enercity Report 2013

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enercity Report 2013
Energie
neu denken
enercity Report 2013
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enercity Report 2013
Contracting-Projekte
5
Die Energiewende verliert an Schwung: Der reichlich
produzierte Ökostrom drückt den Börsenpreis. Hochmoderne Kraftwerke stehen still. Stattdessen boomt
Braunkohle und die CO2-Emissionen nehmen zu.
Es ist an der Zeit, die Energiewende neu zu denken.
Der Markt braucht einen flexiblen Rahmen, auf den
sich alle Teilnehmer verlassen können. Dabei möchte
enercity weiter zum Gelingen der Energiewende beitragen. Wie? Das erfahren Sie in diesem Report.
Management
08
Markt
26
Mensch
46
Umwelt
60
Netze
80
6
enercity Report 2013
Inhalt
Inhalt
Management
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Der Vorstand
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Der Aufsichtsrat
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Bericht des Aufsichtsrats
16Unternehmen: Positive Energie – jeden Tag neu
20Strategie: Auf dem Weg zur Wende
Markt
28Energiepolitik: Energiewende 2.0
30Vertrieb: enercity landet „Auswärtssieg“
32
32Contracting: Erneuerbar – mit System
36Fernwärme: Doppelt erzeugt besser
38KundenService: Im Dialog mit den Kunden
40Beteiligungsporträt: Wir machen Wind
42Marke: Neu im Netz
44Meldungen: Der Vorstand berät Kunden – Mit Biogas in die Energiezukunft –
enercity-Produkte sind „sehr gut“ – Ausbau des Erdgasspeichers
Mensch
48Arbeitgeber: Familie im Fokus
50Ausbildung: Typisch Frau
enercity
Report 2013
Geschäfts- und
Nachhaltigkeitsbericht
der Stadtwerke Hannover AG
52Gesundheitsmanagement: Hand in Hand gesünder
54Personalmanagement: Ja zur Veränderung
56Sponsoring: Sponsoring – eine glänzende Sache
58Meldungen: Restcents für den guten Zweck – enercity erhält den CSR-Preis –
56
Freiwillige packen an – Plattform für Ideen
Umwelt
62Erzeugungsmix: Hart am Wind
64Umweltmanagement: Energie organisieren
66Straßenbeleuchtung: Öffentliches Licht in Bestform
68Erdgasfahrzeuge: Klimafreundlich Auto fahren
70Elektromobilität: Laden mit System
72Wasser: Netzwerk zum Wasserschutz
74proKlima: 17.000 Erdumrundungen gespart
76Energieeffizienz: Ein dreifaches E auf …
78Meldungen: Größte Dachsolaranlage – Modernisiertes Wasserwerk –
72
Inhalt
Energie sparen im Supermarkt – Noch mehr Klimaschutz
Netze, Daten und Fakten
82
enercity Netzgesellschaft mbH: Netzumbau für die Energiewende
84Stromleitungsnetz: Fit für die Zukunft
86
Ökonomische Kennzahlen
88
Soziale und ökologische Entwicklung
90Glossar
92
Standorte der Erzeugungsanlagen
94Impressum
7
Management
Hannover, 26. August 2013, 15:50 Uhr:
enercity-Vorstandschef Michael Feist bereitet sich im Kreis seiner
Mitarbeiter auf die „Kleine Energierunde“ vor. Der Niedersächsische
Ministerpräsident Stephan Weil und Umweltminister Stefan Wenzel
haben die Initiative ins Leben gerufen. Gemeinsam mit Wissenschaftlern und Vertretern der Energiebranche wollen sie neue Anstöße für die Energiewende geben: Wie können wir die Versorgungssicherheit und Netzstabilität aufrechterhalten? Wie reformieren wir
den Emissionshandel und das EEG? Und wie beziehen wir den wichtigen Wärmesektor in die Energiewende mit ein? Michael Feist hat
keine Patentrezepte, wohl aber einige Antworten parat. Sie werden
am Ende in das Positionspapier „Energiewende 2.0“ einfließen, das
die „Kleine Energierunde“ am 14. Oktober mit zahlreichen konkreten
Vorschlägen verabschiedet. Weil und Wenzel sprechen von einem
„ermutigenden Impuls“ für die Regierung in Berlin.
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enercity Report 2013
Management
Der Vorstand
Der Vorstand
der Stadtwerke Hannover AG
Werte Leserinnen und Leser,
das vergangene Jahr war geprägt von zunehmend schwierigen Bedingungen auf dem Energiemarkt und von der Neuausrichtung der Energiewende in Deutschland. enercity ist es trotz der
anspruchsvollen Marktlage gelungen, sich operativ und strategisch erfolgreich zu positionieren und den Ausbau zukunftsfähiger Geschäftsfelder weiter voranzubringen.
Das Unternehmen leistet mit zielgerichteten Investitionen einen wichtigen Beitrag zur Energiewende. Das modernisierte Heizkraftwerk in Hannover-Linden ist ein idealer Partner der
Erneuerbaren Energien und weist eine hervorragende CO2-Bilanz auf. Aber die konventionelle
Stromerzeugung und damit auch klimaschonende Gaskraftwerke geraten aufgrund der
gesunkenen Strompreise zunehmend unter Druck. Diese Fehlentwicklungen auf dem Energiemarkt standen 2013 im Zentrum der politischen Diskussion. enercity konnte sich in einem
vom Niedersächsischen Ministerpräsidenten Weil und vom Niedersächsischen Umweltminister Wenzel initiierten Expertenkreis federführend einbringen. Dabei verständigten sich Vertreter aus Energiewirtschaft, Politik und Wissenschaft auf Vorschläge für die Energiewende.
Einen immer bedeutenderen Beitrag zum Geschäftsergebnis leisten die Contracting-Beteiligungen von enercity. Im Juni wurde dieses Geschäftsfeld mit der Übernahme des ContractingGeschäfts der Dalkia GmbH durch die enercity Contracting Nord GmbH weiter ausgebaut.
Unter ihren Anlagen ist auch eines der größten Stadtentwicklungsprojekte in Europa – die
Wärmeversorgung der „Hafen City Ost“ in Hamburg.
enercity setzt weiter auf den Ausbau der Erneuerbaren Energien. Neben Biomasse liegt der
Fokus auf der Windenergie. Im Oktober übernahm die enercity Erneuerbare GmbH einen
Windpark in Martenberg in Nordhessen. Ein weiterer Windpark bei Stendal in Sachsen-Anhalt
befindet sich im Bau, ein Windparkprojekt in Wietze in der Region Hannover ist in Planung.
Mit den Aktivitäten im Bereich der regenerativen Energien hat enercity bereits rund zwei
Drittel des Ausbauziels, bis 2020 alle Haushaltskunden in Hannover mit erneuerbarem Strom
zu versorgen, erreicht.
Trotz des schärferen Wettbewerbs konnte das Unternehmen einen der größten Vertriebserfolge realisieren: Im Juli hat enercity den Großauftrag zur Stromversorgung aller öffentlichen
Einrichtungen des Bundeslandes Bayern gewonnen, darunter auch für das Schloss Neuschwanstein. Nach Verhandlungen mit der Landeshauptstadt Hannover erhielten enercity und die
enercity Netzgesellschaft außerdem erneut den Zuschlag für die Wegenutzungsverträge für
Strom und Gas sowie für Konzessionsverträge für Fernwärme und Wasser ab Mai 2014.
Damit hat enercity die Weichen für die Steigerung der eigenen Leistungsfähigkeit sowie für
die Sicherung einer zukunftsfähigen Energieversorgung gestellt.
Hannover, im März 2014
Von links nach rechts:
Jochen Westerholz, Arbeitsdirektor,
Rechtsanwalt, Jahrgang 1955
Michael Feist, Kaufmännischer Direktor
und Vorstandsvorsitzender, Diplom-Ingenieur
der Verfahrenstechnik, Jahrgang 1949
Harald Noske, Technischer Direktor,
Diplom-Ingenieur der Verfahrenstechnik
und Anlagenplanung, Jahrgang 1955
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Management
Bericht des Aufsichtsrats
Der Aufsichtsrat
der Stadtwerke Hannover AG
Bericht
des Aufsichtsrats
Kontrollorgan der Stadtwerke Hannover
ist der Aufsichtsrat, besetzt mit je zehn
Repräsentanten der Anteilseigner und
der Arbeitnehmervertretung.
Dr. Marc Hansmann
Vorsitzender, Stadtkämmerer
Wilfried Lorenz
Selbstständiger Kaufmann
Walter Kroll
(bis 01.03.2013)
Stellvertretender Vorsitzender, Installateur
Thomas Mohnike
(bis 14.03.2013) Kaufmännischer
Angestellter
Martin Bühre
(seit 15.03.2013) Stellvertretender
Vorsitzender, Maschinenbautechniker
Ralf Riekemann
Diplom-Ingenieur Maschinenbau (FH)
Jens Allerheiligen
Kaufmännischer Angestellter
Andrea Rietig
(seit 14.03.2013) Bauingenieurin
Ute Bitter
(seit 14.03.2013) Industriefachwirtin
Bernd Rudolph
Stellvertretender Vorsitzender
des Vorstands der Thüga AG
Blanca Blancke
Gewerkschaftssekretärin
Frank Schröder
(seit 14.03.2013) Betriebsschlosser
Ralf Borchers
Diplom-Ökonom
Norbert Stichtenoth
Betriebswirt
Willi Grewe
Gewerkschaftssekretär
Ingrid Wagemann
Sozialpädagogin
Christine Kastning
(seit 14.03.2013) Diplom-Ökonomin
Charlotte Wallat
(bis 14.03.2013) Juristin
Dr. Reinhard Klopfleisch
Gewerkschaftssekretär
Friedrich Wittmeier
Justiziar
Dieter Küßner
Diplom-Betriebswirt des Handwerks
Ewald Woste
Vorstandsvorsitzender der Thüga AG
Hans-Jürgen Lerch
(bis 14.03.2013) Bürokaufmann
Belgin Zamann
Juristin
Mit dem eindrucksvoll illuminierten
Heizkraftwerk Linden hat enercity
einen neuen Hingucker für Hannover
geschaffen.
Im Geschäftsjahr 2013 hat der Aufsichtsrat
sämtliche ihm nach Gesetz und Satzung
obliegenden Aufgaben wahrgenommen. Der
Aufsichtsrat war in alle Entscheidungen von
grundlegender Bedeutung für das Unternehmen eingebunden und wurde durch den Vorstand regelmäßig, zeitnah und umfassend
über die Entwicklung und die Lage des Unternehmens, über die Strategie und Planung,
über die Risikosituation, das Risikomanagement sowie über die wesentlichen Geschäftsvorgänge unterrichtet. Anhand von schriftlichen Beschluss- und Berichtsvorlagen sowie
begleitenden und ergänzenden mündlichen
Auskünften hat der Aufsichtsrat den Vorstand laufend überwacht, Geschäftsvorgänge
von besonderer Bedeutung eingehend beraten und sich von der Ordnungsmäßigkeit
der Geschäftsführung überzeugt.
Sitzungen des Aufsichtsrats
und der Ausschüsse
Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2013
in sieben ordentlichen Sitzungen, davon
einer konstituierenden Sitzung, getagt.
Außerordentliche Sitzungen haben nicht
stattgefunden. In den Sitzungen wurden insbesondere die Geschäftsentwicklung und
die Entwicklung der Vermögens-, Finanzund Ertragslage der Stadtwerke Hannover AG
erörtert sowie über Fragen der Wirtschafts-,
Finanz- und Investitionsplanung und wich-
tige Einzelvorgänge beraten. Die Einzelvorgänge betrafen hauptsächlich die Entwicklung von Beteiligungsprojekten im Bereich
der Windenergie, den Verkauf der Kommanditanteile an der Clevergy GmbH & Co. KG
und Fragen der Tarifpreisentwicklung.
Der Präsidialausschuss hat 2013 sechsmal
getagt und bereitet vornehmlich die Verhandlungen und Beschlüsse des Aufsichtsrats vor. Er trifft Entscheidungen über Vorlagen des Vorstandes und Fragen, deren Erledigung im Interesse der Gesellschaft einen
Aufschub bis zur nächsten Sitzung des Aufsichtsrats nicht zulässt.
Der Finanzausschuss hat im Geschäftsjahr
2013 sieben Sitzungen abgehalten. Dem
Finanzausschuss sind als Aufgaben insbesondere die Vorbereitung der Beschlussfassung über den Wirtschaftsplan und über
den Erwerb oder die Veräußerung von Unternehmen und wesentlichen Beteiligungen
sowie die Vorbereitung der Feststellung des
Jahresabschlusses und des gemäß § 171
Aktiengesetz (AktG) zu erstattenden Abschlussberichtes des Aufsichtsrats übertragen. Darüber hinaus ist dem Finanzausschuss die Wahrnehmung der Aufgaben
eines Prüfungsausschusses nach § 107
Abs. 3 Satz 2 AktG übertragen. Themenschwerpunkte bildeten 2013 Berichte zur
wirtschaftlichen Lage und Entwicklung
des Unternehmens, hier insbesondere der
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Management
Bericht des Aufsichtsrats
Dr. Marc Hansmann, seit März 2012 Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke Hannover AG, ist Stadtkämmerer der Landeshauptstadt Hannover und
leitet das Finanz-, Rechts- und Ordnungsdezernat.
Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2012 und die laufenden Quartalsberichte für 2013, der Nachtragsfinanzplan für 2013 und der Wirtschaftsplan 2014, Jahresabschlüsse der Beteiligungsgesellschaften für 2012, das
Risikomanagementsystem und die Prüfungsschwerpunkte für den Jahresabschluss 2013.
Der Beteiligungs- und Strategieausschuss tagte 2013 in
sieben Sitzungen, davon einer Klausur. Er hat die Aufgabe, Entscheidungen des Aufsichtsrats zu Konzern- und
Beteiligungsangelegenheiten vorzubereiten und Berichte
des Vorstands entgegenzunehmen. Grundsätzliche Fragen der Unternehmensstrategie und Angelegenheiten
der Beteiligungsführung sind im Vorfeld im Beteiligungsund Strategieausschuss zu beraten. Im Geschäftsjahr
2013 wurden insbesondere die Entwicklung von Beteiligungsprojekten im Bereich der Windenergie und
der Verkauf der Kommanditanteile an der Clevergy GmbH
& Co. KG sowie der Status und die Entwicklung von Beteiligungsgesellschaften beraten.
Die Ausschussvorsitzenden berichten regelmäßig und
ausführlich in den Aufsichtsratssitzungen über die
geleistete Arbeit.
Besetzung des Aufsichtsrats und des Vorstands
In der Sitzung vom 15. März 2013 hat sich der Aufsichtsrat neu konstituiert. Die Amtszeit von Herrn Walter Kroll
endete mit Beginn der Freistellungsphase der Altersteilzeit zum 2. März 2013. Herr Martin Bühre hat daraufhin
zum 15. März 2013 die Tätigkeit als stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender aufgenommen. Herr Jens Allerheiligen ist unabhängiger Finanzexperte gemäß § 100 Abs. 5
AktG.
Folgende Mandatsträger haben zum 14. März 2013 ihre
Tätigkeit im Aufsichtsrat niedergelegt:
Hans-Jürgen Lerch*, Bürokaufmann
Thomas Mohnike*, kaufmännischer Angestellter
Charlotte Wallat, Juristin
Im Gegenzug sind folgende Mitglieder zum 14. März
2013 in den Aufsichtsrat eingetreten:
Ute Bitter*, Industriefachwirtin
Christine Kastning, Diplom-Ökonomin/Bankangestellte
Andrea Rietig*, Bauingenieurin (FH)
Frank Schröder*, Betriebsschlosser
In der personellen Besetzung des Vorstands gab es
während des abgelaufenen Geschäftsjahres keine Veränderungen.
Jahresabschluss und Gewinnabführung
Die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Hannover,
wurde von der Hauptversammlung am 18. April 2013
zum Abschlussprüfer gewählt. In Umsetzung dieses Beschlusses erhielt die Gesellschaft vom Aufsichtsrat den
schriftlichen Auftrag zur Prüfung des Jahresabschlusses
der Stadtwerke Hannover AG zum 31. Dezember 2013
sowie des Lageberichts für das Geschäftsjahr 2013.
Auf Grundlage der durch den Aufsichtsratsvorsitzenden
festgelegten Prüfungsschwerpunkte und unter Einbeziehung der Buchführung prüfte die KPMG AG den vom Vorstand nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches
aufgestellten Jahresabschluss der Stadtwerke Hannover
AG zum 31. Dezember 2013 sowie den Lagebericht für
das Geschäftsjahr 2013. Die Prüfung ergab keine Einwendungen, sodass ein uneingeschränkter Bestätigungsvermerk erteilt wurde.
* Die mit Sternchen gekennzeichneten Aufsichtsratsmitglieder sind Arbeitnehmervertreter.
Der Aufsichtsrat hat den vom Vorstand vorgelegten Jahresabschluss
und den Lagebericht der Stadtwerke Hannover AG sowie den Vorschlag für die Verwendung des Bilanzergebnisses abschließend sorgfältig geprüft. Die Unterlagen zum Jahresabschluss wurden sowohl in
der Sitzung des Finanzausschusses am 10. März 2014 als auch in der
am Folgetag stattfindenden Sitzung des Aufsichtsrats erörtert. In den
Sitzungen berichtete der Abschlussprüfer jeweils über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung und erteilte soweit notwendig ergänzende Auskünfte. Das abschließende Ergebnis der Prüfung durch den
Aufsichtsrat führte zu keinerlei Einwendungen, und der Aufsichtsrat
stimmte den Prüfungsergebnissen des Abschlussprüfers zu, billigte
den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss zum 31. Dezember
2013 und schloss sich dem Vorschlag des Vorstands zur Verwendung
des Bilanzgewinns an. Der Jahresabschluss Stadtwerke Hannover AG
zum 31. Dezember 2013 ist damit gemäß § 172 Satz 1 AktG festgestellt.
Aufgrund eines Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrags ist
der Gewinn vor Feststellung des Jahresabschlusses unmittelbar an
die Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft Hannover mbH, Hannover,
abzuführen. Der abzuführende Gewinn beträgt 97,1 Mio. Euro. Auf das
Genussscheinkapital erfolgt eine Ausschüttung von 3,5 Mio. Euro. Der
verbleibende Jahresüberschuss von 6,0 Mio. Euro wird den anderen
Gewinnrücklagen zugeführt.
Der Aufsichtsrat dankt den Mitgliedern des Vorstands für die vertrauensvolle und erfolgreiche Zusammenarbeit. Allen Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern sowie dem Betriebsrat dankt der Aufsichtsrat für
das persönliche Engagement und die erfolgreich geleistete Arbeit im
Geschäftsjahr 2013.
Hannover, den 11. März 2014
Der Aufsichtsrat
Dr. Marc Hansmann
Vorsitzender
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Management
Unternehmen
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Positive Energie – jeden Tag neu
Die Stadtwerke Hannover AG zählt mit einem Jahresumsatz von rund 2,45 Milliarden Euro zu den größten
kommunalen Energieversorgern Deutschlands. Unter
der Dachmarke „enercity – positive energie“ bietet
sie Strom, Erdgas, Wasser und Fernwärme sowie
energienahe Dienstleistungen an. Mit über 2.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist enercity weit über
die Landeshauptstadt Hannover hinaus mit Energiedienstleistungen und bundesweiten Lieferungen im
Key-Account-Bereich tätig.
Eine der wichtigsten Herausforderungen und
Ziele von enercity sind die nachhaltige Verbesserung des Energiemixes durch den Ausbau der Erneuerbaren Energien und eine
höhere Energieeffizienz. Die ökonomische,
ökologische und soziale Verantwortung ist
seit langer Zeit Leitlinie des unternehmerischen Handelns und in der aktuellen Unternehmensstrategie „Konzept 2020 – vorwärts
nach weit“ verankert.
Die Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft
Hannover mbH (VVG) hält 75,09 Prozent am
Unternehmen. Weitere 24 Prozent des Stammkapitals liegen bei der Thüga AG, München.
Die Region Hannover ist Eigner von 0,91 Prozent. Aktuell ist enercity an 27 vorwiegend
der Energiebranche zugehörigen Unternehmen in ganz Deutschland beteiligt.
Lokal und überregional
Mehr als 650.000 Menschen in der Region
Hannover nutzen Strom, Erdgas, Fernwärme
oder Trinkwasser von enercity. Kerngeschäftsnahe Dienstleistungen entwickelt das Unternehmen gezielt als Wachstumsfelder. Für
Geschäftskunden bietet enercity bundesweit
attraktive Strom- und Gasprodukte an. Individuelle Lösungen ergänzen das Angebot, um
das gesamte Leistungsspektrum des Energiemanagements abzudecken.
Mit den Contracting-Angeboten seiner Beteiligungsgesellschaften, die bundesweit nachgefragt werden, ist das Unternehmen auf deutlichem Wachstumskurs. Durch die hundertprozentige Tochter enercity Contracting GmbH
und die 84,9-Prozent-Beteiligung an der Potsdamer Danpower-Gruppe zählt enercity damit
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Management
Unternehmen
Direkte Beteiligungen der Stadtwerke Hannover AG
(Stand: Januar 2014, detaillierte Angaben in der Anteilsbesitzliste im Anhang des Jahresabschlusses)
Erzeugung, Bezug,
Speicherung,
Handel
Vertrieb,
Verteilung
Dienstleistung,
Effizienz
enercity Erneuerbare GmbH
100 % · SK 1,0 Mio. EUR
GKL Hannover-Linden GmbH
90 % · SK 5,11 Mio. EUR
GKH Hannover GmbH
84,7 % · SK 10,23 Mio. EUR
KW Mehrum GmbH
83,33 % · SK 10,22 Mio. EUR
GHG Hannover GmbH
68,35 % · SK 0,1 Mio. EUR
GKW Hann.-Braunschweig GmbH & Co. KG
66,67 % · EL 0,027 Mio. EUR
WKN GmbH & Co. WP Krempdorf KG
16,34 % · EL 6,12 Mio. EUR
Niedersächsische Verfrachtungs-GmbH
10 % · SK 0,77 Mio. EUR
Harzwasserwerke GmbH
7 % · SK 38,5 Mio. EUR
HKW Harzwasser Kommunale WV GmbH 2 % · SK 5,0 Mio. EUR
enercity Netzgesellschaft mbH
100 % · SK 0,025 Mio. EUR
Netzgesellschaft Laatzen GmbH & Co. KG
49 % · EL 6,1 Mio. EUR
Gasnetzgesellschaft Laatzen-Nord mbH
49 % · SK 0,025 Mio. EUR
SW Wunstorf GmbH & Co. KG
34 % · EL 2,0 Mio. EUR
Thüga Holding GmbH & Co. KG aA
20,53 % · GK 10,0 Mio. EUR
SW Garbsen GmbH
20 % · SK 17,8 Mio. EUR
enercity Contracting GmbH
100 % · SK 0,21 Mio. EUR
Danpower GmbH
84,9 % · SK 5,0 Mio. EUR
Energie-Projektges. Langenhagen mbH
50 % · SK 0,15 Mio. EUR
htp GmbH
50 % · SK 25,0 Mio. EUR
Metegra GmbH
25 % · SK 0,25 Mio. EUR
8KU GmbH
12,5 % · SK 0,2 Mio. EUR
Klimaschutzagentur Hannover GmbH
9,8 % · SK 0,031 Mio. EUR
WKN AG
6 % · GK 30,0 Mio. EUR
Hannover Marketing u. Tourismus GmbH
1,55 % · SK 0,216 Mio. EUR
EW Medien & Kongresse GmbH
1,24 % · SK 0,396 Mio. EUR
enercity-Fonds proKlima GbR
ca. 75 % · Volumen ca. 4,0 Mio. EUR
SK=
Stammkapital
GK=
Grundkapital
EL = Einlage
zu den größten deutschen Anbietern. Die
Danpower GmbH ist inzwischen mit eigenen
Tochtergesellschaften in Estland aktiv. Außerdem hat das Unternehmen seinen Energiehandelsbereich für den europaweiten Handel
mit Gas und Strom erfolgreich etabliert.
Erzeugung und Speicherung
Die Stadtwerke Hannover AG betreibt eigene
innerstädtische Kraftwerke mit effizienter
Kraft-Wärme-Kopplung (KWK). Die Anfang
2013 fertig modernisierte Gas- und Dampfturbine im Heizkraftwerk Linden bietet neue
Kapazitäten für flexible Stromerzeugung
und trägt zum Ausbau der Fernwärme in Hannover bei. Bis zum Jahr 2020 wird enercity
umfangreich in regenerative Energien wie
Biomasse und zukünftig vermehrt in Wind
investieren, sodass rechnerisch alle Haushaltskunden in Hannover mit selbsterzeugtem Ökostrom versorgt werden können. Mit
dem Jahr 2013 entstehen bereits 554 Gigawattstunden erneuerbaren Stroms in erneuerbaren Erzeugungsanlagen von enercity
und Biogas-Blockheizkraftwerken der Beteiligungen.
Gemeinsam mit der Erdgas Münster GmbH
unterhält enercity in der Nähe von Hannover
einen Erdgasspeicher mit vier Kavernen, die
Gasspeicher Hannover GmbH. Das Management der Strom-, Gas-, Wasser- und Wärmenetze betreibt die enercity Netzgesellschaft
mbH, an die das Strom- und Gasnetz verpachtet wurde. Den operativen Netzbetrieb
erledigt enercity in deren Auftrag.
Umwelt- und Klimaschutz
Ökologisch orientiertes Handeln ist fester
Bestandteil der Unternehmensstrategie. Entsprechende Leistungen und Produkte sieht
enercity langfristig als Wachstumsmarkt. Die
stetige Steigerung der Energieeffizienz und
der forcierte Ausbau erneuerbarer Energieerzeugung stehen hierbei an erster Stelle.
Zusammen mit kommunalen Partnern
fördert das Unternehmen mit dem 1998
gegründeten enercity-Fonds proKlima den
Klimaschutz vor Ort mit bis zu fünf Mio. Euro
im Jahr.
In der Klima-Allianz Hannover haben enercity
und die niedersächsische Landeshauptstadt
Hannover zusammen ein wegweisendes
Handlungsprogramm entwickelt. Die Ziele
der Klima-Allianz hat enercity bekräftigt und
bis zum Jahr 2030 soll eine regenerative
Stromproduktion von 1.500 Mio. Kilowattstunden erreicht sein.
Soziale Verantwortung
Der Erhalt attraktiver Arbeitsplätze sowie die
gezielte Qualifizierung und Weiterentwicklung des Personals sichern die zukünftige
Handlungsfähigkeit von enercity. Flexible
Arbeitszeitmodelle und Arbeitsorte, ein umfangreicher Service für Familien und zahlreiche gesundheitspräventive Maßnahmen
gehören zum Personalprogramm. Der Anteil
weiblicher Führungskräfte hat sich seit Jahren stetig erhöht und diese Entwicklung soll
sich in Zukunft fortsetzen.
Der Erfolg von enercity nützt den Menschen
vor Ort: Drei Viertel der Gewinne fließen ins
örtliche Gemeinwesen zurück. Die wirtschaftliche Leistungskraft des Unternehmens
schafft zahlreiche weitere Arbeitsplätze im
Raum Hannover, zum Beispiel bei Dienstleistern und Zulieferbetrieben. Gesellschaftlich
engagiert sich enercity in Hannover auf vielfältige Weise im Sozial-, Sport- oder Kultursponsoring.
Weitere Informationen:
www.enercity.de
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enercity Report 2013
Management
Strategie
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Auf dem Weg zur Wende
Die Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland unterstützt die Energiewende. Ihre Umsetzung verfolgt sie
vorerst noch kritisch. Ähnlich sehen es die Energieversorger. Sie müssen sich Herausforderungen wie einem
verschärften Wettbewerb und fehlender Planungssicherheit für ihre Kraftwerke stellen. enercity blickt
auf ein bewegtes Jahr 2013 zurück.
Im Jahr 2013 ging der Brutto-Stromverbrauch
in Deutschland Branchenschätzungen zufolge um 1,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück – unter anderem aufgrund einer
gesunkenen Produktion einiger stromintensiver Industrien. Dabei nahm der Anteil des
aus Erneuerbaren Energien erzeugten Stroms
auf 23,4 Prozent zu, der nun an zweiter Stelle
hinter Braunkohlestrom mit 25,8 Prozent
liegt. Der Erdgasverbrauch dagegen stieg aufgrund der kalten Witterung im ersten Halbjahr um etwa sieben Prozent (Vorjahr: plus
1,5 Prozent). Die Strommarktpreise lagen
2013 deutlich unter Vorjahresniveau. Der Einsatz von Kohle- und vor allem von Gaskraftwerken wird zunehmend unwirtschaftlicher.
Parallel dazu waren leicht gesunkene Erdgaspreise und Kohlenotierungen zu verzeichnen.
Die Ölpreise waren konjunkturbedingt volatil
und am Ende des Jahres auf Vorjahresniveau.
Die CO2-Preise nahmen deutlich ab.
zur Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) konkretisiert. Das neue EEG soll am
1. August 2014 in Kraft treten. Aufgrund der
in den letzten Jahren immer deutlicher gewordenen Fehlentwicklungen im Energiemarkt besteht dringender Handlungsbedarf.
Wesentliche Punkte des EEG-Reformvorhabens sind die Festlegung von verbindlichen
Ausbauzielen für Erneuerbare Energien sowie
die Verpflichtung zur Direktvermarktung für
alle Anlagenbetreiber mit einer installierten
Leistung von mehr als 500 Kilowatt (kW). Bis
zum 1. Januar 2017 soll dieser Schwellenwert
sukzessive auf 100 kW sinken. Ferner löst
eine wettbewerbliche Ermittlung der Förderhöhe die Förderung durch garantierte Vergütung ab. Die durchschnittliche Vergütung der
Erneuerbaren Energien soll von 17 Cent pro
Kilowattstunde (ct/kWh) auf 12 ct/kWh sinken. Dazu ist eine Fokussierung auf OnshoreWindenergie und Photovoltaik geplant.
Reformiertes EEG
Im Jahr 2013 dominierte die Diskussion rund
um die Ausrichtung der Energiewende in
Deutschland neben weiteren energiemarktrelevanten Regulierungsansätzen. Die neue
Bundesregierung hat ihre Vereinbarungen im
Koalitionsvertrag zum zukünftigen Energiesystem bereits mit einem Eckpunktepapier
Bewährter Wachstumskurs
Die Wachstumsstrategie des Konzepts 2020
„Vorwärts nach weit“ trägt trotz erschwerter
Bedingungen. enercity liegt weiterhin im vorderen Drittel des Wettbewerbs. Dabei nimmt
gezieltes Wachstum außerhalb Hannovers
an Bedeutung zu, Kostenreduktionen und
Margenoptimierungen tragen zur stabilen
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enercity Report 2013
Management
Strategie
2,45 Milliarden Euro
Umsatz tätigte die Stadtwerke Hannover AG im Geschäftsjahr 2013.
„Die Energiewende hängt
davon ab, dass die Ziele Klimaschutz, Versorgungssicherheit
und Bezahlbarkeit gleichermaßen erreicht werden.“
Michael Feist, Kaufmännischer Direktor
und Vorstandsvorsitzender
Finanzlage und Ertragskraft bei. Der Zuwachs der Erzeugungskapazität und die Steigerung der Energieeffizienz basieren auf dem klaren
Bekenntnis zur Eigenerzeugung durch Kraft-Wärme-Kopplung (KWK).
Die Modernisierung und Erweiterung der Gas- und Dampfturbinenanlage (GuD) im Heizkraftwerk Linden wurde 2013 abgeschlossen. Bis
2020 wird insgesamt eine Stromerzeugungskapazität von über 1.200
Megawatt (MW) erreicht – bei rund fünf Terawattstunden (TWh) Jahresproduktion. Das Strom-Endkundengeschäft außerhalb des Grundversorgungsgebietes soll bis 2020 insgesamt 3,5 TWh betragen. Aufgrund der schlechteren Ertragslage bei der Erzeugung hat enercity
bei den konventionellen Kraftwerken die Stilllegung des ältesten und
kleinsten Gasheizkraftwerks in Herrenhausen bei der Bundesnetzagentur angezeigt. Neben dem Fokus auf energieeffiziente, ressourcenschonende Erzeugungstechniken nimmt der Ausbau der Erneuerbaren an Fahrt auf. Die bereits bestehenden Kapazitäten aus Biomasseerzeugung wurden durch zwei Windparks ergänzt. Die regenerative Stromerzeugung steigt stetig. Fast zwei Drittel der Privatkunden kann enercity rechnerisch mit erneuerbarem Strom versorgen.
Der überregional ausgerichtete Wachstumskurs geht einher mit
stabilen, partnerschaftlichen Beziehungen zur Landeshauptstadt
Hannover und zur Region. Dabei verbindet das Unternehmen erfolgreiches Wirtschaften mit aktivem Umweltschutz und sozialem
Engagement.
Gemeisterter Wettbewerb
2013 stand enercity im Tarifkundengeschäft unter starkem Wettbewerbsdruck. Das Unternehmen konnte sich aber weiter mit wettbewerbsfähigen Preisen auf einem guten bundesdurchschnittlichen
Niveau mit vergleichbaren Wettbewerbern behaupten. Sein kumulierter Versorgerwechsel der Haushalte im Grundversorgungsgebiet für
Strom und Gas liegt unter dem Bundesdurchschnitt. Deutlich niedrigere Handelsmengen waren ausschlaggebend für einen um 19,7 Prozent auf 16.368 Gigawattstunden (GWh) gesunkenen Stromabsatz.
Der Absatz an Kunden innerhalb und außerhalb des Konzessionsgebietes ist gegenüber dem Vorjahr nur leicht zurückgegangen. Bei
annähernd konstanten Lieferungen hat sich der Gasabsatz 2013 um
8,3 Prozent auf 21.719 GWh verringert, was auch auf niedrigere
Handelsmengen zurückzuführen ist. Entsprechend der Wachstumsstrategie konnte der Gasabsatz an Kunden außerhalb des Konzessionsgebietes auf 1.461 GWh gesteigert werden. Der Wärmeabsatz
von enercity ist 2013 um 4,9 Prozent auf 1.357 GWh gestiegen. Die
Wärme wird an Industrieunternehmen, öffentliche Einrichtungen,
Krankenhäuser und Wohngebäude in Hannover geliefert. Die meisten
Contracting-Beteiligungsunternehmen von enercity sind außerhalb
des Konzessionsgebietes tätig und haben einen Gesamtwärmeabsatz
von über 1,7 TWh (siehe Seite 96). Das Trinkwasser für Hannover und
die Region stammt hauptsächlich aus eigenen Wasserwerken. Die
Eigenerzeugung hatte 2013 einen Anteil von 93,4 Prozent. Der Wasserabsatz lag mit 40,6 Mio. Kubikmetern etwa auf Vorjahresniveau.
97,1 Millionen Euro
Gewinn wurde an die Gesellschafter des Jahres 2013 abgeführt.
40,7 Millionen Euro
Konzessionsabgaben flossen an die im enercity-Netzgebiet liegenden
Städte der Region Hannover.
Stabile Finanzentwicklung
Das Finanzmanagement von enercity hat die stabile Unternehmensfinanzierung sowie die Sicherstellung der Liquidität der operativen
Geschäftstätigkeit bei möglichst geringen Kapitalkosten zum Ziel.
Unter Wahrung einer hohen Sicherheit soll für die Finanzierung eine
größtmögliche Flexibilität erreicht werden, um den Herausforderungen des energiepolitischen Umfelds gerecht werden zu können. Die
schwierige Lage im Erzeugungsmarkt ließ einen Ergebnisrückgang
erwarten. Dem steuerte enercity jedoch gegen, wodurch er im niedrigen einstelligen Prozentbereich gehalten werden konnte. Der Umsatz
in Höhe von 2,45 Mrd. Euro lag um 7,2 Prozent niedriger als im Vorjahr, was vor allem auf eine Abnahme der Erlöse aus Handelsgeschäften zurückzuführen ist. Das Unternehmen konnte seinen Eignern eine
angemessene Kapitalverzinsung bieten. Nach Bedienung des Genussscheinkapitals in Höhe von 3,5 Mio. Euro ergibt sich ein entsprechend
dem Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit der Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft Hannover mbH abzuführender Gewinn von 97,1 Mio. Euro. Das entspricht einem Minus von 4,5 Prozent
gegenüber dem Vorjahr (2012: 101,7 Mio. Euro). Davon werden
6 Mio. Euro zur Stärkung des Eigenkapitals in die anderen Gewinnrücklagen eingestellt. Die Konzessionsabgabenzahlungen an Städte
und Gemeinden entsprechen den diesen Verpflichtungen zugrunde
liegenden Absatz- beziehungsweise Umsatzentwicklungen. Sie wurden in voller Höhe erwirtschaftet und sind gegenüber dem Vorjahr
leicht auf 40,7 Mio. Euro gesunken.
Gesellschaftliche Verantwortung
Der Erfolg des Unternehmens basiert auf dem Engagement und
der Leistungsbereitschaft der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Die strategische Ausrichtung der Personalarbeit spielt für enercity
eine wesentliche Rolle. Kernpunkte der Personalstrategie bilden die
zielgerichtete Personalentwicklung, der aktive Erhalt von Leistungs-
„enercity setzt auf den Wettbewerb im Energiemarkt, weil
dieser Transparenz und höhere
Leistungsfähigkeit schafft.“
Harald Noske, Technischer Direktor
23
24
enercity Report 2013
Management
„Die Vereinbarkeit von Beruf
und Familie erhöht unsere
Flexibilität in einem sich
wandelnden Energiemarkt.“
Jochen Westerholz, Arbeitsdirektor
Strategie
fähigkeit und Arbeitsmotivation, das Angebot einer breit gefächerten,
hoch qualifizierten Berufsausbildung sowie die effiziente Gestaltung
der personalrelevanten Prozesse. Der steigende Wettbewerbs- und
Kostendruck auf das Unternehmen erfordert eine kontinuierliche
Überprüfung und Anpassung von Prozessen. Die Personalpolitik
unterstützt dies durch gezielte und individuelle Qualifizierung der
Beschäftigten, ein aktives Gesundheitsmanagement sowie ein umfassendes Maßnahmenangebot zur Vereinbarkeit von Beruf und
Familie. Mit inzwischen rund 16 Prozent Frauenanteil in Führungspositionen liegt enercity weiterhin deutlich über dem Branchendurchschnitt. Das Unternehmen ist mit der Landeshauptstadt Hannover traditionell eng verbunden, was sich sowohl in einem wirtschaftlichen und kulturellen Engagement als auch in einem aktiven Sozialund Sportsponsoring zeigt. Seit vielen Jahren liegt der Fokus dabei
auf Kultur und Sport (siehe Seite 56).
Engagierter Klimaschutz
Als Unternehmen der Daseinsvorsorge ist enercity dem Umwelt- und
Klimaschutz in besonderer Weise verpflichtet. Ökologisches Verantwortungsbewusstsein ist mit Blick auf die Region Hannover sowie als
Reaktion auf die Anforderungen an eine ökologisch und wirtschaftlich nachhaltige Energieerzeugung auf dem nationalen Energiemarkt
Bestandteil der Unternehmensstrategie. Im Rahmen des Klimaschutzprogramms „Klima-Allianz Hannover 2020“ ist enercity langfristige Verpflichtungen zur CO2-Reduktion und zur Ausweitung der
Stromerzeugung durch regenerative Energien und KWK eingegangen.
Neue Zielsetzungen, die mit der Landeshauptstadt bis 2030 vereinbart wurden, unterstreichen die Nachhaltigkeit dieses Engagements.
Die wirksamsten Klimaschutzmaßnahmen 2013 waren die Inbetriebnahme der modernisierten und erweiterten GuD-Anlage des Heizkraftwerks Linden mit einem jährlichen CO2-Einsparpotenzial von bis
zu 200.000 Tonnen sowie die Fortsetzung des Fernwärmeausbauprogramms mit einer CO2-Minderung von etwa 65.000 Tonnen pro Jahr.
Sowohl der Fernwärmeausbau als auch der Ausbau im Geschäftsfeld
Contracting auf Basis Erneuerbarer Energien entwickeln sich entsprechend den Planungen. Insgesamt erfährt der Ausbau der regenerativen Stromerzeugung eine höhere Gewichtung. Die erneuerbaren
Energieträger haben 2013 etwa 554 GWh (Vorjahr: 492 GWh) zur
Eigenerzeugung beigetragen – hauptsächlich erzeugt in 64 Biomasseanlagen und zwei Windparks des enercity-Konzerns. Die
regenerative Energieerzeugung beträgt im Verhältnis zum Verbrauch
aller Tarifkunden im Konzessionsgebiet rund 64 Prozent. Bis 2020
will enercity den Strombedarf aller Privatkunden rechnerisch durch
Erneuerbare decken.
Systematisches Umweltmanagement
Das enercity-Umweltmanagementsystem ist unter Berücksichtigung
der Umweltnorm DIN/ISO 14001 ausgestaltet und gewährleistet
Zuverlässigkeit und Rechtssicherheit beim betrieblichen Umweltschutz. Es umfasst die gesetzlichen Anforderungen, ein verbindliches
Wertesystem in Form von Umweltleitlinien, festgelegte Instrumente
zur Umsetzung der Leitlinien sowie verantwortliche Funktionsträger
und interne Regelungen. Die Einhaltung der Anforderungen wird im
Rahmen interner und externer Auditierungen regelmäßig kontrolliert.
Im Jahr 2013 begann die unternehmensweite Einführung eines Energiemanagementsystems (EnMS) mit dem Ziel der Zertifizierung nach
DIN EN ISO 5001 und der Identifikation von Einsparpotenzialen aller
enercity-Standorte.
Erfolgreicher enercity-Fonds
Der enercity-Fonds proKlima hat in den vergangenen 15 Jahren mehr
als 22.700 Klimaschutzmaßnahmen und -projekte gefördert. Dies bewirkt inzwischen eine jährliche CO2-Minderung von über 110.000 Tonnen. 2013 hat enercity mit 3,4 Mio. Euro den Großteil (rund 76 Prozent)
der gesamten Fondseinzahlungen in Höhe von 4,4 Mio. Euro getragen.
Ein Schwerpunkt der Förderprogramme ist das energieeffiziente
Bauen und Modernisieren. Ziel ist unter anderem die weitere Etablierung des energiesparenden Passivhaus-Standards.
Konsistente Rahmenbedingungen
enercity agiert in einem Marktumfeld, das von Veränderungsprozessen geprägt ist. Über das Hauptziel der Energiewende, die CO2-Emissionen zu reduzieren und aus der Kernenergie auszusteigen, besteht
ein breiter gesellschaftlicher und politischer Konsens. Allerdings
weist die Transformation des Energieversorgungssystems gegenwärtig deutliche Fehlentwicklungen auf. Eine energiepolitische Korrektur
mit dem Ziel, belastbare und konsistente Rahmenbedingungen zu
schaffen, ist aus Unternehmenssicht dringend erforderlich. Dabei
kommt es darauf an, dass die strategischen Ziele Klimaschutz, Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit gleichermaßen erreicht werden, damit die Energiewende gelingt und das heutige Produktivitätsniveau von Industrie und Wirtschaft auch zukünftig erhalten bleibt.
Um die Versorgungssicherheit auf dem bestehenden hohen Niveau zu
sichern, fordert enercity eine zeitnahe Implementierung eines Marktes für gesicherte Leistung neben dem heutigen Energy-only-Markt.
Konventionelle Kraftwerke sind aus Unternehmenssicht zum Erhalt
der hohen Versorgungssicherheit und als Back-up-Kapazitäten für die
Erneuerbaren zunächst weiter erforderlich. Stromerzeugern muss
deshalb eine Planungssicherheit für den wirtschaftlichen Erhalt von
nötigen Stromerzeugungskapazitäten gegeben werden. Zu den zentralen Handlungserfordernissen gehört auch ein schneller und breit
angelegter Ausbau der Netzinfrastruktur, um die wachsenden erneuerbaren Erzeugungskapazitäten zielgerecht zu nutzen. Ferner sieht
enercity ein großes und bislang nicht ausgeschöpftes Potenzial, um
die Ziele der Energiewende zu erreichen, im Wärmemarkt. Durch den
verstärkten Einsatz von Erdgas können hier CO2-Emissionen signifikant reduziert werden. Nach Berechnungen des Bundesverbands der
Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) ist es möglich, bis 2020 allein
mit Effizienzsteigerungen im Wärmemarkt rund 75 Mio. Tonnen CO2
einzusparen.
Michael Feist, Vorstandsvorsitzender
[email protected], 0511 - 430-2171
25
Markt
Neuschwanstein, 31. Juli 2013, 14:30 Uhr:
Manchmal geht es auch im Wirtschaftsleben zu wie in einem Märchen. Wer hätte gedacht, dass das Schloss Neuschwanstein seinen
Strom eines Tages von einem Energieversorger aus Hannover beziehen wird? Im Juli fiel die Entscheidung: Insgesamt 1,75 Terawattstunden beziehen das Bundesland Bayern und seine öffentlichen
Einrichtungen ab Januar 2014 von enercity. Bei einer derart großen
Menge waren eine europaweite Ausschreibung und harte Verhandlungen notwendig. Den Ausschlag für den Energieversorger aus dem
Norden gaben am Ende die guten Referenzen und der günstige Preis
für den gewünschten Ökostrom, den das Unternehmen in mehreren
Tranchen beschaffen und liefern wird. 1.011 öffentliche bayerische
Einrichtungen wird enercity damit in den Jahren 2014 und 2015
versorgen – darunter auch das berühmte Märchenschloss. Und die
Moral von der Geschichte? Auch ein kleinerer Anbieter kann Großes
vollbringen.
28
enercity Report 2013
Markt
Energiepolitik
Energiewende 2.0
Die Energiewende droht zunehmend in Schieflage zu
geraten. enercity bringt sich mit konstruktiven Vorschlägen in die Diskussion über ein zukunftssicheres
Energiesystem in Deutschland ein und zeigt, wie das
HKW Linden zum Gelingen der Energiewende beiträgt.
enercity engagiert sich stark für die Energiewende. „Bereits heute können wir rechnerisch
mehr als die Hälfte unserer Haushaltskunden
mit Strom aus Erneuerbaren Energien versorgen“, macht Michael Feist, Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke Hannover AG, deutlich. Doch die Umsetzung der Energiewende
in Deutschland stockt, weil klare und stimmige
Rahmenbedingungen für den Umbau des
Energieversorgungssystems in vielen Bereichen fehlen. Die energiepolitischen Ziele
Klimaschutz, Versorgungssicherheit und
Bezahlbarkeit drohen zunehmend in Schieflage zu geraten.
Aufgrund der rasanten Zunahme der Erneuerbaren Energien sinken die Strommarktpreise
an der Börse und dadurch verringern sich die
Betriebszeiten konventioneller Kraftwerke.
Der Betrieb insbesondere von Gaskraftwerken
wird zunehmend unrentabel und es fehlt insgesamt an Marktanreizen. „Wenn schon die
betrieblichen Kosten durch den Börsenpreis
nur noch selten gedeckt werden können, so
gilt dies erst recht für Kosten, die sich aus
einer Investition ergeben. Der erforderliche
Neubau von modernen, emissionsarmen Gaskraftwerken bleibt folglich aus, und auch
bestehende Anlagen müssen zwangsläufig
stillgelegt werden, um betriebswirtschaftlichen Schaden zu vermeiden. Damit stehen
aber für das Back-up für die Erneuerbaren
mittel- und langfristig nicht genügend Kapazitäten bereit“, gibt der Technische Direktor
von enercity, Harald Noske, zu bedenken.
Effizient und flexibel
Das kürzlich modernisierte Heizkraftwerk
Hannover-Linden gehört zu den modernsten
Anlagen in Europa und leistet einen wichtigen Beitrag zur Systemstabilität. Seine Leistung kann kurzfristig eingesetzt werden, um
Lastschwankungen der volatilen Erneuerbaren auszugleichen und um Spannung und
Frequenz im Netz stabil zu halten. Die Stromerzeugung mit Erdgas weist unter den fossilen Kraftwerken zudem die beste CO2-Bilanz
auf. Erdgasbetriebene Kraftwerke sind dank
ihrer flexiblen Fahrweise ein idealer Partner
der Erneuerbaren Energien.
Um künftig Einschränkungen bei der Versorgungssicherheit zu verhindern, ist es aus
Sicht von enercity dringend erforderlich, einen
sogenannten Markt für gesicherte Leistung
zeitnah einzuführen. Damit wird Stromerzeugern eine ausreichende Planungssicherheit für den Erhalt von benötigten Stromerzeugungskapazitäten gegeben und kontraproduktive Kraftwerksstilllegungen können
vermieden werden.
Position beziehen
Mit Handlungsempfehlungen wie dem Markt
für gesicherte Leistung bringt sich enercity
aktiv und konstruktiv in die Diskussion über
ein zukunftssicheres Energiesystem in
Deutschland ein. Auf Initiative des Niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan
Weil und des Niedersächsischen Umweltministers Stefan Wenzel konnten sich Experten
der Energiewirtschaft, der Wissenschaft, der
Netzbetreiber, der Windkrafthersteller sowie
der Fach- und Umweltverbände auf einen
gemeinsamen Kurs für die Energiewende
verständigen. Michael Feist, Vorstandsvorsitzender von enercity, war Moderator der
Runde. Ihre Handlungsvorschläge hat die
sogenannte „Kleine Energierunde“ in ihrem
gemeinsamen Positionspapier „Energiewende 2.0“ festgehalten und der Öffentlichkeit vorgestellt.
Um die Energiewende zu einem Erfolgsmodell zu machen, müssen die Ziele Klimaschutz, Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit gleichermaßen erreicht werden.
Darüber ist sich auch die „Kleine Energierunde“ einig. Dazu gehört unter anderem,
dass konventionelle Kraftwerke wie das Heizkraftwerk Linden zum Erhalt der hohen Versorgungssicherheit und zur Sicherstellung
der technischen und wirtschaftlichen Funktionsfähigkeit des Gesamtsystems weiter
erforderlich sind.
Thomas Pudlo, Koordinator Energiepolitik
[email protected], 0511 - 430-1674
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30
enercity Report 2013
Markt
Vertrieb
enercity landet „Auswärtssieg“
Spektakulärer Vertriebserfolg für enercity: Das Unternehmen versorgt seit Januar 2014 alle öffentlichen Einrichtungen des Bundeslandes Bayern mit Ökostrom.
Um vertrieblich erfolgreich zu sein, muss
enercity auch über seine angestammte
Region Hannover hinauswachsen. Als „Platzhirsch“ im heimischen Markt für Tarif- und
Privatkunden steht enercity unter einem
hohen Wettbewerbsdruck. Mit konkurrenzfähigen Preisen und Serviceleistungen gelingt
es dem Unternehmen jedoch, seine Stellung
weiter zu behaupten – die Wechselraten der
Haushalte im Grundversorgungsgebiet für
Strom und Gas lagen auch im vergangenen
Geschäftsjahr deutlich unter dem Bundesdurchschnitt. Der Stromabsatz an Kunden
innerhalb und außerhalb des Konzessionsgebietes ist 2013 gegenüber dem Vorjahr
nur leicht zurückgegangen. Beim Gas sind
die Lieferungen sogar annähernd konstant
geblieben.
Wachstum bei Großkunden
Im Sommer 2013 konnte enercity im überregionalen Wettbewerb einen spektakulären
Vertriebserfolg erzielen. Das Unternehmen
gewann alle 17 sogenannten Lose einer euro-
paweiten Ausschreibung des Bundeslandes
Bayern. Seit dem 1. Januar 2014 beliefert
der Energieversorger aus Hannover nun die
öffentlichen Einrichtungen des Landes mit
Ökostrom – darunter Universitäten, Krankenhäuser, Schulen, Museen, Justizvollzugsanstalten, Polizeidienststellen und Regierungsgebäude. Zu den Abnehmern gehören unter
anderem auch das Klinikum rechts der Isar
sowie prominente Kulturgüter wie zum Beispiel die Herreninsel im Chiemsee und das
touristisch beliebte Märchenschloss Neuschwanstein. Dabei haben die einzelnen Einrichtungen einen höchst unterschiedlichen
Bedarf: Während die Herreninsel im Chiemsee nur 1 Gigawattstunde (GWh) verbraucht,
benötigt das Klinikum 34,5 GWh für Operationslichter, Diagnosegeräte und weitere
elektrische Geräte. Die Universität Würzburg
verbraucht sogar 83 GWh Strom im Jahr. Insgesamt wird enercity 1,75 Terawattstunden
Strom – das entspricht 1.750 GWh – an rund
1.000 Abnahmestellen in Bayern liefern. Der
Vertrag wurde für die Jahre 2014 und 2015
geschlossen. Sein Volumen beträgt rund
300 Mio. Euro. Bei enercity arbeiteten mehrere Abteilungen daran, alle Vertragsanforderungen zu erfüllen. Es mussten Verträge mit
verschiedenen Netzbetreibern geschlossen
werden und auch die Abrechnungen sollten
speziellen Anforderungen entsprechen. Der
Energiehandel des Unternehmens plant die
Beschaffung und sieht vor, die Energie zu
verschiedenen Zeitpunkten in Tranchen einzukaufen.
Erfolgreich in Hannover
Die Region Hannover und die Landeshauptstadt Hannover haben ihren Strombedarf für
die Jahre 2014 und 2015 ebenfalls europaweit ausgeschrieben. Und auch hier konnte
sich enercity im Jahr 2013 den Zuschlag
sichern. Neben ökologischen Kriterien war
ein garantierter Festpreis für die gesamte
Laufzeit ausschlaggebend. Die zu beliefernden Standorte waren in acht Lose aufgeteilt,
die enercity alle gewonnen hat. Der Löwenanteil der über 60 GWh pro Jahr geht mit
34,5 GWh auf das Konto der Landeshauptstadt, gefolgt von den Liegenschaften der
Region Hannover mit 9,3 GWh und der Gemeinde Wedemark mit 2,65 GWh pro Jahr.
Holger Schwenke, Hauptvertriebsleiter
[email protected], 0511 - 430-1940
Der Vertrag in Zahlen:
Lieferung von 1,75 Terawattstunden
Ökostrom an das Land Bayern
Vertrag mit 17 Losen
Vertragslaufzeit: 2 Jahre (vom 1. Januar
2014 bis zum 31. Dezember 2015)
Versorgung von 1.011 Abnahmestellen
in Bayern
Auftragsvolumen rund 300 Mio. Euro
Wie haben Sie das geschafft, Herr Felgentreu?
Ingo Felgentreu ist Key Account Manager
bei enercity und hat die Ausschreibung
des Landes Bayern als Handlungsbevollmächtigter betreut.
Bei dem Vergabegespräch mussten wir die Oberste
Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des
Inneren davon überzeugen, dass wir einen Auftrag
dieser Größe sicher abwickeln können. Unsere Referenzen wurden sehr genau geprüft. Den Zuschlag
haben wir bekommen, weil wir preislich und von
den Rahmenbedingungen her am besten aufgestellt
waren. Dabei zogen auch regionale Anbieter den
Kürzeren, worüber nicht alle im Einkaufsgremium
glücklich waren. Aber die Beamten müssen bei einer öffentlichen
Ausschreibung strengste Vergaberichtlinien einhalten. Wir haben
im wahrsten Sinne des Wortes das „große Los“ gezogen, da wir
ausnahmslos alle durch enercity angebotenen Lose für die öffentlichen Liegenschaften Bayerns gewonnen haben. Die Menge von
1,75 Terawattstunden mit den zahlreichen Abnahmestellen ist
schon gewaltig und macht auch einen beachtlichen Anteil der
Liefermenge für unsere Abteilung Vertrieb Key Account aus.
31
32
enercity Report 2013
Markt
Contracting
Das neue Biomethan-BHKW in Wolgast kann
flexibel und bedarfsgerecht Strom produzieren,
wenn der Wind nicht weht oder die Sonne nicht
scheint. André Klausz kümmert sich um die
Wartung der Anlage.
Erneuerbar – mit System
Regenerative Energien speichern und bedarfsgerecht
zur Verfügung stellen ist eine der Kernaufgaben der
Energiewende. Biogas und Biomasse tragen bei
enercity bereits deutlich zur Strom- und Wärmeerzeugung bei. Jährlich stammen mehr als 500 Gigawattstunden erneuerbarer Strom aus den Energiezentralen der enercity-Contractingunternehmen.
Die energieeffizienten Lösungen bei Wärme- und
Kältelieferungen zeigen deutlich, dass es bei der
Energiewende um wesentlich mehr als nur um die
Stromerzeugung in Großkraftwerken geht.
Die Contracting-Unternehmen von enercity
haben im Jahr 2013 ihr Wachstum durch
eigene Projekte und Zukäufe deutlich fortgesetzt. Die enercity Contracting GmbH, die
Danpower GmbH und die Energie-Projektgesellschaft Langenhagen mbH konnten
ihre Kapazitäten auf 1.512 Megawatt thermische (MWth) und 106 Megawatt elektrische
Energie (MWel) steigern (siehe ContractingKarte auf Seite 96).
Im Fokus des Geschäfts liegt der Ausbau der
erneuerbaren Kapazitäten. Neben der Aufbereitung und Einspeisung von Biogas in einigen der bereits über 30 Bioenergieanlagen
der Contracting-Beteiligungen werden Biomethan und Biogas in Blockheizkraftwerken
(BHKW) zur Strom- und Wärmeerzeugung
eingesetzt. Mit der Inbetriebnahme des
neuen Biomethan-BHKW in Wolgast Ende
2013 kann die Danpower-Gruppe ihre Biogaskapazitäten flexibler und noch bedarfsgerechter einsetzen.
Wolgast macht Strom und Wärme
Der Biogaspark Wolgast ist ein Gemeinschaftsprojekt der Danpower GmbH, der
Stadt Wolgast sowie der Feldfrucht- und Tierproduktions GmbH. Der Biogaspark liegt in
etwa 500 Meter Entfernung von der Stadt
und in unmittelbarer Nähe zum Klärwerk
sowie zu einer Schweinemastanlage. Die Entfernung zum vorhandenen Fernwärmenetz
beträgt rund 1.500 Meter. Der Biogaspark
besteht aus drei identisch aufgebauten
Biogasanlagen mit einer Leistung von je
0,702 MWth und 0,625 MWel sowie einer vierten Biogasanlage mit einer Leistung von
0,691 MWth und 0,637 MWel. Die Verstromung
des Biogases erfolgt durch Blockheizkraftwerke. Drei Anlagen arbeiten im Nassvergärungsverfahren (Maissilage, Getreide und
Gülle), eine Anlage arbeitet im Trockenfermentationsverfahren ohne Gülle. Aus über
70.000 Tonnen Biomasse werden pro Jahr
etwa 21.000 Megawattstunden (MWh) Strom
sowie rund 16.000 MWh Wärme erzeugt. Die
im Biogaspark Wolgast erzeugte Wärme wird
fast vollständig in das Fernwärmenetz der
Wärmeversorgung Wolgast GmbH eingespeist.
Danpower am Regelenergiemarkt
Die Vermarktung des Stroms aus den Biogasanlagen der Danpower-Gruppe erfolgt über
Direktvermarkter, die viele dezentrale Anlagen zu einem Regelenergiepool zusammenschließen. Zurzeit werden 22 Biogas-BHKW
mit Fernwirktechnik ausgestattet, damit sie
33
34
enercity Report 2013
Markt
35
Mehrere Hundert Tonnen Biomasse täglich
werden in Wolgast effizient zu Strom und Wärme
umgewandelt.
am Regelenergiemarkt teilnehmen können.
Seit Ende 2013 ist bereits die Biogasanlage
Bad Köstritz am Regelenergiemarkt für die
Minuten- und Sekundärreserve. Ihre Erzeugung unterstützt hierbei die Übertragungsnetzbetreiber bei der Systemstabilisierung.
Frei verfügbare Kapazitäten können bedarfsorientiert und entsprechend den Strompreisen flexibel eingesetzt werden. Von der
Energie-Projektgesellschaft Langenhagen
mbH nehmen ebenfalls zwei Anlagen – die
Energiezentralen Schildhof und Weiherfeld –
am Regelenergiemarkt teil.
Ausgezeichnet für innovative Lösung
Mit ihrem Projekt für den Windflügelhersteller Vestas in Lauchhammer (siehe enercity
Report 2012) wurde die Danpower GmbH
Ende 2013 mit dem Innovationspreis Berlin
Brandenburg ausgezeichnet. Den Preis gab es
für die effiziente Energieversorgung mit
Hochtemperatur-Prozesswärme (HT) und Niedertemperatur-Wärme (NT) aus einem Biomethan-BHKW. Danpower hat gemeinsam
mit der Vestas Blade Deutschland GmbH eine
energieeffizientere, umweltfreundlichere und
weniger kostenintensive Lösung entwickelt,
um eine optimale und sichere Wärmelieferung für den Produktionsprozess zu gewährleisten. Am Standort Lauchhammer wurde
ein BHKW mit einer Leistung von 1,2 MWth
und 1,2 MWel installiert. Betrieben wird es
seit März 2013 mit Biomethan, das in einer
der Biogasanlagen (Lichtensee in Sachsen)
der Danpower produziert und auf Erdgasqualität aufbereitet wird. Die für den
Trocknungsprozess der Rotorblätter benötigte
HT-Wärme wird aus der Abgaswärme des
BHKW bereitgestellt. Der neu errichtete Pufferspeicher ermöglicht trotz des zyklischen
Wärmebedarfs seitens Vestas eine ganzjährig
effiziente Fahrweise des Blockheizkraftwerks.
Weitere mögliche Anwendungsgebiete für
diese Innovation sind zum Beispiel Brauereien, Molkereien, fleischverarbeitende Betriebe, chemische oder pharmazeutische
oder Papierindustrie sowie Krankenhäuser.
Bioenergie aus der Oberpfalz
Zum 1. Oktober 2013 erfolgte die Übernahme
des Biomasseheizkraftwerks in SulzbachRosenberg durch die Danpower GmbH. Das
Kraftwerk östlich von Nürnberg hat eine
installierte elektrische Leistung von bis zu
4,5 MW und arbeitet als Kraft-Wärme-Kopplungsanlage auf Basis von naturbelassenem
Holz aus der Region. Die Anlage erzeugt bis
zu 20 Gigawattstunden (GWh) Wärme und
30 GWh Strom jährlich. Die Wärme wird in
das neun Kilometer lange Fernwärmenetz der
Stadt Sulzbach-Rosenberg eingespeist und
zur Versorgung von Privathaushalten, öffentlichen Einrichtungen und Gewerbebetrieben
genutzt. 18 Mitarbeiter kümmern sich um
den laufenden Betrieb.
Übernahme der eCG Nord
Mit einer Übernahme konnte die enercity
Contracting GmbH (eCG) ebenfalls ihren Wirkungskreis ausbauen. Rückwirkend zum
1. Januar 2013 trat die eCG Nord, eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der eCG,
die Gesamtrechtsnachfolge der Dalkia GmbH
an und übernahm deren Contractinggeschäft.
Die eCG Nord betreut mit rund 20 Beschäftigten die norddeutschen Contractingprojekte
von ihrem Standort in Hamburg aus. Die
installierte Leistung der bisherigen DalkiaAnlagen umfasste 89 MWth sowie 2,5 MWel.
Es handelt sich um 38 Projekte (davon fünf
BHKW) in Niedersachsen, Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern.
Der jährliche Wärmeabsatz liegt bei 90 GWhth
und rund sechs GWhel Strom, das jährliche
Umsatzvolumen bei rund 11,5 Mio. Euro.
Vorzeigeprojekte
Die „Hafen City Ost“ in Hamburg ist eines der
größten Stadtentwicklungsprojekte in Europa
mit einem Investitionsbedarf von mehr als
15 Mio. Euro. Bei dem auf mehrere Jahre
angelegten Projekt sollen vor allem KraftWärme-Kopplung und Wärmeerzeugung aus
regenerativen Brennstoffen zum Einsatz
kommen. Der geplante Wärmeabsatz im
Endausbau ab 2027 wird etwa 68 GWh pro
Jahr umfassen. Bis zum Jahr 2016 sollen
rund zehn GWh pro Jahr erreicht sein.
Im schleswig-holsteinischen Loop ist Ende
2013 die mit einer Biomethanleistung von
465 Normkubikmeter pro Stunde (Nm³/h) bisher größte Biogaserzeugungsanlage der eCG
in Betrieb gegangen. Eine weitere soll Anfang
2014 folgen, sodass drei Anlagen jährlich
über 100 GWh Biomethan produzieren. Seit
September 2013 beliefert die eCG außerdem
die Technische Universität Clausthal mit
Wärme. Dazu wurde die Heizzentrale modernisiert und ein BHKW installiert, das mit Biomethan betrieben wird und über eine Leistung von 0,8 MWel und 0,9 MWth verfügt. Der
Vertrag, den die Hochschule europaweit ausgeschrieben hatte, beinhaltet eine Laufzeit
von 20 Jahren.
Dr. Manfred Schüle, Geschäftsführer der
enercity Contracting GmbH
[email protected]
0511 - 430-1883
Folgende Contracting-Projekte sind für 2014 geplant:
enercity Contracting GmbH
• Inbetriebnahme Biogasanlage Glentorf (360 Nm³/h Biomethan)
• Inbetriebnahme Biomethan BHKW „Hafen City“ (1,5 MWel und 1,6 MWth)
danpower
• Erweiterung der Biogasanlage Gröbern um Biogasaufbereitungsanlage (550 Nm³/h Biomethan)
• Inbetriebnahme Biomethan BHKW in Johanngeorgenstadt (1,2 MWel und 1,2 MWth)
EPL
• Kauf und Modernisierung von Heizzentralen in Langenhagen (1,2 MWth)
36
enercity Report 2013
Markt
Fernwärme
und technisch anspruchsvolle Aufgabe. Fernwärme erfordert meist Stahlmediumleitungen mit Vor- und Rücklauf, die mit einigem
Abstand zu verlegen sind. Deshalb braucht es
raumgreifende, großvolumige Trassen, die in
der Regel längs der Straßen verlaufen müssen. In Hannover werden rund 80 Prozent der
Fernwärmeleitungen unterirdisch verlegt.
Vorhandene Leitungen und Infrastrukturen –
Telekommunikation, Strom, Erdgas, Wasser,
Abwasser oder auch Schienenstränge und
U-Bahn-Schächte – müssen aufwendig umgangen werden. Dennoch ist es enercity gelungen, das hannoversche Fernwärmenetz im
Laufe der letzten fünf Jahrzehnte stetig auszubauen. 1961 erstreckte sich das Netz über
gerade mal zehn Kilometer. Heute hat sich
seine Gesamtlänge auf mehr als 300 Kilometer erweitert.
Seit über 50 Jahren setzt enercity auf Kraft-WärmeKopplung. Das Verfahren ist hocheffizient. Je mehr
Fernwärmeleitungen im Stadtgebiet verlegt werden,
desto eher kann Hannover seine Klimaschutzziele
erfüllen. Doch ist der Ausbau gar nicht so einfach.
80 Prozent der Leitungen liegen unter die Erde.
Sommerlöcher buddeln
Größere Fernwärmeprojekte lassen sich
naturgemäß nur außerhalb der Heizsaison
realisieren. Denn es gilt, die Versorgungssicherheit der angeschlossenen Kunden in den
Wintermonaten zu gewährleisten. Im Sommer sind die Vor- und Rücklauftemperaturen
zudem deutlich niedriger (90/60 Grad statt
120/60 Grad), sodass die Arbeitssicherheit in
dieser Periode besser zu gewährleisten ist.
Und schließlich herrscht in den Sommerferien
ein geringerer Verkehr, sodass die Baustellen
den Stadtbetrieb in dieser Zeit weniger stören
37
und die Geduld der Anwohner nicht so stark
strapazieren.
Für ein besseres Klima
Das enercity-Fernwärmeausbauprogramm für
Hannover ist Teil der Klima-Allianz 2020. Das
Ziel: die Minderung des CO2-Ausstoßes um
rund 65.000 Tonnen pro Jahr. Beim Ausbau
der Fernwärme setzt enercity auf eine Verdichtung der Anschlüsse entlang bestehender Leitungsstränge. Der Neubau von Trassen
ist deutlich kostenintensiver und damit nur
bei großen Abnahmen möglich. So bekommt
die neue Feuer- und Rettungswache am
Weidendamm einen eigenen 500-KilowattFernwärmeanschluss. Dies wird weiteren
Gebäuden in der Nordstadt zugute kommen.
Bis 2015 will enercity jährlich 15 Megawatt
(MW) Wärmeleistung neu ans Netz nehmen.
Dabei liegt das Unternehmen gut im Soll:
2012 konnte es überplanmäßig mehr als
16 MW neu anschließen. Auch 2013 wurde
das Ausbauziel mit 15 MW Neuakquise
erreicht – dies vor allem durch Projekte in
der Wohnungswirtschaft. Ab 2016 rechnet
enercity mit einer Verlangsamung der
Neuanschlussrate auf 13 MW pro Jahr. Bis
2020 soll die gesamte Anschlussleistung auf
930 MW steigen – das wäre dann ein Anteil
von 30 Prozent am Wärmemarkt.
Nicolai Fruck, Vertrieb Wohnungswirtschaft
[email protected], 0511 - 430-1810
Doppelt erzeugt besser
Die Kraft-Wärme-Kopplung ist ein wichtiger Baustein der Energiewende. Städte mit
einem Fernwärmenetz wie Hannover können
die bei der Stromerzeugung anfallende
Wärme in großem Stil nutzen. Fast 7.000
Gebäude sind in Hannover an das Netz angeschlossen. Die innerstädtischen Heizkraftwerke von enercity – sie befinden sich in
den Stadtteilen Stöcken und Linden – erreichen im Winter Nutzungsgrade von bis zu
89 Prozent. Die gekoppelte Erzeugung von
Strom und Wärme macht dies möglicht. Zum
Vergleich: Konventionelle Kraftwerke auf der
grünen Wiese können maximal 50 Prozent
der eingesetzten Energie verwerten. Die
bei der Stromerzeugung „abfallende“ Wärme
geht verloren.
Vorbei an Schächten und Schienen
Obwohl die Vorzüge der Kraft-Wärme-Kopplung unumstritten sind, ist ein Ausbau des
Fernwärmenetzes nicht einfach zu bewerkstelligen. Wegen des hohen Investitionsbedarfs muss sich der Ausbau auf die Verdichtung des Netzes entlang bestehender
Leitungsstränge konzentrieren. Die Verlegung
komplett neuer Trassen macht nur bei großen Kunden Sinn. Zudem ist die Verlegung
unterirdischer Leitungen im vielfältig beanspruchten Großstadtraum eine planerisch
Daten und Fakten zur Fernwärme
1961 wurde damit begonnen, das Fernwärmenetz in Hannover
zu verlegen (siehe Foto).
305 Kilometer lang sind die Fern- und Nahwärmeleitungen
in Hannover. Das entspricht der Entfernung Hannover – Köln.
80 % der Leitungen verlaufen unterirdisch, 19 % in Kellern,
1 % oberirdisch.
3.681 Fernwärmezähler sind installiert.
46 Umwälz- und Druckerhöhungspumpen sind im Einsatz.
887 MW beträgt die Anschlussleistung (davon 12 MW Nahwärme*),
1.457 GWh Wärme wird abgegeben (davon 38 GWh Nahwärme*).
3 Heizkraftwerke und 1 Industriekunde erzeugen die Wärme.
* Nahwärmeprojekte der enercity Contracting GmbH
38
enercity Report 2013
Markt
KundenService
Im Dialog mit den Kunden
Die Stromrechnung ist nicht verständlich? Die Nachzahlung erscheint zu hoch? Um diese und ähnliche
Probleme von Kunden kümmert sich das Beschwerdemanagement von enercity.
„Oft werden Kunden einfach falsch verstanden“, erklärt Antonia Faura Garea aus dem enercity-Beschwerdemanagement.
„Wir müssen erkennen, was der Verbraucher will und was für
ihn eine Lösung wäre. Wenn er sich über eine hohe Nachzahlung aufregt, benötigt er vielleicht nur eine Erläuterung zu
seinen Zählerständen.“ Faura Garea und ihre zwei Kollegen
kümmern sich täglich um die Anliegen unzufriedener Kunden. Sie hören ihnen zu, nehmen sie ernst und geben ihnen
eine Rückmeldung. Außerdem bieten sie aktiv Lösungen an
und versuchen, eine positive Kundenbeziehung wiederherzustellen. Bereits 1995 hat enercity als eines der ersten Energieversorgungsunternehmen ein Beschwerdemanagement
für den Umgang mit Kundenbeschwerden eingerichtet.
Heute arbeitet der Bereich sowohl für enercity als auch für
die enercity Netzgesellschaft. Da das Beschwerdemanagement nah am Kunden ist, dient es als Quelle für Optimierungen und zur Steigerung der Kundenzufriedenheit. Mit Erfolg:
Seit 2012 rangiert enercity beim Energiebranchen-Servicemonitor unter rund 20 Unternehmen über dem Durchschnitt.
Haben ein offenes Ohr für Kundenwünsche: Andrea Beyer, Dennis Böker
und Antonia Faura Garea vom enercityBeschwerdemanagement.
Aus Fehlern lernen
„Aus unseren Erfahrungen und Erkenntnissen können wir
den Fachbereichen nützlichen Input für die Erkennung und
Beseitigung von Prozessstörungen bieten“, sagt Andrea
Beyer. „Das Beschwerdemanagement liefert wichtige Hinweise auf Stärken und Schwächen unseres Unternehmens
aus Kundensicht, insbesondere auf Produktions- oder
Dienstleistungsmängel“, bestätigt Arbeitsdirektor Jochen
Westerholz. Ein weiterer Vorteil: Eine zur Zufriedenheit geklärte Beschwerde kann die Kundentreue auf Jahre sichern.
Die Kommunikation mit dem Kunden ist das wichtigste Instrument für die Mitarbeiter des Beschwerdemanagements.
Ein freundlicher, sachlicher Ton und der respektvolle Umgang ist für sie selbstverständlich. Im Laufe der Jahre hat
sich ihre Arbeit gewandelt. „Obwohl sich die Beschwerdezahlen kaum verändert haben, kommen die Verbraucher
immer seltener bei uns vorbei“, erklärt Dennis Böker. Telefon, Brief und E-Mail haben den persönlichen Kontakt fast
abgelöst. Aber egal, auf welchem Weg die Mitarbeiter eine
Beschwerde erreicht – sie wird immer als wesentlich angesehen und ihre Bearbeitung hat oberste Priorität.
enercity-Beschwerdemanagement
[email protected], 0511 - 430-2023
39
65 Prozent
der Beschwerden erfolgen telefonisch. Zehn Prozent werden
persönlich beim Beschwerdeteam vorgebracht, die restlichen
Anfragen kommen per Post, E-Mail oder Telefax.
2 Werktage
dauert die durchschnittliche Bearbeitungszeit einer Beschwerde.
3.140 Anfragen
sind 2013 im Beschwerdemanagement von enercity eingegangen – davon 596 zu Themen der enercity Netzgesellschaft
GmbH sowie 35 zu Themen der enercity Contracting GmbH.
5 mal „gut“
Das TÜV-Siegel „Geprüfte Kundenzufriedenheit“ bescheinigt
enercity ein Gut in fünf Kategorien: Kundenkontaktkanäle,
Fach- und Handlungskompetenz, Preis/Leistung, Abwicklungsprozess sowie Mitarbeiter / soziale Kompetenz. Freundlichkeit
wird als besondere Stärke genannt.
40
enercity Report 2013
Markt
Beteiligungsporträt
Wir machen Wind
enercity setzt verstärkt auf den Ausbau Erneuerbarer
Energien. Mit der 2013 gegründeten enercity Erneuerbare GmbH (eEG) betreibt das Unternehmen jetzt auch
eigene Windparks. Dabei setzt die eEG nicht nur auf
überregionale Projekte, sondern insbesondere auch
auf neue Windparks in der Region Hannover.
Für seine Energieerzeugung wird enercity auch in Zukunft vorrangig in Erneuerbare Energien investieren. Mittelfristig will das Unternehmen die Strommenge, die dem
Verbrauch der enercity-Privatkunden entspricht, vollständig aus regenerativen Energien bereitstellen. Die Hälfte
dieses Stroms wird bereits jetzt durch Biomasseanlagen
aus Contracting-Beteiligungen gewonnen, die andere
Hälfte soll durch Windkraft erzeugt werden. Dafür hat
enercity innerhalb von zwei Jahren ein Windteam aufgebaut und die hundertprozentige Tochtergesellschaft
enercity Erneuerbare GmbH (eEG) gegründet. Das Windteam betreut derzeit rund zwei Dutzend Projekte in
unterschiedlichen Phasen der Entwicklung. Zunächst hat
die eEG einen vorhandenen Windpark in Martenberg im
Norden Hessens (siehe Bild) und einen bereits konzipierten Park in Fischbeck bei Stendal in Sachsen-Anhalt
erworben. Mittlerweile entwickelt sie ganze Windparkprojekte in Eigenregie, vor allem in der Umgebung von Hannover – wie zum Beispiel in Wietze im Landkreis Celle.
Von Vorteilen profitieren
Kommunen haben oft ehrgeizige Klimaziele. Gerade im
ländlichen Bereich können sie durch den Einsatz von
Windkraft sowohl die Wertschöpfung als auch ihr Image
verbessern. enercity unterstützt Gemeinden bei der Entwicklung von kommunalen Windparks oder entwickelt
Windenergieanlagen, an denen später Anteile erworben
werden können. Durch Einbindung lokaler Unternehmen
beim Bau oder durch ein Engagement in der örtlichen
Betreibergesellschaft profitiert die Kommune gleich
mehrfach. Dabei achtet enercity streng auf alle Vorgaben, sodass sowohl die Natur geschützt ist, als auch der
Windpark so verträglich wie möglich in das Gemeindegebiet integriert wird.
Auf Kooperationen setzen
Beim Ausbau der Windkraft vor Ort setzt enercity vor
allem auf Kooperationen mit den Gemeinden und
Bürgern der Region Hannover und der umliegenden Landkreise. Aus Unternehmenssicht lässt sich die Energiewende nur dann erfolgreich vorantreiben, wenn Betroffene zu Beteiligten gemacht werden. Je nach Projekt
bietet enercity Beteiligungen für Bürger, Flächeneigner
und Kommunen an, die von Bürgersparbriefen bis zur
kommunalen Beteiligung an der Projektentwicklung
individuell gestaltet werden können. Um weder neue Projekte noch Windräder über die Köpfe der Bürger hinweg
zu errichten, informiert enercity die Beteiligten frühzeitig
und beteiligt sie nach Möglichkeit auch finanziell. Ortsansässige können sich schon mit geringen Beträgen von
etwa 500 Euro an den Projekten beteiligen. Diese Angebote stießen bislang auf reges Interesse. Auch Grundstückseigentümern bietet die Windkraft interessante
Einkommensmöglichkeiten – von der Verpachtung von
Flächen bis hin zur eigenen Anlage.
An Nachhaltigkeit denken
Als kommunaler Energieversorger ist enercity nicht an
kurzfristigem Erfolg, sondern an nachhaltigen Engagements interessiert. Mit dem regionalen Ansatz gewährleistet das Unternehmen, dass die Wertschöpfung aus
den Windparks in der Region bleibt und die Wirtschaftskraft vor Ort gestärkt wird. Dabei sieht sich enercity nicht
als Entwickler, der das Projekt weiterveräußert, sondern
als Investor, der die Anlagen errichtet und auf Dauer
betreibt. Selbst wenn die Windenergieanlagen in ferner
Zukunft an das Ende ihrer technischen Laufzeit kommen
werden, steht enercity noch als Partner für den Rückbau
oder weitere Nutzungen bereit.
Matthias Rudloff, Leiter Windteam
[email protected], 0511 - 430-3251
Mehr Informationen zur enercity Erneuerbare GmbH
erhalten Sie unter www.enercity.de/wind
Fakten zum enercity-Windengagement
Bis 2020 will enercity 650.000 Menschen mit einer Mrd. Kilowattstunden (kWh) Strom aus Erneuerbaren Energien
versorgen. Bis 2030 soll eine regenerative Stromerzeugung von rund 1,5 Mrd. kWh gewährleistet sein.
Anfang 2014 rechnete enercity mit 62 Gigawattstunden Jahresproduktion aus Windstrom. Sie stammen aus dem
Windpark Martenberg in Hessen mit sechs Anlagen à 2,3 Megawatt (MW) und aus dem Windpark Fischbeck bei
Stendal mit fünf Anlagen und einer Gesamtleistung von 11,5 MW.
Neun Standorte konnte das enercity-Windteam bisher vertraglich sichern. Zwei Dutzend Projekte befinden sich
außerdem in unterschiedlichen Entwicklungsstadien.
Sechs Mitarbeiter bilden den Kern des Windteams. Sie werden durch zahlreiche andere Kollegen unterstützt.
41
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enercity Report 2013
Markt
Marke
Locker, leicht und modern: Seit Januar 2014
ist die neue enercity-Webseite online. „Mit
dem frischen und zeitgemäßen Auftritt können wir uns als Unternehmen wesentlich
deutlicher positionieren“, sagt Meike Zumbrock, Leiterin der Abteilung Marketingkommunikation und Neue Medien. Neben dem
modernen Design hat die Seite eine veränderte Benutzerführung, das Menü wurde
überarbeitet, eine verbesserte Seitensuche
einführt. Beim Start auf enercity.de sehen
Kunden interessante Infothemen und einen
Tarifrechner, erhalten einen Überblick über
Kosten und Hinweise auf enercity-Produkte.
Neu im Netz
Die Internetseite von enercity ist die erste Anlaufstelle bei Fragen zu Produkten und zum Unternehmen.
Seit Januar 2014 zeigt sie sich im neuen Gewand.
Design, Menü und Benutzerführung wurden optimiert.
Parallel zum modernisierten Auftritt im Netz stärkt
enercity die Präsenz in den sozialen Netzwerken: mit
einer eigenen Unternehmensseite beim Business-Netzwerk Xing sowie Auftritten bei Facebook und Google+.
Infos für Jung und Alt
„Junge Leute sollen sich hier aufgehoben
fühlen und ältere und unerfahrenere Nutzer
sollen ebenfalls sofort einen Einstieg finden“,
fasst Kerstin Kuhrmeyer, Projektleiterin für
den enercity-Internetauftritt, den Anspruch
an die Webpräsenz zusammen. Von den rund
1.000 Seiten der alten Homepage sind beim
Relaunch gerade einmal 450 übrig geblieben.
Alle Texte wurden überarbeitet und auf die
Auffindbarkeit im Netz hin optimiert. Schließlich sollen Kunden, die bei Google „enercity“
und „Strom“ eingeben, gleich auf die richtige
Seite geführt werden.
Die Internetseite ist stärker vertrieblich ausgerichtet. Ziel ist es, nicht nur die Kundenbindung zu stärken, sondern auch Vertragsabschlüsse zu generieren. Der Weg bis zum
Vertragsabschluss ist im Netz entsprechend
abgekürzt worden.
Die neue Website ist das Zentrum der Unternehmensaktivitäten im Netz. Hier laufen alle
Informationen zu Produkten und zu enercity
zusammen. Doch auch soziale Netzwerke wie
Facebook, Google+ oder Xing spielen eine
immer wichtigere Rolle. „Die sozialen Netzwerke sind für uns optimale Plattformen,
um mit unseren Kunden direkt in Kontakt
zu treten“, sagt Meike Zumbrock.
Bei Facebook werden in Zukunft mehr Informationen zu interessanten Angeboten von
enercity und Bemerkenswertes aus der Welt
der Energie zu finden sein. Ähnliche Inhalte
wird es auch bei Google+ geben.
Personalsuche online
Bei Xing können Interessierte schon jetzt mit
enercity Kontakt aufnehmen. Hier geht es vor
allem um Personalthemen. Über eine Verknüpfung mit der Arbeitgeberbewertungsplattform Kununu können hier die Erfahrungsberichte von ehemaligen und aktuellen Mitarbeitern eingesehen werden. „Was früher
klassisch über Stellenanzeigen lief, dafür
nutzt man heute das Internet“, sagt Lars
Nienstedt von der enercity-Personalabteilung.
Über die Seite werden auch viele enercityMitarbeitende erreicht. Einige haben schon
lange ein eigenes Xing-Profil. Insgesamt
sind mit der Unternehmensseite bereits rund
250 von ihnen verbunden – das entspricht
einem Zehntel aller bei enercity Beschäftigten. Geplant ist es, über Xing in Zukunft auch
Stellen auszuschreiben.
Ziel der verschiedenen Unternehmensprofile
in den sozialen Medien ist es, dass Menschen
ihre Fragen, sei es zu Produkten oder etwa
zu enercity als Arbeitgeber, überall dort dem
Unternehmen stellen können, wo sie sich
gerade befinden. Und das sind eben immer
öfter die sozialen Netzwerke.
Meike Zumbrock, Leiterin Marketingkommunikation und Neue Medien
[email protected], 0511 - 430-2513
Haben enercity gut vernetzt:
Projektleiterin Kerstin Kuhrmeyer
und Meike Zumbrock, Leiterin der
Abteilung Marketingkommunikation
und Neue Medien.
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enercity Report 2013
Markt
Meldungen
Meldungen
Markt
enercity investiert in
die Energiezukunft und
in zufriedene Kunden.
Der Vorstand berät Kunden
Mit Biogas in die Energiezukunft
enercity-Produkte sind „sehr gut“
Ausbau des Erdgasspeichers
Im Rahmen der Energiesparkampagne im
Frühjahr 2013 suchte enercity in der Innenstadt das direkte Gespräch mit seinen Kunden.
Zum Beispiel beantworteten die Stromlotsen
Fragen rund um die Themen Beleuchtung,
Stromverbrauch und Energiesparen. An zwei
Wochenenden unterstützten auch der Vorstandsvorsitzende von enercity, Michael Feist,
sowie einige Prokuristen des Unternehmens
die enercity-Mitarbeiter im aktiven Kundenkontakt in einem Einkaufszentrum und auf
dem Platz der Weltausstellung. Hintergrund
der Aktion: Aufgrund der gesetzlichen Vorgaben zur Energiewende sind die Preise für
Strom deutlich gestiegen. Diese Mehrkosten
zahlt der Verbraucher. Die Vor-Ort-Aktionen
und Beratungsangebote von enercity sollten
den Kunden helfen, den Preisanstieg mit
Energiesparmaßnahmen zu kompensieren.
Biogas leistet als Energie aus der Landwirtschaft einen bedeutenden Beitrag zur Energiezukunft. Wie die Produktion des Biogases
und dessen weitere energetische Verwertung
funktionieren, zeigte im April 2013 ein Besuchertag in der neuen Biogasanlage in Peine.
Dort produzieren die Biogas Peine GmbH seit
August 2012 und das nahe gelegene Blockheizkraftwerk der Stadtwerke Peine klimafreundlich und CO2-neutral Wärme und Strom.
Aus Maissilage und Gras gewinnt die Anlage,
an der die enercity Contracting GmbH beteiligt ist, mit sechs Mio. Kubikmetern Biogas
pro Jahr Energie für mehrere Tausend Haushalte – und unterstützt den Landkreis Peine
damit auf dem Weg zu einer hundertprozentigen Versorgung durch Erneuerbare Energie.
Die Zeitschrift FOCUS-MONEY hat 2013 gemeinsam mit der Service-Value GmbH die
Fairness von Stromanbietern abgefragt. In
der Kategorie „Faire Produktleistung“ wurde
enercity mit dem Kundenurteil „sehr gut“
ausgezeichnet. Das Höchstprädikat „Fairste
Produktleistung“ erhielten außerdem sieben
weitere Unternehmen. Die Studienteilnehmer
bewerteten die Transparenz und die Zuverlässigkeit der Produkte und Leistungen, die
Angebotsauswahl, die Flexibilität der vertraglichen Rahmenbedingungen sowie den problemlosen Tarifwechsel. Insgesamt 30 Stromanbieter wurden dem Fairness-Check unterzogen. Rund 2.700 Kunden beteiligten sich
an der repräsentativen Umfrage.
Seit mehr als 30 Jahren nutzt enercity den
Erdgas-Kavernenspeicher seines Beteiligungsunternehmens, der Gasspeicher Hannover GmbH (GHG). Seit zehn Jahren modernisiert die GHG ihre Anlagen in Empelde und
erweitert die Kapazitäten. Derzeit sind drei
Kavernen in Betrieb. Die Gaswiederbefüllung
der vergrößerten Kaverne 1 soll im Frühjahr
2014 erfolgen. Die Inbetriebnahme der
neuen Kaverne 5 ist für 2015 vorgesehen. Bis
dahin laufen auch obertägige Arbeiten. Unter
anderem muss die fünfte Kaverne noch mit
Leitungen eingebunden und ein weiterer Verdichter in Betrieb genommen werden. 2015
werden die Arbeiten vorerst abgeschlossen
sein. Dann stehen enercity insgesamt etwa
250 Mio. Kubikmeter Arbeitsgasvolumen zur
Verfügung – genug um 130.000 Haushalte
ein Jahr lang mit Gas zu versorgen.
Andreas Stadler, Leiter Marketing
Bernd Ballüer, Vertrieb Contracting
[email protected], 0511 - 430-1942
[email protected]
Meike Zumbrock, Leiterin Marketingkommunikation und Neue Medien
[email protected], 0511 - 430-2513
0511 - 430-2810
Peter Pawlitza, Leiter Gasspeicher
[email protected], 0511 - 430-4356
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Mensch
Hannover, 23. Mai 2013, 18:45 Uhr:
„Ich war’s nicht!“, denkt sich Robert Wenzel im Stillen. Der Key
Account Manager von enercity sieht sich die Ausstellung „Der
Schein“ in der kestnergesellschaft an. Beeindruckt bleibt er vor der
Installation „Fourteen Less One“ stehen – 13 Spiegel, die der Intendant vom Schauspiel Hannover, Lars-Ole Walburg, bei der Ausstellungseröffnung mit einem Hammer zertrümmert hat. Wenzel denkt
über den Sinn der Aktion nach: „Die zerstörten Spiegel zeigen mir,
wie auch ein Selbstbild durch den Eingriff eines anderen beschädigt
werden kann.“ Die Freiheit der Kunst wird von enercity übrigens
noch an anderen Stellen gefördert: Der Energieversorger unterstützt
das Junge Schauspiel Hannover und ist Hauptsponsor des traditionellen Jazzfestivals vor dem Neuen Rathaus. Mitarbeiter von
enercity sind stets eingebunden – auch als Besucher. So wie Robert
Wenzel, der in einem Scherbenhaufen sein Lieblingskunstwerk fand.
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enercity Report 2013
Mensch
Arbeitgeber
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Familie im Fokus
Durch die familienbewussten Angebote zählt enercity
bundesweit zu den vorbildlichen Unternehmen. Dies
wurde durch die Focus-Studie „Beste Arbeitgeber in
Deutschland“ belegt. Damit das so bleibt, hat sich der
Energieversorger 2013 im audit berufundfamilie
erneut zertifizieren lassen.
Ob Sommerferienbetreuung, Betriebskrippe
oder Eltern-Kind-Büro – viele Angebote von
enercity zur Vereinbarkeit von Beruf und
Familie sind schon Klassiker. Ebenso das
Fitnesscenter und die Betriebssportmöglichkeiten. Entsprechend dem Bedarf kommen
immer wieder neue Angebote dazu. So können Mitarbeitende neuerdings Mahlzeiten
aus den Betriebsrestaurants mitnehmen,
um ihre Familienangehörigen zu versorgen.
„Die Leistungskraft des Unternehmens zu
erhalten und ein attraktiver Arbeitgeber zu
bleiben, sind die Ziele von enercity und
der Grund für die Re-Auditierung“, erklärt
Angela Mastnak, Projektleiterin für das audit
berufundfamilie. Nachdem enercity 2010
erstmals zertifiziert wurde, hat das Unternehmen die Auszeichung 2013 erneut erhalten.
Für die kommenden drei Jahre hat enercity
mit der Zertifizierungsstelle von Beruf und
Familie drei Schwerpunktthemen vereinbart,
denen sich das Unternehmen vorrangig
widmen will: Kommunikation und Information, Führungskräftesensibilisierung und
Personalentwicklung in Familienzeiten.
Mehr Mut
Besonders wichtig ist Angela Mastnak, dass
alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gut
über die Angebote informiert sind: „Angebote, Ansprechpartner und gute Beispiele
müssen kommuniziert werden, nur so können wir das Thema lebendig halten, Anregungen geben und diese im Bewusstsein aller
betrieblichen Akteure verankern.“ Mehr Mut
fordert Arbeitsdirektor Jochen Westerholz
bei den Führungskräften ein: „Wir wissen,
dass die persönlichen Herausforderungen zur
Vereinbarkeit von Beruf und Familie höchst
individuell sind. Der Erfahrung nach helfen
Standardlösungen und -angebote wenig.
Führungskräfte haben maßgeblichen Einfluss
darauf, dass die vorhandenen Angebote auch
genutzt werden. Dabei ist es wichtig, dass sie
dies als gestalterische Aufgabe erfassen und
den Mut haben, auch neue Wege zu gehen.
Dazu ermuntern wir ausdrücklich!“ Die Abteilung Personalentwicklung unterstützt zudem
Führungskräfte und Mitarbeitende mit konkreten Trainingsangeboten dabei, das Gespräch und den Aushandlungsprozess über
die Vereinbarkeit von Beruf und Familie gut
und gestärkt führen zu können.
Bestes Stadtwerk im Vergleich
Dass die Angebote und die Arbeitsbedingungen bei enercity auch bei den Beschäftigten
gut ankommen und zur Arbeitszufriedenheit
beitragen, bestätigt die Studie „Beste Arbeitgeber in Deutschland“. Im Mai 2013 hatte
das Magazin Focus mit Unterstützung des
Karrierenetzwerks Xing über 13.000 Beschäftigte deutschlandweit über soziale Netzwerke
nach ihren Erfahrungen mit ihren Arbeitgebern befragt. Von insgesamt 820 Unternehmen wurden in einem zweistufigen Beurteilungsverfahren schließlich 379 mit dem Titel
„Bester Arbeitgeber“ ausgezeichnet. Im Gesamtranking erreichte enercity mit 5,6 von
zehn möglichen Punkten Platz 160. In der
Branchenkategorie Energie, Rohstoffe und
Entsorgung belegt enercity den siebten von
15 Plätzen – und ist damit das beste Stadtwerk in dieser Studie.
Angela Mastnak, Leiterin Personalservice
[email protected], 0511 - 430-2148
Wünsche und Wirklichkeit
Worauf legen Angestellte wirklich Wert? Und welche Firmen können ihre Versprechen aus Stellenanzeigen und Vorstellungsgesprächen tatsächlich halten? Laut der Focus-Studie empfehlen Mitarbeiter ihr Unternehmen besonders
häufig weiter, wenn Work-Life-Balance-Angebote bestehen. Diese Angebote von enercity können sich sehen lassen:
Flexible Arbeitszeitgestaltung
Telearbeit
Lebensarbeitszeitkonten
Gesundheitsmanagement
Familienbewusste Personalführung
Personalentwicklung
„Company Kids Energiezwerge“ Kinderkrippe für Kinder
von acht Wochen bis 36 Monaten in Kooperation mit
dem pme Familienservice
Kinderbetreuung in den Sommerferien (Feriencamp)
Eltern-Kind-Büro
Angebote zur Vereinbarkeit von Beruf und Pflege
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enercity Report 2013
Mensch
Ausbildung
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Typisch Frau
Mit Helm und Blaumann auf der Baustelle? Seit Jahren
engagiert sich enercity dafür, mehr Frauen für technische Berufe zu begeistern. Bewerberinnen können
zwischen vier Ausbildungsberufen wählen. Für Unentschlossene gibt es das Niedersachsen-Technikum.
Frauen und Technik vertragen sich nicht? Ein
reines Vorurteil. Immer mehr Mädchen bringen beste Voraussetzungen mit: Sie haben
gute Noten in den sogenannten MINTFächern, Mathe, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Sie sind technisch
begabt und interessiert. Trotzdem wagen sie
nur selten den Start in einen technischen
Ausbildungsberuf oder in ein naturwissenschaftliches Studium. Ein Fehler, weiß Carsten Campe, Fachgebietsleiter Ausbildung:
„Mit einer guten Ausbildung haben Mädchen
beste Berufs-, Verdienst- und Karriereaussichten in diesem Bereich.“ Bei enercity
können sich Frauen zur Elektronikerin für
Betriebstechnik oder Automatisierungstechnik, zur Mechatronikerin und Industriemechanikerin ausbilden lassen. 2013 waren
vier von 96 Auszubildenden im technischen
Bereich weiblich. „Um mehr junge Frauen für
eine Ausbildung im technischen Bereich zu
begeistern, müssen wir vor allem das Vorurteil abbauen, dass Technik immer etwas mit
Lärm und Schmutz zu tun hat, sondern vielmehr etwa mit dem Herstellen und Instandhalten von komplexen technischen Anlagen“,
betont Campe.
Technikum als Testlauf
Besonders attraktiv: Bei enercity lassen sich
Theorie und Berufspraxis durch ein duales
Studium miteinander verbinden. Dafür hat
sich auch Birthe Thiele entschieden. Die
19-Jährige studiert Elektro- und Informationstechnik und macht parallel eine dreieinhalbjährige Ausbildung zur Elektronikerin für
Automatisierungstechnik. Sie musste nicht
überzeugt werden: „Seit wir im Physikunterricht Elektrik hatten, war für mich klar, dass
ich einen technischen Beruf erlernen will.“
Im Rahmen ihrer Ausbildung trifft sie auch auf
Petra Fanisch, die Fachausbilderin Elektro-
Auf einen Blick:
Ausbildung bei enercity 2013
technik bei enercity. Fanisch ist gelernte
Elektrotechnik-Meisterin. Ihr Rat: „Im Zweifel
sollten Mädchen durch ein Praktikum herausfinden, ob ein solcher MINT-Beruf zu ihnen
passt.“ Auch da kommt enercity zukünftigen
Technikerinnen entgegen. „Seit 2013 beteiligen wir uns am sogenannten NiedersachsenTechnikum. Das ist ein halbjähriges, bezahltes Praktikum für junge Frauen mit Abitur.
Dabei sind die Praktikantinnen vier Tage im
Betrieb und einen Tag an einer Hochschule.
Ein perfekter Testlauf für das duale Studium
also. Nach den sechs Monaten haben die
Praktikantinnen eine gute Einschätzung, ob
ein Studium oder eine Ausbildung in einem
MINT-Fach den persönlichen Neigungen entspricht“, sagt Campe.
Carsten Campe, Leiter Berufsausbildung
[email protected], 0511 - 430-5511
Was begeistert Sie an Technik, Frau Thiele?
Birthe Thiele (19) kombiniert Theorie
und Praxis: Sie macht eine Ausbildung
zur Elektronikerin für Automatisierungstechnik und studiert parallel Elektround Informationstechnik an der Hochschule Hannover.
Einen Technikbaukasten hatte ich als Kind
nie, aber seit der achten Klasse haben mir
Physik und Naturwissenschaften in der
Schule am meisten Spaß gemacht. Dann
habe ich irgendwann in einem Ferienschnupperkurs gelernt, Roboter zu programmieren,
das fand ich toll. Das setzt sich bei meiner
Ausbildung fort: Auch hier macht mir das
Programmieren am meisten Spaß. Jetzt
sind es allerdings keine kleinen Roboter, sondern Förderbandmodelle und später hoffentlich große Anlagen.
Auch das Verdrahten von Schaltschränken finde ich
eine spannende Sache. Außerdem habe ich die Technikbegeisterung wahrscheinlich ein bisschen von zu Hause
mitbekommen: Auch mein Vater und meine Schwester
arbeiten in technischen Berufen.
Mit 127 Auszubildenden ist enercity einer
der größten Ausbildungsbetriebe in der
Region Hannover. 31 Azubis werden in
kaufmännischen Berufen und 96 in technischen Berufen ausgebildet.
2013 hat enercity 31 Ausbildungsplätze
in sieben Berufen und drei dualen Studiengängen angeboten. Neun für kaufmännische, 22 für technische Berufe. Im Rahmen
des sozialen Engagements stellt enercity
zusätzlich vier Ausbildungsplätze für Anlagenmechaniker in Kooperation mit der
ProBeruf GmbH zur Verfügung.
enercity bietet auch duale BachelorStudiengänge, bei denen Praxis und Theorie
eng verzahnt sind. Hier kooperiert enercity
mit der Hochschule Hannover und der
Hochschule Weserbergland. Die möglichen
Studiengänge: Betriebswirtschaftslehre,
Elektrotechnik und Wirtschaftsingenieurswesen.
Ausgebildete mit erfolgreicher Abschlussprüfung und gutem Sozialverhalten können
in einem befristeten Jahresvertrag nach
der Ausbildung erste Berufserfahrung sammeln. Dies gilt für alle Auszubildenden mit
Ausbildungsbeginn bis einschließlich 2016.
enercity freut sich auf Online-Bewerbungen
von interessierten Jugendlichen unter
www.enercity.de/ausbildung
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enercity Report 2013
Mensch
Gesundheitsmanagement
Hand in Hand gesünder
Seit 2011 hat enercity ein Gesundheitsmanagement
mit vielfältigen Angeboten. Beim Schwerpunktthema
2013, Prävention und Nachsorge, reichten sie von
Physiotherapie über Ergonomieberatung bis zur Krebsvorsorge. Wichtige Bausteine sind aber auch Führung,
Psyche, Bewegung und Ernährung.
Bitte bleiben Sie gesund – das ist bei enercity
mehr als ein frommer Wunsch. Dafür wird
gemeinsam mit den Mitarbeitenden viel getan. „Wir setzen auf ein ganzheitliches Konzept: Zum einen gibt es Angebote, die viele
Mitarbeitende zur präventiven Gesunderhaltung bewegen. Wie zum Beispiel der Firmenlauf, an dem rund 200 enercity-Beschäftigte
teilgenommen haben. Zum anderen führen
wir gezielte Maßnahmen durch, die an spezifischen Beschwerden ansetzen“, erklärt
Corinna Hormann, die Koordinatorin des
Gesundheitsmanagements. „Eine solche
Maßnahme war in diesem Jahr zum Beispiel
das Physiotherapie-Projekt für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Betriebsrestaurants“, sagt Hormann.
Nicht nur beim Leiter des Standorts Glocksee,
Rolf Paetz, ist diese Maßnahme gut angekommen: „Dreiviertel der Kantinenbelegschaft haben die Angebote genutzt – und bei
allen haben sich die Beschwerden gebessert“,
sagt Paetz. Ohne persönlichen Einsatz geht
es dabei aber nicht: Die für jeden individuell
entwickelten Übungen müssen konsequent
in Eigenregie angewandt werden. Besonders
erfolgreich war die Therapie bei Paetz selbst:
„Mein Tennisarm, der mich seit Jahren quält,
ist dank einer Selbstmassage geheilt“, freut
er sich. Bereits vor dem Projekt hat das
Team des Betriebsrestaurants Glocksee die
Arbeitsabläufe unter Gesundheitsaspekten
analysiert und optimiert. Ergebnis: Eine
Glasscheibe wurde an der Essensausgabe
entfernt – nun müssen die bis zu zwei Kilo
schweren Teller nicht in Schulterhöhe über
den Tresen gehoben, sondern können gerade
durchgereicht werden. Gelenke und Muskeln
danken es.
Für die Büroarbeitsplätze wurde an fünf
Standorten von enercity eine Ergonomieberaterin eingesetzt: Sie hat 415 Arbeitsplätze
aufgesucht. 245 Mitarbeitende haben die
Gelegenheit genutzt, sich zum Thema richtiges Sitzen und Bewegen am Arbeitsplatz
beraten zu lassen. Vor Ort auf Baustellen war
die Rückenschule Hannover: Sie hat Arbeitsabläufe analysiert und den gewerblichen Mitarbeitenden Tipps zum rückenschonenden
Arbeiten gegeben.
Konstant nachgefragt sind die Angebote des
Betriebsärztlichen Dienstes: „Etwa ein Drittel
der Belegschaft beteiligt sich aktiv daran. Wir
wollen und können nicht den Hausarzt ersetzen, aber wir möchten die Beschäftigten
dafür sensibilisieren, sich gesundheitsbewusster zu verhalten”, so Betriebsarzt Dr. Uwe
Gerecke. Vor allem freut er sich darüber, dass
„wir eine Zielgruppe erreichen, die selten in
Arztpraxen zu finden ist: Männer zwischen
30 und 50 Jahren.“ Dankbar für die Vorsorgeangebote waren sicherlich auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, bei denen im
Rahmen des Hautkrebsscreenings Hautkrebs
diagnostiziert werden konnte.
Damit besonders viel Personal das Gesundheitsmanagement nutzen, gibt es ein gut
erkennbares und kommuniziertes Markenzeichen: „enercity & ich, Gesundheit in unseren
Händen“. Eine Auszeichnung gab es auch
schon: 2012 erhielt das Gesundheitsmanagement von enercity im Corporate Health Audit
der EuPD Research das Siegel „Exzellent“.
Corinna Hormann
Referentin Personaldirektion
[email protected]
0511 - 430-2471
Betriebsarzt Dr. Uwe Gerecke berät
einen Mitarbeiter, der nach längerer
Krankheit wieder an die Arbeit geht.
Bereits seit 2006 verfolgt enercity mit
dem betrieblichen Wiedereingliederungsmanagement aktiv Nachsorge.
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enercity Report 2013
Mensch
Personalmanagement
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Ja zur Veränderung
Vorausdenken, um personalstrategisch für künftige
Entwicklungen gerüstet zu sein – dies ist das Ziel des
Vertrags zur Zukunfts- und Beschäftigungssicherung
von enercity. Das richtungsweisende Werk stand
bei einer Revision 2013 inhaltlich auf dem Prüfstand.
Der im Jahr 2010 aufgesetzte Vertrag zur Zukunfts- und
Beschäftigungssicherung soll bis 2018 Bestand haben.
Doch haben die personalwirtschaftlichen Instrumente
ihre Wirkung bislang auch wie geplant entfaltet? Der
Arbeitsdirektor Jochen Westerholz und der Betriebsratsvorsitzende Martin Bühre erläutern, worauf es ihnen
besonders ankam.
Was ist das Ziel des Vertrags?
Martin Bühre: Ziel ist die nachhaltige Sicherung der
Arbeitsplätze vor dem Hintergrund der Energiewende.
Wir wollen uns rechtzeitig auf die schärferen Marktbedingungen einstellen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Jochen Westerholz: Die bekannten strukturellen Veränderungen, wie etwa der Fachkräftemangel oder die demografische Entwicklung mit einer immer älteren Belegschaft, sind für uns relevant, aber sie sind lange nicht so
von Bedeutung wie für viele andere Betriebe. Zu dieser
Auffassung sind wir bei einer ehrlichen Einschätzung
der tatsächlichen Situation in unserem Unternehmen gekommen, auf die wir bei der Revision Wert gelegt haben.
Martin Bühre: Fest steht nur: Neue Herausforderungen
kommen unausweichlich auf uns zu. Doch welche es genau sind, lässt sich zurzeit nicht mit Sicherheit festlegen.
Jochen Westerholz: Wir fokussieren uns darauf, unser Personal fachlich so zu befähigen und zu qualifizieren, dass
es auf Veränderungen eingestellt ist und damit umgehen
kann. Flexibilität und Veränderungsbereitschaft unserer
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind für uns zukünftig
essenziell.
Arbeitsdirektor Jochen Westerholz
(links) und Betriebsratsvorsitzender
Martin Bühre sind sich einig: Sichere
Arbeitsplätze sind wichtig!
Was sind die Kernpunkte des Vertrags?
Jochen Westerholz: Von Anfang an waren wir uns darüber
einig, dass bestimmte Punkte weiterhin Bestand haben
sollten. Wichtig ist für uns, dass es beim Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen bis 2018 bleibt.
Martin Bühre: Die Sicherung der Mitbestimmung und
die mitarbeiterorientierte Regelung bei Ausgliederungen
haben wir ebenfalls bestätigt. Auch für die qualifizierte
Ausbildung junger Menschen setzt sich der Betriebsrat
besonders ein. Wir wollen die besten Nachwuchskräfte im
Rahmen unseres Bedarfs nachhaltig an das Unternehmen
binden. enercity wird alle ausgelernten Auszubildenden
mit einem Ausbildungsbeginn bis einschließlich 2016 für
die Dauer von zwölf Monaten übernehmen. Die Zusicherung der einjährigen Übernahme wurde damit um drei
weitere Jahre verlängert.
Jochen Westerholz: Wir freuen uns, diese jungen Menschen weiter zu beschäftigen – da wir aus sozialer Verantwortung heraus aber über Bedarf ausbilden, können wir
nicht alle dauerhaft übernehmen.
Wie motivieren Sie die Belegschaft zu Veränderungen?
Jochen Westerholz: Indem wir die Mitarbeitenden früh
und umfassend daran beteiligen. Wir haben bei enercity
einen Ansatz entwickelt, um Veränderungen gemeinsam
anzugehen. Das führt zu innovativen und akzeptierten
Ergebnissen, weil die betroffenen Führungskräfte und
Kolleginnen und Kollegen von den neuen Zielen und
Inhalten überzeugt sind und diese mittragen – sie waren
ja bei der Entwicklung dabei.
Martin Bühre: Der Betriebsrat wird bei diesen Verfahren
auch mit eingebunden. 2013 konnten wir dadurch neue
Erkenntnisse gewinnen. Entscheidend ist, dass wir ständig an dem Prozess weiterarbeiten, um einen wirklichen
Kulturwandel im Unternehmen zu erzeugen. Den können
wir nicht erzwingen, sondern der braucht Zeit.
Wie sieht der Blick in die Zukunft aus?
Jochen Westerholz: In den kommenden Jahren wird die
Unternehmensstrategie K2020 überarbeitet und nachfolgend auch die Personalstrategie. Der Vertrag zur Zukunfts- und Beschäftigungssicherung soll folgerichtig
mit der neuen Strategie verzahnt werden, deren Inhalte
aufgreifen und umsetzen.
Martin Bühre: Im Jahr 2016 schauen wir uns den bis 2018
geltenden Vertrag zur Zukunfts- und Beschäftigungssicherung nochmals an und beraten über eine Fortführung über weitere Jahre hinaus.
56
enercity Report 2013
Mensch
Sponsoring
57
Sponsoring – eine glänzende Sache
Seit vielen Jahren fördert enercity sowohl das
kulturelle Leben als auch den Spitzensport in Hannover
und der Region.
„Nur die Kugeln mit ihren vielfachen Reflexen
in dem kahlen Raum zu sehen, war beeindruckend. Wenn man sich bewegte, hat sich das
Spiegelbild wie in Sekundenaufnahmen verändert – ein toller Effekt.“ Patrick Gaier aus
dem technischen Bereich bei enercity hat im
Herbst die Ausstellung „Der Schein“ in der
kestnergesellschaft besucht, die zusammen
mit enercity realisiert werden konnte. Das
Objekt „Narcissus Garden“ der japanischen
Künstlerin Yayoi Kusama mit seinen 700
spiegelnden Edelstahlkugeln hat ihm am
besten gefallen.
Von August bis November 2013 nahm sich
die kestnergesellschaft in Koorperation mit
enercity der Bedeutung von Gold und Glanz
in der zeitgenössischen Kunst an. Die Ausstellung beleuchtete die Doppeldeutigkeit
des Begriffs „Schein“ mit Werken von Stars
der internationalen Kunstszene – wie zum
Beispiel von den renommierten Künstlern
Joseph Beuys, Sherrie Levine und Thomas
Demand. Wertvolle Materialien und glänzende Oberflächen schufen Illusion und
Täuschung.
Engagement in Kultur und Sport
Seit vielen Jahren sponsert das Unternehmen
Vereine, Institutionen und Veranstaltungen in
Hannover – vom Jazzfestival über das Junge
Schauspiel Hannover bis hin zu ErstligaSportvereinen (siehe unten). „Als regionaler
Energiever­sorger fühlen wir uns der Stadt und
Region verbunden und möchte einen Beitrag
dazu leisten, die Lebensqualität zu steigern“,
erklärt Michael Feist, Vorstandsvorsitzender
von enercity. Für seine Förderung wurde das
Unternehmen 2013 mit dem Deutschen CSRPreis geehrt (siehe Seite 58).
Bei allen Maßnahmen sollen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von enercity aktiv einbezogen werden. Viele nehmen die Angebote
auch selbst wahr, wie zum Beispiel Patrick
Gaier. „Kunst interessiert mich und diese Art
der Darstellung war neu für mich. Natürlich
wollte ich mir die Ausstellung auch ansehen,
weil wir sie gesponsert haben.“
Merja Dengler
Leiterin Marke, Marktforschung, Sponsoring
[email protected], 0511 - 430-1780
Hannover 96
Seit Ende 2012 unterstützt enercity die „Roten“ als Co-Sponsor.
Die Recken
Die Handballer von der TSV Hannover-Burgdorf haben sich fest in der ersten
Liga etabliert. enercity unterstützt den Club seit 2010 als Trikotsponsor.
Theater
enercity ist Gründungspartner der Theatersparte Junges Schauspiel Hannover
und ihr Hauptsponsor. Seit sechs Jahren unterstützt das Unternehmen jährlich
ein Theaterprojekt.
enercity swinging hannover
Seit 2004 fördert enercity als namensgebender Exklusivsponsor das traditionelle Jazzfestival am Himmelfahrtstag vor dem Neuen Rathaus und präsentiert zusammen mit dem Jazz Club Hannover internationale Musiker.
58
enercity Report 2013
Mensch
Meldungen
Meldungen
Mensch
enercity engagiert sich kulturell, fördert soziale Projekte und
macht neugierig auf Energie.
Restcents für den guten Zweck
enercity erhält den CSR-Preis
Freiwillige packen an
Plattform für Ideen
Fast 1.000 Mitarbeiter von enercity haben
sich an der bereits dritten Restcent-Aktion
beteiligt. Das sind fünf Prozent mehr als im
Vorjahr. Bei dem Projekt werden vom Gehalt
des Beschäftigten ein Jahr lang die NettoCent-Beträge gemeinsam für einen guten
Zweck gespendet – also Monatsbeträge
zwischen einem und 99 Cents. Im November
2013 übergaben enercity-Vertreter den Erlös
der Aktion in Höhe von 5.907,35 Euro dem
Therapiezen-trum für autistische Kinder in
Hannover-Bemerode. In dem Zentrum bietet
der Verein „Autismus Hannover e.V., Regionalverband zur Förderung autistischer
Menschen“ Kindern und Jugendlichen ein
breites Förderangebot. Auch Eltern erhalten
Beratungen und Informationen und können
sich fortbilden.
Seit vielen Jahren unterstützt enercity zahlreiche kulturelle und sportliche Projekte in
Hannover und der Region. 2013 wurde das
Unternehmen für sein Engagement mit dem
Deutschen CSR-Preis (Corporate Social Responsibility) ausgezeichnet. enercity konnte
in der Rubrik „Kulturelles Engagement als
Ausdruck der gesellschaftlichen Verantwortung von Unternehmen“ überzeugen. Die
Jury hob besonders hervor, dass enercity mit
seinem kulturellen Engagement breit und
nachhaltig aufgestellt sei. „Wir möchten
damit einen Beitrag zur Gesellschafts- und
Stadtentwicklung leisten und den Begriff
unseres Markenclaims ‚Positive Energie’
erlebbar machen“, sagte Kommunikationschefin Marlene Bloch (im Bild) anlässlich
der Preisverleihung.
Im Rahmen des Freiwilligentages haben sich
am 27. September 16 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter von enercity für ein ökologisches
Projekt engagiert. In dem Naturparadies am
Fuße des Benther Berges, das von dem BUND
und der Landeshauptstadt Hannover gepflegt
wird, sollen Frösche, Kröten und andere Amphibien ein geeignetes Gewässer zum Laichen
haben. Dafür packten die enercity-Mitarbeiter
kräftig mit an. Sie schnitten den Bach Bade
frei, der später in die Fösse mündet und dem
Ortsteil Badenstedt seinen Namen gibt. Außerdem transportierten sie das sperrige Schnittgut ab und legten für Bienen und Wespen ein
„Untergrundhotel“ an, das ausgekoffert, mit
Sand gefüllt und mit einem Steinrand versehen wurde. Die enercity-Mitarbeiter freuten
sich, bei dem kalten, aber schönen Wetter
ihren Schreibtisch einmal gegen Spaten und
Schubkarre tauschen zu können.
Mit einem „enercity-DanceFloor“ und dem
Elektroauto Renault Twizy war enercity auf
der IdeenExpo 2013 vertreten. Auf der interaktiven Tanzfläche erlebten die Besucher des
enercity-Stands beim Hüpfen und Tanzen,
wie viel Energie sie durch die Bewegung
erzeugen – diese wurde in Elektrizität umgewandelt und brachte LED-Leuchten zum
Strahlen. Der Twizy stand für die effiziente
Energienutzung im Bereich Mobilität.
Mit beiden Aktionen konnte enercity die
Neugierde für das Thema Stromerzeugung
wecken. Auf die IdeenExpo kamen mehr als
342.000 Besucher – unter anderem auch
Ministerpräsident Stephan Weil und der
enercity-Vorstandsvorsitzende Michael Feist
(im Bild).
Marc-Ramin Oktai, Fachgebietsleiter Messung
Marlene Bloch
marc-ramin.oktai@enercity,de
Leiterin Konzernkommunikation
0511 - 430-3235
[email protected]
Anne Ernst, Referentin des Arbeitsdirektors
0511 - 430-1625
[email protected], 0511 - 430-5405
Marcel Friedrich, Eventmanager
[email protected], 0511 - 430-2546
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Umwelt
Hannover-Empelde, 26. September 2013, 08:13 Uhr:
Frank Aumann, Projektingenieur bei der GHG, inspiziert die neu installierten Eingangsfilter des Erdgasspeichers in Empelde bei Hannover. Die gut 30 Jahre alte Anlage seines Unternehmens wird gerade
modernisiert. Was man im Bild nicht sieht: Auch die unterirdischen
Speicher – fünf riesige Kavernen mit bis zu 1.800 Metern Tiefe –
werden kräftig erweitert. Bald werden sie den Gas-Jahresbedarf von
130.000 Haushalten fassen können. Mit dem Ausbau will sich enercity
mehr Preis- und Versorgungssicherheit verschaffen. Die Energiewende hat diese Planungen jedoch gerade überholt: Mit dem Ausbau
der Erneuerbaren ist die Nutzung von Erdgas zur Stromerzeugung
zurückgegangen. Die Preise schwanken nicht mehr so stark, was die
Gasspeicherung momentan weniger lukrativ macht. Die weiteren
Aussichten sind ungewiss. Der Energieversorger glaubt aber, dass
sich die Investition in Empelde früher oder später auszahlen wird.
Die Energiewende erfordert eben Mut und einen langen Atem.
62
enercity Report 2013
Umwelt
Erzeugungsmix
Hart am Wind
Die Energiewende hinterlässt auch im Kraftwerkspark
von enercity ihre Spuren. Während die Stilllegung
eines Gaskraftwerks beschlossen werden musste,
realisiert das Unternehmen neue Erzeugungsanlagen
immer mehr durch Windkraft.
Bei der Umsetzung der Energiewende darf die
Versorgungssicherheit nicht aus dem Blick
geraten. Für den hannoverschen Energieversorger ist klar: Auch auf absehbare Zeit werden die konventionellen, verbrauchsnahen
und durch Kraft-Wärme-Kopplung betriebenen Kraftwerke ein wesentlicher Teil der
enercity-Erzeugung bleiben. Neue Erzeugungsanlagen will das Unternehmen künftig
jedoch ausschließlich im Bereich der Erneuerbaren Energie errichten.
Investition in Windparks
Ein Großteil des bis 2030 geplanten regenerativen Stroms soll durch den Ausbau der
Windenergie erzeugt werden. enercity und
die 2013 neu gegründete Tochtergesellschaft
enercity Erneuerbare GmbH wollen vor allem
neue Windparks in der Region Hannover und
im weiteren Umfeld entwickeln. Für mehrere
Projekte sind bereits Flächen gesichert (siehe
Seite 40). Außerdem konnte das Windteam
von enercity 2013 einen vorhandenen Windpark im hessischen Martenberg und einen
vorentwickelten Park in Fischbeck bei Stendal in Sachsen-Anhalt erwerben. Aus beiden
Parks werden ab 2014 zusammen rund
62 Gigawattstunden Jahresstromproduktion
erwartet. Das entspricht dem Bedarf von
etwa 25.000 Haushalten.
für die Versorgungssicherheit geschaffen
werden, die Energieversorger durch konventionelle Kraftwerke bereitstellen. Auch enercity
hat sehr viel zur Flexibilisierung seiner Kraftwerke unternommen, wie zum Beispiel die
Modernisierung der Gas- und Dampfturbinenanlage im Heizkraftwerk Linden (siehe
enercity Report 2012). Mit der Teilnahme der
konventionellen Kraftwerke am Regelenergiemarkt ließen sich auch unter schwierigen
Bedingungen neue Ertragsfelder erschließen,
ist sich das Unternehmen sicher. Denn die
Anlagen können mit hoher Flexibilität eingesetzt werden und sind sowohl für Primär- und
Sekundär-Regelenergie als auch für die
Minutenreserve geeignet und qualifiziert.
Stilllegung eines Heizkraftwerks
Trotz der engagierten Maßnahmen hat sich
die Ertragslage der Erzeugung bei enercity
verschlechtert. Daher musste das Unternehmen im Sommer 2013 für das älteste und
kleinste Gasheizkraftwerk in Herrenhausen
beschließen, dass die Stromerzeugung
spätestens ab 2016 eingestellt wird. Einige
Anlagenbestandteile werden aber auch
weiterhin als Spitzen- und Reservekesselanlage in der Fernwärmeversorgung zur
Verfügung gestellt.
Christoph Kollenda, Leiter Erzeugung
Flexibilität von Gaskraftwerken
Für das Gelingen der Energiewende ist es
zum einen wichtig, dass die Integration der
Erneuerbaren Energien in den Strommarkt
gelingt. Zum anderen müssen Vergütungen
[email protected]
0511 - 430-3201
Dunkle Wolken am Erzeugerhimmel: Aufgrund der schlechten
Ertragslage kommt in Herrenhausen das Aus für die Stromerzeugung.
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enercity Report 2013
Umwelt
Umweltmanagement
Energie organisieren
Energiemanagementsysteme (EnMS) machen Verbräuche transparent und helfen Unternehmen,
Energiekosten zu senken. Seit 2013 ist auch der
Spitzenausgleich bei der Strom- und Energiesteuer
von ihnen abhängig. enercity bietet Beratung an –
und führt jetzt auch selbst ein EnMS ein.
Es ist ein wenig wie eine Fahrt im Nebel –
viele Unternehmen wissen nicht im Detail,
wie sich ihre Energiekosten zusammensetzen
und was ihre größten Verbraucher sind. Hier
setzen Energiemanagementsysteme (EnMS)
an. Sie schlüsseln auf, wofür die Energie
verwendet wird. Gleichzeitig definieren sie
Prozesse, die es Unternehmen ermöglichen,
effizienter mit Energie zu haushalten. In
Deutschland haben bislang rund 1.500 Unternehmen ein zertifiziertes EnMS eingeführt.
Um Kunden bei der Einrichtung zu unterstützen, bietet enercity umfangreiche Beratungspakete an. „Wir helfen ihnen dabei,
eine Energiepolitik zu definieren. Wir bieten
Workshops an und können uns, wenn es
gewünscht ist, auch bei der Umsetzung vor
Ort einbringen“, sagt Matthias Wohlfahrt, der
die Produktentwicklung zur Beratungsdienst-
leistung begleitet hat und seit September
2013 die EnMS-Einführung bei enercity als
Projektleiter koordiniert.
Steuern rückvergüten lassen
Seit 2013 ist die Einführung eines EnMS auch
Voraussetzung für den Spitzenausgleich bei
der Strom- und Energiesteuer. Unternehmen
des produzierenden Gewerbes, die mehr Energie-und Stromsteuer zahlen, als die Entlastung der Rentenversicherungsbeiträge ausgleicht, können sich die Mehrkosten erstatten
lassen. Bis zu 90 Prozent Rückvergütung von
der Strom- und Energiesteuer sind möglich.
Doch auch ohne die steuerlichen Vorteile gilt:
Wer durch ein EnMS weiß, wie und wofür er
Energie nutzt, hat Stellschrauben für Einsparungen parat. Auch enercity führt derzeit ein
EnMS ein. In einem Pilotprojekt am Standort
Ricklingen wurden bereits verschiedene Maßnahmen erprobt. Bereits erste Umsetzungen
zeigen, dass die prognostizierten vier Prozent
Energieeinsparungen schnell und wirtschaftlich erzielt werden können. Sei es durch eine
LED-Beleuchtung in der Kantine oder durch
die abgeschaltete Rampenheizung eines
kaum genutzten Parkdecks.
Modernisierungen sparen Energie
Damit schließt enercity an verschiedene
Projekte an, bei denen Energieverbräuche
im Unternehmen bis heute deutlich gesenkt
werden konnten. Beispielhaft ist das Gemeinschaftskraftwerk Hannover in Stöcken. 2009
wurden Motoren erneuert, die Pumpentechnik modernisiert, eine neue Steuerungstechnik eingesetzt. Vor der Umrüstung lag der
Energieverbrauch des Kraftwerks bei 235.000
Megawattstunden (MWh) pro Jahr. Durch die
Modernisierung gelangen Einsparungen von
etwa 40.000 MWh. Auch die Wasserwerke
haben in den vergangenen Jahren substanzielle Einsparungen erzielen können. Allein
am Wasserwerk Fuhrberg werden durch
neue Motoren für die Pumpen pro Jahr rund
1.300.000 Kilowattstunden eingespart.
Die in der Projektphase in Ricklingen gemachten Erfahrungen fließen nun in den
Aufbau des EnMS für das Gesamtunternehmen mit ein. Es ist ein weiterer Schritt, um
noch effizienter und wirkungsvoller mit
Energie zu arbeiten.
Matthias Wohlfahrt, Projetleiter EnMS
[email protected]
0511 - 430-3345
Was bringt ein EnMS, Herr Wohlfahrt?
Das EnMS ist ein Qualitätsmanagementsystem und beschreibt
einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess. Dadurch können
Unternehmen ihren Energieverbrauch besser erkennen und
bewerten und mit der Energie effizienter wirtschaften. Darüber
hinaus sind die steuerlichen Aspekte natürlich interessant.
Matthias Wohlfahrt arbeitet für den
enercity-Fonds proKlima und ist seit
September 2013 Projektleiter für die
Einführung des Energiemanagementsystems (EnMS) bei enercity.
Wie aufwendig ist es, ein solches System einzuführen?
Je nach Größe des Unternehmens ist das unterschiedlich. Ein
EnMS nach DIN EN ISO 50 001 beschreibt einen kontinuierlichen
Verbesserungsprozess. Dabei werden energierelevante Abläufe
im Unternehmen neu organisiert und Verantwortliche benannt.
Für kleine und mittlere Unternehmen ist abzuwägen, in welchem Verhältnis Aufwand und Nutzen stehen. Für sie kann ein
jährliches Energieaudit nach DIN EN 16247 völlig ausreichend
sein. Dabei kommt ein Energieberater ins Unternehmen und
analysiert und bewertet die Ausgangslage sowie mögliche
Einsparpotenziale. Egal, welcher Weg gewählt wird: Nur wenn
klar ist, wie Energie genutzt wird, können Energiekosten nachhaltig gesenkt werden.
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enercity Report 2013
Umwelt
Straßenbeleuchtung
67
Öffentliches Licht in Bestform
In Hannover, Langenhagen und Letter sorgt enercity
für das öffentliche Licht. Dank einer effizienten Straßenbeleuchtung konnte die Gesamtanschlussleistung seit
1980 um fast 40 Prozent gesenkt werden. Und der Verbrauch fällt weiter.
Das Alte Rathaus in neuem Licht:
Jörg Riedl richtet gerade den letzten
Strahler aus. enercity hat die Beleuchtung
für die Karmarschstraße neu entworfen
und installiert. Die nüchterne Verkehrsbeleuchtung wurde durch moderne und
atmosphärische Leuchten ersetzt.
Bereits seit vielen Jahren setzt enercity bei
der Stadtbeleuchtung auf moderne Lampen
und Leuchtentechnik. Die Straßenbeleuchtung Hannovers weist vorbildliche Effizienzwerte auf. So wurde mit dem kontinuierlichen
Erneuerungsprogramm bereits 2009 das Ziel
erreicht, sämtliche Quecksilberdampf-Hochdrucklampen durch energiesparende Technik
zu ersetzen – weit vor dem im Jahr 2015
bevorstehenden EU-Verbot. Derzeit betreibt
enercity rund 60.000 Straßenleuchten in
Hannover und im weiteren Netzgebiet.
Innovative, aber gewissenhafte und solide
Planungen führen zu nachhaltigen Kostensenkungen. enercity prüft neuartige Leuchtentechnologien sorgfältig hinsichtlich der
Aspekte Lichttechnik, Preis, Wartungsfreundlichkeit und Gestaltung, bevor sie in das sogenannte Standardleuchtenprogramm aufgenommen und großflächig eingesetzt werden.
Die gezielte Auswahl der in der Stadt eingesetzten Leuchtentypen ermöglicht systematische Energieeinsparungen, schafft eine
durchgängige Gestaltung und sorgt für Orientierung.
Dieses stringente Vorgehen der Stadtbeleuchter von enercity senkt zudem nachhaltig den
Reparatur-, Wartungs- und Logistikaufwand
beim Betrieb. Die definierten Standards sind
Basis einer effizienten Betriebsführung und
Materialhaltung. Zum Tagesgeschäft in der
Instandhaltung gehören auch nicht-elektrische Arbeiten wie Lebensdauerverlängerung
durch Korrosionsschutz oder Prüfung der
Standfestigkeit mit Ultraschall.
Mehr Einsparungen, mehr Sicherheit
Effizienz in der Stadtbeleuchtung endet nicht
beim Energiesparen, wie sich bei der LEDTechnik zeigt, in der Leuchte und Lampe
(Leuchtmittel) ein integriertes System darstellen: Um die Auswahl der langfristig kostengünstigsten Lösung zu gewährleisten, ist
es entscheidend, den Gesamtlebenszyklus
der Leuchten zu betrachten. Auf diese Art
wurde das komplette Leuchtenprogramm
Hannovers auf gründlich ausgewählte LEDModelle umgestellt, die zukünftig in der Erneuerung und im Neubau eingesetzt werden.
Besonders ergiebig ist die bundesweit einmalige LED-Umrüstung von Leuchten an Fußgängerüberwegen – erreicht werden fast
80 Prozent Energieeinsparung und ein deutlicher Zugewinn an Verkehrssicherheit. Auch
in Wohngebieten wird mit LED-Technik
75 Prozent Energie gegenüber konventionellen Leuchten eingespart.
Licht sorgt für Aufmerksamkeit und Atmosphäre und erhöht die Attraktivität von
Bauwerken in der nächtlichen Innenstadt.
Die ästhetische und zugleich energieeffiziente Beleuchtung von Objekten und Gebäuden, wie zum Beispiel dem Opernhaus, gehört ebenfalls schon lange zu den Aufgaben
der enercity-Experten für Stadtbeleuchtung.
Dadurch schafft das Unternehmen ökonomische, ökologische und kulturelle Mehrwerte
im Stadtbild.
Jörg Bressem, Leiter Stadtbeleuchtung
[email protected], 0511 - 430-4024
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enercity Report 2013
Umwelt
Erdgasfahrzeuge
An den fünf Erdgastankstellen in
Hannover bietet die enercity Contracting
GmbH seit Juli 2013 klimaneutral
erzeugtes Biomethan an.
Klimafreundlich Auto fahren
Autofahrer in Hannover können mit 100 Prozent
Bio-Erdgas nahezu klimaneutral und CO2-frei unterwegs sein. Das benötigte Biomethan stammt aus
Reststoffen der Landwirtschaft und der Industrie.
Die enercity Contracting GmbH (eCG) bietet
seit dem 1. Juli 2013 an fünf Erdgastankstellen in Hannover zu 100 Prozent BioErdgas an. Der klimaneutrale Kraftstoff, sogenanntes abfallstämmiges Bio-Erdgas,
entsteht in mehreren Biomethananlagen in
Deutschland aus biogenen Reststoffen, wie
zum Beispiel aus Speiseresten oder getrennt
gesammelten Bioabfällen aus Haushalten.
Die Handelsplattform bmp greengas mit Sitz
in München gewährleistet eine ausfallsichere
und langfristige Lieferung an die Zapfsäulen.
Das aus landwirtschaftlichen Reststoffen
erzeugte Bio-Erdgas ist identisch mit dem
konventionellen Erdgas. Jedes Erdgasfahrzeug kann bis zu 100 Prozent mit Bio-Erdgas
betankt werden, ohne den Motor oder das
Fahrverhalten zu beeinträchtigen. Die jährliche Menge des von der eCG bisher abgesetzten Erdgases als Kraftstoff umfasst rund
26.500 Megawattstunden beziehungsweise
1,9 Mio. Kilogramm.
CO2-frei mobil
Durch das Bio-Erdgas wird die ohnehin schon
sehr gute CO2-Bilanz von Erdgasfahrzeugen
noch weiter verbessert. Bei seiner Verbrennung wird nur so viel Kohlendioxid freigesetzt, wie die zu seiner Herstellung genutzten
organischen Rohstoffe zuvor der Atmosphäre
entzogen haben. Erdgasautofahren in Hannover steht damit für CO2-freie Mobilität.
Das neue Kraftstoffangebot kann ein starkes
Argument für den Wechsel auf diesen Antrieb
sein. Kein anderer zurzeit verfügbarer Kraftstoff für Verbrennungsmotoren weist eine so
umweltschonende Erzeugung auf.
Insgesamt 110 Erdgasfahrzeuge hat enercity
2013 in seine Förderung mit aufgenommen –
25 Prozent mehr im Vergleich zum Vorjahr.
Ein Grund für den Anstieg: Das Angebot an
Erdgas-Serienfahrzeugen wird stetig größer
und bedeutet mittlerweile kaum noch Mehrkosten. Zum Beispiel kostet der Erdgas-Golf
nur rund 700 Euro mehr im Vergleich zu
einem Diesel-Fahrzeug – er spart aber rund
ein Viertel der Kraftstoffkosten ein, im
Vergleich zu einem Benziner ist es sogar
die Hälfte. Ein weiterer Vorteil: Bei Erdgasantrieb werden bis zu 80 Prozent weniger
Schadstoffe erzeugt, was unter anderem
die Smogbildung stark reduziert.
Klimaneutrale Taxis
Für die von der eCG versorgten rund 1.700
Erdgasfahrzeuge bedeutet der neue Kraftstoff eine CO2-Einsparung von gut 3.750
Tonnen CO2 jährlich, also 97 Prozent weniger
Emissionen als zuvor (Basis laut Angaben des
Bundesumweltministeriums: 1 Liter Benzin
verbrennt zu 2,3 Kilogramm CO2, 1 Liter
Diesel zu 2,63 Kilogramm CO2, 1 Kilogramm
Erdgas zu 2,23 Kilogramm CO2). Zudem
unterstützt die eCG die Neuanschaffung von
Erdgas-Kfz mit 200 Euro. Diese Neuregelung
ersetzt seit Januar 2014 die bisherige Förderung mit Frei-Erdgasmengen.
Insbesondere Taxiunternehmer, die bereits
Erdgasfahrzeuge nutzen, versprechen sich
einen deutlichen Imagezugewinn für erdgasbetriebene Taxen. Über den Klimaschutz hinaus profitieren sie von den geringen Kraftstoffkosten im Vergleich zu Dieselfahrzeugen.
Außerdem weisen neue Erdgasautos eine
hohe Reichweite im Erdgasbetrieb von über
400 Kilometern auf. Zudem hat jedes Erdgasfahrzeug zusätzlich einen Nottank mit mindestens 15 Litern Benzin. Bisher nutzen etwa
40 Taxen in Hannover den umweltfreundlichen Antrieb und werden so nahezu klimaneutral.
Frerich Brandes, Vertrieb Mobilität
[email protected]
0511 - 430-1836
Weitere Informationen zum Fahren mit Bio-Erdgas
unter www.enercity-contracting.de
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enercity Report 2013
Umwelt
E-Mobilität
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Laden mit System
Das enercity-Forschungsprojekt zum Schaufenster Elektromobilität untersucht den
Beitrag von E-Fahrzeugen zur Energiewende.
Elektroautos haben zwar Ende 2013 die 5.000er-Marke in Deutschland bei den zugelassenen Fahrzeugen überschritten, besitzen aber
weiterhin Seltenheitswert auf den Straßen. Mit den neuen Serienmodellen heimischer Hersteller erwartet die Automobilbranche einen
deutlichen Zuwachs. Ein enercity-Forschungsprojekt zum Schaufenster Elektromobilität untersucht, inwieweit viele einzelne E-Autos mit
ihren Akkus eine Funktion als Energiespeicher einnehmen und als
virtuelle Kraftwerke in den Regelenergiemarkt eingebunden werden
können. Das Projekt „Demand Response – das Auto als aktiver Speicher und virtuelles Kraftwerk“ ist eines von rund 30 Projekten im
Schaufenster Elektromobilität der Metropolregion „Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg“. Es wird mit rund 640.000 Euro vom
Bundesministerium für Wirtschaft im Rahmen der Schaufensterinitiative der Bundesregierung gefördert. Bis Ende 2013 waren alle
Testteilnahmeplätze vergeben.
Stabilisierung des Systems
Zusammen mit dem Institut für Energieversorgung und Hochspannungstechnik von der Leibniz Universität Hannover und dem Institut
für Transportation Design aus Braunschweig untersucht enercity die
Möglichkeiten einer Integration von E-Fahrzeugen in die bestehenden energiewirtschaftlichen Systeme. Ziel ist die Entwicklung von
marktfähigen Geschäftsmodellen, die das Nutzerverhalten so steuern,
enercity-Technikdirektor Harald Noske präsentierte im Dezember 2013 einen der ersten beiden
VW e-up!, die ab Januar 2014 im Fuhrpark für
Dienstfahrten zur Verfügung stehen. Zukünftig
soll der enercity-Fuhrpark um weitere Elektrofahrzeuge dieser Art ergänzt werden.
dass E-Mobilität einen nennenswerten Beitrag zur Stabilisierung des energiewirtschaftlichen Gesamtsystems liefern kann.
In vier Versuchsphasen werden ab Frühjahr
2014 verschiedene Abrechnungsmodelle für
Ladestrom unter realitätsnahen Bedingungen
erprobt. Bei bis zu 40 Elektrofahrzeugen privater und gewerblicher Nutzer wird das Ladeverhalten untersucht. Teilnehmer der Studie
testen dabei das gesteuerte Laden ihres
Elektrofahrzeugs über die eigens entwickelte
CarConnectBox (CCB). Sie zeichnet die Ladevorgänge auf und ermöglicht ihre Steuerung.
In dem wissenschaftlich begleiteten Feldversuch sind auch Elektrofahrzeuge von enercity
eingebunden – zum Beispiel der VW e-up!.
Umfassende Erforschung
Das Forschungsprojekt ist an der Schnittstelle zwischen Energiesystem und Elektrofahrzeug angesiedelt. Daher werden die Teilnehmer auch zu ihrem Fahrverhalten befragt,
um die Erkenntnisse zu nutzen, die Einbindung von Erneuerbaren in das Stromnetz weiter voranzutreiben. Ferner konzentriert sich
die Studie auf die Akzeptanzforschung, deren
Ziel es ist, Nutzeranforderungen in Bezug auf
Elektrofahrzeuge zu ermitteln. Außerdem
wird erforscht, unter welchen Bedingungen
sie an Ladestationen überschüssige Energie
aufnehmen und inwieweit sie als sogenannte
virtuelle Kraftwerke in den Regelenergiemarkt eingebunden werden können.
Schöner Nebeneffekt für die Teilnehmer: Für
sie besteht bei einem entsprechenden systemstabilisierenden Ladeverhalten sogar die
Möglichkeit, finanzielle Prämien in Höhe von
bis zu 1.000 Euro zu erwirtschaften.
Matthias Röhrig
„Warum gibt es noch so wenig
Elektroautos, Dr. Canzler?“
Für private Nutzer ist das Thema immer noch
eher uninteressant. Gegen die Fahrzeuge
spricht die geringe Reichweite, die lange
Ladezeit, aber auch der unsichere Wiederverkaufswert. Es ist im Augenblick eher etwas
für Liebhaber und Technikbegeisterte.
Ist das Ziel der Bundesregierung noch zu
erreichen, dass bis zum Jahr 2020 mindestens eine Million Elektrofahrzeuge auf
Deutschlands Straßen fahren?
Es wird knapp. Vieles hängt davon ab, ob der
Einsatz in Fuhrparks von Mietfahrzeugen und
Mietautos gefördert wird. Dort können Elektroautos schon sinnvoll eingesetzt werden.
Die Kilometerzahl pro Fahrt und Tag ist oft
begrenzt, die Fahrzeuge bewegen sich meist
in der Stadt, aufgeladen werden können sie
auf Betriebshöfen. Wenn es noch steuerliche
Vorteile gibt, dann kann sich eine solche
Investition rechnen.
Was müsste darüber hinaus passieren, um
die Ziele zu erreichen?
Das Angebot muss breiter werden und auch
Fahrzeugtypen wie Lieferwagen umfassen.
Darüber hinaus brauchen wir Anreize wie
Sonderabschreibungen oder freies Parken in
der Innenstadt. Auch schärfere CO2-Grenzwerte sind sinnvoll. Dadurch würden die
Autohersteller dazu gezwungen, ihre Angebotspalette umzubauen und verstärkt
Elektroautos in den Markt zu bringen.
Leiter Liefermanagement und Vertriebsservice
[email protected]
Dr. Weert Canzler, Wissenschaftlicher Mitarbeiter
0511 - 430-3318
der Forschungsgruppe Wissenschaftspolitik am
Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung
72
enercity Report 2013
Umwelt
Wasser
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Netzwerk zum Wasserschutz
Um die Wasserqualität zu sichern, pflegt enercity
seit vielen Jahren Kooperationen mit Land- und Forstwirten im Fuhrberger Feld. Das Land Niedersachsen
unterstützt den Grundwasserschutz bis 2017 mit
Mitteln in Höhe von 5,4 Millionen Euro.
Beim Internationalen Tag des Wassers am
22. März 2013 demonstrierten über 20 Akteure aus
der regionalen Wasserwirtschaft vor dem Wasserwerk Grasdorf, wie netzwerkartig sie bei ihrer Arbeit
zusammenwirken.
Am Ende des Tages des Wassers darf sich
jeder Besucher des Wasserwerks in Grasdorf
einen Baum mitnehmen. Mehr als 20 verschiedene Partner des regionalen Wasserkreislaufs sind eingetroffen: Kommunen,
Behörden, Unternehmen und Kunden. Jede
Linde, Buche und jeder Ahorn steht für einen
Partner. Die Bäume sind mit farbigen Bändern verbunden, um zu zeigen, wie komplex
es ist, mit Wasser zu wirtschaften.
Wie jedes Jahr feierte enercity am 22. März
den Tag des Wassers. Dabei wollte das Unternehmen vor allem demonstrieren, wie vernetzt man handeln muss, damit das Wasser
so sauber bleibt und so sicher fließt, wie es
das bei enercity seit Jahren tut. Ein Meilenstein dieser Vernetzung ist der Grundwasserschutzvertrag mit dem Land Niedersachsen.
Dieser Vertrag ist 2013 um weitere fünf Jahre
verlängert worden. Er besagt, dass das Land
bis 2017 rund 5,4 Mio. Euro für den Schutz
des Fuhrberger Feldes zur Verfügung stellt.
Verpflichtet
Rund 90 Prozent des Trinkwassers für Hannover – insgesamt eingespeisten 42 Mio. Kubikmeter im Jahr – stammen aus dem Fuhrberger Feld, einem der größten Wasserschutzgebiete Norddeutschlands. Ein Grundwasserschutzprogramm sorgt für einwandfreie Qualität. Auch enercity beteiligt sich mit zehn
Prozent am Fördertopf. Unterstützt wird mit
dem Programm vor allem die Trinkwasserschutzkooperation zwischen enercity und
den anliegenden Land- und Forstwirten. Weit
über die Hälfte von ihnen ist daran beteiligt.
Sie haben sich verpflichtet, nur noch gezielt
zu düngen und wenig Chemie zu verwenden.
Dabei werden sie von enercity mit Schulungen und regelmäßigen Messungen der
Bodenwerte unterstützt. Das kommt nicht
nur der Natur zugute, sondern auch der Wasserqualität.„Die Kooperation mit den Landund Forstwirten hat sich bewährt“, sagt
Andreas Kalix, Leiter der Abteilung Wassergewinnung. Gäbe es diese Zusammenarbeit
nicht, wäre die Qualität des Grundwassers
deutlich schlechter und enercity müsste
mehr in seine Aufbereitung investieren.
„Jetzt legen wir die Basis dafür, dass wir auch
in 25 bis 30 Jahren noch tolles Trinkwasser
haben“, sagt Kalix. Denn so lange dauert es,
bis das Regenwasser durch das Erdreich wandert und in den Brunnen gefördert wird. Rund
einen Tag benötigt es dann vom Wasserwerk
bis zu den Kunden.
Aufgemischt
Im Grundwasserschutzvertrag hat sich
enercity verpflichtet, den Nadelwald Stück
für Stück in einen Mischwald umzuwandeln.
Dieses Projekt gibt es schon seit den 1990erJahren und über zehn Mio. Bäume wurden
bereits gepflanzt. Wenn die im Wald dominierenden Kiefern gefällt werden, wird der Wald
mit Buchen und Roteichen aufgeforstet. Der
Grund: In den Wintermonaten fällt durch die
dichte Nadeldecke des Waldes nur sehr wenig
Wasser zu Boden, da ein großer Teil vorher
bereits verdunstet. Wenn jedoch Laubbäume
im Winter ihre Blätter verlieren, gelangen
Regen und Schnee bis auf den Boden und das
versickernde Wasser füllt die Grundwasserspeicher wieder auf.
Ein weiterer Trick, um die Nährstoffbelastung
im Wasser zu senken, ist auch der sogenannte
Zwischenfruchtanbau. Dabei säen die Landwirte nach der eigentlichen Ernte Pflanzen,
deren Aufgabe es ist, überschüssige Nährstoffe aus dem Boden zu ziehen. Sie überwintern und werden dann im Frühjahr untergepflügt, wobei sie die Nährstoffe für die
nächste Saat wieder abgeben. Die Erfolge
dieser verschiedenen Ansätze können sich
sehen lassen: Im Fuhrberger Feld ist die
Nitratbelastung des Grundwassers seit
1993 um 20 Prozent gesunken.
Andreas Kalix
Leiter der Abteilung Wassergewinnung
[email protected], 0511 - 430-4970
74
enercity Report 2013
Umwelt
proKlima
75
„Was leistet der enercity-Fonds zum Klimaschutz, Frau Tegtmeyer-Dette?“
17.000 Erdumrundungen gespart
Zukunftsweisende Projekte und umfangreiche CO2Einsparungen: Die Bilanz zum 15-jährigen Bestehen
des enercity-Fonds proKlima kann sich sehen lassen.
Vor rund 15 Jahren hat der enercity-Fonds
proKlima seine Arbeit aufgenommen. Die
beteiligten Städte Hannover, Laatzen, Langenhagen, Hemmingen, Ronnenberg und Seelze
haben 1998 gemeinsam mit dem Energieversorger enercity eine europaweit vorbildliche Förderinstitution für Klimaschutzmaßnahmen vor Ort ins Leben gerufen.
Die seitdem von proKlima geförderten Maßnahmen bei Verbrauchern bedeuten jährliche
CO2-Einsparungen von mehr als 110.000 Tonnen. Damit ein junger Wald diese Menge CO2
in einem Jahr binden kann, müsste er mehr
als 20.000 Hektar groß sein. Oder: Ein Mittelklassewagen mit einer Emission von 160
Gramm CO2 pro Kilometer hätte für dieselbe
CO2-Menge rund 687.500.000 Kilometer
zurückgelegt – also gut 17.155 Mal die Erde
umrundet.
Die über 50 Mio. Euro Fördergelder, die in
derzeit fast 23.000 CO2-mindernde Projekte
geflossen sind, haben jedoch noch einen weiterreichenden Effekt. Über den Klimaschutz
hinaus wirkt der Förderfonds auf die regionale Wirtschaft. Jeder Förder-Euro steht mit
Energiesparinvestitionen mit fast 13-fachem
Auftragsvolumen in Verbindung.
Die Arbeit von proKlima trägt substanziell
dazu bei, dass enercity bestehende und zu
erwartende staatliche Energiespar- und Effizienzziele auf der Nachfrageseite erreicht.
Mit dem regionalen Förderansatz kann das
Unternehmen äußerst effektiv die bestehenden großen Potenziale für Energieeinsparungen nutzen. Die Kompetenz des enercityFonds zum Beispiel bei Passivhäusern ist
zukunftsweisend – bereits über 500 Wohneinheiten sind in der energetischen Bauweise
errichtet worden.
Die Kompetenz des enercity-Fonds zum Beispiel bei Passivhäusern ist zukunftsweisend.
Bereits über 500 Wohneinheiten sind in der
energetischen Bauweise errichtet worden –
viele auch bei Nicht-Wohngebäuden wie zum
Beispiel Kindergärten.
Der proKlima-Fonds hat sich als sehr wichtiges Instrument herausgestellt, mit dem seit
1998 viele Maßnahmen gefördert wurden.
Dabei ist proKlima ein EU-weites Vorbild, aber
auch ein Ergebnis der ambitionierten Klimaschutz- und Umweltpolitik in Hannover.
Schon seit den 80er-Jahren arbeiten wir
gemeinsam mit enercity an kommunalen
Energiekonzepten.
Warum engagiert sich Hannover mit
proKlima so stark für den Klimaschutz?
Weil wir vorsorglich handeln, das heißt, wir
wollen langfristige Schäden vermeiden, die
nicht wieder gutgemacht werden können.
Gleichzeitig machen wir uns schrittweise
unabhängig von fossilen Energien. Das geht
über den reinen Klimaschutz hinaus und
stärkt die lokale Wirtschaft. Zudem führen
die Klimaschutzaktivitäten zu Kostendämpfungen bei den Verbrauchern. Es entsteht
ein Mehrwert für Gebäude, wir fördern so
das Handwerk und bauen Kompetenzen zu
wichtigen Zukunftsthemen auf.
Kommen die Zuschüsse von proKlima allen
Bürgern zugute?
Mit Energiesparaktionen wie den Stromlotsen
und Informationsangeboten zum Gerätemarkt geht proKlima auch an die Öffentlichkeit, damit alle Bürgerinnen und Bürger die
Möglichkeit haben, ihre Energiekosten zu
senken.
Welche strategische Bedeutung hat proKlima
für Hannover?
Wir brauchen proKlima zur Umsetzung der
beschlossenen Klimaschutzziele von 40 Prozent CO2-Einsparung bis 2020 und einer Einsparung von 95 Prozent der Treibhausgase
bis zum Jahr 2050. Noch immer ist hierfür
eine finanzielle Förderung für Energieeffizienz notwendig.
Welche Projekte hat die Landeshauptstadt
mit proKlima realisiert?
proKlima fördert unsere im Passivhausstandard errichteten und hocheffizient sanierten
Schulen und Kindertagesstätten. Zudem entsteht zurzeit im Westen Hannovers eine der
größten Passivhaussiedlungen, der zero:e
park. proKlima unterstützt uns durch Förderung und Beratungen, so ist dort zum Beispiel der erste zertifizierte Supermarkt in
Passivhausbauweise entstanden.
Wie geht es mit proKlima weiter? Wird es den
Fonds auch in zehn Jahren noch geben?
proKlima ist ein zukunftsfähiges Instrument
zur Verwirklichung lokaler Ansätze auf dem
Weg zu einem klimaneutralen Hannover
im Jahr 2050. Deshalb haben wir 2013 mit
enercity im Rahmen der Fortschreibung der
Klima-Allianz 2020 vereinbart, dass proKlima
auch in Zukunft fortgeführt und weiterentwickelt wird.
Zahlen, die zählen – 15 Jahre proKlima im Überblick
• Über 22.000 erfolgreich gestellte Breitenförderanträge
• 705 Projektförderungen zu besonderen Klimaschutzmaßnahmen
• Rund 52 Mio. Euro ausgegebene Fördermittel
• 12,70 Euro Investition pro Förder-Euro (Ergebnis einer Untersuchung vom Pestel-Institut)
• CO2-Minderungswirkung: 111.000 Tonnen jährlich
Der aktuelle proKlima Jahresbericht 2013 steht zum Download bereit
auf www.proklima-hannover.de
Sabine Tegtmeyer-Dette ist
Wirtschafts- und Umweltdezernentin
der Landeshauptstadt Hannover.
76
enercity Report 2013
Umwelt
Energieeffizienz
Ein dreifaches E auf …
Der von enercity verliehene „Triple-E-Award“ geht
ins dritte Jahr. 2013 wurden ein zukunftsweisendes
Werk sowie ein Passivhausprojekt in Europas größter
Null-Emissions-Siedlung ausgezeichnet.
Der Energie-Effizienz-Preis honoriert Projekte,
die den verantwortungsbewussten, zeitgemäßen und richtungsweisenden Energieeinsatz zeigen. Im Jahr 2013 wurden gleich zwei
Unternehmen ausgezeichnet: die meravis
Wohnungsbau- und Immobilien GmbH aus
Hannover für ihr Engagement in der Passivhaus-Siedlung „zero:e park“ sowie die Walter
Th. Hennecke GmbH aus Rheinland-Pfalz für
den Umbau ihres blechverarbeitenden Werks
in Neustadt/Wied. Die jeweils mit 7.500 Euro
dotierten Preise übergab Niedersachsens
Umweltminister Stefan Wenzel am 10. April
2013 beim „enercity dialog“ im neu errichteten Schloss Herrenhausen in Hannover.
Die Passivhaus-Siedlung „zero:e park“ ist
wegweisend für eine öffentlich-private Partnerschaft: Neben der meravis GmbH – sie
betätigt sich als Projektierer und Bauträger –
sind die Landeshauptstadt Hannover und die
Niedersächsische Landgesellschaft mbH im
Boot. Mit rund 300 Passivhäusern entsteht in
Hannover-Wettbergen derzeit Europas größte
Null-Emissions-Siedlung. Preiswürdig waren
die von meravis dort erbauten 17 Stadthäuser
in ökologischer Passivhaus-Bauweise sowie
ein Supermarkt-Gebäude, das energiebedingt
30 Prozent weniger CO2 ausstößt als übliche
Supermarktneubauten dieser Größe. Die im
Dezember 2012 eröffnete REWE-Filiale ist
weltweit der erste vom Passivhausinstitut
Darmstadt anerkannte Supermarkt mit einem
ausgereiften Passivhaus-Standard und setzt
somit Maßstäbe für künftige Verbrauchermärkte.
Die vorbildlichen Umbauten im blechverarbeitenden Werk der Walter Th. Hennecke GmbH
aus Neustadt/Wied waren der Jury eine weitere Auszeichnung wert. Der energieintensive
Industriebetrieb produziert Blechteile, Systembaugruppen und Komponenten. Um Energiekosten zu sparen und CO2 -Emissionen zu
mindern, wurde ein neues Wärmerückgewinnungssystem entwickelt, das bislang
ungenutzte Wärmequellen und Wärmesenken thermisch koppelt. Die Pilotanlage überzeugt durch ein ausgeklügeltes System: Es
nutzt die Abwärme aus den Laserschnittmaschinen, um die Wärmebecken zu heizen,
mit denen die Bleche nebenan mit Pulver
beschichtet werden. Auch Sozialräume,
Duschen und Hallen im Unternehmen werden
so beheizt. Die Ersparnis beträgt rund 4.000
Kilowattstunden täglich, der CO2 -Ausstoß
reduziert sich um rund 500 Tonnen pro Jahr.
Marlene Bloch
Leiterin Konzernkommunikation
[email protected]
0511 - 430-1625
Weitere Informationen zum Energie-Effizienz-Preis von enercity
www.enercity.de/energieeffizienzpreis
Das meravis-Projekt und die Preisträger des
„Triple-E-Award“: Thorsten Hiete (Niedersächsische Landgesellschaft [NLG] mbH),
Matthias Herter (meravis Wohnungsbauund Immobilien GmbH), Michael Feist
(enercity), Thomas Hennecke (Walter
Th. Hennecke GmbH), Christoph Reuter
(iQma-energy GmbH & Co. KG, Eslohe)
77
78
enercity Report 2013
Umwelt
Meldungen
Meldungen
Umwelt
enercity setzt auf Sonnenkraft,
fördert Energieeffizienz und
unterstützt den Klimaschutz
in der Region.
Größte Dachsolaranlage
Modernisiertes Wasserwerk
Energie sparen im Supermarkt
Noch mehr Klimaschutz
Auf der Halle eines Logistikdienstleisters in
Hannover-Kronsberg befindet sich die größte
Dachsolaranlage in der Region Hannover mit
fast zwei Megawatt installierter Leistung. Zur
Nutzung des über 42.000 Quadratmeter großen Hallendachs hat enercity mit den Eignern
einen langjährigen Pachtvertrag abgeschlossen. Im Juli 2013 war Baubeginn für die aus
7.824 Photovoltaik-Modulen (PV) bestehende
Anlage – nebeneinandergelegt entspricht das
der Fläche von zwei Fußballfeldern. Zwei Monate später fand die erste Netzeinspeisung
statt. Mit der Inbetriebnahme der neuen Anlage hat sich die PV-Leistung von enercity
gegenüber dem Jahr 2012 mehr als verdreifacht. Die erwartete PV-Jahresproduktion liegt
bei zwei Mio. Kilowattstunden und entspricht
dem durchschnittlichen Stromverbrauch von
rund 800 Haushalten.
Das enercity-Wasserwerk Grasdorf in Laatzen
wurde 2013 mit moderner Technik ausgerüstet. Eine neue Anlage entsäuert das Wasser
auf physikalischem Weg und verzichtet auf
den Einsatz von Natronlauge. Damit kann
enercity das vor Ort gewonnene Trinkwasser
besonders umweltfreundlich aufbereiten,
denn das neue Verfahren spart jährlich über
100 Tonnen Natronlauge ein. Die physikalische Entsäuerung, bei der Luft ins Wasser
geblasen und dadurch die freie Kohlensäure
ausgetrieben wird, ersetzt die Natronlaugendosieranlage, die bisher den pH-Wert eingestellt hat. Das Wasserwerk Grasdorf ist einer
der ältesten enercity-Standorte. Seit fast
115 Jahren liefert es qualitativ hochwertiges
Trinkwasser.
Die Kampagne „e.coBizz – Energieeffizienz
für Unternehmen“ des enercity-Fonds proKlima und der Klimaschutzagentur Region
Hannover hat ein neues Vorzeigeprojekt in
einer Broschüre veröffentlicht: Der EDEKAMarkt Segebrecht hat seine Energiekosten
nach einer Energieberatung durch einen
e.coBizz-Berater um mehr als die Hälfte
gesenkt und spart damit rund 30.000 Euro
im Jahr. Eine effiziente Kälteanlage erzeugt
heute die Kälte für die Kühlmöbel zentral
und beheizt mit der Abwärme die Verkaufsräume. Die Investitionskosten für die
Modernisierung betrugen rund 300.000 Euro.
Sie sollen sich innerhalb von zwölf Jahren
amortisieren.
Die Klima-Allianz Hannover setzt sich für
einen konsequenten Klimaschutz in der
Region ein. 2008 entwickelte enercity gemeinsam mit der Landeshauptstadt Hannover (LHH) das Klimaschutzaktionsprogramm
Klima-Allianz Hannover 2020. Durch die konsequente Umsetzung der Maßnahmen sind
die gesteckten Ziele in greifbare Nähe gerückt.
Darauf aufbauend vereinbarten enercity und
LHH für 2030 weitere ambitionierte Klimaschutzziele: eine regenerativ erzeugte Strommenge zur Versorgung der enercity-Tarifund Gewerbekunden von 1,5 Mrd. Kilowattstunden. Außerdem soll der vor Ort in KraftWärme-Kopplung erzeugte Anteil am Wärmemarkt Hannovers auf 35 Prozent gesteigert
und der CO2-Ausstoß der Strom-Eigenerzeugung um insgesamt 37 Prozent (Bezugsjahr 1990) gesenkt werden.
Die Broschüre gibt es zum Download unter:
Andreas Kalix, Leiter Wassergewinnung
www.proklima-hannover.de/unternehmen
[email protected], 0511 - 430-4970
Thomas Wunram, Leiter Grundsatzplanung
Matthias Wohlfahrt, Programmleiter proKlima
Stefan Scheloske, Unternehmenssteuerung
[email protected], 0511 - 430-3677
[email protected]
[email protected]
0511 - 430-3345
0511 - 430-2782
79
Netze
Hannover-Laatzen, 31.10.2013, 11:30 Uhr:
enercity-Techniker Sebastian Kerkow hat das Stromnetz im Auftrag
der enercity Netzgesellschaft mbH im Blick: Mit einem Messwagen ist
er in Laatzen unterwegs, um mögliche Schwachstellen zu identifizieren: eine Routinearbeit, denn die enercity Netzgesellschaft hat das
Netz der Kommune deutlich sicherer gemacht. 2009 hatte sie ein
Zielnetzkonzept entwickelt. Bis 2013 wurde das alte 20-kV-Mittelspannungsnetz – quasi das Rückgrat der Stromversorgung in
Laatzen – durch ein weniger anfälliges Ringnetz mit offenen Trennstellen ersetzt. Im Oktober 2013 konnten die letzten Arbeiten abgeschlossen werden. Nun ist Laatzen besser für die Herausforderungen
der Energiewende gerüstet und spart außerdem noch Kosten.
Schwankende Stromflüsse und eine dezentralere Stromerzeugung
machen das Netzmanagement für die enercity Netzgesellschaft
generell immer anspruchsvoller. Für Sebastion Kerkow heißt das:
Er und sein Messwagen werden auch in Zukunft noch gebraucht.
82
enercity Report 2013
Netze, Daten, Fakten
enercity Netzgesellschaft mbH
Im Wasserbereich sanierte die eNG einen
weiteren Abschnitt der Zubringerleitung in
Berkhof. Zum Jahresende wurden im Rahmen
eines langjährigen Austauschprogramms die
letzten Bleihausanschlussleitungen durch
PE-HD-Leitungen ersetzt. Damit konnte die
eNG die Anforderungen der neuen Trinkwasserverordnung fristgerecht erfüllen. Im Fernwärmenetz ergab sich zwar ein leicht reduziertes Neuanschlussniveau, hervorzuheben
ist aber die Neuerschließung des FernwärmeAusbaugebietes Sahlkamp. Nach dem Austausch eines schadensanfälligen Leitungsabschnitts in Roderbruch wurde die Versorgungssicherheit im Stadtteil verbessert.
Netzumbau für die Energiewende
Das Jahr 2013 war für die enercity Netzgesellschaft mbH
(eNG) geprägt durch Neuerungen bei der Bundesnetzagentur, durch Verhandlungen mit der Landeshauptstadt Hannover sowie durch einen umfangreichen Netzbau vor dem Hintergrund der Energiewende.
Der Betrieb der Versorgungsnetze für Gas und
Strom in Hannover und einige der Umlandgemeinden liegt seit sieben Jahren in den Händen der enercity Netzgesellschaft mbH (eNG),
eines hundertprozentigen Tochterunternehmens von enercity. Mit 79 Mitarbeitern bewirtschaftet die eNG von Hannover-Ricklingen aus alle Verteilnetze. Dabei sind die Entgelte für die Strom- und Gasverteilung durch
die Bundesnetzagentur (BNetzA) reguliert.
Diese hat der eNG wie allen Netzbetreibern
in Deutschland bis 2018 kontinuierlich sinkende Erlöse vorgeschrieben. Das bedeutet
neben einem zunehmenden Verwaltungsaufwand auch wirtschaftlich sehr enge Grenzen
bei dem Betrieb und der Instandhaltung der
Netze.
Planmäßiger Netzumbau
Ein wesentlicher Schwerpunkt waren 2013
die Arbeiten an mehreren Hochspannungsnetzknoten, unter anderem in den Umspannwerken Lahe und Mehrum. Dabei konnte in
Mehrum die bestehende Engpasssituation im
Hochspannungsnetz bereits deutlich verbessert werden. In den Mittelspannungsnetzen
wurde der Umbau des 20-Kilovolt(kV)-Netzes
in Laatzen in ein optimiertes Zielnetz abgeschlossen, was das Störungsniveau verbessert
hat. Das Graugusssanierungsprogramm im
Gasnetz wurde – wie mit der niedersächsischen Energieaufsicht vereinbart – planmäßig fortgesetzt. Bis auf wenige Kilometer sind
die Leitungen des über 1.000 Kilometer umfassenden Austauschprogramms ersetzt.
Veränderte Marktsituation
Der Netzbetrieb zeichnete sich 2013 durch
ein unauffälliges Störungsniveau in allen
Netzsparten aus. Allerdings stellte die veränderte Marktsituation der innerstädtischen
Kraftwerke am 110-kV-Netz und ihre Teilnahme am Regelenergiemarkt den Netzeinsatz und die Netzleitstelle vor Herausforderungen, die nur durch einen Zusatzaufwand
bei Personal und EDV umgesetzt werden
konnten. Trotz Netzausbau nehmen die Eingriffe in die Kraftwerke zur Aufrechterhaltung
der Systemsicherheit nicht ab. Beim Netzvertrieb und bei der Netzabrechnung der eNG
wurden größere EDV-Anpassungen zum April
und Oktober 2013 sowie die Einführung der
Einspeisewechselprozesse umgesetzt.
Einigung im Festlegungsverfahren
Im Festlegungsverfahren für die Erlösobergrenze für die Stromversorgung der zweiten
Regulierungsperiode von 2014 bis 2018 hat
83
sich die eNG mit der BNetzA auf ein neues
Ausgangskostenniveau geeinigt. Der Effizienzwert für das Stromnetz für die zweite
Regulierungsperiode wird sich gegenüber der
ersten Periode nicht wesentlich verändern.
Neue Konzessionsverträge
Im Jahr 2013 konnte die eNG mit der Landeshauptstadt Hannover neue Wegenutzungsbeziehungsweise Konzessionsverträge mit
einer Laufzeit bis zum Jahr 2034 verhandeln
und vereinbaren.
Mehr Lieferanten und Erneuerbare
Im Netz der eNG waren 2013 über 390 Lieferanten aktiv. Die Bereiche Netzvertrieb und
Netzabrechnung waren geprägt von großen
EDV-Anpassungen zum 1. April und 1. Oktober sowie von der Einführung der Einspeiserwechselprozesse. Außerdem haben einzelne
Insolvenzen von Energielieferanten und teilweise fragwürdige Geschäftsmodelle das
Geschäft rund um den Netzzugang negativ beeinflusst. Bei regenerativen Energieträgern
setzte sich die rasante Entwicklung 2013 fort.
Mittlerweile gibt es im eNG-Netz fast 1.500
Anlagen, die Energie aus Wasser, Wind, Biomasse, Deponiegas oder Sonnenkraft produzieren. Mit einer Leistung von über 46 Megawatt (MW) erzeugten sie 2013 mehr als 63 Mio.
Kilowattstunden (kWh). Ferner speisten dezentrale 287 Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen mit
einer Leistung von 12,6 MWel in das eNG-Netz
ein und produzierten etwa 32 Mio. kWh Strom.
Bernd Heimhuber, Geschäftsführer eNG
[email protected]
0511 - 430-4700
Netzdaten 2013
Stromleitungsnetz*
7.356 km
Wasserleitungsnetz*
2.215 km
Strom-Hausanschlüsse*
127.441
Wasser-Hausanschlüsse*
Zähler im Netz*
412.651
Zähler im Netz*
139.276
1.927 km
Fernwärmenetz
309 km
Fernwärme-Anschlusswerte
887 MW
Gasleitungsnetz**
Gas-Hausanschlüsse**
Zähler im Netz**
78.287
210.281
Zähler im Netz
* Enthält die Werte der Netzgesellschaft Laatzen. ** Enthält die Werte der Gasnetzgesellschaft Laatzen.
96.171
3.764
84
enercity Report 2013
Netze, Daten, Fakten
Stromleitungsnetz
Fit für die Zukunft
Weniger kann mehr sein. Das zeigt das Laatzener
Stromnetz. Denn durch die Maßnahmen des
Zielnetzkonzeptes ist das Mittelspannungsnetz
nun effizienter und sicherer.
Die enercity Netzgesellschaft (eNG) betreibt
das Stromnetz in Laatzen. Seit der Übernahme
des dortigen Stromnetzbetriebes 2007 musste
die eNG – entgegen ihren Erfahrungen aus
Hannover und Langenhagen – außergewöhnlich viele Stromausfälle verzeichnen. Nach
umfassenden Bestandsanalysen entwickelte
sie im Jahr 2009 ein sogenanntes Zielnetzkonzept, um der Stadt mehr Versorgungssicherheit bereitzustellen. Dieses Konzept
hatte zum Ziel, das 20-Kilovolt(kV)-Mittelspannungsnetz, quasi das Rückgrat der Stromversorgung in Laatzen, als Ringnetz mit offenen Trennstellen fit für die Zukunft zu machen.
Bis 2013 erneuerte die eNG auf 112 Kilometern Netzlänge zwölf Kilometer 20-kV-Kabel
und modernisierte 16 Trafostationen, beziehungsweise baute sie neu. Fünf Stationen
wurden zudem mit Fernsteuertechnik ausgerüstet, was die Fehlersuchzeit verkürzt.
Das Netz ist damit nicht nur robuster und
einfacher strukturiert, eine effizientere Technik senkt außerdem die Erneuerungs- und
Betriebskosten.
Netz modernisiert
Über Jahrzehnte hinweg wurde das Laatzener
Stromnetz von den alten Betreibern nur einzelfallbezogen ausgebaut. Daher fand die
eNG im Zuge ihrer Maßnahmen eine hohe
Vermaschung, viele Querverbindungen und
längere Kabelwege vor. Ebenso enthielt das
Stromnetz zahlreiche geschlossene Ringleitungen, die im Schadensfall als Ganzes
ausfielen. Deshalb war die Netzstruktur bei
lokalen Kurzschlussereignissen teilweise von
unnötig weiträumigen Netzausfällen betroffen. Auch die früher verbauten Materialien
wirkten sich nachteilig aus, wie zum Beispiel Stromkabel mit Kunststoffisolierung
der ersten Generation, die bei Feuchtigkeit
häufiger zu Kurzschlüssen neigten.
Die Zielnetzstruktur in Laatzen ist nun eng
mit der Stadtentwicklungsplanung verzahnt,
um die städtische Netzinfrastruktur effizient
zu gestalten. Klare Strukturen vermeiden beispielsweise, dass sich Kurzschlussereignisse
großflächig auswirken. Durch offene Ringstrukturen ist im Schadensfall nur ein Teilring der Stromtrasse betroffen. Ferngemeldete und ferngesteuerte Lasttrennschalter
in ausgewählten Stationen machen Kurzschlussereignisse eingrenzbarer. Bei lokalen
Stromausfällen haben Kunden nun eine deutlich kürzere Wartezeit.
Millionen gespart
Auf Basis des neuen Konzeptes hat die eNG
nicht benötigte Leitungen und Vermaschungen im Stromnetz konsequent zurückgebaut.
Außerdem entfernte sie mehrere Kilometer
Kabeltrassen und einige Trafoanlagen. Durch
die Verschlankungsmaßnahmen bleiben der
Stadt Laatzen rund 1,37 Mio. Euro Finanzierungsbedarf erspart.
Die Verkleinerung des Stromnetzes hat neben
den verbesserten Netzstrukturen auch andere
positive Effekte. Weniger Netzstrecke und
Knotenpunkte senken zum Beispiel die mögliche Anzahl von Kurzschluss-Schadensfällen.
Der Erfolg ist bereits messbar: Während 2011
die Nichtverfügbarkeit des Stromnetzes bei
durchschnittlich 44,3 Minuten je Kunde und
Jahr lag, sank sie bereits 2012 mit umgesetztem Zielnetz auf 22,4 Minuten je Kunde und
Jahr.
Heiko Weduwen, Leiter Netztechnik
[email protected]
0511 - 430-4740
Sebastian Kerkow kontrolliert
das Stromnetz für die eNG.
Routinemäßig führt er die
Messungen durch, um mögliche Schwachstellen früh zu
erkennen.
85
86
enercity Report 2013
Netze, Daten, Fakten
Daten
und
Fakten
Ökonomische Kennzahlen
Ökonomische Kennzahlen
EBIT/Earnings before Interest and Taxes (in Mio. EUR)
Unternehmensergebnis (in TEUR)
200
180.000
188,9
176,2
180
87
165.643
160.000
155,8
Im Jahresabschluss 2013 (Download www.enercity.de/infothek)
ist die wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens ausführlich
dargestellt. An dieser Stelle präsentieren wir die wesent­lichen wirtschaftlichen Kennzahlen. Daneben werden vor dem Hintergrund
der gesellschaftlichen Verantwortung der Unternehmen nichtökono­mische Indikatoren immer wichtiger (siehe Seite 88).
160
147,8
140.000
140
120.000
120
100.000
140.531
120.714
100
114.394
106.616
80.000
2009
Wirtschaftliche Kennzahlen
147,1
2010
2011
2012
2013
2009
2010
2011
2012
2013
Gewinnabführung
Ergebnis vor Zinsen und Steuern
+ Ausschüttung auf das Genussscheinkapital
2013
2012
2011
2010
2009
– Buchrestwerte
423,1
426,1
428,4
414,4
454,5
– Investitionen
48,5
49,3
63,5
83,0
98,1
602,1
+Rücklagenzuführung
Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände in Mio. EUR
Finanzanlagen
in Mio. EUR
876,7
884,2
948,7
944,5
Eigenkapital
in Mio. EUR
431,20
425,2
416,2
399,2
373,2
Umsatzerlöse
in Mio. EUR
2.450,2
2.641,3
2.743,9
2.482,4
2.815,1
Materialaufwand
in Mio. EUR
2.145,3
2.298,5
2.409,5
2.076,1
2.443,7
Personalaufwand
in Mio. EUR
199,7
196,4
194,0
194,5
194,5
Abschreibungen
in Mio. EUR
49,1
48,6
47,7
46,9
47,4
Konzessionsabgabe
in Mio. EUR
40,7
41,2
41,6
45,7
44,8
Gewinnabführung
in Mio. EUR
97,1
101,7
100,1
110,5
112,1
Einstellung in andere Gewinnrücklagen
in Mio. EUR
6,0
9,0
17,0
26,0
49,5
Mitarbeiter zum Jahresende
Anzahl
2.591
2.593
2.587
2.642
2.705
Wertschöpfung
in Mio. EUR
390,3
391,3
396,8
420,6
430,8
Cash Earnings nach DVFA/SG
in Mio. EUR
158,7
199,9
174,0
187,2
192,6
Absatz – Strom
in GWh
16.368
20.377
23.709
21.483
24.245
– Gas
in GWh
21.719
23.688
23.134
25.011
23.469
– Wärme
in GWh
1.357
1.294
1.219
1.390
1.140
– Wasser
in Mio. m3
40,6
40,9
40,9
41,7
41,6
Gesamtkapitalverzinsung (in Prozent)
ROCE/Return on capital employed (in Prozent)
25
25
20
20
15
15
19,4
12,4
10
9,9
5
8,5
8,7
8,9
2010
2011
2012
2013
Gewinn + Fremdkapitalzinsen
Anteilseigner der Stadtwerke Hannover Aktiengesellschaft (Stand: April 2014)
430,8
420,6
400
396,8
391,3
390,3
2011
2012
2013
350
300
250
200
2009
2010
2009
Capital employed
Entwicklung der Wertschöpfung (in Mio. EUR)
0,91 % Region Hannover
11,2
2011
2012
2013
5
EBIT
x 100
Die wirtschaftlichen Kennzahlen betreffen ausschließlich die Stadtwerke Hannover AG.
24,00 % Thüga Aktiengesellschaft
11,4
0
2009
Bilanzsumme
75,09 % Versorgungs- und Verkehrs­gesellschaft Hannover mbH (VVG)
11,8
10
0
450
13,8
2010
x 100
88
enercity Report 2013
Netze, Daten, Fakten
Soziale und ökologische Entwicklung
Umwelt & Entwicklung1
2013
2012
2011
2010
2009
Rohstoffe2
Soziale und ökologische Entwicklung
Das Bemühen, nachhaltig zu wirtschaften, lässt sich
auch anhand weitergehender Indikatoren statistisch
messen. Die Stadtwerke Hannover arbeiten schon seit
Langem mit umfangreichen Kennzahlensystemen.
Mit den hier dargestellten Kennzahlen zur sozialen und
ökologischen Entwicklung schreiben wir die Zeitreihen
fort, die im Nachhaltigkeitsbericht 2003 erstmalig in
einer Zusammenstellung präsentiert wurden.
89
Dadurch wird auch die Anforderung der einschlägigen
Umweltmanagementnormen nach Veröffentlichung der
Umweltleistung erfüllt. Weitere Kennzahlen und die im
Unternehmen vereinbarten konkreten Umweltziele –
zum Beispiel die Reduzierung von teerhaltigem Straßenaufbruch durch vorausschauende Trassenplanung –
finden Sie auf www.enercity.de/umweltdaten
Fördermenge Wasser Mio. m3
39,4
39,7
39,5
40,6
40,4
Harzwasser
Mio. m3
2,8
2,9
3,2
2,8
2,9
Erdgas
Mio. m
Kohle
t SKE
113
118
105
187
179
621.082
648.871
669.353
679.003
647.023
Heizölt
974
912
1.063
1.523
1.300
16.921
21.119
3
Betriebs- und Hilfsmittel Chemikalien2t
22.352
StromGWh
Heizenergie (inkl. Wasserwerke)
MWh
Kühlwasser
Mio. m3
Trinkwasser
1.000 m
20.700
17.555
47,0
47,9
49,3
51,2
45,7
3.572
3.276
3.389
3.268
2.937
27,0
38,4
27,7
39,8
34,5
24,5
39,2
25,7
33,1
36,9
GasMWh
6.496
7.981
7.388
8.627
8.041
FernwärmeMWh
5.645
5.554
5.300
5.858
5.299
Stromanteil aus enercity-KWK-Anlagen3Prozent
41,3
43,2
42,5
43,2
65,6
REG-Stromerzeugung von enercity und
seinen Beteiligungen (enercity-Anteil) GWh
554
492
392
146
121
Verhältnis REG-Erzeugung (inkl. Beteiligungen)
zum enercity-Tarifkundenabsatz
Prozent
ca. 64
ca. 54
ca. 42
ca. 14
ca. 12
56.071
126.334
74.734
108.845
106.709
3
Effiziente und regenerative Erzeugung Mensch & Gesellschaft
Wertschöpfung gesamt
in Mio. EUR
Entwicklung der Wertschöpfung (bezogen auf …)
in Mio. EUR
Mitarbeiter 2013
2012
2011
2010
2009
390,3
391,3
396,8
420,6
430,8
199,7
196,4
194,0
194,5
194,5
3,5
3,7
3,6
4,0
4,0
Stadt und Umlandgemeinden
40,7
41,2
41,6
45,7
44,8
Zur Beseitigung
t
4.810
10.600
5.158
4.312
5.759
Darlehensgeber
38,0
34,0
34,0
34,1
20,3
Zur Verwertung4t
51.261
115.734
69.576
104.532
100.950
Gesellschafter
Mio. m3
0,29
0,44
0,38
0,31
0,35
Anzahl
81/14
71/16
69/21
58/28
44/31
20,9
19,0
19,4
18,8
16,4
Genussscheininhaber
97,1
101,7
100,1
110,5
112,1
Öffentliche Hand
5,3
5,3
6,5
5,8
5,6
Unternehmen
6,0
9,0
17,0
26,0
49,5
Abfall und Reststoffe Gesamtmenge4t
Rückführwasser (KWH)
Mobilität Erdgas-Kfz, monovalent/bivalent
Personal Erdgas-KfzProzent
Belegschaft (zum Jahresende)
Personen
2.591
2.593
2.587
2.642
2.705
Elektro-KfzAnzahl
Personalaufwand
in Mio. EUR
199,7
196,4
194,0
194,5
194,5
Gesamtbestand Fuhrpark
Personalaufwand/MA
in EUR
77.123
75.845
74.452
73.198
71.457
Frauen bei enercity, absolut
Personen
590
585
577
587
583
Frauenanteil, relativ
Prozent
22,8
22,6
22,3
22,2
21,6
Frauen in Führungspositionen, abolut
Personen
32
29
22
19
–
Frauen in Führungspositionen, relativ
Prozent
16,1
14,6
11,3
9,9
–
Azubis, absolut
Personen
127
128
127
134
124
Anteil behinderter MA
Prozent
5,54
5,59
5,32
5,03
4,44
Unfallquote (gesamt)
Promille
40,37
35,90
38,17
43,68
36,83
Unfallquote (meldepflichtige)
Promille
16,23
20,57
18,10
23,22
15,67
Unfallquote (nicht meldepflichtige)
Promille
24,14
15,33
20,07
20,46
21,16
TelearbeitplätzePersonen
80
66
60
52
39
Kita-/Krippen-KontingentplätzeKinder
14
14
14
14
3
5
4
2
1
–
Anzahl
455
458
465
458
458
Pedelecs/E-FahrräderAnzahl
10
10
10
5
–
2.096
2.213
2.201
2.608
2.635
Emissionen2 (inkl. Gasversorgung bei NOx, CO2 und SO2) NO xt
COt
117
175
195
206
124
3.112
3.195
3.175
3.800
3.801
SO2t
1.141
1.236
1.204
1.121
1.227
Staubt
15,6
19,2
24,4
27,3
24,0
305
95
46
10
12
CO2
1.000 t
Umwelt-Kommunikation
UmweltveranstaltungenAnzahl
UmweltveranstaltungenGäste
10.271
7
3.645
7
1.972
7
Dialog und Kommunikation Führungen des Besucher-Service Anzahl
Führungen des Besucher-Service Gästezahl
Marken-Bekanntheitsgrad „enercity“
Prozent
261
294
268
337
385
5.175
7.223
5.588
6.346
7.024
98
99
97
98
93
1
2
3
4
5
6
7
Weitere Details unter www.enercity.de/umweltdaten
Umweltdaten für die großen innerstädtischen Kraftwerke GKH, GKL, KWH sowie die Wasserwerke.
Anteil des Stroms, der in Anlagen erzeugt wird, die nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) betrieben werden.
In diesen Anlagen werden Strom und nutzbare Wärme gleichzeitig erzeugt und dadurch wird die Ausnutzung des Brennstoffs optimiert.
Inklusive unbelastetem Oberflächenaufbruch.
Das Team der enercity EnergieBeratung verstärkte 2012 die Vortragsaktivitäten. Ab 2013 sind auch proKlima-Vorträge erfasst.
Ab 2011 gab es umbaubedingt keine Vortragsveranstaltungen mehr im KundenCenter.
Inklusive Tage der offenen Tür im Heizkraftwerk Linden sowie im Wasserwerk Fuhrberg (2013).
3.276
7
5.2767
90
enercity Report 2013
Glossar
Glossar
Blockheizkraftwerk (BHKW)
Blockheizkraftwerke (BHKWs) erzeugen gleichzeitig Strom und Wärme
durch Kraft-Wärme-Kopplung. Die
eingesetzte Primärenergie wird dabei
besonders effektiv genutzt. BHKWs
liefern die Wärme für Objekte oder
Nahwärmenetze.
Bundesnetzagentur (BNetzA)
Die Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post
und Eisenbahnen ist eine Regulierungsbehörde. Zu ihrer Aufgabe
gehört auch die Aufrechterhaltung
und Förderung des Wettbewerbs in
den sogenannten Netzmärkten. Zum
Netz gehören alle miteinander verbundenen technischen Einrichtungen zur Abnahme, Übertragung und
Verteilung von Elektrizität oder Gas
für die allgemeine Versorgung,
Contracting
Beim Contracting übernimmt ein
Energieversorgungsunternehmen
den Betrieb einer bestehenden technischen Anlage eines Kunden oder
investiert in eine neue Anlage, die
der Versorgung des Kunden dient.
Der Kunde zahlt für die Laufzeit des
meist langfristigen ContractingVertrags einen Preis für die Wärmelieferung, der sich aus einem fixkosten- und einem verbrauchsabhängigen Anteil zusammensetzt.
Der Kunde schont bei dieser Lösung
eigenes Investitionskapital, bezieht
Nutzenergie aus hocheffizienten
Energieanlagen und profitiert von
91
Wir helfen Ihnen, Energie noch
besser zu verstehen. Einige Begriffe
aus der Energiewirtschaft und der
Debatte über die Energiewende
stellen wir hier kompakt dar:
der Erfahrung eines professionellen
Anlagenbetreibers.
Energieeffizienz
Energieeffizienz meint, dass möglichst wenig Energie eingesetzt oder
verbraucht wird, um einen gewünschten Nutzen zu erzielen. Eine höhere
Energieeffizienz ermöglicht den
gleichen oder erhöhten Nutzen bei
reduziertem Energieverbrauch. Ziel
ist die Einsparung von Energiekosten
sowie eine Entlastung der Umwelt
durch CO2-Emissionen.
Energiewende
Bereits Ende der 70er-Jahre brachte
die Antiatombewegung den Begriff
als Synonym für Alternativen zum
bestehenden Energieversorgungssystem. Erneuerbare Energien und
Energiesparen sollten zentrale Säulen sein. Seit der Atomkatastrophe
von Fukushima ist der Begriff in der
Mitte der Gesellschaft angekommen.
Er wird vor allem mit der Realisierung
einer nachhaltigen und effizienten
Energieversorgung mit Erneuerbaren
Energien verbunden. Bis 2035 soll
der in Deutschland benötigte Strom
zu mehr als der Hälfte aus erneuerbaren Energiequellen gewonnen
werden.
Elektromobilität
Angesichts des Klimawandels sowie
endlicher Ressourcen soll die Mobilität umwelt- und klimafreundlicher
werden. Die Bundesregierung setzt
daher im Rahmen der Energiewende
auf Elektromobilität. Mit knapp zwei
Milliarden Euro fördert sie gemeinsam mit der Industrie die Forschung,
wie wir in Zukunft trotz knapper fossiler Brennstoffe mobil bleiben können. Über 15.000 Elektrofahrzeuge
(Autos und Krafträder) sind bereits
in Deutschland unterwegs. Bis 2020
sollen es mindestens eine Million
sein. Vorteil des alternativen Antriebs:
E-Fahrzeuge sind leise und stoßen
kein klimaschädliches Kohlenstoffdioxid (CO2) aus.
Energy Only Markt (EOM)
Der Energy Only Markt (EOM)
bezeichnet einen Energiemarkt, bei
dem den Kraftwerksbetreibern zwar
tatsächliche Energielieferungen vergütet werden, aber nicht die Bereitstellung von Erzeugungsleistungen.
Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)
Das Erneuerbare-Energien-Gesetz will
im Interesse des Klima- und Umweltschutzes eine nachhaltige Entwicklung der Energieversorgung ermöglichen. Dabei sollen fossile Ressourcen
geschont und die volkswirtschaftlichen Kosten der Energieversorgung
verringert werden. Ferner wird die
Weiterentwicklung von Technologien
zur Erzeugung von Strom aus Erneuerbaren Energien gefördert. Das
Gesetz formuliert außerdem den
Anteil Erneuerbarer Energien an der
Stromversorgung.
Erneuerbare Energien
Damit werden die Energieträger
bezeichnet, die unerschöpflich zur
Verfügung stehen oder sich schnell
erneuern. Dazu gehören Wind- und
Wasserkraft, Sonnenenergie, Geothermie sowie Energie aus Biomasse.
Gas- und DampfturbinenKraftwerk (GuD)
Erdgasbefeuerte GuD-Anlagen zeichnen sich durch hohe Effizienz aus.
Bereits bei reiner Stromerzeugung
wird eine Brennstoffausnutzung von
53 Prozent erreicht. In der Regel wird
die Anlage in Kraft-Wärme-Kopplung
zur gleichzeitigen Produktion von
Strom und Wärme betrieben. Dabei
wird die Brennstoffenergie mit über
85 Prozent in Nutzenergie umgewandelt.
Installierte Leistung
Das ist die elektrische Wirkleistung,
die die Anlage technisch erbringen
kann. Diese maximale Leistung oder
auch Nennleistung wird in der Einheit Megawatt (MW) oder Gigawatt
(GW) angegeben.
Kraft-Wärme-Kopplung (KWK)
Die Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) ist
die gleichzeitige Erzeugung von elektrischer Energie und Nutzwärme in
einem Heizkraftwerk. Sie ermöglicht
die Strom- und Wärmegewinnung
mit einem verringerten Brennstoffbedarf und damit auch reduzierten
Schadstoffemissionen. Die Bundesregierung will den Anteil der Strom-
erzeugung aus KWK-Anlagen bundesweit bis 2020 auf 25 Prozent ausweiten.
Markt für gesicherte Leistung
Der Markt für gesicherte Leistung ist
ein wettbewerblicher Markt, der den
EOM ergänzt. Er sorgt dafür, dass
ausreichend Leistung für die Versorgungssicherheit zur Verfügung steht
(„Back-up-Kapazitäten“). Diese Leistung kann durch konventionelle
Kraftwerke bereitgestellt werden,
aber auch durch Abschaltpotenziale
bei Verbrauchern.
Smart Grid
Als Smart Grid wird das Stromnetz
der Zukunft bezeichnet. Durch eine
Vielzahl von dezentralen Erzeugungsanlagen muss das Smart Grid, anders
als das Netz heute, einen Stromfluss
in unterschiedliche Richtungen
ermöglichen. Diese Voraussetzung
und die hohen Schwankungen der im
Rahmen der Energiewende weiter
wachsenden Stromerzeugung aus
Erneuerbaren Energien macht den
verstärkten Einsatz von Mess-, Steuerungs- und Kommunikationstechnik
erforderlich.
Smart Meter
Ein Smart Meter ist ein intelligentes
Messsystem zur Erfassung elektrischer Energie, das in ein Kommunikationsnetz eingebunden ist und den
tatsächlichen Energieverbrauch und
die tatsächliche Nutzungszeit widerspiegelt. Damit die Messdaten bei
der Übermittlung zum und vom
Energieversorgungsunternehmen
sicher sind, erfordert es die Einhaltung von Datenschutz auf einem
hohen Niveau. Derzeit gibt es kritische Diskussionen, ob den erhöhten
Kosten, die durch den Einbau von
intelligenten Messsystemen auf die
Kunden zukommen würden, auch
ein entsprechender Kundennutzen
gegenübersteht.
4
924
93
enercity Report 2012
S
S
Standorte der Erzeugungsanlagen
chleswig-Holstein
chleswig-Holstein
10
10
Estland
Estland
3
3
55,7 MW
55,7 MW
1
Mecklenburg-Vorpommern
Mecklenburg-Vorpommern
MW
31,3 MW
Der Kraftwerkspark von enercity umfasst rund
1.20031,3
Megawerken oder auch eine Vielfalt erneuerbarer Energiean15
15
35
watt (MW) Leistung. Drei innerstädtische Heizkraftwerke
lagen zählt enercity
zu35
seinem Erzeugungspark.
Eigene
Hamburg Hamburg
produzieren seit Jahrzehnten durch umweltfreundliche
Wasserwerke
gewinnen
aus
natürlichen
GrundwasserMW
3,8 MW 41,2
3,8 MW
41,2 MW
Kraft-Wärme-Kopplung Strom und Wärme. Neben
2 den
2 vorkommen das Trinkwasser für Hannover. enercity
großen Anlagen sind zahlreiche
dezentrale
Erzeugungsermöglicht umweltfreundliche Mobilität durch ErdgasBremen
Bremen
4,2 MW
4,2 MW
Brandenburg
Brandenburg
anlagen hinzugekommen. Dutzende von Blockheizkrafttankstellen oder Elektroladestationen im Netzgebiet.
11
11
7
133
7
133
Niedersachsen
MW
20,1 MW 20,1 Niedersachsen
MW
2,4 MW 151,4
2,4 MW
151,4 MW
Berlin
Berlin
962
962
1
61
6
454 MW
MW
0,5
454MWMW 22,7
0,5MW
27,2 MW
Sachsen-Anhalt
Sachsen-Anhalt
H Burgwedel ~ 15 km
Krempdorf ~ 200 km
50
Nordrhein-Westfalen
Nordrhein-Westfalen
10
24
10
13
Kaltenweide
4
Saarland
Hessen
64
1
3 MW
10
Stöcken
Garbsen
Rheinland-Pfalz
Rheinland-Pfalz
1,8 MW
H
57
1
0,4 MW
0,4 MW
65,8 MW
MW
21,1
3 MW
Fischbeck ~ 200 km
Sachsen
21
2,2 MW
97,9 MW
Sachsen
116
21
116
MW
186,7
2,2 MW
186,7 MW
21,1 MW
PV 2
11
H
Linden
4,3 MW
86
MW
11,3
4,3MW
5
KWH – 3Heizkraftwerk
KWH – Heizkraftwerk
Herrenhausen
Herrenhausen
100 MWel/160
100MW
MW
bewährte
Spitzenlastbewährte Spitzenlastund Reserveanlage,
und Reserveanlage,
die mit er- die mit erth el/160 MW
th
(Erdgas) (Erdgas)
neuertem Wärmetauscher
neuertem Wärmetauscher
noch mehr noch
Fernwärme
mehr Fernwärme
produproduzieren kann;zieren
11-kW-PV-Anlage
kann; 11-kW-PV-Anlage
(1998), 67-kW-PV-Anlage
(1998), 67-kW-PV-Anlage
(2008) und (2008)
eine 30-kW-PV-Anlage
und eine 30-kW-PV-Anlage
am Standort
am Standort
KWM –4Gemeinschaftskraftwerk
KWM – Gemeinschaftskraftwerk
Mehrum Mehrum
690 MWel 690 MWel
(Steinkohle),
(Steinkohle),
enercity-Anteil:
enercity-Anteil:
83,3 %
83,3 %
Bayern
Zoo PV
Energiezentrale
5 Energiezentrale
Kronsberg (Erdgas)
Kronsberg (Erdgas)
1,17 MWel /1,7
1,17
MW
MW
StromundStromNahwärme
und Nahwärme
für den Niedrigenergie-Stadtteil
für den Niedrigenergie-Stadtteil
th el /1,7 MW
th
Kessel: 10 MW
Kessel:
10 MWth in Expo-Nähe,
in Expo-Nähe,
mit einer 5-kW-PV-Anlage
mit einer 5-kW-PV-Anlage
th
7
147
14
9,5 MW
MW
85,5
9,5MW
85,5 MW
H
Edemissen ~ 30 km
H
PV 5
4
Mehrum ~ 25 km
8
9
874 MW
6
23 MW
16 Grasdorf
581
Danpower-Gruppe**
Danpower-Gruppe**
874 MW
6
EPL*
23 MW
EPL*
1.763
1.512 MW
1.763 Anlagenanzahl
Anlagenanzahl
Leistung
Leistung
MW
1.512
8 im eNG-Netz
8 im eNG-Netz eine davon eine
nur für
davon
Zweiräder
nur für Zweiräder
BHKW inkl.BHKW
Beteiligungen
inkl. Beteiligungen
Standorte Standorte
(auch außerhalb
(auch des
außerhalb
Versorgungsgebietes)
des Versorgungsgebietes)
Leistungswerte
Leistungswerte
in kW
in kW
(aggregiert)(aggregiert)
Blockheizkraftwerke
Blockheizkraftwerke
Erdgas eCGErdgas eCG
elektrisch elektrisch
thermisch thermisch
4 Standorte4 Standorte
5.762
5.762
7.957
7.957
58 Standorte
58 Standorte
3.504
3.504
5.714
5.714
Summe derSumme
installierten
der installierten
Anlagen Anlagen
62 Standorte
62 Standorte
und Leistungen
und Leistungen
9.266
9.266
13.671
13.671
größer odergrößer
gleich oder
1 MWgleich
1 MWel
el
(siehe 5 und
(siehe
8 ) 5 und 8 )
kleiner 1 MW
kleiner
1 MWel
el
Blockheizkraftwerke
Blockheizkraftwerke
BiomethanBiomethan
eCG
eCG
größer odergrößer
gleich oder
1 MWgleich
1 MWel
el
14 Standorte
14 Standorte
17.288
17.288
17.525
17.525
7
Wasserkraftwerk
7 Wasserkraftwerk
Herrenhausen
Herrenhausen
740 kWel
seit Oktoberseit
1999
Oktober 1999
kleiner 1 MW
kleiner
1 MWel
el
29 Standorte
29 Standorte
7.213
7.213
9.164
9.164
8
Kraft-Wärme-Kältekopplung
Kraft-Wärme-Kältekopplung
für Kunden für Kunden
Energiezentrale
8 Energiezentrale
Laatzener Straße
Laatzener
5 Straße 5
1,995 MWel/2,61
1,995MW
MWthel/2,61 MW
th
Kessel: 4,8 MW
Kessel:
4,8 MWth
(Erdgas) (Erdgas)
th
24.501
24.501
26.869
26.869
9
3
/Stunde
Biomethan-Einspeisung
Biomethan-Einspeisung
in das Erdgasnetz
in das Erdgasnetz
Biogasaufbereitungsanlage
9 Biogasaufbereitungsanlage
RonnenbergRonnenberg
rund 350 mrund
350 m3/Stunde
740 kWel
10 HEC HolzEnergieCenter
10 HEC HolzEnergieCenter
am GKH am GKH bis 4.000 t Scheitholz/a
bis 4.000 t Scheitholz/a
effiziente, umweltfreundliche
effiziente, umweltfreundliche
Holztrocknung
Holztrocknung
mit Fernwärme
mit Fernwärme
480 kWel
480 kWel
Summe derSumme
installierten
der installierten
Anlagen Anlagen
43 Standorte
43 Standorte
und Leistungen
und Leistungen
Die Umweltdaten
Die Umweltdaten
zu den großen
zu den
innerstädtischen
großen innerstädtischen
Kraftwerken
Kraftwerken
(GKH, GKL(GKH,
und KWH)
GKL und
undKWH)
den Wasserwerken
und den Wasserwerken
finden Siefinden
im Internet
Sie imunter
Internet
www.enercity.de/umweltdaten
unter www.enercity.de/umweltdaten
wandelt daswandelt
Druckgefälle
das Druckgefälle
im Erdgasnetz
im Erdgasnetz
in Strom umin Strom um
H
bundesweit
Anlagen bundesweit
(davon 5 in (davon
der Region
5 in der
Hannover)
Region Hannover)
Biomasseanlagen
H Biomasseanlagen
(Holz) der Beteiligungen
(Holz) der Beteiligungen
37 MWel /102
37MW
MWthel /102 MW27
th Anlagen27
Windkraftanlage
Windkraftanlage
Kronsberg Kronsberg
280 kWel
280 kWel
1990 gebaut
1990
als eine
gebaut
derals
ersten
eineBinnenlandanlagen
der ersten Binnenlandanlagen
Windpark Krempdorf
Windpark (Schleswig-Holstein)
Krempdorf (Schleswig-Holstein)
15,75 MWel 15,75 MWel
seit 2002 (enercity-Beteiligung:
seit 2002 (enercity-Beteiligung:
16 Prozent)16 Prozent)
Windpark Martenberg
Windpark Martenberg
(Hessen) (Hessen)
Inbetriebnahme
Inbetriebnahme
08/2012, Übernahme
08/2012, Übernahme
10/2013, 10/2013,
Jahresproduktion
Jahresproduktion
rund 30,5 GWh
rund 30,5 GWh
13,8 MWel 13,8 MWel
Windpark Fischbeck
Windpark(Sachsen-Anhalt)
Fischbeck (Sachsen-Anhalt)
11,5 MWel 11,5 MWel
Inbetriebnahme
Inbetriebnahme
12/2013, 12/2013,
Jahresproduktion
Jahresproduktion
voraussichtlich
voraussichtlich
31 GWh
31 GWh
rund 3 MW rund
Gesamt3 MW GesamtPV-Anlagen,PV-Anlagen,
durch enercity
durch
betrieben
enercity betrieben
11 Anlagen11
anAnlagen
Standorten
an Standorten
im enercity-Versorgungsgebiet
im enercity-Versorgungsgebiet
leistung leistung
Laatzen
581
Ladestationen
Ladestationen
regenerative
regenerative
Energie ausEnergie
der Leine,
ausseit
der 1922
Leine, seit 1922
H
1.176 H enercity
1.176
Contracting
enercity
Contracting
GmbH
GmbH
Biomasseanlage
(Holz)
eCG
(inkl.
Nord*)
eCG
Nord*)
MW
615 MW PV (inkl.
615
Photovoltaikanlage
Martenberg ~ 200 km
6 im eNG-Netz
6 im eNG-Netz weitere 7 Standorte
weitere 7inStandorte
umliegenden
in umliegenden
Städten Städten
640 kWel
Döhren
PV
Erdgastankstellen
Erdgastankstellen
Wasserkraftwerk
6 Wasserkraftwerk
Schneller Graben
Schneller Graben640 kWel
3
4 Anlagen
bundesweit
4 Anlagen bundesweit
(davon 2 in (davon
der Region)
2 in der Region)
Biogasaufbereitungsanlagen
Biogasaufbereitungsanlagen
1.865 Nm3 /123
1.865GW
Nm
hHo/123 GW
hHo
der Beteiligungen
der Beteiligungen
und von enercity
und von enercity
8
11,3 MW
Zusatzinformation
Zusatzinformation
6
Bayern
Kleefeld
Südstadt
Kraftwerk, dessen
Kraftwerk,
Effizienz
dessen
durch
Effizienz
Retrofit-Maßnahmen
durch Retrofit-Maßnahmen
erhöht wurde
erhöht wurde
Erdgastankstellen
Erdgastankstellen
und Ladestationen
und Ladestationen
Standorte Standorte
94
13 Biogasanlagen
13 Biogasanlagen
der Beteiligungen
der Beteiligungen 38 MWel /4338
MW
MW
bundesweit
Anlagen bundesweit
(davon 3 in (davon
der Region)
3 in der Region)
th el /43 MWth27 Anlagen27
Misburg
Eilenriede
Hemmingen
Ronnenberg
4
GKL – Gemeinschaftskraftwerk
2 GKL – Gemeinschaftskraftwerk
Linden
Linden
230 MWel/180
230MW
MW
modernisierte
modernisierte
Gas- und Dampfturbinenanlage mit einem Gas- und Dampfturbinenanlage mit einem th el/180 MW
th
(Erdgas), enercity-Anteil:
(Erdgas), enercity-Anteil:
90 %
90 %
elektrischenelektrischen
Wirkungsgrad von über 50 Prozent und einer Wirkungsgrad von über 50 Prozent und einer Gesamt-Brennstoffausnutzung von bis zu 85 Prozent (im Gesamt-Brennstoffausnutzung von bis zu 85 Prozent (im Jahresmittel circa 70 Prozent);
Jahresmittel circa 70 Prozent);
84-kW-Photovoltaik(PV)84-kW-Photovoltaik(PV)Anlage (2012)
Anlage (2012)
Standorte der
Standorte
Erzeugungsanlagen
der Erzeugungsanlagen
94
max.
m³300
(Vn)Mio. m³4(Vn)
Kavernenhohlräume
4 Kavernenhohlräume
in 1.300 bisin1.750
1.300mbis
Tiefe;
1.750 m Tiefe;
12 GHG – 12
Erdgasspeicher
GHG – Erdgasspeicher
in Empeldein Empelde max. 300 Mio.
Erdgasspeichermenge
Erdgasspeichermenge
Entnahme max.
Entnahme
360.000
max.
m³360.000
(Vn)/h; Betrieb
m³ (Vn)/h;
seitBetrieb
1982, seit 1982,
(enercity, Erdgas
(enercity,
Münster,
Erdgas Münster,
ErweiterungErweiterung
ab 2004 ab 2004
E.ON Gas Storage)
E.ON Gas Storage)
Buchholz
Baden-Württemberg
Baden-Württemberg6
Mühlenberg
Empelde6
12
3
Zusatzinformation
Zusatzinformation
Strom,
Fernwärme
Strom, Fernwärme
und Prozesswärme
und Prozesswärme
für VW und für
Conti;
VW und Conti;
GKH – Gemeinschaftskraftwerk
1 GKH – Gemeinschaftskraftwerk
Hannover Hannover
230 MWel/425
230MW
MW
th el/425 MW
th
bei voller Wärmeauskopplung
bei voller Wärmeauskopplung
circa 88 Prozent
circa Brennstoff88 Prozent Brennstoff(Steinkohle),
(Steinkohle),
enercity-Anteil:
enercity-Anteil:
84,8 %
84,8 %
ausnutzungausnutzung
(im Jahresmittel
(im Jahresmittel
circa 60 Prozent)
circa 60 Prozent)
11 Gasexpansionsanlage
11 Gasexpansionsanlage
Glocksee Glocksee
Sahlkamp
City
2
66
57
97,9 MW
6
Saarland
1
MW
65,8
27,2MW
PV 14 Elze-Berkhof ~ 25 km
Thüringen Thüringen
Langenhagen
Vahrenwald
Herrenhausen
3 PV
Georgengarten
7
1,8 MW
118
Fuhrberg ~ 25 km
Hessen
2
66
50
118
68
MW 122,5 MW
13,7 MW
122,5
13,7MW
PV 15
24
MW 34,2 MW
37,3 MW 34,2
37,3MW
2H
68
22,7 MW
Nr. Kraftwerke/Produktionsanlagen
Nr. Kraftwerke/ProduktionsanlagenLeistung Leistung
93
Stand Dezember
Stand2013
Dezember 2013
* ausschließlich
* ausschließlich
Wärmeerzeugung
Wärmeerzeugung
** ohne Kälteerzeugung
** ohne Kälteerzeugung
Nr. Wasserwerke
Nr. Wasserwerke
Anteil an Anteil an
Zusatzinformation
Zusatzinformation
Wassergewinnung
Wassergewinnung
14 Wasserwerk
14 Wasserwerk
Elze-Berkhof
Elze-Berkhof
43 %
43 %
größtes Wasserwerk,
größtes Wasserwerk,
seit 1930 inseit
Betrieb
1930(Sitz
in Betrieb
der (Sitz der
Wassergewinnung);
Wassergewinnung);
mit 230-kW-PV-Anlage
mit 230-kW-PV-Anlage
(2011)
(2011)
15 Wasserwerk
15 Wasserwerk
Fuhrberg Fuhrberg
46 %
46 %
zweites großes
zweites
Wasserwerk,
großes Wasserwerk,
seit 1959, mit
seit 1959, mit
205-kW-PV-Anlage
205-kW-PV-Anlage
(2011) und (2011)
175-kW-PV-Anlage
und 175-kW-PV-Anlage
(2012)
(2012)
16 Wasserwerk
16 Wasserwerk
Grasdorf Grasdorf
4%
4%
seit 1899 inseit
Betrieb,
1899 Mischung
in Betrieb,mit
Mischung
Harzwasser
mit Harzwasser
Harzwasserbezug
Harzwasserbezug
7%
7%
diverse Einspeisestellen
diverse Einspeisestellen
Impressum
Impressum
HerausgeberHerausgeber
enercity enercity
Stadtwerke Stadtwerke
Hannover AG
Hannover AG
Postfach 5747,
Postfach
300575747,
Hannover
30057 Hannover
Telefax 0511
Telefax
- 430-2024
0511 - 430-2024
www.enercity.de
www.enercity.de
[email protected]
[email protected]
Beratung und
Beratung
Redaktion
und Redaktion
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2003Report
bis 2012
enercity
2003 bis 2012
MetaDesignMetaDesign
(Geschäfts- (Geschäftsund Nachhaltigkeitsund NachhaltigkeitsVerantwortlich
Verantwortlich
bericht)
bericht)
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Marlene Bloch,
Marlene
Hauptabteilung
Bloch, Hauptabteilung Fotos
Informationen
zu unseren zu unseren
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Jonas Gonell,
Jonas
Janko
Gonell,
Woltersmann,
Janko Woltersmann, UmweltStrom-Produkten
Unternehmenskommunikation
Unternehmenskommunikation
und
und
UmweltStrom-Produkten
Frank Schinski
Frank
(Titel),
Schinski
Christian
(Titel), Christian
Energiepolitik
Energiepolitik
proKlima Jahresbericht
2013
proKlima Jahresbericht
2013
Wyrwa, LENPower,
Wyrwa,Shutterstock,
LENPower, Shutterstock,
enercity-Archiv
enercity-Archiv
Konzeption Konzeption
Schicken SieSchicken
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einfach
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Hauptabteilung
Hauptabteilung
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Adresse beziehungsan nebenstehende
Adresse beziehungsLektorat Lektorat
kommunikation
kommunikation
und Energiepolitik:
und Energiepolitik:
weise Faxnummer
oder per E-Mail
weise Faxnummer
oderan:
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Hiltraud Krause
Marlene Bloch,
Marlene
Bianca
Bloch,
Bartels,
Bianca Bartels, Hiltraud Krause
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Carlo KallenCarlo Kallen
Druck
Druck
Hauptabteilung
Hauptabteilung
Finanz- undFinanz- und
Die aktuellen
enercityDieAusgaben
aktuellendes
Ausgaben
des enercitygutenberg beuys
gutenberg
feindruckerei
beuys feindruckerei
gmbh
gmbh
Rechnungswesen:
Rechnungswesen:
Privatkundenmagazins
„positive energie“
Privatkundenmagazins
„positive energie“
Papier: MaxiPapier:
Offset,Maxi
FSC®Offset,
FSC®-zertifiziert
Uwe Franke,Uwe
Brigitte
Franke,
Nolte,
Brigitte Nolte,
sowie des Geschäftskunden-Newsletters
sowie des Geschäftskunden-Newsletters
-zertifiziert
Marion Heinig,
Marion
Gabriele
Heinig,
Schnitker
Gabriele Schnitker
„busy“ finden
Sie im
Internet
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finden
Sie im
Internet unter:
www.enercity.de/infothek
www.enercity.de/infothek
Internes Redaktionsteam
Internes Redaktionsteam
Bianca Bartels,
Bianca
Carlo
Bartels,
Kallen,Carlo Kallen,
Den Online-Newsletter
für Privatkunden
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Thomas
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Auflage
Auflage
© April 2014
© April 2014
3.000 Exemplare
3.000 Exemplare
Gestaltung Gestaltung
mann + maus
mann
GmbH
+ maus
& Co.GmbH
KG & Co. KG
3
95
enercity Report
3
enercity
2013 Report 2013
4
4
96
Das Geschäftsfeld
Das Geschäftsfeld
Contracting
Contracting
ist ein ist
zentrales
ein zentrales
Element
Element
der Strategie
der Strategie
von enercity.
von enercity.
Mit seinen
Mit seinen
drei Beteiligungen
drei Beteiligungen
und deren
und Umsatz
deren Umsatz
von rund
von rund
245 Millionen
245 Millionen
Euro gehört
Euro gehört
enercity
enercity
zur Spitzenzur Spitzengruppegruppe
der Contracting-Anbieter
der Contracting-Anbieter
in Deutschland.
in Deutschland.
Schleswig-Holstein
Schleswig-Holstein
10
10
31,3 MW
31,3 MW
Bremen
2
2
11
20,1 MW
15
Hamburg
4,2 MW
11
4,2 MW
1
454 MW
962 6
35
3,8 MW
Niedersachsen
Niedersachsen
MW
20,1
962
1
MW MW
0,5 MW45422,7
0,5 MW
15
10
24
10
Energie-Projektgesellschaft
Energie-Projektgesellschaft
enercity Contracting
enercity
GmbH
Contracting GmbHDanpower GmbHDanpower GmbH
Langenhagen mbH
Langenhagen mbH
Glockseestraße 33
Glockseestraße 33
CharlottenstraßeCharlottenstraße
40
40
Marktplatz 2
30169 Hannover30169 Hannover
14467 Potsdam 14467 Potsdam
30853 Langenhagen
30853 Langenhagen
0511 - 430-2333 0511 - 430-2333
0331 - 237 82 0 0331 - 237 82 0
0511 - 22 06 01-00511 - 22 06 01-0
Hessen
4
2
2
1,8 MW
1,8 MW
55,7 MW
55,7 MW
Brandenburg
7
7
133
2,4 MW
6
66
133
151,4 MW
2,4 MW
151,4 MW
Berlin
68
50
Berlin
118 68
118
65,8 MW
27,2 MW
65,8 MW
66
13,7 MW 122,5 MW
13,7 MW 122,5 MW
24
3 MW
Rheinland-PfalzRheinland-Pfalz
3
41,2 MW
Brandenburg
22,7 MW
50
37,3 MW 34,2 MW
37,3 MW 34,2 MW
Die enercity Contracting
Die enercity
GmbH
Contracting
DieGmbH
Danpower Die
GmbH
Danpower
ist ein bunGmbH istDie
einEnergie-Projektgesellschaft
bunDie Energie-Projektgesellschaft
(eCG) ist ein bundesweit
(eCG) ist ein
tätiges
bundesweit
desweit
tätigesund im
desweit
Baltikum
undtätiges
im Baltikum
Langenhagen
tätiges
Langenhagen
mbH (EPL) ist ein
mbH (EPL) ist ein
WärmeversorgungsWärmeversorgungsund Contrac- und
WärmeversorgungsContrac- Wärmeversorgungsund Contrac- und
Energiedienstleister
Contrac- Energiedienstleister
mit regiona- mit regionatingunternehmen.
tingunternehmen.
Die hundert- Die hunderttingunternehmen
tingunternehmen
aus Potsdam. aus Potsdam.
lem Schwerpunkt.
lem Schwerpunkt.
Das Unterneh-Das Unternehprozentige Tochter
prozentige
der Stadtwerke
Tochter der Sie
Stadtwerke
ist spezialisiert
Sie istauf
spezialisiert
die dezen-auf men
die dezenwurde 1994
men
von
wurde
der Stadt
1994 von der Stadt
Hannover AG konzipiert,
Hannover AG
baut
konzipiert,
und trale
baut
Energieversorgung
und trale Energieversorgung
und rege- Langenhagen
und rege- Langenhagen
und der Stadtwerke
und der Stadtwerke
betreibt Energiezentralen
betreibt Energiezentralen
für Kun- nerative
für KunEnergien
nerative
durchEnergien
Kraft- durchHannover
Kraft- AG gegründet.
Hannover AG
Zielgegründet.
ist
Ziel ist
den aus der Wohnungswirtschaft,
den aus der Wohnungswirtschaft,
Wärme-Kopplung
Wärme-Kopplung
und den Ein- und den
es, eine
Ein- ressourcenes, eine
und
ressourcenklima- und klimaprivate Immobilieneigentümer,
private Immobilieneigentümer,
satz von Biomasse.
satz von
SeitBiomasse.
2006 ist Seitschonende
2006 ist Energieversorgung
schonende Energieversorgung
auf
auf
Gewerbe- und GewerbeIndustrieunternehund Industrieunternehenercity an derenercity
Danpower
an der
Gruppe
Danpower
kommunaler
Gruppe Ebene
kommunaler
zu erreichen.
Ebene zu erreichen.
men sowie öffentliche
men sowie
Einrichtunöffentliche Einrichtunbeteiligt und hält
beteiligt
mittlerweile
und hält mittlerweile
Zu den Geschäftsfeldern
Zu den Geschäftsfeldern
der EPL
der EPL
gen. Schwerpunkte
gen. Schwerpunkte
der eCG sind der84,9
eCG Prozent
sind der
84,9
Anteile.
Prozent
Danpower
der Anteile.zählen
Danpower
die Planung,
zählender
dieBau
Planung,
und der Bau und
die dezentrale die
Stromdezentrale
und WärmeStrom- und
versorgt
Wärmebundesweit
versorgt
inbundesweit
mehr als inder
mehr
Betrieb
als effizienter
der Betrieb
Stromeffizienter
und Strom- und
erzeugung auserzeugung
hocheffizienten
aus hocheffizienten
130 Kommunen
130
Kunden
Kommunen
aus Kunden
Wärmeproduktionsanlagen.
aus
Wärmeproduktionsanlagen.
Ein
Ein
KWK-Anlagen KWK-Anlagen
und der Einsatz
und
vonder Einsatz
Gewerbevon
und Industrie
Gewerbe und
sowie
IndustrieSchwerpunkt
sowie
ist
Schwerpunkt
dabei der Einsatz
ist dabei der Einsatz
regenerativen regenerativen
Energien wie BioEnergienWohnungswirtschaft
wie BioWohnungswirtschaft
mit Wärme, mit
vonWärme,
Blockheizkraftwerken
von Blockheizkraftwerken
(BHKW).
(BHKW).
gas, Holzpellets
gas,
und
Holzpellets
Holzhack-und HolzhackStrom und Kälte.
Strom
Insgesamt
und Kälte.
er-Insgesamt
Derzeit
er-betreibt
Derzeit
die EPL
betreibt
siebendie
An-EPL sieben Anschnitzel. Das schnitzel.
Unternehmen
Das Unternehmen
hat
reicht hat
die Danpower
reicht die
mitDanpower
581 An- mit
lagen
581 Anmit 23 Megawatt
lagen mit(MW)
23 Megawatt
ins(MW) insinsgesamt 1.181
insgesamt
Anlagen1.181
mit Anlagen
lagen
miteine thermische
lagen eine
Anschlussthermische tallierter
Anschlussthermischer
talliertersowie
thermischer
4 MW sowie 4 MW
einer thermischen
einerAnschlussleisthermischen Anschlussleisleistung von etwa
leistung
874 Megawatt
von etwa 874 Megawatt
installierter elektrischer
installierterLeistung.
elektrischer Leistung.
tung von 615 Megawatt
tung von 615
(MW)
Megawatt
und (MW)
(MW)sowie
und eine
(MW)
in Kraft-Wärmesowie eine in Kraft-WärmeDiese liefern jährlich
Diese liefern
rund 39
jährlich
Giga- rund 39 Gigaeiner elektrischen
einerAnschlussleiselektrischen AnschlussleisKopplungsanlagen
Kopplungsanlagen
installierte installierte
wattstunden (GWh)
wattstunden
Wärme und
(GWh) Wärme und
tung von 13 MW.
tung
Damit
von 13
erzeugt
MW. Damitelektrische
erzeugt Leistung
elektrische
von rund
Leistung von
erzeugen
rund 15 GWh
erzeugen
Strom.15Mehr
GWhals
Strom. Mehr als
es jährlich 763esGigawattstunden
jährlich 763 Gigawattstunden
89 MW. Produziert
89 MW.
werden
Produziert
jähr- werden
1.100
jährHausanschlüsse
1.100 Hausanschlüsse
in Langen- in Langen(GWh) Wärme (GWh)
und Kälte
Wärme
sowie
und Kältelich
sowie
etwa 1.080lich
Gigawattstunden
etwa 1.080 Gigawattstunden
hagen kann die
hagen
EPL mit
kann
den
dieAnlaEPL mit den Anla71 GWh Strom.71Mit
GWh
rund
Strom.
73 MitMit rund(GWh)
73 MitWärme (GWh)
und Kälte
Wärme
sowie
und Kältegen
sowie
versorgen.gen
Dasversorgen.
Unternehmen
Das Unternehmen
arbeitern erwirtschaftet
arbeitern erwirtschaftet
die eCG
459
dieGWh
eCG Strom.
459Danpower
GWh Strom.
be- Danpower
erwirtschaftet
beerwirtschaftet
mit fünf Mitarbeimit fünf Mitarbeieinen Jahresumsatzerlös
einen Jahresumsatzerlös
von
schäftigt
von 366 Mitarbeiter
schäftigt 366
und
Mitarbeiter
tern
und
Jahresumsatzerlöse
tern Jahresumsatzerlöse
von etwa
von etwa
etwa 84 Mio. Euro
etwa(inklusive
84 Mio. Euro
eCG(inklusive
erzielteCG
Jahresumsatzerlöse
erzielt Jahresumsatzerlöse
von
sechs
von
Mio. Euro.
sechs Mio. Euro.
Nord mbH). Nord mbH).
rund 155 Mio. rund
Euro.155 Mio. Euro.
3
35
41,2 MW3,8 MW
27,2 MW
Sachsen-Anhalt Sachsen-Anhalt
Nordrhein-Westfalen
Nordrhein-Westfalen
Estland
Mecklenburg-Vorpommern
Mecklenburg-Vorpommern
Hamburg
Bremen
Estland
Thüringen
Thüringen
57
57
Hessen
6
6 97,9 MW
4
21,1 MW3 MW
Sachsen
97,9 MW
Sachsen
21
116 21
116
2,2 MW
186,7 MW
2,2 MW
186,7 MW
21,1 MW
Saarland
Saarland
Bayern
1
1
7
0,4 MW
0,4 MW
9,5 MW
Bayern
14
7
85,5 MW9,5 MW
14
85,5 MW
Baden-Württemberg
Baden-Württemberg
6
4,3 MW
1.176
615 MW
581
874 MW
8
6
8
11,3 MW4,3 MW
11,3 MW
1.176
enercity
Contracting
enercity
GmbH
Contracting GmbH
(inkl.615
eCGMW
Nord*)
(inkl. eCG Nord*)
581
Danpower-Gruppe**
Danpower-Gruppe**
874 MW
Marktplatz 2
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]@epl-energie.de
[email protected]
6
23 MW
EPL*
6
23 MW
EPL*
1.763
1.512 MW
2013 Dezember 2013
1.763 Anlagenanzahl Stand Dezember Stand
Anlagenanzahl
*
ausschließlich
*
Wärmeerzeugung
ausschließlich Wärmeerzeugung
Leistung
1.512 MW Leistung
** ohne Kälteerzeugung
** ohne Kälteerzeugung
www.enercity.de
enercity
Ihmeplatz 2
30449 Hannover
Telefon 0511 - 430-0
Telefax 0511 - 430-2650
[email protected]
Die Marke der Stadtwerke Hannover AG

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