HIT: Die total verhexte Reitschule Wer hext, gewinnt!
Transcrição
HIT: Die total verhexte Reitschule Wer hext, gewinnt!
Unverkäufliche Leseprobe Carola von Kessel HIT: Die total verhexte Reitschule Wer hext, gewinnt! 364 Seiten ISBN: 978-3-505-12776-2 Mehr Informationen zu diesem Titel: www.schneiderbuch.de © 2009 Schneiderbuch verlegt durch EGMONT Verlagsgesellschaften mbH. sind die Hexen Das : Franziska Jule Jana Michelle (Michi) Magische Sternfolie In diesem Buch warten jede Menge knifflige Hexenrätsel auf Jana, Franziska, Michi und Jule. Und auch du kannst mitraten und mithexen! Lege die Zauberfolie auf die sternförmigen roten Flächen – schon kannst du die verschlüsselte Lösung erkennen! Carola von Kessel arbeitete lange als Lektorin im Kinder- und Pferdebuchbereich, bevor sie selbst zu schreiben begann. Derzeit ist sie als freie Autorin für verschiedene Buch- und Zeitschriftenverlage tätig. Die langjährige Pferdebesitzerin lebt mit ihrem Mann und mehreren Pferden auf einem kleinen Hof am Niederrhein. Carola von Kessel � � � � Die total verhexte � � � � Reitschule � � Wer hext, gewinnt! 3 � � � © 2010 SchneiderBuch verlegt durch EGMONT Verlagsgesellschaften mbH, Gertrudenstraße 30–36, 50667 Köln Alle Rechte vorbehalten Titelbild und Illustrationen: Susanne Wendland Gestaltung: Hohl & Wolf, KommunikationsDesign, Hainburg Druck/Bindung: CPI – Ebner und Spiegel, Ulm ISBN 978-3-505-12776-2 Inhaltsverzeichnis Wer hext, gewinnt! Das fängt ja gut an! Neue Freundinnen Reitstunde mit Überraschungen Eine unglaubliche Entdeckung Das magische Buch Willkommen im Hexenclub! Pferde in Gefahr! Hexerei mit Folgen Ein nächtlicher Ausflug So ein Mist! Die große Herbstjagd Wer hext, gewinnt! 9 21 30 37 44 51 62 76 88 97 106 118 Kamera ab auf Rösselsburg Aufregende Neuigkeiten Der Apfel fällt nicht weit vom Pferd Eine schöne Bescherung Der totale Reinfall Rache ist süß Franziska geht eigene Wege Ein unglaublicher Samstag So eine Gemeinheit! Eine geniale Idee SMS mit Folgen Freche Pferde kommen überallhin Filmstars auf 4 Beinen 127 135 146 159 169 179 187 201 208 217 225 237 Ritt in die Walpurgisnacht Einladung zum Hexentreffen 247 Verabredung zum Tee 256 Nächtliche Begegnung 269 Ausritt im Mondschein 282 Ein geheimnisvoller Diebstahl 289 Eine spannende Entdeckung 299 Glückliche 305 Das fängtWendung ja gut an! Der Count-down läuft 312 Zauberei Doppelpackzwischen einer Reit-319 „Was ist derim Unterschied Der Liebeszauber 327 schule und einem Irrenhaus?“ Ben konnte es Auf zum Blocksberg! 339 kaum erwarten, seinen Lieblingswitz loszu-352 Der große Hexenrat werden. Jana warf ihrem Bruder drohende Blicke zu. Aber vergeblich: Ben konnte seinen Mund wieder einmal nicht halten. Schon hatte sich ein Kreis von Neugierigen um ihn gebildet. „Der Unterschied besteht darin“, posaunte Ben in voller Lautstärke, „dass es in einem Irrenhaus nicht so viele Verrückte gibt wie in einer Reitschule!“ Jana wäre am liebsten im Erdboden versunken, so peinlich war ihr sein Auftritt. Immerhin war heute ihr erster Tag im SportInternat Rösselsburg, in dem es vor Reiterinnen nur so wimmelte. Aber das hielt Ben nicht davon ab, vor Begeisterung über seinen 9 Wer hext, gewinnt! Das fängt ja gut an! „Was ist der Unterschied zwischen einer Reitschule und einem Irrenhaus?“ Ben konnte es kaum erwarten, seinen Lieblingswitz loszuwerden. Jana warf ihrem Bruder drohende Blicke zu. Aber vergeblich: Ben konnte seinen Mund wieder einmal nicht halten. Schon hatte sich ein Kreis von Neugierigen um ihn gebildet. „Der Unterschied besteht darin“, posaunte Ben in voller Lautstärke, „dass es in einem Irrenhaus nicht so viele Verrückte gibt wie in einer Reitschule!“ Jana wäre am liebsten im Erdboden versunken, so peinlich war ihr sein Auftritt. Immerhin war heute ihr erster Tag im SportInternat Rösselsburg, in dem es vor Reiterinnen nur so wimmelte. Aber das hielt Ben nicht davon ab, vor Begeisterung über seinen 9 eigenen Witz in brüllendes Gelächter auszubrechen. Und in was für welches! „Ihihihi-aaaa, ihihihi-aaaa“, schüttelte sich Janas Bruder. Zu allem Überfluss stimmten auch noch ein paar andere Jungs in sein Gelächter ein. Jana starrte Löcher in die Luft. Sie versuchte so zu tun, als ob sie Ben gar nicht kennen würde. In diesem Augenblick tauchte neben ihr ein kraushaariges Mädchen auf. Das Mädchen sah Ben mit hochgezogenen Augenbrauen an und sagte mit gespieltem Erstaunen: „He, höre ich da einen Esel schreien? Ich denk, hier gibt’s nur Pferde?!“ Bens „Ihihi-aaah“ hörte sofort auf. Stattdessen war es jetzt Jana, die schadenfroh von einem Ohr bis zum anderen grinste. Das Mädchen hatte Recht: Bens Gelächter hörte sich wirklich an wie das „Iah“ eines Esels! Ben wurde knallrot und starrte das Mädchen wütend an. Dann warf er den Kopf in den Nacken und stapfte mit beleidigtem Gesichtsausdruck davon. „Das war echt gut“, sagte Jana zu dem kraushaarigen Mädchen. „Es kommt nicht oft 10 11 vor, dass es meinem Bruder die Sprache verschlägt – aber du hast es geschafft!“ „Es war mir ein Vergnügen“, erwiderte das Mädchen grinsend. „Ich heiße übrigens Franziska und komme in die fünfte Klasse. Und du?“ „Das ist ja super“, strahlte Jana. „Ich heiße Jana und komme auch in die Fünfte.“ Jetzt trat eine hagere Frau mit strengen Gesichtszügen vor die versammelten Eltern und Schüler. Sie hatte ihre grauen Haare zu einem Dutt hochgesteckt, aus dem ein paar Haarsträhnen herausragten. „Darf ich um Ihre Aufmerksamkeit bitten?“, rief sie mit einer Stimme, die keinen Widerspruch duldete. Sofort legte sich das Stimmengewirr im Saal. „Ich begrüße alle neuen Schüler und Schülerinnen auf Internat Rösselsburg“, erklärte die Frau. „Ich bin eure Schulleiterin, Frau Bachenzopf.“ Franziska beugte sich grinsend zu Jana hinüber und flüsterte leise: „Drachenkopf würde besser passen, findest du nicht auch?“ Jana kicherte – doch als sie wieder in Richtung der Schulleiterin blickte, blieb ihr das Lachen im Hals stecken. 12 Der messerscharfe Blick von Frau Bachenzopf spießte Franziska und Jana fast auf. Den Mädchen wurde es abwechselnd heiß und kalt. Nach einem endlosen Augenblick wandte sich die Schulleiterin wieder an die Eltern und Schüler. In knappen Worten erklärte sie die wichtigsten Regeln für das Internat und den Pferdestall. Bald schwirrten den Neuankömmlingen die Köpfe, so viele Vorschriften zählte Frau Bachenzopf auf. Endlich hörte sie auf zu reden. „Also, die hat ja ’ne Ausstrahlung wie ein Eisschrank“, stöhnte Franziska leise und verdrehte die Augen. 13 Jana seufzte. Sie hatte von Anfang an keine Lust gehabt, aufs Internat zu gehen. Aber Janas Eltern waren als Pferde-Stuntmen ständig unterwegs und wollten, dass Jana und Ben trotzdem eine gute Schulausbildung bekamen. Deshalb hatten sie die Kinder vor die Wahl gestellt: Sie konnten entweder zu ihrer Großmutter nach Berlin ziehen oder ein Internat besuchen. Jana hatte sich schließlich für das Internat Rösselsburg entschieden, weil sie hier ihr Pferd Manou mitnehmen konnte. Janas Bruder wollte lieber bei ihrer Großmutter in der Stadt wohnen – Ben hatte mit Tieren und Natur nicht viel am Hut. „So, meine Maus – jetzt heißt es Abschied nehmen!“ Die Stimme ihrer Mutter riss Jana aus ihren Gedanken. Jana seufzte abgrundtief. „Kann ich nicht doch mit euch auf Tour gehen?“, fragte sie zum ungefähr tausendsten Mal. „Ich würde unterwegs auch wirklich jeden Tag für die Schule lernen!“ Sie schaute ihre Mutter flehend an, und plötzlich stiegen ihr Tränen in die Augen. „Ich verstehe dich so gut, mein kleines Mädchen!“ Ihre Mutter drückte Jana fest an 14 sich, und Jana spürte, dass der Abschied auch Mama nicht leicht fiel. „Kleines Mädchen“ hatte sie schon seit Ewigkeiten nicht mehr zu ihr gesagt! „Wir müssen langsam los“, drängelte jetzt ihr Vater. Widerstrebend löste Jana sich aus der Umarmung ihrer Mutter und wischte sich schnell mit dem Ärmel über das Gesicht. Schließlich musste nicht jeder sehen, dass sie geweint hatte! Aber als sie sich in der Eingangshalle umschaute, sah sie auch viele andere Jungen und Mädchen mit rot geweinten Augen. Überall herrschte wehmütige Abschiedsstimmung, und Jana musste sich beherrschen, um nicht gleich wieder loszuheulen. „Halt die Ohren steif, meine Hübsche“, sagte Paps. Er umarmte Jana und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. „Pass gut auf dich und Manou auf!“ Jana versuchte ihren Vater anzulächeln, aber es klappte nicht besonders gut. Jetzt war Ben an der Reihe. „Tschüss, Schwesterherz“, sagte er und drückte Jana kurz an sich. Jana begleitete ihre Eltern und Ben bis zum Auto – und dann war es plötzlich so weit: Der 15 Jeep mit dem leeren Pferdetransporter rollte vom Hof. Jana winkte zum Abschied, bis das Auto längst aus ihrem Blickfeld verschwunden war. Es war ein seltsames Gefühl, ganz alleine hier zu bleiben. Ein Glück, dass sie wenigstens Manou dabeihatte! „Da steckst du ja!“ Franziska kam vom Hauptgebäude her auf Jana zugelaufen. „Ich hab dich schon überall gesucht!“ Sie warf Jana einen prüfenden Blick zu. „Aha, du bist also auch traurig.“ „Wieso auch?“, murmelte Jana und schlen16 derte neben Franziska zum Haus hinüber. „Du wirkst doch ganz fröhlich.“ „Ich gehöre ja auch zu den wenigen Schülern, die freiwillig hier sind“, erklärte Franziska. „Es war mein größter Wunsch, hier in Rösselsburg aufs Internat zu gehen.“ „Echt?“, fragte Jana erstaunt. „Warum denn das?“ „Wegen der Reitschule“, antwortete Franziska. „Ich bin total verrückt nach Pferden, und hier stehen jeden Tag Reitstunden auf dem Stundenplan! Das ist doch genial, oder?“ „Na ja“, meinte Jana zögernd. „Ich konnte zu Hause auch jeden Tag reiten.“ „Dann hast du bestimmt ein eigenes Pferd, oder?“, fragte Franziska mit leichtem Neid in der Stimme. Jana nickte. Wenn sie an Manou dachte, fühlte sie sich gleich viel besser. „Ich habe einen Berberwallach“, erzählte sie eifrig. „Er heißt Manou.“ Als sie in die Eingangshalle kamen, drängte sich vor dem schwarzen Brett eine riesige Traube von Schülern und Schülerinnen. „Was ist denn hier los?“, fragte Jana erstaunt. „Ich muss mich doch sehr wundern, mein 17 Fräulein“, sagte Franziska mit gespielter Strenge. „Offensichtlich hast du bei der Rede unserer Schulleiterin nicht richtig zugehört! Sonst wüsstest du nämlich, dass am schwarzen Brett der Zimmerplan hängt. Dort steht drauf, wer in welchem Zimmer schläft.“ „Vielen Dank für die Nachhilfe“, meinte Jana und schnitt eine Grimasse. Franziska sagte: „Ich schau mal nach, in welchen Zimmern wir untergebracht sind!“ Schon bahnte sie sich einen Weg durch die Menge. „Aua!“, kreischte plötzlich ein rothaariges Mädchen neben Franziska. „Du bist mir auf den Fuß getreten!“ „Entschuldige bitte“, sagte Franziska und lächelte das Mädchen freundlich an. „War keine Absicht.“ Aber die Rothaarige zeterte weiter. „So eine 18 Unverschämtheit“, meckerte sie. „Pass gefälligst auf, wo du hintrittst, du Bauerntrampel!“ Franziska schaute sie verblüfft an. Dann fragte sie zuckersüß: „Du kommst mir so bekannt vor – wo habe ich dich nur schon mal gesehen?“ „Keine Ahnung.“ Die Rothaarige zuckte mit den Schultern. „Ich kenne dich jedenfalls nicht“, sagte sie von oben herab. „Jetzt fällt’s mir plötzlich wieder ein!“ Franziska strahlte übers ganze Gesicht. „Schau doch mal im Lexikon unter ,Blöde, eingebildete Zimtzicke‘ nach – da ist ein Bild von dir drin!“ Damit schob sie die Rothaarige einfach zur Seite und quetschte sich an ein paar anderen Schülern vorbei zu der Zimmerliste. Jana hatte den Zwischenfall mit klopfendem Herzen beobachtet. Offenbar gab es hier ein paar ganz schön eingebildete Tussis. Sie sah, wie die Rothaarige mit einem anderen Mädchen tuschelte und dabei immer wieder zu Franziska hinüberschaute. Aber die tat so, als würde sie nichts davon mitbekommen. Jana ließ ihren Blick durch die Eingangshalle schweifen. Überall türmten sich Koffer, 19 Reisetaschen, Trolleys, Reitstiefel und PferdeUtensilien aller Art. Dazwischen liefen lauter Mädchen und Jungen herum, die irgendetwas suchten, und es herrschte aufgeregtes Stimmengewirr. Jana seufzte. Ob sie sich hier wohl jemals wohl fühlen würde? Jetzt schob Franziska sich durchs Gedränge in Janas Richtung. „Wir sind zusammen in Zimmer Nummer sieben!“, rief sie strahlend. „Super!“ Jana fiel ein Stein vom Herzen. Sie mochte Franziska auf Anhieb gern. „Und – mit wem teilen wir uns das Zimmer?“, wollte sie wissen. „Die Mädchen heißen Michelle und Jule“, erklärte Franziska und zuckte mit den Schultern. „Wir werden ja sehen, was das für Typen sind.“ „Hoffentlich ist die Rothaarige von vorhin nicht dabei“, meinte Jana und verdrehte die Augen. Franziska schaute sie entsetzt an. „Die Zimtzicke?“, rief sie. „Oh nein, bitte nicht. Wenn die in unserem Zimmer schläft, wandere ich in den Pferdestall aus!“ 20