enercity Report 2013
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enercity Report 2013
Energie neu denken enercity Report 2013 2 4 enercity Report 2013 Contracting-Projekte 5 Die Energiewende verliert an Schwung: Der reichlich produzierte Ökostrom drückt den Börsenpreis. Hochmoderne Kraftwerke stehen still. Stattdessen boomt Braunkohle und die CO2-Emissionen nehmen zu. Es ist an der Zeit, die Energiewende neu zu denken. Der Markt braucht einen flexiblen Rahmen, auf den sich alle Teilnehmer verlassen können. Dabei möchte enercity weiter zum Gelingen der Energiewende beitragen. Wie? Das erfahren Sie in diesem Report. Management 08 Markt 26 Mensch 46 Umwelt 60 Netze 80 6 enercity Report 2013 Inhalt Inhalt Management 10 Der Vorstand 12 Der Aufsichtsrat 13 Bericht des Aufsichtsrats 16Unternehmen: Positive Energie – jeden Tag neu 20Strategie: Auf dem Weg zur Wende Markt 28Energiepolitik: Energiewende 2.0 30Vertrieb: enercity landet „Auswärtssieg“ 32 32Contracting: Erneuerbar – mit System 36Fernwärme: Doppelt erzeugt besser 38KundenService: Im Dialog mit den Kunden 40Beteiligungsporträt: Wir machen Wind 42Marke: Neu im Netz 44Meldungen: Der Vorstand berät Kunden – Mit Biogas in die Energiezukunft – enercity-Produkte sind „sehr gut“ – Ausbau des Erdgasspeichers Mensch 48Arbeitgeber: Familie im Fokus 50Ausbildung: Typisch Frau enercity Report 2013 Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht der Stadtwerke Hannover AG 52Gesundheitsmanagement: Hand in Hand gesünder 54Personalmanagement: Ja zur Veränderung 56Sponsoring: Sponsoring – eine glänzende Sache 58Meldungen: Restcents für den guten Zweck – enercity erhält den CSR-Preis – 56 Freiwillige packen an – Plattform für Ideen Umwelt 62Erzeugungsmix: Hart am Wind 64Umweltmanagement: Energie organisieren 66Straßenbeleuchtung: Öffentliches Licht in Bestform 68Erdgasfahrzeuge: Klimafreundlich Auto fahren 70Elektromobilität: Laden mit System 72Wasser: Netzwerk zum Wasserschutz 74proKlima: 17.000 Erdumrundungen gespart 76Energieeffizienz: Ein dreifaches E auf … 78Meldungen: Größte Dachsolaranlage – Modernisiertes Wasserwerk – 72 Inhalt Energie sparen im Supermarkt – Noch mehr Klimaschutz Netze, Daten und Fakten 82 enercity Netzgesellschaft mbH: Netzumbau für die Energiewende 84Stromleitungsnetz: Fit für die Zukunft 86 Ökonomische Kennzahlen 88 Soziale und ökologische Entwicklung 90Glossar 92 Standorte der Erzeugungsanlagen 94Impressum 7 Management Hannover, 26. August 2013, 15:50 Uhr: enercity-Vorstandschef Michael Feist bereitet sich im Kreis seiner Mitarbeiter auf die „Kleine Energierunde“ vor. Der Niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil und Umweltminister Stefan Wenzel haben die Initiative ins Leben gerufen. Gemeinsam mit Wissenschaftlern und Vertretern der Energiebranche wollen sie neue Anstöße für die Energiewende geben: Wie können wir die Versorgungssicherheit und Netzstabilität aufrechterhalten? Wie reformieren wir den Emissionshandel und das EEG? Und wie beziehen wir den wichtigen Wärmesektor in die Energiewende mit ein? Michael Feist hat keine Patentrezepte, wohl aber einige Antworten parat. Sie werden am Ende in das Positionspapier „Energiewende 2.0“ einfließen, das die „Kleine Energierunde“ am 14. Oktober mit zahlreichen konkreten Vorschlägen verabschiedet. Weil und Wenzel sprechen von einem „ermutigenden Impuls“ für die Regierung in Berlin. 10 enercity Report 2013 Management Der Vorstand Der Vorstand der Stadtwerke Hannover AG Werte Leserinnen und Leser, das vergangene Jahr war geprägt von zunehmend schwierigen Bedingungen auf dem Energiemarkt und von der Neuausrichtung der Energiewende in Deutschland. enercity ist es trotz der anspruchsvollen Marktlage gelungen, sich operativ und strategisch erfolgreich zu positionieren und den Ausbau zukunftsfähiger Geschäftsfelder weiter voranzubringen. Das Unternehmen leistet mit zielgerichteten Investitionen einen wichtigen Beitrag zur Energiewende. Das modernisierte Heizkraftwerk in Hannover-Linden ist ein idealer Partner der Erneuerbaren Energien und weist eine hervorragende CO2-Bilanz auf. Aber die konventionelle Stromerzeugung und damit auch klimaschonende Gaskraftwerke geraten aufgrund der gesunkenen Strompreise zunehmend unter Druck. Diese Fehlentwicklungen auf dem Energiemarkt standen 2013 im Zentrum der politischen Diskussion. enercity konnte sich in einem vom Niedersächsischen Ministerpräsidenten Weil und vom Niedersächsischen Umweltminister Wenzel initiierten Expertenkreis federführend einbringen. Dabei verständigten sich Vertreter aus Energiewirtschaft, Politik und Wissenschaft auf Vorschläge für die Energiewende. Einen immer bedeutenderen Beitrag zum Geschäftsergebnis leisten die Contracting-Beteiligungen von enercity. Im Juni wurde dieses Geschäftsfeld mit der Übernahme des ContractingGeschäfts der Dalkia GmbH durch die enercity Contracting Nord GmbH weiter ausgebaut. Unter ihren Anlagen ist auch eines der größten Stadtentwicklungsprojekte in Europa – die Wärmeversorgung der „Hafen City Ost“ in Hamburg. enercity setzt weiter auf den Ausbau der Erneuerbaren Energien. Neben Biomasse liegt der Fokus auf der Windenergie. Im Oktober übernahm die enercity Erneuerbare GmbH einen Windpark in Martenberg in Nordhessen. Ein weiterer Windpark bei Stendal in Sachsen-Anhalt befindet sich im Bau, ein Windparkprojekt in Wietze in der Region Hannover ist in Planung. Mit den Aktivitäten im Bereich der regenerativen Energien hat enercity bereits rund zwei Drittel des Ausbauziels, bis 2020 alle Haushaltskunden in Hannover mit erneuerbarem Strom zu versorgen, erreicht. Trotz des schärferen Wettbewerbs konnte das Unternehmen einen der größten Vertriebserfolge realisieren: Im Juli hat enercity den Großauftrag zur Stromversorgung aller öffentlichen Einrichtungen des Bundeslandes Bayern gewonnen, darunter auch für das Schloss Neuschwanstein. Nach Verhandlungen mit der Landeshauptstadt Hannover erhielten enercity und die enercity Netzgesellschaft außerdem erneut den Zuschlag für die Wegenutzungsverträge für Strom und Gas sowie für Konzessionsverträge für Fernwärme und Wasser ab Mai 2014. Damit hat enercity die Weichen für die Steigerung der eigenen Leistungsfähigkeit sowie für die Sicherung einer zukunftsfähigen Energieversorgung gestellt. Hannover, im März 2014 Von links nach rechts: Jochen Westerholz, Arbeitsdirektor, Rechtsanwalt, Jahrgang 1955 Michael Feist, Kaufmännischer Direktor und Vorstandsvorsitzender, Diplom-Ingenieur der Verfahrenstechnik, Jahrgang 1949 Harald Noske, Technischer Direktor, Diplom-Ingenieur der Verfahrenstechnik und Anlagenplanung, Jahrgang 1955 11 12 enercity Report 2013 Management Bericht des Aufsichtsrats Der Aufsichtsrat der Stadtwerke Hannover AG Bericht des Aufsichtsrats Kontrollorgan der Stadtwerke Hannover ist der Aufsichtsrat, besetzt mit je zehn Repräsentanten der Anteilseigner und der Arbeitnehmervertretung. Dr. Marc Hansmann Vorsitzender, Stadtkämmerer Wilfried Lorenz Selbstständiger Kaufmann Walter Kroll (bis 01.03.2013) Stellvertretender Vorsitzender, Installateur Thomas Mohnike (bis 14.03.2013) Kaufmännischer Angestellter Martin Bühre (seit 15.03.2013) Stellvertretender Vorsitzender, Maschinenbautechniker Ralf Riekemann Diplom-Ingenieur Maschinenbau (FH) Jens Allerheiligen Kaufmännischer Angestellter Andrea Rietig (seit 14.03.2013) Bauingenieurin Ute Bitter (seit 14.03.2013) Industriefachwirtin Bernd Rudolph Stellvertretender Vorsitzender des Vorstands der Thüga AG Blanca Blancke Gewerkschaftssekretärin Frank Schröder (seit 14.03.2013) Betriebsschlosser Ralf Borchers Diplom-Ökonom Norbert Stichtenoth Betriebswirt Willi Grewe Gewerkschaftssekretär Ingrid Wagemann Sozialpädagogin Christine Kastning (seit 14.03.2013) Diplom-Ökonomin Charlotte Wallat (bis 14.03.2013) Juristin Dr. Reinhard Klopfleisch Gewerkschaftssekretär Friedrich Wittmeier Justiziar Dieter Küßner Diplom-Betriebswirt des Handwerks Ewald Woste Vorstandsvorsitzender der Thüga AG Hans-Jürgen Lerch (bis 14.03.2013) Bürokaufmann Belgin Zamann Juristin Mit dem eindrucksvoll illuminierten Heizkraftwerk Linden hat enercity einen neuen Hingucker für Hannover geschaffen. Im Geschäftsjahr 2013 hat der Aufsichtsrat sämtliche ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben wahrgenommen. Der Aufsichtsrat war in alle Entscheidungen von grundlegender Bedeutung für das Unternehmen eingebunden und wurde durch den Vorstand regelmäßig, zeitnah und umfassend über die Entwicklung und die Lage des Unternehmens, über die Strategie und Planung, über die Risikosituation, das Risikomanagement sowie über die wesentlichen Geschäftsvorgänge unterrichtet. Anhand von schriftlichen Beschluss- und Berichtsvorlagen sowie begleitenden und ergänzenden mündlichen Auskünften hat der Aufsichtsrat den Vorstand laufend überwacht, Geschäftsvorgänge von besonderer Bedeutung eingehend beraten und sich von der Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung überzeugt. Sitzungen des Aufsichtsrats und der Ausschüsse Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2013 in sieben ordentlichen Sitzungen, davon einer konstituierenden Sitzung, getagt. Außerordentliche Sitzungen haben nicht stattgefunden. In den Sitzungen wurden insbesondere die Geschäftsentwicklung und die Entwicklung der Vermögens-, Finanzund Ertragslage der Stadtwerke Hannover AG erörtert sowie über Fragen der Wirtschafts-, Finanz- und Investitionsplanung und wich- tige Einzelvorgänge beraten. Die Einzelvorgänge betrafen hauptsächlich die Entwicklung von Beteiligungsprojekten im Bereich der Windenergie, den Verkauf der Kommanditanteile an der Clevergy GmbH & Co. KG und Fragen der Tarifpreisentwicklung. Der Präsidialausschuss hat 2013 sechsmal getagt und bereitet vornehmlich die Verhandlungen und Beschlüsse des Aufsichtsrats vor. Er trifft Entscheidungen über Vorlagen des Vorstandes und Fragen, deren Erledigung im Interesse der Gesellschaft einen Aufschub bis zur nächsten Sitzung des Aufsichtsrats nicht zulässt. Der Finanzausschuss hat im Geschäftsjahr 2013 sieben Sitzungen abgehalten. Dem Finanzausschuss sind als Aufgaben insbesondere die Vorbereitung der Beschlussfassung über den Wirtschaftsplan und über den Erwerb oder die Veräußerung von Unternehmen und wesentlichen Beteiligungen sowie die Vorbereitung der Feststellung des Jahresabschlusses und des gemäß § 171 Aktiengesetz (AktG) zu erstattenden Abschlussberichtes des Aufsichtsrats übertragen. Darüber hinaus ist dem Finanzausschuss die Wahrnehmung der Aufgaben eines Prüfungsausschusses nach § 107 Abs. 3 Satz 2 AktG übertragen. Themenschwerpunkte bildeten 2013 Berichte zur wirtschaftlichen Lage und Entwicklung des Unternehmens, hier insbesondere der 13 14 enercity Report 2013 Management Bericht des Aufsichtsrats Dr. Marc Hansmann, seit März 2012 Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke Hannover AG, ist Stadtkämmerer der Landeshauptstadt Hannover und leitet das Finanz-, Rechts- und Ordnungsdezernat. Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2012 und die laufenden Quartalsberichte für 2013, der Nachtragsfinanzplan für 2013 und der Wirtschaftsplan 2014, Jahresabschlüsse der Beteiligungsgesellschaften für 2012, das Risikomanagementsystem und die Prüfungsschwerpunkte für den Jahresabschluss 2013. Der Beteiligungs- und Strategieausschuss tagte 2013 in sieben Sitzungen, davon einer Klausur. Er hat die Aufgabe, Entscheidungen des Aufsichtsrats zu Konzern- und Beteiligungsangelegenheiten vorzubereiten und Berichte des Vorstands entgegenzunehmen. Grundsätzliche Fragen der Unternehmensstrategie und Angelegenheiten der Beteiligungsführung sind im Vorfeld im Beteiligungsund Strategieausschuss zu beraten. Im Geschäftsjahr 2013 wurden insbesondere die Entwicklung von Beteiligungsprojekten im Bereich der Windenergie und der Verkauf der Kommanditanteile an der Clevergy GmbH & Co. KG sowie der Status und die Entwicklung von Beteiligungsgesellschaften beraten. Die Ausschussvorsitzenden berichten regelmäßig und ausführlich in den Aufsichtsratssitzungen über die geleistete Arbeit. Besetzung des Aufsichtsrats und des Vorstands In der Sitzung vom 15. März 2013 hat sich der Aufsichtsrat neu konstituiert. Die Amtszeit von Herrn Walter Kroll endete mit Beginn der Freistellungsphase der Altersteilzeit zum 2. März 2013. Herr Martin Bühre hat daraufhin zum 15. März 2013 die Tätigkeit als stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender aufgenommen. Herr Jens Allerheiligen ist unabhängiger Finanzexperte gemäß § 100 Abs. 5 AktG. Folgende Mandatsträger haben zum 14. März 2013 ihre Tätigkeit im Aufsichtsrat niedergelegt: Hans-Jürgen Lerch*, Bürokaufmann Thomas Mohnike*, kaufmännischer Angestellter Charlotte Wallat, Juristin Im Gegenzug sind folgende Mitglieder zum 14. März 2013 in den Aufsichtsrat eingetreten: Ute Bitter*, Industriefachwirtin Christine Kastning, Diplom-Ökonomin/Bankangestellte Andrea Rietig*, Bauingenieurin (FH) Frank Schröder*, Betriebsschlosser In der personellen Besetzung des Vorstands gab es während des abgelaufenen Geschäftsjahres keine Veränderungen. Jahresabschluss und Gewinnabführung Die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Hannover, wurde von der Hauptversammlung am 18. April 2013 zum Abschlussprüfer gewählt. In Umsetzung dieses Beschlusses erhielt die Gesellschaft vom Aufsichtsrat den schriftlichen Auftrag zur Prüfung des Jahresabschlusses der Stadtwerke Hannover AG zum 31. Dezember 2013 sowie des Lageberichts für das Geschäftsjahr 2013. Auf Grundlage der durch den Aufsichtsratsvorsitzenden festgelegten Prüfungsschwerpunkte und unter Einbeziehung der Buchführung prüfte die KPMG AG den vom Vorstand nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches aufgestellten Jahresabschluss der Stadtwerke Hannover AG zum 31. Dezember 2013 sowie den Lagebericht für das Geschäftsjahr 2013. Die Prüfung ergab keine Einwendungen, sodass ein uneingeschränkter Bestätigungsvermerk erteilt wurde. * Die mit Sternchen gekennzeichneten Aufsichtsratsmitglieder sind Arbeitnehmervertreter. Der Aufsichtsrat hat den vom Vorstand vorgelegten Jahresabschluss und den Lagebericht der Stadtwerke Hannover AG sowie den Vorschlag für die Verwendung des Bilanzergebnisses abschließend sorgfältig geprüft. Die Unterlagen zum Jahresabschluss wurden sowohl in der Sitzung des Finanzausschusses am 10. März 2014 als auch in der am Folgetag stattfindenden Sitzung des Aufsichtsrats erörtert. In den Sitzungen berichtete der Abschlussprüfer jeweils über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung und erteilte soweit notwendig ergänzende Auskünfte. Das abschließende Ergebnis der Prüfung durch den Aufsichtsrat führte zu keinerlei Einwendungen, und der Aufsichtsrat stimmte den Prüfungsergebnissen des Abschlussprüfers zu, billigte den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss zum 31. Dezember 2013 und schloss sich dem Vorschlag des Vorstands zur Verwendung des Bilanzgewinns an. Der Jahresabschluss Stadtwerke Hannover AG zum 31. Dezember 2013 ist damit gemäß § 172 Satz 1 AktG festgestellt. Aufgrund eines Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrags ist der Gewinn vor Feststellung des Jahresabschlusses unmittelbar an die Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft Hannover mbH, Hannover, abzuführen. Der abzuführende Gewinn beträgt 97,1 Mio. Euro. Auf das Genussscheinkapital erfolgt eine Ausschüttung von 3,5 Mio. Euro. Der verbleibende Jahresüberschuss von 6,0 Mio. Euro wird den anderen Gewinnrücklagen zugeführt. Der Aufsichtsrat dankt den Mitgliedern des Vorstands für die vertrauensvolle und erfolgreiche Zusammenarbeit. Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie dem Betriebsrat dankt der Aufsichtsrat für das persönliche Engagement und die erfolgreich geleistete Arbeit im Geschäftsjahr 2013. Hannover, den 11. März 2014 Der Aufsichtsrat Dr. Marc Hansmann Vorsitzender 15 16 enercity Report 2013 Management Unternehmen 17 Positive Energie – jeden Tag neu Die Stadtwerke Hannover AG zählt mit einem Jahresumsatz von rund 2,45 Milliarden Euro zu den größten kommunalen Energieversorgern Deutschlands. Unter der Dachmarke „enercity – positive energie“ bietet sie Strom, Erdgas, Wasser und Fernwärme sowie energienahe Dienstleistungen an. Mit über 2.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist enercity weit über die Landeshauptstadt Hannover hinaus mit Energiedienstleistungen und bundesweiten Lieferungen im Key-Account-Bereich tätig. Eine der wichtigsten Herausforderungen und Ziele von enercity sind die nachhaltige Verbesserung des Energiemixes durch den Ausbau der Erneuerbaren Energien und eine höhere Energieeffizienz. Die ökonomische, ökologische und soziale Verantwortung ist seit langer Zeit Leitlinie des unternehmerischen Handelns und in der aktuellen Unternehmensstrategie „Konzept 2020 – vorwärts nach weit“ verankert. Die Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft Hannover mbH (VVG) hält 75,09 Prozent am Unternehmen. Weitere 24 Prozent des Stammkapitals liegen bei der Thüga AG, München. Die Region Hannover ist Eigner von 0,91 Prozent. Aktuell ist enercity an 27 vorwiegend der Energiebranche zugehörigen Unternehmen in ganz Deutschland beteiligt. Lokal und überregional Mehr als 650.000 Menschen in der Region Hannover nutzen Strom, Erdgas, Fernwärme oder Trinkwasser von enercity. Kerngeschäftsnahe Dienstleistungen entwickelt das Unternehmen gezielt als Wachstumsfelder. Für Geschäftskunden bietet enercity bundesweit attraktive Strom- und Gasprodukte an. Individuelle Lösungen ergänzen das Angebot, um das gesamte Leistungsspektrum des Energiemanagements abzudecken. Mit den Contracting-Angeboten seiner Beteiligungsgesellschaften, die bundesweit nachgefragt werden, ist das Unternehmen auf deutlichem Wachstumskurs. Durch die hundertprozentige Tochter enercity Contracting GmbH und die 84,9-Prozent-Beteiligung an der Potsdamer Danpower-Gruppe zählt enercity damit 18 enercity Report 2013 Management Unternehmen Direkte Beteiligungen der Stadtwerke Hannover AG (Stand: Januar 2014, detaillierte Angaben in der Anteilsbesitzliste im Anhang des Jahresabschlusses) Erzeugung, Bezug, Speicherung, Handel Vertrieb, Verteilung Dienstleistung, Effizienz enercity Erneuerbare GmbH 100 % · SK 1,0 Mio. EUR GKL Hannover-Linden GmbH 90 % · SK 5,11 Mio. EUR GKH Hannover GmbH 84,7 % · SK 10,23 Mio. EUR KW Mehrum GmbH 83,33 % · SK 10,22 Mio. EUR GHG Hannover GmbH 68,35 % · SK 0,1 Mio. EUR GKW Hann.-Braunschweig GmbH & Co. KG 66,67 % · EL 0,027 Mio. EUR WKN GmbH & Co. WP Krempdorf KG 16,34 % · EL 6,12 Mio. EUR Niedersächsische Verfrachtungs-GmbH 10 % · SK 0,77 Mio. EUR Harzwasserwerke GmbH 7 % · SK 38,5 Mio. EUR HKW Harzwasser Kommunale WV GmbH 2 % · SK 5,0 Mio. EUR enercity Netzgesellschaft mbH 100 % · SK 0,025 Mio. EUR Netzgesellschaft Laatzen GmbH & Co. KG 49 % · EL 6,1 Mio. EUR Gasnetzgesellschaft Laatzen-Nord mbH 49 % · SK 0,025 Mio. EUR SW Wunstorf GmbH & Co. KG 34 % · EL 2,0 Mio. EUR Thüga Holding GmbH & Co. KG aA 20,53 % · GK 10,0 Mio. EUR SW Garbsen GmbH 20 % · SK 17,8 Mio. EUR enercity Contracting GmbH 100 % · SK 0,21 Mio. EUR Danpower GmbH 84,9 % · SK 5,0 Mio. EUR Energie-Projektges. Langenhagen mbH 50 % · SK 0,15 Mio. EUR htp GmbH 50 % · SK 25,0 Mio. EUR Metegra GmbH 25 % · SK 0,25 Mio. EUR 8KU GmbH 12,5 % · SK 0,2 Mio. EUR Klimaschutzagentur Hannover GmbH 9,8 % · SK 0,031 Mio. EUR WKN AG 6 % · GK 30,0 Mio. EUR Hannover Marketing u. Tourismus GmbH 1,55 % · SK 0,216 Mio. EUR EW Medien & Kongresse GmbH 1,24 % · SK 0,396 Mio. EUR enercity-Fonds proKlima GbR ca. 75 % · Volumen ca. 4,0 Mio. EUR SK= Stammkapital GK= Grundkapital EL = Einlage zu den größten deutschen Anbietern. Die Danpower GmbH ist inzwischen mit eigenen Tochtergesellschaften in Estland aktiv. Außerdem hat das Unternehmen seinen Energiehandelsbereich für den europaweiten Handel mit Gas und Strom erfolgreich etabliert. Erzeugung und Speicherung Die Stadtwerke Hannover AG betreibt eigene innerstädtische Kraftwerke mit effizienter Kraft-Wärme-Kopplung (KWK). Die Anfang 2013 fertig modernisierte Gas- und Dampfturbine im Heizkraftwerk Linden bietet neue Kapazitäten für flexible Stromerzeugung und trägt zum Ausbau der Fernwärme in Hannover bei. Bis zum Jahr 2020 wird enercity umfangreich in regenerative Energien wie Biomasse und zukünftig vermehrt in Wind investieren, sodass rechnerisch alle Haushaltskunden in Hannover mit selbsterzeugtem Ökostrom versorgt werden können. Mit dem Jahr 2013 entstehen bereits 554 Gigawattstunden erneuerbaren Stroms in erneuerbaren Erzeugungsanlagen von enercity und Biogas-Blockheizkraftwerken der Beteiligungen. Gemeinsam mit der Erdgas Münster GmbH unterhält enercity in der Nähe von Hannover einen Erdgasspeicher mit vier Kavernen, die Gasspeicher Hannover GmbH. Das Management der Strom-, Gas-, Wasser- und Wärmenetze betreibt die enercity Netzgesellschaft mbH, an die das Strom- und Gasnetz verpachtet wurde. Den operativen Netzbetrieb erledigt enercity in deren Auftrag. Umwelt- und Klimaschutz Ökologisch orientiertes Handeln ist fester Bestandteil der Unternehmensstrategie. Entsprechende Leistungen und Produkte sieht enercity langfristig als Wachstumsmarkt. Die stetige Steigerung der Energieeffizienz und der forcierte Ausbau erneuerbarer Energieerzeugung stehen hierbei an erster Stelle. Zusammen mit kommunalen Partnern fördert das Unternehmen mit dem 1998 gegründeten enercity-Fonds proKlima den Klimaschutz vor Ort mit bis zu fünf Mio. Euro im Jahr. In der Klima-Allianz Hannover haben enercity und die niedersächsische Landeshauptstadt Hannover zusammen ein wegweisendes Handlungsprogramm entwickelt. Die Ziele der Klima-Allianz hat enercity bekräftigt und bis zum Jahr 2030 soll eine regenerative Stromproduktion von 1.500 Mio. Kilowattstunden erreicht sein. Soziale Verantwortung Der Erhalt attraktiver Arbeitsplätze sowie die gezielte Qualifizierung und Weiterentwicklung des Personals sichern die zukünftige Handlungsfähigkeit von enercity. Flexible Arbeitszeitmodelle und Arbeitsorte, ein umfangreicher Service für Familien und zahlreiche gesundheitspräventive Maßnahmen gehören zum Personalprogramm. Der Anteil weiblicher Führungskräfte hat sich seit Jahren stetig erhöht und diese Entwicklung soll sich in Zukunft fortsetzen. Der Erfolg von enercity nützt den Menschen vor Ort: Drei Viertel der Gewinne fließen ins örtliche Gemeinwesen zurück. Die wirtschaftliche Leistungskraft des Unternehmens schafft zahlreiche weitere Arbeitsplätze im Raum Hannover, zum Beispiel bei Dienstleistern und Zulieferbetrieben. Gesellschaftlich engagiert sich enercity in Hannover auf vielfältige Weise im Sozial-, Sport- oder Kultursponsoring. Weitere Informationen: www.enercity.de 19 20 enercity Report 2013 Management Strategie 21 Auf dem Weg zur Wende Die Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland unterstützt die Energiewende. Ihre Umsetzung verfolgt sie vorerst noch kritisch. Ähnlich sehen es die Energieversorger. Sie müssen sich Herausforderungen wie einem verschärften Wettbewerb und fehlender Planungssicherheit für ihre Kraftwerke stellen. enercity blickt auf ein bewegtes Jahr 2013 zurück. Im Jahr 2013 ging der Brutto-Stromverbrauch in Deutschland Branchenschätzungen zufolge um 1,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück – unter anderem aufgrund einer gesunkenen Produktion einiger stromintensiver Industrien. Dabei nahm der Anteil des aus Erneuerbaren Energien erzeugten Stroms auf 23,4 Prozent zu, der nun an zweiter Stelle hinter Braunkohlestrom mit 25,8 Prozent liegt. Der Erdgasverbrauch dagegen stieg aufgrund der kalten Witterung im ersten Halbjahr um etwa sieben Prozent (Vorjahr: plus 1,5 Prozent). Die Strommarktpreise lagen 2013 deutlich unter Vorjahresniveau. Der Einsatz von Kohle- und vor allem von Gaskraftwerken wird zunehmend unwirtschaftlicher. Parallel dazu waren leicht gesunkene Erdgaspreise und Kohlenotierungen zu verzeichnen. Die Ölpreise waren konjunkturbedingt volatil und am Ende des Jahres auf Vorjahresniveau. Die CO2-Preise nahmen deutlich ab. zur Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) konkretisiert. Das neue EEG soll am 1. August 2014 in Kraft treten. Aufgrund der in den letzten Jahren immer deutlicher gewordenen Fehlentwicklungen im Energiemarkt besteht dringender Handlungsbedarf. Wesentliche Punkte des EEG-Reformvorhabens sind die Festlegung von verbindlichen Ausbauzielen für Erneuerbare Energien sowie die Verpflichtung zur Direktvermarktung für alle Anlagenbetreiber mit einer installierten Leistung von mehr als 500 Kilowatt (kW). Bis zum 1. Januar 2017 soll dieser Schwellenwert sukzessive auf 100 kW sinken. Ferner löst eine wettbewerbliche Ermittlung der Förderhöhe die Förderung durch garantierte Vergütung ab. Die durchschnittliche Vergütung der Erneuerbaren Energien soll von 17 Cent pro Kilowattstunde (ct/kWh) auf 12 ct/kWh sinken. Dazu ist eine Fokussierung auf OnshoreWindenergie und Photovoltaik geplant. Reformiertes EEG Im Jahr 2013 dominierte die Diskussion rund um die Ausrichtung der Energiewende in Deutschland neben weiteren energiemarktrelevanten Regulierungsansätzen. Die neue Bundesregierung hat ihre Vereinbarungen im Koalitionsvertrag zum zukünftigen Energiesystem bereits mit einem Eckpunktepapier Bewährter Wachstumskurs Die Wachstumsstrategie des Konzepts 2020 „Vorwärts nach weit“ trägt trotz erschwerter Bedingungen. enercity liegt weiterhin im vorderen Drittel des Wettbewerbs. Dabei nimmt gezieltes Wachstum außerhalb Hannovers an Bedeutung zu, Kostenreduktionen und Margenoptimierungen tragen zur stabilen 22 enercity Report 2013 Management Strategie 2,45 Milliarden Euro Umsatz tätigte die Stadtwerke Hannover AG im Geschäftsjahr 2013. „Die Energiewende hängt davon ab, dass die Ziele Klimaschutz, Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit gleichermaßen erreicht werden.“ Michael Feist, Kaufmännischer Direktor und Vorstandsvorsitzender Finanzlage und Ertragskraft bei. Der Zuwachs der Erzeugungskapazität und die Steigerung der Energieeffizienz basieren auf dem klaren Bekenntnis zur Eigenerzeugung durch Kraft-Wärme-Kopplung (KWK). Die Modernisierung und Erweiterung der Gas- und Dampfturbinenanlage (GuD) im Heizkraftwerk Linden wurde 2013 abgeschlossen. Bis 2020 wird insgesamt eine Stromerzeugungskapazität von über 1.200 Megawatt (MW) erreicht – bei rund fünf Terawattstunden (TWh) Jahresproduktion. Das Strom-Endkundengeschäft außerhalb des Grundversorgungsgebietes soll bis 2020 insgesamt 3,5 TWh betragen. Aufgrund der schlechteren Ertragslage bei der Erzeugung hat enercity bei den konventionellen Kraftwerken die Stilllegung des ältesten und kleinsten Gasheizkraftwerks in Herrenhausen bei der Bundesnetzagentur angezeigt. Neben dem Fokus auf energieeffiziente, ressourcenschonende Erzeugungstechniken nimmt der Ausbau der Erneuerbaren an Fahrt auf. Die bereits bestehenden Kapazitäten aus Biomasseerzeugung wurden durch zwei Windparks ergänzt. Die regenerative Stromerzeugung steigt stetig. Fast zwei Drittel der Privatkunden kann enercity rechnerisch mit erneuerbarem Strom versorgen. Der überregional ausgerichtete Wachstumskurs geht einher mit stabilen, partnerschaftlichen Beziehungen zur Landeshauptstadt Hannover und zur Region. Dabei verbindet das Unternehmen erfolgreiches Wirtschaften mit aktivem Umweltschutz und sozialem Engagement. Gemeisterter Wettbewerb 2013 stand enercity im Tarifkundengeschäft unter starkem Wettbewerbsdruck. Das Unternehmen konnte sich aber weiter mit wettbewerbsfähigen Preisen auf einem guten bundesdurchschnittlichen Niveau mit vergleichbaren Wettbewerbern behaupten. Sein kumulierter Versorgerwechsel der Haushalte im Grundversorgungsgebiet für Strom und Gas liegt unter dem Bundesdurchschnitt. Deutlich niedrigere Handelsmengen waren ausschlaggebend für einen um 19,7 Prozent auf 16.368 Gigawattstunden (GWh) gesunkenen Stromabsatz. Der Absatz an Kunden innerhalb und außerhalb des Konzessionsgebietes ist gegenüber dem Vorjahr nur leicht zurückgegangen. Bei annähernd konstanten Lieferungen hat sich der Gasabsatz 2013 um 8,3 Prozent auf 21.719 GWh verringert, was auch auf niedrigere Handelsmengen zurückzuführen ist. Entsprechend der Wachstumsstrategie konnte der Gasabsatz an Kunden außerhalb des Konzessionsgebietes auf 1.461 GWh gesteigert werden. Der Wärmeabsatz von enercity ist 2013 um 4,9 Prozent auf 1.357 GWh gestiegen. Die Wärme wird an Industrieunternehmen, öffentliche Einrichtungen, Krankenhäuser und Wohngebäude in Hannover geliefert. Die meisten Contracting-Beteiligungsunternehmen von enercity sind außerhalb des Konzessionsgebietes tätig und haben einen Gesamtwärmeabsatz von über 1,7 TWh (siehe Seite 96). Das Trinkwasser für Hannover und die Region stammt hauptsächlich aus eigenen Wasserwerken. Die Eigenerzeugung hatte 2013 einen Anteil von 93,4 Prozent. Der Wasserabsatz lag mit 40,6 Mio. Kubikmetern etwa auf Vorjahresniveau. 97,1 Millionen Euro Gewinn wurde an die Gesellschafter des Jahres 2013 abgeführt. 40,7 Millionen Euro Konzessionsabgaben flossen an die im enercity-Netzgebiet liegenden Städte der Region Hannover. Stabile Finanzentwicklung Das Finanzmanagement von enercity hat die stabile Unternehmensfinanzierung sowie die Sicherstellung der Liquidität der operativen Geschäftstätigkeit bei möglichst geringen Kapitalkosten zum Ziel. Unter Wahrung einer hohen Sicherheit soll für die Finanzierung eine größtmögliche Flexibilität erreicht werden, um den Herausforderungen des energiepolitischen Umfelds gerecht werden zu können. Die schwierige Lage im Erzeugungsmarkt ließ einen Ergebnisrückgang erwarten. Dem steuerte enercity jedoch gegen, wodurch er im niedrigen einstelligen Prozentbereich gehalten werden konnte. Der Umsatz in Höhe von 2,45 Mrd. Euro lag um 7,2 Prozent niedriger als im Vorjahr, was vor allem auf eine Abnahme der Erlöse aus Handelsgeschäften zurückzuführen ist. Das Unternehmen konnte seinen Eignern eine angemessene Kapitalverzinsung bieten. Nach Bedienung des Genussscheinkapitals in Höhe von 3,5 Mio. Euro ergibt sich ein entsprechend dem Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit der Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft Hannover mbH abzuführender Gewinn von 97,1 Mio. Euro. Das entspricht einem Minus von 4,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr (2012: 101,7 Mio. Euro). Davon werden 6 Mio. Euro zur Stärkung des Eigenkapitals in die anderen Gewinnrücklagen eingestellt. Die Konzessionsabgabenzahlungen an Städte und Gemeinden entsprechen den diesen Verpflichtungen zugrunde liegenden Absatz- beziehungsweise Umsatzentwicklungen. Sie wurden in voller Höhe erwirtschaftet und sind gegenüber dem Vorjahr leicht auf 40,7 Mio. Euro gesunken. Gesellschaftliche Verantwortung Der Erfolg des Unternehmens basiert auf dem Engagement und der Leistungsbereitschaft der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die strategische Ausrichtung der Personalarbeit spielt für enercity eine wesentliche Rolle. Kernpunkte der Personalstrategie bilden die zielgerichtete Personalentwicklung, der aktive Erhalt von Leistungs- „enercity setzt auf den Wettbewerb im Energiemarkt, weil dieser Transparenz und höhere Leistungsfähigkeit schafft.“ Harald Noske, Technischer Direktor 23 24 enercity Report 2013 Management „Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie erhöht unsere Flexibilität in einem sich wandelnden Energiemarkt.“ Jochen Westerholz, Arbeitsdirektor Strategie fähigkeit und Arbeitsmotivation, das Angebot einer breit gefächerten, hoch qualifizierten Berufsausbildung sowie die effiziente Gestaltung der personalrelevanten Prozesse. Der steigende Wettbewerbs- und Kostendruck auf das Unternehmen erfordert eine kontinuierliche Überprüfung und Anpassung von Prozessen. Die Personalpolitik unterstützt dies durch gezielte und individuelle Qualifizierung der Beschäftigten, ein aktives Gesundheitsmanagement sowie ein umfassendes Maßnahmenangebot zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Mit inzwischen rund 16 Prozent Frauenanteil in Führungspositionen liegt enercity weiterhin deutlich über dem Branchendurchschnitt. Das Unternehmen ist mit der Landeshauptstadt Hannover traditionell eng verbunden, was sich sowohl in einem wirtschaftlichen und kulturellen Engagement als auch in einem aktiven Sozialund Sportsponsoring zeigt. Seit vielen Jahren liegt der Fokus dabei auf Kultur und Sport (siehe Seite 56). Engagierter Klimaschutz Als Unternehmen der Daseinsvorsorge ist enercity dem Umwelt- und Klimaschutz in besonderer Weise verpflichtet. Ökologisches Verantwortungsbewusstsein ist mit Blick auf die Region Hannover sowie als Reaktion auf die Anforderungen an eine ökologisch und wirtschaftlich nachhaltige Energieerzeugung auf dem nationalen Energiemarkt Bestandteil der Unternehmensstrategie. Im Rahmen des Klimaschutzprogramms „Klima-Allianz Hannover 2020“ ist enercity langfristige Verpflichtungen zur CO2-Reduktion und zur Ausweitung der Stromerzeugung durch regenerative Energien und KWK eingegangen. Neue Zielsetzungen, die mit der Landeshauptstadt bis 2030 vereinbart wurden, unterstreichen die Nachhaltigkeit dieses Engagements. Die wirksamsten Klimaschutzmaßnahmen 2013 waren die Inbetriebnahme der modernisierten und erweiterten GuD-Anlage des Heizkraftwerks Linden mit einem jährlichen CO2-Einsparpotenzial von bis zu 200.000 Tonnen sowie die Fortsetzung des Fernwärmeausbauprogramms mit einer CO2-Minderung von etwa 65.000 Tonnen pro Jahr. Sowohl der Fernwärmeausbau als auch der Ausbau im Geschäftsfeld Contracting auf Basis Erneuerbarer Energien entwickeln sich entsprechend den Planungen. Insgesamt erfährt der Ausbau der regenerativen Stromerzeugung eine höhere Gewichtung. Die erneuerbaren Energieträger haben 2013 etwa 554 GWh (Vorjahr: 492 GWh) zur Eigenerzeugung beigetragen – hauptsächlich erzeugt in 64 Biomasseanlagen und zwei Windparks des enercity-Konzerns. Die regenerative Energieerzeugung beträgt im Verhältnis zum Verbrauch aller Tarifkunden im Konzessionsgebiet rund 64 Prozent. Bis 2020 will enercity den Strombedarf aller Privatkunden rechnerisch durch Erneuerbare decken. Systematisches Umweltmanagement Das enercity-Umweltmanagementsystem ist unter Berücksichtigung der Umweltnorm DIN/ISO 14001 ausgestaltet und gewährleistet Zuverlässigkeit und Rechtssicherheit beim betrieblichen Umweltschutz. Es umfasst die gesetzlichen Anforderungen, ein verbindliches Wertesystem in Form von Umweltleitlinien, festgelegte Instrumente zur Umsetzung der Leitlinien sowie verantwortliche Funktionsträger und interne Regelungen. Die Einhaltung der Anforderungen wird im Rahmen interner und externer Auditierungen regelmäßig kontrolliert. Im Jahr 2013 begann die unternehmensweite Einführung eines Energiemanagementsystems (EnMS) mit dem Ziel der Zertifizierung nach DIN EN ISO 5001 und der Identifikation von Einsparpotenzialen aller enercity-Standorte. Erfolgreicher enercity-Fonds Der enercity-Fonds proKlima hat in den vergangenen 15 Jahren mehr als 22.700 Klimaschutzmaßnahmen und -projekte gefördert. Dies bewirkt inzwischen eine jährliche CO2-Minderung von über 110.000 Tonnen. 2013 hat enercity mit 3,4 Mio. Euro den Großteil (rund 76 Prozent) der gesamten Fondseinzahlungen in Höhe von 4,4 Mio. Euro getragen. Ein Schwerpunkt der Förderprogramme ist das energieeffiziente Bauen und Modernisieren. Ziel ist unter anderem die weitere Etablierung des energiesparenden Passivhaus-Standards. Konsistente Rahmenbedingungen enercity agiert in einem Marktumfeld, das von Veränderungsprozessen geprägt ist. Über das Hauptziel der Energiewende, die CO2-Emissionen zu reduzieren und aus der Kernenergie auszusteigen, besteht ein breiter gesellschaftlicher und politischer Konsens. Allerdings weist die Transformation des Energieversorgungssystems gegenwärtig deutliche Fehlentwicklungen auf. Eine energiepolitische Korrektur mit dem Ziel, belastbare und konsistente Rahmenbedingungen zu schaffen, ist aus Unternehmenssicht dringend erforderlich. Dabei kommt es darauf an, dass die strategischen Ziele Klimaschutz, Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit gleichermaßen erreicht werden, damit die Energiewende gelingt und das heutige Produktivitätsniveau von Industrie und Wirtschaft auch zukünftig erhalten bleibt. Um die Versorgungssicherheit auf dem bestehenden hohen Niveau zu sichern, fordert enercity eine zeitnahe Implementierung eines Marktes für gesicherte Leistung neben dem heutigen Energy-only-Markt. Konventionelle Kraftwerke sind aus Unternehmenssicht zum Erhalt der hohen Versorgungssicherheit und als Back-up-Kapazitäten für die Erneuerbaren zunächst weiter erforderlich. Stromerzeugern muss deshalb eine Planungssicherheit für den wirtschaftlichen Erhalt von nötigen Stromerzeugungskapazitäten gegeben werden. Zu den zentralen Handlungserfordernissen gehört auch ein schneller und breit angelegter Ausbau der Netzinfrastruktur, um die wachsenden erneuerbaren Erzeugungskapazitäten zielgerecht zu nutzen. Ferner sieht enercity ein großes und bislang nicht ausgeschöpftes Potenzial, um die Ziele der Energiewende zu erreichen, im Wärmemarkt. Durch den verstärkten Einsatz von Erdgas können hier CO2-Emissionen signifikant reduziert werden. Nach Berechnungen des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) ist es möglich, bis 2020 allein mit Effizienzsteigerungen im Wärmemarkt rund 75 Mio. Tonnen CO2 einzusparen. Michael Feist, Vorstandsvorsitzender [email protected], 0511 - 430-2171 25 Markt Neuschwanstein, 31. Juli 2013, 14:30 Uhr: Manchmal geht es auch im Wirtschaftsleben zu wie in einem Märchen. Wer hätte gedacht, dass das Schloss Neuschwanstein seinen Strom eines Tages von einem Energieversorger aus Hannover beziehen wird? Im Juli fiel die Entscheidung: Insgesamt 1,75 Terawattstunden beziehen das Bundesland Bayern und seine öffentlichen Einrichtungen ab Januar 2014 von enercity. Bei einer derart großen Menge waren eine europaweite Ausschreibung und harte Verhandlungen notwendig. Den Ausschlag für den Energieversorger aus dem Norden gaben am Ende die guten Referenzen und der günstige Preis für den gewünschten Ökostrom, den das Unternehmen in mehreren Tranchen beschaffen und liefern wird. 1.011 öffentliche bayerische Einrichtungen wird enercity damit in den Jahren 2014 und 2015 versorgen – darunter auch das berühmte Märchenschloss. Und die Moral von der Geschichte? Auch ein kleinerer Anbieter kann Großes vollbringen. 28 enercity Report 2013 Markt Energiepolitik Energiewende 2.0 Die Energiewende droht zunehmend in Schieflage zu geraten. enercity bringt sich mit konstruktiven Vorschlägen in die Diskussion über ein zukunftssicheres Energiesystem in Deutschland ein und zeigt, wie das HKW Linden zum Gelingen der Energiewende beiträgt. enercity engagiert sich stark für die Energiewende. „Bereits heute können wir rechnerisch mehr als die Hälfte unserer Haushaltskunden mit Strom aus Erneuerbaren Energien versorgen“, macht Michael Feist, Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke Hannover AG, deutlich. Doch die Umsetzung der Energiewende in Deutschland stockt, weil klare und stimmige Rahmenbedingungen für den Umbau des Energieversorgungssystems in vielen Bereichen fehlen. Die energiepolitischen Ziele Klimaschutz, Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit drohen zunehmend in Schieflage zu geraten. Aufgrund der rasanten Zunahme der Erneuerbaren Energien sinken die Strommarktpreise an der Börse und dadurch verringern sich die Betriebszeiten konventioneller Kraftwerke. Der Betrieb insbesondere von Gaskraftwerken wird zunehmend unrentabel und es fehlt insgesamt an Marktanreizen. „Wenn schon die betrieblichen Kosten durch den Börsenpreis nur noch selten gedeckt werden können, so gilt dies erst recht für Kosten, die sich aus einer Investition ergeben. Der erforderliche Neubau von modernen, emissionsarmen Gaskraftwerken bleibt folglich aus, und auch bestehende Anlagen müssen zwangsläufig stillgelegt werden, um betriebswirtschaftlichen Schaden zu vermeiden. Damit stehen aber für das Back-up für die Erneuerbaren mittel- und langfristig nicht genügend Kapazitäten bereit“, gibt der Technische Direktor von enercity, Harald Noske, zu bedenken. Effizient und flexibel Das kürzlich modernisierte Heizkraftwerk Hannover-Linden gehört zu den modernsten Anlagen in Europa und leistet einen wichtigen Beitrag zur Systemstabilität. Seine Leistung kann kurzfristig eingesetzt werden, um Lastschwankungen der volatilen Erneuerbaren auszugleichen und um Spannung und Frequenz im Netz stabil zu halten. Die Stromerzeugung mit Erdgas weist unter den fossilen Kraftwerken zudem die beste CO2-Bilanz auf. Erdgasbetriebene Kraftwerke sind dank ihrer flexiblen Fahrweise ein idealer Partner der Erneuerbaren Energien. Um künftig Einschränkungen bei der Versorgungssicherheit zu verhindern, ist es aus Sicht von enercity dringend erforderlich, einen sogenannten Markt für gesicherte Leistung zeitnah einzuführen. Damit wird Stromerzeugern eine ausreichende Planungssicherheit für den Erhalt von benötigten Stromerzeugungskapazitäten gegeben und kontraproduktive Kraftwerksstilllegungen können vermieden werden. Position beziehen Mit Handlungsempfehlungen wie dem Markt für gesicherte Leistung bringt sich enercity aktiv und konstruktiv in die Diskussion über ein zukunftssicheres Energiesystem in Deutschland ein. Auf Initiative des Niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil und des Niedersächsischen Umweltministers Stefan Wenzel konnten sich Experten der Energiewirtschaft, der Wissenschaft, der Netzbetreiber, der Windkrafthersteller sowie der Fach- und Umweltverbände auf einen gemeinsamen Kurs für die Energiewende verständigen. Michael Feist, Vorstandsvorsitzender von enercity, war Moderator der Runde. Ihre Handlungsvorschläge hat die sogenannte „Kleine Energierunde“ in ihrem gemeinsamen Positionspapier „Energiewende 2.0“ festgehalten und der Öffentlichkeit vorgestellt. Um die Energiewende zu einem Erfolgsmodell zu machen, müssen die Ziele Klimaschutz, Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit gleichermaßen erreicht werden. Darüber ist sich auch die „Kleine Energierunde“ einig. Dazu gehört unter anderem, dass konventionelle Kraftwerke wie das Heizkraftwerk Linden zum Erhalt der hohen Versorgungssicherheit und zur Sicherstellung der technischen und wirtschaftlichen Funktionsfähigkeit des Gesamtsystems weiter erforderlich sind. Thomas Pudlo, Koordinator Energiepolitik [email protected], 0511 - 430-1674 29 30 enercity Report 2013 Markt Vertrieb enercity landet „Auswärtssieg“ Spektakulärer Vertriebserfolg für enercity: Das Unternehmen versorgt seit Januar 2014 alle öffentlichen Einrichtungen des Bundeslandes Bayern mit Ökostrom. Um vertrieblich erfolgreich zu sein, muss enercity auch über seine angestammte Region Hannover hinauswachsen. Als „Platzhirsch“ im heimischen Markt für Tarif- und Privatkunden steht enercity unter einem hohen Wettbewerbsdruck. Mit konkurrenzfähigen Preisen und Serviceleistungen gelingt es dem Unternehmen jedoch, seine Stellung weiter zu behaupten – die Wechselraten der Haushalte im Grundversorgungsgebiet für Strom und Gas lagen auch im vergangenen Geschäftsjahr deutlich unter dem Bundesdurchschnitt. Der Stromabsatz an Kunden innerhalb und außerhalb des Konzessionsgebietes ist 2013 gegenüber dem Vorjahr nur leicht zurückgegangen. Beim Gas sind die Lieferungen sogar annähernd konstant geblieben. Wachstum bei Großkunden Im Sommer 2013 konnte enercity im überregionalen Wettbewerb einen spektakulären Vertriebserfolg erzielen. Das Unternehmen gewann alle 17 sogenannten Lose einer euro- paweiten Ausschreibung des Bundeslandes Bayern. Seit dem 1. Januar 2014 beliefert der Energieversorger aus Hannover nun die öffentlichen Einrichtungen des Landes mit Ökostrom – darunter Universitäten, Krankenhäuser, Schulen, Museen, Justizvollzugsanstalten, Polizeidienststellen und Regierungsgebäude. Zu den Abnehmern gehören unter anderem auch das Klinikum rechts der Isar sowie prominente Kulturgüter wie zum Beispiel die Herreninsel im Chiemsee und das touristisch beliebte Märchenschloss Neuschwanstein. Dabei haben die einzelnen Einrichtungen einen höchst unterschiedlichen Bedarf: Während die Herreninsel im Chiemsee nur 1 Gigawattstunde (GWh) verbraucht, benötigt das Klinikum 34,5 GWh für Operationslichter, Diagnosegeräte und weitere elektrische Geräte. Die Universität Würzburg verbraucht sogar 83 GWh Strom im Jahr. Insgesamt wird enercity 1,75 Terawattstunden Strom – das entspricht 1.750 GWh – an rund 1.000 Abnahmestellen in Bayern liefern. Der Vertrag wurde für die Jahre 2014 und 2015 geschlossen. Sein Volumen beträgt rund 300 Mio. Euro. Bei enercity arbeiteten mehrere Abteilungen daran, alle Vertragsanforderungen zu erfüllen. Es mussten Verträge mit verschiedenen Netzbetreibern geschlossen werden und auch die Abrechnungen sollten speziellen Anforderungen entsprechen. Der Energiehandel des Unternehmens plant die Beschaffung und sieht vor, die Energie zu verschiedenen Zeitpunkten in Tranchen einzukaufen. Erfolgreich in Hannover Die Region Hannover und die Landeshauptstadt Hannover haben ihren Strombedarf für die Jahre 2014 und 2015 ebenfalls europaweit ausgeschrieben. Und auch hier konnte sich enercity im Jahr 2013 den Zuschlag sichern. Neben ökologischen Kriterien war ein garantierter Festpreis für die gesamte Laufzeit ausschlaggebend. Die zu beliefernden Standorte waren in acht Lose aufgeteilt, die enercity alle gewonnen hat. Der Löwenanteil der über 60 GWh pro Jahr geht mit 34,5 GWh auf das Konto der Landeshauptstadt, gefolgt von den Liegenschaften der Region Hannover mit 9,3 GWh und der Gemeinde Wedemark mit 2,65 GWh pro Jahr. Holger Schwenke, Hauptvertriebsleiter [email protected], 0511 - 430-1940 Der Vertrag in Zahlen: Lieferung von 1,75 Terawattstunden Ökostrom an das Land Bayern Vertrag mit 17 Losen Vertragslaufzeit: 2 Jahre (vom 1. Januar 2014 bis zum 31. Dezember 2015) Versorgung von 1.011 Abnahmestellen in Bayern Auftragsvolumen rund 300 Mio. Euro Wie haben Sie das geschafft, Herr Felgentreu? Ingo Felgentreu ist Key Account Manager bei enercity und hat die Ausschreibung des Landes Bayern als Handlungsbevollmächtigter betreut. Bei dem Vergabegespräch mussten wir die Oberste Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Inneren davon überzeugen, dass wir einen Auftrag dieser Größe sicher abwickeln können. Unsere Referenzen wurden sehr genau geprüft. Den Zuschlag haben wir bekommen, weil wir preislich und von den Rahmenbedingungen her am besten aufgestellt waren. Dabei zogen auch regionale Anbieter den Kürzeren, worüber nicht alle im Einkaufsgremium glücklich waren. Aber die Beamten müssen bei einer öffentlichen Ausschreibung strengste Vergaberichtlinien einhalten. Wir haben im wahrsten Sinne des Wortes das „große Los“ gezogen, da wir ausnahmslos alle durch enercity angebotenen Lose für die öffentlichen Liegenschaften Bayerns gewonnen haben. Die Menge von 1,75 Terawattstunden mit den zahlreichen Abnahmestellen ist schon gewaltig und macht auch einen beachtlichen Anteil der Liefermenge für unsere Abteilung Vertrieb Key Account aus. 31 32 enercity Report 2013 Markt Contracting Das neue Biomethan-BHKW in Wolgast kann flexibel und bedarfsgerecht Strom produzieren, wenn der Wind nicht weht oder die Sonne nicht scheint. André Klausz kümmert sich um die Wartung der Anlage. Erneuerbar – mit System Regenerative Energien speichern und bedarfsgerecht zur Verfügung stellen ist eine der Kernaufgaben der Energiewende. Biogas und Biomasse tragen bei enercity bereits deutlich zur Strom- und Wärmeerzeugung bei. Jährlich stammen mehr als 500 Gigawattstunden erneuerbarer Strom aus den Energiezentralen der enercity-Contractingunternehmen. Die energieeffizienten Lösungen bei Wärme- und Kältelieferungen zeigen deutlich, dass es bei der Energiewende um wesentlich mehr als nur um die Stromerzeugung in Großkraftwerken geht. Die Contracting-Unternehmen von enercity haben im Jahr 2013 ihr Wachstum durch eigene Projekte und Zukäufe deutlich fortgesetzt. Die enercity Contracting GmbH, die Danpower GmbH und die Energie-Projektgesellschaft Langenhagen mbH konnten ihre Kapazitäten auf 1.512 Megawatt thermische (MWth) und 106 Megawatt elektrische Energie (MWel) steigern (siehe ContractingKarte auf Seite 96). Im Fokus des Geschäfts liegt der Ausbau der erneuerbaren Kapazitäten. Neben der Aufbereitung und Einspeisung von Biogas in einigen der bereits über 30 Bioenergieanlagen der Contracting-Beteiligungen werden Biomethan und Biogas in Blockheizkraftwerken (BHKW) zur Strom- und Wärmeerzeugung eingesetzt. Mit der Inbetriebnahme des neuen Biomethan-BHKW in Wolgast Ende 2013 kann die Danpower-Gruppe ihre Biogaskapazitäten flexibler und noch bedarfsgerechter einsetzen. Wolgast macht Strom und Wärme Der Biogaspark Wolgast ist ein Gemeinschaftsprojekt der Danpower GmbH, der Stadt Wolgast sowie der Feldfrucht- und Tierproduktions GmbH. Der Biogaspark liegt in etwa 500 Meter Entfernung von der Stadt und in unmittelbarer Nähe zum Klärwerk sowie zu einer Schweinemastanlage. Die Entfernung zum vorhandenen Fernwärmenetz beträgt rund 1.500 Meter. Der Biogaspark besteht aus drei identisch aufgebauten Biogasanlagen mit einer Leistung von je 0,702 MWth und 0,625 MWel sowie einer vierten Biogasanlage mit einer Leistung von 0,691 MWth und 0,637 MWel. Die Verstromung des Biogases erfolgt durch Blockheizkraftwerke. Drei Anlagen arbeiten im Nassvergärungsverfahren (Maissilage, Getreide und Gülle), eine Anlage arbeitet im Trockenfermentationsverfahren ohne Gülle. Aus über 70.000 Tonnen Biomasse werden pro Jahr etwa 21.000 Megawattstunden (MWh) Strom sowie rund 16.000 MWh Wärme erzeugt. Die im Biogaspark Wolgast erzeugte Wärme wird fast vollständig in das Fernwärmenetz der Wärmeversorgung Wolgast GmbH eingespeist. Danpower am Regelenergiemarkt Die Vermarktung des Stroms aus den Biogasanlagen der Danpower-Gruppe erfolgt über Direktvermarkter, die viele dezentrale Anlagen zu einem Regelenergiepool zusammenschließen. Zurzeit werden 22 Biogas-BHKW mit Fernwirktechnik ausgestattet, damit sie 33 34 enercity Report 2013 Markt 35 Mehrere Hundert Tonnen Biomasse täglich werden in Wolgast effizient zu Strom und Wärme umgewandelt. am Regelenergiemarkt teilnehmen können. Seit Ende 2013 ist bereits die Biogasanlage Bad Köstritz am Regelenergiemarkt für die Minuten- und Sekundärreserve. Ihre Erzeugung unterstützt hierbei die Übertragungsnetzbetreiber bei der Systemstabilisierung. Frei verfügbare Kapazitäten können bedarfsorientiert und entsprechend den Strompreisen flexibel eingesetzt werden. Von der Energie-Projektgesellschaft Langenhagen mbH nehmen ebenfalls zwei Anlagen – die Energiezentralen Schildhof und Weiherfeld – am Regelenergiemarkt teil. Ausgezeichnet für innovative Lösung Mit ihrem Projekt für den Windflügelhersteller Vestas in Lauchhammer (siehe enercity Report 2012) wurde die Danpower GmbH Ende 2013 mit dem Innovationspreis Berlin Brandenburg ausgezeichnet. Den Preis gab es für die effiziente Energieversorgung mit Hochtemperatur-Prozesswärme (HT) und Niedertemperatur-Wärme (NT) aus einem Biomethan-BHKW. Danpower hat gemeinsam mit der Vestas Blade Deutschland GmbH eine energieeffizientere, umweltfreundlichere und weniger kostenintensive Lösung entwickelt, um eine optimale und sichere Wärmelieferung für den Produktionsprozess zu gewährleisten. Am Standort Lauchhammer wurde ein BHKW mit einer Leistung von 1,2 MWth und 1,2 MWel installiert. Betrieben wird es seit März 2013 mit Biomethan, das in einer der Biogasanlagen (Lichtensee in Sachsen) der Danpower produziert und auf Erdgasqualität aufbereitet wird. Die für den Trocknungsprozess der Rotorblätter benötigte HT-Wärme wird aus der Abgaswärme des BHKW bereitgestellt. Der neu errichtete Pufferspeicher ermöglicht trotz des zyklischen Wärmebedarfs seitens Vestas eine ganzjährig effiziente Fahrweise des Blockheizkraftwerks. Weitere mögliche Anwendungsgebiete für diese Innovation sind zum Beispiel Brauereien, Molkereien, fleischverarbeitende Betriebe, chemische oder pharmazeutische oder Papierindustrie sowie Krankenhäuser. Bioenergie aus der Oberpfalz Zum 1. Oktober 2013 erfolgte die Übernahme des Biomasseheizkraftwerks in SulzbachRosenberg durch die Danpower GmbH. Das Kraftwerk östlich von Nürnberg hat eine installierte elektrische Leistung von bis zu 4,5 MW und arbeitet als Kraft-Wärme-Kopplungsanlage auf Basis von naturbelassenem Holz aus der Region. Die Anlage erzeugt bis zu 20 Gigawattstunden (GWh) Wärme und 30 GWh Strom jährlich. Die Wärme wird in das neun Kilometer lange Fernwärmenetz der Stadt Sulzbach-Rosenberg eingespeist und zur Versorgung von Privathaushalten, öffentlichen Einrichtungen und Gewerbebetrieben genutzt. 18 Mitarbeiter kümmern sich um den laufenden Betrieb. Übernahme der eCG Nord Mit einer Übernahme konnte die enercity Contracting GmbH (eCG) ebenfalls ihren Wirkungskreis ausbauen. Rückwirkend zum 1. Januar 2013 trat die eCG Nord, eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der eCG, die Gesamtrechtsnachfolge der Dalkia GmbH an und übernahm deren Contractinggeschäft. Die eCG Nord betreut mit rund 20 Beschäftigten die norddeutschen Contractingprojekte von ihrem Standort in Hamburg aus. Die installierte Leistung der bisherigen DalkiaAnlagen umfasste 89 MWth sowie 2,5 MWel. Es handelt sich um 38 Projekte (davon fünf BHKW) in Niedersachsen, Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. Der jährliche Wärmeabsatz liegt bei 90 GWhth und rund sechs GWhel Strom, das jährliche Umsatzvolumen bei rund 11,5 Mio. Euro. Vorzeigeprojekte Die „Hafen City Ost“ in Hamburg ist eines der größten Stadtentwicklungsprojekte in Europa mit einem Investitionsbedarf von mehr als 15 Mio. Euro. Bei dem auf mehrere Jahre angelegten Projekt sollen vor allem KraftWärme-Kopplung und Wärmeerzeugung aus regenerativen Brennstoffen zum Einsatz kommen. Der geplante Wärmeabsatz im Endausbau ab 2027 wird etwa 68 GWh pro Jahr umfassen. Bis zum Jahr 2016 sollen rund zehn GWh pro Jahr erreicht sein. Im schleswig-holsteinischen Loop ist Ende 2013 die mit einer Biomethanleistung von 465 Normkubikmeter pro Stunde (Nm³/h) bisher größte Biogaserzeugungsanlage der eCG in Betrieb gegangen. Eine weitere soll Anfang 2014 folgen, sodass drei Anlagen jährlich über 100 GWh Biomethan produzieren. Seit September 2013 beliefert die eCG außerdem die Technische Universität Clausthal mit Wärme. Dazu wurde die Heizzentrale modernisiert und ein BHKW installiert, das mit Biomethan betrieben wird und über eine Leistung von 0,8 MWel und 0,9 MWth verfügt. Der Vertrag, den die Hochschule europaweit ausgeschrieben hatte, beinhaltet eine Laufzeit von 20 Jahren. Dr. Manfred Schüle, Geschäftsführer der enercity Contracting GmbH [email protected] 0511 - 430-1883 Folgende Contracting-Projekte sind für 2014 geplant: enercity Contracting GmbH • Inbetriebnahme Biogasanlage Glentorf (360 Nm³/h Biomethan) • Inbetriebnahme Biomethan BHKW „Hafen City“ (1,5 MWel und 1,6 MWth) danpower • Erweiterung der Biogasanlage Gröbern um Biogasaufbereitungsanlage (550 Nm³/h Biomethan) • Inbetriebnahme Biomethan BHKW in Johanngeorgenstadt (1,2 MWel und 1,2 MWth) EPL • Kauf und Modernisierung von Heizzentralen in Langenhagen (1,2 MWth) 36 enercity Report 2013 Markt Fernwärme und technisch anspruchsvolle Aufgabe. Fernwärme erfordert meist Stahlmediumleitungen mit Vor- und Rücklauf, die mit einigem Abstand zu verlegen sind. Deshalb braucht es raumgreifende, großvolumige Trassen, die in der Regel längs der Straßen verlaufen müssen. In Hannover werden rund 80 Prozent der Fernwärmeleitungen unterirdisch verlegt. Vorhandene Leitungen und Infrastrukturen – Telekommunikation, Strom, Erdgas, Wasser, Abwasser oder auch Schienenstränge und U-Bahn-Schächte – müssen aufwendig umgangen werden. Dennoch ist es enercity gelungen, das hannoversche Fernwärmenetz im Laufe der letzten fünf Jahrzehnte stetig auszubauen. 1961 erstreckte sich das Netz über gerade mal zehn Kilometer. Heute hat sich seine Gesamtlänge auf mehr als 300 Kilometer erweitert. Seit über 50 Jahren setzt enercity auf Kraft-WärmeKopplung. Das Verfahren ist hocheffizient. Je mehr Fernwärmeleitungen im Stadtgebiet verlegt werden, desto eher kann Hannover seine Klimaschutzziele erfüllen. Doch ist der Ausbau gar nicht so einfach. 80 Prozent der Leitungen liegen unter die Erde. Sommerlöcher buddeln Größere Fernwärmeprojekte lassen sich naturgemäß nur außerhalb der Heizsaison realisieren. Denn es gilt, die Versorgungssicherheit der angeschlossenen Kunden in den Wintermonaten zu gewährleisten. Im Sommer sind die Vor- und Rücklauftemperaturen zudem deutlich niedriger (90/60 Grad statt 120/60 Grad), sodass die Arbeitssicherheit in dieser Periode besser zu gewährleisten ist. Und schließlich herrscht in den Sommerferien ein geringerer Verkehr, sodass die Baustellen den Stadtbetrieb in dieser Zeit weniger stören 37 und die Geduld der Anwohner nicht so stark strapazieren. Für ein besseres Klima Das enercity-Fernwärmeausbauprogramm für Hannover ist Teil der Klima-Allianz 2020. Das Ziel: die Minderung des CO2-Ausstoßes um rund 65.000 Tonnen pro Jahr. Beim Ausbau der Fernwärme setzt enercity auf eine Verdichtung der Anschlüsse entlang bestehender Leitungsstränge. Der Neubau von Trassen ist deutlich kostenintensiver und damit nur bei großen Abnahmen möglich. So bekommt die neue Feuer- und Rettungswache am Weidendamm einen eigenen 500-KilowattFernwärmeanschluss. Dies wird weiteren Gebäuden in der Nordstadt zugute kommen. Bis 2015 will enercity jährlich 15 Megawatt (MW) Wärmeleistung neu ans Netz nehmen. Dabei liegt das Unternehmen gut im Soll: 2012 konnte es überplanmäßig mehr als 16 MW neu anschließen. Auch 2013 wurde das Ausbauziel mit 15 MW Neuakquise erreicht – dies vor allem durch Projekte in der Wohnungswirtschaft. Ab 2016 rechnet enercity mit einer Verlangsamung der Neuanschlussrate auf 13 MW pro Jahr. Bis 2020 soll die gesamte Anschlussleistung auf 930 MW steigen – das wäre dann ein Anteil von 30 Prozent am Wärmemarkt. Nicolai Fruck, Vertrieb Wohnungswirtschaft [email protected], 0511 - 430-1810 Doppelt erzeugt besser Die Kraft-Wärme-Kopplung ist ein wichtiger Baustein der Energiewende. Städte mit einem Fernwärmenetz wie Hannover können die bei der Stromerzeugung anfallende Wärme in großem Stil nutzen. Fast 7.000 Gebäude sind in Hannover an das Netz angeschlossen. Die innerstädtischen Heizkraftwerke von enercity – sie befinden sich in den Stadtteilen Stöcken und Linden – erreichen im Winter Nutzungsgrade von bis zu 89 Prozent. Die gekoppelte Erzeugung von Strom und Wärme macht dies möglicht. Zum Vergleich: Konventionelle Kraftwerke auf der grünen Wiese können maximal 50 Prozent der eingesetzten Energie verwerten. Die bei der Stromerzeugung „abfallende“ Wärme geht verloren. Vorbei an Schächten und Schienen Obwohl die Vorzüge der Kraft-Wärme-Kopplung unumstritten sind, ist ein Ausbau des Fernwärmenetzes nicht einfach zu bewerkstelligen. Wegen des hohen Investitionsbedarfs muss sich der Ausbau auf die Verdichtung des Netzes entlang bestehender Leitungsstränge konzentrieren. Die Verlegung komplett neuer Trassen macht nur bei großen Kunden Sinn. Zudem ist die Verlegung unterirdischer Leitungen im vielfältig beanspruchten Großstadtraum eine planerisch Daten und Fakten zur Fernwärme 1961 wurde damit begonnen, das Fernwärmenetz in Hannover zu verlegen (siehe Foto). 305 Kilometer lang sind die Fern- und Nahwärmeleitungen in Hannover. Das entspricht der Entfernung Hannover – Köln. 80 % der Leitungen verlaufen unterirdisch, 19 % in Kellern, 1 % oberirdisch. 3.681 Fernwärmezähler sind installiert. 46 Umwälz- und Druckerhöhungspumpen sind im Einsatz. 887 MW beträgt die Anschlussleistung (davon 12 MW Nahwärme*), 1.457 GWh Wärme wird abgegeben (davon 38 GWh Nahwärme*). 3 Heizkraftwerke und 1 Industriekunde erzeugen die Wärme. * Nahwärmeprojekte der enercity Contracting GmbH 38 enercity Report 2013 Markt KundenService Im Dialog mit den Kunden Die Stromrechnung ist nicht verständlich? Die Nachzahlung erscheint zu hoch? Um diese und ähnliche Probleme von Kunden kümmert sich das Beschwerdemanagement von enercity. „Oft werden Kunden einfach falsch verstanden“, erklärt Antonia Faura Garea aus dem enercity-Beschwerdemanagement. „Wir müssen erkennen, was der Verbraucher will und was für ihn eine Lösung wäre. Wenn er sich über eine hohe Nachzahlung aufregt, benötigt er vielleicht nur eine Erläuterung zu seinen Zählerständen.“ Faura Garea und ihre zwei Kollegen kümmern sich täglich um die Anliegen unzufriedener Kunden. Sie hören ihnen zu, nehmen sie ernst und geben ihnen eine Rückmeldung. Außerdem bieten sie aktiv Lösungen an und versuchen, eine positive Kundenbeziehung wiederherzustellen. Bereits 1995 hat enercity als eines der ersten Energieversorgungsunternehmen ein Beschwerdemanagement für den Umgang mit Kundenbeschwerden eingerichtet. Heute arbeitet der Bereich sowohl für enercity als auch für die enercity Netzgesellschaft. Da das Beschwerdemanagement nah am Kunden ist, dient es als Quelle für Optimierungen und zur Steigerung der Kundenzufriedenheit. Mit Erfolg: Seit 2012 rangiert enercity beim Energiebranchen-Servicemonitor unter rund 20 Unternehmen über dem Durchschnitt. Haben ein offenes Ohr für Kundenwünsche: Andrea Beyer, Dennis Böker und Antonia Faura Garea vom enercityBeschwerdemanagement. Aus Fehlern lernen „Aus unseren Erfahrungen und Erkenntnissen können wir den Fachbereichen nützlichen Input für die Erkennung und Beseitigung von Prozessstörungen bieten“, sagt Andrea Beyer. „Das Beschwerdemanagement liefert wichtige Hinweise auf Stärken und Schwächen unseres Unternehmens aus Kundensicht, insbesondere auf Produktions- oder Dienstleistungsmängel“, bestätigt Arbeitsdirektor Jochen Westerholz. Ein weiterer Vorteil: Eine zur Zufriedenheit geklärte Beschwerde kann die Kundentreue auf Jahre sichern. Die Kommunikation mit dem Kunden ist das wichtigste Instrument für die Mitarbeiter des Beschwerdemanagements. Ein freundlicher, sachlicher Ton und der respektvolle Umgang ist für sie selbstverständlich. Im Laufe der Jahre hat sich ihre Arbeit gewandelt. „Obwohl sich die Beschwerdezahlen kaum verändert haben, kommen die Verbraucher immer seltener bei uns vorbei“, erklärt Dennis Böker. Telefon, Brief und E-Mail haben den persönlichen Kontakt fast abgelöst. Aber egal, auf welchem Weg die Mitarbeiter eine Beschwerde erreicht – sie wird immer als wesentlich angesehen und ihre Bearbeitung hat oberste Priorität. enercity-Beschwerdemanagement [email protected], 0511 - 430-2023 39 65 Prozent der Beschwerden erfolgen telefonisch. Zehn Prozent werden persönlich beim Beschwerdeteam vorgebracht, die restlichen Anfragen kommen per Post, E-Mail oder Telefax. 2 Werktage dauert die durchschnittliche Bearbeitungszeit einer Beschwerde. 3.140 Anfragen sind 2013 im Beschwerdemanagement von enercity eingegangen – davon 596 zu Themen der enercity Netzgesellschaft GmbH sowie 35 zu Themen der enercity Contracting GmbH. 5 mal „gut“ Das TÜV-Siegel „Geprüfte Kundenzufriedenheit“ bescheinigt enercity ein Gut in fünf Kategorien: Kundenkontaktkanäle, Fach- und Handlungskompetenz, Preis/Leistung, Abwicklungsprozess sowie Mitarbeiter / soziale Kompetenz. Freundlichkeit wird als besondere Stärke genannt. 40 enercity Report 2013 Markt Beteiligungsporträt Wir machen Wind enercity setzt verstärkt auf den Ausbau Erneuerbarer Energien. Mit der 2013 gegründeten enercity Erneuerbare GmbH (eEG) betreibt das Unternehmen jetzt auch eigene Windparks. Dabei setzt die eEG nicht nur auf überregionale Projekte, sondern insbesondere auch auf neue Windparks in der Region Hannover. Für seine Energieerzeugung wird enercity auch in Zukunft vorrangig in Erneuerbare Energien investieren. Mittelfristig will das Unternehmen die Strommenge, die dem Verbrauch der enercity-Privatkunden entspricht, vollständig aus regenerativen Energien bereitstellen. Die Hälfte dieses Stroms wird bereits jetzt durch Biomasseanlagen aus Contracting-Beteiligungen gewonnen, die andere Hälfte soll durch Windkraft erzeugt werden. Dafür hat enercity innerhalb von zwei Jahren ein Windteam aufgebaut und die hundertprozentige Tochtergesellschaft enercity Erneuerbare GmbH (eEG) gegründet. Das Windteam betreut derzeit rund zwei Dutzend Projekte in unterschiedlichen Phasen der Entwicklung. Zunächst hat die eEG einen vorhandenen Windpark in Martenberg im Norden Hessens (siehe Bild) und einen bereits konzipierten Park in Fischbeck bei Stendal in Sachsen-Anhalt erworben. Mittlerweile entwickelt sie ganze Windparkprojekte in Eigenregie, vor allem in der Umgebung von Hannover – wie zum Beispiel in Wietze im Landkreis Celle. Von Vorteilen profitieren Kommunen haben oft ehrgeizige Klimaziele. Gerade im ländlichen Bereich können sie durch den Einsatz von Windkraft sowohl die Wertschöpfung als auch ihr Image verbessern. enercity unterstützt Gemeinden bei der Entwicklung von kommunalen Windparks oder entwickelt Windenergieanlagen, an denen später Anteile erworben werden können. Durch Einbindung lokaler Unternehmen beim Bau oder durch ein Engagement in der örtlichen Betreibergesellschaft profitiert die Kommune gleich mehrfach. Dabei achtet enercity streng auf alle Vorgaben, sodass sowohl die Natur geschützt ist, als auch der Windpark so verträglich wie möglich in das Gemeindegebiet integriert wird. Auf Kooperationen setzen Beim Ausbau der Windkraft vor Ort setzt enercity vor allem auf Kooperationen mit den Gemeinden und Bürgern der Region Hannover und der umliegenden Landkreise. Aus Unternehmenssicht lässt sich die Energiewende nur dann erfolgreich vorantreiben, wenn Betroffene zu Beteiligten gemacht werden. Je nach Projekt bietet enercity Beteiligungen für Bürger, Flächeneigner und Kommunen an, die von Bürgersparbriefen bis zur kommunalen Beteiligung an der Projektentwicklung individuell gestaltet werden können. Um weder neue Projekte noch Windräder über die Köpfe der Bürger hinweg zu errichten, informiert enercity die Beteiligten frühzeitig und beteiligt sie nach Möglichkeit auch finanziell. Ortsansässige können sich schon mit geringen Beträgen von etwa 500 Euro an den Projekten beteiligen. Diese Angebote stießen bislang auf reges Interesse. Auch Grundstückseigentümern bietet die Windkraft interessante Einkommensmöglichkeiten – von der Verpachtung von Flächen bis hin zur eigenen Anlage. An Nachhaltigkeit denken Als kommunaler Energieversorger ist enercity nicht an kurzfristigem Erfolg, sondern an nachhaltigen Engagements interessiert. Mit dem regionalen Ansatz gewährleistet das Unternehmen, dass die Wertschöpfung aus den Windparks in der Region bleibt und die Wirtschaftskraft vor Ort gestärkt wird. Dabei sieht sich enercity nicht als Entwickler, der das Projekt weiterveräußert, sondern als Investor, der die Anlagen errichtet und auf Dauer betreibt. Selbst wenn die Windenergieanlagen in ferner Zukunft an das Ende ihrer technischen Laufzeit kommen werden, steht enercity noch als Partner für den Rückbau oder weitere Nutzungen bereit. Matthias Rudloff, Leiter Windteam [email protected], 0511 - 430-3251 Mehr Informationen zur enercity Erneuerbare GmbH erhalten Sie unter www.enercity.de/wind Fakten zum enercity-Windengagement Bis 2020 will enercity 650.000 Menschen mit einer Mrd. Kilowattstunden (kWh) Strom aus Erneuerbaren Energien versorgen. Bis 2030 soll eine regenerative Stromerzeugung von rund 1,5 Mrd. kWh gewährleistet sein. Anfang 2014 rechnete enercity mit 62 Gigawattstunden Jahresproduktion aus Windstrom. Sie stammen aus dem Windpark Martenberg in Hessen mit sechs Anlagen à 2,3 Megawatt (MW) und aus dem Windpark Fischbeck bei Stendal mit fünf Anlagen und einer Gesamtleistung von 11,5 MW. Neun Standorte konnte das enercity-Windteam bisher vertraglich sichern. Zwei Dutzend Projekte befinden sich außerdem in unterschiedlichen Entwicklungsstadien. Sechs Mitarbeiter bilden den Kern des Windteams. Sie werden durch zahlreiche andere Kollegen unterstützt. 41 42 enercity Report 2013 Markt Marke Locker, leicht und modern: Seit Januar 2014 ist die neue enercity-Webseite online. „Mit dem frischen und zeitgemäßen Auftritt können wir uns als Unternehmen wesentlich deutlicher positionieren“, sagt Meike Zumbrock, Leiterin der Abteilung Marketingkommunikation und Neue Medien. Neben dem modernen Design hat die Seite eine veränderte Benutzerführung, das Menü wurde überarbeitet, eine verbesserte Seitensuche einführt. Beim Start auf enercity.de sehen Kunden interessante Infothemen und einen Tarifrechner, erhalten einen Überblick über Kosten und Hinweise auf enercity-Produkte. Neu im Netz Die Internetseite von enercity ist die erste Anlaufstelle bei Fragen zu Produkten und zum Unternehmen. Seit Januar 2014 zeigt sie sich im neuen Gewand. Design, Menü und Benutzerführung wurden optimiert. Parallel zum modernisierten Auftritt im Netz stärkt enercity die Präsenz in den sozialen Netzwerken: mit einer eigenen Unternehmensseite beim Business-Netzwerk Xing sowie Auftritten bei Facebook und Google+. Infos für Jung und Alt „Junge Leute sollen sich hier aufgehoben fühlen und ältere und unerfahrenere Nutzer sollen ebenfalls sofort einen Einstieg finden“, fasst Kerstin Kuhrmeyer, Projektleiterin für den enercity-Internetauftritt, den Anspruch an die Webpräsenz zusammen. Von den rund 1.000 Seiten der alten Homepage sind beim Relaunch gerade einmal 450 übrig geblieben. Alle Texte wurden überarbeitet und auf die Auffindbarkeit im Netz hin optimiert. Schließlich sollen Kunden, die bei Google „enercity“ und „Strom“ eingeben, gleich auf die richtige Seite geführt werden. Die Internetseite ist stärker vertrieblich ausgerichtet. Ziel ist es, nicht nur die Kundenbindung zu stärken, sondern auch Vertragsabschlüsse zu generieren. Der Weg bis zum Vertragsabschluss ist im Netz entsprechend abgekürzt worden. Die neue Website ist das Zentrum der Unternehmensaktivitäten im Netz. Hier laufen alle Informationen zu Produkten und zu enercity zusammen. Doch auch soziale Netzwerke wie Facebook, Google+ oder Xing spielen eine immer wichtigere Rolle. „Die sozialen Netzwerke sind für uns optimale Plattformen, um mit unseren Kunden direkt in Kontakt zu treten“, sagt Meike Zumbrock. Bei Facebook werden in Zukunft mehr Informationen zu interessanten Angeboten von enercity und Bemerkenswertes aus der Welt der Energie zu finden sein. Ähnliche Inhalte wird es auch bei Google+ geben. Personalsuche online Bei Xing können Interessierte schon jetzt mit enercity Kontakt aufnehmen. Hier geht es vor allem um Personalthemen. Über eine Verknüpfung mit der Arbeitgeberbewertungsplattform Kununu können hier die Erfahrungsberichte von ehemaligen und aktuellen Mitarbeitern eingesehen werden. „Was früher klassisch über Stellenanzeigen lief, dafür nutzt man heute das Internet“, sagt Lars Nienstedt von der enercity-Personalabteilung. Über die Seite werden auch viele enercityMitarbeitende erreicht. Einige haben schon lange ein eigenes Xing-Profil. Insgesamt sind mit der Unternehmensseite bereits rund 250 von ihnen verbunden – das entspricht einem Zehntel aller bei enercity Beschäftigten. Geplant ist es, über Xing in Zukunft auch Stellen auszuschreiben. Ziel der verschiedenen Unternehmensprofile in den sozialen Medien ist es, dass Menschen ihre Fragen, sei es zu Produkten oder etwa zu enercity als Arbeitgeber, überall dort dem Unternehmen stellen können, wo sie sich gerade befinden. Und das sind eben immer öfter die sozialen Netzwerke. Meike Zumbrock, Leiterin Marketingkommunikation und Neue Medien [email protected], 0511 - 430-2513 Haben enercity gut vernetzt: Projektleiterin Kerstin Kuhrmeyer und Meike Zumbrock, Leiterin der Abteilung Marketingkommunikation und Neue Medien. 43 44 enercity Report 2013 Markt Meldungen Meldungen Markt enercity investiert in die Energiezukunft und in zufriedene Kunden. Der Vorstand berät Kunden Mit Biogas in die Energiezukunft enercity-Produkte sind „sehr gut“ Ausbau des Erdgasspeichers Im Rahmen der Energiesparkampagne im Frühjahr 2013 suchte enercity in der Innenstadt das direkte Gespräch mit seinen Kunden. Zum Beispiel beantworteten die Stromlotsen Fragen rund um die Themen Beleuchtung, Stromverbrauch und Energiesparen. An zwei Wochenenden unterstützten auch der Vorstandsvorsitzende von enercity, Michael Feist, sowie einige Prokuristen des Unternehmens die enercity-Mitarbeiter im aktiven Kundenkontakt in einem Einkaufszentrum und auf dem Platz der Weltausstellung. Hintergrund der Aktion: Aufgrund der gesetzlichen Vorgaben zur Energiewende sind die Preise für Strom deutlich gestiegen. Diese Mehrkosten zahlt der Verbraucher. Die Vor-Ort-Aktionen und Beratungsangebote von enercity sollten den Kunden helfen, den Preisanstieg mit Energiesparmaßnahmen zu kompensieren. Biogas leistet als Energie aus der Landwirtschaft einen bedeutenden Beitrag zur Energiezukunft. Wie die Produktion des Biogases und dessen weitere energetische Verwertung funktionieren, zeigte im April 2013 ein Besuchertag in der neuen Biogasanlage in Peine. Dort produzieren die Biogas Peine GmbH seit August 2012 und das nahe gelegene Blockheizkraftwerk der Stadtwerke Peine klimafreundlich und CO2-neutral Wärme und Strom. Aus Maissilage und Gras gewinnt die Anlage, an der die enercity Contracting GmbH beteiligt ist, mit sechs Mio. Kubikmetern Biogas pro Jahr Energie für mehrere Tausend Haushalte – und unterstützt den Landkreis Peine damit auf dem Weg zu einer hundertprozentigen Versorgung durch Erneuerbare Energie. Die Zeitschrift FOCUS-MONEY hat 2013 gemeinsam mit der Service-Value GmbH die Fairness von Stromanbietern abgefragt. In der Kategorie „Faire Produktleistung“ wurde enercity mit dem Kundenurteil „sehr gut“ ausgezeichnet. Das Höchstprädikat „Fairste Produktleistung“ erhielten außerdem sieben weitere Unternehmen. Die Studienteilnehmer bewerteten die Transparenz und die Zuverlässigkeit der Produkte und Leistungen, die Angebotsauswahl, die Flexibilität der vertraglichen Rahmenbedingungen sowie den problemlosen Tarifwechsel. Insgesamt 30 Stromanbieter wurden dem Fairness-Check unterzogen. Rund 2.700 Kunden beteiligten sich an der repräsentativen Umfrage. Seit mehr als 30 Jahren nutzt enercity den Erdgas-Kavernenspeicher seines Beteiligungsunternehmens, der Gasspeicher Hannover GmbH (GHG). Seit zehn Jahren modernisiert die GHG ihre Anlagen in Empelde und erweitert die Kapazitäten. Derzeit sind drei Kavernen in Betrieb. Die Gaswiederbefüllung der vergrößerten Kaverne 1 soll im Frühjahr 2014 erfolgen. Die Inbetriebnahme der neuen Kaverne 5 ist für 2015 vorgesehen. Bis dahin laufen auch obertägige Arbeiten. Unter anderem muss die fünfte Kaverne noch mit Leitungen eingebunden und ein weiterer Verdichter in Betrieb genommen werden. 2015 werden die Arbeiten vorerst abgeschlossen sein. Dann stehen enercity insgesamt etwa 250 Mio. Kubikmeter Arbeitsgasvolumen zur Verfügung – genug um 130.000 Haushalte ein Jahr lang mit Gas zu versorgen. Andreas Stadler, Leiter Marketing Bernd Ballüer, Vertrieb Contracting [email protected], 0511 - 430-1942 [email protected] Meike Zumbrock, Leiterin Marketingkommunikation und Neue Medien [email protected], 0511 - 430-2513 0511 - 430-2810 Peter Pawlitza, Leiter Gasspeicher [email protected], 0511 - 430-4356 45 Mensch Hannover, 23. Mai 2013, 18:45 Uhr: „Ich war’s nicht!“, denkt sich Robert Wenzel im Stillen. Der Key Account Manager von enercity sieht sich die Ausstellung „Der Schein“ in der kestnergesellschaft an. Beeindruckt bleibt er vor der Installation „Fourteen Less One“ stehen – 13 Spiegel, die der Intendant vom Schauspiel Hannover, Lars-Ole Walburg, bei der Ausstellungseröffnung mit einem Hammer zertrümmert hat. Wenzel denkt über den Sinn der Aktion nach: „Die zerstörten Spiegel zeigen mir, wie auch ein Selbstbild durch den Eingriff eines anderen beschädigt werden kann.“ Die Freiheit der Kunst wird von enercity übrigens noch an anderen Stellen gefördert: Der Energieversorger unterstützt das Junge Schauspiel Hannover und ist Hauptsponsor des traditionellen Jazzfestivals vor dem Neuen Rathaus. Mitarbeiter von enercity sind stets eingebunden – auch als Besucher. So wie Robert Wenzel, der in einem Scherbenhaufen sein Lieblingskunstwerk fand. 48 enercity Report 2013 Mensch Arbeitgeber 49 Familie im Fokus Durch die familienbewussten Angebote zählt enercity bundesweit zu den vorbildlichen Unternehmen. Dies wurde durch die Focus-Studie „Beste Arbeitgeber in Deutschland“ belegt. Damit das so bleibt, hat sich der Energieversorger 2013 im audit berufundfamilie erneut zertifizieren lassen. Ob Sommerferienbetreuung, Betriebskrippe oder Eltern-Kind-Büro – viele Angebote von enercity zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie sind schon Klassiker. Ebenso das Fitnesscenter und die Betriebssportmöglichkeiten. Entsprechend dem Bedarf kommen immer wieder neue Angebote dazu. So können Mitarbeitende neuerdings Mahlzeiten aus den Betriebsrestaurants mitnehmen, um ihre Familienangehörigen zu versorgen. „Die Leistungskraft des Unternehmens zu erhalten und ein attraktiver Arbeitgeber zu bleiben, sind die Ziele von enercity und der Grund für die Re-Auditierung“, erklärt Angela Mastnak, Projektleiterin für das audit berufundfamilie. Nachdem enercity 2010 erstmals zertifiziert wurde, hat das Unternehmen die Auszeichung 2013 erneut erhalten. Für die kommenden drei Jahre hat enercity mit der Zertifizierungsstelle von Beruf und Familie drei Schwerpunktthemen vereinbart, denen sich das Unternehmen vorrangig widmen will: Kommunikation und Information, Führungskräftesensibilisierung und Personalentwicklung in Familienzeiten. Mehr Mut Besonders wichtig ist Angela Mastnak, dass alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gut über die Angebote informiert sind: „Angebote, Ansprechpartner und gute Beispiele müssen kommuniziert werden, nur so können wir das Thema lebendig halten, Anregungen geben und diese im Bewusstsein aller betrieblichen Akteure verankern.“ Mehr Mut fordert Arbeitsdirektor Jochen Westerholz bei den Führungskräften ein: „Wir wissen, dass die persönlichen Herausforderungen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie höchst individuell sind. Der Erfahrung nach helfen Standardlösungen und -angebote wenig. Führungskräfte haben maßgeblichen Einfluss darauf, dass die vorhandenen Angebote auch genutzt werden. Dabei ist es wichtig, dass sie dies als gestalterische Aufgabe erfassen und den Mut haben, auch neue Wege zu gehen. Dazu ermuntern wir ausdrücklich!“ Die Abteilung Personalentwicklung unterstützt zudem Führungskräfte und Mitarbeitende mit konkreten Trainingsangeboten dabei, das Gespräch und den Aushandlungsprozess über die Vereinbarkeit von Beruf und Familie gut und gestärkt führen zu können. Bestes Stadtwerk im Vergleich Dass die Angebote und die Arbeitsbedingungen bei enercity auch bei den Beschäftigten gut ankommen und zur Arbeitszufriedenheit beitragen, bestätigt die Studie „Beste Arbeitgeber in Deutschland“. Im Mai 2013 hatte das Magazin Focus mit Unterstützung des Karrierenetzwerks Xing über 13.000 Beschäftigte deutschlandweit über soziale Netzwerke nach ihren Erfahrungen mit ihren Arbeitgebern befragt. Von insgesamt 820 Unternehmen wurden in einem zweistufigen Beurteilungsverfahren schließlich 379 mit dem Titel „Bester Arbeitgeber“ ausgezeichnet. Im Gesamtranking erreichte enercity mit 5,6 von zehn möglichen Punkten Platz 160. In der Branchenkategorie Energie, Rohstoffe und Entsorgung belegt enercity den siebten von 15 Plätzen – und ist damit das beste Stadtwerk in dieser Studie. Angela Mastnak, Leiterin Personalservice [email protected], 0511 - 430-2148 Wünsche und Wirklichkeit Worauf legen Angestellte wirklich Wert? Und welche Firmen können ihre Versprechen aus Stellenanzeigen und Vorstellungsgesprächen tatsächlich halten? Laut der Focus-Studie empfehlen Mitarbeiter ihr Unternehmen besonders häufig weiter, wenn Work-Life-Balance-Angebote bestehen. Diese Angebote von enercity können sich sehen lassen: Flexible Arbeitszeitgestaltung Telearbeit Lebensarbeitszeitkonten Gesundheitsmanagement Familienbewusste Personalführung Personalentwicklung „Company Kids Energiezwerge“ Kinderkrippe für Kinder von acht Wochen bis 36 Monaten in Kooperation mit dem pme Familienservice Kinderbetreuung in den Sommerferien (Feriencamp) Eltern-Kind-Büro Angebote zur Vereinbarkeit von Beruf und Pflege 50 enercity Report 2013 Mensch Ausbildung 51 Typisch Frau Mit Helm und Blaumann auf der Baustelle? Seit Jahren engagiert sich enercity dafür, mehr Frauen für technische Berufe zu begeistern. Bewerberinnen können zwischen vier Ausbildungsberufen wählen. Für Unentschlossene gibt es das Niedersachsen-Technikum. Frauen und Technik vertragen sich nicht? Ein reines Vorurteil. Immer mehr Mädchen bringen beste Voraussetzungen mit: Sie haben gute Noten in den sogenannten MINTFächern, Mathe, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Sie sind technisch begabt und interessiert. Trotzdem wagen sie nur selten den Start in einen technischen Ausbildungsberuf oder in ein naturwissenschaftliches Studium. Ein Fehler, weiß Carsten Campe, Fachgebietsleiter Ausbildung: „Mit einer guten Ausbildung haben Mädchen beste Berufs-, Verdienst- und Karriereaussichten in diesem Bereich.“ Bei enercity können sich Frauen zur Elektronikerin für Betriebstechnik oder Automatisierungstechnik, zur Mechatronikerin und Industriemechanikerin ausbilden lassen. 2013 waren vier von 96 Auszubildenden im technischen Bereich weiblich. „Um mehr junge Frauen für eine Ausbildung im technischen Bereich zu begeistern, müssen wir vor allem das Vorurteil abbauen, dass Technik immer etwas mit Lärm und Schmutz zu tun hat, sondern vielmehr etwa mit dem Herstellen und Instandhalten von komplexen technischen Anlagen“, betont Campe. Technikum als Testlauf Besonders attraktiv: Bei enercity lassen sich Theorie und Berufspraxis durch ein duales Studium miteinander verbinden. Dafür hat sich auch Birthe Thiele entschieden. Die 19-Jährige studiert Elektro- und Informationstechnik und macht parallel eine dreieinhalbjährige Ausbildung zur Elektronikerin für Automatisierungstechnik. Sie musste nicht überzeugt werden: „Seit wir im Physikunterricht Elektrik hatten, war für mich klar, dass ich einen technischen Beruf erlernen will.“ Im Rahmen ihrer Ausbildung trifft sie auch auf Petra Fanisch, die Fachausbilderin Elektro- Auf einen Blick: Ausbildung bei enercity 2013 technik bei enercity. Fanisch ist gelernte Elektrotechnik-Meisterin. Ihr Rat: „Im Zweifel sollten Mädchen durch ein Praktikum herausfinden, ob ein solcher MINT-Beruf zu ihnen passt.“ Auch da kommt enercity zukünftigen Technikerinnen entgegen. „Seit 2013 beteiligen wir uns am sogenannten NiedersachsenTechnikum. Das ist ein halbjähriges, bezahltes Praktikum für junge Frauen mit Abitur. Dabei sind die Praktikantinnen vier Tage im Betrieb und einen Tag an einer Hochschule. Ein perfekter Testlauf für das duale Studium also. Nach den sechs Monaten haben die Praktikantinnen eine gute Einschätzung, ob ein Studium oder eine Ausbildung in einem MINT-Fach den persönlichen Neigungen entspricht“, sagt Campe. Carsten Campe, Leiter Berufsausbildung [email protected], 0511 - 430-5511 Was begeistert Sie an Technik, Frau Thiele? Birthe Thiele (19) kombiniert Theorie und Praxis: Sie macht eine Ausbildung zur Elektronikerin für Automatisierungstechnik und studiert parallel Elektround Informationstechnik an der Hochschule Hannover. Einen Technikbaukasten hatte ich als Kind nie, aber seit der achten Klasse haben mir Physik und Naturwissenschaften in der Schule am meisten Spaß gemacht. Dann habe ich irgendwann in einem Ferienschnupperkurs gelernt, Roboter zu programmieren, das fand ich toll. Das setzt sich bei meiner Ausbildung fort: Auch hier macht mir das Programmieren am meisten Spaß. Jetzt sind es allerdings keine kleinen Roboter, sondern Förderbandmodelle und später hoffentlich große Anlagen. Auch das Verdrahten von Schaltschränken finde ich eine spannende Sache. Außerdem habe ich die Technikbegeisterung wahrscheinlich ein bisschen von zu Hause mitbekommen: Auch mein Vater und meine Schwester arbeiten in technischen Berufen. Mit 127 Auszubildenden ist enercity einer der größten Ausbildungsbetriebe in der Region Hannover. 31 Azubis werden in kaufmännischen Berufen und 96 in technischen Berufen ausgebildet. 2013 hat enercity 31 Ausbildungsplätze in sieben Berufen und drei dualen Studiengängen angeboten. Neun für kaufmännische, 22 für technische Berufe. Im Rahmen des sozialen Engagements stellt enercity zusätzlich vier Ausbildungsplätze für Anlagenmechaniker in Kooperation mit der ProBeruf GmbH zur Verfügung. enercity bietet auch duale BachelorStudiengänge, bei denen Praxis und Theorie eng verzahnt sind. Hier kooperiert enercity mit der Hochschule Hannover und der Hochschule Weserbergland. Die möglichen Studiengänge: Betriebswirtschaftslehre, Elektrotechnik und Wirtschaftsingenieurswesen. Ausgebildete mit erfolgreicher Abschlussprüfung und gutem Sozialverhalten können in einem befristeten Jahresvertrag nach der Ausbildung erste Berufserfahrung sammeln. Dies gilt für alle Auszubildenden mit Ausbildungsbeginn bis einschließlich 2016. enercity freut sich auf Online-Bewerbungen von interessierten Jugendlichen unter www.enercity.de/ausbildung 52 enercity Report 2013 Mensch Gesundheitsmanagement Hand in Hand gesünder Seit 2011 hat enercity ein Gesundheitsmanagement mit vielfältigen Angeboten. Beim Schwerpunktthema 2013, Prävention und Nachsorge, reichten sie von Physiotherapie über Ergonomieberatung bis zur Krebsvorsorge. Wichtige Bausteine sind aber auch Führung, Psyche, Bewegung und Ernährung. Bitte bleiben Sie gesund – das ist bei enercity mehr als ein frommer Wunsch. Dafür wird gemeinsam mit den Mitarbeitenden viel getan. „Wir setzen auf ein ganzheitliches Konzept: Zum einen gibt es Angebote, die viele Mitarbeitende zur präventiven Gesunderhaltung bewegen. Wie zum Beispiel der Firmenlauf, an dem rund 200 enercity-Beschäftigte teilgenommen haben. Zum anderen führen wir gezielte Maßnahmen durch, die an spezifischen Beschwerden ansetzen“, erklärt Corinna Hormann, die Koordinatorin des Gesundheitsmanagements. „Eine solche Maßnahme war in diesem Jahr zum Beispiel das Physiotherapie-Projekt für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Betriebsrestaurants“, sagt Hormann. Nicht nur beim Leiter des Standorts Glocksee, Rolf Paetz, ist diese Maßnahme gut angekommen: „Dreiviertel der Kantinenbelegschaft haben die Angebote genutzt – und bei allen haben sich die Beschwerden gebessert“, sagt Paetz. Ohne persönlichen Einsatz geht es dabei aber nicht: Die für jeden individuell entwickelten Übungen müssen konsequent in Eigenregie angewandt werden. Besonders erfolgreich war die Therapie bei Paetz selbst: „Mein Tennisarm, der mich seit Jahren quält, ist dank einer Selbstmassage geheilt“, freut er sich. Bereits vor dem Projekt hat das Team des Betriebsrestaurants Glocksee die Arbeitsabläufe unter Gesundheitsaspekten analysiert und optimiert. Ergebnis: Eine Glasscheibe wurde an der Essensausgabe entfernt – nun müssen die bis zu zwei Kilo schweren Teller nicht in Schulterhöhe über den Tresen gehoben, sondern können gerade durchgereicht werden. Gelenke und Muskeln danken es. Für die Büroarbeitsplätze wurde an fünf Standorten von enercity eine Ergonomieberaterin eingesetzt: Sie hat 415 Arbeitsplätze aufgesucht. 245 Mitarbeitende haben die Gelegenheit genutzt, sich zum Thema richtiges Sitzen und Bewegen am Arbeitsplatz beraten zu lassen. Vor Ort auf Baustellen war die Rückenschule Hannover: Sie hat Arbeitsabläufe analysiert und den gewerblichen Mitarbeitenden Tipps zum rückenschonenden Arbeiten gegeben. Konstant nachgefragt sind die Angebote des Betriebsärztlichen Dienstes: „Etwa ein Drittel der Belegschaft beteiligt sich aktiv daran. Wir wollen und können nicht den Hausarzt ersetzen, aber wir möchten die Beschäftigten dafür sensibilisieren, sich gesundheitsbewusster zu verhalten”, so Betriebsarzt Dr. Uwe Gerecke. Vor allem freut er sich darüber, dass „wir eine Zielgruppe erreichen, die selten in Arztpraxen zu finden ist: Männer zwischen 30 und 50 Jahren.“ Dankbar für die Vorsorgeangebote waren sicherlich auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, bei denen im Rahmen des Hautkrebsscreenings Hautkrebs diagnostiziert werden konnte. Damit besonders viel Personal das Gesundheitsmanagement nutzen, gibt es ein gut erkennbares und kommuniziertes Markenzeichen: „enercity & ich, Gesundheit in unseren Händen“. Eine Auszeichnung gab es auch schon: 2012 erhielt das Gesundheitsmanagement von enercity im Corporate Health Audit der EuPD Research das Siegel „Exzellent“. Corinna Hormann Referentin Personaldirektion [email protected] 0511 - 430-2471 Betriebsarzt Dr. Uwe Gerecke berät einen Mitarbeiter, der nach längerer Krankheit wieder an die Arbeit geht. Bereits seit 2006 verfolgt enercity mit dem betrieblichen Wiedereingliederungsmanagement aktiv Nachsorge. 53 54 enercity Report 2013 Mensch Personalmanagement 55 Ja zur Veränderung Vorausdenken, um personalstrategisch für künftige Entwicklungen gerüstet zu sein – dies ist das Ziel des Vertrags zur Zukunfts- und Beschäftigungssicherung von enercity. Das richtungsweisende Werk stand bei einer Revision 2013 inhaltlich auf dem Prüfstand. Der im Jahr 2010 aufgesetzte Vertrag zur Zukunfts- und Beschäftigungssicherung soll bis 2018 Bestand haben. Doch haben die personalwirtschaftlichen Instrumente ihre Wirkung bislang auch wie geplant entfaltet? Der Arbeitsdirektor Jochen Westerholz und der Betriebsratsvorsitzende Martin Bühre erläutern, worauf es ihnen besonders ankam. Was ist das Ziel des Vertrags? Martin Bühre: Ziel ist die nachhaltige Sicherung der Arbeitsplätze vor dem Hintergrund der Energiewende. Wir wollen uns rechtzeitig auf die schärferen Marktbedingungen einstellen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Jochen Westerholz: Die bekannten strukturellen Veränderungen, wie etwa der Fachkräftemangel oder die demografische Entwicklung mit einer immer älteren Belegschaft, sind für uns relevant, aber sie sind lange nicht so von Bedeutung wie für viele andere Betriebe. Zu dieser Auffassung sind wir bei einer ehrlichen Einschätzung der tatsächlichen Situation in unserem Unternehmen gekommen, auf die wir bei der Revision Wert gelegt haben. Martin Bühre: Fest steht nur: Neue Herausforderungen kommen unausweichlich auf uns zu. Doch welche es genau sind, lässt sich zurzeit nicht mit Sicherheit festlegen. Jochen Westerholz: Wir fokussieren uns darauf, unser Personal fachlich so zu befähigen und zu qualifizieren, dass es auf Veränderungen eingestellt ist und damit umgehen kann. Flexibilität und Veränderungsbereitschaft unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind für uns zukünftig essenziell. Arbeitsdirektor Jochen Westerholz (links) und Betriebsratsvorsitzender Martin Bühre sind sich einig: Sichere Arbeitsplätze sind wichtig! Was sind die Kernpunkte des Vertrags? Jochen Westerholz: Von Anfang an waren wir uns darüber einig, dass bestimmte Punkte weiterhin Bestand haben sollten. Wichtig ist für uns, dass es beim Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen bis 2018 bleibt. Martin Bühre: Die Sicherung der Mitbestimmung und die mitarbeiterorientierte Regelung bei Ausgliederungen haben wir ebenfalls bestätigt. Auch für die qualifizierte Ausbildung junger Menschen setzt sich der Betriebsrat besonders ein. Wir wollen die besten Nachwuchskräfte im Rahmen unseres Bedarfs nachhaltig an das Unternehmen binden. enercity wird alle ausgelernten Auszubildenden mit einem Ausbildungsbeginn bis einschließlich 2016 für die Dauer von zwölf Monaten übernehmen. Die Zusicherung der einjährigen Übernahme wurde damit um drei weitere Jahre verlängert. Jochen Westerholz: Wir freuen uns, diese jungen Menschen weiter zu beschäftigen – da wir aus sozialer Verantwortung heraus aber über Bedarf ausbilden, können wir nicht alle dauerhaft übernehmen. Wie motivieren Sie die Belegschaft zu Veränderungen? Jochen Westerholz: Indem wir die Mitarbeitenden früh und umfassend daran beteiligen. Wir haben bei enercity einen Ansatz entwickelt, um Veränderungen gemeinsam anzugehen. Das führt zu innovativen und akzeptierten Ergebnissen, weil die betroffenen Führungskräfte und Kolleginnen und Kollegen von den neuen Zielen und Inhalten überzeugt sind und diese mittragen – sie waren ja bei der Entwicklung dabei. Martin Bühre: Der Betriebsrat wird bei diesen Verfahren auch mit eingebunden. 2013 konnten wir dadurch neue Erkenntnisse gewinnen. Entscheidend ist, dass wir ständig an dem Prozess weiterarbeiten, um einen wirklichen Kulturwandel im Unternehmen zu erzeugen. Den können wir nicht erzwingen, sondern der braucht Zeit. Wie sieht der Blick in die Zukunft aus? Jochen Westerholz: In den kommenden Jahren wird die Unternehmensstrategie K2020 überarbeitet und nachfolgend auch die Personalstrategie. Der Vertrag zur Zukunfts- und Beschäftigungssicherung soll folgerichtig mit der neuen Strategie verzahnt werden, deren Inhalte aufgreifen und umsetzen. Martin Bühre: Im Jahr 2016 schauen wir uns den bis 2018 geltenden Vertrag zur Zukunfts- und Beschäftigungssicherung nochmals an und beraten über eine Fortführung über weitere Jahre hinaus. 56 enercity Report 2013 Mensch Sponsoring 57 Sponsoring – eine glänzende Sache Seit vielen Jahren fördert enercity sowohl das kulturelle Leben als auch den Spitzensport in Hannover und der Region. „Nur die Kugeln mit ihren vielfachen Reflexen in dem kahlen Raum zu sehen, war beeindruckend. Wenn man sich bewegte, hat sich das Spiegelbild wie in Sekundenaufnahmen verändert – ein toller Effekt.“ Patrick Gaier aus dem technischen Bereich bei enercity hat im Herbst die Ausstellung „Der Schein“ in der kestnergesellschaft besucht, die zusammen mit enercity realisiert werden konnte. Das Objekt „Narcissus Garden“ der japanischen Künstlerin Yayoi Kusama mit seinen 700 spiegelnden Edelstahlkugeln hat ihm am besten gefallen. Von August bis November 2013 nahm sich die kestnergesellschaft in Koorperation mit enercity der Bedeutung von Gold und Glanz in der zeitgenössischen Kunst an. Die Ausstellung beleuchtete die Doppeldeutigkeit des Begriffs „Schein“ mit Werken von Stars der internationalen Kunstszene – wie zum Beispiel von den renommierten Künstlern Joseph Beuys, Sherrie Levine und Thomas Demand. Wertvolle Materialien und glänzende Oberflächen schufen Illusion und Täuschung. Engagement in Kultur und Sport Seit vielen Jahren sponsert das Unternehmen Vereine, Institutionen und Veranstaltungen in Hannover – vom Jazzfestival über das Junge Schauspiel Hannover bis hin zu ErstligaSportvereinen (siehe unten). „Als regionaler Energieversorger fühlen wir uns der Stadt und Region verbunden und möchte einen Beitrag dazu leisten, die Lebensqualität zu steigern“, erklärt Michael Feist, Vorstandsvorsitzender von enercity. Für seine Förderung wurde das Unternehmen 2013 mit dem Deutschen CSRPreis geehrt (siehe Seite 58). Bei allen Maßnahmen sollen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von enercity aktiv einbezogen werden. Viele nehmen die Angebote auch selbst wahr, wie zum Beispiel Patrick Gaier. „Kunst interessiert mich und diese Art der Darstellung war neu für mich. Natürlich wollte ich mir die Ausstellung auch ansehen, weil wir sie gesponsert haben.“ Merja Dengler Leiterin Marke, Marktforschung, Sponsoring [email protected], 0511 - 430-1780 Hannover 96 Seit Ende 2012 unterstützt enercity die „Roten“ als Co-Sponsor. Die Recken Die Handballer von der TSV Hannover-Burgdorf haben sich fest in der ersten Liga etabliert. enercity unterstützt den Club seit 2010 als Trikotsponsor. Theater enercity ist Gründungspartner der Theatersparte Junges Schauspiel Hannover und ihr Hauptsponsor. Seit sechs Jahren unterstützt das Unternehmen jährlich ein Theaterprojekt. enercity swinging hannover Seit 2004 fördert enercity als namensgebender Exklusivsponsor das traditionelle Jazzfestival am Himmelfahrtstag vor dem Neuen Rathaus und präsentiert zusammen mit dem Jazz Club Hannover internationale Musiker. 58 enercity Report 2013 Mensch Meldungen Meldungen Mensch enercity engagiert sich kulturell, fördert soziale Projekte und macht neugierig auf Energie. Restcents für den guten Zweck enercity erhält den CSR-Preis Freiwillige packen an Plattform für Ideen Fast 1.000 Mitarbeiter von enercity haben sich an der bereits dritten Restcent-Aktion beteiligt. Das sind fünf Prozent mehr als im Vorjahr. Bei dem Projekt werden vom Gehalt des Beschäftigten ein Jahr lang die NettoCent-Beträge gemeinsam für einen guten Zweck gespendet – also Monatsbeträge zwischen einem und 99 Cents. Im November 2013 übergaben enercity-Vertreter den Erlös der Aktion in Höhe von 5.907,35 Euro dem Therapiezen-trum für autistische Kinder in Hannover-Bemerode. In dem Zentrum bietet der Verein „Autismus Hannover e.V., Regionalverband zur Förderung autistischer Menschen“ Kindern und Jugendlichen ein breites Förderangebot. Auch Eltern erhalten Beratungen und Informationen und können sich fortbilden. Seit vielen Jahren unterstützt enercity zahlreiche kulturelle und sportliche Projekte in Hannover und der Region. 2013 wurde das Unternehmen für sein Engagement mit dem Deutschen CSR-Preis (Corporate Social Responsibility) ausgezeichnet. enercity konnte in der Rubrik „Kulturelles Engagement als Ausdruck der gesellschaftlichen Verantwortung von Unternehmen“ überzeugen. Die Jury hob besonders hervor, dass enercity mit seinem kulturellen Engagement breit und nachhaltig aufgestellt sei. „Wir möchten damit einen Beitrag zur Gesellschafts- und Stadtentwicklung leisten und den Begriff unseres Markenclaims ‚Positive Energie’ erlebbar machen“, sagte Kommunikationschefin Marlene Bloch (im Bild) anlässlich der Preisverleihung. Im Rahmen des Freiwilligentages haben sich am 27. September 16 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von enercity für ein ökologisches Projekt engagiert. In dem Naturparadies am Fuße des Benther Berges, das von dem BUND und der Landeshauptstadt Hannover gepflegt wird, sollen Frösche, Kröten und andere Amphibien ein geeignetes Gewässer zum Laichen haben. Dafür packten die enercity-Mitarbeiter kräftig mit an. Sie schnitten den Bach Bade frei, der später in die Fösse mündet und dem Ortsteil Badenstedt seinen Namen gibt. Außerdem transportierten sie das sperrige Schnittgut ab und legten für Bienen und Wespen ein „Untergrundhotel“ an, das ausgekoffert, mit Sand gefüllt und mit einem Steinrand versehen wurde. Die enercity-Mitarbeiter freuten sich, bei dem kalten, aber schönen Wetter ihren Schreibtisch einmal gegen Spaten und Schubkarre tauschen zu können. Mit einem „enercity-DanceFloor“ und dem Elektroauto Renault Twizy war enercity auf der IdeenExpo 2013 vertreten. Auf der interaktiven Tanzfläche erlebten die Besucher des enercity-Stands beim Hüpfen und Tanzen, wie viel Energie sie durch die Bewegung erzeugen – diese wurde in Elektrizität umgewandelt und brachte LED-Leuchten zum Strahlen. Der Twizy stand für die effiziente Energienutzung im Bereich Mobilität. Mit beiden Aktionen konnte enercity die Neugierde für das Thema Stromerzeugung wecken. Auf die IdeenExpo kamen mehr als 342.000 Besucher – unter anderem auch Ministerpräsident Stephan Weil und der enercity-Vorstandsvorsitzende Michael Feist (im Bild). Marc-Ramin Oktai, Fachgebietsleiter Messung Marlene Bloch marc-ramin.oktai@enercity,de Leiterin Konzernkommunikation 0511 - 430-3235 [email protected] Anne Ernst, Referentin des Arbeitsdirektors 0511 - 430-1625 [email protected], 0511 - 430-5405 Marcel Friedrich, Eventmanager [email protected], 0511 - 430-2546 59 Umwelt Hannover-Empelde, 26. September 2013, 08:13 Uhr: Frank Aumann, Projektingenieur bei der GHG, inspiziert die neu installierten Eingangsfilter des Erdgasspeichers in Empelde bei Hannover. Die gut 30 Jahre alte Anlage seines Unternehmens wird gerade modernisiert. Was man im Bild nicht sieht: Auch die unterirdischen Speicher – fünf riesige Kavernen mit bis zu 1.800 Metern Tiefe – werden kräftig erweitert. Bald werden sie den Gas-Jahresbedarf von 130.000 Haushalten fassen können. Mit dem Ausbau will sich enercity mehr Preis- und Versorgungssicherheit verschaffen. Die Energiewende hat diese Planungen jedoch gerade überholt: Mit dem Ausbau der Erneuerbaren ist die Nutzung von Erdgas zur Stromerzeugung zurückgegangen. Die Preise schwanken nicht mehr so stark, was die Gasspeicherung momentan weniger lukrativ macht. Die weiteren Aussichten sind ungewiss. Der Energieversorger glaubt aber, dass sich die Investition in Empelde früher oder später auszahlen wird. Die Energiewende erfordert eben Mut und einen langen Atem. 62 enercity Report 2013 Umwelt Erzeugungsmix Hart am Wind Die Energiewende hinterlässt auch im Kraftwerkspark von enercity ihre Spuren. Während die Stilllegung eines Gaskraftwerks beschlossen werden musste, realisiert das Unternehmen neue Erzeugungsanlagen immer mehr durch Windkraft. Bei der Umsetzung der Energiewende darf die Versorgungssicherheit nicht aus dem Blick geraten. Für den hannoverschen Energieversorger ist klar: Auch auf absehbare Zeit werden die konventionellen, verbrauchsnahen und durch Kraft-Wärme-Kopplung betriebenen Kraftwerke ein wesentlicher Teil der enercity-Erzeugung bleiben. Neue Erzeugungsanlagen will das Unternehmen künftig jedoch ausschließlich im Bereich der Erneuerbaren Energie errichten. Investition in Windparks Ein Großteil des bis 2030 geplanten regenerativen Stroms soll durch den Ausbau der Windenergie erzeugt werden. enercity und die 2013 neu gegründete Tochtergesellschaft enercity Erneuerbare GmbH wollen vor allem neue Windparks in der Region Hannover und im weiteren Umfeld entwickeln. Für mehrere Projekte sind bereits Flächen gesichert (siehe Seite 40). Außerdem konnte das Windteam von enercity 2013 einen vorhandenen Windpark im hessischen Martenberg und einen vorentwickelten Park in Fischbeck bei Stendal in Sachsen-Anhalt erwerben. Aus beiden Parks werden ab 2014 zusammen rund 62 Gigawattstunden Jahresstromproduktion erwartet. Das entspricht dem Bedarf von etwa 25.000 Haushalten. für die Versorgungssicherheit geschaffen werden, die Energieversorger durch konventionelle Kraftwerke bereitstellen. Auch enercity hat sehr viel zur Flexibilisierung seiner Kraftwerke unternommen, wie zum Beispiel die Modernisierung der Gas- und Dampfturbinenanlage im Heizkraftwerk Linden (siehe enercity Report 2012). Mit der Teilnahme der konventionellen Kraftwerke am Regelenergiemarkt ließen sich auch unter schwierigen Bedingungen neue Ertragsfelder erschließen, ist sich das Unternehmen sicher. Denn die Anlagen können mit hoher Flexibilität eingesetzt werden und sind sowohl für Primär- und Sekundär-Regelenergie als auch für die Minutenreserve geeignet und qualifiziert. Stilllegung eines Heizkraftwerks Trotz der engagierten Maßnahmen hat sich die Ertragslage der Erzeugung bei enercity verschlechtert. Daher musste das Unternehmen im Sommer 2013 für das älteste und kleinste Gasheizkraftwerk in Herrenhausen beschließen, dass die Stromerzeugung spätestens ab 2016 eingestellt wird. Einige Anlagenbestandteile werden aber auch weiterhin als Spitzen- und Reservekesselanlage in der Fernwärmeversorgung zur Verfügung gestellt. Christoph Kollenda, Leiter Erzeugung Flexibilität von Gaskraftwerken Für das Gelingen der Energiewende ist es zum einen wichtig, dass die Integration der Erneuerbaren Energien in den Strommarkt gelingt. Zum anderen müssen Vergütungen [email protected] 0511 - 430-3201 Dunkle Wolken am Erzeugerhimmel: Aufgrund der schlechten Ertragslage kommt in Herrenhausen das Aus für die Stromerzeugung. 63 64 enercity Report 2013 Umwelt Umweltmanagement Energie organisieren Energiemanagementsysteme (EnMS) machen Verbräuche transparent und helfen Unternehmen, Energiekosten zu senken. Seit 2013 ist auch der Spitzenausgleich bei der Strom- und Energiesteuer von ihnen abhängig. enercity bietet Beratung an – und führt jetzt auch selbst ein EnMS ein. Es ist ein wenig wie eine Fahrt im Nebel – viele Unternehmen wissen nicht im Detail, wie sich ihre Energiekosten zusammensetzen und was ihre größten Verbraucher sind. Hier setzen Energiemanagementsysteme (EnMS) an. Sie schlüsseln auf, wofür die Energie verwendet wird. Gleichzeitig definieren sie Prozesse, die es Unternehmen ermöglichen, effizienter mit Energie zu haushalten. In Deutschland haben bislang rund 1.500 Unternehmen ein zertifiziertes EnMS eingeführt. Um Kunden bei der Einrichtung zu unterstützen, bietet enercity umfangreiche Beratungspakete an. „Wir helfen ihnen dabei, eine Energiepolitik zu definieren. Wir bieten Workshops an und können uns, wenn es gewünscht ist, auch bei der Umsetzung vor Ort einbringen“, sagt Matthias Wohlfahrt, der die Produktentwicklung zur Beratungsdienst- leistung begleitet hat und seit September 2013 die EnMS-Einführung bei enercity als Projektleiter koordiniert. Steuern rückvergüten lassen Seit 2013 ist die Einführung eines EnMS auch Voraussetzung für den Spitzenausgleich bei der Strom- und Energiesteuer. Unternehmen des produzierenden Gewerbes, die mehr Energie-und Stromsteuer zahlen, als die Entlastung der Rentenversicherungsbeiträge ausgleicht, können sich die Mehrkosten erstatten lassen. Bis zu 90 Prozent Rückvergütung von der Strom- und Energiesteuer sind möglich. Doch auch ohne die steuerlichen Vorteile gilt: Wer durch ein EnMS weiß, wie und wofür er Energie nutzt, hat Stellschrauben für Einsparungen parat. Auch enercity führt derzeit ein EnMS ein. In einem Pilotprojekt am Standort Ricklingen wurden bereits verschiedene Maßnahmen erprobt. Bereits erste Umsetzungen zeigen, dass die prognostizierten vier Prozent Energieeinsparungen schnell und wirtschaftlich erzielt werden können. Sei es durch eine LED-Beleuchtung in der Kantine oder durch die abgeschaltete Rampenheizung eines kaum genutzten Parkdecks. Modernisierungen sparen Energie Damit schließt enercity an verschiedene Projekte an, bei denen Energieverbräuche im Unternehmen bis heute deutlich gesenkt werden konnten. Beispielhaft ist das Gemeinschaftskraftwerk Hannover in Stöcken. 2009 wurden Motoren erneuert, die Pumpentechnik modernisiert, eine neue Steuerungstechnik eingesetzt. Vor der Umrüstung lag der Energieverbrauch des Kraftwerks bei 235.000 Megawattstunden (MWh) pro Jahr. Durch die Modernisierung gelangen Einsparungen von etwa 40.000 MWh. Auch die Wasserwerke haben in den vergangenen Jahren substanzielle Einsparungen erzielen können. Allein am Wasserwerk Fuhrberg werden durch neue Motoren für die Pumpen pro Jahr rund 1.300.000 Kilowattstunden eingespart. Die in der Projektphase in Ricklingen gemachten Erfahrungen fließen nun in den Aufbau des EnMS für das Gesamtunternehmen mit ein. Es ist ein weiterer Schritt, um noch effizienter und wirkungsvoller mit Energie zu arbeiten. Matthias Wohlfahrt, Projetleiter EnMS [email protected] 0511 - 430-3345 Was bringt ein EnMS, Herr Wohlfahrt? Das EnMS ist ein Qualitätsmanagementsystem und beschreibt einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess. Dadurch können Unternehmen ihren Energieverbrauch besser erkennen und bewerten und mit der Energie effizienter wirtschaften. Darüber hinaus sind die steuerlichen Aspekte natürlich interessant. Matthias Wohlfahrt arbeitet für den enercity-Fonds proKlima und ist seit September 2013 Projektleiter für die Einführung des Energiemanagementsystems (EnMS) bei enercity. Wie aufwendig ist es, ein solches System einzuführen? Je nach Größe des Unternehmens ist das unterschiedlich. Ein EnMS nach DIN EN ISO 50 001 beschreibt einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess. Dabei werden energierelevante Abläufe im Unternehmen neu organisiert und Verantwortliche benannt. Für kleine und mittlere Unternehmen ist abzuwägen, in welchem Verhältnis Aufwand und Nutzen stehen. Für sie kann ein jährliches Energieaudit nach DIN EN 16247 völlig ausreichend sein. Dabei kommt ein Energieberater ins Unternehmen und analysiert und bewertet die Ausgangslage sowie mögliche Einsparpotenziale. Egal, welcher Weg gewählt wird: Nur wenn klar ist, wie Energie genutzt wird, können Energiekosten nachhaltig gesenkt werden. 65 66 enercity Report 2013 Umwelt Straßenbeleuchtung 67 Öffentliches Licht in Bestform In Hannover, Langenhagen und Letter sorgt enercity für das öffentliche Licht. Dank einer effizienten Straßenbeleuchtung konnte die Gesamtanschlussleistung seit 1980 um fast 40 Prozent gesenkt werden. Und der Verbrauch fällt weiter. Das Alte Rathaus in neuem Licht: Jörg Riedl richtet gerade den letzten Strahler aus. enercity hat die Beleuchtung für die Karmarschstraße neu entworfen und installiert. Die nüchterne Verkehrsbeleuchtung wurde durch moderne und atmosphärische Leuchten ersetzt. Bereits seit vielen Jahren setzt enercity bei der Stadtbeleuchtung auf moderne Lampen und Leuchtentechnik. Die Straßenbeleuchtung Hannovers weist vorbildliche Effizienzwerte auf. So wurde mit dem kontinuierlichen Erneuerungsprogramm bereits 2009 das Ziel erreicht, sämtliche Quecksilberdampf-Hochdrucklampen durch energiesparende Technik zu ersetzen – weit vor dem im Jahr 2015 bevorstehenden EU-Verbot. Derzeit betreibt enercity rund 60.000 Straßenleuchten in Hannover und im weiteren Netzgebiet. Innovative, aber gewissenhafte und solide Planungen führen zu nachhaltigen Kostensenkungen. enercity prüft neuartige Leuchtentechnologien sorgfältig hinsichtlich der Aspekte Lichttechnik, Preis, Wartungsfreundlichkeit und Gestaltung, bevor sie in das sogenannte Standardleuchtenprogramm aufgenommen und großflächig eingesetzt werden. Die gezielte Auswahl der in der Stadt eingesetzten Leuchtentypen ermöglicht systematische Energieeinsparungen, schafft eine durchgängige Gestaltung und sorgt für Orientierung. Dieses stringente Vorgehen der Stadtbeleuchter von enercity senkt zudem nachhaltig den Reparatur-, Wartungs- und Logistikaufwand beim Betrieb. Die definierten Standards sind Basis einer effizienten Betriebsführung und Materialhaltung. Zum Tagesgeschäft in der Instandhaltung gehören auch nicht-elektrische Arbeiten wie Lebensdauerverlängerung durch Korrosionsschutz oder Prüfung der Standfestigkeit mit Ultraschall. Mehr Einsparungen, mehr Sicherheit Effizienz in der Stadtbeleuchtung endet nicht beim Energiesparen, wie sich bei der LEDTechnik zeigt, in der Leuchte und Lampe (Leuchtmittel) ein integriertes System darstellen: Um die Auswahl der langfristig kostengünstigsten Lösung zu gewährleisten, ist es entscheidend, den Gesamtlebenszyklus der Leuchten zu betrachten. Auf diese Art wurde das komplette Leuchtenprogramm Hannovers auf gründlich ausgewählte LEDModelle umgestellt, die zukünftig in der Erneuerung und im Neubau eingesetzt werden. Besonders ergiebig ist die bundesweit einmalige LED-Umrüstung von Leuchten an Fußgängerüberwegen – erreicht werden fast 80 Prozent Energieeinsparung und ein deutlicher Zugewinn an Verkehrssicherheit. Auch in Wohngebieten wird mit LED-Technik 75 Prozent Energie gegenüber konventionellen Leuchten eingespart. Licht sorgt für Aufmerksamkeit und Atmosphäre und erhöht die Attraktivität von Bauwerken in der nächtlichen Innenstadt. Die ästhetische und zugleich energieeffiziente Beleuchtung von Objekten und Gebäuden, wie zum Beispiel dem Opernhaus, gehört ebenfalls schon lange zu den Aufgaben der enercity-Experten für Stadtbeleuchtung. Dadurch schafft das Unternehmen ökonomische, ökologische und kulturelle Mehrwerte im Stadtbild. Jörg Bressem, Leiter Stadtbeleuchtung [email protected], 0511 - 430-4024 68 enercity Report 2013 Umwelt Erdgasfahrzeuge An den fünf Erdgastankstellen in Hannover bietet die enercity Contracting GmbH seit Juli 2013 klimaneutral erzeugtes Biomethan an. Klimafreundlich Auto fahren Autofahrer in Hannover können mit 100 Prozent Bio-Erdgas nahezu klimaneutral und CO2-frei unterwegs sein. Das benötigte Biomethan stammt aus Reststoffen der Landwirtschaft und der Industrie. Die enercity Contracting GmbH (eCG) bietet seit dem 1. Juli 2013 an fünf Erdgastankstellen in Hannover zu 100 Prozent BioErdgas an. Der klimaneutrale Kraftstoff, sogenanntes abfallstämmiges Bio-Erdgas, entsteht in mehreren Biomethananlagen in Deutschland aus biogenen Reststoffen, wie zum Beispiel aus Speiseresten oder getrennt gesammelten Bioabfällen aus Haushalten. Die Handelsplattform bmp greengas mit Sitz in München gewährleistet eine ausfallsichere und langfristige Lieferung an die Zapfsäulen. Das aus landwirtschaftlichen Reststoffen erzeugte Bio-Erdgas ist identisch mit dem konventionellen Erdgas. Jedes Erdgasfahrzeug kann bis zu 100 Prozent mit Bio-Erdgas betankt werden, ohne den Motor oder das Fahrverhalten zu beeinträchtigen. Die jährliche Menge des von der eCG bisher abgesetzten Erdgases als Kraftstoff umfasst rund 26.500 Megawattstunden beziehungsweise 1,9 Mio. Kilogramm. CO2-frei mobil Durch das Bio-Erdgas wird die ohnehin schon sehr gute CO2-Bilanz von Erdgasfahrzeugen noch weiter verbessert. Bei seiner Verbrennung wird nur so viel Kohlendioxid freigesetzt, wie die zu seiner Herstellung genutzten organischen Rohstoffe zuvor der Atmosphäre entzogen haben. Erdgasautofahren in Hannover steht damit für CO2-freie Mobilität. Das neue Kraftstoffangebot kann ein starkes Argument für den Wechsel auf diesen Antrieb sein. Kein anderer zurzeit verfügbarer Kraftstoff für Verbrennungsmotoren weist eine so umweltschonende Erzeugung auf. Insgesamt 110 Erdgasfahrzeuge hat enercity 2013 in seine Förderung mit aufgenommen – 25 Prozent mehr im Vergleich zum Vorjahr. Ein Grund für den Anstieg: Das Angebot an Erdgas-Serienfahrzeugen wird stetig größer und bedeutet mittlerweile kaum noch Mehrkosten. Zum Beispiel kostet der Erdgas-Golf nur rund 700 Euro mehr im Vergleich zu einem Diesel-Fahrzeug – er spart aber rund ein Viertel der Kraftstoffkosten ein, im Vergleich zu einem Benziner ist es sogar die Hälfte. Ein weiterer Vorteil: Bei Erdgasantrieb werden bis zu 80 Prozent weniger Schadstoffe erzeugt, was unter anderem die Smogbildung stark reduziert. Klimaneutrale Taxis Für die von der eCG versorgten rund 1.700 Erdgasfahrzeuge bedeutet der neue Kraftstoff eine CO2-Einsparung von gut 3.750 Tonnen CO2 jährlich, also 97 Prozent weniger Emissionen als zuvor (Basis laut Angaben des Bundesumweltministeriums: 1 Liter Benzin verbrennt zu 2,3 Kilogramm CO2, 1 Liter Diesel zu 2,63 Kilogramm CO2, 1 Kilogramm Erdgas zu 2,23 Kilogramm CO2). Zudem unterstützt die eCG die Neuanschaffung von Erdgas-Kfz mit 200 Euro. Diese Neuregelung ersetzt seit Januar 2014 die bisherige Förderung mit Frei-Erdgasmengen. Insbesondere Taxiunternehmer, die bereits Erdgasfahrzeuge nutzen, versprechen sich einen deutlichen Imagezugewinn für erdgasbetriebene Taxen. Über den Klimaschutz hinaus profitieren sie von den geringen Kraftstoffkosten im Vergleich zu Dieselfahrzeugen. Außerdem weisen neue Erdgasautos eine hohe Reichweite im Erdgasbetrieb von über 400 Kilometern auf. Zudem hat jedes Erdgasfahrzeug zusätzlich einen Nottank mit mindestens 15 Litern Benzin. Bisher nutzen etwa 40 Taxen in Hannover den umweltfreundlichen Antrieb und werden so nahezu klimaneutral. Frerich Brandes, Vertrieb Mobilität [email protected] 0511 - 430-1836 Weitere Informationen zum Fahren mit Bio-Erdgas unter www.enercity-contracting.de 69 70 enercity Report 2013 Umwelt E-Mobilität 71 Laden mit System Das enercity-Forschungsprojekt zum Schaufenster Elektromobilität untersucht den Beitrag von E-Fahrzeugen zur Energiewende. Elektroautos haben zwar Ende 2013 die 5.000er-Marke in Deutschland bei den zugelassenen Fahrzeugen überschritten, besitzen aber weiterhin Seltenheitswert auf den Straßen. Mit den neuen Serienmodellen heimischer Hersteller erwartet die Automobilbranche einen deutlichen Zuwachs. Ein enercity-Forschungsprojekt zum Schaufenster Elektromobilität untersucht, inwieweit viele einzelne E-Autos mit ihren Akkus eine Funktion als Energiespeicher einnehmen und als virtuelle Kraftwerke in den Regelenergiemarkt eingebunden werden können. Das Projekt „Demand Response – das Auto als aktiver Speicher und virtuelles Kraftwerk“ ist eines von rund 30 Projekten im Schaufenster Elektromobilität der Metropolregion „Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg“. Es wird mit rund 640.000 Euro vom Bundesministerium für Wirtschaft im Rahmen der Schaufensterinitiative der Bundesregierung gefördert. Bis Ende 2013 waren alle Testteilnahmeplätze vergeben. Stabilisierung des Systems Zusammen mit dem Institut für Energieversorgung und Hochspannungstechnik von der Leibniz Universität Hannover und dem Institut für Transportation Design aus Braunschweig untersucht enercity die Möglichkeiten einer Integration von E-Fahrzeugen in die bestehenden energiewirtschaftlichen Systeme. Ziel ist die Entwicklung von marktfähigen Geschäftsmodellen, die das Nutzerverhalten so steuern, enercity-Technikdirektor Harald Noske präsentierte im Dezember 2013 einen der ersten beiden VW e-up!, die ab Januar 2014 im Fuhrpark für Dienstfahrten zur Verfügung stehen. Zukünftig soll der enercity-Fuhrpark um weitere Elektrofahrzeuge dieser Art ergänzt werden. dass E-Mobilität einen nennenswerten Beitrag zur Stabilisierung des energiewirtschaftlichen Gesamtsystems liefern kann. In vier Versuchsphasen werden ab Frühjahr 2014 verschiedene Abrechnungsmodelle für Ladestrom unter realitätsnahen Bedingungen erprobt. Bei bis zu 40 Elektrofahrzeugen privater und gewerblicher Nutzer wird das Ladeverhalten untersucht. Teilnehmer der Studie testen dabei das gesteuerte Laden ihres Elektrofahrzeugs über die eigens entwickelte CarConnectBox (CCB). Sie zeichnet die Ladevorgänge auf und ermöglicht ihre Steuerung. In dem wissenschaftlich begleiteten Feldversuch sind auch Elektrofahrzeuge von enercity eingebunden – zum Beispiel der VW e-up!. Umfassende Erforschung Das Forschungsprojekt ist an der Schnittstelle zwischen Energiesystem und Elektrofahrzeug angesiedelt. Daher werden die Teilnehmer auch zu ihrem Fahrverhalten befragt, um die Erkenntnisse zu nutzen, die Einbindung von Erneuerbaren in das Stromnetz weiter voranzutreiben. Ferner konzentriert sich die Studie auf die Akzeptanzforschung, deren Ziel es ist, Nutzeranforderungen in Bezug auf Elektrofahrzeuge zu ermitteln. Außerdem wird erforscht, unter welchen Bedingungen sie an Ladestationen überschüssige Energie aufnehmen und inwieweit sie als sogenannte virtuelle Kraftwerke in den Regelenergiemarkt eingebunden werden können. Schöner Nebeneffekt für die Teilnehmer: Für sie besteht bei einem entsprechenden systemstabilisierenden Ladeverhalten sogar die Möglichkeit, finanzielle Prämien in Höhe von bis zu 1.000 Euro zu erwirtschaften. Matthias Röhrig „Warum gibt es noch so wenig Elektroautos, Dr. Canzler?“ Für private Nutzer ist das Thema immer noch eher uninteressant. Gegen die Fahrzeuge spricht die geringe Reichweite, die lange Ladezeit, aber auch der unsichere Wiederverkaufswert. Es ist im Augenblick eher etwas für Liebhaber und Technikbegeisterte. Ist das Ziel der Bundesregierung noch zu erreichen, dass bis zum Jahr 2020 mindestens eine Million Elektrofahrzeuge auf Deutschlands Straßen fahren? Es wird knapp. Vieles hängt davon ab, ob der Einsatz in Fuhrparks von Mietfahrzeugen und Mietautos gefördert wird. Dort können Elektroautos schon sinnvoll eingesetzt werden. Die Kilometerzahl pro Fahrt und Tag ist oft begrenzt, die Fahrzeuge bewegen sich meist in der Stadt, aufgeladen werden können sie auf Betriebshöfen. Wenn es noch steuerliche Vorteile gibt, dann kann sich eine solche Investition rechnen. Was müsste darüber hinaus passieren, um die Ziele zu erreichen? Das Angebot muss breiter werden und auch Fahrzeugtypen wie Lieferwagen umfassen. Darüber hinaus brauchen wir Anreize wie Sonderabschreibungen oder freies Parken in der Innenstadt. Auch schärfere CO2-Grenzwerte sind sinnvoll. Dadurch würden die Autohersteller dazu gezwungen, ihre Angebotspalette umzubauen und verstärkt Elektroautos in den Markt zu bringen. Leiter Liefermanagement und Vertriebsservice [email protected] Dr. Weert Canzler, Wissenschaftlicher Mitarbeiter 0511 - 430-3318 der Forschungsgruppe Wissenschaftspolitik am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung 72 enercity Report 2013 Umwelt Wasser 73 Netzwerk zum Wasserschutz Um die Wasserqualität zu sichern, pflegt enercity seit vielen Jahren Kooperationen mit Land- und Forstwirten im Fuhrberger Feld. Das Land Niedersachsen unterstützt den Grundwasserschutz bis 2017 mit Mitteln in Höhe von 5,4 Millionen Euro. Beim Internationalen Tag des Wassers am 22. März 2013 demonstrierten über 20 Akteure aus der regionalen Wasserwirtschaft vor dem Wasserwerk Grasdorf, wie netzwerkartig sie bei ihrer Arbeit zusammenwirken. Am Ende des Tages des Wassers darf sich jeder Besucher des Wasserwerks in Grasdorf einen Baum mitnehmen. Mehr als 20 verschiedene Partner des regionalen Wasserkreislaufs sind eingetroffen: Kommunen, Behörden, Unternehmen und Kunden. Jede Linde, Buche und jeder Ahorn steht für einen Partner. Die Bäume sind mit farbigen Bändern verbunden, um zu zeigen, wie komplex es ist, mit Wasser zu wirtschaften. Wie jedes Jahr feierte enercity am 22. März den Tag des Wassers. Dabei wollte das Unternehmen vor allem demonstrieren, wie vernetzt man handeln muss, damit das Wasser so sauber bleibt und so sicher fließt, wie es das bei enercity seit Jahren tut. Ein Meilenstein dieser Vernetzung ist der Grundwasserschutzvertrag mit dem Land Niedersachsen. Dieser Vertrag ist 2013 um weitere fünf Jahre verlängert worden. Er besagt, dass das Land bis 2017 rund 5,4 Mio. Euro für den Schutz des Fuhrberger Feldes zur Verfügung stellt. Verpflichtet Rund 90 Prozent des Trinkwassers für Hannover – insgesamt eingespeisten 42 Mio. Kubikmeter im Jahr – stammen aus dem Fuhrberger Feld, einem der größten Wasserschutzgebiete Norddeutschlands. Ein Grundwasserschutzprogramm sorgt für einwandfreie Qualität. Auch enercity beteiligt sich mit zehn Prozent am Fördertopf. Unterstützt wird mit dem Programm vor allem die Trinkwasserschutzkooperation zwischen enercity und den anliegenden Land- und Forstwirten. Weit über die Hälfte von ihnen ist daran beteiligt. Sie haben sich verpflichtet, nur noch gezielt zu düngen und wenig Chemie zu verwenden. Dabei werden sie von enercity mit Schulungen und regelmäßigen Messungen der Bodenwerte unterstützt. Das kommt nicht nur der Natur zugute, sondern auch der Wasserqualität.„Die Kooperation mit den Landund Forstwirten hat sich bewährt“, sagt Andreas Kalix, Leiter der Abteilung Wassergewinnung. Gäbe es diese Zusammenarbeit nicht, wäre die Qualität des Grundwassers deutlich schlechter und enercity müsste mehr in seine Aufbereitung investieren. „Jetzt legen wir die Basis dafür, dass wir auch in 25 bis 30 Jahren noch tolles Trinkwasser haben“, sagt Kalix. Denn so lange dauert es, bis das Regenwasser durch das Erdreich wandert und in den Brunnen gefördert wird. Rund einen Tag benötigt es dann vom Wasserwerk bis zu den Kunden. Aufgemischt Im Grundwasserschutzvertrag hat sich enercity verpflichtet, den Nadelwald Stück für Stück in einen Mischwald umzuwandeln. Dieses Projekt gibt es schon seit den 1990erJahren und über zehn Mio. Bäume wurden bereits gepflanzt. Wenn die im Wald dominierenden Kiefern gefällt werden, wird der Wald mit Buchen und Roteichen aufgeforstet. Der Grund: In den Wintermonaten fällt durch die dichte Nadeldecke des Waldes nur sehr wenig Wasser zu Boden, da ein großer Teil vorher bereits verdunstet. Wenn jedoch Laubbäume im Winter ihre Blätter verlieren, gelangen Regen und Schnee bis auf den Boden und das versickernde Wasser füllt die Grundwasserspeicher wieder auf. Ein weiterer Trick, um die Nährstoffbelastung im Wasser zu senken, ist auch der sogenannte Zwischenfruchtanbau. Dabei säen die Landwirte nach der eigentlichen Ernte Pflanzen, deren Aufgabe es ist, überschüssige Nährstoffe aus dem Boden zu ziehen. Sie überwintern und werden dann im Frühjahr untergepflügt, wobei sie die Nährstoffe für die nächste Saat wieder abgeben. Die Erfolge dieser verschiedenen Ansätze können sich sehen lassen: Im Fuhrberger Feld ist die Nitratbelastung des Grundwassers seit 1993 um 20 Prozent gesunken. Andreas Kalix Leiter der Abteilung Wassergewinnung [email protected], 0511 - 430-4970 74 enercity Report 2013 Umwelt proKlima 75 „Was leistet der enercity-Fonds zum Klimaschutz, Frau Tegtmeyer-Dette?“ 17.000 Erdumrundungen gespart Zukunftsweisende Projekte und umfangreiche CO2Einsparungen: Die Bilanz zum 15-jährigen Bestehen des enercity-Fonds proKlima kann sich sehen lassen. Vor rund 15 Jahren hat der enercity-Fonds proKlima seine Arbeit aufgenommen. Die beteiligten Städte Hannover, Laatzen, Langenhagen, Hemmingen, Ronnenberg und Seelze haben 1998 gemeinsam mit dem Energieversorger enercity eine europaweit vorbildliche Förderinstitution für Klimaschutzmaßnahmen vor Ort ins Leben gerufen. Die seitdem von proKlima geförderten Maßnahmen bei Verbrauchern bedeuten jährliche CO2-Einsparungen von mehr als 110.000 Tonnen. Damit ein junger Wald diese Menge CO2 in einem Jahr binden kann, müsste er mehr als 20.000 Hektar groß sein. Oder: Ein Mittelklassewagen mit einer Emission von 160 Gramm CO2 pro Kilometer hätte für dieselbe CO2-Menge rund 687.500.000 Kilometer zurückgelegt – also gut 17.155 Mal die Erde umrundet. Die über 50 Mio. Euro Fördergelder, die in derzeit fast 23.000 CO2-mindernde Projekte geflossen sind, haben jedoch noch einen weiterreichenden Effekt. Über den Klimaschutz hinaus wirkt der Förderfonds auf die regionale Wirtschaft. Jeder Förder-Euro steht mit Energiesparinvestitionen mit fast 13-fachem Auftragsvolumen in Verbindung. Die Arbeit von proKlima trägt substanziell dazu bei, dass enercity bestehende und zu erwartende staatliche Energiespar- und Effizienzziele auf der Nachfrageseite erreicht. Mit dem regionalen Förderansatz kann das Unternehmen äußerst effektiv die bestehenden großen Potenziale für Energieeinsparungen nutzen. Die Kompetenz des enercityFonds zum Beispiel bei Passivhäusern ist zukunftsweisend – bereits über 500 Wohneinheiten sind in der energetischen Bauweise errichtet worden. Die Kompetenz des enercity-Fonds zum Beispiel bei Passivhäusern ist zukunftsweisend. Bereits über 500 Wohneinheiten sind in der energetischen Bauweise errichtet worden – viele auch bei Nicht-Wohngebäuden wie zum Beispiel Kindergärten. Der proKlima-Fonds hat sich als sehr wichtiges Instrument herausgestellt, mit dem seit 1998 viele Maßnahmen gefördert wurden. Dabei ist proKlima ein EU-weites Vorbild, aber auch ein Ergebnis der ambitionierten Klimaschutz- und Umweltpolitik in Hannover. Schon seit den 80er-Jahren arbeiten wir gemeinsam mit enercity an kommunalen Energiekonzepten. Warum engagiert sich Hannover mit proKlima so stark für den Klimaschutz? Weil wir vorsorglich handeln, das heißt, wir wollen langfristige Schäden vermeiden, die nicht wieder gutgemacht werden können. Gleichzeitig machen wir uns schrittweise unabhängig von fossilen Energien. Das geht über den reinen Klimaschutz hinaus und stärkt die lokale Wirtschaft. Zudem führen die Klimaschutzaktivitäten zu Kostendämpfungen bei den Verbrauchern. Es entsteht ein Mehrwert für Gebäude, wir fördern so das Handwerk und bauen Kompetenzen zu wichtigen Zukunftsthemen auf. Kommen die Zuschüsse von proKlima allen Bürgern zugute? Mit Energiesparaktionen wie den Stromlotsen und Informationsangeboten zum Gerätemarkt geht proKlima auch an die Öffentlichkeit, damit alle Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit haben, ihre Energiekosten zu senken. Welche strategische Bedeutung hat proKlima für Hannover? Wir brauchen proKlima zur Umsetzung der beschlossenen Klimaschutzziele von 40 Prozent CO2-Einsparung bis 2020 und einer Einsparung von 95 Prozent der Treibhausgase bis zum Jahr 2050. Noch immer ist hierfür eine finanzielle Förderung für Energieeffizienz notwendig. Welche Projekte hat die Landeshauptstadt mit proKlima realisiert? proKlima fördert unsere im Passivhausstandard errichteten und hocheffizient sanierten Schulen und Kindertagesstätten. Zudem entsteht zurzeit im Westen Hannovers eine der größten Passivhaussiedlungen, der zero:e park. proKlima unterstützt uns durch Förderung und Beratungen, so ist dort zum Beispiel der erste zertifizierte Supermarkt in Passivhausbauweise entstanden. Wie geht es mit proKlima weiter? Wird es den Fonds auch in zehn Jahren noch geben? proKlima ist ein zukunftsfähiges Instrument zur Verwirklichung lokaler Ansätze auf dem Weg zu einem klimaneutralen Hannover im Jahr 2050. Deshalb haben wir 2013 mit enercity im Rahmen der Fortschreibung der Klima-Allianz 2020 vereinbart, dass proKlima auch in Zukunft fortgeführt und weiterentwickelt wird. Zahlen, die zählen – 15 Jahre proKlima im Überblick • Über 22.000 erfolgreich gestellte Breitenförderanträge • 705 Projektförderungen zu besonderen Klimaschutzmaßnahmen • Rund 52 Mio. Euro ausgegebene Fördermittel • 12,70 Euro Investition pro Förder-Euro (Ergebnis einer Untersuchung vom Pestel-Institut) • CO2-Minderungswirkung: 111.000 Tonnen jährlich Der aktuelle proKlima Jahresbericht 2013 steht zum Download bereit auf www.proklima-hannover.de Sabine Tegtmeyer-Dette ist Wirtschafts- und Umweltdezernentin der Landeshauptstadt Hannover. 76 enercity Report 2013 Umwelt Energieeffizienz Ein dreifaches E auf … Der von enercity verliehene „Triple-E-Award“ geht ins dritte Jahr. 2013 wurden ein zukunftsweisendes Werk sowie ein Passivhausprojekt in Europas größter Null-Emissions-Siedlung ausgezeichnet. Der Energie-Effizienz-Preis honoriert Projekte, die den verantwortungsbewussten, zeitgemäßen und richtungsweisenden Energieeinsatz zeigen. Im Jahr 2013 wurden gleich zwei Unternehmen ausgezeichnet: die meravis Wohnungsbau- und Immobilien GmbH aus Hannover für ihr Engagement in der Passivhaus-Siedlung „zero:e park“ sowie die Walter Th. Hennecke GmbH aus Rheinland-Pfalz für den Umbau ihres blechverarbeitenden Werks in Neustadt/Wied. Die jeweils mit 7.500 Euro dotierten Preise übergab Niedersachsens Umweltminister Stefan Wenzel am 10. April 2013 beim „enercity dialog“ im neu errichteten Schloss Herrenhausen in Hannover. Die Passivhaus-Siedlung „zero:e park“ ist wegweisend für eine öffentlich-private Partnerschaft: Neben der meravis GmbH – sie betätigt sich als Projektierer und Bauträger – sind die Landeshauptstadt Hannover und die Niedersächsische Landgesellschaft mbH im Boot. Mit rund 300 Passivhäusern entsteht in Hannover-Wettbergen derzeit Europas größte Null-Emissions-Siedlung. Preiswürdig waren die von meravis dort erbauten 17 Stadthäuser in ökologischer Passivhaus-Bauweise sowie ein Supermarkt-Gebäude, das energiebedingt 30 Prozent weniger CO2 ausstößt als übliche Supermarktneubauten dieser Größe. Die im Dezember 2012 eröffnete REWE-Filiale ist weltweit der erste vom Passivhausinstitut Darmstadt anerkannte Supermarkt mit einem ausgereiften Passivhaus-Standard und setzt somit Maßstäbe für künftige Verbrauchermärkte. Die vorbildlichen Umbauten im blechverarbeitenden Werk der Walter Th. Hennecke GmbH aus Neustadt/Wied waren der Jury eine weitere Auszeichnung wert. Der energieintensive Industriebetrieb produziert Blechteile, Systembaugruppen und Komponenten. Um Energiekosten zu sparen und CO2 -Emissionen zu mindern, wurde ein neues Wärmerückgewinnungssystem entwickelt, das bislang ungenutzte Wärmequellen und Wärmesenken thermisch koppelt. Die Pilotanlage überzeugt durch ein ausgeklügeltes System: Es nutzt die Abwärme aus den Laserschnittmaschinen, um die Wärmebecken zu heizen, mit denen die Bleche nebenan mit Pulver beschichtet werden. Auch Sozialräume, Duschen und Hallen im Unternehmen werden so beheizt. Die Ersparnis beträgt rund 4.000 Kilowattstunden täglich, der CO2 -Ausstoß reduziert sich um rund 500 Tonnen pro Jahr. Marlene Bloch Leiterin Konzernkommunikation [email protected] 0511 - 430-1625 Weitere Informationen zum Energie-Effizienz-Preis von enercity www.enercity.de/energieeffizienzpreis Das meravis-Projekt und die Preisträger des „Triple-E-Award“: Thorsten Hiete (Niedersächsische Landgesellschaft [NLG] mbH), Matthias Herter (meravis Wohnungsbauund Immobilien GmbH), Michael Feist (enercity), Thomas Hennecke (Walter Th. Hennecke GmbH), Christoph Reuter (iQma-energy GmbH & Co. KG, Eslohe) 77 78 enercity Report 2013 Umwelt Meldungen Meldungen Umwelt enercity setzt auf Sonnenkraft, fördert Energieeffizienz und unterstützt den Klimaschutz in der Region. Größte Dachsolaranlage Modernisiertes Wasserwerk Energie sparen im Supermarkt Noch mehr Klimaschutz Auf der Halle eines Logistikdienstleisters in Hannover-Kronsberg befindet sich die größte Dachsolaranlage in der Region Hannover mit fast zwei Megawatt installierter Leistung. Zur Nutzung des über 42.000 Quadratmeter großen Hallendachs hat enercity mit den Eignern einen langjährigen Pachtvertrag abgeschlossen. Im Juli 2013 war Baubeginn für die aus 7.824 Photovoltaik-Modulen (PV) bestehende Anlage – nebeneinandergelegt entspricht das der Fläche von zwei Fußballfeldern. Zwei Monate später fand die erste Netzeinspeisung statt. Mit der Inbetriebnahme der neuen Anlage hat sich die PV-Leistung von enercity gegenüber dem Jahr 2012 mehr als verdreifacht. Die erwartete PV-Jahresproduktion liegt bei zwei Mio. Kilowattstunden und entspricht dem durchschnittlichen Stromverbrauch von rund 800 Haushalten. Das enercity-Wasserwerk Grasdorf in Laatzen wurde 2013 mit moderner Technik ausgerüstet. Eine neue Anlage entsäuert das Wasser auf physikalischem Weg und verzichtet auf den Einsatz von Natronlauge. Damit kann enercity das vor Ort gewonnene Trinkwasser besonders umweltfreundlich aufbereiten, denn das neue Verfahren spart jährlich über 100 Tonnen Natronlauge ein. Die physikalische Entsäuerung, bei der Luft ins Wasser geblasen und dadurch die freie Kohlensäure ausgetrieben wird, ersetzt die Natronlaugendosieranlage, die bisher den pH-Wert eingestellt hat. Das Wasserwerk Grasdorf ist einer der ältesten enercity-Standorte. Seit fast 115 Jahren liefert es qualitativ hochwertiges Trinkwasser. Die Kampagne „e.coBizz – Energieeffizienz für Unternehmen“ des enercity-Fonds proKlima und der Klimaschutzagentur Region Hannover hat ein neues Vorzeigeprojekt in einer Broschüre veröffentlicht: Der EDEKAMarkt Segebrecht hat seine Energiekosten nach einer Energieberatung durch einen e.coBizz-Berater um mehr als die Hälfte gesenkt und spart damit rund 30.000 Euro im Jahr. Eine effiziente Kälteanlage erzeugt heute die Kälte für die Kühlmöbel zentral und beheizt mit der Abwärme die Verkaufsräume. Die Investitionskosten für die Modernisierung betrugen rund 300.000 Euro. Sie sollen sich innerhalb von zwölf Jahren amortisieren. Die Klima-Allianz Hannover setzt sich für einen konsequenten Klimaschutz in der Region ein. 2008 entwickelte enercity gemeinsam mit der Landeshauptstadt Hannover (LHH) das Klimaschutzaktionsprogramm Klima-Allianz Hannover 2020. Durch die konsequente Umsetzung der Maßnahmen sind die gesteckten Ziele in greifbare Nähe gerückt. Darauf aufbauend vereinbarten enercity und LHH für 2030 weitere ambitionierte Klimaschutzziele: eine regenerativ erzeugte Strommenge zur Versorgung der enercity-Tarifund Gewerbekunden von 1,5 Mrd. Kilowattstunden. Außerdem soll der vor Ort in KraftWärme-Kopplung erzeugte Anteil am Wärmemarkt Hannovers auf 35 Prozent gesteigert und der CO2-Ausstoß der Strom-Eigenerzeugung um insgesamt 37 Prozent (Bezugsjahr 1990) gesenkt werden. Die Broschüre gibt es zum Download unter: Andreas Kalix, Leiter Wassergewinnung www.proklima-hannover.de/unternehmen [email protected], 0511 - 430-4970 Thomas Wunram, Leiter Grundsatzplanung Matthias Wohlfahrt, Programmleiter proKlima Stefan Scheloske, Unternehmenssteuerung [email protected], 0511 - 430-3677 [email protected] [email protected] 0511 - 430-3345 0511 - 430-2782 79 Netze Hannover-Laatzen, 31.10.2013, 11:30 Uhr: enercity-Techniker Sebastian Kerkow hat das Stromnetz im Auftrag der enercity Netzgesellschaft mbH im Blick: Mit einem Messwagen ist er in Laatzen unterwegs, um mögliche Schwachstellen zu identifizieren: eine Routinearbeit, denn die enercity Netzgesellschaft hat das Netz der Kommune deutlich sicherer gemacht. 2009 hatte sie ein Zielnetzkonzept entwickelt. Bis 2013 wurde das alte 20-kV-Mittelspannungsnetz – quasi das Rückgrat der Stromversorgung in Laatzen – durch ein weniger anfälliges Ringnetz mit offenen Trennstellen ersetzt. Im Oktober 2013 konnten die letzten Arbeiten abgeschlossen werden. Nun ist Laatzen besser für die Herausforderungen der Energiewende gerüstet und spart außerdem noch Kosten. Schwankende Stromflüsse und eine dezentralere Stromerzeugung machen das Netzmanagement für die enercity Netzgesellschaft generell immer anspruchsvoller. Für Sebastion Kerkow heißt das: Er und sein Messwagen werden auch in Zukunft noch gebraucht. 82 enercity Report 2013 Netze, Daten, Fakten enercity Netzgesellschaft mbH Im Wasserbereich sanierte die eNG einen weiteren Abschnitt der Zubringerleitung in Berkhof. Zum Jahresende wurden im Rahmen eines langjährigen Austauschprogramms die letzten Bleihausanschlussleitungen durch PE-HD-Leitungen ersetzt. Damit konnte die eNG die Anforderungen der neuen Trinkwasserverordnung fristgerecht erfüllen. Im Fernwärmenetz ergab sich zwar ein leicht reduziertes Neuanschlussniveau, hervorzuheben ist aber die Neuerschließung des FernwärmeAusbaugebietes Sahlkamp. Nach dem Austausch eines schadensanfälligen Leitungsabschnitts in Roderbruch wurde die Versorgungssicherheit im Stadtteil verbessert. Netzumbau für die Energiewende Das Jahr 2013 war für die enercity Netzgesellschaft mbH (eNG) geprägt durch Neuerungen bei der Bundesnetzagentur, durch Verhandlungen mit der Landeshauptstadt Hannover sowie durch einen umfangreichen Netzbau vor dem Hintergrund der Energiewende. Der Betrieb der Versorgungsnetze für Gas und Strom in Hannover und einige der Umlandgemeinden liegt seit sieben Jahren in den Händen der enercity Netzgesellschaft mbH (eNG), eines hundertprozentigen Tochterunternehmens von enercity. Mit 79 Mitarbeitern bewirtschaftet die eNG von Hannover-Ricklingen aus alle Verteilnetze. Dabei sind die Entgelte für die Strom- und Gasverteilung durch die Bundesnetzagentur (BNetzA) reguliert. Diese hat der eNG wie allen Netzbetreibern in Deutschland bis 2018 kontinuierlich sinkende Erlöse vorgeschrieben. Das bedeutet neben einem zunehmenden Verwaltungsaufwand auch wirtschaftlich sehr enge Grenzen bei dem Betrieb und der Instandhaltung der Netze. Planmäßiger Netzumbau Ein wesentlicher Schwerpunkt waren 2013 die Arbeiten an mehreren Hochspannungsnetzknoten, unter anderem in den Umspannwerken Lahe und Mehrum. Dabei konnte in Mehrum die bestehende Engpasssituation im Hochspannungsnetz bereits deutlich verbessert werden. In den Mittelspannungsnetzen wurde der Umbau des 20-Kilovolt(kV)-Netzes in Laatzen in ein optimiertes Zielnetz abgeschlossen, was das Störungsniveau verbessert hat. Das Graugusssanierungsprogramm im Gasnetz wurde – wie mit der niedersächsischen Energieaufsicht vereinbart – planmäßig fortgesetzt. Bis auf wenige Kilometer sind die Leitungen des über 1.000 Kilometer umfassenden Austauschprogramms ersetzt. Veränderte Marktsituation Der Netzbetrieb zeichnete sich 2013 durch ein unauffälliges Störungsniveau in allen Netzsparten aus. Allerdings stellte die veränderte Marktsituation der innerstädtischen Kraftwerke am 110-kV-Netz und ihre Teilnahme am Regelenergiemarkt den Netzeinsatz und die Netzleitstelle vor Herausforderungen, die nur durch einen Zusatzaufwand bei Personal und EDV umgesetzt werden konnten. Trotz Netzausbau nehmen die Eingriffe in die Kraftwerke zur Aufrechterhaltung der Systemsicherheit nicht ab. Beim Netzvertrieb und bei der Netzabrechnung der eNG wurden größere EDV-Anpassungen zum April und Oktober 2013 sowie die Einführung der Einspeisewechselprozesse umgesetzt. Einigung im Festlegungsverfahren Im Festlegungsverfahren für die Erlösobergrenze für die Stromversorgung der zweiten Regulierungsperiode von 2014 bis 2018 hat 83 sich die eNG mit der BNetzA auf ein neues Ausgangskostenniveau geeinigt. Der Effizienzwert für das Stromnetz für die zweite Regulierungsperiode wird sich gegenüber der ersten Periode nicht wesentlich verändern. Neue Konzessionsverträge Im Jahr 2013 konnte die eNG mit der Landeshauptstadt Hannover neue Wegenutzungsbeziehungsweise Konzessionsverträge mit einer Laufzeit bis zum Jahr 2034 verhandeln und vereinbaren. Mehr Lieferanten und Erneuerbare Im Netz der eNG waren 2013 über 390 Lieferanten aktiv. Die Bereiche Netzvertrieb und Netzabrechnung waren geprägt von großen EDV-Anpassungen zum 1. April und 1. Oktober sowie von der Einführung der Einspeiserwechselprozesse. Außerdem haben einzelne Insolvenzen von Energielieferanten und teilweise fragwürdige Geschäftsmodelle das Geschäft rund um den Netzzugang negativ beeinflusst. Bei regenerativen Energieträgern setzte sich die rasante Entwicklung 2013 fort. Mittlerweile gibt es im eNG-Netz fast 1.500 Anlagen, die Energie aus Wasser, Wind, Biomasse, Deponiegas oder Sonnenkraft produzieren. Mit einer Leistung von über 46 Megawatt (MW) erzeugten sie 2013 mehr als 63 Mio. Kilowattstunden (kWh). Ferner speisten dezentrale 287 Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen mit einer Leistung von 12,6 MWel in das eNG-Netz ein und produzierten etwa 32 Mio. kWh Strom. Bernd Heimhuber, Geschäftsführer eNG [email protected] 0511 - 430-4700 Netzdaten 2013 Stromleitungsnetz* 7.356 km Wasserleitungsnetz* 2.215 km Strom-Hausanschlüsse* 127.441 Wasser-Hausanschlüsse* Zähler im Netz* 412.651 Zähler im Netz* 139.276 1.927 km Fernwärmenetz 309 km Fernwärme-Anschlusswerte 887 MW Gasleitungsnetz** Gas-Hausanschlüsse** Zähler im Netz** 78.287 210.281 Zähler im Netz * Enthält die Werte der Netzgesellschaft Laatzen. ** Enthält die Werte der Gasnetzgesellschaft Laatzen. 96.171 3.764 84 enercity Report 2013 Netze, Daten, Fakten Stromleitungsnetz Fit für die Zukunft Weniger kann mehr sein. Das zeigt das Laatzener Stromnetz. Denn durch die Maßnahmen des Zielnetzkonzeptes ist das Mittelspannungsnetz nun effizienter und sicherer. Die enercity Netzgesellschaft (eNG) betreibt das Stromnetz in Laatzen. Seit der Übernahme des dortigen Stromnetzbetriebes 2007 musste die eNG – entgegen ihren Erfahrungen aus Hannover und Langenhagen – außergewöhnlich viele Stromausfälle verzeichnen. Nach umfassenden Bestandsanalysen entwickelte sie im Jahr 2009 ein sogenanntes Zielnetzkonzept, um der Stadt mehr Versorgungssicherheit bereitzustellen. Dieses Konzept hatte zum Ziel, das 20-Kilovolt(kV)-Mittelspannungsnetz, quasi das Rückgrat der Stromversorgung in Laatzen, als Ringnetz mit offenen Trennstellen fit für die Zukunft zu machen. Bis 2013 erneuerte die eNG auf 112 Kilometern Netzlänge zwölf Kilometer 20-kV-Kabel und modernisierte 16 Trafostationen, beziehungsweise baute sie neu. Fünf Stationen wurden zudem mit Fernsteuertechnik ausgerüstet, was die Fehlersuchzeit verkürzt. Das Netz ist damit nicht nur robuster und einfacher strukturiert, eine effizientere Technik senkt außerdem die Erneuerungs- und Betriebskosten. Netz modernisiert Über Jahrzehnte hinweg wurde das Laatzener Stromnetz von den alten Betreibern nur einzelfallbezogen ausgebaut. Daher fand die eNG im Zuge ihrer Maßnahmen eine hohe Vermaschung, viele Querverbindungen und längere Kabelwege vor. Ebenso enthielt das Stromnetz zahlreiche geschlossene Ringleitungen, die im Schadensfall als Ganzes ausfielen. Deshalb war die Netzstruktur bei lokalen Kurzschlussereignissen teilweise von unnötig weiträumigen Netzausfällen betroffen. Auch die früher verbauten Materialien wirkten sich nachteilig aus, wie zum Beispiel Stromkabel mit Kunststoffisolierung der ersten Generation, die bei Feuchtigkeit häufiger zu Kurzschlüssen neigten. Die Zielnetzstruktur in Laatzen ist nun eng mit der Stadtentwicklungsplanung verzahnt, um die städtische Netzinfrastruktur effizient zu gestalten. Klare Strukturen vermeiden beispielsweise, dass sich Kurzschlussereignisse großflächig auswirken. Durch offene Ringstrukturen ist im Schadensfall nur ein Teilring der Stromtrasse betroffen. Ferngemeldete und ferngesteuerte Lasttrennschalter in ausgewählten Stationen machen Kurzschlussereignisse eingrenzbarer. Bei lokalen Stromausfällen haben Kunden nun eine deutlich kürzere Wartezeit. Millionen gespart Auf Basis des neuen Konzeptes hat die eNG nicht benötigte Leitungen und Vermaschungen im Stromnetz konsequent zurückgebaut. Außerdem entfernte sie mehrere Kilometer Kabeltrassen und einige Trafoanlagen. Durch die Verschlankungsmaßnahmen bleiben der Stadt Laatzen rund 1,37 Mio. Euro Finanzierungsbedarf erspart. Die Verkleinerung des Stromnetzes hat neben den verbesserten Netzstrukturen auch andere positive Effekte. Weniger Netzstrecke und Knotenpunkte senken zum Beispiel die mögliche Anzahl von Kurzschluss-Schadensfällen. Der Erfolg ist bereits messbar: Während 2011 die Nichtverfügbarkeit des Stromnetzes bei durchschnittlich 44,3 Minuten je Kunde und Jahr lag, sank sie bereits 2012 mit umgesetztem Zielnetz auf 22,4 Minuten je Kunde und Jahr. Heiko Weduwen, Leiter Netztechnik [email protected] 0511 - 430-4740 Sebastian Kerkow kontrolliert das Stromnetz für die eNG. Routinemäßig führt er die Messungen durch, um mögliche Schwachstellen früh zu erkennen. 85 86 enercity Report 2013 Netze, Daten, Fakten Daten und Fakten Ökonomische Kennzahlen Ökonomische Kennzahlen EBIT/Earnings before Interest and Taxes (in Mio. EUR) Unternehmensergebnis (in TEUR) 200 180.000 188,9 176,2 180 87 165.643 160.000 155,8 Im Jahresabschluss 2013 (Download www.enercity.de/infothek) ist die wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens ausführlich dargestellt. An dieser Stelle präsentieren wir die wesentlichen wirtschaftlichen Kennzahlen. Daneben werden vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Verantwortung der Unternehmen nichtökonomische Indikatoren immer wichtiger (siehe Seite 88). 160 147,8 140.000 140 120.000 120 100.000 140.531 120.714 100 114.394 106.616 80.000 2009 Wirtschaftliche Kennzahlen 147,1 2010 2011 2012 2013 2009 2010 2011 2012 2013 Gewinnabführung Ergebnis vor Zinsen und Steuern + Ausschüttung auf das Genussscheinkapital 2013 2012 2011 2010 2009 – Buchrestwerte 423,1 426,1 428,4 414,4 454,5 – Investitionen 48,5 49,3 63,5 83,0 98,1 602,1 +Rücklagenzuführung Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände in Mio. EUR Finanzanlagen in Mio. EUR 876,7 884,2 948,7 944,5 Eigenkapital in Mio. EUR 431,20 425,2 416,2 399,2 373,2 Umsatzerlöse in Mio. EUR 2.450,2 2.641,3 2.743,9 2.482,4 2.815,1 Materialaufwand in Mio. EUR 2.145,3 2.298,5 2.409,5 2.076,1 2.443,7 Personalaufwand in Mio. EUR 199,7 196,4 194,0 194,5 194,5 Abschreibungen in Mio. EUR 49,1 48,6 47,7 46,9 47,4 Konzessionsabgabe in Mio. EUR 40,7 41,2 41,6 45,7 44,8 Gewinnabführung in Mio. EUR 97,1 101,7 100,1 110,5 112,1 Einstellung in andere Gewinnrücklagen in Mio. EUR 6,0 9,0 17,0 26,0 49,5 Mitarbeiter zum Jahresende Anzahl 2.591 2.593 2.587 2.642 2.705 Wertschöpfung in Mio. EUR 390,3 391,3 396,8 420,6 430,8 Cash Earnings nach DVFA/SG in Mio. EUR 158,7 199,9 174,0 187,2 192,6 Absatz – Strom in GWh 16.368 20.377 23.709 21.483 24.245 – Gas in GWh 21.719 23.688 23.134 25.011 23.469 – Wärme in GWh 1.357 1.294 1.219 1.390 1.140 – Wasser in Mio. m3 40,6 40,9 40,9 41,7 41,6 Gesamtkapitalverzinsung (in Prozent) ROCE/Return on capital employed (in Prozent) 25 25 20 20 15 15 19,4 12,4 10 9,9 5 8,5 8,7 8,9 2010 2011 2012 2013 Gewinn + Fremdkapitalzinsen Anteilseigner der Stadtwerke Hannover Aktiengesellschaft (Stand: April 2014) 430,8 420,6 400 396,8 391,3 390,3 2011 2012 2013 350 300 250 200 2009 2010 2009 Capital employed Entwicklung der Wertschöpfung (in Mio. EUR) 0,91 % Region Hannover 11,2 2011 2012 2013 5 EBIT x 100 Die wirtschaftlichen Kennzahlen betreffen ausschließlich die Stadtwerke Hannover AG. 24,00 % Thüga Aktiengesellschaft 11,4 0 2009 Bilanzsumme 75,09 % Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft Hannover mbH (VVG) 11,8 10 0 450 13,8 2010 x 100 88 enercity Report 2013 Netze, Daten, Fakten Soziale und ökologische Entwicklung Umwelt & Entwicklung1 2013 2012 2011 2010 2009 Rohstoffe2 Soziale und ökologische Entwicklung Das Bemühen, nachhaltig zu wirtschaften, lässt sich auch anhand weitergehender Indikatoren statistisch messen. Die Stadtwerke Hannover arbeiten schon seit Langem mit umfangreichen Kennzahlensystemen. Mit den hier dargestellten Kennzahlen zur sozialen und ökologischen Entwicklung schreiben wir die Zeitreihen fort, die im Nachhaltigkeitsbericht 2003 erstmalig in einer Zusammenstellung präsentiert wurden. 89 Dadurch wird auch die Anforderung der einschlägigen Umweltmanagementnormen nach Veröffentlichung der Umweltleistung erfüllt. Weitere Kennzahlen und die im Unternehmen vereinbarten konkreten Umweltziele – zum Beispiel die Reduzierung von teerhaltigem Straßenaufbruch durch vorausschauende Trassenplanung – finden Sie auf www.enercity.de/umweltdaten Fördermenge Wasser Mio. m3 39,4 39,7 39,5 40,6 40,4 Harzwasser Mio. m3 2,8 2,9 3,2 2,8 2,9 Erdgas Mio. m Kohle t SKE 113 118 105 187 179 621.082 648.871 669.353 679.003 647.023 Heizölt 974 912 1.063 1.523 1.300 16.921 21.119 3 Betriebs- und Hilfsmittel Chemikalien2t 22.352 StromGWh Heizenergie (inkl. Wasserwerke) MWh Kühlwasser Mio. m3 Trinkwasser 1.000 m 20.700 17.555 47,0 47,9 49,3 51,2 45,7 3.572 3.276 3.389 3.268 2.937 27,0 38,4 27,7 39,8 34,5 24,5 39,2 25,7 33,1 36,9 GasMWh 6.496 7.981 7.388 8.627 8.041 FernwärmeMWh 5.645 5.554 5.300 5.858 5.299 Stromanteil aus enercity-KWK-Anlagen3Prozent 41,3 43,2 42,5 43,2 65,6 REG-Stromerzeugung von enercity und seinen Beteiligungen (enercity-Anteil) GWh 554 492 392 146 121 Verhältnis REG-Erzeugung (inkl. Beteiligungen) zum enercity-Tarifkundenabsatz Prozent ca. 64 ca. 54 ca. 42 ca. 14 ca. 12 56.071 126.334 74.734 108.845 106.709 3 Effiziente und regenerative Erzeugung Mensch & Gesellschaft Wertschöpfung gesamt in Mio. EUR Entwicklung der Wertschöpfung (bezogen auf …) in Mio. EUR Mitarbeiter 2013 2012 2011 2010 2009 390,3 391,3 396,8 420,6 430,8 199,7 196,4 194,0 194,5 194,5 3,5 3,7 3,6 4,0 4,0 Stadt und Umlandgemeinden 40,7 41,2 41,6 45,7 44,8 Zur Beseitigung t 4.810 10.600 5.158 4.312 5.759 Darlehensgeber 38,0 34,0 34,0 34,1 20,3 Zur Verwertung4t 51.261 115.734 69.576 104.532 100.950 Gesellschafter Mio. m3 0,29 0,44 0,38 0,31 0,35 Anzahl 81/14 71/16 69/21 58/28 44/31 20,9 19,0 19,4 18,8 16,4 Genussscheininhaber 97,1 101,7 100,1 110,5 112,1 Öffentliche Hand 5,3 5,3 6,5 5,8 5,6 Unternehmen 6,0 9,0 17,0 26,0 49,5 Abfall und Reststoffe Gesamtmenge4t Rückführwasser (KWH) Mobilität Erdgas-Kfz, monovalent/bivalent Personal Erdgas-KfzProzent Belegschaft (zum Jahresende) Personen 2.591 2.593 2.587 2.642 2.705 Elektro-KfzAnzahl Personalaufwand in Mio. EUR 199,7 196,4 194,0 194,5 194,5 Gesamtbestand Fuhrpark Personalaufwand/MA in EUR 77.123 75.845 74.452 73.198 71.457 Frauen bei enercity, absolut Personen 590 585 577 587 583 Frauenanteil, relativ Prozent 22,8 22,6 22,3 22,2 21,6 Frauen in Führungspositionen, abolut Personen 32 29 22 19 – Frauen in Führungspositionen, relativ Prozent 16,1 14,6 11,3 9,9 – Azubis, absolut Personen 127 128 127 134 124 Anteil behinderter MA Prozent 5,54 5,59 5,32 5,03 4,44 Unfallquote (gesamt) Promille 40,37 35,90 38,17 43,68 36,83 Unfallquote (meldepflichtige) Promille 16,23 20,57 18,10 23,22 15,67 Unfallquote (nicht meldepflichtige) Promille 24,14 15,33 20,07 20,46 21,16 TelearbeitplätzePersonen 80 66 60 52 39 Kita-/Krippen-KontingentplätzeKinder 14 14 14 14 3 5 4 2 1 – Anzahl 455 458 465 458 458 Pedelecs/E-FahrräderAnzahl 10 10 10 5 – 2.096 2.213 2.201 2.608 2.635 Emissionen2 (inkl. Gasversorgung bei NOx, CO2 und SO2) NO xt COt 117 175 195 206 124 3.112 3.195 3.175 3.800 3.801 SO2t 1.141 1.236 1.204 1.121 1.227 Staubt 15,6 19,2 24,4 27,3 24,0 305 95 46 10 12 CO2 1.000 t Umwelt-Kommunikation UmweltveranstaltungenAnzahl UmweltveranstaltungenGäste 10.271 7 3.645 7 1.972 7 Dialog und Kommunikation Führungen des Besucher-Service Anzahl Führungen des Besucher-Service Gästezahl Marken-Bekanntheitsgrad „enercity“ Prozent 261 294 268 337 385 5.175 7.223 5.588 6.346 7.024 98 99 97 98 93 1 2 3 4 5 6 7 Weitere Details unter www.enercity.de/umweltdaten Umweltdaten für die großen innerstädtischen Kraftwerke GKH, GKL, KWH sowie die Wasserwerke. Anteil des Stroms, der in Anlagen erzeugt wird, die nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) betrieben werden. In diesen Anlagen werden Strom und nutzbare Wärme gleichzeitig erzeugt und dadurch wird die Ausnutzung des Brennstoffs optimiert. Inklusive unbelastetem Oberflächenaufbruch. Das Team der enercity EnergieBeratung verstärkte 2012 die Vortragsaktivitäten. Ab 2013 sind auch proKlima-Vorträge erfasst. Ab 2011 gab es umbaubedingt keine Vortragsveranstaltungen mehr im KundenCenter. Inklusive Tage der offenen Tür im Heizkraftwerk Linden sowie im Wasserwerk Fuhrberg (2013). 3.276 7 5.2767 90 enercity Report 2013 Glossar Glossar Blockheizkraftwerk (BHKW) Blockheizkraftwerke (BHKWs) erzeugen gleichzeitig Strom und Wärme durch Kraft-Wärme-Kopplung. Die eingesetzte Primärenergie wird dabei besonders effektiv genutzt. BHKWs liefern die Wärme für Objekte oder Nahwärmenetze. Bundesnetzagentur (BNetzA) Die Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen ist eine Regulierungsbehörde. Zu ihrer Aufgabe gehört auch die Aufrechterhaltung und Förderung des Wettbewerbs in den sogenannten Netzmärkten. Zum Netz gehören alle miteinander verbundenen technischen Einrichtungen zur Abnahme, Übertragung und Verteilung von Elektrizität oder Gas für die allgemeine Versorgung, Contracting Beim Contracting übernimmt ein Energieversorgungsunternehmen den Betrieb einer bestehenden technischen Anlage eines Kunden oder investiert in eine neue Anlage, die der Versorgung des Kunden dient. Der Kunde zahlt für die Laufzeit des meist langfristigen ContractingVertrags einen Preis für die Wärmelieferung, der sich aus einem fixkosten- und einem verbrauchsabhängigen Anteil zusammensetzt. Der Kunde schont bei dieser Lösung eigenes Investitionskapital, bezieht Nutzenergie aus hocheffizienten Energieanlagen und profitiert von 91 Wir helfen Ihnen, Energie noch besser zu verstehen. Einige Begriffe aus der Energiewirtschaft und der Debatte über die Energiewende stellen wir hier kompakt dar: der Erfahrung eines professionellen Anlagenbetreibers. Energieeffizienz Energieeffizienz meint, dass möglichst wenig Energie eingesetzt oder verbraucht wird, um einen gewünschten Nutzen zu erzielen. Eine höhere Energieeffizienz ermöglicht den gleichen oder erhöhten Nutzen bei reduziertem Energieverbrauch. Ziel ist die Einsparung von Energiekosten sowie eine Entlastung der Umwelt durch CO2-Emissionen. Energiewende Bereits Ende der 70er-Jahre brachte die Antiatombewegung den Begriff als Synonym für Alternativen zum bestehenden Energieversorgungssystem. Erneuerbare Energien und Energiesparen sollten zentrale Säulen sein. Seit der Atomkatastrophe von Fukushima ist der Begriff in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Er wird vor allem mit der Realisierung einer nachhaltigen und effizienten Energieversorgung mit Erneuerbaren Energien verbunden. Bis 2035 soll der in Deutschland benötigte Strom zu mehr als der Hälfte aus erneuerbaren Energiequellen gewonnen werden. Elektromobilität Angesichts des Klimawandels sowie endlicher Ressourcen soll die Mobilität umwelt- und klimafreundlicher werden. Die Bundesregierung setzt daher im Rahmen der Energiewende auf Elektromobilität. Mit knapp zwei Milliarden Euro fördert sie gemeinsam mit der Industrie die Forschung, wie wir in Zukunft trotz knapper fossiler Brennstoffe mobil bleiben können. Über 15.000 Elektrofahrzeuge (Autos und Krafträder) sind bereits in Deutschland unterwegs. Bis 2020 sollen es mindestens eine Million sein. Vorteil des alternativen Antriebs: E-Fahrzeuge sind leise und stoßen kein klimaschädliches Kohlenstoffdioxid (CO2) aus. Energy Only Markt (EOM) Der Energy Only Markt (EOM) bezeichnet einen Energiemarkt, bei dem den Kraftwerksbetreibern zwar tatsächliche Energielieferungen vergütet werden, aber nicht die Bereitstellung von Erzeugungsleistungen. Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) Das Erneuerbare-Energien-Gesetz will im Interesse des Klima- und Umweltschutzes eine nachhaltige Entwicklung der Energieversorgung ermöglichen. Dabei sollen fossile Ressourcen geschont und die volkswirtschaftlichen Kosten der Energieversorgung verringert werden. Ferner wird die Weiterentwicklung von Technologien zur Erzeugung von Strom aus Erneuerbaren Energien gefördert. Das Gesetz formuliert außerdem den Anteil Erneuerbarer Energien an der Stromversorgung. Erneuerbare Energien Damit werden die Energieträger bezeichnet, die unerschöpflich zur Verfügung stehen oder sich schnell erneuern. Dazu gehören Wind- und Wasserkraft, Sonnenenergie, Geothermie sowie Energie aus Biomasse. Gas- und DampfturbinenKraftwerk (GuD) Erdgasbefeuerte GuD-Anlagen zeichnen sich durch hohe Effizienz aus. Bereits bei reiner Stromerzeugung wird eine Brennstoffausnutzung von 53 Prozent erreicht. In der Regel wird die Anlage in Kraft-Wärme-Kopplung zur gleichzeitigen Produktion von Strom und Wärme betrieben. Dabei wird die Brennstoffenergie mit über 85 Prozent in Nutzenergie umgewandelt. Installierte Leistung Das ist die elektrische Wirkleistung, die die Anlage technisch erbringen kann. Diese maximale Leistung oder auch Nennleistung wird in der Einheit Megawatt (MW) oder Gigawatt (GW) angegeben. Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) Die Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) ist die gleichzeitige Erzeugung von elektrischer Energie und Nutzwärme in einem Heizkraftwerk. Sie ermöglicht die Strom- und Wärmegewinnung mit einem verringerten Brennstoffbedarf und damit auch reduzierten Schadstoffemissionen. Die Bundesregierung will den Anteil der Strom- erzeugung aus KWK-Anlagen bundesweit bis 2020 auf 25 Prozent ausweiten. Markt für gesicherte Leistung Der Markt für gesicherte Leistung ist ein wettbewerblicher Markt, der den EOM ergänzt. Er sorgt dafür, dass ausreichend Leistung für die Versorgungssicherheit zur Verfügung steht („Back-up-Kapazitäten“). Diese Leistung kann durch konventionelle Kraftwerke bereitgestellt werden, aber auch durch Abschaltpotenziale bei Verbrauchern. Smart Grid Als Smart Grid wird das Stromnetz der Zukunft bezeichnet. Durch eine Vielzahl von dezentralen Erzeugungsanlagen muss das Smart Grid, anders als das Netz heute, einen Stromfluss in unterschiedliche Richtungen ermöglichen. Diese Voraussetzung und die hohen Schwankungen der im Rahmen der Energiewende weiter wachsenden Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien macht den verstärkten Einsatz von Mess-, Steuerungs- und Kommunikationstechnik erforderlich. Smart Meter Ein Smart Meter ist ein intelligentes Messsystem zur Erfassung elektrischer Energie, das in ein Kommunikationsnetz eingebunden ist und den tatsächlichen Energieverbrauch und die tatsächliche Nutzungszeit widerspiegelt. Damit die Messdaten bei der Übermittlung zum und vom Energieversorgungsunternehmen sicher sind, erfordert es die Einhaltung von Datenschutz auf einem hohen Niveau. Derzeit gibt es kritische Diskussionen, ob den erhöhten Kosten, die durch den Einbau von intelligenten Messsystemen auf die Kunden zukommen würden, auch ein entsprechender Kundennutzen gegenübersteht. 4 924 93 enercity Report 2012 S S Standorte der Erzeugungsanlagen chleswig-Holstein chleswig-Holstein 10 10 Estland Estland 3 3 55,7 MW 55,7 MW 1 Mecklenburg-Vorpommern Mecklenburg-Vorpommern MW 31,3 MW Der Kraftwerkspark von enercity umfasst rund 1.20031,3 Megawerken oder auch eine Vielfalt erneuerbarer Energiean15 15 35 watt (MW) Leistung. Drei innerstädtische Heizkraftwerke lagen zählt enercity zu35 seinem Erzeugungspark. Eigene Hamburg Hamburg produzieren seit Jahrzehnten durch umweltfreundliche Wasserwerke gewinnen aus natürlichen GrundwasserMW 3,8 MW 41,2 3,8 MW 41,2 MW Kraft-Wärme-Kopplung Strom und Wärme. Neben 2 den 2 vorkommen das Trinkwasser für Hannover. enercity großen Anlagen sind zahlreiche dezentrale Erzeugungsermöglicht umweltfreundliche Mobilität durch ErdgasBremen Bremen 4,2 MW 4,2 MW Brandenburg Brandenburg anlagen hinzugekommen. Dutzende von Blockheizkrafttankstellen oder Elektroladestationen im Netzgebiet. 11 11 7 133 7 133 Niedersachsen MW 20,1 MW 20,1 Niedersachsen MW 2,4 MW 151,4 2,4 MW 151,4 MW Berlin Berlin 962 962 1 61 6 454 MW MW 0,5 454MWMW 22,7 0,5MW 27,2 MW Sachsen-Anhalt Sachsen-Anhalt H Burgwedel ~ 15 km Krempdorf ~ 200 km 50 Nordrhein-Westfalen Nordrhein-Westfalen 10 24 10 13 Kaltenweide 4 Saarland Hessen 64 1 3 MW 10 Stöcken Garbsen Rheinland-Pfalz Rheinland-Pfalz 1,8 MW H 57 1 0,4 MW 0,4 MW 65,8 MW MW 21,1 3 MW Fischbeck ~ 200 km Sachsen 21 2,2 MW 97,9 MW Sachsen 116 21 116 MW 186,7 2,2 MW 186,7 MW 21,1 MW PV 2 11 H Linden 4,3 MW 86 MW 11,3 4,3MW 5 KWH – 3Heizkraftwerk KWH – Heizkraftwerk Herrenhausen Herrenhausen 100 MWel/160 100MW MW bewährte Spitzenlastbewährte Spitzenlastund Reserveanlage, und Reserveanlage, die mit er- die mit erth el/160 MW th (Erdgas) (Erdgas) neuertem Wärmetauscher neuertem Wärmetauscher noch mehr noch Fernwärme mehr Fernwärme produproduzieren kann;zieren 11-kW-PV-Anlage kann; 11-kW-PV-Anlage (1998), 67-kW-PV-Anlage (1998), 67-kW-PV-Anlage (2008) und (2008) eine 30-kW-PV-Anlage und eine 30-kW-PV-Anlage am Standort am Standort KWM –4Gemeinschaftskraftwerk KWM – Gemeinschaftskraftwerk Mehrum Mehrum 690 MWel 690 MWel (Steinkohle), (Steinkohle), enercity-Anteil: enercity-Anteil: 83,3 % 83,3 % Bayern Zoo PV Energiezentrale 5 Energiezentrale Kronsberg (Erdgas) Kronsberg (Erdgas) 1,17 MWel /1,7 1,17 MW MW StromundStromNahwärme und Nahwärme für den Niedrigenergie-Stadtteil für den Niedrigenergie-Stadtteil th el /1,7 MW th Kessel: 10 MW Kessel: 10 MWth in Expo-Nähe, in Expo-Nähe, mit einer 5-kW-PV-Anlage mit einer 5-kW-PV-Anlage th 7 147 14 9,5 MW MW 85,5 9,5MW 85,5 MW H Edemissen ~ 30 km H PV 5 4 Mehrum ~ 25 km 8 9 874 MW 6 23 MW 16 Grasdorf 581 Danpower-Gruppe** Danpower-Gruppe** 874 MW 6 EPL* 23 MW EPL* 1.763 1.512 MW 1.763 Anlagenanzahl Anlagenanzahl Leistung Leistung MW 1.512 8 im eNG-Netz 8 im eNG-Netz eine davon eine nur für davon Zweiräder nur für Zweiräder BHKW inkl.BHKW Beteiligungen inkl. Beteiligungen Standorte Standorte (auch außerhalb (auch des außerhalb Versorgungsgebietes) des Versorgungsgebietes) Leistungswerte Leistungswerte in kW in kW (aggregiert)(aggregiert) Blockheizkraftwerke Blockheizkraftwerke Erdgas eCGErdgas eCG elektrisch elektrisch thermisch thermisch 4 Standorte4 Standorte 5.762 5.762 7.957 7.957 58 Standorte 58 Standorte 3.504 3.504 5.714 5.714 Summe derSumme installierten der installierten Anlagen Anlagen 62 Standorte 62 Standorte und Leistungen und Leistungen 9.266 9.266 13.671 13.671 größer odergrößer gleich oder 1 MWgleich 1 MWel el (siehe 5 und (siehe 8 ) 5 und 8 ) kleiner 1 MW kleiner 1 MWel el Blockheizkraftwerke Blockheizkraftwerke BiomethanBiomethan eCG eCG größer odergrößer gleich oder 1 MWgleich 1 MWel el 14 Standorte 14 Standorte 17.288 17.288 17.525 17.525 7 Wasserkraftwerk 7 Wasserkraftwerk Herrenhausen Herrenhausen 740 kWel seit Oktoberseit 1999 Oktober 1999 kleiner 1 MW kleiner 1 MWel el 29 Standorte 29 Standorte 7.213 7.213 9.164 9.164 8 Kraft-Wärme-Kältekopplung Kraft-Wärme-Kältekopplung für Kunden für Kunden Energiezentrale 8 Energiezentrale Laatzener Straße Laatzener 5 Straße 5 1,995 MWel/2,61 1,995MW MWthel/2,61 MW th Kessel: 4,8 MW Kessel: 4,8 MWth (Erdgas) (Erdgas) th 24.501 24.501 26.869 26.869 9 3 /Stunde Biomethan-Einspeisung Biomethan-Einspeisung in das Erdgasnetz in das Erdgasnetz Biogasaufbereitungsanlage 9 Biogasaufbereitungsanlage RonnenbergRonnenberg rund 350 mrund 350 m3/Stunde 740 kWel 10 HEC HolzEnergieCenter 10 HEC HolzEnergieCenter am GKH am GKH bis 4.000 t Scheitholz/a bis 4.000 t Scheitholz/a effiziente, umweltfreundliche effiziente, umweltfreundliche Holztrocknung Holztrocknung mit Fernwärme mit Fernwärme 480 kWel 480 kWel Summe derSumme installierten der installierten Anlagen Anlagen 43 Standorte 43 Standorte und Leistungen und Leistungen Die Umweltdaten Die Umweltdaten zu den großen zu den innerstädtischen großen innerstädtischen Kraftwerken Kraftwerken (GKH, GKL(GKH, und KWH) GKL und undKWH) den Wasserwerken und den Wasserwerken finden Siefinden im Internet Sie imunter Internet www.enercity.de/umweltdaten unter www.enercity.de/umweltdaten wandelt daswandelt Druckgefälle das Druckgefälle im Erdgasnetz im Erdgasnetz in Strom umin Strom um H bundesweit Anlagen bundesweit (davon 5 in (davon der Region 5 in der Hannover) Region Hannover) Biomasseanlagen H Biomasseanlagen (Holz) der Beteiligungen (Holz) der Beteiligungen 37 MWel /102 37MW MWthel /102 MW27 th Anlagen27 Windkraftanlage Windkraftanlage Kronsberg Kronsberg 280 kWel 280 kWel 1990 gebaut 1990 als eine gebaut derals ersten eineBinnenlandanlagen der ersten Binnenlandanlagen Windpark Krempdorf Windpark (Schleswig-Holstein) Krempdorf (Schleswig-Holstein) 15,75 MWel 15,75 MWel seit 2002 (enercity-Beteiligung: seit 2002 (enercity-Beteiligung: 16 Prozent)16 Prozent) Windpark Martenberg Windpark Martenberg (Hessen) (Hessen) Inbetriebnahme Inbetriebnahme 08/2012, Übernahme 08/2012, Übernahme 10/2013, 10/2013, Jahresproduktion Jahresproduktion rund 30,5 GWh rund 30,5 GWh 13,8 MWel 13,8 MWel Windpark Fischbeck Windpark(Sachsen-Anhalt) Fischbeck (Sachsen-Anhalt) 11,5 MWel 11,5 MWel Inbetriebnahme Inbetriebnahme 12/2013, 12/2013, Jahresproduktion Jahresproduktion voraussichtlich voraussichtlich 31 GWh 31 GWh rund 3 MW rund Gesamt3 MW GesamtPV-Anlagen,PV-Anlagen, durch enercity durch betrieben enercity betrieben 11 Anlagen11 anAnlagen Standorten an Standorten im enercity-Versorgungsgebiet im enercity-Versorgungsgebiet leistung leistung Laatzen 581 Ladestationen Ladestationen regenerative regenerative Energie ausEnergie der Leine, ausseit der 1922 Leine, seit 1922 H 1.176 H enercity 1.176 Contracting enercity Contracting GmbH GmbH Biomasseanlage (Holz) eCG (inkl. Nord*) eCG Nord*) MW 615 MW PV (inkl. 615 Photovoltaikanlage Martenberg ~ 200 km 6 im eNG-Netz 6 im eNG-Netz weitere 7 Standorte weitere 7inStandorte umliegenden in umliegenden Städten Städten 640 kWel Döhren PV Erdgastankstellen Erdgastankstellen Wasserkraftwerk 6 Wasserkraftwerk Schneller Graben Schneller Graben640 kWel 3 4 Anlagen bundesweit 4 Anlagen bundesweit (davon 2 in (davon der Region) 2 in der Region) Biogasaufbereitungsanlagen Biogasaufbereitungsanlagen 1.865 Nm3 /123 1.865GW Nm hHo/123 GW hHo der Beteiligungen der Beteiligungen und von enercity und von enercity 8 11,3 MW Zusatzinformation Zusatzinformation 6 Bayern Kleefeld Südstadt Kraftwerk, dessen Kraftwerk, Effizienz dessen durch Effizienz Retrofit-Maßnahmen durch Retrofit-Maßnahmen erhöht wurde erhöht wurde Erdgastankstellen Erdgastankstellen und Ladestationen und Ladestationen Standorte Standorte 94 13 Biogasanlagen 13 Biogasanlagen der Beteiligungen der Beteiligungen 38 MWel /4338 MW MW bundesweit Anlagen bundesweit (davon 3 in (davon der Region) 3 in der Region) th el /43 MWth27 Anlagen27 Misburg Eilenriede Hemmingen Ronnenberg 4 GKL – Gemeinschaftskraftwerk 2 GKL – Gemeinschaftskraftwerk Linden Linden 230 MWel/180 230MW MW modernisierte modernisierte Gas- und Dampfturbinenanlage mit einem Gas- und Dampfturbinenanlage mit einem th el/180 MW th (Erdgas), enercity-Anteil: (Erdgas), enercity-Anteil: 90 % 90 % elektrischenelektrischen Wirkungsgrad von über 50 Prozent und einer Wirkungsgrad von über 50 Prozent und einer Gesamt-Brennstoffausnutzung von bis zu 85 Prozent (im Gesamt-Brennstoffausnutzung von bis zu 85 Prozent (im Jahresmittel circa 70 Prozent); Jahresmittel circa 70 Prozent); 84-kW-Photovoltaik(PV)84-kW-Photovoltaik(PV)Anlage (2012) Anlage (2012) Standorte der Standorte Erzeugungsanlagen der Erzeugungsanlagen 94 max. m³300 (Vn)Mio. m³4(Vn) Kavernenhohlräume 4 Kavernenhohlräume in 1.300 bisin1.750 1.300mbis Tiefe; 1.750 m Tiefe; 12 GHG – 12 Erdgasspeicher GHG – Erdgasspeicher in Empeldein Empelde max. 300 Mio. Erdgasspeichermenge Erdgasspeichermenge Entnahme max. Entnahme 360.000 max. m³360.000 (Vn)/h; Betrieb m³ (Vn)/h; seitBetrieb 1982, seit 1982, (enercity, Erdgas (enercity, Münster, Erdgas Münster, ErweiterungErweiterung ab 2004 ab 2004 E.ON Gas Storage) E.ON Gas Storage) Buchholz Baden-Württemberg Baden-Württemberg6 Mühlenberg Empelde6 12 3 Zusatzinformation Zusatzinformation Strom, Fernwärme Strom, Fernwärme und Prozesswärme und Prozesswärme für VW und für Conti; VW und Conti; GKH – Gemeinschaftskraftwerk 1 GKH – Gemeinschaftskraftwerk Hannover Hannover 230 MWel/425 230MW MW th el/425 MW th bei voller Wärmeauskopplung bei voller Wärmeauskopplung circa 88 Prozent circa Brennstoff88 Prozent Brennstoff(Steinkohle), (Steinkohle), enercity-Anteil: enercity-Anteil: 84,8 % 84,8 % ausnutzungausnutzung (im Jahresmittel (im Jahresmittel circa 60 Prozent) circa 60 Prozent) 11 Gasexpansionsanlage 11 Gasexpansionsanlage Glocksee Glocksee Sahlkamp City 2 66 57 97,9 MW 6 Saarland 1 MW 65,8 27,2MW PV 14 Elze-Berkhof ~ 25 km Thüringen Thüringen Langenhagen Vahrenwald Herrenhausen 3 PV Georgengarten 7 1,8 MW 118 Fuhrberg ~ 25 km Hessen 2 66 50 118 68 MW 122,5 MW 13,7 MW 122,5 13,7MW PV 15 24 MW 34,2 MW 37,3 MW 34,2 37,3MW 2H 68 22,7 MW Nr. Kraftwerke/Produktionsanlagen Nr. Kraftwerke/ProduktionsanlagenLeistung Leistung 93 Stand Dezember Stand2013 Dezember 2013 * ausschließlich * ausschließlich Wärmeerzeugung Wärmeerzeugung ** ohne Kälteerzeugung ** ohne Kälteerzeugung Nr. Wasserwerke Nr. Wasserwerke Anteil an Anteil an Zusatzinformation Zusatzinformation Wassergewinnung Wassergewinnung 14 Wasserwerk 14 Wasserwerk Elze-Berkhof Elze-Berkhof 43 % 43 % größtes Wasserwerk, größtes Wasserwerk, seit 1930 inseit Betrieb 1930(Sitz in Betrieb der (Sitz der Wassergewinnung); Wassergewinnung); mit 230-kW-PV-Anlage mit 230-kW-PV-Anlage (2011) (2011) 15 Wasserwerk 15 Wasserwerk Fuhrberg Fuhrberg 46 % 46 % zweites großes zweites Wasserwerk, großes Wasserwerk, seit 1959, mit seit 1959, mit 205-kW-PV-Anlage 205-kW-PV-Anlage (2011) und (2011) 175-kW-PV-Anlage und 175-kW-PV-Anlage (2012) (2012) 16 Wasserwerk 16 Wasserwerk Grasdorf Grasdorf 4% 4% seit 1899 inseit Betrieb, 1899 Mischung in Betrieb,mit Mischung Harzwasser mit Harzwasser Harzwasserbezug Harzwasserbezug 7% 7% diverse Einspeisestellen diverse Einspeisestellen Impressum Impressum HerausgeberHerausgeber enercity enercity Stadtwerke Stadtwerke Hannover AG Hannover AG Postfach 5747, Postfach 300575747, Hannover 30057 Hannover Telefax 0511 Telefax - 430-2024 0511 - 430-2024 www.enercity.de www.enercity.de [email protected] [email protected] Beratung und Beratung Redaktion und Redaktion van laak MEDIEN van laak MEDIEN Möchten SieMöchten weitere Informationen? Sie weitere Informationen? Gerne senden Gerne wir Ihnen sendenweitere wir Ihnen Veröffentweitere Veröffentlichungen unseres lichungen Unternehmens unseres Unternehmens zu. zu. Weitere Exemplare Weitere dieses Exemplare dieses enercity Reports enercity Reports Corporate Design Corporate Design enercity Report 2003Report bis 2012 enercity 2003 bis 2012 MetaDesignMetaDesign (Geschäfts- (Geschäftsund Nachhaltigkeitsund NachhaltigkeitsVerantwortlich Verantwortlich bericht) bericht) Fotos Marlene Bloch, Marlene Hauptabteilung Bloch, Hauptabteilung Fotos Informationen zu unseren zu unseren Informationen Jonas Gonell, Jonas Janko Gonell, Woltersmann, Janko Woltersmann, UmweltStrom-Produkten Unternehmenskommunikation Unternehmenskommunikation und und UmweltStrom-Produkten Frank Schinski Frank (Titel), Schinski Christian (Titel), Christian Energiepolitik Energiepolitik proKlima Jahresbericht 2013 proKlima Jahresbericht 2013 Wyrwa, LENPower, Wyrwa,Shutterstock, LENPower, Shutterstock, enercity-Archiv enercity-Archiv Konzeption Konzeption Schicken SieSchicken uns IhreSie Wünsche einfach uns Ihre Wünsche einfach Hauptabteilung Hauptabteilung UnternehmensUnternehmensan nebenstehende Adresse beziehungsan nebenstehende Adresse beziehungsLektorat Lektorat kommunikation kommunikation und Energiepolitik: und Energiepolitik: weise Faxnummer oder per E-Mail weise Faxnummer oderan: per E-Mail an: Hiltraud Krause Marlene Bloch, Marlene Bianca Bloch, Bartels, Bianca Bartels, Hiltraud Krause [email protected] [email protected] Carlo KallenCarlo Kallen Druck Druck Hauptabteilung Hauptabteilung Finanz- undFinanz- und Die aktuellen enercityDieAusgaben aktuellendes Ausgaben des enercitygutenberg beuys gutenberg feindruckerei beuys feindruckerei gmbh gmbh Rechnungswesen: Rechnungswesen: Privatkundenmagazins „positive energie“ Privatkundenmagazins „positive energie“ Papier: MaxiPapier: Offset,Maxi FSC®Offset, FSC®-zertifiziert Uwe Franke,Uwe Brigitte Franke, Nolte, Brigitte Nolte, sowie des Geschäftskunden-Newsletters sowie des Geschäftskunden-Newsletters -zertifiziert Marion Heinig, Marion Gabriele Heinig, Schnitker Gabriele Schnitker „busy“ finden Sie im Internet unter: „busy“ finden Sie im Internet unter: www.enercity.de/infothek www.enercity.de/infothek Internes Redaktionsteam Internes Redaktionsteam Bianca Bartels, Bianca Carlo Bartels, Kallen,Carlo Kallen, Den Online-Newsletter für Privatkunden Den Online-Newsletter für Privatkunden Thomas Pudlo, Thomas Dorothee Pudlo, Engel Dorothee Engel können Sie können abonnieren unter: Sie abonnieren unter: www.positive-energie.de www.positive-energie.de Auflage Auflage © April 2014 © April 2014 3.000 Exemplare 3.000 Exemplare Gestaltung Gestaltung mann + maus mann GmbH + maus & Co.GmbH KG & Co. KG 3 95 enercity Report 3 enercity 2013 Report 2013 4 4 96 Das Geschäftsfeld Das Geschäftsfeld Contracting Contracting ist ein ist zentrales ein zentrales Element Element der Strategie der Strategie von enercity. von enercity. Mit seinen Mit seinen drei Beteiligungen drei Beteiligungen und deren und Umsatz deren Umsatz von rund von rund 245 Millionen 245 Millionen Euro gehört Euro gehört enercity enercity zur Spitzenzur Spitzengruppegruppe der Contracting-Anbieter der Contracting-Anbieter in Deutschland. in Deutschland. Schleswig-Holstein Schleswig-Holstein 10 10 31,3 MW 31,3 MW Bremen 2 2 11 20,1 MW 15 Hamburg 4,2 MW 11 4,2 MW 1 454 MW 962 6 35 3,8 MW Niedersachsen Niedersachsen MW 20,1 962 1 MW MW 0,5 MW45422,7 0,5 MW 15 10 24 10 Energie-Projektgesellschaft Energie-Projektgesellschaft enercity Contracting enercity GmbH Contracting GmbHDanpower GmbHDanpower GmbH Langenhagen mbH Langenhagen mbH Glockseestraße 33 Glockseestraße 33 CharlottenstraßeCharlottenstraße 40 40 Marktplatz 2 30169 Hannover30169 Hannover 14467 Potsdam 14467 Potsdam 30853 Langenhagen 30853 Langenhagen 0511 - 430-2333 0511 - 430-2333 0331 - 237 82 0 0331 - 237 82 0 0511 - 22 06 01-00511 - 22 06 01-0 Hessen 4 2 2 1,8 MW 1,8 MW 55,7 MW 55,7 MW Brandenburg 7 7 133 2,4 MW 6 66 133 151,4 MW 2,4 MW 151,4 MW Berlin 68 50 Berlin 118 68 118 65,8 MW 27,2 MW 65,8 MW 66 13,7 MW 122,5 MW 13,7 MW 122,5 MW 24 3 MW Rheinland-PfalzRheinland-Pfalz 3 41,2 MW Brandenburg 22,7 MW 50 37,3 MW 34,2 MW 37,3 MW 34,2 MW Die enercity Contracting Die enercity GmbH Contracting DieGmbH Danpower Die GmbH Danpower ist ein bunGmbH istDie einEnergie-Projektgesellschaft bunDie Energie-Projektgesellschaft (eCG) ist ein bundesweit (eCG) ist ein tätiges bundesweit desweit tätigesund im desweit Baltikum undtätiges im Baltikum Langenhagen tätiges Langenhagen mbH (EPL) ist ein mbH (EPL) ist ein WärmeversorgungsWärmeversorgungsund Contrac- und WärmeversorgungsContrac- Wärmeversorgungsund Contrac- und Energiedienstleister Contrac- Energiedienstleister mit regiona- mit regionatingunternehmen. tingunternehmen. Die hundert- Die hunderttingunternehmen tingunternehmen aus Potsdam. aus Potsdam. lem Schwerpunkt. lem Schwerpunkt. Das Unterneh-Das Unternehprozentige Tochter prozentige der Stadtwerke Tochter der Sie Stadtwerke ist spezialisiert Sie istauf spezialisiert die dezen-auf men die dezenwurde 1994 men von wurde der Stadt 1994 von der Stadt Hannover AG konzipiert, Hannover AG baut konzipiert, und trale baut Energieversorgung und trale Energieversorgung und rege- Langenhagen und rege- Langenhagen und der Stadtwerke und der Stadtwerke betreibt Energiezentralen betreibt Energiezentralen für Kun- nerative für KunEnergien nerative durchEnergien Kraft- durchHannover Kraft- AG gegründet. Hannover AG Zielgegründet. ist Ziel ist den aus der Wohnungswirtschaft, den aus der Wohnungswirtschaft, Wärme-Kopplung Wärme-Kopplung und den Ein- und den es, eine Ein- ressourcenes, eine und ressourcenklima- und klimaprivate Immobilieneigentümer, private Immobilieneigentümer, satz von Biomasse. satz von SeitBiomasse. 2006 ist Seitschonende 2006 ist Energieversorgung schonende Energieversorgung auf auf Gewerbe- und GewerbeIndustrieunternehund Industrieunternehenercity an derenercity Danpower an der Gruppe Danpower kommunaler Gruppe Ebene kommunaler zu erreichen. Ebene zu erreichen. men sowie öffentliche men sowie Einrichtunöffentliche Einrichtunbeteiligt und hält beteiligt mittlerweile und hält mittlerweile Zu den Geschäftsfeldern Zu den Geschäftsfeldern der EPL der EPL gen. Schwerpunkte gen. Schwerpunkte der eCG sind der84,9 eCG Prozent sind der 84,9 Anteile. Prozent Danpower der Anteile.zählen Danpower die Planung, zählender dieBau Planung, und der Bau und die dezentrale die Stromdezentrale und WärmeStrom- und versorgt Wärmebundesweit versorgt inbundesweit mehr als inder mehr Betrieb als effizienter der Betrieb Stromeffizienter und Strom- und erzeugung auserzeugung hocheffizienten aus hocheffizienten 130 Kommunen 130 Kunden Kommunen aus Kunden Wärmeproduktionsanlagen. aus Wärmeproduktionsanlagen. Ein Ein KWK-Anlagen KWK-Anlagen und der Einsatz und vonder Einsatz Gewerbevon und Industrie Gewerbe und sowie IndustrieSchwerpunkt sowie ist Schwerpunkt dabei der Einsatz ist dabei der Einsatz regenerativen regenerativen Energien wie BioEnergienWohnungswirtschaft wie BioWohnungswirtschaft mit Wärme, mit vonWärme, Blockheizkraftwerken von Blockheizkraftwerken (BHKW). (BHKW). gas, Holzpellets gas, und Holzpellets Holzhack-und HolzhackStrom und Kälte. Strom Insgesamt und Kälte. er-Insgesamt Derzeit er-betreibt Derzeit die EPL betreibt siebendie An-EPL sieben Anschnitzel. Das schnitzel. Unternehmen Das Unternehmen hat reicht hat die Danpower reicht die mitDanpower 581 An- mit lagen 581 Anmit 23 Megawatt lagen mit(MW) 23 Megawatt ins(MW) insinsgesamt 1.181 insgesamt Anlagen1.181 mit Anlagen lagen miteine thermische lagen eine Anschlussthermische tallierter Anschlussthermischer talliertersowie thermischer 4 MW sowie 4 MW einer thermischen einerAnschlussleisthermischen Anschlussleisleistung von etwa leistung 874 Megawatt von etwa 874 Megawatt installierter elektrischer installierterLeistung. elektrischer Leistung. tung von 615 Megawatt tung von 615 (MW) Megawatt und (MW) (MW)sowie und eine (MW) in Kraft-Wärmesowie eine in Kraft-WärmeDiese liefern jährlich Diese liefern rund 39 jährlich Giga- rund 39 Gigaeiner elektrischen einerAnschlussleiselektrischen AnschlussleisKopplungsanlagen Kopplungsanlagen installierte installierte wattstunden (GWh) wattstunden Wärme und (GWh) Wärme und tung von 13 MW. tung Damit von 13 erzeugt MW. Damitelektrische erzeugt Leistung elektrische von rund Leistung von erzeugen rund 15 GWh erzeugen Strom.15Mehr GWhals Strom. Mehr als es jährlich 763esGigawattstunden jährlich 763 Gigawattstunden 89 MW. Produziert 89 MW. werden Produziert jähr- werden 1.100 jährHausanschlüsse 1.100 Hausanschlüsse in Langen- in Langen(GWh) Wärme (GWh) und Kälte Wärme sowie und Kältelich sowie etwa 1.080lich Gigawattstunden etwa 1.080 Gigawattstunden hagen kann die hagen EPL mit kann den dieAnlaEPL mit den Anla71 GWh Strom.71Mit GWh rund Strom. 73 MitMit rund(GWh) 73 MitWärme (GWh) und Kälte Wärme sowie und Kältegen sowie versorgen.gen Dasversorgen. Unternehmen Das Unternehmen arbeitern erwirtschaftet arbeitern erwirtschaftet die eCG 459 dieGWh eCG Strom. 459Danpower GWh Strom. be- Danpower erwirtschaftet beerwirtschaftet mit fünf Mitarbeimit fünf Mitarbeieinen Jahresumsatzerlös einen Jahresumsatzerlös von schäftigt von 366 Mitarbeiter schäftigt 366 und Mitarbeiter tern und Jahresumsatzerlöse tern Jahresumsatzerlöse von etwa von etwa etwa 84 Mio. Euro etwa(inklusive 84 Mio. Euro eCG(inklusive erzielteCG Jahresumsatzerlöse erzielt Jahresumsatzerlöse von sechs von Mio. Euro. sechs Mio. Euro. Nord mbH). Nord mbH). rund 155 Mio. rund Euro.155 Mio. Euro. 3 35 41,2 MW3,8 MW 27,2 MW Sachsen-Anhalt Sachsen-Anhalt Nordrhein-Westfalen Nordrhein-Westfalen Estland Mecklenburg-Vorpommern Mecklenburg-Vorpommern Hamburg Bremen Estland Thüringen Thüringen 57 57 Hessen 6 6 97,9 MW 4 21,1 MW3 MW Sachsen 97,9 MW Sachsen 21 116 21 116 2,2 MW 186,7 MW 2,2 MW 186,7 MW 21,1 MW Saarland Saarland Bayern 1 1 7 0,4 MW 0,4 MW 9,5 MW Bayern 14 7 85,5 MW9,5 MW 14 85,5 MW Baden-Württemberg Baden-Württemberg 6 4,3 MW 1.176 615 MW 581 874 MW 8 6 8 11,3 MW4,3 MW 11,3 MW 1.176 enercity Contracting enercity GmbH Contracting GmbH (inkl.615 eCGMW Nord*) (inkl. eCG Nord*) 581 Danpower-Gruppe** Danpower-Gruppe** 874 MW Marktplatz 2 [email protected] [email protected] [email protected] [email protected]@epl-energie.de [email protected] 6 23 MW EPL* 6 23 MW EPL* 1.763 1.512 MW 2013 Dezember 2013 1.763 Anlagenanzahl Stand Dezember Stand Anlagenanzahl * ausschließlich * Wärmeerzeugung ausschließlich Wärmeerzeugung Leistung 1.512 MW Leistung ** ohne Kälteerzeugung ** ohne Kälteerzeugung www.enercity.de enercity Ihmeplatz 2 30449 Hannover Telefon 0511 - 430-0 Telefax 0511 - 430-2650 [email protected] Die Marke der Stadtwerke Hannover AG