34_Talk Hyatt_X1a
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INTERVIEW MIT KURT STRAUB («HOTELIER DES JAHRES 2009») EIN ZWEITES HYATT IN DER SCHWEIZ? Das Park Hyatt Zürich. Eines der besten Stadt-Luxushotels der Schweiz. «Hotelier» sprach mit General Manager Kurt Straub und wollte von ihm wissen: Wann eröffnen Sie ein zweites Haus in der Schweiz? Kurt Straub. General Manager im Park Hyatt Zürich: «Wenn ich die Zahlen unseres Hauses von Januar bis April 2010 mit denjenigen des Vorjahres vergleiche, haben wir Grund zum Optimismus.» Interview: Hans R. Amrein K urt Straub, «Hotelier des Jahres 2009». Was bedeutet Ihnen eine solche Auszeichnung? Ich fühle mich natürlich sehr geehrt. Vor allem bin ich stolz auf mein Team! Wenn man bedenkt, dass wir erst seit knapp sechs Jahren hier in Zürich ein Park Hyatt betreiben! In so kurzer Zeit solche Ehren … Das Park Hyatt ist das erste und einzige Hyatt in der Schweiz. Branchen-Insider fragen sich: Wann eröffnet Hyatt ein weiteres Hotel in der Schweiz? In Genf, Basel, Lausanne? 34 Ich sage: Location, Location, Location. Das hängt völlig vom Standort ab. Ganz klar, wir schauen uns aktiv um in der Schweiz, aber die neue Location müsste mit Zürich vergleichbar sein, wenn es um den Luxusbrand Park Hyatt geht. Die konkreten Ansprüche von Hyatt an einen Standort? Das hängt von der Marke des Hyatt Hotels ab. Aber auf jeden Fall würde Hyatt sich für eine Location entscheiden, welche dem jeweiligen Hotel die Möglichkeit geben würde, Marktführer zu werden. So würde zum Beispiel unsere Fünf07–08I2010 HOTELIER TALK KURT STRAUB stern-Boutique-Marke Andaz für trendige, populäre und aufsteigende Orte in Frage kommen. Ein Fünfstern-Hyatt-Regeny könnte hingegen eher an traditionelleren Orten wie Messegelände, Flughafen oder Stadtzentrum positioniert werden. Unsere Marke Hyatt Place, die ein mittleres Reisesegment anspricht, wäre eine exzellente Möglichkeit für neu gebaute Hotels in der Schweiz, in Städten wie Bern, Basel oder Luzern. Welches sind denn – nebst Zürich – die interessanten Standorte für Park Hyatt in der Schweiz? Ganz klar Genf, vielleicht noch Basel. Wobei man Basel ganz genau anschauen müsste, denn da hat sich einiges bewegt in der Hotelszene. Doch im Zentrum des Interesses steht Genf. Ein zweites Hyatt in Zürich? In Zürich gibt es sehr hohe Eintritts-Barrieren für Hotels mit einer noch grösseren Nachfrage. Also ja – Zürich wäre definitiv interessant! Wobei es wohl kein zweites Park Hyatt wäre. Der Fokus ist, geeignete Standorte für die FünfsternMarke Hyatt Regency oder die Marke Hyatt Place zu finden. In Zürich sind Sie ja nicht das einzige LuxusHaus. Warum sollte der Gast im Park Hyatt absteigen – und nicht im Widder, Dolder oder Baur au Lac? Der Gast ist hier mitten in der Stadt, wobei er das im Baur au Lac natürlich auch ist. Doch wir pflegen eine andere Kultur, hier herrscht eine urbane, internationale und eher lockere Atmosphäre. Wer unsere Lobby betritt, fühlt sich wie in New York oder Hongkong. Das Baur au Lac, zum Vergleich, ist ein Traditionshaus mit Geschichte, ein klassisches Haus, aber hervorragend geführt. Wir hingegen verkaufen zeitgemässen Lifestyle. Wie sieht denn der Lifestyle im Park Hyatt aus? Park Hyatt steht für einen weltoffenen, urbanen Lebensstil für Leute, die das Ungezwungene, das Spontane, Moderne und Offene suchen. Natürlich ist alles luxuriös, hochwertig und authentisch, aber eben vielleicht etwas jugendlicher. Es steigen übrigens sehr viele junge Gäste hier ab! Also kein Krawattenzwang abends im Restaurant … … Das wollen die heutigen, jungen «Luxusgäste» nicht mehr. Auch die Zeiten der uniformierten Kellner sind vorbei – ausser vielleicht in einem altehrwürdigen Grand-Hotel. Wie unterscheiden Sie sich vom Dolder Grand? Das Dolder positioniert sich als «City Resort» mit einem schönen Spa. Standort und Angebot der beiden Häuser sind völlig unterschiedlich. Das Park Hyatt ist ein typisches Business-Hotel … Während der Woche sind 80 bis 85 Prozent unserer Gäste Business-Leute. Und am Wochenende? Dann kommen Leute ins Park Hyatt, die Zürich als attraktive Kultur- und Shopping-Stadt entdecken. Nicht nur Berlin, London und Wien bieten Kultur, auch Zürich hat da einiges zu bieten. Nur muss man das noch vermehrt kommunizieren. Das braucht aber seine Zeit. Wie sieht der typische Park-Hyatt-Gast aus? Er ist ein zeitgenössischer Mensch. Er liebt den Lifestyle, er ist oft auf Reisen, er mag Leute in seiner Umgebung, hat Spass am Leben und ist irgendwo zwischen 35 und 65, aber das «Sehen und Gesehen werden» ist ihm eher fremd. Vielleicht findet das teilweise in der Bar statt, aber nicht im Hotel. Aktive Business-Leute, Firmenchefs, Manager … Ja, in der Regel steigen hier solche Gäste ab. Darunter auch Banker und Financiers von der Bahnhofstrasse. Haben Sie die Krise der Finanzindustrie in den letzten Monaten gespürt? In Zürich gibt und gab es keine Krise in der Hotellerie! Natürlich haben sich Märkte wie USA, England und Deutschland stark verändert, weil da die Finanzindustrie tatsächlich am Anschlag war. Man spürte so eine Angst, eine gewisse Zurückhaltung, vor allem Anfang 2009. Aber extreme Auswirkungen auf die Zürcher Hotellerie hatte das nicht. Kurze Zwischenbilanz 2010. Wie waren die ersten Monate im Park Hyatt? Sehr gut! Wenn ich die Zahlen Januar bis April 2010 mit denjenigen des Vorjahres vergleiche, haben wir Grund zum Optimismus. Es herrscht eine völlig andere Stimmung, die Leute geben wieder Geld aus, die Geschäfte laufen gut. H Das Park Hyatt in Zürich. Das Fünfstern-Hotel ist aufgrund seiner Lage mitten im Finanzdistrikt von Zürich, gegenüber dem Kongresszentrum und in unmittelbarer Nähe der Bahnhofstrasse, ideal gelegen. 07–08I2010 WER IST KURT STRAUB? Kurt Straub, Generaldirektor des Park Hyatt Zürich, wurde im Herbst 2009 vom Wirtschaftsmagazin «Bilanz» zum Hotelier des Jahres 2009 gekürt. Seit 2001 wird diese Auszeichnung der Schweizer Hotellerie an Persönlichkeiten verliehen, die sich mit besonderen Verdiensten in der Hotelindustrie einbringen. Die Hauptkriterien für diesen Preis umfassen die Fähigkeit, Mitarbeitende kontinuierlich zu motivieren und somit unentwegt einen exzellenten Service zu gewährleisten und Gästeerwartungen zu übertreffen. Zudem sind Mut zum Risiko, ein innovativer Geist sowie ein andauernder und langfristiger wirtschaftlicher Erfolg entscheidend. «All dies bringt Kurt Straub mit», so die «Bilanz». Im Mai 2004 wurde Kurt Straub Generaldirektor des damals neuen Park Hyatt Zürich, des ersten Hyatt Hotels in der Schweiz, das im September vor sechs Jahren eröffnet wurde. Der aus Rapperswil-Jona im Kanton St. Gallen stammende Hotelier ist Absolvent der Belvoirpark Hotelfachschule in Zürich. Seine Karriere bei Hyatt International begann im Januar 1993 als stellvertretender Wirtschaftsdirektor im Hyatt Regency Acapulco. Nach einem Zwischenstopp im Grand Hyatt Singapur wurde Straub im Mai 1996 Wirtschaftsdirektor im Hyatt Regency Baku in Aserbaidschan. Knapp 15 Monate später, im August 1997, wechselte er nach Kasachstan in das Hyatt Regency Almaty, um dort die Position des Executive Assistant Managers Food & Beverage zu bekleiden. Im Februar 1999 wurde Straub zum Generaldirektor des Hyatt Regency Bischkek, Kirgisistan, ernannt. DAS PARK HYATT ZÜRICH mit 142 Zimmern und Suiten ergänzt seit September 2004 das Portfolio der Park-Hyatt-Marke in Europa. Das Fünfstern-Hotel ist aufgrund seiner Lage mitten im Finanzdistrikt von Zürich, gegenüber dem Kongresszentrum und in unmittelbarer Nähe der Bahnhofstrasse, ideal gelegen. DIE HYATT HOTELS CORPORATION umfasst 434 Hotels und Resorts mit mehr als 136 000 Zimmern in 45 Ländern weltweit. Die Tochtergesellschaften des Unternehmens besitzen und betreiben Hotels und Resorts der Marken Park Hyatt, Grand Hyatt, Hyatt Regency, Hyatt Resorts, Hyatt, Andaz, Hyatt Place und Hyatt Summerfield Suites. www.hyatt.com 35