Von Sinnes-Märchenecke, Feentanz und Zwergen

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Von Sinnes-Märchenecke, Feentanz und Zwergen
Download-Ideen für die Praxis in Kiga und Kita
Märchen
Von Sinnes-Märchenecke, Feentanz und Zwergen-Geräuschtheater
Inhalt:
„Es war einmal vor langer, langer Zeit ...“
Das Märchen - ein kurzer Ein- und Überblick
Sachwissen
Wo die Märchen wohnen ...
Der Märchen- Zauber- Koffer
Spielen & Gestalten - ab 4 Jahren
Alwis und die Funkelsteine
Ein Licht-, Schatten- und Geräuschetheater aus
dem Zwergenland
Spielen & Gestalten - ab 3 Jahren
Omas Märchenstunde
Ein Märchenlied
Musik & Rhythmik
Wo liegt der geheime Schatz?
Eine Schatzkarte vom Außengelände gestalten
Spielen & Gestalten - ab 5 Jahren
Märchenecke zum Sehen, Hören, Riechen und
Schmecken
Märchen mit allen Sinnen erleben
Spielen & Gestalten
Kommt, tanzt alle mit!
Achtsame Tänze für Feen und andere
Märchenwesen
Musik & Rhythmik - ab 3 Jahren
Märchenhaft gekocht
Leckereien aus bekannten Märchen
Körperwahrnehmung & Gesundheit
Wenn Tiere mitspielen
Tiermasken im Schnellverfahren
Spielen & Gestalten - ab 4 Jahren
Entnommen aus der
· Zeitschrift für die Praxis in Kiga und Kita · www.entdeckungskiste.de · © Verlag Herder 2007
Download-Ideen für die Praxis in Kiga und Kita
„Es war einmal vor langer, langer Zeit ...“
Das Märchen - ein kurzer Ein- und Überblick
Woher die Märchen kommen
Bei Märchen werden grundsätzlich zwei Arten unterschieden. Die erste große Gruppe sind die so
genannten Volksmärchen. Diese Märchen stammen von einem unbekannten Dichter, wurden lange mündlich weitergegeben und veränderten sich
von Zeit zu Zeit durch den jeweiligen Erzähler.
Deshalb gibt es von vielen Märchen verschiedene
Varianten. Einige von den Geschichten, die erzählt wurden, gingen ganz verloren, an andere
wiederum erinnerten sich nur wenige Menschen.
Die Brüder Grimm sammelten schließlich zu Beginn des 19. Jahrhunderts das, was unwiederbringlich zu verschwinden drohte, und machten es
auf diese Weise zum zeitlosen Allgemeingut. Diese Märchen heißen Volksmärchen.
Die zweite große Gruppe der Märchen sind die
Kunstmärchen. Sie gehen im Gegensatz zu den
Volksmärchen auf einen einzigen Dichter oder
Schriftsteller zurück. Kunstmärchen gibt es schon
seit der Antike. Hans Christian Andersen ist ein
heute noch bekannter Kunstmärchenschreiber. Im
Gegensatz zu Volksmärchen enden Kunstmärchen nicht immer glücklich (z.B. die kleine Meerjungfrau).
Märchen (und insbesondere Kunstmärchen)
waren im Übrigen ursprünglich keine Kindergeschichten, sondern Unterhaltung für Erwachsene
an Winterabenden, bei eintönigen Gemeinschaftsarbeiten (Spinnstuben), auf Reisen oder
wie heute noch im Orient in Kaffeehäusern oder
auf öffentlichen Plätzen.
Märchen erzählen keine Lebensweisheiten
Keine Obrigkeiten, weder weltliche noch religiöse,
nahmen Einfluss auf den Inhalt der Volksmärchen.
Einfache Leute erzählten sie anderen einfachen
Leuten. Märchen geben keine Anleitung zur Lebensgestaltung und beziehen sich auch nicht auf
bestimmte Zeitgeschehen. Auf die Frage beispielsweise „Wie wird man glücklich im Leben?“
geben Märchen keine generelle Antwort. Hans im
Glück ist anfangs reich, am Ende arm und glücklich. Aschenputtel lebt zunächst unter ärmlichen
Bedingungen und wird dann reich und glücklich.
Dornröschen dagegen kennt nur Reichtum und
führt schließlich auch ein schönes Leben mit ihrem
Prinzen.
Ein Schloss wie aus dem Märchen
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Sachwissen
Märchen waren schon lange und sind noch immer
bei vielen Menschen sehr beliebt, aber besonders
was ihren Einsatz unter Kinder angeht auch sehr
umstritten. In dieser Diskussion stellt sich immer
auch die Frage nach dem Ursprung der Märchen,
ihrer eigentlichen Absicht und ihrem Ziel und ob
und was sie uns heute noch sagen können.
Download-Ideen für die Praxis in Kiga und Kita
Kulturen oft erstaunliche Ähnlichkeiten. So tauchen in Märchen immer wieder die gleichen Motive
auf. Arm gegen Reich, Gut gegen Böse, Konflikte
zwischen verschiedenen Generationen uvm.
Sachwissen
Es gibt also kein allgemein gültiges Rezept zum
Glücklichwerden im Märchen!
Märchen stellen die Menschen mit ihren Sorgen
und alltäglichen Konflikten in den Mittelpunkt. Diese Figuren sind die Helden der Geschichten. Dabei ist es nicht von Bedeutung, wann und wo sie
gelebt haben.
Kinder führen sowohl in der Realität als auch im
Märchen ein kindliches Eigenleben: Sie lieben und
hassen, sind gutmütig, opferbereit, egoistisch, eifersüchtig. Im Märchen bekämpfen die Helden,
seien es nun Erwachsene oder Kinder, ihre Feinde. Und das Beste dabei ist, dass der Gegner
letztlich verliert und das Gute über das Böse siegt.
Vielleicht gibt dies dem Kind auch Hoffnung für das
eigene Leben.
Kinder mögen Geschichten, die sie fesseln, ihre
Fantasie anregen und ihre Neugier wecken. Diese
Geschichten müssen auf Ängste und Sehnsüchte
eingehen und sollten auch Lösungen für Probleme
anbieten. Dabei sind die kindlichen Nöte ernst zu
nehmen und das Vertrauen des Kindes in sich
selbst und seine Zukunft muss gestärkt werden.
Kaum eine Kinderliteratur verwirklicht dies so gut
wie das Märchen.
Einige Erzieherinnen tun sich allerdings schwer
damit, Märchen vorzulesen oder mit Kinder über
Märchen zu reden. Besonders die in Märchen auftauchende Gewalt wird immer wieder als Argument gegen Märchen verwendet. Allzu brutale und
gewalttätige Szenen sollten in der Tat ausgelassen werden. Jedoch darf man Märchen gleichzeitig nicht nur auf diesen Aspekt reduzieren.
So wie das Leben selbst enthalten Märchen eine ganze Fülle von Aspekten und geben damit
Raum für recht unterschiedliche Betrachtungsweisen. Märchen sind aus verschiedenen Gründen
für Kinder besonders ansprechend. Die einfache
Struktur, der klare und sich oft wiederholende
Handlungsablauf, die flachen und damit leicht zu
durchschauenden Charaktere - all das, hilft Kindern, in Märchen einzutauchen. Aus diesem
Grund ist der Einsatz von Märchen im Fremdsprachenunterricht auch sehr beliebt.
Aber nicht nur in unserer Kultur gibt es Märchen, Märchen finden sich weltweit. Dabei zeigen
Märchenstoffe aus verschiedenen Ländern und
Für einen Tag Königin sein...
Das wohl - insbesondere für Kinder - Schönste am
Märchen ist, dass Wunder wahr werden und dass
Wünsche in Erfüllung gehen können. Kinder haben eine ganze Menge davon und wenn sie Glück
haben, erfüllen sich einige zum Geburtstag oder
zu Weihnachten. Und da nicht alle Kindheitswünsche erfüllt werden können, verwirklichen sich einige Erwachsene ihre kleinen Kindheitsträume oder sogar Märchenträume - eben erst im
Erwachsenenalter. Und wer über die notwenigen
finanziellen Mittel verfügt, kann auch größere
Wunschträume ausleben. So hat sich Bayernkönig Ludwig II. (1845-1886) ein Märchenschloss in
einer wunderschönen Berglandschaft erbauen
lassen. Neuschwanstein gilt überall auf der Welt
als das Märchenschloss schlechthin. Es diente
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übrigens Walt Disney als Vorlage für das Dornröschenschloss in seinem ersten Vergnügungspark
„Disneyland".
Alle weiteren Parks (USA, Europa, Japan) übernahmen dieses Schloss ebenfalls.
Vielleicht entspringt diese Beliebtheit mittelalterlicher Feste mit ihren Turnieren, den Rittern,
dem Schmied, dem Schankwirt usw. dem Gefühl,
dass man sich mitten in einem Märchen befinden
möchte.
Märchen sterben nicht aus
Es scheint gegenwärtig immer seltener zu werden,
dass in der Familie Märchen weitergegeben werden. Oft übernehmen dies Kindergärten und
Grundschulen. Zu Hause dagegen haben die modernen Medien Einzug gehalten.
Allerdings gibt es inzwischen zahlreiche Märchenfreunde, die sich nicht auf diese Medien verlassen wollen und daher die Europäische Märchengesellschaft e.V. (http://www.maerchenemg.de) gegründet haben. Hier treffen sich
Menschen, denen die Freude am Märchen gemeinsam ist und die es sich zur Aufgabe gemacht
haben, die Erzählkunst zu üben und fortzuführen.
Also trauen wir uns doch wieder Märchen zu
erzählen und beginnen mit: „Es war einmal...“
Sigrun Teichmann
Entdeckungskiste 06/2002 „Märchen“
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Sachwissen
Download-Ideen für die Praxis in Kiga und Kita
Der Märchen- Zauber- Koffer
Da Märchen für Kinder eine seltsame, geheimnisvolle Anziehungskraft haben, sollten sie auch an
einem ganz besonderen Ort aufbewahrt werden:
in einem Märchenkoffer.
Benötigte Materialien:
•
1 alter, schlichter Koffer
•
Deko- oder Futterstoff (am besten mit Sternchendekor oder Goldmuster
•
Nähgarn in der Grundfarbe des Stoffes und 1
Nadel (ersatzweise Klettband und Klebstoff)
•
kleines goldfarbenes Vorhängeschloss mit
Schlüssel (Baumarkt)
•
goldfarbene Gliederkette (Baumarkt)
•
weicher Lappen
•
Glasreiniger
•
Servietten mit Märchenmotiven
•
weicher Pinsel
•
Schwamm
•
Acrylfarbe für die Serviettentechnik in verschiedenen Farben, darunter eine sehr helle für die
Grundierung
•
Lack für die Serviettentechnik
Und so wird's gemacht:
Das Innere des Koffers mit dem Dekostoff ausschlagen und rundum festnähen. Dabei die Säume doppelt umlegen, um zu verhindern, dass die
Stoffränder ausfransen. Ist es nicht möglich den
Stoff festzunähen, an den inneren Kofferrändern
und an der Innenseite des Dekostoffes einfach
Klettband aufkleben und den Stoff auf diese Weise
im Koffer befestigen.
Den Deckel des Koffers außen mit einem Märchenmotiv in der Serviettentechnik gestalten. Dazu zunächst die Fläche mit einem weichen Lappen
und Glasreiniger abwischen, um eventuelle
Schmutz- und Fettreste zu beseitigen. Aus den
Servietten die entsprechenden Motive ausreißen
oder ausschneiden und die weißen Zellstofflagen
darunter entfernen. Motive auf dem Kofferdeckel
Probe legen und wieder abnehmen.
Dann den Kofferdeckel in der gewünschten
Bildgröße hell grundieren und die Farbschicht
trocknen lassen. Auf dunklem Untergrund kommen die Motive sonst eventuell nicht zur Geltung.
Nun die Serviettenmotive auflegen und mit dem
Lack bestreichen. Dabei von der Mitte zum Rand
des Motivs hin arbeiten. Nachdem der Lack getrocknet ist, das Bild mit den gewählten Acrylfarben durch Auftupfen vervollständigen. Nach dem
Trocknen alles noch einmal lackieren.
Die „goldene Kette" jetzt, falls vorhanden, durch
die Schlaufen bzw. Schnallen am Koffer oder Griff
ziehen und mit dem Schloss verschließen. In diesem Koffer können Sie nun das Märchenbuch und
weitere Märchenutensilien aufbewahren, wie z.B.
Wunschsteine, Zauberstäbe und Glitzersteine.
Wenn Sie den Koffer für eine „Märchen-Sitzung" mit den Kindern öffnen, liegt es nahe, die
geheimnisvolle Atmosphäre mit einem kleinen
Zauberspruch zu würzen:
„Märchenkoffer, tu dich auf!
Märchen gibt's bei dir zuhauf.
Feen, Hexen, Zauberwesen,
von diesen lass uns heute lesen!"
Ulrike Blucha
Entdeckungskiste 06/2002 „Märchen“
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Spielen & Gestalten
Wo die Märchen wohnen ...
ab 4 Jahren
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Eine Schatzkarte vom Außengelände gestalten
Egal ob die geheime Höhle in „Sesam, öffne dich!"
oder das hinter Dornenhecken verborgene
Schloss, in dem Dornröschen schlief - sagenumwobene Plätze und geheimnisvolle Verstecke gibt
es in vielen Märchen. Aber nicht nur in Märchen
und Sagen tauchen dabei immer wieder Karten
auf, die verraten, wo ein Schatz verborgen liegt.
Auch reiche Kaufleute oder Mönche versteckten
früher ihr Hab und Gut, um es vor Plündern zu bewahren und zeichneten dann eine Karte von ihrem
Versteck. Hierbei war es früher üblich, Menschen,
Tiere und Pflanzen sehr bildhaft darzustellen. Bereiten Sie doch eine Schatzkarte und einen Schatz
auf Ihrem Gelände vor und gehen Sie dann gemeinsam mit den Kindern auf Schatzsuche.
decken und darauf das Zeichenpapier mit dem
erkalteten Tee bestreichen.
Trocknen lassen und danach einzelne Stellen
noch einmal vorsichtig mit einem Teebeutel betupfen. Abermals trocknen lassen. Es ist zu empfehlen, das „Flämmen" der Ränder draußen durchzuführen. Dafür die Kerze anzünden und die
Ränder langsam durch die Flamme ziehen. Kleine
Flammen schnell mit dem feuchten Tuch ausdrücken. Nicht pusten, dadurch breitet sich die Flamme nur weiter aus! Eventuell noch ein Loch in das
Papier brennen.
Benötigte Materialien:
•
weißes Zeichenpapier (ca. 50 x 70 cm, grob
faserig und nicht zu glatt)
•
Zeitungspapier
•
Bleistift
•
Buntstifte
•
schwarzer Filzstift
•
2 Teebeutel (schwarzer Tee)
Wo liegt wohl der geheime Schatz?
•
Kaffeebecher oder kleine Kanne
•
heißes Wasser
•
breiter Pinsel
•
Streichhölzer
•
Kerze
•
feuchtes Tuch
•
Lederband oder Stoffstreifen
Nun das Papier bemalen. Dazu müssen Sie das
Außengelände nicht in allen Einzelheiten abzeichnen. Einige markante Punkte reichen aus und machen das Lesen der Karte interessanter auf Grund
des rätselhaften Flairs. Besonders gut funktioniert
das Kartenmalen an Ort und Stelle, wenn die Kinder bestimmen, welche Punkte sie eingezeichnet
sehen wollen.
Zunächst mit dem Bleistift (ggf. beim ersten
Versuch auch ein Schmierblatt verwenden) eine
Vorzeichnung anfertigen, dann die Linien mit dem
schwarzen Filzstift nachziehen und schließlich
bunt ausgestalten. Eine nach Norden zeigende
Kompassnadel darf nicht fehlen. Den Ort, an dem
der Schatz versteckt ist, mit einem Kreuz markieren.
Das Papier einrollen und etwas „wringen". Daraufhin wieder auseinander rollen und glatt strei-
Und so wird's gemacht:
Mit den zwei Teebeuteln und dem Wasser im Becher oder in der Kanne einen starken Tee aufbrühen. Die Beutel im Tee erkalten lassen. Vom
Zeitungspapier rundherum die glatten Ränder faserig abreißen. Den Tisch mit Zeitungspapier ab-
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Spielen & Gestalten
Wo liegt der geheime Schatz?
ab 5 Jahren
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chen. Jetzt sieht die Schatzkarte wirklich alt und
mitgenommen aus. Zum Schluss die Karte erneut
einrollen und mit dem Lederband oder dem Stoffstreifen fixieren.
wenn ältere Kinder das machen oder jeweils eine
Gruppe für eine andere.
Außerdem sollten Sie nicht vergessen, auch einen Schatz zu verstecken.
ab 5 Jahren
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Ulrike Blucha
Tipp:
Entdeckungskiste 06/2003 „Märchen“
Spielen & Gestalten
Eine witzige Aktion ist es auch, wenn nicht die Erzieherinnen die Schatzkarte vorbereiten, sondern
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Märchenecke zum Sehen, Hören, Riechen und
Schmecken
Kinder kuscheln sich beim Anhören von Märchen
oder Geschichten gern in eine gemütliche Ecke
und machen es sich so richtig bequem, um den
Inhalt auch genießen zu können. Um eine Nische
des Zimmers oder einen kleinen Raum so zu gestalten, dass er zu einem ganzheitlichen Erzählerlebnis einlädt, sind nur wenige Materialien nötig.
Mit unseren Gestaltungsvorschlägen können die
Kinder Ihrer Einrichtung ihre Märchen nicht nur
hören, sondern auch riechen, sehen, schmecken
und erleben.
Augenschmaus: Schattenfiguren in der Märchenecke
Oft möchten Kinder eine Geschichte oder ein Märchen ganz spontan nachspielen. Dann ist es praktisch, die passenden Requisiten gleich zur Hand
zu haben, ohne die Atmosphäre durch langes Suchen und Stöbern stören zu müssen.
Benötigte Materialien:
•
1-2 Matratzen
•
Spannbetttücher
•
viele Kissen
•
Raumteiler ohne Bespannung/Paravantgestell
•
helle Leintücher
•
Tonkarton
•
Stecknadeln
•
Lampe mit 60-Watt-Birne
Hinter dem Raumteiler die Lampe aufstellen.
Zur Märchenzeit die passenden Motive mit den
Stecknadeln auf der Rückseite des Raumteilers
anbringen. In ihrer Märchenecke erscheinen jetzt
die zauberhaften Schattenfiguren. Ganz leicht lassen sich diese Figuren im Anschluss an die Erzählrunde an Stäben befestigen, sodass die
Kinder das Märchen nachspielen können.
Gaumen- und Nasenschmaus: Knusperketten
Noch intensiver wird das Erzählerlebnis, wenn die
Kinder in ihrer Märchenecke auch Gerüche wahrnehmen können. Zur Weihnachtszeit, aber auch
zu den Märchen „Hänsel und Gretel" oder „Die
Sterntaler" passt daher die Knusperkette auch
sehr gut, zumal man diese am Ende der Geschichte auch noch aufessen darf. So wird aus dem
Hörerlebnis ein Riecherlebnis, wenn die Kinder
während des Vorlesens die würzigen Plätzchen
schnuppern, und außerdem auch ein Geschmackserlebnis beim anschließenden Knuspern.
Benötigte Materialien:
Und so wird's gemacht:
Die Matratzen in eine Ecke des Raumes legen, mit
den Spannbetttüchern beziehen und mit vielen
Kissen gemütlich auslegen. Über das Raumteilergestell die hellen Leintücher breiten. Nun aus dem
Tonkarton verschiedene Märchenfiguren ausschneiden, dass sie nur durch ihren Umriss schon
zu erkenn sind (z.B. Dornröschen mit einer ganz
spitzen Nadel).
•
Lebkuchensterne, -herzen und -monde
•
Geschenkband
•
Tonpapier
•
Schere
•
Locher
Und so wird's gemacht:
Aus dem Tonpapier etwa 8 bis 10 cm große Weihnachts- und Märchenmotive ausschneiden und lochen. Mit dem Geschenkband die Papierfiguren
im Wechsel mit den Lebkuchenmotiven auffädeln.
Die Knusperkette über der Märchenecke aufhängen. Lecker, wie das duftet!
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Spielen & Gestalten
Märchen mit allen Sinnen erleben
Die Märchenmitte: Ruhe für Ohren, Nase und
Augen
Wer nicht über genügend Platz verfügt, um gleich
eine ganze Märchenecke einzurichten, kann die
Kinder auch mit einer „gestalteten Mitte" im Sitzkreis in die richtige Stimmung versetzen. Ein Gong
oder eine kleine Melodie auf dem Glockenspiel
gibt das akustische Signal dazu, sich im Sitzkreis
zusammen zu finden, in dessen Mitte Sie schon
passend zum jeweiligen Märchen Dekorationen
und Attraktionen aufgebaut haben - sozusagen einen „Nabel" für jedes Märchen. Eine Duftkerze
oder ein Räuchermännchen beispielsweise fordert zum Entspannen auf und schärft die Sinne.
Aber auch die folgenden Tipps können Ihrem Märchen-Nabel das gewisse Etwas verleihen:
- Arrangieren Sie auf einem dunklen Stoff (z.B.
Samt) ein paar Accessoires wie (Schoko-)Goldtaler, Edelsteine oder Zauberspiegel (passend zum
Märchen „Schneewittchen" etc.)
- Einige Tannenzweige mit einer Lichterkette
und Papierschneeflocken geben den richtigen
Hintergrund ab für ein winterliches Märchen, z.B.
„Schneeweißchen und Rosenrot".
- Verschiedene Christbaumkugeln, in denen
sich Kerzenlicht widerspiegeln, sorgen für einen
optischen Ruhepunkt, den die Kinder immer wieder gerne anschauen.
Beate Meyer
Entdeckungskiste 06/2002 „Märchen“
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Spielen & Gestalten
Download-Ideen für die Praxis in Kiga und Kita
Wenn Tiere mitspielen
Tiermasken im Schnellverfahren
Bestimmt möchten die Kinder ein Märchen auch
gerne einmal selbst nachspielen, vielleicht sogar
bei einem Elternnachmittag aufführen. Doch auch
für ein spontanes Nachspielen ist eine Verkleidung vonnöten. Besonders für Tierrollen ist es
dann schwierig, schnell etwas Passendes zu finden. Unsere Tiermasken können Sie in Windeseile anfertigen und das folgende Grundmodell kann
für die unterschiedlichsten Tierartenmasken benützt werden. Sie müssen nur die Charaktermerkmale jedes Tiers berücksichtigen (z.B. Form der
Augen und des Mundes).
Benötigte Materialien:
•
1 Blatt Papier (Schreib- oder Kopierpapier im
Format DIN-A4)
•
Schere
•
Bleistift
•
Wachsmalstifte
•
Locher
•
Ringverstärker
•
reißfeste Wolle oder Gummibänder
•
Klebstoff
•
evtl. Buch mit Tierbildern
Und so wird's gemacht:
1. Knick: Für Mund und Nase
Das Papier in der Mitte einmal quer zum „Brief"
falten. In den geknickten Rand nun die Öffnungen
für Mund und Nase schneiden: Vom ungefähren
Mittelpunkt aus eine halbe Nase und dann eine
Mundhälfte aufzeichnen und ausschneiden.
2.Knick: Für die Augen
Jetzt 2,5-3 cm vom Faltrand aus gesehen das
Blatt parallel zum ersten Knick noch einmal quer
falten. Daraufhin ein halbes Auge (eine halbe Ellipse) aufmalen und heraustrennen.
3. Auffalten
Nun das Gesicht wieder ganz auffalten und eine
Gesichtsform für Ihr Tier auswählen. Dann die
Form des Gesichtes um Augen und Mund herum
aufzeichnen und ausschneiden. In Augenhöhe
ganz am äußeren Rand der Maske mit dem Locher
je ein Loch ausstanzen und auf der Vorder- und
Rückseite mit Ringverstärkern abkleben. Aus den
Papierresten z.B. Ohren schneiden und ankleben.
Die Maske nach Belieben anmalen. Zwei Wollfäden oder Hutgummistücke in einer Länge von jeweils ca. 30cm zuschneiden und an die Löcher der
Maske anknoten. Schließlich die Maske vor das
Gesicht setzen und die Fäden am Hinterkopf zur
Schleife knoten lassen.
Tipps:
Ältere Kinder können die Nase anstatt sie auszuschneiden nur etwas einschneiden. Dazu einfach
beim Heraustrennen der Nase von unten nach
oben das letzte Stück an der Nasenwurzel nicht
mit schneiden. Die Nase bleibt „in der Maske" vorhanden und ist sozusagen aufklappbar. So kann
sie ebenfalls zum Anmalen und Gestalten genutzt
werden.
Ulrike Blucha
Entdeckungskiste 04/2002 „Ich möchte mal wer anders sein!“
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Spielen & Gestalten
ab 4 Jahren
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Ein Licht-, Schatten- und Geräuschetheater aus dem Zwergenland
Bei diesem Schattentheater erlebt das große und
kleine Publikum nicht nur eine spannende Erzählhandlung, sondern auch ein fesselndes Spiel von
Licht, Farbe, Schatten und Geräuschen. So können die Kinder tief in das Geschehen der Geschichte eintauchen. Wie wäre es, wenn Sie die
Geschichte bei einem Elternnachmittag vorführen
oder für die Nachbargruppe einüben? Lassen Sie
die Kinder mitbestimmen, wie sie das Erzählte umsetzen möchten und greifen Sie ihre Ideen zu
Requisiten und Geräuschen auf. Unsere Vorschläge sind nur erste Inspiration. Ermuntern Sie
die Kinder dazu, die Geschichte auch im Rollenspiel oder beim Malen nachzuerleben.
Benötigte Materialien:
•
1 Stoffwand ( z. B. glattes, weißes, lichtdurchlässiges Tuch, das an einer Wäscheleine herabhängt)
•
1 schwarzes Tuch
•
Schere
•
Bleistift
•
Bastelstöcke
•
Klebstoff
•
evtl. Klebestreifen
•
Klettklebeband
•
dunkle Bastelpappe
•
helle Lampe mit verstellbarem Schirm
•
evtl. Verlängerungskabel
•
Taschenlampen (evtl. mit farbiger Klarsichtfolie
überklebt)
•
Topf und Metalllöffel (o. Ä. zum Erzeugen von
klirrenden Geräuschen)
Und so wird's gemacht:
Aus Bastelpappe eine Landschaft mit Fluss (Wellen), Berg und Dorf ausschneiden und mit dem
Klettklebeband von hinten an der Stoffwand befestigen. Das Publikum nimmt vor der Stoffwand
Platz. Das schwarze Tuch hinter der Wand herabhängen lassen. Es soll die Spieler verdecken. Die
Lampe zwischen Tuch und Stoffwand aufstellen
und das Licht durch die Stoffwand in Richtung
Publikum scheinen lassen.
Die Figuren (Zwerg, ein bis zwei Dorfbewohner,
Wanderer, Mädchen) und Mond und Sonne ausschneiden und an den Stäben befestigen. Beim
Erzählen der Geschichte genug Pausen lassen,
damit die Spieler ihre Figuren führen und evtl.
sprechen lassen können und der „Toningenieur"
passende Geräusche machen kann.
Geschichte
Hoch oben im Norden, dort wo Kälte und Schnee
die meiste Zeit des Jahres vorherrschen, lebte der
Zwerg Alwis. (Alwis tritt auf) Er war klein und
bucklig und hatte einen langen grauen Bart. Um
zu Alwis zu gelangen, musste man einen Fluss
durchqueren, sich durch eine enge Felsspalte
zwängen und dann tief ins Innere eines riesigen
Berges hinabsteigen. Aus diesem Grund lebte Alwis ganz allein in seinem Berg, schon seit langem
hatte er mit keinem Menschen mehr gesprochen.
Und auch die anderen Zwerge mochten Alwis
nicht, denn er war ein gemeiner und bösartiger
Zwerg.
Und so verbrachte Alwis seine Tage damit,
ganz allein im Berg umherzulaufen und nach Edelsteinen und Gold zu suchen. (Alwis läuft überall
umher) Das Gold und all die glitzernden Steine
verarbeitete er zu wunderschönem Schmuck, den
er sorgsam in einer schweren Truhe einschloss.
(Bunte Taschenlampe kurz aufleuchten lassen) Manchmal, wenn kein Vogelschrei am Himmel zu hören war und es wirklich ganz, ganz still
war, konnte man aus dem Innern des Berges ein
leises Klirren von Alwis' Werkzeugen hören, wenn
er bei der Arbeit war. (Alwis hinter dem Berg
versteckt halten, Werkzeuggeräusche einbringen)
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Spielen & Gestalten
Alwis und die Funkelsteine
ab 3 Jahren
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Quelle: Heike Pfister
Schattentheaterfiguren entstehen
Nur in den Vollmondnächten setzten sich der
Zwerg und das Mädchen auf einen flachen Felsen
am Flussrand. (Beide Figuren ans Wasser füh-
ren) Dort nahm Alwis für gewöhnlich voller Stolz
seine Edelsteine aus der Truhe. Das Mädchen
stieg dann ins Wasser des Flusses und säuberte
im Schein des Mondlichtes die Edelsteine vom
Bergstaub. Wenn das Licht des Vollmondes auf
die Edelsteine fiel, glitzerten sie in den wunderschönsten Farben und spiegelten sich im Wasser.
(Farbige Taschenlampen aufblitzen lassen)
Das entzückte Alwis so sehr, dass er vor Freude
anfing zu tanzen und zu singen. (Alwis tanzt umher) Ein schauriger Zwergengesang war das, der
bis zum fernen Dorf hin zu hören war.
"Hitzel, hutzel, hatzel, hoh,
meine Steine glitzern nur so!
Ach wie schön ist dieses Licht,
was bin ich für ein kluger Wicht!
Hitzel, hutzel, hatzel, hicht!"
Die Menschen, die im Dorf lebten, verkrochen
sich jedes Mal verängstigt in ihren Häusern unter
der Bettdecke, sobald die Vollmondnacht begann
und der Gesang einsetzte. (Figuren der Dorfbewohner verschwinden hinter dem Dorf) Sie
wussten natürlich nicht, dass es nur Alwis war, der
da sang. Sie glaubten, ein schreckliches Ungeheuer mit glühenden Augen hauste im Berg.
Eines Tages kam ein junger Wanderer in die
abgelegene Gegend. (Wanderer tritt auf und
klopft - Klopfgeräusche machen - an ein
Haus) Weil es schon spät war, klopfte am ersten
Haus im Dorf an und bat um ein Bett für die Nacht.
Nun trug es sich zu, dass gerade wieder Vollmond
war und die Dorfbewohner sich wie immer in ihren
Häusern unter ihren Bettdecken verkrochen. Der
junge Wanderer fing an zu lachen und fragte nach
dem Grund dieses seltsamen Brauchs. Und die
Dorfbewohner erzählten von dem schrecklichen
Gesang und dem hellen Gefunkel in der Vollmondnacht.
Mutig und neugierig entschloss sich der junge
Mann das Geheimnis zu lüften. Er lief hinüber zum
Berg und suchte sich ein passendes Versteck am
Fluss, von dem aus er den Berg genau beobachten konnte. Hier legte er sich auf die Lauer.
(Wandererfigur zum Fluss führen) Pünktlich als
der Mond aufging, kam der Zwerg aus seinem
Berg heraus. (Alwis tritt auf mit Mädchen) Er
schleppte die schwere Kiste mit sich herum. Auch
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Spielen & Gestalten
Eines Tages verirrte sich ein Mädchen aus dem
Dorf in der Nähe des Berges. (Mädchen tritt auf,
irrt umher) Als die Nacht anbrach, fiel es in der
Dunkelheit in den Fluss. (Figur in die Wellen halten) Voller Angst schrie das Mädchen aus Leibeskräften, so laut es nur konnte. Alwis hatte die
Hilferufe des Mädchens gehört und rannte zum
Fluss hinunter. (Alwisfigur zum Fluss führen)
„Ich rette dich nur, wenn du versprichst, dass du
für immer bei mir bleibst und mir bei der Arbeit
hilfst", sagte er zu dem Mädchen. Das Mädchen
hatte so viel Angst im kalten Flusswasser, dass es
zustimmte. Und von da an musste das Mädchen
bei Alwis im Berg leben und sah kaum noch das
Tageslicht. (Alwis zieht das Mädchen aus dem
Fluss, beide gehen in den Berg)
ab 3 Jahren
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Quelle: Heike Pfister
Hier entsteht der Mond
Geräuschlos glitt der junge Mann ins Flusswasser und tauchte dann direkt vor dem Mädchen auf.
(Wandererfigur zum Mädchen führen) Sie erschrak fürchterlich, doch dann freute sie sich nach
so langer Zeit wieder einen Menschen zu sehen.
Der junge Mann weihte das Mädchen in seinen
Plan mit ein. Wenn sie das nächste Mal mit dem
Zwerg in einer Vollmondnacht die Edelsteine und
den Schmuck im Wasser waschen würde, sollte
sie sollte sie sich an einem großen Stück Holz
festhalten und mit den Wellen treiben lassen, sobald der Zwerg seinen Gesang anstimmte. Das
Mädchen versprach, die Anweisung zu befolgen
und wartete von nun an sehnsüchtig auf den
nächsten Vollmond. (Alle Figuren wegnehmen)
Nach langem Warten war es nun endlich wieder
soweit. Wie in jeder Vollmondnacht kam der Zwerg
mit dem Mädchen aus dem Berg und brachte die
schwere Truhe mit sich. (Beide Figuren ans Wasser führen) Das Mädchen stieg wie immer ins
Wasser des Flusses und säuberte im Schein des
Mondlichtes die Edelsteine vom Bergstaub. Wenn
das Licht des Vollmondes auf die Edelsteine fiel,
glitzerten sie in den wunderschönsten Farben und
spiegelten sich im Wasser. (Farbige Taschenlampen aufblitzen lassen) Auch dieses Mal war
Alwis so sehr entzückt, dass er vor Freude anfing
zu tanzen und zu singen. (Alwis tanzt umher) Ein
schauriger Zwergengesang war das, der bis zum
fernen Dorf hin zu hören war.
Und da der Zwerg so in seinen Gesang vertieft
war, bemerkte er nicht, dass sich das Mädchen an
einem großen Stück Holz, das eben vorbeischwamm, festgehalten hatte und mit der Strömung schnell weitergetrieben wurde. (Mädchen
schwimmt auf den Wellen davon)
Als der Zwerg sein Lied und seinen Tanz beendet hatte, entdeckte er entsetzt, dass das Mädchen verschwunden war. Wutentbrannt rannte er
im Kreis und schrie so laut, dass die Dorfbewohner
sich noch tiefer als sonst in ihren Betten verkrochen. (Alwis rennt im Kreis herum)
Das Mädchen war jedoch schon lange mit der
Strömung hinter der nächsten Kurve verschwunden. Dort stand der junge Mann bereit und zog das
Mädchen aus dem Wasser. (Wanderer zieht das
Mädchen aus dem Wasser) Das Mädchen war
sehr froh, dass die Gefangenschaft ein Ende hatte. Da beide sich sogleich mochten, gingen sie von
nun an gemeinsam durch das Leben und wurden
glücklich und zufrieden. (Mädchen und Wande-
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Entnommen aus der
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Spielen & Gestalten
das Mädchen schlüpfte aus der Bergöffnung und
als der Wanderer es sah, verliebte er sich auf der
Stelle in das Mädchen. Wie in jeder Vollmondnacht, öffnete Alwis auch diesmal wieder seine
Truhe. Das Mädchen stieg in den Fluss und wie
immer, sobald der Mond die gesäuberten Edelsteine anstrahlte, fingen diese an zu funkeln, zu
strahlen und alles in ein prächtiges Farbenspiel
einzutauchen. Der Zwerg fing vor Freude an zu
singen und zu tanzen. (Farbenspiel, Alwis tanzt)
Da hatte der Wanderer eine Idee: Er würde das
Mädchen aus der Gewalt des Zwerges befreien.
Er wartete so lange, bis der Zwerg verzückt seinen
Gesang anstimmte und das Mädchen nicht mehr
beachtete:
"Hitzel, hutzel, hatzel, hoh,
meine Steine glitzern nur so!
Ach wie schön ist dieses Licht,
was bin ich für ein kluger Wicht!
Hitzel, hutzel, hatzel, hicht!"
ab 3 Jahren
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ab 3 Jahren
rer gehen im Farbenspiel der bunten Taschenlampen ab)
Jutta Hartmann
Spielen & Gestalten
Entdeckungskiste 06/2005 „Elfen, Trolle, Zaubersteine“
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Omas Märchenstunde
Musik & Rhythmik
Ein Märchenlied
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Refrain:
3. Strophe
Immer wenn Oma uns Märchen erzählt, dann laden wir sie in unsere Höhle ein; immer wenn Oma
uns Märchen erzählt, dann möchten wir selbst
Märchenhelden sein.
So listig wie die Stadtmusikanten, so sorglos wie
der Hans im Glück, so hilfsbereit wie Schneewittchen, so günstig wie Frau Holle.
1. Strophe
So mutig wie die Gretel, so schlau wie das Geißlein, so fleißig wie die Goldmarie, so treu wie der
Heinrich.
So rücksichtsvoll wie Schneeweißchen, so tierliebend wie Rosenrot, so zuversichtlich wie der Hänsel, so lebensfroh wie der Däumeling.
Casimir Eisenbarth
Entdeckungskiste 06/2002 „Märchen“
2. Strophe
So tapfer wie das Schneiderlein, so fürsorglich wie
Rotkäppchen, geduldig wie Rapunzel, bescheiden
wie Aschenputtel.
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Musik & Rhythmik
4. Strophe
ab 3 Jahren
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Kommt, tanzt alle mit!
Achtsame Tänze für Feen und andere Märchenwesen
Einführung: Eintauchen in das Reich der Elfen,
Feen, Zauberwesen
Quelle: Melanie Fehring
Bald ist die Fee fertig
Zur Einstimmung versammeln sich die Kinder.
Halten Sie bereits Bilderbücher und/oder andere
Materialien zum Anschauen von Elfen, Feen und
ihren Verwandten bereit und legen Sie Bastelmaterialien aus, um die Kinder schon zu motivieren.
Ein Gespräch über Elfen, Trolle, Zwerge, Feen
und andere wundersame Gestalten beginnt.
Danach erhält jedes Kind die Möglichkeit, sich
ein eigenes Märchenwesen zu gestalten. Beim
Herstellen können sich die Kinder gegenseitig erzählen, welche Charaktereigenschaften, Wünsche und Gefühle ihr Fantasiewesen hat.
Gestaltung
Benötigte Materialien:
•
1 ca. 1m langen Holzstab (z.B. Laternenstab)
•
buntes, breites Geschenkband
•
Klebestreifen
•
Schere
•
Korken
•
Prickelnadel
•
Klebstoff
•
2 Lagen buntes Seidenpapier
•
bunter Tonkarton
•
Klettklebeband
•
Märchenwolle
•
Gummiband
•
ausgeblasenes Ei
•
Buntstifte
•
weitere Bastelmaterialien aus dem Vorrat, z.B.
Basteldraht, Perlen, Kunstfellreste, selbst gedrehte Papierblumen, Kulleraugen
•
Naturmaterialien wie Moos, Blätter, Blüten,
Stöckchen etc.
•
kleine Körbe oder Schalen für die Kinder (zum
Sammeln der Materialien)
Musik & Rhythmik
Fabel- und Märchenwesen faszinieren Kinder
sehr. Wir haben hier eine kommunikative Gestaltungs-, Spiel- und Tanzaktion für Sie zusammengestellt. Zuerst dürfen alle Kinder ihre Lieblingswesen aus der Märchenwelt selbst bauen und
basteln, dann kommt er/sie ins Spiel und im Tanz
auf einem Zauberstab zum Einsatz.
Tipp:
Auch ausrangierter Christbaumschmuck oder andere Reste von Weihnachtsdekorationen eignen
sich evtl. noch für die Bastelschublade.
Und so wird's gemacht:
In ruhiger Atmosphäre schauen sich die Kinder die
angebotenen Materialien an, wählen ihre Lieblingsfarben und sammeln Kleinigkeiten, die ihnen
besonders gut gefallen in einem kleinen Korb. Seidenpapier, das Ei, Märchenwolle u.Ä. sind Materialien, die von Kindern Achtsamkeit erfordern.
Zauberstäbe mit abnehmbaren Elfen, Feen und
Kobolden
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ab 3 Jahren
Für den Stab:
Das Geschenkband (pro Bastelei etwa 2m einrechnen) stramm um die Stöcke winden und die
Enden großzügig mit Klebstoff befestigen. Nach
Geschmack Schleifen und Bänder zusätzlich am
Stock befestigen.
Die Erzieherin bohrt mit der Prickelnadel ein Loch
für den Stab in den Korken, den die Kinder anschließend oben an ihren Tanzstock kleben. Den
Korken mit Klebstoff bestreichen. Die beiden Lagen Seidenpapier über Kreuz übereinander legen
und genau in der Mitte auf den Korken aufkleben.
Die acht herunterhängenden Ecken zum Korken
führen und jeweils vier Ecken oberhalb des Korkenstücks, die anderen vier unterhalb des Korkenstücks mit Klebeband festkleben. Beim Ausformen der Blüte hilft die Erzieherin.
Auf farblich passenden Tonkarton einen Kreis
(ungefähr in Größe eines Untertellers, Unterteller
gleich für die Kontur als Schablone verwenden)
zeichnen und ausschneiden. Kreis mittig auf Korken und Blüte aufkleben. In der Mitte des Kreises
ein Stück Klettklebeband aufkleben, an dem später das Märchenwesen befestigt wird.
Für die abnehmbare Figur:
Das Ei dünn mit Klebstoff bestreichen, ein etwa 20
cm langes Stück Märchenwolle darumwickeln und
zurechtzupfen. Mit Gummiband einen Kopf abbinden. Die Fee oder ein anderes gewünschtes Märchenwesen mit Haaren, Augen, Nase, Mund, nach
Wunsch auch mit Armen, Beinen, Bauch, Kleidern, Ketten und vielem mehr gestalten. Die Kinder können die Materialien nach Belieben aufkleben und sollten eigene Ideen entwickeln. Zum
Anschluss auf dem Rücken der Figur die zweite
Hälfte des Klettklebebandes aufkleben. Nun können die Wesen zum Spielen und Tanzen in ihrer
Blume Platz nehmen oder auch wieder aussteigen, wenn sie Angst haben oder es zu wild wird.
Musik & Rhythmik
Für die Blüte:
Quelle: Melanie Fehring
Achtsame Tänze und Spiele für 4 bis 30 kleine
und große Menschen mit Zauberwesen-Tanzstab
1. Hallo, hier bin ich!
Alle Kinder bewegen sich zu ruhiger Musik im
Raum. Wird die Musik leise, suchen sie sich einen
Partner und stellen sich einander gegenüber auf.
Mit einem kleinen Begrüßungsritual machen sich
die beiden Partner bekannt, z.B. drei Mal mit dem
Zauberstab auf den Boden klopfen, drei Mal mit
dem oberen Stabende hoch oben in der Luft den
Stab des Partners berühren. Wer möchte, kann
sich zum Gespräch auch entspannt hinlegen.
Für ältere Kinder:
Die Erzieherin motiviert die Kinder bei jedem Partnertreffen zum Austausch, z.B. können sich die
Kinder kurz erzählen:
Was kannst du besonders gut?
Was magst du an dir?
Was schätzt du an deinem Gegenüber?
Was magst du nicht?
2. Elfen-Reigen in Balance
Diesmal sind alle Spieler Elfen, die im Nebel zur
Musik ihrer Reigen tanzen. Dazu zunächst im
Raum auf dem Boden Linien mit Kreide aufmalen
oder mit farbigem Klettband kennzeichnen. Ge-
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3. Der Zwerge-Höhlentanz
Die Kinder oder „Zwerge" teilen sich in zwei Gruppen auf und stellen sich in Reihen einander seitlich
gegenüber auf (eine Gasse bilden). Alle Zwerge
halten ihre Tanzstäbe in die Höhe, sodass sie sich
in der Luft berühren und einen „Gang" bilden. Die
Musik beginnt und jeweils der erste Zwerg in jeder
Reihe tritt in die Mitte. Hand in Hand tanzen die
beiden Zwerge den Weg entlang bis ans Ende, wo
sie sich aufstellen und wieder ihre Stäbe in die Luft
heben. Nachdem das Zwergenpaar sich wieder
eingereiht hat, ist das nächste Paar an der Reihe.
Jedes Kind darf so einmal mit seinem Partner
durch den Gang tanzen.
Lautstärke-Tipp:
Zum Basteln, Spielen, Kochen und Geschichtenhören kann im Hintergrund (aber nur ganz leise)
Entspannungsmusik aus dem Wald, z.B. Klänge
des Waldes von Joseph Haydn, die Feen- und
Zwergenstimmung der Kinder verstärken.
Atmosphäre-Tipp:
Duftende Tannenzweige, feuchtes Moos, Erde,
Pilze, Beeren, Kräuter oder Duftöle (Achtung: Allergiegefahr) regen die Sinne an und fördern zusätzlich die Fantasie.
Melanie Fehring
Entdeckungskiste 06/2005 „Elfen, Trolle, Zaubersteine“
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Musik & Rhythmik
lingt es den Elfen im Nebel die Balance zu halten
und nur auf den Linien zu tanzen?
Für ältere Kinder:
Begegnen sich zwei Elfen auf einer Linie, müssen sie sich ganz vorsichtig aneinander vorbeibewegen. Wenn sie möchten, dürfen sie dabei ihre
Märchenwesen tauschen.
ab 3 Jahren
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Märchenhaft gekocht
Leckereien aus bekannten Märchen
Der süße Brei
Benötigte Zutaten:
•
1l Milch
•
etwas Butter
•
75 g Zucker
•
125 g Grieß
•
Obst nach Saison z.B. Heidelbeeren, Sauerkirschen oder Pfirsiche
•
evtl. Zimt
Und so wird's gemacht:
Das Gemüse waschen, putzen und sehr klein
schneiden. In einen Topf zwei Liter Wasser und
die beiden Brühwürfel geben. Das Gemüse hinzufügen und etwa 15 Minuten garen. Mit Sojasoße,
Salz und Pfeffer abschmecken.
Gegen Ende der Garzeit die Sternnudeln in einem anderen Topf nach Packanleitung kochen.
Die fertigen Sternchen abgießen und mit Lebensmittelfarbe mischen. Nun in jeden Suppenteller
einen Löffel Sterne geben und mit Gemüsesuppe
auffüllen.
Schnell aufessen, denn sonst verfärbt sich die
Suppe.
Tipp:
Zu dieser Suppe schmeckt das Frau-Holle-Brot
sehr gut!
Und so wird's gemacht:
Frau Holle Brot
Milch, Butter, Zucker und eine Prise Salz zum Kochen bringen. Dann den Grieß langsam einrieseln
lassen und unter Rühren ausquellen lassen. Zu
diesem Brei schmecken Heidelbeeren, Kirschen,
Pfirsiche, Apfelmus besonders gut. Aber auch Zucker und Zimt sind eine gute Alternative.
Benötigte Zutaten:
•
500 g Mehl
•
20 g Hefe
•
3/8 l lauwarmes Wasser
•
2 TL Salz
•
2 EL getrocknete Kräuter
Sterntalersuppe
Und so wird's gemacht:
Benötigte Zutaten:
Den Ofen auf 250 °C vorheizen. Aus den zutaten
einen Hefeteig zubereiten und an einem warmen
Ort ungefähr 30 Minuten gehen lassen.
Anschließend aus dem Teig Brotstangen oder
Fladen formen. Nochmals 30 Minuten ruhen lassen. Alle Brotteile mit lauwarmem Wasser bestreichen. Das Stangenbrot ca. 40 Minuten backen,
•
Sternnudeln
•
1 Tasse Tiefkühlerbsen
•
5 kleine Möhren
•
1 Brokkoli
•
2 l Wasser
•
2 Gemüsebrühwürfel
•
Salz, Pfeffer
•
etwas Sojasoße
•
gelbe oder goldenen Lebensmittelfarbe
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Körperwahrnehmung & Gesundheit
Wie wäre es nach einer gemütlichen Märchenrunde mit den Kindern gemeinsam ein dazu passendes Gericht zu verspeisen? Hier finden Sie einige
leckere Vorschläge aus dem Geheimgut der bekanntesten Märchen.
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das Fladenbrot benötigt nur etwa 30 Minuten
Backzeit.
Iris Knauf
Körperwahrnehmung & Gesundheit
Entdeckungskiste 06/2002 „Märchen“
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