50 Jahre Hotel Alpina
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50 Jahre Hotel Alpina
Ferien- und Familienhotel 50 Jahre Hotel Alpina Adelboden 1963–2013 Vom Jugendhaus zum Familienhotel Impressum Auflage: 4000 Expl. Herausgeber: Hotel Alpina, Adelboden, René Müller Grafikarbeiten: Typografik, Adelboden Druckpartner: Jordi Druck AG, Belp 50 Jahre Hotel Alpina 1963–2013 Vom Jugendhaus zum Familienhotel 1963–2013 Jubiläum «50 Jahre Hotel Alpina» Gratulation! Das Ferien- und Familienhotel Alpina wird 50 Ernst Schär Langjähriges Mitglied des Stiftungs- und Verwaltungsrats Meine Gratulation Gratulieren heisst: «Positiv wahrnehmen, was wir erlebt haben». Was nehme ich positiv wahr? Für mich ganz klar: Das Hotel Alpina zeigt mir, dass Menschen Wellness für Leib und Seele erlebt haben und weiter erleben. Dazu gratuliere ich. Wellness heisst: ein Wohlbefinden weitergeben. Wie und in welcher Weise? Selbstverständlich in der herrlichen Bergwelt, dem baulichen Kontext der Alpina und in den Superangeboten, notiert auf dem Hotelplan. Aber vor allem in der fachlichen und mentalen Kompetenz der Leitung und der Mitarbeitenden. Ihr unermüdliches Engagement für die Gäste ist megasuper. Ihnen gehört primär meine Gratulation. Wellness für Leib und Seele: Der Start damals im Juli 1963 Noch vor der offiziellen Einweihung erlebte ich das erste Lager in der «neuen» Alpina (Leitung Josua Buchmüller). Die baulichen Vorgaben stolperten. Trotzdem erlebte ich Wellness pur. Das Datum des Schlusstages von jenem Lager steht im Ehering meiner Frau und von mir. Wir haben damals einander «gefunden». Wellness für Leib und Seele in der Trägerschaft Damals hatte der «Jugendvorstand der Evangelischen Gemeinschaft» die Verantwortung für das Jugendheim Alpina. Ich wurde 1964 in dieses Gremium gewählt. In diesem Jahr begann mein Dienst als Pfarrer in Adelboden. Ich durfte in der Alpina Andachten halten und war Ansprechperson in verschiedenen Gegebenheiten des Unterwegsseins. Der damalige Leiter Ernst Pauli war ein Sprinter im Engagement für die Inhalte der Alpina. Aktiv, kreativ und immer wieder für Neues offen. Aber es gab auch Situationen, in denen Wellness kleingeschrieben war. Lärmdiskussionen leuchteten heftig in der Nacht. Sie wurden besprochen. Eben: Hotelgäste und Aktive im Jugendheim zeigten nicht immer die gleichen Sensoren im Wellness. Der Jugendvorstand wurde abgelöst durch den Stiftungsrat Alpina. Ich hatte die Ehre, Jubiläum «50 Jahre Hotel Alpina» fast 30 Jahre mitzuarbeiten. Wellness war der kreative Gedanke, geschäftliche, wirtschaftliche, christliche Situationen in ein harmonisches Netzwerk zu formen. Der Leiterwechsel 1967: Wellness für die Alpina 1967 zeichnete sich ein Leiterwechsel ab. Ernst Pauli gab die Arbeit mit 59 Jahren ab. Der absolute Hit im Wellness für Leib und Seele war die Wahl von Eliane und Markus Müller. Im Mai 1967 zügelten sie. Eliane sass im Transporter mit ihrem ersten Kind André auf dem Schoss. Mit Hochachtung und einer anerkennenden Verbeugung danke ich für das Leiter-Geschenk von oben. Die beiden haben Wellness in Hochform gebracht. Betrieblich, baulich, inhaltlich. Markus Müller arbeitete in der politischen Gemeinde Adelboden mit, aber auch in anderen Institutionen, z. B. als Präsident im Verband christlicher Hotels der Schweiz. Wunderbar, dass im Jahr 2000 der Wellness-Transport an Heidi und René Müller übergeben werde konnte. Genial ihr Engagement. Ihre Fakten im Hotelwesen bringen neue Höhepunkte. Wellness für Leib und Seele in speziellen Facetten Ich denke an die Zeit der «Bibelschule Adelboden» zurück. Ich erinnere mich an viele Bibelwochen und die regelmässigen Andachten und Gottesdienste. Mich spricht jeweils auch der Tagesvers auf der Homepage an. Letztlich ist Wellness für Leib und Seele ein Sendekanal vom Geist von oben. Immer wieder neue Ziele Die Entwicklung in den letzten 50 Jahren war/ist gästebezogen, finanziell stabil und zeigt eine Hand des unvergänglichen Wirkens. Eben: Gratulieren heisst, «positiv wahrnehmen, was wir erlebt haben …». Das Bisherige bringt neuen Schub. Es ist wunderbar, so in die nächsten 50 Jahre zu starten. 1963–2013 Jubiläum «50 Jahre Hotel Alpina» 1963–2013 Herzliche Gratulation Jürg Blum Gemeindepräsident Adelboden Ein Hotel feiert das 50-Jahre-Jubiläum: Na und ...? In einem Traditionskurort wie Adelboden eigentlich nichts Besonderes, möchte man meinen! Im Falle des Familienhotels Alpina verhält es sich aber anders. Es brauchte viel Mut, um auf der sogenannten Schattseite (das ist der Teil von Adelboden mit der wunderschönen Abendsonne und dem direkten Blick auf den Wasserfall), ein Hotel bauen zu lassen. Die Überzeugung muss schon damals gross gewesen sein, dass sich mit viel Innovationsgeist eine Oase des Wohlfühlens und der Begegnung einrichten liesse, welche sich im touristischen Adelboden durchsetzen würde. Der Glaube ans Gelingen hat sich denn auch gelohnt ... für alle. Für eine Tourismusdestination wie Adelboden sind starke Hotels der Grundstein für die Existenz im harten Markt der internationalen Reiseveranstalter und -anbieter. Für alle Anbieter vor Ort bedeuten sie die finanzielle Absicherung der touristischen Anlagen, und auch die Lieferanten freuen sich ob gut gehenden Hotels. Die Art und Weise, wie sich das Hotel Alpina positioniert hat, bedarf eines ganz herzlichen Dankeschöns des Gemeindepräsidenten. Schon die Familie Pauli, aber vor allem auch die beiden Familien Müller gehörten zu den innovativen und positiv denkenden Hoteliers, welche in Adelboden sehr viel bewirkt haben. Vater Markus Müller und nun auch sein Sohn René Müller haben auch gewusst, dass ihre Art in der Gemeindepolitik Gewicht hat. Sie haben beide die schwierige Aufgabe auf sich genommen, zusätzlich im Gemeinderat mitzuwirken. Ich freue mich also ganz einfach, das Jubiläum dieses feinen Hotels mitfeiern zu dürfen, gratuliere allen Beteiligten von ganzem Herzen und wünsche auch für die Zukunft alles Gute. Jubiläum «50 Jahre Hotel Alpina» 1963–2013 Die «alte» Alpina Nach Notizen von Ida Zybach Das Jugendwerk der Evangelischen Gemeinschaft besass an der heutigen Bodenstrasse das Jugendheim Alpina: Dort wurden hauptsächlich Kinder- und Jugendlager der Kirche durchgeführt. Daneben fanden auch Seminare, Schul- und Bibelwochen statt. Es diente teilweise auch als Militärunterkunft. Eine Mitarbeiterin der alten Alpina erzählt: Die Einrichtung der alten Alpina war sehr einfach. Im Keller befand sich eine Kohlenheizung. Im Winter durfte die Heizung nie ausgehen. Morgens und abends musste jeweils die Kohle aufgefüllt werden. In der Küche wurde der Kochherd mit Holz und Kohle beheizt. Die Nachbaren halfen jeweils beim Sägen und Spalten des Holzes. Als Entschädigung gab es einen Kaffee. Die Waschküche befand sich auch bei den Nachbarn. Dort konnten ein Waschhafen und eine Auswinde benutzt werden. Die Wäsche musste sommers und winters in der Laube oder auf dem Spielplatz zum Trocknen aufgehängt werden. Damit das Wasser in der Zwischensaison (November bis Dezember) nicht einfror, mussten alle Leitungen entleert und die Siphons und die Spülkästen ausgepumpt werden und zum Saisonstart wieder eingefüllt werden. Warmes Wasser gab es nur in der Küche. Es gab viele Aktivitäten für die Finanzierung des Neubaus. Unter anderem wurden in den Jahren 1959 und 1962 jeweils über 20 000 Pakete Waffeln à 100 g zu Fr. 1.50 verkauft. Trotz der einfachen Verhältnisse gab es in der alten Alpina viele fröhliche Stunden mit Lachen und Singen, welche mir in guter Erinnerung geblieben sind. Die Bodenstrasse mit Blick zur «alten» Alpina Das Jugendhaus Alpina – später das Ferienhaus der Gemeinde Belp (Belperheim) Jubiläum «50 Jahre Hotel Alpina» 1963–2013 Chronik der Alpina 1963 1967 Die Alpina 1963 1971 1972 1973 1974 Das Personalhaus 1975 1978 1980 1981 1982 Das Föhrenstübli 1985 1986 1988 Die Alpina 1986 Nach zwei Jahren Bauzeit kann am 22. September 1963 die Alpina eingeweiht werden. Bereits ab Juli gab es die ersten Ferienlager. Leitung: Helene und Ernst Pauli Am 20. Mai 1967 übernehmen Markus und Eliane Müller die Leitung. Markus als Prediger der Evangelischen Gemeinschaft mit Dienstauftrag als Heimleiter der Alpina, Eliane für Buchhaltung und Teilzeitarbeit. Die Liegenschaft wird auf die Stiftung übertragen, inkl. CHF 600 000.– Darlehen. Bau des Personalhauses mit einer 5-Zimmer-Wohnung und 12 Einzelzimmern für die Direktion und die Mitarbeiter. Bezugsbereit ab März 1973. Alle Zimmer werden an die Warmwasserversorgung angeschlossen. Ausbau des Schlafraumes Lohner in grosse Familienzimmer. Der Naturkeller wird zum Jugendraum ausgebaut. Umbau Küche, eine grössere Garage wird erstellt. Die ersten Zimmer werden mit Nasszelle ausgestattet, unter der Terrasse entstehen zehn Zimmer. Die Alpina erhält den ersten Personenaufzug. Die ehemalige Leiterwohnung wird zur gemütlichen Cafeteria Föhrenstübli. Die übrigen zwei Schlafräume, Niesen und Wildstrubel, werden in sechs Zimmer mit Nasszellen umgebaut. Die neue Schattseitenstrasse wird gebaut und neue Parkplätze bei der Alpina werden erstellt. Auf der Südseite entsteht ein Anbau mit sechs Zimmern und dem Eichensaal. Dabei werden die Zimmer im Westtrakt renoviert und der zweite Lift eingebaut. Das Chalet Annemarie wird von der Familie Frank erworben und kann 1990 komplett saniert werden. Daraus entsteht die neue Direktionswohnung. Jubiläum «50 Jahre Hotel Alpina» 1991 1992 1993 1995 1996 1999 2000 2001 2003 2006 2007 2008 2011 Neugestaltung Hoteleingang, automatische Türe, Pflästerung Hausplatz. Das Personalhaus wird umgebaut. Es entstehen neu vier 1- und vier 2-Zimmer-Studios. Die Stiftung wird in eine Genossenschaft umgewandelt. Im selben Jahr werden in allen Zimmern Fernseher inkl. Kabelanschluss eingerichtet. Die Zimmer im Dachstock West werden umgebaut und mit Nasszellen ausgestattet. Die Alpina erhält die erste EDV-Anlage. Das Alkoholpatent wird gelöst und die Alpina schenkt im kleinen Rahmen Wein und Bier aus. René und Heidi Müller ziehen nach Adelboden und der Speisesaal wird zur Terrasse hin um 36 Sitzplätze erweitert. Die Saunalandschaft wird eingebaut und Ende Sommersaison übergeben Eliane und Markus Müller die Direktion an Heidi und René Müller. Der Anbau auf der Ostseite wird gebaut. Der Eingang und die Rezeption befinden sich neu an der Flecklistrasse. Es gibt neu eine Speisesaalerweiterung, einen neuen Seminarraum und neun neue Zimmer. Dieser grosse Umbau wird von Markus Müller als Bauführer und René als Geschäftsführer gemeinsam verwirklicht. Die Zimmer unter der Terrasse werden renoviert. Die Alpina wird als 3-Stern-Hotel klassifiziert. Im Dachstock Ost werden die Zimmer renoviert und mit einem Balkon versehen. Die Alpina ist Schulhotel von hotelleriesuisse und beherbergt zwei Mal pro Jahr die Blockkurse der Hotelfachleute. Die bergseitigen Zimmer im 3. und 4. Stock werden renoviert. Die kleinen Einzelzimmer im 3. und 4. Stock werden umgebaut, vergrössert und mit Balkonen ausgestattet. 1963–2013 Der Eingang nach 1991 Die Saunalandschaft Zimmer nach 2001 Die Alpina 2010 Jubiläum «50 Jahre Hotel Alpina» 1963–2013 Beliebtes Rezept: Kartoffelauflauf mit Speck Zutaten für 4 Personen: 1 kg 60 g 4–8 Kartoffeln Speckwürfeli Stück Speckstreifen Eiermilch: 2 Eier 3 dl Milch Salz, Muskatnuss und Pfeffer s liche Köst usrezept -Ha ne a in Alp lia von E Zubereitung: – Kartoffeln schälen und in Scheiben schneiden (nicht zu dünn). – Die Kartoffelscheiben im Salzwasser blanchieren. – Die warmen Kartoffeln in eingefettete Auflaufformen geben, dazwischen die Speckwürfeli verteilen. – Die Formen mit der Eiermilch auffüllen und ca. 30–40 Minuten backen (220 °C). – Kurz vor dem Anrichten die Speckstreifen darauflegen und nochmals ca. 10 Minuten in den Ofen schieben. Jubiläum «50 Jahre Hotel Alpina» Erinnerungsgeschichte von Familie Böttcher Stammgäste Unsere Alpina-Geschichte beginnt im Jahre 1968. Als wir das erste Mal auftauchten, war nicht nur das Wetter schlecht, auch die Tageszeit war fortgeschritten und Frau Schmid meinte, wir könnten doch bei Markus und Eliane Müller in der Alpina im Boden im Massenlager günstig übernachten, der Beginn einer andauernden Sehnsuchtsgeschichte. (Viel, viel später erst, als wir richtig vertraut miteinander waren nach Hochzeitsreise und teilweise mehrmaligen Ferienaufenthalten im Jahr mit der grösser werdenden Familie und unserem besonderen Kind Stephan, erzählten uns Markus und Eliane, dass Frau Schmid sich nach unserem ersten Aufenthalt in der Alpina erkundigt habe, ob denn die Verlobten auch im Massenlager «getrennt» geschlafen hätten.) Nun, so weit, so gut. Aber warum bleibt eine deutsch-schweizerische Grossfamilie einer Feriendestination über Jahrzehnte unabhängig von der Jahreszeit treu? Klar, weil es eben im Wandel der Zeiten und äusseren und inneren Gestalt für uns die Alpina geblieben ist. Woran das liegt, hängt sicher mit dem Geheimnis des Erinnerns zusammen. Das Erinnern an Ferienerlebnisse und Gefühle in der Alpina hat eine nachhaltig lebensspendende Kraft: Es sind Erinnerungen verschiedener Art, die unsere eigene und die Biografie unserer Kinder geprägt haben und bis heute ihre Ausstrahlung und Faszination behalten haben. Es sind kraftgebende Quellen eines Alpina-Ferienaufenthaltes in Form von subjektiver Lebenszufriedenheit, die unter anderem Euer Tun und Lassen im Dienst für uns schenkt, man könnte auch sagen Euer gelebtes und verwirklichtes Christsein im Berufsalltag des Ferienhotelbetriebes. Der Alpina ist es unter der alten und der neuen Führung offensichtlich gelungen, sich unter ungünstigen wirtschaftlichen Verhältnissen zu einem Ort zu entwickeln, an dem Menschen unserer Zeit als ganze Person trotz und mit unterschiedlichsten individuellen Bedürfnissen Erholung finden können, und vor allem,wo wir alle immer wieder gerne hingehen! Das ist es, was die Alpina ausmacht. 1963–2013 Jubiläum «50 Jahre Hotel Alpina» 1963–2013 Neubau auf der Schattseite Reinhard Ziefle, Bauleiter Es ist aufgerichtet Mein erster Kontakt mit der Alpina war 1948. Als junger Bauzeichnerstift war ich Teilnehmer eines der ersten Jugendbund-Skilager im alten Holzhaus im Boden. In den folgenden Jahren durfte ich regelmässig die Skilager miterleben, teilweise das Neujahrs- und das Sportferienlager hintereinander. In diesen Jahren wurde das alte Holzhaus zu klein für die gewachsenen Bedürfnisse der vielen Kinder und Jugendlichen. Langsam reiften Wunsch und Idee nach einem grösseren und vor allem geeigneteren Haus. Als Planungsgremium wurde von der Kirchenleitung der Evangelischen Gemeinschaft eine Baukommission beauftragt, die Grundlagen (Bedürfnisse, Raumprogramm) zu erarbeiten. In diese Kommission wurde ich gewählt und durfte somit am Planen des neuen Jugendheims direkt teilhaben. Unter verschiedenen Architekten wurde ein Wettbewerb durchgeführt. Das Projekt von Arch. Karl Pfister aus Küsnacht ZH wurde als bestes zur Realisierung ausgewählt und ohne Verzug zur Baureife gebracht. Da der Architekt in seinem Büro keinen Bauleiter beschäftigte, suchte die Kirchenleitung selbst einen. Von verschiedenen Seiten – aus der EG-Gemeinde Zürich 4 sowie aus der Gesamtkirche – kamen Verantwortliche mit Der erste Teil des Rohbaus ist fertiggestellt Da die Schattseitenstrasse zu schmal für Lastwagen war, wurden die Baumaterialien per Seilbahn zur Baustelle transportiert Jubiläum «50 Jahre Hotel Alpina» Die Alpina nach Bauende im Sommer 1964 dem Anliegen auf mich zu, diese Aufgabe doch zu übernehmen. Nach reiflicher Überlegung war mir klar: Diese Aufgabe als Dienst an Kirche und Gemeinde musst du übernehmen. Und so gab ich 1962 meine Stelle bei einem namhaften Zürcher Architekten auf und zügelte für etwa 1½ Jahre nach Adelboden. Hier erwartete mich eine Arbeit, wie sie interessanter nicht hätte sein können. Einerseits koordinieren der Arbeiten von Unternehmern und Handwerkern, andererseits die vielen Jugendbündler und Erwachsenen anleiten, welche im «Frondienst» halfen, die Baukosten tiefer zu halten. Gerne denke ich an dieses Jahr in Adelboden zurück, das sowohl Herausforderung, Einschränkung und viele Überraschungen brachte, aber auch Erfahrung und Freude – eine von Gott reich gesegnete Zeit. 1963–2013 Jubiläum «50 Jahre Hotel Alpina» 1963–2013 Erinnerungsgeschichte von Fritz Allenbach Ehemann einer lanjährigen Stifftungsrätin Die Freude bei den jungen Leuten in der Evangelischen Gemeinschaft war gross, als mit dem Bau des neuen Jugendhauses Alpina begonnen werden konnte. Viele junge Frauen und Männer griffen zu Pickel und Schaufel und beteiligten sich an den Frondiensteinsätzen. Meine Idee, als junger Zimmermann-Vorarbeiter mit andern jungen Berufsleuten den Dachstuhl des Neubaus im Frondienst zu erstellen, wurde von der Baukommission gerne angenommen. Im Winter 1961/62 erstellte ich die Holzliste und berechnete die Abbunddaten. Im darauffolgenden Sommer wurden die beiden Dachstühle zusammen mit vier Zimmerleuten im Bettbach (Achseten) während einer Woche gezimmert und abgebunden. Im Verlaufe des Herbstes konnte zusammen mit der Firma Pieren & Co. aufgerichtet werden. Ich war sehr erleichtert und dankbar, dass alles bestens zusammenpasste. Gerne denke ich auch an die Zeit zurück, als ich als Wanderleiter meine Freude am Wandern und Bergsteigen mit anderen jungen Leuten teilen durfte. Die Tour auf den Wildstrubel als Abschluss war in den drei Wanderwochen der Höhepunkt und bleibt allen Teilnehmern in guter Erinnerung. Jubiläum «50 Jahre Hotel Alpina» 1963–2013 Beliebtes Rezept: Poulet «Veraz Cruz» Zutaten für 4–5 Personen: 1 kg Pouletstücke 50 g Zwiebeln 300 g Peperoni rot 150 g Gartenerbsen 3 dl Hühnerbouillon Butterfett und Gewürze Zubereitung: – Poulet roh in Stücke schneiden, würzen und allseitig rasch anbraten. – Anschliessend die Pouletstücke in der Bouillon kochen, bis sie gut durch sind. – Zwiebeln klein schneiden, die Peperoni in Streifen schneiden und in Butterfett gut dämpfen, mit der Bouillon löschen und dünsten. – Die Erbsen kurz vor dem Anrichten beifügen und mit weichkochen. – Die Pouletstücke vor dem Anrichten kurz im Ofen nochmals Farbe nehmen lassen. – Pouletstücke beim Anrichten mit dem Gemüse garnieren. Dazu servieren wir im Ofen gebackene Maisschnittli K Alpin östliches a-Ha von E usrezept liane Jubiläum «50 Jahre Hotel Alpina» 1963–2013 Die Hoteleinrichtung gestern Schlafraum Lohner, ca. 1963 Zimmer ca. 1963 Andachtsraum Betten im Schlafraum Wildstrubel Speisesaal 1963 Jubiläum «50 Jahre Hotel Alpina» 1963–2013 Die Hoteleinrichtung heute Einzelzimmer mit neuer Einrichtung Moderne Seminarinfrastruktur Grosszügige Doppelzimmer Saunalandschaft Speisesaal 2013 Jubiläum «50 Jahre Hotel Alpina» 1963–2013 Beliebtes Rezept: Bio-Bergheu-Rahmsuppe Zutaten für 4–5 Personen 100 g Bio-Bergheu 2 l Fleischbrühe frisch 1,5 dl Rahm Wenig weisse Roux Kräuter und Gewürze s liche Köst usrezept a H a Alpin n Werner vo Zubereitung: – Das Heu in einer kalten, frischen Fleischbrühe 1 Std. einweichen. – Durch ein Sieb abschütten und das Heu gut auspressen. – Den Heusud aufkochen und auf ca. 1 Liter einköcheln. – Den Sud stehen lassen und durch vorsichtiges Abschütten vom Satz trennen. – Den Heusud mit frischen Kräutern (Thymian, Majoran, Rosmarin usw. je nach Vorliebe) aufkochen. – Rahm dazugeben und mit Roux leicht abbinden. – Abschmecken mit Salz und wenig Pfeffer aus der Mühle. – Mit einer Rahmrosette garnieren. Jubiläum «50 Jahre Hotel Alpina» Erinnerungsgeschichte von Helena Mani Stammgast 50 Jahre Alpina! In über der Hälfte dieser Zeit ist sie zu meiner zweiten Heimat geworden. Als wir als Familie vor dreissig Jahren unsere Frühlingsskiferien zum ersten Mal in der Alpina genossen, fühlten wir uns sofort sehr wohl. Die herzliche Gastfreundschaft, das ausgezeichnete Preis-/Leistungsverhältnis waren schon damals grosse Pluspunkte. Dazu durften wir die christliche Lebenshaltung von Markus und Eliane in allen Belangen als sehr hilfreich und ermutigend erleben. Bald darauf durften wir jeweils im Herbst mit MUT ZUR GEMEINDE eine Bibelwoche in der Alpina verbringen. Mein Pierre und ich arbeiteten fast zwanzig Jahre gemeinsam im Team mit. Diese Wochen brachten (und bringen noch immer!) mit ihrer Teilnehmerschaft vom Baby bis zum Urgrossvater viel fröhliches Leben. Ich staune heute noch, mit wie viel Goodwill, Liebe und Einsatz Eliane und Markus mit ihrem Hausteam diese Woche jeweils zu einem besonderen Stück Leben für uns alle ermöglichten. Danke an dieser Stelle herzlich für Deinen umsichtigen, verständnisvoll vermittelnden Umgang mit uns allen, lieber Markus! Vor acht Jahren ist Pierre gestorben. An meinem Mittun in den Bibelwochen hat sich nichts geändert. Aber für mich persönlich ist die Alpina buchstäblich zur Ferienheimat geworden. Jedes Jahr verbringe ich (meist mehrmals) wunderbare Tage in Adelboden. So viel Gutes, Schönes, Schwieriges, Hoffnungsvolles habe ich hier erleben dürfen, dass ich nie überlegen muss, wo ich meinen Ferienbatzen hinbringen will! Die Alpina mit ihrem kompetenten, fröhlichen Superteam ist für mich längst zur Oase geworden, in der ich auch allein, ohne Pierre, abschalten, auftanken, Beziehungen leben darf. Ich wünsche uns allen für die nächsten Jahre immer wieder: Auf Wiedersehen und behüt uns Gott! 1963–2013 Jubiläum «50 Jahre Hotel Alpina» 1963–2013 Die Direktion gestern Lieber Herr Müller … Sie sind Pfarrer und Hoteldirektor. Was sind Sie eigentlich mehr? Mein Beruf ist Pfarrer. Der Verkündigungs- und Seelsorgedienst füllt meine vertragliche Arbeitszeit aus und entspricht meiner Berufung. Zwei Beispiele, die zeigen, wie fliessend die Grenzen sind: Ein Gast aus Holland fragte mich an einem Sonntagnachmittag an der Rezeption: «Welcher von den drei Brüdern sind Sie jetzt: Jener, der gestern bei unserer Ankunft das Auto gewaschen hat, oder der, welcher uns gestern beim Nachtessen in der Küchenweste begrüsste, oder gar der, welcher heute Morgen gepredigt hat?» Wie nicht nur dieser Gast, sondern ich selbst in Verlegenheit geraten kann, zeigt das zweite Beispiel: Da komme ich doch tatsächlich an einem Morgen mit unserem Kommissionenbüchlein in die Andacht, statt mit dem Losungsbüchlein und der vorbereiteten Andacht. (Während die Hausgemeinde froh das Lied sang «Sollt ich meinem Gott nicht singen…», hatte ich die Gelegenheit, im Büro die beiden mir so vertrauten Büchlein zu tauschen.) Ernst und Helen Pauli, Direktion von 1963 bis 1967 Markus und Eliane Müller, Direktion von 1967 bis 2000 Jubiläum «50 Jahre Hotel Alpina» 1963–2013 Die Direktion heute René und Heidi Müller, Direktion seit 2001 Erstaunlicherweise hatte die Alpina in den letzten 50 Jahren nur drei Direktionen. Diese hohe Kontinuität hat die Alpina nachhaltig geprägt. Während der ganzen Jahre war die Alpina nicht nur Arbeitsplatz von Eliane und Markus Müller, sondern auch Lebensmittelpunkt der ganzen Familie. Auch heute sind die Kinder von Heidi und René regelmässig in der Alpina anzutreffen. Mischa und Joel Müller mit Papa Jubiläum «50 Jahre Hotel Alpina» 1963–2013 Erinnerungsgeschichte von Robert Seitz Ehemaliger Präsident der Genossenschaft Es gab magische Momente in diesem Hotel. Es ist ein wunderbarer Sommerabend. Heuduft liegt in der Luft und neben dem Gsür verabschiedet sich freundlich die Sonne. Die Felsen am Lohner haben ihr rosa Kleid angezogen und oben am Wildstrubel glitzert noch der Schnee. Unten vor dem Hotel sprudelt der Brunnen aus dem Kandertaler Alpengneis und singt seine ewige Wassermelodie. Vor dem Brunnen steht das Klavier und darum herum sitzen im Halbkreis Menschen aller Generationen. Es ist Zeit für eine Abendserenade inmitten einer grandiosen Kulisse. Allerdings ist diese echt und nicht von Menschen gemacht. Zwei Künstler mit Namen Helge und Christof beginnen auf der Flöte und dem Klavier zu spielen und verzaubern die menschlichen Ohren und Herzen. Natürlich kommen auch Passagen aus der Wassermusik von Georg Friedrich Händel vor. Das Thema der Gemeindewoche lautet schliesslich «Lebendiges Wasser». In dieser Woche wird die Geschichte vom Wassertröpfchen geboren, das eine verrückte, aber wahre Reise hinter sich hat, durch Wolken, Ablaufrohre, Flüsse und Meere. Und zuletzt stürzt es den Engstligenfall hinunter und kommt, just in diesem Augenblick der Abendserenade, aus dem Brunnen heraus. Unterdessen ist noch der Mond aufgegangen und hängt als goldene Sichel über dem Wildstrubel. Die ersten Sterne flunkern am samtdunklen Himmel. Oh Abend im Engstligental – stehe still und bleibe – wenigstens in der Erinnerung! Das war eine Sternstunde in der Alpina. Und solche Sternstunden gab es viele in und um dieses Haus. Die Nachtkäuze im Tal erzählen sich: In diesem gemütlichen Hotel fehlt unter den Balken nur noch ein Platz für uns. Jubiläum «50 Jahre Hotel Alpina» 1963–2013 Beliebtes Rezept: Alpina-Nydlechueche 225 g 1 Prise 20 g 20 g 1,5 dl 20 g 20 g Weissmehl Salz Zucker Butter Milch Hefe Doppelrahm 45% zum Bestreichen Guss: 200 g 75 g 2 10 g Doppelrahm 45% Zucker Eigelb Butter Zubereitung: – Mehl, Salz, Zucker und Butter vermischen. – Hefe in wenig leicht erwärmter Milch auflösen, beides vermengen und gut schlagen. Der Teig ist weich und klebt nicht. – Den Teig um das Doppelte aufgehen lassen. – Auswallen und auf ein Lochblech mit Backtrennpapier auslegen, Rand hochziehen. – Aufgehen lassen und Rand andrücken. – Den Teig mit der Gabel gut stupfen, mit Doppelrahm gut bestreichen inkl. Rand. – Bei 150 °C im Air-o-Steamer ca. 15–20 Minuten backen (im konventionellen Ofen etwas länger). – Die Zutaten für den Guss vorsichtig aufkochen und ca. 10–15 Minuten köcheln lassen. (Je nach der gewünschten Süssigkeit kann der Zucker auch auf 100 g erhöht werden.) – Warm über den Kuchen giessen, erkalten lassen und «en Guete …» K Alpin östliches a-Ha von W usrezep t erne r Jubiläum «50 Jahre Hotel Alpina» 1963–2013 Die Liegenschaft gestern Alpina Neubau 1963 Alpina nach 1986 mit den Anbauten unter der Terrasse und auf der Südseite Jubiläum «50 Jahre Hotel Alpina» Die Liegenschaft heute Das Familienhotel Alpina heute Das Direktorenhaus «Chalet Annemarie» 1963–2013 Jubiläum «50 Jahre Hotel Alpina» 1963–2013 Beliebtes Rezept: Alpina-Evergreen Dampfnudeln Zutaten für 4 Personen s liche Köst usrezept a H a Alpin n Eliane vo 360 g 50 g 60 g 2,4 dl 2 1 Prise 18 g Mehl Butter Zucker Milch Eier Salz Hefe Guss: 2 dl 60 g 40 g Milch Zucker Butter Zubereitung: – Hefe mit etwas Milch und Zucker (von der vorbereiteten Menge wegnehmen) auflösen. – Butter in einer Pfanne flüssig werden lassen, vom Feuer nehmen und die kalte Milch dazugeben. – Eier und Zucker in einer Schüssel verrühren und die lauwarme Milch-Buttermischung und die zerflossene Hefe dazugeben. – Diese Flüssigkeit zum gesiebten Mehl fügen und den Teig gut kneten und klopfen (es muss Blasen geben). – Den Teig um das Doppelte aufgehen lassen. – Die Zutaten für den Guss erwärmen. – Ein wenig vom Guss in die bebutterte Auflaufform geben und mit gleich grossen Teigkugeln belegen und nochmals aufgehen lassen. – Backen bei mittlerer Hitze 150–175 °C, 30–40 Min. – Ca. 10 Minuten vor dem Herausnehmen den restlichen Guss darübergiessen und fertig backen. Servieren mit Vanillesauce und Apfelmus Jubiläum «50 Jahre Hotel Alpina» Erinnerungsgeschichte von Silvia Baumgartner-Wipf und Andrea Wipf Kinder einer Stammgast-Familie Wir erinnern uns, als wäre es gestern gewesen. Der Lawinenwinter, wie wir ihn in der Familie nennen, ist jedoch bereits 13 Jahre her. Wie jedes Jahr freuten wir uns riesig, bis es endlich in die Skiferien nach Adelboden losging. Am Freitagabend waren schon alle Koffer gepackt und jeder/jede bereit, um am Samstagmorgen in die lang ersehnten Ferien zu fahren. Allerdings erhielten wir den Telefonanruf, dass die Strasse von Frutigen nach Adelboden geschlossen und der Zeitpunkt der Wiederöffnung noch ungewiss sei. Wir Kinder waren sehr traurig über diese Neuigkeit, denn die Ferien in der Alpina gehörten für uns zu den Highlights des Jahres. Wir wollten also keinen Tag missen. Gleichzeitig sahen wir im Fernseher einen Beitrag, dass Helikopter die eingeschneiten Touristen ins, respektive, aus dem Dorf fliegen. Für uns Kinder war klar, dies ist unsere einzige Möglichkeit, doch noch planmässig zu unseren Skiferien zu kommen. Nachdem die Preise deutlich sanken, waren auch unsere Eltern von dieser Gelegenheit überzeugt. Kaum hatten wir uns für den Helikopterflug entschieden, ging es los. In Frutigen stiegen wir gemeinsam in den Helikopter und genossen den 15-minütigen Flug. Wegen des immensen Schneefalls war natürlich ganz Adelboden eingeschneit und voller Touristen, die nicht ausreisen konnten oder wollten. Also teilten wir uns in den ersten zwei Nächten als ganze Familie ein Zimmer. So bald als möglich wagten wir uns auf unsere Skier und Snowboards und genossen so schneereiche Pisten wie nie zuvor. 1963–2013 Jubiläum «50 Jahre Hotel Alpina» 1963–2013 Imprimate von 1963 bis 1990 63 19 Preisliste von Preisliste von 1987 Hoteltafel, ca. 1990 Erster Hotelp rosp ekt 1963 er Prospekt Erster, farbig ca. 1985 Jubiläum «50 Jahre Hotel Alpina» 1963–2013 Imprimate heute «Manchmal sin d es Kleinigkeit en, die das Beso ndere ausmachen.. .» Basel Zürich Luzern Bern Spiez Frutigen Chur Interlaken ADELBODEN Genf Brig Familienhotel Alpina Per Auto Autobahn A6 von Ber n Ric htung Interlaken, Ausfah rt Spiez. Von Spiez Hauptstrasse nach Adelbo den. Bei der Ortseinfahrt (Bushaltestelle OeySchützenbrück e) links abbiege n. Den braunen Hot elwegweisern folgen. Beim Hotel steh en genügend Gratisparkplätze zur Ver fügung, auch für Busse. k.ch Sillerenbahn Frutigen Reichenbach Spiez Ferien- und Familienhot el Alpina Flecklistrasse 40 CH-3715 Ade lboden Tel. +41 (0)33 673 75 75 Fax +41 (0)3 3 673 30 60 info@alpina-ad elboden.ch www.alpina-a delboden.ch t rospek Hotelp 1996 n | www .typo-grafi f AFIK, Adel bode den Dor TYPOGR Adelbo Mit Bahn und Bus Internationale Zugverbindu ngen bis Frutigen (Lötsch berglinie), Bus verkehr ab Bahnhof Fru tigen. Fahren Sie bis Haltestelle Oey -Schützenbrü cke. Teilen Sie uns Ihre Ankunftsze it mit, wir holen Sie ger ne ab. 11/6024 Lugano Ferien- und Familienhotel Hotelbroschü re ab 2011 20.07.13 08:2 8 1963–2013 Jubiläum «50 Jahre Hotel Alpina» Erinnerungsgeschichte von Gerhard Häfliger Stammgast Die bewegenden Natur - Erlebnisse blieben natürlich besonders in Erinnerung: Drei Tage ohne Strom in Adelboden, die Alpina voller Gäste bis unter das Dach. Was macht die Alpina? Eliane kocht auf einem Gaskocher heisses Wasser für Schoppen, Suppe und warme Würste. Kerzen ersetzen das elektrische Licht. Kein Schnee über Weihnachten und Neujahr, aber wirklich kein Schnee bis über die Engstligen. Was macht Markus? Er organisiert eine Wanderung über Hohliebi, mitten auf der Skipiste hat er mit seinen Leuten einen Grill aufgebaut, alle Wanderer aus der Alpina erhalten Wurst und Brot, und das an einem 27. Dezember. Dann geht es weiter ins Birg, im Restaurant Steinbock offeriert uns die Alpina einen Kaffee. Viel zu viel Schnee in Adelboden, als die meisten Gäste über die Festtage oben waren löste sich die Bettbachlawine über der Zufahrtsstrasse, Adelboden stand im Mittelpunkt, aber von der äusseren Schweiz abgeschnitten. Der Gemeindestab mit Markus organisierte Rettungsflüge mit Helikoptern der Armee und zivilen Rettungsbasen. Sturm Lothar, auf dem Weg von Frutigen nach Adelboden sind die Narben heute noch zu sehen. Die letzte und für Markus eine der schwersten Amtshandlungen war ein erster Rundflug mit dem Heli, um einen Überblick über das riesige Ausmass der Zerstörung zu erhalten. Diese und viele andere spezielle Ereignisse wurden mit der Zeit fast persönliche Erlebnisse und gehören zum festen Bestandteil im Repertoire der Stammgäste. Man vergisst dann zu erwähnen, dass man auch noch in einem wunderbaren Skigebiet Ski gefahren ist. Dass man aber früher, als wir noch jung waren, mit den ledernen Skischuhen ins Dorf marschieren mussten, um mit Autobussen aus der Steinzeit im Konvoi nach Geils gefahren zu werden, das gehört dann wiederum zu einer anderen Geschichte. Jubiläum «50 Jahre Hotel Alpina» 1963–2013 Beliebtes Rezept: Süssmostcreme Zutaten für 4 Personen: 5 dl Süssmost 1 Spritzer Zitronensaft 60 g Zucker 2 Eier 20 g Vanillecreme pulver oder Maizena Schlagrahm nach Belieben Zubereitung: – Vanillecremepulver mit wenig kaltem Süssmost auflösen. – Süssmost und Zitronensaft aufkochen. – Zucker, Eier und Cremepulver verrühren und zum heissen Most geben, unter Rühren zum Kochpunkt bringen – nicht kochen! – Passieren und sofort abkühlen. – Mit Schlagrahm garnieren. s liche Köst usrezept a H a Alpin n Eliane vo Jubiläum «50 Jahre Hotel Alpina» 1963–2013 Einige Zahlen zu 50 Jahre Hotel Alpina Anekdote von Josua Buchmüller Unser erster Einsatz in der «neuen» Alpina liegt sogar noch etwas mehr als 50 Jahre zurück. Ich habe vom 8. bis 20. Juli 1963 das erste Jugendlager im neuen Haus geleitet. Es hätte um diese Zeit fertig sein sollen, aber die Einweihung musste wegen Zeitverzug der Arbeiten auf den September verschoben werden. Das Lager wurde aber durchgeführt – unter ziemlich prekären Umständen. Am Anfang waren die Toiletten noch nicht benutzbar. Wir mussten dazu in die alte Alpina hinübergehen. Ich erinnere mich noch an den Spruch, den wir deshalb gemacht haben: «Was ist der Unterschied zwischen der alten und der neuen Alpina? In der Alten kannst du, wenn du musst; in der Neuen musst du, wenn du kannst.“ Schlafplätze: 1963 100 Betten inkl. Massenlager 2012 108 Betten alle in 3*-Hotelzimmer Logiernächte: 1963–2012 Total ca. 1 210 000 1992 Rekordjahr 29 520 2012 aktuell 24 352 Preise: 1963 1987 2003 2013 50.00 CHF 14.– pro Nacht im Einzelzimmer mit Vollpension (Bei diesem Preis mussten die Gäste bei einfachen Küchenarbeiten und beim Geschirrspülen mithelfen.) CHF 64.– pro Nacht im Einzelzimmer mit Vollpension Zimmer mit Dusche/WC und Balkon CHF 106.– pro Nacht im Einzelzimmer mit Vollpension Zimmer mit Dusche/WC und Balkon CHF 146.– pro Nacht im Einzelzimmer mit Vollpension Zimmer mit Dusche/WC und Balkon mit 3*-Service Vergleich Entwicklung Lohnkosten und Warenkosten Küche 45.00 40.00 35.00 % vom Umsatz 30.00 Personalkosten % 25.00 Warenkosten Küche % 20.00 15.00 10.00 5.00 19 63 19 65 19 67 19 69 19 71 19 73 19 75 19 77 19 79 19 81 19 83 19 85 19 87 19 89 19 91 19 93 19 95 19 97 19 99 20 01 20 03 20 05 20 07 20 09 20 11 Interessante Entwicklung der Lohn- und Warenkosten in 50 Jahren. Betriebsjahr Jubiläum «50 Jahre Hotel Alpina» 1963–2013 Die Alpina und die Evangelisch-methodistische Kirche Mit dem Bau der Alpina 1963 war der Verein «Evangelische Gemeinschaft der Schweiz» Eigentümerin der ganzen Liegenschaft. Für die Geschäftsführung wurde die Stiftung «Jugendhaus und Heimstätte Alpina Adelboden» gegründet. Stiftungsrat war der Vorstand des Jugendwerks der Evangelischen Gemeinschaft. Sechs Jahre später, nach der Vereinigung der Evangelischen Gemeinschaft mit der Methodistenkirche zur Evangelisch-methodistischen Kirche der Schweiz (EMK), wurde die Liegenschaft auf die Stiftung Alpina übertragen. Diese übernahm auch das Liegenschaftsdarlehen von ca. 600 000 Franken. Dadurch wurde die Stiftung von der Gesamtkirche total selbständig und finanziell unabhängig. Aus steuerlichen und wirtschaftlichen Gründen wurde die Stiftung dann in eine Genossenschaft umgewandelt und heisst nun «Genossenschaft Ferien- und Familienhotel Alpina, Adelboden». Heute zählt das Hotel Alpina zu den selbständigen Werken innerhalb der EMK, die Zusammenarbeit mit der Kirche ist in einem Zusammenarbeitsvertrag geregelt. Die Alpina verpflichtet sich dabei zur Erfüllung des Auftrags der Kirche beizutragen und wird im Gegenzug als Werk der Kirche empfohlen und begleitet. Eine enge Verbindung auf der geistlichen und theologischen Ebene ist zudem durch Verwaltungsräte aus der EMK-Gemeinde Adelboden und der Gesamtkirche gewährleistet. Beim Neubau der Kapelle Boden hat sich die Alpina finanziell beteiligt und die Glocken gespendet. Die Tätigkeit von Markus Müller als Pfarrer in der EMK und die Mitarbeit von René Müller im Bezirksvorstand der EMK FrutigenAdelboden, unterstreicht die gute Beziehung mit der EMKGemeinde Adelboden-Frutigen. Die alte Bodenkapelle Die Bodenkapelle heute Jubiläum «50 Jahre Hotel Alpina» 1963–2013 Die Bibelschule Alpina Bericht von Martin Rüd, langjähriger Bibelschullehrer Der Bibelschulchor Bibelschulklasse in den 70er Jahren Ein ganz spezielles Angebot machte die Alpina am Anfang der Sechzigerjahre: Eine Kurzbibelschule sollte entstehen. Die Kirchenleitung der Evangelischen Gemeinschaft und die Leitung der Alpina hatten miteinander einen Plan erarbeitet, interessierten Menschen den Zugang zu den biblischen Büchern zu erleichtern. Wer ganz persönlich die Bibel entdecken und wer in den verschiedenen Zweigen der Kirche mitarbeiten wollte, denen sollte die Bibelschule eine Hilfe sein. Ohne die Hilfe der Alpina wäre ein solches Werk nicht zustande gekommen. Hier war ein Ort der Ruhe und der Stille. Die Alpina war es auch, die einen grossen Teil der Finanzierung übernahm, um vielen jungen Menschen eine solche Schulung zu ermöglichen. Zwei Monate sollte die Bibelschule dauern. Das war zu lange, um sie während der Ferienzeit zu absolvieren, aber auch knapp genug, um alle Bücher der Bibel kennenzulernen. Also mussten die meisten Bibelschüler ihre Berufsziele unterbrechen und einen Schwerpunkt ihres Lebens bewusst setzen. Wer dies wagte, gewann viel für den zukünftigen Lebensweg. Später wurden Bibelwochen angeboten für solche, die ihre berufliche Arbeit nicht so lange unterbrechen konnten. Das Ziel jedoch war, alle Bücher der Bibel kennenzulernen. Natürlich wurde nicht nur «Wissen» vermittelt. Einzelne, bedeutende Texte wurden als Bibelarbeit angeboten, um den Bezug zwischen Text und Leben zu finden. Lehrer an der Bibelschule Adelboden waren Pfarrer der Evangelisch-methodistischen Kirche. In jeder Woche waren zwei Pfarrer als Lehrer anwesend, und gerade dadurch wurde die Vielfalt der Begabungen sichtbar, was sich sehr positiv auswirkte. Für manche Pfarrer war es eine grosse Herausforderung, den interessierten Schülern die biblischen Texte verständlich nahezubringen. Sehr wichtig war, dass die Bibelschüler mit ihren Lehrern lange miteinander im Gespräch bleiben konnten, oft bis in die Nacht hinein. In diesem gemeinsamen Fragen und Ant- Jubiläum «50 Jahre Hotel Alpina» 1963–2013 Bibelschulunterricht mit Robert Seitz worten, Diskutieren und Hören, ist für viele die Bibel zu einem Aha-Erlebnis geworden. Im Miteinander sind manche persönliche Fragen beantwortet worden. Nur am Rande der Bibelschule, aber doch eindrücklich und hilfreich, waren die praktischen Dienste. Als kleine Gruppen wurden die Teilnehmer beauftragt, einen Bibelabend auf dem Frutiger Gemeindebezirk zu gestalten oder alte Menschen zu besuchen oder einen Jugendabend zu gestalten. Klar, das war schwer und doch wichtig. Aller Anfang ist schwer. Die ersten Bibelschulkurse waren schwach besucht. Später aber gab es recht erfreuliche Teilnehmerzahlen. Die Bibelschule entsprach einem echten Bedürfnis in ihrer Zeit. Nach vielen guten und segensreichen Jahren kamen wieder nur kleine Gruppen zusammen, sodass diese Arbeit wieder aufgegeben wurde. Alles hat seine Zeit! «Hausaufgaben» auf der Sonnenterrasse 1963–2013 Jubiläum «50 Jahre Hotel Alpina» Zwei ehemalige Mitarbeiterinnen erinnern sich Heidi Bärtschi-Allenbach Saaltochter und Hausbeamtin von 1977 bis 1990 Als junges Mädchen frisch vom Welschland her, wird in der Alpina nach einer Saaltochter gesucht so sehr. Ein kurzes Vorstellungsgespräch mit Herrn Müller das genügt, doch die erste Saison war ich gar nicht so vergnügt! WC, Zimmer, Säle, Wäscherei und dazu kommt sonst noch mancherlei. Oben drauf – als wär‘s noch nicht genug – manch schwerer Wäschekorb man da vertrug. Ach so ein Lift, ja so ein Tumbler, das war oftmals ein Stöhnen, doch so konnte man die «Saaltochter» doch nicht verwöhnen. Nachmittags gab’s immerhin 2 Std. Ruhezeit, dann war man für die Abendarbeit wieder startbereit. Ja der Arbeitsalltag war nun mehr als ausgefüllt, doch nach Feierabend wurde noch manch Dessertwunsch erfüllt. Die Kameradschaft wurde so gefördert und gepflegt, bis endlich Jeder müde dann ins Bette sich legt. Ein Gedanke kann ich hier wohl nicht verschweigen, Müllers Arbeit hier, als wär alles ganz ihr Eigen. Vom Predigtanzug, weisser Küchenschurz bis zum schmutzigen Übergewand, steckt ein und derselbe Chef der sich mit uns verstand! Das hat mich tief beeindruckt und geprägt und eine wichtige Frage wurde hier geklärt. Kurz gesagt, ich kann es so benennen, hier lernte ich Christsein im Alltag kennen. Die vielen Gäste, die hier gingen aus und ein, sollten bei uns immer willkommen sein. In den vielen Jahren hat sich geknüpft manch Liebesband, das uns bis heute immer wieder neu verband. Unsere Alpina – wer kennt sie nicht? Bekam durch die Jahrzehnte immer wieder ein neues Gesicht. Vergessen ist längstens das Tumbler- und Liftgestöhn im Dreisterne-Alpina, wie bist du schön. Jubiläum «50 Jahre Hotel Alpina» Anita Maurer Sekretärin von 1973 bis 1978 Wenn ich heute aus Distanz von so vielen Jahren Rückschau halte, staune ich, wie einmalig eigentlich die Vielfalt der Gäste war: Jedes Alter, vom Neugeborenen bis zu den Hochbetagten, war vertreten, aber auch jeder Stand hatte bei uns Platz. Es kommt einem riesigen bunten Blumenstrauss gleich. Da kam eines Tages eine Frau an, aber oh Schreck, der Koffer blieb irgendwo stecken. Nun, diese Not konnten wir etwas lindern. Wir versorgten unseren Gast mit unseren persönlichen nötigsten Sachen. Auf alle Fälle konnte die Frau am Abend mit sauberer Wäsche und geputzten Zähnen ins Bett steigen. Sonntag: Du liebe Zeit, ein neuer Gast kehrt nach der Wanderung nicht zum Nachtessen zurück. Die Uhr rückt vor, wir machen uns ernsthafte Gedanken. Vorkehrungen haben wir getroffen … Siehe da, recht spät kehrt die Frau vergnügt heim: «I bi drum no bir Heilsarmee i der Abepredigt gsi.» (Das war eben noch vor der Handy-Zeit). Was wäre die Alpina ohne unsere «Hausburschen», wie man die Allrounder damals nannte, gewesen. Überall konnte man sie einsetzen. Dazu waren einige auch recht mit Flausen ausgerüstet. Und nun noch eines der eindrücklichsten Erlebnisse, das noch so real in meinem Gedächtnis haftet: Eines Tages war eine Hochzeitsgesellschaft unser Gast. Ich sehe sie noch vor mir, all die vielen zartrosa Röschen, mit denen sie den Saal so liebevoll dekoriert hatten. Über das in die weisse Wand eingebrannte Bild, das Jesus und Nikodemus darstellt, hatten sie ein feines Batiktuch gehängt. Das Festessen war eröffnet und emsig wurde serviert … Da … plötzlich ein Rascheln … alle Augen wandten sich gegen diese Wand … das Tuch hatte sich gelöst und wallte herunter…und Gott selber war es, der sein Bild wieder zum Vorschein brachte und die Gäste in tiefes Nachdenken versetzte, aber auch uns. 1963–2013 1963–2013 Jubiläum «50 Jahre Hotel Alpina» Ein halbes Jahrhundert für Körper und Geist Matthias Fankhauser Verwaltungsratspräsident Was Sie eben zu Ende gelesen haben, beschreibt die vergangenen 50 Jahre Alpina, Adelboden. Ein halbes Jahrhundert im Schnellzugtempo. Selbstverständlich kann eine Jubiläumsschrift nur auszugsweise die schönen und gesegneten Momente in Erinnerung rufen. 50 Jahre Erinnerungen an ein Hotel, das sich zwar äusserlich immer wieder gewandelt hat, im Gedankengut aber gleich geblieben ist: für Körper und Geist. In den vergangenen 50 Jahren spielte Gott in den Überlegungen, wie die Alpina zu führen sei, die Hauptrolle. Während der etwas mehr als zehn Jahre, die ich im Verwaltungsrat mitarbeiten durfte, erinnerte dieser Slogan uns Verwaltungsräte immer an den Ausgangspunkt und das Ziel. Ohne Gott wäre die Alpina wohl kaum 50 Jahre alt geworden. Sein Segen ist an vielen Stellen sichtbar, gestern wie heute. 2063 – 100 Jahre Alpina Was wird wohl in der Jubiläumsschrift zum 100-Jährigen stehen? Ich wünsche der Alpina, dass sie sich immer von Neuem auf das «Altbewährte» besinnt: Wenn Gott nicht das Haus baut, so bauen die Bauleute umsonst, oder in Tourismusdeutsch: Manchmal sind es Kleinigkeiten, die das Besondere ausmachen. Doch der herzlichste Empfang, die familienfreundlichste Umgebung, der die Kinderherzen erfreuende Spielplatz und das Tiergehege, die wärmste Saunalandschaft, die besten Seminarräume und die grösste Liebe fürs Detail sind nur leere Hülle, wenn Gottes Geist nicht dahinter steckt. Ferien- und Familienhotel Alpina Flecklistrasse 40 CH-3715 Adelboden Tel. +41 (0)33 673 75 75 Fax +41 (0)33 673 30 60 [email protected] www.alpina-adelboden.ch