Soester Anzeiger vom 27.09.2010

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Soester Anzeiger vom 27.09.2010
27. SEPTEMBER 2010
Bäume mit
dem Rad
entdecken
Für Flora, Fauna –
und den Menschen
LIPPSTADT ■ Der Stadtführer Ulrich Bökenkamp lädt
alle Fahrrad-Freunde am
Samstag, 2. Oktober, um 14
Uhr zur Baum-Radführung
ins südliche Stadtgebiet ein.
Dabei erfahren die Teilnehmer etws über die Bäume
und ihre Geschichte. Die
etwa dreistündige Radtour
beginnt am Rathausplatz
und führt an der Kleingartenanlage vorbei zum Lippstädter Wasserturm. Beim
anschließenden Besuch der
Feldkapelle Brünneken, des
Jagdsterns und des Schlossparks Schwarzenraben erläutert Ulrich Bökenkamp
Wissenswertes. Nach einem
Ausflug zum Lippstädter
Ortsteil Bökenförde endet
die Tour schließlich an dem
Kulturdenkmal Schäferkämper Wassermühle in Bad
Westernkotten. Interessierte
sollten sich bei der Stadtinformation im Rathaus anmelden oder telefonisch unter (0 29 41) 5 85 15, da die
Teilnehmeranzahl auf 25
Personen begrenzt ist.
Life+Projekt startete gestern mit großem
Bürgerfest Möhne-Renaturierung
Mehl, Nudeln und
Reis für Tafel
HÖRSTE ■ Im Auftrag der
Caritas ziehen die Hörster
Firmbewerber am Samstag,
2. Oktober, von 9 bis 14 Uhr
durch die Gemeinde und bitten an der Haustür um Lebensmittelspenden für die
Lippstädter Tafel. Von 12 bis
14 Uhr ist es ebenfalls möglich, Lebensmittel-Spenden
direkt im Pfarrheim in Hörste abzugeben. Dabei sollte es
sich ausschließlich um haltbare Produkte wie Mehl,
Konserven, Nudeln, Reis
oder ähnliches handeln.
Landfrauen bei
Ackerbürgerinnen
LIPPSTADT ■ Zu Gast bei den
„Ackerbürgerinnen“
von
Lippstadt-Marketing sind die
Lippstädter Landfrauen am
Mittwoch, 6. Oktober. Treff
zu der Stadtbesichtigung ist
um 16 Uhr am Rathaus. Anmeldungen bis 1. Oktober
bei Marie-Theres SchulteStratmann (Tel. 02948/
1811) oder den Ortslandfrauen.
KINO
Montag, 27. September
Cinema-Studio-Center
„Jud süss - Film ohne Gewissen“
17.30, 20.15 Uhr
„The American“
17.30, 20 Uhr
„My name ist Khan“ Kino f.
Kenner
17.30, 20.15 Uhr
CINEPLEX
„Resident Evil: Afterlife“ 3 D
Von R. Großelohmann
Wenn am Stift Cappel das Schafott ruft...
Met und Spanferkel, handgefertigter Silberschmuck und Fellbetten im Zelt: Rund um das Stift Cappel wurde am Wochenende das
Mittelalter wieder lebendig. 40 Handwerker, Händler und Gaukler sowie 150 zeitgenössisch gewandete Aktive sorgten beim mittelalterlichen Markt für das richtige Flair – unter anderem mit Spielszenen wie dieser, in der ein Delinquent zum Schafott geführt
wird. ■ Foto: Wissing
Wenn die Erinnerung versagt,
bleibt dennoch der Mensch
„Gemeinschaft leben“: Alzheimer-Gesellschaft zeigt auf, welche Hilfen auch
bei einer Demenzerkrankung Selbstständigkeit und Teilhabe ermöglichen
LIPPSTADT ■ Mal den Hausschlüssel zu vergessen oder
den Namen eines bekannten
Schauspielers – das passiert
vielen Menschen. Wenn sich
Erinnerungslücken
aber
häufen, kann das auf krankhaften Gedächtnisschwund
hindeuten. Demenz lautet
der Fachbegriff. Und die Alzheimer-Krankheit ist deren
häufigste Form. Im Kreis gibt
es eine eigene AlzheimerGesellschaft. Diese hatte am
Samstag zu einer Info-Veranstaltung auf den Rathausplatz geladen. Anlass war
der Welt-Alzheimertag.
1,2 Millionen Menschen
seien in Deutschland an Demenz erkrankt, 60 Prozent
von ihnen an Alzheimer, erklärte der stellvertretende
Vorsitzende Detlef Grawe.
Bürgermeister Christof Sommer machte die Bedeutung
des Themas an den vielen
Ständen fest, die sich rund
um den Platz aufreihten.
Dies zeige, wie viele Seniorenheime und Pflegedienste,
Einrichtungen und Vereine
sich in der Region mit der
Krankheit befassten.
„Mit dem Motto ‘Gemeinschaft leben’ möchten wir
betonen, dass Menschen,
auch wenn sie an einer Demenz erkranken, Teil unserer Gesellschaft sind und
Ob dement oder nicht: Schon ein Hand-Peeling steigert das
Wohlbefinden, wie Ergotherapeutin Daniela Hinse demonstrierte. „Das könnte den ganzen Tag so gehen“, fand Helma
Schumacher.
nicht auf Pflegefälle reduziert werden dürfen“, sagte
Grawe. Jeder solle „mit seinen Fähigkeiten und seiner
Persönlichkeit und nicht
über seine Defizite wahrgenommen werden“.
Die
Hilfsmöglichkeiten
sind ungemein vielfältig:
Durch traditionelle Spiele,
vertraute Musik oder beschriftete Fotoalben könnten
Angehörige dem „Altgedächtnis“ der Betroffenen
auf die Sprünge helfen, erklärte Grawe. Sie sollten sich
auch nicht scheuen, mit den
Kranken auszugehen. „Man
muss sich aber darüber im
Klaren sein: Es könnte dann
etwas passieren, was die Gesellschaft schocken könnte.“
Das beginne womöglich
schon damit, dass der Umgang mit Besteck misslingt.
Das Sozialsystem ist darauf ausgelegt, Menschen
die eigene Wohnung zu erhalten, solange es geht. Bebilderte Schilder für die einzelnen Zimmer könnten die
Orientierung erleichtern, erläuterte Grawe. Monika Ahlke von der Caritas und Archi-
tekt Bert Wieneke zeigten
auf, wie sich eine Wohnung
altengerecht
umgestalten
lässt: Schon eine farbige und
damit besser erkennbare
Klobrille könne Sicherheit
geben; Herde ließen sich mit
Sicherungen nachrüsten, die
einen Brand verhindern.
Wie Anita Polder von der
Stadtverwaltung berichtete,
berücksichtigt die Pflegeversicherung inzwischen die
Demenzerkrankung: Betreuende Angehörige könnten
eine punktuelle Entlastung
beantragen, auch wenn keine körperliche Pflegebedürftigkeit vorliegt. Die Alzheimer-Gesellschaft plant deshalb einen Betreuungsdienst
mit Ehrenamtlichen, die gegen eine Aufwandsentschädigung stundenweise die
Kranken zu Hause betreuen,
wie Grawe mitteilte. Dafür
würden noch Helfer gesucht.
Das Bestreben, möglichst
lange das vertraute Wohnumfeld zu erhalten, führe
aber auch zu einem Dilemma: Wenn sie erst mit fortgeschrittener Demenz in ein
Heim kämen, fiele den Betroffenen die Eingewöhnung
umso schwerer, sagte Grawe. Er empfiehlt deshalb,
schon frühzeitig Angebote
wie offene Tanzcafés in den
Heimen aufzusuchen. ■ isa
18.30, 20.30 Uhr
„Step up 3 D“ 3 D
Zünftige
Gaudi beim
Oktoberfest
16 Uhr
„Eat pray love“
14.45, 17.30, 20.15 Uhr
„Dinner für Spinner“
15.30, 18, 20.30 Uhr
„The town - Stadt ohne Gnade“
17.30, 20.15 Uhr
„Groupies bleiben nicht zum
Frühstück“
17, 19.15 Uhr
„Ponyo-Das große Abenteuer
am Meer“
15.15 Uhr
„Beilight-Biss zum Abendbrot“
15, 17, 19 Uhr
„Duell der Magier“
21.15 Uhr
„Männertrip“
20.45 Uhr
„Cats & Dogs - Die Rache der
Kitty Kahlohr“
15 Uhr
Gaudi fürs Publikum, kräftezehrend für die Teilnehmer: Die Offiziere veranstalteten beim Oktoberfest in Eickelborn auch einen Tauzieh-Wettbewerb. ■ Foto: Strake
EICKELBORN ■ Zünftige Musik, bayerisches Bier, Haxen
und Brezeln: Bayerisch
ging’s am Freitagabend zu
beim Oktoberfest in der Eickelborner Festhalle, das die
3. Kompanie der Schützenbruderschaft organisiert hatte. Als Besonderheit veranstalteten die Offiziere einen
Tauzieh-Wettbewerb. Zehn
Teams, darunter die Hofdamen, nahmen teil. Am Ende
hatte das Team „Hütte 2“ mit
Mannschaftskapitän Philipp
Sommer die Nase vorn. Auf
Platz zwei landeten – mit Unterstützung – die Hofdamen
vor dem Team „Green Spirit“.
ALLAGEN 쐍 Scheinbar hatte
der Herrgott seine helle Freude daran, dass die Menschen
sich für seine Natur ordentlich ins Zeug legen wollen.
Als der Kreis Soest gestern
mit einem großen Bürgerfest
den Startschuss für das Life+Projekt mit einer bevorstehenden millionenschweren
Renaturierung des Möhneflusses zwischen Brilon und
Möhnesee gab, instruierte er
Petrus, die Sonne strahlen zu
lassen. Und - fast noch wichtiger - er sorgte für einen regenfreien Samstag. Sonst hätte nämlich das, was gestern
den ganzen Tag über an Aktivitäten auf dem Wiesengelände im Möhnebogen an der
Dorfstraße viele Gäste anzog
– die Offiziellen von Behörden und Verbänden, Spaziergänger, Familien und Vereinsvertreter – auch schnell im
tiefen Schlamm versinken
können. So aber geriet der
Auftakt des Gemeinschaftsprojektes der Behörden und
Naturschutzverbände zu einem freundlichen Fest, dass
von Allagener Vereinen kreativ mitgestaltet wurde.
Dass zeitgleich mit der Öffnung des eigens aufgebauten
Möhne-Cafés um 11 Uhr den
Gästen eine Gänsehaut beschert wurde, hatte weder
mit dem Projektvolumen von
2,9 Millionen Euro noch mit
dem euphorischen Ziel zu
tun, die beiden Nachbarkreise, vier Kommunen, zahlreiche Landwirte und Naturschutzverbände zu Gunsten
der Natur an einem Strang
ziehen zu lassen. Vielmehr
gaben Stina Bange sowie Valentino und Jonathan Cruse
als junge Möhnetaler Nachwuchsband
„goosebumps“
(Gänsehaut) den musikali-
schen Startschuss zu einem
„schönen Tag in den Möhneauen“, den Projektkoordinatorin Stefanie Terren den 200
zur Eröffnung erschienenen
Gästen wünschte.
Stellvertretende Landrätin
Monika Korn hob in ihrer Rede hervor, wie wichtig die aktive Mitarbeiter aller Seiten
bei diesem Projekt ist. Dabei
sei ein besonderes Augenmerk darauf gelegt worden,
keine
landwirtschaftlichen
Existenzen zu gefährden. Als
Sprecherin des Hochsauerlandkreises wies Anja Menne, HSK-Fachbereichsleiterin
„Umwelt“ darauf hin, es um
Erhalt und Wiederherstellung
der Artenvielfalt gehe. „Es ist
ein Projekt für Flora und Fauna – und für den Menschen.“
Bürgermeister Manfred Göde, braungebrannt und am
frühen Morgen gerade erst
aus dem Flugzeug vom Besuch der Partnerstadt Pietrapaola in Süditalien gestiegen,
rief dazu auf, Nachbarn, Bekannten und Freunden von
dem Projekt zu berichten. Er
freute sich besonders, die
Bürgermeister und Vertreter
der Nachbarstädte Möhnesee,
Rüthen und Brilon zu begrüßen.
Philipp Büngeler und Annette Kühlmann vom Projektteam schilderten die Schaffung von Blänken (wasserstauende Vertiefungen in
Wiesen), und Buhnen (Aufschüttungen im Bachbett).
Bevor der Bagger zum Einsatz kam, ging´s an den Spaten. Stefanie Terren lud die
offiziellen Gäste zur Baumpflanzaktion und machte keinen Hehl aus ihrer hoffnungsfrohen Begeisterung für
das von der EU massiv geförderte Natur-Projekt: „So lasst
uns denn ein Apfelbäumchen
pflanzen...“
Bloß gut, dass
gemordet wird
Ohne „Mord am Hellweg“ wäre wenig
los in der Werler Michaeliswoche
WERL 쐍 Der Tag der offenen
Tür der Feuerwehr ist aus der
Michaeliswoche nicht wegzudenken. Immer am ersten
Sonntag der Festwoche demonstriert die Wehr ihr Können – gestern hatten die Feuerwehrleute Glück, dass das
Wetter deutlich besser war,
als die Meteorologen es vorhergesagt hatten. So war viel
los auf dem Grundstück an
der Grafenstraße. Vor allem
mittags nutzte mancher die
Chance, es sich schmecken
zu lassen, da wie immer Leckereien aller Art angeboten
wurden.
Die Bevölkerung weiß das
Engagement dieser seit 132
Jahren auf freiwilliger Basis
agierenden Truppe zu würdigen und nimmt die Einladung
immer wieder gerne an. Natürlich hat sich in dem langen Zeitraum im Aufgabenbereich der „Blauröcke“ viel
verändert.
Was sie zu leisten imstande
sind, unterstreichen sie nicht
nur bei ihren zahlreichen
Einsätzen, sondern auch bei
ihrer Präsentation am Sonntag. Wie wichtig eine gute
Nachwuchsarbeit innerhalb
der Freiwilligen Feuerwehr
ist, wurde bei dieser Gelegenheit betont.
Hubert Broszeit, wie immer
der „Mann am Mikrofon“,
verstand es, das Geschehen
fachlich und gekonnt zu
kommentieren. Auf sein Zeichen hin wurden die Übungen gestartet, und er kommentierte die Einsätze mit
großem Fachwissen.
Die Feuerwehr war Gastge-
ber, wurde gestern aber unterstützt von den Mitarbeitern der Rettungswache, dem
Deutschen Roten Kreuz und
den Maltesern, die sich ums
leibliche Wohl der Gäste
kümmerten.
Der Aktionstag der Feuerwehr war einer der attraktivsten Programmpunkte einer
ansonsten insgesamt recht ereignisarmen Werler Festwoche. Zwar gehörten am ersten
Wochenende auch Kirmes,
Schnadegang und verkaufsoffener Sonntag zum Programm – an den kommenden
Tagen aber müssen schon ein
Vortrag über energetisches
Sanieren und ein Klamottenmarkt in Sönnern herhalten,
um Programmfülle vorzugaukeln. Eher amüsant war es
auch, dass die FundsachenVersteigerung in die Programmübersicht aufgenommen wurde.
Da können die Veranstalter
froh sein, dass just zur Michaeliswoche „Mord am Hellweg“ geboten wird und Tobias Gebhardt sein Buch vorstellt. Ansonsten wäre zwischen Montag und Freitag
nämlich die Werlpreis-Verleihung der einzige Termin
während der gesamten Festwoche.
Am kommenden Wochenende ist dann der Bauernmarkt krönender Abschluss
der Festwoche; die Umweltmesse in der Stadthalle gehört eher zufällig in den Reigen der Veranstaltungen, hat
mit
der
Michaeliswoche
selbst freilich wenig zu
tun. 쐍 to/di
Persönlich erstellt für: DIE SIGNWELT GBR HUCKFELDT KAI
LIPPSTADT/WERL/WARSTEIN
MONTAG