DAAD Australia Information Centre Sydney Rundbrief 24 März 2011

Transcrição

DAAD Australia Information Centre Sydney Rundbrief 24 März 2011
DAAD Australia
Information Centre Sydney
Rundbrief 24
März 2011
Dear alumna, dear alumnus, dear friend of the DAAD,
Welcome to the 24th edition of the DAAD Australia newsletter!
Willkommen zur 24. Ausgabe des DAAD Australien-Rundbriefs!
You may already have heard that Germany has a new Federal President: Joachim Gauck, a former pastor and GDR civil
rights activist who became the Federal Commissioner for the Stasi Archives after German reunification, was chosen for
the position by a majority of parties and elected by a comfortable 80%-majority of members of the two Houses on March
18. An overwhelming majority of Germans approve of his election; they believe that he will make a better president than
his immediate predecessors.
In brief:











Changes at DAAD Sydney
New on our website: Information for "OrtslektorInnen" and DAAD Alumni!
Neue Projekte auf study-in.de
Interview mit DAAD-Präsidentin Wintermantel
DAAD Australia Scholarships – Deadline March 31!
New ICI ECP Call – Joint Degrees Project – Deadline March 30!
Leibniz-DAAD research fellowships – Deadline March 20!
News from Kooperation International
 Universität Konstanz: International vernetzt
 KIT: Top-Ergebnisse in weltweitem Ranking
 Deutschland investiert mehr denn je in Forschung und Entwicklung
 Mit "Bachelor Plus" leichter ins Ausland
 Alumni-Netzwerke: In Deutschland geknüpft, in der Heimat bewahrt
Alumni News – Events and Publications
 Mentoring, Research Ambassadors and Alumni Meeting on 31 March / 1 April!
 Become a mentor, mentee, research ambassador or member of the alumni association!
 AvH President Schwarz in Melbourne
 Book by alumnus Leith Passmore: RAF – Ulrike Meinhof and the Red Army Faction
 Online-Expertenchat mit Alumnus Geoffrey See und Liani Eckhart
 Our Regional Alumni Representatives
Urteil des Bundesverfassungsgerichts: Besoldung deutscher ProfessorInnen "verfassungswidrig"
By the way …
As we continue to brave the "tyranny of distance" between Australia and Germany, we have once again made this
newsletter a mix of English and German, which we hope will be interesting for everyone. We‟d love to hear your feedback
and comments on all aspects of the newsletter!
Enjoy!
Ahil,
Elisabeth
& Andreas
Find us on
Find us on
and follow us on
!
http://www.facebook.com/pages/DAAD-Australia/170919229617549
http://www.twitter.com/DAAD_Australia
DAAD Australien-Rundbrief
-2-
DAAD Information Centre Sydney, März 2011
Changes at DAAD Sydney
Sadly, our cheerful intern Frieda Grashoff finished her
internship at the end of last year. Frieda was of
invaluable help during the once again very busy winter
period when all the scholarship applications are rolling
in. The internship was part of Frieda's law degree course
at Macquarie University. As her exchange year now is
over, Frieda is on her way back to Germany. Alles Gute
für deine Zukunft, Frieda!
But we have grown in another way – Ahil and his wife
Daisy have become parents of a wonderful little
daughter. Congrats to you two and all the very best
wishes for your little bigger family!
New on our website: Information for
"OrtslektorInnen" and DAAD Alumni!
Our
DAAD
Australia
homepage now features two
additional pages: one with
information for "Ortslektoren
and Ortslektorinnen" (German
staff
at
German
Study
Departments) and one for the Australian DAAD Alumni
Association.
Neue Projekte auf study-in.de
study-in.de, die Seite für internationale Studierende, die
sich für Deutschland interessieren, bietet jede Menge
Infos und Tipps zu Studium und Leben in Deutschland,
darunter die "Studyin.de City Search": Nach einer
Erweiterung der Porträts deutscher Hochschulstädte auf
nunmehr 67 (Deutsch und Englisch), baut die "City
Search"-Facebook-App auf diesen Daten auf. Sie
ermöglicht Nutzerinnen und Nutzern, durch die
Beantwortung von 10 Fragen die deutsche Stadt
herauszufinden, die am besten zu ihnen passen würde.
http://www.facebook.com/Study.in.Germany
back
Interview mit DAAD-Präsidentin Wintermantel: „Wir
brauchen den Austausch“
Seit dem 1. Januar 2012 ist Professorin Margret
Wintermantel Präsidentin des DAAD. Im Interview
spricht die erfahrene Wissenschaftsmanagerin über
ehrgeizige Ziele, den weltweiten interkulturellen
Austausch und die Rolle des DAAD bei der Gestaltung
des gesellschaftlichen Wandels.
Frau Professor Wintermantel, Sie haben mit
Jahresbeginn das Ehrenamt als Präsidentin des DAAD
übernommen und kennen diesen aus Ihrer bisherigen
Tätigkeit schon bestens. Hat Sie bisher dennoch etwas
überrascht?
Wintermantel: Was mich beeindruckt, ist der Geist, der
beim DAAD herrscht. Ich teile die Leidenschaft für
Internationalisierung: Die feste Überzeugung, dass es
wichtig ist, weltoffen zu sein, interkulturelle Erfahrungen
zu sammeln, die Türen offen zu halten für andere.
Deutschland gehört mit 245.000 internationalen
Studierenden bereits heute zu den beliebtesten Studienländern. Sie haben angekündigt, diese Zahl bis zum
Ende des Jahrzehnts auf 300.000 zu erhöhen. Warum
ist es wichtig für Deutschland und wie möchten Sie das
Ziel konkret erreichen?
Wintermantel: Wir haben sehr gute Hochschulen in
Deutschland. Gerade in den Feldern, in denen wir
sichtbare Spitzenforschung haben, in den Exzellenzclustern und in den Graduiertenschulen, wird das auch
von außen stark wahrgenommen. Wir wollen mehr
ausländische Studierende, weil wir eine weltoffene
Atmosphäre und Diskurskultur für alle unsere Hochschulen pflegen müssen. Wir möchten begabte junge
Leute aus aller Welt bei uns willkommen heißen. Zu
diesem Zweck betreibt der DAAD bereits zahlreiche
Programme. Zudem engagiert sich „GATE-Germany“,
das vom DAAD und der Hochschulrektorenkonferenz
gegründete Konsortium für internationales Hochschulmarketing, intensiv, um das hohe Niveau des deutschen
Wissenschaftssystems international bekannt zu machen.
Wir werden aber auch neue Programme entwickeln. Erst
vor kurzem hat der DAAD beispielsweise neue
Kooperationsverträge mit brasilianischen Institutionen
geschlossen, durch die sehr viele Studierende und
Doktoranden nach Deutschland kommen werden. Es
gibt aber – auch jenseits der Förderprogramme – einiges
zu tun, zum Beispiel was den Abbau bürokratischer
Hürden etwa bei der Visa-Vergabe, anbelangt.
Die deutschen Hochschulen sind momentan so voll wie
nie zuvor – durch doppelte Abiturjahrgänge und die
Aussetzung der Wehr- und Zivildienstpflicht. Können sie
mehr Studierende derzeit überhaupt verkraften?
Wintermantel: In vielen Seminarräumen und Hörsälen
müssen Studierende und Lehrende in diesem Jahr
enger zusammenrücken. Doch grundsätzlich können
volle Universitäten kein Argument dafür sein, den
internationalen Austausch zu bremsen. Das wäre
kurzsichtig. Wir müssen junge Leute ins Land holen.
Und junge Deutsche müssen ebenfalls ins Ausland
gehen und dort ihre interkulturellen Erfahrungen
sammeln. Wir brauchen diesen Austausch! Die
Herausforderungen der Zukunft machen nicht an den
nationalen
Grenzen
halt:
Klimawandel,
Demokratisierung, Ressourcenverteilung. Wir brauchen
gut ausgebildete junge Leute, die in der Lage sind, mit
DAAD Australien-Rundbrief
-3-
DAAD Information Centre Sydney, März 2011
hohem Verständnis für andere Kulturen und
Denkweisen,
verantwortlich
mit
diesen
Herausforderungen umzugehen.
Sie selbst haben als Wissenschaftlerin Erfahrung in den
USA gesammelt – war dies wichtiger für Ihren
Karriereweg oder für Ihre persönliche Entwicklung?
Welche Anreize sehen Sie für junge Deutsche, ins
Ausland zu gehen? Viele haben ja den Eindruck, dass
sie ihr Studium so schnell und ergebnisorientiert wie
möglich „durchziehen“ müssen?
Wintermantel: Es war für beides sehr wichtig. Ich habe
es
immer
als
bereichernd
empfunden,
die
Wahrnehmungs- und Erlebnisperspektiven anderer
kennen zu lernen. Das subjektive Koordinatensystem
sollte aus meiner Sicht auch durch andere Kulturen
geprägt sein. Aus der Psychologie weiß man, dass es
die Neigung gibt, zwischen dem Eigenen und dem
Fremden zu trennen. Schade ist, dass das Eigene dabei
oft höher bewertet wird. Wir müssen einfach lernen,
dass das Fremde nicht negativer ist als das Eigene.
Vorurteile und Isolation hemmen die Entwicklung von
Individuen und Gesellschaften – und das sollten unsere
jungen Leute lernen und erfahren.
back
Wintermantel: Wir müssen deutlich machen, dass es für
die eigene Erfahrung gut und nützlich ist, ins Ausland zu
gehen. Das gilt nicht nur für den Weg in eine
zufriedenstellende berufliche Tätigkeit und für die
Karriereperspektive. Ein Auslandsaufenthalt dient
gleichsam als Persönlichkeitsbildung. Es ist eine
Bereicherung für jeden, zu sehen, dass anderswo Dinge
anders, teilweise besser gemacht werden können. Man
hat ja heute eine lange und abwechslungsreiche
Berufslaufbahn vor sich, deshalb muss man schon links
und rechts gucken. Viele Studierende zögern in der PräBachelor-Phase ins Ausland zu gehen, weil alles sehr
straff organisiert ist. Viele haben Angst, sie könnten
dadurch Zeit verlieren. Deshalb brauchen wir
Kooperationsprogramme zwischen Hochschulen im Inund Ausland und Absprachen darüber, dass bestimmte
Leistungen an einer fremden Universität zu Hause dann
auch anerkannt werden.
Der DAAD verfügt mit seinem großen Alumninetzwerk
über einen beachtlichen Pool von exzellenten
Akademikern. Wird dies schon ausreichend „genutzt“?
Wintermantel: Dieses Netzwerk birgt viel Potential. Um
es systematisch weiter auszubauen und noch intensiver
zu pflegen, brauchen wir Initiative und Personal. Auf
jeden Fall ist das Alumninetzwerk ein Schatz. Es gibt
unter den Alumni sehr viele Menschen, die
Verantwortung in entsprechenden Positionen im Ausland
tragen, die für uns werben, die vor allem aber ganz
einfach wertvolle Freunde Deutschlands sind. Sie sind
uns sehr wichtig.
Der DAAD hat sich für 2012 zum ersten Mal ein
Jahresthema gestellt: „Gesellschaft im Wandel – Wandel
durch Austausch“. Ein weites Feld – welche
Schwerpunkte sollen in diesem Rahmen gesetzt
werden?
Wintermantel: Das Jahresthema soll zum Ausdruck
bringen, dass der interkulturelle Austausch wesentlich
ist, um gesellschaftlichen Wandel zu steuern – dass man
ihn nicht passiv über sich ergehen lassen darf, sondern
ihn aktiv gestalten muss. Es kommt nicht nur darauf an,
eine Top-Ausbildung zu haben, wenn man die
Herausforderungen der Zukunft bewältigen will. Es
kommt auch darauf an, Verantwortung zu übernehmen
für andere und eine gewisse Empathiefähigkeit zu
entwickeln. Diese wird durch Austausch angebahnt und
überhaupt erst möglich gemacht.
DAAD Australia Scholarships – Deadline March
31!
Research Grants for Doctoral Candidates, Young
Academics and Scientists up to 6 months' duration
Our research grants provide young academics and
scientists with an opportunity to carry out a research
project or a course of continuing education and training
at a German higher education institution or nonuniversity research institute.
Applications are open to excellently-qualified university
graduates who hold a (research) Master's or Honours'
degree at the time they commence the grant-supported
research and, in exceptional cases, graduates holding a
Bachelor's degree or already holding a doctorate/PhD
(post-docs).
The March 31 deadline is applicable to short term
visits of 1-6 months, with stays to start between
September of the same year and February of the
following year. You will hear about the outcome
around July.
Depending on the award holder's academic level, the
DAAD will pay a monthly award of between € 750 and €
1000.
At the time of application, no more than six years should
have passed since the graduate gained their last degree;
for doctoral students, no more than three years should
have passed since starting their PhD; for postdocs, no
more than four years should have passed since gaining
their doctorate.
Please note that applicants who have been resident in
Germany for longer than one year at the time of
application cannot be considered.
DAAD Australien-Rundbrief
-4-
DAAD Information Centre Sydney, März 2011
Please download our Application Pack from the website
for detailed information on application papers to be
submitted.
Re-invitation
Holders
Program
for
Former
Scholarship
To maintain contact with Germany, former DAAD
Research Grant or Study Scholarship holders with
funding for more than six months and former GDR (East
German) scholarship holders who studied in Germany
for at least one year may apply for a re-invitation.
Funding is available for research and working projects at
a state or state-recognised (public) university or a nonuniversity research institution. Former graduates working
outside the science sector can also apply for funding to
cover a working stay at another institution in business or
industry, administration, culture or media.
Depending on the applicant's work schedule, the
research stay can last between one and three months.
DAAD support for a research or work stay can only be
awarded once in any three-year period.
Depending on the applicant's academic status, the
monthly award will amount to between € 1840 and €
1990.
Applicants must have been back in their home country
for at least three years.
The March 31 deadline is applicable for stays to run
from August of the same year; you will hear about
the outcome around late June.
Please refer to our website for further information.
Research Stays for University Academics and
Scientists
These grants and scholarships aim to provide foreign
academics and scientists working in higher education or
at research institutes with an opportunity to carry out a
research project at a state (public) or state-recognised
higher education institution or non-university research
institute in Germany.
Depending on the applicant's work schedule, the
research stay will last between one and three months.
Depending on the applicant's academic status, the
monthly award will amount to between 1840 EUR and
1990 EUR.
Applications for DAAD research stays are open to
excellently-qualified academics and scientists who
should generally hold a doctorate/PhD. All applicants
must be working in higher education or at a research
institute in their home country.
DAAD support for a research stay can only be awarded
once in any three-year period.
Please note that former fellows of the Alexander von
Humboldt Foundation are requested to contact the
Humboldt Foundation first.
The March 31 deadline is applicable for stays to run
from August of the same year; you will hear about
the outcome around late June.
Please download our Application Pack from the website
for detailed information on application papers to be
submitted.
back
New ICI ECP Call – Joint Degrees Project
The 2012 round of EU/Australia joint degree projects is
now open. This year, the ICI ECP Call for Co-operation
in Higher Education between the European Union and
Australia Call is focused only on Joint Degree projects
comprising consortiums of Australian and EU
universities offering students the chance to study in the
EU through joint or double degree projects.
Guidelines and applications are available online.
The closing date for submissions is 30 March 2012.
Leibniz-DAAD research fellowships
These scholarships enable highly qualified foreign
postdoctoral investigators to conduct research at Leibniz
institutes in Germany. Grants provide monthly
instalments of € 1.840 (currently about 2.290 AUD) and
a monthly subsidy of € 58 (about 72 AUD) for insurance
costs, over a maximum of 12 months. A two-month
German language course may also be funded.
More information is available online.
Closing date for submissions: 20 March 2012
News from Kooperation International
Kooperation International is an initiative of the German
Federal Ministry of Education and Research. You can
subscribe to their newsletter here.
Universität Konstanz: International vernetzt
29 scientists as well as 44 PhD students from all over
the world are currently cooperating at the "International
Max Planck Research School for Organismal Biology" at
the University of Konstanz.
Unter
dem
Dach
des
Doktorandenprogramms
"International Max Planck Research School for
Organismal Biology" (IMPRS) an der Universität
DAAD Australien-Rundbrief
-5-
DAAD Information Centre Sydney, März 2011
Konstanz kooperieren derzeit 29 internationale
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie 44
Doktorandinnen und Doktoranden aus 19 Ländern. Zum
Programm gehören auch die Max-Planck-Standorte
Seewiesen und Radolfzell.
Weitere Informationen hier und hier
Die Doktorandinnen und Doktoranden sind während
ihrer Forschungsreisen über die ganze Welt verstreut.
Die Promovierenden stammen aus den USA, Costa
Rica, Ecuador, Chile, Ghana, aus zehn europäischen
Ländern sowie aus Ägypten und Taiwan. Ein Doktorand
kommt aus Bhutan, wo er ein Umweltinstitut leitet.
Neuro- und Verhaltensbiologie, Ökologie, Limnologie,
Immunologie
und
Evolutionsbiologie
–
im
interdisziplinären Verbund werden die Zusammenhänge
zwischen Struktur und Funktion der Organismen
erforscht,
besonders
hinsichtlich
entwicklungsbiologischer und evolutionärer Prozesse.
Im Jahr 2010 sind die Ausgaben für Forschung und
Entwicklung in Deutschland auf einen Rekordwert von
knapp 70 Mrd. Euro gestiegen. Davon hat die deutsche
Wirtschaft insgesamt 46,9 Mrd. Euro in interne
Forschung und Entwicklung (FuE) investiert – 3,7
Prozent mehr als im Jahr 2009. Für das Jahr 2011 ist
eine weitere Steigerung von ca. 5 Prozent geplant. Die
Bundesregierung investiert allein in den Jahren 20102013 rund 27 Milliarden Euro in die Hightech-Strategie
mit ihren Forschungsfeldern Klima/Energie, Gesundheit/
Ernährung, Mobilität, Sicherheit und Kommunikation.
Weitere Informationen
KIT: Top-Ergebnisse in weltweitem Ranking
The Karlsruhe Institute of
Technology (KIT) has been
rated Germany's best in
science and engineering.
Das Karlsruher Institut für
Technologie
(KIT)
entstand
2006
aus
dem
Zusammenschluss der Universität Karlsruhe (TH) und
dem für sein Zukunftskonzept als Exzellenz-Universität
ausgezeichneten Forschungszentrum Karlsruhe. Im nun
von der National Taiwan University veröffentlichten
„2011 Performance Ranking of Scientific Papers for
World Universities" liegt KIT unter den deutschen
Universitäten
bei
den
Ingenieurwissenschaften
(Engineering, Computing & Technology) auf Rang 1
(weltweit
Rang
45),
ebenso
bei
den
Naturwissenschaften (Natural Sciences, weltweit Rang
52). Das Ranking misst die Forschungsleistung von
Universitäten weltweit anhand von wissenschaftlichen
Veröffentlichungen.
Auch in einzelnen Fächern schneidet das KIT sehr gut
ab: Deutscher Platz 1 in Physik, Maschinenbau,
Chemieingenieurwesen, Materialwissenschaften und
Bauingenieurwesen sowie vordere Plätze für Elektrotechnik (Rang 2), Informatik (Rang 3), Chemie (Rang 4)
und Geowissenschaften (Rang 4). Im internationalen
Vergleich nimmt das Fach Maschinenbau einen
hervorragenden 13. Platz weltweit ein.
Zum Vergleich: Bei den QS World University Rankings
erreichte das KIT 2011 den 147. Platz, bei den
Ingenieurwissenschaften den 51. Platz. Damit gehört es
zu den besten technischen Universitäten Europas.
Deutschland investiert mehr denn je in Forschung
und Entwicklung
Damit blieb der FuE-Anteil am Bruttoinlandsprodukt auf
dem sehr hohen Vorjahresniveau von 2,82 Prozent. Im
europäischen Vergleich befindet sich Deutschland damit
in der Spitzengruppe. Nur Finnland (3,87%), Schweden
(3,42%) und Dänemark (3,06%) gaben 2010 noch mehr
aus. Im Vergleich zu Frankreich (2,26%), Großbritannien
(1,77%) oder Italien (1,26%) liegt Deutschland weit
vorne, der EU-Durchschnitt liegt bei nur etwa 2 Prozent.
Das Wachstum der FuE-Investitionen hat in den
vergangenen Jahren zu großen Erfolgen deutscher
Unternehmen auf den weltweiten Märkten für
Technologiegüter beigetragen: Im Außenhandel mit
forschungs- und entwicklungsintensiven Waren konnte
Deutschland mit einem Welthandelsanteil von 12,3%
(2009) seine Position auf diesem Gebiet als führender
Exporteur vor China und den USA behaupten.
Deutschland gehört damit zu den führenden
Innovationsnationen weltweit. Die Stärken des
deutschen Innovationssystems bestehen insbesondere
in der technischen Infrastruktur, der Vernetzung von
Wissenschaft
und
Wirtschaft
sowie
der
außerordentlichen Systemeffizienz: den Investitionen in
Forschung und Entwicklung steht in Deutschland im
internationalen Vergleich ein hoher Ertrag gegenüber.
Weitere Informationen
back
Mit "Bachelor Plus" leichter ins Ausland
The DAAD's "Bachelor Plus Programme" is an
innovative model for outgoing student mobility: Instead
of three years, this extended Bachelor programme takes
four years and includes a compulsory year of studying
abroad.
The prerequisites are a course of studies with an
international profile as well as special qualifications for
professional integration. The credits gained at the
foreign partner university are fully recognised by the
home university.
DAAD Australien-Rundbrief
-6-
DAAD Information Centre Sydney, März 2011
The Bachelor Plus Programme is supported by the
German Federal Ministry of Education and Research
with up to 3.3 million Euros annually.
Im Zuge des Bologna-Prozesses wurden die
traditionellen Diplom- und Magister-Studiengänge
überwiegend durch dreijährige Bachelor-Studiengänge
abgelöst. Nach wie vor verwirklichen zahlreiche
Studierende den Wunsch, ins Ausland zu gehen, wenn
auch häufiger für kürzere Dauer. Mittlerweile fällt der
Auslandsaufenthalt jedoch manchmal auch aus – zu
wenig Zeit im straff organisierten Bachelor-Programm.
Seit 2009 fördert der DAAD deshalb vierjährige
Bachelor-Studiengänge,
die
ein
einjähriges
Auslandsstudium einschließen und es den Absolventen
ermöglichen, zusätzliche Qualifikationen und ein
stärkeres internationales Profil zu erwerben. Diese so
genannten "Bachelor Plus"-Studiengänge erhöhen nicht
nur die Mobilität der Studierenden insgesamt, sondern
steigern auch den fachlichen und interkulturellen Gewinn
des Auslandsstudiums für den Einzelnen.
Das DAAD-Förderprogramm "Bachelor Plus" wird aus
"Bologna macht mobil"-Mitteln des Bundesministeriums
für Bildung und Forschung finanziert. Jährlich stehen
rund 3,3 Millionen Euro zur Verfügung.
Weitere Informationen, Bachelor Plus-Website und
DAAD Magazin-Artikel
back
Alumni-Netzwerke: In Deutschland geknüpft, in der
Heimat bewahrt
Obwohl ihr Aufenthalt an einer deutschen Hochschule
zum Teil schon lange Zeit zurückliegt, halten viele
Alumni intensiven Kontakt zu ihrem früheren Gastland.
Dass sie bereit sind, diese Verbindung über viele Jahre
zu pflegen, zeigt ihr Engagement in den mehr als 160
Alumnivereinen, die der DAAD auf der ganzen Welt
unterstützt.
84 Vereinsrepräsentanten aus 66 Ländern, unter ihnen
Professor Herman Beyersdorf, der Präsident des
Australischen Alumniverbands, kamen beim zweiten
Treffen dieser Art im Dezember 2011 in Bonn
zusammen. Der DAAD fördert die Vernetzung seiner
ehemaligen Stipendiaten in Alumni-Vereinen. Dabei
stehen der persönliche Austausch der Alumni
untereinander und ihre fachliche Fortbildung im
Vordergrund. Umgekehrt unterstützen die Vereine den
DAAD durch ihre Bereitschaft, als Mentoren für neu
ausreisende Stipendiaten tätig zu werden, in ihren
Heimatländern für die Förderprogramme des DAAD zu
werben und über das Studium in Deutschland zu
informieren.
Das Treffen der Vereinsvorsitzenden diente dem
Informationsaustausch mit dem DAAD und den anderen
Vereinsrepräsentanten. Die "Botschafter Deutschlands"
konnten sich über die jüngsten Entwicklungen in der
deutschen
Hochschulund
Wissenschaftspolitik
informieren. In mehreren Seminaren erlernten sie
außerdem weiteres "Handwerkszeug" für die konkrete
Vereinsarbeit vor Ort. Viele der Alumni freuten sich
zusätzlich aber auch einfach nur darauf, wieder einmal
Deutsch sprechen zu können.
Weitere Informationen und Veranstaltungsprogramm
Alumni News – Events and Publications
Mentoring, Research Ambassadors and Alumni
Meeting on 31 March / 1 April!
The DAAD-AAvH-Research Ambassadors and
Mentoring Programme is turning one in April – a good
reason to look back and reflect as well as make plans for
the future!
The DAAD Australia will host two important events in
March/April. In cooperation with the AAvH (Australian
Association of von Humboldt Fellows), we will be holding
a meeting of all mentors / mentees / DAAD Research
Ambassadors on Saturday, 31 March 2012. This is
your chance to get to know each other, exchange
experiences, get expert input and network! This will be
followed by a meeting of the Australian DAAD alumni
on Sunday 1 April.
The Saturday event is aimed at three different groups of
experts in German-Australian research exchange,
namely DAAD alumni, AAvH fellows and German
lecturers and professors at Australian universities. From
these groups, we have recruited about 50 "Research
Ambassadors", with some of them already acting as
mentors as well. We also have a group of young, upand-coming scientists who are interested in a mentee
opportunity. So far, we have matched up ten mentormentee pairings, with more to come! If you are
interested, please email us: [email protected]!
We will continue to match up mentees and mentors.
Apart from getting mentors and mentees together and
providing them with some background for their next
steps, the event aims at empowering and enabling all
these individuals to act independently as Research
Ambassadors, using their position to inform students and
researchers in Australia about exchange and research
opportunities in Germany. We are also planning to make
it possible for our Research Ambassadors to organise
small information gatherings at their university or
research institution and receive some funding for this,
similarly to the AAvH.
DAAD Australien-Rundbrief
-7-
DAAD Information Centre Sydney, März 2011
We will have two special guests from overseas: Dr Ulla
Toyka, head of our regional department at DAAD
headquarters in Bonn, will give input on DAAD Alumni
networks in the Asian Pacific region and in Germany;
Peter Kerrigan, deputy director of the DAAD‟s New York
office and director of marketing and development for the
DAAD in North America, will report on DAAD Alumni
networks in North America. H.E. Hans-Dieter Steinbach,
Consul-General of the Republic of Germany in Sydney,
will then speak about 60 years of German-Australian
diplomatic relations. After a lunch break, we will make
our way to a new way of learning about exchange
experiences: During an "academic walk" on the beautiful
Bondi-Bronte coastal trail, we will hear from young
researchers about their recent experiences on
collaborative projects.
As you can see, this weekend meeting will be important,
exciting, inspiring and fun, including food and drinks on
the famous Goethe-Institut balcony – perfect for
socialising!
You should have received your invitations already – if
not, please simply send us an email to RSVP for either
or both of these events!
back
Become a Mentor, Mentee, Research Ambassador or
member of the Alumni Association!
The Australian DAAD Alumni Association keeps
growing, but it still needs more members! With a low
membership fee of $30 per annum, with a concessional
fee of $20 for students, the unwaged and retirees, the
association would like to appeal to you to join as a
member.
As well we are looking for prospective mentees (What a
great chance! Don‟t miss this!!!), mentors (currently we
would need some seniors in the field of law) and
research ambassadors.
If you are interested and would like to get more
information, please give us a ring or drop an email.
Herzlichen Dank!
AvH President Schwarz in Melbourne
by Associate Professor Trevor Finlayson, representative
of the AAvH in Victoria
Professor Helmut Schwarz, President of the Alexander
von Humboldt Foundation and Head of Chemistry at the
Berlin Technical University, visited the University of
Melbourne from 30 January to 2 February 2012, as a
guest of the Faculty of Science. The visit was
coordinated by his long-time colleague, Professor
Richard O‟Hair, Associate Dean Science (Research and
Industry). Whilst the main reason for Professor
Schwarz‟s visit was for scientific discussions with
colleagues in the School of Chemistry and to present a
lecture to the
Melbourne
University
Chemical Society,
he also took the
(L to R) Prof Tony Bacic (Director, Bio21 Molecular
opportunity
to
Science and Biotechnology Institute), Dr Anne-Marie
Schleich (German Consul General), Prof Robert Saint
present a lecture
(Dean of Science, UoM), Prof Helmut Schwarz,
at
the
Bio21
Professor Richard O’Hair (Assoc. Dean Science
Institute entitled
(Research and Industry, UoM).
Photograph courtesy of the Bio21 Molecular Science
“Promoting
and Biotechnology Institute, University of Melbourne
Excellence,
Building Trust: The Alexander von Humboldt Foundation
and the Australian-German Research Partnership”,
followed by a reception.
Invitations had been sent to all Victoria-based Alexander
von Humboldt Fellows as well as DAAD Alumni and
throughout the University of Melbourne. Attendees were
welcomed by the German Consul-General in Melbourne,
Dr Anne-Marie Schleich, and Professor Robert Saint,
Dean of the Faculty of Science.
In his presentation, Professor Schwarz outlined both the
Foundation‟s and his own personal philosophy towards
supporting research excellence across all disciplines,
emphasising that “crucial breakthroughs are always the
result of a random combination of creativity, intelligence,
curiosity, persistence and serendipity, and what lies
behind major discoveries or inventions is usually the
passion of individual people.”
Professor Schwarz also mentioned a recent initiative of
the Australian Ambassador to Germany, Peter Tesch,
who declared 2013 a “German-Australian Year of
Science” as well as marking the 200th birthday of
Ludwig Leichhardt. In this context, Professor Schwarz
announced on behalf of the AvHF that in 2013, one of
only two world-wide meetings held by the Foundation
annually, was planned for Australia.
The following evening, Dr Anne-Marie Schleich hosted a
private dinner at the Windsor Hotel to mark Professor
Schwarz‟s visit. In attendance were the former Governor
of Victoria, Professor David de Kretser AC, senior
officers of Melbourne, Monash and RMIT Universities,
and Professor Gabrielle McMullen, AAvHF VicePresident. Whilst attendees enjoyed fine cuisine and
local wines, lively conversation ranged from the
effectiveness of the AvHF‟s programs to 19th century
German Australians and their influences on Australian
society as well as the planned 2013 meeting in Australia.
The full text of Professor Schwarz‟s lecture is available
on the AAvHF website.
DAAD Australien-Rundbrief
-8-
DAAD Information Centre Sydney, März 2011
Book by alumnus Leith Passmore: RAF – Ulrike
Meinhof and the Red Army Faction
DAAD Alumnus Leith Passmore's book "Ulrike Meinhof
and the Red Army Faction. Performing Terrorism"
(Palgrave Macmillan: New York), was released last year.
Ulrike Meinhof‟s entrance into the West German terrorist
underground was both a footnote to the waning student
movement of the late 1960s, and a preamble to the
bloodiest period in Germany‟s post-war history. Meinhof
fought to make herself heard as a high-profile journalist
before becoming a founding member of the Red Army
Faction (RAF) in 1970. She continued writing in the
underground and from
1972, in prison, until
she was found dead in
her cell in 1976. Leith
Passmore
traces
Meinhof‟s struggle to
communicate from her
time as a journalist,
through her escape to
the underground, her
prison years, and the
Stammheim trial. He
examines for the first
time the performativity
of terrorist acts of
language, imagery, and
physical violence to
reveal how Meinhof
made and re-made RAF
terrorism.
“This book brilliantly demonstrates the intellectual
benefits performative and communicative approaches
can have for studying the history of terrorism.”
Klaus Weinhauer, professor of Modern History at
Bielefeld University
“A brilliant study on the key figure of German terrorism.”
Wolfgang Kraushaar, Hamburg Institute for Social
Research
“Passmore‟s book provides an insightful analysis of
Ulrike Meinhof‟s role as the voice of the Red Army
Faction. […] This study is important not only for the
historiography of German terrorism but also as an
innovative approach to understanding the discursive
means of terrorist groups to maintain and reinvent their
political identities.”
Andreas Musolff, Professor, School of Language and
Communication Studies, University of East Anglia, UK
“At once sophisticated and accessible, Leith
Passmore‟s impressive book presents anew the life and
letters of Ulrike Meinhof. Passmore combines recent
understandings of terrorism as theatre with rigorous
research to argue that Meinhof‟s writings, actions, and
biography are inseparable parts of her career as
„terrorist‟ and her historical significance. […] Reading this
book, you will never think of Meinhof or terrorism in quite
the same way again.”
Jeremy Varon, professor of History, The New School,
and author of Bringing the War Home: The Weather
Underground, the Red Army Faction, and Revolutionary
Violence in the Sixties and Seventies and Editor of The
Sixties: A Journal of History, Politics and Culture.
The book is available for sale here
back
Online-Expertenchat mit Alumnus Geoffrey See und
Liani Eckhart
Im DAAD-Expertenchat beantworteten Liani Eckhart
(International Office, University of the Sunshine Coast)
und DAAD-Alumnus Geoffrey See (International and
Community Engagement Co-ordinator at the University
of Newcastle) die Fragen von deutschen Studierenden
zum Studium in Australien. Die aufschlussreiche FAQ ist
nun online und steht zum Nachschauen bereit! Wir
danken den beiden Experten herzlich dafür, dass sie
ihre Zeit für den Chat zur Verfügung gestellt haben!
Our Regional Alumni Representatives
Adelaide
 Carolin Plewa, [email protected]
 Donna Nicholls, [email protected]
Armidale
 Herman Beyersdorf, [email protected]
Brisbane
 Mary Hurwood, [email protected]
 Chrischona Schmidt [email protected]
Canberra
 Alexander Daniel, [email protected]
Newcastle
 Geoff See, [email protected]
Northern Queensland
 Bobby Kannan Mathan, [email protected]
Perth



Rebecca Meegan-Lowe, [email protected]
Enid Sedgwick, [email protected]
Ric Lowe, [email protected]
Melbourne
 Erik Beyersdorf, [email protected]
 Leah Gerber, [email protected]
Sydney
 Eva Heidhues, [email protected]
 Sandy Mihaljevic, [email protected]
 Claudia Möller, [email protected]
DAAD Australien-Rundbrief
-9-
DAAD Information Centre Sydney, März 2011
Urteil des Bundesverfassungsgerichts:
Besoldung deutscher ProfessorInnen
"verfassungswidrig"
On February 14, the German Federal Constitutional
Court ruled the current remuneration of professors in
Germany unconstitutional. As public servants, the
constitution requires them to be paid "appropriately", a
principle which the Court held to have been violated by
new remuneration rules introduced in 2005. The decision
could prove very expensive for the Länder whose
finances are already stretched due to high student
numbers, and the ruling has received both positive and
negative feedback across Germany. We're taking a look
at the decision as well as the backdrop against which it
was made.
Deutsche Universitäten sind weitgehend gebührenfrei,
deutsche Forschungsergebnisse Weltspitze. Dass
ProfessorInnen dabei nach einer langen Ausbildungszeit
und bei exzellenter Qualifikation dann zum Teil weniger
verdienen als LehrerInnen, wurde nicht nur von den
RichterInnen des Verfassungsgerichts als Schieflage
empfunden, die nun korrigiert wurde.
So entschied das Bundesverfassungsgericht am 14.
Februar mit einer Mehrheit von 6:1 Stimmen, dass
Professorinnen und Professoren in Deutschland in
Zukunft mehr Gehalt erhalten müssen. Die sogenannte
W-Besoldung (W = Wissenschaft) wurde für
verfassungswidrig befunden, weil sie gegen das im
Grundgesetz festgehaltene Prinzip der angemessenen
Bezahlung von Beamten verstößt (Artikel 33, Absatz 5).
In der Begründung des Urteils heißt es, das Grundgehalt
sei nicht ausreichend, "um dem Professor nach seinem
Dienstrang, nach der mit seinem Amt verbundenen
Verantwortung und nach der Bedeutung des
Berufsbeamtentums für die Allgemeinheit einen
angemessenen Lebensunterhalt zu ermöglichen." Auf
die deutschen Bundesländer, in deren Verantwortungsbereich Bildung liegt, kommen nun hohe Mehrkosten zu.
Die W-Besoldung wurde 2005 eingeführt, um den
Universitäten mehr Flexibilität und Spielraum bei der
Anwerbung von Spitzenkräften zu geben. Die Besoldung
findet in drei Stufen statt, W1 – W3, und besteht aus
einem Grundgehalt und einer Reihe möglicher
Leistungszulagen (z.B. für die Einwerbung von
Drittmitteln sowie für Kriterien wie Publikationen, Zahl
der betreuten Promotionen und Auszeichnungen). Im
Gegensatz zur früheren, rein altersabhängigen
Besoldung ermöglicht die Reform, Spitzenkräfte aus
dem Ausland oder aus der Wirtschaft mit einer
attraktiveren Bezahlung zu locken sowie dem "Brain
Drain" ins Ausland entgegenzuwirken. Die W-Besoldung
betrifft derzeit etwa die Hälfte der insgesamt 40.000
deutschen ProfessorInnen. Grundsätzlich stellt niemand
infrage, dass das Prinzip aus Grundgehalt und
leistungsorientierter Bezahlung besser ist als das alte
System, bei dem ProfessorInnen mit steigendem
Dienstalter leistungsunabhängig automatisch mehr Geld
erhielten.
Der Deutsche Hochschulverband DHV, der ca. 27.000
Universitätsfachkräfte vertritt, hatte die Klage eines
hessischen Chemieprofessors gegen die W-Besoldung
unterstützt. Laut DHV erhalten etwa 15% der
ProfessorInnen in Deutschland nur knapp EUR 3000
(ca. AUD 3700) netto im Monat. Am geringsten ist das
Grundgehalt derzeit in Berlin: Dort bekommt ein Juniorprofessor (W1) pro Monat nur EUR 3525 brutto (ca. AUD
4300); am anderen Ende der Skala liegt BadenWürttemberg mit EUR 3924 (ca. AUD 4800). Das
höchstmögliche Grundgehalt gibt es ebenfalls in BadenWürttemberg, dort erhalten W3-Professoren im Monat
rund EUR 5530 brutto (ca. AUD 6800). Insgesamt liegt
das Durchschnittsgehalt deutscher W-ProfessorInnen
bei EUR 50.000 brutto im Jahr, das entspricht derzeit
etwa AUD 62.000. Zum Vergleich: In Australien
verdienen ProfessorInnen derzeit das Doppelte, nämlich
im Schnitt etwa AUD 120.000 pro Jahr.
ProfessorInnen nehmen unter den Beamten einen
Sonderstatus ein: Ihre "amtsangemessene" Bezahlung
dient – wie bei anderen Beamten – zum Beispiel als
Ausgleich dafür, dass sie nicht streiken dürfen,
gleichzeitig sind sie aber die einzigen Beamten, die ihr
Gehalt verhandeln können. Gleichzeitig müssen
ProfessorInnen nicht mehr als Beamte eingestellt
werden, das heißt, die Länder könnten sich auch
entscheiden, von der Tradition abzuweichen und
ProfessorInnen in Zukunft als Angestellte beschäftigen.
Seit der Einführung der W-Besoldung haben sich
mehrere Aspekte als problematisch herausgestellt: So
liegt die Erteilung der Leistungszulagen alleine bei den
Universitäten, was zu einer Vielzahl unterschiedlicher
und damit verwirrender Systeme führt. In einer Umfrage
wusste beispielsweise lediglich ein Drittel aller befragten
ProfessorInnen, welche Zulagen und in welcher Höhe
ihnen überhaupt zustehen. Zudem sind die Budgets
gedeckelt, was bedeutet, dass keine Boni mehr
ausgezahlt werden können, wenn kein Geld mehr übrig
ist – unabhängig davon, ob ein Anspruch besteht. So
können
ProfessorInnen
zum
Beispiel
trotz
hervorragender Leistungen leer ausgehen, wenn die
Universität das Geld bereits verwendet hat, um etwa
eine Spitzenkraft aus Harvard anzuwerben.
Ein weiteres Problem der neuen Besoldung liegt darin,
dass das System marktabhängig bestimmte Fächer
bevorzugt. ProfessorInnen aus Fächern wie Ingenieurwissenschaften oder Informatik haben dabei einen
Vorteil, da sie auch in die freie Wirtschaft wechseln
könnten – was für ProfessorInnen aus "Orchideenfächern" wie Indogermanistik oder Keltologie sowie der
philosophischen Fakultäten generell schwer möglich ist,
sodass sie systematisch benachteiligt werden.
DAAD Australien-Rundbrief
- 10 -
DAAD Information Centre Sydney, März 2011
Formal gilt das Urteil zunächst nur für Hessen. Da die
Besoldung jedoch bundesweit eingeführt wurde – wenn
auch mit starken regionalen Unterschieden beim
Grundgehalt – und nun als "verfassungswidrig"
zurückgewiesen wurde, sind auch die anderen
Bundesländer unter Zugzwang.
Das Urteil kommt zu einer schwierigen Zeit für die
Universitäten, deren Kapazitäten im Moment stark
strapaziert sind: Durch den Wegfall der Wehrpflicht hat
sich die Zahl der StudienanfängerInnen stark erhöht und
liegt derzeit bei über 450.000 pro Jahr. Mit einer
Lockerung der Situation wird erst ab 2020 gerechnet.
Steigende Personalkosten aufgrund des jetzigen Urteils
könnten die Situation erschweren. Bei den Kosten sind
die Länder auf sich gestellt, auf Zuschüsse vom Bund
können sie aufgrund der – von den Ländern erkämpften
– Föderalismusreform von 2006 nicht hoffen.
Eine Folge des Urteils könnte sein, dass nun die Länder
– statt die Universitäten – genauere Vorgaben für die
Leistungsbezüge erstellen und dadurch die Autonomie
der Hochschulen eingeschränkt wird. Zudem werden die
Universitäten unter dem Strich weniger Geld für die
Anwerbung von Spitzenkräften aus dem Ausland zur
Verfügung haben.
In der Bevölkerung gibt es dennoch viel Verständnis für
das Urteil. So weist etwa ein Leser von Spiegel Online
darauf hin, dass Deutschland kaum über Rohstoffe
verfügt und daher auf "Wissenschaft und Forschung in
besonderem Maße angewiesen" ist. Ein anderer betont,
dass die "Unabhängigkeit der Forschung von reinen
Nützlichkeitserwägungen" ein wichtiges Charakteristikum des deutschen Universitätswesens ist: "Kenntniserwerb wird als reiner Selbstzweck betrachtet, und das
gibt vielen wirtschaftlich 'unproduktiven', jedoch kulturell
unverzichtbaren Forschungen Raum. Wäre das anders,
gäbe es weder Philosophie, noch Geschichte, Alte
Sprachen (oder überhaupt Linguistik), Archäologie etc."
Nun muss bei der W-Besoldung bis Januar 2013
nachgebessert
werden:
Entweder
muss
das
Grundgehalt angehoben werden oder das System der
Zusatzleistungen durchsichtiger gestaltet und vor allem
einklagbar werden. Es bleibt also spannend.
Zum Weiterlesen:
Jetzt beginnt das große Rechnen
Interview mit dem Geschäftsführer des Deutschen
Hochschulverbands
Schluss mit den unfairen Professoren-Boni
Zurück zum Alimentationsprinzip
Urteil zur Unzeit
Weg mit den Karotten
Professoren helfen Professoren
Interview mit Ex-Bildungsministerin Edelgard Bulmahn
(SPD)
back
By the way …
Lübeck ist die deutsche Stadt der Wissenschaften 2012:
Hanse trifft Humboldt – die Begegnung von Stadt und
Wissenschaft wird zum Rollentausch: Wissenschaft
verlässt die Hörsäle und erprobt sich in der Stadt; die
Bürger entdecken Labore, hinterfragen Forschung und
gestalten Lübeck als Stadt der Wissenschaft aktiv mit.
Mehr: http://www.hanse-trifft-humboldt.de
Deutscher machte UNICEF-Foto des Jahres
Der 30-jährige deutsche Nachwuchsfotograf Kai
Löffelbein hat den diesjährigen internationalen
Wettbewerb "UNICEF-Foto des Jahres" gewonnen, der
jährlich von Unicef Deutschland und dem GEO-Magazin
vergeben wird. Sein Foto zeigt einen Jungen auf einer
Giftmüllhalde in der Nähe von Accra, der Hauptstadt von
Ghana. Allein aus Deutschland werden Schätzungen der
Vereinten Nationen zufolge jedes Jahr ca. 100.000
Tonnen Elektromüll nach Afrika verschifft.
Kai Löffelbein studiert an der Hochschule Hannover
(University of Applied Sciences and Arts, Hannover)
Hannover.
Foto und weitere Informationen
Deutschlands Professoren müssen mehr verdienen
For further information, comments or to unsubscribe from this newsletter, please email us at [email protected]
You can download previous issues from http://ic.daad.de/sydney/newsletter.htm
Yours

Documentos relacionados