Die Dinge hinter den Dingen
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Die Dinge hinter den Dingen
Mai 2016 - Ausgabe #02 neue pfade Biografi e Interview Die Dinge hinter den Dingen Herr Dahlke, wie sind Sie privat? Erzählen Sie mal... Vor Jahren merkte ich, dass ich eigentlich auf Seminaren und Vortragstouren lebe, deshalb habe ich bewusst die Trennung zwischen Privatleben und Beruf gestrichen. Das fiel mir auch leicht, weil ich wirklich das Glück habe, meiner Berufung beruflich nachzukommen. Tatsächlich habe ich ja auch lange aus allem, was mich hobbymäßig freute, Wochenseminare gemacht. Zum Beispiel faste ich seit meiner Jugend und wandere gern, deshalb gibt es seit fast 40 Jahren unsere traditionellen Fastenkurse. Ich lese und schreibe gern. Aber ich reise auch gern und verbringe seit Jahren mit Rita, der Frau meiner zweiten Lebenshälfte, die Winter auf Bali. Dort schwimme ich viel. Vor allem aber meditieren wir dort in größerer Ruhe, sehen Filme, feiern Liebesfeste. 56 Foto: Shutterstock - Ruediger Dahlke Dr. Ruediger Dahlke erzählt uns von seiner Kindheit und Studienzeit, seinem Weg als Therapeut und warum auch für ihn die Welt seit dem 11. September 2001 eine andere ist als vorher. überraschende Einsichten und Empfehlungen, wie wir gesund bleiben können, inklusive. Sie prägen den spirituellen medizinischen Diskurs seit Jahrzehnten und nennen als Basis oft die Schattenintegration. Auch Ihr Leben hat im Prinzip mit Schattenintegration angefangen, denn Sie mussten den Verlust Ihres Vaters verschmerzen, als sich Ihre Mutter von ihm trennte. Wie ist Ihnen das gelungen? Das war wirklich ein Kinderspiel, denn er war vorher auch nicht viel da, sondern machte Karriere im Stahlbereich, war schließlich Thyssen-Manager von einem Riesenwerk. Da war nie Zeit zum Spielen oder so etwas Kindlichem gewesen. Aber ohne Klage! Mir war nie langweilig, wir Dr. Rued iger Dah lke wurd 1979 pro e 1951 in movier t Berlin ge e er als A heu te ha boren. rz t u nd Psyc t er über h o 10 t h 0 e rapeu t. B Bücher Videos u geschrie is nd CDs ben, zah veröffen Seminar lreiche t licht. Er e, bietet hält Vor verschie träge un dene Au Medizin d sbildung , Atemth en zu int erapie, E 2010 gr egraler rnährun ündete e g und Fa r mit sein das Ges s ten an. er zweit undheits e n Ehefrau resor t T (AT) und Rita Fas amanGa ver wirklic el in der Sü hte sich d im ökolo s t eiermar d amit ein gischen k en Traum Gleichge vom Leb wicht. S en die Lebe e in n eues tes ns wand Projekt elschule is t www. leb im Intern ens wan et: delschu le.com waren vier Kinder und meine Mutter war immer für uns da. Mein Vater sorgte auch über die Scheidung hinaus für die denkbar beste Ausbildung für mich, wofür ich ihm noch immer dankbar bin. Als ich am Übergang vom Hippie in die 68er Sozialist wurde, ermöglichte er mir Reisen in meine kommunistischen Traumländer, was mich völlig desillusionierte und ernüchterte und ihn freute. Anschließend bezahlte er mir ein Semester in einem US-Nobel-College, was mir sehr gefiel, obwohl ich das damals schwer zugeben konnte. Ich kann über ihn nicht klagen und die Trennung brachte neue Chancen. Mein Stiefvater war Bundeswehroffizier und brachte den Gegenpol massiv in unser Leben. Er schrie und schlug, aber ich wusste ja von meinem Vater: „Wer schreit, hat Unrecht.“ Und so war es dann auch. Er hatte oft Unrecht und das zeigte ich ihm auch, was zu ziemlichen Auseinandersetzungen führte. Mein Vater, der unter Hitlerjugend und Kriegsdienst gelitten hatte, nahm mir einmal ein Gummimesser ab, das ich für das Indianerspiel hatte, und erklärte mir lang und breit, dass wir als Deutsche keine Waffen mehr in die Hand nähmen. Ich bekam mit, dass man als Deutscher dumm dran war und ich ausgerechnet einer war. Mein Stiefvater schenkte mir dann mit acht Jahren ein Luftgewehr. Da beschloss ich, mit Erwachsenen vorsichtig zu sein. Sie sind dann mit Ihrer Mutter von Berlin nach Bayern gezogen. Wie war das für Sie? Ich war dort plötzlich in einer Landschule mit 64 Kindern und der einzige „Saupreiss“. Aber wir waren ja in Berlin auch schon Flüchtlinge gewesen, weil wir aus Ostberlin gekommen waren. Mein Vater hatte mir gesagt: „Als Flüchtling muss man einfach intelligenter sein, und das bist du, dann ist das kein Problem.“ So war es dann im Wesentlichen auch. Tatsächlich habe ich durch meinen Stiefvater Sport kennen und schätzen gelernt. Meine Sozialisation in Bayern schaffte ich, indem ich bald die Schirennen gewann. Mit 11 Jahren haben Sie von Ihrem Großvater ein Meditationsbuch bekommen, oder besser gesagt bei ihm gefunden und neugierig gelesen. Meditieren Sie wirklich seither? Ja, allerdings längst nicht mehr nach dem System dieses Buches. Als die Beatles 68 nach Rishikesh zu Maharishi zogen, machte ich natürlich auch Transzenden- 57 Mai 2016 - Ausgabe #02 neue pfade Lesetipp tale Meditation für einige Jahre. Später fand ich zur Zen-Meditation, die ich heute noch mache. Nach dem Abitur haben Sie in München Medizin und Psychologie studiert. War das von Anfang an Ihr Wunsch? Ich hatte ein Einser-Abitur und wusste nicht so recht wohin. Eigentlich faszinierten mich Medizin und Psychologie am meisten, aber ich wollte als Hippie nicht den Erwartungen entsprechen und die gingen genau in diese Richtung. Die Erziehung meiner Mutter, einer engagierten Sonderschullehrerin, zielte genau Meine wichtigsten Bücher... ... für die Medizin und die Patienten: „Krankheit als Symbol“ ... für alle Lebewesen: „Peace-Food“ und „Geheimnis der Lebensenergie“ 58 darauf ab, aus uns kleine Albert Schweitzers zu machen. Der Freund und Pfarrer Friedrich Eras brachte mich darauf, dass ich ruhig Medizin studieren dürfe. Wie waren Sie als Student? Vor allem laut, wir protestierten und streikten und kämpften damals ja in einem fort, sogar in München, einer noch vergleichsweise braven Uni. Was hat Sie am Studium gestört? Schon im Studium wollten sie uns – mit wenigen Ausnahmen – nicht zu guten Ärzten, sondern zu Medizinern und ... für die persönliche Entwicklung: „Das Schattenprinzip“ und „Die Schicksalsgesetze“ Ruediger Dahlke´s Lieblingsbuch: Die Möwe Jonathan von Richard Bach Pharma-Verschreibern machen. Das störte mich und so blieb ich Protestant, nicht im religiösen Sinn, da fühlte ich mich zum Katholizismus, wie ich ihn im bayrischen Dorf mit Weihrauch und Ritus kennengelernt hatte, mehr hingezogen. Aber auch die Abneigung der ärzte gegen längere Gespräche mit den Patienten störte und irritierte mich. Glauben Sie, dass die Medizin heute anders ist? Ich erlebe sie eher noch pharma-höriger, noch geld-orientierter, wenn es auch zunehmend Kollegen gibt, die da nicht mehr mitspielen wollen. Wie ging es nach dem Studium weiter? Nach meinem Pflichtjahr in Kliniken wusste ich nicht, was tun. Ich hatte lediglich einen wundervollen Arzt kennengelernt, Prof. Begemann. Aber der war Hämatologe, praktisch Krebsarzt, und das wollte ich eigentlich nicht werden. Außerdem war bei ihm keine Stelle frei. Im Krankenhaus für Naturheilweisen auch nicht, und der Normal-Klinik wollte ich mich ersparen, sie aber vor allem auch mir. Also ging ich auf Weltreise und schaute mir Medizin in anderen Kulturen an, und da fand ich viel Faszinierendes: von Geist-Chirurgen auf den Philippinen bis zu Schamanen in Afrika und Gurus in Indien. Nach der großen Reise blieb ich sozusagen bei Thorwald Dethlefsen hän- Haben Sie jemals eine „klassische“ Arztpraxis geführt? Nein, höchstens im Sinne der klassischen Homöopathie. Eigentlich war ich bei Dethlefsen als Psychotherapeut eingestiegen und wir gingen daran, diese weiterzuentwickeln. Mir steckten Hunderte Stunden Psychoanalyse, vor allem als Gruppentherapie, in den Knochen, die ich als nicht sehr weiterführend erlebt hatte. So erarbeiteten wir ein Konzept einer 40-stündigen, aufdeckenden SchattenPsychotherapie. Dabei merkten wir, dass Patienten, die unter Verstopfung litten, sich viel schwerer mit der Schattenarbeit taten, als die anderen. Daraus entstand wieder ein Interesse für den Körper, und aus ersten natürlichen Abführmaßnahmen entwickelte sich die begleitende Fastentherapie. Mir wurde klar, dass zwischen körperlichem und seelischem Loslassen ein enger Zusammenhang bestand. Das war eigentlich schon die Geburtsstunde von „Krankheit als Weg“. Sie haben dann mit Ihrer ersten Frau Margit Dahlke das Heilkundezentrum in Johanniskirchen (D) gegründet. Mit welchen Gedanken und Zielen? Wir wollten schon lange aus der Stadt weg und in die Natur und einen idealen Ort für Psychotherapie schaffen. Das verwirklichten wir im Heil-Kunde-Zentrum in Johanneskirchen und ich freue mich bis heute daran, wie gut das weitergeht. Zum Glück haben wir beide so viel aus unseren scheidungsreichen Familiengeschichten gelernt, dass wir uns zwar nach 25 Jahren auch getrennt haben, aber in großem Frieden. Wir haben uns auch die Freiheit bewahrt, weiterhin bis heute in Eintracht Eltern von Naomi, unserer Tochter, zu sein und auch inhaltlich weiter zusammenzuarbeiten, also etwa Bücher zu schreiben. Mit 40 Jahren wurden Sie Vater einer Tochter – mit gemischten Gefühlen, wie Sie es selbst einmal beschrieben haben. Können Sie uns darüber etwas erzählen? Margit wollte unbedingt ein Kind, obwohl wir beide schon älter waren und unsere Beziehung unter dem Motto „In Freiheit und Liebe“ stand. Schon Ende des dritten Monats wussten wir, obwohl wir Amniozentese (Anm. der Redaktion: Fruchtwasseruntersuchung) und dergleichen abgelehnt hatten, dass wir ein „Etwas mehr Hirn bitte“ von Gerald Hüther Kind mit Downsyndrom erwarteten. Das war in vielerlei Hinsicht schwer auszuhalten, zum Beispiel weil uns meine „lieben“ Kollegen in bester Absicht, auch spät noch, immer wieder Abtreibungen und sonstige „Unfälle“ anboten, denn für Margit war der Gedanke phasenweise kaum auszuhalten. Aber letztlich fühlten wir uns immer gemeint und haben das dann auch gemeinsam durchgestanden. Wir fühlen uns heute mit Naomi so sehr beschenkt. Sie hat uns so viel gelehrt, weil sie eben gerade kein Intellekt-Tiger ist wie wir beide, sondern ganz Gefühl und Emotion. Das Seminarzentrum TamanGA liegt in Gamlitz, Südsteiermark (AT) und wurde 2012 mit dem Klimapreis Österreichs ausgezeichnet. Foto: Shutterstock - Ruediger Dahlke gen, bei dem ich schon vorher Reinkarnations-Therapie gelernt hatte. Das ist eine faszinierende Form der Schattentherapie und eigentlich C.G. Jungs Vorstellungen nahe, bis auf den damals wirklich provozierenden Namen. von Ruediger Dahlke: 59 Mai 2016 - Ausgabe #02 neue pfade des Friedens, ein Schlachtfest fürs Weihnachtsgeflügel wird und der größte Streit des Jahres ausbricht. Die Lösung liegt hier im Bewusstwerden für das Problem. Würden die Mediziner diese Situation endlich einsehen und zugeben, könnten wir an ihre Lösung gehen, der Pharmaindustrie besser auf die Finger schauen und den Lobbyismus eindämmen. Was möchten uns Ihrer Meinung nach „Zivilisationskrankheiten“ sagen? Die Herz-Erkrankungen, an erster Stelle der Todesursachen, verdeutlichen uns die Probleme, die wir mit unseren Herzensangelegenheiten und der Liebe haben. Krebs zeigt uns die Wachstumsprobleme. Wo wir im übertragenen Sinn nicht wachsen, wächst stattdessen der Tumor auf körperlicher Ebene. An dritter Stelle kommen in der Todesstatistik die Kunstfehler der Medizin und die Nebenwirkungen der Pharmaka. Das sagt uns, dass wir schleunigst eine andere Medizin brauchen und der ganze Berufsstand dem „Schattenprinzip“ aufgesessen ist. „Integrale Medizin versteht sich als umfassende Therapie von Körper, Geist und Seele und reicht bis in spirituelle Dimensionen, zielt auf Schattenintegration und geistigseelisches Wachstum.“ Bereits in Ihrem ersten Buch „Krankheit als Weg“ haben Sie auf das Thema hinter den körperlichen Symptomen hingewiesen. Wie waren die Reaktionen Ihrer Ärztekollegen? Kaum vorhanden. Da galt auch für uns Gandhis Erfahrung: Erst ignorieren sie dich, dann machen sie sich lustig über dich, dann bekämpfen sie dich und dann hast du gewonnen. Heute freue ich mich, dass die deutsche Ärztekammer meine Ausbildung „Integrale Medizin“ und meine Fortbildungen seit über 10 Jahren anerkennt und fördert. 60 Das bedeutet, dass Mediziner natürlich nicht schaden, sondern helfen wollen. Aber ohne es zu merken, sind sie im Gegenpol gelandet und heute wirklich zur drittgrößten Gefahr geworden. Sie sind letztlich zu dem Problem geworden, das sie eigentlich beheben wollten. Das Wirken des Schattenprinzips erleben wir aber natürlich alle. Wenn etwa aus Weihnachten, dem Fest der Liebe und Was kann ich heute tun, um gesund zu bleiben? Was raten Sie? Ich rate, die Spielregeln des Lebens, „Die Schicksalsgesetze“ und „Das Schattenprinzip“ zu studieren und auf dieser Basis offen für die Herausforderungen des Lebens und wachstumsbereit zu sein. Außerdem würde ich unbedingt meine Ernährung auf pflanzlich-vollwertig umstellen und mich bewegen, auf allen Ebenen, vor allem geistig, aber auch körperlich. Was war persönlich Ihr größter Schatten? Kommen heute noch Schatten auf Sie zu? Das war sicher die Konfrontation des Glückskindes, das ich bis dahin war, mit der Herausforderung unserer Tochter Naomi mit Downsyndrom. Die Versöhnung war dann im Zusammenleben vor allem wundervoll. Und ja, es gibt natürlich weiter Schattenkonfrontationen, etwa die österreichische Bürokratie beim Bau von TamanGa. Aber aus all dem folgen mit der Philosophie der „Schicksalsgesetze“ auch wieder Wachstumsimpulse und Fortschritte. So bin ich heute sehr glücklich, mit meiner Schweizer Partnerin an einem wundervollen Platz in der Schweiz zu leben. Das wäre mir ohne die österreichischen Schattenerfahrungen wohl nicht vergönnt gewesen. Sie äußern sich immer wieder kritisch zu aktuellen Themen und erläutern diese anhand der Schicksalsgesetze und dem Schattenprinzip; beispiels- Seit Jahren setzen Sie sich für eine vegetarische Ernährung ein, haben die vegane Bewegung mitbegründet. Warum ist Fleischverzehr nicht gut für den Menschen? Wir fördern damit in unverantwortlicher Weise die schlimmsten Krankheitsbilder von Herzinfarkt über Krebs bis hin zu Allergien und Demenz, und noch so viele mehr. Unverantwortlich ist es aber auch den Hungernden in den ärmsten Ländern gegenüber, denn die Tiere in unseren Massen-Tier-Zucht-Häusern fressen schon längst deren Nahrung. Und es ist ökologisch unserer (Mutter)Erde nicht mehr zumutbar. Was glauben Sie, worin liegt noch Potential, wenn Sie die Menschheit und den Planeten Erde anschauen? Wir können und müssen das Ruder herumreißen und ich bin da hoffnungsvoll. Was wäre zum Beispiel, wenn Franziskus I. wirklich weiter den Spuren des 1. Franziskus folgte, und das auch überstände, und 1,2 Milliarden Katholiken auf diesen Weg brächte? Würden sich da nicht die Protestanten an Albert Schweitzers „Ehrfurcht vor dem Leben“ erinnern und Buddhisten ans Mitgefühl mit allen fühlenden Wesen und …und…und…? Was ist Ihrer Meinung nach das Ziel unseres Daseins? Sich und sein Selbst zu verwirklichen, egal wie Sie das dann nennen: Befreiung, Individuation, Selbstverwirklichung, Erleuchtung. Ich danke Ihnen sehr für das Interview und wünsche Ihnen von Herzen alles Gute! anzeige In einem Interview sagten Sie einmal „es schreibt“ - was meinten Sie damit? Schreiben ist für mich schon längst eine Meditation geworden. Ich verbinde mich in Gedanken mit dem Urgrund, der großen Mutter, wenn Sie so wollen, und nach oben mit dem großen Vater im Himmel und warte, bis sich ihre Energien in meiner Mitte verbinden. Dann lasse ich meine Ideen fließen. Trotzdem entstehen meine Bücher aus meinen Gedanken, sind gespeist aus meinen Erfahrungen mit Patienten und Archetypen, geprägt von den „Schicksalsgesetzen“ und dem „Schattenprinzip“. weise das Thema der Flüchtlinge. Was passiert hier Ihrer Meinung nach? Das Polaritätsgesetz, das wichtigste der Schicksalsgesetze, zeigt sich etwa so: In einem Land wie Deutschland werden die Menschen immer älter, weniger und reicher. In der muslimischen Welt werden sie immer jünger, mehr und ärmer. Das verlangt nach Ausgleich. Kritisch war ich übrigens immer schon. Völlig USfreundlich aufgewachsen, veränderte 9/11 aber mein Leben. Da wurde uns allen von BBC berichtet, ein drittes Hochhaus sei durch herumfliegende Teile eingestürzt. Als ich noch rätselte, wie lange solche Teile wohl fliegen konnten, erfuhren wir, dass das Hochhaus noch stand, eine „Ente“ also. Als selbiges Hochhaus dann wenig später tatsächlich einstürzte, hat mein Weltbild einen Sprung bekommen. Seitdem schaue ich nicht nur die medizinische Welt, sondern auch die andere, noch kritischer an. Foto: Shutterstock - Ruediger Dahlke Wann haben Sie erkannt, dass Schreiben und Lehren Ihre Berufung sind? Meine Bücher haben sich eigentlich immer nach dem Muster des ersten entwickelt: Wenn ich oft dasselbe erzählt hatte, schrieb ich ein Buch darüber, um mir die Routine und meinen Patienten die Kosten zu ersparen. 61