Trollskogen

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Trollskogen
NATURSCHUTZGEBIETE IN DER PROVINZ KALMAR
Wanderwege
Durch das Gebiet führen drei Wanderwege, auf denen Sie die
Natur und Geschichte von Trollskogen auf einfache Weise
erleben können. Die Wanderwege gehen von Trollskogens
Naturum aus, das im Anschluss an den Parkplatz liegt. Das
Naturum bietet Informationen für die ganze Familie über
die Geologie, Flora, Fauna und Kulturgeschichte von Öland.
In kleinen roten Hütten werden einige Naturtypen näher
vorgestellt, zum Beispiel Stora alvaret, Mittlandsskogen, die
Seewiesen des Östlichen Öland und die Ufer. Das Naturum
ist von Juni bis August geöffnet. Die Öffnungszeiten finden
Sie auf www.h.lst.se.
Die südöstliche Grenze von Trollskogen fällt mit der
Nordgrenze des Naturschutzgebietes „Bödakusten östra“
zusammen.
Zweck
Ziel des Naturschutzgebietes ist es, eine Gegend mit naturwaldartigem Mischnadelwald, alten Eichen, beweideten
Meeresuferwiesen und Küsten- und Flachwassergebieten
mit der Flora und Fauna zu erhalten, die zu diesen Biotopen
gehört. Besonders ist die Bedeutung des Gebietes für bedrohte, seltene und Rücksicht fordernde Arten zu beachten, damit
diese weiterleben und sich möglichst ausbreiten und vermehren können.
Trollskogen
”Zauberwald”
Im Gebiet ist es nicht gestattet:
§ 1. alle Arten von Fahrzeugen zu fahren, außer auf vorhandenen Wegen,
§ 2. zu reiten, außer auf vorhandenen Wegen,
§ 3. zu zelten,
§ 4. Feuer zu entfachen,
§ 5. nicht angeleinte Hunde oder andere freilaufende Haustiere
mit sich zu führen,
§ 6. Tafeln, Schilder, Plakate, Poster o.ä. anzubringen oder
Inschriften vorzunehmen,
§ 7. feste Naturgegenstände oder Oberflächenausbildungen zu
zerstören, zu entfernen oder zu beschädigen,
§ 8. lose Steine einzusammeln oder Stücke vom Gesteinsgrund
zu lösen,
§ 9. wachsende oder tote Bäume, Baumstümpfe, Borke, Zweige
oder Sträucher zu beschädigen oder zu entfernen,
§ 10.Pflanzen oder Pflanzenteile auszugraben oder zu pflücken,
ausgenommen Speisepilze und Beeren,
§ 11. auf Nistbäume zu klettern,
§ 12. wilde Säugetiere, Frosch- und Kriechtiere oder Vögel zu
jagen, zu töten, zu fangen oder zu verletzen, Eier oder
Nester zu entfernen oder zu beschädigen oder auf andere
Weise das Tierleben zu stören,
§ 13. Bojen zu vertäuen oder permanent zu ankern,
§ 14. Wasserscooter oder Wasserski zu fahren,
§ 15. das Gebiet ohne Genehmigung der Provinzialregierung für
Wettbewerbe oder Übungen zu nutzen,
§ 16. ohne Genehmigung der Provinzialregierung kommerzielle
Tätigkeiten auszuüben.
Untersuchungen oder Forschungen sind in Absprache mit der
Provinzialregierung durchzuführen.
Weitere Informationen:
Länsstyrelsen, Naturenheten, 391 86 Kalmar.
Tel. +46 (0) 480-820 00, www.h.lst.se
Trollskogen liegt auf der nordöstlichen Landzunge von
Öland, ca. 65 km von Borgholm entfernt.
Produktion:
Provinzialregierung der Provinz Kalmar
Håkan Johansson Reklam & Illustration, Kalmar
Christina Schöning, Pegasus Översättningar (Deutsche Übersetzung)
Tryckeri: Lenanders Grafiska, Kalmar 2008
LÄNSSTYRELSEN
KALMAR LÄN
Die östliche der zwei Landzungen, welche die Bucht
Grankullaviken auf dem nördlichen Öland umschließen,
bildet das Naturschutzgebiet Trollskogen. Hier findet
man ein wildes und phantasieanregendes Ufer- und
Waldgebiet, das auch auf verschiedene historische
Ereignisse zurückblicken kann.
Trolleken (die Zaubereiche) ist eine der
ältesten Eichen Ölands.
Efeu
Schwertblättriges
Waldvögelein
Winterlieb
Naturschutzgebiet
Bödakusten
östra
Einzigartiger Wald
Auf der östlichen Seite sind die Klappersteinstrände Wind
und Wellen ausgesetzt. In Ufernähe wachsen daher niedrige
und krumme Kiefern. Sie sind oft alt und haben ihre verdrehte Form durch die ungeschützte Lage erhalten. In den
inneren Teilen des Trollskogen wächst heiden- und wiesenartiger Nadelwald mit bis zu 200 Jahre alten Kiefern. Hier
findet man auch reichlich vom Wind gefällte Bäume und
totes Holz. Ein besonderes Gefühl weckt der Efeu, der sich
in großen Mengen an den Baumstämmen emporrankt. Hier
und da im Kiefernwald wachsen auch alte große Eichen. Sie
sind Reste der lichten, von der Beweidung geprägten Wälder,
die es früher im Gebiet um Böda gab. Noch heute weiden
hier Rinder, wodurch der Wald seinen „aufgelockerten“ und
artenreichen Charakter behalten konnte. Das westliche Ufer,
zur Bucht Grankullaviken hin, ist zum größten Teil frei mit
schönen beweideten Uferwiesen.
Reiches Pflanzen- und Tierleben
Die alten Eichen und Kiefern bieten Lebensraum für Insekten,
Pilze, Flechten und Moose. Hier wächst auch eine sehr reiche
Flora mit vielen bedrohten, ungewöhnlichen Arten. Mehrere
Arten, wie z.B. Pachyphiale carneola, Calicium abietinum
und Sphinctrina turbinata sind auf Öland sehr selten. Von
den ungewöhnlicheren Gefäßpflanzen, die in Trollskogen
wachsen, können Hunds-Kerbel, Winterlieb und Salz-Beifuß
erwähnt werden.
Viele frühgeschichtliche Hinterlassenschaften
Die ältesten Spuren des Menschen in Trollskogen sind ca.
15 Gräberhügel und Steinsetzungen. Örboviken (heute
Grankullavik) war im 15. Jahrhundert ein wichtiger
Stützpunkt für Kriegsschiffe, von dem aus man einen großen
Teil der mittleren Ostsee beherrschte. Im Süden verläuft
eine ca. 230 m lange Steinmauer, von der man annimmt,
dass sie auf die Tage von Johan III. zurückgeht (1568-1592).
Vermutlich wurde sie als Jagdmauer verwendet. Am östlichen
Ufer können Sie das Wrack des Schoners ”Swiks” sehen, der
am stürmischen Weihnachten 1926 hier strandete.