Jetzt herunterladen
Transcrição
Jetzt herunterladen
Seite 1 von 7 I n f o r m a t i o n s m a t e r i a l v o m 0 4 . 0 7 . 2 0 1 3 Zahnersatz – Gut und bezahlbar Wer heutzutage Zahnersatz braucht, der muss tief in die Tasche greifen. Auf keinem anderen Gebiet der Medizin muss der Patient so viele Zuzahlungen leisten. Wir sind der Frage nachgegangen, wie Sie gut versorgt sind und dennoch Kosten sparen können. Zahnersatz ist teuer. Bei umfangreicherem Sanierungsbedarf können rasch Summen zusammenkommen, die dem Wert eines Neuwagens entsprechen. Doch es gibt Möglichkeiten zu sparen. Die Erstattung der Kosten durch die Krankenkasse orientiert sich immer an der Standardbehandlung, also der einfachsten Lösung. Davon trägt die Kasse etwa die Hälfte, die andere muss der Patient selbst bezahlen. Mithilfe einiger Sparmaßnahmen kann man jedoch den eigenen Kostenanteil reduzieren. Spartipp 1: Bonusheft führen Wer einmal jährlich zur Kontrolle zum Zahnarzt geht, bekommt einen Stempel in sein Bonusheft. Wer nach zehn Jahren ein lückenloses Bonusheft vorweisen kann, bei dem steigt der Festkostenzuschuss der Krankenkasse um 30 Prozent. Die Bonusregelung gilt auch für Menschen mit einer Vollprothese. Auch sie sollten einmal im Jahr zum Zahnarzt. Spartipp 2: Verschiedene Angebote einholen Etwa zwei Drittel der Zahnarztrechnung betreffen das Material und sind von Labor zu Labor sehr unterschiedlich. Auch der Zahnarzt selbst kann Angebote für unterschiedliche Zahnersatzlösungen machen. Man sollte sich einen Kostenvoranschlag – den sogenannten Heil- und Kostenplan – geben lassen und Vergleichsangebote einholen. Achten Sie darauf, nicht Äpfel mit Birnen zu vergleichen. Das heißt, vergleichen sie nur gleiche Zahnersatzleistungen miteinander, ein Implantat wird immer teurer sein als eine Brücke. Beim Preisvergleich hilft auch das Internet. Dort oder bei den Beratungsstellen der kassenärztlichen Vereinigungen kann man sich außerdem kostenlos eine zweite Zahnarztmeinung einholen. Heil- und Kostenplan besser verstehen Gesetzlich Versicherte erhalten einen Heil- und Kostenplan von ihrem Zahnarzt, wenn sie Zahnersatz benötigen. Das Formular ist für den Laien jedoch nicht einfach zu verstehen. Die Initiative proDente e.V. hat jetzt einen Online-Ratgeber und eine Info-Broschüre zur besseren Verständlichkeit des Heil- und Kostenplans herausgegeben. Darin werden Inhalt und Nutzen der einzelnen Formularfelder erklärt und Abkürzungen in verständlicher Sprache erläutert. Interessierte können die kostenlos Broschüre online oder unter der Telefonnummer 01805 552255 (0,14 € pro Minute aus dem deutschen Festnetz, über Mobilfunk max. 0,42 €) bestellen. Wer die interaktive Erklärfunktion im Internet nutzen möchte, findet sie unter www.prodente.de 1 Seite 2 von 7 Spartipp 3: Zusatzversicherungen Sie lohnen sich, so lange man noch keine größeren Lücken hat. Die Konditionen sind im Laufe der Zeit verbraucherfreundlicher geworden. Trotzdem sollte man das Kleingedruckte vor Abschluss sorgfältig studieren. 15 bis 20 Jahren. Brücken können auch Lücken von mehreren Zähnen überspannen. Zwei Pfeiler sind immer erforderlich, die Lücke muss aber nicht unbedingt zwischen diesen liegen. Brücken können nicht nur auf Zähne, sondern auch auf Implantate montiert werden. Spartipp 4: Vorsorge zahlt sich aus Wer regelmäßig zur Prophylaxe geht, hat länger gesunde Zähne. Zahnärzte empfehlen eine professionelle Zahnreinigung mindestens einmal im Jahr. Die Kosten von etwa 80 Euro müssen zwar selbst getragen werden, mittlerweile erstatten aber viele Krankenkassen einen Teil der Kosten zurück. Fragen Sie einfach mal bei Ihrer Krankenkasse nach. Prothesen kommen zum Einsatz, wenn nicht mehr ausreichend Zähne vorhanden sind, um Zahnersatz dauerhaft zu befestigen. Man unterscheidet Teil- und Vollprothesen. Sie können mit Klammern, Geschiebe oder Implantaten befestigt werden. Spartipp 5: Zahnersatz im Ausland Theoretisch kann man für seine ZahnersatzBehandlung auch ins Ausland gehen. Die Krankenkassen bezuschussen den Zahnersatz sogar zu den gleichen Konditionen wie im Inland. Zahnärzte und Zahntechniker hierzulande sehen das jedoch kritisch. Sind Nachbehandlungen nötig, werden deutsche Zahnärzte keine Garantieleistungen übernehmen und sie sind auch nicht verpflichtet, den „fremden“ Zahnersatz zu korrigieren. Die erneute Anreise ins Ausland kann den Kostenvorteil dann zunichte machen. Spartipp 6: Zuschuss für Geringverdienende Wer ein sehr geringes Einkommen hat, kann bei seiner Krankenkasse anfragen, ob für ihn die Härtefallregelung gilt. Dann sind höhere Zuschüsse möglich. Spartipp 7: Steuerersparnis Die Ausgaben für Zahnersatz, Kronen und zahnärztliche Behandlungen können auch als außergewöhnliche Belastung von der Steuer abgesetzt werden. Sie sollten also alle Belege sorgfältig aufbewahren. Die Höhe des Absetzbetrages richtet sich nach dem Einkommen und dem Familienstand. Kleines Einmaleins des Zahnersatzes Brücken dienen dazu, einzelne Zähne zu ersetzen. Sie bestehen aus Metall oder Keramik und haben eine Haltbarkeit von etwa Implantate sind künstliche Zahnwurzeln aus Titan. Sie können verwendet werden um einzelne Lücken zu schließen. Der Vorteil: die Nachbarzähne müssen nicht wie bei einer Brücke zur Befestigung beschliffen werden. Außerdem können Implantate als Brückenpfeiler und Prothesenbefestigung genutzt werden. Wurzelkanalbehandlung Rettung für den Zahn Auch der beste Zahnersatz hat keine ewige Haltbarkeit. Daher ist es gut, wenn die eigenen Zähne so lange wie möglich im Mund bleiben. Mit einer Wurzelkanalbehandlung ist schon so mancher Zahn gerettet worden. Meist ist Karies der Auslöser, mitunter auch eine Verletzung nach einem Stoß. Folge: eine Entzündung im Zahninneren, in der so genannten Pulpa. Der Zahn kann vereitern und den Kieferknochen gefährden. Früher hätte man so einen Zahn gezogen. Heute kann der Zahnarzt ihn mit einer Wurzelkanalbehandlung retten. Dazu muss der Zahn zunächst aufgebohrt werden, um Karies zu entfernen und an die Wurzelkanäle zu gelangen. Dort befindet sich die entzündete Pulpa. Hier werden nun alle Gewebereste und Keime entfernt. "Im Endeffekt sind in diesem Wurzelkanal Bakterien. Und wir entfernen diese Bakterien aus dem Kanalsystem. Je besser uns das gelingt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Zahn noch lange in der Mundhöhle verbleiben kann", erklärt Dr. Christian Gernhardt 2 Seite 3 von 7 von der Poliklinik für Zahnerhaltungskunde und Parodontologie der Uni Halle. Je nachdem, ob Schneidezahn oder Backenzahn, müssen teils mehrere Wurzelkanäle gereinigt, desinfiziert und erweitert werden. Das macht den Eingriff so aufwendig, dass für die weitere Versorgung des Zahns mitunter ein zweiter oder dritter Termin nötig wird. Zahn wird mit Kunststoff versiegelt. Bei manchen Patienten wird eine Krone nötig. Der so behandelte Zahn wird zwar vom Körper nicht mehr ernährt, sitzt aber dennoch fest. "Der Zahn ist nicht mehr durchblutet und er reagiert nicht mehr auf thermische Reize. Aber er steht nach wie vor als Zahn in der Mundhöhle und kann da noch viele, viele Jahre stehen", versichert Dr. Gernhardt. Meist bekommt der Patient zunächst eine provisorische Füllung. Darin befindet sich auch ein Medikament, das die restlichen Bakterien abtötet. Später kommt die endgültige Füllung in die Wurzelkanäle, der Solche Wurzelkanalbehandlungen werden von den Kassen nicht vollständig übernommen. In der Regel wird eine Zuzahlung fällig, die je nach Aufwand und je nach Praxis einige hundert Euro betragen kann. Tipps für die Gewöhnung an neuen Zahnersatz Viele Patienten haben zu Beginn Probleme, sich an den neuen Zahnersatz zu gewöhnen. Er fühlt sich häufig als Fremdkörper im Mund an. Daher im Folgenden ein paar Tipps für die Eingewöhnungsphase: Haben Sie Geduld und seien Sie sich bewusst, dass die Gewöhnung an die neue Situation einige Tage dauern kann, selbst bei perfekt angepasstem Zahnersatz! Versuchen Sie, die Prothese ständig zu tragen! So können Sie sich schneller daran gewöhnen. Lassen Sie sich von kleinen Druckstellen nicht beunruhigen – diese sind am Anfang normal! Meist verschwinden sie nach einiger Zeit wieder. Üben Sie Sprechen und Mimik vorm Spiegel! Besonders am Anfang kann es Ihnen schwerfallen, wie gewohnt zu sprechen. Schwierige Wörter und Laute müssen geübt werden. Versuchen Sie gerade am Anfang mit den Backenzähnen zu kauen und gewöhnen Sie sich langsam ans Essen mit den neuen Zähnen! Nehmen Sie in der ersten Zeit kleine Bissen und weiche Kost zu sich. Vorsicht, zerbrechlich! Legen Sie sich beim Herausnehmen oder Einsetzen vorsichtshalber ein Handtuch ins Waschbecken. Denn schnell fällt die Prothese aus der Hand und bricht. Mundpflege – Nicht nur für die Zähne gesund Wer seine Zähne ordentlich pflegt, spart langfristig gesehen auch Kosten für Zahnersatz. Und nicht nur das. Immer häufiger sehen Experten auch Zusammenhänge zwischen Infektionskrankheiten und der Mundgesundheit. Sorgfältige Mundhygiene lohnt sich also. Hier die wichtigsten Maßnahmen. Zahnbürste Wer seine Zahnbürste öfter wechselt, lebt gesünder. Zahnärzte empfehlen spätestens alle zwei Monate die Bürste zu wechseln, nach Infekten sogar häufiger. Der Grund: Zahlreiche Studien haben mittlerweile gezeigt, dass es zwischen Zahnhygiene und anderen Erkrankungen Zusammenhänge gibt. So spielen die gleichen Bakterien, die Zahnfleischentzündungen im Mund hervorrufen, auch bei Lungen- und Herzmuskelentzündungen eine Rolle. Auch Altenheimbewohner mit einem gepflegten Gebiss sind weniger anfällig für Infekte. Übrigens ist es nicht günstig, sofort nach dem Essen zu putzen. Denn säurehaltige Speisen, wie Obst zum Beispiel, erweichen kurzzeitig den Zahnschmelz. Wer gleich losschrubbt, der macht seine Zähne kaputt. Besser ist es, eine halbe Stunde zu warten. Zahnpasta Die Zahnpasta enthält Schmirgelstoffe und unterstützt die Entfernung des bakteriellen 3 Seite 4 von 7 Zahnbelags. Es gibt eine breite Palette verschiedener Pasten für unterschiedlichste Bedürfnisse. Fast alle Produkte enthalten Fluoride, die wirksam vor Karies schützen. Auch Wirkstoffe zum Schutz vor Paradontitis, Zahnsteinbildung und Mundgeruch werden zugesetzt. Für eine ausreichende Wirkung sollte die Paste auf den Zähnen bleiben. Deshalb sollte nach dem Putzen die Zahnpasta nur ausgespuckt und nicht extra nachgespült werden. Zungenreinigung Der Zungenreinigung wird hierzulande nur wenig Beachtung geschenkt. Die zerklüftete Oberfläche der Zunge ist aber der ideale Nährboden für winzige Essensreste und Fäulnisbakterien. Das sind die Hauptverursacher von schlechtem Atem und Mundgeruch. Zur Entfernung der Beläge eignen sich spezielle Zungenschaber oder -bürsten, die möglichst weit hinten angesetzt und mit leichtem Druck über den Zungenrücken nach vorne geführt werden. Zahnseide und Interdentalbürstchen In den engen Zahnzwischenräumen hat die Professionelle Zahnreinigung Zahnbürste keine Chance. Hier können sich Eine professionelle Zahnreinigung wird für Zahnbeläge besonders leicht festsetzen. gesunde Patienten mindestens einmal pro Deshalb entzündet sich das Zahnfleisch beJahr, für Patienten mit tiefen Zahnfleischsonders gern an diesen Stellen. Um Zahnbetaschen auch öfter empfohlen. Durchgeführt läge und Zahnreste aus den Zwischenräuwird sie in der Regel von speziell ausgebildemen zu entfernen, eignen sich Zahnseide ten Prophylaxeassistentinnen oder Dentalhyund Interdentalbürsten – spezielle Bürsten gienikerinnen. Sie reinigen die Zähne mit für die Zwischenräume. Extrem wichtig sind Ultraschallgeräten von Zahnstein und Belädiese kleinen Bürsten für die Pflege von gen, die durch Kaffee, Tee und Rauchen Zahnersatz wie Brücken und Implantate. entstehen. Anschließend bekommen die Denn an den Übergängen zu Zahnfleisch Zähne eine Politur und werden mit Fluoridund Restzähnen bilden sich oft Taschen Gel bestrichen, um den Zahnschmelz zu stäroder kleine Nischen – gute Vorratsspeicher ken und die Zähne vor Karies zu schützen. für Bakterien. Kostenloser Online-Zahnpflege-Ratgeber für pflegende Angehörige Die Stiftung Zentrum für Qualität in der Pflege hat Zusammenarbeit mit der Bundeszahnärztekammer einen kostenlosen Ratgeber für pflegende Angehörige entwickelt. Der Leitfaden soll die tägliche Mund- und Zahnhygiene sowohl für Pflegebedürftige als auch für die pflegenden Angehörigen erleichtern. Ein großes Problem, dem bisher nur wenig Beachtung geschenkt wird. Der Ratgeber liegt ausschließlich im Internet zum Herunterladen oder Ausdrucken bereit: www.bzaek.de/fileadmin/PDFs/b/Ratgeber_Mundgesundheit.pdf Die Zahnbürste – Eine Entwicklung voller Überraschungen Das Zähneputzen ist fast so alt wie die Menschheit. Davon kann man sich im Dentalhistorischen Museum im sächsischen Zschadraß überzeugen. Über 3500 Zahnbürsten aus aller Welt hat Zahntechniker und Museumsleiter Andreas Haesler hier gesammelt, Zeugnisse von den Anfängen bis zur Gegenwart. Der Gang durch die Entwicklungsgeschichte der Zahnbürste steckt voller Kuriositäten. Antike Unsere Vorfahren nutzten Miswak-Holz zur Zahnreinigung. Miswak ist ein Wurzelstück oder Zweig des Zahnbürstenbaumes. Das Holz besitzt von Natur aus einen relativ hohen Fluoridgehalt. Das Miswak-Holz wird bis heute genutzt - als Reinigungsstäbchen oder Zahnbürstenaufsatz. Mittelalter Das Konstrukt aus Naturschwamm und einem Knochen sollte im Mittelalter die Zahnreinigung revolutionieren. Das war aber nur ein Versuch und nicht von dauerhaftem Erfolg geprägt. 1493 Die ersten Zahnbürsten nach heutigem Verständnis sind auf 1493 datiert und stammen aus China. Sie waren eher pinselförmig. An 4 Seite 5 von 7 der Spitze eines Stabes wurden Schweineborsten befestigt. thesenbürsten: vorne harte Borsten, hinten weiche Borsten. 18. Jahrhundert Die Produktion einer Zahnbürste war aufwendig und es wurde in Handarbeit gefertigt. So blieb Zähneputzen ein Privileg für die Adeligen und Wohlhabenden. Für die ärmere Bevölkerung war die Zahnbürste unerschwinglich teuer. 1941 Von einer Zahnbürste, die von alleine putzt, träumte man schon lange. Eine Zahnbürste mit Kurbel war ein erster kurioser Schritt dahin. Leider war sie auf Dauer nicht praxistauglich. 1920 Auch wenn die Zahnbürsten jetzt industriell hergestellt wurden, von der Größe her ähnelten sie eher einer Schuhputzbürste. Doch man versuchte jetzt immer speziellere Bürsten herzustellen. Zum Beispiel spezielle Pro- 20. Jahrhundert Auch heute versucht man ständig das Putzen zu optimieren. Eine Doppelbürste, die gleichzeitig die Außen- und Innenflächen der Zähne putzt ist zwar eine gute Erfindung, hat sich aber nicht durchgesetzt. Kontakt: Dentalhistorisches Museum, Im Park 9b, 04680 Zschadraß Tel.: 034381/189506 E-Mail: [email protected] Internet: www.dentalmuseum.eu Patientenberatung der Landeszahnärztekammern: Sachsen: Tel.: 0351/8066257 E-Mail: [email protected] Internet: www.zahnaerzte-in-sachsen.de Thüringen Tel.: 0361-7732-121 E-Mail: [email protected] Internet: www.lzkth.de Sachsen-Anhalt: Tel.: 0391-7393912 E-Mail: [email protected] Internet: www.zaek-sa.de Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung Tel.: 0221 / 4001 – 0 E-Mail: [email protected] Internet: www.zahnarzt-zweitmeinung.de Zum Weiterlesen: Au Backe – Zahnschmerzen im Urlaub. Sprachführer für den Zahnarztbesuch im Ausland Kostenfrei bestellbar bei Initiative proDente e.V. Aachener Straße 1053-1055, 50858 Köln Telefon: 0221 / 170 99 740 Internet: www.prodente.de 5 Seite 6 von 7 Neues Internetportal für Arzttermine Arzttermin gesucht! Das kann zum Geduldsspiel werden. Auch Bjoern Keune ging es oft genug so. „Telefonieren nervt“, sagte er sich und suchte nach dem Arzt im Internet. Doch vergeblich. „Man kann eigentlich alles online machen. Ich reserviere mein Restaurant online, ich kaufe meine Sachen online. Ich mache meine Bankgeschäfte online, bin nicht mehr auf die Öffnungszeiten der Bank angewiesen“, erzählt Gründer Bjoern Keune. „Und bei der Terminvereinbarung mit dem Arzt ist mir aufgefallen, dass es nicht so ist.“ Das brachte ihn auf die Idee: Er gründete die Internetplattform www.arzttermine.de. Für den Patienten funktioniert die Plattform ganz einfach: Man gibt ein, wo man welchen Arzt sucht. Mit einem Klick erscheint eine Liste von Medizinern mit freien Terminen. Man wählt einen aus, gibt noch seinen Namen und Kontaktdaten an und schon hat man den Termin. Bisher machen deutschlandweit rund 1.000 Ärzte mit, 80 Prozent davon sind Zahnärzte. Ärzte in 14 Städten sind bisher beteiligt, darunter Zahnmediziner aus Dresden und Leipzig. Tipps zur Pflege daheim Mehr als zwei Drittel der rund 2,5 Millionen Pflegebedürftigen in Deutschland werden von Familienangehörigen versorgt. Meist fehlt es diesen aber an praktischen Erfahrungen. Wer ein pflegebedürftiges Familienmitglied versorgt, erbringt jeden Tag rund um die Uhr körperliche Höchstleistungen. Pflegende geraten schnell an ihre physischen und psychischen Grenzen. Ein häufiges Problem ist beispielsweise die Frage, wie bekomme ich einen pflegebedürftigen Angehörigen aus dem Bett? Physiotherapeutin Gitte Baumeier kennt solche Sorgen. Hier ihre Tipps: So bitte nicht: Oft werden die Patienten an den Armen gezogen, um von der Rückenlage in den Sitz zu kommen. Das kann unter Umständen sogar die Schultern des Patienten auskugeln und ist schlecht für den Rücken des Pflegers. So geht es richtig: 1. So geht die Drehung auf die rechte Seite ganz leicht: Zunächst wird der rechte Arm nach außen gelegt. Dann wird das linke Bein anbeugt und über das rechte gedreht. Durch diese Bewegung dreht sich der Patient fast von allein auf die Seite. 2. Den Patienten in den Sitz bringen: Dazu beide Beine anbeugen und aus dem Bett legen. Der Patient stützt sich selbst ins Sitzen hoch. Der Pflegende hilft, indem er den Patienten unter der Schulter stützt und gleichzeitig das Becken des Patienten nach unten drückt. 3. Das Aufstehen: Vor dem Aufstehen sollten die Füße vollständig Kontakt zum Boden haben. Das verbessert die Standfestigkeit. Der Pflegende sollte den Patienten unter den Armen stützen. Aber grundsätzlich nur so wenig wie nötig. Das braucht manchmal mehr Zeit, aber es unterstützt den Patienten – je nach Krankheitsbild – schneller wieder mobil zu werden und entlastet den Pflegenden. Weitere Anregungen und Tipps zur Pflege zu Hause kann man übrigens in speziellen Kursen lernen. In 12 Schulungen von jeweils etwa zwei Stunden bekommen pflegende Angehörige viele praktische Tipps vermittelt und können ihre persönlichen Probleme in der häuslichen Pflege mit anderen Teilnehmern und erfahrenen Pflegerinnen und Pflegern besprechen. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten für diese Kurse und vermitteln auch die Kontaktdaten. 6 Seite 7 von 7 Gäste im Studio Dr. Oliver Schierz, Uniklinikum Leipzig Andreas Haesler, Dentalhistorisches Museum Paul-Friedrich Loose, Landesgeschäftsführer Barmer GEK Sachsen Gitte Baumeier, Physiotherapeutin Monika Kleinschmidt Anschrift/ Thema der nächsten Sendung MDR FERNSEHEN, Redaktion Wirtschaft und Ratgeber „Hauptsache Gesund“ in 04360 Leipzig Internet: www.mdr.de/hauptsache-gesund E-Mail: [email protected] Thema der Sendung vom 11.07.2013, „Wie Wassermangel krank macht“ 7