Im lockeren Plauderton über König Fußball
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Im lockeren Plauderton über König Fußball
9 SPEZIAL Rhein Main Presse 27. August 2012 Montag, 27. Montag, August 2012 Bonbons von der Holzhofbrücke CITY-TRIATHLON Auch AZ-Redakteur Jens Grützner beteiligt sich am Mainzer Sport-Spektakel Von Jens Grützner MAINZ. Das geht ja schon gut los beim Mainzer City-Triathlon: Die Fähre fährt immer noch. Dabei sind die angekündigten 500 Meter bis zum Ausstieg am Fischtorplatz längst passiert. Die Distanz wächst. Während der einmonatigen Vorbereitungszeit hat man sich notgedrungen damit abgefunden, erstmals in seinem Leben 500 Meter im Rhein schwimmen zu müssen, um Premiere beim Dreikampf für Jedermann zu feiern. Und jetzt das. Wir passieren gerade das Bootshaus des Mainzer Rudervereins. Das sind doch bestimmt schon 1000 Meter. Die Klage findet Gehör. „Wir schwimmen hier ja nur effektiv 500 Meter“, sagt die junge Nachbarin unter den knapp 300 Hobby-Sportlern und mehr, die auf der dritten Fähre am Sonntagmorgen Platz finden. So stünde es auch in der Ausschreibung. Schließlich geht es mit der Strömung zum Fischtorplatz. „Die eigentliche Distanz dürften so 1200 Meter sein“, sagt sie. Na super. Die Badehose vor dem Fahrradfahren auszuziehen, kostete jede Menge Zeit. Schwimmen, 20 Kilometer Fahrradfahren – vom Rathaus zur B9-Abfahrt Bodenheim und zurück – und dann noch ein fünf Kilometer-Stadtlauf: Knapp 1100 Menschen mapräsentiert von stieg. Die Arme sind vom Kraulen schon ziemlich lahm. Immer wieder muss der Kopf hoch, um nach vorne zu schauen. Nur eine Alge touchiert die Haut. Zum Glück. Dann helfen einem TCEC-Menschen aus dem Wasser – ein Segen bei der Strömung. Es gibt aufmunternde Worte von Freunden. Dann ein leichter Trab zum Rad. Nun rächt es sich, dass das Geld für einen Triathlonanzug nicht locker genug saß. Die Mitstreiter sind sofort auf den Rädern, die meistens teure Maschinen sind – wobei auch ein paar Damenräder mit Gepäckträger und Blumenranken am Lenker beim Jedermann-Rennen zum Einsatz kommen. Erst die nasse Badehose abzustreifen, sich abzutrocknen und dann Radlerhosen anzulegen, kostet enorm viel Zeit. Die Polizei und TCEC-Helfer sorgen für freie Fahrt. Eine feine Sache, unbehelligt von Autos über die Rheinstraße und Wormserstraße zu düsen. Wobei der Vortrieb schlagartig nachlässt, wenn eine Windböe kommt. Und von denen kommen einige. Schnell ein, zwei Schokoriegel mit kräftig Eiweiß und Kohlenhydraten verdrücken und Wasser trinken. Dass immer wieder Leute am Straßenrand klatschen, ist mal richtig nett. Nach der Wende geht es mit etwas Rückenwind zurück. Aber dann die Kurve zur Rheinstraße: ein voller Windstoß von vorne. „Zugig, nicht wahr?“, sagt der Kollege mit der Nummer 569, der vorbei fliegt. Er scheint deutlich windschlüpfiger zu sein. Dass es jetzt etwas nieselt, stört nicht wirklich. Wieder in der Wechselzone – runter vom Rad, Socken und Joggingschuhe an. Hier wird es plötzlich laut. „Aufpassen“, raunzen manch ankommende Menschen solche an, die sich gerade umziehen. Ja, ja, manche kämpfen halt gegen die Uhr. Ab in die Stadt. „Was für eine coole Strecke“, sagt einer laut, der gerade das Ziel erreicht. Tatsächlich: Über den Markt, den Bischofsplatz, geht es an der Weißliliengasse vorbei und durch die Augustinerstraße zurück zum JockelFuchs-Platz. Ein paar Kleinsteigungen, ein paar Pflastersteine. Ein guter Mix. Von der Holzhofbrücke brüllt eine Frau auf Englisch runter: „Want some candy?“ Dann schmeißt sie tatsächlich ein paar Bonbons. Hat die Nerven. Fastnacht, oder was? Nach zwei Runden ist Schluss. Im Ziel stehen glückliche Mitstreiter. Viele haben schon ein alkoholfreies Weizenbier oder ein Stück Kuchen in der Hand. Meine Zeit? Keine Ahnung, hatte keine Uhr dabei. Steht heute dank des Fußgelenk-Transponders im Internet. Gesund anzukommen war das Ziel. Spaß hat es gemacht. Hoffentlich gibt es 2013 wieder einen City-Triathlon. Die Triathlethen beim Sprung in den Rhein: Das Schwimmen ist eine der drei Disziplinen. Fotos: hbz / Stefan Sämmer Fotos: hbz/Stefan Sämmer Mut zu weiblichen Rundungen Heftige Windböen „Eine coole Laufstrecke“ chen mit. Es ist frisch an diesem Sonntagmittag um 12 Uhr. Gänsehautentzündung greift unter den spärlich Bekleideten um sich. Der Himmel ist voller dicker Wolken. Der Helfer des veranstaltenden TCEC Mainz animiert auf der Fähre zum Klatschen. Dann der Countdown. Vor mir steht ein Wasser-Rugby-Spieler, der eine Badekappe mit Ohrschutz und eine riesige Tauchbrille trägt. Was passiert hier nur? Absprung. Im Wasser sieht man nichts. Aber es geht gesittet vonstatten. Kein Ellbogen im Gesicht. Der eine oder andere ungewollte Schluck Rheinwasser geht durch den Mund. „Der Rhein hat doch Trinkwasserqualität“, hatte Nicole gesagt, die beim Einchecken neben mir war. Na dann. Nicole hat vor drei Wochen in Frankfurt ihren ersten Triathlon absolviert. Und Feuer gefangen. Der Obelisk am Rheinufer markiert in etwa den Aus- Die Römerpassage wird zum Catwalk: Von 80 Kandidaten wählt die Jury 50 Endkandidaten aus. URBAN FASHION Modedesignerin Anja Gockel gibt bei Model-Casting Tipps / Natürliche Ausstrahlung wichtig Von Julia Sloboda MAINZ. Aus 80 mach’ 50. Zwei Stunden braucht die hochkarätig besetzte Jury mit der Mainzer Top-Designerin Anja Gockel beim Urban Fashion-Casting, um diese Mission zu erfüllen. Das Ziel: 50 Models finden, die am verkaufsoffenen Sonntag, am 23. September, in der Innenstadt an verschiedenen Orten unter dem Motto „Urban Fashion“ Mode präsentieren. Bereits im Vorfeld war bei der von der Verlagsgruppe Rhein Main und der Werbegemeinschaft des Mainzer Einzelhandels organisierten Veranstaltung ausgewählt worden. 80 Kandidaten und Kandidatinnen wurden schließlich in die Römerpassage eingeladen. präsentiert von Dort, wo sonst Passanten entlang schlendern, wurde ein roter Teppich verlegt – der Catwalk. An dessen Rand sitzen die beiden Jury-Teams. Eines um Designerin Anja Gockel, die Models für die Präsentation ihrer eigenen Kollektion sucht und dabei vom Vorsitzenden der Mainzer Werbegemeinschaft, Martin Lepold sowie dem Stylisten Salvatore Caserta von der Compagnia della Bel- Entspannter Auftritt, natürliche Ausstrahlung: Melanie, eine der Casting-Teilnehmerinnen, hat gute Karten bei der Jury; Salvatore Caserta (v.li.), Anja Gockel und Martin Lepold sind ebenfalls sichtlich locker, motivieren und sprechen den Teilnehmern Mut zu. lezza unterstützt wird. Am Nachbartisch haben indes Sinn-Leffers-Geschäftsführer Christian Werning, Theresa Daun von Coco Style, Natascha Bauer vom City Salon und Detlef Berg, Geschäftsführer bei der Galeria Kaufhof, Platz genommen. Die erste Herausforderung für die Bewerber ist es, ohne Wackler die Rolltreppe aus dem ersten Stock herunterzufahren. Unten angekommen, warten sie aufgeregt auf das Zeichen zum Loslaufen. So wie beispielsweise Isabelle Pries, die nervös wirkt vor dem Start. Sie meistert die zwei Runden und wird von der Jury ausgewählt. Begründung: tolle natürliche Ausstrahlung. „Ich war so aufgeregt, dass meine Wangen total gezittert haben“, sagt die Studentin aus Darmstadt nach ihrem Lauf. Geübt habe sie vorher nicht und eigentlich „auch nur aus Spaß mitgemacht“. Doch es sind nicht nur die jungen und schlanken Mädchen, die sich beworben haben. Alle Altersklassen, Figuren und Typen sind vertreten. Der 57jährige Axel Lechtenbörger aus Hohenstein ist schon in Wiesbaden bei Modenschauen ge- laufen, hat auch Preise gewonnen. „Meine Lebensgefährtin hat mich zum Modeln gebracht, jetzt mache ich das hobbymäßig.“ Genau wie Inge Böhm aus Bodenheim. Die 70Jährige ist die älteste Teilnehmerin, als sie losläuft, stürzen sich die Juroren auf ihre Buzzer. „Ich ziehe mich gerne modisch an und bin ein bisschen ausgeflippt“, gibt sie zu. Anja Gockel hat nicht nur lobende Worte, sondern auch viele Tipps für die Kandidaten parat. „Die Schultern nach hinten, eine selbstbewusstere Ausstrahlung und ein bisschen an Gewicht zulegen“, lauten nur einige davon. Gockel mag es nicht, wenn die Frauen zu dünn sind. „Sie sollten in Größe 38 passen.“ Mit der Auswahl ist sie zufrieden und auch von Urban Fashion zeigt sie sich begeistert: „Eine tolle Idee, um Mainz ein Gesicht zu geben. Mainz kann eine Modestadt sein.“ Daran zweifelt nach der Show in der Römerpassage niemand mehr. v Ein Video zum Casting finden Sie Im Internet unter www.allgemeine-zeitung.de/ video Im lockeren Plauderton über König Fußball ÄRZTEFANCLUB Die beiden 05-Kicker Marco Caligiuri und Chinedu Ede zu Gast im Club-Lokal „Haasekessel“ Von Nicole Steib MAINZ. Beim Ausschwärmen der Spieler des 1. FSV Mainz 05 in verschiedene Fanclubs der Region wurde der Ärztefanclub Mainz 05 im „Haasekessel“, dem Traditionslokal der 05er neben dem Bruchwegstadion, von Marco Caligiuri und dem Neuzugang Chinedu Ede beehrt. Während die Fans kaum Berührungsängste mit den zwei Profifußballern hatten, hielten die Kicker sich anfangs zurück. Auftaktspiel gegen Freiburg Die Mainz 05-Profis Marco Caligiuri (v.re.) und Chinedu Ede im „Haasekessel“; befragt werden sie von den Vorstandsvorsitzenden Wolfgang Klee und .Wolfgang Deckers. Foto: hbz / Judith Wallerius Als aber das Eis gebrochen war und dem Fanclub eine Frage nach der anderen einfiel, wurden die Antworten der Spieler immer lockerer. Sie diskutierten über das Auftaktspiel der Mainzer in Freiburg; aber auch private Themen wie die Bedeutung des Vorna- mens Chinedu und das Verhältnis der beiden Fußballerbrüder Caligiuri kamen zur Sprache. „Wir reden wie Brüder miteinander, über Gott und die Welt. In Dingen, die den Fußball betreffen, sind wir allerdings professionell. Die Freiburger Spielaufstellung von gestern konnte ich also nicht aus meinem Bruder herauskitzeln“, so Marco Caligiuri, dessen Bruder Daniel bei den Kraichgauern spielt. Auch Fragen zu den Spielkarrieren kamen nicht zu kurz. Caligiuri weiß, dass man mit dem fortwährenden Konkurrenzkampf in der Mannschaft, besonders vor Spie- len, umgehen muss. „Das gehört dazu, Konkurrenz belebt das Geschäft, und das ist auch gut so“, schildert der deutsch-italienische 05-Spieler. Auf die Frage nach seinen oft wechselnden Spielpositionen entgegnet er, dass er zu Anfang nicht so glücklich damit gewesen sei, sich jetzt aber darüber freue. „Ein Fußballer freut sich immer, wenn er spielen darf.“ Auch Chinedu Ede war zufrieden mit dem Spiel am Samstag. „Sicher hätten wir in manchen Phasen noch mehr geben können, für das erste Auswärtsspiel war es aber annehmbar“, so der Nigerianer. Über seinen neuen Wohnort konnte er noch nicht viel berichten. „Durch den Umzug und das Einrichten meiner neuen Wohnung hatte ich noch keine große Gelegenheit, mich in Mainz richtig einzuleben. Das wird jetzt kommen.“ Ein tolles Erlebnis während seiner 05er-Zeit ist für Caliguri der Sieg gegen Bayern München. „Die Stimmung der Fans und unsere eigene nach diesem Spiel war einfach gigantisch“, erinnert er sich. Die Mitglieder des Ärztefanclubs sowie die Vorsitzenden Dr. Wolfgang Klee und Dr. Wolfgang Deckers freuten sich sehr über das hautnahe Zusammentreffen mit den Spielern.