Massenspeicher und Spezialdrucker
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Massenspeicher und Spezialdrucker
MÄRZ 2002 AUSGABE 134 3 10,70 CHF 21,00 305819I98E ISSN 0946-2880 B 30465 MAGAZIN MIDRANGE IT-Wissen und Lösungen für eServer im Unternehmensnetzwerk + Personalisierungs-Funktion + Portale + Software-Ergonomie + e-Integration + Benutzerorientierte Softwarekonzepte Starten, warten, nachkalkulieren, nachzahlen und dann abbrechen Kosten-Nutzen-Dilemma bei IT-Projekten SQL in Java SQLJ embedded Welchen Fokus hat J.D. Edwards? Geschäftsprozess- oder Benutzeroptimierung Marktübersicht Massenspeicher und Spezialdrucker Technik-Forum Fehlgeschlagene Anmeldeversuche protokollieren Mit Sonderheft • iSeries- und AS/400-Lösungen auf der CeBIT 2002 I.T.P. VERLAG Editorial Liebe Leserinnen, liebe Leser Jedem das Seine Der e-Commerce-Hype ist angeblich verflogen, in den deutschen Web-Shops herrscht trotzdem reges Treiben: Rund 14 Millionen der 24 Millionen Internetnutzer kaufen regelmäßig oder zumindest gelegentlich im Internet ein. Der Web-Kauf unterscheidet sich kaum vom persönlichen Stadtbummel: Ein gutes Angebot, faire Preise und schnelle Verfügbarkeit machen den „Durchschnittskunden“ glücklich. Eine freundliche Begrüßung ist Pflicht, wer seinen Kunden kennt, nennt ihn beim Namen und hat beim Anblick des „Geldgebers“ auch dessen Historie im Hinterkopf. Erinnert sich an die Details des letzten Einkaufs, bewundert die neue Frisur und bemerkt ganz nebenbei, dass auch die Lieblingskekse des Besuchers gerade frisch eingetroffen sind. Kleines Appetithäppchen gefällig? Aber gern... Wenn wir ganz ehrlich sind, geben wir zu, dass uns kein Web-Shop bieten kann, was ein gut geführtes Ladengeschäft in Sachen Erlebniseinkauf leistet. Die Annäherung an den „Einkaufstraum“ ist trotzdem Pflicht: wer seinen Kunden wirklich pflegt, kann diese Zusatzleistung schließlich auch in seinen Preisen niederlegen. Personalisierung heisst das Zauberwort, das zur Zeit ganze Heerscharen an Softwareentwicklern, Consultants und IT-Verantwortlichen in Atem hält. Das Ziel ist klar: Der Kunde soll sich in den virtuellen Hallen des Web-Shops am besten noch wohler fühlen als beim Gang ins Lädchen. Als Verkäuferhirn dienen Datenbanken, die Avatare haben ein deutlich höheres Erinnerungsvermögen als der echte Sales-Staff, und Kekse gibt’s hier selbstverständlich auch: nicht als amuse-gueule sondern zur Identitätsbestimmung. Danach gilt das Motto: Jedem das Seine. Die großen Unternehmen machen virtuell vor, was die Kleinen auf die old-fashioned Art meist viel besser können. Trotzdem dürfen sich Letztere nicht länger in Abstinenz üben: Bislang haben zwar rund 80 Prozent der 3,5 Millionen kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) in Deutschland einen Internetzugang, aber nur 29 Prozent sind mit einer eigenen Website präsent. Da sich das Internet vor allem als Info-Quelle vor der Kaufentscheidung durchsetzt, ist Aktionismus angesagt. Wer nicht bald drin ist, ist womöglich bald draußen. Und das könnte böse Folgen haben: Mehr als 99 Prozent aller Unternehmen in Deutschland gehören zu den KMUs. Sie stellen fast 70 Prozent aller Arbeits- und 80 Prozent aller Ausbildungsplätze. Beinahe 60 Prozent der Wertschöpfung und fast die Hälfte der steuerpflichtigen Umsätze entstehen hier – außerhalb der Großkonzerne. Diese KMU haben den Vorteil, dass ihnen die Nähe zum Kunden sehr vertraut ist, sie die Wünsche des Einzelnen meist detailliert kennen. Gute Voraussetzungen, um auch im Web mit individuellen Leistungen gute Geschäfte zu machen... Herzlichst, Ihr Michael Wirt Midrange MAGAZIN März 2002 3 Inhalt Titelthema Maßanzug oder Prokrustesbett . . . . . . . . . . . . . . . 6 Benutzerorientierte Software-Konzepte Ende der Abstinenz, CeBIT-Time im 8/1-Takt . . . . 8 Get the spirit tomorrow – Get the information today Grafische User-Integration . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Individuelle Standards entwickeln Benutzerorientierte Softwarekonzepte Der kühle Charme eines Rechenzentrums spricht wohl nur die dort versammelten Maschinen positiv an. Untereinander kommunizieren diese in Bit und Byte. Da kein Bediener so mitreden kann, werden sie im wahrsten Sinne des Wortes von dem System bedient und zwar häufig mit spartanisch gehaltenen BildschirmMenüs. Viele Anwender geben sich damit nicht mehr zufrieden und verlangen nach Lösungen, die sich individualisieren lassen. Schritt um Schritt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Neue Wege für klassische Aufgaben Gut zu Fuß . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 Prozessintegration im Supply Chain Management User erzeugen Effizienzschub . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 Intuitive Software für intuitive Benutzer Abkehr im Denken von einem Trend-Thema . . . . 18 Quo vadis e-business? Peter F. Landolt General Manager J.D. Edwards Central Europe: „Unsere Lösungen sind größenunabhängig. Sie erfüllen die Anforderungen an Flexibilität, die gerade für den Mittelstand von hoher Bedeutung sind.“ Aktuelles Der EURO ist kein e-Verstärker . . . . . . . . . . . . . . . 20 Die Frage des Monats im Januar 2002 Kosten-Nutzen-Dilemma bei IT-Projekten . . . . . . 21 Starten, warten, nachkalkulieren, nachzahlen… iSeries als Basis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23 Neue Marktchancen durch Web-Anwendungen Mehr Intelligenz für mehr Business . . . . . . . . . . . . 24 BI können und Markt kennen Geschäftsprozess- oder Benutzeroptimierung . . . 26 Welchen Fokus hat J.D. Edwards? Common: Damit alle etwas davon haben . . . . . . . 28 COMMON Marketing unter neuer Leitung Konvergenz der Sprach- u. Datenkommunikation . . 30 Produktivität steigern und Kosten senken durch… Adaption Richtung e . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 e-Business ist gescheitert – es lebe das e-Business! Martin Jetter Andreas Mattes Managing Director for Siemens bei IBM: „Die Konvergenz von Sprache und Daten wird zukünftig ein wesentlicher technologischer Baustein sein.“ Mitglied Bereichsvorstand bei Siemens ICN: „Sprachkommunikation kann mit jeder beliebigen Anwendung verknüpft werden.“ 4 Märkte & Macher Personen, Produkte, Business . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 Midrange MAGAZIN März 2002 Von ESCON zu FICON Technik & Integration Technik-Forum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38 Fehlgeschlagene Anmeldeversuche protokollieren SQLJ embedded . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39 SQL in Java COBOL und/oder Java . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46 Im Mainframe-Bereich hat sich die ESCON (Enterprise Systems Connection)-Technologie als Standard in den meisten Rechenzentren durchgesetzt. Mit FICON (Fiber Connectivity) steht nun ein neues Kommunikationsprotokoll bereit. Software-Entwickler zwischen den Stühlen ERP in neuen Spheren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50 Browser mit CHARISMA Von ESCON zu FICON . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52 Speichernetze im Mainframe-Umfeld Marktübersicht Massenspeicher und Spezialdrucker . . . . . . . . . . . . 54 Speichern, Drucken und Verwalten Tabellarische Anbieter- und Produktübersicht . . . 58 Das Haus, meine Karte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60 Die CeBIT 2002 Der größte IT-Event Weltweit eröffnet am 13. März nach kurzem 7-Tage-Intermezzo wieder für 8 Tage. Alle Aussteller und ihre Schwerpunkte im Midrange-Bereich zeigen wir Ihnen in dem beiliegendem Sonderheft. Weitere Informationen in diesem Heft auf Seite 8. Exposés ohne Makel Heiß auf kalt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61 Thermodrucker im Hochleistungseinsatz Druck im Kaufhaus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62 Vernetzte Drucklösung bei der Manor AG, Schweiz Eiskalt gedruckt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64 Tally Tintendrucker im Kühlhaus der Migros Schlechte Kopien – mit Absicht . . . . . . . . . . . . . . . 65 Euro ist fälschungssicher Rubriken Editorial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Massenspeicher und Spezialdrucker Die ganze Welt ist im Speicherwahn und wir sind voll dabei! Wir müssen lernen, von Gigabyte auf Terrabyte und Petabyte umzudenken. Gibt es einen Markt für Spezialdrucker, oder können die DruckAnforderungen mit Standard-Geräten erledigt werden? Wenn Sie sich die Vielfalt der Möglichkeiten von Spezialdruckern vor Augen führen, kann die Entscheidung nur zugunsten dieser Drucker ausfallen. 3 Die Frage des Monats . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 Inserenten/Beilagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66 GO NEXT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66 5 Titelthema Maßanzug oder Benutzerorientierte Software-Konzepte Prokrustesbett Vor noch nicht ganz so langer Zeit lebte einmal ein Mann namens „MicroProkrustes“. Weithin war er als großzügiger Gastgeber bekannt. Reisende, die in die Stadt kamen, waren stets willkommene Gäste in seinem Haus. Sie konnten sich dort erfrischen, eine Mahlzeit zu sich nehmen, sie wurden unterhalten, sie konnten mit dem Explorer im Internet surfen, und sie bekamen ein Bett für die Nacht. Das Bett war immer einladend – sauber und frisch bezogen. Für die müden Reisenden war das genau richtig. Allerdings waren nicht immer alle Reisenden von gleicher Länge. Und das ärgerte MicroProkrustes, denn er wollte, dass alles zusammenpasste. Wenn nun also die Füße eines Gastes über das Bettende hinausragten, so wurden sie abgehackt. Leute, die zu kurz waren, wurden in Stücke zersägt, die dann so angeordnet wurden, dass ihr Kopf das obere Ende und ihre Füße das untere Ende innerhalb des Bettes bildeten. Jede Unvollkommenheit in der Mitte wurde verhüllt. Das war die Gastfreundschaft des MicroProkrustes. Doch dann kam „MyHercules Benutzerorientatis“, schwang seine mächtige Individualisierungsfunktion und alle – außer MicroProkrustes – lebten glücklich und in Frieden. Oder doch nicht? Aber ganz im neuzeitlichen Ernst: Mittelständische Benutzer von AS/400 und iSeries sind, was Benutzerorientierung angeht, ja nicht unbedingt verwöhnt, auch wenn die Füße gewöhnlich dranbleiben dürfen! So eine klassische alphanumerische „Green Screen“-Applikation umschmeichelt Anwender nun einmal nicht mit „objektorientierten“ Benutzeroberflächen, charmanten Icons und gewöhnlich auch nicht mit anpassbaren Menüs. Userorientiertung, kein Luxus Nun gibt es IT-Verantwortliche, die sagen, derartiger „Firlefanz“ sei ohnehin Zeitverschwendung. Wissenschaftlich erhärtete Tatsache aber ist, dass die Pro- 6 duktivität von Anwendern ganz entscheidend davon abhängt, wie „zu Hause“ sie sich in einer bestimmten Applikation fühlen und wie gut diese an ihre tatsächlichen Bedürfnisse angepasst ist bzw. sich anpassen lässt. Hier geht es weniger um den Gegensatz zwischen graphischer Benutzeroberfläche versus Green Screen. Denn eine optimal gestaltete alphanumerische Bedienungsoberfläche kann durchaus ergonomischer sein als 17 Millionen Farben, reichlich Hintergrundmotive und Schriftarten beispielsweise in der Windows-Welt. Aber es geht um den Gegensatz zwischen Software, die sich auf einen Benutzer abstimmen lässt, und SoftwareKonzepten, bei denen erwartet wird, www.midrangemagazin.de März 2002 dass sich die Benutzer anpassen. Und Letztere sind leider immer noch in der Mehrzahl. „Sitzverstellung“ like Bobby-Car Anwendungen wie etwa Office-Suiten, mit denen wir alle einen Großteil unserer Arbeitszeit verbringen, sind ungefähr so individualisiert wie ein Bobby-Car für unsere lieben Kleinen. Gefragt wären aber Software-Systeme, die sich ähnlich an den tatsächlichen Nutzer anpassen lassen wie Kraftfahrzeuge der Oberklasse, denen sie ja auch preislich in aller Regel entsprechen. Wie aber sieht es aus bei den meisten Office-Paketen und ERP (Enterprise Resource Planning)-Suiten, bei CRM (Customer Rela- Titelthema Schaden anrichtende „Hilfs“-Agenten So genannte „Bedienhilfen“ in Office, wie eine unbelehrbar immer wieder selbst Fehler produzierende Autokorrektur oder sich dummdreist regelmäßig mit wenig konstruktiven Hinweisen in den Arbeitsfluss drängende „Assistenten“, die nicht eben einfach auszuschalten oder zu umgehen sind, stellen für NichtMicrosoft Certified Engineers, sprich 99,9 % der Benutzer eher ein Hindernis dar, als dass sie hilfreich wären. Wo ist denn der Assistent, der sich wirklich merkt, was Sie typischerweise für Dokumente erstellen und für Sie selbsttätig Dokumentvorlagen anlegt, Textbausteine vorbereitet oder wenigstens sinnvolle Dokumentennamen vorschlägt? GRUNDLAGEN DER GUI- UND SOFTWARE-ERGONOMIE Nicht nur für die Oberflächen von Internet-Software sind die folgenden Kenngrößen beachtenswert: Performanz, Lesbarkeit, sinnvolle Seitenlänge, klare Navigation, einheitliche BedienElemente! Institutionen – wie zum Beispiel das Fraunhofer Institut oder die Universitäten von Maryland sowie die Carnegie Mellon-Universität – haben langjährige Arbeit auf diesem Gebiet geleistet, so dass mittlerweile als gut erforscht angesehen werden kann, was zum einen als Hürde zwischen Anwendung und Nutzer wirkt und was dahingegen die Produktivität fördert und erhöht. Dennoch wird in diesen Bereichen bei der Software-Erstellung immer wieder unnötig gesündigt, vor allem im Bereich Lesbarkeit und Bedien-Elemente. Beispielsweise ist das menschliche Auge nicht in der Lage, Farben unterschiedlicher Wellenlänge gleichzeitig zu fokussieren. Prinzipiell sollte deshalb farbige Schrift auf farbigem, insbesondere andersfarbigem Grund vermieden werden. Viele dieser Gestaltungsgrundsätze sind in Richtlinien wie z. B. die Bildschirmarbeitsverordnung oder DIN EN ISO 9241 eingeflossen. Bei ERP-Systemen sieht es eher noch schlimmer aus. Sachbearbeiter werden hier genau so behandelt, wie es ihre Funktionsbezeichnung schon andeutet: nämlich als Hilfskräfte. Die größte Schwierigkeit verursachen viele Systeme dadurch, dass dem Benutzer sämtliche Funktionen eines gegebenen Moduls „zur Verfügung gestellt“, sprich zugemutet werden. Es fehlt häufig die wirklich individualisierbare Arbeitsumgebung, die nur das anzeigt, was tatsächlich benötigt wird. Ob diese Anpassung übrigens tatsächlich vom Endanwender selbst durchgeführt werden kann, ob die Software stark „lernfähig“ ist und einen Teil der Individualisierung selbst leistet oder ob, wie in modernen Internet-Softwaresystemen (z. B. www.eXpeedo.de), ein Administrator per Mausklick und gegebenenfalls auf Anforderung ganze Funktionsbereiche bereitstellen oder verbergen kann, ist zweitrangig und hängt von den jeweiligen Anforderungen ab. Entscheidend ist, dass die Personalisierungsfunktion überhaupt existiert. Hinzu kommt, dass nach etlichen Jahrzehnten der Forschung in Sachen Software-Ergonomie auch in der „PostBildschirm-Richtlinien-Ära“ ein Gutteil der heute verkauften Software kaum einem der als richtig erkannten ergonomischen Prinzipien entspricht (siehe auch Infokästen). Es geht auch anders Positive Gegenbeispiele – soweit sie nicht ohnehin von Unternehmen selbst konzipierte und erstellte Individualsoftware-Systeme sind – finden sich meist im Bereich Internet. Das hat damit zu tun, dass zwar ein Anwender beispielsweise von R/3, dessen Entwickler eine kleine Ewigkeit für eine erste Anpassbarkeit der Oberfläche benötigt haben, zu dieser Anwendung verurteilt ist – ein Internet-User jedoch nicht. Er ist immer nur einen Mausklick von der Konkurrenz entfernt, dementsprechend mussten sich Entwickler von InternetProgrammen und -Services bemühen. Das merkt man. Portale wie beispielsweise de.my.yahoo.com merken sich heute schon (u. a. mit Hilfe der häufig geschmähten, aber für eine Indi- Midrange MAGAZIN März 2002 Anzeige tionship Management)-Software oder Business Intelligence? Überwiegend Fehlanzeige. Die meisten dieser Systeme lernen überhaupt nichts durch den Umgang mit ihren Benutzern und sind auch niemals dafür konzipiert worden. 7 Titelthema Maßanzug oder Prokrustesbett vidualisierung notwendigen Cookies) die Interessen und Informationsbedürfnisse, ja sogar die Arbeitsweise einzelner Benutzer und begrüßen sie daher nicht nur höflich mit Namen, sondern eben auch mit einem hochgradig auf sie angepassten Angebot. Beispielsweise merken sich Wetter-Sites im Netz der Netze den Benutzer und bieten ihm „seine“ Wetterprofile an. Die können z. B. das Wintersportwetter für das Sauerland, das Motorradwetter für die Hausstrecke und das Wetter der häufig besuchten Firmenniederlassungen beinhalten, jeweils mit topaktuellen Daten. Es gibt mittlerweile Content Management-Systeme (z. B. das Handelsblatt Topix), individualisierbare Suchmaschinen (etwa im Sinne des Jugendschutzes, siehe www.altavista.de), Online-Shops (www.shopshop24.com) und sogar individuelle WAP-Angebote fürs Handy (myWAP) mit einer solchen Personalisierungsfunktion! Natürlich sollten Nutzer in jedem Falle prüfen, was mit ihren zum Anlegen von Profilen erhobenen Daten geschieht. Doch der Gegenwert in Gestalt der Personalisierung rechtfertigt häufig die Informationspreisgabe. Ende der Get the spirit tomorrow – Get the information today CeBIT-Time Es ist so weit: Hannover ruft und mit der niedersächsischen Landeshauptstadt insgesamt 8.152 Aussteller, die ihre Teilnahme an der CeBIT angekündigt und ihren Standbauer schon beauftragt haben. Einige Rufe sind schon im Vorfeld verhallt: Siebel, Lexmark und nicht zuletzt ein guter Bekannter aus dem iSeries-Umfeld, der ERP-Riese J.D. Edwards, nehmen in diesem Jahr nicht am Branchenspektakel teil. Mit großem Andrang ist trotzdem zu rechnen, die Messegesellschaft konnte trotz bekannter Konjunkturprobleme rund 60 Aussteller mehr für ihr Messekind gewinnen als noch im Vorjahr. Die CeBIT 2002 könnte also, neben der erhofften positiven Wende für unsere gesamte Branche, auch neue Hypes mit sich bringen. Zum Beispiel den Hang zum Purismus. Wenn kein kunterbunter Firlefanz stört, kommen die Partner schließlich viel schneller zu der Sache, um die es eigentlich geht: Detaillierte Informationen, Zeit für persönliche Gespräche und die latest News der gesamte IT- und TK-Branche. Neben den Highlights aus dem iSeries-Umfeld, die wir in unserem CeBIT-Sonderheft für Sie zusammengefasst haben, gibt es auch abseits dieses Marktes Witziges und Kurioses zu entdecken. Den nach eigenen Angaben leichtesten Beamer der Welt stellt e-Integration Hier sind teilweise ähnliche Überangebote zu beobachten wie generell bei den Menümassen der Office- oder ERP-Suiten. Auch damit können Anwender überfordert oder abgelenkt werden. Eine Auftragserfassung beispielsweise braucht nun wirklich keine „Webifizierung“, Logistikkomponenten oder eine Einkaufslösung. Fazit Es ist absehbar, dass die Wettbewerbsfähigkeit von Software-Produkten künftig stärker als bisher von ihrer Benutzerfreundlichkeit abhängen wird. Dies ist einer von vielen erfreulichen Effekten der Internet-Revolution. In Ihrem Hause entwickelte ebenso wie zugekaufte Anwendungen sollten dem also entsprechend Rechnung tragen. M. W. 8 H aben wir die elektronischen Schranken der weltgrößten ITund TK-Messe erst einmal passiert, soll uns auf 432.011 Quadratmetern Fläche der „Spirit of Tomorrow“ ergreifen, so das diesjährige Motto der Messe. Dieser Geist übt sich wahrscheinlich nicht in Abstinenz, wohl aber in dezentem Understatement: Viele Stände fallen in diesem Jahr kleiner aus, neben den IT-Budgets haben eben auch die Marketinggelder gelitten... Weniger Prunk macht mir persönlich gar nichts aus: Was braucht man während der CeBIT schon, außer einer guten Terminplanung, festem Schuhwerk und grenzenloser Neugier? Ein frisch gebrühter Kaffee wird den Standgästen sicher auch im Jahre 2002 mit Freude angeboten. Ob die Kekse dazu von goldenen Tellern kommen, ist doch wirklich schnuppe. www.midrangemagazin.de März 2002 Der Gesamtausgabe von Midrange MAGAZIN März 2002 liegt dieses Sonderheft bei. Titelthema Abstinenz, im 8/1-Takt erstmals die Kombination von ISDN, DSL und Bluetooth in einem nur 12 Gramm leichten Bluetooth-USB-Gerät vor. Eine sichere und standardisierte Funkverbindung überträgt die Daten bis zu 100 Meter weit zu einem Access Point am ISDN-Anschluss. Alle ISDN-Anwendungen wie Internet, PC-Fax, Dateitransfer und Remote Access können so flexibel in Wohnung, Büro und Garten eingesetzt werden. BlueFRITZ! integriert standardmäßig auch die Leistungsmerkmale Datenkompression und Kanalbündelung und erzielt so bis zu 240 Kbit/s schnelle Internetverbindungen. Wer Aversionen gegen 0190-Nummern und andere Service-Lines hat, sollte bei der dtms AG vorbeischauen. Sie präsentiert auf der CeBIT ihre Internet-Payment-Produkte dtms@cash0190 und dtms@cash0190-0, die das Bezahlen im Internet für Verbraucher noch einfacher und sicherer machen sollen. Die „Online-Shopper“ bezahlen ihre Dienstleistungen durch das Anwählen einer Service-Rufnummer und müssen dafür weder ihre Kreditkartennummer noch ihre Bankverbindung angeben – der fällige Betrag wird einfach über die nächste Telefonrechnung abgebucht. Wissenswertes, Kurioses und für unser tägliches Geschäft mehr als Brauchbares wartet in Hannover auf unseren Besuch. Ich bin sicher, dass wir uns auf der CeBIT sehen – fachsimpeln, schmunzeln und staunen. Eine erfolgreiche Messe wünscht Ihnen Ihr I.T.P.-Team Sie wollen Ihr Home-Office optimal ausstatten? AVM stellt mit BlueFRITZ! Midrange MAGAZIN März 2002 Anzeige die Sauerwein Audiovision AG vor. Sein Gewicht beträgt weniger als ein Kilo – damit ist er ultraportabel, sozusagen. Den nach eigenen Angaben ersten Multimedia-Gedenkstein will friendlyway in Hannover zeigen. Via Computersäule wird der Zugriff auf das Internet beispielsweise von Gedenkstätten und Friedhöfen aus ermöglicht. Damit können Infos zu ehrwürdigen Personen und Institutionen in Text, Bild, Ton und Video abgerufen werden. Die CeBIT wird also zum Gottesacker, via Standleitung geht’s zu Oscar Wilde, Elvis und Konsorten. Na dann... 9 Titelthema Individuelle Standards entwickeln Grafische User-Integration Die Entwickler von ERP-Software stehen vor einer scheinbar ambivalenten Aufgabe: Standard einerseits, Benutzerorientierung andererseits – und beides ist unter einen Hut zu bringen. Das sinnvolle Zusammenspiel dieses Doppels wird auf dem ERP-Markt künftig der Gradmesser sein, an dem sich die Spreu vom Weizen trennt. Softwareanpassung Angesichts der Diskussion um e-Business und SCM geht sehr leicht unter, dass die Software-Anbieter die Entwicklung der ERP-Basis genauso intensiv vorantreiben wie die der Funktionen für den externen Datenaustausch. Der Markt ist umkämpfter denn je, und die Anbieter wissen, der Software-Kauf entscheidet sich vor der Gretchenfrage der Kunden: Muss sich das Unternehmen am Funktionsangebot des Systems ausrichten oder können die Programme allen Anforderungen adäquat angepasst werden? Die Frage ist freilich für die Kunden immer schon beantwortet, nämlich als Forderung an die Software: Das Unternehmen ist eine gewachsene Struktur, die sich nicht von heut auf morgen umorganisieren lässt, also muss das ERP-System Flexibilität mitbringen. Die Anwender können die Optimierung des Backends in diesem Sinne nur begrüßen, rücken sie doch damit ein Stück mehr in den Mittelpunkt der Entwicklungskonzepte. Wer erinnert sich nicht, manche Systeme hatten früher Eingabemasken mit vielen Feldern, von denen einige einfach leer blieben, weil man sie in der Praxis gar nicht benötigte. Oder man wurde als User mit anderen Benennungen als der im Unternehmen üblichen konfrontiert. 10 Beispielsweise musste man sich erst einmal darauf verständigen, dass „Artikelnummer“ in den Masken der Programme eigentlich dasselbe meint wie „Sachnummer“ in den bislang verwendeten Papierunterlagen. Das Ausmerzen derartiger Differenzen war meistens mit erheblichem Aufwand verbunden. Das war einmal. Ein modernes System ist für das Unternehmen „passend“. Wo dies am Anfang nicht ganz der Fall ist, sollte es der Anwender auf einfache Weise passend machen können, am besten per Mausklick und „Drag and Drop“, wie man das von der herkömmlichen Windows-Arbeit schon gewohnt ist. Und so läuft es auch bei einem modernen ERP-System, die BetriebssystemPlattform spielt dabei keine Rolle mehr. Technisch möglich wird die Flexibilität der Systeme durch ein neues Programmierkonzept, das in der Hauptsache in der Trennung von Bedien- und Verarbeitungslogik besteht. Damit wird es möglich, dass sich der Anwender sein ERPFrontend wunschgemäß konfiguriert. Er bestimmt die Anzahl der benötigten Felder und nimmt deren Benennung selbst vor, er kann die Farben nach Belieben einstellen oder Links zu oft gebrauchten Routinen setzen usw. Differenziert betrachtet, verteilt sich das Thema „Benutzerorientierung“ auf zwei Ebenen: Zum einen ist damit die Anpassung der Software auf die branchenspezifischen Anforderungen des Unternehmens gemeint. Zum anderen geht es auch um die freie Gestaltung des einzelnen Arbeitsplatzes. Riesenprogramme aufbrechen Das Beispiel eines ERP-Anbieters, der seine Produkte seit Jahren immer wieder auf die zeitgemäßen Anforderungen anpasst, ist die command ag in Ettlingen. www.midrangemagazin.de März 2002 Mit dem Standardprodukt FRIDA zählt das Unternehmen zu den führenden deutschen Software-Häusern von ERPLösungen auf der IBM iSeries. Als SAPSystemhaus (mySAP.com Channel Partner VAR) verfügt man zudem über eigene SAP.readytowork-Lösungen sowie Add-Ons für das effiziente Debitorenmanagement. Im Angebot sind u.a. SAPBranchenlösungen für die Nahrungsmittel- und Pharma-Industrie als auch für die Versorgungswirtschaft. Holger Behrens, Vorstand bei command und verantwortlich für den Geschäftsbereich SAP, meint Folgendes: „Wir haben einen ungebrochenen Trend zu speziellen Branchenpaketen. Da jede Branche ihr spezielles Anforderungsprofil hat, wird es mehr und mehr notwendig, die Eingabemasken flexibel zu gestalten. Aufgabe Titelthema unserer Entwickler ist es, dafür zu sorgen, dass die individuellen Einstellungen mit den Standardprozessen im Backend nahtlos zusammenarbeiten.“ Damit scheint die Zeit des typischen Software-Tüftlers, der sich in die Programmierstube zurückzieht, vorbei zu sein. Praxisgerechte Systeme setzen nicht nur Programmier-Know-how voraus, sondern ebenso intimes Branchenwissen. Behrens weiter: „Wir sind heute angehalten, eine anwenderorientierte Entwicklung zu betreiben. Dafür sammeln wir Branchenkenntnisse, beobachten die entsprechenden Zielmärkte und führen einen intensiven Dialog mit den Usern.“ Ziel sei, laut Meinung des commandVorstands, Fragen und Probleme schon im Vorfeld zu erkennen, bevor sie Thema der Hotline werden. Ehe ein Produkt auf den Markt kommt, werden repräsentative Anwender in die Testphasen einbezogen. Auf diese Weise lassen sich frühzeitig praxisechte Erfahrungen sammeln. Auf den Punkt gebracht: Eine Entwicklung von Unternehmens-Software kann man heute nicht mehr ohne die Anwender betreiben. Das Beispiel FRIDA zeigt, inwiefern Komplettsysteme mit Blick auf den User neu strukturiert werden. „Für mehr Anwenderorientierung werden die Riesenprogramme der ERP-Anwendung aufgebrochen und in Business-Components getrennt, diese lassen sich dann über eine universell einsetzbare Oberfläche einzeln ansteuern“, erklärt auch command-Vorstand Günter Wiskot, Verantwortlicher für den FRIDA-Bereich. Mehr noch, selbst beliebig viele NichtERP-Anwendungen – etwa Anwendungen und Tools aus dem Office-Bereich – lassen sich, laut Wiskot, mühelos in die ERP-Oberfläche nach Windows-Manier einbinden und jederzeit aufrufen. Produktivitätsfaktor Oberfläche Wie man inzwischen erkannt hat, ist die freie Gestaltung des Arbeitsplatzes durch den Mitarbeiter selbst ein bedeutender Produktivitätsfaktor. Gerade der Software-Bereich bietet sich an, arbeitspsychologische Erkenntnisse dieser Art in die Tat umzusetzen. Werden Programmoberflächen personenbezogen konfiguriert, unterstützt das die Arbeitsweise des Einzelnen. Die Schranke fällt selbstverständlich sofort hinter der Oberfläche, auf Business-Logik-Prozesse kann kein Einfluss genommen werden. Für eine solches Konzept gibt es eine anwendungstechnische Forderung: Der User sollte User bleiben und nicht Informatiker werden müssen. „Der ERP-Anbieter wird in Zukunft nur dann erfolgreich sein, wenn personenbezogene Anpassungsmöglichkeiten ohne oder mit äußerst geringem Programmieraufwand durchgeführt werden können und darüber hinaus Release-Wechsel und Hotline-Services nicht gefährden“, betont daher Günter Wiskot. command ag D-76275 Ettlingen (+49) 07243/590-230 www.command.de Midrange MAGAZIN März 2002 Anzeige Autor: Richard Läpple, Tübingen 11 Titelthema Neue Wege für klassische Aufgaben Schritt um Schritt Schneller, günstiger, individueller, globaler und alles immer „on time“: Diesen Anforderungen des modernen Marktes können Unternehmen nur dann gerecht werden, wenn sie konsequent einen Weg des ständigen Wandels gehen. Im Zentrum der Veränderung steht die Optimierung der Geschäftsprozesse. Dies setzt voraus, dass die Ablauforganisation – und damit unweigerlich auch die Informatik – kritisch hinterfragt wird. IT als strategischer Erfolgsfaktor Der Weg vom „systemgesteuerten Benutzer“ zum „benutzergesteuerten System“ kann nur mit einer Informatik-Lösung gelingen, die technologisch überzeugt und Flexibilität, Offenheit sowie Kommunikationsfähigkeit bietet. Dort wo die meisten Standard-Lösungen scheitern, liegt die eigentliche Stärke von Bison Solution. Kundenindividueller Standard Dafür wurde die Entwicklungsumgebung nach „Must Have“-Vorgaben optimal erarbeitet. Damit ist es die erste große Anwendung, die nicht aus den Vorgaben der Entwicklungsumgebung resultiert. Die Lösung ist eine betriebswirtschaftliche, Workflow-basierende Business- und ERP-Software für Handel, Dienstleistung und Industrie im Mittelstand. Sie basiert zu 100% auf Internet-Technologie, erfüllt den J2EEStandard (Enterprise Java Beans), läuft auf jeder gängigen Plattform und bietet ausgereifte Schnittstellen zu Microsoft (COM/DCOM) und anderen EDVKomponenten (CORBA). Flexibel in die Zukunft Im Vordergrund der Software steht die Flexibilität, unternehmensübergreifende Prozesse über die gesamte Wertschöpfungskette zu optimieren. Informationen können via Internet für die beteiligten Marktpartner jederzeit und von überall maßgeschneidert verfügbar gemacht bzw. ausgetauscht werden. Weiter ist mittels bereits eingebautem GUI-Designer (Graphic User Interface) eine vollumfängliche Parametrisierbarkeit gewährleistet. In Bison Solution wurden Module für die Bereiche Warenwirtschaft, PPS, CRM und SCM entwickelt. Diese sind in einzelne Aktivitäten gegliedert, welche über den Bison Designer (Prozessmodellierung) dynamisch und völlig frei zu Geschäftsprozessen definiert werden. Das Unternehmen ist so völlig flexibel und kann auf Veränderungen am Markt schnell reagieren. Kurz: Die individuellen Prozesse werden unterstützt. Masken, Listen, Rollen, Prioritäten, Zugriffsrechte usw. können entsprechend den Bedürfnissen des Unternehmens und damit auch entsprechend jenen des Anwenders selber gestaltet werden. Dabei wird kein Programmcode verändert, was eine 100%-ige Release-Fähigkeit garantiert. Cambridge Technology Partners, eine von zwei MIT-Professoren gegründete IT-Beraterfirma, hat die Lösung mehrfach geprüft und attestiert der Software einen weltweiten Technologie-Vorsprung von ein bis zwei Jahren. Maßgeschneidert für Ihre Branche Über Partnerfirmen, die ihr spezifisches Branchen-Know-how für die jeweiligen Referenzmodule aktiv in die Entwicklung einbringen, gewährleistet die Software maßgeschneiderte Branchen-Lösungen. Das Unternehmen arbeitet mit ausgewählten Entwicklungsfirmen partnerschaftlich zusammen und bietet diesen die Möglichkeit, auf das Basismodul aufzubauen und ihr eigenes BranchenReferenz-Modell zu entwickeln. 12 www.midrangemagazin.de März 2002 Titelthema Ablösung bestehender ERP-Lösungen Die größte Herausforderung stellt sich einem Unternehmen bei der Ablösung einer bestehenden ERP-Lösung: Wie kann ein reibungsloser Übergang von der alten zur neuen Lösung gewährleistet werden? Das Unternehmen hat eine Methode inklusive dem so genannten Business Process Integrator (BPI) geschaffen, welche es ermöglicht, eine phasenweise Ablösung nach Priorität und Dringlichkeit durchzuführen: Mit BPI entscheidet der Kunde Zug um Zug, welche Schritte in der Ablösung der bestehenden Software gemacht werden. Dies erlaubt es ihm, die organisatorischen und technischen Veränderungsprozesse mittel- und bedürfnisgerecht zu steuern, was das Risiko minimiert und eine Staffelung von Investitionen ermöglicht. Durch BPI werden Ressourcen besser plan- und nutzbar. Der schrittweise Übergang von der alten zur neuen Lö- sung gestattet es, Verbindungen zwischen verschiedenen Systemen aufzubauen und schafft nach und nach eine Konsolidierung der IT-Umgebung. BPI unterstützt die Unternehmung auf dem Weg zur einheitlichen System-Plattform. So genannte Adaptoren ermöglichen das Verbinden verschiedener Business-Applikationen. Phasenweise können so in der Bison Solution-Entwicklungsumgebung zusätzliche Komponenten entwickelt sowie neue Module eingeführt werden. tern und Niederlassungen in der Schweiz und in Deutschland sowie mehr als 25 Partnern gehört die Bison Group zu den führenden Schweizer IT-Unternehmen. Das Unternehmen konzentriert sich auf den mitteleuropäischen Markt und strebt mittelfristig einen Platz in den TOP 10 der ERP-Anbieter in Europa an. Langfristige Kundenzufriedenheit, Technologieführerschaft und topmotivierte Mitarbeiter sind die Leitziele. Kompetenz in allen Fragen Das Unternehmen bietet seinen Kunden ein zukunftsweisendes IT-Gesamtangebot rund um Software, Hardware, Netzwerk-Installationen, Scanning-Kassensysteme, Voice over IP, Point of Information usw. mit einer Markterfahrung von mehr als 15 Jahren an. Dazu berät und begleitet es die Kunden in allen Informatik-Belangen. Basis der Zusammenarbeit ist Vertrauen und eine langfristige Partnerschaft. Mit derzeit 350 Mitarbei- Die Autorin Iris Weber ist Leiterin Unternehmenskommunikation bei der BISON Group in der Schweiz. > [email protected] Bison Schweiz AG CH-6210 Sursee (+41) 041/9260-0 www.bison-group.com Anzeige Midrange MAGAZIN März 2002 13 Titelthema Prozessintegration im Supply Chain Management Gut zu Fuß Auch in die Modebranche haben Global Business-Strukturen längst Einzug gehalten: Ein Design-Team in New York entwirft einen neuen Sportschuh, die Produktkalkulation und Freigabe erfolgt jedoch in Deutschland und noch während das Produkt in verschiedenen Ländern und Kontinenten in den Vertreterkatalogen erscheint, beginnt ein Agent in Asien mit der Reservierung von Produktionskapazitäten. chenlösungen dar, die durch eine Reihe spezifischer Parameter an die gängigen Abläufe einer Branche angepasst werden können. Dem gegenüber entstanden in den letzten Jahren zum einen Workflow-Systeme wie z. B. Formular-orientierter Workflow, bei dem die Schnittstelle zwischen zwei organisatorischen Einheiten in jedem Fall ein Formular sein muss und der – vereinfacht ausgedrückt – veraltete Zettelwirtschaft auf EDV abbildet. Des Weiteren entstanden datenbank- bzw. ereignisorientierte Workflow-Engines, die ursprünglich auf den Triggereigenschaften von Datenbanken basieren. Global Bussiness Workflow Das Stuttgarter Softwarehaus net W+P Solutions hat deshalb vor gut einem Jahr mit dem Aufbau seiner neuen Softwaregeneration netC5 eChain begonnen, um globale Logistik- und Fertigungsprozesse der Mode- und Schuhindustrie gezielter unterstützen zu können. Ein wesentlicher Aspekt für den Erfolg eines Unternehmens ist es nämlich, den Faktor „Mensch als Entscheider“ nahtlos in den Entwurf eines Informationssystems zu integrieren. Bei Global Bussiness Workflow nun geht es um die Verbindung eines Branchensystems mit dem Menschen als Teil des Informationssystems. Neben Nachrichten und Anfragen, die aus den konfigurierbaren Branchenabläufen entstehen, werden auch Mensch-zu-MenschInteraktionen in das System und damit in die gleiche Benutzeroberfläche integriert. Die Workflow Engine ist dabei mehr als ein technisches Briefkastensystem und leistet u. a. nachrichtenbezogene Delegation oder Verwaltung von exportierten Nachrichten und Antwortbearbeitung (z. B. zur SMS-Bearbeitung). Die so behandelten Nachrichten können aus ganz unterschiedlichen Quellen stammen. Der Global Bussiness Workflow integriert die Nachrichten aller Systeme in eine Oberfläche: Dialoganfragen, Anfragen, die per Mail, Telefon, Fax etc. abgewickelt werden, sowie flexible Workflow-Abläufe. In den klassischen Informationssystemen sind viele organisatorische Prozesse fest verankert, so dass bei einer Organisationsänderung umgehend ein Programmierer aktiv wird. Einen Fortschritt stellen hier die Standard-Bran- Zentraler Dreh- und Angelpunkt ist die Nachricht mit damit verbundenen Objekten. Bei einer Meldung wird der relevante Kontext der Nachricht automatisch mit übertragen. Überschreitet der Auftrag eines Kunden das Kreditlimit, Z ur Unterstützung solch global tätiger Unternehmen sind Internet-basierte Computersysteme unerlässlich. Der umfassende Zugriff auf weltweit verstreute Daten ist für die Mode- und Schuhindustrie ein wichtiger Schritt in Richtung optimierter Prozesse. Entscheidend ist dabei, dass schneller konkretere Informationen als Entscheidungsbasis zur Verfügung stehen. 14 www.midrangemagazin.de März 2002 werden dem Entscheider Umfang und Inhalt des Auftrags sowie die zugehörigen Kundendaten mit übermittelt. Andere verbundene Objekte können z. B. Formulare oder einfach nur ein Screenshot einer aktuellen Maske sein, im Anwendungsumfeld aber auch ein Verweis auf eine konkrete Prozedur. Die volle Leistung erbringt das System durch die Integration der Entscheidungsfunktionen. Die ursprüngliche Nachricht bietet eine Anzahl von Diensten an. Die Workflow Engine fängt die Antwort ab und übermittelt an das ursprüngliche System eine entsprechende Rückkopplung. Die letzte Stufe der Integration ist die Eingliederung der Nachricht mit ihrem Kontext in eine beliebige Endgeräte-Technik. Die Endgeräte Technik wird in den Adressen des Benutzers hinterlegt. Geschäftsprozesse globalisieren Mit der Globalisierung von Geschäftsprozessen wird an Informationssysteme eine ganz neue Anforderung im Bezug auf Integration von Mensch und Computer in heterogenen Systemwelten gestellt. Kritisch ist dabei, die Vielzahl der täglichen Ereignisse so zu filtern, dass ein Benutzer die für ihn relevanten Ereignisse und Informationen zugeordnet bekommt, ohne stets mit der vollen Komplexität von Informationssystemen konfrontiert zu werden. Ziel ist es also, den Dialog mit Funktionen aufzunehmen, die bislang nicht direkt im Informationssystem integriert sind. Zudem gilt es, ein Überwachungsinstrument zu schaffen, das die „toten Gleise“ einer Organisation aufdeckt und überbrückt. net Walter+Partner Solutions GmbH & Co.KG D-70565 Stuttgart (+49) 0711/770558-0 www.walter-partner.com Titelthema Intuitive Software für intuitive Benutzer User erzeugen Effizienzschub In heutigen Unternehmen ist inzwischen funktional sehr gute Standardsoftware im Einsatz, ERP ist kein Schlagwort mehr, sondern wird in der Praxis genutzt. Die Mitarbeiter arbeiten häufig schon jahrelang mit den Systemen, sind gründlich geschult und kommen mit ihrer Routine und Erfahrung meist sehr gut mit den unternehmensinternen und softwaregesteuerten Abläufen klar. S pätestens wenn ein neuer Mitarbeiter sich einarbeiten muss, kommt es aber an den Tag: Die Software ist kompliziert zu bedienen und entspricht meist nicht den gängigen Benutzerstandards, die der Anwender von seinen Microsoft-Paketen zu Hause und vom Internet gewohnt ist. Green-Screens in Unternehmen – Animationen im Web Gerade für AS/400-Anwender ist das ein Problem, schließlich klebte man hier noch lange an grünen ASCII-Zeilen auf schwarzem Bildschirm oder setzte auf einfache „Windowisierung“ durch grafische Tools, ohne die Masken neu und intuitiv bedienbar zu gestalten. Was bedeutet intuitive Benutzeroberfläche? War es nicht das Geheimnis führender Betriebssysteme und Office-Pakete, dass Sie einfach eingängiger als andere sind, dass Sie den Einsatz grafischer Symbole, Icons und Animationen in den Vordergrund stellen? Die Verbreitung der Computersysteme über den ganzen Globus und die Nutzung durch Milliarden Menschen auf der ganzen Welt ist aber dem Internet zu verdanken. Seit der Ablösung der früheren Internetdienste durch das World Wide Web entstanden erste Ansätze von wirklich intuitiven Benutzeroberflächen im WWW und in verschiedenen Applikationen. Die Webseiten waren am Anfang stark textlastig, inzwischen sind Bilder, Fotos und Animationen an der Tagesordnung. Menütiefe, kurze Wege der Maus, Navigator- und Browser-Funktionen bestimmt sein. Vorbei sollten auch bei ERP-Software die Zeiten sein, in denen die Stärke eines Systems durch übervolle Bildschirme und aufdringliche Schriftarten dokumentiert wurde. Vielmehr zeigt sich heute Eleganz durch Weglassen von überflüssigem Schnickschnack. Die verwendeten Icons sollten in Gestalt und Größe in das vorgegebene Design passen und in den verschiedenen Bereichen der Applikation nach gleichem Schema eingesetzt werden. Wichtig ist auch, dem Anwender die Möglichkeit zu geben, eigene Arbeitsabläufe und Kommandosequenzen zu definieren, der Workflow soll durch das System abgebildet werden. Die Individualisierung von Bildschirmaufbau und Funktionalität gewinnt immer mehr an Bedeutung. Letztendlich hat jeder Benutzer eigene Vorstellungen von seiner Arbeitsumgebung und so kann es vorteilhaft sein, dass Farben, Funktionalität und Feldanordnung in eigenen Profilen definiert werden können. Der erste Eindruck von einer Oberfläche wird im Wesentlichen von der verwendeten Farbgestaltung geprägt. Nun ist das Farbempfinden einzelner Nutzer sicherlich durch den individuellen Geschmack geprägt, aber gewisse Grundregeln, wie das Herstellen einer Farbharmonie und -ruhe, müssen bei der Gestaltung berücksichtigt werden. Hinsichtlich der Handhabung sollten moderne Oberflächen durch geringe Interaktive Hilfsmittel erleichtern den Einstieg und die Arbeit mit der Software, wobei man klar trennen muss zwischen sich wiederholender Nutzung einer Software (z.B. Auftragserfassung) und der Unterstützung „nach außen“ eingesetzter Applikationen (Website). Ziel muss dabei immer sein, eine schnelle Erlernbarkeit wiederkehrender Abläufe und eine leichte Erfassbarkeit seltener Abläufe für den Benutzer zu er- Midrange MAGAZIN März 2002 15 Titelthema User erzeugen Effizienzschub Zur Unterstützung der Anwender werden seit längerem umfangreiche und intuitiv bedienbare Lern- und Hilfefunktionen mit Querverweisen usw. angeboten. Um hier die Scheuklappen einer typischen Softwareschmiede von den Augen zu entfernen, hat update zu seinen hochqualifizierten Ingenieuren und Informatikern in letzter Zeit verstärkt Grafiker und Designer eingestellt. Im Team entsteht so eine stabile, ausgereifte Softwarelösung mit intuitiv bedienbarer Oberfläche. Beispiel UPOS möglichen. Bei der Gestaltung einer Programmoberfläche sind für Softwarehäuser also zahlreiche Kriterien zu berücksichtigen, die sich teilweise auch entgegenstehen können. Strategie von update Der Softwareanbieter update aus dem nordbayerischen Kulmbach feiert dieses Jahr sein 25-jähriges Bestehen. Mitte der 90er Jahre wagte man den Schritt von Individualsoftwareprojekten auf eine ERP-Standardsoftware, die nun bei über 250 Kunden erfolgreich im Einsatz ist. Die heutige Lösung hat mit den Anfängen nur noch die Wurzeln und einige Zeilen Code gemeinsam. Neben Erweiterungen der Funktionalität, einem eigenen Web-Shop als B2BLösung und flexiblen Möglichkeiten zu statistischen Auswertungen, Controlling usw. vollzieht das Unternehmen nun mit der Entwicklung der plattformunabhängigen ERP-Lösung UPOS eine generelle Neuorientierung in Aufbau und Funktionalität der Benutzeroberfläche. Berücksichtigt werden u.a. die Möglichkeit zur freien Auswahl und beliebiger Anordnung der Felder, das Erstellen von benutzerbezogenen Funktionalitäten und Workflows. So soll gewährleistet sein, dass jeder Anwender oder Anwendergruppen ereignisorientierte Workflows in ihrer jeweiligen Sprache und für ihre Arbeitsweise definieren können. Damit das Ergebnis strukturiert bleibt, ist eine Sicherung durch Projektleiter oder Administrator sinnvoll. 16 Die Produktpolitik ist gekennzeichnet von einer ständigen Weiterentwicklung der Funktionalität und des Bedienerkomforts auf der Basis neuester Technologien und Forschungsergebnisse. Ein Beispiel ist die UPOS B2B-Lösung für Handels- und Fertigungsunternehmen. Technisch basiert sie auf modernster Java-Servlet/XML-Technologie als eine 3-schichtige (3 tier-) Java-Applikation, deren einzelne Hauptschichten in verschiedene Serviceschichten unterteilt sind: Schicht 1: Datenbank Schicht 2: Business-Logik Schicht 3: User-Interface Die Lösung zeichnet sich durch klare Strukturen in Benutzeroberfläche und Funktionalität aus. Eine komfortable Hilfefunktion und Bedienerführung tragen zu einer hohen Akzeptanz der Benutzer des Web-Shops bei. Im kompletten ERP-System findet der Anwender auf einfache Weise Unterstützung durch die Online-Hilfefunktion, die auf Programm- und Feldebene verfügbar ist. Dabei besteht die Möglichkeit, sowohl auf die vorgegebene UPOSHilfe als auch auf anwenderdefinierte Hilfetexte – firmenintern und/oder benutzerspezifisch – zurückzugreifen. Durch definierte Links kann der Anwender jederzeit in andere Sachgebiete verzweigen, um sich so schnell und komfortabel weitere Informationen zu interessierenden Themen darstellen zu lassen. www.midrangemagazin.de März 2002 Moderne Browser-Technologien ermöglichen ein effektives Arbeiten mit der Online-Hilfe und der Dokumentation. Eine Funktionsdarstellung in Form von „gefilmten“ Arbeitsabläufen (Multimedia) wird gegenwärtig realisiert. Vorteile für Unternehmen Nachdem sich die Standardsoftware der unterschiedlichen Softwareanbieter in ihrer Leistungsfähigkeit bezüglich Funktionalität immer mehr annähert, treten zukünftig verstärkt so genannte „subjektive“ Kriterien wie die Benutzeroberfläche in den Vordergrund. Die Softwareschmieden sind gefordert, in diesem Bereich weitere Anstrengungen auf der Basis von Erkenntnissen der modernen Arbeitswissenschaften umzusetzen. Nicht ausschließlich Funktionalität und Design, sondern die Softwareergonomie werden immer mehr zum Verkaufsargument und bestimmen somit den Erfolg eines Softwarehauses entscheidend. Was es für Unternehmen schließlich in Euro und Cent bringt, wenn sie eine intuitiv bedienbare Software einsetzen, lässt sich schwer sagen. Freude an der Arbeit am System und das spielerische Entdecken weiterer Möglichkeiten und Funktionalitäten der Software durch die Mitarbeiter löst Angst und Hemmungen vor einer kompliziert scheinenden Anwendung ab. Schulungen lassen sich schneller und damit kostengünstiger durchführen. Die Anlernphase bei Mitarbeiterwechsel wird reduziert. Die Anwender finden sich beim Einsatz intuitiv bedienbarer Oberflächen schneller und souveräner zurecht, so dass die angepeilten Ziele, die mit der Einführung einer neuen Software einhergehen, auch schneller erreicht werden. Autoren: Barbara Furthmüller, Klaus-Dieter Leypold update Solutions AG D-95326 Kulmbach (+49) 09221/895-0 www.updategmbh.de Titelthema Abkehr im Denken von Quo vadis e-business? einem Trend-Thema e-Business ist vom Modewort zu einem „Unwort“ mutiert. Untersuchungen und Presseberichten zu Folge stoppen mehr und mehr Unternehmen die bereits begonnenen e-Business-Projekte. Was führte eigentlich zu diesem Umschwung und wie wird es weitergehen in der SW-Entwicklung? I n vielen Gesprächen mit IT-Leitern im vergangenen Jahr waren folgende Themen immer wieder Gegenstand der Diskussion: – Die Anforderung an den IT-Leiter, e-Business-Projekte zu realisieren. – Die daraus resultierende Notwendigkeit, sich mit modernen Methoden der SW-Entwicklung auseinander zu setzen. – Die häufig monolithischen Strukturen der gewachsenen Applikationen. – Der Mangel an qualifizierten Assembler-, Cobol-, PL1- oder RPG-Programmierern. „Wir müssen ins Internet“ Vor noch nicht allzu langer Zeit gab es einen Werbespot mit der Aussage: „Wir müssen ins Internet!“ „Warum?“ „Das steht hier nicht...“. Diese Werbung charakterisiert am eindrucksvollsten den häufig gemachten Fehler von Unternehmen, sich Trends anzuschließen: „In sein“ zu wollen oder attraktiv für neue Mitarbeiter und vertrauenerweckend, weil zukunftsorientiert, für die Kunden. Leider folgte hier recht häufig ein hektischer Aktivismus, der die notwendigen Vorüberlegungen vermissen ließ. Java wurde gleichgesetzt mit der Lösung aller in e-Business-Projekten entstehender Probleme. Dabei wurden im Wesentlichen drei Wege beschritten: – Die Programmierer des Unternehmens wurden auf die Verwendung der Sprache Java umgeschult – Externe Unternehmen wurden mit der Realisierung der Projekte beauftragt. – Man entschied sich für eine vermeintlich passende Standardlösung. Genau hier liegen eigentlich die Gründe für die Schwierigkeiten, die häufig bei diesen ersten Projekten auftraten. Entwickeln mit Java bedeutet für einen „klassischen“ Entwickler eben nicht nur, eine neue Sprache, deren „Vokabeln“ und Syntax zu lernen, sondern eine völlig neue Denkweise zu verinnerlichen. Oft aber wurde der Fehler begangen, dass mit herkömmlichen Analyseund Entwicklungsmethoden eine objektorientierte Sprache genutzt wurde. Diese Vorgehensweise führte häufig wieder zu einem nicht wartbaren monolithischen Anwendungsmoloch, der genau jene Flexibilität vermissen lässt, die unbedingt für eine moderne Anwendungslogik vorhanden sein muss. Bei der Realisierung durch externe Mitarbeiter wurde diese Problematik nur zum Teil umgangen. Externe Mitarbeiter bedürfen der Führung und Beratung durch eigene Mitarbeiter, da sie nicht über das Wissen der Zusammenhänge der firmeneigenen Applikation verfügen. Und hier mussten zwangsläufig Probleme entstehen. Die Denk- und Ausdrucksweise objektorientierter Programmierer unterscheidet sich einfach 18 www.midrangemagazin.de März 2002 Titelthema von der „klassischer“ Programmierer. Für den Fall, dass man sich für den Einsatz einer Standardlösung entschieden hatte, musste man häufig feststellen, dass die in Folge entstehenden Kosten weitaus höher als die veranschlagten waren, oder – im schlimmsten Fall – das Produkt nicht den wirklichen Anforderungen entsprach. Alle Methoden führten jedoch auf jeden Fall zu einem gemeinsamen Resultat: Die dem IT-Leiter unterstellten Mitarbeiter wurden durch die zusätzlichen, neuen Aufgaben belastet, standen ihm also nicht mehr zur Abwicklung des Tagesgeschäftes zur Verfügung. Oftmals entstand deshalb der Eindruck, dass e-Business-Projekte teuer und ineffizient sind und den „normalen“ Tagesbetrieb behindern. an? Einerseits muss er dem Wunsch und der Notwendigkeit nach e-Business-Lösungen gerecht werden, andererseits die Schwierigkeiten dieser Projekte in den Griff bekommen. Welcher Weg ist der richtige, um erfolgreich aus der gewachsenen Anwendungslandschaft in moderne, plattformunabhängige, hochflexible und wartungsfreundliche Software-Architekturen zu gelangen? Individualität ist entscheidend Die Lösung des Dilemmas Die Antwort ist eigentlich recht einfach: Es gibt nicht den einen zu empfehlenden Weg hin zu modernen Software-Architekturen! Jede Firma, jede Applikation, jedes Entwickler-Team ist individuell. Und genauso individuell muss der Weg dieser Firma, dieser Applikation und dieser Entwickler sein, wenn es darum geht, die Paradigmen der bisherigen Entwicklungsarbeit zu verändern. Welche Lösungen bieten sich nun dem geplagten IT.Leiter aus dem Dilemma Software-Entwicklung ist nicht uniformierbar, sie unterliegt nicht irgendwel- chen Modeerscheinungen, sondern muss eine stetige Kontinuität in ihrer Weiterentwicklung aufweisen. Stillstand hat hier genauso fatale negative Folgen wie revolutionäre, abrupte Veränderungen, die nicht von allen im Team mitgetragen werden. Daher ist gerade bei dem Einstieg in neue Technologien die Individualität der Firma und die ihrer Mitarbeiter zu berücksichtigen, wenn man den Lösungsansatz für diese Firma skizziert. Michael Starck, Leiter Education der AD Solutions AG AD Solutions AG D-40789 Monheim (+49) 02173/1675-0 www.adsolutions-group.com Anzeige Midrange MAGAZIN März 2002 19 Aktuelles Der EURO ist Die Frage des Monats im Januar 2002 kein e-Verstärker Die Frage: Forciert die Euro-Einführung Ihrer Meinung nach das e-Business? Das Ergebnis: Von insgesamt 745 Teilnehmern antworteten 30% mit Ja und 70% mit Nein. Der Kommentar: 745 Teilnehmer haben abgestimmt Natürlich bietet der EURO Vorteile bei der Geschäftsabwicklung, insbesondere im Bereich Cross-Border-Shopping: Die Rechenexempel beim Einkauf im „Ausland“ sind künftig überflüssig, ebenso wie der Bargeldtausch. Die Preise sind transparenter geworden, was eigentlich für eine Belebung des e-Geschäftes spräche. Eine bedeutende Grenze aber bleibt – die Sprachbarriere. Solange die elektronischen Shoppingmeilen nicht multi-lingual aufgebaut sind, trägt die Einführung einer gemeinschaftlichen Währung auch nicht dazu bei, das e-business zu beleben. Ohne sprachliche Grenzen stünden die Chancen besser, insbesondere bei hochpreisigen Artikeln sind die Unterschiede in den 12 EURO-Ländern ja sehr markant. Aber diese Preisunterschiede hat es auch vor Einführung der neuen Währung gegeben und trotzdem schreckten viele vor dem Einkauf „im Ausland“ zurück: die unterschiedliche Rechtsprechung, verschiedenartige Steuergesetze und nicht zuletzt die Furcht vor mangelnder Garantie- und Serviceleistung haben das Karl-Heinz Witt, Gründer und Vorstandsvorsitzender der c.a.r.u.s. Information Technology AG 20 grenzenlose Geschäft behindert. Auch im EURO-Zeitalter wird das Vertrauen des e-Kunden maßgeblich von denselben Fragen bestimmt: Wichtig ist, dass die Ware nach Zahlungseingang tatsächlich geliefert wird, dass die Logistik funktioniert und fair gearbeitet wird. Ja 30% Nein 70% Forciert die Euro-Einführung Ihrer Meinung nach das e-Business? Im Business-to-Business-Bereich ist die Situation ähnlich: International tätige Unternehmen müssen eh weiterhin nach dem Multi-Currency-Prinzip arbeiten. Wer Exportgeschäfte mit EURO-Ländern betreibt, profitiert natürlich von der Gemeinschaftswährung: Die Abwicklung ist einfacher, Gebühren und Währungsdifferenzen entfallen, ebenso wie die Notwendigkeit, sich gegen diese Differenzen zu versichern. Bezieht man die Frage des Monats allein auf das e-Payment, könnte die Tendenz des elektronischen Zahlens durch Einführung des EURO sogar schwächer werden: Wir zahlen bar und vermeiden so Transaktionsgebühren, die wir aus Gründen der Bequemlichkeit vorher in www.midrangemagazin.de März 2002 Kauf genommen haben. Aber Provokation beiseite: Das e-business und damit das e-Payment wird kontinuierlich weiter zunehmen. Eine Forcierung durch die Währungsumstellung war nicht zu erwarten – und hat auch nicht stattgefunden. Verarbeitet ein Kreditkartenanbieter im Januar 2002 10 Prozent mehr Transaktionen als im Vorjahreszeitraum, hat das vor allem einen Hintergrund: Die stetig wachsende Akzeptanz des bargeldlosen Zahlungsverkehrs. Die monetäre Konformität in Europa ist nicht umgesetzt, es gibt auch innerhalb der EU noch Länder, die ihre Währung beibehalten. Zwar greifen inzwischen rund 300 Millionen Menschen auf den EURO zurück, ohne multi-linguale Präsenz stösst das Online-Geschäft aber auch bei diesen Menschen weiterhin an bekannte Grenzen. Der Kommentator Karl-Heinz Witt ist Vorstandsvorsitzender der c.a.r.u.s. Information Technology AG Haben Sie uns im Feburar 2002 schon Ihre Meinung gesagt? Frage: „Die IBM Server-Plattform iSeries hat sich inzwischen zum Multitalent entwickelt. Glauben Sie, dass dieses System anderen Plattformen mittelfristig Marktanteile abnehmen wird?“ Unter www.MidrangeMagazin.de laden wir Sie ein Ihre Stimme und Ihre Meinung dazu abzugeben. Die Abstimmung wird ohne jede weitere Abfrage durchgeführt. Es wird Ihnen lediglich das augenblickliche Abstimmungsergebnis angezeigt. Nach der Abstimmung haben Sie die Möglichkeit Ihre Entscheidung zu kommentieren. Auch die Abgabe dieses Kommentars kann – wenn Sie wollen – vollkommen anonym erfolgen. Aktuelles Kosten-Nutzen-Dilemma Starten, warten, nachkalkulieren, nachzahlen und dann abbrechen bei IT-Projekten Michael Wirt: Wenden wir uns zuerst den Anwendern zu. Was ist besser, was schlechter bzw. komplizierter geworden? Zu viele IT-Projekte enden in einem Fiasko. Ein Kenner der deutschen Mittelstand-ITLandschaft, ehemaliger Geschäftsführer eines Softwarhauses (Lunzer & Partner) und Unternehmensberater ist Lutz Lunzer. Mit seinem Unternehmen Lunzer ManagementPartner Martketing und Vertriebscoaching hat er heute Einblick in viele Unternehmen und laufende IT-Projekte. Er erklärt aus seiner Sicht warum sich IT-Projekte verteuern und verzögern bzw. scheitern. Michael Wirt: Damit ist den Anwendern doch schon viel geholfen. Michael Wirt: Sie sind den Anwendern des IBM Systems AS/400 bzw. der iSeries als ehemaliger Geschäftsführer eines erfolgreichen Software-Hauses heute noch in guter Erinnerung. Was haben Sie seit Ihrem ‚Ausstieg‘ in den letzten 11 Jahren gemacht und was hat sich in der IT-Branche besonders verändert? Lutz Lunzer: Ja, allerdings nur was die Inhalte der jeweiligen Anwendung auf Funktionsebene, nicht dagegen die betrieblichen Prozesse und die Aufbereitung der zu treffenden Entscheidung für den besten Anbieter betrifft. Hier stehen die Anwender vor denselben Problemen wie vor 11 Jahren; es werden nach wie vor grobe Fehler gemacht. Lutz Lunzer: Als externer Partner bereite ich wichtige Entscheidungen für das Management auf. Dazu biete ich begleitende Recherchen an. ‚Erfolgreiches Verkaufen – und somit auch Einkaufen – von Software bzw. IT-Projekten‘ ist mein zentrales Thema. Das fängt bei der strategisch richtigen Positionierung eines Produkts an und hört bei Marketing- und Vertriebs-Kooperationen zwischen Software-Herstellern und -Vertreibern auf. Zu Ihrer zweiten Frage. Geändert hat sich viel, zum Beispiel die kürzeren Produkt-Zyklen und ständig neuen Anwendungen, in die Produkte anderer Hersteller als Komponenten in zunehmender Hektik einfließen. Das spürt der Anwender durch nicht ausgereifte Produkte, Konkurse bzw. Übernahmen. Durch diese permanenten Innovationen sind die Probleme nicht kleiner, sondern eher größer geworden. Lutz Lunzer: Besser ist eindeutig die Transparenz geworden. Jeder Anwender erhält heute über spezielle Dienstleister – oder auch Verlage wie Ihrem – nicht nur die Namen der Anbieter, sondern auch in tabellarischer Form zusammen gestellte Inhalte. Michael Wirt: Das liegt vielleicht daran, dass große IT-Projekte relativ selten angeschafft werden und die Beschaffung anders abläuft als bei Produkten, wie sie die Einkaufsabteilung tätigt. Lutz Lunzer: Das ist richtig. Ob es an der fachlichen oder zeitlichen Überforderung oder auch beidem liegt, hängt vom jeweiligen Unternehmen ab. Es wird – wenn überhaupt – ein mehr oder weniger vorgefertigter Anforderungskatalog erstellt oder ein ‚neutraler Berater‘ Midrange MAGAZIN März 2002 Lutz Lunzer, Geschäftsführer der Lunzer ManagementPartner Marketing und Vertriebscoaching damit beauftragt. Dies ist meines Erachtens nur der zweitbeste Weg. Viele Anwender haben sich in der Methode zur Definition der Anforderungen an die Software sowie zur Entscheidungsfindung selbst weiter entwickelt. Entscheidungen werden nach wie vor ‚aus dem Bauch‘ getroffen, statt diese nach klaren internen Regeln und somit für alle nachvollziehbar aufzubereiten. Diese ‚Gefühlsentscheidungen‘ sind mit die Ursache, warum über 80 Prozent der IT-Projekte entweder teurer bzw. bestimmte Projektziele nicht erreicht werden – oder sogar das gesamte Projekt scheitert. Michael Wirt: Was wiederum die Anwender enttäuscht und demotiviert... Lutz Lunzer: Richtig, aber die Anwender sind teilweise selbst daran schuld. Denn sie sind es oft, die Entscheidungen manipulieren oder über Bord werfen, weil sie am liebsten bei den bisherigen Partnern bleiben würden. Und das nicht, weil dieser die beste Lösung hat, sondern weil sie sich an die bisher betreuenden Menschen gewöhnt haben. Michael Wirt: Wie sollte der beste Anbieter gefunden werden? Lutz Lunzer: Zunächst gilt es, sämtliche Entscheidungskriterien zusammenzutragen. Das sind natürlich vordergründig die Module, aus denen sich die jeweilige Anwendung zusammen setzt, sowie deren wesentliche Funktionen. Dann sind es die ‚harten Kriterien‘ wie Unternehmensgröße, Anzahl der Kunden bzw. Installationen oder auch regionale Aspekte, nach denen die Anbieter ausgewählt werden sollen. Dies ist noch vergleichsweise einfach. Anders sieht es bei den ‚weichen Kriterien‘ und hier vor allem der Kundenorientierung eines Anbieters aus. 21 Aktuelles Kosten-Nutzen-Dilemma bei IT-Projekten Michael Wirt: Kundenorientierung – ein weiter Begriff. Was verstehen Sie darunter? Lutz Lunzer: Kundenorientierung als Bestandteil der Unternehmensphilosophie, bei der die Kunden zum Mittelpunkt des Handelns werden. Ein IT-Anbieter, der daraus seine Ziele definiert, wird zwangsläufig die permanente Verbesserung des Qualitätsmanagements oder auch das Wachstum auf ein vertretbares Maß begrenzen statt zu maximieren. Weiterhin wird er Maßnahmen entwickeln, alle Angestellten langfristig an das Unternehmen zu binden. Die Orientierung zum Kunden wird intern zur Orientierung zum Mitarbeiter. Das wichtige Ziel, die Investitionen ihrer Kunden über Jahre sicher zu stellen, wird durch Kunden- und Mitarbeiterorientierung automatisch erreicht. Michael Wirt: Das ist ein interessanter Aspekt. Was sind diese ,weichen Faktoren‘ im Detail, wie werden sie ermittelt? Lutz Lunzer: Die Anwender sollten nicht gutgläubig, sondern kritischer sein. Gutgläubigkeit grenzt an Fahrlässigkeit. Es gibt wenig, was nicht hinterfragt, schriftlich protokolliert und dann in den Vertrag einfließen könnte. Das fängt bei der Befragung der (nicht genannten) Referenzen zu eingehaltenen bzw. überschrittenen Kosten und Zeiten an und hört auf bei Fragen zum Projektmanagement, der Zusammensetzung des Projektteams, dessen fachliche Kompetenz oder die Zugehörigkeit Einzelner zum Team bzw. dem Unternehmen. Daneben gibt es noch eine ganze Reihe wichtiger Fragen, wie z.B. die der Rechte an den in das Projekt eingebundenen Software-Modulen oder auch die Auslieferung der Source-Programme im Konkursfall bzw. bei Projektverzug. Michael Wirt: Erfordern die von Ihnen geschilderten Recherchen nicht relativ viel Zeit? Lutz Lunzer: Wie Sie es sagen: Der Aufwand ist relativ. Wie sieht denn die tägliche Praxis aus? Viele nicht autorisierte Anwender eines Unternehmens sprechen mit den falschen bzw. meist zu vie- 22 len Anbietern. Die Anbieter mit den aktivsten Verkäufern präsentieren telefonisch, persönlich oder schriftlich (über das Internet) ihre Lösung. Das geht über Monate. Irgendwann hat sich die Software seitens der Anbieter geändert, die Ansprechpartner und Anforderungen an die Software seitens der Anwender ebenfalls und das Ganze fängt von vorne an: Ein Kreislauf, bei dem sehr schnell Tausende von Euro zusammenkommen. Ich kenne Fälle, bei denen die Auswahl der Software weit über den eigentlichen Software-Kosten liegt. Werden dagegen nur wenige in der engeren Auswahl stehende Anbieter mit gezielten Fragen innerhalb einer kurzen Zeitspanne konfrontiert, werden Zeitbedarf, Kosten und Risiko auf ein Minimum reduziert. Michael Wirt: Sie meinen also, die Anwender sollten ihr Vorgehen systematisieren und die Entscheidung besser aufbereiten. Lutz Lunzer: Genau. Nach der Phase der Informationssammlung und Aufbereitung der Anforderungen wird ein Entscheidungsteam etabliert. Da es bei jeder Entscheidung um Machtverhältnisse geht, sollte jedes Team-Mitglied die Kompetenzen und somit die Interessen der anderen kennen. Als Nächstes sollten die Kriterien zur Entscheidungsfindung und die Gewichtungsfaktoren bestimmt werden. Denn mit der Gewichtung kann letztlich jede Entscheidung manipuliert werden. Sie sollte von den Team-Mitgliedern akzeptiert werden. Fällt eine Entscheidung dann entgegen den eigenen Vorstellungen, kann die-/ derjenige nachvollziehen, warum sein Favorit – der kleine, große oder auch bisherige und bewährte Anbieter – nicht zur Abgabe eines Angebots aufgefordert wird oder nicht in die entscheidende Runde vordringt. Michael Wirt: Sie sprachen vorher von der Sicherung der geplanten Investition, auf das es den Anwendern letztlich ankommt. Ist es da nicht eine Alternative, sich von Anfang an auf den oder die Marktführer zu konzentrieren? Lutz Lunzer: Eine Alternative ist das, ja. Aber diese Anwender landen meistens www.midrangemagazin.de März 2002 bei den teuersten, und nicht zwangsläufig bei den sichersten Anbietern. Denken Sie an die vielen ‚Großen‘, die in der Vergangenheit aus wirtschaftlichen Erwägungen heraus die Entwicklung eines Produkts eingestellt oder einen ganzen Geschäftszweig verkauft haben, der dann von dem neuen Anbieter nicht weiter verfolgt wurde. Michael Wirt: Was schlagen Sie dann konkret vor? Lutz Lunzer: Es gibt kein Rezept. Für jedes Projekt müssen die Kriterien erarbeitet werden. Der angeblichen Sicherheit, die großen Anbietern unterstellt wird, sollte die Kontinuität, das ‚Wachstum mit Augenmaß‘ und auch die Fachkunde der kleineren Anbieter gegenüber gestellt werden. Diese Mittelständler, die von den Empfehlungen ihrer Kunden leben und über Jahre langsam aber sicher ihren Kundenstamm aufbauen, ihre Mitarbeiter an das Unternehmen binden und eine geringe Fluktuation haben, verdienen es, auch bei größeren Projekten zum Angebot aufgefordert zu werden. Meine Empfehlung ist, bei der Bewertung eines Anbieters vor allem auf dessen Kundenorientierung zu achten. Weiterhin sollte die Entwicklung des Unternehmens und dessen wirtschaftliche Situation überprüft werden. Denn wirtschaftliche Not zwingt zu unfairen Mitteln – ‚koste es, was es wolle‘. Anwender sollten die Anbieter belohnen, die ihnen klar sagen, dass zu vorgegebenen (Wunsch-) Zeiten und Kosten der Projekterfolg nicht gewährleistet werden kann, statt diese Ehrlichkeit durch Ausschluss aus der Ausschreibung zu bestrafen. Last, but not least sollten die Kosten vergleichbarer Projekte und hier vor allem die Folgekosten ermittelt werden. Michael Wirt: Herr Lunzer, ich bedanke mich für das Gespräch. Lunzer Management-Partner Marketing und Vertriebscoaching D-63477 Maintal (+49) 06181/990193 Aktuelles Neue Marktchancen durch Web-Anwendungen iSeries als Basis D a viele Unternehmen heute nach Intel-basierenden Applikationen verlangen, hat man in Alsdorf frühzeitig die Gefahr erkannt, bestehende Kunden zu verlieren oder potenzielle Kunden erst gar nicht erreichen zu können. „Der Markt entwickelt sich zunehmend in Richtung Windows. Aber wir werden auf keinen Fall auf die überlegene Zuverlässigkeit der iSeries verzichten. Das entspricht auch den Wünschen unserer Kunden, wie wir in zahlreichen Gesprächen erfahren haben,“ erklärt Esther Berend, Veda-Marketing-Leiterin. Das Internet bietet nun auch Anwendern anderer Betriebssysteme die Nutzung der iSeries und ihrer Vorzüge – wie optimale Sicherheit und hohe Verfügbarkeit. Über das Web kann jeder Anwender die Veda-Software nutzen, unabhängig von Zeit, Ort oder Betriebssystem. ASP als Wegbereiter Die bislang über 1.800-mal installierten Lösungen wurden in der Vergangenheit direkt oder über Partnerunternehmen vertrieben. Über das ASP-Model plant das Software-Haus, sich zusätzlich auch außerhalb der iSeries-Welt zu etablieren und damit den Grundstein für eine mittelfristige Ausweitung der Geschäftstätigkeit im europäischen Markt zu legen. „Wir hoffen, unseren Marktanteil ausweiten zu können, und erwarten in vier Jahren einen Anteil von mehr als zehn Prozent des Gesamtumsatzes aus dem ASP-Geschäft,“ erklärt Berend. Als IBM Advanced Business Partner hat sich Veda auch im Bereich ASP für die IBM als Partner entschieden. In einem ersten Schritt der Zusammenarbeit besuchte Veda das IBM xSP Prime Center in Stuttgart. Dort unterzogen die IBM-Spezialisten die Personalabrechnungslösung Veda e-HR Entgelt einer Reihe von gründlichen Leistungstests im Hinblick auf Verfügbarkeit, Performance und Sicherheit. Das Software-Haus interessierte vor allem die maximale Auslastung, da Gehaltsabrechungen zum Monatsende oder zum 15. nicht selten an ihre Grenzen stoßen. Die Entwickler konnten zwar schon im Vorfeld Belastungstests durchführen, aber es mangelte an der Möglichkeit, die Abwicklung von mehreren Tausend Abrechnungsfällen unterschiedlicher User an einem Tag zu simulieren. „IBM hat uns diese Tests ermöglicht und somit wichtige Schlüsselinformationen geliefert, die in die weitere Entwicklung eingeflossen sind,“ so Berend weiter. xSP Prime-Auszeichnung Nach erfolgreichem Absolvieren der umfangreichen Testreihe erhielt Veda im Rahmen des weltweiten xSP Prime-Programms der IBM als erste iSeries-Lösung in Deutschland das xSP Prime-Zertifikat „Dies ist eine wichtige Auszeichnung für uns, denn IBM hat langjährige Erfahrungen im Outsourcing-Bereich und setzt hohe Qualitätsmaßstäbe an,“ erklärt Esther Berend. „Unsere Kunden wissen, dass auf uns Verlass ist. In Hinblick auf potenzielle Interessenten unterstützt uns die xSP Prime-Auszeichnung.“ Kommentator: Esther Berend, Marketingleiterin bei Veda VEDA Datenverarbeitung GmbH D-52477 Alsdorf (+49) 02404/5507-0 www.veda.de Midrange MAGAZIN März 2002 Anzeige Seit 1977 entwickelt und vermarktet die VEDA Datenverarbeitung GmbH in Alsdorf betriebswirtschaftliche Standard-Software für mittelständische Unternehmen. Die branchenneutralen Lösungen für die Bereiche Human Resources und Finance & Accounting unterstützen primär IBM eServer iSeries. 23 Aktuelles BI können und Markt kennen Impressum Midrange MAGAZIN ISSN 0946-2880 Herausgeber: Michael Wirt Chefredakteur: Michael Wirt (M.W.) Redaktion: (+49) 08191/9649-26 > [email protected] Thomas Seibold (T. S.), Klaus-Dieter Jägle (KDJ); Robert Engel (R.E.), (+49) 09563/74060 Anzeigen: PLZ 0 – 4 Waltraud Mayr, (+49) 08191/9649-23 PLZ 5 – 9 Brigitte Wildmann, (+49) 08191/9649-24 Ausland Waltraud Mayr, (+49) 08191/9649-23 Technischer Redakteur: Robert Engel, (+49) 09563/74060 Illustrationen: Günter Ludwig Übersetzungen: Jürgen Elmer Lektorat: Text Lift – Thomas Gaissmaier, Günter Hensel Bezugspreise (1-Jahresabo): Inland 2 125,– inkl. MwSt., Ausland 2 140,– Erscheinungsweise: 12 Ausgaben pro Jahr, jeweils zum Ende des Vormonats Tatsächlich verbreitete Auflage Mitglied der Informationsgemeinschaft zur Festgem. IVW IV/01: 20.157 stellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V. Gültige Anzeigenpreisliste: Media-Daten Nr. 12/ 2002 Urheberrecht: Alle im Midrange MAGAZIN erschienenen Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen, vorbehalten. Reproduktionen, gleich welcher Art, ob Fotokopie, Mikrofilm oder Erfassung in Datenverarbeitungsanlagen, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages. Hiervon ausgeschlossen sind abgedruckte Programme, die dem Leser zum ausschließlich eigenen Gebrauch zur Verfügung stehen. Das Verbot der Reproduktion bleibt jedoch unberührt. Aus der Veröffentlichung kann nicht geschlossen werden, daß die beschriebene Lösung oder verwendete Bezeichnung frei von gewerblichen Schutzrechten ist. Haftung: Für den Fall, dass im Midrange MAGAZIN unzutreffende Informationen oder in veröffentlichten Programmen oder Schaltungen Fehler enthalten sein sollten, kommt eine Haftung nur bei grober Fahrlässigkeit des Verlages oder seiner Mitarbeiter in Betracht. IBM und AS/400 sind eingetragene Warenzeichen der International Business Machines. Namentlich gezeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Für unaufgeforderte Einsendungen aller Art übernimmt der Verlag keine Haftung. Bei Nichtbelieferung im Fall höherer Gewalt, bei Störung des Betriebsfriedens, Arbeitskampf (Streik, Aussperrung) bestehen keine Ansprüche gegen den Verlag. VERLAG I.T.P.-Verlags-GmbH Kolpingstraße 26, D-86916 Kaufering (+49) 08191/9649-0, 6 (+49) 08191/70661 > [email protected] www.MidrangeMagazin.de Gesellschafter: U. E. Jäkel Geschäftsführer: Michael Wirt, Klaus-Dieter Jägle Marketing: Klaus-Dieter Jägle Abonnentenservice: (+49) 08191/9649-25 Bankverbindung Deutchland: Raiffeisenbank Kaufering, Konto Nr. 537 500, BLZ 701 694 26 PRODUKTION Produktionsleitung: Michael Wirt Satz und Druckvorstufe: Popp Media Service Produktion: ADV Augsburger Druck- und Verlagshaus 24 Mehr Intelligenz für Business Intelligence-Softwareanbieter Hyperion kooperiert weltweit mit mehr als 400 strategischen Partnern. Zwar hört man immer wieder, Hyperion habe mit seiner OLAP-Technologie Hyperion Essbase sowie mit Lösungen für Finanzanalysen, Performance Management und e-CRM-Analysen vornehmlich Großunternehmen im Visier, aber auch im Mittelstand sind die „gebürtigen“ Kalifornier vertreten: hierzulande nicht selten in Verbindung mit ERP-Applikationen wie SAP oder J.D. Edwards. den beiden Branchenriesen besteht schon seit 1996 und wurde erst Mitte Januar erweitert. Die Offenheit und Skalierbarkeit der von Hyperion Essbase getriebenen IBM DB2 OLAP-Serverlösung stellt eine ganze Palette von Analyse-Anwendungen in Bereichen wie e-Business, Kundenanalysen, Vertriebs-Forecasting und Management Reporting zur Verfügung. Laut Jeff Rodek, Chief Executive Officer bei Hyperion, sind die User insbesondere von der einfachen Integration und der Schnelligkeit, mit der implementiert werden kann, begeistert. Diese Vorzüge zahlten sich gerade in schwierigen Situationen aus. Bessere Entscheidung durch bessere Informationen M it J.D. Edwards als auch Lawson pflegt Hyperion intensive Kontakte. Auch mit SAP hätte man gerne eine explizite Kooperation vereinbart, da zahlreiche Hyperion-Kunden auf die Kombination mit SAP setzen: Deutsche Bahn, German Parcel, Techem oder Freudenberg. Bislang allerdings gebe es diese spezielle Partnerschaft mit SAP nicht, so John Kopcke, Chief Technology Officer bei Hyperion in Kalifornien. Dasselbe gelte für Oracle Financials, nur seien die Gründe hier anders: Obwohl sich auch diese Kombination im Kundenumfeld bewährt habe, werde man von Oracle eher als Wettbewerber gesehen – weniger als Partner. IBM Partnerschaft erweitert Derlei Animositäten kennt IBM nicht: Auch zukünftig wird Hyperion seine OLAP-Lösung Hyperion Essbase im Verbund mit dem IBM DB2 OLAP-Server anbieten. Die Partnerschaft zwischen www.midrangemagazin.de März 2002 Um auf Basis fundierter Informationen bessere Entscheidungen treffen zu können, kommen Unternehmen aller Branchen diesem Wunsch mit Hilfe von Business Intelligence-Lösungen nach. Allein 86 der Fortune 100-Unternehmen setzen dabei auf Hyperion; insgesamt bedient der BI-Riese, der in Deutschland mit einer Hauptniederlassung in Frankfurt und weiteren in Hamburg, Düsseldorf und München vertreten ist, weltweit rund 7.000 Kunden. Deutschland, so John Kopcke, sei ein sehr interessanter Markt, da hier eine Vielzahl an Mittelständlern angesiedelt sei – Unternehmen, die multinational tätig sind und ihr Reporting nicht allein auf Deutschland und die deutschen Anforderungen beschränken. Mit Vertretungen in zahlreichen Ländern könne man diesen „Multinationals“ mit Hauptsitz Bundesrepublik auch in den Niederlassungsländern einen sehr guten Support anbieten. Man habe zwar viele Kunden mit Tausenden von Usern, aber auch solche mit fünf oder 20 Lizenzen: Diese entschieden sich insbesondere des- Aktuelles mehr Business Kristallklare Entscheidungsfindung Ziel der neuen OEM- und Wiederverkaufs-Vereinbarung mit Crystal Decisions ist der nahtlose Zugriff auf Informationen für Berichte, Analysen, Modellierung und Planung. Dafür werden die webbasierten Abfrage-, Berichts- und Informationsverteilungs-Lösungen für relationale und multidimensionale Daten von Crystal in die analytische Plattform von Hyperion eingebunden. Mit verbesserten Datenzugriffs-, Berichts- und Verteilungsmöglichkeiten sollen Berichte sicher, zeitnah und interaktiv an jeden Anwender, Kunden und Partner verteilt werden können. Mit dieser jüngst veröffentlichten Vereinbarung, die aus einer langen und erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen den beiden Unternehmen resultiert, gehen auch gemeinsame Entwicklungstätigkeiten einher. Funktionalität und nahtlose Integration Kurzfristig bedeutet die Vereinbarung, dass Hyperion die Lösungen Crystal Reports und Crystal Enterprise durch das eigene Vertriebsnetz sowie weltweite Vertriebskanäle verkaufen kann. Die gemeinsame Entwicklung beginnt ab sofort, um die Möglichkeiten und Leistungsfähigkeit der gemeinsamen Lösung zu optimieren sowie eine ausgereifte Funktionalität und nahtlose Integration mit der Plattform von Hyperion zu gewährleisten. Diese webbasierte Abfrage-, Berichtsund Informationsverteilungsfunktion für die OLAP-Technologie von Hyperion sei ein wichtiger Schritt zum Ausbau der analytischen Plattform zu einer umfassenden, unternehmensweiten Business Intelligence-Lösung. Eine für alle „Eine der ansprechenden Aspekte unserer Technologie ist, dass sie die gesamte IBM Range abdeckt, von zSeries über pSeries und iSeries bis hin zu Intel-basierenden xSeries Servern“, so John Kopcke. „Zweitens gibt es da draußen eine sehr loyale Schar an AS/400-Usern, ein Gebiet, in dem Technologien wie ESSBASE von großer Bedeutung sind.“ Auch wenn die Partnerschaft mit IBM sehr erfolgreich verläuft, sieht Kopcke manche Entwicklungen durchaus kritisch. „Wir haben eine Partnerschaft mit IBM, aber nicht alles das, was IBM gern hätte, wird vom Markt auch akzeptiert.“ Linux-Engagement Als Beispiel nennt er ESSBASE for Linux. „Wir sind sehr beeindruckt von der Performance unserer Produktes unter Linux und wurden vom Linux-Engagement der IBM auch sehr ermutigt. Nur ist von der Marktakzeptanz dieser Bemühungen bisher nicht sehr viel zu erkennen.“ Man sei, so sagt er, durchaus ein wenig besorgt darum, wohin sich die bestehende AS/400-Welt entwickle. Insbesondere vor dem Hintergrund der Wünsche, die die iSeries-Gemeinde im Hinblick auf ihre zukünftige Entwicklung wirklich hege... Hyperion Solutions Deutschland GmbH D-60528 Frankfurt (+49) 069/50505205 www.hyperion.de Midrange MAGAZIN März 2002 Anzeige halb für Hyperion, weil interne IT-Ressourcen im Mittelstand oft knapp und Hyperion-Lösungen sehr einfach zu implementieren seien. 25 Aktuelles Geschäftsprozess- oder Welchen Fokus hat J.D. Edwards? Benutzeroptimierung Der Markt verlangt nach Optimierungen der Geschäftsprozesse. Die Unternehmer sind im Zwang ihren Mitarbeitern das Handling dieser Prozesse so freundlich und damit so effizient wie möglich zu gestalten. Der weltweite Anbieter von unternehmenskritischen Gesamtlösungen J.D. Edwards kennt diese Nöte der Anwender sehr genau. In seinem Verantwortungsbereich Central Europe kennt Peter F. Landolt, General Manager von J.D. Edwards vor allem die Besonderheiten der europäischen Anwender und positioniert seine Entwicklungs- und Vermarktungsstrategie. Michael Wirt: Was versteht J.D. Edwards unter benutzerorientierten Software-Lösungen? Peter F. Landolt: Software-Lösungen müssen sich klar an den Bedürfnissen der Anwender und den Anforderungen des Unternehmens ausrichten. Daher bietet J.D. Edwards auf der einen Seite eine hohe Personalisierbarkeit der Applikationen entsprechend der Anwenderanforderungen sowie Informationszugriff und Kommunikation über unser Portal. Für die Anwendungen bedeutet das auf der anderen Seite, dass diese sich an die Geschäftsprozesse anpassen müs- sen und nicht umgekehrt. Die Praxis zeigt, wie gut dies möglich ist: Unsere Kunden können teilweise bis zu 100% im Standard bleiben. „Benutzerorientiert“ bedeutet schlussendlich, dass der Software-Lieferant die Geschäftsprozesse in einem Unternehmen optimiert und dem Unternehmen damit zu wirtschaftlichem Erfolg verhilft. Michael Wirt: Was sind Ihre Ziele für das Jahr 2002? Peter F. Landolt: Wir wollen 2002 und auch in 2003 jeweils mindestens um 30% – und damit deutlich stärker als der Markt – wachsen. Im Bereich Consulting haben wir zum Jahreswechsel bereits neue Mitarbeiter eingestellt. Weitere werden vor allem im Vertrieb folgen. Diese beiden Bereiche werden wir kontinuierlich weiter ausbauen. Unser Ziel ist klar: Nummer 2 im Markt für Unternehmens-Software in Central Europe zu werden. Michael Wirt: Welche Rolle spielt für Sie das Internet? Peter F. Landolt: Das Internet hat die Geschäftswelt verändert. Den Unternehmen stehen ganz neue Möglichkeiten des Kontakts mit ihren Kunden und Zulieferern zur Verfügung. Ein Hersteller von Unternehmens-Software muss seine Applikationen vollständig inter- netfähig anbieten, alles andere ist nicht akzeptabel. Besonders die Bereiche CRM, Procurement und SCM eignen sich herausragend für die internetgestützte Zusammenarbeit zwischen Zulieferern, Produzenten und Kunden. Michael Wirt: Wie verändert sich die Nachfrage bei Ihren Kunden? Peter F. Landolt: Auch für unsere Kunden – häufig Mittelstandsunternehmen oder unabhängige Einheiten internationaler Konzerne – gelten die gewachsenen Anforderungen an Lieferzeit und Individualität. Deshalb werden Produkte wie SCM oder CRM immer wichtiger. Wir unterstützen unsere Kunden dabei durch die hohe Flexibilität der Software, durch eine breite funktionale Abdeckung sowie die durchgängige Integration der Software-Module im Sinne des Collaborative Commerce. Michael Wirt: Collaborative Commerce – Was bedeutet das für Sie? Peter F. Landolt: Collaborative Commerce bezeichnet die vernetzte Zusammenarbeit aller Beteiligten einer Wertschöpfungskette – vom Rohstofflieferanten bis zum Kunden. Grundlage hierfür sind Geschäftsprozesse, die über die Grenzen eines Unternehmens hinausgehen und mehrere am Wertschöpfungsprozess beteiligte Unternehmen umfassen. Eine C-Commerce-Lösung muss das Enterprise Resource PlanningSystem mit Customer Relationship Management und Supply Chain Management verbinden. Michael Wirt: Wie positionieren sie sich im Bereich CRM? Peter F. Landolt, General Manager J.D. Edwards Central Europe. 26 www.midrangemagazin.de März 2002 Peter F. Landolt: J.D. Edwards hat im Sommer diesen Jahres den CRM-Spezialisten YOUcentric übernommen und Aktuelles J.D. Edwards bietet auf der einen Seite eine hohe Personalisierbarkeit der Applikationen entsprechend der Anwenderanforderungen sowie Informationszugriff und Kommunikation über unser Portal. Das bedeutet andererseits, dass sich die Geschäftsprozesse anpassen müssen. Wir als Softwarelieferant müssen diese Geschäftsprozesse optimieren um damit dem Unternehmen zu wirtschaftlichen Erfolg zu verhelfen.“ Peter F. Landolt, General Manager J.D. Edwards Central Europe. sein CRM-Angebot komplettiert. Gerade in Mass Customization-Modellen kommt einem eng integrierten Customer Relationship Management-System eine hohe Bedeutung zu: Sowohl die individuelle Ansprache der Kunden, ihre Betreuung als auch die Bestimmung der Individualitätskriterien bieten CRMAnwendungen – z. B. mit integrierten, dialogorientierten Online-Shops. stallationsgröße feststellen. Die Anforderungen an den Leistungsumfang bleiben dabei unverändert. Zu den mehr als 500 Installationen in Deutschland, Österreich und der Schweiz gehören z. B. der österreichische Ski-Marktführer Fischer, der IT-Distributor ALSO ABC aus der Schweiz, Nintendo of Europe, Hoppe und ERBE Elektromedizin. Michael Wirt: Welches ist das zentrale Marktsegment für Sie? Michael Wirt: Nennen Sie ein paar Stichworte zu Ihrem Angebot für den Mittelstand. Peter F. Landolt: Ganz klar der Mittelstand, wobei wir kontinuierlich eine Steigerung der durchschnittlichen In- Peter F. Landolt: Zunächst mal sind unsere Lösungen größenunabhängig. Sie erfüllen die Anforderungen an Fle- xibilität, die gerade für den Mittelstand von hoher Bedeutung sind. Hier gibt es meist keine riesigen IT-Budgets und die investierten Gelder müssen durch einen schnellen Return on Investment wieder eingespielt werden. Deshalb bieten wir auch ein Supply Chain Management-Angebot mit einem speziellen Pricing an sowie den IBM e-Server für J.D. Edwards, der speziell für die J.D. Edwards-Software konfiguriert wurde und den wir als Bundle gemeinsam mit IBM zu einem mittelstandsgerechten Preis anbieten. Michael Wirt: Herr Landolt, ich danke Ihnen für dieses Gespräch. J.D. Edwards Deutschland GmbH Business Center 64546 Mörfelden 06105/9670 www.jdedwards.de Anzeige Midrange MAGAZIN März 2002 27 Aktuelles COMMON: Damit alle COMMON Marketing unter neuer Leitung etwas davon haben Die Benutzerorganisation der AS/400 und iSeries-User in Deutschland, Common Deutschland e.V., hat einen neuen Marketing Direktor: Hermann Wagner, Geschäftsführer der Wagner EDV-Beratung in Darmstadt, will den Marketingmix rund um die Belange der iSeries-Gemeinde kräftig auffrischen. Und dafür sorgen, dass „EDV-Verantwortliche, die oft mehrere Funktionen in einem Unternehmen haben, schneller an gesicherte Erkenntnisse und Erfahrungen anderer gelangen.“ Hermann Wagner, Marketing Director der Common Deutschland e.V. D as Backgroundwissen für diese Aufgabe bringt der IT-Experte, der schon seit 1988 im Bereich der /38, später AS/400 und jetzt im Umfeld der iSeries tätig ist, mit: Hermann Wagner verfügt über mehr als zehnjährige Erfahrungen in den Bereichen Anwendungsentwicklung, Schulung und Beratung und ist zudem als freier Dozent bei der IBM-Bildungsgesellschaft tätig. Wagner hat die Schwierigkeiten, mit denen sich der User als „Einzelkämpfer“ in der schnelllebigen Branche konfrontiert sieht, am eigenen Leibe erfahren: Informationen zusammenzutragen, auszu- 28 werten, Trends zu erkennen und die richtigen Entscheidungen zu treffen, sei von Jahr zu Jahr schwieriger geworden. Diese Aufgaben würden Geschäftsführern, EDV-Leitern und Beratern des Mittelstandes gleichermaßen abverlangt – ein enormer Zeitaufwand sei nötig, um den stetig wachsenden Ansprüchen gerecht zu werden. Sein Fazit: „Man braucht Partner.“ 20.000 Mitglieder weltweit Er selbst habe diesen Partner in der Common Deutschland gefunden: Hier sind rund 800 Unternehmen, bei Common Europe sogar 8.500 Mitglieder organisiert. In mehr als zwanzig regionalen Anwenderkreisen treffen sich iSeries-Anwender regelmäßig zum aktiven Erfahrungsaustausch, fachspezifische Diskussionen erfreuen sich reger Beteiligung. Die Common-Mitglieder, so Hermann Wagner, arbeiten eng mit der IBM zusammen und verfolgen so nicht nur den Stand der Technik, sondern auch deren Entwicklung. „Wir organisieren Weiterbildungsmöglichkeiten im Inund Ausland und erarbeiten in Pilotprojekten neue Techniken. Derzeit gibt es neue Themen wie zum Beispiel Linux on iSeries, die geradezu nach einer Fachgruppe rufen.“ Ethische Ansprüche Vertriebsplattform oder gar Verkaufsrepräsentation für Dritte will die Common nicht sein. „Der selbst gegebene Code of Ethics sorgt dafür, dass Common seine Unabhängigkeit hat und behält“, konstatiert Hermann Wagner. Auch wolle man nicht als Anbieter von Schulungen auftreten, man gebe stattdessen Denkanstöße und Informationen im Vorfeld des Einsatzes neuer Techni- www.midrangemagazin.de März 2002 ken. Hintergrundwissen werde vermittelt und ein Forum zur Diskussion geboten, im Anschluß daran könnten professionelle Schulungsanbieter diese Basis durch ihr Angebot abrunden. Die Kommunikation mit IBM ist ein großer Teil der Arbeit, die Common für ihre Mitglieder leistet. Dabei stehe nicht im Vordergrund, die IBM zu ändern, sondern in konstruktiver Weise Anwendern und Hersteller ein Sprachrohr und manchmal auch einen Anwalt an die Hand zu geben. „Damit alle etwas davon haben“, so Wagner. Das Requirement-System habe sich im Laufe der Jahre geändert: heute würden nicht mehr so sehr die einzelnen Funktionen in der IBM Software, sondern eher die strategische Ausrichtung der IBMAngebote behandelt. Common-Mitglieder nähmen bei neuen Funktionen des Systems oft eine Vorreiterrolle ein, „weil sie einen einfach einen Wissensvorsprung haben“. Bei der jährlich stattfinden User-Konferenz würden neue Trends und Directions vorgetragen, in Labors praktische Erfahrungen gesammelt, in der EXPO neue Produkte und Lösungen von Common-Mitgliedern präsentiert. „Bereits 10 Prozent der AS/400- respektive iSeries-Anwender sind Mitglied“, so Wagner. „Und ich bin stolz darauf, meinen Teil dazu beizutragen, Common weiter auszubauen.“ COMMON Deutschland e.V. D-70771 Leinfelden-Echterdingen (+49) 0711/90217-3 www.common-d.de Aktuelles Konvergenz der SprachProduktivität steigern und Kosten senken durch Integration und Datenkommunikation Die Datenverarbeitung, bezogen auf alphanumerische Daten, ist in der augenblicklich erreichten Perfektion nur noch marginal zu verbessern. Der „Value add“ bzw. der „Value embedded“ ist gefragt, und so ist es nicht verwunderlich, dass man sich in den Unternehmen mit der IT-gestützten Annäherung von Daten und Sprache heute mehr denn je beschäftigt. Zwei der größten IT-Anbieter erläutern ihre Standpunkte und Visionen im Interview. Die Gesprächspartner sind Andreas Mattes, Mitglied des Bereichsvorstandes bei Siemens Information and Communication Networks und Martin Jetter, Managing Director for Siemens bei IBM. Michael Wirt: Welche Bedeutung messen Ihre mittelständischen Kunden der Konvergenz von Sprach- und Datenkommunikation bei? Martin Jetter: Die mittelständischen Unternehmen stehen in einem globalen Wettbewerb steigender Intensität. Die Einführung des Euro hat diesen im regionalen europäischen Umfeld weiter verstärkt. Die Sprach-/Datenkonvergenz wird von den Unternehmen zunehmend als Hebel zur Stärkung der eigenen Wettbewerbsposition erkannt und eingesetzt werden. Die Konvergenz von Sprache und Daten wird zukünftig ein wesentlicher technologischer Baustein sein. Die heutigen Integrationsplattformen führen auf Basis weitgehender Standards und offener Schnittstellen multimediale Kommunikations- und Informationskanäle zusammen.“ Martin Jetter, Managing Director for Siemens bei IBM Martin Jetter, Managing Director for Siemens bei IBM Andreas Mattes, Mitglied Bereichsvorstand bei Siemens Information and Communication Networks 30 Andreas Mattes: Die Bedeutung bei den mittelständischen Kunden wächst in dem Maße, wie die Konvergenz ihnen Nutzen verspricht. Die Konvergenz muss helfen, den Unternehmen Geld zu sparen oder neues Geschäft zu generieren. Ganz aktuell verzeichnen wir eine deutlich gestiegene Nachfrage nach maßgeschneiderten HiPath-Kommunikationslösungen, die die Vorteile der Zusammenführung von Sprache und Daten sicherstellen. www.midrangemagazin.de März 2002 Michael Wirt: Was sind die Gründe die Unternehmen heute veranlassen, über IP-Konvergenzlösungen nachzudenken? Andreas Mattes: Ausgangspunkt jeder Investitionsentscheidung bei den Unternehmern ist die Frage: Was bringt es mir wirtschaftlich und rentiert sich meine Investition? Wenn diese Fragen positiv beantwortet werden, wird es für den Unternehmer interessant. Die Beratungsfirma Forrester Research hat zum Thema Konvergenz eine Studie durchgeführt und im Juni 2001 den Return on Investment in einem Modell dargestellt. Dieser Studie zufolge ist die schrittweise Umstellung auf eine konvergente IP-Lösung besonders kostengünstig und bietet die niedrigsten Betriebskosten. Und dies bei Beibehaltung aller Vorteile der „klassischen“ Telefonie und gleichzeitiger Nutzung der neuen Möglichkeiten der IP-Technologie. Ein weiteres wichtiges Entscheidungskriterium ist die Möglichkeit, neue Anwendungen einzusetzen, die die Prozesse vereinfachen und die Produktivität steigern. Martin Jetter: Schnelles und flexibles reagieren auf neue Anforderungen des Marktes und eine verstärkte Kundenorientierung bei gleichzeitig wachsendem Kostendruck stellen für die Unternehmen die wesentliche Herausforderung dar. Diese kann nur bestanden werden, wenn es gelingt, die eigenen Prozesse und die Ihnen unterliegenden IT-Infrastrukturen weiter zu integrieren bzw. zu optimieren. Die Konvergenz von Sprache und Daten wird zukünftig hierfür ein wesentlicher technologischer Baustein sein. Michael Wirt: Schon vor Jahren haben wir über CTI diskutiert. Wachsen jetzt Sprache und Daten endgültig zusammen? Aktuelles CTI gibt es schon sehr lange. Der neue Ansatz, den wir mit HiPath verfolgen, lautet: Voice – embedded, not only added. Das heißt: Sprachkommunikation kann mit jeder beliebigen Anwendung verknüpft werden. Außerdem ist die Kommunikation über Portale komplett in die Geschäftsprozesse zu integrieren.“ Voice – embedded, not only added. Das heißt: Sprachkommunikation kann mit jeder beliebigen Anwendung verknüpft werden. Andreas Mattes, Mitglied Bereichsvorstand bei Siemens Information and Communication Networks Dies geschieht über standardbasierte Schnittstellen im LAN/WAN: Dadurch werden ‚Out-of-the-box’-Anwendungen sprachfähig. Für die Unternehmen bedeutet das: einfachere Integration neuer Dienste, schnellere und günstigere Kommunikation und somit ein besserer ROI. Andreas Mattes: CTI wurde schon in den 80er Jahren populär. Gegenüber modernen IP-Konvergenzarchitekturen war es jedoch relativ kompliziert, integrierte Systeme aufzurüsten. Demgegenüber verwenden wir heute eine neue Kommunikationstechnologie in den Unternehmen. Der neue Ansatz, den wir mit HiPath verfolgen, lautet: Martin Jetter: Die heutigen Integrationsplattformen führen auf Basis weitgehender Standards und offener Schnittstellen multimediale Kommunikationsund Informationskanäle zusammen. Gleichzeitig ermöglichen Sie gegenüber dem Nutzer eine stärkere Personalisierung. Dies wird die Akzeptanz erhöhen und zu neuen Kommunikationsdienstleistungen führen und somit die Geschäftsmöglichkeiten der Unternehmen erweitern. Michael Wirt: Wie sieht Ihre Vision für die nächsten Jahre aus? Andreas Mattes: Die Kommunikationslösungen werden unabhängig von der zugrundeliegenden Infrastruktur sein. Die Kommunikation ist nicht an bestimmte Endgeräte gebunden und die Teilnehmer sind überall erreichbar. Außerdem ist die Kommunikation über Portale komplett in die Geschäftsprozesse integriert. Unsere Vision lautet: Intelligente, multimediale und Workflowunterstützende Kommunikationslösungen werden die Produktivität signifikant steigern! Siemens AG D-81359 München (+49) 089/722-0 www.siemens.de IBM Deutschland GmbH D-70569 Stuttgart (+49) 0711/785-0 www.ibm.de Anzeige Midrange MAGAZIN März 2002 31 Aktuelles e-Business ist gescheitert – es lebe das e-Business! Adaption Richtung e Zur Zeit vergeht kaum eine Woche ohne Nachrichten über e-Business-Pleiten. Besonders arg gebeutelt sind bekanntlich die Dot.ComUnternehmen. So stellten u.a. das von Boris Becker mitinitiierte Sportportal Sportgate.de, der B2B-Marktplatz für die BiotechnologieBranche Chemdex und der virtuelle Spielzeughändler eToys.de die Geschäftstätigkeit aufgrund von Zahlungsunfähigkeit ein. Aber auch Unternehmen der Old Economy mussten ihre mit hohen Erwartungen gestarteten e-Business-Projekte aufgeben. Karstadt beispielsweise beendete sein Shopping-Portal My-World mangels Erfolg und Tengelmann stellte den Heimlieferservice im Raum Frankfurt wegen fehlender Nachfrage ein. I st die Zeit von e-Business also vorbei, bevor sie richtig begonnen hat? Zur Beantwortung dieser Frage sollte man zunächst analysieren, weshalb Firmen in der Vergangenheit gescheitert sind. Hauptgründe für das Scheitern Ein Fehler lag darin, dass Unternehmen zu schnell auf den fahrenden InternetZug aufgesprungen sind. Aus Angst davor den Anschluss zu verlieren, wurden hektisch halbfertige IT-Lösungen eingeführt – wirklich durchdachte Konzepte blieben aus Zeitmangel häufig auf der Strecke. Darüber hinaus wurden vielfach Insellösungen erarbeitet, ohne Zulieferern oder Kunden Integrationsmöglichkeiten zu bieten. Teilweise wurden die Internet-Aktivitäten sogar komplett ohne Berücksichtigung der jeweiligen Zielgruppe durchgeführt und konnten somit von Anfang an nicht erfolgreich sein. Viele Firmen versuchten ihr Geschäftsmodell aus der realen Welt 1 zu 1 auf das Internet zu übertragen, 32 ohne einen erkennbaren Mehrwert anzubieten. Ohne einen solchen Zusatznutzen war die Zielgruppe jedoch nicht bereit, das Internet-Angebot zu nutzen. Die Folge: Die für einen e-Business-Erfolg unbedingt notwendige kritische Masse blieb aus. Schließlich hatten viele Unternehmen Schwierigkeiten mit dem Fulfilment: Das e-Business-Engagement hörte vielfach mit der Bereitstellung einer Website und eines Shopping-Katalogs einfach auf. So wurden ausgelöste Bestellungen beispielsweise nicht automatisch an bestehende ERP-Systeme weitergeleitet – mit dem Effekt, dass zugesagte Liefertermine sich nicht einhalten ließen und neugewonnene Kunden somit verärgert zur Konkurrenz wechselten. Spreu trennt sich vom Weizen Anstatt das Internet nach diesen Fehlschlägen zu verteufeln und für immer aus den strategischen Überlegungen zu Checkliste für den e-Erfolg Alleinstellungsmerkmal: Konzept-konforme Strukturen: 쏔 Generierung e-Business-Geschäftsidee 쏔 Erarbeitung Umsetzungskonzept 쏔 Überprüfung des Marktumfelds auf die Existenz ähnlicher Konzepte 쏔 Ausarbeitung der Alleinstellungsmerkmale des eigenen Konzepts 쏔 Einbezug der Alleinstellungsmerkmale in die Vermarktungsstrategie 쏔 Überprüfung der bestehenden Gesellschaftsstruktur 쏔 Anpassung der Struktur an die Bedürfnisse des e-Business-Konzepts (z.B. Outsourcing von Abteilungen, Spin-offs von Abteilungen, Gründung von neuen Tochtergesellschaften) 쏔 Analyse der Aufbauorganisation 쏔 Erarbeitung einer e-Business fähigen Aufbauorganisation Integration der Zielgruppe: 쏔 Definition der jeweiligen Zielgruppe 쏔 Befragung der Zielgruppe (Stichprobe) nach Anforderung und Voraussetzung 쏔 Auswertung und entsprechende Einarbeitung in das Konzept 쏔 Etablierung eines iterativen Prozesses Strategie-unterstützende Prozesse: 쏔 Analyse der bestehenden Prozesse 쏔 Modellierung der für den Konzepterfolg notwendigen Prozesse Adäquate Partner-Strategie: Fundierte IT-technische Realisierung: 쏔 Definition der Kernkompetenzen 쏔 Herausarbeitung von Lücken zwischen Kernkompetenzen und Konzeptbestandteilen 쏔 Erarbeitung eines Anforderungsprofils für mögliche Partner 쏔 Suche nach möglichen Partnern 쏔 Verhandlung mit selektierten Unternehmen 쏔 Vertragsabschluss 쏔 Software-Auswahl (Erstellung eines Pflichtenheftes, Ausschreibung, Evaluation, Verhandlung, Auswahl, Vertragsabschluss) 쏔 Hardware- und InfrastrukturAuswahl (wie Software-Auswahl) 쏔 Umsetzung (Realisierung der Prozesse in der Software, Design des Frontends, Integration des Frontends in Backend-Systeme) www.midrangemagazin.de März 2002 Aktuelles Faktoren für den Erfolg Welche Faktoren müssen Unternehmen denn nun berücksichtigen, um künftig zum e-Business-Weizen und nicht zur Spreu zu gehören? Alleinstellungsmerkmal des Business Cases: War früher die Geschwindigkeit, mit der eine Idee umgesetzt wurde, der erfolgsentscheidende Faktor, ist es inzwischen die Qualität des Konzepts. Es gilt, mit dem e-Business-Angebot einen erkennbaren Mehrwert zu schaffen und diesen durch ständige Weiterentwicklung nachhaltig zu machen. Integration der Zielgruppe in Business Case: Die Bedürfnisse der jeweiligen Zielgruppe müssen bei jeder e-BusinessAktivität unbedingt berücksichtigt werden, da sich ohne die Akzeptanz des Geschäftsmodells bei der Zielgruppe die kritische Masse nicht erreichen lässt. Daher müssen die Anforderungen und Integrationspotenziale der Zielgruppe frühzeitig erkannt werden und konsequent in die Ausgestaltung des Konzepts einfließen. Adäquate Partner-Strategie: Da der Internet Business Case keine Kopie des traditionellen Geschäftsmodells sein darf, müssen die Aktivitäten, die nicht zu den Kernkompetenzen eines Unternehmens gehören, durch Partner abgedeckt werden. Ein wesentlicher Bestandteil einer guten e-Business-Strategie ist demnach ein fundiertes Partner-Konzept. So gilt es beispielsweise geeignete Logistik-Partner für das Fulfilment, Content-Partner für die Inhalte und ePayment-Partner für die Einrichtung von sicheren Online-Zahlungssystemen zu finden und in die Aktivitäten zu integrieren. Konzept-konforme Strukturen: Ohne die Konzeption und Umsetzung einer Gesellschaftsstruktur und Aufbauorganisation, die das e-Business-Konzept unterstützen, kann keine e-BusinessStrategie erfolgreich sein. Daher müssen im Zuge der e-Business-Konzeption strukturelle Themen, wie Funktionsbeschreibungen der einzelnen e-BusinessOrganisationseinheiten, und eine Kompetenzabgrenzung, z.B. zwischen zentralen und dezentralen Bereichen, gelöst werden. Strategie-unterstützende Prozesse: Da das Fulfilment einen der wesentlichen Erfolgsfaktoren beim e-Business darstellt, ist die Gestaltung von Geschäftsprozessen, die für eine reibungslose Abwicklung der Aktivitäten sorgen, äußerst wichtig. In diesem Zusammenhang gilt es, die Kern- und Sub-Prozesse zu modellieren, Prozess-Verantwortliche und -Beteiligte zu definieren und den jeweiligen IT-technischen Unterstützungsgrad festzulegen. Fundierte IT-technische Realisierung: Schließlich ist die Konzeption und Implementierung einer IT-technischen Lösung ein bedeutender Erfolgsfaktor. Die eingesetzten Systeme sollten die e-Business-Strategie und die Strukturen unterstützen, integriert und skalierbar sein. Darüber hinaus muss zur Sicherstellung eines geregelten Fulfilments eine Integration der Frontend-Systeme in die Backend-Systeme gewährleistet sein. e-Business ist also nicht allein die Implementierung einer entsprechenden Software, sondern eine Mischung aus fundierter Strategie, strategieunterstützenden Strukturen und Prozessen sowie IT-technischer Realisierung. Wenn dies konsequent berücksichtigt wird, kann zukünftig erfolgreiches e-Business betrieben werden. Der Autor David Schelp ist Senior Consultant bei Plaut Plaut Strategy Consulting GmbH D-85737 Ismaning (+49) 089/96280-0 www.plaut.de Midrange MAGAZIN März 2002 Anzeige verbannen, sollten die Unternehmen die Fehler der Vergangenheit in Erfolgsfaktoren für zukünftige e-Business-Aktivitäten umwandeln! e-Business ist nicht vorbei – die e-Business-Spreu trennt sich jetzt jedoch vom Weizen. 33 Märkte & Macher Analysten schätzen, dass Firmen mit bis zu 1.000 Mitarbeitern bis 2004 mehr als 50 Prozent des weltweiten Server-Markts ausmachen werden. Auch in Sachen PinguinLiebe liegen die KMU (kleine und mittelständische Unternehmen) vorn: Laut IDC sind 48 Prozent aller Linux-Server-Installationen bei diesen Firmen implementiert. IBM hat den Linux-Markt zunächst kritisch beäugt, dann ihr Faible für den watschelnden Frackträger entdeckt und nun eine neue iSeries speziell für Linux angekündigt. Sie soll sowohl preiswert und gewohnt bedienungsfreundlich als auch noch in Q1 verfügbar sein. Rogue Wave Software hat den bereits seit Oktober letzten Jahres als Interims-CEO tätigen John Floisand zum neuen Chief Executive Officer ernannt. Er wird sich bei dem Software- und Consulting-Spezialisten vor allem auf das operative Geschäft und die Prozessoptimierung konzentrieren. Floisand verfügt über langjährige Kenntnisse und Erfahrungen im Bereich der IT; vor seinem Wechsel zu Rogue Wave war er unter anderem als CEO bei Personic Inc. sowie Senior Manager bei Borland und Apple tätig. (+49) 06103/59340 www.roguewave.com Personalkarussell Der Aufsichtsrat der SoftM Software und Beratung AG hat mit Wirkung zum 1. Januar 2002 zusätzlich zu Dr. Hannes Merten (CEO) und Christian Groth (Entwicklung) drei neue Vorstände berufen: Ludwig Ametsbichler (53) ist als CFO für Finanzen und Controlling verantwortlich, Ralf Gärtner (31) für Vertrieb und Marketing, Franz Wiesholler (42) für Beratung und Projekte. Die drei neuen Vorstandsmitglieder nahmen diese Aufgaben bisher bereits als Mitglieder der Geschäftsleitung der SoftM AG wahr (+49) 089/14329-0 www.softm.com Die ML Software GmbH will ihre Vertriebs- und Dienstleistungsaktivitäten europaweit ausdehnen und hat Manfred Dampf, vormals Leiter Consulting bei SEAGULL, die Verantwortung für den Auf- und Ausbau der internationalen Aktivitäten übertragen. Speziell auf dem englischen Markt erhofft sich ML Software mit ihrer Internationalisierungsstrategie gute Erfolge. (+49) 07243/5655-0 www.ml4.de Wolfgang Kroh (48) ist ab sofort neuer Geschäftsführer der EMC Deutschland GmbH. Er übernimmt alle Aufgaben von Adrian McDonald, der übergangsweise die Leitung des Herstellers von unternehmensweiten Speichersystemen in Deutschland verantwortete. Kroh war zuletzt bei Digiquant als Senior Vice President und General Manager EMEA (Europe, Middle East, Africa) tätig und blickt auf langjährige Erfahrungen in der IT- Branche zurück. Zu seinen beruflichen Stationen gehörten Aufgaben bei Control Data, Convex Computer und der LHS GmbH. (+49) 06196/4728-0 www.emc2.de 34 J.D. Edwards hat Robert M. Dutkowsky zum neuen President und Chief Executive Officer bestellt. Der 47-jährige übernimmt damit die Position von C. Edward McVaney, dem Gründer und langjährigen Unternehmensführer, der nun in den Ruhestand geht. Robert M. Dutkowsky kommt von Teradyne Inc., wo er zuletzt President der Assembly Test Division war. Zuvor war er Chairman, President und Chief Executive Officer von GenRad Inc., das im Oktober 2001 von Teradyne übernommen wurde. Dutkowsky war zudem in leitenden Positionen bei Data General und mehr als 20 Jahre bei IBM tätig, zuletzt als Executive Assistent des IBM Chairman Lou Gerstner. (+49) 06105/967-0 www.jdedwards.com www.midrangemagazin.de März 2002 Kooperationen 25 Jahre I.M.C.S.: Inzwischen hat sich der Ein-Mann-Betrieb zum Full-Service-Unternehmen entwickelt. Hardware-Verkauf und Vertrieb von Zubehör gehören ebenso zum Portfolio, wie die Entwicklung praxisnaher ERP- und CRM-Software. Dazu gehören die speziell für die iSeries entwickelte Customer Relationship Management-Lösung MaiDi (Marketing im Dialog) und das ERP-System MAF. Dieses System will Firmengründer Heinz Molter künftig in Kooperation mit Partnern vertreiben und sucht Kapitalgeber, um eine optimale Vertriebsstruktur aufzubauen. (+49) 02173/13051 www.imcs-systeme.de Der in München ansässige Application Service Provider (ASP) Einsteinet AG und der Wiesbadener Softwareanbieter P&I Personal & Informatik AG haben eine strategische Partnerschaft für das ASP-Angebot der Software-Familie LOGA vereinbart. Mit dieser Partnerschaft erweitert Einsteinet sein ASPProduktportfolio um die Themenbereiche Payroll, Reisekostenabrechnung und Personalmanagement. (+49) 0611/7147-0 www.pi-ag.com J.D. Edwards hat eine weltweite Technologie-Partnerschaft mit Hummingbird angekündigt. Der ERP-Anbieter wird im Rahmen dieser OEM-Kooperation das Enterprise Information Portal von Hummingbird vollständig in seine neue Supply Chain Console integrieren. Damit wird Kunden mit einer einmaligen Anmeldung der nahtlose Zugriff auf unternehmensinterne Daten- und Planungsfunktionen von einem gewöhnlichen Desktop-PC aus ermöglicht. Dank der nun angekündigten Integration werden Firmen außerdem eine einheitliche Ansicht ihrer Wertschöpfungskette erzeugen können. (+49) 089/747308-0 www.hummingbird.com Märkte & Macher Software & Systeme Mit der Neuauflage seiner Preisliste in Euro hat Toolmaker Software zum Jahreswechsel die Preise für Software gesenkt. Knappen IT-Budgets begegnen die Kauferinger auch mit neuen Leasing-Angeboten, die seit Beginn des Jahres für eine Vielzahl an Produkten zur Verfügung steht. (+49) 08191/968-111 www.toolmaker.de Die IQDoQ GmbH hat mit HYPERDOC Finance/EAB eine weitere Themenlösung in ihr Produktportfolio aufgenommen. Das in enger Zusammenarbeit mit der Ismaninger Henrichsen AG entwickelte Dokumenten-Management- und Archivierungs-System deckt speziell die Anforderungen von Banken und Kreditinstituten ab. HYPERDOC Finance/EAB unterstützt u.a. das Re- cherchieren, Verschlagworten und Verteilen von Dokumenten. Jetzt können mit dieser Lösung alle anfallenden und vorhandenen Papierbelege schnell und kosteneffizient verarbeitet werden. Die Inhalte der gescannten Dokumente werden automatisch erkannt, revisionssicher archiviert und sind anschließend im bankenweiten Netzwerk verfügbar. (+49) 040/96981-0 www.iqdoq.de MERANT unterstützt mit PVCS künftig IBMs WebSphere Studio Workbench und erweitert das Entwicklungssystem damit um die Möglichkeiten eines professionellen Konfigurationsmanagements. PVCS umfasst Versions-, Anforderungs-, Content- und Lifecycle-Management. Alle Funktionen werden künftig auch im Rahmen von IBMs WebSphere Studio Workbench in einer voll integrierten Umgebung verfügbar sein. Aufgrund der ‚plug-and-play‘-Technik IBM-Lösung sollen sich auch weitere Module von Drittanbietern problemlos in diese Lösung einbinden lassen. (+49) 089/96271-0 www.merant.com Auf Beratung in Sachen Software-Auswahl hat sich der Maintaler Consultant Lutz Lunzer spezialisiert. Durch einen so genannten „System-Check“ prüft der Mentor, ob das Vorgehen dem jeweiligen Projekt entsprechend systematisiert erfolgt. Im Mittelpunkt stehen dabei Fragen wie die Zufriedenheit der Kunden (Betreuung, Folgekosten, zeitliche Realisierung) oder die Zusammensetzung und Erfahrung des Projekt-Teams. Im Vorfeld der CeBIT stellt LUNZER Management-Partner seine Checkliste „Vorauswahl Software-Anbieter“ kostenlos zur Verfügung. Sie kann per e-Mail unter der unten genannten Adresse angefordert werden. > [email protected] Anzeige Midrange MAGAZIN März 2002 35 Märkte & Macher Bis zum 31. 03. 2002 bietet HOB das X-Server-Paket HOBLink X11 zum Sonderpreis an. Die PC ConnectivityLösung ist damit im Vergleich zum Normalpreis rund 70 Prozent günstiger. HOBLink X11 ist ein komfortables X-Server-Paket, mit dem Anwender Ihren PC als X-Windows-Terminal nutzen können. Die PC-Connectivity-Lösung erschließt dem User die Welt der grafischen Host-Anwendungen unter Windows 9x/ME, NT/2000/XP sowie OS/2. (+49) 09103/715295 www.hob.de/produkte/connect/ x11.htm Die Bremer Schilling Software GmbH hat mit dem Jahres- auch einen Standortwechsel vollzogen. Nachdem die ehemaligen Räumlichkeiten keine weitere Expansion zuließen, ist der Rechnungswesen-Anbieter nun in der KarlFerdinand-Braun-Straße direkt im Technologiepark Süd der Universität Bremen angesiedelt. Neben optimaler Ausstattung und Arbeitsatmosphäre sei auch für den Komfort der Kunden gesorgt: Eine gute Autobahnanbindung als auch ausreichende Parkplätze stehen zur Verfügung. (+49) 0421/20140-0 www.schilling4u.com Ab sofort unterstützt CrossWorlds Web Services, über die sich Unternehmen zukunftssicher mit Kunden und Handelspartnern, aber auch intern vernetzen können. Damit geht der Support von offenen Standards wie SOAP oder WSDL einher, mit dem Web Services Konnektor und weiteren Werkzeugen sollen Kunden das Business Integration Management System von CrossWorlds auch im Internet optimal nutzen können. (+49) 089/20606-0 www.crossworlds.com SKYVA International, Anbieter unternehmensübergreifender e-Business- und Value-Chain-Lösungen sowie Mitglied der ABB Gruppe, hat ein neues Büro in Ladenburg bezogen. Im Zuge einer deutlichen Erhöhung der Mitarbeiterzahl wurde eine Erweiterung der Flächen nötig, das neue Office befindet sich in der Nähe des Forschungsgebäudes der ABB. SKYVA ist bereits seit seiner Gründung im Oktober 1996 in Deutschland vertreten, in der deutschen Niederlassung arbeitet die Mannschaft an der Weiterentwicklung und Implementierung von Enterprise Applikationen. (+49) 06203/954-0 www.skyva.de Expansionen Die IBS AG, Hersteller von Produktions- und Qualitätsmanagement-Software, hat jetzt die IBS engineering consulting software GmbH in Linz, Österreich, gegründet. Der österreichische Markt berge ein großes Potenzial, so IBS, die neue Niederlassung gehe von Umsätzen aus, die innerhalb der nächsten drei Jahre die 4 Millionen EuroGrenze erreichen. Geschäftsführer der neuen Niederlassung ist Friedrich Kirschner (53). Er verfügt über umfassende Marktkenntnisse und eine langjährige Industrieerfahrung in den Bereichen Qualitätsmanagement, Prozessoptimierung, SAP R3-Einführung und -Beratung sowie Wissensmanagement. (+49) 02624/9180-0 www.ibs-ag.de 36 Test & Testimonials Der Gründer und geschäftsführende Gesellschafter des Dortmunder Software-Unternehmens MATERNA GmbH, Dr. Winfried Materna, wurde mit dem Staatspreis 2001 des Landes NordrheinWestfalen ausgezeichnet. Aus den Händen von NRW-Ministerpräsident Wolfgang Clement erhielt Materna die Auszeichnung für seine „herausragenden Verdienste um die Modernisierung der Wirtschaft und den Strukturwandel“. (+49) 0231/5599-0 www.materna.de www.midrangemagazin.de März 2002 IBM ist erneut Patentweltmeister: Mehr als 3.400 Erfindungen hat das Unternehmen im vergangenen Jahr beim amerikanischen Patentamt eingereicht. Gegenüber dem Jahr 2000 entspricht dieser Erfindungsreichtum einer Steigerung um 20 Prozent. Mit einem Vorsprung von 1.450 Schutzurkunden gegenüber dem zweitplazierten Unternehmen führt IBM zum neunten Mal in Folge die USPatentliste an und hat als erstes Unternehmen die Marke von 3.000 US-Patenten pro Jahr überschritten. (+49) 01803/313233 www.ibm.com Sand Technology hat bei den Information Management 2001 Awards die Auszeichnung „Supply Chain Project of the Year“ erhalten. Geehrt wurde Sand damit für die Realisierung eines Auftrags bei LYNX Express, dem größten unabhängigen Paketversandunternehmen Großbritanniens. Sand hat sich mit seiner Nucleus Analytical Suite auf die Bereitstellung von leistungsfähigen, skalierbaren Software-Lösungen für analytisches CRM, Data Mining, Data Marts sowie Data Warehousing spezialisiert. (+49) 040/32005-0 www.sandtechnology.com International Business Systems (IBS) hat im Rahmen von Benchmark-Untersuchungen für IBM eServer iSeries-Systeme bahnbrechende Transaktionswerte veröffentlicht. Die dabei ermittelten Ergebnisse liegen nach IBS-Aussage höher als alle bislang von Businessoder ERP-Software erzielten Resultate. Konkret hat die IBS-Lösung 2,9 Millionen Verkaufsaufträge innerhalb einer Stunde abgewickelt, wobei die durchschnittliche Antwortzeit bei 0,04 Sekunden lag. Die Testreihe wurde im IBM Forschungszentrum in Rochester, USA, auf einer iSeries, Modell 840, durchgeführt. (+49) 040/51451-0 www.ibsde.de Märkte & Macher Der finnische Großhändler und Distributor von Pharmaka und HealthcareProdukten Oriola hat sich für IBS Pharma, einer Lösung zur pharmazeutischen Distribution von International Business Systems entschieden. Das Unternehmen, das jährlich rund 600 Millionen Euro erwirtschaftet, zielt mit IBS auf die Optimierung seiner Prozesse in Supply Chain Management (SCM) und Logistik. Der Auftrag ist einer der größten in der Geschichte von IBS Finnland. IBS Pharma wurde auf Basis der ASW Standard-Software in der deutschen IBS-Niederlassung entwickelt. (+49) 040/51451-0 www.ibsde.de Die Plaut AG hat einen neuen Rahmenvertrag mit Alcan Packaging abgeschlossen, dessen Volumen sich bis 2003 auf insgesamt 3 Millionen Euro belaufen soll. Der Auftrag beinhaltet die Integration dreier ehemals selbständiger SAP-Anwendungen für den Food Flexibles & Foil Sektor Europe/Brazil. Hand in Hand mit Plauts Organisationsstruktur erfolgt die Projektabwicklung länderorientiert. Da Alcans europäischer Hauptsitz in der Schweiz liegt, übernimmt die dortige Plaut-Niederlassung das weltweite Großkundenmanagement von Alcan Packaging. Die ersten Projekte in Großbritannien und der Schweiz haben begonnen, weitere in Spanien und Deutschland stehen kurz vor dem Abschluss, eines in Brasilien soll folgen. (+49) 089/96280-0 www.plaut.de Auf eine weitreichende OutsourcingVereinbarung über IT-Dienstleistungen haben sich die Cendant Corporation und IBM verständigt. Der Tourismuskonzern, zu dem unter anderem der Autovermieter Avis und die Hotelkette Ramada gehören, wird über einen Zeitraum von 10 Jahren IT-Dienstleistungen im Wert von 1,4 Milliarden US Dollar von IBM beziehen. 500 Mitarbeiter wechseln von Cendant zu IBM Global Services. (+49) 01803/313233 www.ibm.com/services/de Mit zwei Neuabschlüssen im Bereich Personalwesen hat die VEDA Datenverarbeitung GmbH ihr Stammkundengeschäft weiter ausgebaut. Die Automobilzulieferer Ferrostaal Industrie und Systemlogistik GmbH und die Faurecia Autositze GmbH & Co. KG werden zusätzlich zu ihren bestehenden Lösungen von VEDA weitere Anwendungen in den Bereichen Betriebsdatenerfassung und Zutrittskontrolle einführen. (+49) 02404/5507-0 www.veda.de Mit dem ersten Auftrag für Polen setzt die Personal & Informatik AG den Ausbau nach Osteuropa fort. Der pfälzische Automobilzulieferer RIAL Leichtmetallfelgen GmbH greift seit dem Jahreswechsel auf eine einheitliche IT-Struktur zurück, sowohl die Zentrale in Fußgönheim als auch das im Südwesten Polens gelegene Werk wurden mit der Software von P&I ausgestattet. Ausschlaggebend für RIAL war „die Internationalität aus einer Hand“. (+49) 0611/7147-0 www.pi-ag.com Attachmate hat ein neues e-BusinessProjekt für die Automotive Aftermarket Division der Robert Bosch GmbH realisiert. Die Integrationsexperten entwickelten ein webbasierendes OnlineBestellsystem für die Auslandsvertretungen der Bosch-Division. Bestellungen werden nun in Echtzeit ins Warenwirtschaftssystem eingegeben. Die neue Lösung reduziert die Telekommunikationskosten, den Aufwand für die Erfassung von Bestellungen und soll Benutzerkomfort und Service verbessern. (+49) 089/99351-0 www.attachmate.de Midrange MAGAZIN März 2002 Anzeige Aus den Auftragsbüchern 37 Technik & Integration Fehlgeschlagene Anmeldeversuche protokollieren Technik-Forum Sie sind nun wieder eingeladen, die Diskussion spezieller technischer Probleme mit zu verfolgen. Bitte schicken Sie Fragen, Anregungen oder Antworten zu den vorgestellten Themen – ebenso wie Ihre Kritik – an unsere eMail-Adressen [email protected] oder [email protected] Frage: Wenn sich ein Benutzer mit seinem PC (der PC hat eine feste IP-Adresse in einem Token Ring-Netzwerk mit IBM Client Access) an der AS/400 anmelden will (zum Beispiel über OpsNav oder Netserver), aber eine falsche User-ID oder ein falsches Kennwort angibt, habe ich dann als Administrator die Möglichkeit, den PC bzw. die IP-Adresse ausfindig zu machen? Antwort: Zunächst sind erst mal zwei Fälle zu unterscheiden: Die Eingabe einer gültigen User-ID mit einem falschen Kennwort einerseits und die Eingabe einer ungültigen User-ID andererseits. Bei der Eingabe eines gültigen Benutzers und eines falschen Kennworts wird zunächst einmal bei jedem ungültigen Versuch eine Fehlermeldung CPF2234 in das Systemlog protokolliert. Im Systemwert QMAXSIGN ist dann hinterlegt, wie viele Fehlversuche erlaubt sind, bevor weitere Aktionen ausgelöst werden. Die weiteren Aktionen sind im Systemwert QMAXSGNACN festgelegt; die Aktionen reichen von „Einheit sperren“ über „Kennwort sperren“ bis hin zu einer Kombination beider Aktionen. Der Systemwert QDSPSGNINF legt zudem fest, ob der Benutzer bei einer erfolgreichen Anmeldung eine Information über die vorherigen Fehlversuche angezeigt bekommt. Die Problematik des „Kennwörter-Ratens“ bei interaktiven Sitzungen bekommt man einigermaßen in den Griff, wenn man die Fehlversuche auf drei begrenzt, den Benutzer deaktiviert und diesem die Information über die bisher erfolgten Fehlversuche anzeigt. Fehlver- 38 suche dieser Art lassen sich auch mit DSPLOG MSGID(CPF2234) anzeigen. Bei der Auswahl CPF2200 werden dann alle Meldungen angezeigt, die mit CPF22 anfangen – inklusive weiterer Berechtigungsfehler. Die CP2234 enthält den Namen des Device, aber nicht die IP-Adresse. Schwieriger sieht es bei der Eingabe eines nicht-existierenden Benutzers aus. Hierbei wird im Systemlog nichts protokolliert. Versuche, Benutzernamen zu raten, fallen also kaum auf. Eine Verstärkung an dieser Stelle lässt sich mit der Aktivierung des System Audit erreichen. Hierzu wird zuerst ein Journal Receiver mit CRTJRNRCV JRNRCV(QUSRSYS/ QAUDRCV) erstellt, dann ein Journal in der QSYS mit dem Namen QAUDJRN; dies erfolgt mit CRTJRN JRN(QSYS/ QAUDJRN) JRNRCV(QUSRSYS/QAUDRCV). Jetzt wird im Systemwert QAUDLVL der Wert *AUTFAIL hinzugefügt und der Systemwert QAUDCTL auf *AUDLVL eingestellt. Hiermit ist dann das Auditing aktiviert. Jede Berechtigungsverletzung erzeugt nun einen Eintrag im QAUDJRN bzw. in dem zugeordneten Empfänger. Mit dem OS/400-Befehl DSPJRN QAUDJRN kann man sich nun die Einträge ansehen. Im Audit Journal werden jetzt auch Einträge für den Versuch der Verwendung eines ungültigen Benutzers erstellt. Alle bisher aufgezeigten Protokollierungen lassen allerdings keinen direkten Rückschluss auf die IP-Adresse zu. Dies ist durchaus ein ernsthafter Schwachpunkt. Sie haben zwar in Ihrem Umfeld die Möglichkeit, feste Device-Namen zu www.midrangemagazin.de März 2002 verwenden, aber das hindert einen Benutzer nicht unbedingt daran, das zu umgehen. Wenn diese Möglichkeit besteht, verkehrt sich auch das Abhängen von Bildschirmen über QMAXSGNACN ins Gegenteil; nunmehr könnte ein Unbefugter durchaus alle Bildschirm-Einheiten schneller deaktivieren, als der Administrator sie wieder anhängen kann. An dieser Stelle lassen sich noch über ein Exit-Programm Verstärkungen vornehmen. In der AS/400 Registry ist hierzu ein Exit-Punkt QIBM_QTG_DEVINIT vorgesehen, an dem man mit WRKREGINF ein Programm hinterlegen kann, das bei der Initialisierung der TelnetEinheiten die Steuerung übertragen bekommt. Dieses Programm bekommt dann unter anderem auch die IP-Adresse übergeben und hat auch die Möglichkeit, eine Sitzungsanforderung abzulehnen. Diesen Mechanismus könnte man nun dazu verwenden, dass man sich nur mittels bestimmter IP-Adressen mit fest hinterlegten Bildschirmeinheiten für jede Adresse anmelden kann. Ähnliche Wege kann man auch gehen, um FTPAnforderungen vergleichbar abzusichern, denn bei ungültigen Logins über FTP-Anforderungen hat man noch weniger Information, als ein Einheitenname bietet. Den Autor Dieter Bender erreichen Sie per eMail unter: > [email protected] Technik & Integration SQL in Java SQLJ embedded Datenbankzugriffe aus Java werden üblicherweise, wenn man von dem exotischen Weg über die AS/400-Toolbox unter DB2/400 absieht, über SQL ausgeführt. Für alle relevanten Datenbanken des Marktes stehen JDBC-Treiber zur Verfügung, die dazu benötigt werden, SQL Verbindungen aus Java zu verwenden. F Anzeige ür den SQL-Zugriff wird ein SQLStatement aus Literalen und Variableninhalten zusammengebastelt und mit der Methode executeQuery eines Statement-Objekts an die Datenbank gesendet, die dann ein ResultSet zurück gibt. Aus diesem ResultSet müssen dann die Inhalte mittels Parsen mit get-Methoden einzeln ermittelt werden (siehe Abbildung 1). Diese Vorgehensweise ist nicht nur umständlich, sondern insbesondere auch für Fehler anfällig, und das zur Laufzeit, was besonders unangenehm ist. Rein technisch gesehen, sollte man in obigem Beispiel eigentlich ein preparedStatement-Objekt verwenden, was die Kodierung des Beispiels noch aufwendiger macht. Es ist schon fast ein wenig anachronistisch, wenn man bei der Verwendung der beiden streng typisierten Sprachen – Java und SQL in der Kombination – auf das Prinzip Hoffnung zurückfällt, und Zeichenketten zur Laufzeit zusammensetzt, um damit den kritischsten Teil der Anwendung, den Datenbankzugriff, abzuwickeln. Zudem ist das Parsen des ResultSets ungleich aufwendiger als der Datenbankzugriff in solchen fossilen Sprachen wie COBOL und RPG. Dennoch ist dieses Abbildung 1 Midrange MAGAZIN März 2002 39 Technik & Integration SQLJ embedded Vorgehen heute noch die meist verwendete Variante im Bereich Java. Untersucht man vorhandene Java-Programme, dann wird man feststellen, dass der Datenbankteil in der Qualität weit hinter die restliche Anwendung zurückfällt. In den meisten Fällen ist der Code nicht robust genug gegen Laufzeitfehler. Die Eingabe von „O’Hara“ in ein Namensfeld mit doppelten Hochkommas und einfachem Hochkomma innerhalb des Strings überfordert die meisten Java-Anwendungen, die darauf empfindlich mit einem Absturz im Datenbankteil reagieren. Hoffentlich ist das Ganze dann wenigstens Transaktionsgesichert implementiert, damit keine permanenten Fehler in die Datenbank geschrieben werden. Diese Situation ist nur schwer verständlich angesichts der Tatsache, dass im Bereich Java und Datenbanken auf kurzem Weg gelungen ist, was im Bereich prozeduraler Sprachen nie erreicht wurde: die standardisierte Integration von SQL in die Programmiersprache selber. Am Beginn stand dabei die gemeinsame Entwicklung eines PreCompilers für embedded SQL in Java in einem Projekt unter Beteiligung der führenden Datenbankhersteller unter Federführung von Oracle. Mittlerweile ist SQLJ sogar ANSI normierter Standard für SQL Zugriffe aus Java über SQL. IBM war seit der ersten Stunde an diesem Projekt beteiligt. Auf der AS/400 wird der PreCompiler sogar seit mehreren Releases automatisch mit ausgeliefert und selbst in älteren Releases noch unterstützt. Lediglich die Dokumentation, die mitgeliefert wird, lässt sehr zu wünschen übrig. Zu wenig, von schlechter Qualität. SQLJ arbeitet ähnlich wie embedded SQL in COBOL, RPG oder einer anderen Programmiersprache. Zunächst wird eine gemischte Quelle aus Java- und SQLAnweisungen erstellt, diese wird von einem Vorübersetzer in eine reine JavaQuelle übertragen, die dann als JavaProgramm umgewandelt wird. Der Vorübersetzer, das Programm sqlj ist selber eine Java-Anwendung und damit auf allen Java-Plattformen ausführbar. Alle aktuellen Java-Installationen ab Version 1.1 sind verwendbar. Der PreCompiler ist im Verzeichnis ext unterhalb von QIBM/ProdData zu finden; die genaue Lokation hängt vom Release der AS/400 ab. SQLJ basiert auf JDBC, man benötigt also noch den JDBC Treiber, der ebenfalls mit OS/400 mitgeliefert wird. Verwendbar sind sowohl der pure JavaTreiber der Toolbox als auch der so genannte native Treiber. Der ToolboxTreiber kann universell verwendet werden, der native Treiber nur für lokale Zugriffe von der AS/400 auf die eigene Datenbank. Benötigt werden die Archive translator.zip für den Übersetzer und runtime.zip zur Ausführung der erstellten Programme. Abbildung 2 Abbildung 3 40 Abbildung 4 www.midrangemagazin.de März 2002 Übersetzung eines SQLJ Programmes Die Programmquelle muss die Endung sqlj haben und sollte so heißen, wie die Java Klasse später heißen soll. Zum Übersetzen wird jetzt das Java-Programm Sqlj aus dem package sqlj.tools ausgeführt, dem man den Dateinamen als Parameter übergibt. Ganz zu Fuß kann das von der Befehlszeile in einem Konsolfenster erfolgen, bequemer wird es, wenn man sich den Aufruf in den Editor seiner Wahl einbindet. Im Classpath müssen dann das JDK, die runtime.zip, die translator.zip, der JDBC-Treiber und alle anderen in der Anwendung benötigten Klassen gefunden werden können (siehe Abbildung 2). Der PreCompiler kann die SQL-Anweisungen auch direkt gegen die Datenbank prüfen, wenn er eine Verbindung herstellen kann. Dazu benötigt er einen Login und muss wissen, wie er verbinden kann. Das wird in einer Datei sqlj.properties konfiguriert, die im Arbeitsverzeichnis mit den Quelldateien gesucht wird. Im Installationsverzeichnis ist eine Beispielkonfiguration. Alle Zeilen die mit # beginnen, sind Kommentarzeilen. Es werden vier Angaben benötigt: Benutzer, Kennwort, JDBCTreiber und die URL der Datenbank. Diese Konfigurationsdatei wird dann bei der Umwandlung herangezogen für die Herstellung einer Verbindung zur Technik & Integration public Connection dbConnect = null; protected void getJdbcConnection() throws SQLException { String url = “jdbc:as400://” + SYSTEM + “/” + LIBRARY + “;” + “user=” + USER + “;” + “password=” + PASSWORD ; try { Class.forName(“com.ibm.as400.access.AS400JDBCDriver”); } catch(ClassNotFoundException e) { } dbConnect = DriverManager.getConnection(url, USER, PASSWORD); initContext(); } DefaultContext initContext() throws SQLException { DefaultContext ctx = DefaultContext.getDefaultContext(); if (ctx == null) { ctx = new DefaultContext(dbConnect); DefaultContext.setDefaultContext(ctx); } return ctx; } Abbildung 5 Datenbank zur Prüfung aller SQL-Anweisungen des Programms gegen die Datenbank (siehe Abbildung 3). Der Vorübersetzer ersetzt nun alle gekennzeichneten SQL-Anweisungen gegen Aufrufe der Runtime aus dem entsprechenden Archiv und fügt weiteren Code ein. Resultat einer erfolgreichen SQLJ-Umwandlung sind dann eine Java-Quelldatei sowie Dateien mit der Endung ser, die ausführbaren Java Byte Code enthalten, der dann mit zu der Anwendung gehört. Die erfolgreiche Verbindung zur OnlinePrüfung testet man am einfachsten mit einem Statement, das auf eine nicht vor- handene Datei zugreift. Wenn das SELECT * FROM GIBTSNICHT nicht mit einer Fehlermeldung bei der Umwandlung quittiert wird, funktioniert die Verbindung noch nicht. Leider wird keine klare Warnung abgegeben, wenn ohne Online-Prüfung gewandelt wird. So kann es also leicht passieren, das wichtige Prüfungen unterbleiben, ohne dass dies sofort auffällt. Datenbank-Verbindung Die SQLJ-Programmquelle bekommt den selben Namen, den das spätere Java-Programm haben soll, mit der Endung sqlj und enthält neben den JavaAnweisungen eingebettete SQL-Statements, die zusätzlich gekennzeichnet werden (siehe Abbildung 4). Für die Datenbankschicht sollte ein eigenes Package eingerichtet werden, über das dann die Zugriffsmöglichkeiten aus der Anwendung auf Komponenten der Klassen differenziert werden kann. Für die Importe aus anderen Packages ist es wichtig, dass in jedem Fall das komplette Paket sqlj.runtime und das Unterpaket sqlj.runtime.ref sowie java.sql.SQLException zur Verfügung gestellt werden. Die SQLException wird in jedem Fall benötigt, da diese aus generierten SQLJ-Abschnitten immer nach oben durchgereicht wird. Das bedeutet auch, dass für alle ausführbaren PreCompiler-Blöcke diese Fehlerklasse behandelt werden muss. Am besten stellt man java.sql mit einer generischen Import-Anweisung komplett Anzeige Midrange MAGAZIN März 2002 41 Technik & Integration SQLJ embedded bereit, damit alle Referenzen auf Komponenten dieses Pakets ohne Qualifizierung verwendet werden können. Es ist in jedem Fall darauf zu achten, dass die Datenbankschicht keinerlei Importe auf die Anwendungspakete machen sollte. Datenbankprogrammierung erfordert immer eine Verbindung zum Datenbank-Server, die für SQLJ über JDBC hergestellt wird. SQLJ erweitert dies um den Begriff des Kontextes, der denjenigen bekannt sein wird, die bereits mit embedded SQL in anderen Programmiersprachen in einem verteilten Umfeld gearbeitet haben. In unserem einfachen Beispiel verwenden wir als einzigen Kontext den per Default bereit gestellten, auf den wir im Programm keine Referenz halten müssen, da wir keinen Kontextwechsel benötigen (siehe Abbildung 5). Die Connection deklariert man sich in einer Objektvariable, um sie zum Bestandteil des Objektzustandes zu machen; damit vermeidet man, dass man jedes Mal neu verbinden muss. Verbindungsaufbau ist immer eine teure Operation, weshalb man in typischen WebAnwendungen meistens mit so genannten Connection Pools arbeitet, um Verbindungen zur Datenbank nach Möglichkeit zur Wiederverwendung zu halten. Die Registrierung des Treibers und die Erstellung der Verbindung mit DriverManager.getConnection() unterscheidet sich nicht von JDBC ohne SQLJ. In Produktionsprogrammen empfiehlt es sich, ein wenig mehr Augenmerk auf die Properties der Connection zu richten. In diesen optionalen Angaben beim Verbinden mit der Datenbank können wichtige Einstellungen vorgenommen public Connection dbConnect = null; protected void getJdbcConnection() throws SQLException { String url = “jdbc:as400://” + SYSTEM + “/” + LIBRARY + “;” + “user=” + USER + “;” + “password=” + PASSWORD ; try { Class.forName(“com.ibm.as400.access.AS400JDBCDriver”); } catch(ClassNotFoundException e) { } dbConnect = DriverManager.getConnection(url, USER, PASSWORD); initContext(); Abbildung 6 } DefaultContext initContext() throws SQLException { DefaultContext ctx = DefaultContext.getDefaultContext(); if (ctx == null) { ctx = new DefaultContext(dbConnect); DefaultContext.setDefaultContext(ctx); } return ctx; } Abbildung 5 42 Abbildung 7 www.midrangemagazin.de März 2002 werden, die insbesondere für die Performance wichtig sind. In jedem Fall sollte man den extended dynamic package support aktivieren und dafür sorgen, dass die Datenbankzugriffe unter Commit-Steuerung erfolgen. Ohne CommitSteuerung ist sicheres Arbeiten mit SQL nicht möglich, da keine Satzsperren gehalten werden, auch nicht nach Lesen zum Fortschreiben. Es lässt sich also nicht ausschließen, dass eine andere Anwendung nach dem Lesen eines Satzes mit einer Satzänderung schneller ist und dieser Update dadurch verloren geht. Die Erstellung des Kontextes ist hier in einer kleinen Methode initContext() ausgelagert, die man für Programme, die nur einen Kontext verwenden, dann so standardmäßig abschreiben kann. Die SQLException wird hier im Beispiel hochgereicht und nicht abgefangen. Technik & Integration Alle SQL-Anweisungen müssen die SQLException mit Java-Fehlerbehandlung entweder weiter hochreichen oder abfangen. Es können alle SQL-Anweisungen mit sqlj verwendet werden, die die Datenbank und der Treiber zulassen. Im Falle von Online-Prüfung bei der Umwandlung wird dies zur Umwandlungszeit gegen die Datenbank geprüft. Abbildung 8 Hier muss man darauf achten, dass in keinem Fall SQLExceptions bis zur Anwendung hochgereicht werden, das wäre ein ernsthafter Design-Mangel. Im Beispiel sind die oberen Methoden nicht public, also in der Anwendung nicht sichtbar. Die Methoden, die public und damit aus der Anwendungsschicht erreichbar sind, müssen die SQLExceptions in jedem Fall abfangen und gegebenenfalls gegen anwendungsspezifische Fehlermeldungen austauschen. PreCompiler-Anweisungen Anweisungen für den Precompiler werden immer mit der Kennung #sql versehen und müssen mit einem Semikolon abgeschlossen werden. Der SQL-Teil wird in geschweifte Klammern gesetzt. Damit kann man bereits einfache SQL-Statements ohne weiteres absetzen, sobald man eine Verbindung zur Datenbank hergestellt hat (siehe Abbildung 6). Innerhalb der SQL-Statements können selbstverständlich auch so genannte Host-Variablen verwendet werden, die ähnlich wie in embedded SQL in RPG oder COBOL mit einem vorangestellten Doppelpunkt gekennzeichnet werden. Diese Host-Variablen werden dann innerhalb von Java deklariert und im generierten Code dann automatisch in die Statements eingesetzt und die Ergebnisse entsprechend automatisch zurück geliefert. Notwendige Konvertierungen werden bei der Verwendung konformer Typen automatisch vorgenommen. TypInkonsistenzen werden vom PreCompiler zur Umwandlungszeit geprüft und angemahnt. Lediglich bei dem Aufruf von Stored Procedures treten da auch unter aktuellen Releases noch Unglattheiten auf. Unter Nutzung der erweiterten SELECT Anweisung des SQL hat das kleine JDBC-Beispiel vom Anfang dann folgendes Gesicht wie in Abbildung 7 zu sehen ist. Im direkten Vergleich zueinander ist der Quelltext einfacher und besser lesbar geworden, zumindest für all diejenigen, die bereits mit embedded SQL in einer anderen Programmiersprache gearbeitet Anzeige Midrange MAGAZIN März 2002 43 Technik & Integration SQLJ embedded haben. Mit der Abfrage auf die Existenz des Connection-Objektes wird sichergestellt, dass nur dann verbunden wird, wenn die Verbindung nicht bereits besteht. Das ist nicht nur für die Verarbeitungsgeschwindigkeit wichtig, sondern auch dafür, dass Satzsperren, Dateizeiger und Commit-Steuerung korrekt funktionieren können. Wesentlich wichtiger als die bessere Lesbarkeit ist allerdings die ungleich größere Robustheit der SQLJ-Variante. Zur Umwandlungszeit finden umfangreiche Prüfungen statt, die Laufzeitfehler so weitgehend ausschließen, wie das möglich ist. Das SQL-Statement wird gegen die Datenbank darauf geprüft, ob es die Tabelle gibt, ob die Felder vorhanden sind, ob die Syntax des SQL-Statements korrekt ist und ob alle SQL-Komponenten in Vergleichen und Zuweisungen typverträglich sind. Des Weiteren werden die HostVariablen einer Prüfung unterzogen, ob sie korrekt deklariert sind, ob sie aus Java-Sicht typkorrekt verwendet werden und ob sie im SQL-Kontext typverträglich verwendet werden. Der erstellte SQLJ-Code im Beispiel ist in realen Anwendungen bei mehrfacher Ausführung sogar schneller als die JDBC-Variante, da der generierte SQLJ-Code preparedStatement Objekte verwendet. Ergebnis der Vorumwandlung Der SQLJ PreCompiler erstellt bei erfolgreicher Umwandlung eine reine Java-Quelle. Dazu werden alle PreCompiler-Sektionen, die ja alle mit # sqlj eingeleitet werden, als Kommentar gekennzeichnet und alle generierten Blöcke mit entsprechenden Anfangs- und EndKommentaren kenntlich gemacht. Die entsprechenden SQL-Sektionen werden in Aufrufe von Methoden der SQLJ Runtime umgesetzt. Der resultierende Code ist auf den ersten Blick schwer erkennbar, aber es ist doch leicht feststellbar, dass durchweg preparedS- Anzeige 44 www.midrangemagazin.de März 2002 tatement-Objekte verwendet werden, was für die Performance im Schnitt von Vorteil ist. Insgesamt gesehen kann man den zusätzlichen Overhead des generierten Codes eher vernachlässigen; dieser wird allenfalls bei optimiertem JDBCCode als Gegenstück messbar. In den meisten praktischen Fällen dürfte SQLJ sogar schneller sein, da fehlerärmer. Im Code ist ebenfalls sichtbar, dass SQLJ auf der Ebene von Einzelstatements Thread safe arbeitet. Die SQLZugriffe werden auf den verwendeten Kontext synchronisiert (siehe Abbildung 8). Neben der Java-Source wird auch noch ein .ser-Objekt erstellt, das ebenfalls lauffähigen Code enthält, also mit der Anwendung verteilt werden muss. Die Umwandlung der generierten Source erstellt dann schließlich die JavaClass, die den auszuführenden ByteCode enthält. Technik & Integration In SQLJ-Statements können außer Host-Variablen auch Ausdrücke mit Host-Variablen verwendet werden, sogar die Verwendung von SQL Bestandteilen in Java-Ausdrücken ist möglich. Host-Variablen und Ausdrücke können als Eingabevariablen oder als Ausgabevariablen oder als kombinierte Variablen gekennzeichnet werden. SQLJ lässt sich auch zum Schreiben von Stored Procedures verwenden und Stored Procedures und User Defined Functions können in SQLJ Ausdrücken verwendet werden. Mit den zuletzt erwähnten Techniken ist auch eine relativ elegante Einbindung vorhandener RPG- und COBOL-Programme möglich, wenn denn diese Komponenten entsprechend modular programmiert worden sind. Die Verarbeitung von ResultSet-Objekten wird mit so genannten Iterator-Objekten abgebildet. Dabei gibt es zwei Varianten; die Variante mit benannten Iterator-Objekten erinnert eher an JDBC mit komfortablen generierten Parsing-Methoden, während die Positions Iterator eher an die FETCH-Anweisung erinnert, wie man sie von embedded SQL in RPG oder COBOL kennt. Die Iterator-Objekte werden in Precompiler-Anweisungen deklariert und bei der Umwandlung werden daraus eigene Java-Klassen generiert. Im Rahmen dieser kurzen Einführung kann nur ein kleiner Überblick über SQLJ gegeben werden und es würde den Beitrag überfordern, alle Möglichkeiten von SQLJ mit Beispielen darzustellen. Wie weiter mit SQLJ? Wer bereits mit embedded SQL in anderen Programmiersprachen gearbeitet hat, der kennt das Phänomen, dass der PreCompiler weniger Komfort bietet als der gewohnte Compiler; dies gilt auch für Java. Solange man die Vorumwandlung nicht erfolgreich übersteht, sieht man sich mit kryptischen Fehlermeldungen konfrontiert, insbesondere, wenn der Parser-Strukturfehler im Java-Code antrifft. In solchen Fällen empfiehlt es sich, alle #sql-Sektionen als Kommentar zu kennzeichnen und anschließend zunächst eine Java-Umwandlung vorzunehmen. Damit wird es meist einfacher, die Syntaxfehler zu eliminieren. Dann nimmt man die #sql-Statements wieder hinzu und wandelt die so veränderte sqlj-Quelle erneut. Die Dokumentationslage ist für die AS/400 nicht berauschend. Es wird nur sehr wenig an Dokumentation angeboten. Die AS/400 stellt wieder einmal das Stiefkind von Big Blue dar, aber diese Rolle hat sie ja häufiger. Einstiegsdokumentationen findet man im Web unter SQLJ.ORG; hier gibt es auch einige Links zu anderen Web-Ressourcen. Die IBM-Webseiten haben im DB2-Bereich einiges über SQLJ, das aber für die AS/400 nicht immer zugeschnitten ist. Die offizielle Referenz zu SQLJ kann man sich problemlos von Oracle.com runter laden. Literatur wird erst zaghaft zu SQLJ angeboten, ebenso sind noch nicht alle Anbieter von Schulungen auf SQLJ eingestellt. Viele Entwicklungsumgebungen bieten bereits Unterstützung für SQLJ und in den meisten stellt es kein Problem dar, eventuell fehlende Unterstützung nachträglich selber als Plug In einzubinden. SQLJ hat bereits die Hürde zur ANSINorm übersprungen und ist von daher als kommender Standard zu erwarten. Von der Konzeption sieht SQLJ vor, dass bei der Umwandlung auch Server-seitiger Code erstellt werden kann und die Datenbankhersteller arbeiten an entsprechenden Modulen, die dann zum Beispiel SQL Packages auf einer AS/400 erzeugen werden. Spätestens zu diesem Zeitpunkt ist SQLJ dann für static SQL schneller als alle anderen Datenbankzugriffe aus Java. Den Autor Dieter Bender erreichen Sie per eMail unter: > [email protected] Midrange MAGAZIN März 2002 Anzeige Leistungsfähigkeit von SQLJ 45 Technik & Integration Software-Entwickler zwischen den Stühlen COBOL und/oder JAVA Auch wenn in Großunternehmen COBOL seine Stellung behauptet, neue Technologien wie Java halten auch hier Einzug. Die Integration der IT-Welten wird daher zu einem zentralen Thema auch für die Anwendungsentwicklung, und auch eingefleischte COBOL-Entwickler sollten beizeiten über den Gartenzaun blicken. Die Verbindung von COBOL und Java ist keineswegs trivial, dafür aber sehr lohnend. Z uletzt sorgte die Umstellung der Anwendungssysteme auf den Euro noch einmal kurzfristig für eine große Nachfrage nach Know-how im Bereich Großrechner-Anwendungen und nach Erfahrungen in der COBOL-Entwick- lung. Da aber junge Programmierer und Informatiker, die von den Hochschulen kommen, COBOL meist nur vom Hörensagen kennen, mussten sich die Unternehmen kurzfristig anderweitig behelfen; so konnten reaktivierte COBOL-Veteranen für Aufsehen sorgen. Mittlerweile hat sich die Lage normalisiert: COBOL scheint wieder vergessen, die Welt der Software-Entwicklung dreht sich wieder ganz um „die wirklich wichtigen Dinge“, also um Java, J#, C#, EJB, J2EE, .NET, JDBC, ADO, SOAP usw. COBOL behauptet seine Position Doch da sind noch die Anwendungen. Je größer und wichtiger diese sind, desto öfter sind sie COBOL-Anwendungen – Anzeige 46 www.midrangemagazin.de März 2002 trotz allem und offenbar immer noch unverwüstlich. Insbesondere in Großunternehmen wie Banken und Versicherungen, aber auch in zahlreichen Industriekonzernen laufen die zentralen Applikationen noch immer auf Großrechnern unter COBOL. Und dabei kann von „noch“ gar keine Rede sein, denn diese Unternehmen denken auch langfristig nicht an einen Ausstieg aus COBOL. In punkto Stabilität, Verfügbarkeit und Performance gibt es für die meisten keine Alternative zur Kombination Großrechner und COBOL-Anwendungen. „Wir werden COBOL noch viele Jahre einsetzen“, erklärt etwa Christoph Schmallenbach, als Mitglied der Geschäftsführung bei AMB-Informatik, der IT-Tochter des Technik & Integration Eine Umfrage von Micro Focus unter 320 Unternehmen ergab, dass auch heute viele Gründe für den Einsatz von COBOL sprechen. (Angaben in Prozent, Mehrfachnennungen möglich. Quelle: Micro Focus) Außenstehende haben denn auch nur selten eine Vorstellung von der Bedeutung, die die COBOL-Entwicklung in Großunternehmen einnimmt. Dort sind, vor den Augen der IT-Welt versteckt, teilweise Hunderte von COBOL-Entwicklern beschäftigt. So arbeiten beispielsweise von den insgesamt etwa 600 Software-Entwicklern der AMB-Informatik rund 450 im COBOL-basierten Großrechnerbereich. Bei diesen Unternehmen sind denn auch COBOL-Entwickler gefragt – zumal der Nachwuchs nicht von den Universitäten geholt werden kann, wo COBOL längst ins Abseits gestellt wurde. Vielen Unternehmen bleibt da nur übrig, Software-Entwickler von anderen Plattformen umzuschulen, insbesondere aus dem Unix- und Java-Umfeld. Aber auch passionierte COBOL-Anwender entwickeln heute nicht mehr ausschließlich mit COBOL. Alle Unternehmen haben heute stark heterogene IT-Landschaften, neben den großen, geschäfts- kritischen Anwendungen gibt es auch noch die anderen: abteilungsweite Client Server-Lösungen, Management-Informations-Systeme und natürlich die WebAnwendungen. Zu den wichtigen Aufgaben der nächsten Jahre gehört es, diese unterschiedlichen Systeme zu verbinden. Und dazu ist es unerlässlich, dass auch COBOL sich mit anderen Technologien – insbesondere mit Java – verständigt. Häufig werden heute ja COBOL-Anwendungen in Web-Anwendungen integriert, damit die Geschäftslogik des Großrechners auch via Web genutzt werden kann. Dabei lässt sich nebenbei auch ein Manko von COBOL beheben, denn so leistungsfähig diese Sprache für die Formulierung von Geschäftsprozessen ist, hinsichtlich der Frontendgestaltung weist sie deutliche Defizite auf. Damit drängt sich aber eine Verbindung der auf den ersten Blick so fremden Welten geradezu auf: so können die bewährten Prozesse unter COBOL auf den Großrechnern bleiben, während die Anwender nicht nur mit aktuellen Oberflächen, sondern vor allem mit beliebigen Endgeräten arbeiten können – bis hin zum Palmtop oder Handy. Java als Option für COBOL-Entwickler Wer aber soll solche Lösungen entwickeln? Die Java-Entwickler, die etwas von COBOL verstehen, passen vermutlich in einen VW-Bus, und umgekehrt dürfte es kaum besser aussehen. Eine Zeitlang kann jede Seite vielleicht ihre eigenen Wege gehen und ihren Teil an der gemeinsamen Aufgabe unabhängig Midrange MAGAZIN März 2002 Anzeige Aachen Münchener Konzerns, für den Bereich Anwendungsinfrastruktur verantwortlich. Viele große Anwender sind in dieser Situation. Laut einer Untersuchung der Gartner-Group wurden weltweit etwa fünf Billionen Dollar in COBOL-Programme investiert, es existieren mehr als 200 Milliarden Zeilen COBOL-Code und noch immer kommen jedes Jahr etwa fünf Milliarden neue Code-Zeilen dazu. Dazu passt eine Information von IDC, der zufolge 60 Prozent aller Unternehmen weltweit weiterhin auf COBOL als Grundlage ihrer Anwendungen setzen. 47 Technik & Integration COBOL und/oder JAVA Warum ein COBOL-Programmierer Java können sollte – Weil Java heute einen sehr hohen Verbreitungsgrad hat. – Weil von Kunden immer häufiger eine Anbindung bestehender COBOL-Module an Java gewünscht wird. – Weil viele der neuen Architekturen auf Java aufbauen. – Weil Java die Schwächen von COBOL im Bereich der Darstellung von Informationen ausgleichen kann und sich damit hervorragend als Präsentationsschicht für COBOLApplikationen einsetzen lässt. – Weil Java mittlerweile die wichtigste Sprache für die Aufgaben der Kommunikationstechnik ist. Warum ein Java-Programmierer COBOL können sollte – Weil viele der bestehenden Anwendungen in COBOL geschrieben sind. – Weil viele geschäftskritische COBOL-Anwendungen auch in Zukunft nicht abgelöst werden. – Weil auch COBOL eine plattformunabhängige, stabile und standardisierte Sprache ist, die einfach zu lernen, zu verstehen und zu integrieren ist. – Weil der Aufwand einer NeuCodierung der gleichen Funktionalität in Java nicht zu rechtfertigen ist (zeitlich, geldlich). – Weil COBOL sehr schnell ist und rechenintensive Teile in COBOL deutlich schneller abgearbeitet werden als im Java-Interpreterformat. – Weil Java-Programmierer mit Kenntnissen über COBOL und Hostarchitekturen eine zentrale Rolle in großen Integrationsprojekten übernehmen können. – Weil die wenigsten Projekte vollkommen neu aufgesetzt werden, sondern bestehende Teile miteinbezogen werden müssen. Viele Unternehmen setzen COBOL auch für die Entwicklung von Web-Applikationen ein. (Angaben in Prozent, Mehrfachnennungen möglich. Quelle: Micro Focus) 48 www.midrangemagazin.de März 2002 programmieren. Da es unbestritten Integrationsbedarf zwischen vorhandenen und neuen Systemen gibt, werden Fachleute benötigt, die in der Lage sind, über die jeweilige Mauer zwischen den Programmiersprachen zu blicken. Die Probleme sind nicht gering: Klassische strukturierte COBOL-Programmierung bedingt eine ganz andere Denkweise, als sie für das objektorientierte Java verlangt wird. Aber die COBOL-Welt kommt um entsprechende Kommunikationstechnologien nicht herum, wenn sie sich zum Beispiel für Themen wie MultiView-Controller-Architekturen oder Connectoren offen halten will. Schwierig ist für den COBOL-Programmierer nicht so sehr das Java-Programmieren an sich. Hier ist genauso wie bei COBOL oder jeder anderen Programmiersprache eine Syntax zu lernen. Allerdings ist COBOL prozedural und Java objektorientiert. In COBOL beschreibt man einen Workflow in Form von Prozeduren, in Java entsteht ein Workflow durch das Interagieren von Objekten. Und in der kleinsten Einheit, der Funktion bzw. Methode, programmiert man in einer bestimmten Syntax, die in beiden Sprachen angenehm einfach ist. Andere Aspekte unterscheiden sich schon deutlicher: So sind Zugriffe auf Systemebene und Speichermanipulationen in Java aufgrund der umfangreichen Sicherheitskonzepte gänzlich ausgeschlossen. Selbst COBOL-Programmierer müssen hier – in Maßen – umlernen. Früher verhielt sich COBOL ähnlich, aber in den letzten Jahren wurden – nicht zuletzt unter dem Eindruck von C – in COBOL Möglichkeiten eingebaut, auch systemnah zu programmieren. Obwohl dies im Vergleich mit der Pointer-Arithmetik von C nur eingeschränkt möglich ist, ist COBOL ja auch die Sprache für kommerzielle Lösungen. Darüber hinaus muss sich der COBOLFachmann mit den neuen Begriffen der Java-Welt befassen, auch wenn er dabei oft entdecken wird, dass sich hinter einigen „J-Worten“ altbekannte Techniken verbergen. So entspricht JMS (Java Messaging System) dem guten alten Ansatz, Technik & Integration über Messages unterschiedliche Systeme miteinander zu verbinden. Wichtiger aber ist, dass die Anwendungsarchitekturen bei COBOL und Java völlig unterschiedlich aussehen. Hier heißt es für den COBOL-Entwickler: Er muss loslassen können. Man muss zunächst alles vergessen, was man vorher gelernt hat und sich dann – ohne zu vergleichen und ohne zu werten – auf das neue Konzept einlassen. Dazu gehört nicht zuletzt das grundsätzlich anders geartete Programmiermuster. COBOL-Entwickler programmieren strikt nach Vorgaben, aber erstellen Anwendungsdesigns manchmal mehr aus dem Bauch heraus; in ihrer Welt gibt es nur wenig Designrichtlinien. In Java gibt es hingegen mit den Design-Patterns Muster für alle möglichen Anwendungsaufgaben, um eine saubere Architektur und Performance sicherzustellen. Ein anderes Beispiel ist die strikte Trennung zwischen den verschiedenen Verarbeitungsschichten, die auch für die COBOL-Welt von Vorteil wäre. So wird in der J2EE-Architektur klar getrennt zwischen Dialogebene, Businesslogik und Datenzugriffs- und Integrationsschicht. Java bietet außer- dem eine Fülle von Standardobjekten, die immer wieder benötigte Aufgaben übernehmen und jederzeit eingebunden werden können. Gemeinsamkeiten Oft liegen Java und COBOL aber gar nicht so weit auseinander. Die Welt der Java-Application Server, in der sich die großen Java-Applikationen tummeln, ist von der Mainframe-Welt gar nicht so weit entfernt. Die Security- und Transaktionskonzepte dieser Welt sind bei näherer Betrachtung denen des Hosts sehr ähnlich. COBOL-Programmierer können hier mit ihren Erfahrungen aus der Großrechnerwelt eine große Hilfe sein. Im Java-Umfeld bewegen sich oft junge Techniker, die sich mit der Sprache Java an sich, mit grafischen Oberflächen usw. hervorragend auskennen. Geht es aber um Fragen wie Security und Transaktionen, fehlen ihnen jedoch die Erfahrungen mit großen, geschäftskritischen Anwendungen. Hier drängt sich eine enge Zusammenarbeit geradezu auf. Es ist für einen gestandenen COBOL-Guru gewiss nicht einfach, sich die Denkweise und die Terminologien in der Java-Welt zu erar- beiten, er hat schließlich oft seine besten Jahre in völlig anderen Strukturen gedacht und gearbeitet. Andererseits ist es auch für einen Java-Programmierer nicht so einfach, sich in die fremde COBOLWelt hineinzudenken. Die eigentlichen Probleme liegen aber vermutlich in der psychologischen Barriere zwischen den beiden Welten. Da ist nicht nur die Angst vor neuen Dingen, vor neuen Welten und Technologien, in denen man nicht zu Hause ist. So gibt es auf beiden Seiten eine gewisse Arroganz und Hochnäsigkeit, die die eigene Welt für die grundsätzlich bessere hält. Der eine hält Java für überdrehten Kinderkram, und der andere COBOL für einen uralten Staubfänger. Und beide merken gar nicht, dass sie sich gerade in ihrem Hang zur Abgrenzung schon wieder recht ähnlich sind. Autorin: Ulla Schönhense ist Manager Technical Services, e-Business-Solutions von Micro Focus in Dortmund. Micro Focus Deutschland 85737 Ismaning 089/420940 www.microfocus.de Anzeige Midrange MAGAZIN März 2002 49 Technik & Integration Browser mit CHARISMA ERP in neuen Spheren Browser-Oberflächen werden auch für betriebswirtschaftliche Anwendungen mittelfristig Windows als Standard für grafische User Interfaces ablösen. Damit verbunden ist allerdings nicht eine rein kosmetische Veränderung, sondern die Chance, die Software über das Word Wide Web verfügbar zu machen. Damit werden neue Nutzungsmöglichkeiten eröffnet – zum Beispiel der Einsatz in dezentralen Organisationen, die von jedem Standort auf der Welt auf eine zentrale Lösung und damit einen konsistenten Datenbestand zurückgreifen können. V or allem für Niederlassungen, Home Offices und mobile Außendienstmitarbeiter stellt die Möglichkeit, die Unternehmensanwendung jederzeit und von jedem Ort aus zu nutzen, eine erhebliche Arbeitserleichterung bei gleichzeitig verbesserter Informationsqualität dar. Aber auch im Rahmen der unternehmensübergreifenden Zusammenarbeit – etwa in Supply Chains – wird die Web-Fähigkeit von bestehenden betriebswirtschaftlichen Lösungen einen entscheidenden Produktivitätsgewinn bringen. Komplette Web-Fähigkeit Web-Fähigkeit des kompletten Lösungsangebots ist seit rund 18 Monaten zentraler Bestandteil der Produktstrategie des Kölner Software-Hauses GUS Group AG & Co. KG. Als Ergänzung zur chargenorientierten ERP-Lösung Charisma wurde bereits im Jahr 2000 mit der in Java entwickelten Charisma eSuite eine komplette e-Business-Umgebung mit Shop (B2B und B2C), Produktkatalog, Management-Tools und grafischem Auskunftssystem bereitgestellt. 50 Mit der Vorstellung von eLogistIQ, der integrierten Lösung für den Online-Versandhandel und das Fulfilment, wurde im vergangenen Jahr eine Java-Neuentwicklung als Web-Anwendung zur Verfügung gestellt. Zusätzliche Web-Services für eLogistIQ und Charisma (zum Beispiel Kunden- und Lieferanten-Portal sowie ein webbasiertes Management-Informationssystem) auf der Basis von IBM Websphere (Net.Data) haben diesen Trend in 2001 fortgeführt. Jetzt hat das Software-Haus auch das aus rund 3.000 Bildschirmmasken bestehende Informationssystem Charisma mit Hilfe des Websphere Development Studios vollständig für das Web konvertiert. Voraussichtlich zur CeBIT 2002 wird Charisma Release 8.0 mit voller Web-Fähigkeit verfügbar sein. Konvertierung von RPG Im Herbst 2001 fiel der Startschuss für die Konvertierung der RPG-Anwendung mit dem Ziel, einerseits eine einheitliche Browser-Oberfläche für sämtliche Funktionen von Charisma (Einkauf, Verkauf, Produktion, Planung, Kalkulation, Materialwirtschaft, Qualitätsmanagement, Budgetierung und Disposition) sowie andererseits eine sichere Umgebung für den Zugriff über das Web zu schaffen. GUS-intern wurden dazu zwei Wege parallel gewählt: – Die 1:1-Umstellung sämtlicher Charisma-Masken mit Hilfe von IBM Websphere Development Studio (WebFacing). – Die Umsetzung aller Charisma-Funktionen mit Hilfe des von der GUS entwickelten Java Frameworks, auf dem bereits eLogistIQ beruht. Während die Umsetzung der speziellen Funktionen auf der Basis des Java Frameworks einer Neuentwicklung mit www.midrangemagazin.de März 2002 dem Ziel weitest gehender Plattformunabhängigkeit gleichkommt, zeigt die Erfahrung mit Websphere Development Studio, dass auch komplexe Anwendungen wie Charisma schnell und vollständig konvertiert werden können. Der entscheidende Vorteil des WebFacing-Ansatzes ist insbesondere, dass der bestehende RPG- oder Cobol-Code nicht verändert werden muss. Damit kann die Release-Politik auch für Charisma 8.0 (Web) unverändert fortgeführt werden. Investitionsschutz Für die Kunden der GUS Group bedeutet dies Investitionsschutz sowohl bei den Standardfunktionen von Charisma als auch bei den zusätzlich entwickelten Individualprogrammen und Modifikationen. Mit WebFacing als Teil des Websphere Development Studios kann jede RPG- oder Cobol-Anwendung im Web dargestellt werden. Im Gegensatz zu Screen Scrapers, die auf dem Client zur Laufzeit die Umstellung des klassischen 5250-Datenstroms besorgen, werden die DDS serverseitig konvertiert und auf dem Websphere Application Server als Java Server Pages (JSP) hinterlegt. Die Konvertierung erfolgt auf einem vorgeschalteten Wintel-Server (mit Websphere Development Tools), der die konvertierten DDS anschließend zurück auf den Websphere Application Server transferiert (typischerweise iSeries, auf der auch die RPG/Cobol-Anwendung existiert; allerdings kann der Websphere Application Server auch auf einem PC laufen). Aus Performance-Gründen sollte der PC äußerst komfortabel mit Systemressourcen ausgestattet sein. Das Entwicklungsteam unter Leitung von GUS-Technologiechef John Muir hatte zunächst mit überschaubaren Funktionsbereichen von Charisma erste Technik & Integration Tests vorgenommen, um das Verhalten der neuen Web-Lösung zur Laufzeit zu messen. Dabei ergeben sich grundsätzlich zwei Konfigurationsmöglichkeiten: 1. Charisma plus Websphere befinden sich auf einer iSeries-Maschine. Wie sich zeigte, entsprach die Performance dem Verhalten der reinen Green-Screen-Anwendung. Allerdings muss zusätzliche Performance für Websphere bereitgestellt werden. Erste Tests mit einem Modell 170 zeigten deshalb ein nicht zufriedenstellendes Antwortzeitverhalten. Die vollständige Konvertierung und die laufenden Tests erfolgen deshalb auf einem Modell 270. 2. Alternativ kann Websphere auf einem Wintel-Server installiert werden, während die RPG-Anwendung und die Daten auf einer kleinen iSeries residieren. Die damit erreichte Performance-Verbesserung wird allerdings durch Einbußen bei der Stabilität des Gesamtsystems erkauft. Besser gleich mit OS/400 V5 Die Erfahrungen zeigten zudem, dass OS/400 Version 5 Release 1 auf der iSeries installiert sein sollte. Die von IBM dokumentierte Eignung für Vorgänger-Releases (V4R5) hat sich in den Projekten nicht als praktikabel bestätigt. Versuche mit V4R5 haben zu erheblichen Anfangsproblemen geführt, die jedoch mit der ausgezeichneten Hilfe der IBM Rochester (neue PTFs und Service Packs) behoben werden konnten. Trotz dieser Anlaufschwierigkeiten wurde das Projekt schneller umgesetzt als geplant. Die Web-Umstellung begann im September 2001, wobei das Entwicklungsteam in der „heißen Phase“ aus drei Mitarbeitern bestand. Seit Januar 2002 laufen die abschließenden Tests für die rund 3.000 Bildschirmmasken, die das Komplettsystem Charisma umfasst. Im nächsten Schritt werden jetzt Pilotkunden die webfähige Version in den produktiven Einsatz übernehmen, um im Rahmen der konkreten Arbeitssituation Erfahrungen zur Performance und zur Ergonomie der neuen Oberfläche zu gewinnen. Einer der wichtigsten Vorteile der neuen Web-Anwendung ist, dass auf dem Client lediglich ein Browser (MS In- ternet Explorer 5.0), HTTP sowie eine Verbindung zu Websphere benötigt werden. Zusätzliche Tools, wie sie bei Screen Scraper typisch sind, werden nicht benötigt. Ausgestattet mit einem Internet-Zugang kann damit von jedem Laptop auf der Welt ein autorisierter Zugang zu Charisma gewährt werden. Ein unerlaubter Zugriff auf Charisma oder die unternehmenskritischen Daten kann weit gehend ausgeschlossen werden. WebFacing erlaubt zudem eine größtmögliche Flexibilisierung beim Customizing. RPG-Code bleibt erhalten Während der bestehende RPG-Code durch die Konvertierung nicht verändert wird, kann die Browser-Oberfläche individuell gestaltet werden. WebFacing liefert dazu standardmäßig eine Reihe von Browser-Templates, die weiter nach Corporate Identity-Richtlinien modifiziert werden können. Darüber hinaus kann Charisma nun auch im Browser mit weiteren Web-Anwendungen integriert werden. Zusätzliche URLs, die auf Web-Lösungen von Drittanbietern verweisen, können ebenfalls eingebaut werden. Unterstützt werden darüber hinaus Pop-up Windows (für Detailinformationen) sowie lokale formale Plausibilitätsprüfungen per JavaScript. Entscheidend aber ist, dass die BrowserOberfläche nicht nur für den CharismaStandard, sondern auch für die beim Kunden entwickelten Individualumgebungen genutzt werden kann. Damit ist theoretisch eine vollends durchgängige Web-Fähigkeit bei allen Charisma-Anwendern gegeben. Dennoch können zum Beispiel bei Arbeitsplätzen mit Massendaten-Eingabe – auch jederzeit die gewohnten Green Screen- oder GUSGUI-Oberflächen eingeschaltet werden. Zukünftige Releases werden also sowohl Browser-, Windows- als auch 5250-Darstellungen ermöglichen. Websphere Development Studio hat sich bisher als äußerst stabiles Werkzeug erwiesen – insbesondere, wenn es auf der iSeries eingesetzt wird. Außerdem bietet das Softwarehaus GUS dazu jederzeit kompetente Beratung. Der Autor Martin Vollmer ist Leiter Produktmarketing bei der GUS Group AG & Co. KG. GUS Group AG & Co. KG D-50968 Köln (+49) 0221/37659-0 www.gus-group.com Anzeige Midrange MAGAZIN März 2002 51 Technik & Integration Speichernetze im Mainframe-Umfeld Von ESCON zu FICON Mainframes haben unverändert eine eminente Bedeutung in den Rechenzentren etwa von Banken, Versicherungen und großen Industrieunternehmen. Speichernetze waren dort schon ein alter Hut, als sie unter dem Stichwort SAN bei Open Systems als das Nonplusultra gefeiert wurden. Die zugrunde liegende Technologie – Escon – ist freilich in die Jahre gekommen. Befruchtet – nicht zuletzt von der im OpenSystems-Bereich dominierenden Fibre-ChannelTechnologie – wurde mit Ficon ein neues Kommunikationsprotokoll entwickelt, das nun bereit steht, Escon abzulösen. W as die Fibre Channel Arbitrated Loop-Technologie (FC-AL) für SAN-Konfigurationen in Open-Systems-Umgebungen darstellt, war für lange Jahre Escon (Enterprise Systems Connection) in der Mainframe-Welt: In den frühen 1990er Jahren von IBM entwickelt und auf den Markt gebracht, hat sich die Escon-Technologie als Standard in den meisten Rechenzentren weltweit durchgesetzt. Basierend auf Glasfaserkabeln und auf Escon-Directors genannten Switching-Komponenten diente sie der Verbindung von S/390-Mainframes (und Kompatiblen) untereinander und der Anbindung von Storage-Einheiten, lokalen Workstations und anderen Devices über so genannte Channels. Zukunft mit Fiber-Technologie Als Nachfolge-Technologie setzt im Mainframe-Bereich mittlerweile Ficon (Fiber Connectivity) an, Escon abzulösen. Die Escon-Technologie ist inzwischen doch sehr bejahrt und kann die steigenden Anforderungen in den Rechenzentren der Unternehmen oft nicht mehr erfüllen. Die Ficon-Technologie verspricht für die Anwender eine Reihe von Verbesserungen und Erleichterungen. Da sich pro Kanal je nach konkretem Umfeld vier- bis achtmal, manchmal noch mehr Geräte konsolidieren lassen, als das mit der Escon-Technologie möglich war, kommt es durch die Zusammenfassung der zahlreichen EsconChannels zu einer dramatischen Vereinfachung im Aufbau und beim Management von SAN-Fabrics. Mit der Verminderung der Channels geht eine Reduzierung der Verbindungen einher. Das bedeutet auch eine Verringerung des Aufwands und der Kosten für die Überwachung von Kabeln. Auch in anderer Hinsicht bedeutet die Migration von Escon zu Ficon eine erhebliche Vereinfachung des System-Managements. Mit System Automation für OS/390 und zSeries 900 Server bietet IBM für Ficon-Umgebungen eine Lösung an, die dem Anwender einen Single Point of Control zur Verfügung stellt und ein zentrales, proaktives Connectivity-Management in aktiven I/O-Konfigurationen erlaubt. Beispiel einer FICON-Konfiguration 52 Ficon bietet eine höhere Performance und ermöglicht durch eine verbesserte Netzwerk-Performance über größere Distanzen höhere Flexibilität beim Auf- www.midrangemagazin.de März 2002 bau von Netzen. Während Escon im Half-Duplex-Modus eine maximale Channel-Link-Geschwindigkeit von 17 MBit pro Sekunde über Entfernungen bis zu drei Kilometern erreicht, realisiert Ficon mit Full-Duplex 100 MBit und 20 Kilometer. Mit Hilfe von zwischengeschalteten Repeatern lassen sich die Distanzen zwar noch wesentlich steigern. Trotzdem aber vermindert sich die Leistung von Escon-Channels schon nach neun Kilometern spürbar, während Ficon auch über eine Entfernung von rund 100 Kilometern eine annähernd konstante Leistung erbringt. ANSI ist realisiert Ficon verfügt über einen so genannten Mapping Layer, der auf dem ANSI Fibre Channel-Physical and Signaling Interface (FC-PH) basiert, das die Signale, die Verkabelung und die Übertragungsgeschwindigkeiten spezifiziert. Das heißt nichts anderes, als dass Ficon und Fibre Channel problemlos miteinander kommunizieren können. Unternehmen benötigen deshalb für ihre Fabrics im Mainframe-Bereich keine dezidierten Escon Directors mehr, sondern können diese mit Standard Fibre ChannelKomponenten aufbauen. „Bei der Verwendung von Directors der 6000er-Serie von McDATA ist es dank der gemeinsamen Architektur von Ficon und Fibre Channel sogar möglich, die selbe Hardware-Plattform zusammen sowohl in Mainframes als auch in Open SANs unter Windows NT und Unix einzusetzen“, erklärt Richard Search, Vice President Marketing bei McDATA. „Das spart ebenso wie die Verminderung der benötigten Verkabelung erhebliche Investitionskosten und bedeutet erhöhten Investitionsschutz.“ Aufgrund der technischen, finanziellen und administrativen Vorteile der neuen Technik & Integration Weltweit installierte Basis Es gibt derzeit nur zwei Anbieter, die Escon-Nutzern Ficon-Connectivity anbieten können. Gegenüber seinem Wettbewerber hat McDATA, der Weltmarktführer bei Fibre Channel Directors, in verschiedener Hinsicht gewaltige Wettbewerbsvorteile. Da ist zunächst die installierte Escon-Basis, die weltweit insgesamt zu 94 Prozent auf McDATA Directors basiert. Auch in den Speichernetzwerken der Fortune 100-Unternehmen dominiert der Hersteller mit einem Anteil von mehr als 80 Prozent. Noch überwältigender ist die Dominanz, wenn man Speichernetzwerke für Mainframe- und Open-Systems-Umgebungen zusammen nimmt, bei denen etwa 96 Prozent aller Directors von McDATA hergestellt wurden. Dazu kommt, dass das Unternehmen in diesem Bereich kein Newcomer ist, sondern als Pionier der Director-Technologie über mehr als ein Jahrzehnt Erfahrung mit High-End-Produkten in diesem Bereich verfügt. „McDATA hat schon 1994 den ersten Escon-Director für IBM ausgeliefert“, so Search. „Die aktuelle 6000er-Serie repräsentiert bereits die fünfte Generation von Backbone Directors von McDATA.“ Seine marktführende Position verdankt das Unternehmen vor allem dem weiten technischen Vorsprung seiner Directors vor dem Wettbewerb. Ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal ist das Any-toAny Non-Blocking-Design der Geräte, das sicherstellt, dass an jedem Port – unabhängig vom Traffic an den ande- ren Ports – die volle Bandbreite zur Verfügung steht. Dazu kommen die volle Redundanz aller kritischen Komponenten, automatisches Failover und die Möglichkeit, kritische Komponenten unterbrechungsfrei auszutauschen, aufgrund derer McDATA eine Verfügbarkeit von 99,999 Prozent garantieren kann: Das entspricht einer theoretischen Ausfallzeit von nur fünf Minuten im Jahr. Weitere Pluspunkte sind die Multiprotokoll-Fähigkeit, die automatische Fehlersuche und die Card-Level Upgrade-Möglichkeit auf bis zu 2 und sogar 10 GBit pro Sekunde, ohne das Chassis auszutauschen. Um Anwendern den Umstieg von Escon auf Ficon zu erleichtern, bietet McDATA gemeinsam mit IBM seit neuestem mit dem Ficon Management Server eine Software-Lösung an, die ein In-BandManagement von Directors der 6000erSerie durch System Automation für OS/390 und zSeries 900 Server erlaubt. Dadurch ist eine übergreifende und automatisierte Steuerung von Ficon- und Escon-Speichernetzwerken über eine zentrale Management-Konsole, die auf dem Host liegende System AutomationSoftware, möglich. Die Ficon Management Server-Software bietet die gesamte Palette an Management-Funktionen des Enterprise Fabric Connectivity Managers (EFCM) von McDATA, arbeitet allerdings im Hintergrund. Dadurch können die Mainframe-Kunden von IBM, die einen Director der 6000er-Serie von McDATA installiert haben, über eine zentrale Steuerungseinheit mit allen Möglichkeiten eines proaktiven Managements verfügen, die voll in eine vorhandene Escon/Ficon-Umgebung integriert ist. Autor: Dr. Jörg Bachmann, freier Journalist, Mannheim McDATA Technology Systems GmbH D-85501 Ottobrunn (+49) 089/60739776 www.mcdata.com Midrange MAGAZIN März 2002 Anzeige Technologie werden viele Unternehmen ihre Mainframes von Escon auf Ficon upgraden. Nach Schätzungen sind weltweit derzeit rund eine Million EsconPorts installiert, die sich für eine solche Aufrüstung eignen. Allerdings ist nicht zu erwarten, dass alle tatsächlich auch durch Ficon-Ports ersetzt werden. Es gibt zahlreiche Installationen, in denen Escon den Anforderungen heute und in absehbarer Zukunft genügen können wird. Trotzdem dürfte der Bedarf an Lösungen für die Migration auf Ficon gewaltig sein. 53 Marktübersicht Massenspeicher Speichern, Drucken und Verwalten und Spezialdrucker Massenspeicher zeichnen sich durch Aufnahmefähigkeit, Spezialdrucker insbesondere durch Ausgabefähigkeit aus. Beiden gemein sind die Anforderungen, die unternehmensintern an sie gestellt werden: In Stoßzeiten ist Massenverarbeitung gefragt, die schnell und sicher erledigt werden muss. Die Massenspeicher bedürfen dabei noch einer gewissen „Fürsorge“, werden wohl temperiert untergebracht und damit zu Höchstleistungen beflügelt. Bei der Druckerauswahl sind die örtlichen Gegebenheiten und Beanspruchungsgrade die Konstanten, auf deren Basis die richtige Entscheidung getroffen werden muss. Die clevere Entscheidungsfindung beim Drucker-Kauf folgt – zumindest im Privatbereich – einem einfachen Gesetz: Wer sich bei der Anschaffung von Niedrigstpreisen blenden lässt, zahlt im Anschluss oft eine teure Zeche. Die Kosten für Zubehör übersteigen den Anschaffungspreis oft schon binnen weniger Monate, wer knappe 45 Euro für den Wechsel seiner Farbpatrone ausgeben muss, hat seine Lektion für den nächsten Hardware-Wechsel wahrscheinlich gelernt... 54 Im Unternehmensumfeld spielen diese Kosten – sowohl Anschaffungs- als auch Zubehörpreis – ebenfalls eine Rolle, wichtiger aber ist die sprichwörtliche Zuverlässigkeit der gewünschten Lösung. Zu dieser Zuverlässigkeit kann der User durchaus beitragen, indem er vor der Auswahl das zukünftige Umfeld der Hardware genau sondiert. Tintenstrahldrucker haben in Kühlhäusern ebenso wenig Chancen, einen guten Ausdruck und damit Eindruck zu hinterlassen, wie eingesetzte Lösungen in staubigen Pro- www.midrangemagazin.de März 2002 duktionshallen, die sich durch „Offenheit“ auszeichnen. Für jedes nur erdenkliche Umfeld bietet der Markt inzwischen spezialisierte Lösungen an: hitze- und kältetaugliche, gegen (fast) jegliche äußeren Einflüsse unempfindliche, Stand Alone, Einbau-, Unterbau- und auch tragbare Geräte im Mini-Format. Letztere kommen häufig in Verbindung mit Handhelds – wie zum Beispiel Palm III – zum Einsatz und ermöglichen eine Belegausgabe direkt vor Ort, einschließlich Barcodes, alphanumerischer Daten und Marktübersicht Grafiken mit vergleichsweise hoher Auflösung auf Thermopapier beispielsweise. Andere Kombinationen verfügen zusätzlich über einen integrierten BarcodeScanner: So können Daten mobil erfasst, verarbeitet und im Anschluss gleich Belege ausgedruckt werden. Drucker clever steuern Neben Spezialdruckern für jegliche Umgebungen bieten einige Hersteller inzwischen auch passende Software an, die durch die Nutzung moderner Kommunikationskanäle die Bedienungssicherheit und Effizienz deutlich erhöhen soll. Mit diesen Lösungen kann auch die Integration und Ansteuerung der Drucker im Netzwerk erheblich vereinfacht werden. Wenn zum Beispiel für den reibungslosen Betrieb verschiedener, verteilt untergebrachter Barcode-Drucker nur ein Mitarbeiter verantwortlich ist, kann dieser ohne Software-Support kaum sämtliche Hardware im Dauergriff haben. Clevere Software lässt ihn beispielsweise via e-Mail wissen, dass der Printer am Standort X neue Thermotransferfolie benötigt – der Administrator kann sofort reagieren. Diese Messages können auch via Pager, SMS, Internet, LAN, WAN oder Funknetzwerk übermittelt werden. Der Vorteil: Probleme werden schneller behoben, Produktionsstillstände minimiert. Barcode-Drucker müssen nicht nur flexibel in unterschiedlichsten Umgebungen betriebsbereit sein, sondern auch einen hochauflösenden Output sicherstellen, damit eine hohe Erkennungsgenauigkeit garantiert ist. Der BarcodeReader oder -Scanner muss in der Lage sein, die relativen Breiten und Abstände der einzelnen Striche genau zu erkennen, um diese Informationen dann mit anderen, in Datenbanken hinterlegten Zusatzinformationen, in Verbindung zu bringen. Thermo-Etiketten Neben der Qualität der Drucker spielt auch die Auswahl der Technik und die der Papierqualitäten eine Rolle. Was zum Beispiel entscheidet ein ThermoEtikett von einem Thermtransfer-Label? Thermo-Etiketten sind hitzeempfindlich und sollten nicht direkter Sonnenstrahlung ausgesetzt werden. Ein Fahrradkurier hätte in südlichen Ländern nach einer 4-Stunden-Tour im August wahrscheinlich Probleme, die auf dem Etikett hinterlegten Informationen noch zu lesen. Ebenso wenig sind Thermo-Etiketten erste Wahl, wenn das Material starken Belastungen wie Kratzen oder Reiben ausgesetzt ist oder die Etiketten in feuchten Umgebungen aufgeklebt werden. Auch auf Oberflächen, die Weichmacher enthalten, hat ein Thermo-Etikett nichts zu suchen. Hier sind Thermotransfer-Etiketten gefragt, die mit Hilfe spezieller Verfahren gegen äußere Einflüsse resistent gemacht wurden. Anzeige Midrange MAGAZIN März 2002 55 Marktübersicht Massenspeicher und Spezialdrucker Etiketten von morgen Der Barcode hat sich als praktikable Chiffriermethode erwiesen und als Standard durchgesetzt. Inzwischen steht mit so genannten „Smart Labels“ schon eine Nachfolge-Technologie in den Startlöchern, die sich der Radio Frequency Identification (RFID) bedient. Hier werden Informationen via Funkwellen übertragen, ein Smart Label ist quasi ein erweitertes Etikett mit integrierter Antennen-Chip-Kombination. Verfechter dieser neuen Form des Labelling nennen die Lesbarkeit ohne Sichtkontakt und die beliebig häufige Veränderung oder das Löschen von Daten als bedeutendste Vorteile. Ein Datenvolumen von mehr als 360 Bits findet auf diesen smarten Etiketten Platz, mit den entsprechenden Scannern können mehrere Labels gleichzeitig gelesen werden. Für den Einmalgebrauch sind diese Ident-Kleber aber wohl weniger brauchbar – im Vergleich zum simplen Ausdruck eines Barcodes sind sie entsprechend teuer. Wer aber einen nur sukzessive veränderlichen Bestand im Auge – und damit im Scanner – haben will, könnte mit dieser Zukunftstechnologie interessanten Mehrwert generieren. Regale lehnen falsch einsortierte Produkte via Transponder und Signalton schlicht und ergreifend ab; in Bibliotheken eingesetzt, könnte zum Beispiel die monatliche Lesezeit, die mit einem bestimmten Buch verbracht wird, genau protokolliert werden. Massen speichern Im Bereich des Massenspeichers stehen verschiedenste Technologien zur Auswahl, die in ihren Grundlagen zum Teil 56 deutlich differieren. Eine geläufige Klassifizierung ist die in Primär-, Sekundärund Backup-Datenspeicher. Erstere nutzen das Random Access-Verfahren, bei dem der direkte Zugriff auf Magnetplatten erfolgt, in diese Gruppe gehören auch RAM-Laufwerke. Sekundärspeicher haben den Nachteil, dass der Zugriff auf die hier untergebrachten Daten erst nach Einlegen des Datenträgers möglich ist. Hierzu zählen zum Beispiel der Einsatz von Jukeboxen mit CDROM, aber auch Disketten- und magnetische Wechselplatten-Laufwerke. Zum Backup-Datenspeicher zählt man landläufig den Massenspeicher, bei dem die Suche nach Informationen in der Reihenfolge stattfindet, in der sie auf dem Datenträger hinterlegt sind. Heute schon rotiert? Wer einen Blick in das Innere einer Festplatte riskiert stellt verblüfft fest, dass eine eigentlich simple Technik den Zugriff auf derlei große Datenmengen ermöglicht: Das Innenleben besteht aus einem Elektromotor, der eine oder mehrere Scheiben auf einer Achse mit möglichst hoher Drehzahl bewegt. Diese Scheiben verfügen über eine magnetische Oberfläche über denen die Schreib- und oder Leseköpfe an „Armen“ schweben. Auf den ersten Blick erinnern sie an alte Plattenspieler und sorgen dafür, dass sich die Schreib- und Leseköpfe auf der jeweils „richtigen Spur“ befinden. Da die Speichermedien auf äußere Einflüsse empfindlich reagieren, sind Speicherscheiben und Schreib-/Leseköpfe im Inneren der Platte abgeschirmt. Staub und Feuchtigkeit haben keine www.midrangemagazin.de März 2002 Chance auf Entree, so dass gute Laufleistung und hohe Lebensdauer der Speicherplatten sichergestellt sind. Die durch die Rotation der Scheiben entstehende Wärme stellt für die Hersteller von Speichermedien eine Herausforderung dar: Zwischen „Parkzeiten“ und „Vollgas“ liegen ja bekanntlich deutliche Temperaturunterschiede, durch die sich Materialien ausdehnen. Diese Temperaturunterschiede gilt es zu minimieren, damit die Schreib- und Leseköpfe bei ihren Aktivitäten auch wirklich auf den Punkt kommen. Plattenpool Die Rechenzentren von Großkonzernen versetzen so manchen Besucher in Erstaunen. Erstaunen über den geringen Platzbedarf, den die immensen Datenmengen heute noch benötigen. Parallel dazu hat der Massenspeicher in den letzten Jahren auch an Kostenintensität verloren. Mittlerweile ist ein Megabyte für deutlich weniger als einen Cent zu haben; 1 Gigabyte Speicherplatz in Form eines IBM Microdrive nimmt nur noch 4,6 x 3,4 Zentimeter in Anspruch und ist so erschwinglich geworden, dass so mancher Hobbyfotograf ihn locker in seiner Hosentasche mit sich herumträgt. Die Zeiten, in denen ein Plattencrash einer ausgereiften Katastrophe gleichkam, sind längst vorbei: Ein-PlattenSysteme sind out, vielmehr wird auf RAID (Redundant Array of Independent Disks) gesetzt – einem Pool von Platten, der sich nach außen wie eine einzige verhält. Der Datendurchsatz wird so verbessert, die Sicherheit erhöht: Fällt eine Platte aus, übernimmt sofort eine andere – Downtime ade. Wer mehr Speicher braucht, steckt in seine Racks einfach eine zusätzliche Platte hinzu – fertig. Und was für viele Großunternehmen längst Usus ist, setzt sich auch im Privatbereich durch: Viele Home-User haben die Technik der verteilten Daten auch auf ihrem PC implementiert und nutzen RAID, um einem Datenverlust vorzubeugen. M.W. Marktübersicht Massenspeicher und Spezialdrucker Anbieter Spezialdrucker • Bluhm Systeme, Unkel, (+49) 02224/77080, www.bluhmsysteme.com • • Etimark, Bad Nauheim, (+49) 06032/8091-0, www.etimark.de • • • GLOBOS, Hannover, (+49) 0511/61659630, www.globos.de • • • H.G.L. Barcodesysteme, Eckental, (+49) 09126/2559-0, www.hgl.barcodesysteme.de • • • • • Hammer & Partner, Sinsheim, (+49) 07261/1896, www.khup.de • • • • • • • • • • Olympus, Hamburg, (+49) 040/23773-0, www.olympus.de • • • Opto Logic, CH-Châtel-St.-Denis, (+41) 021/9480880, www.optologic.ch • • • • • • Seiko, Neu-Isenburg, (+49) 06102/297-0, www.seiko-instruments.de • • • • • • Semitron, CH-Zurzach, (+41) 056/2696040, www.semitron.ch • • • • • • Wien Computer Expert, Norderstedt, (+49) 040/535707-0, www.wien-computer.de • • • IBM, Stuttgart, (+49) 0711/785-0, www.ibm.com/de IBM Schweiz, CH-Zürich, (+41) 058/3334455, www.ibm.ch • • • • • • • • • • mobile Drucker • • Einbaudrucker BDT, Rottweil, (+49) 0741/248155, www.bdt.de • Flachbettdrucker • Bondrucker • Barcodedrucker in Österreich (A) Avery Dennison, Eching, (+49) 08165/925-299, www.machines.averydennison.com Etikettendrucker in Deutschland (D) 2- oder 3-Stationen Drucker Druckertyp in der Schweiz (CH) Verfügbar Abschneidedrucker Anbieter, Ort, Tel., Internetadresse • • • • • • • • • • • Massenspeicher und Spezialdrucker Wir haben mit unseren Marktübersichten nicht nur Software abzudecken, auch ein Blick in die Hardwarelandschaft muss erlaubt sein. Für diese Ausgabe haben wir uns zwei periphere Themen ausgewählt: Massenspeicher und Spezialdrucker. 58 Massenspeicher Die ganze Welt ist im Speicherwahn und wir sind voll dabei! Die Entwicklung, die uns in der jüngsten Vergangenheit die Explosion der Speicherdimensionen im PC-Bereich beschert hat, ist zwar im Host-Bereich nicht ganz so dramatisch, da wir hier weniger mit MP3-Dateien, Videoclips und gigantischen Spielegrafiken arbeiten, trotzdem müssen wir hier lernen, von Gigabyte auf Tetrabyte umzudenken und Speichermedien finden, auf denen die Datenmengen unserer www.midrangemagazin.de März 2002 kommerziell genutzten Systeme nicht nur online gespeichert, sondern auch offline gesichert werden können. Spezialdrucker Uns war für diese Marktübersicht wichtig, einen Blick auf Drucker für spezielle Einsatzmöglichkeiten wie Etiketten-, Abschneide-, Flachbett-, oder Barcodedrucker zu werfen. Deshalb bitten wir all die Herstellen von Standarddruckern um „Vergebung“, dass wir die zum Teil zurückgeschickten Ta- Massenspeicher und Spezialdrucker Marktübersicht Anbieter Massenspeicher Adcomp, CH-Spreitenbach, (+41) 056/4186411, www.adcomp.ch • • ADIC Germany, Hallbergmoos, (+49) 0811/99871-0, www.adic.com • BDT-Solutions, Rottweil, (+49)0741/248-0, www.bdt.de Dell Computer, CH-Genf, (+41) 022/7990200, www.dell.ch EMC Deutschland, Schwalbach, (+49) 06196/4728-0, www.emc2.de EMC Computer-Systems, CH-Schlieren, (+41) 01/7554545, www.emc2.ch IBM, Stuttgart, (+49) 0711/785-0, www.ibm.com/de IBM Schweiz, CH-Zürich, (+41) 058/3334455, www.ibm.ch Tape-Libraries / Autoloader • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • Bänder • Festplatten xSeries (Netfinity) in der Schweiz (CH) • pSeries (RS/6000) in Österreich (A) • iSeries (AS/400) in Deutschland (D) Adcomp, CH-Spreitenbach, (+41) 01/7464114, www.adcomp.ch Dell Computer, Langen, (+49) 0800/2893355, www.dell.de Speichertyp Anschluss an Festplatten-Subsysteme Verfügbar zSeries (/390) Anbieter, Ort, Tel., Internetadresse • • • • LSI LOGIC, München, (+49) 089/45833-352, www.lsilogicstoragesystems.com • MCE, Ottobrunn, (+49) 089/60807-0, www.mce.de • • • • • • Overland Data, Dornach, (+49) 08994/490212, www.overlanddata.com • • • • • • PSP, Hahnstätten, (+49) 06430/2222, www.psp.net • • • • • Quantum ATL Products, Darmstadt, (+49) 06151/85599-0, www.quantum-atl.com • • • • • • Quantum, GB-London, (+44) 01/344353523, www.quantum.com • • • • • • • UBL, Neu-Isenburg, (+49) 06102/303-3, www.ubl-is.de • • • • • • • • • • • • • • • • • Anzeige bellen in dieser Marktübersicht nicht veröffentlichen können. Für beide Tabellen gilt, dass wir gleichartige Einzelgeräte zu Produktfamilien zusammengefasst haben, d.h. die angegebenen Leistungsdaten sind zum Teil Maximalwerte. Schauen Sie im einzelnen Bedarfsfall auf den Internet-Produktseiten der Anbieter vorbei, um die Leistungsmerkmale der Einzelprodukte detailliert abzurufen. Die Anschlussmöglichkeiten an Hardwareplattformen sind uns primär für Massenspeicher wichtig gewesen, des- halb auch die Zuordnung zu dieser Kategorie. Drucker hingegen sind universeller einsetzbar, deshalb liegt der Fokus hier mehr auf Typen und Technologien. Magazin und Internet Unsere Tabellen im Heft bieten Ihnen Basisinformationen. Den kompletten, Überblick erhalten Sie auf unserer Internetseite. Klicken Sie sich ein auf http://www.midrangemagazin.de/ magazine_mue.cfm. R. E. Midrange MAGAZIN März 2002 59 Marktübersicht Exposés ohne Makel Das Haus, meine Karte Die konjunkturelle Flaute macht auch vor dem Immobilienmarkt nicht halt. In dieser schwierigen Zeit gilt es, die zu vermittelnden Objekte besonders hochwertig zu präsentieren. Das Exposé ist die Visitenkarte des Maklers – es motiviert die Kunden zur Besichtigung des Objekts und schafft Vertrauen in die Expertise des Maklers. Gestalten und Präsentieren Mit Exposés erzielen Immobilienmakler den entscheidenden ersten Eindruck bei ihren Kunden. Die Aufbereitung und Präsentation der Unterlagen entscheidet mit über den Erfolg der zu vermittelnden Objekte. Eine Vielzahl von Faktoren haben auf die Gestaltung Einfluss. Das beginnt bei der Auswahl des Papiers: Die Wahl von Papiersorten, die schwerer als das übliche 80-Gramm DIN A4-Papier sind, verleiht dem Exposé einen massiveren, gehaltvolleren Eindruck. Bei der Benutzung von Hochglanzpapier kann der Makler seinem Exposé eine elegante Note verleihen. Auch die Art der Bindung vermittelt eine Botschaft. Die Seiten sollten immer zusammengefügt sein. Eine Lose-BlattSammlung macht stets den Eindruck des unvollkommenen Entwurfs. Illustrationen mit Grafiken Erfahrungsgemäß ziehen fotorealistische Gebäudegrafiken die Aufmerksamkeit des Lesers auf das betreffende Ge- 60 bäude. Im Gegensatz zu den üblichen Foto-Totalen können damit interessante Details betont werden. Mit Hilfe von Grundriss-Grafiken kann sich auch ein Laie schnell in einer Wohnung zurecht finden. Dies gilt vor allem für Dach- und Maisonettewohnungen. Umfrage unter Maklern Voraussetzung für die wirkungsvolle Präsentation farbiger Illustrationen ist die Wahl eines professionellen Farbsystems, das in der Lage ist, Fotos in hoher Auflösung und farbgetreu auszugeben. Gleichzeitig sollte dieses System die Farbseiten wirtschaftlich produzieren. Der große Aufwand für die Produktion farbiger Daten führt in der Regel zu einem hohen Seitenpreis für Farbe. Eine Minolta-Umfrage unter Immobilienmaklern hat ergeben, dass Farbseiten dort erheblich wirtschaftlicher und effizienter produziert werden könnten, als dies derzeit der Fall ist. Werden heute nur noch etwa 20% aller in deutschen Büros ausgegebenen Seiten gedruckt, so beträgt der Anteil der kopierten Seiten bei Maklerbüros fast 50%. Ein wichtiges Ergebnis dieser Untersuchung ist, dass Immobilienmakler einen großen Effizienz- und Wirtschaftlichkeitsgewinn mit modernen Farbsystemen erzielen könnten. Sie passen ideal zum Druckund Kopierbedarf der Maklerbüros. Bei der Anschaffung von Farbsystemen sind die Kosten genau zu kalkulieren. Dabei ist der Anschaffungspreis der Geräte nur ein Faktor von vielen, da moderne Finanzierungssysteme wie Leasing oder Miete lohnenswerte Alternativen zum herkömmlichen Kauf sein können. Langfristig entscheidend sind die laufenden Kosten, die bei der Farbproduktion anfallen. Besonders ungünstig schneiden dabei die Tintenstrahldrucker ab, deren Seitenpreise bis zu 1 Euro www.midrangemagazin.de März 2002 betragen können. Bei Laserdruckern liegt der Preis immerhin noch zwischen 3 Cent im S/W-Bereich und 35 Cent bei der Farbausgabe. Die S/W-Ausdrucke auf Faxgeräten kosten dagegen nur noch 5 bis 12 Cent. Ungeschlagen sind laut aktuellen Untersuchungen aber digitale Kopiersysteme, auf denen der Ausdruck im S/W-Bereich nur noch zwischen 3 und 12 Cent kostet. Vielseitige Lösung Die Farbkopierer der jüngsten Generation bestechen neben ihrer Wirtschaftlichkeit auch durch Vielseitigkeit. Sie können nicht nur als Netzwerkdrucker, sondern auch als Kopierer und Scanner eingesetzt werden und unterscheiden automatisch S/W- von Farb-Seiten. Zahlreiche Finishing-Funktionen, wie z.B. Lochen, Sortieren und Heften, vervollständigen den Auftritt als Allrounder. Sie helfen den Maklern, ihre Unterlagen komplett im eigenen Büro auszufertigen. Moderne Farbkopierer nutzen die neuesten technischen Entwicklungen. Durch Verfahren wie der Tandem-Technik (die weitgehende Trennung von Papierweg und Druckvorgang) erreichen sie außergewöhnlich hohe Druckgeschwindigkeiten von bis zu 20 Farbseiten pro Minute. Auch hinsichtlich der Bildqualität werden neue Maßstäbe gesetzt. Mit den Farbkopierern der neuesten Generation erhalten Maklerbüros die idealen Ausgabesysteme für die effiziente und wirtschaftliche Produktion der Farbexposés der Zukunft. Autor: Alfons Brett, Minolta Europe GmbH Minolta Europe GmbH D-30855 Langenhagen (+49) 0511/7404-0 www.minolta.de Marktübersicht Thermodrucker im Hochleistungseinsatz Heiß auf kalt Im Kompetenzzentrum Kälte der Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH (BSH) in Giengen werden Kühlgeräte mit anspruchsvollen Verpackungslabels für den Versand bestückt. Für diese hochpräzise Aufgabe vertraut man dort auf die Zuverlässigkeit und Leistungskraft von 10 Printronix Thermotransferdruckern T5306, die zuverlässig und schnell identifizierende Etiketten im Dauereinsatz drucken. N ach der Produktion gelangen die Kühlgeräte in „chaotischer“ Reihenfolge über Weichensteuerung auf die Verpackungslinien der Verpackungsabteilung. Jedes Gerät ist während des gesamten Herstellungsablaufs und Trans- portvorgangs bereits mit einem identifizierenden Etikett versehen worden, das nun – am Endpunkt der Reise – ein letztes Mal von einem Scanner gelesen wird. Darüber werden die Geräte für die Verpackungslinie nun eindeutig identifiziert und Informationen den Etikettendruckern übermittelt. Fertig zum Transport Doch bevor die Drucker ihre Aufgabe erfüllen können, muss der eigentliche Verpackungsvorgang erfolgen. Dazu werden die Geräte an jeder Verpackungslinie von mehreren Mitarbeitern dem Typ entsprechend gepolstert, mit einem Karton versehen und für die Polypropylen-Bandumreifung vorbereitet; anschließend werden die Geräte auf einer Drehstation in die richtige Position für die Ausgangsetikettierung gebracht. Jede Verpackungslinie wird an ihrem Ende von zwei Thermotransferdruckern T5306 flankiert, die die Daten des Eingangsscanners erhalten und beidseitig lesbare Etiketten drucken, die dann maschinell über eine Fördermechanik auf die Kartons aufgebracht und über die Kante aufgeklebt werden. Nachdem das Etikett aufgebracht ist, sind die Kartons mit allen wesentlichen Informationen versehen, die das darin verborgene Gerät und dessen Transport betreffen. Spezialdrucker gefragt Bislang wurden zum Etiketten-Druck Einzelblattlaserdrucker verwendet. De- Anzeige Midrange MAGAZIN März 2002 61 Marktübersicht Heiß auf kalt ren Einsatz erwies sich auf die Dauer jedoch als problematisch, da die Lasertechnik in der recht rauen Umgebung bestimmte Störungsanfälligkeiten zeigte und auch bezüglich des steigerungsfähigen Durchsatzes an Grenzen stieß. Dazu kam die Frage des leimgeeigneten, entsprechend starken Papiers der Etiketten, bei dem sich die Laserprinter überfordert erwiesen. All diese Schwierigkeiten konnten durch die neuen Thermotransferdrucker beseitigt werden. Rolf Keller, verantwortlich für die Fertigungsplanung in diesem Bereich der BSH, bestätigt es: „Mit den alten Laserdruckern hatten wir wesentlich mehr Probleme, da sie einen sehr hohen Wartungsaufwand erforderten. Mit den neuen Thermotransferdruckern haben wir dieses Problem heute nicht mehr.“ Zuverlässig, schnell und robust Die hier eingesetzten Thermotransferdrucker arbeiten mit einer maximalen Druckgeschwindigkeit von 8 Zoll in der Sekunde und können Papier mit einer Breite von 168 mm verarbeiten. Die Auflösung beträgt 300 dpi. Die robusten Thermotransferdrucker kommen problemlos mit den Herausforderungen eines rauen Werkstattbetriebes zurecht und ertragen klaglos die Temperaturschwankungen der nicht klimatisierten Halle. Gleichzeitig bieten sie einen entsprechend hohen Durchsatz, der sich bei wachsendem Produktionsvolumen flexibel anpassen lässt. RolfDieter Wiechers, zuständig für die Informatik der Geschäftsprozesse CAM/Q bei BSH, entwarf die komplexe IT-Infrastruktur, die den komplizierten Kommunikationsfluss im Netzwerk realisiert. Es handelt sich um ein LAN, in dem neben den Verpackungsrechnern Terminalser- 62 ver für Weichen- und Linienfunktionen der Verpackungslinien verbunden sind – sowie S5-Steuerungen für diese beiden Funktionen (Weiche und Linie). Einfache Bedienung und niedrige Gesamtkosten Besonderen Wert legt man auf die Bedienerfreundlichkeit der Drucker, damit überflüssige Standzeiten vermieden werden können und vom Personal keine komplexen Wartungsaufgaben zu erfüllen sind. Bei diesen Druckern ist die Forderung nach einfacher Bedienung beispielhaft verwirklicht. So kann das Karbonband – also der Beschichtungsträger des Druckers, die benötigte „Druckerschwärze“ – im gleichen Rhythmus wie das Papier getauscht werden, was im Verhältnis 1:2 vonstatten geht. D.h.: Mit jeder zweiten Papierrolle wird ein neues Karbonband eingesetzt. Dies ist ein erheblicher Vorteil gegenüber dem Toner eines Laserdruckers, der völlig unerwartet mitten im Arbeitsprozess ausgetauscht werden musste. „Wir sind bisher sehr zufrieden mit der Leistung und Zuverlässigkeit der Printronix-Drucker, die bei einer komplexen Aufgabenstellung ausgezeichnete Ergebnisse liefern“, sagt Johann Stenzel, Gruppenleiter Verpackung. „Da unsere Etiketten erst nach dem Druck beleimt werden, müssen wir ausreichend starkes Papier verwenden. Zu schwaches Papier weicht durch und die Barcodes sind bei extremer Welligkeit nicht mehr lesbar. Bei nicht lesbaren Barcodes wird heute schlichtweg die Entgegennahme des Gerätes vom Kunden verweigert, was zur Rücksendung und extrem hohen Kosten für uns führen würde.“ Und bezüglich der Gesamtwirtschaftlichkeit ergänzt er: „Der Papierpreis des Thermotransferdruckers ist zwar höher, aber unter dem Strich erweist sich der T5306 viel günstiger als sein wartungsanfälliger Vorgänger“. Wien Computer Expert GmbH D-22844 Norderstedt (+49) 040/535707-0 www.wien-computer.de www.midrangemagazin.de März 2002 Vernetzte Drucklösung bei Druck Ein breites und vielfältiges Sortiment, qualitativ gute Produkte zu reellen Preisen, Verlass auf die Dauerhaftigkeit, Sicherheit und Zuverlässigkeit des Angebotes, erstklassige Kundenbedienung sind Grundprinzipien für die Manor AG: Das Warenangebot des Schweizer Unternehmens umfasst den gesamten Bereich eines Warenhauses wie Mode, Haushalt, persönlichen Bedarf, Multimedia sowie Supermärkte mit Lebensmitteln und Restaurants. In den derzeit 70 Filialen sind fast 12.000 Mitarbeiter beschäftigt, die Verkaufsfläche beträgt momentan 305.000 m2. Unternehmensstruktur Seit 1994 setzt die Manor AG ca. 850 Kyocera und Kyocera Mita-Laserdrucker ein, angefangen vom Arbeitsplatzdrucker FS-400 bis hin zum 28-Seiten FS-7000-Abteilungsdrucker. Regelmäßig werden ältere Modelle durch neu auf den Markt gebrachte Laserdrucker ausgetauscht, um die Funktionalität der EDV zu gewährleisten. Die meisten Applikationen der Manor AG laufen über ein TCP/IP-Netzwerk, woran ca. 70% aller Drucker angebunden sind. Die Informationen werden zentral über das Manor-weite WAN versandt, um dann lokal ausgedruckt zu werden. Die Gründe, warum sich das Unternehmen für Kyocera Mita-Drucker entschieden hat, waren für Hans Peter Steiner, Vize Direktor Benutzerservice Informatik, die Ökonomie, Umweltfreundlichkeit sowie vor allem die Kosten pro gedruckter Seite. Neben den üblichen Office-Anwendungen für Rechnungs-, Bestellungs- und Statistikerstellung war Marktübersicht der Manor AG, Schweiz im Kaufhaus vorrangig der Druck von Etiketten – zur Beschriftung der Warenregale – ein Kriterium für diese Entscheidung. Diese Etiketten werden mit Strichcodes/Barcodes versehen. So war auch der Einsatz von Prescribe verbunden mit der Möglichkeit, Strichcodes akkurat auf einer kleinen Fläche von 5x20 mm zu drucken, ein weiterer Grund, sich für Kyocera Mita zu entscheiden. Zur Zeit arbeitet die Manor AG mit über 2.800 PCs und ca. 1.400 Druckern, um den Geschäftsablauf inklusive der damit verbundenen Logistik zu gewährleisten. Sämtliche Anwendungen laufen über PCL, Unix sowie Windows. Aller Anfang ist schwer Das Manor-Projekt wurde 1994 gestartet. Die möglichen Alternativen von Druckern wurden an den Bedürfnissen des Unternehmens ausgerichtet. Dabei kam es im Wesentlichen auf den sauberen Etikettendruck über A5-Papierkassetten mit perforiertem Papier an. Durch hohe Druckauflagen entstand anfänglich sehr viel Papierstaub vom perforierten Papier, so dass die Einzugsrollen stark verschmutzten, somit häufig Papierstaus entstanden bzw. die Geräte sehr oft gereinigt werden mussten. Durch einen Wechsel des Papiers konnte dieses Problem jedoch behoben werden. Ferner war ein absolutes Muss-Kriterium das 0-Margin-Drucken (Randlos-Drucken), welches durch Änderung der L-Parameter gelöst werden konnte. Heute wird dies allerdings nicht mehr benötigt. Schließlich wurde es notwendig, die Drucker parallel über die Filial-Rechner anzusteuern, was mit Hilfe eines ECMA-94 Latin-1 Zeichensatzes bewerkstelligt werden konnte. Da die Netzwerkfähigkeit ebenfalls ein sehr wichtiges Kriterium war, wurden spezielle LAN-Boxen der Firma LANTRONIC eingesetzt, um die exakte Ansteuerung der Drucker über die zentralen wie auch die Filial-Rechner zu gewährleisten. KYOCERA MITA Deutschland GmbH D-40670 Meerbusch (+49) 02159/918-0 www.kyocera.de Midrange MAGAZIN März 2002 Anzeige Nach einigen Monaten waren jedoch die anfänglichen Probleme behoben und seit über 7 Jahren druckt die Manor AG zuverlässige Ergebnisse auf den rund 850 Kyocera Mita-Druckern. „Durch den ungeschlagen günstigen Seitenpreis sowie der Fähigkeit, Barcodes über Prescribe präzise auf unsere Etiketten zu drucken, sehe ich keine Veranlassung in der nahen Zukunft, unsere Drucker durch Mitbewerberprodukte auszutauschen. Vielmehr blicke ich positiv den neuesten Entwicklungen von Kyocera Mita entgegen, und wenn notwendig, werden wir wiederum bestehende Modelle gegen deren neu entwickelte ECO-Laser-Drucker austauschen, um so hinsichtlich der Technologie ständig auf der Höhe des Geschehens zu sein.“ so Hans Peter Steiner von der Manor AG. 63 Marktübersicht Tally Tintendrucker im Kühlhaus der Migros Eiskalt gedruckt Tief gekühlte Gipfelis für die Filiale Buchs, Hummer für Winterthur – die mit wärmenden Parkas geschützten Mitarbeiter arbeiten im Kühlhaus der Migros Verteilbetriebe Neuendorf unter arktischen Bedingungen. Ihre Aufgabe ist es, die verschiedenen Produkte des TiefkühlSortiments ohne große Verzögerungen auf die mit 1 500 Filialen größte Einzelhandelsorganisation der Schweiz zu verteilen und für den Weitertransport vorzubereiten. A ber nicht nur die Mitarbeiter arbeiten unter extremen Bedingungen, sondern auch die Drucker, mit denen die Etiketten zur exakten Kennzeichnung der Paletten produziert werden. Angeliefert per Bahn oder Lkw wird die Ware auf direktem Weg in das Hightech-Hochregallager gebracht, wo sie bei Minus 30 Grad gelagert wird. computergesteuert werden die unterschiedlichsten Tiefkühl-Produkte für die einzelnen Filialen ausgewählt und gelangen auf großen Rutschen über eine Sortieranlage zu den 28 Rampen im so genannten Rüstbereich. Hier sind rund 10 Mitarbeiter pro Schicht damit beschäftigt, die Produkte auf Paletten zusammenzustellen sowie diese mit Packliste und Etikett für den Weitertransport in die Filialen zu versehen. Bei konstanten Temperaturen um den Nullpunkt schlägt nun die Stunde der Wahrheit für die Drucker, die im Vorraum des Kühlhauses im Einsatz sind. Nachdem Drucker normalerweise nicht 64 für solch niedrige Temperaturen konzipiert sind, kann sich die Kälte vor allem negativ auf die Elektronik, den Tintenfluss oder den Papierlauf auswirken. Entscheidungskriterium Serviceleistung In den vergangenen 10 Jahren waren hier in Neuendorf bereits Nadeldrucker der Firma Tally im Einsatz und bewährten sich hervorragend unter den extremen Bedingungen vor Ort. Im Herbst 2001 entschied man sich deshalb bei der Migros nach einer halbjährigen Testphase mit mehreren Druckern wieder für ein Produkt des einzigen deutschen Druckerherstellers Tally und rüstete um auf den Hochleistungstintendrucker T3016 SprintJet. „Wir wollen seit jeher mit höchster Effizienz wirtschaften“, so Christian Darasz, Projektleiter des Tiefkühllagers in Neuendorf, „und im direkten Vergleich konnten uns nur der TallyTintendrucker bezüglich Alltagstauglichkeit und Druckkosten vollständig überzeugen“. Laut Darasz sprachen für Tally zudem die guten Erfahrungen, die man bei der Migros seit 20 Jahren mit Tally-Druckern in den verschiedensten Anwendungsbereichen gemacht hat. Die gute Serviceleistung von Tally war ein weiteres Entscheidungskriterium. Die Anforderungen an die 29 Tintendrucker in Neuendorf sind dabei sicher außergewöhnlich hoch. In hoher Geschwindigkeit müssen die Etiketten für die Kennzeichnung der Paletten im Takt der Warenbewegung zuverlässig produziert werden, um einen reibungslosen Ablauf des Weitertransports zu gewährleisten. Trotz der niedrigen Temperaturen muss die Qualität des Druckbildes optimal sein, damit die Schrift auch aus größerer Distanz noch gut lesbar ist und somit auch beim Aufladen auf Lkws Verzögerungen vermieden werden. www.midrangemagazin.de März 2002 Wichtige Voraussetzung war deshalb auch die Möglichkeit der Wiedergabe von Plakatschriften. Zugleich müssen die Drucker auch für die Mitarbeiter der beiden Schichten einfach in der Handhabung sein und einen Dauerbetrieb von rund 16 Stunden pro Tag problemlos bewältigen können. Dabei sind die Kosten pro Druckseite trotz der sehr hohen Druckgeschwindigkeit des T3016 SprintJet äußerst niedrig. „Der Kostenfaktor ist für uns natürlich auch entscheidend“, so Christian Darasz, „denn das erklärte Ziel der Migros ist es, dem Verbraucher möglichst günstige Preise zu bieten“. Ziel: optimierte Wertschöpfungskette Aus diesem Grund wollte Gottlieb Duttweiler mit der Gründung der Migros 1925 vor allem eine zwischenhandelsfreie „Brücke“ vom Produzenten zum Konsumenten schaffen. Sein Denken und Handeln konzentrierte sich auf die Optimierung einer integrierten Wertschöpfungskette zur Realisierung niedrigster Kosten. Auch heute noch zeigt sich diese kompromisslose Kundenorientierung in den Segmenten Food, Near-Food und Non-Food unter anderem in einer leistungsstarken Logistik. Der Erfolg der Migros spricht für sich: Im Jahr 2002 wurden mit rund 81.000 Mitarbeitern knapp 20 Milliarden Schweizer Franken umgesetzt. Die Migros zählt damit zu den 500 größten Firmen der Welt. Tally Computerdrucker GmbH Michael Ried D-89275 Elchingen +49 7308/80284 www.tally.de Autorin: Brigitte Zingler Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Marktübersicht Euro ist fälschungssicher Schlechte Kopien – mit Absicht Die 14 Milliarden neuen Banknoten, die Anfang Januar in zwölf europäischen Ländern ausgegeben wurden, könnten so manchen Zeitgenossen dazu verleiten, die Gunst der Stunde zu nutzen und Euro-Scheine zu fälschen. Die Gefahr, dass manch ein „Wochenendfälscher“ versuchen wird, Banknoten mit Hilfe eines modernen Farbkopierers zu reproduzieren und an den Mann zu bringen ist gegeben. Xerox macht diesen Personen einen gehörigen Strich durch die Rechnung. Jeder, der versucht, Euro-Noten zu kopieren, wird eine unliebsame Überraschung erleben: Xerox integriert in seine Farbkopierer seit Jahren eine Anti-Fäl- schungstechnologie, die Banknoten erkennt und eine Reproduktion zu unterbinden versucht. Selbst wo dies nicht möglich ist, versieht das „Xerox Counterfeit Deterrent Marking System“ die kopierte Seite mit einer geheimen Markierung. Sie ermöglicht es Polizei-Behörden, die Maschine ausfindig zu machen, auf der die Kopie erstellt wurde. Auch Fälscher sind vor Überraschungen nie gefeit Xerox – wie auch andere Hersteller von Druckern und digitalen Kopierern – ist sich bewusst, dass Farbdrucktechnologien das Potenzial haben, gefälschtes Geld zu produzieren. Jean-Noël Machon, President von Xerox Europe, erläutert: „Die Digitaltechnologie ist bereits so ausge- reift, dass sich selbst die ausgefeiltesten grafischen Designs bis in das feinste Detail farbgetreu wiedergeben lassen. Um so wichtiger ist es Fälschungen von Banknoten unterbinden zu können. Die genauen Details unserer Lösung können wir natürlich nicht veröffentlichen. So viel sei nur gesagt: Wir haben noch nette Überraschungen parat für den, der die Noten kopieren möchte. Ein Beispiel: Versucht ein Anwender die Sicherheitssperren zu umgehen, in dem er sich an dem Gerät zu schaffen macht, so werden sich einige unserer Modelle sofort abschalten.“ Xerox GmbH D-41460 Neuss (+49) 02131/2248-1467 www.xerox.de Anzeige Midrange MAGAZIN März 2002 65 GO NEXT April Mai Fast ebenso unterschiedlich wie das tägliche Wetter in diesem Monat sind die zahlreichen Beiträge zu unserem Titelthema ERP vs. New Economy. Wir stellen Ihnen die verschiedenen strategischen Wege zum eBusiness sowie zur Integration von SCM, CRM, B2B und B2C ausführlich vor. Die teilweise gegensätzlichen Denkansätze bieten ausreichend Stoff für Diskussionen. Wissen ist Macht. Nur, was macht man mit dem Wissen, wie erhält und verwaltet man es? Unser Titel-Thema für den Mai, Datawarehouse und Business Intelligence, behandelt die Integration, Replikation, Analyse und Transformation von Daten aller Art. Die Marktübersicht nimmt direkten Bezug zum Titelthema. Wir bieten Ihnen aktuelle WWS- und PPSAnwendungen sowie ERP-Lösungen zum einen in gewohnt tabellarischer Form mit Informationen über Anbieter und Produkte; und zum anderen aus der Sicht der Anwender mit Berichten aus der Praxis dar. Die Marktübersicht in diesem – an Buchstaben-Zahlen gemessen kürzesten – Monat Mai widmet sich in den Bereichen FiBu, Controlling und Kostenrechnung fast ausschließlich den Ziffern. Rechnen Sie mit Übersichten im Excel-Format und addieren Sie dazu Anwenderberichte aus den verschiedensten Bereichen, ziehen Sie das Ergebnis aus dem Inhalt und Sie werden sehen: Ihre Rechnung geht auf. AD Solutions 27 AETeam 33 Aia 61 AMETRAS 45 AURA Equipements 43 avenum 41 B&N 23 BRAIN International 35 command 25 DataMirror 49 EAT Braun 59 EPOS 53 EXOGEN 31 I.T.P.-Verlag 17, 65 Index 44 ISARIA 33 MAGIC 9 ML Software 11 NetManage 68 ROHA 55 SEEBURGER 39 SoftM 19 SOLITAS 63 Der Countdown läuft: Ab dem Erscheinungstermin dieses Heftes sind es noch 22 Tage bis zum ersten Tag auf der CeBIT 2002. So lange müssen Sie allerdings nicht auf die neuesten Informationen dieser Messe warten: Zur Überbrückung der verbleibenden Wartezeit leistet Ihnen unser Sonderheft „iSeries- und AS/400-Lösungen auf der CeBIT 2002“ sicherlich gute Dienste. Es soll Ihnen helfen Ihren Messerundgang schon heute sinnvoll zu planen. SOU 13 symtrax 57 TD Midrange Systems 47 Der Gesamtausgabe Midrange MAGAZIN März 2002 liegt dieses Sonderheft bei. Wer es gern elektronisch hat, kann das Heft komplett als PDF-File von unserer Homepage holen. Inserenten +++ letzte meldung +++ letzte meldung +++ letzte meldung +++ Soeben erschienen: Das Sonderheft zur CeBIT 2002 www.midrangemagazin.de 66 Inserenten www.midrangemagazin.de März 2002 TIMESYS 1 tolina 7 unidienst 51 VEDA 37 WILSCH 33 Die Schweiz im Focus AROA/command/Inel-Data 5 I.T.P. 7