- Heftarchiv - Internet World Business
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Die Jagd nach den Talenten „Gute Teams am Markt“ Wie Sie sich auf Facebook optimal präsentieren S. 10 Recruiting in Zeiten des Fachkräftemangels S. 8 Business Angel Tobias Kollmann Angaben in Mio. Stück iOS Android Microsoft 0 17 2013 62 15 100 2016 44 138 167 Quelle: Gartner © INTERNET WORLD Business 8/12 EBAY Führungstrio ist komplett Bob van Dijk und Martin Tschopp komplettieren ab sofort das Führungsteam um Dirk Weber, seit Oktober 2011 Geschäftsführer eBay Deutschland. Van Dijk verantwortet den Bereich Marketplaces, Tschopp wird Mitgeschäftsführer. fk FACEBOOK Pinnwand abgemahnt Erstmals ist in Deutschland ein FacebookNutzer wegen der Verwendung eines urheberrechtlich geschützten Bildes auf seiner Pinnwand abgemahnt worden. Pikant: Nicht der Nutzer hatte das Bild dort eingestellt, sondern ein Dritter. fk INTERNET WORLD Business online www.internetworld.de/social Auf Kunden hören und Kosten sparen S. 34 Die Betrachtung der Customer Journey ist unter Experten umstritten L ast Cookie Wins – dieser einstmals eherne Grundsatz des Performance Marketing wird in Zeiten notwendiger Effizienzsteigerung zunehmend zum Auslaufmodell. Stattdessen, so das neue Credo, müsse betrachtet werden, welche Stationen ein Kunde vom ersten Wahrnehmen eines Produkts bis zu seinem Kauf durchlaufe – Stichwort Customer Journey. Die Idee dahinter ist simpel: Wer nicht, etwa durch eine Display-Anzeige, auf die Idee gebracht wird, ein bestimmtes Produkt zu kaufen, wird kaum bei Google danach suchen. Weshalb also sollte der Adwords-Anzeige, die der Kunde vor dem Kauf zuletzt klickte, der gesamte Erfolg für die Konversion zugeschrieben werden? Inzwischen, so versprechen Web-Analyse-Experten, lässt sich genau ermitteln, welcher Foto: Fotolia / Redshinestudio Tablet-Verkäufe weltweit: iPad bleibt vorn S. 6 Verschlungene Pfade: Wege des Kunden von der Information zum Kauf Marketingkanal wie stark zur Kaufentscheidung beigetragen hat. Dimitrios Haratsis, Geschäftsführer des Berliner Dienstleisters Ad Clear, berichtet von überraschenden Ergebnissen: „Das Bild vieler Kunden von vermeintlich teuren und vermeintlich günstigen Werbeleistungen relativiert sich, sobald wir die entsprechenden Customer Journeys genau analysieren.“ Doch dieses Konzept trifft nicht bei allen Experten Bewegtbild mit Potenzial E twa jeder achte hoch wie im DurchKonsument erschnitt. Diese Botinnert sich an die schaft sei inzwiMarke, für die in schen auch bei den e iner Display- Kreativen angekomOnline-Werbekammen: „Wir merken, pagne geworben dass viele Kreativwird. Das ist ein Eragenturen immer gebnis der vierten mehr das Potenzial Ausgabe der Wervon Inpage-Formabewirksamkeitsstu- Martin Lütgenau: ten mit Bewegtbild die Ad Effects, die Tomorrow Focus Media erschließen“, erklärt der Online-VerLütgenau die aktumarkter Tomorrow Focus elle Entwicklung. NachholbeMedia durchgeführt hat. ToFo- darf sieht der Vermarkter noch Geschäftsführer Martin Lütge- bei der Einführung von Stannau sieht dabei vor allem in der dards zur Bezifferung der WerBewegtbildvermarktung noch bewirkung, hier seien die BranPotenzial, denn beim Format chenverbände gefordert. Ein „Video Ad“ lag die Marken- Interview mit Lütgenau und Wiedererkennungsrate bei 22,5 mehr zur Ad-Effects-Studie le• Prozent, also fast doppelt so sen Sie auf Seite 18. fk auf Zustimmung. Sebastian Wetterauer, Web-AnalyticsSpezialist bei Tomorrow Focus Technologies, sieht CustomerJourney-Analysen als „Hype“ und warnt vor dem Irrglauben, es gäbe nur einen typischen Kunden, der einen bestimmten Weg von Werbemittel zu Werbemittel durchlaufe. Außerdem verweist Wetterauer darauf, dass viele Analysetool-Hersteller suggerieren, alle Werbemittelkontakte seien gleich gut messbar. Sein Rat: Werbungtreibende sollten nachhaltige Kampagnen durch Visit-basierte Messungen im Web-AnalyseTool identifizieren und sich ein Bild von der Kanaltreue ihrer Kunden machen. Mehr über die Möglichkeiten, Methoden und Grenzen der Customer-Journey-Analyse lesen Sie in unserer neuen Serie • ab Seite 20. fk Amazon stärkste Marke I n einem Ranking der stärksten Einzelhandelsmarken in Deutschland landete Amazon als einziger Online Pure Player vor der gesamten Konkurrenz. Platz 2 belegte Aldi vor DMDrogeriemarkt und Ikea. Nach Ansicht der Strategieberatung Batten & Company, die das Ranking erstellte, schaffen es deutsche Handelsmarken immer weniger, sich beim Kunden als starke Marke zu etablieren. Die größten Branding-Verluste verzeichneten demnach Saturn, • Real und Kaufhof. fk Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, PF 201552, 80015 München Postvertriebsstück, DPAG, Entgelt bezahlt In vier Jahren werden weltweit pro Jahr über 360 Millionen Tablet Computer pro Jahr verkauft werden, sechsmal so viele wie 2011, schätzt US-Marktforscher Gartner. Anders als bei Smartphones werde Apple hier seine Führung behaupten. fk Erfolgsfaktor Retoure Analyse statt Schätzung Markt explodiert bis 2016 40 Anzeige Timeline für Professionals TABLET-COMPUTER 2011 www.internetworld.de ALLE 14 TAGE TOPAKTUELL Foto: Fotolia / Exquisine AUSGABE 8/12 16. APRIL 2012 43205 Online-Werbung I E-Commerce I Technik € 4,50 | Fr. 9,00 AKTUELL Internet World BUSINESS 2 16. April 2012 Facebook kauft Instagram Mit Mobile Geld verdienen N T Die Audiovisual Media Days suchen die besten mobilen Geschäftsideen achdem Facebook das kalifornische Start-up Instagram für rund eine Milliarde US-Dollar übernommen hat, spekulieren Medien und die Digitalbranche darüber, was sich das soziale Netzwerk von dem Kauf verspricht. Instagram betreibt eine Foto-Sharing-Community für Smartphones und hat laut eigenen Angaben mehr als 30 Millionen Nutzer. Facebook-Gründer Mark Zuckerberg begründet die Übernahme damit, dass sein Unternehmen nun eng mit dem Instagram-Team zusammenarbeiten könne, um auch für den Austausch von Bildern via Smartphones die beste Nutzererfahrung zu bieten. Medien nennen als mögliche Gründe für den Kauf, dass Facebook an den Instagram-Usern interessiert sei oder Furcht vor der wachsenden Konkurrenz gehabt habe. In seinem Blog „Social Commerce Today“ überlegt Paul Marsden, ob die Instagram-App eines Tages e inen „Buy-Button“ beinhalten werde, damit Artikel auf den Bildern mit einem Shop verbunden und gekauft werden Instagram-App: Nutzer • können. is tauschen Bilder aus Geschäftsideen es rund um das mobile Bewegtbild gibt, geht Englert auf den Audiovisual Media Days 2012 am 14. und 15. Mai in München nach. Bereits zum zweiten Mal sind im Rahmen der zweitägigen Konferenz, die von den Medientagen München veranstaltet wird, Start-ups und Routiniers aufgerufen, ihre mobilen Bewegtbildkonzepte vorzustellen und mit Experten aus den Bereichen Online Video und Web-TV zu diskutieren. Gesucht werden Produkte mit überzeugender Geschäftsidee, Marcus Englert klarem Kundennutzen sowie realistischem Finanzierungspräsentiert auch konzept. „Wir suchen keine in diesem Jahr die verkopften Ideen, sondern cleversten mobilen Produkte oder Services, die sowie Filme. „Mobile End Business-Ideen schnell in die Praxis umgegeräte gewinnen als Second Screen parallel zum Fernsehen immer setzt werden können beziehungsweise mehr an Bedeutung (siehe auch die Seiten schon realisiert sind“, betont Englert, der 14 und 15). Wie die Beispiele der Social- auch in diesem Jahr wieder die eingereichTV-Plattformen Zapitano.de oder Couch- ten mobilen Geschäftsmodelle vorstellt funk.de zeigen, etablieren sich parallel da- und bewertet. Englert weiter: „Eine ganz zu immer mehr neue Geschäftsmodelle. wichtige Rolle spielt auch die AusgewoUnd trotzdem beginnt der Markt gerade genheit des Teams mit einer klar definiererst sich zu entwickeln: „Angefangen von ten Aufgabenverteilung.“ Interessierte und Vordenker können Vermarktungsthemen wie Targeting bis hin zu E-Commerce oder Merchandising sich noch bis zum 30. April 2012 unter – hier können noch viele Schätze geborgen [email protected] bewerben. Die Einreichungen mit den interessantesten und werden“, so Englert. Der Frage, wie sich mit dieser unum- innovativsten Konzepten dürfen sich am kehrbaren Entwicklung zum Second zweiten Tag um 16.00 Uhr dem Fachkon• Screen Geld verdienen lässt und welche gresspublikum präsentieren. häb Nach der Integration der Zukäufe soll der Bereich Digital Marketing sichtbarer werden 4 Die Trends fürs Web Die Anlagen von US-Investoren zeigen die neuesten Internet-Trends, sagt eine Studie 5 „Gute Teams am Markt“ Tobias Kollmann widmet sich nicht nur als Wissenschaftler der Web-Branche 6 INTERNET WORLD Business 8/2012 Meinungen in diesem Heft Neue Serie: Customer-Journey-Analyse Ansätze und Funktionsweise: Welche Kampagne leistet welchen Beitrag zum Online-Kauf? 20 E-COMMERCE Klare Botschaft Neun Online-Lebensmittelversender gründen ihren eigenen Verband, den BVLO 24 Durch die neue Chronik für Unternehmen rückt Branding auf Facebook stärker in den Fokus 10 Wäsche im Abonnement MARKETING & WERBUNG Die Sendergruppe Pro Sieben Sat1 erweitert mit dem Kauf von Booming ihr Portfolio 14 Social TV erhöht Reichweite und Involvement – das belegen mehrere Studien 15 Mobile E-Mail-Tipps Eine Studie sieht Deutschland im Mittelfeld eines Markts mit dreistelligem Wachstum 28 29 30 TOOLS & TECHNIK Konsolidierung in Sicht? Adesso übernimmt Arithnea – und könnte damit Vorbote einer allgemeinen Entwicklung sein 32 Die Akamai-Tools messen die Ladezeit und beschleunigen die Auslieferung Fridtjof Detzner, 35 Bei der D3con herrscht großes Interesse an Data Driven Display Advertising 33 Gründer von Jimdo.de, ist sich bewusst, dass jeder Mitarbeiter einen eigenen Rhythmus hat 9 Dimitrios Haratsis, Viel Bewegung im Echtzeithandel 44 MEINUNG Geschäftsführer von Ad Clear, glaubt, ein Viertel der Werbeetats wurde bislang falsch eingesetzt 20 Tobias Kollmann, Gastkommentar: Linkbuilding 2012 oder: Warum funktioniert Linkspamming noch immer so gut? 46 Professor an der Uni DuisburgEssen, wurde gerade als Business Angel des Jahres ausgezeichnet 6 Martin Lütgenau, RUBRIKEN Zwei neue Lösungen 16 Per Video im Kundendialog Ein Holzfachmarkt will reale Verkäufer mit Handkameras ausstatten, um Online-Kunden Produkte besser demonstrieren zu können Die neue Lust am Abo Nicht nur Nischenprodukte mit Suchtfaktor haben gute Chancen auf dem Abo-Markt Was bei Werbung mit Firmenjubiläen von Online-Händlern zu beachten ist Wirkungsvolles Duett Kleine Maßnahmen steigern die Wirkung von mobilen Mail-Kampagnen 26 Recht: Runder Geburtstag Stärker mit SEO Sprecherin Home Shopping Europe, stellt Kundenreaktionen täglich den Fachabteilungen zur Verfügung 34 Kreativität statt Link-Kauf Mobile Commerce hebt ab 12 Alexandra Brune, Immer mehr Web-Händler analysieren Kunden Feedbacks, um die Retourenquote zu senken 34 25 Alternativen zu eBay und Amazon Online-Marktplätze im Vergleich: Hitmeister, Yatego und Rakuten haben einiges zu bieten Mehr als nur eine Zeitleiste Für Alltagsmode, die alle brauchen und viele ungern einkaufen, bietet Vestire Abos an Multichannel-Kunden sind teure Mieten und hohe Personalkosten in den Filialen egal Aus Retouren lernen SZENE Gleiche Preise auf allen Kanälen SPECIAL: MITARBEITERSUCHE Firmen, die erfolgreich Fachkräfte suchen, stärken zunächst ihr Arbeitgeberimage 8 INTERNET WORLD Business After Work Die INTERNET WORLD Business lädt ein zum Networking nach Büroschluss: Kontakte knüpfen, alte Bekannte treffen und aktuelle Themen der Branche diskutieren. Das Motto Nicole Rüdlin, des INTERNET WORLD Neue Medien Business After Work gesellschaft Ulm heißt: Networking! Am 8. Mai 2012 findet ab 19.30 Uhr in der Goldenen Bar in München die nächste Veranstaltung dieser Reihe statt. Was erwartet Sie? Viele interessante Gesprächspartner aus der Online-Branche, Speed-Networking-Tische, um in kürzester Zeit viele neue Kontakte zu knüpfen, sowie ein entspanntes Ambiente für einen ungezwungenen Austausch. Die Organisationspauschale beträgt inklusive Fingerfood 15 Euro zzgl. MwSt. Getränke werden auf Selbstzahlerbasis abgerechnet. Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, bitten wir Sie, sich vorab zu registrieren unter: www.internetworld-afterwork.de INTERNET WORLD Business After Work ist die offizielle Abendveranstaltung der ecommerce conference in München und der Abschluss der ecommerce conference Frühjahrstour 2012 (siehe Termine, Seite 44 dieser Ausgabe). Ich freue mich, Sie beim After Work oder auch schon bei der ecommerce conference persönlich zu begrüßen! Tomorrow Focus Media untersucht die Wirkung unterschiedlicher Werbeformen 18 Adobe setzt auf Werbung In eigener Sache ablet PCs entwickeln sich zum wichtigen Medium für Bewegtbild und sind der Treiber für mobiles Bewegtbild schlechthin“, ist Marcus Englert, Associate Partner bei der Unternehmensberatung Solon Management Consulting, überzeugt. Bereits heute würden – so hat eine Analyse von Solon ergeben – 74 Prozent der Tablet User Videos auf dem Gerät sehen. Mehr als zwei Drittel sogar ganze TV-Shows Nur die Leistung zählt TRENDS & STRATEGIEN 8/12 Topkampagne: Mustafa‘s Gemüse Kebap 22 Etats Marketing & Werbung 22 Geschäftsführer Tomorrow Focus Media, beobachtet einen Trend zur aufmerksamkeitsstarken Großfläche 18 Rechtstipp: Schadensersatzpflicht bei Auktion 30 Max Thinius, Techniktipp: Von der WaWi zum E-Commerce 32 Sprecher von Allyouneed.com, ist nun Sprecher des Bundesverbands Lebensmittel-Onlinehandel BVLO 24 Etats Tools & Technik 33 Dienstleisterverzeichnis 36 Impressum 40 Menschen & Karriere 40 Stellenmarkt 41 Termine 44 Gehört 46 Feedback 46 Thomas Wagner, Vorsitzender der Geschäftsführung bei Sevenone Media, setzt künftig verstärkt auf Social-TV-Angebote 15 Axel Zawierucha, Geschäftsführer der Internetwarriors, glaubt nicht daran, dass Linkbuying allein für Erfolg bei Google reicht 46 AKTUELL 3 E-PAYMENT RISIKOMANAGEMENT DEBITORENMANAGEMENT Hilfreich oder überflüssig? Die „Button-Lösung“ soll im Sommer dieses Jahres in Kraft treten M Foto: Fotolia / Thesimplify it der Zustimmung des Karin Stäbler, Geschäfts Bundestags zu einem leiterin von Reich Online entsprechenden Gesetz ist Services, erwartet dagegen der Weg für die sogenannte keine Auswirkungen auf die „Button-Lösung“ frei. Die Conversion Rate, „das Wort Verbraucher sollen vor jeder ‚kostenpflichtig‘ möchten Bestellung im Internet diese wir aber vermeiden, da es durch einen Klick auf eine den Käufer garantiert verunentsprechend beschriftete sichern wird“. Tim Keding, Schaltfläche bestätigen. Die Geschäftsführer von ShoeButton-Lösung könnte „verpassion.com, glaubt sogar, heerende Auswirkungen“ für das Gesetz könne langfrisWeb-Händler haben, warnt tig von Vorteil für die Händdas Online-Shopping-Portal Nicht eindeutig genug: Künftig müsste ler sein. Hitmeister.de auf seinem ein solcher Button um das Wort „kostenHandel nicht bedroht Firmenblog. pflichtig“ ergänzt werden Künftig sollen UnternehAuch Kai Hudetz, Gemen dazu verpflichtet werden, Online-Käufern schäftsführer der Forschungsinitiative ECCVertragsinformationen klar verständlich und „in Handel, sieht den Online-Handel nicht bedroht: hervorgehobener Weise“ zur Verfügung zu stellen. „Wir gehen davon aus, dass es keine nennensVerträge im elektronischen Geschäftsverkehr sol- werte Auswirkung auf die Online-Umsätze len dann nur noch zustandekommen, wenn der geben wird und die positiven WachstumsprogKäufer vorher ausdrücklich bestätigt, dass er sich nosen für die nächsten Jahre Bestand haben werzu einer Zahlung verpflichtet. Schaltflächen, auf den.“ Der Bundesverband des Deutschen Verdenen nur „bestellen“ oder „Bestellung abgeben“ sandhandels (BVH) befürwortet grundsätzlich steht, sind damit nicht mehr zulässig – sie müssen die Initiative, Vertrauen und Sicherheit im Interdurch eindeutigere Aufforderungen wie „kosten- net noch weiter zu stärken. Aufgrund von bereits pflichtig bestellen“ oder „kaufen“ ersetzt werden. bestehenden Rechten beim Warenkauf im Netz Hitmeister hat mit einem A/B-Test gemessen, sei die Button-Lösung aber letztlich überflüssig. welche Konsequenzen die Button-Lösung für „Wir sind froh, dass der jetzt getroffene KomproShop-Betreiber haben könnte. In dem Experi- miss keine zusätzlichen Schritte oder unangement wurden Besucher zufällig drei verschiede- messene Hürden für den Einkauf im Internet nen Bezahlseiten zugewiesen. Eine Seite lief mit aufbaut“, äußert sich BVH-Hauptgeschäftsfühder bestehenden Variante „Bestellung abschlie- rer Christoph Wenk-Fischer zufrieden. Ob das ßen“, die beiden anderen mit den neuen Varianten Gesetz Abo- und Kostenfallen wirksam wird ver„Kostenpflichtig bestellen“ und „Kaufen“. Die hindern können, wird in der Branche allerdings Version „Kostenpflichtig bestellen“ habe 15,9 Pro- zum Teil bezweifelt. „Die Button-Lösung wird zent schlechter als die bisherige Lösung konver- keinesfalls dazu beitragen, dass unseriöse Anbietiert, bei der Variante „Kaufen“ habe sich die Kon- ter im Netz verschwinden“, befürchtet Karin • versionsrate um 2,9 Prozent verschlechtert. Stäbler von Reich Online Services. tdz Karin Stäbler, Geschäftsleitung Reich Online Services, Rosenheim Kai Hudetz, Geschäftsführer ECC-Handel, Köln „Online-Käufer genießen bereits wesentlich mehr Rechte als stationäre Käufer und wir redlichen Online-Händler tun schon mehr als das, was uns gesetzlich vor geschrieben ist, um unsere Kunden zu informieren und bequemes und sicheres Einkaufen zu ermöglichen. Jetzt werden wir halt, wie angeordnet, den zum Kauf führenden Button mit einem Text versehen. Auswirkungen auf die Conversion Rate erwarte ich dadurch nicht. “ „Mit der Verabschiedung der Button-Lösung bleibt der Gesetzgeber seiner Linie treu, auf eher vereinzelte Betrugsfälle mit verschärften Informationspflichten für alle OnlineAnbieter zu reagieren. Der damit für die OnlineHändler verbundene Änderungsaufwand ist nicht zu unterschätzen, zumal die Regelung auch für mobile Endgeräte und damit auch für Apps gilt. Den Online-Handel insgesamt wird aber auch diese Regelung letztlich nicht ernsthaft behindern.“ Tim Keding, Geschäftsführer Shoepassion.com, Berlin Christoph Wenk-Fischer, Hauptgeschäftsführer BVH, Berlin „Kurzfristig gehe ich davon aus, dass die Button-Lösung zu keinem Einbruch unseres Geschäfts führt. Mittelfristig sehe ich einen klar positiven Effekt, da das Vertrauen in das E-Business allgemein steigt, weil intransparenten Anbietern eine Manipulationsmöglichkeit ent zogen wird. Leider hat es der Gesetzgeber versäumt, eine einheitliche Button-Bezeichnung festzulegen, sodass sich hier wieder Gestaltungsspielraum für Interpretationen öffnet.“ „Nirgendwo hat der Verbraucher auch ohne Button-Lösung schon jetzt so weitreichende Rechte wie beim Warenkauf im Netz. So ist aus Sicht des BVH die Button-Lösung für den Bereich des Handels mit Waren eigentlich überflüssig. Hier ist der Kunde durch Preisangabenverordnung, bereits bestehende gesetzliche Informationspflichten und das 14-tägige uneingeschränkte Widerrufs- und Rückgaberecht schon hinreichend gesetzlich geschützt.“ AUTHORIZED PARTNER PASSENDE E-PAYMENT LÖSUNGEN FÜR ALLE, DIE HOCH HINAUS WOLLEN ExperCash bietet umfassendes ePayment, komplettes Risikomanagement und integriertes Debitorenmanagement für Internethändler: 100 % Financial Supply Chain Management aus einer Hand. Mehr Bezahlarten = mehr Umsatz: Bieten Sie Ihren Kunden viele unterschiedliche Zahlungsmöglichkeiten an: Kreditkarten, ELV, giropay, sofortüberweisung.de oder Rechnung. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass die Wunsch-Zahlungsart Ihrer Kunden dabei ist. Und mit dem Risikomanagement von ExperCash beugen Sie auch noch eventuellen Zahlungsausfällen effektiv vor. ExperCash passt sich nicht nur an die jeweiligen Bedürfnisse Ihres Shops an, sondern wächst auch mit Ihnen: Mit den maßgeschneiderten Komplettlösungen von ExperCash haben Sie nur einen Partner, der Ihr ePayment von A-Z für Sie übernimmt. Auch für Verkäufe ins Ausland. So erzielen Sie mehr Umsatz, haben weniger Zahlungsausfälle und mehr Zeit für Ihr Kerngeschäft: Flexibilität, die sich auszahlt. Wir beraten Sie gerne: [email protected] oder +49.621.72 49 38 – 20. www.epaymentloesungen.de EXPERCASH GmbH | Augustaanlage 59 | 68165 Mannheim | Germany Phone +49.621.72 49 38 – 0 | Fax +49.621.72 49 38 29 – 00 [email protected] | www.expercash.de 4 TRENDS & STRATEGIEN Internet World BUSINESS Fingerprint fürs Tracking App als Zeitschriftenkiosk Verlage sind auf der Suche nach digitalen Paid-Content-Modellen, um rückläufige Print-Auflagen zu kompensieren. Fünf USamerikanische Medienhäuser kooperieren nun, um mit einer Tablet App ihre ver- Das Digital-Abo von Next Issue Media gibt es bislang nur für Android-Tablets schiedenen Zeitschriftentitel aus einer Hand anzubieten. Next Issue Media heißt das von Condé Nast, Hearst Corporation, Meredith, Time Inc. und News Corpora tion gegründete Unternehmen. Kunden können ein Basic-Abo für 9,99 US-Dollar und ein Premium-Abo für 14,99 US-Dollar pro Monat abschließen und erhalten dann Zugang zu den Zeitschriften, die die Ver lage herausgeben, darunter „Vanity Fair“, „Elle“, „Better Homes“ sowie „The New Yorker“, „Time“ und „Sports Illustrated“. is KOOPERATION 20 Jahre Internet World in UK Die englische Internet World feiert in diesem Jahr 20. Jubiläum. Die Digital-Messe mit rund 150 Seminaren findet von 24. bis 26. April 2012 statt. Die Messe dreht sich um sechs Themenbereiche: Digital Marketing, E-Commerce, Mobile, Social Media, Content Management sowie Cloud & Hosting. 2013 wird es in Kooperation mit der deutschen Internet World Messe einen deutschen Pavillon in London und einen englischen Pavillon in München geben. is Anzeige Nach der Integration der Zukäufe soll der Bereich Digital Marketing sichtbarer werden D en Namen Adobe verbinden spielsweise 2009 den Web-AnaUnternehmen mit Kreativlyse-Spezialisten Omniture, 2010 und Layout-Software wie Adobe den Web-Content-ManagementIllustrator, Photoshop, Acrobat Anbieter Day Software sowie Efoder Indesign. Dass Adobe Sysficient Frontier und die Videotems inzwischen auch im SegAdvertising-Lösung Auditude ment Online Marketing über ein im November 2011. Mit Efficient reiches Produktportfolio verfügt, Frontier hat sich Adobe eine dürfte vielen noch gar nicht beTechnologie für den Einkauf und wusst sein. Das soll sich ändern. das Optimieren von PerforAuf einer Roadshow im April mance-basierter Internet-Werund Mai durch mehrere Städte in bung in den Kanälen Search, DiDeutschland, Österreich und der gital und Social zugelegt. Adobes Schweiz stellt Adobe MarketingPortfolio deckt nun viele Onlineverantwortlichen und Agenturen Brad Rencher, Senior Vice President Digital Marketing Adobe, Marketing-Bereiche ab, gleichdie Neuigkeiten im Bereich On- berichtet über Adobes Pläne im Segment Online-Werbung zeitig dürfte es eine Herausfordeline-Werbung vor, die das Unterrung sein, den Kunden diese nehmen bei seinem Digital Marketing EMEA bei Adobe. Adobes Ziel ist, Wer- Vielfalt zu erklären. Summit in den USA präsentiert hatte bungtreibenden, aber auch E-CommerceDie Dachbezeichnung für die Produkte (INTERNET WORLD Business 7/12 auf Anbietern ein Komplettpaket für die Er- lautet nun „Adobe Digital Marketing Seite 26). Die Roadshow soll dem Segment stellung, das Messen und das Optimieren Suite“, bislang hieß sie Online Marketing Digital Marketing mehr Sichtbarkeit ver- von Web-Kampagnen anzubieten. Dazu Suite, powered by Omniture. Nach der schaffen, erklärt Andreas Helios, Senior kaufte das Unternehmen in den vergange- Integration der zugekauften Technologien Group Manager Enterprise Marketing nen Jahren immer wieder Firmen, bei- werden nun die Firmennamen Omniture, Efficient Frontier und Context Optional vom Markt verschwinden. Der Marken name Adobe soll im Vordergrund stehen, Adobe: Umsatzverteilung 2011 Adobes Digital Marketing Suite erläutert Helios. Das Social-Media-VerDigital Marketing trägt 22 Prozent bei In die neue Adobe Digital Marketing Suite waltungs-Tool von Context Optional heißt Digital Marketing Print & Publishing sind nun die Technologien der zugekauften beispielsweise künftig „Adobe Social“. 909,5 218,4 Firmen integriert. Sie umfasst Module für Adobe bietet die Produkte im Bereich (22 %) (5 %) Analyse, Reporting und Optimierung: Digital Marketing als Software as a Service an. Unternehmen können sie als KomAnalyse und Reporting: Site Catalyst, Inplettpaket oder als Einzelmodule verwensight, Discover, Social Analytics, Survey Digital Media den. Dadurch seien sie auch für mittlere Optimierung: Adobe Social (bisher Context 3.088,4 (73 %) Unternehmen erschwinglich, argumenOptional), Multichannel Advertising Technology (bisher Efficient Frontier), Recommen tiert Helios. Dieses Cloud-basierte Modell Angaben in dations, Scene7, Search & Promote sowie will Adobe nun auch auf die KreativMio. US-Dollar Werkzeuge übertragen. Mit dem Launch Test & Target Umsatz 2011 gesamt: 4.216,3 Mio. US-Dollar der Creative Suite 6 führt Adobe zusätzlich Plattform: CQS, Data Warehouse, Genesis, zum Lizenzmodell auch ein SaaS-Modell Tag Manager © INTERNET WORLD Business 8/12 Quelle: Adobe Systems • für die Kreativ-Software ein. is Foto: Adobe NEXT ISSUE MEDIA 8/12 Adobe setzt auf Werbung TRADEMOB Apple habe aus Datenschutzgründen damit begonnen, Apps zurückzuweisen, die auf die eindeutige Gerätenummer (UDID) zugreifen, berichtet der US-TechnologieBlog „Techcrunch“. Mobile Werbenetzwerke, Entwickler und Web-Analyse-Anbieter verfolgen mithilfe dieser Kennung das Verhalten von iPhone- und iPad-Nutzern. Doch die Branche weiß sich zu helfen. Das Berliner Mobile-Advertising-Start-up Trademob wirbt beispielsweise damit, ohne die Nutzung einer UDID auszukommen. Stattdessen kombiniert Trademob über 50 verschiedene Parameter und erstellt einen „Fingerprint“. Er soll die Privatsphäre der Konsumenten schützen und den App-Entwicklern trotzdem Informationen liefern. is 16. April 2012 Spree7 optimiert Einkauf Ad Exchange für Samsung US-Firma Mediamath startet Demand-Side-Plattform als Joint Venture A merikanische Technologieanbieter für Real-Time Bidding (RTB) drängen in den deutschsprachigen Markt. Nachdem Dataxu im Januar Mexad übernommen hatte, gründete nun das US-Unternehmen Mediamath mit der Schweizer Pub ligroupe das Joint Venture Spree7 GmbH mit Sitz in Berlin. Publigroupe hält 80 Prozent der Anteile, Mediamath 20 Prozent. Spree7 richtet sich an Werbungtreibende und an Media-Agenturen in Deutschland, Österreich und in der Schweiz. Das Joint Venture bietet ihnen eine Demand-SidePlattform für den automatisierten Einkauf von Online-Display-Werbung in Echtzeit. Durch diese Automatisierung soll die aufwendige Verhandlung eines Festpreises für eine Werbeplatzierung mit verschiedenen Webseitenbetreibern, Vermarktern oder Werbenetzwerken überflüssig werden. Gleichzeitig sollen die gewünschten Zielgruppen noch genauer erreicht und dadurch Online-Werbung effektiver ausgeliefert werden. Während in den USA laut Schätzungen von Analysten etwa zehn Prozent der Display-Werbung automatisiert verkauft werden, ist der Anteil der über RTB gehandelten Werbung in Deutschland noch sehr klein. Ein Grund ist unter anderem die Zurückhaltung von Publishern, Inventar für den Echtzeithandel bereitzustellen. is • Neuer RTB-Player: Die Demand-Side-Plattform Spree7 kauft Display-Ads in Echtzeit S amsung Electronics, koreanischer Hersteller von Mobiltelefonen, Fernsehern und Tablet-PCs, wird im zweiten Halbjahr 2012 einen privaten Werbemarktplatz starten, um Werbung auf seinen Mobilgeräten zu verkaufen. Die Technologie für den „Samsung Adhub Market“ kommt von OpenX Technologies. Das kalifornische Unternehmen bietet eine AdserverPlattform in Verbindung mit einem Werbemarktplatz an. Samsung will Werbungtreibende ansprechen, die gezielt auf Mobilgeräten inserieren wollen. Durch das Angebot von Real-Time-Bidding-Funktionen auf dem Marktplatz können AppEntwickler ihre Werbeeinnahmen maximieren, indem sie ihre Werbeplätze an die Käufer versteigern, verspricht Samsung. Mit dem privaten Werbemarktplatz steigt der Hersteller selbst in das Vermarktungsgeschäft ein und tritt in Konkurrenz zu mobilen Werbenetzwerken. Im Januar 2012 hatte Samsung die Werbeplattform • Adhub für Smart TVs vorgestellt. is 8/12 16. April 2012 TRENDS & STRATEGIEN Internet World BUSINESS What’s up im Web? Hier finden Sie Nachrichten von jungen Firmen und Investoren Die Anlagen von US-Investoren zeigen die neuesten Internet-Trends, meint eine Studie FOERDERBAR.DE Ran an die Fördertöpfe W as in den USA fürs Internet weil Agenturen und Werbungtreierfunden wird, etabliert sich bende sie einsetzen. Spiele bleiben in Europa: „Beinahe alle erfolgreiwie Handelsmodelle ein Boomchen Geschäftsmodelle im Internet Thema auch für Investoren. Hier wurden in den USA entwickelt“, entstehen neue Vermarktungsformate und etablieren sich Plattforsagt Marc Ziegler, Geschäftsmen als Aggregatoren. Nicht zuführer Mediencluster NRW, letzt bieten Crowdsourcing und der Standortagentur der MeApps Chancen, vor allem wenn sie dienbranche in Nordrheinden Alltag von Verbrauchern und Westfalen. „Die Zyklen, in Angestellten erleichtern. denen Trends Europa errei„Die Analyse soll keine Cloningchen, werden kürzer.“ Kein Anleitung sein“, so Ziegler, „aber sie Wunder, Investoren wie bietet Investoren und Gründern Gründer fahren oft ins SiliEinkaufen: E-Commerce bleibt Investors con Valley, um Trends aufzuLiebling wie Gaming und Marketing Services Orientierung. Hierzulande setzen Geldgeber auf Bewährtes. Wenn sie spüren. Andere sparen sich die Kosten und suchen Nach- M. Ziegler: Trendbaro- oder in Services zum Suchen wissen, eine Idee funktioniert, investieren richten über Start-up-Finan- meter für Gründer und zum Teilen von Inhalten sie gerne.“ Zieglers Untersuchung findet sich unter: http://slidesha.re/HbhaQt. vs • zierungen online. Ziegler hat jeweils knapp zwei Milliarden. den US-Technologie-Blog Crunchbase Besonders gefragt bei den Geldgebern ausgewertet und so die wichtigsten Trends sind in den USA Handelskonzepte, die wie Die wichtigsten Trends fürs E-Business entdeckt: „Verbrau- Juiceinthecity.com (Tages-Deals auf Empcherthemen und E-Commerce-Konzepte fehlung), Relayrides.com (Carsharing) • E-Commerce: Deal-Konzepte, Coupons, bleiben bei den Investoren Nummer eins“, oder Gobble.com (Essen) auf GemeinNachbarschaftshilfe (Tausch, Leihen), ist eines seiner Ergebnisse. „Daneben stei- schaftlichkeit, Tausch oder Leihen setzen Social Commerce gen die Investments in B2B-Geschäftsmo- und soziale Funktionen integrieren. Nach• Marketing: Targeting, Real-Time Bidding, delle, gerade in der Gründungsphase oder barschaftshilfe ist das Stichwort für diese Big Data Solutions, In-App-, In-Game- und in den ersten Finanzierungsrunden.“ Ideen. Daneben etablieren sich Portale, die In-Video-Lösungen Insgesamt 13,6 Milliarden Dollar flossen aus User Generated Content Erlöse erzie• Apps/Tools: Finanzen, Produktion Inhalte, 2011 in 942 junge Unternehmen. In E-Com- len. Auch die Online-Werbung inspiriert Kommunikation und Lernen merce-Konzepte wurden annähernd vier Gründer, zeigt Ziegler auf. In diesem • Spiele: Social Games, Gamification, WerMilliarden Dollar investiert, in B2B-Lö- Bereich finden vor allem Techniken für bung und neue In-Game-Einnahmen sungen eine Milliarde sowie in Werbe- die Organisation von Kampagnen oder die • Crowdsourcing: Geld, Arbeit, Communitys und Marketingtechnologien, in Spiele Platzierung von Werbung Geldgeber – Foto: Fotolia / Spectral-Design Vom Staat, Europa oder den Bundesländern: Gründer sollten mit Fördermitteln rechnen, bloß tun sie das selten, weil sie die Programme und die Bedingungen nicht kennen. Das Berliner Unternehmen Förderbar navigiert Unternehmen durch den Förderdschungel und hilft ihnen bei Anträgen, aber auch bei der Ausrichtung ihrer Geschäfte. Hinter Förderbar stehen Nicole Ölkers und ein Team aus ehemaligen Beratern von Eventurecat Corporate Finance Advisors. Sie haben schon Geldquellen für Start-ups wie Palabea, Commercetools und Madvertise aufgetan. vs Delivery Hero kauft ein INTERNETSTORES.DE 30 Millionen Euro Eine Finanzierung von rund 30 Millionen Euro hat sich Internetstores verschafft: Dafür hat die schwedische EQT Gruppe die Anteile des European Founders Fund der Samwer-Brüder übernommen. „Internetstores ist ein sehr gut geführtes Unternehmen, das sich als erfolgreicher und nachhaltiger Marktführer positionieren kann“, begründet Hjalmar Winbladh, Berater von EQT, das Engagement. Internetstores wurde von René Köhler 2003 gegründet und bietet Online Shops für Fahrräder und Outdoor-Zubehör an. Das Unternehmen expandiert gerade international und will 2011/2012 mindestens 60 Millionen Euro erwirtschaften. vs Viel Geld für Gründer Berliner Lieferdienst sichert sich 25 Millionen Euro fürs Wachstum KIZOO TECHNOLOGY VENTURES Neuer Name enug ist nicht genug: Die Berliner Delivery-Hero-Gruppe, die Lieferdienste für Restaurants vermittelt, hat sich gerade 25 Millionen Euro für die Expansion einverleibt. Doch in Sachen Kapital ist Gründer Fabian Siegel noch nicht satt: „Das wird nicht die letzte Kapitalrunde gewesen sein, wir sind noch nicht durchfinanziert.“ Delivery Hero will Marktführer und größer als Just-Eat aus Großbritannien werden. Vor Kurzem haben die Berliner Pyszne.pl gekauft und in Polen Marktanteile gewonnen. Jetzt übernahm Delivery Hero in Skandinavien die Onlinepizza Norden Group. Angeblich bezahlten die Berliner 40 Millionen Euro. Das Unternehmen betreibt Lieferdienste in Schweden, Finnland und Polen. In Deutschland ist Delivery Hero mit Lieferheld.de vertreten und tritt gegen Lieferando.de und Pizza.de an. Pizza.de betreut 10.000 Restaurants, Lieferando und Lieferheld organisieren jeweils 5.000. Der Markt bietet gute Aussichten: Studien zufolge lässt sich hierzulande jeder Verbraucher mindestens einmal im Jahr Essen bringen. Mittelfristig könnten Bestellungen im Wert von knapp 700 Millionen Euro pro Jahr ausgeliefert werden. Etwa zehn Prozent Provision entfallen auf den Vermittler der Lieferung. Wird dazu noch das kaum beackerte Feld „Lebensmittellieferungen“ addiert, steigt das Volumen in Deutschland auf 4,4 Milliarden Euro. Kein Wunder, dass sich unter den Investoren von Delivery Hero auch die TengelmannGruppe befindet. Zudem haben Holtzbrinck, Point Nine Capital sowie aus Russland Ru-Net Anteile gekauft. Delivery Hero erwirtschaftete 2011 rund zehn Millionen Euro. In diesem Geschäftsjahr sollen die Erlöse auch durch die Übernahmen in Europa auf 25 Millionen Euro wachsen. Delivery Hero hat bereits 15 Millionen Kapital aufgenommen. Das Unternehmen beschäftigt 350 Mitarbeiter und ist jetzt in 14 • Delivery Hero will Marktführer in Europa werden Ländern aktiv. vs Foto: Photocase / Dangross G Geld: Risikokapitalgeber legen neue Fonds auf und suchen lukrative Geschäftsideen D as Geld sitzt locker: Zwei Venture- Capital-Gesellschaften haben für Fonds Millionen eingesammelt, die nun in Start-ups fließen sollen. 100 Millionen Euro kann Partech Ventures ausgeben. Die Gesellschaft mit Sitz in den USA und Büros in Europa und Deutschland finanziert bevorzugt Web-Geschäfte in den USA und Europa und investierte in Firmen wie Qype, Smeet oder Brands4Friends. Earlybird wiederum hat seinen vierten Fonds aufgelegt und will das aktuelle Volumen von 100 Millionen US-Dollar noch verdoppeln. Neben Online-Unternehmen sucht Earlybird allerdings auch Gründer in den Bereichen Clean- und Med-Tech. Zum Earlybird-Portfolio gehören Smava, • Madvertise oder Carpooling. vs Kizoo Technology Ventures soll von der Muttergesellschaft abgespaltet werden, diese wird in Atevia umbenannt. Über den Plan stimmen die Eigner am 3. Mai ab. Kizoo gehört zu Cinetic, dem Verwalter der Erlöse aus dem Verkauf von Web.de an United Internet. Die Gesellschaft verwaltet Vermögen und Immobilien – Risikokapital passe nicht zum Geschäft. vs GAMEGENETICS.COM Erste große Finanzierung Der High-Tech Gründerfonds und die Beteiligungsgesellschaften Target und Estag fördern die Expansion von Gamegenetics mit einem einstelligen Millionenbetrag. Das Berliner Unternehmen wurde 2009 gegründet und verhilft auf seiner Plattform rund 150 Online-Spielen zu mehr Reichweite sowie zu Kooperations- und Medienpartnern. vs MYONID.DE/SECURE.ME Neues Geschäft Zum Juni 2012 stellt Myonid.de die Geschäfte ein. Mit dem Reputationsdienst konnten User ihre Online-Aktivitäten organisieren. Das Start-up, 2008 gegründet, verschwindet jedoch nicht ganz: Es konzentriert sich künftig auf Secure.me und verhilft damit Nutzern zum Schutz ihrer Privatsphäre bei Facebook. vs 5 TRENDS & STRATEGIEN Internet World BUSINESS 6 16. April 2012 8/12 START-UP-FINANZIERUNG „Gute Teams am Markt“ Tobias Kollmann widmet sich nicht nur als Wissenschaftler der Internet-Branche, als Business Angel fördert er Start-ups V on wegen Elfenbeinturm! Tobias Kollmann entschied sich zwar 2001 gegen das Unternehmertum und für die Wissenschaft – er leitet den Lehrstuhl für E-Business an der Universität Duisburg-Essen –, doch seit dem Verkauf seiner Anteile an der Scout-Gruppe an die Deutsche Telekom finanziert Kollmann Start-ups. In seinem Kölner Institut Netstart finden Gründer Kapital für Ideen sowie Beratung und Kontakte. Dafür müssen sie aber auch damit rechnen, gelegentlich als Forschungsobjekt herhalten zu müssen. Herzlichen Glückwunsch, vor Kurzem wurden Sie mit der Goldenen Nase als Business Angel des Jahres ausgezeichnet. Was bedeutet Ihnen dieser Titel? Tobias Kollmann: Das ist Freude und Ehre zugleich. Ich freue mich, weil meine Unterstützung bei den Start-ups, die mich nominierten, offensichtlich gut ankommt, und ich fühle mich geehrt, weil die Goldene Nase der wichtigste Preis für Business Angels in Deutschland ist. In welche Bereiche investieren Sie? Kollmann: Ausschließlich in die Net Eco nomy. Schon seit 1995 befasse ich mich als Forscher über meine Promotion mit dem Internet und auch meine eigene Gründungserfahrung mit Autoscout24 fand in diesem Bereich statt. Autoscout24 entstand Ende der 90er-Jahre – was hat sich seither verändert? Kollmann: Wir sehen mehr Kompetenz und Substanz bei Start-ups und bei den Investoren. Das bringt mehr Sicherheit ins Spiel. Die hemmungslose Euphorie des Internet-Hypes ist Vergangenheit, aber die grundsätzliche Begeisterung über die Technologie ist geblieben. Die Gründer wissen heute besser, was geht und was nicht, und schätzen die schnellen Karriere chancen, ohne in Konzernen jahrelang buckeln zu müssen. Was ist zurzeit besonders aussichtsreich? Kollmann: Ein Trend ist nicht auszumachen, es gibt weiterhin eine Vielfalt von spannenden Geschäftsmodellen. Social Worauf achten Sie in den Businessplänen? Kollmann: Ich achte mehr auf das Team als auf den Businessplan. Persönlichkeiten, Know-how und Durchhaltevermögen sind wichtiger. Im Internet gibt es keinen Ideenschutz, gute Konzepte werden schnell kopiert, das verlangt von den Gründern Tempo, Kraft und Hartnäckigkeit. Was ist eine Idee wert, wenn das Team sie nicht durchsetzt? Gibt’s bei Ihnen schon neue Businesspläne? Kollmann: Reichlich, ich bin bereits bei zehn Unternehmen beteiligt, zwei weitere Investments sind zurzeit in Vorbereitung und ich will mein Portfolio in diesem Jahr noch um mindestens acht weitere Unternehmen auf 20 Beteiligungen erweitern. Tobias Kollmann Das ist viel, warum die Eile? Kollmann: Weil es zurzeit wieder viele gute Teams mit spannenden Ideen auf dem Internet-Markt gibt und die Bewertungen noch im vernünftigen Bereich liegen. Das sind gute Gründe für den Einstieg. hält den Lehrstuhl E-Business und E-Entrepreneurship der Universität Duisburg-Essen. Der 42-Jährige hat 1997 die Scout24-Gruppe mit auf gebaut und 2011 das Gründerprogramm und den Inkubator Netstart. Kollmann investiert als Business Angel bevorzugt in Web-Unternehmen. Auch durch die expansive Geldpolitik der Notenbanken steht zurzeit wieder sehr viel billiges Kapital zur Verfügung. Steigt damit nicht auch das Risiko einer Blasenbildung? Kollmann: Die Gefahr besteht wirklich, und ich appelliere an alle Beteiligten, Vernunft und einen kühlen Kopf zu bewahren, damit sich Geschichte nicht wiederholt. • www.netstart.de Zurzeit starten immer neue Beteiligungs gesellschaften und Inkubatoren – warum? Kollmann: Immer mehr Gründer, die einen erfolgreichen Exit geschafft haben, sind jung und wollen nach ihrem Ausstieg noch nicht die Füße hochlegen. Also gründen sie entweder neu oder wechseln auf die Unterstützerseite, um mit einem Inkubator oder als Investor anderen eine ähnliche Laufbahn zu ermöglichen und um dann aber auch davon zu profitieren. Ist das eher gut oder schlecht für die Internet-Branche? Kollmann: Es gibt viele Inkubatoren und Investoren, die den Gründern viel bringen, aber es gibt auch viele schlechte Angebote am Markt. Forschung, Finanzierung und Entwicklung Jüngster E-Business-Professor und Entwickler der ersten mobilen App in Deutschland – Tobias Kollmann kann viele Titel für sich beanspruchen. Er lehrt an der Universität Duisburg- Essen. Vor Kurzem startete er mit der Steuer beratung ETL in Köln das Netstart-Institut, das Start-ups berät, finanziert sowie über sie forscht. • Zum Portfolio von Netstart gehören die Unternehmen Fruux.com (SaaS Organisation), Regiohelden.de (Marketing), Moodrush.de, Kisseria.de, Virtual Kicker League (Game), Call-a-Guide, Seolytics.de, Konomy Technologies, Mykolombo.de, Askerus.de (Portal) • Netstart bündelt Forschungs- und Beratungsaktivitäten, ist ein Inkubator zur Entwicklung von Geschäftsmodellen sowie eine Beteili- Die Regierung will ebenfalls Investoren mit Steuervorteilen und Investitionszulagen helfen Kollmann: Ich begrüße das ausdrücklich. Durch Business Angels und Venture Capital entstehen hierzulande Unternehmen und Arbeitsplätze, und das kann der Staat mit gutem Gewissen unterstützen. Commerce, Cloud Computing, Customized Models – das Internet bietet viele Möglichkeiten für neue Ideen. Ausgezeichnet: Start-ups und das Business Angel Network Deutschland kürten Kollmann zum Business Angel des Jahres gungsgesellschaft unter einem Dach Ende 2012 will Netstart 20 Start-ups finanzieren und betreuen • Bis Wie behalten Gründer die Orientierung? Kollmann: Am besten, sie sprechen mit den Gründern, die bereits mit dem Investor oder Inkubator zusammengearbeitet haben. Die Diskussion wird gerade geführt: Können in Deutschland Milliardenkonzerne wie Google, Facebook oder Amazon heranwachsen? Kollmann: Das ist immer möglich. Deutschland hat große Chancen, Ideen und Technologien nach vorne zu bringen. Gründer müssen nicht immer in die USA schielen und Ideen importieren. Was meinen Sie, was wird die Branche in diesem Jahr bewegen? Kollmann: Nachdem das Internet und auch Was fällt Ihnen zurzeit negativ in der Gründerszene auf? Kollmann: Ich bin weder Gegner noch Befürworter von Klonen, aber es ist nicht gut, wenn gleich mehrere Gründer dieselbe US-Idee abkupfern und sich auf dem deutschen Markt bekriegen. Damit werden gegenseitig Kraft, Kapital und Werte vergeudet. Außerdem fließt zurzeit zu viel Kapital in zu wenige Gründernetze. Das muss sich ändern. Mit dem High-Tech Gründerfonds und Business Angels steht genügend Kapital für den Start zur Verfügung, mau sieht es indes aus, wenn es um Wachstum geht. Kollmann: Das wird sich mittelfristig ändern. Zu sehen ist gerade, dass immer mehr Konzerne Inkubatoren aufbauen, die ein Start-up durchfinanzieren können. Otto gibt hier mit dem Project A Ventures ein gutes Beispiel. Auch Business Angels bekommen durch den neu geschaffenen European Angels Fund EAF die Möglichkeit, ihren finanziellen Einsatz zu verdoppeln und damit als Investor länger durchzuhalten. Fruux, Kisseria, Regiohelden, Seolytics: Kollmanns Portfolio bildet viele Webtrends ab der Mobilfunk für neue Geschäftsideen entdeckt wurden, wird mittelfristig das interaktive Fernsehen als dritte Plattform der Net Economy eine immer größere Rolle spielen. TV-Commerce, Social-TV und T-Apps für Fernsehgeräte sind schon überall in Vorbereitung, und Samsung, Nintendo, Sony, Microsoft, Apple & Co. kämpfen bereits um die beste Ausgangs basis. Zahlreiche Gründer werden hier • natürlich mitmischen wollen. INTERVIEW: SUSANNE VIESER Online-Verkäufe immer und überall im Blick – mit meinem Christoph Dudek STRATO Webshop-Kunde www.dudek-shop.de GRATIS Tablet-PC Profi Webshop + GRATIS Tablet-PC Mit wenigen Klicks zum Webshop – inklusive Tablet-PC für die mobile Shop-Verwaltung! GRATIS DAZU: Hochwertiger Tablet-PC ViewPad 7e von ViewSonic Sichere Zahlungsmethoden anbieten (PayPal, ClickandBuy, BillSAFE) €/Mon.* 3 Monate Attraktive Marketingtools nutzen (Cross-Selling, Facebook-Shop u.v.m.) TOP! 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Selbst große Marken beißen sich die Zähne am umworbenen Nachwuchs aus. Bei Otto in Hamburg beispielsweise möchten viele wegen des Gebäudes und der Ausstattung der Räume nicht arbeiten: ein grauer Klotz mit uncharmanten Grauin-Grau-Büros. Und dafür extra umziehen? Entsprechend setzen die Konzerne zunehmend und mit viel Geld gepowert auf die Waffe, als attraktiver Arbeitgeber zu gelten, wie sich jüngst auch im von der Bertelsmann-Gruppe gelaunchten Career loft zeigt. Ziel von Careerloft ist es, Unternehmen und Bewerber zusammenzubringen, und zwar auf Augenhöhe. Lebensräume schaffen Hierarchische Strukturen müssen bei den kleinen Firmen der Digitalbranche gar nicht erst abgebaut werden und die Möglichkeiten der Raumgestaltung sind auch besser. Letzteres ist e ine Chance für die digitale Wirtschaft, denn Räume müssen heutzutage Lebensräume sein: Sie dürfen gern mit flexiblen Vitra-Möbeln ausgestattet sein, eine Bar mit LuxusKaffeeautomaten haben sowie eine Lounge, in die sich die Mitarbeiter bei Bedarf zurückziehen können. Auf verwöhnte Gaumen hingegen setzt das Hamburger InternetStart-up Jimdo.de, das kurzerhand einen Sternekoch engagiert hat (siehe Interview rechts). Eine Feelgood Managerin sorgt sich um Events, auch nach Feierabend. Mit begrünten Flächen im Büro für bessere Luft, Massagen und Wellness punkten Unternehmen nicht nur bei der Generation Y. Wie Räume heute aussehen können, zeigen unter anderem Co working-Spaces wie das Betahaus in Hamburg, Bastionen der freiberuflich tätigen Kreativen und Techies. Es ist bestimmt kein Zufall, dass der Konzern Otto bisweilen hierhin ausweicht, um den Duft der neuen Arbeitswelt zu schnuppern. Vorteil Flexibilität Flexibilität ist der nächste große Anreiz, um Mitarbeiter zu gewinnen. „9 to 5“-Jobs? Das war einmal. Die Arbeit ist Leben, und das Leben soll angenehm sein. Kununu.com, ein Arbeitgeberbewertungsportal, ist bemüht, seinen Mit- arbeitern maximalen Komfort zu bieten. Kritik ist nicht nur an anderen, sondern auch am eigenen Unternehmen erwünscht, schafft diese doch die Chance, sich zu verbessern. „Wenn wir unsere Mitarbeiter bitten, ihre Bewertungen zu aktualisieren, sehen wir sehr rasch, wo der Schuh drückt“, erklärt Geschäftsführer Martin Poreda. Bei Kununu.com sorgte die räumliche Situation kürzlich für Unzufriedenheit: Durch zwei getrennte Büros vermissten manche Mitar- Foto: Fotolia / Light Impression D So klappt‘s mit den Bewerbern: Firmen, die neue Mitarbeiter suchen, benötigen kreative Anreize, etwa den Sternekoch fürs Mittagsbüro beiter den engeren Kontakt zu den übrigen „Kununuianern“. „Wir haben darauf sehr rasch und unkonventionell reagiert und neben den bereits bestehenden monatlichen Team-Frühstücks eine Afterwork-Event-Reihe etabliert“, so Poreda. Auf dem derzeitigen und erst recht dem künftigen Arbeitsmarkt haben Fachkräfte eine starke Position und werden umworben wie nie zuvor. Kaum möglich sei es zum Beispiel derzeit, einen Ruby-on-RailsEntwickler zu bekommen, verrät eine Web-Company. Wer so jemanden vermitteln kann, darf sich auch auf hohe Prämien einstellen. Doch die begehrten Fachkräfte sind wählerisch. Längst ist das Vorstellungsgespräch nicht mehr nur ein Ausfragen des Bewerbers, sondern vielmehr ein offener gegenseitiger Dialog, in dem sich keiner verstellen muss. Auswahlgespräche mit dem gesamten Mitarbeiterteam sind in fortschrittlichen Unternehmen heute Usus, einseitige Ausfragerei ist verpönt. „Wir suchen sympathische, routinierte Experten, die eine Top Performance an den Tag legen und zudem in unser bestehendes Team passen“, so Poreda von Kununu. „Personen, die gerne nach strikten Vorgaben unter ständiger Anweisung arbeiten, würden bei uns nicht glücklich werden.“ Im Gegenzug erhalten die Mitarbeiter maximale Flexibilität und auf Wunsch auch die Möglichkeit, im Home Office zu arbeiten. Auf der anderen Seite wollen immer mehr erfahrene Mitarbeiter lieber frei arbeiten. Kernarbeitszeiten, in den USA schon öfter abgeschafft, gibt es bei den meisten deutschen Unternehmen dennoch nach wie vor. „Ich habe sie mir aber einfach aus dem Vertrag streichen lassen“, verrät eine Fachkraft. Eine andere hat sich ein Weiterbildungsbudget von 5.000 Euro pro Jahr genehmigen lassen. Denn Bildung ist ein anderes großes Thema für die Generation Y. „Generation Y have heard the mantra of lifelong education all through school and they’ve come to accept it“, schreibt die australische Personalbera- Wissen, was die (jungen) Mitarbeiter wollen Welche Erwartungen die Generation Y – die um 1980 Geborenen –, die jetzt als Mitarbeiter gewonnen werden wollen, hat, ist unter anderem in zwei Studien nachzulesen: • McCrindle Research: New Generations at Work: Attracting, Recruiting, Retraining & Training Generation Y ist online verfügbar unter: http://www.libraries.vic.gov.au/ downloads/Public_Libraries_Unit/ Studie von PwC: Wie Firmen mit jungen Mitarbeitern newgenerationsatwork.pdf • Studie von Pricewaterhouse Cooumgehen und deren Erwartungen erfüllen können pers: Millenials at work – Die neue Generation von Mitarbeitern finden optimierung/millennials-at-work-die-neueSie im Internet unter www.pwc.de/de/prozess generation-von-mitarbeitern.jhtml 8/12 16. April 2012 SPECIAL: MITARBEITERSUCHE Bei Jimdo und Kununu hat sich herum gesprochen, wie es sich im Unternehmen arbeiten lässt. Empfehlungen gehören bei diesen Firmen zum wirksamsten Recruiting-Instrument. Zufriedene Mitarbeiter werden als Markenbotschafter gesehen, die in ihrem Freundes- und Bekanntenkreis für das Unternehmen sprechen. Manchmal reicht das allein aber nicht aus – und so wird immer öfter mit Geld nachgeholfen. Die russische Agentur Pruffi.ru „Personen, die nach strikten konnte etwa über eine e igene Facebook-AnVorgaben arbeiten, würden bei wendung kürzlich 600 uns nicht glücklich werden.“ Stellenbesetzungen vermelden, so der HR MARTIN POREDA (Human Resources)-Blog Geschäftsführer von Kununu.com Wollmilchsau.de. Jede Empfehlung eines FreunKunden, Hinweise auf aktuelle Studien, des aus dem eigenen Netzwerk brachte aber auch mal darauf, dass ein frisch geba- 1.000 Euro. ckener Kuchen in der Küche auf freudige Doch Geld – alternativ ein Wellness- Esser wartet, an vorderer Stelle. Urlaub, ein Mac Book oder noch besser Internet World BUSINESS 9 tung McCrindle in einer weltweit beachteten Studie. Wichtig ist den Fachkräften weiterhin der offene Austausch mit anderen und eine maximale Kooperation. Kununu.com nutzt als neues Info-Tool seit rund drei Monaten „Yammer“, eine Art „internes Facebook“. Yammer wird von den Mit arbeitern begeistert aufgenommen: Als Themeninhalte rangieren Infos zu neuen Co-Working-Spaces wie das Betahaus in Hamburg sind bei Freiberuflern heute sehr beliebt ein „Wünsch-dir-was“ – funktioniert nur als Zusatz. Stimmt das Klima in einer Firma nicht, wird das kreativste Empfehlungssystem zum Bumerang. Freund- Interview Fünf Sterne für die Mitarbeiter schaften zerbrechen, wenn der tolle Arbeitgeber sich als böse Falle entpuppt, der lediglich mit falschen Versprechungen gelockt hat. „Bei uns zahlt der Chef für jeden empfohlenen Entwickler bis zu ein Monatsgehalt. Die meisten bleiben nur kurz, weil Kooperation zwar auf der Webseite beschrieben, aber kaum gelebt wird“, so eine frustrierte HR-Mitarbeiterin, die nicht genannt werden will. Persönlicher Einsatz fürs Recruiting Was machen Sie, um Mitarbeiter zu gewinnen – außer Anzeigen schalten und die Standards? Fridtjof Detzner: Mittlerweile hat es sich schon ein wenig herumgesprochen, dass wir wohl ein ganz angenehmer Arbeit geber sind. Gerade hat auch eine Mitarbeiterin angefangen, die sich ums Recrui ting und um die neuen Mitarbeiter kümmern wird. Ein ganz neues Feld für uns. Bisher haben wir tatsächlich viele neue Kollegen über Mund-zu-Mund-Propaganda für uns gewinnen können. Außerdem wurde uns schon oft gesagt, dass unsere Seite „Die Top-Gründe, warum du bei Jimdo arbeiten willst“ (http://de.jimdo. com/über-jimdo/top-11-gründe-bei-jimdozu-arbeiten/) schließlich den letzten Rest Überzeugungskraft geleistet hat. Diese Seite ist auch insofern besonders wichtig für uns: Wer sich davon nicht angesprochen fühlt oder sich nicht vorstellen „Wer sich davon nicht angesprochen fühlt, passt nicht in unser Team.“ kann, so zu arbeiten, der wird höchstwahrscheinlich auch nicht in unser Team passen. Und auf Letzteres legen wir wirklich sehr viel Wert. Was tun Sie, um Mitarbeiter zu halten? Detzner: Bei Jimdo.de soll sich jeder in seinem Job frei entfalten und einbringen können und genau das machen können, was ihn selbst ausfüllt und was er am besten kann – und was dadurch gleichzeitig das Unternehmen voranbringt. Wir versuchen, dafür zu sorgen, dass sich dabei jeder wohlfühlt und dadurch stets die Leistung bringen kann, die er von sich selbst und wir von ihm erwarten. Damit meinen wir nicht, dass es ab 20 Uhr Pizza für alle gibt, damit die Mitarbeiter möglichst lange arbeiten – bei uns gibt es jeden Freitag Frühstück für alle, einen Fridtjof Detzner, Gründer von Jimdo.de, Dienstleister für die Website-Erstellung • www.jimdo.de Sternekoch in der Mittagspause, Firmenausflüge und gemeinsames Feiern oder Unternehmungen. Unsere Mitarbeiterin Magda ist unsere Feelgood Managerin, die sich um all das kümmert und dafür sorgt, dass es allen gut geht und dass auch für jeden mal was dabei ist. Und wie flexibel dürfen die Mitarbeiter bei Ihnen arbeiten? Detzner: Es gibt natürlich Kernarbeitszeiten – uns ist aber bewusst, dass jeder Mitarbeiter einen eigenen Rhythmus hat, in dem er seine beste Leistung bringen kann. Das Wichtigste ist im Grunde, dass jeder seine Arbeit schafft. Wenn jemand mal einen halben Tag zu Hause auf die Handwerker warten muss, ist das natürlich in Ordnung. Wir haben auch ein paar Mitarbeiter mit Babys oder Kleinkindern – hier versuchen wir auch, sie bestmöglich mit flexiblen Arbeitszeiten oder der einen oder anderen Sonderregelung in Bezug auf die Elternzeit zu unterstützen. Wie viel Gestaltungspotenzial liegt im Arbeitsvertrag? Detzner: In Bezug auf die Aufgaben gibt es sehr viel Gestaltungspotenzial. Wir erarbeiten mit unseren Mitarbeitern gemeinsam ihre künftigen Aufgaben – je besser man sich anfangs eine Vorstellung macht, desto größer ist die Motivation des Mitarbeiters. Das heißt natürlich nicht, dass der Bereich dann in Stein gemeißelt ist. Hier finden intern des öfteren Veränderungen statt: Wechsel zwischen den Teams, neue Aufgabenfelder, Verschiebung der Prioritäten … Woher wissen Sie, wie zufrieden Ihre Mitarbeiter sind? Und was unternehmen Sie gegen Unzufriedenheit? Detzner: Unsere Feelgood Managerin Magda hat ein Good Book und ein Bad Book ins Leben gerufen, in das jeder Mitarbeiter eintragen kann, was er oder sie gut findet und was eben nicht. Dinge, über die sich im Allgemeinen beschwert wird, versuchen wir dann zu beheben. Außerdem hoffen wir, dass unsere Mitarbeiter uns so weit vertrauen und genug Offenheit mitbringen, dass sie sich an uns, an Magda oder an jemandem aus ihrem Team wenden würden, wenn sie unzufrieden sind oder sich nicht wohl- „Wir versuchen, hier immer alle aufeinander achtzugeben.“ fühlen. Wir versuchen, hier immer alle aufeinander achtzugeben – und so fällt es eigentlich immer jemandem auf, wenn irgendwo der Haussegen schief hängt. Gibt es bereits moderne HR-Instrumente wie Feelgood Manager etc.? Detzner: Ja, neben Magda, unserer Feelgood Managerin, die im Sommer 2011 bei uns angefangen hat, gibt es seit Anfang dieses Jahres noch Sam in unserer Feelgood-Lobby. Sam ist unser großartiger Koch, der jeden Tag mit guter Laune für das leibliche Wohl sorgt. Und Magda kümmert sich darum, dass es allen bei uns gut geht. Sie empfängt neue Mitarbeiter, bringt ihnen unsere Unternehmenskultur nahe, organisiert Ausflüge, Sportgruppen und sammelt Feedback etwa durch ihr Good- und Bad Book ein, schafft mehr Raum für Miteinander und vieles mehr. Einen ausführlichen Bericht über Magdas Job gibt es übrigens bereits auf unserem Gründerblog 3foun ders.com und in einem tollen Interview mit Yvonne von Startupcareer (www. startupcareer.de). Anzeigen in anderen Medien? Meist nur noch Kosmetik. Am besten funktionieren Suchanzeigen auf der Webseite selbst, weil sie Mitarbeiter ansprechen, die sich von Haus aus vor allem für das entsprechende Unternehmen interessieren. Dies setzt allerdings eine starke Arbeitgebermarke voraus, in die große Unternehmen mehr Geld investieren können. Doch auch Leidenschaft und Engagement können viele Millionen Euros für den Werbeetat im Bereich Human Resources, den kleine Firmen nicht haben, wettmachen. Liebevoll gepflegte Seiten auf Facebook, dialogrientierte Twitter-Accounts (und nicht etwa nur Jobangebots-Schleudern), fantasievolle Messeauftritte, sowie ein Engagement an den örtlichen Schulen und Hochschulen, Tage der offenen Tür und auch Wettbewerbe – wer keine Millionen zur Verfügung hat, braucht Zeit und Personal, das sich einsetzt. Internationale Mitarbeitersuche Wer gute Mitarbeiter mit ganz bestimmten Kenntnissen braucht, muss auch selber suchen, obschon Deutsch lernen im Ausland stark im Kommen ist, etwa unter den durch Arbeitslosigkeit gebeutelten Spaniern. Profis suchen längst international, Entwickler und Kreative zum Beispiel auf Plattformen wie Stackoverflow.com oder Krop.com. Das neue In-Netzwerk Pinterest.com könnte ebenfalls als Suchplattform genutzt werden, denn es gibt vor allem im grafischen Bereich den Namen vieler Talente frei. Die frühzeitige Kontaktpflege auch zu Menschen, die aktuell noch bei einem anderen Arbeitgeber angestellt sind, wird eine der großen Aufgaben für Geschäftsführer und HR-Mitarbeiter sein, die immer mehr die Qualitäten von strategisch denkenden Beziehungsmanagern benötigen. Talentpools als reine Datensammlung haben mittlerweile ausgedient. Das Denken dahinter: „Wirst du heute nicht Mitarbeiter, dann vielleicht morgen. So lange • werben wir um dich.“ SVENJA HOFERT 10 Internet World BUSINESS TRENDS & STRATEGIEN 16. April 2012 8/12 SOCIAL MEDIA MARKETING Mehr als nur eine Zeitleiste Kreative Herausforderung: Durch die neue Chronik für Unternehmen rückt Branding auf Facebook stärker in den Fokus E nde März war es so weit: Alle Unternehmensseiten auf Facebook wurden auf die Chronik – auch Timeline genannt – umgestellt. Doch diese Umstellung ist ein zweischneidiges Schwert. Denn einerseits bietet die Chronik mit ihrem großen Titelbild und der Zeitleiste den Unternehmen nun viel bessere Branding-Möglichkeiten. Andererseits zwingt sie die SocialMedia-Verantwortlichen der Marken, sich mit ihrer Strategie im sozialen Netzwerk intensiver als bisher auseinanderzusetzen und neue Wege der Fan-Generierung auszuprobieren. Hinter den Neuerungen steckt mehr als einfach nur eine neue Anordnung der Bilder und Einträge. Die offensichtlichste Frage bei der Umstellung einer Facebook-Page auf die Chronik ist natürlich: Wie mit der Zeitleiste umgehen? Wie viel soll von der eigenen Geschichte erzählt werden? Was soll als „Meilenstein“ bestimmt werden? Jennifer Ehrhard, Consultant bei der Agentur Virtual Identity, empfiehlt, zuerst zu überlegen, welche Aspekte der Unternehmensgeschichte für die Zielgruppe auf Facebook interessant sein könnten. Andreas Schauer, Geschäftsführer der Münchner Agentur Code64, bringt auf den Punkt, was wahrscheinlich viele Firmen beschäftigt: „Die Chronik mag für Marken funktionieren, die eine lange Historie haben. Doch bei vielen Unternehmen ist sie nicht spannend genug.“ Und was machen Firmen, die ein gespaltenes Verhältnis zur eigenen Geschichte haben? Es wird interessant sein zu sehen, wie beispielsweise deutsche Firmen in der Chronik mit der Zeit zwischen 1933 und 1945 umgehen. Vielen Pages merkt man an, dass an der Umstellung auf die Zeitleistenoptik noch gearbeitet wird. Häufig ist derzeit einfach das Gründungsdatum der Firma angelegt und dann springt der nächste Eintrag in das Jahr, in dem das Unternehmen bei Facebook einen Account eröffnet hat. Da die Umstellung auf die Timeline noch recht jung ist, werden viele Marken und Unternehmen in den kommenden Wochen und Monaten sicher noch an ihrer Darstellung basteln. Oder sie machen es wie die Marke „Old Spice“: Sie hat einfach die amüsante Geschichte vom (See-)Bären Der FC Bayern tauscht das Titelbild immer wieder aus – passend zu aktuellen Spielen Während manche die Limitierung auf vier sichtbare Tabs als Einschränkung empfinden, ist die Seitengestaltung der Pages insgesamt jedoch besser geworden. Einträge auf der Pinnwand können nun ein- oder zweispaltig, auch mit größeren Bildformaten gestaltet und dadurch inhaltlich gewichtet werden. Facebook weist darauf hin, dass verschiedene Typen von Einträgen wichtig sind, dass jedoch Einträge mit Bildern doppelt so viel Interaktion generieren wie andere Posts. Mit der Funktion „Oben fixieren“ bleiben wichtige Posts län- ger an erster Stelle auf der Pinnwand sichtbar. Dadurch treten plötzlich Positionierungsfragen stärker in den Vordergrund, beobachtet Oliver Bargfeld, Partner der Düsseldorfer Agentur Active Value. Er berichtet, dass seine Kunden die gezielten Steuerungsmöglichkeiten von redaktionellen Inhalten und die größeren Präsentationsflächen gut finden. „Auch das neue Admin Panel, das auf einen Blick zeigt, was gerade auf der Seite passiert, ist positiv“, erklärt Bargfeld. Der Administrationsbereich zeigt die Benachrichtigungen und die Nachrichten sowie statistische Angaben. Neu ist, dass Facebook-Unternehmensseiten nun auch nichtöffentliche Nachrichten von Nutzern erhalten können. Diese Funktion ist op tional. Ehrhard von Virtual Identity empfiehlt, diesen zusätzlichen Kanal zu deaktivieren, wenn es nicht möglich ist, kontinuierlich ein Auge darauf zu werfen. Verstärkt im Blick behalten müssen die Social-Media-Verantwortlichen auch die Entwicklung ihrer Fan-Zahl. Mit der Einführung der Chronik für Unternehmen ist nämlich eine Möglichkeit der vergleichsweise einfachen Fan-Generierung entfallen. Bislang hatten viele Pages eine Willkommensseite, „Fangate“ genannt, vor die eigentlichen Facebook-Inhalte gestellt. Ihre Aufgabe war, Besucher in Fans umzuwandeln nach dem Motto „Werde Fan und erfahre mehr“. Erste Analysen deuten darauf hin, dass sich die fehlende Willkommensseite bei der Fan-Generierung bemerkbar macht und Besucher nicht mehr so gut in Fans umgewandelt werden (lesen Sie dazu den Kommentar von Oliver Bargfeld auf Internetworld.de (http://bit.ly/Iew 9fQ). „Der Fan-Zuwachs ist jetzt vielleicht ehrlicher und nachhaltiger, denn die, die jetzt Fans werden, tun dies nicht einfach nur wegen eines Gewinnspiels“, so das Resümee von Oliver Bargfeld. Jetzt landen Besucher direkt auf der Timeline. Alle Inhalte und der Grad der Aktivität auf einer Page sind sofort sichtbar. Das erhöht sicherlich den Druck auf Social-Media-Verantwortliche und Agenturen: Es ist nicht mehr so leicht zu kaschieren, wenn sich wenig tut. Und sie müssen sich stärker anstrengen, um Besu• cher in Fans umzuwandeln. is Nicht alle Fans der Drogeriemarktkette DM finden die Umstellung auf die Chronik gut Gelungene visuelle Verbindung von Titelbild, Logo und Post bei der Biermarke Puntigamer Fanta sendet die Besucher spielerisch durch verschiedene Jahre in der Timeline, damit sie darin Figuren aufspüren. Werden ihre Bilder „geliked“, kommen die Figuren zurück in die Zukunft erfunden und bindet sie nun augenzwinkernd den Facebook-Nutzern auf. Auch die Fashion-Produktsuche Stylight.de geht kreativ mit ihrer Timeline um: Bilder geben einen kurzen Abriss über die Entwicklung der Frauenmode von 1900 bis heute. Coverbild für das Markenimage Das große Titelbild über der Zeitleiste bildet den „Kopf “ der Seite und transportiert das Markenimage. Facebook empfiehlt, mit den Motiven zu experimentieren, um zu sehen, welche Bilder die Nutzer ansprechend finden. Zudem schreibt das soziale Netzwerk vor, dass folgende Elemente im Titelbild nicht erlaubt sind: Preis oder Kaufinformationen wie „40 Prozent Rabatt“, Kontaktdaten wie die Web- oder E-Mail-Adresse, Bezug auf FacebookAktivitäten wie „Like“ oder „Share“ sowie Handlungsaufforderungen wie „Kauf es jetzt“. Offenbar will Facebook vermeiden, dass das Titelbild zu sehr einer herkömmlichen Anzeige ähnelt – schließlich will das soziale Netzwerk mit Werbung ja Geld verdienen. Facebook weist zudem darauf hin, dass die Titelbilder nicht falsch oder irreführend sein und nicht die Rechte Dritter verletzen dürfen. Über den Link http://facebook.com/about/pages ist unter „Häufige Fragen“ ein (englischer) Produktleitfaden für die Pages erhältlich. Das quadratische Profilbild, links unten in das Titelbild eingebettet, erscheint auch Die Marke Old Spice spinnt Seemannsgarn und erfindet einfach eine Geschichte fürs Deo verkleinert in den Pinnwandeinträgen des Unternehmens sowie auf den Werbeanzeigen, die ein Unternehmen auf Facebook schaltet. Eine kreative Herausforderung ist, dieses Profilbild in das Titelbild zu integrieren. Fanta und die österreichische Brauerei Puntigamer haben das sehr geschickt gelöst (siehe Screens). Das Menü mit den Links zu Applikationen und die Fan-Statistik sind nun vom linken Rand nach rechts unter das Titelbild gewandert. Vier Tabs sind sichtbar, weitere können aufgeklappt werden, bis zu zwölf sind möglich. Bis auf „Fotos“ können alle frei angeordnet werden. Baur hat zum Beispiel den Facebook-Online-Shop gleich an zweiter Stelle angesiedelt. Auch bei Otto wird der „Trend Shop“ prominent an dritter Stelle platziert. Bessere Steuerung von Inhalten Internet World BUSINESS 12 TRENDS & STRATEGIEN 16. April 2012 Wäsche im Abonnement Eine gute Idee für einen (mobilen) Service, eine praktische Technik oder der Web-basierte Helfer im Internet-Alltag: Die Innovationskraft im Internet ist ungebrochen. Deshalb stellt INTERNET WORLD Business regelmäßig junge Unternehmen und ihre Angebote vor. Alle Beiträge dieser Serie finden Sie online auf www.internet world.de unter dem Webcode 0802024. Für Alltagsmode, die alle brauchen und viele ungern einkaufen, bietet Vestire Abos W as in der Küche Zucker und Mehl sind im Kleiderschrank die Unterwäsche und die Socken: Dinge, die jeder braucht, aber meistens nur ungern einkauft. Deshalb gibt’s jetzt Vestire, das Start-up aus Berlin bietet beides zum Kauf im Abonnement an: „Wir wollen Problemlöser sein“, sagt Daniel Pahl, der Vestire mit Jessica Stiles aufbaut. „AboModelle hypen zurzeit in Deutschland, aber wir wollten in dieses Konzept Nachhaltigkeit reinbringen.“ Vestire ist nicht der erste Anbieter, der Herrensocken im Abonnement vertreibt. Mittelfristig soll das Sortiment jedoch um Unterwäsche und Strümpfe • Gründung: Januar 2012, Online-Start im März 2012 • V estire verkauft Wäsche und Strümpfe, und das auch im Abonnement • Finanzierung: Durch die Gründer • Mitarbeiter: 3 plus die Gründer • Internet: www.vestire.com abonniert, bekommt alle drei Monate drei Paar zum Preis von knapp 18 Euro zugeschickt. Dem Vorwurf, ein Abonnement verführe Kunden zu mehr Konsum und zum häufigen Wegwerfen, setzt Vestire die eigene Angebotsgestaltung entgegen: „Bei uns muss keiner ein Abo abschließen, und wer nicht alle drei Monate beliefert werden will, kann die Lieferzeiten und -mengen individuell anpassen“, erklärt Pahl. Vestire: Unterwäsche und Socken Das Angebot stößt auf im Abonnement einkaufen Interesse. „Überraschenderweise konnten wir sowie Strumpfhosen für mehr Abos abschließen, Frauen und Kinder ergänzt als wir geplant haben“, werden. Im Gegensatz zur Stiles, Pahl (re.) wollen freut sich Pahl. Ob auch Konkurrenz gibt es bei Vestire Kaufprobleme lösen Frauen Kleidung abonauch keine bekannte Markenware, die Gründer lassen ihre Produkte nieren, muss sich erst noch erweisen. Die Australierin Stiles und Pahl lernfertigen. Die Strümpfe kommen aus Italien, für die Wäsche werden gerade Lie- ten sich beim Berliner Inkubator Springferanten gesucht: „So können wir über star kennen, wo sie das Marketing orgaProduktionsstätten und -bedingungen nisierten. Beide suchten zudem nach Auskunft geben“, meint Pahl, „und wir einer Geschäftsidee – da lag es nahe, es bieten gute Qualität.“ gemeinsam zu versuchen. Stiles bringt Zu Discountpreisen gibt es bei Vestire das Wissen um Mode, Pahl die Erfahrunnichts: Die Herrensocken kosten um sie- gen im Online-Handel ein. (Mehr zum • ben, Kniestrümpfe um acht Euro. Wer Abo-Commerce auf S. 28) vs Online-Stimme aus Afrika 8/12 Sicherheit für die Datenwolke D ropbox.com, Doo.net, Doctape.de: Viele Nutzer speichern ihre Daten online in der Cloud – meistens aber mit einem mauen Gefühl. Die virtuellen Speicher sind leicht zu knacken. „Cloud Computing hat noch große Vertrauensprobleme“, stellt Robert Freudenreich • S ecomba entstand aus der Acomba UG 2012, der Boxcryptor startete im Mai 2011 • Software as a Service gegen Nutzungsgebühren • Finanzierung: Erste Finanzierungsrunde in Vorbereitung • Internet: secomba.de; boxcryptor.com Transformanz setzt auf Paid Content und verbreitet Wirtschaftsnachrichten A frika hat weit mehr zu bieten als Meldungen über Hunger, Armut und Bürgerkriege: „In der Subsahara-Region wächst die Wirtschaft sehr stark“, weiß Roland Nwancha. „Immer mehr Investoren entdecken dort aussichtsreiche Anlageziele, immer mehr Unternehmen suchen dort Geschäfts- und Kooperationspartner.“ Der gebürtige Kameruner will dem herrschenden Bild von Afrika mehr leuchtende Farben beimischen und für die Wirtschaftskraft Afrikas werben. Dazu hat Nwancha gerade das Portal Transformanz.com gestartet: Hier finden Interessenten Nachrichten, vor allem aber Zah- Transformanz: Das Portal für Wirtschafts daten und Nachrichten aus Afrika len und Fakten aus Ländern, Branchen und Unternehmen Afrikas. „Wir richten uns an Investoren, Fondsgesellschaften und Unternehmen“, sagt Nwancha. „Wer in und mit Afrika Geschäfte machen will, braucht zuverlässige Informationen.“ Die sind jedoch nur schwer zu finden, und bisher hat sich keine Agentur dieses Wirtschaftsraums angenommen. Zwei Jahre hat Nwancha mit seinem Team in München und Afrika Informationskanäle in der Subsahara-Region errichtet und eine Datenbank aufgebaut, die nun weiter wächst. Das Portal entstand in Indien. „Das sind die positiven Seiten der Globalisierung“, meint Nwancha und lacht. „Wir können online grenzüberschreitend und über KontiNwancha nente hinweg arbeiten.“ Erste Studien und Analyvertraut auf sen, die Unternehmen kauInformation fen oder in Auftrag geben, werden gerade erarbeitet. Einige Gesellschaften haben schon Interesse an einem Abonnement der Wirtschaftsdaten und Grafiken angemeldet. Noch sind die Statistiken von Transformanz frei zugänglich und kostenlos downzuloaden. Ab • T ransformanz startete als Beratung, formierte sich 2010 zur GmbH und ging im April 2012 mit seinem Portal online • T ransformanz verkauft Inhalte und kombiniert dies mit Software as a Service bei der Nutzung von Wirtschaftsdaten • Finanzierung: Durch den Gründer • Mitarbeiter: 4 plus Freie • Internet: www.transformanz.com Sommer sollen Nutzer dafür bezahlen – und zudem nach eigenen Bedürfnissen Zahlen zu eigenen Grafiken zusammenstellen und diese für Präsentationen auslesen. Transformanz plant mit Einnahmen aus Paid Content sowie mit Nutzungsgebühren für Software as a Service: Das Portal wird mit Grafik- und Statistik-Tools zum Verarbeiten von Zahlen ausgebaut. „Jetzt gilt es, Reichweite aufzubauen“, meint Gründer Nwancha, „und Transformanz als Lieferant von zuverlässigen Daten bekannt zu machen.“ vs • fest. Um diese zu lösen, hat er mit Andrea Wittek das Unternehmen Secomba in Augsburg gegründet. Secomba liefert mit dem Boxcryptor eine Software, die alle Dateien mit dem AES-256-Sicherheitsstandard verschlüsselt. „Boxcryptor läuft auf jedem Gerät und auf jeder Plattform“, erklärt Freudenreich. Die Software wurde bereits mehr als 100.000 Mal geladen. Verbraucher können damit bis zu zwei Gigabyte Daten volumen kostenlos codieren. Wer mehr Daten sicher online speichern will, muss einmalig 30 Euro zahlen, Firmen mit höheren Ansprüchen knapp 70 Euro. 1.000 Kunden, vorwiegend Firmen oder Freiberufler wie Anwälte, ist das Programm diesen Preis wert – und sie bringen meistens weitere Kunden mit: Sollen die Daten, die mit dem Boxcryptor verschlüsselt wurden, geteilt werden, brauchen die Partner das Programm zum Decodieren. „Sicherheit ist wichtig“, so Freudenreich. „Wir rechnen daher mit weiteren Wettbewerbern.“ Zumindest was den Zeitfaktor angeht, hat • Secomba die Nase vorn. vs Neu! Professional Server Brandneue Dedicated Root-Server von HP AKTION bis 30.04.2012 20,00 0 € sparen mit Gutscheincode i IW-2E96E05s12-846 Neu! Neu! Neu! Professional Server S Professional Server M Professional Server L CPU Intel XEON E3-1230 Intel XEON E3-1240 Intel XEON E3-1270 Leistung 4 x 3,2 GHz inkl. HT 4 x 3,3 GHz inkl. HT 4 x 3,4 GHz inkl. HT 16 GB DDR3 ECC 24 GB DDR3 ECC 32 GB DDR3 ECC 2 x 1 TB Enterprise-Edition 2 x 2 TB Enterprise-Edition 2 x 2 TB Enterprise-Edition 1.000 MBit Flatrate 1.000 MBit Flatrate 1.000 MBit Flatrate Arbeitsspeicher Festplatten 7.200 rpm Anbindung KVM over IP per iLO IPv4 Adresse inkl. IPv6 Subnetz (/64) inkl. Betriebssysteme Debian 6.0, CentOS 6, openSUSE 12.1, Ubuntu 10.04, FreeBSD 9 & Windows 2008 R2 (19,99 € Aufpreis im Monat) Plesk 10.4 oder Confixx 3.3 inklusive Admin-Panel Extras Monatsgrundgebühr ab Einrichtungsgebühr 100 GB Backup-Speicher, Monitoring, Reset- und Rescue-System 59,99 € 0,00 € 79,99 € 0,00 € 99,99 € 0,00 € Jetzt informieren & bestellen Tel.: 0211 / 545 957 - 330 www.webtropia.com powered by 14 MARKETING & WERBUNG Internet World BUSINESS Germany’s Gold ARLA FOODS Schmetterling flieg! Getreu der Unternehmensphilosophie „Der Natur ein Stück näher“ bietet Arla Foods Verbrauchern bis Juni 2012 die Möglichkeit, selbst zum Schmetterlingszüchter zu werden. Das erste Social-Media-Projekt des Molkereikonzerns, dessen Online-Auftritt von BBDO Proximity Düs- 5.000 Naturfreunde will Arla für die Schmetterlingszucht begeistern seldorf gestaltet wurde, wird auf 15 Millionen Aktionspackungen beworben und lädt auch 12.000 Kindergärten und Grundschulen zum Mitmachen ein. Interessierte können sich für die „Schmetterling flieg!“Aktion über die Arla-Homepage oder das Facebook-Profil des Unternehmens bewerben. Die Gewinner erhalten im Anschluss spezielle Erlebnis-Sets zur Aufzucht der Distelfalter. sg ADFONIC Erfolgreiche Expansion Adfonic eröffnet nach Niederlassungen in Madrid, San Francisco und Singapur seine erste deutsche Dependance in München. Der internationale Marktplatz für mobile Werbung will so seine Präsenz in Europa stärken. Adfonic bietet Banner-Werbung wie auch interaktive Werbeflächen und erreicht eigenen Angaben zufolge weltweit 200 Millionen Unique Mobile User sowie deutschlandweit rund eine Milliarde mobiler Ad Requests (konkrete Abfragen eines Werbemittels) pro Monat. In der DACHRegion ist Albert Pescheck von nun an als Geschäftsführer des Londoner Unternehmens tätig (siehe Personalien, S. 41). sg Anzeige 8/12 Stärker mit SEO ARD / ZDF Das von ARD und ZDF geplante Video-Portal nimmt Formen an: Unter dem vorläufigen Arbeitstitel „Germany’s Gold“ soll bis Ende April in Berlin eine kommerzielle Online-Videothek in Form einer GmbH entstehen. Nutzer sollen noch vor Weihnachten gegen Gebühr oder werbefinanziert Filme, Serien und Dokumentationen auf der Streaming-Seite, die sich an der US-amerikanischen-Plattform Hulu.com orientiert, laden können. Ziel sei es dabei, deutsche Film- und Fernsehgeschichte online zur Verfügung zu stellen. 66 Prozent dieses neuen Unternehmens sollen den öffentlich-rechtlichen Sendern gehören. sg 16. April 2012 Die Sendergruppe Pro Sieben Sat1 erweitert mit dem Kauf von Booming ihr Portfolio P ro Sieben Sat1 verbindet klassisches TV und Search und holt sich dafür professionelle Unterstützung. Die deutsche Sendergruppe hat die Münchner Agentur Booming zu 100 Prozent gekauft und setzt damit auf einen weiteren Umsatzträger außerhalb des TV-Bereichs – der Erwerb steht allerdings noch unter dem Vorbehalt des Bundeskartellamts. Booming ist vor allem auf Suchmaschinenmarketing (SEM) und Suchmaschinenoptimierung (SEO) spezialisiert, das Angebot der Agentur umfasst aber alle Dienste rund um das Digital Marketing. Bislang war Booming in die international tätige Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck eingebettet. Die Übernahme soll dazu beitragen, auch Felder jenseits des klassischen Fernsehens zu erschließen und Search und TV zu verknüpfen. Christian Wegner, Vorstand von New Media & Diversifikation bei Pro Sieben Sat1, ist überzeugt, dass Suchmaschinenmarketing einen stark wachsenden Markt mit Zukunftsaussichten darstellt. „Da eine unmittelbare Verbindung von Search und TV besteht, ist der Kauf von Booming für uns der nächste logische Schritt bei der Diversifikation unseres Portfolios“, erklärt Wegner. Für ihn birgt die Search-TVUnion auch für andere Unternehmen bleiben Markus Wolfbauer und Andreas Schwabe, der darauf hofft, von der Innovationskraft der Sendergruppe profitieren und die Rolle der Booming GmbH ausbauen zu können. Innerhalb der Pro Sieben Sat1 Group gehört Booming zum Vorstandsbereich Digital & Adjacent von Christian Wegner. Bekanntermaßen will Pro Sieben Sat1 die Abhängigkeit vom TV-Werbemarkt systematisch reduzieren und in allen Bereichen jenseits davon zweistellig wachsen. Die Wachstumsstrategie sieht bis 2015 ein zusätzliches Umsatzpotenzial Christian Wegner, Vorstand von New Media & von über 750 Millionen Euro Diversifikation bei Pro Sieben Sat1, setzt auf SEO vor. Etwa die Hälfte davon soll aus Erlösen jenseits des klassischen TVBooming-Geschäftsführer Werbemarkts erzielt werden. Erst im Januar Andreas Schwabe hofft auf einen hatte sich die Gruppe die europaweiten profitablen Zusammenschluss Exklusivlizenzen von acht Online Games von Sony Online Entertainment gesichert. große Chancen. „Für viele Unter- Auch diese sollen mit Suchmaschinemarnehmen, die heute noch nicht im keting befeuert werden (INTERNET • TV sind, eröffnen sich ganz neue WORLD Business 02/2012). sg Möglichkeiten, Search und TV zu verbinden und damit überdurchschnittliBooming GmbH che Ergebnisse zu erzielen.“ Der Kauf stelle ein langfristiges, strategisches Investment • Gegründet Anfang 2007 dar, das zudem auch Werbekunden Vor• Gründer und CEO ist Andreas Schwabe, teile bietet: „Zugleich führen wir mit der COO ist Markus Wolfbauer Transaktion auch die Seven Ventures auf • Sitz: München eine neue Ebene, da wir nun auch um das • Mitarbeiter: knapp 50 festangestellte Leitmedium TV integrierte Wachstums• Spezialisiert auf SEO und SEM kampagnen für unsere Advertiser anbie• Angebot umfasst alle Dienste rund um ten können.“ das Digital Marketing, wie Affiliate und Der strukturelle Aufbau der GmbH wird Display Marketing sowie Social Media sich durch den Zusammenschluss nicht Marketing ändern: Die Geschäftsführer der Agentur At-Home und Out-of-Home Bewegter Bestwert Pilot gründet pünktlich zum 13. Geburtstag eine Spezialagentur D ie Hamburger Agenturgruppe Pilot App“-Multiplattformwerbung, wie Menu bekommt ein neues Familienmit- Placements oder interaktive Banner. glied: Pilot Screentime widmet sich dem Das Ziel von Pilot Screentime sei die Smart-TV- und Digital-Signage-Markt Verbesserung und Optimierung einer und entwirft ganzheitliche Kommunika D igital-Screen-Kommunikationsstrategie tionskonzepte. Die Spezialagentur kon- auf den drei Ebenen Branding, Vertrieb zentriert sich dabei sowohl auf digitale und Kundenbindung, sagt Damian Rod„At-Home“-Screens wie auch „Out-of- gett. Der langjährige geschäftsführende Home“-Medien. Entwickelt werden sollen Gesellschafter und Creative Director von „Inhalte, Werbung und Technologien für Pilot 1/0 ist Mitbegründer der Agentur die digitale Bildschirmkomund führt ab sofort die Gemunikation“. Das Angebot schäfte. Zum Technical Direcumfasst sowohl Beratung, tor wurde Thomas EschenBildschirmdesign, die Proburg ernannt. duktion von Inhalten und „Mit der Pilot Screentime Werbung als auch die Probieten wir erstmals unser gegrammierung. Im Bereich bündeltes Know-how an, das Smart TV stehen das Design wir über die Jahre bei der Entsowie die Entwicklung und wicklung und Realisierung Pflege von Apps im Vorderzahlreicher digitaler Kampaggrund. Konzipiert werden nen gesammelt haben“, erklärt aber auch Smart-TV-WerbeJens-Uwe steffens, Hauptgeformen, etwa im Rahmen von Damian Rodgett führt schäftsführer von Pilot HamHbbTV-Angeboten, und „In ab sofort die Geschäfte burg die Neugründung. sg • A lles, was mit Bewegtbild und Internet zu tun hat, bekommt Flügel: So auch die Portale der Mediengruppe RTL Deutschland, die im März mit 118,1 Millionen Video-Abrufen einen neuen Bestwert verzeichneten. Das Angebot umfasst die Senderseiten RTL.de, Vox.de, Toggo.de (Super RTL), N-TV.de sowie die Videoon-Demand-Portale der Now-Familie (RTL Now, Vox Now, RTL 2 Now, Super RTL Now), Clipfish und weitere Zielgruppenportale wie Frauenzimmer.de, Vip.de, Wetter.de oder Gzsz.de. Vor allem die Castingshow „Deutschland sucht den S uperstar“ hat laut RTL die Zugriffe nach oben getrieben, aber auch die Daily Soap „Alles was zählt“, das RTL2-Format „Berlin – Tag & Nacht“ und das Model-Casting „Das perfekte Model“. Ebenfalls interessant: Fast jeder neunte Abruf erfolgt mittlerweile über mobile Endgeräte: Die mobilen Portale und Apps verzeichneten im März zusammen 13,9 • Millionen Abrufe. häb 16 MARKETING & WERBUNG Internet World BUSINESS Expansion nach Südamerika API für Partnerprogramme Der Affiliate-Netwerkbetreiber Belboon bietet nun eine Programmschnittstelle an, mit der Advertiser und Agenturen besseren Zugriff auf laufende Programme haben. Die Schnittstelle soll die vollautomatisierte Bearbeitung von Provisionsfällen ermöglichen, ebenso wie die Direktanbindung an Warenwirtschaftssysteme. In Zukunft will Belboon auch eine automatisierte Bearbeitung von Publisher-Bewerbungen anbieten. Erklärtes Ziel: die weitgehende Automatisierung der Programmbetreuung. fk Jetzt mit Web-Schnittstelle: Belboon bietet API für Advertiser an SPONSORMOB Büro in Texas Das Berliner Mobile-Marketing-Start-up Sponsormob hat jetzt sein erstes Büro in den USA eröffnet. Durch die Überwindung der Zeitdifferenz will Sponsormob sich damit einen besseren Zugang zu Kunden in Nordamerika sichern. Die neue Niederlassung in Austin, Texas wird von Account Director Ilyssa Cohen und Director of Business Development Brendhan Hight zusammen geführt. Beide bringen nach Unternehmensangaben langjährige Erfahrung im Mobile Marketing mit. fk CRITEO Partnerschaft gegen Bad Ads Eine Platzierung von Bannern in unerwünschten oder gar illegalen Umfeldern soll eine Kooperation verhindern, die der Retargeting-Anbieter Criteo jetzt mit dem US-Unternehmen Double Verify eingegangen ist. Double Verify bezieht Daten für jede einzelne Impression in Echtzeit und wertet auf dieser Basis aus, ob die entsprechende Seite sicher ist. Criteo will diese Daten von Double Verify für jede einzelne Kundenkampagne einsetzen und dadurch Anzeigen in unsicherer Umgebung bereits im Vorfeld verhindern. fk Anzeige Kleine Maßnahmen steigern die Wirkung von mobilen Mail-Kampagnen W • Bilder sorgfältig wählen: Viele Moie viele Menschen lesen Newsletter auf ihrem bile Clients zeigen Bilder nicht auSmartphone? Auf diese Frage gibt tomatisch an. Deshalb sollten moeine kaum zu überblickende Flut bile Mails auch ohne Bilder funkvon Studien sehr unterschiedliche tionieren. Promio.net empfiehlt Antworten. Während Comscore ein Text-Bild-Verhältnis von 75 im November 2011 noch von zu 25 Prozent. Auch die begrenzknapp 25 Prozent derer sprach, te Bandbreite im mobilen Internet die ein Smartphone besitzen (das ist zu beachten: Bilder nicht zu wären dann in etwa fünf Prozent groß anlegen! • Daumengerechte Links: Die BedieGesamtpenetration), meldet der Internet-Marketing-Dienstleister nung mit den bloßen Fingern forPromio.net Werte von 60 Prozent dert ihren Tribut. Links sollten – die sich allerdings nicht explizit nicht zu dicht beieinander platauf Mails beziehen, sondern auf ziert werden, gestaltete Links eine das gesamte mobile Internet, also Mindesthöhe von 40 Pixel aufweizum Beispiel auch auf Facebook. sen. Bilder sollten immer verlinkt Einig sind sich alle Studien da sein. Interessant für iPhone-Berüber, dass die mobile Mail-Nut- Anspruchsvoller Kanal: Für E-Mails auf mobilen Endgeräten nutzer: Verlinkte Telefonnumzung in Zukunft eher steigen als gelten besondere Gestaltungsrichtlinien, damit sie funktionieren mern, mit denen man auf Dausinken wird, zudem ist der Mobilmendruck eine Hotline-Nummer Anteil natürlich auch von der anvisierten Damit Newsletter auf iPhone und Co. anrufen kann. Zielgruppe abhängig. funktionieren, hat Promio.net ein paar • Text only als Alternative: Während auf dem Tipps zusammengetragen, die die Wirk- PC die Nutzung von Text-only-Mails konJede 20. Mail wird mobil gelesen samkeit von E-Mail-Kampagnen auf mo- tinuierlich sinkt, gibt es im Mobilbereich Geht man von dem von Comscore vermu- bilen Endgeräten steigern: immer noch viele Endgeräte, die HTMLteten, verhältnismäßig schmalen Nut- • Vorschau beachten: Viele Mobile Clients Mails nicht anzeigen. Deshalb ist eine zungsanteil aus, würde das bedeuten, dass zeigen zwei bis fünf Zeilen der Mail in der Text-only-Variante für die mobile Nutjede 20. Mail auf einem mobilen Endgerät Vorschau an, den sogenannten Pre-Hea- zung nach Ansicht der Experten unerlässgelesen wird – in neun von zehn Fällen ist der. Der Inhalt des Pre-Headers entschei- lich. Zu beachten ist in diesem Fall, dass das ein Smartphone. Manuela Meier, Lei- det darüber, ob die Mail geöffnet wird die optimale Zeichenlänge bei – meist terin E-Marketing der Agnitas AG, rät vor oder nicht. Hier müssen Sie den USP Ihres hochkant gehaltenen – Smartphones deutdiesem Hintergrund: „Eine reine Smart- Angebots vermitteln. lich kürzer ausfallen muss als auf dem PC. phone-Variante ist nicht zu empfehlen. • Klare Struktur: Promio.net rät dazu, lange Promio.net empfiehlt statt 70 nicht mehr Die hohe Kunst des E-Mail-Marketings ist Texte in kurze Abschnitte aufzuteilen und als 20 Zeichen. Außerdem sollte vor und es, einen Newsletter so aufzubereiten, dass mit Bullet Points zu arbeiten. Damit trägt nach Textlinks eine Leerzeile eingebaut ihn möglichst viele verschiedene End man den kleineren Displays der Smart- werden – der daumengerechten Bedie• geräte optimal anzeigen.“ phones Rechnung. nung zuliebe. fk Foto: Fotolia / Pavel Ignatov BELBOON 8/12 Mobile E-Mail-Tipps RESPONSYS Responsys hat eine Minderheitsbeteiligung an Pmweb erworben, einem brasilianischen Anbieter für digitales Marketing und CRM. Damit will der US-amerikanische Anbieter für E-Mail- und kanalübergreifende Marketing-Lösungen am erwarteten Wachstum in Südamerika im Bereich E-Mail- und Social Marketing reagieren. Responsys unterhält bereits Niederlassungen in Deutschland, in Großbritannien, Dänemark, Australien und in Indien. fk 16. April 2012 50 neue Such-Tricks Rakuten mit E-Mail-Modul Google modifiziert erneut seine Suchfunktion T rotz seiner marktbeherrschenden Position im Bereich OnlineSuche modifiziert Goo gle unablässig die Suchtechnologie. Das betrifft nicht nur den Suchal Ständige Modifikationen: Suchgorithmus, der darüber funktionen beim Branchenprimus entscheidet, welche Site an welcher Position im Suchergebnis er- works wurden erweitert. Die Integration scheint (wir berichteten in Ausgabe von Google+ auf allen Google-Seiten 7/2012, Seite 10), sondern auch die Such- schreitet unablässig voran. Angemeldete funktionen als solche. Allein im März im- Nutzer, die ihren Account verlassen, sollen plementierte Google 50 Änderungen bei jetzt bei allen Geräten automatisch abgeden Suchfunktionen. Sie betreffen oft meldet werden. Eine komplette Liste der scheinbar nebensächliche Details wie zum Änderungen gibt es im englischsprachiBeispiel die Echtzeit-Darstellung von gen Blog „Inside Search“. Spielständen der russischen Hockey-Liga Unterdessen geht der Google-Anteil an KHL und der UEFA Champions League. der Internet-Suche in Deutschland leicht Andere Modifikationen können sich zurück. Nach Erkenntnissen des Webdurchaus SEO-relevant auswirken. Analyse-Experten Webtrekk betrug er im ersten Quartal 2012 91,6 Prozent – drei Autocomplete lernt Sprachen Prozentpunkte weniger als im Quartal daSo wurde die Erkennung der Sprache bei vor. Auf den zweiten Platz kommt die Mider Autocomplete-Funktion verbessert, crosoft-Suchmaschine Bing, die es erstwas die Nutzung längerer Suchtexte be- mals auf zwei Prozent Marktanteil schaffgünstigt. Auch die Bilderkennung und die te, was einem Zuwachs von 0,6 Prozent• Indexierung von Profilen in Social Net- punkten entspricht. fk P rofessionelles E-Mail-Marketing ohne Zusatzkosten verspricht der OnlineMarktplatz Rakuten den Online-Händlern auf der deutschen und der österreichischen Rakuten-Plattform. Die deutsche Dependance des japanischen Handelskonzerns, die durch die Übernahme des Marktplatzes Tradoria entstand, setzt dabei auf eine Kooperation mit dem E-MailMarketingdienstleister Emarsys. Unternehmensangaben zufolge haben Händler Zugriff auf 90 geprüfte Mail-Templates und können Verteilerlisten anlegen. Ein Datenimport aus externen Shop-Programmen soll ebenfalls möglich sein. fk • Jetzt auch mit Newsletter-Engine: Rakuten Deutschland kooperiert dafür mit Emarsys Ihr Preisvorteil: 100 % Branchenwissen * für nur € 4,12. Wir brauchen keine Prämie, um Sie von unseren Inhalten zu überzeugen. Gleich Test-Ab o mit 4 Ausgab en kostenlos sich ern unter www.internetw orld.de/abo Online-Werbung, E-Commerce & Technik. Wie Sie heute und in Zukunft erfolgreich im Internet vermarkten, verkaufen und verdienen, erfahren Sie alle 14 Tage neu, detailliert und nur im Abo. Das Wichtigste der Branche frei Haus und komprimiert auf 48 Seiten. Internet World Business – die einzige Online-Wirtschaftszeitung offline. *im Jahresabo bei 26 Ausgaben MARKETING & WERBUNG Internet World BUSINESS Passender Einsatz Martin Lütgenau, Geschäftsführer bei Tomorrow Focus Media, München • www.tomorrowfocus-media.de Der Trend geht zur aufmerksamkeitsstarken Großfläche. Bei Ihnen auch? Martin Lütgenau: Definitiv! Wir haben bereits in 2011 ein überproportio nales Wachstum der Formate des Premium Ad Packages (PAP) erlebt. Das Wachstum von weiteren Sonderwerbeformen wie Homepage Events, Expandables etc. lag ebenfalls über dem Marktschnitt. Großfläche in Verbindung mit Exklusivität der Werbebotschaft auf einer Page Impression ist aus unserer Sicht absolut ein Trend. Eng verknüpft mit den Werbeformen ist die Frage nach der Wirkung. Einig ist sich die Branche, dass im BrandingDisplay-Bereich der Klick ausgedient hat und ein Standard her muss. Zeichnet sich eine Lösung ab? Lütgenau: Wir bieten heute schon unseren Kunden eine Vielzahl an Möglichkeiten, die Werbewirkung ihrer digitalen Werbekampagnen zu messen. Im letzten Jahr haben wir ein Reporting-System entwickelt, in dem zusätzliche qualitative Leistungswerte automatisiert integriert und ausgewiesen werden. Durch kampagnenbegleitende Fragebögen erheben wir Werte wie Markenbekanntheit, Werbeerinnerung, Sympathie, Kaufbereitschaft etc. Dabei orientieren wir uns an den Werten, die der BVDW als Standard definiert hat. In der Praxis stellen wir immer wieder fest, dass Kunden mit sehr unterschiedlichen Werbewirkungsindikatoren arbeiten und eine standardisierte Lösung für alle Arten von Kampagnen nicht sinnvoll ist. Somit ist unser Ziel in unserem Tool, eine Vielzahl der rele vanten Indikatoren den Kunden in den Reports zu Verfügung zu stellen, die kundenindividuell zusammen gestellt werden können. Dennoch tut ein gemeinsamer Standard not: Wann wird es so weit sein beziehungsweise wie lange haben die Onliner noch Zeit? Schließlich fordern die Werbungtreibenden vehement vergleichbare Wirkungsnachweise. Lütgenau: Wichtig ist, dass es ein Gremium gibt, in dem alle Parteien gemeinsam diskutieren. Der OWM, Foma und OVK treffen sich regel mäßig, um das Thema Standards zu entwickeln. Vor allem muss zunächst Transparenz über die technischen Möglichkeiten geschaffen werden. Zusätzlich ist Hilfe von den technischen Dienstleistern notwendig, um den Anforderungen des Markts gerecht zu werden. Eine schnelle Lösung ist daher nicht in Sicht, aber es werden kontinuierlich Fortschritte erzielt. 8/12 WERBEFORMEN Interview „Qualitative Leistungswerte“ 16. April 2012 Tomorrow Focus Media hat die Werbeformate auf ihre spezifischen Stärken hin untersucht W elches sind die Top Performer bei den Online-Werbeformen? Eine pauschale Antwort darauf gibt es nicht, lautet die schlechte Nachricht für alle, die es gern einfach haben. Die gute Nachricht: Jedes Werbeformat hat seine spezifischen Stärken. Wie diese aussehen und welche Werbeform sich für welches Kampagnenziel eignet, untersuchte Tomorrow Focus Media in der vierten Erhebungswelle seiner Studienreihe Ad Effects. In dieser wurden sieben Werbeformate aus dem Universal Ad Package (UAP) und dem Premium Ad Package (PAP) in 26 Kampagnen auf diverse Werbewirkungsindikatoren hin untersucht. Die Werbeformen im Einzelnen: Banderole Ad, Billboard, Skyscraper, Superbanner, Wall paper, Medium Rectangle und natürlich das Video Ad. „Alle Werbeformen sind hinsichtlich ihrer Aktivierungsleistung deutlich im Vergleich zum Vorjahr gestiegen“, fasst Martin Lütgenau, Geschäftsführer Tomorrow Focus Media, das übergreifende Ergebnis zusammen. Weiter wurde keines der Werbemittel durch gängig gut oder durchgängig schlecht beurteilt, „sodass für jeden Anspruch, egal ob Performance oder Branding, das entsprechende Format auf die passende Weise wirkt“. Über sämtliche Werbewirkungsindikatoren hinweg schneidet das Video Ad am besten ab, gefolgt vom Medium Rectangle und dem Billboard (siehe Grafik). Das Medium Rectangle wird dabei als „besonders innovativ und modern“ wahrgenommen. Das Billboard wiederum, das sich quasi wie eine Bauchbinde unter die Navigationsleiste einer Seite legt, ist am auffälligsten und das Video Ad am seriösesten. Letzteres schneidet auch bei der Glaubwürdigkeit und der Verständlichkeit am besten ab und wird neben Billboard und Medium Rectangle als am wenigsten störend empfunden. Abgefragt wurde natürlich auch die Werbeerinnerung an eine beworbene Marke. Diese lag über alle Werbeformen Werbeformen-Spitzenreiter: Das Video Ad setzt sich vor das Medium Rectangle und das Billboard Foto: Fotolia / Styleuneed 18 hinweg bei durchschnittlich knapp zwölf Prozent. Platzhirsch ist auch hier das Video Ad. An die Marke erinnern sich bei dieser Werbeform 22,7 Prozent der Befragten. Auch in puncto „persönliche Ansprache“ liegen die kurzen Werbeclips ganz vorn: Über 30 Prozent der Befragten attestieren hier ein „gut“ oder gar ein „sehr gut“. Den höchsten Recognition-Wert (Wiedererkennung) kann das Billboard für sich verzeichnen: 27,1 Prozent der Befragten gaben an, dieses Werbemittel bereits gesehen zu haben. Kein Publikumsliebling Recht eng beieinander liegt das Feld beim Werbekriterium „Gefallen“. Hier führt das Billboard vor dem Video Ad und dem Medium Rectangle. Beim Kriterium „Inte gration in die Website“ wiederum hat erwartungsgemäß das Wallpaper die Nase vorn: 28 Prozent der insgesamt 3.500 innerhalb des „Tomorrow Focus Media“Netzwerks Befragten gaben an, dass sich das Wallpaper gut oder sehr gut in die Website einfügt. Und welchen Werbeformen gehört die ukunft? „Im Prinzip bieten alle ,PremiZ um Ad Package‘-Formate genügend Platz, um die Werbebotschaften der Kunden effizient zu verbreiten“, so Lütgenau. Ganz wichtig: Die PAP-Formate seien perfekt geeignet, um darin mit Spots beziehungsweise Bewegtbild zu arbeiten. Bewegtes Inpage boomt Überhaupt Bewegtbild: „Wir merken, dass viele Kreativagenturen immer mehr das Potenzial von Inpage-Formaten mit Bewegtbild erschließen“, beobachtet der Geschäftsführer des Top-5-Vermarkters. „Neben diesen Formen und natürlich den Instream-Werbeformaten wie den Prerolls haben für uns die mobilen Werbeformen ein großes Potenzial“, beschreibt Lütgenau die aktuelle Entwicklung. Hier wachse die Reichweite Monat für Monat im zweistelligen Prozentbereich – wenn auch auf einer überschaubaren Basis. Vor allem mobile Branding-Werbeformen, wie zum Beispiel das Mobile-Interstitial, würden • immer mehr gebucht. häb Die Wirkung der Werbeformen im Überblick Banderole Ad Billboard Skyscraper Superbanner Wallpaper Medium Rectangle Video Ad Awareness ●●●●○○○ ●●●○○○○ ●○○○○○○ ●●●●●○○ ●●○○○○○ ●●●●●●○ ●●●●●●● Recognition ●●●●●●● ●●●●●○○ ●○○○○○○ ●●●○○○○ ●●○○○○○ ●●●●○○○ ●●●●●●○ Gefallen ●●○○○○○ ●●●●●●● ●●●○○○○ ●○○○○○○ ●●●●○○○ ●●●●●○○ ●●●●●●○ Akzeptanz ●○○○○○○ ●●●●●○○ ●●●●○○○ ●●○○○○○ ●●●○○○○ ●●●●●●○ ●●●●●●● Glaubwürdigkeit ●○○○○○○ ●●●○○○○ ●●●●●●○ ●●○○○○○ ●●●●○○○ ●●●●●○○ ●●●●●●● Innovation ●●●●●○○ ●●●●○○○ ●●○○○○○ ●○○○○○○ ●●●○○○○ ●●●●●●● ●●●●●●○ Aktivierung ●○○○○○○ ●●●●○○○ ●●●○○○○ ●●○○○○○ ●●●●●○○ ●●●●●●● ●●●●●●○ © INTERNET WORLD Business 8/12 ● sehr schwach, ● ● ● ● ● ● ● sehr stark Quelle: Ad Effects 1&1 DSL DAS BESTE WLAN Auszeichnungen der 1&1 HomeServer-Familie 19, INTERNET & TELEFON www.connect.de 99 €/Monat* Für volle 24 Monate, danach 24,99 €/Monat. Inklusive 1&1 HomeServer: WLAN-Modem und Telefonanlage in einem! In Ruhe ausprobieren: 1 MONAT TESTEN Expertenrat? Jederzeit: 1 ANRUF GENÜGT Defekt? Morgen neu bei Ihnen: 1 TAG AUSTAUSCH VOR ORT www.1und1.de 0 26 02 / 96 90 *1&1 Surf-Flat 6.000 für 24 Monate 19,99 €/Monat, danach 24,99 €/Monat. Telefonie (Privatkunden): für 2,9 ct/Min. ins dt. Festnetz, Anrufe in alle dt. Mobilfunknetze 19,9 ct/Min. Hardware-Versand einmalig 9,60 €. In den meisten Anschlussbereichen verfügbar. 24 Monate Mindestvertragslaufzeit. 20 MARKETING & WERBUNG Internet World BUSINESS 16. April 2012 8/12 SERIE: CUSTOMER-JOURNEY-ANALYSE, 1. TEIL Die Legende ist tot Welche Werbekampagne leistet welchen Beitrag zum Online-Kauf? Eine Untersuchung der Customer Journey legt den Verlauf von Kaufentscheidungsprozessen offen – und liefert teils überraschende Erkenntnisse C Werbungtreibenden – vor allem bei denen, für die der Abverkauf das Maß aller Dinge ist. Entsprechend entdecken auch immer mehr Dienstleister die Customer Journey als eigenständige Disziplin. Neben Spezial anbietern wie Ad Clear oder Intelli Ad widmen sich beispielsweise Web-TrackingDienstleister wie Etracker, Webtrekk oder Econda, Performance-Marketing-Agenturen wie Explido, Quisma, Unique Digital und Co. sowie Social-Media-Spezialisten dem Thema. Selbst Adserving-Anbieter oder Multis wie IBM oder Adobe erweitern ihr Portfolio in diese Richtung und auch Media-Agenturen wie Pilot oder Plan Net analysieren den Kaufentscheidungsprozess für ihre Kunden. „Ein Viertel der Online-WerbeGenauso vielfältig wie die Anbieter sind die Anbudgets wurden in der Vergansätze. Für Werbungtreigenheit falsch eingesetzt.“ bende ist bei der Auswahl eines Dienstleisters DIMITRIOS HARATSIS entscheidend, dass dieser Geschäftsführer Ad Clear einen neutralen Blick auf alle Kanäle hat und die Linie mit Customer-Journey-Analysen Analyse somit ohne Interessenkonflikte und entsprechenden Attributionsmodel- angehen kann. len (siehe Kasten). Zahlreiche Analysen Bei der Performance-Marketing-Agenhätten gezeigt, dass es im Online Marke- tur Explido gliedert sich der klassische ting pauschal kein Schwarz und Weiß gibt Online-Kaufprozess beispielsweise in vier und die Werbe-Effizienz sich nur an den Phasen: die Bedarfs- oder Mangelerkenindividuellen Anforderungen eines Unter- nung, die Angebotssuche, Bewertung und nehmens messen lässt. Es sei ein Trug- Alternativen sowie in die eigentliche Kaufschluss, von vornherein davon auszuge- entscheidung. „User lassen sich nicht plahen, Online Display Marketing „sei teuer nen“, so Dirk von Burgsdorff, Consultingund Performance Marketing per se güns- Chef und Geschäftsführer Explido. Daher tig“, warnt Haratsis. plant die Augsburger Agentur die OnlineKampagnen bereits in alle vier KaufentViele Anbieter und Ansätze scheidungsphasen ein und setzt später die Entsprechend rückt die Nachvollziehbar- reale Customer Journey dagegen. Dabei können mithilfe von Cookies die keit der Reise der Kunden vom ersten Werbemittelkontakt bis zum Kaufab- Stationen des Nutzers auf seinem Weg schluss immer mehr in den Fokus der zum Online-Kauf nachvollzogen werden. Customer Journey Mit „Customer Journey“ oder „Path to Conversion“ wird die Reise des Users durch das Web beschrieben – von der Infobeschaffung bis zum Kaufabschluss. Im Zentrum steht die Frage, welches Werbemittel welchen Beitrag zum Kauf eines Produkts leistet. Für Marketer ist dies eine goldwerte Information, denn wer die Touchpoints (Werbemittelkontakte) des Kunden kennt, kann dieses Wissen als Basis zur Optimierung von Werbekampagnen und Budgets nutzen. • Folge 1: Customer Journey – Ansätze und Funktionsweise Ausgabe 8/2012 • Folge 2: Case Studies – Beispiele aus der Praxis Ausgabe 9/2012 • Folge Foto: Fotolia / Westpic ustomer Journey – bei diesem Fachbegriff bekommen Performance-Dienstleister glänzende Augen. Die Analyse der Kundenwege ist ein hochkomplexes, mathematisch-statistisches Verfahren, mittels dessen die Reise des Kunden durchs Netz begleitet und anhand der hier gewonnenen Erkenntnisse das Werbebudget optimiert werden: Welche Berührungspunkte mit Werbung hatte ein Webshopper vom ersten Produktkontakt bis zum Kaufabschluss? War es die Suchwortanfrage, das Werbe-Banner oder ein ganz anderer Touchpoint (Werbemittelkontakt)? Und am wichtigsten: Welches Werbemittel leistete welchen Beitrag zum Kaufabschluss? Ausgehend von den AnalyseErgebnissen wird das Mediabudget entsprechend optimal auf die einzelnen Kanäle und Werbemittel verteilt. So wird der User bei seiner digitalen Shoppingtour an jeder Station zur richtigen Zeit mit der richtigen Botschaft angesprochen. Das Analyseversprechen: Die Streuverluste werden gesenkt, die Effizienz wird gesteigert und die Wer bungtreibenden sind glücklich. „Das Bild vieler Kunden von vermeintlich teuren und vermeintlich günstigen Werbeleistungen relativiert sich, sobald wir die entsprechenden Customer Journeys genau analysieren“, berichtet Dimitrios Haratsis, Gründer und Geschäftsführer von Ad Clear, aus der Praxis. Das Berliner Unternehmen beschäftigt sich in erster 3: What’s next? Strategischer Ausblick und datenschutzrechtliche Aspekte Ausgabe 10/2012 Alle Folgen der Serie können Sie im Internet unter www.internetworld.de/webcode mit dem Webcode 1205020 als PDF-Version herunterladen. „Im Markt ist ein eindeutiger Trend zu beo bachten – Werbekunden möchten immer mehr Faktoren in den Kaufentscheidungsketten berücksichtigen“, sagt Mischa Rürup, Mitgründer und COO des Münchner Technologie-Anbieters Intelli Ad Media. Sichtkontakte werden wichtiger So interessiert Werbungtreibende vor allem die Wirkung reiner Sichtkontakte. Entsprechend werden neben der Auswertung der Klicks auf Werbemittel zunehmend auch Ad Impressions in den Wirkungsketten berücksichtigt. Nebeneffekt: Durch die Betrachtung zusätzlicher Faktoren verlängern sich die Customer Journeys, die Datenmenge wächst. Beispiel: Bei einer angenommenen Klickrate von 0,1 Prozent auf ein Banner müsste man bei Berücksichtigung von Sichtkontakten statt eines einzigen Klicks zusätzlich 1.000 Sichtkontakte verarbeiten – und das über einen längeren Zeitraum. Entsprechend verursachen alle Interaktionen, die zu keinem Klick geführt haben, eine riesige Datenmenge. „Vom Datengehalt kommen pro Auswertung und Monat leicht 20 GB an Daten zusammen. Würde man die erhobenen Informationen ausdrucken, ließen sich damit jedes Mal 40 große Bücherregale füllen“, meint Dennis Landau, Head of Business Development der Hamburger Online-Marketing-Agentur Uniquedigital. Um die riesigen Datenmengen effizient verarbeiten zu können, wird in der Regel auf Cloud Computing gesetzt: So können benötigte Serverkapazitäten flexibel abgerufen werden. Ursachenforschung Ziel jeder Customer-Journey-Analyse ist aber, nicht nur die Kaufentscheidungsprozesse transparent zu machen, sondern auch den Einfluss der Kommunikationsmaßnahmen auf den Kaufabschluss zu beurteilen, um letztlich die Werbebudgets effizienter einzusetzen. Bisher galt das Prinzip „Last Cookie Wins“. Das heißt: Wem es gelang, das letzte Cookie zu setzen, der durfte den Kampagnenerfolg für Wichtige Begriffe Attribution Im Zusammenhang mit Customer-JourneyAnalysen sind damit vorrangig die Einflüsse verschiedener Werbekanäle auf die Kaufentscheidung gemeint: Was hat ursächlich zum Kauf geführt? wirkung einem bestimmten Kauf zuzuordnen. Wird bei einem Nutzer, der eine Werbung eingeblendet sieht (Werbekontakt), ein Cookie gesetzt, so wird bei dieser Betrachtung dem letzten Werbemittel vor dem Kauf die gesamte Werbewirkung zugeschrieben. Budget Allocation Sales Modelling Die Werbebudgets optimal auf die verschiedenen Kanäle zu verteilen und somit effizienter einzusetzen, ist das Ziel von Customer Journey Tracking. Sales Modelling kann als Ergänzung zur Customer-Journey-Analyse eingesetzt werden, um zum Beispiel auch Cookie-Löscher oder Offline- Kanäle zu berücksichtigen. Dieses Verfahren basiert auf der sogenannten Regressionsana lyse und ist für jedes Produkt und Unternehmen individuell. Last Cookie Wins Bisher sehr beliebtes Modell, um eine Werbe- 8/12 MARKETING & WERBUNG 16. April 2012 sich beanspruchen – im Affiliate Marketing etwa wurde ihm sodann die Provision des werbenden Händlers zugesprochen. Doch immer öfter stellt sich heraus, dass ein Kauf bereits viel früher angestoßen wurde und das letzte Cookie nur von der Werbewirkung vorausgegangener Kontaktpunkte profitierte. Markt im Entstehen Die Wirkungskette Von der Reise des Kunden über Analyse & Data Mining bis zur Budget Allocation Internet World BUSINESS 21 zelnen Customer Journey angesehen. „Social Media beeinflusst viele Customer Journeys. Mit einer entsprechenden Zielgruppenbetrachtung ist es beispielsweise möglich, Meinungsführer zu identifizieren und so die Conversion insgesamt zu erhöhen“, erläutert Hansen den etwas anderen Ansatz aus der SocialMedia-Welt. Offline-Integration „Alle Unternehmen, die sich an uns wenden, kennen die WerbewechselBesonders schwierig ist die Integrawirkungen ihrer Maßnahmen noch tion von Offline-Kanälen in die nicht. Sie wünschen Bewertungen Kaufentscheidungskette. Hier ist ihrer Werbekanäle und sind auf der Kreativität gefragt. So hat kürzlich Suche nach Attributionsmodellen. Intelli Ad eine Lösung vorgestellt, Eine lange Reise: Zunächst müssen die Touchpoints der User ausgemacht und erfasst werden, dann werden die Daten mittels Das zeigt deutlich, dass sich dieser mit der auch Telefonanrufe in die hochkomplexer Data-Mining-Modelle analysiert. Erst danach kann das Budget optimal verteilt werden Markt gerade herausbildet“, erklärt Customer Journey integriert werRürup. Vor allem die großen Marden können. Das Prinzip: Wenn ein © INTERNET WORLD Business 8/12 Quelle: Unique Digital, Stand: 2012 ken mit ihren bekannten Online Nutzer auf eine Adwords-Anzeige Shops wollen demnach herausfinklickt, wird ihm ein Cookie zugeden, über welche Touchpoints der Kunde stellt. „Um die Werbe- und Vertriebsleis- schwert kauft“, sagt Rürup. Auch Kaufent- wiesen und auf der Shop-Seite anschliezu ihnen findet. Weiter macht eine Cus- tung eines Kontaktpunkts realitätsnah zu scheidungen für Urlaubsreisen fallen häu- ßend dynamisch eine individuelle Teletomer-Journey-Analyse erst bei erklä- ermitteln, muss zunächst die Kosten-Um- fig nicht während der für ein übliches fonnummer angezeigt. Wählt der User rungsbedürftigen oder hochpreisigen satz-Relation zugrunde gelegt werden und Cookie angesetzten Zeit. Hier zählt Intelli diese Nummer, kann der Anruf der CustoProdukten Sinn. Auch hier ist der Grund nicht die Cost per Order“, sagt Haratsis. Ad durchschnittlich sieben Touchpoints, mer Journey genau zugeordnet werden. klar: Bei niedrigpreisigen Produkten Für ihn ist der CPO überholt, da er nicht der Kaufentscheidungsprozess dauert in Um den Einfluss von TV-Werbung auf kaufen Onliner gern spontan, hier muss die Höhe des Warenkorbs berücksichtigt. der Regel zwischen 35 und 40 Tage. „Wir eine Conversion zu berücksichtigen, greift man sich über die Reise des Kunden bis Zur Evaluierung der Kontaktpunkte hat empfehlen, zunächst mit einer sehr langen Intelli Ad auf die Sendepläne der Werbezum Kaufabschluss keine allzu großen Ge- Ad Clear folgende vier Parameter defi- Cookie-Laufzeit zu analysieren und den kunden zurück. Denn nach einem TVdanken machen. Außerdem steht der Ana- niert, die Bestandteil jeder Attributions- Ketten-Durchschnitt zu ermitteln, um Spot steigt der Traffic auf der beworbenen lyseaufwand bei niedrigpreisigen Waren formel sind: Engagement, Impuls, Aktivie- dann die Cookie Lifetime so festzulegen, Kunden-Website in der Regel sprunghaft rung und Position. Das Engagement wird dass sie zur durchschnittlichen Dauer der an. „Wir rechnen das Grundrauschen in keinem Verhältnis zum Nutzen. anhand der Ad Impressions gemessen. Customer Journey passt“, so Rürup. heraus und setzen den zusätzlichen BesuEine Formel musste her Hier wird untersucht, wie viele Klicks auf chern ein TV-Cookie“, erläutert Rürup. Sorgenkinder Mobile und Social Für die Beurteilung der Wechselwirkun- Unterseiten von einem WerbekontaktBis fünf Minuten nach Spot-Ende werden gen hat jeder Dienstleister sein eigenes punkt ausgingen. Beim Parameter Impuls Eine weitere Hürde ist die kanalübergrei- auf diese Weise die zusätzlichen Online Rezept. Die denkbar schlechteste Lösung wird davon ausgegangen, dass die Impuls- fende Betrachtung – insbesondere wenn User der TV-Kampagne zugeschrieben. sind statische Modelle, wie der „Last Coo- wirkung umso größer ist, je geringer der Geräte gewechselt oder Offline-Kanäle Eine andere Methode, Offline-Werbung kie Wins“-Ansatz oder die Gleichgewich- zeitliche Abstand zum nächsten Kontakt- einbezogen werden sollen. Ob sich ein in die Betrachtung einfließen zu lassen, ist tung (siehe Tabelle): Egal welches statische punkt ist. Je kürzer dieser zeitliche Ab- User via iPhone oder iPad App informiert das sogenannte Sales Modelling, ein AnModell man wählt, die Werbeleistung wird stand, desto wertvoller ist demzufolge der hat, bevor er im klassischen Internet kauft, satz aus der klassischen Werbewirkungsjedes Mal anders bewertet. „Statische Kontaktpunkt. Wird ein Nutzer über einen bleibt oft verborgen. Ein geräteübergrei- forschung. Dabei werden unter anderem Attributionsmodelle ermöglichen keine Kontaktpunkt aktiviert, der lange Zeit in- fendes Tracking ist nur möglich, wenn sich auch Werbeausgaben, saisonale Effekte aktiv war, so gewinnt die- User auf ihrem Gerät einloggen müssen. oder Preise einbezogen. Auf Basis der ser Kanal deutlich an Auch Social-Media-Aktivitäten lassen erhobenen Daten lassen sich Prognosen „Mit den Daten ließen Wert. Auch die Position – sich nur schwer erfassen. Lediglich Face- für die Zukunft aufstellen. Beispielsweise also die Stelle des Kon- book Ads und die Likes auf der Kunden- setzt die Performance-Marketing-Agentur sich jedes Mal 40 große taktpunkts innerhalb der Website können für eine Journey berück- Quisma als Erweiterung und WeiterentBücherregale füllen.“ Customer Journey – sichtigt werden. Posts in den sozialen wicklung der Customer-Journey-Betrachfließt als Parameter in die Netzwerken können nicht getrackt wer- tung gezielt ein solches Modelling ein. DENNIS LANDAU Attributionsformel ein. den – damit fällt Mundpropaganda aus der Jedem Einflussfaktor wird bei der SalesHead of Business Development Uniquedigital „Nach ersten Erhebun- Betrachtung heraus. Nichtsdestotrotz sind Generierung ein Wert zugewiesen – egal gen liegt das Delta zwi- insbesondere Social-Media-Dienstleister ob es sich um Online-, TV- oder Printobjektive Bewertung der Werbeleistung“, schen neuer Attribution und altem ‚Last bemüht, Werbungtreibenden Klarheit kampagnen, saisonale Effekte, Preise oder sagt Landau. Für ihn sind die statischen Cookie Wins‘ zwischen 20 und 30 Prozent. über den ROI ihres Engagements zu lie- Wettbewerberaktivitäten handelt. Daraus Attributionsmodelle reine Interpretations Ein Viertel der Online-Werbebudgets fern. „Wir betrachten keine einzelnen Nut- leitet die Agentur Wirkungsprognosen ab. modelle. Vor knapp einem Jahr hat die wurde in der Vergangenheit also falsch zer, sondern Zielgruppen“, erläutert Claas Auch Gerätewechsler und Cookie-LöOnline-Marketing-Agentur Uniquedigital eingesetzt“, sagt Haratsis. Hansen, CFO Ethority. Beim Hamburger scher können auf dieser Grundlage bei eine eigene Abteilung für das Customer Unternehmen zählt das Social Web Moni- einer künftigen Budget Allocation berückOhne Technik ist alles nichts • Journey Tracking aufgebaut. Um Werbetoring zum Kerngeschäft. Hier wird Social sichtigt werden. wirkungen zu ermitteln, wird das Attribu- Doch Attributionsmodelle greifen nur, Media nicht als ein Touchpoint einer einKARSTEN ZUNKE tionsmodell mithilfe von Data-Mining- wenn die technischen Voraussetzungen Methoden kundenindividuell für alle On- stimmen. So müssen die Werbemittel in line-Kanäle ausgerechnet. allen Kanälen mit einem speziellen Tag Statische Attributionsmodelle Auch bei Intelli Ad hält man dynami- ausgeliefert werden. Nur dann kann ein Die wichtigsten Modelle im Überblick sche Attributionsmodelle für den richti- entsprechendes Tracking Cookie gesetzt Attributionsmodell Beschreibung gen Weg. In der Regel wird mit einem werden, das die Kontakte des Nutzers mit Last Click Die Conversion wird dem letzten Werbemittelkontakt, der vor dem Standardmodell gestartet: Man lässt Er- verschiedensten Kampagnen nachvollKauf stattfindet, zugerechnet fahrungswerte einfließen und passt das ziehbar macht. Doch hier besteht auch Gleichgewichtung Jedem Werbemittelkontakt wird der gleiche Anteil an der Conversion Modell dann individuell an den Kunden eine Gefahr: Wer SEM, Affiliate, Displayzugerechnet (z.B. bei 5 Kontakten erhält jeder Kontakt 20 Prozent) an. „Kunden allokieren ihre Budgets zu- und In-Text-Werbung über verschiedene U-Modell Dem ersten und letzten Werbemittelkontakt wird mehr zugerechnehmend nach dynamischen Attributio- Spezialagenturen ausliefert, muss diese zu net als den dazwischenliegenden Kontakten. Den mittleren Kontaknen. Das Prinzip Last Cookie Wins ist tot“, einer gemeinsamen Tracking-Technologie ten wird lediglich eine Assist-Wirkung zugebilligt sagt Rürup. verpflichten. Time Decay Die zeitlich näher am Conversion-Ereignis liegenden WerbemittelCustomer-Journey-Spezialist Ad Clear Beim Aufsetzen einer Customer Jourkontakte erhalten eine höhere Bedeutung als diejenigen, die weiter von dem Ereignis entfernt sind hat nach monatelangen Studien Parameter ney muss auch die Cookie-Laufzeit bedefiniert und eine mathematische Formel dacht werden. In der Regel beträgt diese Kampagne hat einen negativen Die Conversion wird dem ersten Werbemittelkontakt in der User Einfluss Journey zugerechnet abgeleitet. Basierend auf diesen Erkennt- maximal 30 Tage, doch viele „Kaufprozesse“ nissen wird für jeden Kunden individuell benötigen länger. „Es dauert mitunter 40 © INTERNET WORLD Business 8/12 Quelle: Unique Digital, Stand: 2012 ein dynamisches Attributionsmodell er- Tage, bis sich ein Online Gamer ein Licht- MARKETING & WERBUNG Internet World BUSINESS 22 16. April 2012 Schlange steh’n wird Kult 8/12 Leidenschaft und Liebe für das, was man tut: Das ist das Rezept für manches erfolgreiche Geschäft. Auch Mustafa‘s Gemüse Kebap punktet so bei seinen (Web-)Kunden. Mustafa’s Gemüse Kebap in Berlin wirbt auch im Internet um seine Käufer Vorgestellt von: B erlin, Mehringdamm 32. Wer hier mit seinem Auto vorbeifährt, guckt verdutzt raus und sieht eine große Warteschlange. Man denkt sich: „Mein Gott, was gibt’s denn da?“ Dann stellt man fest, es ist ein Dönerstand, der Dönerstand – Mustafa’s Gemüse Kebap. Ein Blick auf die Webseite www.mustafas.de zeigt, wie es geht: Mit viel Leidenschaft und Liebe für das Produkt und seine Kunden sorgt man für Gesprächsstoff. Und mit Ideen wie beispielsweise dem eigenen Kinospot „Davor steh’ ich mit meinem Namen“ schafft man’s dann auch schon mal auf Steckbrief • Auftraggeber: Mustafa’s Gemüse Kebap • Auftrag: Website-Gestaltung, Kino-Spot und Geschäftsausstattung • Agentur: Dojo Werbeagentur, Berlin • Internet: www.mustafas.de Willkommensgruß: Mustafa‘s Gemüse Kebap begrüßt seine Kunden auf der Startseite Stern.de. Unterhaltsamkeit und Humor sind eben relevant. Und so ist der Kinospot „Davor steh’ ich mit meinem Namen“, abgewandelt von der Werbung für Hipp Babynahrung, perfekt, um ihn eben auch auf Youtube (http://www.face book.com/mustafasgemuesekebap) mit über 176.000 Abrufen zum Durchstarten zu bringen. Und wo gibt es schon mal einen Dönerladen mit über 9.000 Facebook-Freunden?! Es ist beruhigend zu sehen, dass sich frische Kreation und Einfallsreichtum eben doch auszahlen. Ob nun werblich André Richter, Geschäftsführender Gesellschafter der Mindbox GmbH, Dresden • www.mindbox.de Kebap mit allem: Neben der Startseite hat Mustafa auch einen Facebook-Auftritt motiviert oder aus purer Lust, den eigenen Kunden etwas zu bieten – Mustafa’s Gemüse Kebap nimmt man es ab, und • das vor allem gern. Online-Werbung: Neue Etats, neue Kampagnen Auftraggeber Auftrag Dienstleister Auftraggeber Arla Foods Social-Media-Etat und Kampagne „Schmetterling flieg!“ BBDO Proximity Bahlsen Launch-Kampagne für das Produkt Leibniz Choco Crunchy Webguerillas Internationale Gesellschaft Kampagne für Kampf gegen die Todesstrafe inklusive der für Menschenrechte Spenden-SMS-Aktion Galgenmännchen und Social Media Cinestar Entwicklung einer Osterkampagne für den Kinobetreiber Deepblue Networks Deichmann Kampagne mit Testimonial Halle Berry / Media-Planung Grey / Mediacom Deutschland Card Umsetzung des Online Games „Fang das Ei“ Coma eBay Fashion Online-Kampagne „Mein Mix“ für den Marktplatz DDB Tribal Ddf. Flughafen Berlin Brandenburg Eröffnungskampagne für den neuen Flughafen inklusive TV-, Kino-, Plakat- und Internet-Maßnahmen Scholz & Friends Berlin Flughafen München Online-Vermarktung des Internet-Portals des Flughafens Ströer Interactive Globetrotter Imagekampagne inkl. Online Banner und QR-Codes Moving Adventures HTC Werbekampagne für den Smartphone-Hersteller Mother London Auftrag Dienstleister BBDO Proximity Jahreszeiten Verlag Online-Vermarktung von insgesamt sieben Titeln, darunter Interactive „Für Sie“, „Country“ und „A&W Architektur & Wohnen“ Media Maggi Social-Media-Strategie für die „Kochhelden-Suche“ Razorfish Nissan Digitalkampagne „The Big Turn On“ für das E-Modell Leaf Digitas Paris Rosenmehl Bayernweite Kampagne „Gesucht: Die Schätze aus Omas Bartel, Brömmel, Backbuch“ inkl. Internet-, Print- und Hörfunk-Maßnahmen Struck & Partner Talentfrogs.de Kommunikationsmaßnahmen für die Online-Jobbörse Markenmut Vitalsana SEM, Affiliate Marketing und Retargeting für die Apotheke Exelution Volkswagen Kampagne „Hitchhike with a like“ mit einer Social-MediaGaming-Aktion auf Facebook für den 21st Century Beetle Tribal DDB / Tribal DDB Amsterdam Ihre Meldung fehlt? Bitte Mail an [email protected] Sky will hoch hinaus Top-Ten-Newcomer in den Werbecharts im Februar 2012 Der Pay-TV-Sender Sky launchte die teuerste Kampagne, die im Februar online startete Im Februar warb der Fernsehsender wieder stark für sein TV-Programm Produkt Firma M Sky Pay-TV Sky Deutschland Fernsehen, Unterföhring 2,80 Telekom Image Deutsche Telekom AG, Bonn 2,50 Tuifly Fluglinie Tuifly, Langenhagen 2,20 Google.de Google Germany, Hamburg 2,20 Media Markt Technische Kaufhäuser Media-Saturn-Holding, Ingolstadt 2,10 Zalando.de Zalando, Berlin 1,80 BMW Kfz-Image BMW, München 1,50 Media-Saturn-Holding Image Media-Saturn-Holding, Ingolstadt 1,20 Tchibo.de Tchibo Direct, Hamburg 1,10 Germanwings Fluglinie Germanwings, Köln it einer neu gestarteten Werbekampagne, der teuersten, die deutschlandweit im Internet gelauncht wurde, trommelte der Unterföhringer Pay-TVSender Sky Deutschland für sein Programmangebot. Der Anbieter hat zwar mittlerweile hierzulande mehr als drei Millionen Abonnenten, schreibt allerdings noch immer rote Zahlen und benötigt daher weiter neue Kunden. Die neue Werbeoffensive war Sky Deutschland im Februar immerhin rund 2,80 • Millionen Euro (brutto) wert. host © INTERNET WORLD Business 8/12 Startet durch: Der Pay-TV-Sender Sky Zeitraum: 01.02.2012–29.02.2012 Februar 2012 in Mio. Euro 0,90 Quelle: 2012 Nielsen Media Research GmbH Das Networking-Event der Online Branche Die INTERNET WORLD Business lädt ein zum Networking nach Büroschluss. Fach- und Führungskräfte der Online-Branche treffen sich, um neue Kontakte zu knüpfen, alte Bekannte zu treffen und aktuelle Themen der Branche zu diskutieren. Der nächste Termin: München am 8. Mai 2012 ab 19.30 Uhr Goldene Bar Das Motto des INTERNET WORLD Business After Work heißt: Networking! Jetzt online registrieren! Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Alle Infos und Anmeldung unter: www.internetworld-afterwork.de 24 E-COMMERCE Internet World BUSINESS Erfolgreiche Socken-Abos IN-VIDEO-SHOPPING Rappen und klicken Ssense.com zeigt, wie In-Video-Shopping der Zukunft funktioniert. Der Web-Modehändler lässt Fans die Styles des australischen Rappers Iggy Azalea, des Hip-HopDuos FKI und des Grammy-nominierten Wer auf den Look der Rapper steht, kann die Klamotten online ordern Produzenten Diplo aus Musik-Videos heraus kaufen. Ein „S“-Icon führt zu den Produkten von High-End-Designern wie Givenchy, Phillip Lim und Christopher Kane, die per Mausklick dann im SsenseShop bestellt werden können. dz Neun Online-Lebensmittelversender gründen ihren eigenen Verband Z wei Euro pro Jahr geben die Deutschen für Lebensmittel im Web aktuell aus. Das soll in Zukunft anders werden. Um die neuen Möglichkeiten, die der Online-Handel den Kunden auch im Lebensmittelsegment bieten kann, besser zu kommunizieren und zu entwickeln, haben sich neun kleine Anbieter dem Bundesverband Lebensmittel-Onlinehandel (BVLO) angeschlossen. Zu den Gründungsmitgliedern zählen Allyouneed.com, Amorebio.de, Deinbiogarten.de, Emmas-enkel.de, Food.de, Froodies.de, Gourmondo.de, Supermarkt.de und Topkauf-service.de. Gespräche mit sieben weiteren Interessenten werden zurzeit geführt. Neben Christian Heitmeyer (Brands4friends) wurden in den Vorstand des BVLO gewählt: Christian Fickert (Gründer Food.de) und Pascal Zier (Geschäftsführer Gourmondo.de). Als Generalsekretär wurde Sebastian Schilling (Allyou need.com) bestimmt, der auch für Fragen zum Verbandsbeitritt zuständig ist. INTERNET WORLD Business sprach mit Verbandssprecher Max Thinius über Sinn und Zweck der neuen Organisation. Warum gründen neun Online-Lebensmittelhändler einen eigenen Verband? Fühlen Sie sich von BVH, HDE oder BVDW nicht gut vertreten? Max Thinius: Es ist nicht ausgeschlossen, dass wir gerade dem BVH als „Verband“ noch beitreten. Im Bereich Lebensmittel LESHOP.CH Anzeige Max Thinius, Sprecher des Bundesverbands Lebensmittel-Online-Handel und des Lebensmittelversenders Allyouneed.com • haben wir aber eine besondere Situation. Es geht um Alltagsgüter im ganz wörtlichen Sinne. Das sind noch einmal spezielle Prozesse, die den meisten Menschen noch nicht bekannt sind. Hierzu ist also eine extrem steile Lernkurve der Verbraucher notwendig. Im Vergleich zu generellen Versandwaren haben Menschen bei Lebensmitteln eine ganz andere Wahrnehmung, Sensibilität und Problemstellung. Wir möchten die Öffentlichkeit gezielt und intensiv über die neuen Möglichkeiten informieren und auch, dass sich damit neue mögliche Lebenskonzepte entwickeln können. Da hätten wir im Verbund zunächst einmal die Sorge, dass die Klarheit der Botschaft untergeht. Aber wie oben schon gesagt: Das mag sich gegenseitig nicht ausschließen. Zunächst war es aber einfacher und schneller, die Interessen so auf den Punkt zu bekommen. Die großen Organisationen von eher traditioneller Prägung waren im Vorfeld zögerlich und hielten Bei Media-Markt und Saturn werden oft Web-Bestellungen lokal abgeholt D er Handelskonzern Metro hat auf der Bilanzpressekonferenz einige interessante Zahlen zur Geschäftsentwicklung bei Saturn.de und Mediamarkt.de bekannt gegeben. Diesen zufolge kann der Nachzügler im E-Commerce, Mediamarkt.de, seit dem Launch im Januar 2012 durchschnittlich rund 400.000 Visits pro Tag verbuchen. Der Durchschnittsbon liegt bei 400 Euro. 39 Prozent der Online-Kunden holen die Ware nach der Bestellung im Web in der nächstgelegenen Filiale ab. Bei Saturn.de sehen die Zahlen seit dem Launch im Oktober 2011 ganz anders aus. Hier liegen die täglichen Visits bei 200.000, der Durchschnittsbon beträgt 265 Euro. Dafür ist die Zahl der Abholer höher: 45 Prozent der Online-Besteller kommen in die Filiale und bringen die Ware von dort selbst nach Hause, um die horrenden Versandkosten zu sparen. Insgesamt erzielte Media-Saturn im gesamten Geschäftsjahr 2011 E-CommerceUmsätze in Höhe von 348 Millionen Euro. www.allyouneed.com sich bedeckt – inzwischen haben wir mehrere Anfragen zu einer Mitgliedschaft und sind in einem intensiven Dialog. Online-Abholmärkte Rückläufige Businesszahlen Leshop hat im ersten Quartal 2012 etwa sieben Prozent weniger Umsatz erzielt als im Vorjahresquartal. Rund 31,6 Millionen Euro flossen in die Kassen des Schweizer Marktführers für Web-Lebensmittelhandel. Auch die Zahl der Neukunden sank gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 13 Prozent auf 9.900, die Zahl der Transaktionen ging um zwölf Prozent auf 159.000 zurück. Lediglich der Warenkorbwert stieg um fünf Prozent auf durchschnittlich 201 Euro – acht Mal so hoch wie der durchschnittliche Warenkorb im realen Supermarkt. Leshop bleibt optimistisch. Das mobile Web werde neue Impulse beim Online-Lebensmittelkauf setzen. dz 8/12 Klare Botschaft BLACKSOCKS.CH Socken-Abo-Erfinder Blacksocks hat seine Umsätze in den ersten drei Monaten des Jahres im Vergleich zum Vorjahr um 13 Prozent gesteigert. „Wir hatten den besten Januar, den zweitbesten Februar und den besten März seit der Gründung 1999“, freut sich Abo-Commerce-Vordenker Samy Liechti. Das stärkste Wachstum komme aus Deutschland. In den USA, dem zweitwichtigsten Socken-Abo-Markt außerhalb der Schweiz habe sich das Wachstum hingegen verlangsamt. Auch die Schweizer haben bei Liechti im ersten Quartal 2012 etwas weniger bestellt als im Vorjahreszeitraum. Ein Grund dafür: Die Schweizer kaufen online auch vermehrt im Ausland. Mit neuen, farbigen Saisonsocken sollen allerdings auch die Bewohner der Alpenrepublik wieder stärker zum Online-Sockenkauf animiert werden. dz 16. April 2012 Dabei entfallen nach Berechnungen der E-Commerce-Berater Jochen Krisch und Matthias Hell rund 15 Millionen Euro auf Saturn.de. Das Sortiment in beiden Shops ist weiterhin dünn. 2.500 Artikel listet jeder Händler in etwa. Zum Vergleich: Beim 2011 für 125 Millionen Euro gekauften Schwester-Shop Redcoon.de sind 36.000 • Produkte dauerhaft bestellbar. dz Saturn.de erzielte Expertenberechnungen zufolge 2011 rund 15 Millionen Euro Umsatz Welche Ziele verfolgt Ihr Verband? Thinius: Der BVLO ist die unabhängige Interessenvertretung des LebensmittelOnline-Einzelhandels (LOEH). Ziel des Verbandes ist die Förderung des OnlineHandels mit Gütern des täglichen Bedarfs, die Information und Innovation gemeinsam mit der Bevölkerung in Deutschland, Geschäftspartnern, der Politik und weiteren Stakeholdern. Was kostet die Mitgliedschaft? Und was wird von den Mitgliedern erwartet? Thinius: Die Kosten werden mit Beschluss der ersten Mitgliederversammlung protokolliert – das wird direkt nach Ostern der Fall sein. Die Erwartungen an die Mitglieder liegen in einem aktiven Engagement für die Entwicklung von Lösungen und die Kommunikation der Möglichkeiten des LOEH als Weiterentwicklung bestehender Handelskonzepte, parallel zur Weiterentwicklung der Gesellschaft. Wir möchten nicht nur „Lobby-Arbeit“ leisten, sondern auch Innovationen entwickeln, von denen • die gesamte Gesellschaft profitiert. Aus Dresden in die Welt D er Elektronikversender Cyberport entwickelt sich noch stärker Richtung Multichannel-Anbieter. Für das Jahr 2012 hat das Dresdner Unternehmen in seinem Weblog „Cyberlog“ vier neue stationäre Ladengeschäfte in bester Innenstadtlage angekündigt. In Dortmund soll ein stationärer Verkaufsraum im Mai 2012 in der Thier-Galerie seine Pforten öffnen, in Hamburg gibt es von Juni an einen Cyberport-Shop in der Europa-Passage. In der Heimatstadt Dresden eröffnet im September 2012 ein zweiter Store in den Elbe-Passagen und für Köln steht die Shop-Eröffnung für November in der Ehrenstraße auf der To-do-Liste der Dresdener. Der erste stationäre Laden wurde 2003 in Dresden eröffnet, im November 2007 folgte Berlin, im November 2009 nochmals Berlin und im Oktober 2010 Leipzig. Seit November 2011 gibt es Cyberport auch in Wien. Cyberport habe frühzeitig erkannt, dass das Erfolgskonzept nur Multichannel hei• ßen kann, lautet die Erklärung. dz E-COMMERCE 25 Gleiche Preise auf allen Kanälen Für Multichannel-Kunden sind Betriebskosten stationärer Filialen kein Preisargument O ffline-Abholung von online bestellten Produkten gilt heute als kleinster gemeinsamer Nenner für Handelsketten, die in Sachen Multichannel aktiv werden wollen. Doch bei vielen Produktsortimenten würden die Verbraucher einen solchen Service eher ungern in Anspruch nehmen, zeigt eine aktuelle Studie von Ibi Research. Dieser Umfrage zufolge müssen sich Online-Anbieter von DVDs oder Büchern keine Gedanken machen, wie sie ihren Kunden die Abholung vor Ort ermöglichen können, denn mehr als jeder Zweite schloss in der Multichannel-Ansatz von Tesco: Im Supermarkt lassen sich Produkte Befragung aus, dies überhaupt tun zu über Plakatwände per Smartphone nach Hause ordern wollen. Anders indes sieht dies bei höherpreisigen Produkten aus. Bei Uhren liegt die 5-Euro-Gutschein auch zum Besuch des statio Bereitschaft zur Offline-Abholung schon bei 63 nären Ladens motivieren – und können dort zu Prozent, bei Fernsehern bei 54 Prozent und bei Zusatzumsätzen verführt werden. Schuhen immerhin noch bei 51 Prozent. Der beliebteste Multichannel-Service auf Kundenseite ist der Studie zufolge die problemlose Maximal fünf Kilometer Anreiseweg Rückgabe und Garantieabwicklung über alle Als Gründe für die Selbstabholung vor Ort nann- Kanäle hinweg. Darüber hinaus erwarten die ten die Befragten neben der Versandkostener- Verbraucher, auf allen Kanälen identische Preise sparnis vor allem die größere zeitliche Flexibilität, vorzufinden. Aus Händlersicht plausible Gründe, da man bei der Anlieferung nicht zu Hause sein warum Produkte im stationären Handel teurer müsse und das Produkt häufig schneller erhalte. angeboten werden müssen – sei es, um teure Als Entfernung zum lokalen Ladengeschäft wür- Mieten oder höhere Personalkosten zu kompenden 56 Prozent der Konsumenten maximal fünf sieren –, sind den Kunden nicht begreiflich zu Kilometer in Kauf nehmen, für ein weiteres Drit- machen. Und über kurz oder lang Pflicht für a lle tel der Befragten kommen bis zu 20 Kilometer in Multichannel-Anbieter wird die Online-Abfrage Betracht. Bei sehr teuren Produkten wie einem von Offline-Verfügbarkeiten werden. Was heute Fernseher für 1.000 Euro sind die Kunden sogar noch technisch als Meisterstück in Sachen Multi vereinzelt bereit, bis zu 50 Kilometer zu fahren. channel gilt und nur wenigen Anbietern, darunDie hohen Quoten stationärer Abholer bei Media ter beispielsweise dem Schuh- Retailer Görtz, Markt und Saturn (siehe Seite 24) bestätigen die- gelingt, wird von 60 Prozent der Umfrageteilses Ergebnis. nehmer als wünschenswerter Multichannel-SerMultichannel-Anbieter, die in Offline- und On- vice genannt. line-Kanälen für mehr Traffic sorgen wollen, sollDagegen können sich Händler der Studie zufolge ten verstärkt mit Gutscheinen arbeiten, so ein die Ausgaben für Bestellterminals im lokalen weiteres Ergebnis der Ibi-Research-Studie. 52 Laden geschäft eher sparen, finden diese doch Prozent der Kunden, die ein Produkt lieber lokal nach wie vor bei der Kundschaft nur wenig Akkaufen wollen, können etwa durch einen 5-Euro- zeptanz. Lediglich jeder zehnte Verbraucher sigGutschein dazu motiviert werden, auch den nalisierte bei der Umfrage Interesse daran, lokal Online Shop zu besuchen. Andererseits lassen nicht verfügbare Produkte über ein Kiosktermi• sich 48 Prozent der Online-Kunden durch einen nal online zu bestellen. dz Bereitschaft zur Offline-Abholung Vorteile der Offline-Abholung Würden Sie online bestellte Ware im lokalen Ladengeschäft abholen? Was beeinflusst Ihre Entscheidung zugunsten der Abholung? (Mehrfachnennungen möglich) 63 % Uhr 57 % Rucksack 39 % 48 % Tee DVD / Blu-ray 33 % 51 % Schuhe Buch 30 % 54 % TV Hautcreme 23 % 40 % 42 % 41 % 36 % 32 % 51 % 58 % Ja Nein Weiß nicht Basis: n = 984, nur Personen, die ein Produkt im Internet kaufen würden Teurere Produkte werden eher offline abgeholt © INTERNET WORLD Business 8/12 14 % 13 % Keine Versandkosten 58 % Muss nicht zu Hause sein 58 % 13 % 10 % 10 % 19 % 13 % 10 % Es geht schneller Ich bin mir sicher, dass ich die Ware erhalte Muss Zahlungs daten nicht im Internet preisgeben Die Ware wird nicht per Paketdienst versendet Sonstiges 51 % 35 % 29 % 22 % 12 % Basis: n = 467, nur Personen, die ein im Internet gekauftes Produkt gerne abholen würden Versandkostenersparnis und zeitliche Ungebundenheit punkten am meisten Quelle: Ibi Research, Stand: April 2012 26 E-COMMERCE Internet World BUSINESS 16. April 2012 8/12 ONLINE-MARKTPLÄTZE IM VERGLEICH Alternativen zu eBay und Amazon Wer sich abseits der Platzhirsche Amazon und eBay umsieht, findet unter den deutschen Online-Marktplätzen mehrere Plattformen, die für den Händler attraktiv sind. Auch hier sind hohe Umsätze zu günstigen Konditionen zu erzielen E Der Login in den Händler-Test-Shop ist bei Hitmeister problemlos, sobald man ein Login bekommen hat. Links sieht man die Shop-Optionen Internet-Marktplätze Online-Marktplätze können für Web-Händler ein effizientes Tool zur Umsatzsteigerung sein, sie können sich aber auch als Kostenfalle entpuppen. INTERNET WORLD Business hat die drei mittelständischen Anbieter Hitmeister.de, Rakuten.de (ehemals Tradoria) und Yatego.com genauer unter die Lupe genommen. • Teil 1: Die Auswahl des Shops sowie dessen Test; Kosteneinschätzung Ausgabe 8/2012 • Teil 2: Aufbau und Betrieb Ausgabe 9/2012 • Teil Foto: Fotolia / Rsester s muss nicht immer eBay oder Amazon sein. Auch andere Anbieter haben hübsche Online-Marktplätze, über die Händler ohne einen eigenen Webshop Waren verkaufen oder zusätzlich zum bestehenden E-Store neue Zielgruppen ansprechen können. Großer Vorteil der Außer-Haus-Lösung sind die vielfältigen Services, die ein Marktplatz anbietet, angefangen von der automatischen Bestellabwicklung über die Zahlungsabwicklung inklusive Mahnung und Ratenzahlung bis zum Support bei Widerrufen und Reklamationen. Mancher Marktplatz übernimmt wie „Versand durch Amazon“ auch das Fulfillment ab Lager. Mitunter nutzen in Deutschland eher unbekannte Händler auch das Renommee eines etablierten Marktplatzes. So verhalf dem spanischen Parfümversender Nova Engel beispielsweise der Marktplatz Hitmeister zu mehr Glaubwürdigkeit. „Der Sitz unserer Firma befindet sich in Palma de Mallorca“, erklärt Manager Gerardo Cañellas Pujol, „und uns war es sehr wichtig, mit einem vertrauensvollen Partner vor Ort zusammenzuarbeiten, um unseren Parfüm-Club bekannt zu machen und zu mehr Glaubwürdigkeit zu verhelfen.“ Die Wahl des richtigen Marktplatzpartners ist allerdings nicht immer ganz einfach, denn die Zahl der Anbieter in diesem Segment ist groß. INTERNET WORLD Business hat in einer dreiteiligen Serie die drei mittelständischen Anbieter Hitmeister.de, Yatego.com und Rakuten.de (ehemals Tradoria) auf Herz und Nieren geprüft und dabei vor allem die Aspekte Kosten, Aufbau und Betrieb sowie Marketing und SEO berücksichtigt. Alle drei bieten Händlern nicht nur einen Marktplatz, sondern auch eine Shop-Software, mit der sie eigenständige Shops aufbauen können. Händler, die eine Kooperation mit den drei Plattformen erwägen, sollten zunächst einen Blick auf die Größe der jeweiligen Marktplätze werfen. Hier zeigt sich: Yatego hat die meisten Händler und Hitmeister die meisten Produkte auf den Plattformen. Die Zahlen (laut Selbstauskunft) im Detail: Hitmeister bietet zwölf Millionen Artikel von 3.500 Händlern und zählt monatlich zwei Millionen Besucher. Auf Rakuten bieten 6.200 Händler insgesamt 9,3 Millionen Artikel an. Und auf Yatego finden Kunden drei Millionen Produkte von 10.000 Händlern. Ein Blick auf die Kategorien zeigt: Rakuten, der Marktplatz, der vor Kurzem lautstark Amazon den Krieg erklärte, hat das am breitesten gefächerte Portfolio und bietet neben den üblichen Sortimenten wie Bücher, Musik, Elektronik, Mode, Sport und Freizeit, die es auf allen drei Plattformen gibt, auch Babyund Kinderartikel, Büro- und Schreibwarenprodukte, Möbel oder Tierbedarf an. Neben der Größe des Marktplatzes sind aber auch die Gebühren für jeden Händler ein wichtiges Entscheidungskriterium. Alle drei getesteten Plattformen locken mit einem einfachen Preismodell. Hitmeister bietet keinen Einheitspreis für alles, sondern drei Leistungspakete mit Monatspreisen von 19,95, 39,95 und 54,95 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer. Der erste Monat ist grundsätzlich kostenlos. Jedes Paket lässt sich monatlich kündigen. Dies unterscheidet sich nicht von einem Powerseller- Account bei Amazon.de, der 39 Euro pro Monat Grundgebühr kostet. Während allerdings bei Amazon.de die Provisionsgebühren pro Bestellung vom Status des Händlers abhängig sind, variieren sie bei Hitmeister je nach Artikelgruppe zwischen 5,9 und 12,5 Prozent vom Verkaufspreis. Für Produkte mit niedriger Marge fallen entsprechend weniger Provisionen an: 8,5 Prozent etwa für Parfüm, 5,9 Prozent für Elektronik. Für Bücher, die ja meist niedrigpreisig sind, entfällt bei Buchung der Fixgebühren-Flatrate (29,95 Euro pro Monat) das Fixum von 0,70 Euro pro verkauftem Artikel. Ab einem Umsatz von 5.000 Euro im Monat wird der Händler automatisch Starverkäufer und spart Provisionen in den Medien-Kategorien. Dafür muss der Laden dann aber schon ganz gut laufen. Bei den Schwarzwäldern aus St. Georgen gilt der Einheitspreis. Jeder gewerbliche Händler kann für eine monatliche Grundgebühr von 39,90 Euro einen Shop bei Yatego eröffnen. Dafür erhält der Shop-Betreiber 5.000 Artikelplätze und sämtliche Serviceleistungen von Yatego, darunter Möglichkeiten zur optimalen Produktpräsentation, Marketing Tools und Rahmenverträge. „Das Yatego-Preismodell war lange Zeit ohne jede Umsatzprovision“, erklärt Pressesprecher Andreas Friedrich. „Auf vielfachen Händlerwunsch haben wir unser Preismodell aber den Marktgegebenheiten angepasst. Mit der eingeführten Umsatzprovision von acht Prozent zahlen unsere Händler nun erfolgsorientiert. Damit sorgen wir für mehr Transparenz am Markt.“ Zumindest ist dieses Modell um einiges einfacher als das von Hitmeister. In dieser Maske verwaltet der Händler im Hitmeister-Shop seine Ob es auch gerechter ist, Angebote. Für ein umfangreiches Sortiment sind Filter sehr nützlich 3: Marketing und SEO Ausgabe 10/2012 Alle Folgen der Serie können Sie im Internet unter www.internetworld.de/webcode mit dem Webcode 1208026 als PDF-Version herunterladen. muss der Einzelfall zeigen. Die Begrenzung auf 5.000 Artikel pro Shop könnte die hohe Zahl der Händler mit kleinem Sortiment erklären, die schon beim Blick auf die Händler- und Produktzahlen der verschiedenen Dienste auffiel. Einen besonders eingehenden Blick verdient das Gebührenmodell von Rakuten. Es wurde nach Tradorias Übernahme durch den japanischen E-CommerceKonzern überarbeitet. Der Händler hat die Möglichkeit, nicht nur im eigenen Shop zu verkaufen, sondern auch in Rakutens Shopping-Portal Rakuten.de oder Rakuten.at. In beiden Fällen zahlt er monatlich 39 Euro. Die Einrichtungspauschale schlägt mit einmalig 49 Euro zu Buche. Wer für ein Jahr im Voraus zahlt, bekommt die Einrichtung kostenlos, was darauf hinweist, dass Rakuten offenbar auf ein längerfristiges Engagement seiner Händler bedacht ist. Die zusätzlich anfallende Payment-Gebühr für zehn Zahlungsarten, darunter auch Kauf auf Rechnung, beträgt pro Bestellung generell drei Prozent. Vom Kaufbetrag abgezogen wird den RakutenHändlern außerdem noch eine Service gebühr zwischen 0,25 und einem Euro – gestaffelt nach Gesamtumsatz. Doch damit noch immer nicht genug, denn ähnlich wie bei Hitmeister gibt es auch noch Vermittlungsgebühren, die nach Artikelgruppe zwischen zwei und sieben Prozent variieren und vor allem im EDV- und Elektroniksegment am geringsten ausfallen. Die gesamten Verkaufsgebühren setzen sich demnach aus der Payment-, der Service- sowie der Vermittlungsgebühr zusammen und fallen je abgewickelter Bestellung an. Sie errechnen sich vom Gesamtumsatz (Warenwert inkl. Versandkosten) und gelten immer zuzüglich Umsatzsteuer. Es dürfte jedem Händler schwerfallen, das Zustandekommen all dieser Gebühren für seine Verkäufe nachzuvollziehen. Davon abgesehen wird sich E-COMMERCE 27 Bei Rakuten kann der Händler seine Artikel sowohl im Miet-Shop als auch auf der Shop-Plattform promoten. Dies ist von Bedeutung für die Gebühren Rakuten bietet keinen Demo-Shop an, sondern eine begleitete Führung durch eine Shop-Demo so mancher Händler fragen, warum er mit all diesen Gebühren das Marketing der Plattform subventionieren soll. Insgesamt zielt die Gebührenordnung von Rakuten eher darauf ab, dass Händler mithilfe der Rakuten-ShopSoftware eigene Shops aufbauen und sich nicht nur auf den Rakuten-Marktplatz verlassen. „Eine Plattform wie Rakuten ist wirtschaftlich nur sinnvoll, wenn ein gewisses Minimum an Umsatz erreicht wird“, meint der Händler Andreas Tillmann, der im Rakuten-Shop „Kids and Science“ naturwissenschaftlich orientiertes Spielzeug anbietet. „Dazu muss der Hauptumsatz im eigenen Shop und nicht über das Portal erzielt werden, da dort die Gebühren deutlich höher sind. Ein gesundes Verhältnis scheint wenigstens 80 Prozent Shop- beziehungsweise höchstens 20 Prozent Portalumsatz zu sein.“ Als Shop-Betreiber müsse man daher alle Anstrengungen auf den Erfolg des Shops lenken, jegliche Umsätze über das Portal seien ein zusätzlicher Nutzen, von dem man nicht abhängig sein dürfe. „Daher“, so Tillmann weiter, „steht wirtschaftlich gesehen ein Rakuten-Shop unter den gleichen Anforderungen wie ein externer, eigener Shop.“ Tillmann hält die Gebühren nicht für niedrig, sie seien aber angesichts der Services gerechtfertigt. „Wirtschaftlich gesehen war meine Entscheidung zum Einstieg bei Rakuten absolut richtig“, sagt der Händler. Insgesamt sollten Web-Händler beim Blick auf die Gebührenordnung aller Marktplätze darauf achten, ob die angebotenen Services nur auf der Plattform selbst bereitstehen oder auch im Shop. Der Demo-Shop Wer sich von den Gebühren nicht abschrecken lässt, sollte den Support der entsprechenden Marktplätze bitten, einen Test-Shop einrichten zu dürfen. Bei Rakuten wird darunter jedoch eine Shop-Demonstration verstanden, die ein Support-Mitarbeiter mit dem Interessenten in Echtzeit durchführt. Das erfordert eine Terminvereinbarung und damit eine entsprechende Vorausplanung. Bei Yatego können Web-Händler einfach einen Test-Shop mit einem Antragsformular anmelden. Schneller geht es nicht und der Test-Shop stellt die gesamte Funktionalität zur Verfügung. Vorsicht ist geboten beim Test-Shop von Hitmeister, für den man extra Login-Daten anfordern muss. Alle Daten, die man dort eingibt, sind Im Test-Shop bei Yatego kann der Händler sämtliche Einstellungen prüfen und die Funktionsvielfalt und Bedienungsfreundlichkeit der Shop-Software beurteilen live im Internet zu sehen. Von Sandbox oder Dummy kann hier also keine Rede sein. Der Stress des „Auf-Sendung-Seins“ könnte so manchem Interessenten den Schweiß auf die Stirn treiben. Dem ist nur abzuhelfen, indem man keinerlei Artikel einstellt. Das wiederum fördert nicht gerade die realistische Handhabung aller Funktionen, etwa den Upload einer CSV-Datei mit umfangreichen Artikeldaten, um die Schnittstelle zu testen. Man sollte den Warenbestand der Artikel dann einfach auf null setzen – auf diese Weise kann nichts schiefgehen. Eigenes Layout ist oft nicht gern gesehen Gleich beim Testen dürfte sich der Händler fragen, ob er sein eigenes Layout nutzen kann. Diesem Ansinnen schieben die meisten Plattformen einen Riegel vor. „Yatego benutzt ein einheitliches Layout“, informiert der Betreiber. „Dies steigert den enormen Wiedererkennungswert und inte griert den einzelnen Händler nahtlos in die stark präsente Yatego-Plattform.“ In die gleiche Kerbe schlägt Hitmeister. Dort gibt es allerdings einen Workaround via Umleitung des eigenen Shops auf den Marktplatz. Einzig Rakuten lässt dem Händler ein bisschen Spielraum bei der individuellen Shop-Gestaltung auf dem Rakuten-Marktplatz. Das Unternehmen stellt insgesamt zwölf LayoutTemplates zur Verfügung, auf die ein Händler zurückgreifen kann. Neben dem Layout ist die Händler-Detailseite einen genauen Blick wert, schließlich ist sie die einzige Möglichkeit des Händlers, sich dem Kunden mit den individuellen Vorzügen zu präsentieren. Hier wirkt die Händlerseite von Rakuten optisch am gefälligsten – mit persönlichem Ansprechpartner und Telefonnummer, TrustedShops-Logo und Schaufenster. Die Händlerseiten auf Hitmeister und Yatego wirken weniger aufgeräumt. Doch auch sie geben Händlern die Möglichkeit zur Selbstdarstellung und zeigen mehr (Yatego) oder weniger (Hitmeister) übersichtlich die Shop-Bewertungen durch Kunden. Im zweiten Teil der Serie werden wir uns eingehend mit der konkreten Shop-Einrichtung bei • den drei Marktplätzen beschäftigen. MICHAEL MATZER Yatego ermöglicht sofort das Eröffnen einer eigenen kostenlosen Shop-Demo mit Testsystem 28 Internet World BUSINESS E-COMMERCE 16. April 2012 8/12 TREND: ABO-COMMERCE Die neue Lust am Abo Nicht nur Nischenprodukte mit Suchtfaktor haben gute Chancen auf dem sich formierenden Abo-Commerce-Markt ür Zeitschriftenverlage ist das Abo-Geschäft mehr Frust als Lust. Im E-Commerce indes gilt es als letzter Schrei, in den mehr und mehr Risikokapitalgeber investieren. Das Prinzip passt zum aktuellen Zeitgeist: Mehr Service ohne Mehrarbeit soll eine Entschleunigung des hektischen Alltags erlauben. Aus einer solchen Motivation heraus ist vor zweieinhalb Jahren auch die Idee für Lieblingswindeln.de entstanden, einem der Pioniere in Sachen Abo-Commerce. „Meine Frau hatte einfach keine Lust mehr, die ganzen Gläschen und Windeln für unsere Kinder nach Hause zu schleppen“, erinnert sich Gründer Oliver Hiller an die Anfänge seines Geschäfts, das schon bei der Suche nach einem abofähigen Shop-System zum Abenteuer wurde. Über Kontaktseiten wie Babywelt.de und Geschenke.de trommelte das Start-up für seinen neuen Service und merkte schnell, dass man bei der Zielgruppe von falschen Vorstellungen ausgegangen war: Denn gestresste Eltern nehmen den Service gar nicht so sehr in Anspruch, schildert Hiller: „Wir verkaufen die meisten Abos an Leute, die ein sinnvolles und nützliches Geschenk zur Geburt, Taufe oder Weihnachten suchen und für drei oder sechs Monate Windeln frei Haus liefern lassen.“ Güter des täglichen Bedarfs wie Windeln, die einem enormen Preiskampf unterliegen, im Abo an Endkunden zu vertreiben, ist jedoch ein Verlustgeschäft. Der Aufwand beim Privatkundengeschäft ist für kleinere Anbieter unverhältnismäßig hoch und wird vom Vorteil der dauerhaften Kundenbeziehung nicht aufgewogen. „Wir sehen in Abos keine kundenfreundliche Vertriebsform für Babyartikel, da sich der Bedarf an Windeln auch nicht immer genau planen lässt“, argumentiert Oliver Zenglein, Marketingleiter von Windeln.de. Anbieter anderer Produkte halten die Bereitschaft der Privatkunden, ein klassisches Abo abzuschließen, ebenfalls für zu gering. Foto: Fotolia / Kirill F Nach Unterschrift der Knebelvertrag – so soll Abo-Commerce nicht wirken chend: „Wenn man eine Nische findet, an die man etwas andockt, kann das Modell funktionieren.“ Awibra.de beispielsweise verkauft als Abodienst für den Büroalltag nicht nur die üblichen Schreibutensilien, sondern auch Rasierklingen, Tütensuppen, Kerzen und Korkenzieher. Und mancher Anbieter von Sockenabos offeriert gleichzeitig Cremes gegen Fußpilz. Um Produkte erfolgreich im Abo zu vertreiben, müssen sie nicht nur einen regelmäßigen Bedarf decken, sondern auch durch eine große Auswahl und Produktinnovationen Interesse wecken, betont Bri gitte Wittekind, Geschäftsführerin der Beauty Trend Holding GmbH, Betreiber von Glossybox.de, einem Abodienst für Kosmetikproben. „Das riesige Angebot an Kos metikprodukten und die zahlreichen NeuUpselling: Socken erscheinungen, die auf plus Fußpilz-Creme den Markt kommen, Auch Lieblingswin- Awibra.de verkauft nicht nur Büroartikel stellen für viele Fraudeln.de hat sich von im Abo, sondern auch Alltagskram en eine echte Herausseiner ursprünglichen forderung dar, die für Idee schnell wegentwickelt. Neben der Ge- sie wirklich passenden Produkte zu finschenkvariante sind Abos für Kindergär- den“, beschreibt Wittekind. Hier wolle ten zweites Standbein der Wiesbadener. Glossybox helfen. Und diese Kunden ordern nicht nur WinZudem entscheiden Preis und Größe deln in größeren Mengen, sondern auch des Produkts über Wohl und Wehe des Toilettenpapier, Küchenrollen, Desinfek- Abos: Die Preise dürfen nicht zu hoch sein tionsmittel, Einweghandschuhe oder Mal- und vor allem nicht schwanken. Und das und Bastelbedarf. Upselling als Geschäfts- Produkt muss in den Briefkasten passen, modell für Abo-Shops hält Hiller auch bei um eine unkomplizierte Lieferung zu geanderen Produkten für erfolgverspre- währleisten. Überhaupt ist Flexibilität ein zentraler Erfolgsfaktor, durch den sich erfolgreiche Abo-Modelle von früheren BuchclubKnebelverträgen unterscheiden. So bietet beispielsweise Amazon bei seinem SparAbo die Option, die Lieferintervalle selbst zu wählen und sie jederzeit online zu ändern oder zu kündigen. Bevor die nächste Lieferung versendet wird, schickt Amazon dem Abonnenten eine Erinnerungs-Mail, in der die Lieferung angekündigt wird. So hat man noch die Gelegenheit, das Abo zu ändern. Jede Lieferung wird einzeln und erst nach Versand in Rechnung gestellt. Flexibilität, Transparenz und Service sollen dem Thema Abo, in dessen Zusammenhang nicht selten von Abzocke die Rede ist, ein neues Image verpassen. wicklung des Abo-Modells: „Der Austausch der Kunden und damit der inter aktive Aspekt des Webs rückt immer mehr in den Vordergrund. Beim traditionellen Buchclub dagegen hat sich die Leistung auf die Lieferung des Produkts beschränkt“, erklärt Brigitte Wittekind. Neben Information und Austausch schätzen die Kunden der neuen Abo-Mo- Der Chicchickclub verkauft Schuhe (nicht nur) im Abo Lieblingswindeln startete schon vor zweieinhalb Jahren Neue Abo-Modelle per Web Entsprechend bringen Abo-Modelle neue Shopping-Formen hervor. Der Chicchickclub beispielsweise, Ende vergangenen Jahres als Abo-Shop für Schuhe gestartet, hat erst jüngst einige Änderungen an seinem Geschäftsmodell vorgenommen und kombiniert nun Abo-Merkmale und Club-Prinzip. Premium-Mitglieder bekommen alle Produkte fünf Euro günstiger, müssen sich innerhalb der ersten sieben Tage des Monats entscheiden, ob sie für mindestens 19,95 Euro einkaufen, den Monat überspringen oder 19,95 Euro abbuchen und als Kaufguthaben gutschreiben lassen, um dies später einzulösen. Glossybox sieht in der Verbindung mit Social Media die wesentliche Weiterent- delle im Web vor allem das Gefühl, etwas Besonderes, Exklusives auf einfache und bequeme Art zu kaufen, ohne dabei vertragliche Dauerverpflichtungen eingehen zu müssen und in finanzielle Vorleistung zu gehen, betonen die Anbieter unisono. Diese Kundenbedürfnisse werden sicher noch einige interessante Abo-Mo• delle hervorbringen. CHRISTINA ROSE Ausgewählte Abo-Modelle: Lebensmittel / Gerichte: • Am beliebtesten und am weitesten verbreitet ist das Prinzip „Rezept plus Zutaten“ im Abo, das der schwedische Anbieter Middagsfrid schon seit 2007 praktiziert; hierzulande sind unter anderem Kommt Essen, Kochzauber, Hello Fresh und Unsere Schlemmertüte aktiv • Bitebox: „Natürliche Snacks für den täglichen Bürowahnsinn“ • Liefertee: Teeabo für 8,99 Euro im Monat, eine Testbox gibt es für 13,99 Euro • Gemüseabo: Gemüse- und Obstlieferungen nach eigener Zusammenstellung oder nach regionaler und saisonaler Ware • Brandnooz-Box: monatlich neue Lebensmittel von bekannten Marken • Pralinenclub.de: exklusive Mischungen von Pralinen • Sox-in-a-box: Neben Socken und Strümpfen auch Produkte wie Nassrasierer, Rasierschaum, Badeschokolade, Zahnbürste und Nagelknipser im „Care-Paket“ • Falke.com: Socken, Strümpfe oder Strumpfhosen nach Wahl • Blacksocks.com: drei Paar Socken pro Monat, seit 1999 tätig • Mansbox: Neben Socken auch T-Shirts und Unterwäsche • Dailybread.de: weiße T-Shirts im Abo Büro- und Bastelbedarf: • Awibra.de: alles Mögliche rund ums Büro • Wummelkiste.de: Bastelzubehör für Kinder von drei bis sieben Jahren Sonstiges: Amazon Spar-Abo: Lebensmittel, Wasch- und Putzmittel, Windeln und Feuchttücher, Mundund Zahnpflege, Rasierzubehör, Hautpflege, Tiernahrung, Kontaktlinsen, Bürobedarf und Schreibwaren • Kleidung, in erster Linie Socken: Sockenportal.de: Neben Socken im Abo auch „Happy Hour“: Jeden Dienstag zwischen 12 und 17 Uhr spart man über 15 Prozent • 8/12 E-COMMERCE 16. April 2012 Internet World BUSINESS 29 ZANOX MOBILE PERFORMANCE BAROMETER Mobile Commerce hebt ab Studie sieht Deutschland im Mittelfeld eines Markts mit dreistelligem Wachstum er mobil generierte E-Commerce- 60 Euro pro Transaktion, auch wenn die Umsatz innerhalb Europas hat sich Berliner diesen Wert offiziell nicht bestä2011 mehr als verdreifacht – zu diesem Er- tigen mögen. gebnis kommt das Mobile Performance Shopping-Maschine iPad Barometer des Performance-Netzwerks Zanox. Für die Untersuchung wurden Als Mobile-Marketing-Motor erwies sich über 1.000 Advertiser-Programme in den dabei ein Gerät: das iPad von Apple. Obkontinentaleuropäischen Kernmärkten wohl seine Marktpenetration in Europa ausgewertet. Auch wenn die Zanox- bei unter fünf Prozent liegt, war das iPad Zahlen atemberaubend klingen, so haben allein im Dezember 2011 für über 50 Prosie doch einen Pferdefuß: Absolute Zahlen zent aller Mobile-Umsätze verantwortlich. sind Mangelware. So klingen 362 Prozent Der Grund hierfür ist der erstaunlich Umsatzwachstum für Shopping und Retail hohe Warenkorbwert bei iPad-Bestelzwar furios, doch theoretisch könnte das lungen. Er liegt um rund 40 Prozent über auch bedeuten, dass 2011 statt zehn Paar dem Zanox-Schnitt im gesamten E-ComSchuhe deren sechsundvierzig verkauft merce und um über 60 Prozent über der wurden. durchschnittlichen Warenkorbgröße beim Praktisch rangiert der Mobile-Kanal bei iPhone. Das iPad kann also seine (noch) gut zwei Prozent vom gesamten E-Com- geringe Verbreitung durch intensive Nutmerce-Umsatz in Europa. Das kleine zung als Shopping Device mühelos wettSchweden liegt mit drei Prozent vorn, Po- machen. Dank iPad liegt die durchschnittlen bildet mit 1,2 Prozent das Schlusslicht. liche Warenkorbgröße im M-Commerce Dafür wächst Mobile Commerce bei unse- nur minimal unter der im klassischen rem Nachbarn im Osten mit über 700 Pro- E-Commerce – ohne das Apple-Tablet zent am schnellsten, während Frankreich würde hier der Mobile-Kanal deutlich „nur“ 248 Prozent Mobile-Wachstum schwächer abschneiden. Alle Geräte unter verzeichnen konnte. iOS zusammen, also Deutschland mariPad, iPhone und kiert mit einer WachsiPod, tragen zu rund tumsquote von 316 drei Viertel des MoProzent den Europabile Commerce bei – Mittelwert, liegt mit mit sinkender Ten2,4 Prozent Mobiledenz. Der Anteil Anteil jedoch etwas des Apple-Betriebsüber dem EU-Durchsystems sank von Jaschnitt. Die Studie bietet einen Überblick über den nuar bis Dezember 2011 von 82 auf 75 europäischen Mobile-Commerce-Markt Alle 15 Sekunden Prozent. Auslöser „Für den Konsumenten ist Mobile Com- dieser Entwicklung ist Android: Das merce 2011 gelebte Realität geworden“, Google-Betriebssystem steigerte seinen behaupten die Studienautoren mit einiger Anteil am E-Commerce von 12 auf 21 ProBerechtigung. Alle 15 Sekunden wird im zent. Alle anderen Plattformen spielen in Zanox-Netzwerk eine mobile Transaktion diesem Wettstreit in den meisten untergetätigt – 2011 waren das über zwei Millio- suchten Ländern quasi keine Rolle mehr. Mit einem iOS-Transaktionsanteil von nen Transaktionen mit einem Verkaufsvolumen von 120 Millionen Euro. Daraus 79 Prozent ist Deutschland eindeutig ein ergibt sich rein rechnerisch eine durch- Apple-Land, während etwa in Spanien schnittliche Warenkorbgröße von knapp Android (44 Prozent) und iOS (45 Prozent Das Shopping-Tablet: 50 Prozent der mobilen Transaktionen entfallen auf das iPad nahezu gleichauf liegen. Ein Ausnahmefall ist Polen: Hier entfällt ein Drittel aller mobilen Transaktionen auf Betriebssysteme, die nicht zu Apple oder Google gehören. Mit 362 Prozent Wachstum bei den Transaktionen legte der Bereich Shopping und Retail mobil am stärksten zu. Die drei größten Mobile-Advertiser im ZanoxNetzwerk kommen alle aus dem RetailBereich: Groupon (Coupons), La Redoute und Zalando (Mode). Advertiser mit Nachholbedarf Während die Nutzer mobil voranpreschen, sieht der Berliner Netzwerkbetreiber bei den Advertisern noch gravierenden Nachholbedarf. Lediglich zehn Prozent aller Werbungtreibenden im Zanox-Netzwerk bieten ihren Besuchern eine mobil optimierte Website an. Noch geringer ist die Akzeptanz beim Mobile Tracking: Nur ein Prozent der Werbungtreibenden hat eine mobil optimierte Website am Start und nutzt außerdem noch die mobile Tracking-Lösung von Zanox. Als Innovationstreiber werden explizit der Versandhändler Baur, das Immobilienportal Immonet und die Ticket-Plattform Eventim Foto: Fotolia / Thomas Jansa D gelobt. Hier stimmt nach Ansicht der Studienautoren alles: Mobile Landing Page, eine komplett mobil optimierte Website, mobile Transaktionsstrecke, Implementierung der Zanox-Tracking-Lösung und Mobile Apps für Apple iOS und Android. Mahnungen an die Industrie Nach Ansicht der Studienautoren zeigt sich, dass sich die europäische E-Commerce-Branche noch nicht ausreichend auf den mobilen Absatzkanal eingestellt hat und diesen trotz aller positiven Vorhersagen in großen Teilen weiter unterschätzt. Vor allem die großen Länder Deutschland, Spanien, Italien und Frankreich bleiben deutlich hinter dem Innovationstempo zurück, das zum Beispiel Schweden und Holland vorlegen. Um das Potenzial im Mobile Commerce zu nutzen, so lautet die Empfehlung, sollte die ganze Industrie in Strategien, Services und Standards investieren. Hier sieht Zanox die gesamte E-Commerce-Branche in der Pflicht. fk • Mobile Commerce: Länder, Plattformen und Branchen im Vergleich Ländervergleich M-Commerce Umsatz pro Transaktion M-Commerce-Transaktionswachstum 2010 – 2011 362 % 337 % Marktanteil M-Commerce Spanien Niederlande Schweden E-CommerceDurchschnitt 313 % 272 % Deutschland 202 % Frankreich Italien Polen Jährliches Umsatzwachstum In Schweden legt M-Commerce am schnellsten zu, während das deutlich größere Deutschland in etwa den EU-Durchschnitt markiert © INTERNET WORLD Business 8/12 iPad iPhone Android Nokia Blackberry iPod Überdurchschnittlich große Warenkörbe produzieren iPad-Nutzer, während auf Handys die Umsätze pro Transaktion eher klein sind Reise Shopping Finanzdienst- ZanoxTelekommunikation leistung Durchschnitt Um über 300 Prozent legte Mobile Commerce 2011 über alle beobachteten Branchen zu – besonders schnell wuchs Mobile Shopping Quelle: Zanox 30 E-COMMERCE Internet World BUSINESS 16. April 2012 Runder Geburtstag Was bei Werbung mit Firmenjubiläen zu beachten ist D Foto: Fotolia / SO47 ie Werbung mit einem Firmenjubi läum ist immer wieder ein beliebtes und probates Mittel, um Aufmerksam keit zu erlangen. In der Regel wird mit einem solchen Anlass zugleich eine R abattaktion verbunden. Aus rechtlicher Sicht bestehen jedoch bei der Werbung mit einem Firmen jubiläum auch gewisse Fallstricke, die beachtet werden sollten, bevor mit der Bewerbung gestartet wird. So hatte jüngst das Oberlandes gericht Hamm in einem gericht lichen Verfahren (Urteil vom 24. Januar 2012, Az.: I-4 U 129/11) einen Fall von Jubi läumswerbung zu entscheiden. Ein Anbieter von Fingernagel pflegeprodukten hatte in einem Newsletter im Mai 2010 mit der Aussage „Wir feiern 5 Jahre Unternehmen XX“ und zusätzlich mit der Grafik „Happy Birthday“ geworben und dabei Waren angeboten, die einen Rabatt von 30 Pro zent zum ursprünglichen oder vorheri gen Verkaufspreis aufwiesen. ein Inhaberwechsel stattgefunden hat: „… Im vorliegenden Fall verbindet der Verbraucher mit der Altersangabe ,5 Jahre XX‘ die Vorstellung, dass es hier um einen gewerblichen Anbieter geht, der jedenfalls über eine bereits 5-jährige Erfahrung am Markt verfügt und damit auch entsprechende Kenntnisse im Be reich der Fingernagelpflege produkte hat. Außerdem ver leiht die Altersangabe dem Rolf Albrecht, hier in Rede stehenden Un ternehmen ein gewisses Maß Rechtsanwalt, Fachanwalt für an Wertschätzung und Zuver gewerblichen Rechtsschutz und lässigkeit, welches mit einem Fachanwalt für IT-Recht gerade neu auf dem Markt • www.volke2-0.de aufgetretenen Unternehmen noch nicht in Verbindung gebracht wird. Altersangaben Unstreitig für das gesamte Verfahren enthalten – je nach Ausmaß – eine ver war, dass im März 2010 das Unternehmen steckte Qualitätsbehauptung …“ Die Al gerade von einer neuen Person übernom tersangabe einer Firma ist nach Ansicht men worden war und somit ein Inhaber des Gerichts nur wahr, wenn die Firma wechsel stattgefunden hatte. Galt dann in dem beworbenen Geschäftszweig als die Aussage mit den fünf Jahren noch? sachliche Einheit kontinuierlich fortbe Das Oberlandesgericht Hamm sah in standen hat. Dabei kommt es nicht auf der Werbung keine irreführende Aus die gesellschaftsrechtliche Identität über sage. Maßgebliches Argument für das den behaupteten Zeitraum an. Gericht war, dass die Aussage zutreffend Legt man diese Rechtsprechung zu sei, unabhängig davon, ob und inwieweit grunde, so ist auch eine Jubiläumswer bung unabhängig davon zulässig, ob in den letzten Jahren auch einen Online Shop betrieben wurde. Besteht Ihr Web-Angebot über einen längeren Zeitraum und waren Sie zum Beispiel unter einer bestimmten Domain über einen längeren Zeitraum bereits tätig, so ist die Werbung mit einem sol chen Firmenjubiläum erlaubt. Jedoch muss beachtet werden, dass solche Jubi läumsverkäufe immer nur gestattet sind, wenn das behauptete Jubiläum tatsächlich auch gefeiert werden kann. Maßgeblich ist dabei als Beginn die Gründung des Unternehmens, sprich die Auf nahme der Geschäftstätigkeit. Im Bereich E-Commerce ist der Start des Webshops ausschlaggebend. Zudem ist zu beachten, dass eine Jubi läumswerbung nur dann zulässig ist, soweit die Werbung zeitnah zu dem an gesprochenen Jubiläum erfolgt. Wann der Begriff „zeitnah“ erfüllt ist, hängt vom konkreten Einzelfall ab. Fazit: Im Bereich E-Commerce sind Jubilä umsverkaufsaktionen unter Beachtung der gegebenen rechtlichen Bedingungen zulässig. Vor der Werbung sollte aber geprüft werden, ob auch sämtliche Vor aussetzungen vorliegen, um eine kosten pflichtige Abmahnung zu vermeiden. • RA ROLF ALBRECHT Darauf müssen Sie achten: • Werbung mit einem Firmenjubiläum ist unabhängig davon, wie lange der aktuelle Inhaber ihm vorsteht, rechtlich zulässig. • Aus rechtlicher Sicht ist ein enger zeitlicher Zusammenhang zwischen Jubiläum und Bewerbung erforderlich. • Ein Unternehmen, das online verkauft, kann auch Jubiläen aus der Firmenhistorie online bewerben. 8/12 Abmahnfallen, aktuelle Urteile, neue Gesetze: Auf Online-Recht spezialisierte Fachleute helfen Ihnen weiter. Der E-Shop-Rechtstipp Sabine HeukrodtBauer LL.M., Rechtsund Fachanwältin für Informationstechnologierecht in Mainz • www.legalershop.de Schadensersatzpflicht bei Abbruch einer Auktion Das Amtsgericht (AG) Nürtingen hat mit Urteil vom 16.01.2012 festgestellt, dass die vorzeitige Beendigung einer OnlineAuktion durch den Anbieter zu einer Schadensersatzpflicht gegenüber dem Höchstbietenden führen kann (Az.: 11 C 1881/11). Ein Händler hatte bei eBay sein Angebot über den Kauf von Autoreifen vor Ablauf der Auktion beendet, wobei das Höchstgebot zu diesem Zeitpunkt bei 1,00 Euro lag – es hatte also genau ein Bieter ein Gebot abgegeben. Das AG Nürtingen hat dem Höchstbietenden nun Schadensersatz in Höhe von 578 Euro zugesprochen. Zwar könnten Online-Auktionen vorzeitig beendet werden, dies komme aber nur bei Vorliegen besonderer Gründe wie Diebstahl oder unverschuldeter Beschädigung der Ware in Betracht (Urteil des Bundesgerichtshof vom 08.06.2011, Az.: VIII ZR 305/10). Im vorliegenden Fall gab der Verkäufer an, er habe die Reifen schon anderweitig veräußert. Das hielt das Gericht nicht für ausreichend und verurteilte den Händler zu Schadensersatz in Höhe des Warenwerts (579 Euro) abzüglich der Höhe seines Gebots über 1 Euro. Verkäufer bei Online-Auktionen sollten also vor der vorzeitigen Beendigung eines Angebots prüfen, ob hierfür ein hinreichender Grund besteht. Sonst kann die Schadenersatzpflicht wesentlich teurer sein als die Veräußerung der Ware zu einem Mindestgebot. Aktuelle Kurzmeldungen zum Thema Internet-Recht BEWERTUNGSPORTALE ABMAHNUNGEN ILLEGALES GLÜCKSSPIEL TRACKING Ärztin muss Kritik dulden „Räumlich relevanter Markt“ Wette auf das Wetter US-Behörden fordern Verbot Das Oberlandesgericht Frankfurt a.M. hat am 8. März 2012 die Klage einer Ärztin abgewiesen, die von einem Bewertungsportal die Löschung sämtlicher Daten über sie verlangt hatte. Dazu gehörten neben allgemeinen Informationen über die Praxis auch negative Kundenbewertungen. Das Gericht maß dem Informationsbedürfnis der Allgemeinheit und der Meinungsfreiheit mehr Bedeutung bei als dem Schutzbedürfnis der Klägerin, außerdem konnte der Portalbetreiber Maßnahmen gegen den Missbrauch der Kommentarfunktion vorweisen. Allerdings ist das Urteil noch nicht rechtskräftig, das Gericht hat eine Revision beim Bundesgerichtshof ausdrücklich zugelassen (Az.: 16 U 125/11). fk • Ein Online-Juwelier, der im Internet dafür warb, er kaufe per Post zugesandtes Gold an, mahnte einen stationären Konkurrenten mit Laden geschäft wegen eines Wettbewerbsverstoßes erfolglos ab. Das OLG Celle lehnte eine darauf folgende Klage des Online-Händlers mit dem Hinweis auf ein fehlendes Konkurrenzverhältnis ab: Es mangele an einem gemeinsamen, räumlich relevanten Markt. Es sei lebensfremd anzunehmen, dass ein Endverbraucher Geld per Post an ein Unternehmen schicke, wenn er auch in ein Ladengeschäft am Ort gehen könne, so das Gericht. Eine Revision hat das OLG ausgeschlossen, dagegen kann Nichtzulassungsbeschwerde • eingelegt werden (Az.: 13 U 174/11). fk Ein Einrichtungshaus hatte sich etwas Besonderes einfallen lassen: Kunden, die für mindestens 100 Euro Ware kaufen, bekommen ihr Geld zurück, wenn es zu einem bestimmten Zeitpunkt am Flughafen Stuttgart regnet. Darin sah das Regierungspräsidium Stuttgart einen Fall von illegalem Glücksspiel und erhob Klage. Das Verwaltungsgericht Stuttgart gab indes dem Möbelhaus Recht (Az.: 4 K 4251/11) und stellte fest, dass diese Werbeaktion kein unerlaubtes Glücksspiel nach dem Glücksspielstaatsvertrag darstellt. Auch sei der geforderte Mindestumsatz nicht als Wetteinsatz zu verstehen. Eine Revision ließen die Richter wegen der grund• sätzlichen Bedeutung dieser Frage zu. fk Die US-Handelskommission verlangt einen stärkeren Schutz der Verbraucherdaten, der nicht nur die Geschäftsmodelle von Social Networks wie Facebook auf den Prüfstand stellen könnte, sondern auch jegliches Tracking durch OnlineVermarkter. „Aus unserer Sicht bedeutet ‚Do not track‘ gewiss auch ‚Do not collect‘“, betont der Handelskommissionsvorsitzende Jon Leibowitz. Um ihr Ziel zu erreichen, will die Kommission Druck ausüben auf die Anzeigenwirtschaft, die Browser-Hersteller, die Social-Media-Giganten und sogar die Betreiber der Internet-Zugangsdienste. Sollten die Pläne Wirklichkeit werden, sehen Insider viele Online-Vermarkter akut in • ihrer Existenz bedroht. fk Unsere Cloud ist die Richtige für Sie! Hybride Infrastruktur Nutzen Sie die Vorteile der Cloud in Kombination mit dedizierten Servern für sich. Entscheiden Sie selbst, welche Teile Ihrer Infrastruktur am besten in der Cloud oder auf dedizierter Hardware laufen. Marco Escher, Director Sales & Marketing Hosting Vorte schnelle Inbetriebnahme Maximale Flexibilität VMs auf Basis von VMware Enterprise Plus 100 % getestete Server-Hardware Frei wählbare Betriebssysteme Jederzeit und individuell erweiterbar Thomas Krenn steht für Server made in Germany. Wir assemblieren und liefern europaweit innerhalb von 24 Stunden. Unter www.thomas-krenn.com können Sie Ihre Server individuell konfigurieren. Mehr zum Thema Hosting erfahren Sie unter www.thomas-krenn.com/hosting Hosting anfragen +49 (0) 8551 / 9150 - 170 [email protected] 24/7 Hotline: +49 (0) 8551 / 9150 - 50 Angebot sichern unter: www.thomas-krenn.com/cloud_infrastruktur Made in Ge any! 32 TOOLS & TECHNIK Internet World BUSINESS Von der WaWi zum E-Commerce: Ganz oder gar nicht Der E-Commerce boomt mit Wachstums raten im zweistelligen Prozentbereich. Da ist für jeden Offline-Marktteilnehmer die Verlockung groß, am reich gedeckten Tisch Platz zu nehmen und sich ein Stück des Kuchens abzuschneiden. Schnell ein Paar SoftwareBalkone an die Warenwirtschaft angebaut – und schon ist die Tür zum E-Business aufgestoßen. Denn das Gebot der Stunde heißt ja Multichannel-Vertrieb. Doch hier ist Vorsicht geboten, denn der Wettbewerb ist hart und unsaubere technische Lösungen führen schnell zu vielen kleinen Problemen: 20 Sekunden Wartezeit im Shop? Zu viel – der Kunde klickt zum Wettbewerb. Lieferzeit mehr als 24 Stunden? Inakzeptabel für die Generation online. Das Retourenmanagement ist nicht 100 Prozent kundenorientiert? Den Kunden sehen Sie nie wieder. Und nur zwei Zahlungsmöglichkeiten? Geht gar nicht. Natürlich ist es technisch machbar, die für das gefragte Serviceniveau nötigen Funk tionalitäten über Schnittstellen an die Warenwirtschaft (WaWi) anzukoppeln. Nur: Eine hohe Zahl von Schnittstellen zwischen nicht homogenen Einzelkomponenten erhöht etwa das Risiko von Datenbrüchen innerhalb des Workflows, die im günstigsten Fall nur zu Verzögerungen führen. Zudem bindet die Beherrschung von Schnittstellen personelle und damit finanzielle Ressouren. Die genannten Beispiele reichen schon aus, um die Wettbewerbsfähigkeit zu mindern – unter Umständen entscheidend. Eine investitionssichere Brücke von einer existenten Warenwirtschaft in den OnlineHandel kann mit einer Standardlösung für den E-Commerce geschlagen werden. Diese halten die versandhandelsspezifischen Funktionalitäten im Standard vor und bieten Integration statt Flickenteppich. Moderne Lösungen kommunizieren mittels modernster Techniken wie Web-Service oder XML zwischen Shop und ERP, was nahtlose Ab läufe über die gesamte Prozesskette anstelle von Schnittstellen-Alarm garantiert. Aus wirtschaftlicher Sicht sind sie nicht nur mittel-, sondern auch kurzfristig attraktiver als Individualkonstrukte. Ein Return on Investment binnen zwei Jahren ist keine Utopie. Beim Schritt in die Welt des E-Commerce sollte die Devise daher lauten: Ganz oder gar nicht. Denn Ganz lohnt sich – alles andere eher gar nicht. 8/12 Konsolidierung in Sicht? Techniktipp Peter Hartmann, Vorstandsvorsitzender bei der SPH AG aus Stuttgart • www.sph-ag.com 16. April 2012 Adesso übernimmt Arithnea – und könnte damit Vorbote einer allgemeinen Entwicklung sein D ie deutsche Agenturszene ist um eine spektakuläre Übernahme reicher: Adesso, ein international tätiger IT-Dienstleister, der vor allem im B2B-Bereich stark aufgestellt ist, hat 51 Prozent der Anteile an der Münchner Internet- und E-Commerce-Agentur Arithnea übernommen. Eine teilweise Fusion, die die Branche aufhorchen lässt, schließen sich doch damit zwei starke Marktteilnehmer und bisherige Konkurrenten zusammen. „Wir verfügen über große Kompetenz im B2B-Bereich, sind aber weniger erfahren im B2C- und damit im klassischen Agenturgeschäft“, erläutert Co-Vorstandsvorsitzender Rüdiger Striemer. „Wir hätten diesen Bereich entweder aufwendig aufbauen müssen – oder am Markt einen Partner finden, der dieses Geschäft bereits selbst erfolgreich bespielt.“ Arithnea habe sich für die mehr- Rüdiger Striemer war Olaf Kleidon schätzt auf Brautschau die neue Größe führer Olaf Kleidon. „Wir hätten organisch nicht schnell genug wachsen können, um den enormen Bedarf zu stemmen.“ Für Kunden und Wettbewerber der beiden Unternehmen ändert sich durch die Partnerschaft wenig: Beide Unternehmen sollen eigenständig weiteragieren Mehrheitliche Übernahme: Die Adesso AG hält jetzt 51 Prozent und ihre eigenen Kunden an ihrem Münchner Wettbewerber Arithnea und Projekte betreuen. heitliche Übernahme durch eine ähnliche Nur bei Großprojekten werden LeistunUnternehmenskultur empfohlen. „Profan gen aus beiden Häusern angeboten; dabei ausgedrückt, haben wir bei der Brautschau bleibt die erste Agentur am Kunden der sehr intensiv hingeschaut – und der Aus- Hauptansprechpartner, der die Leistungen des Partners für das jeweilige Projekt bei blick hat uns gefallen,“ sagt Striemer. Arithnea ist ein wertvoller Fang für die der anderen Agentur einkauft. Der Zusammenschluss der beiden Adesso-Gruppe: Das Unternehmen, das an vier deutschen Standorten über 100 Agenturen könnte richtungsweisend für Mitarbeiter beschäftigt, ist schuldenfrei die Agenturszene sein, meint Striemer. und hat 2011 bei einem Umsatz von zehn „Tatsächlich bin ich überrascht, dass sich Millionen Euro ein Vorsteuerergebnis von der Markt bisher noch so wenig konsoli1,4 Millionen Euro erzielt. Stellt sich die diert hat“, so der Adesso-Chef. „Ich denke, Frage: Warum brauchte Arithnea über- sobald es auf dem Absatzmarkt enger haupt einen Partner? „Wir haben in den wird, werden wir noch mehr Zusammenletzten Jahren gute Erfolge im Bereich schlüsse sehen.“ Der Trend zur KonsoliContent Management und E-Commerce dierung sei im europäischen Ausland begefeiert, aber vor allem von großen Kun- reits zu beobachten. „Der Ruf nach komden haben wir dabei oft gehört: Wir wür- plettem Fullservice wird vor allem im Eden im Online Business gerne sehr viel Commerce-Segment immer lauter“, fügt mehr machen – aber seid ihr denn dafür Kleidon an. „Erfüllen können ihn langfris• auch groß genug?“, so Arithnea-Geschäfts- tig nur große Dienstleister.“ il Neues bei Plenty Markets Mit Version 4.4 erscheint ein Major Release des E-Commerce-Systems P lenty Systems legt noch im April 2012 ein Major Release seines Shop-Systems Plenty Markets vor. Neu ist die Umstellung des Admin-Bereichs – der bei der klassischen Software-as-a-Service-Lösung via Webbrowser aufgerufen wird – auf das Google Web Toolkit. Ziel war, die Ladezeit dieses zentralen Bereichs so gering wie möglich zu halten und den Zugriff über alle gängigen Browser ohne Treiber-Software zu gewährleisten. Im Zuge dieser Umstellung hat das Kasseler Unternehmen das User Interface komplett neu gestaltet. So wurde unter anderem die Navigation stark vereinfacht; einzelne Menüpunkte lassen sich nun parallel in Tabs öffnen und gleichzeitig bearbeiten. Zudem können Menüpunkte als Favoriten gespeichert werden. Auch den Bereich „Mein Konto“ hat Plenty Systems überarbeitet: Neu sind eine Rücksendefunktion mit einem Rücksendeschein zum Ausdrucken sowie die größere Freiheit bei der Layout-Gestaltung. Erweiterungen der Plenty-Markets-Cloud sollen für schnellere Ladezeiten der Shops sorgen und höchste Ausfallsicherheit garantieren – auch bei der Mietlösung. Neu sind darüber hinaus Kooperationen mit Dienstleistern wie UPS, Janolaw und Fact Finder, deren Tools in das Shop• System integriert wurden. cf Komplett überarbeitet ist der Admin-Bereich Webtropia mit Root Servern D ie Myloc Managed IT AG bietet über ihre neue Internet-Plattform Webtropia.com Dedicated Root Server der Professional-Serie von Hewlett-Packard für 59,99 Euro im Monat an. Das Düsseldorfer Unternehmen will seinen Kunden damit eine besonders hohe Stabilität und eine ausgezeichnete Performance gewährleisten. Im Preis enthalten ist ein vollständiges Remote Management. Außerdem garantiert Myloc neben der branchenüblichen Netzwerkverfügbarkeit eine komplette Serververfügbarkeit. Verbindlich festgelegt sind zudem Reaktionszeiten für die Bearbeitung von Supportanfragen und für Neuinstallationen. „Unser Ziel war es, ein qualitativ und preislich unschlagbares Dedicated-Server-Angebot auf den deutschen Markt zu bringen“, erklärt Christoph Herrnkind, Vorstand der • Myloc Managed IT AG. cf Anzeige HEILER SOFTWARE DATA BECKER FACILITATE DIGITAL Neues PIM für Multichannel HTML5-Publisher verfügbar Symphony für deutsche Kunden Heiler Software hat die neue Version 6 seines Product-Information-Management-Systems Heiler Enterprise PIM 6 vorgestellt. Neu sind die verbesserte Kommunikation aller beteiligten Unternehmensbereiche sowie ein Lieferantenund ein Media-Portal für Bilder und Videos. cf Mit der E-Publishing-Lösung „P5 HMTL5 Pub lisher“, die Data Becker auf den Markt gebracht hat, lassen sich alle als PDF vorliegenden Dokumente in Web-Apps umwandeln. Die Apps sind plattform- und geräteübergreifend darstellbar und können multimedial aufgewertet werden. cf Facilitate Digital bietet das Produkt Symphony nun auch deutschen Kunden an. Symphony ist eine Web-basierte Lösung, die alle Agenturprozesse wie Mediaplanung, -buchung sowie Abrechnung abbildet, erklärt Oliver Weiss, Managing Director Europe bei Facilitate Digital. is 8/12 TOOLS & TECHNIK 16. April 2012 Food als Magazin Valtech H2O hat den Online-Auftritt von Hamberger relauncht 33 Zwei neue Lösungen für gute Mobile Performance Die Akamai-Tools messen die Ladezeit und beschleunigen die Auslieferung D er Lebensmittelgroßhändler Hamberger will die Frische seines Sortiments auch online ausstrahlen. Für die nötige Knackigkeit hat die Münchner Agentur Valtech H2O gesorgt. Der Fullservice-Anbieter setzte beim Relaunch des Internet-Auftritts auf einen klaren Magazin-Stil. D er Cloud-Plattform-Anbieter Akamai hat zwei neue Lösungen im Angebot, die helfen sollen, die Performance von Apps und mobilen Websites zu verbessern. Mit „Mobitest“ lässt sich die Ladezeit mobiler Anwendungen für eine Vielzahl unterschiedlicher mobiler Geräte testen. Dabei erfasst das Tool sowohl die Ladezeit der gesamten Site als auch die einzelner Abfragen von Headern und Timings. Gleichzeitig macht Mobitest Screenshots vom Laden der Site und visualisiert den kompletten Ladevorgang anschließend in einem Video. Frische auf allen Screens Große Bilder, Interviews und Hintergrundberichte aus der professionellen Lebensmittelbranche sollen Appetit auf den Einkauf machen. Die klare Struktur der Seite bleibt erhalten, egal ob die Nutzer vom Desktop-PC, einem Smartphone oder einem Tablet auf die neue Präsenz unter www.hamberger-cc.de zugreifen. Bei der Umsetzung legte Valtech die Prinzipien des Responsive Webdesign zugrunde. Bilder, Layoutgestaltung, Spaltenbreite, Text und Überschriften passen sich automatisch an den darstellenden Screen an; dennoch muss die Seite nur ein einziges Mal gestaltet werden. „Valtech H2O hat gezeigt, dass bereits wenige Elemente ausreichen, um eine große Wirkung zu erzielen“, so das Fazit des Hamberger-Geschäftsführers • Oliver Titius. il Internet World BUSINESS Kostenlos als Hosted Service Immer frisch, auch auf Tablets und Smartphones, präsentiert sich Hamberger online Das Tool ist als kostenloser Hosted Service sowie als Open Source Test Client verfügbar. Unternehmen können so Test Agents auf ihren eigenen iOS-, Android- und Blackberry-Geräten im internen Netzwerk laufen lassen, um sich ein genaues Bild davon zu machen, wie lange es tatsächlich dauert, ihre mobile Website über ein mobiles Netzwerk auf ein bestimmtes Gerät zu laden. Entwickelt wurde das Tool von Blaze Software Inc., einem Anbieter von Front-End-Optimization-Technolo- Mobitest prüft die Performance mobiler Sites gie, den Akamai erst im Februar dieses Jahres übernommen hat. Die zweite Neuerung ist der „Aqua Mobile Accelerator“, ein Service, der diverse Probleme bei der Auslieferung von Inhalten auf verschiedenste mobile Endgeräte lösen soll. Dazu gehören unberechenbare Latenzzeiten, nicht vorhersehbare Netzwerkbedingungen und auch Schwierigkeiten durch Paketverluste. Die Vielzahl von Performance-Verbesserungen soll die Benutzerzufriedenheit mit Mobile Sites er• höhen helfen, verspricht Akamai. cf Online-Werbung: Neue Etats, neue Kampagnen Auftraggeber Auftrag Dienstleister Audi Entwicklung einer mobilen Konfigurator-App für iPhones und Android-Geräte Sapient Nitro Basler Haarkosmetik Einsatz der Lösung Oxid eShop Mobile für eine neue iPhone App Oxid eSales Bechtle Übernahme der Kreditkartenakzeptanz und der Betrugsprävention für die IT-E-Commerce-Sparte Wirecard Bibliographisches Institut Realisierung der Online Shops von Duden und Wissenswert24 auf Basis von Magento Netz98 Brown Shoes Einsatz der E-Commerce-Plattform Demandware Demandware Comjunto.de Aufbau der Social-Shopping-Plattform für Sportartikel auf Basis von Oxid eShop Professional Oberberg Online Fahnen Herold Aufbau eines Online Shops auf Basis des Content Management Systems Sitecore Netzkern Home Shopping Europe Optimierung des Online Shops mit den Lösungen Econda Shop Monitor und Click Monitor Kika Hosting-Cluster-Lösung und Performance-Optimierung des Magento-Shops Phoenix Medien Margarete Steiff Relaunch der Website und des Online Shops auf Basis von Typo3 und Magento Tagwork One Mobizcorp Einsatz der E-Commerce-Lösung Demandware Demandware Mövenpick Relaunch des Wein-Shops auf Basis von Magento inklusive ERP-Anbindung Phoenix Medien Music World Ausstattung des Webshops mit sechs Zahlarten Comtelmedia Porta Einsatz der Bezahlart im Online Shop Paypal Rovio Relaunch des Angry-Birds-Webshops AOE Media Schöffel Sport bekleidung Relaunch des Online Shops auf Basis von Magento, technische Anpassung der Website, Entwicklung eines Produktinformationssystems Tagwork One Spektrum der Wissenschaft Optimierung der Online-Marketing-Maßnahmen mit dem Tool Campaign Control Etracker Südhausbau Umsetzung einer mobilen Website Code64 Suzuki Marine Relaunch der Website auf Basis des Content Management Systems Typo3 DI Digitale Informationssysteme Total10 Entwicklung eines Tools zur Messung von Ladezeiten von Webshops Total10 Wolk Gruppe Einrichtung eines Online Shops für den Schilderhersteller auf Basis von Sitecore Netzkern Der Spezialist für Suchmaschinenoptimierung Über zehn Jahre Erfahrung, mehr als 2OO Kunden Optimierung, Workshops, Consulting Vom BVDW als seriöser Anbieter zertifiziert Wenn SEO, dann SUMO. SUMO GmbH A UDG Company www.sumo.de Tel.: O221 29 29 1O 34 TOOLS & TECHNIK Internet World BUSINESS 16. April 2012 8/12 RETOURENMANAGEMENT Aus Retouren lernen Immer mehr Online-Händler analysieren Kunden-Feedback, um ihre Retourenquote zu senken S chrei vor Glück oder schick’s zurück“: Der berühmte Slogan aus der Zalando-Werbung, in der auch Altkommu narde Rainer Langhans schon mitgewirkt hat, ist zum Kult avanciert. Die Aufforderung „schick’s zurück“ wurde allerdings schon vor Längerem wieder herausge strichen. Weil zu wenig Käufer vor Glück geschrien haben? Der Modeversender hat nach Angaben des E-Bundesanzeigers im Jahr 2010 einen Verlust von 20,4 Millionen Euro gemacht. Retouren sind teuer und umständlich. Unter Berücksichtigung aller Kostenfaktoren kommt der E-CommerceDienstleister Shopmacher in einer Berechnung auf eine durchschnittliche Summe von 10,70 Euro pro Retoure im Modehandel (siehe Infografik). „Dass das Thema alles andere als trivial ist, zeigt sich allein schon daran, dass die Retourenquote im Fashion-Handel je nach Anbieter, Klientel und Sortiment zwischen 30 und 50 Prozent liegt“, sagt Marcus Diekmann, Geschäftsführer von Shopmacher. Ab einem Bestellwert von 40 Euro müssen Retouren zudem kostenfrei für den Kunden sein, was auf einen Großteil im Modebereich zutreffe: „Die meisten Fashion-Anbieter verzichten deshalb – und aus Servicegründen – gleich ganz auf die Erhebung von Retourenkosten“, so Diekmann. Nummer größer zu bestellen. Ein großes Insight-Team analysiere die Retouren und berücksichtige dabei auch die demografischen Eckpunkte der Käufer. Das Team sei in den letzten Jahren deutlich gewachsen, denn mit der Vergrößerung des Unternehmens wurden exakte Analysen immer wichtiger. Auch positives Feedback erfassen a/M toli o: Fo e uisin ExQ Fot Kostenfalle Retouren: Im Modehandel ist eine Quote von 50 Prozent keine Seltenheit ablesen, dass immer mehr Händler ihre Produkte um Kundenkommentare ergänzen. So fragt auch Görtz Retourengründe Kundenbewertungen als Korrektiv ab und leitet sie an das QualitätsmanageLutz Spannuth, Geschäftsbereichsleiter ment weiter. „Kundenbewertungen und beim Online-Schuhgeschäft Görtz Direct, Nebenbewertungen nehmen wir auf beobachtet eine langjährige Entwicklung unserer Webseite als Korrektiv auf “, im Markt und sieht, „dass die Retouren- erläutert Spannuth. Das Info-Portal Shop quote qua Käuferverhalten steigt“. Des- anbieter.de empfiehlt, der Rücksendung halb sei schon viel gewonnen, wenn die ungestützte Fragebögen beizulegen. Diese Retourenquote stabil gehalten werde. könnten letztlich sinnvoller als vorgegeEine naheliegende Methode zur Retou- bene F ragebögen sein, „da die Kunden so renvermeidung könnte darin bestehen, die wahren Gründe für eine Retoure zudem Käufer das Retournieren schwerzu- verlässiger angeben“. Auch bei dem Online Shopping-Club Brands„Der Umgang mit Retouren 4friends.de, der seinen Mitgliedern limitierte entscheidet oft darüber, ob sich Modeangebote zu stark eine Online-Filiale trägt.“ reduzierten Preisen verkauft – und mit diesem MARCUS DIEKMANN Modell eine vergleichsGeschäftsführer von Shopmacher weise geringe Retourenquote hat –, werden Remachen – etwa indem er ein langes For- tourengründe genau eruiert. „Wenn wir mular ausfüllen muss, nachdem er sich wissen, bei einer Marke haben wir überumständlich auf der Webseite des Händ- durchschnittlich viele Retouren bekomlers angemeldet und das PDF herunter- men, geben wir mitunter dem Markenhergeladen hat. „Wenn man es dem Kunden steller auch dazu ein Feedback“, erzählt aber zu unkomfortabel macht, besteht die Claudia Gellrich, Head of Corporate ComGefahr, dass er gar nicht kauft“, gibt S tefan munication bei Brands4friends.de. Die Heine zu bedenken, Geschäftsführer beim Markenpartner könnten aus dieser Analyse Vertriebsdienstleister Docdata. umfassende Zusatzinformationen ziehen Die Strukturierung der Sortimente sei und durch die entsprechende Anpassung der erste Schritt beim Retourenmanage- und Auswahl der Produktmenge ihren ment, ist Görtz-Vertreter Spannuth über- Absatz deutlich erhöhen. Bestimmte ita zeugt: „Wer hinten nur repariert, der hat lienische und spanische Marken seien beispielsweise öfters zurückgeschickt worschon verloren.“ Dennoch wird das Lernen aus Retouren den, weil sie zu klein ausfielen. Bei diesen verstärkt als wichtiger Baustein erkannt. Produkten hätte man aufgrund der ErfahDas lässt sich beispielsweise an dem Trend rung die Bitte hinzugefügt, doch eine Der Teleshopping-Sender und nline Shop HSE 24 (Home ShopO ping Europe) gewährt seinen Kunden ein vierwöchiges Rückgaberecht mit beiliegendem Retourenaufkleber. Dennoch lägen die Retourenquoten unter dem Branchendurchschnitt der Universalversender. Neben diversen Präventivmaßnahmen wie Überprüfung von Handhabung, Wirkungsweise und Verständlichkeit der Gebrauchsanweisung lege man auch großen Wert auf die Analyse der Kunden-Feedbacks, wie Alexandra Brune, Abteilungsleiterin der Unternehmenskommunikation bei Home Shopping Europe, erläutert: „Wir erfassen das tägliche Kunden-Feedback systematisch. Jede Kundenreaktion wird im Customer Relation Management System dezidiert aufgenommen. Dieses wert volle Feedback zum Sortiment wird täglich analysiert und den zuständigen Fachabteilungen zur Verfügung gestellt. Trotz einer Sortimentsgröße von über 20.000 verschiedenen Produkten pro Jahr können die Analysen bis auf Artikel- und Themenebene heruntergebrochen werden. Häufen sich beispielsweise die Reklamationen zu einem Produkt, einer Dienstleistung oder einem Prozess, werden umgehend Gegenmaßnahmen eingeleitet. Im Sinne des kontinuierlichen Verbesserungsprozesses werden die Kundenreaktionen regelmäßig mit den Fachbereichen diskutiert. Die hier besprochenen Maßnahmen werden dokumentiert und deren Umsetzung regelmäßig nachgehalten.“ Auch positive Kundenstimmen würden erfasst. Diese können dann als Anregungen für neue Produktideen dienen: „Da wir sehr eng mit unseren Lieferanten und Herstellern zusammenarbeiten, werden die Produkte auch nach Kundenwünschen entwickelt beziehungsweise optimiert“, erklärt Brune. Auf diese Weise müssten Produkte nur sehr selten aufgrund einer hohen Retourenquote ausgelistet werden. Joachim Reinhardt, CEO des Fullservice-E-Commerce-Dienstleisters Netrada, betrachtet „die systematische Analyse der hauptsächlichen Retourengründe als ersten wichtigen Schritt, um geeignete Maßnahmen zur Senkung der Retourenquote ergreifen zu können, da sich unsere Optimierungsmaßnahmen je nach Retourenursache unterscheiden“. Aus seiner Erfahrung heraus sieht er das Potenzial, die Retourenquote um bis zu zehn Prozentpunkte zu senken. Allerdings sei das keine kurzfristige Sache, sondern ein langer Optimierungsprozess. Dazu gehöre beispielsweise die Verbesserung der Produktdarstellung im Online Shop: hochwertige Bilder vom Produkt mit Zoom-Möglichkeiten, die auch Details anzeigen, ergänzt durch ausführliche Produktbeschreibungen mit Informationen zu Material, Pflege und Hinweisen zu Maßangaben. Zudem könne „Kundenreaktionen werden regelmäßig mit den Fachbereichen diskutiert.“ ALEXANDRA BRUNE Sprecherin Home Shopping Europe der Kunde durch Größen- und Passformberatungen einen realistischen Eindruck vom Artikel erhalten: „Die Möglichkeit zu Artikelvergleichen hilft dabei ebenso wie beispielsweise auch die Darstellung von Nutzerbewertungen, um die Retourenquote insgesamt zu senken“, e rklärt Reinhardt. Ein wichtiges Thema für die Zukunft könnte übrigens „virtuelles Dressing“ sein, wie Stefan Heine von Docdata erklärt. Dabei stellt sich der K unde vor die Kamera seines Laptops, während ein Programm ihn abscannt und vermisst. Um Retouren im Modehandel sichtbar zu verringern, da sind sich die Experten einig, müssen das Vermessen professionalisiert und die Beschreibungen im Internet ver• bessert werden. tdz Planwerte für Retouren Retourenkosten setzen sich aus mehreren Faktoren zusammen: Retourenbearbeitung Einheit allgemeine Retourenbearbeitung pro Sendung Transaktion 1,00 € Aufbereitung (aufbügeln, zusammenlegen) durchschnittlich Transaktion 1,00 € Aufarbeitung (Knopf annähen, Reinigung) durchschnittlich Transaktion 3,00 € Porto pro Retourensendung Transaktion 4,00 € Schriftverkehr mit dem Kunden Transaktion 1,00 € Rückbuchung des bereits gezahlten Geldes Transaktion Summe © INTERNET WORLD Business 8/12 Preis 0,70 € 10,70 € Quelle: Shopmacher 8/12 TOOLS & TECHNIK 16. April 2012 Internet World BUSINESS 35 CASE STUDY: VIDEO-BERATUNG Per Video im Kundendialog Ein Holzfachmarkt will reale Verkäufer mit Handkameras ausstatten, um Online-Kunden Produkte zu demonstrieren V ideos helfen beim Verkauf im Webshop. Das zeigt einmal mehr eine aktuelle Studie der US-E-Commerce-Beratung E-Tailing Group. 37 Prozent der befragten US-Verbraucher würden bis zu drei Minuten Online-Videos anschauen, die generelle Informationen zu einer Produktkategorie vermitteln. 30 Prozent der Studienteilnehmer würden genauso lange zusehen, wenn das Online-Video ein inte ressantes Produkt im Gebrauch zeigt. Andere Studien haben längst belegt, dass Videos im Webshop die Konversionsraten steigern, trotzdem schrecken noch viele Händler vor dem Medium Bewegtbild zurück. Der Grund ist oft das intuitive Gefühl, durch die Produktion von Web-Videos die vorhandenen Budgets zu sprengen. 59 Euro pro Batch-Video Dass man aber nicht mit achtstelligen Risikokapitalbeträgen ausgestattet sein muss, um Kunden über das Medium Produktvideos online besser zu beraten, zeigt der mittelständische Holzfachmarkt Demmelhuber. Der Holzhändler hat seinen Sitz in der sächsischen 9.000-Seelen-Kleinstadt Hainichen. Das lokale Absatzpotenzial für die angebotenen Gartenmöbel, Nutzung von Produktvideos Youtube 19 Facebook 18 Twitter andere (Google+, Myspace etc.) immer/oft 7 47 34 39 43 17 76 12 26 62 gelegentlich nie Social Web: Wer Produktvideos viral verbreiten will, sollte auf Youtube und Facebook setzen Quelle: E-Tailing Group, Stand: November 2012, Basis: US-Konsumenten, Angaben in Prozent © INTERNET WORLD Business 8/12 lung des Wertes. Weiterer positiver Effekt: Unmittelbar nach der Integration der Batch-Videos sicherten sich die Demmelhuber-Spieltürme eine Top-Positionierung in der Google-Suche. Die Batch-Videos arbeiten für je 59 Euro mit Zooms und Bildausschnitten One-to-One-Beratung per Video Eine junge Mutter versucht per Bewegtbild, alle Bedenken potenzieller Käufer zu zerstreuen Gartenspiel geräte, Grills, Saunen sowie Laminatböden ist beschränkt, Aussicht auf Umsatzwachstum bietet vor allem der eigene Webshop. Aber: Einen Spielturm, der mit Preisen zwischen 350 und 2.000 Euro nicht nur ein größeres Loch in die Haushaltskasse reißt, sondern auch in Material und Stabilität den Sicherheitsbedenken besorgter Eltern genügen muss, kauft Otto Normalverbraucher nicht mal einfach so im Internet. Aus diesem Grund hat sich Demmelhuber-Geschäftsführer Dirk Kommol schon im Jahr 2009 dazu entschlossen, zusammen mit der auf Emotional Shopping spezialisierten Agentur Dotkomm Rich Media Solutions aus Köln Web-Kunden über Video-Interfaces zu beraten. Eine vertrauenerweckende junge Mutter versucht, die möglichen Bedenken und Vorurteile der potenziellen Kundschaft durch geschickte Verkaufsargumente zu zerstreuen. Ermutigt durch die positiven Erfahrungen erweiterte Kommol im Jahr 2010 auch den Bereich Grill & Barbecue um so ein Video-Interface. Die Kosten dafür waren auch für einen kleinen Mittelständler gut zu schultern. „Für die Video-Interfaces liegt das Budget im niedrigen fünfstelligen Bereich“, erklärt der Demmelhuber-Chef. Anfang März dieses Jahres wurde das Videoangebot dann erweitert und zu jedem einzelnen Spielturm-Set und für alle Basis türme sogenannte Batch-Videos erstellt. Die je 59 Euro teuren Bewegtbildschnipsel Nutzungsdauer von Online-Produktvideos über drei Minuten zwei bis drei Minuten eine bis zwei Minuten unter einer Minute Videos, die über eine zum Kauf geplante Produktkategorie informieren 37 % 25 % 23 % 15 % Produktvideos, die das Produkt im Gebrauch zeigen 30 % 27 & 30 % 13 % Videos, die ein Markenversprechen kommunizieren 21 % 21 % 28 % 30 % Videos, die von Produkten handeln, diese aber nicht im Gebrauch zeigen 12 % 18 % 35 % 35 % © INTERNET WORLD Business 8/12 Quelle: E-Tailing Group, Stand: November 2012, Basis: US-Konsumenten Produktvideos: Nutzer schätzen Video-Informationen über allgemeine Produktkategorien und ideos, die das Produkt im Gebrauch zeigen, am meisten V sind streng genommen keine Videos, sondern nur durch Zooms und wandernde Bildausschnitte aufgemotzte Produktbilder, die mit gesprochenen Texten hinterlegt sind. Trotzdem ist die Wirkung enorm. Seit 26. März misst Kommol die Auswirkungen der Batch-Videos auf die Konversionsrate und konstatiert eine Verdoppe- Ende April soll die Videoberatung bei Demmelhuber erneut ausgebaut werden. Der „Digital Assistent“ ist eine One-toOne-Beratung via Bewegtbild zwischen dem potenziellen Kunden und einem realen Berater bei Demmelhuber. Dieser läuft mit einer Handkamera ausgestattet in der Ausstellung des Holzfachhändlers herum und zeigt dem Kunden im Dialog die Produktdetails per Bewegtbild, die dieser über den normalen Shop bislang noch nicht gesehen hat. Um dies zu realisieren, baut der Mittelständler aktuell einen bestehenden Raum in der Ausstellung um und optimiert Licht, Ton und Theke für die VideoBeratung. Um Beratungsressourcen zu schonen, will Demmelhuber für die Oneto-One-Beratung im ersten Schritt Termine vereinbaren. Später soll auch die spon• tane Beratung möglich sein. dz 36 DIENSTLEISTERVERZEICHNIS Internet World BUSINESS ADRESSANBIETER PLZ BILDBEARBEITUNG CONVERSIONOPTIMIERUNG PLZ 7 9 mediadress gmbh www.mediadress.de Im Ermlisgrund 18 76337 Waldbronn Tel.: 07243-5685-0 / Fax -31 [email protected] mediadress gehört zu den führenden Listbrokern und EDVDienstleistern rund um die Adresse. mediadress bietet als unabhängiger Broker EmailMarketing, Co-Sponsoring / -Registrierung aus ausgewählten Zielgruppen in den Segmenten B-to-C und B-to-B und Online- / Mobile-Marketing an. AFFILIATE MARKETING CONTENT PLZ 3 PLZ 1 content.de AG www.content.de Ansprechpartner: Marius Ahlers Nordstraße 14, 32051 Herford Tel.: 05221/85499-0 [email protected] persönliche Betreuung, attraktive Preise pro Wort, 3.500 Autoren, viele wertvolle Funktionen, u.v.m. Firstlead GmbH www.adcell.de Marcus Seidel Fredersdorfer Str. 10, 10243 Berlin Tel.: +49 (0)30 - 293 5054 0 Fax: +49 (0)30 - 293 5054 29 [email protected] Starten Sie jetzt Ihr Partnerpro gramm mit über 75.000 Affiliates und ohne Setup-Gebühr! sitefuchs GmbH www.sitefuchs.de Carsten Appel Kröpeliner Str. 16, 18055 Rostock Tel.: 0381/3676293-0 [email protected] Webseiten, die verkaufen” – sitefuchs optimiert Ihren Shop / Webseite für mehr Conversions und erhöht Ihre Reichweite über SEO / SEA. 2 + 3 + 6 CONTENT MANAGEMENT 2 sitegeist media solutions GmbH www.sitegeist.de Dipl. Inf. Alexander Bohndorf Gertigstr. 48, 22303 Hamburg Tel.: +49 - 40 – 32 81 93 0 Fax: +49 - 40 – 32 81 9311 [email protected] Führende TYPO3-Spezialisten für anspruchsvolle Projekte. 38 Mitarbeiter, erfolgreiche Projekte seit 1996. SOL.Service Online www.soldesign.de Herr Dipl. Ing. Ole Grave Inselstraße 3, 31787 Hameln Tel: 05151/92 67 05 Fax: 05151/92 67 04 [email protected] 13 Jahre Erfahrung – mehrere Hundert realisierte Projekte. Umfangreiche TYPO3- und MAGENTO-Erfahrung sowie Programmierung von Webapplikationen. Die SOL arbeitet auch als technischer Dienstleister für Agenturen. 7 + 2 ad agents GmbH www.ad-agents.com Am Joachimsberg 10-12 71083 Herrenberg Tel.: +49 (0) 7032 / 895 85-00 Fax: +49 (0) 7032 / 895 85-69 Kampstraße 15 20357 Hamburg Tel: +49 (0) 40 / 414680-71 Fax: +49 (0) 40 / 413535-39 [email protected] Ihr Partner für professionelles Suchmaschinenmarketing, Suchmaschinenoptimierung und Affiliatemarketing. 6 AOE media GmbH http://www.aoemedia.de Steven Bailey Borsigstr. 3, 65205 Wiesbaden Tel.: +49 (0) 6122 70707-0 Fax: +49 (0) 6122 70707-199 [email protected] AOE media ist ein global aufgestellter führender Anbieter von TYPO3 gestützten Enterprise Web CMS Lösungen, Magento E-Commerce, Mobile Apps und Online Applikationen. 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BID-MANAGEMENT PLZ 7 Beratungs- und Lösungspartner für digitale Kommunikation und Online Systeme SF eBusiness GmbH www.sfe.de Kalkofenstr. 51, 71083 Herrenberg Tel.: 07032/932-0 [email protected] Als erfahrender Partner von Open Text Web Solutions (vormals RedDot) und First Spirit realisieren wir innovative Content Management Lösungen mit 35 CMS-Experten. 8 intelliAd Media GmbH www.intelliad.de Sendlinger Str. 7, 80331 München Tel.: +49 (0)89- 15 90 490-0 [email protected] intelliAd bietet Agenturen und Direktkunden eine Software zur 360°-Optimierung aller Online-Marketingkanäle. Mit dem integrierten Bid-Management können SEA-Kampagnen zeitsparend verwaltet und automatisch geregelt werden. arsmedium group Constantin Alecu www.arsmedium.com Bucher Str. 103, 90419 Nürnberg Tel.: 0911. 200485.0, Fax: .55 [email protected] Marken und Märkte aktivieren. 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September 2012 löst Arndt Groth, der im Februar in den Beirat der Adconion Media Group aus München wechselte, Hans-Peter Rohner als CEO des Schweizer Vermarktungsunternehmens Publigroupe ab. Der 47-jährige Groth, der zudem Präsident des Bundesverbands Digitale Wirtschaft (BVDW) ist, soll in seiner neuen Position die Wandlung der Publigroupe vom ehemals reinen Print-Vermarkter hin zum zunehmend digitalen Fullservice-Anbieter vorantreiben. Bislang war Groth unter anderem Europa-Präsident beim Vermarktungsnetzwerk Adconion sowie als Geschäftsführer von ePages, Interactive Media und Doubleclick tätig. • www.publigroupe.com Peter Leiter Emailvision, Hamburg Zum Global Sales Director in München wurde Peter Leiter, der bisher Strategic Account Manager bei BMC Software war, bei Emailvision ernannt. Der 34-Jährige verantwortet bei dem Anbieter für Software as a Service (Saas) für E-Mail-, Mobile- und Social Media Marketing am Standort München den strategischen Aufbau des Neukundengeschäfts mit Unternehmen, die auf internationale Marketingstrategien setzen. In seiner Position berichtet Leiter direkt an Philippe Renon, Vice President Global Sales. • www.emailvision.de Carsten Popp Interactive Media, Darmstadt Sevenventures, Unterföhring Beim Online-Vermarkter Interactive Media CCSP GmbH übernimmt Marianne Stroehmann den Posten von Frank Bachér, der die Darmstädter Telekom-Tochter auf eigenen Wunsch verlässt. Als neue Geschäftsführerin Marketing & Sales komplettiert die 39-Jährige die Geschäftsführung neben Philip Missler, der für Operations zuständig ist. Bis August 2011 war Stroehmann Geschäftsführerin der AOL Deutschland Medien GmbH, zuletzt arbeitete sie als freie Unternehmensberaterin. • www.interactivemedia.net Axel Weirauch / Carsten Lörzing / Marion Wacker Torsten Blümel Netformic, Stuttgart 21Torr, Reutlingen In der Kundenberatung verstärkt sich die 21Torr Interactive GmbH aus Reutlingen A. Weirauch mit Axel Weirauch, der von Fischer Appelt TV Media zu dem Spezialisten für Digital Branding, Mobile Solutions und E-Business wechselt. Der 42-Jährige, der bislang unter anderem Projekte für die Kunden Bacardi, CocaCola, Bübchen, Mercedes-Benz und Pfizer realisiert hat, soll als neuer Key Account Manager den Kunden Hewlett-Packard betreuen. Darüber hi naus übernimmt Carsten Lörzing künftig die Leitung des Teams Stuttgart als Unit Director. Der 32-Jährige, dessen Stellvertreterin Marion Wacker (31) wird, folgt auf Klaus Grotz, der seit Januar 2012 Executive Creative Director bei 21Torr ist. • www.21torr.com Martin Rothhaar Elaboratum, München Plan Net Solutions, München Nach mehr als zehn Jahren, in denen er in der Film- und Fernsehbranche, der Leitung der Markenkommunikation von Quelle und der Kreation von Saturn gearbeitet hat, kehrt Carsten Popp zur Münchner Serviceplan Gruppe zurück. Als neuer Creative Director von Plan Net Solutions verantwortet der 43-Jährige in Zukunft die Entwicklung integrierter Kommunikationspakete. Zuletzt war Popp mit der ProjektAgentur Hildmann Popp selbstständig tätig und betreute Kunden aus den Bereichen Telekommunikation, Dienstleistung, Investitionsgüter, Automotive sowie Fast Moving Consumer Goods. • www.plan-net-group.com 8/12 Jesko Breuer / Claas van Delden Marianne Stroehmann Publigroupe, Lausanne (CH) 16. April 2012 Als neuer Manager soll Martin Rothhaar bei der Münchner E-Commerce- und Multichannel-Strategieberatung Elaboratum New Commerce Consulting den Beratungszweig ausbauen. Der 42-Jährige, der bei Weltbild zuletzt als Leiter New Media Konzeption & Projekte tätig war, berichtet direkt an den geschäftsführenden Gesellschafter Stefan Mues. Nach Stationen unter anderem bei O2, Allianz sowie dem Fraunhofer Institut war Rothhaar bei Weltbild zuletzt für die strategische und konzeptionelle Weiterentwicklung der zehn Webshops der Verlagsgruppe und der Mobile Shops sowie die Einführung einer E-Book-Lösung zuständig. • www.elaboratum.de Der E-Commerce-Dienstleister Netformic GmbH, Stuttgart, baut den Bereich Consulting aus und heuert dafür Torsten Blümel an. Als Head of Consulting führt der bisherige Leiter E-Business der Gehe Pharma Handel GmbH künftig den Bereich. In den vergangenen zwölf Jahren war Blümel bei Gehe Pharma im Bereich Neue Medien und Internet-Lösungen aktiv. • www.netformic.de Aline Eckstein E-Commerce Center Handel (ECC Handel), Köln Zum 1. April 2012 hat Aline Eckstein die Leitung des ECC Handel bei der IfH Institut für Handelsforschung GmbH in Köln übernommen. Die neue Bereichsleiterin war bislang Stellvertreterin ihres Vorgängers Andreas Duscha, der eine neue Herausforderung sucht. Eckstein ist bereits seit 2008 beim E-Commerce Center Handel aktiv. • www.ecc-handel.de Harald Siebold Die Beteiligungsgesellschaft Sevenventures GmbH, eine Tochter der Pro Sieben Sat1 Media AG, verstärkt sich mit C. van Delden zwei Geschäftsführern. Claas van Delden (37), bislang in gleicher Position bei Holtzbrinck Digital aktiv, wechselt ebenso zum Unternehmen in Unterföhring wie der 41- jährige Jesko Breuer, der bis März 2012 Geschäftsführer J. Breuer von Dress-for-less war. In Zukunft bilden beide zusammen mit Christian Wegner (Vorsitz) und Arnd Benninghoff sowie Sascha Holt (33), der vor einem Jahr zu Sevenventures kam und nun in die Geschäftsleitung aufrückt, die Führungsmannschaft des Unternehmens. • www.prosiebensat1.de Thilo Krämer Mediaplus, Hamburg Als neuer Geschäftsführer bei Mediaplus in Hamburg leitet Thilo Krämer ab 1. Juni 2012 den nördlichsten Standort in Deutschland der Münchner Agenturgruppe. Der 46-Jährige, der mit seinem Team unter anderen für die Kunden Aida Cruises, Immonet, Verlagsgruppe Milchstraße und Madeleine Mode zuständig ist, kommt von der Impact Medien GmbH. Dort war Krämer geschäftsführender Gesellschafter, nachdem er zuvor unter anderem als Bereichsleiter für Osteuropa und CEO für Deutschland bei Mediaedge CIA gearbeitet hatte. • www.mediaplus.de Michael Sittek Iclear, Mannheim Spreadshirt, Leipzig Als European Sales Director verantwortet Harald Siebold künftig alle Vertriebsaktivitäten im europäischen Raum bei Spreadshirt. In dieser Position soll er insbesondere das B2B-Geschäft der T-Shirt-Plattform ausbauen und das Print-on-Demand-Tool besser positionieren. Zuletzt war Siebold bei der Sportmarke Rip Curl beschäftigt. • www.spreadshirt.net Nach mehr als zehn Jahren bei dem Internet-Zahlungsdienstleister Iclear GmbH in Mannheim hat der bisherige Geschäftsführer Michael Sittek das Unternehmen zum 31. März 2012 verlassen. Seine Aufgaben übernehmen zunächst andere Iclear-Mitarbeiter, die Geschäfte führt vorerst Mitgeschäftsführer Stephan Tielemann allein weiter. Was Sittek künftig machen wird, ist noch nicht bekannt. • www.iclear.de Impressum Stellvertretender Chefredakteur: Frank Kemper (fk), [email protected] Redaktion: Elke Häberle (häb), [email protected] ISSN 1433-3309 Neue Mediengesellschaft Ulm mbH Sitz von Redaktion, Anzeigen, Vertrieb: Bayerstraße 16a, 80335 München Telefon (089) 741 17-0, Fax -101 www.internetworld.de Sitz des Verlags: Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, Karlstraße 41, 89073 Ulm Geschäftsführer: Florian Ebner, Dr. Günter Götz Herausgeber: Dr. Günter Götz, [email protected] Chefredakteur: Dominik Grollmann (dg), [email protected] Ingrid Lommer (il), [email protected] Ingrid Schutzmann (is), [email protected] Susanne Vieser (vs), [email protected] Daniela Zimmer (dz), [email protected] Mitarbeiter dieser Ausgabe: Till Dziallas (tdz), Christiane Fröhlich (cf), Susanne Gillner (sg), Svenja Hofert, Michael Matzer, Christina Rose, Karsten Zunke Schlussredaktion: Ernst Altmannshofer, Dr. Christa Gogu Chef vom Dienst: Stefan Hofer (host), [email protected] Art Directorin: Maria-Luise Sailer Gestaltung: Alfred Agatz, Dagmar Breitenbauch, Catharina Burmester, Hedi Hefele, Manuela Keller, Susanna Knevels, Simone Köhnke, Cornelia Pflanzer, Petra Reichenspurner, Ilka Rüther, Christian Schumacher Anzeigenleitung: Angelika Hochmuth, Telefon: (089) 741 17-432, Fax: (089) 741 17-269, E-Mail: [email protected] Einträge im Dienstleisterverzeichnis: Marita Brotz, Telefon: (089) 741 17-281, Fax: (089) 741 17-269, E-Mail: [email protected] Verlagsleitung Online: Matthias Sandner, Telefon: (089) 741 17-259, E-Mail: [email protected] Leitung Redaktion Online: Tanja Gabler (tga), [email protected] Redaktion Online: David Henning (dah), [email protected] Sonja Kroll (skr), [email protected] Leserservice: Hotline: (089) 741 17-205, Fax: (089) 741 17-101 E-Mail: [email protected] Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 16 vom 01.10.2011 Kooperationen: Larissa Oßwald Telefon: (089) 741 17-116, E-Mail: [email protected] Leitung Herstellung/Vertrieb: Thomas Heydn, Telefon: (089) 741 17-111, E-Mail: [email protected] Bank: Deutsche Bank Konto: 8264160 (BLZ 700 700 10) IBAN: DE08 7007 0010 0826 4160 00 BIC: DEUTDEMM Druck: L.N. Schaffrath Druckmedien, Marktweg 42 – 50, 47608 Geldern INTERNET WORLD Business ist die Fachzeitung für den Internet-Entscheider und erscheint zweiwöchentlich am Montag. Der Bezugszeitraum für Abonnenten beträgt jeweils ein Jahr. Der Bezugspreis im Abonnement beträgt 53,50 Euro inklusive Versand und Mehrwertsteuer im Halbjahr, der Preis für eine Einzelausgabe beträgt 4,50 Euro. In Österreich kostet das Abonnement 61,90 Euro im Halbjahr, in der Schweiz 107,10 Franken im Halbjahr. Das Abonnement verlängert sich automatisch um ein Jahr, wenn es nicht sechs Wochen vor Ablauf der Bezugszeit schriftlich gekündigt wird. Studenten erhalten bei Vorlage eines Nachweises einen Rabatt von 30 Prozent. Schon abonniert? www.internetworld.de/abo 8/12 MENSCHEN & KARRIERE Ingo Janssen Marc Ahr Netz98, Mainz Clickworker, Essen Als neuer Geschäftsführer der Netz98 New Media GmbH, Spezialist für E-Commerce, folgt Ingo Janssen auf Mitgründer Manuel Seitner, der Gesellschafter bleibt. Neben Geschäftsführer Tim Hahn, der die Bereiche Marketing und Sales verantwortet, ist sich Janssen in Zukunft für Finanzen und Human Resources zuständig. Der 36-Jährige war zuletzt in Mainz bei einem Internet-Dienstleister tätig, zuvor hatte er beim Beratungsunternehmen Towers Watson Deutschland gearbeitet. • www.netz98.de Um einen zweiten Geschäftsführer erweitert die Essener Humangrid GmbH, Betreiber der Crowdsourcing-Plattform Clickworker.com, ihr Team. Künftig verantwortet Marc Ahr, der vor allem für die Vertriebs- und Marketingaktivitäten zuständig ist, die Geschäfte neben Christian Rozsenich. Zuletzt war Ahr, der zudem neue Kundensegmente erschließen soll, Director Mobile Messaging bei der Berliner Yoc AG. • www.clickworker.com Kurt Müller Interface Factors, München Die Position eines Senior Account Managers übernimmt Kurt Müller bei der Interface Factors GmbH in München. Bei der Beratungs- und Kommunikationsagentur ist der 33-Jährige künftig für operative Aufgaben im Tagesgeschäft sowie die Betreuung des Kundenstamms zuständig. Durch Müller, der zuletzt bei der Acer Computer GmbH Deutschland Junior Account Manager war, will Interface Factors nun die Bereiche Multimedia und Web-2.0-Applika tionen stärken. • www.interface-factors.de Thomas Bergmann Livebookings, Hamburg Die neu geschaffene Position Gesamtleitung Außendienst für Deutschland, Österreich und die Schweiz hat Thomas Bergmann bei Livebookings, Online-Marketing- und WebReservierungsservice für die Gastronomie-Branche, übernommen. Der 34-Jährige, der bisher für die Akquise und Betreuung der online reservierbaren Restaurants in Bayern und Österreich verantwortlich war, leitet nun das Fieldsales-Team und kümmert sich um die Vertriebsstrategie des Unternehmens für Hotelketten und Restaurants. • www.livebookings.de Grzegorz Sławatyński Nugg Ad, Berlin / Warschau Als neuer Sales Director CEE kommt Grzegorz Sławatyński zu Nugg Ad, einem Anbieter für Predictive Behavioral Targeting mit Sitz in Berlin. Von der Warschauer Dependance aus verantwortet Slawatynski den direkten Kontakt zu Agenturen, Medienhäusern und Endkunden vor allem im polnischen Markt, aber auch in Rumänien, Tschechien und Bulgarien. Bisher war er Managing Director bei Behavia Polska, einer Targeting-Unit der Arbomedia Polska. • www.nugg.ad Sören Scholz Interrogare, Bielefeld Das Marktforschungsinstitut Interrogare erweitert seine Geschäftsführung: Als drittes Mitglied neben den Firmengründern Martin Kühn und Peter Wiegelmann verantwortet in Zukunft Sören Scholz die Belange des Bielefelder Unternehmens. Der 34-Jährige, bisher Head of Marketing Science und bereits seit 2006 bei Interrogare tätig, soll vor allem das methodische Gesamtportfolio ausbauen. Darüber hinaus ist ein Relaunch des Marktauftritts geplant. • www.interrogare.de STELLENMARKT Philipp von Melle Globetrotter, Hamburg Neben den beiden langjährigen geschäftsführenden Gesellschaftern Thomas Lipke (53) und Andreas Bartmann (52) sowie Angela Rux (48), die ebenfalls aufsteigt, zählt Philipp von Melle künftig zur Geschäftsführung von Globetrotter Ausrüstung. Der 42-Jährige, der bereits seit 1991 im Hamburger Unternehmen tätig ist, verantwortet SAP-Anwendungen und IT-Projekte, und damit insbesondere die Bereiche IT und Logistik sowie E-Commerce. • www.globetrotter.de Chris Elze Peerius, München Mit dem Aufbau einer deutschen Dependance hat Peerius Ltd., Technologie-Unternehmen im Bereich E-Commerce, Chris Elze beauftragt. Als Sales Director DACH soll Elze, der zuletzt Head of German E-Commerce beim Fashion-Shop Mandmdirect.com war, bis Sommer 2012 ein zehnköpfiges Team für das Londoner Unternehmen aufbauen, das von München aus aktiv ist. • www.peerius.com Christian Thiede Forcont, Leipzig Als dritter Geschäftsführer der Forcont Business Technology GmbH, eines Software-Spezialisten für Enterprise Content Management, ist Christian Thiede künftig vor allem für den Sales-Bereich zuständig. Der bisherige Director Sales von Alfresco Software unterstützt die beiden Gründer und Geschäftsführer Christa Gaudlitz und Matthias Kunisch. • www.forcont.de Stellen markt Im Stellenmarkt der Internet World Business (Print, Homepage, Newsletter) erreichen Sie Ihre perfekte Zielgruppe! Ihre Ansprechpartnerin: Kerstin Berthmann Tel.: 0 89 / 741 17 327 [email protected] Albert Pescheck Adfonic, München Mit einer eigenen Niederlassung in Deutschland will das mobile Werbenetzwerk Adfonic, dessen Stammsitz in London liegt, seine Position in Europa stärken. Leiter der Dependance in München ist Albert Pescheck, der als Geschäftsführer DACH die Märkte Deutschland, Österreich und Schweiz verantwortet. Bislang war Pescheck in verschiedenen Positionen in den Bereichen Vertrieb, Management und Investment innerhalb der Medienbranche tätig. • www.adfonic.com Lassen Sie’s uns wissen Wenn Sie Karriere machen, ein-, auf- oder aussteigen, schreiben Sie uns. • [email protected] www.internetworld.de/ stellenmarkt 41 42 STELLENMARKT Internet World BUSINESS 16. April 2012 8/12 Online-Stellenmarkt Das ausführliche Stellenangebot finden Sie unter: www.internetworld.de/stellenmarkt Frankfurt 454 Web Sales Manager (m/w) B+S Card Service Junior SEA Manager (m/w) Kreuzlingen am Bodensee TowerConsult GmbH 450 Affiliate Manager (m/w) TowerConsult GmbH Kreuzlingen am Bodensee 449 CRM Manager (m/w) Warner Music Group Germany Holding GmbH Hamburg 448 Online Manager Webportal (m/w) DeutschlandCard GmbH München 444 Haar Projektmanger Web-Applikationen (m/w) weddix GmbH bei München 443 Teamleiter Software Entwicklung (m/w) Otto (GmbH & Co KG) Hamburg 440 Internet Koordinator (m/w) Hapag-Lloyd Kreuzfahrten GmbH Hamburg 441 Web-Developer/in E-Commerce Heinrich Heine GmbH Karlsruhe 439 Coordinator Online-Marketing (m/w) Landal GreenParks GmbH Digital Account Manager (m/w) Discovery Communications Deutschland GmbH & Co. KG Trier 438 München 436 Digital Consultant (m/w) MW Office Wiesbaden 435 (Senior) Spezialist Suchmaschinenmarketing SEA (m/w) MW Office Wiesbaden 434 Webdesigner (m/ w) Gries Deco Company GmbH Online Marketing Manager (m/w) explido WebMarketing GmbH & Co. KG Niedernberg 437 Augsburg 427 New Business Development /München Sales Consultant emarsys Marketing Systems AG 426 Werkstudent Produktmanagement Online (m/w) Neue Mediengesellschaft Ulm mbH München 433 Online Marketing Manager, Affing/ International (m/w)Mühlhausen bei Augsburg ABUS Security-Center GmbH & Co. KG 431 (Key) Account Manager (m/w) arvato infoscore Baden-Baden, Münster und Verl 430 Senior Account Manager (m/w) mediaby GmbH Hamburg 429 Praktikant Produktmanagement Online (m/w) Neue Mediengesellschaft Ulm mbH München 432 Web Engineer mit Schwerpunkt Webentwicklung und Projektmanagement (m/w) Koelnmesse GmbH Ad Ops Manager (w/m) Tremor Video Buchen Sie jetzt Ihre Anzeige unter: 089/74117–372 Köln 428 München 425 Anzeige Online Reputation Summary Online Reputation im Check – kostenlose Ruf-Analyse für Beta-Tester Wissen Sie, welcher Ruf Ihnen im Internet vorauseilt? Ihre Digitale Visitenkarte erreicht Geschäftspartner, Bekannte und potentielle Arbeitgeber. Der erste Eindruck, den Sie mit den Inhalten zu Ihrer Person im Internet hinterlassen, entscheidet über Sympathie, Ihre Kompetenz und Vertrauenswürdigkeit. Grund genug, Ihre Webinhalte aktiv zu kontrollieren! 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April 2012 8/12 D3CON Viel Bewegung im Echtzeithandel D3con: Großes Interesse an Data Driven Display Advertising / Fast 500 Besucher informieren sich über Real-Time Bidding D aten treiben das Display Advertising voran: Maschinen berechnen in Echtzeit, welchem Nutzer welche Anzeige zu welchem Preis gezeigt werden soll. Diesem Trend des Real-Time Bidding (RTB) im Display-Handel widmen sich im Frühjahr 2012 gleich mehrere Veranstaltungen – und alle in Hamburg. Ende März fand dort zum zweiten Mal die D3con (die Abkürzung steht für „Data Driven Display Advertising Conference“) statt. Fast 500 Teilnehmer informierten sich über RTB und nutzten die bei solchen Veranstaltungen immer gegebene gute Gelegenheit, mit Vertretern der Technologieanbieter persönlich ins Gespräch zu kommen. RTBAnbieter waren zahlreich vertreten, zum Beispiel Thomas Mendrina von Admeld, Joelle Frijters von Improve Digital und Jay Stevens von The Rubicon Project. Auf Anbieterseite tut sich im Bereich Real-Time Bidding gerade einiges: Die deutsche Sell-Side-Plattform Yieldlab und die amerikanische Demand-Side-Plattform Turn haben eine Kooperation bekannt gegeben. Die Partnerschaft soll internationalen Werbern einen leichteren Zugang Jay Stevens, Vice President bei The Rubicon Project, sprach über private Marktplätze Veranstalter Thomas Promny von Velvet Ventures eröffnet die D3con Unternehmer-Panel: Thomas Promny (ganz links) fragte die Diskussionsteilnehmer, welche unternehmerischen Chancen und Risiken im Data Driven Display stecken zum deutschen Markt ermöglichen. Neben Turn ist nun auch die Demand-Side-Plattform Mediamath im deutschen Markt aktiv. Sie hat zusammen mit der Schweizer Publigroupe das Joint Venture Spree7 in Berlin gegründet (siehe auch Seite 4). Veranstaltet wird die D3con von Thomas Promny, Geschäftsführer der Hamburger Velvet Ventures GmbH, die unter anderem am deutschen Yield-Optimierer Revenuemax und am Targeting-Spezialisten D3Media beteiligt ist. Promny hatte die D3con im vergangenen Jahr ins Leben gerufen, weil er selbst gerne ein Real-Time Bidding Event besuchen wollte. Doch 2011 gab es zu diesem relativ neuen Thema in Deutschland noch keine Veranstaltung, also organisierte er selbst eine. is • Das Publisher-Panel setzte sich mit der Frage auseinander, ob Supply-Side-Plattformen die Lösung aller Vermarktungsprobleme sind [email protected] • • BVH 2.012 – Zeitgeist Praxis Zukunft Als Konferenz für „Praktiker im interaktiven Vertrieb und Handel“ sehen die Organisatoren ihre Veranstaltung, die sich an Einzelhandelsunternehmer und operative Entscheider richtet. Themen sind unter anderem: „Multichannel – Chance oder Chimäre?“, „Handel der Zukunft – am Tropf von Google, Amazon und Facebook?“, „Datenschutz im Internet“, „Von Bigpoint über Xbox bis Zynga: Gibt es einen Case für G-Commerce?“ und „Marke ist, was Google zeigt und Facebook sagt: The Future of Branding and Advertising“. Termin: Hamburg, 18. und 19. April 2012 Kosten: 99 Euro zzgl. MwSt. Info: www.versandhandel.org E mail-Expo Die Fachausstellung für E-Mail-Marketing, die mit den Partner-Events UX-Expo und SearchExpo stattfindet, richtet sich insbesondere an Unternehmer und Marketing Manager. Termin: Frankfurt/M., 24. und 25. April 2012 Kosten: Keine bei Online-Vorabregistrierung Info: www.emailexpo.messefrankfurt.com • Personal 2012 Keynote-Themen der Fachmesse für Personalmanagement sind unter anderem: „Wie funktioniert Führung in schwierigen Zeiten?“ und „5 Schritte vom Herausforderer zum Sieger“. Termin: Stuttgart, 24. und 25. April 2012 Kosten: 15 bzw. 30 Euro inkl. MwSt. Info: www.personal-sued.de • ecommerce conference Die Frühjahrstour der Veranstaltung vermittelt Erfolgstipps für den Webshop und richtet sich an Online-Marketing- und E-Commerce-Leiter, an Webshop-Betreiber und Geschäftsführer. Auf der Agenda stehen unter anderem: „Die Macht der Kundenmeinungen – wie Sie als Unternehmer davon profitieren“ und „E-Commerce Evolution – or Survival of the Fittest!“ sowie das Thema Recht. Termine: Frankfurt am Main, 24. April; Düsseldorf, 25. April und München, 8. Mai 2012 Kosten: 249 Euro zzgl. MwSt. (für Leser der INTERNET WORLD Business 189 Euro mit dem Code: ecom12iwb) Info: www.ecommerce-conference.de • • Next Berlin Besucher der Next Berlin bekommen zwei Tage lang Trends der digitalen Welt präsentiert. Die Eröffnungs-Keynote hält René Obermann, CEO der Deutschen Telekom. Das Unternehmen ist in diesem Jahr erstmals auch CoSponsor der Konferenz, die seit 2006 von der Agentur Sinner Schrader veranstaltet wird. Die Next ist eine der Leuchtturmveranstaltungen im Rahmen der Berlin Web Week, die vom 2. bis 9. Mai 2012 stattfindet. Termin: Berlin, 8. und 9. Mai 2012 Kosten: 690 Euro (Tagesticket), 990 Euro (beide Tage); Preise zzgl. MwSt. Info: www.nextberlin.eu ONE Schweiz, Zürich „One place for Web Business“ lautet das Motto der Schweizer Fachmesse und Konferenz für E-Commerce, Social Media und Online Marketing. Referate, Interviews und Beratung sollen den Besuchern Fachwissen vermitteln. Termin: Zürich, 9. und 10. Mai 2012 Kosten: Kostenlos für Fachbesucher Info: www.one-schweiz.ch • Cosmoshop eXperience Day 2012 Workshops und Diskussionen rund um den Bereich E-Commerce. Zu den Themen zählen unter anderem: „Google und Ihr Webshop“ sowie „eCommerce und Recht im Jahr 2012“. Termin: München, 14. Mai 2012 Kosten: 39 Euro zzgl. MwSt. Info: www.cosmoshop.de • Online Marketing Forum Die eintägige Fachkonferenz, die sich vor insbesonder an Online-Marketing-Entscheider richtet, feiert in diesem Jahr bereits zehnjähriges Jubiläum. Auf der Agenda stehen unter anderem die Themenschwerpunkte: Usability, Trends in Social Media, Web-Analyse, Mobile, Recht, Suchmaschinenmarketing, Branding sowie Online-Marketing-Strategien. Termine: Hamburg, 12. Juni; Frankfurt am Main, 27. Juni; Düsseldorf, 28. Juni sowie München, 4. Juli 2012 Kosten: 249 Euro zzgl. MwSt. (für Leser der INTERNET WORLD Business nur 189 Euro mit dem Code: OMF12iwb) Info: www.onlinemarketingforum.de Die Konferenz für E-Commerce-Leiter und Online-Shop-Betreiber Frühjahr 2012 Hamburg 19. April 2012 Frankfurt 24. April 2012 Düsseldorf 25. April 2012 München Die neusten Trends und Erfolgstipps für Ihren Online-Shop Social Media ● Conversion Rate Optimierung ● Trends in der Logistik ● 08. Mai 2012 Jetzt anmelden ! Internet W Business-Leserorld zahlen nur € 189,–* statt € 249,–* Ihr Code: e c o m 1 2 iwb *alle Preise zz gl. MwSt. Innovative Zahlungsmethoden ● Mobile Commerce ● Landing Page Optimierung ● Referentenauswahl: Frank Levita, design3000.de Mohammad Mosavi, saymo GmbH Christian Senft, bilandia Digitale Kommunikation 2.0 Kirs in eiß, PhotoBox Deutschland Informationen und Anmeldung unter www.ecommerce-conference.de Sponsoren: Veranstalter: Präsentiert von: 46 MEINUNG Internet World BUSINESS 16. April 2012 8/12 KOMMENTAR GASTKOMMENTAR Geräte der dritten Art Kreativität statt Link-Kauf Geht es um Mobile Marketing, wird das iPad gern in einem Atemzug mit anderen mobilen Endgeräten genannt, schließlich stellt es nur einen kleinen Teil aller Mobil-Geräte. In meinen Augen ist das ein kapitaler Fehler. Ein iPad ist an- Frank Kemper, ders als ein Smartphone, Stv. Chefredakteur es wird auch anders benutzt, und zwar im privaten Einsatz überwiegend zu Hause. Das iPad ist das, was ein Note- oder Netbook immer sein sollte: der kleine, unkomplizierte Immerbereit-Computer für das Sofa, die Küche, die Veranda. Dieses Anderssein erfordert von Online-Händlern andere Angebote als für ein Smartphone – und auch andere als für einen PC. Lohnt sich der Aufwand? Im Moment gehen Experten in Deutschland von einer Marktpenetration von rund drei Prozent aus, das bedeutet: E iner von 30 Menschen hat ein iPad, die anderen 29 nicht. Dennoch sprechen viele Indizien dafür, dass diese kleine 3-Prozent-Zielgruppe Aufmerksamkeit verdient. So meldete das Performance-Netzwerk Zanox, dass iPads rund 40 Prozent des im Netzwerk vermittelten E-Commerce-Umsatzes generieren, genauso viel wie iPhones – von denen es aber viel mehr im Markt gibt. Und durchschnittliche Warenkorbgrößen, die um vierzig Prozent über denen liegen, die am PC zusammengeklickt werden, zeigen: Die Leute lieben es, mit ihrem iPad auf dem Sofa zu sitzen und einzukaufen. Dazu kommt, dass die Geräte ja nicht gerade billig sind, ihre Besitzer demnach eher zu den Gutverdienern gehören. Natürlich darf man bei der Betrachtung des Marktpotenzials nicht Wachstum mit Anteil am Gesamtvolumen verwechseln, Ersteres ist im Mobile Commerce dreistellig, Letzteres eher einstellig. Doch die Geräte der dritten Art gewinnen rasant Freunde: In Großbritannien ist die Marktpenetration bereits dreimal so hoch wie bei uns. Linkbuilding 2012 oder: Warum funktioniert Linkspamming noch immer so gut? E ine Website oder ein Online Shop ist 2012 nur dann wirklich erfolgreich, wenn die wichtigsten SEO-Faktoren auf der Seite beachtet werden und die Seite ausreichend extern verlinkt ist. Dieses Linkbuilding gehört zu den heiß dis kutierten Themen der Branche und auch zu den Bereichen, mit denen durch unseriöse Anbieter massiv Missbrauch betrieben wird. Machen wir uns nichts vor: Google mahnt und warnt und stiftet zum Denunzieren an, aber Linkbuying ist noch lange nicht tot. Ganze Linkmarketing-Abteilungen verdienen ihr Geld mit der Akquise und dem Verkauf von Links. Bringen solche Links wirklich etwas? Google ist in der Lage, anhand von IP-Adressen und -Klassen Link-Netzwerke zu identifizieren. Ein großes Netzwerk von minderwertigen Blogs, die sich untereinander verlinken, ist damit langfristig nur bedingt erfolgreich. Eine andere beliebte Methode: Links von Expired Domains, die in der Vergangenheit ein gewisses LinkProfil aufgebaut haben. Passiert auf diesen Domains nichts weiter und generieren Links keine Klicks, ist davon auszugehen, dass diese Links auch von Google als relativ wertlos zu erkennen sind – von Links durch Kommentar-Spam, Verzeichnisse, Bookmarking und Linkfarmen sowie billigen Links von .ru-Domains ganz zu schweigen. Linkmarketing kann etwas bewirken, muss jedoch professionell betrieben werden. [email protected] Will der Kunde F-Commerce? Erratum Zum Beitrag „Ist F-Commerce am Ende?“ (Ausgabe 5/2012, Seite 3) Zum Beitrag „Marken und New TLD“ (Ausgabe 7/2012, Seite 24) Ich bin seit Beginn der Euphorie rund um das Thema „Facebook Commerce“ ein Skeptiker in Bezug auf skalierbare Erfolgsmodelle. Immer dann, wenn sich Community-Portale über Commerce finanzieren wollen, werden sie von der gnadenlosen Erfolgsmessung der Händler auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Die drei „Cs“ der Internet-Blase „Content, Community, Commerce“ sind halt doch nur zwei „Cs“ und ein „C“. Content und Community gehören zusammen und Commerce muss sich seinen eigenen Weg suchen. Genau aus diesem Grund sehe ich für Facebook Commerce – in der Form, wie es derzeit betrieben wird – nur mäßige Chancen, große und skalierbare Abverkaufsmodelle zu entwickeln. Sicherlich wird es Bereiche geben (Tickets, spontane Events), die sich gut eignen. Aber den Rezeptfreunden auf Facebook auch noch Kochtöpfe zu verkaufen, das erscheint mir fraglich. Der Autor des Beitrags, Markus Eggensperger, ist der Mitbegründer und Vorstand der uniteddomains AG mit Sitz in Starnberg – und nicht der United Internet AG in Montabaur. Die beiden Unternehmen sind allerdings miteinander verbunden: Der Internet-Konzern United Internet hat Anfang 2009 den Domain-Registrar united-domains übernommen. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen. red RENÉ KÖRTING, EXELUTION GMBH Ihre Meinung ist uns wichtig! Haben Sie Kommentare, Vorschläge oder Kritik? Schreiben Sie einen Leserbrief an • [email protected] Haben Sie sich beruflich verändert? Dann schicken Sie uns doch eine Nachricht an • [email protected] Fragen zu Ihrem Abo richten Sie bitte an • [email protected] Letztendlich bestimmt auch die Nachfrage das Angebot. Die Vorgaben von Unternehmensseite lauten oft: Links aufbauen, mit möglichst geringem Budget, in möglichst hoher Anzahl und in möglichst kurzer Zeit. So lange die Verantwortlichen nicht durchschauen, dass diese Strategie eher kurzfristige Ziele verfolgt, bietet sich damit ein Markt, mit dem Geld verdient Axel Zawierucha, Geschäftsführer der Agentur Internetwarriors in Berlin • der überragende Erfolg bestimmter Websites nicht primär dem Linkbuying zuzuschreiben sein, es müssen alle OnlineMarketing-Maßnahmen als Ganzes gesehen werden. Wer neben dem Link-Kauf ausreichend PR betreibt, durch verschiedene Werbemaßnahmen, Affiliate Marketing und Adwords seine Bekanntheit erhöht und damit vermutlich auch genügend natürliche und freiwillige Links erhält, verträgt auch eine gewisse Anzahl an Spam-Links. Vielleicht ist es eher so, dass solche Websites und Online Shops nicht wegen der gekauften Links so erfolgreich sind, sondern trotz Linkbuying! Zeit minderwertiger Inhalte vorbei www.internetwarriors.de werden kann, und das nicht zu knapp. Wichtig ist es, genau zu durchdenken, welche Linkbuilding-Maßnahmen auch langfristig Erfolg versprechen. Warum funktioniert das Ganze dann trotzdem noch? Warum ranken Seiten, die massiv Links kaufen, so gut? Natürlich möchten wir keine Namen nennen, denn jeder, der sich mit der Online-Welt beschäftigt, wird ein Beispiel für eine Seite kennen, die in großem Stil mit einem horrenden monatlichen Budget Links kauft. Dass für hohe Budgets (für die eine entsprechend große Anzahl an Links erwartet wird) nicht jeder der vielen akquirierten Links wirklich hochwertig sein kann, liegt nahe. Bringen Spam-Links und minderwertige Backlinks also doch etwas? Wir glauben nicht daran. Vielmehr wird Linkbuying ist auch 2012 noch ein großes Thema; trotz aller anderweitigen Hoffnungen der Suchmaschinenbetreiber werden Link-Käufe derzeit nur begrenzt aufgedeckt. Wie sich das entwickelt, wird die Zeit zeigen. Wir halten es jedoch für gut möglich, dass das Linkbuying in der Zukunft weiter erschwert und sich Qualität langfristig durchsetzen wird. Bis dahin haben vermeintlich professionelle Anbieter im Bereich Linkmarketing weiterhin die Möglichkeit, Geld zu verdienen und ihren Kunden zweifelhafte Links als echten Mehrwert zu verkaufen. Die Zeit minderwertiger Inhalte und Content Farmen läuft ab, kreative Ideen und professionelle Strategien sind dagegen der Weg der Zukunft. Das ist zwar keineswegs günstiger als der massive Link-Kauf, langfristig aber sicherlich das schnellere Pferd, das es auch in Zukunft vor der Konkurrenz durchs • Ziel schaffen wird. Gehört „Bei der Suche nach Schwarzfahrern und Steuerhinterziehern, müssen sich die Bürger auch einige Einschränkungen ihrer Rechte gefallen lassen.“ 51 TATORT-AUTOREN fordern einen besseren Schutz ihrer Rechte „Wir kämpfen eigentlich auf derselben Seite, aber Ihr merkt es nicht einmal.“ In einer Antwort auf den offenen Brief der Tatort-Drehbuchschreiber erinnern 51 HACKER vom Chaos Computer Club daran, dass sie als Software-Autoren ebenfalls Urheber sind „Am Wochenende eine gedruckte Zeitung und an den Werktagen tägliche Tablet-Ausgaben – klingt fast nach einem Plan.“ „FTD“-Chefredakteur STEFFEN KLUSMANNS Exit-Strategie „Mir ist lieber, die teilstaatlichen Unternehmen nehmen am Wettbewerb teil, als dass wir auf den Wettbewerb verzichten.“ Monopolkommissions-Chef JUSTUS HAUCAP zum Telekom-Gebot für die Bundesliga-Rechte UNLIMITIERTE PERFORMANCE! Auch in Zukunft flexibel bleiben – NexentaStor. Sebastian Cornely, Technical Specialist NEXENTASTOR SC846 UNIFIED STORAGE • Basierend auf dem zukunftsweisendem Dateisystem ZFS • Selbstheilendes Storagesystem • Einfaches Management über intuitive Weboberfläche • Von IT Administrator Magazin getestet, Ausgabe 11/2011 Nur bei uns! 8.299,- EUR ab Thomas Krenn steht für Server made in Germany. Wir assemblieren und liefern europaweit innerhalb von 24 Stunden. Unter www.thomas-krenn.com können Sie Ihre Server individuell konfigurieren. Unsere Experten sind rund um die Uhr für Sie unter +49 (0) 8551 9150-0 erreichbar (CH: +41 (0) 848207970, AT +43 (0) 7282 20797-3600) Angebot sichern nur unter: www.thomas-krenn.com/unlimitiert_nexentastor Made in G Verkauf erfolgt ausschließlich an Gewerbetreibende, Firmen, Freiberufler (Ärzte, Rechtsanwälte etc.), staatliche Institutionen und Behörden. Druckfehler, Irrtümer und Änderungen in Preis und Ausstattung vorbehalten. Unsere Versandkosten richten sich nach Gewicht und Versandart. Genaue Preisangaben finden Sie unter: www.thomas-krenn.com/versandkosten. Thomas-Krenn.AG, Speltenbach-Steinäcker 1, D-94078 Freyung U4_DomainFactory.qxd 14.12.2011 11:14 Uhr Seite 23