ein Investment in
Windkraft.
[email protected] · Telefon 070 22/95 30 60 · Fax 070 22/5 48 20
40
Sonderveröffentlichung
www.natenco.com
DEZEMBER 2003
Wasserräder
Die umweltfreundliche
Stromerzeugung
● Planung
● Montage
● Komponenten
Windräder wachsen überall aus der Erde. Mehr als
10 000 stehen schon in Deutschland.
Wind-Lichter.
Oder: Wussten Sie schon
Zahlen und Fakten, die ein
Licht auf die Windenergie
werfen – wussten Sie schon,
● dass die Windenergie mehr
als 35 000 Menschen beschäftigt (die Atomwirtschaft rund
40 000), Fachleute schätzen,
dass durch das neue Gesetz
für den Vorrang Erneuerbarer
Energie etwa 100 000 Stellen
hinzukommen;
● dass sich in den 20 Jahren
der Nutzung eines Windrads
zwischen 30- bis 82-mal soviel
Energie erzeugen lässt wie zu
seiner Herstellung benötigt
werden. An einem windgünstigen Standort kann bereits in
zwei Monaten die Energie erzeugt werden, die für Herstellung, Betrieb und Entsorgung des Windrads benötigt
werden;
● dass die Windmüller seit
April 2000 durchschnittlich
eine Vergütung von 17,8 Cent/
kWh erhalten, die nach vier
Jahren auf 12,1 Cent/kWh absinkt;
● dass zwei bis drei Loks der
Deutschen Bahn-AG ausreichend Strom bekommen, um
ein Jahr lang fahren zu können,
wenn eine 1500-kW-Anlage
3 bis 5 Mio. kW Strom erzeugt.
Damit versorgt sie auch
100 – 2000 Haushalte mit vier
Personen;
DEZEMBER 2003
● dass der Ruf der Erneuerbaren Energie gut ist. 80 Prozent
der Deutschen wünschen sich
laut einer Umfrage von 1998
eine verstärkte Nutzung;
● wie groß die Möglichkeiten der Erneuerbaren Energie
(Sonne, Wind, Wasser und Biomasse) eigentlich sind? Allein
die Sonne produziert mit ihrer
Strahlung auf der Erde 15 000mal mehr Energie als der weltweite Bedarf. Vision 2050: Mehr
als 20 Prozent der benötigten
Energie sollen aus erneuerbaren
Quellen erzeugt werden;
● dass inzwischen mehr als
10 000 Windräder in der Bundesrepublik Strom erzeugen.
Schallentwicklung und Schattenwurf die größten Vorurteile
gegenüber Windrädern sind.
Die neuen großen Windturbinen, die langsamer laufen, erzeugen jedoch weniger Emission. Der Schattenwurf ist geringer als empfunden, er entspricht
dem von Bäumen an Laternen
bei einer Auto- oder Zugfahrt;
● dass sich Vögel und Niederwild schnell an Windräder gewöhnen. Jäger (z. B. in Niedersachsen) sehen in Windrädern
keinen Störfaktor für Niederwild. Auch der „Vogelschlag“
an Windkraftwerken hat sich
als unbedeutend herausgestellt.
Bega
Wasserkraftanlagen GmbH
Herderallee 30 · 44791 Bochum
http://www.bega-wasserkraft.de
Telefon (02 34) 58 42 70 · Fax (02 34) 58 43 70
Die StadtVilla
Die Vision vom lichten, leichten
Wohnen in der Stadt hat Haacke mit diesem
neuen Hausentwurf perfekt realisiert.
Musterhaus-Park und Werk Celle
29227 Celle/Westercelle · Am Ohlhorstberge 3 (An der B3)
Info-Telefon (0 18 03) 42 22 53 · www.haacke-haus.de
Sonderveröffentlichung
41
Lions fördern Solarkunst
Regenerative Energien
und Recycling in einem
Kunstobjekt wollte der
Förderverein NaturGut
Ophoven in Leverkusen
darstellen. Er konnte dazu den renommierten
Künstler Odo Rumpf gewinnen, der die 6 m
hohe Skulptur „Recyclist“ erstellte. Ermöglicht
wurde dies durch den
Förderverein und mehrere Sponsoren, darunter
der Lions Club Leverkusen-Rhein-Wupper.
„Mich hat die Idee
begeistert, mit einem
Kunstobjekt so augenfällig für zukunftsgerichtete innovative Technik und Kreislaufwirtschaft zu werben“, berichtete der damalige
Präsident Wilhelm Luft
über das Engagement des
Clubs.
Die 6 m hohe menschenähnliche Skulptur
besteht aus einem Gerüst (wieder verwendete
Eisenträger ehemaliger
Bundesbahn-Strommasten). An einem Arm
befindet sich ein gelbes
Windrad (Windenergie)
und an dem anderen
eine Spiraldrehscheibe,
deren Motor durch Solarzellen angetrieben wird.
Die Solarzellen befinden
sich auf den „Armen“ der
Skulptur und im Brustbereich.
Gespeichert
wird die Energie in einem
Akkumulator.
So kann die Skulptur
als Gesamtheit für Sonnenenergie,
Zukunftsorientierung, innovative
Technik und umweltbewusstes
Recycling
werben. Der Künstler zu
seinem Werk: „Durch
Der Recyclist. An den Armen die Solarzellen,
deren Energie die Spiraldrehscheibe antreibt.
Arrangement und Umdeutung werden neue
Raumskulpturen geschaffen, deren außergewöhnlicher Reiz – in ganzheitlicher Wirkung, wie auch
mit den überraschenden
Details – zu vielfältiger
Assoziation und Meditation anregt. Und dies
eingerahmt in die Natur
und mit ihr optisch verschmelzend.“
So begrüßt das Kunstwerk auf dem 6 ha
großen Gelände die Besucher (so auch Bundespräsident Dr. Rau, der im
Sommer 2002 das Umwelt-Bildungszentrum be-
suchte). Es befindet sich
inzwischen in guter Gesellschaft. Der Förderverein konnte weitere Kunstwerke, die „Solarblitze“
und die 6 m hohe „Solarblume“ der Öffentlichkeit
übergeben.
Ziel der Bildungsarbeit
auf dem NaturGut Ophoven ist eine Bildung für
Nachhaltigkeit im Sinne
der Agenda 21: Information und Motivation zur
Nutzung von regenerativen Energien. Dies geschieht durch eigenes
Erleben oder Führungen
in der UmwelterlebnisAusstellung EnergieStadt,
Veranstaltungen für Kinder, Jugendliche und
Erwachsene, und durch
ein weiteres Medium –
die Kunst.
Infos: www.naturgutophoven.de
H.M.K.
Kirchen mit „Strom von oben“
Fügt sich ein: Solarstromanlage im Dach.
Nersingen bei Ulm. Die
Kirche der evangelischen
Gemeinde stammt aus dem
13. Jahrhundert, wurde um
1552 zerstört und erhielt danach die heutige Form mit
gotischen Spitzfenstern. Seit
dem vorigen Jahr sind in das
rote Ziegeldach 40 Module
mit 17,6 qm Generatorfläche
(Ertrag: 968 kWh) eingebettet.
Vertragen sich Kirchendenkmal und moderne Tech-
nik für den „Strom von oben“
miteinander? Pfarrer, Techniker
und Denkmalschützer hier meinen ja – bei einer Beschränkung
auf 10 Prozent der Dachfläche. Aber woanders sind
Glaubenskämpfe
ausgebrochen zwischen bodenständigen
Menschen und Energie-Befürwortern, denen die enge Nachbarschaft von Kirchtürmen,
Baudenkmälern und Kraftanlagen nichts ausmacht.
Die Vorstellung, dass der
„Kirchturm hinter dem Windrad versinkt“ (Die Welt), spaltet. Und vielerorts haben sich
Stimmen erhoben, die vor
der „Flut von Windrädern“
warnen – 11 500 seien genug.
Mehr als 300 Bürgerinitiativen haben sich gebildet.
Aber auch Kirchengemeinden
(denen die Gläubigen davongelaufen sind) brauchen Geld.
Und Strom stinkt nicht.
Kapitalanlage Windenergie
Renditestark. Ausschüttungsorientiert. Sicher.
Eine Generation weiter
reconcept GmbH
Haus der Zukunftsenergien
Otto-Hahn-Straße 12 -16
25813 Husum
NEU: Sicher durch
Anlagen-Vollwartungskonzepte
42
Interner Zins nach
Steuern: ca. 10 %
Ausschüttungen: ca. 280 %
(über 20 Jahre)
Sonderveröffentlichung
Fon: 0 48 41 / 89 44 - 630
Fax: 0 48 41 / 89 44 - 640
[email protected]
www.reconcept.de
DEZEMBER 2003
Marokko: PC-Schule
bietet Frauen Chancen
Von Frank T K A T Z I K , LC Nürnberg-Sigena
Mehr als 20 Prozent
Arbeitslosigkeit – und
Frauen haben in Marokko
besonders schlechte Chancen, außer in den traditionellen Frauenberufen
einen Job zu finden. Enge
Kontakte der ActivityBeauftragten des Lions
Clubs Nürnberg-Sigena
haben jetzt zum Aufbau
eines Computer-Zentrums
in Agadir geführt, in dem
Frauen ausgebildet werden – um ihnen ein weiteres Feld für eine berufliche Tätigkeit zu bieten.
Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend hat
dieses Projekt mit dem marokkanischen Ministerium für Jugend und
Sport beschlossen und den IJAB e. V.
(Internationaler Jugendaustauschund Besucherdienst der Bundesrepublik Deutschland) mit der
Durchführung beauftragt.
LF Petra Semmert, Activity-Beauftragte des LC Nürnberg-Sigena,
unterhält seit 2001 enge Kontakte
nach Marokko und war bereits zu
Beginn der Projektreihe maßgeblich
engagiert. Im Dezember 2003 werden im Centre de Formation féminine in Agadir, einem Berufsförderzentrum für junge Frauen, ein Netzwerk eingerichtet und entsprechende
Einweisungen und Trainings vorgenommen.
Welche Idee steckt hinter diesem
Projekt?
Junge Frauen haben in Marokko
eindeutige Vorteile, wenn sie PCKenntnisse vorweisen können. Sie
finden dann neben den landestypischen Frauenarbeiten wie Sticken
oder Nähen auch Anstellungen in
diversen Büro-Abteilungen.
„Unser Ziel ist es, auch in
Marokko die Arbeits- und Lebensbedingungen von Frauen zu verbessern“, sagt LF Semmert. In diesem Monat fährt sie gemeinsam mit
einer Delegation von zwei Netzwerk-Administratorinnen, der Projektleiterin aus dem Ministerium,
einer Dolmetscherin und LF Knut
Pflaumer, der eine Fotodokumentation über die gesamte Activity
erstellen wird, nach Marokko. Hier
soll das erste Zentrum in Agadir
eingerichtet werden.
Agadir deshalb, weil es gute Flugverbindungen nach Deutschland
gibt und somit schnell vor Ort Hilfestellung geleistet werden kann.
Dorthin kommen Multiplikatorinnen aus dem ganzen Land. Ein
Schneeballeffekt soll einsetzen, indem diese wissbegierigen Frauen
ein kleines Computer-Zentrum mit
auf den Weg bekommen, um in
ihrer Heimat, z. B. in der Sahara,
ein Zentrum einzurichten.
Ganz wichtig ist, den Frauen in
Marokko Selbstvertrauen zu geben,
damit sie den Mut haben, neue
Wege zu gehen. Es werden beispielsweise Zukunfts-Collagen erstellt und
Existenzgründungen gefördert.
LF Petra Semmert stellt bei dieser
Activity zusammen mit ihrer FrauenComputer-Schule Nürnberg das
gesamte Know-how zur Verfügung.
Die Partner aus Marokko waren
schon mehrmals in Nürnberg. So
fand nach einem Informations- und
Kontaktprogramm im Juli 2002 im
Dezember dann die Übergabe von
zwölf Computern an Delegierte
des marokkanischen Ministeriums
für Jugend und Sport bei einem
Empfang beim Nürnberger Bürgermeister Horst Förther statt.
Der Lions Club Netserve-Franken
kooperierte dabei. Sogar ein Delegierter des marokkanischen Königreiches, der Botschafter Kamal El
Mahdaoui, war zu diesem Empfang
gekommen.
Die damals symbolisch übergebenen Computer werden das erste
Frauen-Computer-Zentrum in Agadir
bilden. An ihnen werden die
bereits angesprochenen Multiplikatoren ausgebildet.
❋
Der Club bietet auch ein Bewerbungstraining für sozial schwache
Jugendliche in der Region Nürnberg.
Dieses Projekt, benachteiligten
Jugendlichen den Start ins Berufsleben zu erleichtern, geht in das Jahr
1998 zurück. Die Initiative ergriff
damals PP Knut Pflaumer. Trainiert
werden Jugendliche aus dem Kinder- und Jugendheim Reutersbrunnenstraße in Nürnberg, dem Jugendhaus Nürnberg-Gostenhof, dem
Sozialdienst katholischer Frauen in
Nürnberg und einigen Sozial- und
Jugendeinrichtungen in Fürth.
Die Teilnahme ist für die Jugendlichen freiwillig, jede Gruppe hat
etwa zwölf Teilnehmerinnen, die
sich gerade in der Berufsfindungsund Bewerbungsphase befinden.
Was sind die Ziele und Inhalte
dieser Activity?
DEN FRAUEN SELBSTVERTRAUEN GEBEN, DAMIT SIE DEN MUT FINDEN,
NEUE WEGE ZU GEHEN: EXISTENZGRÜNDUNGEN WERDEN GEFÖRDERT
44
DEZEMBER 2003
AUS DEM DISTRIKT 111-FON
Im Nürnberger
Rathaus: Lions
übergeben der
marokkanischen
Delegation die
zwölf Computer. Unteres
Foto: Mit Freude
und Elan bei der
Sache: Bewerbungstraining
in der FrauenComputerschule.
Zunächst werden Stärken und
Schwächen sowie persönliche Neigungen und Fähigkeiten der Jugendlichen herausgearbeitet. Dies erfolgt
durch engagiertes Mitwirken einer
Psychologin und einer SozialPädagogin. Dann geht es daran,
Bewerbungen zu schreiben.
Gestaltung des Lebenslaufes,
individuelle Anschreiben, die Aufmachung einer individuellen Bewerbungsmappe.
Wie sieht eine gute Bewerbung
aus? Hier kann der Lions Club Nürnberg-Sigena erneut auf die engagierte Hilfe von LF Petra Semmert
und ihrer Frauen-Computer-Schule
zählen. Ohne diese Unterstützung
DEZEMBER 2003
in EDV-Schulungsräumen und -ausstattung sowie Know-how wäre
diese ambitionierte Activity kaum so
erfolgreich realisierbar. Denn ganz
wichtig ist auch, dass die Schulungen nicht im alltäglichen Umfeld der
Jugendlichen, sondern sozusagen
auf neutralem Terrain stattfinden.
Ganz wichtig ist im Rahmen des
Trainings auch das Rollenspiel eines
Vorstellungsgespräches. Gemeinsam mit den Lionsfreunden werden
diese Gespräche simuliert. Dies beginnt bereits an der Bürotüre, wo die
Jugendlichen mit ihren Bewerbungsunterlagen eintreffen.
Im Sekretariat sitzt dann schon ein
Lions-Mitglied und führt den
Jugendlichen zum eigentlichen Vorstellungsgespräch, wo ein in diesem
Bereich erfahrenes Lions-Mitglied
die Rolle des Personalverantwortlichen übernimmt.
Im Anschluss daran findet ein persönliches Feedback-Gespräch mit
den Jugendlichen über deren Auftreten und Verhalten während des
Bewerbungstermins statt.
Auf Wunsch der Teilnehmer kann
dann ein weiteres Gespräch simuliert werden, um sich entsprechend
zu verbessern.
Einen herausragenden Service für
die Jugendlichen stellt auch das
mobile Fotostudio von LF Knut
Pflaumer dar. Aufgebaut in einem
Schulungsraum der Frauen-Computer-Schule werden kostenfrei professionelle Bewerbungsfotos erstellt.
Und die Jugendlichen können die
Bilder jederzeit kostenlos bei LF
Knut Pflaumer nachbestellen.
Am Ende der Schulung erhalten
die Jugendlichen ein Zertifikat
über die erfolgreiche Teilnahme am
Bewerbungs-Training. Dieses wird
dann den Bewerbungsunterlagen
beigelegt.
Auch persönliche Tipps und
Kniffe aus dem Erfahrungsschatz
der in der Wirtschaft aktiven Lionsfreunde fließen in die Trainings ein.
Der partnerschaftliche, zwanglose
und freie Austausch steht jederzeit
im Vordergrund.
Im Rückblick auf die vergangenen Jahre kann festgehalten
werden, dass sehr viele Jugendliche
erfolgreich waren bei der Suche
eines Ausbildungsplatzes. Und im
Herbst 2003 ging es bereits weiter –
auch die Termine für das kommende Jahr sind bereits fest eingeplant.
45
Sie war völlig runtergekommen, die Bergschule in Schäßburg, im deutschsprachigen Teil Rumäniens.
Ein unerträglicher Gedanke für LF Dr. Karl Scheerer, der hier gelebt und in das Joseph-HaltrichLyzeum gegangen war. Der pensionierte Historiker mobilisierte seinen LC Bad KönigshofenGrabfeld – und schließlich kam mit Hilfe der Herrmann-Niemann-Stiftung ein Millionen-Projekt
zur Sanierung ins Rollen. Die renommierte Schule in Siebenbürgen wird völlig renoviert.
Die alte Penne brauchte Hilfe
Ansgar
BÜTTNER
beschreibt,
wie einem
Lionsfreund
mit dem
Ruhestand
eine große
Aufgabe
erwuchs
Eigentlich wollte Dr. Karl Scheerer
im Ruhestand zusammen mit
Ehefrau Annemarie seine Heimat
Siebenbürgen genießen.
Zwar hatte er diese deutschsprachige Region Rumäniens bereits vor
Jahrzehnten verlassen und war als
Historiker und Leiter einer Bildungsstätte im nördlichen Unterfranken
tätig – die Liebe zu diesem Gebiet
hatte aber in all den Jahren die Verbindung nicht abreißen lassen. Und
so wollte er im Ruhestand seine
Erfahrungen einbringen und den dortigen deutschsprachigen Bildungseinrichtungen seine Hilfe anbieten.
Bei einer seiner Vorbereitungsfahrten führte ihn der Weg auch nach
Schäßburg. Dr. Scheerer hatte hier in
den 50er-Jahren gelebt und die
Schule besucht.
Das dortige Joseph-HaltrichLyzeum, besser bekannt als Bergschule, kann auf eine bis in das
16. Jahrhundert zurückreichende
Geschichte blicken und besitzt heute
noch hohes Ansehen im Land. Die
gute Akzeptanz der deutschen
Sprache bewegt nach wie vor viele
Rumänen, ihre Kinder in diese Schule zu schicken. So werden heute in
Grundschule, Mittel- und Oberstufe
insgesamt 1080 Schüler unterrichtet.
Zum Entsetzen von Dr. Karl Scheerer war das Schulgebäude in einem
desolaten Zustand. Die starke Vernachlässigung in der kommunistischen Zeit hatte dazu geführt, dass
Teile der Schule sogar einsturzgefährdet waren.
Der Gedanke, etwas tun zu müssen, ließ Dr. Scheerer nicht mehr los.
Einen ersten „Baustein“ in Form von
ein paar hundert Mark erhielt Lionsfreund Scheerer bei seiner Verabschiedung in den Ruhestand von
seinem Vorgesetzten. Auch der Lions
Club Bad Königshofen-Grabfeld
sicherte Hilfe zu.
Bereits in den 1980er und 1990er
Jahren hatten die Clubmitglieder
Hilfslieferungen nach Rumänien in
Form von Lebensmitteln, Kleidung
und medizinischem Gerät in großem
Umfang organisiert und begleitet. So
war es für die Lionsfreunde keine
Frage, diese neue Aktion zu unterstützen.
Schließlich ist die Situation vor Ort
nicht nur durch Lionsfreund Scheerer, sondern auch durch Kontakt zu
einzelnen Lehrern bekannt. Erst
kürzlich hielt sich eine Gruppe von
30 Lehrern aus Schäßburg in Bad
Königshofen auf, um an einem Schulentwicklungsprojekt teilzunehmen.
Der amtierende Clubpräsident
Manfred Firnkes, Rektor des hiesigen
Gymnasiums, hatte dazu in seine
Schule eingeladen und diskutierte
mit den rumänischen Kollegen über
aktuelle Schulfragen.
Aber bei aller Freude über die
bereitgestellten Mittel hätte Scheerer
wohl nichts bewegen können, wären
nicht durch Zufall seine Aktivitäten der Hermann-Niermann-Stiftung,
einer gemeinnützigen Einrichtung,
die europäische Minderheiten fördert, bekannt geworden.
500 000 Mark wurden Dr. Scheerer
nach einem ersten Gespräch mit
dem Vorstand der Stiftung, Uwe
Stiemke, bewilligt.
Und weil Scheerer für eine ordnungsgemäße Verwendung der Mittel sorgte, die Bauarbeiten vor Ort
koordinierte und Korruption und
Manipulation Einhalt gebot, bekam
er noch mehr Unterstützung. Letztlich sicherte die Stiftung die komplette Finanzierung der Maßnahme
zu.
Wenn bis Ende 2006 die Bauarbeiten abgeschlossen sind, dürften
an die 1 600 000 Euro investiert
worden sein. Ein schmuckes Schulgebäude mit Internat und wertvoller
Bibliothek glänzt dann wie in alten
Zeiten hinter historischen Mauern im
Herzen Schäßburgs und sichert so
auch für die Zukunft den deutschsprachigen Unterricht in Siebenbürgen.
Mag sein, dass die 12 000 Euro des
Lions Clubs Bad Königshofen-Grabfeld, der bei der Mittelbeschaffung
auch vom Nachbarclub LC Bad Neustadt/Saale Unterstützung erhielt, bei
all diesen großen Zahlen etwas
untergehen, betrübt sind die Lions-
Hier ist schon zu sehen, was die
Sanierungsarbeiten bewirken:
Blick in zwei renovierte
Klassenzimmer der Bergschule.
46
DEZEMBER 2003
Eine Perle
Siebenbürgens
Aber Schäßburg braucht
heute internationale Hilfe
Aus dem
Distrikt
111-FON
Das ist Schäßburg in Siebenbürgen mit der
geschätzten
Bergschule, in
der die Schüler
Deutsch lernen.
freunde deswegen aber nicht.
Schließlich wurde durch ihre Anschub-Spende nicht nur die Bibliothek hergerichtet, sondern auch die
gesamte Maßnahme erst ins Rollen
gebracht.
Und schließlich gibt es auch künftig noch etwas zu tun.
Für den Neuaufbau der Bücherei
beabsichtigt Dr. Scheerer, der die
ganzen Arbeiten ehrenamtlich leitet,
DEZEMBER 2003
auf zwei bis drei Jahre befristet eine
Fachkraft einzustellen.
Der Schul-Träger, die Stadt Schäßburg, sieht sich nämlich außer
Stande, für sein Gehalt aufzukommen. Bei einem Monatsgehalt von
120 bis 150 Euro sollte aber auch
dies mit entsprechender Unterstützung des Lions Clubs Bad Königshofen-Grabfeld bzw. befreundeter
Clubs realisierbar sein.
Schäßburg, eine deutsche Stadtgründung aus dem 13. Jahrhundert,
zählt zu den Perlen Siebenbürgens.
Gewaltige Befestigungsanlagen zeugen von seiner bewegten Geschichte.
Neben Hermannstadt, Kronstadt
und anderen deutschen Städten im
Karpatenbogen war Schäßburg eines
der bedeutendsten Bollwerke gegen
Mongolen, Türken und andere Eindringlinge, die Europa bedroht haben.
Die Altstadt befindet sich auf einem
Bergkegel und beherbergt bedeutende
Baudenkmäler.
Eine nahezu intakte Ringmauer mit
vielen Wehrtürmen umschließt die
gesamte Altstadt. Seit einigen Jahren
ist sie Weltkulturerbe. Scharen von
Touristen bevölkern in den Sommermonaten die Burg.
Die Schäßburger Siebenbürger
Sachsen sind in den letzten beiden
Jahrzehnten zum größten Teil ausgewandert und haben eine schmerzliche
Lücke hinterlassen. Ihre architektonische Hinterlassenschaft ist jedoch
beeindruckend. Leider fehlt es an genügend Mitteln für eine fachgerechte
Instandhaltung. Die Stadt ist heute auf
internationale Hilfe angewiesen.
Eine herausragende Leistung der
Siebenbürger Sachsen war ihr einzigartiges Schulwesen. Bereits zur Reformationszeit gab es hier die allgemeine
Schulpflicht. Besonders bedeutsam
waren ihre Gymnasien, die allesamt
auf eine große Vergangenheit zurückschauen können.
Auf der Bergspitze mitten in der
Schäßburger Burg befindet sich das
Joseph-Haltrich-Lyzeum, besser bekannt als Bergschule, dem verstreut in
der Burg noch mehrere Schulgebäude,
einschließlich Internat, angegliedert
sind. Die Schule geht auf das 15. Jahrhundert zurück und hat seit 1522
(erste urkundliche Erwähnung) natürlich mehrere Umbauten und Erweiterungen erfahren.
Bedeutende siebenbürgisch-sächsische Persönlichkeiten haben hier gelernt und gelehrt. Der bekannteste
Bergschüler ist wohl Hermann Oberth,
der große Raketenforscher und Weltraumpionier.
Von herausragender Bedeutung war
die äußerst wertvolle und reichhaltige
Bibliothek der Schule, die sich heute
zum großen Teil im städtischen Archiv
befindet.
47
LF Dr. Alfons Maurer
(rechts) mit
LF Otto Zuppinger.
Und gefeiert wurde
bayrisch-böhmisch
25 Jahre LC Freyung-Grafenau, Am Nationalpark: Der Club pflegt gute Beziehungen bis Neuseeland und Costa Rica
Unser Club trägt den Namen des Landkreises Freyung-Grafenau, der unmittelbar an Böhmen
und Österreich grenzt. Mit der Ost-Erweiterung Europas sind hier bedeutende regionale StrukturÄnderungen zu erwarten; die interkulturelle Verständigung zwischen den Völkern wird zentrales
Thema in allen Schichten der Bevölkerung.
„Von Mensch zu Mensch“ war deshalb das Motto unseres Jubiläumsjahres und Inhalt der Festveranstaltung am 11. Oktober 2003.
Nicht nur das Buffet mit Schwammerlstrudel, Kartoffelkas, Schweinsbackerl und Dukatenbuchteln schöpft aus der bayerisch-böhmischen Kulturgeschichte, auch die Künstler, überwiegend in
der Region ansässig, werden von den hier untypischen Hügeln, von Land und Leuten inspiriert.
Im Rahmen einer Benefizausstellung im Informationszentrum des
Nationalparks Bayerischer Wald
ließen die beteiligten Maler, Bildhauer und Glaskünstler die Hälfte
ihrer Verkaufserlöse unserem Club
zukommen!
Im gleichen Hause fand auch der
Festakt statt, der mit dem Vortrag
einer Expertin auf interkulturellem
Gebiet begann. Das Thema „Perfekt
geplant oder genial improvisiert?“
Mentalitätsunterschiede zwischen
Deutschen und Tschechen wurde
anschließend eingehend diskutiert –
mit hochrangigen Politikern aus
Bayern, Böhmen und Österreich.
Unser derzeitiger Präsident, der
ortsansässige „Bräu“ Hans Ulrich
Wiedemann, wird „clubhistorisch“
höchst kompetent unterstützt von
Dr. Alfons Maurer, Notar, Gründungsmitglied und Clubsekretär aus
Leidenschaft. Die Völkerverständigung zu vertiefen ist das Ziel unseres Jubiläumsjahres. So wird der
Erlös aus der Veranstaltung auch
einem Jugendaustausch-Projekt im
„Wildniscamp am Falkenstein“ zukommen.
Die Themen Völkerverständigung, Jugendaustausch und Internationalität sind latent in unserem
Clubleben vorhanden, insbesondere durch den Lionsfreund Dr. Alfons
Maurer. Begonnen hat die Familie
ihre weltweiten JugendaustauschAktivitäten 1987 mit der Aufnahme
48
Das ClubPorträt zum
Silberjubiläum schrieb
LF Lothar
N E B L und
würdigte
dabei einen
„ClubSekretär aus
Leidenschaft“
von Bertrand Limoges vom LC
Montceau Les Mines in Frankreich.
Seit 1989 wurde der Jugendbeauftragte der australischen Lions,
Charlie Walker aus Bundaberg
(Queensland), jeweils an Weihnachten über mehrere Jahre bei den
Maurers aufgenommen. Dadurch
ergab sich ein überaus fruchtbarer
Jugendaustausch, der schließlich
darin mündete, dass ein Schüleraustausch zwischen dem Gymnasium
Grafenau und der höheren Schule in
Bundaberg ab 1996 organisiert
wurde und seither im Zwei-JahresRhythmus stattfindet.
Diesen Schüleraustausch kann
sich unser Lions Club als seine
Activity an die Fahnen heften. Schon
1991 wurde auch ein Jugendaustausch mit USA begonnen. Aus
West Virginia kam Jennifer Timmons, mit welcher noch heute ein
guter Kontakt besteht.
Ein lebhafter Kontakt entwickelte
sich auch mit unserem Partnerclub
Alajuela in Costa Rica. So waren
einmal fünf Grafenauer Jugendliche in Begleitung von Hedwig
Maurer mehrere Wochen in Costa
Rica.
Es haben sich aber auch reine
Familienaufenthalte für ausländische Jugendliche in unserem Club
ergeben, so z. B. der Aufenthalt von
Marjo Lindberg aus Tervola (Nordfinnland), von Mayumi Ishihara aus
Tokio (Japan) und von Jes aus
Aarhus (Dänemark). Andererseits
haben Kinder Grafenauer Lions an
Jugendlagern in England und Finnland teilgenommen.
Besonders gute Beziehungen bestehen auch zum LC Timaru-Suburban in Neuseeland. Der frühere
Distrikt-Governor Bob Doake war
bereits mehrfach bei der Familie
Maurer auf Besuch und hat seinerseits wiederholt Jugendliche aus
dem Grafenauer Land zum Teil über
Monate bei sich aufgenommen und
ihnen die Südinsel Neuseelands
gezeigt.
Dr. Maurer pflegt zwischen unserem Club und dem LC Alajuela in
Costa Rica seit 1993 eine besonders
enge Beziehung. Im letzten Jahr
haben wir für den LC Alajuela die
Errichtung eines Hospizes für Krebskranke im letzten Stadium mit 5000
US-Dollar finanziert. Ein weiteres
Hospiz wird in diesem Jahr hin-
Dr. Alfons Maurer mit der Kelle – bei der Grundsteinlegung für das
Hospiz Alajuela. Rechts: Jugendliche im Wildniscamp am Falkenstein.
DEZEMBER 2003
zukommen. Unsere Investitionssumme wird 5000 Euro betragen.
Über die Aktivität unseres Clubs
in Alajuela wurde nicht nur in der
örtlichen Zeitung in Alajuela, sondern auch im dortigen Rundfunk
berichtet. Auch das wichtigste Ziel
einer Jumelage, die Entwicklung
von Freundschaften zwischen den
einzelnen Clubmitgliedern, konnte
erreicht werden.
Mit Don Carlos Ernesto Mora
Solera und seiner Frau Donna Vera,
der letztjährigen Präsidentin des
Clubs, besteht eine enge Freundschaft. Außerdem informieren sich
die Clubs gegenseitig über ihre
Aktivitäten, wobei sich die Verständigung für das Multi-Sprachtalent
Dr. Alfons Maurer als das geringste
Problem darstellt.
Für die Pater-Brandstetter-Activity
(Errichtung einer Schule für Straßenkinder in Nord-Brasilien) wurde
eine große Veranstaltung mit dem
Verkauf von gestifteten Bildern
heimischer Künstler durchgeführt.
Sie erbrachte einen Erlös von ca.
37 000 Mark.
Die Clubmitglieder huldigen
keiner Scheckbuch-Mentalität, sondern freuen sich, wenn sie zu
Diensten bei den Activities eingeteilt werden.
Da viele unserer Activities nur
mit Hilfe von Distrikt-Mitteln finanziert werden konnten, ist es für uns
eine Selbstverständlichkeit, an den
Distrikt-Versammlungen des Distrikts 111-FON teilzunehmen und
hervorragenden Kontakt zu den
Distrikt-Governors und den Mitgliedern des Kabinetts zu halten.
Der Distrikt-Governor wurde
regelmäßig jedes Jahr eingeladen,
ihm die Situation in unserem Club
zu schildern.
Dr. Maurer wird nun mit dem
„100 % Secretary Award“ ausgezeichnet. PDG Hans-Jürgen Beuerle: „Wenn jemand seit der Gründung eines Clubs und in Ihrem
Falle über 13 Jahre die Sekretärsarbeit leistet, dann muss er die
Lions-Idee ,We Serve’ zu seinem
Lebensziel gemacht haben. Die
vielen Activities, die Sie in den
vergangenen Jahren mit Ihren Clubfreunden geplant, organisiert und
durchgeführt haben, sprechen
dafür.“
Dr. Alfons Maurer ist uns Freund,
Berater und Vorbild in vielen LionsFragen. Ich weiß, er wird diese
„Hymne“ in der ihm eigenen
Bescheidenheit mit gemischten
Gefühlen lesen. Glücklicherweise
ließ er sich dazu überreden, am
11. Oktober 2003 den Festvortrag
zu übernehmen.
DEZEMBER 2003
AUS DEM DISTRIKT 111-FON
Mal Duo, mal Trio, Quartett oder Sextett: In wechselnden
Besetzungen erfreuten die Flötenspieler die Lions-Gäste.
Schlossgarten-Serenade in Gebsattel
Unter einer alten Buche
erklangen die Flöten
LF Dr. Friedrich Weinschrod und
seine Ehefrau Dr. Evamaria Weinschrod luden zu einer Schlossgarten-Serenade (Querflötenkonzert) in
den romantischen Garten ihres
Schlosses in Gebsattel. Unter der
Schatten spendenden alten Buche
erklang in wechselnden Besetzungen (Duo, Trio, Quartett und Sextett)
Flötenmusik aus drei Jahrhunderten.
Neben Originalwerken der französischen Komponisten François
Devienne, Eugene Bozza und
Marc Berthomieu wurden auch
Bearbeitungen zweier sehr berühmter „Nichtflötenkompositionen“ gespielt, die „Holberg-Suite“ von
Edvard Grieg, populär geworden in
der Fassung für Streichorchester,
hier bearbeitet für sechs Flöten, und
die bekannte Ouvertüre zum „Barbier von Sevilla“ in einer Bearbeitung für zwei Flöten.
Unter Leitung von Musiklehrer
Thomas Meyer holten sich die
Schüler Carina Goos, Carolin
Hainke, Linda Seybold, Verena
Müller, Christine Schmidt und Luise
Weinschrod mit ihrem virtuosen
Flötenspiel viel Beifall.
Das wunderschöne Sommerwetter, der gepflegte romantische
Schlossgarten und das mit viel Liebe
und Aufwand restaurierte Schloss –
zusammen mit der enormen Gastfreundschaft der Familie Weinschrod – boten das ideale Ambiente
für ein echtes, stimmungsvolles
Lions-Familienfest. Ganz besonders
freut uns, dass auch die Activity
zugunsten der Musikschule ein
schöner Erfolg wurde. Der Präsident
unseres Clubs Rothenburg ob der
Tauber kann der städt. Musikschule
nämlich als Ertrag dieses Benefizkonzertes einen Scheck über 1500
Euro überreichen.
Es berichtet:
Waldemar B Ö H M
49
Ein Festival für ein verkanntes Genie – die Weidener Max-Reger-Tage. Und ein
wesentlicher Förderer dieses Musikereignisses ist der Lions Club Weiden. Eine wichtige
und lokale Kultur-Activity. Denn der Tondichter, der als einer der ersten moderne
Harmonien erschloss und dafür von der Musikkritik wenig geliebt wurde, hat in Weiden
nicht nur seine ganze Kindheit, sondern auch die wichtigsten Schaffensjahre verbracht.
Reger-Renaissance
Der große deutsche Komponist
Max Reger (1873 bis 1916) hatte es
schon zu Lebzeiten schwer, anerkannt zu werden. Verkannt und
missverstanden litt er stets darunter,
als einer der ersten Tondichter, die
aus der in Harmonien schwelgenden
Spätromantik den Aufbruch in die
herbe Moderne wagten, vom Publikum und von der Musikkritik wenig
geliebt zu werden.
Wie sehr das beweisen viele
seiner überlieferten Zitate, etwa das
Von Anastasia P O S C H A R S K Y - Z I E G L E R ,
Musikkritikerin aus Weiden/Oberpfalz
aus einem seiner Briefe an einen
Zeitungs-Musikkritiker, in dem es
doppeldeutig heißt: „Im Augenblick
habe ich Ihre Kritik noch vor mir –
gleich werde ich sie hinter mir
haben.“
Auch in der kleinen Oberpfälzer
Provinzstadt Weiden blieb Reger
der große Durchbruch an Beliebtheit
und Popularität lange verwehrt,
waren die Anekdoten über Regers
Trinkfreudigkeit, seine ausgelassenen
Wirtshausbesuche
beim
„Heindlwirt“ und seine Vorliebe für
die Würste der Metzgerei Schärtel
bekannter als seine Werke: etwa
die Böcklin-Suite, das grandiose Klavierkonzert f-Moll oder seine vielen
kammermusikalischen Kostbarkeiten, seine Klavier-Variationen über
Themen von Bach, Telemann,
Mozart und Beethoven.
In Weiden – wo der in Brand am
Fichtelgebirge gebürtige Max Reger
seine Kindheit, seine gesamte Schulzeit, und nach seinem körperlichseelischen Zusammenbruch als
Folge der freiwilligen Wiesbadener
Militärzeit (1896/1897) seine erste
bedeutende Schaffensperiode zwischen 1889 und 1901 verlebte – hier
50
schuf Max Reger nicht weniger als
40 Kompositionen.
Darunter die 13 großen bekannten Orgelwerke, etwa die „Phantasie
und Fuge über B-A-C-H“. Ein anderes großes Orgelwerk Regers entstand erst 1913 und ist als Auftragswerk ein Beweis seiner zunehmenden Wertschätzung zu sehen: die
Passacaglia und Fuge für Orgel
e-Moll (opus 127) schuf Reger zur
Einweihung der Orgel in der Jahrhunderthalle Breslau.
Max Regers Weidener Klavierlehrer Adalbert Lindner sollte dem
umstrittenen, schließlich aber noch
zu Lebzeiten international anerkannten Pianisten, Komponisten
und Orchester-Dirigenten Reger
(mit erfolgreichen Konzertreisen
nach England und ins russische
St. Petersburg) auch nach dessen
Wegzug nach München, und den
weiteren Lebensstationen als Universitätsmusikdirektor in Leipzig, als
Leiter der Hofkapelle in Meiningen
und in Jena, lebenslang die Treue
halten.
Dass Max Reger die Problematik
seines Schaffens genau erkannte,
zeigt ein Brief des 27-Jährigen.
„Ich weiß wohl, dass ich oft in
meinen Werken den Ausführenden
große technische und musikalische
Schwierigkeiten stelle – allein bei
genauerem Kennenlernen werden
sich auch diese anfangs vielleicht
bizarren oder überladenen Stellen
als ganz einfach erweisen; ich
schreibe nie um der Schwierigkeit
willen.“
Ein großer Wandel für eine bessere Reger-Rezeption in der MaxReger-Stadt Weiden und weit über
ihre Grenzen hinaus stellte sich mit
dem Jahr 1999 ein: Der Konzertpianist Professor Kurt Seibert (Rotarier)
von der Bremer Hochschule der
Künste, gründete mit Unterstützung
der Stadt das im jährlichen Turnus
mehrwöchige Festival der Weidener Max-Reger-Tage mit mehr als
50 Veranstaltungen in der Stadt
selbst und in ganz Nordbayern.
Ebenso wenig wie Max Reger in
Weiden geboren, aber hier ebenso
Sonja Wischniowski mit dem Gründer und Leiter der RegerTage, Prof. Kurt Seibert, Bremer Hochschule für Künste.
DEZEMBER 2003
Claudia Janet Birkholz, Bremen,
bereichert das Festival durch
avantgardistische Klavierwerke
von John Cage und George Crumb.
musikwettbewerb in Höhe von
10 000 Euro, und dieses Jahr ein
internationaler Kompositionswettbewerb für die Besetzung „Klaviertrio“
ausgeschrieben, der von dem
Malaysier Kee Yong Chong gewonnen wurde. Die Resonanz war
jeweils überwältigend.
Gerade durch diese Preisträger,
die neben ihrem eigenen Ruhm
auch immer den Namen Max
Regers weitertragen, wird der Komponist und mit ihm auch „seine
Stadt“ (die er einmal sein „liebes,
kleines Nest“ nannte) zunehmend
bekannter: waren die Max-RegerTage heuer schon nach Berlin eingeladen, sich dort konzertant in der
Bayerischen Landesvertretung einem
erlesenen Publikum vorzustellen,
wie dieser aufgewachsen und musikalisch geprägt, setzte Seibert für
sein Vorhaben „Die Jugend soll
Reger spielen und seine Werke weltweit verbreiten“ von Anfang an auf
die rege Unterstützung von Sponsoren der ganzen Region.
Auch der Lions Club Weiden, der
LC Tirschenreuth und die Rotarier
der Region gehörten zu denen, die
dazu „Ja!“ sagten und sagen, die
jungen Musikstudenten die als
Interpreten zu den Konzerten und
als Schüler der Meisterkurse aus
Europa, Asien sowie Nord- und
Südamerika kommen, bei den
Mitgliedern bei freier Logis und Kost
gut unterzubringen.
Darüber hinaus unterstützten in
den nun vergangenen fünf Jahren
die Präsidenten des LC Weiden, von
Dr. Frank Wohl und Dr. Wolfgang
Weber bis heute, zu Heinz Adolf,
die Reger-Tage mit der Förderung
besonderer Konzerte an besonderen
Orten. Unvergessen ist der Auftakt
im Jahr 2001 mit drei Reger-Konzerten, die vom Lions Club Weiden
unterstützt wurden und über ein einziges Wochenende mehr als 700
Gäste begeistert hatten: ein Abend
im Konzertsaal der Max-RegerHalle, das Kammermusikkonzert
mit Regers Cello-Solosuiten in der
Kapelle des Neustädter Stadtschlosses mit anschließendem Sektempfang im Barockgarten, und das gewagte aber glückliche Open-AirKonzert im Hof des renovierten
Zoiglbier-Schafferhofs in Neuhaus
bei Windischeschenbach.
DEZEMBER 2003
Besonders die beiden letzteren
Veranstaltungen betraten mutig konzertantes Neuland und wurden
dafür mit einem Rundum-Erfolg
belohnt.
Seit drei Jahren wird in Folge vom
Lions Club Weiden mit seinen 41
Mitgliedern auch jeweils das Eröffnungskonzert des internationalen
Musikertreffens finanziell abgesichert, ganz gemäß den Lions-Zielen,
aktiv für die bürgerliche, kulturelle,
soziale und allgemeine Entwicklung
der Gesellschaft einzutreten und das
Kulturerbe sinnvoll zu bewahren.
Im Sommer 2001 sponserte der
LC Weiden das Klavierkonzert zu
vier Händen an zwei Flügeln in
der Max-Reger-Halle, gegeben von
Impresario Kurt Seibert und dessen
Sohn, dem Konzertpianisten Christian Seibert mit Tonschöpfungen
von Reger, Brahms und Richard
Wagner.
Letztes Jahr stand das Klavierduo
d’Accord mit vierhändigen Werken
von Reger, Brahms und Strauss am
Beginn des Festivals – und heuer
eröffnete das Klavierduo Hans-Peter
und Volker Stenzl Werke von Hugo
Wolfs „Penthesilea“, Regers Variationen und Fuge über ein Thema von
Beethoven für zwei Klaviere zu vier
Händen.
Für die Konzerte im Alten Rathaus, in der Max-Reger-Halle
Weidens, in Geschäftsräumen, auf
Plätzen und Dachterrassen wurde
zur Stärkung der Außenwirkung des
Festivals im letzten Jahr der erste
Förderpreis für einen Kammer-
Claudia Schneider
und Lukas Maria
Kuen wurden für
Lied-Interpretationen als erste
Preisträger des
KammermusikWettbewerbs
2002 ausgezeichnet. Sie verbreiteten den
Namen Regers bei
ihren Konzerten
in halb Europa.
AUS DEM
DISTRIKT
111-FON
so steht 2004 der Antrittsbesuch
auf europäischem Parkett in Brüssel
bevor.
Große deutsche Fachblätter, der
Bayerische Rundfunk sowie die
Presse in Großbritannien, Japan und
Korea, nehmen regelmäßig und
zunehmend Notiz von den RegerTagen, die jeden Sommer zu rund
50 Veranstaltungen mit Hunderten
von jungen Interpreten und durchschnittlich 8000 Konzertbesuchern
laden. Zu den jungen Interpreten
gehören die Studenten der Musikhochschulen Nürnberg-Augsburg,
Stuttgart, Leipzig, Bremen und von
„Hanss Eisler“ Berlin. Glanzpunkte
setzt jährlich das Orchester der
Musik-Akademie Danzig, das Max
Reger nicht nur in einer Fabrikhalle
furios interpretierte, sondern mit
Regers „Böcklin-Suite“ auch schon
eine bemerkenswert qualitätvolle
CD einspielte.
51
Quest macht stark
Von StR Armin K O L B ,
Marie-Therese-Gymnasium Erlangen
Nach einem erfolgreichen Projekttag zur Suchtprävention unter
dem Motto „Hinter jeder Sucht steckt eine Sehnsucht“ (März 1999)
wurden wir am Städtischen Marie-Therese-Gymnasium durch
Dr. Rainer Haerten vom Lions Club Erlangen, einem damaligen
Schülervater, und dem amtierenden Distrikt-Governor 111-FON,
im Jahr 2000 auf ein Konzept aufmerksam gemacht, in dem viele
unserer pädagogischen Wünsche und Ziele enthalten sind.
Wir erkannten sehr schnell, dass sich das Lions-Quest-Programm
„Erwachsen werden“ wie maßgeschneidert integrieren lässt in
unsere Bemühungen einer nachhaltigen inneren Schulentwicklung. Es ist mehr als ein reines Lebenskompetenz-Programm zur
Suchtprävention und geht weit über Konzepte wie etwas ALF
(Allgemeine Lebenskompetenz und Fertigkeiten) hinaus. Unserer
Einschätzung nach bietet es den pädagogischen Handlungsrahmen
für eine Schule der Zukunft und für eine Atmosphäre des Miteinander.
Didaktisch und methodisch durchdacht und wohlstrukturiert
werden Vorschläge für über 70 Unterrichtseinheiten gemacht.
Inhaltlich stehen die wichtigsten Fragestellungen junger Menschen
von der fünften bis zur zehnten Klasse im Mittelpunkt, wobei sich
„Erwachsen werden“ dabei konkret mit folgenden Themen befasst:
● Mitschülerinnen und Mitschüler besser kennen lernen
● Selbstvertrauen stärken und die Fähigkeit zur Kommunikation
entwickeln
● Gefühle verstehen und angemessen mit ihnen umgehen
● Freundschaften verbessern und Gruppendruck standhalten
● Beziehungen in der Familie verbessern
● sich kritisch mit Versuchungen, z. B. durch Werbung oder
Suchtmittel, auseinander setzen
● sich Ziele für ein erfolgreiches Leben setzen
Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen, ihre Stärken zu
erkennen, andere anzunehmen, Konflikte fair auszutragen und
Verantwortung für sich und die Gemeinschaft zu übernehmen.
Neben Altbewährtem werden viele innovative Methoden, die
sich auch leicht im regulären Unterricht einsetzen lassen, praxisnah vorgestellt. So genannte „Energizer“ – kleine spielerische
Übungen – zum Beginn oder Ende einer Unterrichtsphase bzw. zur
Auflockerung, tragen dem Bewegungsbedürfnis der Schülerinnen
und Schüler Rechnung und können, zum richtigen Zeitpunkt eingesetzt, Wunder wirken.
Seit wir im März 2000 vom Lions Club Erlangen auf dieses Konzept aufmerksam gemacht und als „Modellschule“ in den ersten
beiden Jahren von dieser Seite sehr großzügig unterstützt worden
sind, konnten insgesamt 36 Kolleginnen und Kollegen unserer
Schule in Einführungsseminaren ausgebildet werden. Zudem
wurden acht städtische Lehrkräfte sowie zehn Kolleginnen und
Kollegen von fünf staatlichen Gymnasien aus Erlangen und der
52
Das Lions-Programm „Erwachsen werden“
am Städtischen Gymnasium in Erlangen.
Die Erfahrungen aus dem Modellversuch
Region im Januar 2003 auf einem Aufbauseminar zum Thema
„Elternarbeit“ fortgebildet, welches wir selbst in Zusammenarbeit
mit dem Lions Club Erlangen durchgeführt haben.
Besonders sei in diesem Zusammenhang noch einmal der tatkräftigen Unterstützung des Clubs, seines Lions-Quest-Beauftragten Thomas Hofmann, sowie Dr. Dietmar Hahlweg, unserem
„Ehernschüler“ und Erlanger Alt-OB, gedankt!
Damit sind 48 Prozent unseres Kollegiums in die Arbeit mit
Lions-Quest integriert, was von einer breiten Basis für unsere pädagogische Arbeit zeugt. Dabei legen wir Wert auf die strikte Einhaltung des Prinzips der Freiwilligkeit. Jeder, der im Team mitarbeiten
will, kann sich einbringen, aber keiner aus dem Kollegium muss!
Wir arbeiten in Teams von ca. drei bis fünf Lehrkräften in den
Klassen eigenverantwortlich zusammen. Dies ermöglicht uns eine
kontinuierliche, systematische und situationsbezogene Umsetzung
des Programms in allen Klassen der Jahrgangsstufen 5, 6 und 7 mit
insgesamt ca. 437 Schülerinnen und Schülern, wobei im laufenden
Schuljahr 2003/2004 noch die Jahrgangsstufe 8 in das Projekt
integriert werden soll.
Wir sind der Ansicht, dass eine nachhaltige Erziehungsarbeit
nicht durch nur einen punktuellen Einsatz von Lions-Quest an
Projekttagen etc. erreicht werden kann. Um Nachhaltigkeit zu
Sich fallen lassen können und aufgefangen werden –
das gehört zu einer guten Klassengemeinschaft. Diese
Kenntnisse vermittelt das Programm Lions-Quest.
DEZEMBER 2003
AUS DEM DISTRIKT 111-FON
Erfahrungen,
die LionsQuest anschaulich
vermittelt:
Im Team
erreicht
man hoch
gesteckte
Ziele viel
leichter.
erzielen, ist es vielmehr wichtig, die Kinder durch die gesamte
Unter- bis in die Mittelstufe zu begleiten.
Damit ist Lions-Quest „Erwachsen werden“ zu einem integralen
Bestandteil der inneren Schulentwicklung am MTG geworden, da
es sich nahtlos in unsere bisherigen pädagogischen Bemühungen
einfügt und spezielle Fördermaßnahmen für die Unterstufe
(Ergänzungsunterricht, Lernmethoden-Training, Freiarbeit etc.)
flankiert.
Unsere Arbeit mit Lions-Quest wird in einer Langzeitstudie durch
Prof. Dr. Ralf Kohnen von der Universität Erlangen-Nürnberg
evaluiert, die bis zum Jahr 2007 abgeschlossen werden wird.
Sie konzentriert sich auf der Basis ausführlicher Eltern-, Schülerund Lehrerbefragungen in erster Linie auf die Frage, welchen
Beitrag „Erwachsen werden“ zur Suchtprävention leisten kann.
Was bringt „Erwachsen werden“ für den Schulalltag?
An Hand von fünf Thesen, die sich aus der Praxis ergeben haben,
soll diese Frage geklärt werden:
1. Das Lions-Quest-Programm wirkt sich positiv auf das Schulklima aus.
Durch den kontinuierlichen Erfahrungsaustausch zwischen dem
Direktorat und den Lehrkräften, die ihre Arbeit mit dem Programm
in den Klassen- und Jahrgangsstufen-Teams koordinieren, den
intensivierten Kontakt zu den Eltern über Elternbriefe, themenorientiert-interaktive Elternabende etc. sowie die weit über die
Inhalte des Fachunterrichts hinausgehende Arbeit mit den Kindern
wird eine solide Vertrauensbasis auf allen Ebenen des Schullebens
gefördert. Das trägt zu einem besseren Schulklima bei.
Eine breite positive Resonanz unserer Erlanger Eltern spricht –
denke ich – hierfür.
DEZEMBER 2003
2. Die Arbeit mit „Erwachsen werden“ erhöht die Methodenkompetenz der Lehrkräfte.
Über die Einübung und Anwendung handlungsorientierter
Unterrichtsmethoden auf und nach den Einführungsseminaren
werden den Lehrkräften Alternativen zu den klassischen Unterrichtsmethoden vertrauter. Dadurch bekommt man einerseits mehr
Zeit für die Beobachtung der Schüler und somit auch für gezielte
Fördermaßnahmen, andererseits wird aber auch der Blick geschärft
werden für eine oft durchaus kritische Selbstreflexion der eigenen
Lehrerrolle.
Zudem ergeben sich aufgrund der Teamarbeit in den Klassen
nun auch häufiger Ansatzpunkte für eine fächerübergreifende
Zusammenarbeit. Das trägt mittelfristig zu einer Verbesserung der
Unterrichtsqualität bei.
3. Mit Hilfe des Lions-Quest-Unterrichts wird bei Schülerinnen
und Schülern die Entwicklung von Schlüssel-Qualifikationen
gefördert.
Der Lions-Quest-Unterricht kann einen wichtigen Beitrag zur
Schüler-Qualifikation leisten. Etliche Kinder haben Defizite in den
Bereichen Teamfähigkeit, Strukturierung der eigenen Arbeit und
der Fähigkeit, sich realistische Ziele zu setzen.
Durch das selbständige Lernen in Kleingruppen, welches bei
„Erwachsen werden“ eine wichtige Rolle spielt, wird – freilich nur
bei kontinuierlicher Einübung – so eine bessere Ausschöpfung der
Leistungspotenziale möglich.
4. Der Einsatz von „Erwachsen werden“ unterstützt das Wachsen
eines fruchtbaren Klassenklimas.
Dass ein positives Klassenklima eine elementare Voraussetzung
für ein erfolgreiches Lernen darstellt, liegt auf der Hand. Auch wenn
nicht jede Klassensituation durch „Erwachsen werden“ in ein optimales Arbeitsklima transformiert werden kann, so geben uns doch
manche Lions-Quest-Sequenzen Mittel in die Hand, mit dessen
Hilfe wir Missstände besser erkennen und denen wir damit auch
gezielter entgegentreten können.
5. Durch das Lions-Quest-Programm wird gezielt die Entwicklung
eines gesunden Selbstbewusstseins bei den Schülerinnen und
Schülern gefördert.
Wenn wir unsere Aufgabe als Lehrkräfte nicht nur darin sehen,
Wissen zu vermitteln und Fähigkeiten auszubilden, sondern auch
kontinuierlich dafür sorgen, dass unsere Schülerinnen und Schüler
Anerkennung bekommen – sowohl von uns Lehrern und den Eltern
als auch von der Klassengemeinschaft – und Verantwortung übernehmen, dann kann langfristig, davon sind wir überzeugt, das
Selbstbewusstsein der Kinder gestärkt werden.
Prof. Dr. Klaus Hurrelmann hat in seinem Abschlussbericht zur
Evaluation des Lions-Quest-Programms „Erwachsen werden“ von
der Universität Bielefeld aus dem vergangenen Jahr im Übrigen auf
einen interessanten geschlechtsspezifischen Aspekt hingewiesen,
der sich aus unserer Sicht zu bestätigen scheint:
„Nach dem Einsatz von ,Erwachsen werden’ schätzen Mädchen
ihr Selbstwertgefühl höher ein und es fällt ihnen nach eigenen
Angaben leichter, sich gegenüber anderen Personen zu behaupten.
Die Jungen in diesem Alter schätzen dagegen ihr Selbstwertgefühl von Anfang an bereits so hoch ein, dass der Nachweis von
Steigerungseffekten nicht möglich ist. […] Gerade hier liegen bei
dem eingesetzten Unterrichtsprogramm die Schwerpunkte.
Die differenzielle Programmwirkung bei den Mädchen und
Jungen zeigt deutlich die Notwendigkeit, Programmthemen
geschlechtsspezifisch zu konzipieren bzw. ergänzende Unterrichtseinheiten für Jungen mit aufzunehmen.“
Dieser Erkenntnis Rechnung tragend sind wir im Augenblick am
MTG dabei, selbständig geschlechtsspezifische Unterrichtseinheiten im Rahmen unseres Lions-Quest-Projekts zu den Themen
53
„Pubertät“ und „Sexualität“ zu entwickeln und zu erproben, bei
denen die Buben und die Mädchen in Klassen der Jahrgangstufe 7
jeweils getrennt von einer Lehrerin und einem Lehrer über mehrere
Wochen unterrichtet werden.
Unser Ziel ist, weiterhin nicht nur alle neuen fünften Klassen in
die Arbeit mit dem Programm zu integrieren, sondern bis zum
Schuljahr 2005/2006 eine Einbeziehung aller Klassen der Jahrgangsstufen 5 bis 10 zu erreichen.
Da wir dann eine Anzahl von ca. 650 bis 700 Schülerinnen und
Schüler abdecken müssen, ist die in der Bundesrepublik wohl einmalige Quote von zurzeit fast 50 Prozent ausgebildeten LionsQuest-Lehrkräften im Kollegium eine ausgezeichnete Voraussetzung.
Zur Sicherung der Motivation unseres Teams halten wir die
Durchführung von weiteren Aufbauseminaren in den nächsten
Jahren für notwendig, da sie eine wichtige Gelegenheit zur Auffrischung der eigenen Kenntnisse darstellen wie auch der angeleiteten Reflexion der eigenen Lehrtätigkeit dienen.
Dafür werden wir als Seminarveranstalter allerdings weiterhin
auf die finanzielle Unterstützung des Erlanger Lions Clubs oder anderer Sponsoren angewiesen sein, da wir als kommunale Schule
seitens des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und
Kultus für solche die staatliche Lehrerfortbildungen ergänzenden
Maßnahmen keine Zuschüsse bekommen – obwohl wir im Januar
2003 neben acht städtischen Lehrkräften auch zehn Kolleginnen
und Kollegen von fünf staatlichen Gymnasien aus der Region fortgebildet haben.
Weil die Überprüfung der Entwürfe für die neuen Lehrpläne für
das Gymnasium in Bayern leider keine große Hoffnung auf mehr
Freiräume für pädagogische Arbeit aufkommen lässt, wünschen wir
uns für die Zukunft fest im Stundenplan verankerte Unterrichtsstunden für eine systematische Erziehungsarbeit in der Unter- und
Mittelstufe.
In manchen Fächern kann nämlich – nicht zuletzt aufgrund der
enormen Stofffülle und des daraus resultierenden Zeitdrucks –
weniger mit dem Programm gearbeitet werden als in anderen.
Mit einem eigenen Stundenkontingent ließe sich dieses Defizit
kompensieren und die Verantwortung für den neben dem Bildungs-
Das Städtische Marie-Therese-Gymnasium
in Erlangen. Hier entstand eine Keimzelle
für das Lions-Quest-Programm.
immer wichtiger werdenden Erziehungsauftrag gleichmäßiger auf
alle Fachbereiche verteilen. Zudem würde dies auch eine Entlastung der Kolleginnen und Kollegen bedeuten, die, um z. B.
Stoffrückstände zu vermeiden oder einfach mehr Zeit zu haben,
bisher einen Teil ihrer Lions-Quest-Stunden in Freistunden, an
Nachmittagen oder sogar an Wochenenden gehalten haben – und
das selbstverständlich freiwillig!
Die Einführung einer so genannten „Klassenstunde“ in der Jahrgangsstufe 5 an unserem Gymnasium zu Beginn des Schuljahres
2003/2004 wird daher als großer Erfolg begrüßt. Diese „Klassenstunde“ stammt aus dem Kontingent des Wahlpflichtunterrichts für
die Jahrgangsstufe 5.
Im Rahmen der Profilbildung der Schule wird eine Wochenstunde davon ab diesem Schuljahr für die Arbeit im erzieherischen
Bereich reserviert, wodurch „Erwachsen werden“ zumindest am
Marie-Therese-Gymnasium – nun einen festen Platz im Stundenplan der fünften Klassen bekommt. Die Kolleginnen, die diese
Stunden planen, halten und dokumentieren, machen dies im
Rahmen ihrer regulären Unterrichtsverpflichtung.
Krebskranke Kinder bauen Zauberharfen
Lions Club
Regensburg
finanzierte
die Bausätze
und den Kurs
54
Zehn Zauberharfen bauten krebskranke Kinder oder
deren Väter unter Anleitung
von Thomas Spindler von der
Akademie Schloss Wernsdorf
im Haus des Vereins zur
Förderung krebskranker und
körperbehinderter
Kinder
(VKKK). Der Lions Club
Regensburg unterstützte den
Verein dabei mit einer Geldspende, die es ermöglichte,
den Kurs anzubieten und die
Bausätze anzuschaffen.
Bisher war diese Unterstützung vom Freistaat Bayern
gekommen, der die Förderung jedoch in diesem Jahr
bayernweit zurückgezogen
hat.
Bereits im vergangenen
Jahr hatte der VKKK mit
den Kindern Zauberharfen
gebaut. Nachdem Irmgard
Scherübl, Musiktherapeutin
des VKKK, mit den Instrumenten auf der Krebsstation
der Klinik Sankt Hedwig des
Krankenhauses Barmherzige
Brüder mit kranken Kindern
gespielt hat, war der Wunsch
nach mehr Harfen laut geworden.
Mit der Zauberharfe können auch Menschen ohne
Notenkenntnisse am aktiven
Musikleben teilhaben. Kinder
haben einen mühelosen
und sofort erfolgreichen Einstieg in die Musik, Menschen
mit besonderem Förderungsbedarf finden in ihr das
einzige Musikinstrument, das
eine Integration in ihr musi-
zierendes Umfeld ermöglicht.
Der VKKK wird alle Zauberharfen-Besitzer zu einem gemeinsamen Musizieren einladen. Die im vergangenen
Jahr gebauten Zauberharfen
kamen bereits bei der
Weihnachtsfeier des Vereins
erfolgreich zum Einsatz.
DEZEMBER 2003
AUS DEM DISTRIKT 111-FON
Im August veranstalteten Mitglieder des
LC Bamberg-Michelsberg zum zweiten Mal
ein Treffen für alle Motorradfahrer unter den
Lions. 30 Biker aus ganz Deutschland und
den Niederlanden trafen sich bei bestem
Sommerwetter in der Biker-Hochburg Oberfranken.
Neben gemeinsamen Ausfahrten durch die
Fränkische Schweiz und anderen Naturparks
standen auch eine Orientierungsfahrt und
ein Sicherheits-Training auf dem Programm.
Preise gab es für die weiteste Anfahrt
(Usedom, 680 km) und den größten teilnehmenden Club (LC Ludwigslust).
Der Reinerlös (2150 Euro) kam der Kinderhilfe Afghanistan zugute.
Interessenten notieren sich schon jetzt den
Termin für die 3. Biker-Rallye in Bamberg: sie
findet vom 12. bis 15. August 2004 statt. Erstmals wird dabei auch ein Rahmenprogramm
für Partner angeboten, die nicht Motorrad
fahren wollen. Infos erhalten Sie im Internet
unter http://www.lions-biker-rally.de.
30 Lions-Biker in der Fränkischen Schweiz
Biker-Treffen in Bamberg. Die Teilnehmer freuen sich schon auf die dritte Tour.
Termin vormerken: Sie findet Mitte August 2004 statt.
Der Löwen-Lauf: Mehr als 400 trabten mit
Ein dichtes Läuferfeld startete beim
Löwen-Lauf des LC Cadolzburg.
Vom Erlös werden Jugendprojekte finanziert.
DEZEMBER 2003
Unter der sportlichen Leitung
des früheren Torwarts der
Fußball-Nationalmannschaft, LF
Andreas Köpke, nahmen mehr
als 400 Aktive und Zuschauer am
2. Löwenlauf des Lions Clubs
Cadolzburg teil. Der Lauf-Event
für die ganze Familie erzielte
mehr als 3000 Euro zugunsten
des Jugendprojektes Förderverein
für das alte Kino.
Unter seinem Motto Soziales
Engagement vor Ort trägt der
Lions Club Cadolzburg mit verschiedenen Aktivitäten dazu bei,
zahlreiche karitative Projekte in
der Marktgemeinde zu unterstützen.
„Ob für die Cadolzburger
Kindergärten, die Jugendarbeit
des Sportvereins oder des BRK,
gezielt für bedürftige Mitbürger
oder, wie in diesem Fall, für das
Jugendprojekt „Förderverein für
das alte Kino“ – die Mitglieder des
Clubs versuchen zu helfen und
geben damit ein gutes Beispiel
für erfolgreiches, ehrenamtliches
Engagement, das gerade heute in
unserer Gesellschaft immer wichtiger wird“, sagte Dr. Günther
Beckstein, Staatsminister des
Inneren und Ehrenmitglied des
Lions Clubs Cadolzburg, in seinem Grußwort zum 2. Löwenlauf.
Im Beisein von Landrätin Dr.
Gabriele Pauli und Bürgermeister
Bernd Obst waren vom Start an
der Jahnturnhalle Laufbegeisterte
jeden Alters auf die Strecke
gegangen und konnten dabei
zwischen Distanzen von 4000 m,
10 000 m und 21 097 m (Halbmarathon) wählen (alle Ergebnisse unter der Internetadresse
www.lionsclub-cadolzburg.de).
Die Mitglieder des Lions Clubs
sorgten durch zahlreiche Verpflegungsstände für das leibliche
Wohl und machten den „Löwenlauf“ zu einer gelungenen Veranstaltung für die ganze Familie.
Clubpräsident Jobst Dentler erklärt: „Mit der zweiten Auflage
des Löwenlaufs ist es uns gelungen, die Veranstaltung in der
Region zu etablieren. Das Konzept, gleichzeitig für seine eigene
Gesundheit wie für einen karitativen Zweck etwas Gutes tun zu
können, hat sich durchgesetzt.
Wir freuen uns schon jetzt, wenn
wir mit dem 3. Löwenlauf am
16. Mai 2004 dieses erfolgreiche
Engagement fortsetzen können!“
Thorsten Udet
55
JUGENDAUSTAUSCH
Nach Japan und Australien
Zwei Traumreisen im Rahmen des Jugendaustausch-Programms 2004
Schwerpunkt der Lions-Jugendaustausch-Programme ist es,
die Jugendlichen mit Menschen anderer Länder in bedeutsame
Kontakte zu bringen und ihnen das Leben „unter der Oberfläche“ anzubieten. Durch Teilnahme am Alltagsleben in den
jeweiligen Lions-Gastfamilien, erhalten die Jugendlichen
persönliche Eindrücke von Kultur, Land und Leuten, die dem
gewöhnlichen Touristen verborgen bleiben.
Australien,
Land geografischer
Superlative,
konnte seine
ursprüngliche
Schönheit
und Vielfalt
bewahren.
Die Jugendlichen
erwartet aber nicht nur ein faszinierendes, lebensprühendes Land, sondern
auch der Busch der Outbacks. Um
mit dem australischen way-of-life rasch
in Kontakt zu kommen, beginnt unsere
Reise mit einer zünftigen Bus-/Zelt-Tour
durch das Zentrum Australiens. Am Ende
der Reise steht ein dreitägiger Aufenthalt
in Sydney – Australiens Metropole und
Olympiastadt.
Programmablauf
in Kurzform:
Reisetermin für Australien: 8. Juli bis
31. August 2004, für Japan: 8. Juli bis
23. August 2004.
1. Tag
Anreise: Deutschland – Hongkong.
Linienflug ab Frankfurt-Rhein-Main mit
Cathay Pacific Airlines.
2. – 3. Tag
Touristisches Sightseeing-Programm in
Hongkong-City.
4. Tag
Für Japan-Reisende: Ankunft Tokio und
Weiterreise zu den ausgewählten LionsGastfamilien; dort Aufenthalt bis zum
46. Tag.
Für Australien-Reisende: Weiterflug nach
Sydney mit direktem Anschlussflug nach
Zentral-Australien (Alice Springs).
Japan –
56
Antwort-Coupon
9. Tag
Für Australien-Reisende: Flugweiterreise
zu den ausgewählten Lions-Gastfamilien.
Ab 9. Tag
Aufenthalt in den Lions-Gastfamilien.
46. Tag
Für Japan-Reisende: Heimflug Tokio –
Hongkong – Frankfurt.
52. Tag
Für Australien-Reisende: Treffen aller
Teilnehmer in Sydney; dort zwei Hotelübernachtungen.
53. Tag
Für Australien-Reisende: Ganztägiges
touristisches Sightseeing-Programm in
Sydney-City. Gemeinsames Abschiedsdinner am Abend.
54. Tag
Für Australien-Reisende: Heimflug Sydney – Hongkong – Frankfurt.
Teilnehmerpreis:
Australienreise
Japanreise
2670 Euro* p. P.
2150 Euro p. P.
* Für Australien-Reisende zzgl. Kosten für RedCentre-Bus-/Zelt-Tour ca. 890 Euro (= optional)
✂
An:
Herrn PDG Dr. Eberhard Rienhoff,
Tilsiter Straße 12, 27232 Sulingen
□ JA, senden Sie mir bitte unverbindlich die Informations- und
Anmeldeunterlagen für „Australien 2004“.
□ JA, senden Sie mir bitte unverbindlich die Informations- und
Anmeldeunterlagen für „Japan 2004“.
Vorname /Name ______________________________________________
✂
für viele
europäische
Besucher
immer noch
faszinierend,
aber auch
verwirrend.
Vorurteilsfreie
Begegnungen
mit Japanern
ermöglichen
nicht selten jahrelange Freundschaft.
Japankenner sagen: Wer unser Land
einmal erlebt hat, wird es nie wieder
vergessen. Und wer es nicht kennt, wird
sich nur schwer eine Vorstellung von
seiner Schönheit und Besonderheit
machen. Besucher sollten wissen, dass
für die Auseinandersetzung mit diesem
Land ein hohes Maß an Aufgeschlossenheit und Toleranz von Nutzen ist.
5. – 8. Tag
Für Australien-Reisende: In Alice Springs,
im sog. „Red Centre“, dem wüstenhaften
Inneren des Kontinents Australien, beginnt
eine Bus-/Zelt-Tour, die fünf Tage (vier
Übernachtungen) dauert und in Ayers
Rock endet.
Straße
______________________________________________
PLZ / Ort
______________________________________________
Telefon
______________________________________________
Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Anmeldungen werden in der
Reihenfolge des Eingangs berücksichtigt.
DEZEMBER 2003
Es waren 24
Jugendliche aus
ganz Europa,
die sich Anfang
August zum
Wettern Camp
am Vättern-See
trafen, 10 km
von Jonköping
entfernt.
Wettern Camp 2003
Jeder zweite Tag war ein
Kennenlerntag für die Gruppe
Zur Einstimmung auf drei Wochen
in einem für die meisten Teilnehmer
unbekannten Land wurde ein jeder
in einer Gastfamilie aufgenommen.
In dieser ersten Woche sollte ein erster Eindruck von Schweden und seinen Bewohnern vermittelt werden.
Ob die Weiten der schwedischen
Natur oder andere Sehenswürdigkeiten im Mittelpunkt stehen sollten,
wurde jeweils von der Gastfamilie
individuell entschieden. Nach dieser
„Schnupperphase“ war man äußerst
gespannt auf das Camp, in dem
man mit 24 Jugendlichen aus ganz
Europa, der Türkei und Israel in
Kontakt kommen sollte.
Das „Wettern Camp 2003“ – eines
von vier Jugendlagern in Schweden –
fand vom 3. bis 17. August in
Bankeryd statt, 10 km entfernt von
der Großstadt Jonköping.
Die Unterbringung im Kongresszentrum „Sjoakra Garden“, direkt am
See „Vättern“ gelegen, dem das
Camp auch seinen Namen verdankt,
ließ keine Wünsche offen. Auch
nicht den eines eigenen Zugangs
zum zweitgrößten See Schwedens.
Die Begrüßungszeremonie, der
auch örtliche Lions-Mitglieder und
Gastfamilien beiwohnten, begann
mit der Vorstellung der Teilnehmer,
der Camp Hosts sowie der Camp
Assistants. Die Wertigkeit, die man
diesem Camp beimaß, wurde uns
mit der Begrüßung durch den
Distrikt-Governor, des stellvertreten-
DEZEMBER 2003
den Bürgermeisters von Jonköping
und des Präsidenten des Lions Clubs
Bankeryd verdeutlicht.
Das erste „warming-up“, um die
bunte Mischung der angereisten
Jugendlichen zu einem Team zu
formen, wurde durch ein Volleyballspiel erreicht.
Das Programm der folgenden Tage
war so aufgebaut, dass zwischen den
Tagesausflügen immer ein Tag zur
freien Verfügung verblieb, um der
Gruppe die Chance zu eröffnen, das
Ziel des persönlichen Kennenlernens
reifen zu lassen.
Dieser freie Tag hat in der Tat sehr
stark dazu beigetragen, das Camp
zu einem vollen Erfolg werden zu
lassen.
Die Ausflüge und Exkursionen, die
uns Schweden und insbesondere die
Kommune Jonköping näher bringen
sollten, wurden stets von benachbarten Lions Clubs organisiert und
vorbildlich begleitet. Die Themen
umfassten neben der schwedischen
Geschichte (wir besichtigten die Festung Karlsborg und den Götakanal)
auch die industrielle Entwicklung
des Landes (Besichtigung der Fabrik
Huskvarna und des Logistikzentrums
von Maersk Logistics).
Ein Kanu-Ausflug sowie verschiedene sportliche Aktivitäten standen
auch auf dem Programm. Wer hat
schon einmal mit einem Olympiasieger im Luftgewehr-Schießen im
Rahmen eines Schießwettkampfs
Schwedische
Lions kümmerten
sich um die
Gäste, begleiteten
sie auf den
Exkursionen
und schufen
eine lockere
Atmosphäre
im Camp.
„gefachsimpelt“?! Wir hatten die
Gelegenheit dazu!
Das Camp hat uns zwei fantastische Wochen beschert. Das lag zum
einen sicherlich an den Teilnehmern,
die durch die gemeinsamen Erlebnisse deutlich zusammenwuchsen,
zu einem erheblichen Teil aber auch
an den Camp Hosts, die von Anfang
an eine sehr vertrauensvolle und
freundliche Atmosphäre geschaffen
und damit den Grundstein für das
Gelingen des Camps gelegt haben.
Neben dem tollen Programm hat
uns der jeweils freie Tag so viel persönliche Bewegungsfreiheit geschaffen, dass das Ziel in diesem Camp
mehr als gut verwirklicht werden
konnte. Die Wirkung ist so nachhaltig, dass via E-Mail immer noch rege
Kontakte untereinander bestehen.
Wenn ich das Wettern Camp 2003
Revue passieren lasse, komme ich zu
dem Ergebnis, dass ich an diesem
Camp sofort noch einmal teilnehmen
würde. Ich denke, ein besseres Urteil
ist nicht möglich!
Deshalb gilt – und das darf ich
sicher für alle Teilnehmer an dieser
Stelle bekunden – unser Dank den
Organisatoren in Schweden. Hier sei
stellvertretend Bengt Nordblom, der
YEC-Chairman, genannt – und –
nicht zuletzt für uns deutsche Teilnehmer – der deutschen Lions-Organisation, die uns dieses Erlebnis einer
„anderen Welt“ ermöglicht hat.
Benedikt Mertens
57
Viva Mexiko
Pyramiden, Kanäle, Mariachi,
Monumente. Und dann diese
unbändige Lebensfreude
K
58
napp zwei Wochen nachdem ich wieder in Deutschland bin,
sitze ich nun vor meinem Fotoalbum und lasse fünf erlebnisreiche Wochen in Mexiko Revue passieren. So viele Erlebnisse … In Mexiko gibt es nicht nur viel zu sehen, Mexiko,
diese Lebensfreude, der Optimismus, die Gastfreundschaft,
die Lebensart!
Als ich mich für ein „Wunschland“ entscheiden sollte,
wählte ich Mexiko. Ich wollte ein Land kennen lernen, was
sowohl in Landschaft als auch Kultur ganz anders als Deutschland ist.
Wenn ich früher an Mexiko dachte, dann fielen mir bunte
Kleider, Mariaschis (die berühmten Musiker mit den unterschiedlichsten Gitarren), scharfes Essen ein. Aber es gab da
noch viel mehr zu erleben.
Es war eine sehr große Herausforderung, ganz allein so weit
weg von zu Hause und dann gleich in der größten Stadt der
Welt. Mexiko City! Circa 25 000 000 Einwohner leben hier auf
einer Höhe von über 2000 m. Größe und Armut, Glanz und
Schmutz liegen hier dicht beieinander.
Schon an meinem ersten Abend fiel mir die Lebensfreude
und der Optimismus der Menschen auf. Während meiner fünf
Wochen begleitete mich dieser Eindruck stetig, und ich hörte
nie ein Wort der Unzufriedenheit. Mein erster Eindruck war
nur Faszination über diese Stadt und die Menschen, die in ihr
leben.
Meine Gastschwester lebt mit Mutter, Tante und Oma in
einem kleinen, aber komfortablen Haus. Ich teilte mit ihr ein
Zimmer und ein großes Bett. Wir haben uns sehr gut verstanden, die Familie hat mich mit offenen Armen empfangen.
Das half mir, mich sofort wohl zu fühlen.
Obwohl ich nur ein paar Brocken spanisch sprechen
konnte, klappte es mit der Verständigung immer gut. Notfalls
mit Händen und Füßen.
Die Familie ist das Wichtigste im mexikanischen Leben, und
so gab es ein ständiges Kommen und Gehen im Haus. Es dauerte nicht lange, bis ich die ganze Familie kannte. Von jedem
wurde ich eingeladen: „Mein Haus ist auch dein Haus!“
Die nächsten zwei Wochen verbrachte ich so mit meiner
Gastschwester und zwei Cousinen auf Erkundungstour durch
die große Stadt: Auto, Bus und U-Bahn.
Die Busse waren ziemlich klein, und ich als Fremder
wusste nie, wo eine Haltestelle ist. Auto fahren in Mexiko City
ist chaotisch. Teilweise gibt es sogar zehnspurige Prachtboulevards! Zu den Hauptverkehrszeiten geht nichts mehr.
Mir fiel auf, dass die U-Bahn aus Sicherheitsgründen nach
Geschlechtern getrennt wird.
Ich sah viele Straßenhändler.
Es gibt keine Arbeitslosenversicherung, so versucht jeder
auf eine möglichst originelle Art und Weise sein tägliches Brot
zu verdienen. Schon kleine Kinder stehen an den viel befah-
renen Straßen, um bei einem Ampelstopp in einem Rekordtempo die Autoscheiben von jeglichem Schmutz zu befreien
oder führen kleine Kunststücke vor.
Würde ich all die Sehenswürdigkeiten aufzählen … Einige
sind mir aber noch sehr gut in Erinnerung. Zum Beispiel:
Teotihuacán. Dieser alte Begräbnisplatz der Könige wurde
von der UNESCO in die Liste der Kulturgüter der Menschheit
aufgenommen. Die 63 m hohe Sonnenpyramide ließ mich
staunen und die unbekannten Erbauer bewundern.
Da zur Entstehungszeit weder Zugtiere noch Räder bekannt
waren, mussten 2 500 000 t Erde und Stein von Lastenträgern
herbeigeschafft werden. Mindestens zwei Jahrzehnte dauerten die Arbeiten, errechneten Archäologen, vorausgesetzt,
2000 Arbeiter waren rund um die Uhr am Werk.
Nach dem anstrengenden Aufstieg wurden wir dann von
einer grandiosen Aussicht über die gesamte Pyramidenanlage belohnt.
Ungewöhnlich fand ich Xochimilco, ein Komplex labyrinthartig angelegter Seen und Kanäle. Wir stiegen in ein buntes
Boot und ließen uns eine Stunde von dieser ganz eigenen
Atmosphäre verzaubern.
Nach fast zwei Wochen bei meiner Gastfamilie hatte ich
mich schon sehr gut in das mexikanische Leben eingelebt.
Dann gab es eine neue Herausforderung: das Camp mit
unserer Gruppe in Oaxaca. Sechs Stunden Busfahrt durch
eine faszinierende Landschaft.
Oaxaca ist die Hauptstadt des gleichnamigen Staates im
Südosten des Landes, der ärmste Staat Mexikos. Aber ich
glaube, dass er der reichste an Lebensfreude und lebendiger
Kultur ist.
Nach zwei Wochen Mexiko City tat mir die beschauliche,
fast provinzielle Atmosphäre richtig gut.
Wir waren im besten Hotel der Stadt direkt am autofreien
Zocalo (Hauptplatz), sogar Prinz Charles stieg hier ab.
Wir hatten das Glück, in der Stadt zu sein, während eines
der bedeutendsten Feste Mexikos in Oaxaca stattfand: Guelaguetza. Der Name bedeutet auf zapotekisch „Geben und
Nehmen“ oder Geschenk.
DEZEMBER 2003
An diesem Samstag fand ein großer Umzug statt. Den
Zuschauern wurden traditionelle Trachten und Tänze aus
allen Regionen Oaxacas dargeboten, außerdem Musik. Die
Gruppen verschiedener Dörfer boten ihre typischen Produkte
als Gaben dar.
Das war natürlich nicht das einzige, was wir von Kultur und
Lebensart Mexikos kennen lernen durften. Da war z. B. noch
Monte Albans, eine großartige Pyramidenanlage Mexikos, die
vor rund 2000 Jahren geschaffen wurde. Wir sahen auch einen
versteinerten Wasserfall, der sich wie ein Monument aus der
grünen Berglandschaft hervortat.
Weitab von jeglicher Zivilisation verpassten es die Einwohner natürlich nicht, mit den Touristen ihr Geld zu
machen. Sogar ein Ticket fürs WC gab es. Unvergesslich
bleibt der Besuch eines 2000 Jahre alten Mammutbaums und
Mitlas, einer Ausgrabungsstätte, die uns durch ihre Mosaike
verzauberte.
Besuche bei Lions Clubs durften natürlich auch nicht fehlen, und so trafen wir immer wieder auf neue nette Menschen,
die uns stets mit offenen Armen empfingen. Dort wurde
geredet, über die verschiedenen Kulturen diskutiert, getanzt,
gegessen. Wir durften sogar Landestrachten anprobieren.
Oaxacas Innenstadt ließ die Herzen der Schnäppchenjäger
höher schlagen. Auf dem Markt wurden Halsketten, Ohrringe, CDs, Statuen und sogar Teppiche gekauft. Sehenswert
waren außerdem die großen Markthallen, die es fast an jeder
Ecke gab, und die alles boten, was man für das tägliche Leben
brauchte. Von Lederwaren über Gewürze bis zum Fleisch.
Nach zehn schönen Tagen kam ich zu meiner Gastfamilie
zurück. Es stellte sich heraus, dass der zweite Teil des Camps
aus organisatorischen Gründen nicht stattfinden würde. So
hatte ich noch ein paar schöne Tag mit den Leuten, die mir in
der Zwischenzeit sehr ans Herz gewachsen waren. Ich hoffe,
dass wir noch lange in Kontakt bleiben. Ich erwarte einen Teil
meiner Gastfamilie im nächsten Jahr, um auch ihnen ein Stück
von Deutschland zu zeigen.
Am vorletzten Tag hörten wir deutsche Volkslieder. Eines
davon war „Wem Gott will rechte Gunst erweisen, den schickt
er in die weite Welt“. In diesem Moment wurde mir noch einmal klar, was es für eine große Chance und auch Herausforderung war, an diesem Austausch teilzunehmen. Es hat zwar
nicht alles geklappt, wie es sollte, aber diese fünf Wochen
waren eine wunderschöne Zeit, unvergesslich. Ich möchte
mich hauptsächlich beim Lions Club bedanken, der mir diese
Chance gegeben hat.
SCH€TZE
DER
H IM M E L S
S
HNE
DIE K AISERLICHE SA MMLUNG AUS
DEM NATIONALEN PALASTMUSEUM
TA IPEH, TA I W A N
DIE GROSSEN SA MMLUNGEN
Isabelle
BACKHAUS
verzichtete
darauf, den
Führerschein zu
machen und flog
nach Mexiko zum
Jugendaustausch.
Sie hat ihren
Entschluss nicht
bereut … so
ereignisreich
waren die Wochen
in Mexiko.
DEZEMBER 2003
21. 11. 2003 Ï 15. 2. 2004 IN BONN
KUNST- UND AUSSTELLUNGSHALLE
D ER B U N D E S R E P U B L I K D E U T S C H L A N D
MUSEUMSMEILE BONN O FRIEDRICH-EBERT-ALLEE 4 O T 0228/9171-200 O WWW.BUNDESKUNSTHALLE.DE O D I + M I
10Ï21 UHR ODOÏSO 10Ï19 UHR O FR KOSTEN LOSER EINTRITT
F†RSCHULKL ASSEN O
EINE AUS STELLUNG DER KUNST- UND AUSSTELLUNGSHALLE
DER BUNDES REPUBLIK DEUTSCHL AND, BONN, IN ZUSAMMENARBEIT MIT DEN STAATLICHEN MUSEEN ZU BERLIN, STIFTUNG
P R E U S S I S C H ER
K U LT U R B E S I T Z ,
UND
PAL ASTMUSEUM TAIPEH, TAIWAN OGEF
DEM
N AT I O N A L E N
RDERT DURCH MITTEL
DES HAUPTSTADTKULTUR FONDS, BERLIN
59
Alle rot gekleidet – als
wären sie Ferrari-Fans:
Mehr als 40 Jugendliche aus über
30 Ländern nahmen
am JugendaustauschCamp der italienischen
Lions in Savona teil.
Drei Wochen Pasta, Pizza, Pommes
La mamma und il babbo:
Ich hatte mit ihnen eine
wirklich spannende Zeit
Buon giorno bella Italia! Anfang
Juli startete ich zu meinem ersten
Lions Youth Camp nach Italien.
Dem fantastischen Camp ging ein
einwöchiger Aufenthalt in einer
Gastfamilie in Turin voraus. Ich verbrachte dort eine interessante Zeit
in einer sympathischen und, wie ich
finde, typisch italienischen Familie.
Wir unternahmen jeden Tag beeindruckende und spannende Ausflüge
– ein volles und tolles Programm,
manchmal etwas anstrengend, aber
immer darauf ausgerichtet, mir
möglichst viel von Turin und der
Umgebung zu zeigen.
Die einzigen Minuten, die mir
einen leichten Schreck einjagten
waren unmittelbar nach der Begrüßung auf dem Flughafen, als mir klar
wurde, dass weder „la mamma“
noch „il babbo“ englisch oder aus-
Christina K L E I N A U über ihren ItalienAufenthalt bei Gastfamilie und im Camp
60
reichend französisch sprachen. Es
blieb mir also nichts anderes übrig –
ich musste mein mangelhaftes
Italienisch zum Besten geben, was
für meine Sprachkenntnisse im Endeffekt natürlich nur von Vorteil war.
Nach einem traurigen „Arrividerci, ma a presto“ bin ich mit
großer Spannung mit dem Zug, die
kommenden zweieinhalb Wochen
erwartend, nach Savona in das
„Campo Italia“ gefahren.
Da war das Italienisch-Sprechen
abrupt beendet und die EnglischZeit begann.
Im Camp trafen sich etwas mehr
als 40 Jugendliche aus etwa 30 verschiedenen Nationen im Alter zwischen 16 und 24 Jahren. Es war wirklich einmalig, so viele junge Leute
aus so vielen unterschiedlichen
Ländern kennen zu lernen.
Am ersten Abend haben wir alle
unser eigenes Land vorgestellt – es
war beeindruckend, mit welchem
Aufwand und mit welcher Sorgfalt
dies teilweise geschah. Wir bekamen kanadische Anstecker und kleine Flaggen, russische Schokolade,
türkischen Honig und Süßigkeiten
aus Mexiko, die für die meisten von
uns mehr scharf als süß schmeckten.
Was haben wir alles unternommen?
Neben Aktivitäten vor Ort und Tagesausflügen (u. a. Genua, Monaco)
machten wir eine Rundreise nach
Pisa, Florenz und Rom. Neben
einem attraktiven Besichtigungsprogramm waren wir überall auch
Gäste von lokalen Lions Clubs, in
denen wir sehr herzlich empfangen
wurden. Es ist großartig, in einer
doch kurzen Zeit einen so guten Eindruck von den jeweiligen Großstädten Italiens gewinnen zu können.
Das Essen … ja … bis zu einem
bestimmten Zeitpunkt ist es ja kein
Problem, täglich Pizza, Pasta und
Pommes zu essen … – nach dem
Camp dachte ich tatsächlich, dass
mich zu Hause kein italienisches
Restaurant so schnell wiedersehen
würde (doch kurze Zeit später fand
ich auch Pizza wieder super!).
Nur noch ein Wort zu den Italienern. Italiener sind sehr gastfreundlich, patriotisch, kontaktfreudig und
offen für Neues. Doch Pünktlichkeit,
gute Organisation und Genauigkeit
haben wir nicht immer als Stärke
erlebt.
Ich erinnere mich sehr gerne an
die unvergesslichen Erlebnisse und
Erfahrungen. Natürlich vermisse ich
alle in Savona neu gewonnenen
Freunde. Zum Glück gibt es inzwischen die technischen Möglichkeiten wie Internet, Handy und das
altbewährte Telefon, so dass es
kein Problem darstellt, Neuigkeiten
untereinander auszutauschen.
Gelernt haben die meisten Camper eine Menge über andere Kulturen, Lebensweisen, Einstellungen
und Gewohnheiten.
Nun möchte ich nur noch ein
„Mille Grazie“ an die gesamte
Lions-Organisation loswerden: Distinti Saluti Loro Christina Kleinau
DEZEMBER 2003
Im Bosphorus
Camp
Nicht nur
Frauen mit
Kopftuch
Drei Wochen Türkei. Laut Plan
war zuerst eine Woche bei einer
Gastfamilie für mich vorgesehen,
von der ich – abgesehen von dem
Namen und einer Telefonnummer –
nicht viel wusste, und danach sollte
ich zwei Wochen mit 22 Jugendlichen aus aller Welt an dem LeoIstanbul – Moschee, Minarette, das klassische Ansichtskarten-Motiv.
Camp „Bosphorus Youth Exchange
Camp“ Distrikt 118-E teilnehmen.
Mit dem Campleiter Burak Borgelassen und genossen den weiten
han standen wir Teilnehmer einige
Blick über ganz Istanbul, mit den
Wochen vor unserer Abreise in
schönen Moscheen und dem BosE-Mail-Kontakt. Er war mir so auch
porus, der (unsere) europäische Seite
mit dem Packen meines Koffers
von der asiatischen trennt.
behilflich.
Es gab noch Museums- und
Mein Bild von der Türkei bestand
Moscheenbesuche, Bowlen, Poolhauptsächlich aus Kopftuch tragenund Sporttage und den Besuch des
den Frauen in langen Gewändern
Miniaturparks, in welchem man
und ein sehr zurückgezogenes Verganz Istanbul auf einen Blick sehen
halten. Daher war die Verwirrung
konnte.
umso größer, als ich den Flughafen
Wir verbrachten eine wundervolle
Istanbul betrat und für einen AugenZeit zusammen, lernten uns besser
blick dachte, ich sei wieder im Unsere Austauschkennen und hatten Spaß bei jeder
Düsseldorfer Flughafen, denn das Gruppe versammelt quatschend am Strand und lernten
erdenklichen Möglichkeit. Unsere
konnten doch keine Türken sein!
„Staffs“ versuchten durch ihr großes
gegenseitig sehr viel interessante
hinter dem gelben
Oder etwa doch?
Engagement, uns Istanbul und die
Dinge über die andere Kultur kenTransparent der
Anscheinend schon, denn als ich
Mentalität der Türken nahe zu brinnen. Und ganz plötzlich hieß es:
mich auf die Suche nach meiner Gastgeber: Distrikt goodbye. Heute sollte das Bosphorus
gen und uns zwei schöne Wochen
118-E Istanbul.
Gastfamilie machte, erblickte ich am
zu bescheren.
Camp starten. Mit Bus und Metro
Ausgang sofort ein Lions-Schild mit
Die meisten von ihnen waren
erreichten wir in zwei Stunden mit
meinem Namen darauf. Sie waren
Leos, die sich eher als Freunde
meinem riesigen Koffer Istanbuls
also da: meine Gastschwester Ayca
anstatt „Vormund“ verstanden. Sie
Innenstadt, wo sich unser Campmit meiner Gastmutter und eine
taten alles Erdenkliche, um unseren
gebäude befand: ein wunderschönes,
nette Mitarbeiterin des Camps.
Aufenthalt und unsere gemeinsame
altes Schulgebäude, das für die
Die drei waren mir auf Anhieb
Zeit so angenehm wie möglich zu
nächsten zwei Wochen mein Zusehr sympathisch, und als ich mit
machen.
hause werden sollte.
meiner Gastfamilie und einer NotLeider wurde ich während des
Nachdem unser Gepäck erst
fallnummer von Burak Borhan in
Camps krank, aber unser Staff
einmal provisorisch verstaut war,
der Tasche den Flughafen verließ,
brachte mich umgehend zum Arzt
gingen wir alle zu unserem ersten
wusste ich, das würden drei unverins Krankenhaus und umsorgte mich
gemeinsamen Abendessen in ein
gessliche Wochen werden.
auch noch in den nächsten Tagen.
traditionelles türkisches Restaurant.
Ich sollte Recht behalten. Die erste
Ein Höhepunkt war das AbendNach leckerem Kebab und türkiWoche mit meiner Gastfamilie veressen mit dem Distrikt-Governor, mit
schen Volkstänzen entstand schnell
lief wie im Fluge. Ich lernte am ersten
einem Sieben-Gänge-Menü. Leider
eine vertraute Atmosphäre.
Tag die ganze Großfamilie kennen,
konnten wir nicht so lange bleiben,
Diese sollte sich in den nächsten
die auch ohne Englisch-Kenntnisse
weil wir uns noch in derselben Nacht
Tagen noch verfestigen. Gemütliche
durch ihre liebenswürdige Art und
zu unserem Drei-Tage-Trip nach
Bootstour auf dem Bosporus mit
einem dauerhaften Lächeln der GastEphesus aufmachen wollten, um dort
gemeinsamem Bad und leckerem
freundlichkeit der Türken mehr als
die historische Stätte zu besichtigen.
Essen, das Lions-Mitglieder mitgegerecht wurde.
bracht hatten. Es folgte die Stadt★
Von allen Seiten wurde ich mit
besichtigung, bei der wir als Höhetürkischem Allerlei beköstigt und
punkt die blaue Moschee besuchten.
Heimgekehrt bin ich mit einem
man merkte, dass allen daran gelegen Sabine D R E W E S
Eines der schönsten Erlebnisse des
ganz anderen Eindruck von der Türüber den Sommer Camps war das gemeinsame Brun- kei, als ich das Land betreten habe,
war, dass es mir gut ging.
Die Tage verstrichen und trotz in der Türkei, der chen mit einigen Lions-Mitgliedern
und ich bin dankbar, dass ich durch
einiger Eingewöhnungszeit fühlte
auf der Dachterrasse des SchulCamp und Gastfamilie ein positives
ihr
ein
ganz
neues
ich mich in dem kleinen aber gemütgebäudes. Den ganzen Vormittag
Bild mit zurückgebracht habe. Gastfür saßen wir dort, aßen, spielten freundschaft, Liebenswürdigkeit und
lichen „Strandhaus“ sehr schnell Verständnis
heimisch. Wir verbrachten die Tage das Land brachte. gemeinsam Spiele und tanzten ausOffenheit haben mich beeindruckt.
DEZEMBER 2003
61
Bellman Camp in Schweden
Dieses Licht, dieses skandinavische
Licht werde ich niemals vergessen
Mein Sommer war bestrahlt vom
skandinavischen Licht, das tatsächlich ganz besonders ist. Es ist sehr
hell, sehr klar und lässt den Himmel
milchig-hellblau aussehen. Dieser
Himmel spiegelt sich an manchen
Tagen so vollkommen im schwedischen Meer, dass der Horizont im
skandinavischen Licht verschwindet.
Es war solch ein Tag, als wir von
unserem zweitägigen Segelausflug
durch Hunderte von Schären zurück
zum Camp Bellman fuhren – leider
nicht mit malerisch windgeblähten
Segeln, aber dank Flaute mit Motorbetrieb jedoch ruhig, ohne Übelkeit
förderndes Schaukeln.
Hinter uns lag ein Abend, wie
er schwedischer nicht hätte sein
können – an einer Schäreninsel vor
Anker gegangen, waren wir geschwommen, hatten eine Elchkuh mit Kälbern gesehen, mit Blick
auf den Sonnenuntergang typisch
schwedische Hot Dogs und „Scout
Bananas“ – mit Schokolade gefüllte
Bananen – gegrillt und uns von Milliarden von Mücken stechen lassen.
Hinter uns lag eine Schiffsfahrt
auf die alte Wikingerinsel Birka, wo
Kati
HILDEBRAND
schwärmt
von ihrem
JugendaustauschSommer
mit vielen
neuen
Eindrücken
uns Wikinger zeigten, wie man mit
Bögen schießt, in Kesseln Bierfisch
kocht und auf Stricken Felle trocknet.
Hinter mir lag mein 18. Geburtstag im Camp, der ganz schwedisch
mit Gesang, Hurra-Rufen, einem
Spielzeugelch als Geschenk und
Waldbeertorte begangen wurde.
Erinnerung an einen schönen Sommer: die Kanufahrten
spät abends über das ruhige Wasser zwischen den Schären.
62
LIO 12/Schweden
Das T-Shirt verrät
es weiß auf rot:
Hier wird Katis
18. Geburtstag
gefeiert – und
ran an den
Kuchen mit
Waldbeeren.
Hinter uns lag aber auch eine
Aufmerksamkeit und Hitzeresistenz
strapazierende Besichtigung einer
Stahlfabrik, wo uns ein hoch motivierter Mitarbeiter die archaischen
Kampfstrategien der Wirtschaft erklärte: „This is a battle!“
Vor uns lag jedoch – welch eine
Freude – das schöne Stockholm,
das mit seinem glitzernden, vor fröhlichen angelbaren Fischen nur so
strotzendem Wasser das Motiv des
Sommers fortführte.
Und vor uns lagen auch noch
zwei internationale Wochen im
sommerlichen Schweden.
Etwa eineinhalb Stunden von
der Hauptstadt entfernt waren wir
Camp-Teilnehmer auf einer Halbinsel im Wald am Wasser in schwedischen bilderbuchroten Häuschen
untergebracht. Dort wurden wir täglich üppig und sehr gut schwedisch
bekocht von Mitgliedern regionaler
Lions Clubs.
Beim von uns selbst zubereiteten
Frühstück stellten wir ganz erfreut
über die Praktikabilität schwedischer Lebensmittel fest, dass fast
jeder erdenkliche Brotbelag in
Tuben vorhanden war.
Da sich solche Erkenntnisse letztendlich doch immer am besten in
der Muttersprache vermitteln lassen,
bildeten sich in unserer schön internationalen Camp-Gemeinschaft oftmals „national language“-Grüppchen, die dem verordneten Englisch
abtrünnig wurden.
Interesse am Herkunftsland des
anderen bestand allerdings bei
jedem – und viele Klischees lösten
sich in saubere schwedische Seeluft
auf.
Mit eiskaltem Meerwasser haben
Mädchen aus Finnland, Schweden
und Deutschland dieselben Probleme, während sich Jungen aus
Israel, der Türkei und Belgien gleichermaßen unerschrocken in die
Fluten werfen. So unterschiedlich ist
man gar nicht.
Diese Erkenntnis bleibt von
diesem Bellman-Camp-Sommer, der
für mich mit einem gemütlichen
Aufenthalt mit zwei weiteren CampTeilnehmerinnen in der Familie
unseres „camp coordinators“ Mats
endete. Es bleiben die spätabendlichen Kanufahrten zu zweit auf dem
spiegelglatten Wasser zwischen den
Schären, es bleibt das Licht, es bleibt
– Schweden.
DEZEMBER 2003
JUGENDAUSTAUSCH
FON
18 – 24
25. 7. – 14. 8.
16. Lions-Jugend-Forum
Deutschland
Hesselberg/
Sommerakademie in deutscher Sprache –
Franken, Bayern
gute Deutschkenntnisse erforderlich
FON
Sommer-Zeltlager
für Behinderte und
Nichtbehinderte
Nordbayern
11. 7. – 11. 8.
8 – 16
genauer Zeitraum
noch nicht
bekannt
Intl. Lions Y. C. 2004
Region Marburg-Gießen
10. 7. – 31. 7.
17 – 19
MS
Intl. Jugendbegegnung
Schloss Dhaun,
Kirn / Nahe
31. 7. – 12. 8.
17 – 21
NB
Int.-Lions-Trainings-Camp
Hoya
30. 8. – 11. 9.
18 – 24
10. 7. – 17. 7.
22. 8. – 29. 8.
Anm
.-Sch
luss
Deutsch
Reise
+ Vers.
+ TG
Alexander Rist
Hinrichsenstr. 2, D-04105 Leipzig
Tel. (G) 03 41/3 01 03 92, Tel. (P) 01 71/2 73 10 38
Fax (G) 03 41/39 49 58, Fax (P) 03 41/9 80 98 44
E-Mail: [email protected]
31. 3.
Deutsch
Reise
+ Vers.
+ TG
Thomas Drehsen
Hainstr. 6, D-96047 Bamberg
Tel. (G) 09 51/9 86 40-0, Tel. (P) 09 51/6 58 54
Fax (G) 09 51/9 86 40-309
E-Mail: [email protected]
15. 6.
Deutsch/
Englisch
Reise
+ Vers.
+ TG
Dieter Bug
Riederbergstr. 49, D-65195 Wiesbaden
Tel. (G) 06 11/16 09 90, Tel. (P) 06 11/59 85 26
Fax (G) 06 11/1 60 99 66
E-Mail: [email protected]
31. 3.
Deutsch
Reise
+ Vers.
+ TG
Thorsten Hiecke
Schifferstr. 63, D-60594 Frankfurt/Main
Tel. (G) 0 69/61 99 20 80
Fax (G) 0 69/61 99 33 79
E-Mail: [email protected]
31. 3.
Deutsch/
Englisch
50,- €
Kaution
Reise
+ Vers.
+ TG
Franz Korves
Im Fenn 4, D-49808 Lingen/Ems
Tel. + Fax 05 91/6 20 00, Tel (G) 0 59 31/8 04 02
oder 80 42 53, Fax (P) 05 91/6 76 81
E-Mail: [email protected]
15. 4.
Umgang mit Körperbehinderten
MN
Lage
rleitu
ng
Kost
en
(TG =
geld Taschen
)
-
Lage
r
sprac he
Fam
il
Aufe ienntha
lt
Alter
Zeit
Lage
rn
Ort ame/
Distr
ikt
Deutsche Lager 2004
Lehrgang im Trainings-Camp: Grundlagen
zur Rettung von Erdbeben-Opfern
NB
Weser-Ems-Camp
Schneverdingen/Ehrhorn
15. 7. – 17. 7.
17 – 21
21. 6. – 14. 7.
Deutsch/
Englisch
Reise
+ Vers.
+ TG
Franz Korves
Im Fenn 4, D-49808 Lingen/Ems
Tel. + Fax 05 91/6 20 00, Tel (G) 0 59 31/8 04 02
oder 80 42 53, Fax (P) 05 91/6 76 81
E-Mail: [email protected]
31. 3.
NH
Südheide 2004
Hermannsburg
13. 7. – 16. 7.
18 – 21
17. 7. – 24. 7.
Deutsch/
Englisch
Reise
+ Vers.
+ TG
Friedhelm Behn
Hetendorf 103, D-29320 Hermannsburg
Tel. 0 50 52/9 41 27, Fax 0 50 52/9 41 28
E-Mail: [email protected]
31. 3
Deutsch/
Englisch
Reise
+ Vers.
+ TG
Thomas Maretschek
Distelfinkweg 46, D-12357 Berlin
Tel. 0 30/6 61 74 20
Fax 0 30/6 61 74 24
E-Mail: [email protected]
31. 6.
Deutsch/
Englisch
Reise
+ Vers.
+ TG
Alexander Rist
Funkenburgstr. 15, D-04105 Leipzig
Tel. (G) 03 41/3 01 03 92
Fax (G) 03 41/3 91 49 58
E-Mail: [email protected]
31. 3.
Deutsch/
Französisch
Reise
+ Vers.
+ TG
Timo Kratzer
Bischof-Fischer-Str. 50, D-73430 Aalen
Tel. (G) 0 73 61/59 15 23, Tel. (P) 0 73 61/4 44 43
Fax 0 73 61/4 97 77, E-Mail: [email protected]
31. 3.
Deutsch/
Englisch
200,- €
Reise
+ Vers.
+ TG
Konrad Käfer
Lisztstr. 88, D-72336 Balingen
Tel. 0 74 33/9 01 70
E-Mail: [email protected]
31. 3.
1 Wochen vor
dem Camp
Englisch
Reise
+ Vers.
+ TG
Dieter Niemeyer
Jägerkenweg 10, D-59494 Soest
Tel. 0 29 21/7 95 90, Fax 0 29 21/7 14 55
E-Mail: [email protected]
28. 1.
vor dem Camp
Englisch
Reise
+ Vers.
+ TG
Günter L. Sandvoß
Königswinterer Str. 269, D-53639 Königswinter
Tel. (P) 0 22 23/2 13 19, Fax 0 22 23/27 94 05
E-Mail: [email protected]
15. 3.
Deutsch/
Englisch
Reise
+ Vers.
+ TG
Martin Klinger
Hauptstr. 133, D-44651 Herne
Tel. 01 73/2 71 19 99, Tel. (P) 01 63/8 58 48 30
Fax (P) 0 23 25/3 12 94, E-Mail: [email protected]
30. 4.
ON
111-On-Tour
MecklenburgVorpommern,
Brandenburg,
Dresden, Berlin
15. 8. – 21. 8.
18 – 26
OS
Intl. Jugendcamp Leipzig
Leipzig
17. 7. – 31. 7.
16 – 20
SM
17 – 21
18. 8. – 22. 8.
Deutsch-Französisches
Jugendlager 2004
Schloss Kapfenburg
Nur deutsche und französische Teilnehmer
bei Lauchheim
SW
Int. Bodensee
Sailing Camp
Bodman
31. 7. – 14. 8.
18 – 24
WL-N
Intl. Y. C. „Möhnesee“
Delecke
22. 7. – 15. 8.
17 – 21
WL-S
„Siebengebirge“
Königswinter
13. 7. – 17. 7.
17 – 22
WR
24th International
Youth Camp Essen
DEZEMBER 2003
.
1 Woche vor
dem Camp
16 – 18
vor dem Camp
22. 7. – 11. 8.
Ab 1. 1. 2004 Änderung der Kontaktadresse –
bitte E-Mail benutzen
63
Distrikt
Lagername / Ort
Zeit
Alter
Familien-Aufenthalt
Lagersprache
Kosten (TG = Taschengeld)
Besondere Bedingungen
101-Schweden
Camp Kalmarsund / Kalmarsund
17. 8. – 17. 8.
17 – 21
1 Woche vor Camp
Englisch
Reise + Vers. + TG
keine
Anmeldeschluss
31. 3. 04
101
Camp Linköping / Linköping
28. 7. – 10. 8.
17 – 21
1 Woche vor Camp
Englisch
Reise + Vers. + TG
keine
31. 3. 04
101
Camp Norberg / Norberg
25. 7. – 17. 8.
17 – 21
1 Woche vor Camp
Englisch
Reise + Vers. + TG
keine
31. 3. 04
101
Polar Camp / Ort unbekannt
19. 7. – 11. 8.
17 – 21
1 Woche vor Camp
Englisch
Reise + Vers. + TG
keine
31. 3. 04
103-CE Frankreich
Intl. Lions Youth Camp Roger Dilon / Vichy
11. 7. – 25. 7.
18 – 22
1 Woche nach Camp
Französisch
50,- €, Reise + Vers. + TG
Etwas sportl. Interesse, Schwimmen, gute
körperl. Verfassung, gute Franz.-Kenntnisse
30. 3. 04
104-Norwegen
32. Intl. Youth Camp for
Handicapped 2004 – Beitostoelen
29. 6. – 13. 7.
18 – 30
Englisch
Reise + Vers. + TG
keine
31. 3. 04
104-B
Intl. Y. C. 2004 „Camp of Adventure“ / Rognan, Saltdal
12. 7. – 25. 7.
17 – 21
3. 7. –11. 7.
Englisch
Reise + Vers. + TG
Sportl. und warme Kleidung + Sommerkleidung
31. 3. 04
104-C
Fjords and Mountains / Foerde und Sogndal
24. 7. – 12. 8.
17 – 21
3. 8. – 14. 8.
Englisch
Reise + Vers. + TG
Sportl. und warme Kleidung + Sommerkleidung
31. 3. 04
DEZEMBER 2003
104-F
Tromoya Camp 2004 / Arendal
31. 7. – 14. 8.
17 – 21
24. 7. – 31. 7.
Englisch
Reise + Vers. + TG
Sportl. und warme Kleidung + Sommerkleidung
31. 3. 04
104-G
Tyrifjord Camp 2004 / Ringerike
25. 7. – 31. 7.
17 – 21
1. 8. – 15. 8.
Englisch
Reise + Vers. + TG
Sportl. und warme Kleidung + Sommerkleidung
31. 3. 04
104-K
Lakes, Forests and Mountains 2004 / Skarnes
26. 7. – 18. 8.
17 – 21
12. 7. – 25. 7.
Englisch
Reise + Vers. + TG
Sportl. und warme Kleidung + Sommerkleidung
31. 3. 04
105-England/Irland
Lions Intl. Y. C. 2004 / Millfield School, Somerset
27. 7. – 16. 8.
18 – 21
Englisch
Reise + Vers. + TG
keine
28. 2. 04
105
Discover Ireland / Dublin
10. 7. – 17. 7.
17 – 21
2 Wochen vor Camp
Englisch
Reise + Vers. + TG
Schwimmen, Fußball
29. 2. 04
106-Dänemark
Intl. Y. C. 2004 / A Korsoer / Korsoer
17. 7. – 31. 7.
17 – 21
10. 7. – 17. 7.
Englisch
Reise + Vers. + TG
Bewerb. werden nur in Druckschrift akzeptiert
31. 3. 04
106
Intl. Y. C. 2004 / C-1 / Kolding
17. 7. – 31. 7.
17 – 21
10. 7. – 17. 7.
Englisch
Reise + Vers. + TG
Bewerb. werden nur in Druckschrift akzeptiert
31. 3. 04
106
Intl. Y. C. 2004 / C-2 / Glamsbjerg
17. 7. – 31. 7.
17 – 21
10. 7. – 17. 7.
Englisch
Reise + Vers. + TG
Bewerb. werden nur in Druckschrift akzeptiert
31. 3. 04
106
Intl. Y. C. 2004 / D Jaegerspris / Jaegerspris
17. 7. – 31. 7.
17 – 21
10. 7. – 17. 7.
Englisch
Reise + Vers. + TG
Bewerb. werden nur in Druckschrift akzeptiert
31. 3. 04
106
Intl. Y. C. 2004 / B Struer / Struer
17. 7. – 31. 7.
17 – 21
10. 7. – 17. 7.
Englisch
Reise + Vers. + TG
Bewerb. werden nur in Druckschrift akzeptiert
31. 3. 04
107-A/Finnland
Summer Strand Lions Youth Camp / Ort unbekannt
19. 7. – 25. 7.
17 – 21
2 Wochen nach Camp
Englisch
Reise + Vers. + TG
keine
31. 3. 04
107-E
Lake and Forest Lions Y. C. / Ort unbekannt
24. 7. – 1. 8.
17 – 21
2 Wochen vor Camp
Englisch
Reise + Vers. + TG
keine
31. 3. 04
107-G
Joutsa Lions Youth Camp / Joutsa
30. 7. – 8. 8.
17 – 21
2 Wochen vor Camp
Englisch
Reise + Vers. + TG
keine
31. 3. 04
107-N
Evo Lions Youth Camp / Evo
24. 7. – 12. 8.
17 – 21
2 Wochen vor Camp
Englisch
Reise + Vers. + TG
keine
31. 3. 04
107-O
Nature and Experience Lions Y. C. / Ort unbekannt
31. 7. – 10. 8.
17 – 21
2 Wochen vor Camp
Englisch
Reise + Vers. + TG
keine
31. 3. 04
108-Italien
Youth Camp „Trinacria 2004“ / Sizilien
20. 6. – 7. 7.
18 – 21
1 Woche vor Camp
Englisch
150,- €, Reise + Vers. + TG
Gute Gesundheit
29. 2. 04
108
Campo Italia 2004 / Mittel-Italien
16. 7. – 2. 8.
17 – 21
1 Woche vor Camp
Englisch
Reise + Vers. + TG
keine
29. 2. 04
108
Campo Italia – Handicapped Y. C.
„La Prateria“ 2004 / Nordwest-Italien
21. 6. – 2. 7.
18 – 28
Englisch
Reise + Vers. + TG
nur Körperbehinderte + Begleitperson
29. 2. 04
108
Alps and the Sea 2004 / Nordwest-Italien
108
„Azzurro 2004“ / Mittel-Italien
108
Youth Camp „Vesuvio 2004“ / Kalabrien
10. 7. – 24. 7.
17 – 21
6. 7. –13. 7.
Englisch
Reise + Vers. + TG
Gesundheits-Attest erforderlich
29. 2. 04
108
Youth Camp „Amicitia 2004“ / Sardinien
10. 7. – 24. 7.
18 – 21
3. 7. –10. 7.
Englisch
Reise + Vers. + TG
Gute Gesundheit, Schwimmen, Programm
u. a.: 1 Woche Rom, 1 Woche bei Perugia
29. 2. 04
108
Youth Camp „Toscana 2004“ / Toskana
10. 7. – 22. 7.
17 – 22
1 bis 2 Wochen vor Camp
Engl./Ital.
Reise + Vers. + TG
Gute Gesundheit, Programm, u. a. Ital.-Kurs
29. 2. 04
108
Youth Camp „Apulia 2004“ / Apulien
10. 7. – 18. 7.
17 – 21
vor und nach Camp
Englisch
Reise + Vers. + TG
keine
29. 2. 04
108
Lorenzo Baldoni 2004 / Norditalien
10. 7. – 24. 7.
17 – 19
1 Woche vor Camp
Englisch
Reise + Vers. + TG
keine
29. 2. 04
108
Youth Camp „San Carlo 2004“ / Modena
17. 7. – 25. 7.
17 – 21
2 Wochen vor Camp
Englisch
Reise + Vers. + TG
Camp-Thema: „Unsere Kultur“
Interesse an Kunst und Kultur
29. 2. 04
3. 7. – 18. 7.
17 – 21
1 Woche nach Camp
Englisch
Reise + Vers. + TG
keine
29. 2. 04
17. 7. – 25. 7.
18 – 21
2 Wochen vor Camp
Englisch
Reise + Vers. + TG
Gute Gesundheit, Programm u. a.:
Möglichkeit zum Reiten
29. 2. 04
JUGENDAUSTAUSCH
64
Liste der Internationalen Jugendlager in Europa und Übersee 2004
Lagername / Ort
Zeit
108
Youth Camp „Cascina Arcobaleno 2004“ / Norditalien
10. 7. – 24. 7.
108
Youth Camp „Valtellina 2004“ / Bormio
13. 7. – 18. 7.
108
Youth Camp „Castellaro 2004“ / Norditalien
14. 7. – 24. 7.
108
Alpe-Adria 2004 / Duino
110-Niederlande
Green Yard Holland / verschiedene Orte
112-Belgien
Y. C. „Brussels Heart of Europe“ / Brüssel
Alter
Familien-Aufenthalt
Lagersprache
Kosten (TG = Taschengeld)
Besondere Bedingungen
Anmeldeschluss
17 – 21
1 Woche vor/nach Camp
Englisch
Reise + Vers. + TG
Camp-Thema: Wasser trennt und verbindet uns
17 – 21
1 Woche vor/nach Camp
Englisch
Reise + Vers. + TG
keine
29. 2. 04
17 – 21
1 Woche vor Camp
Englisch
200,- €, Reise + Vers. + TG
keine
29. 2. 04
17. 7. – 11. 8.
17 – 21
1 Woche vor Camp
Engl./Ital.
200,- €, Reise + Vers. + TG
Programm u. a. Italienischkurs
29. 2. 04
20. 7. – 31. 7.
17 – 21
10 Tage vor Camp
Englisch
Reise + Vers. + TG
keine
31. 3. 04
17. 7. – 31. 7.
18 – 22
1 Woche vor/nach Camp
Englisch
Reise + Vers. + TG
keine
31. 3. 04
28. 2. 04
29. 2. 04
114-M-Österreich
Sound of Music 2004 / Wien/Linz/Salzburg
24. 7. – 18. 8.
17 – 22
1 Woche vor Camp
Englisch
Reise + Vers. + TG
Chorsingen
114-W
„Discover Carinthia“ / unbekannt
11. 7. – 24. 7.
17 – 21
1 Woche vor/nach Camp
Englisch
Reise + Vers. + TG
Wandern, Rafting, körperl. Fitness erforderl.
17. 5. 04
114-O
Wien und Umgebung / Wien
17. 7. – 31. 7.
17 – 21
1 Woche vor Camp
Englisch
Reise + Vers. + TG
Nichtraucher, kein Alkohol, körperl. Fitness
31. 3. 04
114-W
Discover the Tyrolean Mountains / Tirol
11. 7. – 24. 7.
17 – 21
1 Woche vor/nach Camp
Englisch
Reise + Vers. + TG
Körperliche Fitness
31. 3. 04
115-Portugal
Intl. Youth Camp Algarve 2004 / Quinta do Marim
17. 7. – 31. 7.
17 – 21
1 Woche vor Camp
Englisch
Reise + Vers. + TG
keine
117-Griechenland/
Zypern
Lions Intl. Youth Camp „Nikos Michael“
Ayia Napa, Famagusta
18. 7. – 22. 7.
14 – 16
Engl./Griech.
Reise + Vers. + TG
31. 3. 04
31. 3. 04
118-E/Türkei
Istanbul Bosphorus YE Camp / Istanbul
12. 7. – 25. 7.
17 – 23
9 Tage vor Camp
Englisch
100,- €, Reise + Vers. + TG
Nichtraucher, keine Vegetarier
11. 4. 04
118-K
Bursa Sea and Culture Camp / Bursa
18. 7. – 25. 7.
16 – 20
2 Wochen vor Camp
Englisch
Reise + Vers. + TG
Interesse an Kunst und Geschichte,
Nichtraucher, keine Diätküche
11. 4. 04
118-R
Aegean Turkish Culture Camp
Denizli, Nähe Pamukkale
18. 7. – 29. 7.
17 – 19
15 Tage vor Camp
Englisch
Reise + Vers. + TG
sehr gute Gesundheit
31. 3. 04
118-T
21st Intl. Youth Camp 2004 Istanbul / Istanbul
12. 7. – 16. 7.
17 – 22
17. 7. – 25. 7.
Englisch
150,- US-$, Reise + Vers. + TG
Nichtraucher
11. 5. 04
118-U
Camp Ankara / Ankara
13. 7. – 26. 7.
17 – 21
10 Tage vor Camp
Englisch
Reise + Vers. + TG
keine
15. 4. 04
120-Estland
Intl. Lions Y. C. Saaremaa-Estonia 2004 / Insel Saaremaa
15. 7. – 11. 7.
16 – 20
1 Woche vor Camp
Englisch
100,- US-$, Reise + Vers. + TG
keine
31. 3. 04
122-Slowakei
5. Lions Intl. Y. C. „Suncamp Piestany 2004“ / Piestany
10. 7. – 24. 7.
16 – 21
1 Woche vor Camp
Englisch
Reise + Vers. + TG
126-Kroatien
Intl. Youth Camp 2004 / Adria
15. 7. – 16. 7.
18 – 22
10 Tage vor Camp
Englisch
Reise + Vers. + TG
128-Israel
Traveling Y. C. Discover Israel / versch. Orte
13. 7. – 24. 7.
17 – 21
5 Tage vor Camp
Englisch
Reise + Vers. + TG
30. 4. 04
129-Slowenien
7. Intl. Y. C. Zrece 2004 / Zrece
16. 7. – 25. 7.
17 – 21
1 Woche vor Camp
Englisch
Reise + Vers. + TG
31. 3. 04
201-Australien
Lions Intl. Youth Camp Kanga / Queensland
24. 7. – 1. 8.
16 – 21
bis zu 4 Wochen
Englisch
280,- US-$, Reise + Vers. + TG
Nur in Verbindung mit Gruppenreise
14. 4. 04
300-Taiwan
2004 Taipei Intl. Y. C. / Taipei
11. 8. – 14. 8.
15 – 21
3 Tage inkl. Gesamtzeit
Chin./Engl.
Reise + Vers. + TG
keine
15. 5. 04
Engl./Franz./Arab.
150,- US-$, Reise + Vers. + TG
keine
11. 5. 04
Engl.
Reise + Vers. + TG
keine
31. 3. 04
31. 3. 04
Nichtraucher, kein Alkohol, körperl. Fitness, Schwimmen
31. 3. 04
351-Libanon
Y. C. Lebanon-Jordan 2004 / Libanon-Jordanien
11. 7. – 19. 7.
18 – 28
354-Korea
2004 Lions International YC / Seoul
23. 7. – 18. 8.
17 – 23
0-2 Argentinien
Camp „Cataratas del Iguazu“ / unbekannt
19. 7. – 30. 7.
17 – 21
2 Wochen vor Camp
Spanisch
100,- US-$, Reise + Vers. + TG
keine
30. 4. 04
B-6-Mexiko
„Verano Del 2004“ / versch. Orte / Rundreise
14. 7. – 31. 7.
16 – 19
2 Wochen vor/nach Camp
Engl./Span.
250,- US-$, Reise + Vers. + TG
keine
31. 3. 04
1 Woche nach Camp
65
202-Neuseeland
Intl. Y. C. New Zealand / Okataina Outdoor Recr. Centre 27. 12. – 16. 1.
17 – 20
vor/nach Camp
Englisch
500,- NZ-$, Reise + Vers. + TG
keine
30. 10. 03
37-Alberta/Kanada
Lions Youth Leadership Camp / Waterton
25. 7. – 30. 7.
16 – 20
2 Wochen vor/nach Camp
Englisch
300,- US-$, Reise + Vers. + TG
gute Gesundheit, Fitness
31. 3. 04
A-15-Ontario/Kanada PID Bruce Murray Intl. Y. C. / SW-Ontario
17. 7. – 24. 7.
16 – 18
2 Wo. vor/1 Wo. nach Camp
Englisch
Reise + Vers. + TG
Schwimmen, Kanu fahren
15. 1. 04
A-9-Ontario/Kanada
Charlie Shaw Lions Intl. Youth Camp / Goderich
18. 7. – 25. 7.
17 – 21
2 Wo. vor/1 Wo. nach Camp
Englisch
100,- US-$, Reise + Vers. + TG
keine
31. 3. 04
5-Saskatchewan
Lions Camp Pride 2004 / Fort Qu’Appelle
14. 7. – 10. 7.
15 – 17
3 Wochen vor/nach Camp
Englisch
200,- US-$, Reise + Vers. + TG
keine
30. 3. 04
50-Hawaii/USA
Hawaii Lions Intl. Youth Camp / vier Inseln
18. 7. – 16. 8.
16 – 19
1 Woche vor Camp
Englisch
700,- US-$, Reise + Vers. + TG
Gebühren inkl. Flugkosten zwischen den Inseln
31. 3. 04
31-North Carolina/
USA
Mountains to the Sea Camp /
versch. Orte in Zentral- und Ost-N. C.
14. 7. – 11. 8.
17 – 21
2 Wochen vor Camp
Englisch
Reise + Vers. + TG
Camping
11. 3. 04
27-Wisconsin/USA
Camp Vista – One Camp –
One Week – One World / Dundee
18. 7. – 25. 7.
17 – 21
3 Wo. vor/1 Wo. nach Camp
Englisch
Reise + Vers. + TG
Medizinische Erfordernisse müssen
in der Bewerbung angegeben werden
15. 5. 04
4-Kalifornien/USA
Intl. Youth Camp 2004 / Ort unbekannt
25. 7. – 31. 7.
17 – 21
10. 7. – 25. 7./31. 7. – 14. 8.
Englisch
250,- US-$, Reise + Vers. + TG
Anreise 10. 7, Abreise 14. 8.
31. 3. 04
5M-Minnesota/USA
Camp Spicer / versch. Orte
24. 7. – 31. 7.
16 – 18
3 Wo. vor/1 Wo. nach Camp
Englisch
Reise + Vers. + TG
Nichtraucher, kein Alkohol
15. 3. 04
JUGENDAUSTAUSCH
DEZEMBER 2003
Distrikt
Zu senden an:
Bitte mit Schreibmaschine
oder in Blockschrift komplett
ausfüllen
HILFSWERK der DEUTSCHEN LIONS e.V.
Ressort JUGEND
Bleichstr. 3
Sprechzeiten:
Montags und Mittwochs
9.00 bis 12.00 Uhr
Tel. : 0611 - 99 154 - 90
Fax : 0611 - 99 154 - 83
65183 Wiesbaden
VORANMELDUNG für Lagerbesuch oder Einzelaustausch 2004
-
nur auf Gegenseitigkeit
Anmeldung nach Eingang ab 15.12.2003
Eltern
Name, Vorname
______________________________________________
Strasse, Haus-Nr.______________________________________________
PLZ, Wohnort
Club / District
Tel.-Nr.
____________________
______________________________________________
Bewerber(in)
Name, Vorname
______________________________________________
Schüler(in)
Student(in)
Beruf
____________________
Fax-Nr.
____________________
e-mail
____________________
geb. am
____________________
_______________________________________
Anmeldung für
Jugendlager
______________________________________________ in
________________________________
- alternativ
______________________________________________ in
________________________________
oder
Einzelaustausch
Familienunterbringung
Austauschländer :
(Europa : ca. 3 Wochen, Übersee : 4-6 Wochen)
Europa : Frankreich, Finnland, Griechenland
Übersee : USA, Mexiko
Land
_____________________________________
__________________________________
gewünschte Aufenthaltsdauer
______________________________
alternativ
Wochen
Eine Teilnahme am Jugendaustausch (Lager/Einzel-JA) ist in folgendem Zeitraum möglich_______________________
(Bitte Ferien angeben)
Bewerber(in) hat bereits am Jugendaustausch teilgenommen
- wenn ja, wann
_____________________________________
Ja____
wohin
Gegenbesuch für die letzte Teilnahme ist erfolgt am__________________ Name
Nein____
_____________________________________
___________________________________
========================================================================================
===
Aufnahmeerklärung
Da der Lions Jugendaustausch auf Gegenseitigkeit beruht, erkläre ich mich hiermit bereit, im Zeitraum Juni bis August 2004 oder
2005 bzw. im Dezember/Januar 2004/05 für mindestens 2-3 Wochen einen Jugendlichen aufzunehmen.
Junge
Mädchen
gewünschtes Herkunftsland
im Alter von ca. _______ Jahren für ______ Wochen in der Zeit von _______ bis _______
________________________________
alternativ
_________________________________
Aufnahme (ohne vorherigen Austausch meines Kindes) erfolgte bereits am _____________ Name ________________________
Ich nehme einen ausländischen Jugendlichen auch ohne Austausch meines Kindes auf.
Datum : ______________________
Ja
Unterschrift : _________________________________________
Nein
In Schleswig-Holstein haben sich jetzt
auch Partner für eine effektivere Verbreitung
von Klasse2000 zusammengeschlossen
(siehe auch Seite 26)
Bündnis für
Klaro steht
Am 29. Oktober 2003 haben die Landesstelle gegen die
Suchtgefahren in Schleswig-Holstein e. V. (LSSH), die Koordinationsstelle schulische Suchtvorbeugung des IQSH*
(KOSS), die Lions Clubs in Schleswig-Holstein (Distrikt
111-N) und der Verein Klasse2000 e. V. (Nürnberg) in Kiel
ein Bündnis für gesunde Kinder in den Grundschulen
geschlossen. Damit ist der Distrikt 111-N der Dritte im
Gesamt-Distrikt, der mit dem Verein Klasse2000 und den
jeweiligen Ministerien in Schleswig-Holstein eine Koordination eingegangen ist.
Ziel des Bündnisses ist die möglichst weite Verbreitung
des Programms Klasse2000 in
Schleswig-Holstein.
Klasse2000 ist das bundesweit
größte Unterrichtsprogramm zur
Gesundheitsförderung und Suchtvorbeugung in der Grundschule,
das seit 1991 durchgeführt wird.
Insgesamt wurden inzwischen
mehr als 200 000 Kinder erreicht.
Die Lions in Schleswig-Holstein
arbeiten seit 1997/1998 mit
diesem Programm. Im Schuljahr
2002/2003 nahmen schon 226
Klassen mit mehr als 5000 Kindern an Klasse2000 teil. Für das
kommende Unterrichtsjahr liegt die Zielsetzung bei
300 Klassen.
Grundgedanke von Klasse2000 ist es, dass Gesundheitsförderung über reine Wissensvermittlung hinausgeht. Im
Vordergrund sollten die Förderung von Lebenskompetenzen
und die Stärkung der Persönlichkeit der Kinder liegen. Starke
Kinder brauchen keine Drogen und können Konflikte ohne
Gewalt lösen.
Lions wissen es längst: Klasse2000 begleitet Kinder von
der ersten bis zur vierten Klasse und wirkt dadurch frühzeitig
und kontinuierlich.
Klasse2000 wird ausschließlich über Spenden finanziert.
Jede Klasse benötigt einen Paten, der pro Schuljahr derzeit
260 Euro spendet. Als Paten engagieren sich vor allem Lions
Clubs, Eltern, Privatpersonen und Firmen.
Mit dem Bündnis, das für weitere Partner offen ist, wollen
die vier Organisationen ihre Kräfte bündeln. Absicht ist es,
möglichst viele Lehrer, Eltern und Paten zu gewinnen, die
das Projekt unterstützen.
Weitere Informationen erteilt der Kabinetts-Beauftragte für
Klasse2000 Schleswig-Holstein, LF Hans-Joachim Neelen.
E-Mail: [email protected].
S. M. P.
WINTERMÄRCHEN
IN NORWEGEN
Die schönste Seereise der Welt
Von Bergen nach Kirkenes und zurück
nach Trondheim mit MS Midnatsol
29. Februar bis 10. März 2004
Eingeschlossene Leistungen:
● Linienflug mit SAS inkl. Flughafensteuern
● Transfers in Bergen und Trondheim
● Stadtrundfahrten in Bergen und Trondheim
● Schiffsrundreise in der gebuchten Kategorie mit MS Midnatsol
(Neubau 2003)
● Vollpension an Bord
● 1 x Mittagessen in Trondheim
● Reiseinformationsmaterial
● Reisebegleitung bei Erreichen der Mindestteilnehmerzahl
von 25 Personen
Seniorenermäßigung in Höhe von € 139,- pro Person für Teilnehmer,
die vor dem 29.02.1937 geboren sind!
Preis:
Belegung Doppelkabine
pro Person ab
€ 1.965,-
Wir haben ein HERZ für Alleinreisende! Viele Kabinen ohne Aufpreis!
Fordern Sie die ausführlichen Reiseprospekte bei uns an!
Information & Buchung in Ihrem Hapag-Lloyd
Reisebüro in 45127 Essen: Am Handelshof 1
Tel.: (0201) 20 63-245, Fax: (0201) 20 63-270
E-Mail: [email protected]
Hapag-Lloyd Reisebüro in Essen ist offizielles Reisebüro des Gesamt-Districts 111 - Deutschland
*IQSH = Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holsteins im
Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes
Schleswig-Holstein.
DEZEMBER 2003
67
Wir suchen Akademiker,
die
werden wollen.
✃
✘ Promotion nebenberuflich möglich
✘ Doktorvater und deutsche Fakultät
für Ihre Promotion sicher gefunden
✘ Alle Hilfen 100% legal
Jetzt ausfüllen und Infos anfordern: Fax 0 22 04-8 52 88 (oder per Post)
Name
Straße
PLZ/Ort
jetziger Abschluß/Fachrichtung
LION
Institut für Wissenschaftsberatung Dr. Frank Grätz
Braunsberger Feld 12 · 51429 Berg.-Gladbach
Melton College
York
Lerne Englisch in England
Beruf 2003/2004 Ausbildung für junge Leute
• Kurse mit Abschlussprüfungen der Universität Cambridge
und Eintrittsprüfungen des IELTS – Literatur und Landeskunde
• Wöchentlicher Einstieg, kurz- oder langzeitliche Kurse
• Unterbringung als einziger deutscher Gast
in einer englischen Familie
Ostern 2004 Intensivkurse für Studenten und Oberstufenschüler
• 2 Wochen ab 2. April
• Ganztagsunterricht, abwechslungsreicher Stundenplan,
Abiturvorbereitung, Bildungsausflüge, Sport, Betreuung
• Empfang: Manchester Flughafen, Begleitung nach York
Das Sonderthema in unserer April-Ausgabe 2004 beschäftigt
sich mit dem Thema „Tourismus in Deutschland“.
Lionsfreunde, eine reisefreudige, kulturinteressierte Zielgruppe.
Platzieren Sie hier gezielt Ihre Anzeige.
Gold-Kurs 2004 Mindestalter 50 Jahre
• 2 Wochen ab 17. Mai, 5. Juli, 11. Oktober
• Neben Englischunterricht und Collegeprogramm
• Rundgänge, Besichtigungen und Ausflüge
• Unterkunft in englischen Familien oder im Hotel
Wir beraten Sie gerne. Schürmann + Klagges, Anzeigenabteilung
(Lion) Dir. Finn Hjort, Melton College, 137 Holgate Road, York
GB Y024 4DH, Tel: 0044 1904 622250 Fax: 0044 1904 629233
Website: //www.melton-college.co.uk E-Mail: EFLmelton-college.co.uk
• Vom British Council staatlich anerkannt
Ihre Ansprechpartner:
Vera Ender, Telefon (02 34) 92 14-141,
Monika Sojka, Telefon (02 34) 92 14-111
„ FÜRSTLICHES WOHNEN IM ALTER“
Für ein persönliches
Beratungsgespräch
stehen wir Ihnen gerne
zur Verfügung.
Bitte fordern Sie
unsere anspruchsvolle
Informationsbroschüre an.
Telefon (0941) 5864-0
❖
Senioren-Residenz
Emmeramsplatz 7 · 93047 Regensburg
S
R
R
1999
REGENSBURG
Schloß Thurn undTaxis
[email protected]
BETREUTES WOHNEN • WOHNPFLEGE • WOHNEN MIT BEHÜTENDEM CHARAKTER
68
DEZEMBER 2003
AUS DEM DISTRIKT 111-FON
Europa: Jugend begeistern!
Schwerpunkt des Deutschen Lions-Jugend-Forums, das 2004 im Distrikt 111-FON stattfindet
Kaum hat das 15. Jugend-Forum
2003 in Altenburg und Leipzig mit
einer eindrucksvollen Schlussveranstaltung seinen erfolgreichen Abschluss gefunden (DER Lion, Heft
November 2003), sind die Planungen für das kommende Jahr schon
in vollem Gange.
Die Entscheidung zum Veranstaltungsort für dieses großartige
Projekt im Hilfswerk der Deutschen
Lions ist bereits im Frühjahr getroffen worden. Die Evang.-luth. Volkshochschule Hesselberg in Mittelfranken/Bayern wird das 16. JugendForum vom 25. Juli bis 13. August
2004 beherbergen und Projektpartner sein.
Projektorientiert
werden
in
Workshops und Gruppenarbeiten,
durch Teilnahme an Vorträgen und
Exkursionen (u. a. in die Metropole München), landeskundlichen
Unterweisungen, Besichtigungen
von Industrie-Unternehmen sowie
wirtschaftlichen und behördlichen
Institutionen die Ergebnisse zusam-
Moderne Tagungsstätte
DEZEMBER 2003
Voraussichtlich werden etwa 25
Interessenten aufgenommen. Schon
aus dieser Limitierung ergibt sich,
dass je Land nicht mehr als zwei
oder drei Teilnehmer zugelassen
werden können. Das Forum ist für
die Teilnehmer kostenfrei.
Als satzungsgemäßes Projekt des
HDL ist es in dessen Haushalt
budgetiert. Allerdings: Ganz ohne
Sponsoren lässt es sich daraus nicht
finanzieren.
Der Distrikt-Beauftragte 111FON, Lionsfreund Helmut Lang
vom LC Gunzenhausen, und die
im Einzugsbereich liegenden Clubs
unterstützen daher HDL-Ressortleiter PDG Alexander Rist mit Rat,
Tat und guten Kontakten.
Die VHS Hesselberg ist ein vielseitiges Bildungszentrum und eine
moderne Tagungsstätte mit einem
breiten Kursangebot. Ihr bildungspolitischer Ansatz, „Brücken bauen
zwischen Tradition und Innovation,
zwischen Stadt und Land“, korrespondiert in hervorragender Weise
mit den Zielen von Lions Clubs
International, den Geist gegenseitiger Verständigung unter den Völkern der Welt zu wecken und zu
erhalten.
Das Deutsche Lions-JugendForum, das unter dem Motto
„Freunde gewinnen in Europa“
steht, richtet sich an Jugendliche
und junge Erwachsene im Alter
zwischen 18 und 24 Jahren in allen
Nationen Europas. Das Forum ist
als „Sommer-Seminar“ konzipiert
und eine ergebnisorientierte Veranstaltung. Spaß und Freizeit haben
ihren Anteil, aber keine vorrangige
Bedeutung.
che ist Deutsch. Sie zu beherrschen
ist daher Teilnahmebedingung.
Die Volkshochschule Hesselberg: In dem
vielseitigen Tagungszentrum werden die
Teilnehmer des Lions-Jugend-Forums 2004
untergebracht.
mengetragen und auch ein umfassendes Bild des Gastlandes
Deutschland vermittelt.
Den thematischen Schwerpunkt
wird der europäische Integrationsprozess bilden. Die Seminarspra-
Die Idee des Lions-Jugend-Forums ist so überzeugend, dass auch
eine Reihe Förderer aus der Region
(Sparkassen, Industrie- und Dienstleistungs-Unternehmen) dafür gewonnen werden konnten. Sie passt
auch genau in unsere Zeit, nicht
zuletzt im Hinblick auf die weiter
voranschreitende europäische Integration, die in den kommenden Jahren besondere Herausforderungen
bereithalten wird.
Das Jugend-Forum 2004 verspricht spannend zu werden.
Helmut L A N G
69
Personalien
Wir begrüßen bei Lions oder in neuen
Lions Clubs im GD 111-Deutschland
LC Berlin-Hohenschönhausen
André Graff
LC Berlin-Pariser Platz
Carmen Krickau
LC Berlin-Potsdamer Platz
Mario Kahle
LC Flensburg-Schiffbrücke
Jan-Kai Jensen
Ronald Kemter
Hans Köster
LC Freiberg
Jürgen Heitzmann
LC Berlin-Sophie Charlotte
Doris Grabe
Cordula Kutzler
Alexandra Schiller
LC Freibrug/Br.
Nils Goldschmidt
Michael M. Wolpert
LC Berlin-von Humboldt
Jürgen Trapp
LC Geislingen/Steige
Martin Geisel
LC Aachen-Aquisgranum
Christoph Kneip
LC Böhmetal Soltau
Frederick F. Philipps
Volker Wrigge
LC Groß-Umstadt
Eric Breunig
Johannes Spiess
LC Achern
Wolf Schrader
LC Bruchsal-Schloß
Clemens Homburg
LC Halberstadt
Bejamin Geller
LC Augsburg-Elisa Holl
Manfred Ketterle
Helmut Mühleisen
Marion Spacil
LC Darmstadt-Louise Büchner
Ksenija Auksutat
Dorothea Germann
Margit Juraszyk
Anja Lampert
LC Hamburg-Hammaburg
Claus-Dieter Wulf
LC Döbeln
Veit Lindner
LC Hamburg-Uhlenhorst
Klaus D. Thiedig
Heinz Joachim Vorstheim
LC Aachen
Thomas Kirschkamp
LC Bad Arolsen ChristianDaniel-Rauch
Rolf Kaufmann
LC Bad Dürkheim
Peter Sebastian
LC Duisburg-Hamborn
Iris Herrmann
LC Bad Neuenahr
Wolfgang Gies
Andrea Stenzel
LC Düsseldorf-Hofgarten
Richard Offergelt
LC Bad Wörishofen-Mindelheim
Hans Ludwig Rau
LC Baden-Baden Lichtentaler
Allee
Martin Kern
LC Balingen
Wolfgang Ehni
Francois Fastner
LC Bayreuth-Kulmbach
Matthias Keidel
Günter Ziegler
LC Bergkamen
Markus Masuth
LC Berlin-Cosmopolitan
Frank Keidel
70
LC Echterdingen-Graf Zeppelin
Andrea Brechtenbreiter
LC Hamburg-Harburger
Altstadt
Fritz G. Martens
LC Heidelberg
Veit Probst
LC Hildesheim
Matthias Almstedt
LC Eisfeld
Ingemar Jacobsson
LC Hirsau
Michael Kenter
Karl Lenhardt
Günter Riemer
LC Erlangen
Hartmut Bobzin
Fred Krueger
LC Hofheim am Taunus
Kurt Soucek
LC Euskirchen-Veybach
Hubertus Frieling
LC Hohenlohe-Künzelsau
Walter Beez
LC Feudenstadt
Georg Grötzniger
LC Horb-Sulz
Peter Schühle
LC Flensburg-Alexandra
Ursula Firthejm
Heidemarie Krause-Langenheim
Ursula Remmer
Sigrid Vollers
LC Husum-Uthlande
Isolde Brendler
LC Karlsruhe-Baden
Christoph Werst
LC Kehl/Hanauerland
Thorsten Afflerbach
LC Kiel
Hans-Joachim Sachau
LC Kiel-Oben
Kerstin Reimer
Axel Reimer
LC Kiel-Siebzig
Christian Gräff
LC Köln-Albertus Magnus
Christopher Kühl
LC Köln-Constantinus
Jürgen Heinze
Horst Jarre
Michael Kobold
LC Köln-Theophanu
Renate Delfs
Bettina Doren
Volker Heck
LC Köln-Vitellius
Siegfried H. Streitz
LC Königs Wusterhausen
Jürgen Faissi
René Stephan
LC Lauf an der Pegnitz
Hüseyin Cakir
Michael Spitzbart
LC Lüdenscheid-Medardus
Hans Günter Lokowand
LC Lutherstadt Wittenberg
Lothar Lürken
Friedhelm Röse
LC Lütjenburg
Jörg Wilhelmi
LC Main-Spessar Obernburg
Stefan Bauer
Ralf Dutsmann
Edwin Hubert
LC Mainburg-Hallertau
Thomas Üffink
LC Isernhagen-Burgwedel
Peter Koch
DEZEMBER 2003
Mit Berichten aus den deutschen Lions Clubs Rüsselsheim, Alfeld
Toleranz, Integration,
Verständigung
Förderung der Integration
ausländischer Kinder bei gleichzeitiger Beibehaltung ihrer
kulturellen und individuellen
Identität – das ist das Ziel des
Projektes „Toleranz, Integration
und Völkerverständigung“, das
der LC Rüsselsheim sich auf seine
Fahne geschrieben hat. „Um den
sozialen Frieden in Deutschland
dauerhaft zu sichern und die
drohende Entwicklung einer
Parallelgesellschaft zu verhindern,
muss ein aktiver und zukunftsorientierter Dialog stattfinden“,
begründet Projektleiter LF Dr.
Kamal Eslam das Engagement.
Grundvoraussetzung der
Integration ist zweifellos die
Kenntnis der deutschen Sprache.
Hier wird der Lions Club ansetzen
und seine vorhandenen, erfolgreichen Programme gezielt den
Bedürfnissen von Ausländern
anpassen. Vorrangige Aufgabe
wird dabei sein, das Erlernen der
deutschen Sprache bereits im
Vorschulalter zu fördern.
Das Lions-Quest-Programm
wird um das Thema Integration
erweitert. Gesucht wird der
Dialog mit ausländischen Kulturund Sportvereinen, vorgesehen
sind zudem Besuche der ausländischen Kulturstätten wie etwa
Moscheen. „Wir werden einen
Beauftragten für Ausländerangelegenheiten benennen und eng mit
den Ausländerbeauftragten der
Kommunen, der Länder und des
Bundes zusammenarbeiten“,
erklärt Dr. Kamal Eslam.
Unterstützt wird der Lions Club
von Institutionen, die unmittelbar
mit dem Thema der Integration
von Ausländern befasst sind.
Dazu gehören die Opel AG, die
Fachhochschule Wiesbaden, die
Volkshochschule Rüsselsheim,
städtische Einrichtungen,
Polizei, Landratsamt, ausländische Kulturvereine und
Kirchen. Eine erste gemeinsame
Sitzung, an der Lehrer, Vertreter
der Kirchen und der Kulturvereine, Polizisten sowie die
Beauftragten für Lions-Quest
teilnahmen, fand bereits am
26. November 2003 statt.
B. S.
DEZEMBER 2003
Lions leisten Hilfe im
ehemaligen Ostpreußen
Für die letzte Augustwoche hatte der
LC Alfeld seine alljährliche Russland-Activity
geplant. Seit 24 Jahren fährt er mit Hilfsgütern
gen Osten, zum ersten Mal 1979 nach Polen.
Seit sechs Jahren führen die Alfelder die
Osteuropa-Activity zusammen mit ihrem
Jumelageclub aus Assen in den Niederlanden
durch. Seit 1993 fahren die Lions jedes Jahr in
ein Dorf, das früher Trempen (heute Novostrojevo) hieß – in dem ca. 600 Menschen leben.
Die meisten von ihnen sind dort ohne Arbeitsstelle. Die einzige Institution im Ort, die noch
halbwegs funktioniert und den eigentlichen
sozialen Mittelpunkt darstellt, ist die Schule.
Dort haben die Alfelder Lions 1994 neun
Holzbearbeitungsmaschinen aufgestellt, die
nach drei Jahren in Betrieb genommen
werden konnten. Auf diese Weise hat der
Lions Club wesentlich dazu beigetragen, dass
sich die Verhältnisse an der Trempener Schule
verbessert haben.
Besonders große Freude hat dieses Jahr ein
gebrauchter VW-Bus (Foto) ausgelöst, den wir
mitbrachten, und der die Abgeschiedenheit
des Dorfs in Zukunft etwas aufbrechen wird.
Ziel der Activity waren neben der Trempener
Schule zwei weitere Schulen in der Nachbarschaft und ein Kinderheim mit geistig
Behinderten in Krilovo (Foto oben).
Dieses Mal ist es gelungen, für die Zukunft
in Trempen eine Kleiderkammer zu organisieren, bis im kommenden Jahr durch einen
erneuten Hilfstransport neuer Nachschub
kommt.
Neben Kleidung hat der Club in diesem Jahr
40 Krankenhausbetten für ein Hospital in
Königsberg, Dachpappe für das Schuldach,
Fensterglas, Farben, Fahrräder, Radiatoren,
Tischtennisplatten, 5 t Schulhefte
und Zeichenblocks u. a. m. mitgenommen. Der Materialwert
entspricht etwa 55 000 Euro.
Darüber hinaus wurden in
Königsberg Lebensmittel für
12 000 Euro gekauft und vor Ort
150 Pakete in mitgebrachten
Wellpappkartons gepackt, die an
kinderreiche Familien und alte
Menschen verteilt wurden. Es
besteht die feste Absicht, die Hilfe
in Trempen und Umgebung
fortzusetzen, nach dem Motto: „der
Hilfe muss die Treue folgen“. S. W.
71
Mit Berichten aus den deutschen Lions Clubs
Kamen-Westfalen, Wolfsburg-New Generation,
Wörth-Kandel, Bremerhaven, Niederrhein, Hannover
Großer Erfolg beim 2. Büchermarkt
Die Lokalpresse berichtete
groß aufgemacht auf halben
Seiten: „Darf’s ein Kilo mehr
sein?“, „Neuer Glanz für alte
Bücher“, „Erlös für guten
Zweck“. Der 2. Büchermarkt
des LC Kamen-Westfalen in
der Kamener Stadthalle war
ein voller Erfolg. Präsident
Gerd-Rainer Blume zeigte
sich sichtlich zufrieden mit
dem Reinerlös von fast 5 000
Euro. Mit diesem Betrag
können die Hauptschule und
die Realschule in Kamen
neue Bücher für ihre
Schülerbibliotheken kaufen.
Dazu muss man wissen, dass
diese beiden Schulen erst
vor drei Jahren neu gegründet wurden und sich noch
im Aufbau befinden. In den
vorhergehenden Wochen
hatten die Lionsfreunde alle
Hände voll zu tun, um die
immer mehr anschwellenden
Mengen an gespendeten
Büchern zu sortieren und zu
lagern. Sie hatten fünf
Sammelstellen eingerichtet,
dazu eine „Hotline“ für
Terminvereinbarungen zur
Abholung größerer Mengen,
z. B. bei Haushaltsauflösungen. Die Aktion wurde zur
echten Knochenarbeit, denn
mit einer derartigen Resonanz hatte Activity-Beauftragter Hartmut Spenner,
von Beruf Antiquar, nicht
gerechnet. Der Verkauf der
gebrauchten Bücher erfolgte
„nach Gewicht“, das Kilo
zu 2 Euro, besonders wertvolle Exemplare auch mit
Einzelauszeichnung. Die
Frauen der Lions boten im
Foyer Kaffee und Kuchen
an. Gleichzeitig fand ein
Lesewettbewerb für Schüler
des vierten Jahrgangs statt,
wobei die Schulen intern
Präsident Gerd-Rainer Blume war vom Erfolg der Bücheraktion
begeistert: Der Markt soll nun jährlich stattfinden.
bereits ihre Sieger ermittelt und in
die Stadthalle entsandt hatten.
Monika Töpfer, selbst Lehrerin
15 000 Euro: Südpfalz in Ball-Laune
Zum zweiten Mal veranstalteten die
Lions der Zonen III, IV im Distrikt
111-MS ihren erfolgreichen Ball in der
Landauer Festhalle. Zu verdanken war
dieser Erfolg dem Chairman (ZCH 2001
bis 2003), Dr. Werner Beumelburg
(Foto), dessen LC Wörth-Kandel bereits
seit Jahren einen Ball in Hagenbach
durchführt.
Während seiner Amtszeit sind die
Kontakte der zur Zone zählenden Clubs
Annweiler am Trifels, Bad Bergzabern,
Edenkoben-Schloß Villa Ludwigshöhe,
Herxheim-Landau, Landau/Pfalz,
Leinsweiler-Südl. Weinstraße, Offenbach in der Südpfalz, Weinstraße und
Wörth-Kandel zueinander wesentlich
intensiver geworden.
In der ausverkauften Festhalle, in der
zahlreiche Ehrengäste aus dem öffentlichen Leben teilnahmen, wurde ein
anspruchsvolles Ballprogramm absolviert. Einhellige Meinung: Dieser Ball
entwickelt sich zum gesellschaftlichen
Ereignis in Landau und der Südpfalz.
Der Reinerlös von 15 000 Euro kam der
72
Fluthilfe Ost zugute. Ein besonderer
Dank gebührt den LF Peter und Christoph Meininger vom gleichnamigen
Weinfachverlag in Neustadt an der
Weinstraße. Wie im vergangenen Jahr
spendeten sie 1500 Flaschen hochwertiger Weine für die Tombola.
und Frau eines Lionsfreundes,
hatte den Wettbewerb organisiert.
H.L.
Hör-Kalender
für Blinde
Ein gute Idee, die der LC WolfsburgNew Generation rasch in die Tat
umsetzte: Die Mitglieder produzierten
und finanzierten einen Hör-Kalender
auf CD für Sehbehinderte und Blinde.
Für einen Euro gibt es drei Monate
Programm zum Reinhören. Entwickelt
wurde das Programm gemeinsam mit
Marlies Hörmann vom Verein für
Sehbehinderte und Blinde; der Lions
Club war schnell zu begeistern: Vertrieben wird die CD – Auflage bisher
100 Stück – über den Blindenverein.
Das ungewöhnliche Projekt wird von
mehreren Firmen aus Wolfsburg gesponsert. Was besonders viel Arbeit machte:
Die Termine möglichst lückenlos
zusammenzubekommen. Danach
spricht ein Lionsfreund die Infos auf, das
technische Equipment stellt das Wolfsburger Rockbüro zur Verfügung. P Jörg
Christian Hickmann: „Wenn die Kosten
erst einmal gesichert sind, werden wir
das Projekt auf eine etwas professionellere Basis stellen.“
DEZEMBER 2003
40 Jahre LC Bremerhaven: „Vorbildlicher Bürgersinn“
Bremerhavens Stadtverordnetenvorsteher Artur Beneken
war des Lobes voll über den LC Bremerhaven. Mit ihrem
Engagement hätten die Lions-Mitglieder „vorbildlichen
Bürgersinn“ bewiesen, wie er „in einer weltoffenen Stadt
wie Bremerhaven zu den herausragenden Tugenden
gehört“. Der Club stehe für „Menschlichkeit und Wärme,
die unsere Gesellschaft so dringend nötig hat“, sagte der
Vorsitzende des Stadtparlaments als Festredner zum
40-jährigen Charter-Jubiläum. Der LC Bremerhaven hatte
im Frühjahr 1963 als erster Lions Club der Unterweserstadt
die Charter erhalten und feierte seinen 40. Geburtstag mit
einem Ball. In seiner Ansprache erinnerte Beneken an die
Aktivitäten des Clubs, der getreu dem Motto „We Serve“
zahlreiche Projekte für behinderte und sozial benachteiligte
Menschen in Bremerhaven angeschoben habe. „Beispielhaft“ war laut Beneken die Gründung eines Fördervereins
für Behinderte im Jahre 1972, an der Lions-Mitglieder
maßgeblich mitwirkten. Aus dieser Initiative entstanden die ElbeWeser-Werkstätten (EWW) in Bremerhaven, deren Unterstützung
seither eine Dauer-Acitivity des Lions Clubs ist. Auch der Reinerlös
des Festballs kam den EWW zugute: Mit 6000 Euro konnten die
Werkstätten eine Hüpfburg kaufen.
In weiteren Activities engagieren sich die Mitglieder, so Präsident
Andreas Bösch in seinem Rückblick, u. a. für ein Bremerhavener
Seniorenheim, für die „Bremerhavener Tafel“ und ein Waisenhaus
in Bolivien. Mit einem Stipendium für besondere Leistungen wird
alljährlich ein Student der Hochschule Bremerhaven ausgezeichnet.
Seit Ende der 60er Jahre
verbindet den Club eine
Jumelage mit dem niederländischen Lions Club
Appingedam/Delfzijl.
W. Moritz
Hauptgewinnerin beim Jubiläumsball des LC Bremerhaven: Anke DiercksLappenbusch (2. von rechts) zog bei der Tombola das Los für eine
Kreuzfahrt auf dem Luxusliner „Astor“. Als Gratulanten dabei: Präsident
Andreas Bösch (links), Vizepräsident Dierk Siedenburg (rechts) und Imme
Küster von der Reederei Transocean Tours.
Chefdirigent Walter Ratzek (rechts) und
LC-Präsident Dr. Helmut Linssen (2. von rechts).
Benefizkonzert der Bundeswehr
begeistert den Niederrhein
Der LC Niederrhein hatte
gerufen und viele viele
kamen: Voll gefüllt war
das Konzert- und Bühnenhaus in Kevelaer zum
3. Benefizkonzert mit dem
Orchester der Bundeswehr,
die diesen Abend unentgeltlich zugunsten der Friedensbrücke Gelderland e.V.
gestalteten. Diese kleine
Gruppe engagierter Menschen aus dem Raum
Geldern unterstützt seit
Jahren den Aufbau einer
Sozialstation in Klausenburg/
Siebenbürgen (Rumänien)
für obdachlose Kinder und
bedürftige alte Menschen.
Von der richtigen Verwen-
dung dieser Mittel hatte
sich PP Udo Floto vor Ort
überzeugt und den Lionsfreunden einen eindrucksvollen Bericht geliefert. Das
Orchester der Bundeswehr
unter der Leitung seines
Chefdirigenten Oberstleutnant Walter Ratzek überzeugte auch diesmal wieder
mit einer breiten Palette von
Klassik bis Modern bei
hohem Niveau. Doppelten
Erfolg konnte Präsident Dr.
Helmut Linssen nach dem
Konzert verkünden: Ein
begeistertes Publikum und
ca. 7 000 Euro für die Sozialstation in Klausenburg.
Über 18 000 Brillen für Chile gesammelt
Mehr als 20 Mitglieder der Lions Clubs aus Hannover und Umgebung trafen
sich in der Leinemetropole, um über 18 000 Brillen im Rahmen einer Hilfsaktion für Chile zu verpacken. Die Brillen stammen aus einer Sammlung, die
die niedersächsischen Lions Clubs durchgeführt haben. Per Schiff geht die
Spende jetzt von Hamburg nach Valparaiso in Chile. Dort wird die Fracht von
chilenischen Lions entgegengenommen und in einem befreundeten Distrikt
an arme Bevölkerungsschichten verteilt. Der Leiter der diesjährigen Brillenaktion, Rolf Peter Saal vom LC Goslar-Kaiserpfalz, sagte zu der Aktion, er
freue sich besonders darüber, dass über 450 Kinderbrillen, 1200 neue
Gestelle, 57 Hörgeräte und fünf Hörbrillen angeliefert wurden. Sobald die
Brillen in Chile eingetroffen sind, werden sie von dort ansässigen Optikern,
die auch Lions sind, bearbeitet und an die Bevölkerung abgegeben. „Durch
diese Hilfe der niedersächsischen Lions“, so Saal, „werden viele Kinder in
Chile erst schulfähig.“
R.S.
DEZEMBER 2003
Sie freuten
sich über die
gelungene
Brillensammlung für Chile:
Mitglieder der
Lions Clubs aus
Hannover und
Umgebung.
73
Lions stiften
Spielgerät
Hinreichend bekannt ist, dass
die öffentlichen Kassen leer sind.
Als Lions können wir jedoch
nicht einsehen, dass sich dies
negativ auf die Entwicklungsmöglichkeiten der Kinder in unseren
Stadtgebieten auswirkt. Deshalb
hat sich der LC EschweilerStolberg dafür eingesetzt, dass
auch der Kindergarten Corneliastraße in Stolberg-Breinig ein
sinnvolles Außenspielgerät
bekommt. Neben der Spende des
Lions bauen Treppe
Dass Lions auch zupacken können,
bewiesen die Mitglieder des LC Hildesheim: Sie bauten die ramponierte Treppe
im Garten des Magdalenenklosters Stufe
für Stufe wieder auf. P Christof Lauenstein:
„Für uns ist die Aktion Ehrensache. Schließlich kümmern wir uns um soziale und
kommunale Belange.“ Tatkräftig unterstützt
beim Rebuilding der 300 Jahre alten Treppe
wurden die Lions auch von Mitgliedern der
Leos. Später sollen in dem Garten einmal
4000 Rosen blühen – zur Freude des
benachbarten Caritas-Altenheimes.
Clubs in Höhe von 3000 Euro
haben die Eltern und auch
ortsansässige Geschäftsleute
einen Teil beigetragen. Nicht
unerwähnt sollte bleiben, dass
das Spielgerät dann von Mitarbeitern des städtischen Bauhofes
aufgestellt wurde. Insgesamt
gesehen ein Beispiel für eine
gelungene und sinnvolle Gemeinschaftsarbeit. Im Rahmen einer
feierlichen Eröffnung wurde das
Spielgerät seiner Bestimmung
übergeben und von den Kindern
sofort begeistert angenommen.
R. G.
Mit Berichten aus den deutschen Lions Clubs
Eschweiler-Stolberg, Hildesheim,
Wesermünde, Blieskastel, Ulm/Neu-Ulm,
Essen-Ludgerus, Kusel Köln-Claudia Ara,
Dortmund-Hanse, Hohenzollern-Sigmaringen
Eiche und Findling zum Jubiläum
Der LC Wesermünde feierte in
diesem Jahr sein 25-jähriges Bestehen.
Eichenbaum und Findling sollten an
das Jubiläum erinnern. Einen geeigneten Standort fanden die Lions in
Hagen – in der Nähe des Rathauses.
Dort begrüßte P Hansjürgen Schmedes
zahlreiche Mitglieder, Bürgermeisterin
Gisela Schwertfeger und weitere
Ratsmitglieder. „Die Eiche möge genauso wachsen und gedeihen wie die
Lions-Bewegung“, meinte der Präsident.
Der Findling ist mit einer Bronzetafel
versehen, die Albrecht von der Reith
aus Debstedt anfertigte – die Inschrift
erinnert an das Jubiläum des Clubs.
Benefiz-Konzert für Barockkirche
Rund 350 Gäste waren der Einladung des LC Blieskastel gefolgt und verfolgten mit
Begeisterung das Benefiz-Konzert des Polizeimusikkorps des Saarlandes und des saarländischen Polizeichores mit der Sopranistin Kerstin Louis in und zugunsten der Schlosskirche Blieskastel. Der LC Blieskastel unterstützt seit Jahren den Wiederaufbau und die
Renovierung der barocken Schlosskirche, deren Zustand einen erheblichen Restaurierungsbedarf aufweist, den die Pfarrgemeinde nicht alleine tragen kann. In diesem Jahr
war nun erstmals die Idee eines Benefiz-Konzertes geboren worden, und mit den Polizeimusikern war genau der Geschmack des Publikums getroffen worden. Vor voll besetztem
Haus boten sie Stücke von Bach, Schubert und Giordani, aber auch Gospels wie „Go
down Moses“. Und der minutenlange stehende Applaus am Konzertende war Dank und
Anerkennung des Publikums für die professionelle Darbietung. Insgesamt ein überaus
gelungenes Konzert, das im nächsten Jahr seine Fortsetzung mit Klezmer-KlarinettenMusik von Helmut Eisel und Jem finden wird.
U. G.
74
DEZEMBER 2003
Lions Club Ulm/Neu-Ulm stiftet Sommerfest
Zu einem Sommerfest der besonderen Art waren die Senioren des Altenzentrums Dornstadt und ihre Pflegekräfte
eingeladen. Im schön gedeckten Festzelt verwöhnte der Lions Club Ulm/Neu-Ulm seine Gäste. Die rund 180 Heimbewohner wurden von 20 Mitgliedern des Lions Clubs und deren Frauen auf den Zimmern abgeholt und anschließend im
Festzelt bewirtet. „Das war doch heute mal ein schöner Tapetenwechsel für unsere Heimbewohner, bei dem sie auch
noch mit einem Festessen verwöhnt wurden“, bedankte sich Heimdirektor Köhler bei allen fleißigen Helfern. „Der Besuch
im Altenzentrum hat auch uns etwas gebracht“, sagte der Präsident des Clubs, Hans Erich Schilling. „Wir hatten Zugang zu
Menschen, zu denen wir sonst keinen Kontakt haben“. Der Verein engagiere sich nicht nur für Menschen in aller Welt,
sondern wolle auch in der Region ein Stück praktizierte Diakonie in Form von Zuwendung und Anerkennung ins Leben
der alten Menschen und deren Betreuer bringen. Mit Wiener Caféhaus-Musik sorgte das Ulmer Donau-Salonorchester für
eine gemütliche Atmosphäre, die von den Besuchern sichtlich genossen wurde. Außerdem erfreute das Ulmer Original
Erich Zeiß (Foto links) mit seiner liebenswerten Drehorgeleinlage das gesamte Publikum. Am Ende des Festes sagte
Präsident Hans Erich Schilling den Gästen zu, diese Activity im nächsten Jahr nach alter Tradition zu wiederholen.
Lions aktiv + Lions aktiv + Lions aktiv + Lions aktiv
● Mit einem Scheck über 1000 Euro unterstützt der
LC Blieskastel die Caritas-Dienste für psychisch Kranke in
Blieskastel. Dieser Betrag war das Ergebnis eines Secondhand-Kleiderstands, den der Club anlässlich des Altstadtfestes durchführte. In mühevoller Kleinarbeit hatten die
Damen des Clubs gut erhaltene Kleidungsstücke im
Bekanntenkreis gesammelt.
● Unter dem Motto „Lions ole!“ veranstaltet der LC EssenLudgerus am 24. März um 20 Uhr ein Flamenco-Konzert
der Sonderklasse. Der Ausnahmegitarrist Rafael Cortes und
seine Freunde spielen in Deutschlands größtem, gerade für
viele Millionen renoviertem Lichtspieltheater, der Lichtburg
in Essen. Der Erlös soll dem deutsch-spanischen Jugendaustausch zugute kommen.
● Ein Erlebnis der besonderen Art wurde für die Mitglieder
des LC Kusel die Teilnahme an einer Lehrübung in der
Artillerieschule in Idar-Oberstein. Die Einladung ging von
P Ulrich Michael Ernst aus, der als Leiter der Ausbildung
mitverantwortlich zeichnete für die Durchführung der
Übung. Mehrere hundert Soldaten und zahlreiche gepanzerte Fahrzeuge wurden eingesetzt. Die Lions bekamen
einen bleibenden Eindruck vom Leistungsvermögen der
Bundeswehr.
● Erfolg für eine Sonntagsmatinee: Der LC Köln-Claudia
Ara veranstaltete im Jahr der Behinderten dieses Benefizkonzert in der Residenz am Dom mit Werken von Bach,
Händel und Debussy. Der Erlös von 5000 Euro dient der
musikalischen Förderung behinderter Kinder. Unter den
Gästen war auch eine 30-köpfige Delegation des Partnerclubs aus Paris.
● 3000 Besucher kamen zu einem Benefiz-Nachmittag des
LC Dortmund-Hanse in das Regenwaldhaus des Dortmunder Zoos. Zum ersten Mal hatte der Zoo den Rohbau des
400 qm großen Regenwaldhauses für Besucher geöffnet.
Die Neugier der Besucher war groß. Die Lions und Leos
verkauften selbst gebackenen Kuchen, Bratwurst und
Cocktails. Mit dem Erlös finanziert der Club dem Zoo einen
Führer in Blindenschrift.
Golfturnier hilft misshandelten Kindern
Ein sehr erfolgreiches Golfturnier veranstaltete der LC Hohenzollern-Sigmaringen im Sommer
mit über 100 Teilnehmern. Der Reinerlös von 12 000 Euro kommt der Anlaufstelle für sexuell misshandelte Kinder in Sigmaringen – für eine bessere Ausstattung der Räume – zugute. „Golfer helfen
Kindern“ hieß das Motto des Clubs im Rahmen des 30-jährigen Bestehens. Unter den Teilnehmern
auch einige Promis – so der frühere Weltrekordler über 100 m Heinz Fütterer und Schauspieler
Sascha Hehn. Wochenlange Vorbereitungen des Clubs waren erforderlich, um das Turnier zu diesem
Erfolg zu bringen.
DEZEMBER 2003
75
Eine Activity ist aus dem vorweihnachtlichen Wiesbaden nicht mehr wegzudenken. Zum vierten Mal
hat der LC Wiesbaden-Kochbrunnen jetzt seinen
Weihnachtskalender verkauft. Und wie das Bild zeigt,
stehen schon Hunderte vor dem Verkaufsstart an, um
eines der begehrten Exemplare zu ergattern. Gab es
doch auch jetzt wieder super Gewinne, vom l'turEuropa-Wochenende bis hin zu wertvollen Einkaufsgutscheinen, Hotelaufenthalten und DelikatessKörben. Nach weniger als zwei Stunden waren 4500
Kalender verkauft. Der Erlös in Höhe von 18 000 Euro
geht an die Weihnachtsaktion des Wiesbadener
Kurier. Eine tolle Idee, die den Lions-Gedanken ganz
weit bekannt macht.
rho
Mit Storys aus den deutschen Lions Clubs
Wiesbaden-Kochbrunnen, DüsseldorfMeererbusch, Oschatz, HammelburgBad Brückenau, Breisach-KaiserstuhlTuniberg, Pinneberg
Begeistert von einem Aufenthalt in Finnland im
Rahmen von Lions Youth Exchange kehrte Jennifer
Krevet zurück. Ihr Kommentar: „Meine Zeit in
Finnland war sehr erlebnisreich. Ich habe die
nordische Mentalität kennen gelernt und die wunderschöne Hauptstadt Helsinki. Die Natur Finnlands hat
so viel versteckte Schönheit, die zum Entdecken
einlädt. Doch was am meisten begeisterte, war der
Austausch mit anderen Campteilnehmern aus den
verschiedenen Ländern.“ Die Reise nach Finnland
hatte der LC Düsseldorf-Meererbusch Jennifer Krevel
ermöglicht. Die Fotos zeigen Campteilnehmer und
eine Ruder-Idylle in Finnland.
Eine Idee und ein Ergebnis: Im Januarheft von
DER Lion wurde eine Aktion von Vodafone
zugunsten von Straßenkindern angekündigt. Der
LC Oschatz griff die Idee auf und startete die
Handy-Sammelaktion. Eine Box war schnell
gefüllt. 117 Handys wurden an Vodafone
übergeben. 585 Euro können nun der Straßenkinder-Hilfe Off-Road-Kids übergeben werden.
Im Bild: P Dr. Georg Müller (links) und
LF Wilhelm Osterloher, der Chef vom Marktkauf,
wo die Box aufgestellt wurde.
76
DEZEMBER 2003
Ein Teil des Wanderwegs zwischen Bad Brückenau und
Volkers war im Laufe der Zeit zugewachsen, umgestürzte
Bäume und einige Felsbrocken behinderten Spaziergänger
und Wanderer. Präsident Dr. Günter Schneider und seine
Lionsfreunde vom LC Hammelburg-Bad Brückenau
sowie einige Damen nahmen sich des Problems an. Sie
rückten mit Ast- und Heckenscheren, Sägen, Beil und
Schaufeln aus, um den Wanderweg wieder begehbar zu
machen. Anschließend wurden noch vom städtischen
Bauamt bereit gestellte Wegweiser angebracht. Nach
einem halben Tag kräftigen Zupackens versammelten sich
alle in der Klosterschänke auf dem Volkersberg zum
gemütlichen Beisammensein. Im nächsten Frühjahr
kommt ein anderer Wanderweg an die Reihe. Die Activity
fand in der Öffentlichkeit lobende Anerkennung.
Gemeinsam mit der Festspielleitung Breisach veranstaltete der LC Breisach-Kaiserstuhl-Tuniberg ein
Benefiz-Konzert auf der Freilichtbühne am Breisacher
Münsterberg. Thema: eine spanische Fiesta mit der
Gruppe Diegos Canela. Der Reinerlös von 5000 Euro
geht an die Kinderkrebs-Nachsorgeklinik Tannheim.
Im Bild: Die Lionsfreunde Peter Hanselmann, Dr. Falk
Herdter und Klinik-Geschäftsführer Wehrle (von links).
Kindern gehört unsere Anteilnahme: Die Activity des
LC Pinneberg anlässlich des Kindertages im September
kommt den Pinneberger Kindern zugute. Der Erlös
aus dem Kaffee- und Kuchenverkauf anlässlich des
Cityfestes stand unter dem Motto „Hilfe für Alt und
Jung“. Der Club finanzierte zehn Garnituren Tische
und Bänke im Wert von 1200 Euro. Staatssekretärin
Mathilde Diederichs (3. von rechts) aus Kiel nahm die
Spende von PP Dieter Sammann (Mitte) entgegen.
DEZEMBER 2003
3. US

Documentos relacionados