ZWST informiert
Transcrição
ZWST informiert
ZWST informiert Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland e.V. Glückwünsche von.. ..Dr. Dieter Graumann, Präsident des Zentralrates Mit Energie und Herz für die jüdische Sozialarbeit ZWST-Direktor Beni Bloch feiert Geburtstag Man mag es kaum glauben, aber es sind tatsächlich schon wieder 5 Jahre vergangen, seitdem sich eine Festgesellschaft zu einem ganz besonderen Anlass im jüdischen Gemeindezentrum Frankfurt versammelt hat. Am 14. Februar 2013 war es dann wieder soweit: anlässlich des 70. Geburtstag des ZWST-Direktors Beni Bloch konnte der Vorstandsvorsitzende der ZWST, Ebi Lehrer rund 250 Gäste begrüßen, alte Weggefährten sowie treue Freunde und Förderer sowie fast die gesamte Mitarbeitercrew. ..Renate Müller, ZWST ..Peter Feldmann, OB Frankfurt/M. ..Eli Stern, Israel Überraschungscoup am Valentinstag: Verlobung mit Lebensgefährtin Miriam Ausgabe 1 · März 2013 Beni Blochs Wirken und Persönlichkeit wurde in verschiedener Hinsicht gewürdigt: als Sohn, als Freund, als Chef – und als „eigene Marke“ der ZWST, als „Kompetenzzentrum jüdischer Sozialarbeit“, so der Zentralratspräsident Dr. Dieter Graumann. Dies brachte Prof. Dr. Salomon Korn, Vorsitzender der jüdischen Gemeinde Frankfurt/M. auf den Punkt: Er zitierte aus einem Artikel, in dem Beni Bloch die bis heute geltende Leitlinie der ZWST hervorhebt: im Sinne der „Zedaka“ den Menschen zu helfen mit dem Ziel, das diese Hilfe irgendwann überflüssig wird. Soziale Arbeit zu leisten, die ihren Klienten nicht auf lange Sicht klein und hilfebedürftig hält, sondern die vorhandenen Kräfte weckt und sie dort zur Anwendung bringt, wo es erforderlich ist. Sich dafür mit Herz und Seele stark zu machen – darin hat der ZWST-Direktor bis heute nicht nachgelassen. Die ZWST freute es ganz besonders, den 2012 neugewählten Oberbürgermeister Frankfurts, Peter Feldmann, zu diesem Geburtstagsempfang begrüßen zu können: Er würdigte Benis Verdienste für die jüdische Jugend- und Bildungsarbeit und die Rolle der jüdischen Gemeinde in Frankfurt („Jüdischkeit nach innen und Offenheit nach außen“), für die sich Beni als langjähriges Vorstandsmitglied und als Dezernent für Schule und Altenzentrum bis heute engagiert. Seine aufopferungsvolle Rolle als Sohn wurde in nicht nur einer Ansprache gewürdigt: Beni hat sich bis zuletzt um seine Mutter gekümmert und war immer für sie da. Miriam Bloch sel. A. wurde 101 Jahre alt und verstarb im Jahr 2011. Trotz dieses tiefgreifenden Einschnittes in seinem Leben hat er weitergemacht, wie Ebi Lehrer betonte: „Ein 25-Stunden-Arbeitstag mit Nachtflügen, um Zeit zu sparen.“ Der Vorstandsvorsitzende hob Benis Energie hervor, wenn es darum geht, neue Projekte zu initiieren und innovative Ideen zu verwirklichen, auch wenn die Hürden zunächst unüberwindlich erscheinen. Mit Blick auf einen konstanten Mitarbeiterstamm der ZWST würdigt Ebi Lehrer Benis Menschenkenntnis bei der Rekrutierung von Mitarbeitern und seine Fähigkeit, andere zu motivieren: „Als treue Seele der ZWST, immer hilfsbereit, mit Ansicht und Herz auf der Zunge!“ ZR-Präsident Dr. Graumann sorgte für breites Lächeln im Publikum, als er an den „schlanken Akkordeonisten“ erinnert, der Anfang der 70er Jahre als Madrich, Rosh und Leiter des Frankfurter Jugendzentrums Kinder und Jugendliche motivierte und „auch heute noch andere nach seiner Musik tanzen lässt.“ Dieter Graumann betont darüber hinaus auch seine persönliche Freundschaft zu Beni Bloch, die er heute als eine „Oase von Sicherheit und Vertrauen“ empfindet. ZWST INFORMIERT: BENI BLOCHS 70. GEBURTSTAG Glückwünsche von.. .. ZWST-Vorstandsvorsitzender Ebi Lehrer und s. Frau Trude .. Oberkirchenrat Johannes Stockmeier, Präsident d.Diakonie .. Sabine Reisin, ZWST Berlin, Internationales Büro Der Vorstandsvorsitzende Ebi Lehrer nahm den Geburtstagsempfang zum Anlass, sich bei allen Förderern und Unterstützern der ZWST zu bedanken und appellierte an die öffentlichen Stellen, im Wohlfahrtsbereich nicht weiter zu kürzen, was ihm spontanen Applaus einbrachte. Er betont, dass man sich auch als kleinster Verband wohlfühle im „Sextett“ der BAGFW. Dafür stehe neben der kontinuierlichen Zusammenarbeit auch die gemeinsame Israelreise im kommenden Juni mit den Vorständen aller Wohlfahrtsverbände. Oberkirchenrat Johannes Stockmeier, Vizepräsident der BAGFW und Präsident der Diakonie, drückte seine Freude auf diese Reise aus, die alles andere als eine normale Sightseeing-Tour sei. Darüber hinaus schloss er sich Ebi Lehrers Appell an und betonte die gemeinsame Verantwortung für das Sozialstaatsgebot in Deutschland. Beni zeigt sich an diesem kalten, aber sonnigen Februartag gerührt und kann sich nicht vorstellen, dass er wirklich 70 Jahre ist. Er äußert seine Trauer, dass seine Mutter nicht dabei sein kann. Er erinnert an seine Vorgänger sel. A. und richtet seinen Dank an den Vorstand der ZWST, den Zentralrat sowie alle Freunde und Förderer. Das enge Verhältnis zum Zentralrat packt der Jubilar in ein amüsantes Bild: „Wir sind wie Mutter und Tochter, die Tochter will heiraten, doch sie benötigt eine bessere Aussteuer!“ .. Barbara Traub, Vors. IRG Württemberg, Vorstand ZWST, Christine Oelke, ZWST ZWST informiert Seite 2 Anstelle einer Rede - Dichtkunst von Küf Kaufmann, vorgetragen beim festlichen Empfang am 14. Februar 2013 (Auszug) Du bist in Jüdischer Geschichte Ein Wolkenkratzer hier am Main… Wir widmen unsere Gedichte Nur Dir (denn heute muss es sein!) Es war vor zweiundzwanzig Jahren Als unsre Freundschaft kam ans Licht! Ich hatt´ (schon damals) keine Haare, Und Du (schon damals) Dein Gewicht! .. Küf Kaufmann, Vors. IRG Leipzig, Vorstand ZWST .. Vivi Katz, ZWST Ein ganz besonderer Überraschungscoup gelang dem ZWST-Direktor an seinem Geburtstag, gleichzeitig Valentinstag: Am Abend gab er die Verlobung mit seiner Lebensgefährtin Miriam bekannt. Herzlichen Glückwunsch und alles Gute! HvB, ZWST, Fotos: Rafael Herlich Du bist zum Helfen auserkoren, Wenn man Dich braucht, Du bist nicht weit… Für Kinder, Eltern und Senioren Du stehst, wie ein Soldat, bereit! .. Larissa Karwin, Paulette Weber, Svetlana Antonova, ZWST Sozialreferat Er betont: „Ich bin vielleicht der Motor der ZWST, aber die Mitarbeiter sind das Öl, die diesen Motor am Laufen halten!“ Damit das auch weiterhin so bleibt, schließt sich das gesamte ZWST-Team dem Appell von Ebi Lehrer an, sich etwas weniger zuzumuten. Immerhin, 2012 machte Beni erstmalig eine Kur, die er auch noch verlängerte: „Ruf mich um 19 Uhr an, ich habe tagsüber Anwendungen!“ Fast unglaublich, aber wahr! Der nächste Kur- oder Urlaubstermin findet hoffentlich noch Platz im Terminkalender 2013, das ZWST-Team wird sich darum kümmern. Du bist für Viele – große Nanny, Die weiß wohin mit wie viel Cent… Für uns bist Du beliebter Beni Mit Deutsch-Hebräischem Akzent! Du tanztest oft aus der Reihe Und trotzdem bleibst Du stets zentral… Zwar bist Du Einer von den Haien, Für uns bleibst Du ein Kuschel’-Wal Sei da für Massel der Gemeinden! Dabei vermeide jeden Stress, Damit Du ewig bleibst geeignet Für „Junggebliebenen“ Kongress!!! DAS JUGENDREFERAT INFORMIERT: JUGENDKONGRESS Ein ganz besonderes „Purim Same`ach“: Der Jugendkongress in Berlin „Be a part of it“: Dieses Motto verdeutlicht das vorrangige Ziel des von der ZWST organisierten und vom Zentralrat geförderten Jugendkongresses vom 21. bis 24. Februar in Berlin. Er gab rund 350 jungen Erwachsenen zwischen 18 und 35 die Gelegenheit, in einem jüdischen Kontext zusammenzukommen, neue Kontakte zu knüpfen, zu lernen und zu diskutieren. die Deportation der Berliner Juden in die Vernichtungslager. Auch diese Vergangenheit wird immer ein Teil der jüdischen Gemeinschaft bleiben. Gedenkzeremonie am Gleis 17 Inhaltlicher Schwerpunkt dieses 21. Jugendkongresses war die Bedeutung des Staates Israel für die jüdische Gemeinschaft in Deutschland und weltweit. „Be a part of it“ - das Motto sollte auch verdeutlichen, dass der Staat Israel für die Juden in Deutschland (und weltweit) eine wichtige Rückendeckung darstellt und zur jüdischen Identität gehört. Dies umso mehr angesichts der teilweise hochemotional und seltener sachlich geführten Debatten der letzten Zeit, die nicht zum ersten Mal zeigen, dass Antisemitismus nicht nur ein Phänomen der „braunen Ränder“ ist. Diese Bedeutung wurde symbolisiert durch die aktive Beteiligung von hochkarätigen Referenten wie S.E. Ron Prosor (Foto), Botschafter des Staates Israel in der UN, Yossi Kuperwasser, Generaldirektor des Israelischen Ministeriums für strategische Studien, Jonathan Davis, stellvertretender Präsident des Interdisziplinären College IDC in Herzliya, Dr. Assaf Moghadam, ebenfalls vom IDC und andere. Eine bewegende Gedenkzeremonie am Gleis 17 mit der Zeitzeugin Ruth Recknagel erinnerte an Auch das passte zum Motto, Teil eines großen Ganzen zu sein: Die beiden Schabbatg’ttesdienste am Samstagmorgen gaben den jungen Erwachsenen orthodoxer oder liberaler Ausrichtung, die Gelegenheit, ihre jeweilige Tradition zu leben. Am Samstagnachmittag boten 4 Workshops zu religiösen und politischen Themen die Möglichkeit, sich tiefergehend mit dem Schwerpunkt des Kongresses zu beschäftigen. Ein Highlight war die Purim-Party im Stil der 20er Jahre, bei der die Nacht nicht enden wollte und sich die Teilnehmerzahl kurzzeitig auf rund 600 Leute erhöhte. v.li.: Bijan Djir-Sarai, FDP, Dr. Dieter Graumann, Karl-Georg Wellmann, CDU, S.E. Ron Prosor, Dr. Josef Joffe, Dr. Gregor Gysi, Die Linke, Yossi Kuperwasser, Oberkirchenrat Johannes Stockmeier, Jerzy Montag, Bündnis 90/Die Grünen Der krönende Abschluss am Sonntagvormittag war eine spannende Podiumsdiskussion zur Bedeutung Israels für Deutschland, moderiert vom „Zeit“-Herausgeber Dr. Josef Joffe mit Vertretern aller Parteien, Zentralratspräsident Dr. Dieter Graumann, Oberkirchenrat Johannes Stockmeier, Diakoniepräsident und den genannten Gästen aus Israel. Ausgabe 1 März 2013 Seite 3 DAS JUGENDREFERAT INFORMIERT: JUGENDKONGRESS Von der ersten Minute an waren es auch die „kleinen Gesten“, die für eine warme und herzliche Atmosphäre und eine positive Stimmung sorgten - gewürzt mit Jüdischkeit. Purim Same`ach Das unermüdliche Team des Jugendreferates organisierte im Hotel Leonardo Royal in Berlin Mitte einen ganz speziellen Zimmerservice: Kärtchen im Hotelzimmer mit einem „Herzlich willkommen“ am Ankunftstag, mit einem „Schabbat Schalom“ am Freitag bis hin zu einem „Purim same`ach“ plus den dazugehörigen „Mischlo`ach Manot“. Und nicht zuletzt wurden alle Teilnehmer mit umfangreichem Informationsmaterial in wiederverwendbaren Taschen ausgestattet. Für das leibliche Wohl sorgte die vorzügliche koschere Küche von Chefkoch Avi Steinnitz und seinem Team aus Israel. Die ZWST freut sich über die hohe Beteiligung am gesamten Programm und richtet seinen Dank an das engagierte und interessierte Publikum. Ohne Euch alle wäre der Jugendkongress nicht so ein Erfolg geworden! Der Kommentar eines erstmaligen Teilnehmers (21, Student) spricht für sich: „Ehrlich gesagt wusste ich nicht, was mich erwartet. Jedoch wurde ich positiv von dem Programm und von den Menschen überrascht. Die Vorträge und Reden waren sehr facettenreich. Was mich am meisten beeindruckt hat, waren die Menschen auf dem Kongress. Bei Betreten des Hotels erlebte man ein Gefühl, welches einen nur durchfährt, wenn man nach Israel kommt. Die Teilnehmer waren offen und warmherzig. Man hatte die Gelegenheit, viele neue Leute kennenzulernen. Diesen Eindruck nehme ich mit nach Hause und freue mich bereits auf den nächsten Jugendkongress.“ HvB, ZWST, Fotos: Omer Kalderon Momentaufnahmen vom Jugendkongress - Purimparty im Stil der 20er ZWST informiert Seite 4 DAS JUGENDREFERAT INFORMIERT: WINTER-MACHANE Wintermachane „Jachdav“ 2012/2013 Über 150 Jugendliche aus Deutschland und USA sind sich einig: Es war etwas Großes! Vom 23.12.2013 bis zum 3.1.2013 verbrachten über 160 Jugendliche plus das gesamte Team unvergessliche Tage im Rahmen der Winterferienfreizeit „Jachdav“ (Einigkeit) in Natz/Südtirol. Nachdem 25 Jugendliche aus Deutschland ein ganz besonderes Sommermachane im Pinemere Camp in Philadelphia erlebt hatten, konnte die ZWST 23 Jugendliche aus den USA zu ihrem alljährlichen Wintermachane in Italien begrüßen. „Jachdav“ war das gelebte Thema dieses Machanes. Dies spiegelte sich auch darin wieder, das erstmalig seit vielen Jahren das gesamte Machane vereint und nicht in verschiedene Häuser aufgeteilt war. Ziel war es, den Chanichim die Einigkeit der jüdischen Gemeinschaft nahe zu bringen. Trotz unterschiedlicher Ausrichtungen hat uns die Vergangenheit immer bewiesen, dass wir bei existentiellen Fragen mit einer Stimme sprechen. Dies wurde unter anderem mit einer bewegenden Zeremonie zu Beginn des Machanes im Olympiastadion in München unterstrichen: „Just One Minute“ am Denkmal für die ermordeten Sportler der Olympischen Spiele 1972. Hier nahm auch ein Vertreter des israelischen Konsulats in München teil. In vielfältigen, von den Madrichim und Chugisten gut organisierten Programmen wurden zwischenmenschliche Verhältnisse sowie religiöse und säkulare Werte vermittelt und diskutiert. Auch die Beschneidungsdebatte, der steigende Antisemitismus sowie die atomare Aufrüstung im Iran wurden in diesem Zusammenhang thematisiert. Besondere Highlights waren das tägliche Ski-Programm auf den umliegenden Ski-Pisten, die Ausflüge ins Schwimmbad, in die Stadt Brixen, zum Rodeln, zum Snow-Tubing, zum Schlittschuhlaufen und in den Kletterwald! Unvergessen bleibt der Kabbalat Shabbat, bei dem rund 230 Personen zu einer Einheit wurden - egal woher man kam! Vielen Dank an das gesamte Team: Ihr habt dieses Machane durch Euren grenzenlosen Einsatz und unendlicher Leidenschaft zu dem werden lassen, was es war: Unvergesslich und einzigartig! Marat Schlafstein, Co-Rosh, Fotos: Omer Kalderon Ein Schreiben von Toby Ayash, Executive Director des Pinemere Camp: „Dear Nachumi, I, once again, want to thank you for the wonderful experience we had in Italy, at Machane Yachdav, a few weeks ago. We all learned so much and had so much fun; I am thrilled that we have created such a strong partnership. I wanted to share some of my observations with you, as well as give you feedback from our campers. I was truly impressed by the high level of madrichim and staff at the camp. Each of them came prepared to engage the campers in learning activities which were creative, substantive and fun. It was obvious that they had not thrown their activities together at the last minute, but had taken the time to create something serious, and that they had clear objectives in mind of what they wanted to accomplish. I was impressed that they could keep an activity going for 2 – 3 hours, and keep the attention of the campers. It seems like your ongoing staff training is definitely worthwhile; your staff members know what solid programming is. It is also evident that their love for Judaism and Israel is strong. I loved how Hebrew words were thrown into their everyday vocabulary, that each day had a Jewish theme which was presented in the morning, and that they learned modern Israeli songs. It was nice to see that being Jewish is a universal experience that can be shared, no matter what language you speak. I also found the staff to be caring and sensitive to the campers’ needs. I know that it is not easy to think and speak in another language all the time, but the madrichim really tried to make our campers feel at home. They were willing to translate when needed. I was amazed that many of them could stand in front of the entire camp and speak in English. That’s not easy when you have 150 talkative teenagers in the room! Marat and Daphna were both high level directors. They were organized, creative, easygoing, sensitive, and always had a smile on their faces. They were willing to help with any questions I had. I could tell that they truly loved their jobs and cared about the quality of the programming and care. I also need to give special “shout-outs” to Manu, Fanny and Yoel. They, also, were always willing to help out with anything – and also, always with a smile. I am not sure how you get your staff to smile all the time, but you are doing something right! My goals for this partnership were to allow the American teens to learn about and experience another Jewish culture. I wanted to them to learn Termine Sommermachanot: S. 16 ! Ausgabe 1 März 2013 Seite 5 DAS JUGENDREFERAT INFORMIERT: WINTER-MACHANE how to navigate through a different culture, and to see that there is a big world outside of the United States. Most of them live very sheltered lives when it comes to what is happening in the world. Many of them have not met Jewish teens from other countries besides Israel. It was an eye-opening experience for them to learn about German Jewry, and to understand the similarities and differences between our cultures. Many of them commented to me about how they couldn’t believe that the German teens speak so many languages, or that they have traveled to so many places. They also learned that there are ways to communicate with each other using smiles, hand motions and other ways, even if you do not have a common spoken language. All in all, it was a tremendous learning experience for all of us. I personally was fascinated by all of the stories I heard from the people I met. Here are some comments from our campers: “I learned of the immense pride and spirit shown by the Jewish people of Germany. I found it moving how they value Jewish life and how they respect the religion.” “I loved meeting the German kids and being immersed in their culture.” “The madrichim do an absolutely incredible job, especially with programs. The amount of effort and enthusiasm put into every program from a mock Oktoberfest to a competition embracing stereotypical views of Americans, was astounding.” “The most interesting thing I learned was that even Jews living on opposite sides of the world have similar customs and traditions. And, even though we don’t speak the same language, we sing the same songs, pray the same prayers and eat the same foods.” “The most interesting thing I learned was that Jews around the world have so much in common, and that even though we are from different cultures and backgrounds, we have a lot of similarities.” “I loved all of my new friends, snowboarding, the sights and just being here in general. I loved everything!” “Communication was a struggle at times, but it also made life more interesting.” “I learned about Jewish life in Germany and how it became revived, and how the small communities thrive.” As you see, our campers really loved their experience, and “took home” a tremendous amount. I cannot thank you enough for pursuing this partnership and for working with me to make it work. Now that we have experienced each other’s camps, we now know what to expect in the future, and can make changes as we move forward together. As you and I spoke about, Pinemere can certainly make some changes to our Shabbat programming to make sure you all feel comfortable in our setting. I thank you, Nachumi, for such a wonderful experience and for the generosity of the ZWST. I look forward to our continued work together. As we say at Pinemere, “Think Camp!” Toby Ayash – Executive Director, January 2013 Wie werde ich mit 100%iger Wahrscheinlichkeit ein guter Madrich? Start der Fortbildungsreihe Jugendarbeit 2013 Vom 01. bis 03. Februar fand das erste Seminar der 5-teiligen Fortbildungsreihe für Anfänger in der Jugendarbeit statt: Drei interessante, informative und vor allem lehrreiche Tage waren viel zu schnell vorbei. Wir, ca 60 Teilnehmer von 15 bis 19 starteten mit einem wunderbaren Kabbalat Shabbat am Freitagabend. Wir wurden in drei Gruppen mit jeweils zwei Referenten aufgeteilt, mit denen wir im Laufe des Jahres im Rahmen von Workshops arbeiten werden. Alle Referenten haben viel Erfahrung im Bereich der Jugendarbeit und freuen sich darauf, dieses Wissen weiterzugeben. "Was bedeutet es eigentlich, ein Madrich zu sein?" Diese Frage stand im Zentrum und war auch Thema der ersten Workshops. Der Samstag wurde mit dem Shacharit schel Shabbat eingeleitet, danach ging es weiter ZWST informiert Seite 6 mit spannenden und lehrreichen Workshops zu den Themen „Leadership“, „Pädagogische Basics“ (Rechte und Pflichten des Madrichs, Erziehungsstile u.a.) sowie „Praktische Übungen“. Mit einer wundervollen, großen und sehr stimmungsvollen Havdala endete der Shabbat am Samstagabend. Mit einer 100prozentigen Wahrscheinlichkeit haben die Jugendlichen von diesem ersten Seminar einen guten Vorgeschmack darauf bekommen, was sie noch erwartet. Mit einer 100prozentigen Wahrscheinlichkeit haben sie sehr viel auf diesem ersten Seminar dazu gelernt und mitgenommen. Und mit einer 100prozentigen Wahrscheinlichkeit freuen wir uns auf das nächste Seminar und sind gespannt darauf, neues Wissen aufzunehmen, umzusetzen und anzuwenden! Mark Tatur, Dortmund DAS JUGENDREFERAT INFORMIERT: FORTBILDUNG Madrichimseminar im Winter 2012/2013: „Fangt an!“ 23.12.2012 – ein Datum, welches 28 angehende Madrichim ungeduldig erwartet haben, der Beginn unseres Winterseminars – hoffentlich auch der Anfang unserer Karriere als Madrichim!? Zu Beginn erläuterten unsere Referenten Jossi Avidor, Benni Barth und Adrian Ben Shlomo Programm und Motto des Seminars: „Tatchil“ – „Fang an!“ Wahrscheinlich fragten sich viele „Womit?“ ich unter anderem auch. Dieses 9-tägige Seminar findet jährlich parallel zum Wintermachane in Bad Sobernheim statt und basiert auf einem speziellen Seminarkonzept: Hier wird die Situation eines Machanes simuliert, indem täglich ein anderes Team für die Gestaltung und Durchführung des Programms verantwortlich ist. Jeder Teilnehmer ist für einen Tag Madrich und die restliche Zeit Chanich. Der wichtige Unterschied zu einer „echten“ Ferienfreizeit ist, dass die angehenden Madrichim jederzeit eine Auszeit nehmen können, um ein persönliches Feedback einzuholen. Tag für Tag bestritt das Madrichimteam des jeweiligen Tages seine Aufgaben, die aus Zeitmanagement, „Kinderkoordinierung“ - diese waren wir - und Programmdurchführung bestanden. Auch wenn es für viele für uns recht anstrengend und ungewohnt war, half uns das Feedback unserer Coaches und wir wurden täglich besser. Da wir 17 Stunden am Tag miteinander verbrachten, wurden wir langsam eine Gemeinschaft. Und ein prägendes Ereignis schweißte uns noch enger zusammen: der Besuch des ehemaligen Konzentrationslagers in Breendonk im Rahmen einer zweitägigen Fahrt nach Antwerpen. Die von der bedrückenden Atmosphäre hervorgerufenen Emotionen können kaum in Worte gefasst werden, daher war es gut, dass wir uns abends im Hotel auszutauschen konnten. Ich habe während dieser Exkursion viel an die Erzählungen meiner Urgroßmutter gedacht, die den Holocaust als Jugendliche im Ghetto überlebt hat. Ihre Geschichte hat sich im Besuch der Gedenkstätte widergespiegelt. Umso direkter traf es mich, als ich mir sie unter solchen Lebensbedingungen vorstellte. Trotzdem bin ich froh, dass mir meine Urgroßmutter als Zeitzeugin noch vieles erzählen kann. So unterschiedlich wir diese Eindrücke auch verarbeiten, eines bleibt gleich: indirekt sind wir alle Opfer dieser Geschichte – eines Verbrechens, das sich nicht wiederholen darf! Festung Fort Breendonk in Belgien: Ehemaliges Auffanglager der Gestapo im September 1940, bis zur Auflösung nach der Befreiung wurden dort mindestens 3532 Menschen inhaftiert, 458 überlebten. Heute nationale Gedenkstätte In Antwerpen besuchten wir zwei Rabbiner. Mit Reb Yiddy Herrschaft diskutierten wir über das Geben und Nehmen. Rabbiner Friedrich (90 Jahre, geb. in Dortmund) erzählte, wie er den Holocaust durch seine Flucht nach Belgien überlebt hat. Wir bewunderten seinen Mut, sich gegen das Regime zu wehren, indem er sich weigerte, den Judenstern zu tragen. In unseren Augen ungewöhnlich und besonders waren orthodoxe Juden mit ihren schwarzen Hüten und Mänteln, Bärten und Peyes auf den Straßen von Antwerpen, ohne von den Passanten komisch angeschaut oder besonders wahrgenommen zu werden. Wir alle haben sehr viel aus Belgien mitgenommen. Sei es der Eindruck von Breendonk, sei es der sozial-religiöse Aspekt des Geben und Nehmens, sei es mehr Wissen über das Judentum durch den Besuch der Mikwe, der Austausch mit den Rabbinern oder auch das Straßenbild in Antwerpen. Ich möchte auf meine anfangs gestellte Frage zurückzukommen: Das Motto des Seminar „Fangt an!“ bezieht sich – über das Seminar hinaus - auf viele Aspekte unseres Lebens. Viele haben seit Beginn der Seminarreihe im Februar 2012 bis zum abschließenden Winterseminar im Dezember 2012 eine Entwicklung durchlaufen: Einige sind selbstbewusster geworden, andere setzen sich tiefer mit ihrem Judentum auseinander, andere wiederum „feilen“ an ihrem Charakter oder ihrer Sprache. Als wir uns am letzten Abend zu einem Kreis im Seminarraum zusammenfanden, wo wir noch vor 9 Tagen mit Hoffnung, Neugier und voller Erwartungen saßen, merkte man: Jeder hat während des ganzen Jahres angefangen, etwas zu verändern und neue Vorsätze gefasst. Nach einem gelungenen Abschlussabend und einem letzten Feedback von Jossi, Benni und Adrian machten wir uns erschöpft, aber glücklich nach einem lehrreichen Seminar am 03.01.2013 auf den Nachhauseweg. Mein letzter Gedanke war: Vielen Dank für das Seminar und alle, die dort waren! Anna-Maria Spektor, Fürth, den 06.02.2013 Fotos: Bernhard Spiegelmann, Köln Ausgabe 1 März 2013 Seite 7 SOZIALREFERAT INFORMIERT: BUNDESFREIWILLIGENDIENST (BFD) Erfolg des Bundesfreiwilligendienstes in der jüdischen Gemeindelandschaft Volles Haus In Bad Sobernheim: Erste Fortbildung für 61 BFDler Kontakt BFD: Svetlana Antonova Mo. und Mi., 14.00 - 17.00 Uhr 069 / 944371-29 [email protected] Administrative Aufgaben: Pavla Alter [email protected] Pädagogische Begleitung: Ilya Rivin 069 / 944 371-34 [email protected] Info und Formulare: www.zwst.org Seit dem zweiten Halbjahr 2012 fungiert die ZWST als Zentralstelle des Bundesfreiwilligendienstes (BFD). Wie in den anderen Wohlfahrtsverbänden auch, gab es nach der anfangs sehr zögerlichen Nachfrage einen wahren „Run“ auf die Stellen, der BFD hat sich zu einer von den jüdischen Gemeinden stark nachgefragten und begehrten Unterstützung entwickelt. Die BFDler leisten einen wichtigen Beitrag dazu, bestehende Angebote in den Gemeinden langfristig zu sichern, aber auch neue, innovative Bereiche für ein freiwilliges Engagement zu schaffen. Wie hoch der Bedarf und Einsatzmöglichkeiten z.B. in der Seniorenarbeit, bei der Unterstützung des Integrationsprozesses oder innerhalb der Gemeindeverwaltung sind, zeigen folgende Einblicke: Ein Netz von 31 Freiwilligen für 7 Gemeinden BFD im Landesverband Brandenburg Der LV Brandenburg beschäftigt 31 BFDler in seinen Gemeinden Cottbus, Frankfurt/O., Königswusterhausen, Potsdam, Oranienburg/LK Oberhavel, Bernau/Landkreis Barnim. Sie engagieren sich für die Betreuung und Beratung von Holocaustüberlebenden und von Menschen mit Behinderung, motivieren Jugendliche und vermitteln bei familiären Problemen, sind als Freizeit- und Veranstaltungshilfe aktiv, leisten als Gemeindehelfer praktische Unterstützung bei Veranstaltungen, erledigen haustechnische Hilfe oder pflegen die jüdischen Friedhöfe in Potsdam, Oranienburg und Frankfurt/Oder. Anastasiya Kadatsaka (22, betreut Holocaustüberlebende in Cottbus): "Ich bin noch eine junge Frau und diese Tätigkeit ist für mich sehr interessant und wichtig im Sinne des Erwerbes von Arbeits- und Lebenserfahrung. Während der Kommunikation mit Holocaustüberlebenden erfahre ich mehr über den 2. Weltkrieg und über den Alltag der Überlebenden. Es ist für mich sehr befriedigend, dass ich etwas für diese Leute tun kann." ZWST informiert Seite 8 „Mit Ihnen sind wir zu Hause gut aufgehoben“ – BFD in der IKG Würzburg In der Israelitischen Kultusgemeinde Würzburg mit rund 1.000 Mitgliedern unterstützen 6 Zuwanderinnen mit viel Engagement als Gemeinde- und Integrationshelfer die Integrationsarbeit. Die Gemeinde steht mit 4 weiteren beantragten Stellen (mobiler Haushaltshelfer, hauswirtschaftlicher Bereich in der Gemeinde u.ä.) auf der Warteliste. Larissa Dubovska (55, Architektin, 1999 aus Charkov/Ukraine zugewandert) unterstützt das Projekt Lotsen- und Dolmetscherdienst und engagiert sich im Kinder- und Jugendbereich. „Für mich ist die Teilnahme am BFD-Programm zur einer Quelle der neuen kreativen Impulse und neuen Lebenskräfte geworden: so habe ich eine Möglichkeit bekommen, mein kreatives Potenzial als Architektin einzusetzen. Malen, Zeichnen, Basteln mit Kindern und Erwachsenen, künstlerische Gestaltung der Kinder-Vorstellungen, festliche Gestaltung der Räume, Fotoberichte und Ausstellungen, Hilfe bei der Gestaltung unserer Internetseite – all das bringt nicht nur Nutzen, sondern auch Spaß für alle Seiten. Meine positive Erfahrung bei dieser Arbeit bringt auch neue Ideen, z.B. plane ich ein Team für die Raumgestaltung der Gemeinde anlässlich jüdischer Feste sowie Kunstprojekte zum Thema Judentum. Seit der Verstärkung durch die Freiwilligen des BFD gestaltet sich die Arbeit in der Gemeinde wesentlich strukturierter.“ Die „Nachbarschaftshilfe“ beinhaltet Unterstützung von alten, kranken und behinderten Menschen, damit sie weiterhin in ihrem Wohnumfeld verbleiben und in ihrer vertrauten Umgebung ihren „Lebensabend“ verbringen können. Alla Kaminska (63, Ökonomin, 1995 aus der Ukraine zugewandert), die diese Hilfeleistung koordiniert, bekommt ein positives Feedback der alten Menschen: „… mit Ihnen sind wir zu Hause gut aufgehoben…“. Im Bereich der Seniorenarbeit engagieren sich Tatiana Galuzina und Raissa Kon, sie unterstützen das Seniorenzentrum und organisieren ein breites Angebot. Sehr bemerkenswert ist z.B. ihr Engagement als Hospizhilfen im Bereich der Sterbebegleitung. Innovative Ideen für ein neues Ehrenamt – BFD in der JG Mönchengladbach Die jüdische Gemeinde Mönchengladbach war eine der ersten, die die Möglichkeiten des Bundesfreiwilligendienstes intensiv für sich genutzt hat. Mittlerweile sind in der Gemeinde mit 699 Mitgliedern 29 BFDler in vielfältigen Einsatzbereichen tätig: Koschere Küche, Hausmeisterhilfe, Mobiler Sozialer Dienst, Friedhofs- und Gartenpflege, SOZIALREFERAT INFORMIERT: BUNDESFREIWILLIGENDIENST (BFD) Pfortendiensthelfer, Betreuungshelfer für Holocaustüberlebende u.v.a.m. Ein mobiler Frisör- und Schneiderdienst unterstützt z.B. ältere Menschen, die in ihrer Bewegungsfähigkeit eingeschränkt sind. „Der BFD gibt mir die Möglichkeit, anderen Menschen zu helfen, meine Deutsch- und Jüdischkenntnisse zu vertiefen und erlaubt den Leuten, sich wieder nützlich zu fühlen. Manch einer entdeckt an sich ein neues Talent, “ - so eine der Freiwilligen. Die Vorsitzende Leah Floh: "Die Bedeutung des Freiwilligendienstes für die Jüdische Gemeinde Mönchengladbach darf man nicht unterschätzen. Unsere Gemeinde hat ein breites Spektrum an Einsatzangeboten für unterschiedliche Altersklassen geschaffen und das nicht bereut. Die Freiwilligen arbeiten gut, fühlen sich sozial sicherer und unsere Gemeinde kann dadurch viele Aufgaben bewältigen. Unsere Gemeindemitglieder und deren Familienangehörige haben die Möglichkeit, zwölf bis achtzehn Monate bei uns zu arbeiten, sich für ihre Zukunft zu orientieren und erhalten dafür ein Taschengeld. Da die Anfragen unserer Mitglieder das Angebot überschreiten, suchen wir nach Wegen, das Angebot zu erweitern.“ Pädagogische Begleitung Vom 04. bis 07. Februar hat die ZWST mit 61 Teilnehmern die erste Fortbildung für BFDler durchgeführt. Diese „pädagogische Begleitung“ ist für alle Teilnehmer am BFD verpflichtend. Die Seminare werden zentral in der Bildungsstätte der ZWST in B. Sobernheim angeboten, können aber auch regional in den Gemeinden organisiert werden. Ein erstes Feedback von Seminarteilnehmern: Dmytro Goldenberg (58, betreut Holocaustüberlebende in Cottbus): „…Besonders wichtig war es, dass wir verschiedene Arbeitserfahrungen in dieser Richtung hören konnten und eine Möglichkeit für den Meinungsaustausch hatten. Sehr interessant war der Vortrag zum Thema Konfliktmanagement. Als Wunsch für zukünftige Seminare schlage ich vor, dass sie näher zum Arbeitsort stattfinden.“ Anastasiya Kadatsaka: „… hier habe ich viele Informationen für meine zukünftige Tätigkeit und mein Leben bekommen." Larissa Dubovska: „Das ZWST-Seminar war ein wunderbares Ereignis für mich. Für jeden Bereich, in dem wir beschäftigt sind, wurde uns etwas Nützliches vermittelt. Auf jede Frage gab es eine Antwort und wir hatten die Möglichkeit zum Kontakt und Erfahrungsaustausch. Den Vortrag von Rabbiner Zeev Rubins ´Bedeutung des Ehrenamtes im Judentum` würde ich als Motto (nicht nur) des Seminars nehmen.“ Mittlerweile sind alle für das Jahr 2013 zur Verfügung stehenden Plätze belegt, die ZWST führt eine Warteliste. Die ZWST bittet alle Gemeinden, die eine Bewilligung als Einsatzstelle erhalten haben, sich schriftlich mit Angabe ihres Bedarfs bei der ZWST zu melden. Verhandlungen mit dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend über eine Aufstockung der Stellenkontingente sind im Gange. Gemeinden, die noch keine BFDler beschäftigen, aber Interesse haben, finden alle nötigen Informationen hier: www.zwst.org Projektleiter Günter Jek zieht folgendes Fazit: „Zu Beginn unserer Tätigkeit als Zentralstelle im Bundesfreiwilligendienst lag der Arbeitsschwerpunkt darin, Gemeinden davon zu überzeugen, dass sie mit Unterstützung der ZWST durch den BFD viele neue und sinnvolle Angebote schaffen können. Jetzt, nach nicht einmal einem Jahr, müssen wir Interessenten um Geduld bitten und eine Erhöhung unserer Freiwilligenplätze verhandeln. Mich hat die Geschwindigkeit des Erfolgs überrascht und ich hoffe, dass wir mit den Gemeinden noch viele nützliche Projekte schaffen und Profession und Ehrenamt weiter voranbringen.“ HvB, ZWST Ein vielfältiges Seminarprogramm Computer-Workshop mit Seminarleiter Anatoli Purnik (ZWST) Erste-Hilfe-Kurs Seminarleiter Ilya Rivin mit Referentin Svetlana Antonova (ZWST) Fotos: Ilya Rivin, Anatoli Purnik Ausgabe 1 März 2013 Seite 9 DAS SOZIALREFERAT INFORMIERT: TANZSEMINAR Tanzgruppen treffen sich im Max-Willner-Heim „Bo’u naschir le’Eretz jaffa - Wir singen über das schöne Land Israel“: Unter diesem Motto trafen sich vom 25. bis 28. Februar rund 80 Mitglieder jüdischer Gemeinden in der ZWST-Bildungsstätte Max-Willner-Heim zu einer ganz besonderen Schulung für tanzbegeisterte Multiplikatoren. Lucy Maman in Aktion Tirza Hodes mit Musiker Elik Roitstein Fotos: Larissa Janzewitsch ZWST informiert Seite 10 Die von Larissa Karwin organisierte Veranstaltung stand unter Leitung der professionellen Tanzlehrerin Tirza Hodes aus Israel, im Team mit der israelischen Choreographin Lucy Maman. Tirza Hodes ist aufgrund ihrer langjährigen Erfahrung und Ausstrahlung für die Seminare von unschätzbarem Wert, so eine Teilnehmerin: „Tirza kann nicht nur 80 Leute führen, sondern auch Tausende.“ Und Referent Beni Pollak: „Es gibt keine bessere Inspiration als Tirza.“ Teilnehmer Boris Babushkin ergänzt: „Tirza und Lucy – ein wunderbares Tandem.“ Die von Paulette Weber, der Leiterin des ZWSTSozialreferates initiierten Tanzseminare finden seit rund 10 Jahren statt und haben den Aufbau von ehrenamtlichen Tanzgruppen in den Gemeinden gefördert. Dieses „Event“, gefördert vom Bundesfamilienministerium, war insofern besonders, da es in einem größeren Rahmen stattfand und Tanzgruppen aus ganz Deutschland die Möglichkeit gab, sich weiter zu professionalisieren. Doch auch „Anfänger“, motivierte Gemeindemitglieder, die in ihrer Gemeinde etwas aufbauen wollen, fanden hier ihren Platz: „Wir, 2 junggebliebene, tanzbegeisterte Anfängerinnen aus Saarbrücken, haben uns trotz der vielen ´Profis` um uns herum sofort wohlgefühlt. Dank der geschickten und liebevollen Begleitung durch Tirza und ihrem wunderbaren Team wurden wir schnell integriert. Dabei war nicht wichtig, wie schnell wir die Tänze gelernt haben, sondern die familiäre Atmosphäre. Es war intensive Arbeit, die nicht nur mit der Freude am Tanzen belohnt wurde. Schöne Musik, nette Leute, eine fröhliche Atmosphäre, köstliches Essen, eine perfekte Organisation, unsere ´Madrichim` und ein vielfältiges Programm… Ein bisschen ´Sawlanut` (hebr., ´Geduld`) und wir tanzen in Saarbrücken israelische Tänze!“ (Inna L., Rimma R.) Die Mehrheit der Teilnehmer waren Gemeindemitglieder mit Migrationshintergrund, die ihre jüdische Identität zum Teil neu entwickeln oder „wiederfinden“ mussten. Wie die Integration in ein neues Lebensumfeld ist die Stärkung einer jüdischen Identität sowie das Erlangen von Wissen um jüdische Traditionen ein langfristiger Prozess. Viele Zuwanderer aus Metropolen der ehemaligen SU haben vielfältige künstlerische Interessen und Fähigkeiten. Daher ist der gemeinsame Tanz ein wichtiges Medium, um z.B. anlässlich jüdischer Feiertage, jüdische Traditionen zu leben und weiterzugeben. So lautete das Thema des Seminars: „Der Tanz als Medium für familiären Zusammenhalt und Teil der jüdischen Identität, Kultur und Tradition“. In zum Teil parallel organisierten Programmblöcken (Tanzpraxis, Workshops, Vorträge, Diskussionen) hat man sich mit verschiedenen Facetten dieses Themas beschäftigt. Im Mittelpunkt der Fortbildung stand der Tanz in der großen Gemeinschaft, was dieser Veranstaltung auch den Charakter eines Festivals verlieh. Basierend auf der Tradition des jüdisch-israelischen Volkstanzes mit seinem breiten Repertoire und multikulturellen Einflüssen wurden bereits bekannte Tänze wiederholt sowie neue Tänze für Kinder, Jugendliche und Senioren erlernt. „Es ist wichtig, nicht nur eine Bewegungstechnik zu lernen, sondern Charakter und Stil des Tanzes richtig darzustellen. Wir möchten den Teilnehmern die Atmosphäre Israels vermitteln, damit sie fühlen, wie in Israel diese Tänze getanzt werden, am Strand oder mitten in der Stadt. Wir wählten die Tänze, die inzwischen zu den Klassikern gehören. Wir wollen vor allem den Fortgeschrittenen vermitteln, wie sie mit Gruppen arbeiten und wie man auf der Bühne tanzt.“ (Lucy Maman) „Wir sind dankbar für die hervorragenden Arrangements, für Ihre große Hilfe und Unterstützung unserer Tanzgruppe ´Schalom`. Es gibt ein russisches Sprichwort: Schlecht ist der Soldat, der nicht davon träumt, General zu werden. Unser Wunsch ist es, uns weiter zu professionalisieren und diese Tänze weiterzutragen. Und wir haben einen großen Traum – nach Israel zu fahren und dort zu tanzen.“ (Raissa K., Frankfurt/M.) „Die Sprache der Musik und des Tanzes braucht keine Übersetzung. Die Schönheit und Freude Israels zu zeigen – das erreichen wir mit unserem Tanz.“ (Leonid G., Frankfurt/M.) „Das Tanzseminar war eine Bereicherung für uns, die Tänze intensiv und anspruchsvoll. Tirza und Lucy haben das Tanzseminar mit seiner Vielfalt von Kostümen, Farben und Ideen zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht.“ (Jaffa N., Natalia G., jüdische Grundschule Berlin) HvB, ZWST, Dr. Larissa Janzewitsch, Teilnehmerin aus Kaiserslautern DAS SOZIALREFERAT INFORMIERT: SEMINARREIHE JUGENDTUM Jüdische Basics für Multiplikatoren in den Gemeinden Vom 10. bis zum 13. Januar 2013 fand im Max-Willner-Heim das 15. Seminar aus der Fortbildungsreihe Judentum statt, diesmal zum Themenkreis Brit Mila, Namensgebung, Bat- und Bar Mizwa. Die von Rabbiner David Bollag und Graziella Gubinsky (ZWST) geleitete Fortbildungsreihe unterstützt engagierte Gemeindemitglieder, die im Bereich der Vermittlung jüdischer Religion tätig sind. An diesem Seminar nahmen rund 20 Teilnehmer aus verschiedenen Gemeinden teil, die überwiegend ehrenamtlich in der Kinder- und Jugendarbeit, in der Seniorenarbeit oder auch als „einer für alles“ tätig sind. So beteiligen sich einige von uns am interreligiösen Dialog und stellen sich einer interessierten Öffentlichkeit, z.B. an Tagen der offenen Tür, im Rahmen von jüdischen Kulturtagen u.a. Diskussionsrunde (li.: Rabiner Bollag, J. Kandror) Das Programm sollte auf einem möglichst breiten Horizont angegangen werden und beschränkte sich, insbesondere bei dem Thema Brit Mila, nicht nur auf die politische Auseinandersetzung. Einführend erläuterte uns Rabbiner Bollag Grundsätzliches zur Erziehung und Identität im Judentum. Festgehalten wurde, dass es Recht und Pflicht der Eltern ist, ihre Kinder nach bestem Wissen und Gewissen zu erziehen und dass Erziehung nie neutral sein kann. Anschließend beleuchtete Rabbiner Bollag den Thementeil Brit Mila aus religiöser Perspektive und wir studierten die dazugehörigen Quellentexte. Passend dazu referierte Rabbinerin Dr. Yael Deusel aus ihrer Perspektive als Mohelet und Oberärztin an der Klinik für Urologie in Bamberg. Bei dieser Gelegenheit stellte sie die Abschlussarbeit ihres Masterstudiums zum Thema religionsgesetzliche und medizinische Aspekte der Beschneidung vor. Hier sollte nicht unerwähnt bleiben, dass Dr. Deusel als Gutachterin am Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Beschneidung mitgewirkt hat. Die nächste Lerneinheit war der Namensgebung bei Mädchen und der Bat Mitzwa gewidmet. Rabbiner Bollag lieferte einen historischen Abriss und verdeutlichte die Stellung der Frau in den jeweiligen jüdischen Strömungen. Mittlerweile haben sich in der modernen Orthodoxie verstärkt religiöse Zeremonien für Frauen und Mädchen etabliert, es wurden eigene Gebete verfasst und in speziellen Sidurim ediert. Ein Moment der Ruhe - Seminarleiterin Graziella Gubinsky Abschließend ging es um die Beschneidungsdebatte, wir diskutierten die Gesetzesvorlage des Bundestages sowie einen kritischen Artikel des amerikanischen Rechtsanwalts Alan Dershowitz, der die Antisemitismusdebatte aufwarf. Uns haben die zahlreichen antisemitischen Leserbriefe in der Tagespresse erschüttert. Die Abschlussrunde des Seminars, in der wir die jeweiligen im Bundestag vertretenen Positionen nachspielten, führte uns noch einmal deutlich vor Augen, dass wir gegen den heutigen und künftigen Antisemitismus unsere Stimme erheben müssen. Das Seminar hat uns auch darin unterstützt, in schwierigen Diskussionen verbal angemessen reagieren zu können. Die verbleibende freie Zeit und den Schabbat konnten wir nutzen, um in entspannter Atmosphäre weiter zu diskutieren und uns über persönliche Erfahrungen, die jüdische Identität betreffend, auszutauschen. Ein wichtiger Aspekt dieser Seminarreihe ist das gemeinsame Lernen, der Austausch und der gegenseitige Respekt als Vertreter aus Gemeinden mit unterschiedlicher religiöser Ausrichtung. Auch das Zusammenkommen von Alteingesessenen und Zuwanderern ist in dieser Seminarreihe sehr bereichernd. Rabbiner Bollag hat uns nicht zum ersten Mal sehr gut strukturiert jüdisches Wissen und neue Denkanstöße vermittelt. Wir haben unsere Batterien für unsere ehrenamtlichen Gemeindeaktivitäten aufgeladen und freuen uns auf das nächste Seminar! Unser Dank gilt Graziella Gubinsky für die erfolgreiche Durchführung sowie Jan Kandror, der nicht nur von morgens bis abends als Übersetzer fungierte, sondern uns auch mit einem profunden Vortrag über die Jiddische Sprache fesselte. Henny Bassenge, Köln Henny Bassenge 48, leitet in der Synagogengemeinde Köln den Seniorenclub Esra, engagiert sich im Frauenbund und vertritt die Gemeinde im interreligiösen Dialog. Hauptberufl. ist sie an der Universität Köln als Studienberaterin für ausländische Studierende und Stipendiaten tätig. Rabbiner Bollag mit Rabbinerin Dr. Deusel Fotos: Henny Bassenge Ausgabe 1 März 2013 Seite 11 AKTION MENSCH: FILMFESTIVAL „ÜBERALL DABEI“ Filmfestival „Überall dabei“: Erfolgreiche Kooperationen vor Ort Wie kommunizieren wir, wie nehmen wir die Welt wahr, wie überwinden wir die oftmals gleichen Hürden mit unterschiedlichen Fähigkeiten? Mit diesen Fragen setzt sich das Filmfestival der Aktion Mensch in sechs beeindruckenden und spannenden Spiel- und Dokumentarfilmen auseinander. Erstmals ist die ZWST Kooperationspartner der Aktion Mensch beim Film „Deaf Jam“: Zwei Sprachen, zwei Kulturen, ein Gedicht – das ist die Geschichte von Deaf Jam. Regisseurin Judy Lieff erzählt von der gehörlosen Schülerin Aneta aus New York, deren Eltern aus Israel eingewandert sind. Sie trifft in der Spoken Word Slam-Szene auf die hörende Tahani, eine Slam-Poetin aus Palästina. Die beiden jungen Frauen bilden ein einzigartiges Performance-Duo, das die gerappte Lautsprache mit der Gebärdensprache verbindet. Filmfestival in Halle a.d.Saale Das bereits zum 5. Mal organisierte Festival „Überall dabei“ zieht seit September 2012 bis Mai 2013 durch 40 Städte. Vom 17. bis 23. Januar war das Festival auch in Halle zu Gast. Die Freiwilligen-Agentur Halle-Saalkreis e.V. organisierte das Filmfestival vor Ort und gestaltete mit weiteren Partnern ein umfangreiches Programm im „PUSCHKino“. Weitere Infos und Presse zur Synagogenführung in Hannover: www.zwst.org ZWST informiert Seite 12 Die Vorführung von „Deaf Jam“ am 21. Januar war eingebettet in ein Rahmenprogramm: Live-Musik, Verkauf von Kunsthandwerk aus den Halleschen Behindertenwerkstätten und einer anschließenden Gesprächsrunde mit dem Geschäftsführer der Halleschen Behindertenwerkstätten e.V., Norbert Wendt und Polina Flihler, Migrationsberaterin der ZWST. Hier hatte die ZWST die Gelegenheit, über die Situation von jüdischen Menschen mit Behinderung, in der Mehrheit Zuwanderer aus der ehemaligen SU, zu informieren. Polina Flihler betonte, dass die Hürden für eine erfolgreiche Integration - oder sogar Inklusion - für Migranten mit Behinderung aufgrund der zusätzlichen Sprachbarriere doppelt hoch sind. Auch galt eine Behinderung in den Herkunftsländern als Makel und wurde versteckt, die ZWST engagiert sich seit Jahren dafür, die Isolation dieser Familien aufzubrechen. Polina Flihler informierte über die Aktivitäten der ZWST und berichtete über tatsächliche Inklusion in kleinen jüdischen Gemeinden, die keine Möglichkeiten haben, eine eigene Infrastruktur oder ein spezielles Angebot für diese Zielgruppe zu organisieren. Die Betroffenen und ihre Familien werden mit Unterstützung von professionellen Sozialarbeitern in das Leben der Gemeinde integriert. Norbert Wendt berichtete von seinem Besuch bei „Lifegate“ in Beit Jala bei Bethlehem, Zentrum eines Rehabilitationsnetzwerkes im Westjordanland, welches jungen Palästinensern mit geistiger und körperlicher Behinderung eine Zukunftsperspektive ermöglicht. Das Publikum würdigte mit großem Respekt die ehrenamtliche Unterstützung von deutscher, israelischer und palästinensischer Seite. Die Veranstaltung eröffnete dem Publikum einen neuen Blick auf die Situation von Menschen mit Behinderung, die unter wesentlich schwierigeren Lebensbedinguntgen aufwachsen als in der deutschen Gesellschaft. Polina Flihler, ZWST Synagogenführung in Gebärdensprache in der Liberalen Jüdischen Gemeinde Hannover In Hannover hat das Filmfestival über die Filmveranstaltungen hinaus weitere Wellen geschlagen und seine multiplikatorische Funktion bewiesen. Über die Vermittlung der ZWST und des Landesverbandes der israelitischen Kultusgemeinden von Niedersachsen hatte hier die Liberale Jüdische Gemeinde Hannover e.V. gemeinsam mit dem Gehörlosenverband Niedersachsen und der „Hilfe für gehörgeschädigte Menschen in Niedersachsen“ die Patenschaft für den Film „Deaf Jam“ übernommen. Als Auftaktveranstaltung des Filmfestivals am 20. Januar hatte die Gemeinde eine Synagogenführung in Gebärdensprache durchgeführt. Ingrid Wettberg, Vorsitzende der Gemeinde, betonte in ihren Begrüßungsworten: „Wir sind eine offene Gemeinde, eine offene Einrichtung und pflegen ein offenes Haus. Es ist uns wichtig, hier in jeder Hinsicht barrierefrei und inklusiv zu sein, und daher freut es mich besonders, dass die erste Synagogenführung in Gebärdensprache im Zusammenhang mit ´unserem` Film stattfindet.“ Dieses Engagement fand seine Fortsetzung mit einer Synagogenführung für Blinde am 4. Februar. Lokaler Stadtkoordinator für das Festival vom 07. bis 14. Februar in Hannover war die Stiftung Leben & Umwelt / Heinrich-Böll-Stiftung Niedersachsen. Weitere Kooperationen sind geplant, unter anderem im Frankfurter Filmmuseum gemeinsam mit dem Kunstatelier „Eastend“, in Dortmund, Köln, Oberhausen u.a., die ZWST wird darüber berichten. HvB, ZWST, Fotos: Thomas Parterjey, Evangelische Zeitung Hannover BERLIN: KUNSTATELIER UND „ZWST EUROPA“ Kreativitätsschübe im Kunstatelier Omanut Dem trüben grauen Winterwetter zum Trotz gab es in den letzten Monaten im Kunstatelier Omanut in Berlin einen Kreativitätsschub nach dem anderen. Chanukka wurde gefeiert, verschiedene Rabbiner besuchten uns und unsere Gruppe hat sich vergrößert. Dank neuer Teilnehmer und Helfer werden wir wohl demnächst unseren Küchentisch ausziehen müssen. Als Gemeinschaftswerk aquarellierten wir im Dezember eine große Chanukkia. Gemeinsam haben wir einen Ausflug in die Gemeinde zum ersten Kerzenzünden unternommen. Auch im Atelier wurde mit Lattkes und Sufganiot gefeiert. Selbstverständlich kamen unsere selbstgezogenen Kerzen hierbei zum Einsatz. und einen kleinen Spachtel zur Verfügung, mit dem dann reihum (im immer gleichen kurzen zeitlichen Abstand) auf einer großen Pappe gearbeitet wurde. Das beeindruckende Ergebnis sieht laut einer Teilnehmerin aus „als seien wir eine Familie“. Kunstatelier Omanut Joachimstaler Str. 13 10719 Berlin T.030 / 887 133931 723 Öffnungszeiten: Di., Mi. u.Do. von 11 bis 14 Uhr Workshop mit dem Jugendzentrum der Gemeinde Mit dem Jugendzentrum Olam wurde ein kleiner Kerzenworkshop veranstaltet. Eine Gruppe von Kindern hat einen Nachmittag mit dem Gießen von bunten Kegel- und Schwimmkerzen im Kunstatelier verbracht, der uns viel Freude gemacht hat. Ausflug auf den Weihnachtsmarkt, 2.v.re.: J.Tarazi Künstlerisch haben wir uns auf neues Terrain gewagt: Ein Specksteinworkshop unter professioneller Anleitung hat allen viel Spaß gemacht und soll in regelmäßigen Abständen fortgesetzt werden. Was Speckstein von allen anderen Steinen unterscheidet, ist die Reaktion bei Hautkontakt, da er sich sehr geschmeidig, mild und wohltuend anfühlt und deshalb auch häufig bei therapeutischen Maßnahmen Anwendung findet. Im Kerzenatelier haben wir begonnen mit gepressten und getrockneten Blüten und Früchten zu experimentieren. Die Ergebnisse fanden Gefallen. Im Frühjahr und Sommer werden wir selbst gesammelte Blüten verarbeiten. Im Malatelier haben wir uns mit Monotypie beschäftigt, einer einfachen Druckform, bei der Farbe auf einen glatten Untergrund aufgetragen wird und dann auf saugfähiges Papier gepresst wird. Auch beim Malen mit Spachteln gab es viel Experimentierfreude und zahlreiche Ergebnisse, die uns motivieren mit der Planung einer Ausstellung zu beginnen. Beide Techniken sind auch für Teilnehmer ideal, die sich für eine gegenständliche Darstellung nicht so begeistern können, weil jeder durch Bewegung und das Spiel mit den Farben beeindruckende Ergebnisse erzielen kann. Einem Spiel gleich malten wir ein riesiges Gemeinschaftsbild: Jeder hatte eine Farbe, einen Pinsel Ausblick Eine Ausstellung ist in Planung. In den nächsten Wochen wird ein „Tag der offenen Tür“ stattfinden. Ihm sollen regelmäßige Sonntagsaktivitäten (Offenes Atelier) folgen, um Teilnehmer anzusprechen, die während der Woche anderweitig beschäftigt sind. Außerdem werden wir gemeinsam regelmäßige Kerzenworkshops mit den Kindern der HeinzGalinski-Schule und unseren Teilnehmern veranstalten. Internet und Facebook Unsere Internet- und Facebookseiten werden regelmäßig aktualisiert. Hier kann sich jeder Interessierte über unsere neuen (und älteren) Projekte informieren: www.kunstatelier-omanut.de https://www.facebook.com/KunstatelierOmanut Judith Tarazi, Leiterin Fotos: Judith Tarazi Inessa Gorodetskaia ZWST Europa: Neue Vortragsreihe „Unsere Wurzeln“ Die Vortragsreihe beginnt mit einem religiösphilosophischen Seminar zum Thema: „Jüdische Vornamen und Namen“, geleitet von Dr. Michael Scheiman (Journalist). Termin: 28.03. 2013, 17 Uhr Ort: Friedrichstr. 127, 10117 Berlin (in den Räumen der Bibliothek) Kontakt: Maryna Tschirner Tel.: 030 / 257 60 99-14 oder 10 Mail: [email protected] Ausgabe 1 März 2013 Seite 13 JÜDISCHE GALERIE BERLIN/GALERIE VINOGRADOV Jahresauftakt in der jüdischen Galerie Berlin im Prenzlauer Berg Sima Ostrowski, Foto mit Gans, 1984 Jüdische Galerie Berlin Chodowieckistr. 25 10405 Berlin Tel.. 030 / 864 304 10 [email protected] www.juedische- Zum Auftakt ihres Jahresprogramms eröffnete die Jüdische Galerie/Galerie Vinogradov die erste Ausstellung aus der Serie "Leningrader Kunst und Kultur in den Privatsammlungen Berlin's" mit "Sima Ostrowski's Malerei und Zeichnungen". Vom 6. bis 25. Januar wurde diese Privatsammlung von Dr. Michail Werschrvovsky öffentlich gemacht und präsentierte umfassend das Schaffen des 1995 verstorbenen jüdischen Künstlers. „Ohne Oberflächlichkeit und Schnelle werden grafische und malerische Momente Ostrowskis zu Möglichkeiten von Selbstfindung und Reflexion und das auf eine ehrliche und schonungslose, befreiende und konfrontierende, bezaubernde und desillusionierende Art und Weise.“ Mit der Ausstellung "Druckgrafik 1975-1996" von Prof. Klaus Fussmann (geb. 1938 in Velbert), einem der wichtigsten deutschen Maler der Gegenwart, wurde das Programm fortgesetzt. Bis zum 28. Februar zeigte die Jüdische Galerie eine Auswahl seiner grafischen Werke aus fünf Jahrzehnten. In Fussmanns eigenen Worten: „Mein Ziel ist es, das Zufällige darzustellen. […] Nur in diesem Augenblick existiert die Erscheinung so, dann nie wieder.“ galerie.de Kontakt: Oksana Prisamd (Bild: Garten am Nachmittag, Linolschnitt) Texte (Auszüge): Dr. Natalia Holler Elena Boseker Ewgenija HartlebenKurakina Fotos: zur Verf.gestellt v.d. jüdischen Galerie Gefördert durch: ZWST informiert Seite 14 Ausstellung „Mode. Zeitsignale“ im März 2013 Fundus der Ausstellung bilden Schwarz-WeißFotografien aus der Leningrader Modewelt. Die Fotografien entstammen dem einzigartigen Fotoarchiv über die Mode der 60er und 70er Jahre von Ewgenija Hartleben-Kurakina, einem der prägnantesten Mannequins dieser Zeit. Die Aufnahmen legen Zeugnis darüber ab, dass eine „Sowjetische Mode“ existierte. Sie lebte durch talentierte Designer, Modefotografen und Mannequins, auch wenn darüber nur wenig im Westen bekannt ist, der Vorhang war eben doch eisern. Die Designer verliehen den Leningradern ein unverwechselbares Erscheinungsbild. Die sowjetischen Fotografen entdeckten neue Wege, Mode zu präsentieren – raus aus den Aufnahmestudios, hinaus auf die Straßen der Stadt. In der Sowjetunion träumten allerdings nur wenige davon, Model zu werden. Es wurde als Arbeiterberuf bezeichnet und manche Models haben nebenbei studiert oder einen Beruf erlernt. „Jede von uns hatte ihre ganz eigene Art, sich auf dem Laufsteg zu bewegen. Wir waren arm, aber sehr glücklich, den Leuten etwas Freude schenken zu dürfen. Auf dem Podium so schreitend, dass man eine Spur in der Seele hinterließ, die Gleichgültigen anstieß, dass man überraschte, begeisterte und erfreute“, erzählt Ewgenija über ihren Beruf als sowjetisches Mannequin. Die lebendigen und strahlenden Fotografien zeugen nicht nur von dem Schönheitsideal und der Entwicklung der Modeindustrie im damaligen Leningrad, sondern beflügelten auch junge Künstler. Eine Gruppe junger Künstler griff mit ihrem Projekt „Leninburg“ die Ideen und Motive der Modefotosessions von damals auf und setzte sie mit heutigen Models um. An dem Projekt wirken Olga Malygina, Maria Erochina, Alica Gil und Timor Turgunow mit, auch ihre Werke werden auf der Ausstellung gezeigt. Die Kuratorin der Ausstellung, Maria Erochina, zeigt ihren Film „Heute bin ich ein Papagei“ über die bunten Fashion Victims von Sankt Petersburg. In der Geschichte der Mode hat es immer Menschen gegeben, die mutig genug waren, gegen das Establishment aufzubegehren. Und das ist der Modetrend, der Windstoß, der alle Äste eines Baumes dazu bringt, sich in eine neue Richtung zu biegen. Weitere Aktivitäten im Frühjahr 2013: • Kunsthandwerk für Migranten und Einheimische (Kurs 2x wöchentlich, alle Altersgruppen, rund 20 Personen) • Kulturelles Programm (Musiknachmittage, jüdische Lieder, Filmvorführungen, Museumsbesuche) • Vorträge, Workshops, Beratung und Gesprächsrunden zum Thema Soziales und Gesundheit • Festliche Veranstaltung zu Purim mit Vortrag, Film und gemütlichem Beisammensein INTEGRATIONSZENTRUM „KIBUZ“ POTSDAM Nicht nur die Zunge ständig geschmeidig halten Im KIBuZ wird auch Deutsch gesprochen An den meisten Tagen der Woche hört man Russisch im Büro, im Computerraum und in den Veranstaltungsräumen mit dem kleinen jüdischen Museum des Kultur-, Integrations- und Begegnungszentrums (KIBuZ) in Potsdam. Aber immer mittwochs und freitags wird im Sprachunterricht deutsch gesprochen. chen wird. Dann wird über die Bedeutung von „Katzenwäsche“ und „Drahtesel“ debattiert und über andere kuriose deutsche Wörter gelacht. Beliebt sind Themen zur deutschen Tradition. Besonders sorgte das Münchener Oktoberfest für lebhaften Gesprächsstoff. Passend dazu gab es dann auch gleich noch einen Sprachkurs besonderer Art: Die deutschen Dialekte. KIBUZ Potsdam Berliner Str. 148, 14467 Potsdam Tel.: 0331/2985 4611 [email protected] Leitung: Yaakov Khaikin Auch im Konversationskurs stehen Themen zu praktischen Alltagssituationen im Mittelpunkt. Dabei ist das Rollenspiel eine gute Möglichkeit, die Sprache spontan zu üben, so wie bei der Vorbereitung auf ein Bewerbungsgespräch. Seit dem 01.09.2003 unterstützt diese Einrichtung der ZWST in Potsdam jüdische Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion bei ihrer Integration. Eine der wichtigsten Integrationsmaßnahmen ist die Vermittlung deutscher Sprachkenntnisse. 2008 übernahm Susanne Pfitzner die Leitung der Deutschkurse. Mit Frische und Ideenreichtum führt sie ihren Sprachunterricht durch. Ihre Mittwochsschüler in der Seniorengruppe sind immerhin schon zwischen 60-75 Jahre alt. Am Freitag treffen sich die Jüngeren zur deutschen Konversation. Den Deutschkurs nur auf die Vermittlung von Sprachkenntnissen zu beschränken, ist aber in diesem Fall falsch. Ein besonderes Plus des Unterrichts ist die Themenvielfalt. Die vier Kleingruppen beschäftigen sich wöchentlich mit Themen zum Alltag in Deutschland, zur Landeskunde und Kultur. Dank der aktiven Mitarbeit der Gruppen ist der Unterricht immer sehr lebendig, nie langweilig. Für Susanne Pfitzner sind die Wünsche und Vorschläge ihrer Teilnehmer Richtschnur für die Unterrichtsgestaltung. Neulich erzählte eine Teilnehmerin, dass sie bald einen Arzttermin habe. Der Arztbesuch war dann natürlich das Thema des Unterrichts. Wenn es möglich ist, werden Themen direkt vor Ort behandelt wie beispielsweise „Die Deutschen und ihr Garten“. Da besuchten die Kursteilnehmer den berühmten Staudengarten von Karl Foerster in Potsdam-Bornim. Als das Thema „Ehrenamt/Stiftungen“ auf dem Programm stand, unternahm der Sprachkurs einen Ausflug zu den Einrichtungen der Hoffbauer-Stiftung im nahen Hermannswerder. Und natürlich kommt auch der Spaß nicht zu kurz, spätestens wenn das „Wort der Woche“ bespro- Für den kreativen Deutschunterricht bedarf es nicht nur der kompetenten Deutschkenntnisse der Kursleiterin. Frau Pfitzner hat auch ein regelrechtes Faible fürs Russische. Als Gasthörerin hat sie 2 Semester an der Universität Potsdam ihr Russisch aufgefrischt. Schon am Potsdamer Helmholtz Gymnasium, wo sie einst ihr Abitur ablegte, wurde das Interesse der ausgebildeten Archivarin an der russischen Sprache und Literatur geweckt. Ihre Unterrichtstätigkeit empfindet Susanne Pfitzner als ein Geben und Nehmen, das sie immer wieder anspornt. „Auch ich bekomme von meinen Kursteilnehmern interessante Anregungen“, sagt sie und wünscht sich weiterhin so aufmerksame und motivierte Schüler für ihren Deutschunterricht. Michael Schall, Journalist und Redakteur der Gemeindezeitung „Alef“ der Jüdischen Gemeinde Potsdam Fotos: Michael Schall Ausgabe 1 März 2013 Seite 15 TERMINE FRÜHJAHR-SOMMER 2013 Sozialreferat Paulette Weber Leiterin 069 / 944 371-31 [email protected] Für alle Termine gilt: Änderungen vorbehalten! Seminarort: Bad Sobernheim, falls keine andere Angabe Anmeldungen über die zuständige Gemeinde Jugendreferat Nachumi Rosenblatt Leiter 069 / 944 371-13 [email protected] Fortbildungen Fortbildungen Seniorenfreizeiten Betreuer und Leiter der Seniorenfreizeiten I 02.05. - 05.05. 2013 G. Gubinsky, 069 / 944371-14 Integrationsseminar in Hannover 23.04. - 25. 04.2013 A. Purnik, 069 / 944371-23 Tanzseminar I (Anfänger) 05.05. - 08.05. 2013 L. Karwin, 069 / 944371-22 Integrationsseminar für Schleswig-Holstein in Kiel 04.06. - 06.06. 2013 A. Purnik, 069 / 944371-23 Leiter und Mitarbeiter der Seniorenklubs I 10.06. - 13.06. 2013 G. Gubinsky, 069 / 944371-14 Behindertenprojekt Turnus 07: 17.04. - 30.04. 2013 (für: Frauenbund) Turnus 08: 30.04. - 13.05. 2013 (für: Holocaustüberlebende) Turnus 09: 13.05. - 28.05. 2013 (für: Alteingesessene) Turnus 10: 28.05. - 11.06. 2013 Turnus 11: 11.06. - 24.06. 2013 Turnus 12: 24.06. - 09.07. 2013 Turnus 13: 09.07. - 23.07. 2013 Turnus 14: 23.07. - 06.08. 2013 Turnus 15: 06.08. - 20.08. 2013 Turnus 16: 20.08. - 02.09. 2013 (für: Veteranen) Turnus 17: 02.09. - 16.09. 2013 Turnus 18: 16.09. - 30.09. 2013 Seminar für Demenzbegleiter I 01.07. - 04.07. 2013 G. Gubinsky, 069 / 944371-14 Integrationscoaching Integrationsseminar für Nordhessen in Kassel 09.04. - 11.04 2013 A. Purnik, 069 / 944371-23 Kurhotel Eden-Park,B.Kissingen L. Karwin, 069 / 944371-22 Fortbildungen Machanot Student Leadership Anfänger Jugendarbeit III-IV 08.05. - 12.05. 2013 Bad Sobernheim (8-11 Jahre) Gatteo/Italien (12-15 Jahre) Bellaria/Italien (16-19 Jahre) Turnus 1: 08.07. - 21.07. 2013 Turnus 2: 23.07. - 04.08. 2013 Turnus 3 (Bad Sobernheim): 07.08. - 20.08.2013 Turnus 3 (Gatteo u. Bellaria): 07.08. - 19.08.2013 „Student Leadership for Jewish Peoplehood“ Projekt für Studenten und Altersgruppe 18-35 Jahre („Oranim-Projekt“) Treffen Jugendzentrumsleiter 03.05. - 05.05.2013 Familienseminare Hrsg.: ZWST, Hebelstr. 6 60318 Frankfurt/M. Tel.: 069 / 944371-0 Fax: 069 / 49 48 17 www.zwst.org Redaktion und Satz: Heike von Bassewitz 069 / 944371- 21 [email protected] Druck: adc - Reichelsheim Andrej Kulakowski ZWST informiert Seite 16 Tagung für Angehörige in Frankfurt/Main 27.05. - 28.05. 2013 M. Chekalina, 069 / 944371-19 D.Kohan, [email protected] Vorbereitung für Madrichim der Sommermachanot 08.05. - 10.05. 2013 Impressum Integratives EU-Seminar „Jüdische Kultur erleben“ 04.04. - 10.04. 2013 Seminar: „Sexualität und Kunst“ 09.04. - 10.04. 2013 Gatteo a Mare/Italien für junge Familien (bis 50 J.) und Einzelpersonen Turnus 1: 26.06. - 03.07. 2013 Turnus 2: 20.08. - 27.08. 2013 USA/Pinemere-Camp (12-15 J.) 22.07. - 11.08. 2013 Ferienwoche 18+ in Bellaria (18-35 J.) 20.08. - 27. 08. 2013 Vertiefungsseminar: 23.05. - 26.05. 3013 Studienreise nach Israel 25.07. - 05.08. 2013 Info: Inka Margulies 069/944371-17 Rundreise Israel (15-19 Jahre) 21.07. - 04.08. 2013 Im Jahr 2012 konnten mit den Erlösen aus dem Verkauf von Wohlfahrtsmarken die Seniorenfreizeiten im Kurhotel Eden-Park in Bad Kissingen gefördert werden, eines der wenigen Integrationsangebote in Deutschland für ältere jüdische Zuwanderer. Kaufen Sie Wohlfahrtsmarken! Der Erlös kann auch Ihnen zugute kommen! Ihrem Projekt, Ihrer Gesundheit, Ihrer Familie, Ihrer Selbsthilfegruppe, Ihrem zugewanderten Nachbarn.... jeder Cent zählt. Bestellen Sie Wohlfahrtsmarken direkt bei der ZWST: Graziella Gubinsky, Tel.: 069 / 944 371 - 14, e-mail: [email protected]