Pilotenbedarf - Fliegerrevue

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Pilotenbedarf - Fliegerrevue
special PilotenbedaRF
FlieGeRReVUe SPeCial
Pilotenbedarf
So vielseitig wie die Fliegerei ist auch das Geschäft um alles, was mit
der Fliegerei bzw. mit den bedürfnissen von Piloten, zusammenhängt. ob Kleidung, ausrüstung wie Uhren oder Hilfprogramme
und technik — einen einblick in das thema gibt unser Special.
Von allen Luftfahrern wissen Segelflieger wahrscheinlich am besten bequeme Kleidung
zu schätzen. Das stundenlange Sitzen in einer engen Kabine, unter glühender Sonne
oder in eisigen höhen verlangt nach umsichtiger Bekleidungswahl. Wohl dem, der über
flexible Funktionbekleidung verfügt und sich anpassen kann — das hat sich der Schweizer Textilhersteller Milvus gedacht und bietet für Segelflieger verschiedene Lösungen.
Dass Kleidung aber auch mehr als das sein und trotzdem die Liebe zur Fliegerei ausdrücken kann beweisen die handbemalten Fliegerjacken von Adelja Rocka. Sie zaubert
mit Pinsel und Farbe individuelle Pin-up-Fliegermotive auf klassische Pilotenjacken.
Klassisch präsentieren sich auch die Fliegeruhren die wir auf den folgenden Seiten
vorstellen. Die Speedmaster-Serie von Omega musste ein extremes Testverfahren der
NASA überstehen — am Ende wurde sie zur offiziellen Astronautenuhr und wird auch
heute noch eingesetzt, mehr als 45 Jahre nachdem sie die ersten Astronauten begleitete. Mindestens genau so interessant ist die neue GPS-Fliegeruhr von Garmin. Mit
neuen Funktionen und einem alltagstauglichen Design, inklusive auswechselbarem Armband, erobert die Smartwatch gerade die Cockpits technikbegeisterter Piloten.
Mehr lesen Sie auf den folgenden Seiten.
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FliegerRevue 01/2016
Fotos: Ultraleicht Fluggruppe „Nordeifel“ e.V.
PilotenbedaRF special
01/2016 FliegerRevue
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SPECIAL PILOTENBEDARF
S
egelfliegen stellt besondere
Herausforderungen an Piloten und deren Bekleidung.
Im heißen Sommer verbringen Luftsportler nicht selten mehrere Stunden in praller Sonne unter der Haube wie unter einer Käseglocke
sitzend. Sind dann schließlich Flughöhen von mehreren Tausend Metern erreicht, kann es empfindlich
kalt werden. Bis zu einem Grad Celsius pro einhundert Metern Höhengewinn kann die Temperaturabnahme betragen. Auch wenn noch kein
Segelflieger erfroren ist — die Kleidung sollte flexibel sein. Ist der Fallschirm erst angeschnallt, ist ausoder umziehen nicht mehr möglich.
Alfa und Bravo
Macht auch am Boden eine gute Figur: Segelfliegerhose Bravo
NICHT NUR FÜR FÜR LUFTSPORTLER
Bekleidung für
Segelflieger
Das Schweizer Unternehmen Milvus hat sich diesem Thema gewidmet und speziell für Segelflieger
Funktionskleidung entwickelt. Der
Komfort fängt bei der richtigen
Hose an, für unterschiedliche Anforderungen sind bislang zwei Modelle verfügbar.
Die Milvus-Hose „Alfa“ ist aus
einem leichten und atmungsaktiven Stretch-Material gefertigt und
ergonomisch für die Liegeposition
geschnitten. Reduziert auf das Wesentliche bietet sie neben bequemen Sitz auch große Seitentaschen.
Passend für alle Streckenflieger ist
der Reißverschluss besonders lang
ausgeführt — so wird das „Blasenmanagement“ im Flug deutlich vereinfacht.
Speziell für anspruchsvolle Piloten bietet das Modell „Bravo“
noch etwas mehr. Zu den Besonderheiten der Alfa-Hose kommen
noch zwei Schreibeinlagen. Notizen oder auch Kartenmaterial sind
so leicht mitgeführt und jederzeit
zugänglich. Für die gewünschte
Belüftung sorgen zwei Reißverschlüsse am Oberschenkel. Damit
die Hose nicht verrutscht, kann sie
mit Haken am Schuhwerk befestigt werden.
Ab Dezember: Delta
Ab Dezember 2015 ist die erste
Jacke für Segelflieger erhältlich.
Die Softshell-Jacke „Delta“ vereint
einige Funktionen, die Segelflieger zu schätzen wissen. Der tief
geschnittene Kragen verhindert,
dass das Kinn beim häufigen Umschauen scheuert. Außerdem sind
die Ellenbogen mit einem Neoprenpolster versehen, ein Segen für die
engen Cockpits. Innenliegende
Brusttaschen, sowie eine Bauchtasche sorgen für zugängliche
Staumöglichkeiten auch wenn das
Gurtzeug getragen wird. Durch
mehrere Reißverschlüsse kann
auch die Lüftung der Jacke reguliert werden.
Zum Probetragen kann man
Milvus auf einigen Luftfahrtmessen und Segelfliegertreffen besuchen. Die Termine hierfür finden
sich, neben weiteren Produktinformationen, im Internet.
 CB
Die praktischen Schreibunterlagen können für schnelle Notizen genutzt werden.
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FliegerRevue 01/2016
Reißverschlüsse bieten Abkühlung, ohne auf Polsterung verzichten zu müssen.
Fotos: Milvus
Piloten und besonders Segelflieger verbringen oft Stunden
in engen Cockpits. Praktische Kleidung macht das Fliegen
nicht nur angenehmer, sondern erlaubt es dem Piloten
sein Befinden dem Flugprofil anzupassen.
PILOTENBEDARF SPECIAL
Frauenpower: Mit der Fliegerjacke wurde der Pionierin
Amelia Earhart ein künstlerisches Denkmal gesetzt.
HANDGEMACHTE
VINTAGE-FLIEGERJACKEN
Mit Lack und
Lederjacke
Fliegerjacken sind nicht nur bequem und robust geschmückt mit klassischen Pin-up-Motiven
stellen sie ein Stück Fliegertradition dar. Wir
haben die Künstlerin Adelja Rockas getroffen.
I
ndividuelle Zeichnungen und Bilder auf Flugzeugen sind schon
so alt wie die Fliegerei selbst.
Im ersten Weltkrieg wurde beim
amerikanischen Fliegerkorps die
Richtlinie festgelegt, jeder Staffel
ein einzigartiges und leicht erkennbares Zeichen zu geben – der Anfang von so genannten Nose-Arts.
Bei den Kampffliegern im zweiten
Weltkrieg waren schließlich Pinup-Motive so beliebt, dass viele
Flugzeuge ein individuelles Zeichen
trugen. Die oft jungen Frauen sind
seitdem ein fester Bestandteil
künstlerischer Flieger-Tradition.
Fotos: Adelja Rockas
Wetterfeste Malerei
Adelja Rockas hat sich der Vebindung dieser populären Motive mit
klassischen Lederjacken für Piloten
gewidmet. Seit 1998 bemalt sie Lederjacken, inspiriert von mit Pin-ups
verzierten Jacken, die sie auf Rock
´n´ Roll und Rockabilly-Treffen in
England gesehen hatte. Weil diese
nur sehr selten verkauft werden,
greift sie nun selbst zum Pinsel.
In jedem Motiv steckt viel Arbeit und Know-how. Rockas verwendet vor allem Acryl-, Leder- und
Screenprintfarben verschiedenerer
Hersteller, je nach Bedarf müssen
diese auch noch gemischt werden.
Gemalt wird dann ganz klassisch
mit dem Pinsel – für eine AirbrushPistole eignet sich das Material
nicht. Damit die Farbe hält, muss
das Leder vorher bearbeitet und die
zu bemalende Fläche grundiert wer-
den. Je nach Motiv kommen so 15
bis 30 Stunden Arbeit an einer einzigen Jacke zusammen.
Mit ener speziellen Lackversiegelung wird das Bild schließlich
wettfest und haltbar – auch knauschen halten die Bilder dann aus.
Mit der Zeit altern die Farben natürlich trotzdem – so entsteht der
beliebte Vintage-Effekt einer authentisch-historischen Fliegerjacke. Doch auf Wunsch des Kunden
kann das Bild auch schon leicht
gealtert gemalt werden.
eine Fliegerjacke gewidmet bekommen. Halvorsen war der erste Pilot der für die Berliner Luftbrücke
flog und mit wackelnden Tragflächen auf sich und seine per Fallschirmchen abgeworfenen Süßigkeiten aufmerksam machte. Auf
Wunsch fertigt Adelja neben vielen anderen bemalten Textilien
auch individuelle Motive an - auch
das eigene Flugzeug kann so zum
Kunstwerk werden. Mehr Informationen gibt es auf ihrer Website:
www.rockas.de
 CB
Luftfahrtlegenden als Motiv
Ihre Inspiration holt sich Rockas von
den Pin-up-Künstlern der 1940erund1950-JahreundmachtgernVorschläge für die Motive – auch wenn
sich ein Interessent noch keine Jacke gesuchthat,kannsie helfen. Neben den oft privaten Hintergründen
für Motivwünsche stellt Adelja
RockasauchinteressanteJackenmit
luftfahrtgeschichtlichenMotivenaus.
Wie etwa die der amerikanischen
Flugpionierin Amelia Earhart gewidmetePilotenjacke„Ninty-Nine´sPowderPuffDerby“.AlsPowderPuffDerby oder Puderquastenrennen ging
1929 das erste Luftrennen für weibliche Pilotinnen in die Luftfahrtgeschichte ein. Earhart erlangte später
Weltruhm, als erste Pilotin, die nonstop den Atlantik überquerte.
Als „Uncle Wiggly Wings Candy Bomber“ ging die C-54 Skymaster von Gail Halvorsen in die Geschichte ein – und hat deshalb auch
Doppeldecker und Rosinenbomber machen neben den Pin-ups eine gute Figur.
Adelja Rockas in ihrem Atelier - sie bemalt auch gern andere Textilien.
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special PilotenbedaRF
bReitlinG Jet teaM
Foto: Breitling/ MYGOFLIGhT
Das Tablet im Griff
tablet-Computer halten weiter einzug in Cockpits - vom Hubschrauber über Kleinflugzeuge bis zum Jet. das breitling Jet team setzt auf MyGoFlight-befestigungen.
T
ablets wie das Ipad sind
ebenso wie Smartphones
längst zum vielseitigen Begleiter im Cockpit geworden. Egal
ob im Sportflugzeug, Airliner, Jet
oder hubschrauber — Aufgaben
wie Flugplanung und Navigation
werden durch die portablen Geräte vereinfacht. Doch längst sind
nicht alle Cockpits für die zusätzlichen Instrumente konzipiert, und
nur wenn die hilfsmittel gut erreichbar und sicher benutzt werden können, entfaltet sich ihr Nutzen. Die Profis der europäischen
Kunstflugstaffel Breitling Jet Team
haben sich mit Mygoflight zusammengetan und präsentieren auf
Airshows deren clevere Befestigungen für Tablets und Ipads.
Zuverlässig bis fünf G
Mygoflight bietet einige Produkte,
die das Kunstflugteam gut gebrauchen kann. Stabile Befestigungen
für Tablets machen besonders für
den Kunstflug mit hohen Belastungen durch Fliehkräfte Sinn. Die Tablets werden während der Vorführungen zwar nicht eingesetzt, dafür
aber bei Übungsflügen und den
Überführungsflügen von einer Airshow zur nächsten. Die Konstruktion aus Polycarbonat, Stahl und
Aluminium hält Belastungen bis
fünf G stand und kann flexibel mit
Saugfüßen, permanent oder nur
teilweise permanent mit einem
Adapter im Cockpit eingebaut werden. Mit einem ausgefeilten Gelenkarm kann dann das Endgerät
schließlich genau dort platziert
werden, wo die Bedienung des Flugzeugs und das Ablesen der anderen Instrumente nicht gestört wird.
Überzeugte Kunstflieger
Damit bei den schnell wechselnden Lichtverhätnissen im Kunstund Verbandsflug das Tablet jederzeit gut abgelesen werden kann,
bietet Mygoflight auch die passende Entspiegelungsfolie „ArmorGlass“ an. Die Produkte wurden
durch das Team während der erst
kürzlich abgeschloßenen AmerikaTour getestet und eingesetzt.
Mygoflight-Produkte sind auch
in Deutschland erhältlich. Neuheiten sollen auf der Aero 2016 präsentiert werden.
 CB
Aktuelle Auflage
D
ie Cross Border Informations, eine Art Reiseführer
für Piloten, die von
Deutschland aus in Nachbarländer fliegen wollen, bekommen eine
dritte Auflage. Für 22 Länder in
Europa handlich zusammengefasst, hat die Deutsche Flugsicherung mit der dritten Auflage die
Reise- und Sicherheitsinformationen als Nachschlagewerk für Piloten gründlich aktualisiert.
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FliegerRevue 01/2016
Alle länderspezifischen Informationen sind noch einmal gründlich geprüft worden. Außerdem wurde der Inhalt gemäß der aktuellen
einheitlich-europäischen Luftfahrtgesetze (SERA) aufgearbeitet. Damit ist der Reiseführer für Piloten
bis zur nächsten Auflage eine sinnvolles und zuverlässiges hilfsmittel
für Flüge ins europäische Ausland.
Es enthält neben länderspezifischen
Informationen wie Luftraumstruk-
tur, Wetter und Ausrüstungshinweisen auch Sichtflugregeln und Kartenmaterial sowie Ausflugstipps.
Ein Nachschlagewerk für Abkürzungen, Dekodierungen von Wettermeldungen sowie Umrechnungstabellen ergänzen den Band. Die
Autorin heike Schweigert hat als
Berufspilotin und Fluglehrerin darüber hinaus ihren reichen Erfahrungsschatz in den nützlichen Ratgeber mit eingebracht.  CB
Die praktische Ringbindung erlaubt es,
den Ratgeber im cockpit zu benutzen.
Foto: DFS Deutsche Flugsicherung Gmbh
die deutsche Flugsicherung dFS hat die aktuell dritte auflage der Cross border information
für Piloten veröffentlicht - ein nützlicher Ratgeber für Flüge ins ausland.
PilotenbedaRF special
GaRMin
Neue Generation der D2-Fliegeruhr
Mit der Fliegeruhr d2 stellte Garmin vor einiger Zeit schon ein GPS-Gerät fürs Handgelenk vor. der nächste
entwicklungsschritt d2 bravo bringt zusätzliche Funktionen, Schnittstellen und ein modisches design.
F
liegeruhren sind leider oft
nicht mehr als ihr Titel,
Schmuck. Einen anderen Weg
ist Garmin mit der D2 gegangen,
einer Uhr mit LCD-Bildschirm und
wertvollen Funktionen für Piloten.
Die neue Generation D2 Bravo geht
diesen Weg weiter.
Alte Stärken
Das Markenzeichen der D2, die
GPS-Funktion mit weltweiter Flugplatzdatenbank, bleibt natürlich
ebenso erhalten wie die Möglichkeit sich Routen oder im Notfall
den nächsten Flugplatz anzeigen
lassen zu können. Außerdem gibt
es die Möglichkeit individuelle Wegpunkte zu setzen. Wie alle tragbaren Geräte von Garmin unterstützt
auch die D2 Bravo die Anzeige von
auswählbaren Datenfeldern. Auf
diesen können Informationen wie
GPS-gestützte Geschwindigkeit,
Richtung, Flugzeit, Gleitrate und
mehr angegeben werden. Außerdem kann die Garmin-Virb-Kamera mit der Uhr gesteuert werden.
Neue Funktionen
Neu sind die Alarmfunktionen für
voreingestellte Flughöhen bzw. den
Kabinendruck. Mit Vibrationssignalen kann so die Uhr den Piloten
auf die Notwendigkeit für zusätzliche Sauerstoff-Versorgung aufmerksam machen oder sogar auf
abfallenden Kabinendruck.
Der einfache Zugang zu aktuellen METAR-Wetterdaten erlaubt
es dem Piloten, sich jederzeit mit
Informationen zu versorgen.
Neben der Möglichkeit, die Uhr
auch mit einem Smartphone zu
verbinden, enthält die D2 Bravo
viele weitere Funktionen die sich
an sportlich aktive Nutzer richten.
Auch optisch wurde die Uhr überarbeitet. Die multidirektionale
EXO-Antenne erlaubt ein flache-
res und modischeres Design, was
die Uhr alltagstauglich macht. Die
Uhr wird mit einem 6-Monate-Abo
für die Garmin-Pilot-App geliefert,
unterstützt aber nicht mehr den
Import von Flugplänen. Wer diesen Wermutstropfen schlucken
kann, bekommt dafür mehr praktische Funktionen für Flieger.
 ChRISTOPh BECKERT
INGENIEURE & DESIGNER
Wir sind ein global agierendes, mittelständisches
Unternehmen mit Firmensitz in Deutschland. Wir produzieren Fallschirmsysteme, Gurte, Rucksäcke, Zelte
und andere technische Textilien. Nähere Informationen
zu unseren Produkten erhalten Sie auf unserer Webseite www.spekon.com.
Wir suchen qualifizierte Ingenieure und Designer für
verschiedene Abteilungen, wie z. B. Produktion, Qualität, Forschung & Entwicklung sowie Technologie für
unseren neu eröffneten Standort in der handelsfreien
Zone Yesilköy/Istanbul und/oder in Seifhennersdorf.
Die Anstellung erfolgt in Vollzeit. Sehr gute Englischkenntnisse in Wort und Schrift sowie Berufserfahrung
sind von Vorteil.
Fotos: Garmin Ltd.
Ihre Bewerbungsunterlagen richten Sie bitte an folgende Adresse:
Neben praktischen Gps-Funktionen kann die Uhr
natürlich immer noch die Uhrzeit anzeigen.
Spekon GmbH
Nordstraße 40
02782 Seifhennersdorf
oder per E-Mail an:
[email protected]
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special PilotenbedaRF
Foto: U.S. Air Force / Uhr: Luminox
Meilenstein der spionageflugzeuge — die sR-71.
ihrem futuristischen Design widmet luminox
eine limitierte edition.
liMitieRte edition
Hommage an die SR-71
ihrer Zeit technologisch weit vorraus, inspiriert die blackbird
auch heute noch luftfahrt- und technikbegeisterte.
L
ockheeds SR-71 war ein technisches Wunderwerk von Anfang an. Für ihren Rumpf und
Flügel aus Titan-Legierungen mussten völlig neue Produktionsverfahren entwickelt werden, ihre Triebwerke lieferten genug Energie, um
ein Kreuzfahrtschiff zu bewegen.
Faszination Blackbird
Die Faszination dieses technischen
Meilensteins der Luftfahrtgeschichte ist ungebrochen. Zeit
spielte auch im Einsatz der Blackbird eine wichtige Rolle, die hohen
Geschwindigkeiten verlangten absolut präzise Flugmanöver, die Zusammentreffen mit Tankflugzeugen waren minutiös geplant. Aus
diesem Grund hat die Schweizer
Uhrenmarke Luminox gemeinsam
mit Lockheed Martin dem Jet eine
weitere limitierte Fliegeruhren-Edition gewidmet.
Das Gehäuse der Uhr ist ganz
wie die SR-71 in dezent schwar-
zem Edelstahl gehalten und zum
Schutz beschichtet. Das Uhrwerk
ist ein Valjoux-Automatikwerk mit
Chronographen-Funktion. Auf dem
emaillierten mitternachtsgrünen
Ziffernblatt finden sich auch eine
Tages- und Datumsanzeige. Die
Rückseite besteht aus Kristallglas
und ist mit dem Profil der SR-71
verziert. Beim stolzen Preis von
über 2500 Euro ist die Uhr sicher
nicht für jederman - aber es gibt ja
ohnehin nur 300 Exemplare.  CB
JePeSSen FliGHtdeCK PRo
App für die Air Force
G
roßer Erfolg für die Navigationsanwendung Flight
Deck Pro von Jepessen: Die
Lufttransportverbände der U.S. Air
Force werden die Tablett-gestützte App für ihre gesamte Flotte beschaffen – Typen wie C-5, C-17,
KC-10, KC-135 und verschiedene
Businessjets.
Als elektronische Flugdokumentation (electronic flight bag,
EFB) ersetzt das Tablet die Flugplanung und Vorbereitung auf Papier bzw. das Kartenmaterial im
Flug. Auf importierte Flugpläne und
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Wetterdaten kann so im Flug jederzeit und übersichtlich zugegriffen werden. Zum Umfang der verfügbaren Informationen gehören
in der Pro-Version weltweite zivile
und militärische Karten und Navigationsinformationen - auch Flughafenkarten stehen zur Verfügung.
Vorteile für Privatflieger
Weil auf dem Tablet verschiedene
Informationen einfach zusammengefasst und auf Wunsch auch ausgeblendet werden können, erhöht
die Anwendung gleichzeitig die Si-
tuationswahrnehmung von Piloten
und die Selbstsicherheit beim Navigieren. Auch Privat- und Sportflieger können davon profitieren.
Als Version Flight Deck VFR
bietet Jepessen die Anwenung für
Sichtflugregeln und EU-Länder an.
Die Datenbank wird komplett auf
dem Endgerät gespeichert, so entfällt auch eine ständige Internetverbindung. Das Angebot auf dem
Markt der Navigationsanwendungen ist vielfältig — mit der USAF
kann Jepessen schon mal einen
großen Kunden vorweisen.  CB
Bild: Jepessen
tablet-gestützte luftkarten bieten im papierlosen Cockpit der Zukunft viele
Vorteile. Flight deck Pro von Jepessen zieht nun auch bei der USaF ein.
pilOteNbeDARF SpEciAl
OMeGA-AStRONAUteN-ChRONOGRApheN
Eine Uhr erobert
den Weltraum
Die NASA-Astronauten Walter Schirra und Gordon Cooper
kauften sich 1962 privat Omega-Uhren. Jahre später
erweist sich die „Speedmaster“ offiziell als tauglich für
Raumflüge und schafft es sogar bis auf den Mond.
A
ls die Omega Speedmaster 1957 vorgestellt wurde,
war Sie der erste Chronograph mit Tachymeter-Skala auf
der Lünette. Die Möglichkeit, an
der Uhr Geschwindigkeiten abzuschätzen, machte die Uhr auch für
Sportler, Rennfahrer und Piloten
interessant - und damit auch für
Astronauten.
Astronauten-Tests für echte
Astronautenuhren
Fotos: Omega/Nasa
Die erste Speedmaster flog mit
Mercury „Sigma 7“ ins All. Walter
Schirra benutze am 3. Oktober
1962, auf dem vorletzten Flug im
Mercury Programm, seine eigene
Speedmaster der zweiten Generation. Für die nächsten Schritte, die
ultimativ bis zum Mond reichen
sollten, wünschten sich die Astronauten bald eine offizielle Uhr für
ihre Ausrüstung. Im Jahr 1964 orderte die amerikanische Weltraumbehörde NASA mehrere Armbandchronographen verschiedener
Hersteller und unterzog diese
strengen Tests — nicht selten bis
zur Zerstörung der wertvollen Uhren.
Die Testreihe erwies sich in der
Tat als mörderisch. Zwei Tage lang
wurden die Uhren Temperaturen
Die zweite Generation der Speedmaster
war die erste Omega im Weltraum.
von 71 bis 93 Grad Celsius ausgesetzt — nur um schließlich bei minus 18 Grad wieder eingefroren zu
werden. Im weiteren Verlauf wurden die Uhren in einer VakuumKammer auf 93 Grad erhitzt sowie
von 70 Grad auf minus 18 Grad abgekühlt, und zwar 15 Mal in unmittelbarer Folge. Doch eine Astronautenuhr sollte nicht nur
wechselnden Umgebungstemperaturen widerstehen.
Als nächstes wurde der
Schockwiderstand getestet. Sechs
Stöße aus unterschiedlichen Richtungen mit 40G mussten absolviert werden. Es folgten Untersuchen in extremen Luftdrücken und
Luftfeuchtigkeiten sowie einer reinen Sauerstoff-Atmosphäre. Außerdem durfte sich die Uhr nicht
von einem 130 Dezibel Schalldruck
beeinflussen lassen, oder von Vibrationen bei 8,8 G. Alle Tests bestanden hatte schließlich nur die
Speedmaster, und so wurde die
Uhr als offizielle NASA-Astronautenuhr zertifiziert.
Die Uhren begleiteten Astronauten fortan in allen Raumflugprogrammen, und auch auf der MIR
oder der ISS wurden sie getragen.
Auch heute noch gilt das NASAZertifikat.
 CB
Die Speedmaster wurde an die Astronauten mit einem langen Velcro-Band ausgegeben
Für Tests unter Weltraum-Bedingungen wurden Vakuumkammern genutzt .
Auch Feuchtigkeit durfte die Zuverlässigkeit der Uhren nicht beeinflussen
Eine der aktuellsten Speedmaster-Modelle:
die Vintage Black im Retrolook
Der erste amerikanische Weltraumspaziergang von Edward White — mit Speedmaster.
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