song production guide

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song production guide
Harald Wingerter, Ray Finkenberger-Lewin
SONG PRODUCTION GUIDE
Das Know-how der Top-Produzenten
Impressum
Verlag, Herausgeber und Autoren machen darauf aufmerksam, dass die im vorliegenden Buch genannten Namen, Marken und Produktbezeichnungen in der Regel namens- und markenrechtlichem Schutz
unterliegen. Trotz größter Sorgfalt bei der Veröffentlichung können Fehler im Text nicht ausgeschlossen
werden. Verlag, Herausgeber und Autoren übernehmen deshalb für fehlerhafte Angaben und deren Folgen keine Haftung. Sie sind dennoch dankbar für Verbesserungsvorschläge und Korrekturen.
© 2007
2. Auflage 2009
PPVMEDIEN GmbH, Postfach 57, 85230 Bergkirchen (www.ppvmedien.de)
Druck: Westermann Druck Zwickau GmbH
ISBN 978-3-941531-23-9
Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht
ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen schriftlichen Zustimmung
des Verlages. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen (auch auszugsweise), Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
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Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
Vorwort ............................................................................................................................................5
1. Martin Haas und Moses Pelham – Produzieren zwischen Kunst und Kommerz ......................7
2. Peter Ries – Die Magie der Melodie..........................................................................................21
3. Harold Faltermeyer – In allen Welten zu Hause .......................................................................34
4. Michael Herberger – Der Beat als Markenzeichen ..................................................................47
5. Matthias Hoffmann – Produzieren für den Dancefloor ............................................................61
6. Corni Bartels – Die Band macht den Sound .............................................................................76
7. Jan Beiling – Entspannte Grooves mit einer Prise Sehnsucht ...............................................90
8. Reinhard Besser – Gefühl fürs Bild ........................................................................................104
9. Die Autoren und ihr Equiment ................................................................................................113
10. Tipps zu Equipment und Onlineforen ...................................................................................117
11. Literaturempfehlungen .........................................................................................................119
12. Danksagung .........................................................................................................................121
13. DVD Inhalt .............................................................................................................................127
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Vorwort
Vorwort
Denkt man einige Zeit zurück, an den Anfang der 90er Jahre, wäre ein solches Buch wie der
„Song Production Guide“ wahrscheinlich völlig anders geschrieben worden. Und das, obgleich es doch im Wesentlichen um ein und dasselbe Thema geht – das Songwriting. Doch
mit der Entwicklung der Software-gestützten „Digitalen Audio Workstation“, kurz DAW genannt, begann ein neues Zeitalter in der Musikproduktion, welches nachhaltigen Einfluss auf
Qualität und Sound der Kompositionen sowie Art und Weise, wie Songs entstehen können,
genommen hat. Mittlerweile sind zahlreiche dieser virtuellen Studiosysteme auf dem Markt.
Und auch an ergänzender und integrativer Software-Peripherie mangelt es nicht. All diese
Entwicklungen haben dazu geführt, dass die einzelnen Phasen einer Musikproduktion, vom
kreativen Prozess „Songwriting“ über die technische Umsetzung „Recording“ zur klanglichen
Gestaltung „Sound-Design und Mix“ nicht länger losgelöst voneinander betrachtet werden
können. Zu eng sind deren Abläufe und Abhängigkeiten miteinander verschmolzen.
Unterdessen verfügt nahezu jeder ambitionierte Musiker über derart modernes und leistungsstarkes Equipment, das es ihm ermöglicht, auf einem hohen Niveau zu produzieren. Der kreative Output lässt sich anhand der Zahl an Veröffentlichungen ablesen, die mittlerweile völlig
unabhängig von Plattenfirmen und konventionellen Vertriebswegen ihren Weg über OnlinePortale wie beispielsweise Finetunes, AOL, mp3 oder Jamba zum Konsumenten finden. Die
Fans dafür lassen sich in Foren wie MySpace oder YouTube akquirieren.
All diese Möglichkeiten verschaffen dem einzelnen Musiker, jeder jungen dynamischen Proberaum-Band, jedem aufstrebenden DJ eine Unabhängigkeit, die sie nahezu auf Augenhöhe
mit den „Großen“ im Musikbusiness bringt. Der Erfolg stellt sich in aller Regel jedoch nur
dann ein, wenn man sein vorhandenes Potential bis an die Grenzen ausschöpft.
Nur wer konsequent an seinem Songwriting arbeitet, stets den eigenen Stil und Sound verfeinert, wird seinem Ziel, aus der Masse herauszuragen nahekommen. Dabei hilft es ab und
an, erfolgreichen Künstlern und Produzenten über die Schulter schauen zu können.
Der „Song Production Guide“ soll dabei helfen, das vorhandene Potential besser umzusetzen, kreativ mit und im eigenen virtuellen Studio zu arbeiten und unter Mithilfe von Tipps und
Tricks renommierter Künstler den eigenen Track besser zu produzieren.
Sämtliche Künstler und Produzenten, die in diesem Buch zu Worte kommen, arbeiten hauptsächlich in Deutschland, haben die hiesige Musikszene maßgeblich mitgeprägt und zeichnen
für eine Vielzahl von Charterfolgen verantwortlich.
Die auf der beigelegten DVD befindlichen Sessions sowie das zugehörige Audiomaterial entstanden teilweise in Zusammenarbeit mit oder in Anlehnung an den Stil des jeweiligen Produzenten. An dieser Stelle sei auch darauf verwiesen, dass die Produktion sämtlicher Songtitel
auf einem technisch überschaubaren, erschwinglichen Niveau erfolgte und genau so auch in
jeder Home-Recording-Umgebung umzusetzen möglich ist.
Musik entsteht nach wie vor, vor dem Rechner. Eine DAW ersetzt nicht die Kreativität und
musikalisches Know-how. Eine DAW dient allerdings dazu, die Idee zu einem Song effektiver
und klangtechnisch überzeugend umzusetzen.
Wir wünschen euch/Ihnen nun viel Spaß und Erfolg mit dem „Song Production Guide“ und
hoffen auf zahlreiche neue Tracks und Charterfolge.
Harald Wingerter, Ray Finkenberger-Lewin
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1. Martin Haas und Moses Pelham
1. Martin Haas und Moses Pelham –
Produzieren zwischen Kunst und Kommerz
In diesem Kapitel möchten wir euch mit dem Aufbau eines Hip-Hop-lastigen Tracks vertraut
machen. Dafür haben wir von einem der renommiertesten Produzententeams hierzulande,
3p-Mastermind Moses Pelham und seinem Partner Martin Haas, einige wertvolle Tipps erhalten. Von der Inspiration über die Herangehensweise bis zur Ausarbeitung eines solchen
Songs stellen wir vor, wie sich so etwas in der DAW umsetzen lässt. Und auch wann ein Track
fertig ist.
Martin Haas und Moses Pelham bei der täglichen Arbeit im USP-Studio
Bevor Martin Haas Ende der 80er Jahre mit Moses Pelham zusammentraf, war er lange Zeit
als Pianist und Sänger sowie als erfolgreicher Produzent in der Werbe- und Filmmusikbranche tätig. Mit seinem damaligen musikalischen Partner, dem Saxofonisten Bobby Sattler,
zeichnete er neben vielen bekannten Werbemelodien auch für diverse Musiken zu Folgen
aus den Serien „Tatort“, „Ein Fall für Zwei“, „Peter Strohm“ u.v.a. bekannten TV-Formaten
verantwortlich. Mit Beginn der bis heute andauernden Zusammenarbeit mit dem 3p-Gründer
und Rapper Moses Pelham vollzog Martin Haas 1989 zugleich auch den technischen Wandel
vom Wohnzimmerstudio in die eigens gestaltete professionelle Arbeitsumgebung. Es war die
Gründung des USP-Studios.
Moses Pelham ist Lichtgestalt und Vorreiter der deutschen Hip-Hop-Bewegung. Sämtliche
Veröffentlichungen des Rödelheim-Hartreim-Projektes sowie seine Alben als Solokünstler waren der heranwachsenden Rap-Generation Inspiration und Vorbild zugleich. Obwohl
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Song Production Guide
Moses Pelham selbst kein Instrument beherrscht, versteht er es wie kaum ein anderer seines
Genres, einzigartige Melodielinien mit ausgefallenen Beatkonstrukten zu vereinen. Seine Fähigkeiten als Rapper sowie die Arbeit als Songtexter für RHP, Sabrina Setlur, Xavier Naidoo
oder Glashaus zählen zum Besten, was die deutschsprachige Musik hervorgebracht hat.
Die Albumfavoriten von Moses Pelham & Martin Haas:
M.P.:
Dr. Dre _______________ „The Chronic“
OutKast ______________ „A.T.L.iens“
Eric B. & Rakim _______ „Follow the Leader“
EPMD________________ „Strictly Business“
The Notorious B.I.G. ___ „Life After Death“
M.H.:
RHP _________________ „Direkt aus Rödelheim“
Prince________________ „Purple Rain“
Gino Vanelli ___________ „Brother to Brother“
Die erste Chart-Nominierung gelang dem Produzententeam 1993 mit der Veröffentlichung
des RHP (Rödelheim-Hartreim-Projekt)-Debüts „Direkt aus Rödelheim“. Der Durchbruch
folgte schließlich mit der Produktion des ersten Albums von Schwester S, „S ist soweit“,
das in kürzester Zeit in die deutschen Top Ten gelangte. In den kommenden Jahren wurden
nahezu sämtliche Produktionen des Duos Haas/Pelham mit Gold und Platin ausgezeichnet
und bekamen zahlreiche Echo-Nominierungen. 1997 erhält
das von Pelham eigens gegründete Label 3p mit seiner Erst„Wenn wir mal nicht gerade
veröffentlichung, Sabrina Setlurs „Die neue S-Klasse“, Goldan neuen Tracks arbeiten,
status und verkauft im ersten Geschäftsjahr insgesamt über
verbringen wir oftmals Tage
1 000 000 Tonträger.
Der bisherige Höhepunkt sollte sich jedoch aus der Zusamdamit, neue Sounds und
menarbeit mit einem bis dahin unbekannten Sänger namens
Samples in unserer Library zu
Xavier Naidoo ergeben, der zuvor einige Chorstimmen auf
archivieren, die Moses zuvor
Titeln von RHP und Schwester S eingesungen hatte. Das erirgendwo gehört hat und von
ste Naidoo-Album erlangt Doppel-Platin-Status und verkauft
sich auf Anhieb über 1 000 000 Mal. Haas/Pelham werden
denen er glaubt, diese bei
daraufhin mit dem Echo als „Beste nationale Produzenten“
einem neuen Song irgendwann
ausgezeichnet. Nach der Trennung von Xavier Naidoo folgt
verwenden zu können.“
im Jahr 2001 der erste Auftritt des neuen Projektes Glashaus
Martin Haas
mit Sängerin Cassandra Steen. Gleich die erste Single „Wenn
das Liebe ist“, wird ein Top-Ten-Erfolg und auch das Album
„Glashaus“ hält sich über 30 Wochen in den deutschen Media
Control Charts. Bis Anfang 2007 entstehen unter der Regie von Haas/Pelham weitere erfolgreiche Alben für Glashaus, Sabrina Setlur, Moses Pelham und weiteren neuen 3p-Künstlern
wie Linda Carriere und Sebastian Hämer.
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