Traumreise ans südliche ENdE dEr WElT

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Traumreise ans südliche ENdE dEr WElT
reisen
Les
Ant errei
S ei a r k s e
te 1
00/ tis
10
1
Neko Harbor auf der
­Antarktischen Halbinsel
wird von Tausenden
Pinguinen bevölkert.
Traumreise ans südliche
Ende der Welt
Gletscher brechen über Felsen ins Meer, Flecken von Land stemmen
sich aus dem unendlichen Eis, Pinguinkolonien brüten in den Buchten.
Es ist Sommer in der A
­ ntarktis, dem sechsten Kontinent der Erde.
Text und Fotos Sally Montana
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reisen
Nach und nach durchbricht die Sonne die Wolkendecke und sprenkelt mit
ihrem Licht ein königliches Berg­panorama.
Die MS Fram hat
Neko Harbor auf der
Antarktischen Halbinsel erreicht.
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Die Königspinguine
posieren für die
Fotos ihrer Besucher.
«Schweizer Familie»-Fotografin Sally
Montana auf Besuch bei der Esels­
pinguin-Kolonie von Neko Harbor auf
der Antarktischen Halbinsel.
D
ie Reise geht in die Antarktis. Sie ist
einmalig. Und unvergesslich. Die
Menschen, die sie antreten, haben
Jahre davon geträumt. Einige ein halbes
Leben lang dafür gespart. Das dreiwöchige
Abenteuer führt über die Falklandinseln
und Südgeorgien bis zur Antarktischen
Halbinsel. Unsere Fotografin Sally Montana
war dabei. In ihrem Tagebuch erzählt sie
von den Pinguinen auf den Falklandinseln,
den Pelzrobben und See-Elefanten auf Süd­
georgien. Sie fuhr in glasklarem Wasser Ka­
jak und sah hochhaushohe Gletscher. Die
«Schweizer Familie» organisiert im Jahr
2015 eine ähnliche Reise auf dem gleichen
Schiff, der MS Fram (Programm S. 100/101).
Mit an Bord werden der Wissenschaftler
und Abenteurer Bertrand Piccard und der
Klimaforscher Thomas Stocker sein. Doch
jetzt lichten wir den Anker und fahren mit
Sally Montana Richtung Falklandinseln.
1. bis 4. Tag, auf See
Mit der MS Fram unterwegs
zu den Falklandinseln
In der Ferne verliert sich die argentinische
Hauptstadt Buenos Aires in der endlosen
blauen Weite des Atlantiks. Ich bin auf
dem Weg in die Antarktis, das südliche
Ende der Welt. Das stete Rollen des Schiffs
lässt mich vergessen, dass es unlängst
einen Alltag gab mit Aufgaben, die er­
ledigt werden mussten. Bereits am ersten
Foto: Steven Doms
Sonnenbaden an Deck: Ein antarktischer Sommertag auf der MS Fram.
Tag auf See, getragen vom Hub der­
Wellen, breitet sich wohltuende Gebor­
genheit aus.
Am nächsten Morgen schaue ich in
aller Frühe aus dem Fenster, Nebel hängt
über dem Wasser. Doch wenig später, auf
dem Aussendeck, begrüssen mich die
­ersten Sonnenstrahlen, und am Himmel
kreisen unzählige Sturmvögel und Alba­
trosse. Die Luft hat sich auf fünf Grad
­abgekühlt. Unser Schiff, die MS Fram,
macht Fahrt Richtung Falk­
landinseln.
Das letzte Fünkchen Stress ist gewichen,
der Atem synchronisiert sich mit dem
Rauschen der Wellen.
5. Tag, Falklandinseln
Der erste Landgang auf
Carcass Island
Ich stehe am Bug und halte mich an der
Reling fest. Der Wind fegt mit einer
­Geschwindigkeit von 70 Kilometern pro
Stunde über mich hinweg. Einige der Mit­
reisenden stemmen sich gegen den Wind;
ab und zu ist ein Kichern zu hören, wenn
einer von einer heftigeren Bö weg­gedrückt
wird. Kurz nach Mittag entdecke ich am
Horizont die Silhouette der Falk­
land­
inseln. Die Vorfreude elektrisiert die ➳
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Pelzrobben: Gleichmütig
empfangen sie die
Besucher in Fortuna Bay,
Südgeorgien.
Neko Harbor auf der Antarktischen Halbinsel: Die Besucher erleben Stille und Schönheit der polaren Landschaft.
Schwarzbrauen-Albatros:
Das dichte Gras auf den
­Falklandinseln bietet ideale
Nistplätze.
Stimmung unter den Passagieren, und
manch einer streckt der salzigen Gischt
ein breites ­Lachen entgegen.
Carcass Island bietet uns ein gewaltiges
Schauspiel. Sonne und Wolken wechseln
im Flug. Die Magellan­gänse lassen sich
von uns nicht beeindrucken. Sie schauen
nur kurz auf, als wir sie passieren.
Erste heftige Windböen kündigen
einen unwirtlichen Wetterwechsel an.
­Bereits klopfen einzelne Hagelkörner an
meine Kamera. Ich verstaue sie in meinem
Rucksack. Gerade rechtzeitig, bevor der
Sturm losbricht. Hagel prasselt vom Him­
mel. Ich lache und stapfe durch die in­
zwischen weisse Landschaft.
6. Tag, Falklandinseln
Bei den Pinguinen von Westpoint
und Saunders Island
Wetterfeste Kleider, Gummistiefel, Ret­
tungsweste: Ich bin parat für die An­
landung mit dem Polar-Circle-Boot auf
Westpoint Island.
Auf den Falklandinseln ist Frühling,
der Schnee ist geschmolzen. In der kargen
Landschaft mit den grasbewachsenen
­Hügeln breiten sich vereinzelt Teppiche
von gelb blühenden Bodendeckern aus.
Nach einer kurzen Wanderung erreichen
wir eine Kolonie von Schwarzbrauen-­
Albatrossen und Felsenpinguinen, die
sich ein Kliff inmitten von Tussockgras
teilen. Die Triebe der Gräser stehen dicht
an dicht, ein perfekter Schutz für die nis­
tenden Tiere. Aus einem Meter Entfer­
nung können wir sie durch die Halme
hindurch beobachten.
Nach einer Mittagspause auf dem
Schiff entdecken wir Saunders Island. Die
Insel besteht aus drei Teilen, zwei davon
sind durch eine riesige Sanddüne mitein­
ander verbunden. Fünf Pinguinarten sind
hier beheimatet: Esels-, Königs-, Magel­
lan-, Felsen- und Goldschopfpinguine.
Wir schlängeln uns den Kolonien entlang
hin zu einem Kliff, das sich Kormorane
und Felsenpinguine teilen. Truthahngeier
und Karakaras kreisen über uns und den
nistenden Vögeln und halten Ausschau
nach unbewachten Eiern oder unvorsich­
tigen Tieren.
7. Tag, Falklandinseln
Besuch von Stanley, der kleinsten
Hauptstadt der Welt
Der Geländewagen rüttelt und schüttelt:
Wir fahren querfeldein durch eine stei­nige
Graslandschaft zur Bluff Cove Lagoon.
Vorbei an ­Minenfeldern, einer Hinterlas­
senschaft aus dem Falklandkrieg, errei­
chen wir eine Brutkolonie der Eselspin­
guine. Eine milde Brise streicht übers
Land, ich verweile lange bei der Kolonie.
Stanley, die Hauptstadt der Falkland­
inseln, ist die südlichste Kapitale der Welt
und mit 2000 Einwohnern auch die kleins­
te. Englische Union-Jack-Flaggen, Strassen­
namen wie «Thatcher Drive» und rote
Telefonkabinen: Die Insignien des briti­
schen Nationalstolzes sind allgegenwärtig.
8. bis 9. Tag, auf See
Erholung an Bord, das nächste Ziel ist
in Sicht: Südgeorgien
Die Wanderungen der letzten Tage ste­
cken mir in den Knochen. Die frische Luft ➳
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Kapsturmvögel
schweben über dem
Kielwasser der
MS Fram.
Eisschollen in der Bucht von Neko Harbor.
Auf der Falklandinsel Westpoint Island.
Tea-Time im Bluff Cove Lagoon Café, Falkland, (o.), Grytviken, Hauptstadt Südgeorgiens (o. r.), vor Neko Harbor.
und die vielen Eindrücke haben mich an­
genehm müde gemacht. So sehr ich die
Falklandinseln genossen habe – jetzt freue
ich mich auf zwei Tage auf See, während
deren ich die Annehmlichkeiten und die
Angebote der MS Fram geniessen kann.
Die Kabine mit dem grossen Bett, den Fit­
nessraum und die Sauna, Vorträge über
Biologie, Geologie und Geschichte und die
Viergänger, mit denen uns Jimmy West­
berg, der Chefkoch aus Schweden, ver­
wöhnt. Die See ist bewegt, sie trägt weisse
Gischt. Morgen früh erwartet uns auf Süd­
georgien das nächste Abenteuer.
10. Tag, Südgeorgien
Über den Shackleton Walk von
Fortuna Bay nach Strømness
Am Steinstrand von Fortuna Bay, an der
Nordseite Südgeorgiens, begrüssen uns
Pelzrobben und See-Elefanten. Mit stolz
geschwellter Brust präsentieren sie ihre
Narben, die sie aus Revierkämpfen davon­
getragen haben. Warnend grunzen sie in
unsere Richtung. Die Königspinguine
hingegen scheinen mit Freude für all die
Fotos zu posieren, die wir schiessen.
Auf den Falklandinseln genoss ich den
Frühling. Hier, auf Südgeorgien, einer
Insel mit vielen Schieferhügeln, liegt noch
Schnee. Am Nachmittag bewege ich mich
mit einer Gruppe von Mitreisenden in den
Fussstapfen des irischstämmigen Polar­
forschers Sir Ernest Shackleton (1874–
1922). Wir wandern dreieinhalb Stunden
von Fortuna Bay über einen eisigen Pass,
vorbei am Crean Lake, nach Strømness,
der Walfangstation, die von 1912 bis 1931
in Betrieb war. Danach diente sie bis An­
fang der Sechzigerjahre als Schiffsrepara­
turwerft samt Maschinengeschäft und
Giesserei. Der Ausblick auf die heutigen
Ruinen, die am Ende eines weitläufigen
Deltas stehen, ist beeindruckend.
11. Tag, Südgeorgien
Robben, See-Elefanten und
ein rostiges Ungetüm in Grytviken
Morgens um 6.30 Uhr werden wir in der
Bucht Mayviken ein zweites Mal auf Süd­
georgien abgesetzt. Mit Besenstielen hält
das Expeditionsteam die Pelzrobben in
Schach, bis alle an Land sind. Die Luft ist
frisch, wir stehen dicht gedrängt beieinan­
der und bestaunen einen See-Elefanten;
der Koloss hat einen Harem um sich
geschart.
Das Ziel der heutigen Wanderung ist
Grytviken. Die Hauptstadt Südgeorgiens
war ab 1904 mehr als fünfzig Jahre lang
eine Station für Walfang und -verarbei­
tung. Riesige rostige Walöltanks erinnern
an eine düstere Zeit. 45 Personen leben
hier. Geduldig beantworten sie die Fragen
der rund 7000 Touristen, die jedes Jahr die
einstige Walfangstation besichtigen.
In Grytviken liegt auch das Grab von
Sir Ernest Shackleton. Im Januar 1922 er­
litt er hier, kurz vor dem Start seiner drit­
ten eigenen Forschungsreise, der QuestExpedition, einen tödlichen Herzinfarkt.
Auf Wunsch seiner Frau wurde er in Gryt­
viken zur letzten Ruhe gebettet.
➳
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reisen
«Eine einmalige Chance»
Der Forscher, Solarflugpionier und Arzt Bertrand Piccard
begleitet die «Schweizer Familie»-Antarktis-Reise. Er hat
eine besondere Verbindung zum sechsten Kontinent.
Sie werden mit Ihrer
Familie an unserer
Leserreise in die Ant­
arktis teilnehmen.
Worauf freuen Sie sich
am meisten?
Dass ich diesen Konti­
nent selber erleben
kann, der so wichtig für
die Zukunft der Mensch­
heit ist. Nichts wiegt den
persönlichen Eindruck
auf, zumal wenn man
noch Experten dabei hat.
Sie waren mit der
«Schweizer Familie»
schon einmal auf der
MS Fram. Eine Ent­
deckungskreuzfahrt
nach Grönland. Welche
Erinnerungen haben
Sie an das Schiff?
Mich hat damals vor al­
lem erstaunt, wie schnell
sich der gewohnte Le­
bensrhythmus und die
Gefühlslage veränderten.
Wir lebten im Rhythmus
des Schiffes, der Eis­
berge, der Wale, der
­Besuche täglich wech­
selnder Orte. Weil es
24 Stunden lang hell war,
entstand bei dieser Reise
eine ganz besondere
Stimmung. Alles war neu
und aufregend. Ich freue
mich, dies in der Antark­
tis wieder zu erleben.
Sie werden auch in die
Wilhelmina Bay fahren
und dort die «PiccardBucht» besuchen, die
ihren Namen zu Ehren
Ihres Grossvaters
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Bertrand Piccard, 55, will
mit einem solargetriebenen
Flugzeug die Welt umrunden.
Auguste Piccard trägt.
Besuchen Sie den Ort
zum ersten Mal?
Ja. Es ist meine erste
Reise in die Antarktis.
Welche Bedeutung hat
die Bucht für Sie?
Es freut mich, dass man
sich heute noch an mei­
nen Grossvater erinnert.
Er hat 1931 mit seinem
Stratosphärenflug gros­
ses Aufsehen erregt.
Man muss sich vorstel­
len, dass er als erster
Mensch die Erdkrüm­
mung mit eigenen Augen
sah! Und dass er die
Druckkabine erfunden
hat, wodurch Passagier­
flugzeuge heute in gros­
ser Höhe fliegen können.
Ist die Fahrt mit einem
Expeditionsschiff mit
dem Umweltschutz
vereinbar?
Umweltschutz heisst
nicht, dass man aufhört
zu leben, zu reisen oder
sich etwas zu gönnen.
­Allerdings sollte man
Verschwendung und
Mass­losigkeit vermeiden.
Man sollte möglichst oft
die Natur erleben, wenn
man sie respektieren und
schützen will.
Was raten Sie als Arzt
unseren Lesern für
diese Reise?
Sie so zu geniessen, wie
ich es tun werde. Es ist
eine einmalige Chance,
diese entlegene Region
auf solch angenehme Art
zu entdecken.
Sie werden auf dem
Schiff Vorträge halten.
Können Sie ein oder
zwei Themen nennen?
Ich rede vor allem über die
psychologische und philo­
sophische Seite der Abenteuer und Entdeckungen.
Über den Pioniergeist.
Ich will jeden ermutigen,
sein Leben zu leben und
offen für Veränderungen
zu sein. Ich werde auch
eines meiner Lieblings­
themen ansprechen: die
Bewältigung persön­
licher Lebenskrisen.
Werden Sie eines
Tages mit Ihrem
Solarflugzeug Solar
Impulse in die
­Antarktis fliegen?
Mit der heutigen Techno­
logie geht das noch nicht.
Die Sonne steht meistens
zu tief am Horizont, um
die Batterien im Flug
aufzuladen. Ganz zu
schweigen von für Solar­
flugzeuge oft zu extre­
men Wetterbedingungen.
12. bis 13. Tag, auf See
Bei rauer See Kurs auf die
Südlichen Shetlandinseln
Wir verlassen Südgeorgien. Am Horizont
zieht eine Schlechtwetter-Front auf. Das
Wasser schlägt hart gegen den Bug.
Ich stelle mir vor, was Shackleton und
seine Männer erlebten, als im Jahr 1915,
während der Endurance-Expedition, ihr
Schiff auf halbem Weg zum Südpol vom
Packeis zerdrückt wurde. Erst liessen sie
sich auf einer riesigen Eisscholle tragen,
dann bestiegen sie die drei Beiboote, die
sie gerettet hatten, und fuhren nach Ele­
phant Island, nordöstlich von der Antark­
tischen Halbinsel gelegen. Von dort ging
es in einem 16-tägigen Überlebenskampf
über tausend Kilometer weiter nach Süd­
georgien. Dankbar für die Wärme meiner
Kabine, lege ich mich hin und gönne
­meinem vom Wellengang aufgewühlten
Magen eine Auszeit.
14. Tag, Südliche Shetlandinseln
Jauchzer bei Kajakfahrt auf
Half Moon Island
Die schnellen Wetterwechsel faszinieren
mich. Innert weniger Minuten öffnet sich
ein dichter Vorhang aus Schnee und gibt
den Blick frei auf die sonnenbeschienenen
Ausläufer der Südlichen Shetlandinseln.
Die Farbverläufe von zartem Himmels­
blau über das kalte Weiss der Gletscher­
welt bis hin zum dunklen Blau des Was­
sers sind atemberaubend.
Auf Deck geht ein beissend kalter
Wind, und doch blitzt in den Augen der
Passagiere freudige Erwartung: Heute
steht der wohl spannendste Teil unserer
Reise auf dem Programm: eine Kajak­
fahrt. Bei der Landung in Half Moon Is­
land umspült glasklares Wasser, noch kla­
rer als jenes von Bergseen, die faustgrossen
dunkelgrauen Steine, die den Strand säu­
men. Ich klettere ins Kajak und gleite
­lautlos voran. Ausser einem Jauchzer, der
ab und zu die Stille durchbricht, ist kein
Laut zu hören. Begleitet von Kormoranen,
­gleite ich am Ende der Welt an Eisbergen
vorbei und weiss nicht, was mich mehr
beeindruckt: die Gletscherwelt, die jetzt,
aus der Froschperspektive betrachtet, viel
gewaltiger wirkt als von der MS Fram aus,
oder die türkisgrauen Felsformationen
unter Wasser. Ich lache vor Glück.
Fotos: Jean Revillard/Rezo/Solar Impulse
Manchmal erlaubt das Wetter sogar eine Kajaktour im glasklaren Wasser.
15. Tag, Antarktische Halbinsel
Der Wind pfeift und zwingt den
Kapitän zu einem Routenwechsel
Starke Winde verunmöglichen Landgänge
in Cuverville und Neko Harbor im Nor­
den der Antarktischen Halbinsel. Kapitän
Rune Andreassen peilt stattdessen die für
morgen geplante Station Port Lockroy an.
Die Eselspinguine, die auf der winzigen
Insel heimisch sind, haben in der Nacht
auf heute einen Blizzard überstanden und
sehen sich nun unserer Gruppe gegen­
über. Der Wind geht teilweise so stark,
dass ich in einem uferlosen Weiss stehe.
16. Tag, Antarktische Halbinsel
Neko Harbor oder die Schönheit
am Ende der Welt
Der Wind hat nachgelassen, wir gehen
in Neko Harbor an Land. Im Schnee ist­
keine Spur zu sehen. An der Küste türmen
sich bis zu dreissig Meter hohe Gletscher­
ausläufer. Ein paarmal höre ich Eisabbrü­
che. Wie ferner Donner grollen sie durch
die Stille. Nach und nach durchbricht die
Sonne die Wolkendecke und sprenkelt
mit ihrem Licht ein königliches Berg­
panorama. Am Ende der Welt ist es un­
endlich schön.
●
anderthalbmal grösser als europa
Der sechste Kontinent
heisst Antarktika. Zusam­
men mit dem Südlichen
Ozean, der ihn umgibt,
bildet er die Antarktis. Mit
einer Fläche von 13,5 Millio­
nen Quadratkilometern ist
Antarktika etwa andert­
halbmal so gross wie
Europa. Erstmals
gesichtet wurde der
Kontinent im Jahr
1820 von Edward
Bransfield, Kapitän
bei der britischen
Marine. Auf die erste
Sichtung folgte von
Ende des 19. Jahrhun­
derts bis in die Zwanziger­
jahre das Gol­dene Zeitalter
der Antarktis-Forschung. In
den Fünfzigerjahren dann
Afrika
Südamerika
Antarktis
Australien
Neuseeland
wurden erste Forschungs­
stationen gebaut. Heute
arbeiten rund tausend Wis­
senschaftler auf dem Konti­
nent. Die Antarktis gehört
niemandem. Zwar haben
Grossbritannien, Argenti­
nien, Chile, Australien,
Neuseeland, Norwegen
und Frankreich Gebiets­
ansprüche angemeldet.
Diese wurden aber
1961 mit dem
Antarktis­vertrag, der
militärische Übungen
genauso verbietet wie
den Abbau von Boden­
schätzen, eingefroren.
LeserReise
Ihre Reisebegleiter:
Bertrand Piccard (l.) und
Thomas Stocker.
Entdecken Sie mit
uns die Antarktis!
Erfüllen Sie sich einen Lebenstraum, kommen Sie mit der «Schweizer Familie»
zu den Tierparadiesen Falkland, Südgeorgien und Antarktische Halbinsel.
Zur besten Reisezeit, deutsch geführt, mit Solarflugpionier Bertrand Piccard
und K
­ limaforscher Thomas Stocker. www.schweizerfamilie.ch/leserreisen
Auf der Antarktis-Reise erleben Sie
Pinguine aus nächster Nähe.
Aus der Küche gibt
es Lachs und andere
Köstlichkeiten.
An Bord: Lobby und Doppelkabine der MS Fram.
Dr. Bertrand Piccard
Highlights:
l Alle Ausflüge Im Preis Eingeschlossen
l MS Fram – komfortables Expeditionsschiff
l Schweizer Reiseleitung
l Riesige Königspinguin-Kolonien
l Vorträge von Bertrand Piccard und
Thomas Stocker
l Schneeschuhtour in der Antarktis
PROF. THOMAS STOCKER
INBEGRIFFEN
Linienflug Zürich–Buenos
Aires in Economyklasse
■■ Charterflug Buenos Aires–
Ushuaia
■■ Flughafen- und Sicherheitstaxen, Fr. 620.–
■■ 2 Übernachtungen in
Erstklasshotel in Buenos
Aires inkl. Frühstück
■■ 19 Tage an Bord der MS
Fram inkl. Vollpension
■■ Geführte Stadtrundfahrt in
Buenos Aires und Ushuaia
■■ Alle Landgänge und PolarCircle-Boot-Fahrten während der Seereise
■■ Deutschsprachiges
Expeditionsteam an Bord
■■ Wissenschaftliche Vorträge
in deutscher Sprache
■■
Ihr Reiseprogramm
Die moderne MS Fram der
norwegischen Reederei Hurtigruten wurde 2007 speziell für
den Einsatz in polaren Gebieten gebaut. Sie besticht durch
bequeme Kabinen, ein grosszügiges Restaurant und eine
fantastische Panoramalounge
auf Deck 7. Sie ist exklusiv
gechartert für Kontiki Reisen
und die «Schweizer Familie».
1. Tag: Abreise
Linienflug Zürich–Buenos Aires via Frankfurt oder London.
2. Tag: Quirliges Buenos Aires
Morgens Ankunft. Geführte
Stadtrundfahrt durch die
­argentinische Hauptstadt.
Willkommens-Abendessen.
Übernachtung im Erstklass­
hotel im Stadtzentrum.
3. Tag: Ushuaia – Leinen los!
Charterflug nach Ushuaia, der
südlichsten Stadt der Welt.
Stadtrundfahrt und Einschif-
100 Schweizer Familie 51/52/2013
fung auf Ihr Expeditionsschiff MS Fram.
Abends Abfahrt durch
den Beagle-Kanal.
4. Tag: Auf See
5.–6. Tag: Falklandinseln
Auf Carcass Island finden
sich traditionelle Schaf­
farmen sowie Vogelfelsen mit
Albatrossen, Kormoranen und
Goldschopfpinguinen. Am
zweiten Tag geführter Stadtrundgang durch Port Stanley,
die «kleinste Hauptstadt der
Welt».
7.–8. Tag: Auf See
9.–11. Tag: Tierparadies
Südgeorgien
Auf Südgeorgien können rie­
sige Kolonien von Königs­
pinguinen bewundert werden.
Hier besuchen Sie geschützte
Buchten mit über 100 000
Brutpaaren. Ein eindrück­
liches Erlebnis für Augen,
Ohren und Nase! In Grytviken
besuchen Sie das Grab des
Antarktis-­Erforschers Sir
­Ernest Shackle­ton. An Bord
der MS Fram geniessen Sie
ein festliches Weihnachts­
essen. Und in der restaurierten «Whalers Church» von
Grytviken erleben Sie eine
eindrückliche Weihnachtsfeier.
12.–14. Tag: Kurs zum
­sechsten Kontinent
Weiterfahrt zur Antarktischen
Halbinsel. Unterwegs Besuch
der Südlichen Orkneyinseln
mit ihrer Forschungsstation
Orcadas. Sie sehen erste rie­
sige Tafeleisberge.
15.–18. Tag: Traumziel
­Antarktische Halbinsel
Die Halbinsel ist hinsichtlich
landschaftlicher Schönheit und Tierreichtum
kaum zu überbieten.
Wale, Robben, Adelie-,
Esels- und Zügelpin­
guine bevölkern diese
Gegend. Eine spektakuläre Fahrt durch den
engen Lemaire-Kanal
steht ebenso auf dem
Programm wie ein
Besuch der ParadiesBucht und der Wilhelmina Bay mit traumhaftem
Panorama. Ein weiteres Highlight ist die Einfahrt in den
Krater der Vulkaninsel Deception Island. Feiern Sie einen
unvergesslichen «Silvesterabend bei den Pinguinen»!
19.–20. Tag: Auf See
Rückfahrt über die Drake
­Passage nach Südamerika.
21. Tag: Ushuaia–Buenos
Aires
Ausschiffung in Ushuaia,
Charterflug nach Buenos Aires. Farewell-Dinner mit einer
traditionellen Tango-Show.
22. Tag: Buenos Aires
Zur freien Verfügung, abends
Rückflug.
23. Tag: Rückkehr in die
Schweiz.
Umrundete als Erster die Erde nonstop im Heissluftballon,
nun will er mit dem Projekt «Solar Impulse» dasselbe im
Solarflugzeug schaffen. Der Visionär und Arzt erzählt an Bord
über sich und von seinen faszinierenden Projekten.
Der Klima- und Umweltphysiker an der Universität Bern
gehört zu den profiliertesten Klimaforschern der Welt. Als
leitender Hauptautor war er am neusten Klimabericht der
Uno beteiligt. Stocker wird Vorträge zur Klimageschichte und
den neuesten Prognosen des Uno-Klimarats halten.
Mit an Bord ist zudem ein erfahrenes Expeditions-Team von
Hurtigruten (Biologen, Historiker, Vogelkundler).
Kontiki-Reiseleitung
ab/bis Zürich
■■ Ausführliche
Reisedokumentation
■■
Reisedaten (Weihnacht/Neujahr 2015/2016)
16. 12. 2015– 7. 1. 2016
NICHT INBEGRIFFEN
SOS-Schutzpaket
Getränke
■■ Trinkgelder
■■
23 Tage ab/bis Zürich
■■
F
att b
Rab . 2014
31. 3
PREISE PRO PERSON In DOPPELkabine
EXKLUSIV FÜR diese
«SCHWEIZER FAMILIE»Leserreise
Fachbegleitung durch
Dr. Bertrand Piccard und
Prof. Thomas Stocker
■■ Weihnachtsfeier in Gryt­
viken, Silvester-Party
■■ Einladung zu Vorbereitungstreffen vor Abreise
■■
00e.–r5
.
r
F rühbuch is
I2 Doppelkabine, innen
Fr. 14 990.–
N2 Doppelkabine, aussen, Deck 3
Fr. 16 990.–
U2 Doppelkabine, aussen, Deck 5
Fr. 19 990.–
F2 Doppelkabine, Superior
Fr. 22 950.–
M2 Suite
Fr. 24 950.–
Linienflug in Businessklasse
Fr. 5900.–
Einzelkabinen, 4-Bett-Kabinen und Grand-Suiten auf Anfrage.
✁
Auskünfte und Buchungen: Kontiki Reisen, Leserreise «Schweizer Familie», Bahnhofstrasse 31,
5400 Baden, Tel. 056 203 66 11, [email protected]. Oder buchen Sie direkt im Internet unter
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Die Teilnehmer schliessen ihren Vertrag direkt mit Kontiki Reisen ab. Die Buchungen werden in der Reihenfolge ihres Eintreffens
berücksichtigt. Es gelten die Allgemeinen Geschäftsbedingungen der Kontiki Reisen. Programm- und Preisänderungen vorbehalten.
anmeldetalon
❏ Ja, ich/wir wollen dabei sein auf der Expeditionsreise in die Antarktis vom 16. 12. 2015 bis 7. 1. 2016 mit
Bertrand Piccard und Thomas Stocker. Bitte senden Sie mir die Broschüre mit allen Details.
Antarktis 2015
Vorname/Name (gemäss Pass) Strasse/Nr.
PLZ/Ort Fotos: Sally Montana, Jean Revillard/Rezo/Solar Impulse, Hurtigruten
2. Vorname/Name (gemäss Pass)
Telefon Datum
Unterschrift
Schweizer Familie 51/52/2013 101

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