Die untere Seite eines Eisberg kann so interessant

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Die untere Seite eines Eisberg kann so interessant
Die untere Seite eines Eisberg kann so
interessant sein!
Grillen bei Sonnenschein, durch die
„Highlands“ krakseln bei obligatorischem
Nieselregen, lange gesellige Abende mit
Studenten aus aller Welt und ein neuer
Blick auf fremde Kulturen, das alles ist
Paisley und aber auch Intercultural
Communication.
Als unsere Gruppe des Studienganges
IMB-09 Ende Juli 2010 in den Flieger nach
Schottland stieg, dachten wohl die meisten
an karierte Kilts und Dudelsäcke, aber wie
wir später lernen sollten, stellten diese
Dinge nur „die Spitze des Eisbergs“ dar.
Frisch gelandet hieß es aufgepasst, denn
die Autos hatten sich auf die andere Seite
der Straße verirrt und Ampeln schien so
ziemlich jeder Fußgänger und
Fahrradfahrer zu ignorieren. Nachdem wir
die Unterschiede im Straßenverkehr
verinnerlicht hatten, machten wir uns ohne
weitere Probleme auf den Weg zu unserer
Unterkunft, welche mitten in Paisley auf
einer geradezu idyllischen Anhöhe liegt
und eines der zwei Studentenwohnheime
im Ort ist. In der „Underwood residence“
angekommen, bezogen wir sofort unsere
Einzelzimmer neben französischen,
polnischen und chinesischen Studenten.
Nach einem gemütlichen Ausklang des
vorherigen Abends in unserer
Gemeinschaftsküche, hieß es nun früh
aufstehen, denn es lag ein langer und sehr
interessanter Tag vor uns. Wir fuhren mit
einem eigens für uns gecharterten
Reisebus in die „Highlands“, um dort
atemberaubende Orte zu entdecken wie
den Nationalpark „Loch Lomond“. Der
gleichnamige See war wirklich schön
anzuschauen, selbst ohne Sonne. Nach
einigen schottischen Dörfern und
gekauften Postkarten wurden wir in
Westschottlands Metropole Glasgow
abgesetzt. Die ehemalige Industriestadt,
von der man mit dem Zug nur 15 Minuten
nach Paisley benötigt, ist nach langer
Rezession zum Kulturzentrum
herangewachsen und erfreute ihre
Besucher an diesem Tag mit einem
Straßenfestival, bei dem wir uns unter das
Volk misch konnten.
Die ersten fünf Tage unseres
Kursprogrammes in der nahegelegenen
University of the West of Scotland (UWST)
vergingen wie im Fluge. Nach zwei Tagen
kannten wir endlich den Weg zu unserem
kleinen Vorlesungsraum durch das
Labyrinth der Gänge der Hochschule, in
denen sicher schon so einige Studenten
verloren gegangen sind. Dieser war mit
Beamer und Tafel bestens für unseren
„interkulturelle Studienreise“ ausgestattet.
Frau Makarowa beglückte uns täglich mit
ihrem sehr breiten Wissen über fremde
Begrüßungsrituale und ihrer reichhaltigen
Filmesammlung zu diesem Thema.
Als Ausgleich zu den Studieneinheiten
grillten wir mit Summerschoolstudenten,
gingen in Paisley oder Glasgow shoppen
oder unterhielten uns mit Frau Makarowa
über schottische Geschichte.
Gegen Ende der Woche befragten wir
chinesische Studenten, wie sich hier in
Europa wohl fühlen und bekamen
interessante Antworten. Es gibt Chinesen,
die ohne Reis auskommen können, jedoch
keiner von ihnen hat Facebook und viele
besitzen einen selbstgewählten westlichen
Namen.
Am Wochenende gab es dann den Auftrag
Glasgow und die schottische Hauptstadt
Edinburgh ( gesprochen: Edinburror) zu
erkunden. Vorbei an Sandsteinhäusern
und alten gotischen Kirchen ging es durch
Gassen, Straßen und Parks. Vor allem in
Edinburgh hatte man den Eindruck, dass
in jedem Moment Harry Potter hier einem
über den Weg laufen könnte. Die in einem
alten von Vulkanen geschaffenen
Talkessel gelegene Hauptstadt,
begeisterte uns durch ihr buntes Treiben
zwischen den schönen historischen
Gebäuden.
Voller neuer Eindrücke und Wissen
konnten wir zufrieden unsere Heimreise
antreten. Dass Schottland mehr ist als Kilt
und Dudelsack, ist uns nun allen klar.
Schottland ist auch Haggis, Shortbread,
Bens (Berge), Glens (Täler), Lochs, Koos,
Clans, Gälisch, schwer verständliches
Englisch, Cider, Golf, Karaoke, Charity
Shops, ein Shoppingparadies, voller netter
Menschen, sehr musikalisch und immer
eine Reise wert. Für diese „untere Seite
des Eisbergs“ sollte man jedoch selber
eine Reise in den Norden der britischen
Insel antreten.
Finanziell wurden wir freundlicherweise
von dem Akademischen Auslandsamt und
dem Förderverein der HTWK unterstützt.
Frau Dr. Herrmann ist es zu verdanken,
dass wir nicht völlig planlos durch Paisley,
Glasgow und Edinburgh stiefeln mussten.
Unser Dank gilt auch allen Lehrkräften in
Paisley, die sich für uns Zeit genommen
haben und damit unseren Aufenthalt noch
angenehmer gestaltet haben. Für alle an
dem Thema interessierten Studenten
bietet Frau Makarowa jedes Jahr ein
Studium-Generale-Modul unter dem
Namen „ABC der Kulturen“ an.
Rainer Jahnke, Felix Herrmann
Studierende der Fakultät
Wirtschaftswissenschaften

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