E - Dalmatia Charter
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E - Dalmatia Charter
KC<H7=;9>7HJ;H<BEJ J;D 50 3 — 2016 <BEJJ;D8;JH;?8;H C?J JEF#I9>?<<;D Flottenbetreiber Land/Stützpunkte Flottenbestand Empfehlungen maximales Schiffsalter/ Anmerkungen Alboran Spanien: Mallorca; Kanaren; Kuba Beneteau, Elan, Bavaria, Kats: Lagoon 2 14 Jahre/Basen auf Kuba und den Kanaren sind von den Empfehlungen ausgenommen Anamore Kroatien: Primosten Jeanneau, Bavaria 3 9 Jahre Athenian Yachts Griechenland: Athen, Lavrion, Kos, Skiathos, Levkas, Syros, Kavala Jeanneau, Kats: Lagoon 8 12 Jahre BBMed Spanien: Mallorca Beneteau, Kats: Lagoon 2 10 Jahre BBS Türkei: Fethiye Bavaria, Oceanis, Dufour 4 13 Jahre Boomerang Italien: Sardinien Beneteau, Dufour, Jeanneau 3 13 Jahre Dalmatia Charter Kroatien: Trogir, Primosten Bavaria, Beneteau Cyclades 11 10 Jahre EGG Türkei: Göcek Beneteau, Jeanneau, Bavaria, Dufour 10 8 Jahre Euronautic Kroatien: Biograd, Split Sun Odyssey, Bavaria 2 12 Jahre Gena Yachting Türkei: Alacati, Turgutreis, Marmaris, Göcek Bavaria 2 10 Jahre Il Gabiano Italien: Sizilien, Portorosa Beneteau, Jeanneau, Kats: Lagoon 3 10 Jahre Ionische Yacht Charter Griechenland: Lefkas Bavaria, Jeanneau 3 10 Jahre Istion Griechenland: Athen, Lefkas, Korfu, Kos, Rhodos Jeanneau, Bavaria, Beneteau 2 15 Jahre/Auch diverse private Eignerschiffe Latitude Cero Spanien: Mallorca Bavaria, Beneteau, Jeanneau 8 15 Jahre Manos Griechenland: Lefkas Jeanneau 2 10 Jahre Familienbetrieb mit 4 Schiffen Odysseus Griechenland: Korfu, Paleros Bavaria, Beneteau, Jeanneau, Dufour 2 15 Jahre Offshore Türkei: Maramris Jeanneau, Dufour, Beneteau 10 13 Jahre Olympic Yachting Griechenland: Lavrion Bavaria 10 14 Jahre Palm Yachting Italien: San Vicenzo Jeanneau, Beneteau, Bavaria, Kats: Lagoon 4 12 Jahre Pitter Yachting Kroatien: eigene Basen in Pula, Biograd, Trogir; Türkei: Göcek sowie alle Gena-Basen als Partner Bavaria, Jeanneau, Kats: Nautitech 8 12 Jahre/Einige Agenten betonen, dass die eigenen Pitter-Stützpunkte empfohlen werden, nicht die aller Partner-Stützpunkte Skorpios Griechenland: Lefkas Bavaria, Dufour, Beneteau 3 13 Jahre Staryachting Türkei: Marmaris Bavaria, Elan, Beneteau, Jeanneau 2 14 Jahre Sun Charter Spanien: Mallorca; Italien: Elba, Castellamare di Stabia, Portisco; Griechenland: Korfu; Türkei: Marmaris, Göcek Jeanneau, Dufour 11 8 Jahre WPS Griechenland: Korfu Bavaria, Kats: Privilège 5 17 Jahre Yildiz Türkei: Orhaniye, Fethiye Jeanneau, Beneteau, Bavaria, Kats: Lagoon 2 14 Jahre An d e r B e f ragu ng nahm e n t e il : Arg os Ya chtchar te r, Baro n e, B+ R Ya cht i ng, C har t e r Transp are n z , C har t e r w e l t, K H + P Ya cht char t e r, Ma st e r Ya cht i ng, S ai l p o i nt, S ar re s S ch o cke m ö hl e Ya cht i ng, S cans ail , Tre nd S ailing, 1 . K l a ss e Ya cht e n. A ll e Fl ott e nb e t re i b e r i n d e r Tab e l l e hab e n natü rli ch au ch n e u e re Ya cht e n i m Ang eb ot Gelistet sind Charterfirmen, die von mindestens zwei :;KJI9>;D7=;DJKH;D empfohlen wurden und die auch bis zu acht oder zehn Jahre alte Yachten im Bestand haben KC<H7=;9>7HJ;H<BEJ J;D 44 3 — 2016 =KJ?DI9>KII Welche Flottenbetreiber bieten uBJ;H;O79>J;D an, die tadellos gepflegt sind? Ergebnisse einer exklusiven Umfrage unter deutschen Charteragenturen E s ist die zentrale Frage, die wohl jede Chartercrew vor ihrem Eintreffen an der Basis umtreibt: Taugt die Yacht etwas, die ich gebucht habe? Fast jeder Kunde, der häufiger chartert, kann eine Geschichte über ein Horrorschiff erzählen. Über technische Defekte, über schlechte Ausrüstung, über verdreckte Boote, über miesen Service, über endlose Wartezeiten im Falle einer erforderlichen Reparatur. Der Reflex der Segler, sich zumindest einigermaßen vor solch unangenehmen Überraschungen zu schützen, ist simpel: nur noch Charteryachten buchen, die maximal drei Jahre alt sind. „Nur ganz wenige Crews wollen noch ältere Schiffe. Die Nachfrage nach neuen Booten nimmt dagegen zu“, sagt beispielsweise Thomas Scheutzel, der seit Jahren mit seiner Agentur Trend Sailing Charteryachten in aller Welt vermittelt. Scheutzel weiter: „Dabei gibt es Firmen, die sind so gut, da sind sechs, sieben Jahre alte Schiffe in einem besseren Zustand als gerade mal halb so alte Schiffe bei manch anderem Flottenbetreiber.“ Generell gilt: Investitionen in Charterflotten rechnen sich am ehesten, wenn die Schiffe sieben, acht oder sogar zehn Jahre laufen. Nur dann fahren sie eine akzeptable Rendite ein – eine vernünftige Auslastung vorausgesetzt. Die aber steht und fällt meist mit der Qualität der Schiffe. Wie findet man nun als Kunde solche Golden Oldies? Am einfachsten über Charteragenten, die die Flotten wirklich gut kennen. Zum dritten Mal nach 2008 und 2011 befragte die YACHT deshalb die großen Charteragenturen in Deutschland: Welche Flottenbetreiber warten ihre Schiffe so gut, dass man bei ihnen ohne Bedenken eine Yacht buchen kann, die fünf Jahre oder älter ist? Beschränkt war die Frage auf Schiffe im Mittelmeer – der nordeuropäische Markt mit den Ostsee- und den niederländischen Revieren ist zu einem großen Teil von Direktanbietern bestimmt. Wurde eine Flotte von mindestens zwei Agenten gelobt, schaffte sie es in die Empfehlungsliste (siehe Seite 50). Das Ergebnis lässt interessante Fakten und Trends erkennen. Etwa, dass es in Frankreich offenbar weiterhin ein Qualitätsproblem gibt. Keine einzige Basis dort wurde zweimal genannt. Allerdings räumten viele Agenten ein, dass das Revier derzeit so selten gebucht werde, dass es auch wenig fundierte Erfahrungen mit den Anbietern vor Ort gebe. Die Segler lösen das Problem auf ihre Weise: Wer zum Beispiel nach Korsika will, startet eben ab Sardinien oder Elba. E bwohl auch den italienischen Chartermarkt viele Agenturen als schwierig bewerten. „Dort wurde in den letzten Jahren viel falsch gemacht“, sagt etwa Andrea Barbera von Master Yachting, einer der größten Agenturen Deutschlands. „Schlechte Wartung und teils ruppiger, unflexibler Service hat manche Kunden verprellt“, so die Agenturchefin. Ihre Partner dort wähle sie daher mit großem Bedacht aus. Immerhin, nach jahrelanger Zurückhaltung zieht es wieder vermehrt deutsche Charterer nach Italien. Andere Länder glänzen hingegen mit Top-Bewertungen: „Die Flotten in der Türkei sind so gut, die stechen weit aus dem ganzen restlichen Mittelmeer heraus“, sagt Jo- KC<H7=;9>7HJ;H<BEJ J;D 46 3 — 2016 =;F<B;=J; I9>?<<; chen Eschenburg von der Hamburger Agentur Scansail. „Da gibt es fast keine Firmen, die richtig schlecht sind.“ Interessant ist auch, dass in Summe die Zahl der am Ende von uns gelisteten Firmen relativ konstant ist. 25 Flotten wurden genannt, 2011 waren es 27 Firmen. Die Fluktuation ist allerdings recht hoch. Elf Flotten, die das letzte Mal dabei waren, fanden jetzt nicht mehr genug Zustimmung unter den Agenten. Auch einige Pleiten, wie die von Ecker Yachting 2013, rissen Löcher. BEDIENUNGSHILFE MAKELLOS IM LACK Farbig markierte Kettenlängen bei EGG. Die Ankerketten bestehen aus Edelstahl Eine zehn Jahre alte Pantry auf einer Bavaria von Pitter. Auch das Kühlfach war top E FRISCHE LUFT IM BOOT Ausreichend dimensionierte Lüfter an Bord sorgen dafür, dass die Kabinen nicht müffeln, wenn die Boote länger stehen; hier bei Pitter GU T GEWART ET GRÜNDLICH GEREINIGT Tadellose Maschine auf einem neun Jahre alten Boot von EGG in der Türkei Kein Öl oder Dreck in der Bilge eines acht Jahre alten Schiffs von Pitter Yachting chen von Athenian und in Spanien Latitude Cero auf Mallorca. Die spannende Frage ist aber, wie die Firmen es schaffen, so viele Agenten von ihrer Arbeit zu überzeugen. „Wir wissen von diesen Stützpunkten, dass sie die Schiffe nicht nur besser warten, sondern auch überdurchschnittlich gut ausrüsten. Da werden hochwertigere Batterien und Ladegeräte verbaut oder zusätzliche Sonnenkollektoren montiert“, erzählt Udo Brockmann von B+R Yachting. Die Berliner Agentur bietet prozentual sogar mehr ältere Schiffe an und fährt sehr gut damit. „Manchmal müssen wir den Kun- »Fällt den überzeugen. Da wir die Schiffe aber kennen, gelingt uns das meist.“ Und letztlich sei es ja auch ein Preisargument. Nicht alle, aber manche der alten Schiffe seien bis zu 20 oder gar 30 Prozent günstiger, so Brockmann. Regelmäßig untersucht die YACHT Stützpunkte, die besonders hervorgehoben werden. Nachdem wir 2008 und 2011 bereits bei Sun Charter, Dalmatia Charter, Olympic Yachting und Offshore waren, besuchten wir diesmal die Basen von EGG (Eigner-Gemeinschaft Göcek) und Pitter Yachting in Biograd. Auf den Basen schauten wir uns jeweils mehrere ältere Schiffe an, um den guten ein schwaches Bauteil auf, tauschen wir es sofort bei allen Schwesterschiffen vorsorglich ebenfalls aus« AY H A N B AY L A N, O P E R AT I O N S - M A N A G E R E G G , T Ü R K E I F O TO S : YA C H T / A . F R I T S C H ( L ./2 R . ) , N. G Ü N T E R ( 2 M ./1 U. ) s gibt aber auch beispielhafte Konstanz einiger Firmen. Eine Hand voll schaffte gar das Kunststück und wurde gleich von zehn oder mehr Agenten ausdrücklich gelobt. Dazu gehören Dalmatia Charter in Kroatien, Offshore und EGG in der Türkei, Olympic Yachting in Griechenland und die deutsche Firma Sun Charter. Letztere hat im Vergleich ein Alleinstellungsmerkmal: Während alle anderen in nur einem Land, manchmal sogar mit nur einem Stützpunkt aktiv sind, sind die Bayern in Spanien, Italien, Griechenland und der Türkei mit acht Basen präsent. Auffällig oft sind die genannten Firmen relativ kleine Flottenbetreiber, die sich in Familienhand befinden. Kurze Entscheidungswege, Besitzer und Servicepersonal sitzen Tür an Tür – das scheint ein Erfolgsrezept zu sein. In diese Kategorie passen auch einige spannende Newcomer, die in der Übersicht auftauchen: Palm Yachting in der Toskana, Anamore in Kroatien oder Manos im Ionischen Meer. Stark zeigte sich ferner eine Gruppe aus dem Mittelfeld, die von fast zwei Dritteln empfohlen wurde. Darunter die Österreicher von Pitter Yachting. Sie verbesserten sich deutlich gegenüber der Umfrage von 2008. Sehr gut sind wie schon zuvor die Grie- KC<H7=;9>7HJ;H<BEJ J;D 48 3 — 2016 8;?IF?;B; I9>B;9>J;H F<B;=; Eindruck der Agenten zu überprüfen. Bei Pitter auf den ersten Blick positiv: nachlackierte Holzteile, blitzsaubere Bilgen, Bäder ohne die sonst oft anzutreffenden angelaufenen Armaturen, abblätternden Spiegel oder spakigen Sika-Nähte. Es riecht angenehm unter Deck, kein Mief oder Spak. Pantry und Kühlschrank sind sehr sauber, die Polster akkurat. An Deck beschriftete Hebelklemmen und frisches Tauwerk. Selbst Lappalien wie abgerissene Gummiabdeckungen der Heckdusche sind ersetzt. Wer lange sucht, findet Kleinigkeiten, wie abgewetzte Knöpfe an der Elektronik oder mal eine Rostnase im Gelcoat. ELEKTRONIK BELEUCHTUNG HOLZARBEITEN Gesprungene oder zerkratzte Displays, die Beschriftung der Bedienknöpfe bis zur Unkenntlichkeit abgewetzt Angelaufene oder ablätternde Lampenkörper, dazu oft auch Wackelkontakte oder völlig defekte Spots Salzwasser, Kratzer und die Sonneneinstrahlung sorgen für ein ramponiertes Finish. Hier müsste lackiert werden S PA K U N D G E RU C H BRANDSPUREN DURCHBLICK Tropfende Luken, schlecht abgedichtete Durchbrüche für Kabel oder Schrauben – schon riecht es muffig Angekokelte Stellen über dem Herd – größere Schutzbleche hätten es vielleicht verhindert. So sieht es schäbig aus Luken sind mitunter bis zur Unkenntlichkeit zerkratzt. In solchen Fällen hilft nur ein Austausch der Scheibe lernen. So wissen wir später schneller, wo die möglichen Schwachstellen sind. Die Fäkalientanks beispielsweise tauschen wir sofort gegen unsere eigenen aus, da sie nicht unseren Ansprüchen genügen. Spätestens alle zwei Jahre werden dann die Schläuche getauscht“, berichtet Ayhan Baylan von EEG. Die Türken inspizieren vor jedem Kauf die in Frage kommenden Schiffe und vergleichen deren Bauqualität, um Schwankungen rechtzeitig zu erkennen. Eigene Elektriker, Motorenmechaniker und Bootsbauer führen alle Arbeiten selbst aus. „So müssen wir nichts an Subunternehmer abgeben, wir behalten immer die Kontrolle.“ Kümmert sich eine Basis derart akribisch um ihre Yachten, braucht sich kein Kunde Sorgen zu machen. Udo Brockmann hatte 2015 sogar zwei Crews, denen er alte Schiffe für eine zehn- beziehungsweise 17-wöchige Charter vermittelte. Beide Kunden waren trotz der langen Törndauer, in der man sonst jede Macke findet, rundum zufrieden mit den Booten. »Eigene, das ganze Jahr angestellte Mechaniker und Elektriker bringen Kontinuität in die Flotte« M A R I N K AT I C I N, P I T T E R YA C H T I N G , B I O G R A D 7D:H;7I<H?JI9> F O TO S : YA C H T / A . F R I T S C H ( 3. O./1 U. R . ) , YA C H T / M . M Ü L L E R ( L . ) , A . F R I T S C H ( 2 U. ) S tützpunktleiter Marin Katicin erklärt, was für ihn wichtig ist: „Wir lackieren jedes Jahr die Holzteile nach, um UV-Licht-Schäden und Kratzer auszumerzen. Die Schläuche in den Bädern werden alle zwei, spätestens alle drei Jahre ausgetauscht.“ Viel Sorgfalt verwende man auf das Lüften der Schiffe. „Sie müssen nach der Saison sofort gründlich gereinigt und danach ständig gelüftet werden, sonst bildet sich Spak und Geruch“, so der Kroate. Große Dorade-Lüfter sorgen für die Luftzirkulation unter Deck. Der Herd werde jedes Jahr zerlegt und gereinigt, die Ankerwinsch jedes zweite Jahr. Zerkratzte Instrumenten-Displays würden poliert oder getauscht, die Seeventile alle drei Jahre ersetzt. Der Schlüssel aber sei das Personal, so Katicin: „Wir haben fest angestellte Mechaniker und Elektriker, die nicht am Saisonende entlassen werden. So kommt Kontinuität in die Arbeit.“ Bei EGG in der Türkei geht man jedes neue Schiff akribisch an: „Wir nehmen die Yachten vor der ersten Saison einmal fast komplett auseinander und gucken in jeden Winkel, um wirklich alles bestens kennenzu-