E - Dalmatia Charter

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E - Dalmatia Charter
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Flottenbetreiber
Land/Stützpunkte
Flottenbestand
Empfehlungen
maximales Schiffsalter/
Anmerkungen
Alboran
Spanien: Mallorca; Kanaren; Kuba
Beneteau, Elan, Bavaria, Kats: Lagoon
2
14 Jahre/Basen auf Kuba und den Kanaren
sind von den Empfehlungen ausgenommen
Anamore
Kroatien: Primosten
Jeanneau, Bavaria
3
9 Jahre
Athenian Yachts
Griechenland: Athen, Lavrion,
Kos, Skiathos, Levkas, Syros, Kavala
Jeanneau, Kats: Lagoon
8
12 Jahre
BBMed
Spanien: Mallorca
Beneteau, Kats: Lagoon
2
10 Jahre
BBS
Türkei: Fethiye
Bavaria, Oceanis, Dufour
4
13 Jahre
Boomerang
Italien: Sardinien
Beneteau, Dufour, Jeanneau
3
13 Jahre
Dalmatia Charter
Kroatien: Trogir, Primosten
Bavaria, Beneteau Cyclades
11
10 Jahre
EGG
Türkei: Göcek
Beneteau, Jeanneau, Bavaria, Dufour
10
8 Jahre
Euronautic
Kroatien: Biograd, Split
Sun Odyssey, Bavaria
2
12 Jahre
Gena Yachting
Türkei: Alacati, Turgutreis, Marmaris, Göcek
Bavaria
2
10 Jahre
Il Gabiano
Italien: Sizilien, Portorosa
Beneteau, Jeanneau, Kats: Lagoon
3
10 Jahre
Ionische Yacht Charter
Griechenland: Lefkas
Bavaria, Jeanneau
3
10 Jahre
Istion
Griechenland: Athen, Lefkas, Korfu,
Kos, Rhodos
Jeanneau, Bavaria, Beneteau
2
15 Jahre/Auch diverse private Eignerschiffe
Latitude Cero
Spanien: Mallorca
Bavaria, Beneteau, Jeanneau
8
15 Jahre
Manos
Griechenland: Lefkas
Jeanneau
2
10 Jahre Familienbetrieb mit 4 Schiffen
Odysseus
Griechenland: Korfu, Paleros
Bavaria, Beneteau, Jeanneau, Dufour
2
15 Jahre
Offshore
Türkei: Maramris
Jeanneau, Dufour, Beneteau
10
13 Jahre
Olympic Yachting
Griechenland: Lavrion
Bavaria
10
14 Jahre
Palm Yachting
Italien: San Vicenzo
Jeanneau, Beneteau, Bavaria,
Kats: Lagoon
4
12 Jahre
Pitter Yachting
Kroatien: eigene Basen in Pula, Biograd, Trogir; Türkei: Göcek sowie
alle Gena-Basen als Partner
Bavaria, Jeanneau, Kats: Nautitech
8
12 Jahre/Einige Agenten betonen, dass die eigenen Pitter-Stützpunkte empfohlen werden,
nicht die aller Partner-Stützpunkte
Skorpios
Griechenland: Lefkas
Bavaria, Dufour, Beneteau
3
13 Jahre
Staryachting
Türkei: Marmaris
Bavaria, Elan, Beneteau, Jeanneau
2
14 Jahre
Sun Charter
Spanien: Mallorca; Italien: Elba,
Castellamare di Stabia, Portisco;
Griechenland: Korfu; Türkei: Marmaris, Göcek
Jeanneau, Dufour
11
8 Jahre
WPS
Griechenland: Korfu
Bavaria, Kats: Privilège
5
17 Jahre
Yildiz
Türkei: Orhaniye, Fethiye
Jeanneau, Beneteau, Bavaria,
Kats: Lagoon
2
14 Jahre
An d e r B e f ragu ng nahm e n t e il : Arg os Ya chtchar te r, Baro n e, B+ R Ya cht i ng, C har t e r Transp are n z , C har t e r w e l t, K H + P Ya cht char t e r, Ma st e r Ya cht i ng, S ai l p o i nt,
S ar re s S ch o cke m ö hl e Ya cht i ng, S cans ail , Tre nd S ailing, 1 . K l a ss e Ya cht e n. A ll e Fl ott e nb e t re i b e r i n d e r Tab e l l e hab e n natü rli ch au ch n e u e re Ya cht e n i m Ang eb ot
Gelistet sind Charterfirmen, die von mindestens zwei :;KJI9>;D7=;DJKH;D empfohlen
wurden und die auch bis zu acht oder zehn Jahre alte Yachten im Bestand haben
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Welche Flottenbetreiber bieten uBJ;H;O79>J;D
an, die tadellos gepflegt sind? Ergebnisse einer exklusiven
Umfrage unter deutschen Charteragenturen
E
s ist die zentrale Frage, die
wohl jede Chartercrew vor ihrem Eintreffen an der Basis
umtreibt: Taugt die Yacht etwas, die ich gebucht habe?
Fast jeder Kunde, der häufiger
chartert, kann eine Geschichte über ein Horrorschiff erzählen. Über technische Defekte,
über schlechte Ausrüstung, über verdreckte
Boote, über miesen Service, über endlose
Wartezeiten im Falle einer erforderlichen
Reparatur.
Der Reflex der Segler, sich zumindest einigermaßen vor solch unangenehmen
Überraschungen zu schützen, ist simpel: nur
noch Charteryachten buchen, die maximal
drei Jahre alt sind.
„Nur ganz wenige Crews wollen noch ältere Schiffe. Die Nachfrage nach neuen Booten nimmt dagegen zu“, sagt beispielsweise
Thomas Scheutzel, der seit Jahren mit seiner
Agentur Trend Sailing Charteryachten in aller Welt vermittelt. Scheutzel weiter: „Dabei
gibt es Firmen, die sind so gut, da sind sechs,
sieben Jahre alte Schiffe in einem besseren
Zustand als gerade mal halb so alte Schiffe
bei manch anderem Flottenbetreiber.“
Generell gilt: Investitionen in Charterflotten rechnen sich am ehesten, wenn die
Schiffe sieben, acht oder sogar zehn Jahre
laufen. Nur dann fahren sie eine akzeptable
Rendite ein – eine vernünftige Auslastung
vorausgesetzt. Die aber steht und fällt meist
mit der Qualität der Schiffe.
Wie findet man nun als Kunde solche
Golden Oldies? Am einfachsten über Charteragenten, die die Flotten wirklich gut kennen. Zum dritten Mal nach 2008 und 2011
befragte die YACHT deshalb die großen
Charteragenturen in Deutschland: Welche
Flottenbetreiber warten ihre Schiffe so gut,
dass man bei ihnen ohne Bedenken eine
Yacht buchen kann, die fünf Jahre oder älter
ist? Beschränkt war die Frage auf Schiffe im
Mittelmeer – der nordeuropäische Markt mit
den Ostsee- und den niederländischen Revieren ist zu einem großen Teil von Direktanbietern bestimmt. Wurde eine Flotte von
mindestens zwei Agenten gelobt, schaffte sie
es in die Empfehlungsliste (siehe Seite 50).
Das Ergebnis lässt interessante Fakten
und Trends erkennen. Etwa, dass es in Frankreich offenbar weiterhin ein Qualitätsproblem gibt. Keine einzige Basis dort wurde
zweimal genannt. Allerdings räumten viele
Agenten ein, dass das Revier derzeit so selten gebucht werde, dass es auch wenig fundierte Erfahrungen mit den Anbietern vor
Ort gebe. Die Segler lösen das Problem auf
ihre Weise: Wer zum Beispiel nach Korsika
will, startet eben ab Sardinien oder Elba.
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bwohl auch den italienischen
Chartermarkt viele Agenturen
als schwierig bewerten. „Dort
wurde in den letzten Jahren
viel falsch gemacht“, sagt etwa Andrea Barbera von Master Yachting, einer der größten
Agenturen Deutschlands. „Schlechte Wartung und teils ruppiger, unflexibler Service
hat manche Kunden verprellt“, so die Agenturchefin. Ihre Partner dort wähle sie daher
mit großem Bedacht aus.
Immerhin, nach jahrelanger Zurückhaltung zieht es wieder vermehrt deutsche
Charterer nach Italien.
Andere Länder glänzen hingegen mit
Top-Bewertungen: „Die Flotten in der Türkei
sind so gut, die stechen weit aus dem ganzen
restlichen Mittelmeer heraus“, sagt Jo-
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chen Eschenburg von der Hamburger Agentur Scansail. „Da gibt es fast keine Firmen,
die richtig schlecht sind.“
Interessant ist auch, dass in Summe die
Zahl der am Ende von uns gelisteten Firmen
relativ konstant ist. 25 Flotten wurden genannt, 2011 waren es 27 Firmen. Die Fluktuation ist allerdings recht hoch. Elf Flotten,
die das letzte Mal dabei waren, fanden jetzt
nicht mehr genug Zustimmung unter den
Agenten. Auch einige Pleiten, wie die von
Ecker Yachting 2013, rissen Löcher.
BEDIENUNGSHILFE
MAKELLOS IM LACK
Farbig markierte Kettenlängen bei EGG. Die Ankerketten bestehen aus Edelstahl
Eine zehn Jahre alte Pantry
auf einer Bavaria von Pitter.
Auch das Kühlfach war top
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FRISCHE LUFT IM BOOT
Ausreichend dimensionierte
Lüfter an Bord sorgen dafür,
dass die Kabinen nicht müffeln, wenn die Boote länger
stehen; hier bei Pitter
GU T GEWART ET
GRÜNDLICH GEREINIGT
Tadellose Maschine auf einem neun Jahre alten Boot
von EGG in der Türkei
Kein Öl oder Dreck in der
Bilge eines acht Jahre alten
Schiffs von Pitter Yachting
chen von Athenian und in Spanien Latitude
Cero auf Mallorca.
Die spannende Frage ist aber, wie die
Firmen es schaffen, so viele Agenten von ihrer Arbeit zu überzeugen. „Wir wissen von
diesen Stützpunkten, dass sie die Schiffe
nicht nur besser warten, sondern auch überdurchschnittlich gut ausrüsten. Da werden
hochwertigere Batterien und Ladegeräte
verbaut oder zusätzliche Sonnenkollektoren
montiert“, erzählt Udo Brockmann von B+R
Yachting.
Die Berliner Agentur bietet prozentual
sogar mehr ältere Schiffe an und fährt sehr
gut damit. „Manchmal müssen wir den Kun-
»Fällt
den überzeugen. Da wir die Schiffe aber kennen, gelingt uns das meist.“ Und letztlich sei
es ja auch ein Preisargument. Nicht alle, aber
manche der alten Schiffe seien bis zu 20 oder
gar 30 Prozent günstiger, so Brockmann.
Regelmäßig untersucht die YACHT
Stützpunkte, die besonders hervorgehoben
werden. Nachdem wir 2008 und 2011 bereits
bei Sun Charter, Dalmatia Charter, Olympic
Yachting und Offshore waren, besuchten wir
diesmal die Basen von EGG (Eigner-Gemeinschaft Göcek) und Pitter Yachting in
Biograd.
Auf den Basen schauten wir uns jeweils
mehrere ältere Schiffe an, um den guten
ein schwaches Bauteil auf,
tauschen wir es sofort bei allen Schwesterschiffen vorsorglich ebenfalls aus«
AY H A N B AY L A N, O P E R AT I O N S - M A N A G E R E G G , T Ü R K E I
F O TO S : YA C H T / A . F R I T S C H ( L ./2 R . ) , N. G Ü N T E R ( 2 M ./1 U. )
s gibt aber auch beispielhafte Konstanz einiger Firmen. Eine Hand
voll schaffte gar das Kunststück
und wurde gleich von zehn oder
mehr Agenten ausdrücklich gelobt. Dazu
gehören Dalmatia Charter in Kroatien, Offshore und EGG in der Türkei, Olympic
Yachting in Griechenland und die deutsche
Firma Sun Charter. Letztere hat im Vergleich
ein Alleinstellungsmerkmal: Während alle
anderen in nur einem Land, manchmal sogar mit nur einem Stützpunkt aktiv sind, sind
die Bayern in Spanien, Italien, Griechenland
und der Türkei mit acht Basen präsent.
Auffällig oft sind die genannten Firmen
relativ kleine Flottenbetreiber, die sich in Familienhand befinden. Kurze Entscheidungswege, Besitzer und Servicepersonal sitzen
Tür an Tür – das scheint ein Erfolgsrezept zu
sein. In diese Kategorie passen auch einige
spannende Newcomer, die in der Übersicht
auftauchen: Palm Yachting in der Toskana,
Anamore in Kroatien oder Manos im Ionischen Meer.
Stark zeigte sich ferner eine Gruppe aus
dem Mittelfeld, die von fast zwei Dritteln
empfohlen wurde. Darunter die Österreicher von Pitter Yachting. Sie verbesserten
sich deutlich gegenüber der Umfrage von
2008. Sehr gut sind wie schon zuvor die Grie-
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Eindruck der Agenten zu überprüfen. Bei
Pitter auf den ersten Blick positiv: nachlackierte Holzteile, blitzsaubere Bilgen, Bäder ohne die sonst oft anzutreffenden angelaufenen Armaturen, abblätternden Spiegel
oder spakigen Sika-Nähte. Es riecht angenehm unter Deck, kein Mief oder Spak. Pantry und Kühlschrank sind sehr sauber, die
Polster akkurat. An Deck beschriftete Hebelklemmen und frisches Tauwerk.
Selbst Lappalien wie abgerissene Gummiabdeckungen der Heckdusche sind ersetzt. Wer lange sucht, findet Kleinigkeiten,
wie abgewetzte Knöpfe an der Elektronik
oder mal eine Rostnase im Gelcoat.
ELEKTRONIK
BELEUCHTUNG
HOLZARBEITEN
Gesprungene oder zerkratzte
Displays, die Beschriftung
der Bedienknöpfe bis zur
Unkenntlichkeit abgewetzt
Angelaufene oder ablätternde Lampenkörper, dazu oft
auch Wackelkontakte oder
völlig defekte Spots
Salzwasser, Kratzer und die
Sonneneinstrahlung sorgen
für ein ramponiertes Finish.
Hier müsste lackiert werden
S PA K U N D G E RU C H
BRANDSPUREN
DURCHBLICK
Tropfende Luken, schlecht
abgedichtete Durchbrüche
für Kabel oder Schrauben –
schon riecht es muffig
Angekokelte Stellen über dem
Herd – größere Schutzbleche
hätten es vielleicht verhindert. So sieht es schäbig aus
Luken sind mitunter bis zur
Unkenntlichkeit zerkratzt.
In solchen Fällen hilft nur
ein Austausch der Scheibe
lernen. So wissen wir später schneller, wo
die möglichen Schwachstellen sind. Die Fäkalientanks beispielsweise tauschen wir sofort gegen unsere eigenen aus, da sie nicht
unseren Ansprüchen genügen. Spätestens
alle zwei Jahre werden dann die Schläuche
getauscht“, berichtet Ayhan Baylan von EEG.
Die Türken inspizieren vor jedem Kauf
die in Frage kommenden Schiffe und vergleichen deren Bauqualität, um Schwankungen rechtzeitig zu erkennen. Eigene Elektriker, Motorenmechaniker und Bootsbauer
führen alle Arbeiten selbst aus. „So müssen
wir nichts an Subunternehmer abgeben, wir
behalten immer die Kontrolle.“
Kümmert sich eine Basis derart akribisch um ihre Yachten, braucht sich kein
Kunde Sorgen zu machen. Udo Brockmann
hatte 2015 sogar zwei Crews, denen er alte
Schiffe für eine zehn- beziehungsweise
17-wöchige Charter vermittelte. Beide Kunden waren trotz der langen Törndauer, in der
man sonst jede Macke findet, rundum zufrieden mit den Booten.
»Eigene, das ganze Jahr angestellte
Mechaniker und Elektriker bringen
Kontinuität in die Flotte«
M A R I N K AT I C I N, P I T T E R YA C H T I N G , B I O G R A D
7D:H;7I<H?JI9>
F O TO S : YA C H T / A . F R I T S C H ( 3. O./1 U. R . ) , YA C H T / M . M Ü L L E R ( L . ) , A . F R I T S C H ( 2 U. )
S
tützpunktleiter Marin Katicin erklärt, was für ihn wichtig ist: „Wir
lackieren jedes Jahr die Holzteile
nach, um UV-Licht-Schäden und
Kratzer auszumerzen. Die Schläuche in den
Bädern werden alle zwei, spätestens alle drei
Jahre ausgetauscht.“ Viel Sorgfalt verwende
man auf das Lüften der Schiffe. „Sie müssen
nach der Saison sofort gründlich gereinigt
und danach ständig gelüftet werden, sonst
bildet sich Spak und Geruch“, so der Kroate.
Große Dorade-Lüfter sorgen für die Luftzirkulation unter Deck.
Der Herd werde jedes Jahr zerlegt und
gereinigt, die Ankerwinsch jedes zweite Jahr.
Zerkratzte Instrumenten-Displays würden
poliert oder getauscht, die Seeventile alle
drei Jahre ersetzt. Der Schlüssel aber sei das
Personal, so Katicin: „Wir haben fest angestellte Mechaniker und Elektriker, die nicht
am Saisonende entlassen werden. So kommt
Kontinuität in die Arbeit.“
Bei EGG in der Türkei geht man jedes
neue Schiff akribisch an: „Wir nehmen die
Yachten vor der ersten Saison einmal fast
komplett auseinander und gucken in jeden
Winkel, um wirklich alles bestens kennenzu-

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