Soziale Stadt NRW - Dinslaken Fortschreibung des Integrierten

Transcrição

Soziale Stadt NRW - Dinslaken Fortschreibung des Integrierten
Stadt- und Regionalplanung
Dr. Jansen GmbH
Soziale Stadt NRW - Dinslaken
Fortschreibung des Integrierten
Handlungskonzepts für das
Projekt Blumenviertel
Köln, Juli 2010
Stadt- und Regionalplanung
Dr. Jansen GmbH
Soziale Stadt NRW – Dinslaken
Fortschreibung des Integrierten
Handlungskonzepts für das
Projekt Blumenviertel
Dipl.-Geogr. Bettina Gringel
Dipl.-Ing. Anja Boddenberg
Dipl.-Geogr Ursula Mölders
Geschäftsführende Gesellschafter:
Dipl.-Geogr. Ursula Mölders
Stadt- und Regionalplanerin SRL
Dipl.-Ing. Dominik Geyer
Stadtplaner AK NW, Bauassessor
Stadt- und Regionalplaner SRL
HRB Köln 62236
Gesellschafter/Seniorpartner:
Dr. Paul G. Jansen
Bachemer Str. 115, 50931 Köln-Lindenthal
Postfach 41 05 07, 50865 Köln
Fon 02 21.940 72-0
Fax 02 21.940 72-18
[email protected]
www.stadtplanung-dr-jansen.de
Inhalt
1
1.1
1.2
1.3
1.4
1.5
1.6
1.6.1
1.6.2
1.7
1.8
1.8.1
1.8.2
1.8.3
1.9
2
2.1
2.2
3
3.1
3.2
3.2.1
EINE NEUE PERSPEKTIVE FÜR DAS PROJEKTGEBIET
BLUMENVIERTEL
Ausgangslage
Räumliche Lage und Kurzcharakteristik des
Projektgebiets Blumenviertel
Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzepts Arbeitsprogramm und Beteiligte
Sozioökonomische Kontextindikatoren und Ergebnisse
des Sozialberichts der Stadt Dinslaken 2009
Soziale Infrastruktur
Wohnen und Wohnumfeld
Die Wohnbebauung im Überblick
Wohnquartiere mit städtebaulichem Handlungsbedarf
Grün- und Freiraum, Sport und Spiel
Verkehrliche Erschließung und Wegeverbindungen
Straßen
ÖPNV
Wege
Nahversorgung
4
7
11
11
12
19
24
24
25
26
29
ENTWICKLUNGSZIELE FÜR DAS PROJEKTGEBIET
BLUMENVIERTEL
Einleitung
Entwicklungsziele für das Projektgebiet Blumenviertel
30
30
30
MAßNAHMENKONZEPT
Einleitung
Wohnen und Wohnumfeld
Aufwertung von Fassaden und Wohnumfeld bei
Mehrfamilienhäusern aus den 1960er und 1970er
Jahren
3.3
Grün- und Freiräume
3.3.1
Anlage eines Mehrgenerationenplatzes
3.3.2 Der rote Teppich - Inszenierung und Aufwertung der
Zuwegungen zur Volksparkschule und zum
Aktivstreifen
3.3.3 Aufwertung der Rasenfläche der Volksparkschule Fitnessparcours
3.3.4 Weiterentwicklung des Skaterparks
3.3.5 Umgestaltung des Schulhofs der Klaraschule
3.3.6 Weiterentwicklung der Klaraschule an der
Elisabethstraße zu einem sozialen Treffpunkt Anpassung des Schulgeländes
3.3.7 Aufwertung des Ballspielplatz an der Talstraße
3.3.8 Aufwertung des Spielplatzes Sedanstraße /
Weißenburgstraße
3.3.9 „Nimm Platz!“ – Neue Kommunikations- und
Identifikationsorte für das Programmgebiet
Blumenviertel
3.3.10 Attraktivierung des Volksparks - Optimierung der
Wegeverbindungen, Zugänge und Aufenthaltsqualität
3.3.11 Aufwertung des Parkplatzes vor Netto / Schlecker
3.3.12 Optimierung der Rad- und Fußwege mit Schwerpunkt
auf Augustastraße und Katharinenstraße
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1
2
3
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48
50
52
53
Inhalt
3.3.13
Punktuelle Maßnahmen zur Schulwegsicherung /
Stärkung der Verkehrssicherheit
3.3.14 Straßenraumgestaltung durch Alleebegrünung und
Fahrbahneinengungen / -aufpflasterungen
3.3.15 Barrierefreie Ausbildung der Fußwege / Ausbesserung
einzelner Fußwege
3.3.16 Neuordnung / Aufwertung der Kreuzung des Platzes
Im Heegerfeld / Am Hainweg
3.3.17 Optimierung der Wegeverbindung zwischen
Freizeitanlage Lohberg und östlichem
Programmgebiet
3.4
Sozialintegrative Maßnahmen, Bürgerbeteiligung und
Öffentlichkeitsarbeit
3.4.1 Kinderrestaurant - bauliche Erweiterung der
Einrichtung Düppelpunkt
3.4.2 Frühe und nachhaltige Bildungsförderung
3.4.3 Verfügungsfonds – Öffentlichkeitsarbeit und
Unterstützung bewohnergetragener Projekte
3.5
Qualifizierung und Beschäftigung
3.5.1
Stärken vor Ort - Verbesserung der sozialen,
schulischen und beruflichen Integration von jungen
Menschen
3.5.2 BIWAQ – Projekt zur Qualifizierung und Bechäftigung
3.6
Quartiersmanagement und Evaluation
3.6.1 Quartiersmanagement
3.6.2 Evaluation
4
ANHANG
55
57
59
60
61
62
62
63
66
68
68
70
71
71
73
74
Inhalt
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1 Abgrenzung Projektgebiet Blumenviertel
2
Abbildung 2 Soziale Infrastruktur
10
Abbildung 3 Wohnen
18
Abbildung 4 Freiraum und Grün, Spiel- und
Bewegungsmöglichkeiten
23
Abbildung 5 Erschließung und Wegeverbindungen
28
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1
Sozioökonomische Kontextindikatoren für das
Projektgebiet Blumenviertel und Lohberg
6
In dem nachfolgenden Text verwenden wir eine geschlechtsneutrale Sprache. Bei
der konkreten Ansprache von Personen werden sowohl die weiblichen als auch die
männlichen Personen genannt, z. B. „Bewohnerinnen und Bewohner“. Sollte aus
Versehen oder aus Gründen der besseren Lesbarkeit an einigen Stellen nur die
männliche Form, z. B. „Akteure“ gewählt sein, meinen wir aber immer auch die
weiblichen Personen, nämlich die Akteurinnen. Selbstverständlich sind für uns
immer Männer und Frauen gleichzeitig, gleichgestellt und chancengleich angesprochen.
Dieses Gutachten unterliegt dem Urheberrecht. Vervielfältigungen, Weitergabe
oder Veröffentlichung des Gutachtens in Teilen oder als Ganzes sind nur nach vorheriger Genehmigung und unter Angabe der Quelle erlaubt, soweit mit dem Auftraggeber nichts anderes vereinbart ist.
Eine neue Perspektive für das Projektgebiet Blumenviertel
1
Eine neue Perspektive für das Projektgebiet Blumenviertel
1.1
Ausgangslage
Das Projektgebiet Blumenviertel ist ein Erweiterungsgebiet für den
seit 1999 im Rahmen des Handlungsprogramms Soziale Stadt NRW
anerkannten Stadtteil Lohberg. Grundlage für die Erweiterung des
Soziale-Stadt-Gebiets ist das Integrierte Handlungskonzept für Dinslaken-Lohberg und Dinslaken-Blumenviertel, das seit 2008 vorliegt.1
Das Erweiterungsgebiet Blumenviertel grenzt südwestlich an den
Stadtteil Lohberg an. Es ist geprägt durch das Nebeneinander von
mehrgeschossigen Wohngebäuden sowie kleinteiligeren Wohnformen aus den 1960er- und 1970er Jahren. Laut Sozialbericht von 2007
lebt insbesondere in den verdichteten, mehrgeschossigen Wohnanlagen ein hoher Anteil an Mietern mit sozialökonomische Benachteiligungen. Neben den sozialen Problemen zeigen sich hier auch die
städtebaulichen Schwächen im Stadtteil: Die Geschosswohnungsbauten sind zwar in einem gepflegten Zustand, es fehlt ihnen jedoch aufgrund ihrer für die Architektur der 1970er Jahre typischen
monotonen Formensprache an einer identitätsstiftenden Gestaltung. Des Weiteren fehlt den vielen Familien in den Wohnquartieren ein wohnungsnahes Wohnumfeld für Kinderspiel, sich Wohlfühlen, Erholen und Kommunikation. An einzelnen Gebäuden zeigen
sich auch zunehmend bautechnische Mängel.
Besonders besorgniserregend ist - wie in vielen Stadtteilen der Sozialen Stadt - dass auch im Blumenviertel große Defizite bei den Angeboten zur Förderung der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen bestehen, weshalb sie in ihren motorischen, gesundheitlichen
und schulischen Entwicklungen nicht ausreichend unterstützt sind,
darunter sowohl Sport- und Bewegungsmöglichkeiten im Freiraum
als auch Bildungs- und Freizeitangebote sowie Treffmöglichkeiten.
Aufgrund dieser Problemvielfalt gilt es, diese Handlungsfelder durch
städtebauliche, soziale, infrastrukturelle, ökologische und ökonomische Maßnahmen unter Einbeziehung der lokalen Akteurs- und Bewohnerschaft zu bearbeiten und damit den Stadtteil zu stärken. Zur
Umsetzung des Aufwertungsprozesses kann die Stadt Dinslaken
zwar auf langjährige Erfahrungen aus dem Gebiet Lohberg anknüpfen, im Gegensatz zum Stadtteil Lohberg existiert im Blumenviertel
jedoch keine gewachsene Identität und es gibt noch kaum vernetzte
Akteure im Stadtteil, so dass in der Startphase insbesondere Beteiligungsstrukturen aufzubauen sind, die über die Programmlaufzeit
hinaus nachhaltig bestehen. Hierfür sind bereits wichtige und aktive
Schlüsselpersonen als Kooperationspartner bekannt. Zudem haben
verschiedene Einrichtungen Ihre Mitwirkungsbereitschaft signalisiert.
1
Planungsbüro Stadt-Kinder: Integriertes Handlungskonzept für die Stadtteile
Dinslaken-Lohberg und Dinslaken-Blumenviertel. Dortmund. 2008.
1
Eine neue Perspektive für das Projektgebiet Blumenviertel
1.2
Räumliche Lage und Kurzcharakteristik des Projektgebiets
Blumenviertel
Das Projektgebiet Blumenviertel umfasst Teilbereiche der beiden
Stadtteile Blumenviertel sowie Bruch/Feldmark. Das Projektgebiet
liegt nördlich der Innenstadt von Dinslaken. Die Bahntrasse Duisburg-Wesel, ehemalige Bahnanlagen in Höhe des Dinslakener
Bahnhofs und weiträumige, gewerblich genutzte Flächen wirken als
räumliche Trennung zur Innenstadt. Nördlich und westlich grenzen
weitere Wohnquartiere des Stadtteils Bruch an das Projektgebiet
Blumenviertel. Nordöstlich grenzen der Stadtteil Lohberg sowie der
Grünzug Freizeitanlage Lohberg an. Östlich bilden landwirtschaftliche Flächen den Zugang in das Projektgebiet.
Die räumlichen Grenzen bilden im Norden die Augustastraße, im
Westen die Weseler Straße, im Süden die Luisenstraße, die Düpelstraße und die Haegerbruchstraße sowie im Osten die Hünxener
Straße.
Abbildung 1
Abgrenzung Projektgebiet Blumenviertel
Quelle: Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH auf Basis der DGK 5
Der Schwerpunkt der Siedlungsentwicklung lag im östlichen Bereich
in der Zeit von etwa 1900 bis 1950, im nördlichen und westlichen
2
Eine neue Perspektive für das Projektgebiet Blumenviertel
Bereich in den 1950er bis 1970er Jahren, darunter Geschosswohnungsbauten größerer Wohnungsgesellschaften.
Nahversorgungsstandorte liegen am Rand des Projektgebiets Blumenviertel an der Augustastraße zwischen Wörthstraße und Katharinenstraße sowie in Höhe der Marienstraße und am Baßfeldshof.
Weitere Versorgungsmöglichkeiten sind im Bereich Hünxener Straße/Luisenstraße/Alsenstraße zu finden.
Eine zentrale Mitte als Orientierung und Identifikationsort im Projektgebiet Blumenviertel fehlt. Räumlich markant ist jedoch der im
Westen gelegene Volkspark, in dem Kleingarten- und Sportanlagen
integriert sind und der als Parkanlage zum Flanieren und Verweilen
einlädt.
Schwerpunkt öffentlicher Nutzungen ist die Achse Nahversorgungsbereich am Baßfeldshof - Volksparkschule - Stadtbad - Eissporthalle, die eine deutliche räumliche Trennwirkung zwischen
dem angrenzenden Volkspark und den Wohnbereichen bildet. Weitere wichtige Orte im östlichen Projektgebiet Blumenviertel sind die
katholische Kirche Sankt Jakobus und die evangelische Erlöserkirche
sowie die Grundschule Klaraschule.
1.3
Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzepts Arbeitsprogramm und Beteiligte
Nachdem im Jahre 2008 mit dem Integrierten Handlungskonzept
für Dinslaken-Lohberg und Dinslaken-Blumenviertel ein Grundkonzept erarbeitet wurde galt es, mit der Fortschreibung die einzelnen
Handlungsschwerpunkte mit Maßnahmen zu konkretisieren. Zu
Beginn standen Expertengespräche sowie die Analyse aller relevanten und vorliegenden Gut-achten, Untersuchungen und Planungen.
Dazu zählen vor allem das Integrierte Handlungskonzept DinslakenLohberg/Blumenviertel 2008 sowie der Sozialbericht 2008 und
2009. Ergänzend wurden die sozioökonomischen Kontextindikatoren erfasst und eine umfassende Bestandsaufnahme vor Ort durchgeführt.
Die Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzepts erfolgte in
Abstimmung mit den einzelnen Einrichtungen vor Ort, Wohnungsgesellschaften, politischen Vertretern sowie einer interdisziplinär
besetzten, verwaltungsinternen Projektgruppe. Ergänzend wurden
die Ergebnisse der Bewohnerbefragung vom April 2010 integriert.2
2
Die Dokumentation der Bewohnerbefragung erfolgt bis Juni 2010.
3
Eine neue Perspektive für das Projektgebiet Blumenviertel
1.4
4
Sozioökonomische Kontextindikatoren und Ergebnisse des
Sozialberichts der Stadt Dinslaken 2009
Im Projektgebiet Blumenviertel lebten zum 31. Dezember 2008
7.522 Personen, was rund 10,4 % der Gesamtbevölkerung Dinslakens
von 72.042 ausmacht. Im angrenzenden Stadtteil Lohberg wohnten
zu diesem Zeitpunkt etwa 1.500 Personen weniger. Zur Bewertung
der Sozialstruktur des Gebiets wurden Daten der wichtigsten sozioökonomischen Kontextindikatoren ausgewertet, um daraus kleinräumig geeignete Strategien und Maßnahmen für die künftige
Entwicklung ableiten zu können. In der folgenden Auswertung werden ausschließlich die Daten für das Projektgebiet Blumenviertel im
Vergleich zur Gesamtstadt analysiert, die Daten für Lohberg sind zur
Vervollständigung hinzugefügt.
Aufgrund der Abgrenzung des Untersuchungsgebiets, losgelöst von
festgelegten Stadtteilgrenzen, liegen für das Projektgebiet Blumenviertel keine Daten hinsichtlich des Anteils von Empfängern von
Transferleistungen nach dem SGB II, der Arbeitslosigkeit oder der
Wohnfläche je Person vor.
Die Analyse der Kontextindikatoren zeigt, dass im Projektgebiet
Blumenviertel der Anteil von Kindern unter 6 Jahren mit 4,5 % deckungsgleich zur Gesamtstadt ist. Der Anteil von Jugendlichen, bzw.
unter 18-Jährigen liegt mit 15 % leicht unter dem gesamtstädtischen
Durchschnitt. Große Unterschiede zeigen sich jedoch bei der Altersgruppe der über 65-Jährigen: Während der Anteil der älteren Menschen in der Gesamtstadt bei 19,2 % liegt, weist das Projektgebiet
Blumenviertel mit 23,7 % einen auffällig hohen Anteil auf. Dabei ist
zu berücksichtigen, dass das Seniorenzentrum Alfred-Delp-Haus im
Projektgebiet liegt. Der Saldo der nichtdeutschen Zu- und Fortzüge
liegt mit 14,7 %, leicht über dem gesamtstädtischen von 12,8 %. Im
Gesamtsaldo ergibt sich für das Projektgebiet mit 0,3 % eine leicht
positive Bilanz gegenüber dem gesamtstädtischen Saldo von 0,2 %.
Hinsichtlich der Übergangsquote zum Gymnasium liegt das Projektgebiet Blumenviertel mit 14,8 % stark unterhalb des Anteils der Gesamtstadt von 36 %. Der Anteil der Schülerinnen und Schüler, die
auf eine Hauptschule wechseln, liegt mit 18 % deutlich über dem
gesamtstädtischen Durchschnitt von 13 %. Der überwiegende Anteil
der Schülerinnen und Schüler im Blumenviertel wechselt nach dem
Grundschulbesuch auf eine Gesamtschule, insgesamt 38 %.3
Übergangsquote zur Hauptschule
liegt deutlich über gesamtstädtischen Durschnitt
Neben den ermittelten sozioökonomischen Kontextindikatoren sind
zur Analyse der Lebenssituation im Projektgebiet auch die Ergebnisse des gesamtstädtischen Sozialberichts der Stadt Dinslaken für das
Jahr 2009 hinzuzuziehen. Aufgrund der zur Verfügung stehenden
Statistiken fehlt es jedoch an kleinräumig zu erhebenden Daten, so
dass sich die folgenden Angaben ausschließlich auf den statisti-
Alleinerziehende und Migranten sind
besonders Erwerbslosigkeit betroffen
3
Stadt Dinslaken: Sozialbericht 2009. Dinslaken 2010.
Eine neue Perspektive für das Projektgebiet Blumenviertel
5
schen Stadtteil Blumenviertel und nicht auf das Projektgebiet beziehen: Die Ergebnisse des Sozialberichts für das Jahr 2009 zeigen,
dass im gesamten Stadtgebiet vor allem Alleinerziehende und
Migranten signifikant von Erwerbslosigkeit betroffen sind. Im Stadtteil Blumenviertel ist die Erwerbslosenproblematik besonders ausgeprägt. Allein im Stadtteil Blumenviertel leben 242 Alleinerziehende, was einem Anteil von 3,2 % entspricht. Weitere Alleinerziehende
kommen aus den Projektgebiet-Teilbereichen Bruch und Feldmark
hinzu. Damit werden für den Stadtteil Blumenviertel im gesamtstädtischen Vergleich die höchsten Anteile an Alleinerziehenden
erreicht. Von den 242 erfassten Alleinerziehenden sind rund 50 %
ohne Erwerb, was damit die höchste Quote in Dinslaken darstellt.
Der gesamtstädtische Durchschnitt liegt hier bei rund 32 %. Der Anteil erwerbsloser Migranten liegt im Stadtteil Blumenviertel etwa
5 % über dem Wert der Gesamtstadt.
Auffällig hoch ist die Erwerbslosenquote bei den unter 25-Jährigen
die mit rund 20 % den höchsten Wert im Vergleich zu den anderen
Stadtgebieten aufweist und damit doppelt so hoch ist wie der Gesamtschnitt.
Die hohe Erwerbslosenquote des Stadtteils spiegelt sich bei der Verteilung der Elterneinkommen und der Anzahl der von relativer Armut bedrohten Einwohnerinnen und Einwohnern wider. Bei einem
Jahreseinkommen von bis zu 19.720 EUR ist eine Familie mit einem
Kind von relativer Armut bedroht. Im Stadtteil Blumenviertel beträgt das Jahreseinkommen bei 40 % der Familien weniger als
15.000 EUR, womit sie deutlich unter diese Grenze fallen. In Dinslaken sind es insgesamt 27 % in dieser Einkommenskategorie. Rund
15 % der Bewohnerschaft des Stadtteils Blumenviertel empfangen
Transferleistungen und sind von relativer Armut bedroht. In Gesamt-Dinslaken sind dies mit 8,27 % nur etwa halb so viele.
Bei den Jugendlichen von 14 bis 21 Jahren werden im Stadtteil Blumenviertel ca. 6,5 % von der Jugendgerichtshilfe betreut, was gering
über dem Wert für Gesamt-Dinslaken liegt. Der Anteil der männlichen Jugendlichen ist hierbei fünfmal so hoch wie der der weiblichen Jugendlichen. Im Gegensatz zum gesamtstädtischen Durchschnitt ist der Anteil betreuter Jugendlicher mit Migrationshintergrund im Projektgebiet niedriger als der der betreuten mit deutscher Herkunft.
Auffällig hoher Anteil der Erwerbslosigkeit bei den unter 25-Jährigen
Eine neue Perspektive für das Projektgebiet Blumenviertel
Tabelle 1
6
Sozioökonomische Kontextindikatoren für das Projektgebiet
Blumenviertel und Lohberg
Projektgebiet
Blumenviertel4
Projektgebiet
Lohberg
Dinslaken
gesamt
Wohnberechtigte Bevölkerung (HW + NW)
7.739
6.062
72.042
Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung5
7.522
5.942
69.195
unter 6-Jährige in % der Bevölkerung
4,5
6,5
4,5
unter 18-Jährige in % der Bevölkerung
15,0
24,1
16,5
8,2
10,9
8,2
über 65-Jährige in % der Bevölkerung
23,7
13,7
19,2
Nichtdeutsche in % der Bevölkerung
8,0
33,9
7,6
7,5
10,0
4,9
18- unter 25-Jährige in % der Bevölkerung
Deutsche mit zweiter Staatsbürgerschaft in %
der
Bevölkerung
Saldo der Zu-/Fortgezogenen in % der Bevölkerung im Mittel der letzten drei Jahre (Salden der
Einzeljahre)
Zuzüge Nichtdeutscher in % der Zuzüge insg.
Fortzüge Nichtdeutscher in % der Fortzüge insg.
SGB-II-Empfänger an der Bevölkerung insgesamt
zwischen 15- und 65 Jahren in %
SGB-II-Empfänger an der nichtdeutschen Bevölkerung insgesamt zwischen 15- und 65 Jahren in %
Arbeitslose an der Bevölkerung zwischen 15- und
65 Jahren in %
Arbeitslose an der nichtdeutschen Bevölkerung
zwischen 15- und 65 Jahren in %
Wohnfläche je (wohnberechtigter) Person in qm
Übergangsquote zum Gymnasium in %
Wahlbeteiligung (Kommunalwahlen 2004) in %
0,3
0,2
14,7
62,1
12,8
5,1
71,9
10,1
9,6
3,9
k. A. möglich
10,2
9,3
k. A. möglich
11,0
5,1
k. A. möglich
11,5
10,7
k. A. möglich
k. A. möglich
14,8
k. A. möglich
Quelle: Darstellung Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH auf Basis von
Angaben der Stadt Dinslaken (Stand 31. Dezember 2008)
4
5
- 0,6
Statistische Bezirke 29 bis 31
Die weiteren Berechnungen beziehen sich ausschließlich auf die Bevölkerung
am Ort der Hauptwohnung
K.A. möglich
8,6
K.A. möglich
38,1
37,0
54,2
Eine neue Perspektive für das Projektgebiet Blumenviertel
1.5
Soziale Infrastruktur
Im Projektgebiet Blumenviertel befinden sich fünf Tageseinrichtungen für Kinder in unterschiedlicher Trägerschaft, eine der Einrichtungen ist als Familienzentrum zertifiziert. Zwei Tageseinrichtungen bieten Plätze für behinderte und von Behinderung bedrohte
Kinder an. Die Tageseinrichtungen im Überblick
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
7
Kindergärten
Städtische Kindertagesstätte Talstraße
Ev. Kindertagesstätte Fröbelstraße (Ev. Kirche Dinslaken-Wesel)
Familienzentrum Düppelpunkt (Caritas Dinslaken-Wesel)
Luisenstraße (Caritas Dinslaken-Wesel)
Katholische Kindertagesstätte St. Jakobus (Katholische Kirchengemeinde Dinslaken)
Aufgrund von Gesprächen mit den Einrichtungen und unter Berücksichtigung der jährlichen Sprachstandserhebungen bzw. Delfin-4
Auswertungen besteht in den ersten vier genannten Kindertageseinrichtungen ein besonders hoher Bedarf zur Förderung der
motorischen, sprachlichen und persönlichen Entwicklung der Kinder.
Im Projektgebiet Blumenviertel liegen zwei Schulen – die Hauptschule Volksparkschule und die Grundschule Klaraschule. Beide
Schulen engagieren sich in einem hohen Maß zur Verbesserung der
Bildungs- und Lebensqualität im Projektgebiet. Neben den originären schulischen Maßnahmen bieten beide Schulen unterstützende
Angebote für Kinder und Eltern an:
Die zentralen Eckdaten der Hauptschule Volksparkschule:
ƒ Rund 300 Schülerinnen und Schüler – davon rund 80 % mit
Migrationshintergrund
ƒ Ganztagsunterricht
ƒ Umfassendes Programm an Fördermaßnahmen und Projektarbeit in Kooperation mit dem Kinderschutzbund e. V.
ƒ Zwei pädagogische Fachkräfte für Schulsozialarbeit
ƒ Umfassende Sanierung des Gebäudes im Jahr 2008
Die Gemeinschaftsgrundschule im Stadtteil ist offene Ganztagsgrundschule, die eine ganzjährige Betreuung zwischen 7:00 Uhr und
17:00 Uhr sicherstellt.
Eckdaten der Grundschule Klaraschule:
ƒ Rund 290 Schülerinnen und Schüler, davon rund 70 % mit Migrationshintergrund
ƒ Offene Ganztagsbetreuung in Trägerschaft der Caritas Dinslaken-Wesel
ƒ Verteilung auf zwei Standorte (Elisabethstraße und Klarastraße),
Zusammenlegung im Herbst 2010 vorgesehen
Schulen
Eine neue Perspektive für das Projektgebiet Blumenviertel
8
Die einzelnen Einrichtungen sind zu Beginn des Projektes relativ gut
vernetzt, möchten dies aber noch weiter ausbauen. In verschiedenen Treffen beschreiben die Leiterinnen der einzelnen Institutionen
zunehmende Problematiken bei Kindern und Eltern. Sie berichten
vor allem von einer zunehmenden Gewaltbereitschaft, wachsenden
Verhaltensproblematiken, sinkenden Sozial-, Sprach- sowie Bewegungskompetenzen bei den Kindern, hohem Leidensdruck, Rückzug
oder Desinteresse bei den Eltern und Überforderung bei Eltern sowie bei den Pädagogen. Die Probleme werden vor allem als Folge
von Armut, psychischen Erkrankungen der Eltern, Langzeitarbeitslosigkeit, Aussichtslosigkeit, Überforderung mit dem deutschen Verwaltungs- und Bildungssystem, Beziehungslosigkeit und Unwissenheit über pädagogische und soziale Prozesse zurückgeführt. In der
Folge fehlt den Familien auch zunehmend die Motivation zur Eigeninitiative.
Zwar besteht für die Schülerinnen und Schüler an der Volksparkschule eine Hausaufgabenbetreuung. Eine Vielzahl an Kindern aus
dem Projektgebiet besucht jedoch andere Schulen. Die Fachdienste
diagnostizieren dabei einen besonders hohen Bedarf nach unterstützenden Hilfen für Schülerinnen und Schüler in den ersten Klassen der Sekundarstufe der unterschiedlichen Schulzweige – vom
Gymnasium bis hin zur Hauptschule – bei Kindern bzw. Jugendlichen aus dem Projektgebiet.
Die Einrichtung Düppelpunkt der Caritas Dinslaken-Wesel bietet
eine wichtige Anlaufstelle für Kinder im Stadtteil. Hier bestehen
neben einem Kinderrestaurant ein Angebot der Hausaufgabenhilfe
sowie Freizeitangebote. Jedoch sind die räumlichen Ressourcen sehr
begrenzt. Daher wurde als erstes Projekt im Rahmen des Programms
Soziale Stadt ein Anbau für das Kinderrestaurant und ein Raum für
Gruppen-Treffen angegangen. Die Eröffnung ist für Herbst 2010
vorgesehen.
Zwar bieten neben dem Düppelpunkt auch die Kirchengemeinden
außerschulische Freizeitangebote für Kinder sowie für Jugendliche
an. Doch die Aktivitäten der Jugendlichen konzentrieren sich insbesondere auf informelle Treffpunkte im öffentlichen und privaten
Raum. Beliebte Treffpunkte sind der Skaterpark an der Eissporthalle,
die Ballspielplatz-Wiesen am Baßfeldshof und an der Talstraße.
Darüber hinaus sind Bushaltestellen, Spielpätze und Außenanlagen
von Kindertagesstätten und Schulen beliebte informelle Treffpunkte. Hier kommt es häufig zu Konflikten mit der umliegenden Bewohnerschaft. Insbesondere die Einrichtungen leiden unter den
regelmäßigen Vandalismusschäden, insbesondere in den Außenanlagen bestehen aufgrund von Scherben und Alkoholflaschen Gefahren für die Kinder. Die Stadt Dinslaken hat daher bereits im Jahr
2009 auf die bestehenden Probleme reagiert und eine Aufsuchende
Jugendarbeit auf gesamtstädtischer Ebene mit Eigenmitteln installiert. Insgesamt fehlt es an Bildungs- und Freizeitangeboten für Kin-
Außerschulische Freizeit- und Förderangebote für Kinder und Jugendliche
Eine neue Perspektive für das Projektgebiet Blumenviertel
9
der und Jugendliche sowie an attraktiven/konfliktarmen Treffpunkten für Jugendliche.
Die Einrichtung Düppelpunkt bietet den Bewohnerinnen und Bewohnern eine wichtige Anlaufstelle als sozialen Treffpunkt wie auch
für Beratung, Qualifizierung und Bildung. Weiterhin bestehen Freizeit- oder Beratungsangebote der Katholischen Kirche Heilig Geist,
der Evangelischen Erlöserkirche sowie des Seniorenheims AlfredDelp-Haus. Ergebnis von Expertengesprächen und der Bewohnerbefragung ist, dass sich insbesondere Frauen unterschiedlichen Alters
Treffmöglichkeiten, sportliche Angebote für Erwachsene sowie
Sprachkurse wünschen.
Angebote für Erwachsene und Senioren
Im Projektgebiet Blumenviertel engagieren sich verschiedene Vereine, hierzu zählen u. a.:
Sport-, Musik- und Kulturvereine
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
SC Wacker Dinslaken 1919 e. V. (Fußball-, Breitensport)
Schützenverein
Eishockeyverein
Schießsportverein
Kegelverein
Schwimmvereine
Musikvereine
Kleingartenvereine
Weiterhin befindet sich die Burghofbühne im Projektgebiet, das
kleinste der vier Landestheater, mit Stücken für Kinder, Jugendliche
und Erwachsene.
Soziale Stadt Dinslaken-Blumenviertel
SC Wacker
Dinslaken e.V.
SC Wacker
Dinslaken e.V.
Volksparkschule
Klaraschule
(Standort II)
Eissporthalle
Klaraschule
(Standort I)
N
Planungsgrundlage DGK5:
Copyright © 2009 Stadt Dinslaken
Vermessungsamt
0
0
100
50
50
100
250
250 M
Abgrenzung Programmgebiet
Öffentlicher Spielplatz
Kindertagesstätte
Skatepark
Schule
Ballspielfläche
Beratungs- und Begegnungsstätte
Düppelpunkt (Caritas)
Schwimmbad
Kirche
Stadt Dinslaken
Soziale Stadt Blumenviertel
Seniorenwohnheim
Übersicht Soziale Einrichtungen
Stadt- und Regionalplanung
Dr. Jansen GmbH
Köln, April 2010
Eine neue Perspektive für das Projektgebiet Blumenviertel
1.6
Wohnen und Wohnumfeld
1.6.1
Die Wohnbebauung im Überblick
11
An mehreren Standorten im Projektgebiet bilden Mehrfamilienhäuser in typischer Architektur der 1960er und 1970er Jahre in sich geschlossene Quartiere. In diesen Wohnquartieren ist die soziale Segregation im Verhältnis zu anderen Wohnlagen im Stadtteil bereits
heute besonders hoch. Ein Großteil der Wohnungen und Gebäudekomplexe ist im Besitz von großen Immobiliengesellschaften, weiterhin zählen die städtische Dinslakener Wohnbau GmbH sowie
eine Erbengemeinschaft zu den Eigentümern. Räumlich besonders
prägnant sind insbesondere die Wohnanlagen am Baßfeldshof sowie an der Talstraße.
Darüber hinaus sind mehrere kleinformatigere Geschosswohnsiedlungen sowie zahlreiche Einfamilien- und Mehrfamilienhäuser unterschiedlicher Bautypologie im Projektgebiet zu finden. Der Anteil
der privaten Eigentümer ist relativ hoch. Partiell hat in den letzten
Jahren eine geringe Verdichtung durch Neubauaktivitäten im Eigenheimbau stattgefunden. Größere Potenzialflächen für Wohnungsneubau sind im Projektgebiet nicht mehr vorhanden. Eine
wesentliche Erneuerung und Anpassung kann nur durch Veränderung des Bestands bzw. durch Rück- und Neubau erfolgen. Es ist
allerdings davon auszugehen, dass sich besonders in den Einfamilienhausbeständen der 1970er und 1980er Jahre in den nächsten Jahren ein Generationenwechsel vollziehen wird.
Der bauliche und gestalterische Zustand ist bei dem Großteil der
Objekte als durchschnittlich zu bewerten und der Handlungsbedarf
ist moderat. Einzelne Wohnanlagen, wie z. B. Am Stallmannsbusch,
wurden bereits in den vergangenen Jahren grundlegend saniert und
bieten eine hohe Wohnqualität.
Zwischen dem Nahversorgungsbereich Baßfeldshof und der Volksparkschule liegt das moderne Seniorenheim Adolf-Delp-Haus der
Caritas. Am Augustaplatz sind zudem vor wenigen Jahren altengerechte Wohnungen durch die Wohnbau GmbH entstanden.
Seniorengerechtes Wohnen
Aufgrund der verhältnismäßig lockeren, offen Bebauung im Blumenviertel ist der private oder halböffentliche Anteil an Grün- und
Freiflächen relativ hoch. Der Großteil der Grundstücke der Wohnhäuser ist zumindest in Teilen als Garten oder begrünte Fläche ausgebildet. Die Qualität und die Möglichkeit der Freiraumnutzungen
der privaten Flächen sind jedoch in Abhängigkeit der Baustruktur
sehr unterschiedlich. Grundsätzlich kann gesagt werden, dass Häuser im Privateigentum mit wenigen Wohneinheiten mehr Nutzungsmöglichkeiten und ein ansprechenderes Erscheinungsbild
aufweisen, als die großen Wohnanlagen mit weiten halböffentlichen Freiflächen.
Wohnumfeld
Eine neue Perspektive für das Projektgebiet Blumenviertel
1.6.2
12
Wohnquartiere mit städtebaulichem Handlungsbedarf
Trotz der beschriebenen Stärken der Wohnbebauung im Projektgebiet, zeigen sich in Teilbereichen auch städtebauliche, funktionale
und gestalterische Auffälligkeiten. So bestehen in einzelnen Wohnlagen aufgrund der Bauweise, der Grundrisszuschnitte oder der Ausstattung erhebliche Defizite. Die Grünflächen von zahlreichen
Wohnanlagen, d. h. Ensembles, bestehend aus mehreren Gebäuden
ähnlicher oder gleicher Bauart (mit einem Eigentümer), sind lediglich als Abstandsgrün zu bezeichnen. Oft sind die Anzahl und die
Attraktivität der Spielmöglichkeiten für (Klein-)Kinder sehr gering.
Insgesamt fehlt es an Kommunikations- und Bewegungsräumen
mit Aufenthaltsqualitäten und Wohlfühlcharakter und für die Bewohnerschaft unabhängig vom Alter.
Auch wenn keine grundlegenden baulichen Schäden an den Gebäuden erkennbar sind, zeigen sich Defizite in der Gestaltung der Fassaden und dem Wohnumfeld. So fehlt insbesondere eine identitätsstiftende Gestaltung der Gebäude, Eingangsbereiche und des
Wohnumfelds.
Gleichzeitig ist in den großen Wohnanlagen im Verhältnis zum übrigen Projektgebiet eine stärkere Fluktuation und in Teilen auch eine
besonders hohe Anzahl an finanzschwacher Mieterstruktur vorzufinden. Zu den Standorten mit städtebaulichem Handlungsbedarf
zählen insbesondere die mehrgeschossigen Gebäude der 1960er
und 1970er Jahre an folgenden Standorten:
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
Baßfeldshof (Immeo Wohnen Service GmbH)
Sedanstraße/Weißenburgstraße (Evonik Wohnen GmbH)
Sedanstraße/Augustastraße (Gebr. Lindow)
Talstraße/Zum Fischerbusch (Wohnbau Dinslaken GmbH)
Im Folgenden werden die einzelnen Standorte mit einer kurzen Darstellung charakterisiert.
Wohnanlage Baßfeldshof
Die Wohnanlage Baßfeldhof der Immeo Service Wohnen GmbH
liegt an exponierter Stelle zwischen den Nahversorgungsbereichen
an der Augustastraße, unmittelbar an die Volksparkschule und das
Stadtbad angrenzend. Die städtebaulich markante Anlage erstreckt
sich über acht Hektar und besteht aus drei Bereichen, die durch die
Erschließungsstraßen Baßfeldshof, Am Stadtbad sowie durch einen
in Ost-West-Richtung verlaufenden Weg gegliedert wird. Insgesamt
zählen zu der Wohnanlage 53 Häuser mit rund 496 Wohneinheiten.
Besonders markant sind drei VIII-geschossige Punkthäuser im mittleren Abschnitt. Drei l-förmig angeordnete IV-geschossige Gebäudegruppen bilden den nördlichen Abschluss der Anlage an der Augustastraße. Die aufgelockerte städtebauliche Konfiguration wird
durch II-geschossige und IV-geschossige, leicht versetzt angeordne-
Wohnanlage Baßfeldshof
Eine neue Perspektive für das Projektgebiet Blumenviertel
13
te, Zeilen ergänzt. Die gute Anbindung an das ÖPNV-Netz und das
wohnungsnahe Infrastrukturangebot sind positive Standortfaktoren der Siedlung.
Das Wohnumfeld ist gekennzeichnet von weitläufigen Rasenflächen, die durch ein dichtes Wegenetz zwischen den einzelnen Gebäuden, Straßen und öffentlichen Wegen gegliedert ist. Die Gestaltung erweckt den Eindruck einer großzügigen Parklandschaft. Die
Wegeführung ist funktional und der Gestaltung der Gesamtanlage
angepasst, aber der bauliche Zustand ist teilweise in die Jahre gekommen. Insgesamt erscheint das Wohnumfeld gepflegt. Älterer
Baumbestand wechselt mit Strauchgruppen ab, die Müllstandorte
sind eingegrünt, und es gibt keine dunklen Ecken oder Angsträume.
Punktuell fehlen Fahrradständer in ausreichender Anzahl. Den Hauszugängen fehlt eine barrierearme Gestaltung.
Die Freiflächen verfügen jedoch über keine Aufenthalts- und Nutzungsmöglichkeiten für die Bewohnerschaft. Als Treffpunkte können heute nur die drei Kleinkinderspielplätze fungieren, die hinsichtlich Lage, Gestaltung und/oder Ausstattung jedoch keine Anziehungskraft haben. Es fehlt an kleinen Treffpunkten zur Kommunikation, Sitzgelegenheiten sowie privaten oder halböffentlichen
gärtnerisch gestalteten Freiflächen.
In den insgesamt 53 Häusern befinden sich 496 Wohneinheiten mit
2, 3 und 4 Zimmern in funktionaler Aufteilung. Den mit Aufzugsanlagen ausgestatteten Punkthäusern sind jeweils 32 Wohnungen
zugeordnet. Ein Nachteil der Grundstruktur der Anlage ist, nach
Aussage des Eigentümers, der hohe Anteil baugleicher Grundrisse
mit 3,5 Zimmern, die nicht immer auf die individuellen Bedürfnisse
verschiedener Zielgruppen zugeschnitten sind. Alle Wohnungen der
Ende der 1960er Jahre gebauten Anlage verfügen über eine Loggia.
Eine energetische Sanierung der mit Flachdächern ausgebildeten
Häuser wurde vor etwa 10 Jahren durchgeführt, am Punkthaus
Nr. 20 wurden 2009 neue, vergrößerte Balkone angebracht.
Das Erscheinungsbild der Fassaden wirkt auf den ersten Eindruck
monoton und etwas abweisend. Bauliche Mängel sind partiell sichtbar. Bei genauem Hinsehen werden die architektonischen und städtebaulichen Qualitäten und die vielfältigen Möglichkeiten einer
Aufwertung der Gesamtanlage sichtbar: Durch die versetzt angeordneten Zeilen tritt jedes Gebäude separat in Erscheinung. Der
Materialwechsel in der vertikalen Gliederung (Putz, Klinker, Eternit)
hebt sich deutlich von der horizontalen Akzentuierung der Loggien
ab. Durch die beinahe einheitliche Farbgebung in Beige und Hellgrau wirkt die Anlage insgesamt jedoch recht trist und farblos.
Zur Mieterschaft zählen überwiegend Deutsche. Obwohl nach Aussage der Wohnungsgesellschaft bereits ein Generationenwechsel
stattgefunden hat, liegt das Durchschnittsalter bei über 50 Jahren.
Wohnanlage Baßfeldshof
Eine neue Perspektive für das Projektgebiet Blumenviertel
14
In den vergangenen Jahren sind bereits 36 Wohnungen in den Gebäuden mit zweigeschossiger Bauweise zu kleinteiligen Eigentümergemeinschaften privatisiert worden. Durch die Eigentumsbildung haben sich nach Aussage der Immeo Service Wohnen GmbH
positive Effekte auf das Umfeld ergeben. Vorgesehen ist es weitere
Wohnungen zu veräußern. Eine Privatisierung der achtgeschossigen
Punkthäuser ist nicht vorgesehen.
Trotz der genannten Qualitäten zeichnet sich ein hoher Bedarf zur
langfristigen Stabilisierung der Wohnanlage mit einem identitätstiftenden und imagefördernden neuen Erscheinungsbild ab, um
dem sich abzeichnenden Segregationsprozess zu begegnen und
Leerstände zu vermeiden.
Talstraße –Wohnbau Dinslaken GmbH
Die Wohnanlage der Wohnbau Dinslaken GmbH wurde in den
1970er Jahren erbaut und ist mit einer Grundstücksfläche von insgesamt rund 3 ha die zweitgrößte zusammenhängende Siedlung im
Projektgebiet Blumenviertel.
Die Anlage ist durch zwei unterschiedliche Gebäudetypen geprägt:
Den Mittelpunkt der Anlage bilden zwei VIII-geschossige Wohnhäuser mit insgesamt 96 Wohnungen. Um die Dominanten gruppieren
sich insgesamt 21 Gebäude in II- IV-geschossiger Bauweise in lockerer, teilweise zeilenartig gestaffelter Baustruktur. Die Wohnfläche
beläuft sich auf insgesamt rund 15.344 qm. Das Mietniveau liegt
zwischen 3,80 EUR und 4,00 EUR pro Quadratmeter Wohnfläche.
Die Leerstandsquote zeigt sich noch als relativ gering.
Eine Modernisierung der sanitären Anlagen wird als Einzelmodernisierung im Zuge von Mieterwechseln durchgeführt – bisher wurden
rund zwei Drittel der sanitären Anlagen modernisiert. Die Heizungsversorgung erfolgt über Fernwärme.
Ein Teil der Freianlagen besteht heute aus Rasenflächen, die durch
Strauch- und Baumgruppen gegliedert sind. Im Vorfeld des nördlichen Punkthauses liegt ein Spielplatz mit Pergolen und Sitzgelegenheiten, der als Treffpunkt für die Anwohner dient. Die Freiflächen
zwischen den Häusern an der Talstraße und der Fischerbuschstraße
haben durch die rahmende Bebauung einen privaten Charakter und
wirken durch die geschwungene Wegeführung und den älteren
Baumbestand wie eine kleine Parkanlage. In den Jahren 2000 bis
2004 wurden bereits verschiedene Aufwertungsmaßnahmen, wie
z. B. die Aufwertung der Wegeführung sowie die Anpassung von
Eingangsbereichen durchgeführt.
Die IV-geschossigen Gebäude wurden Anfang der 1970er Jahre erbaut und sind überwiegend mit einer roten Klinkerfassade verkleidet und unterscheiden sich damit deutlich von den Punkthäusern.
Die Fassaden sind im Originalzustand der 1970er Jahre; ihnen fehlt
eine dem heutigen Standard entsprechende Wärmedämmung. Ein-
Wohnanlage Talstraße
Eine neue Perspektive für das Projektgebiet Blumenviertel
15
zelne Wohnungen weisen Schimmelschäden auf. Erforderlich ist
eine ganzheitliche energetische Sanierung. Nur an einzelnen Gebäuden wurden Dachsanierungen durchgeführt.
Die VIII-geschossigen Wohnhäuser wurden zum Abschluss des Siedlungsbaus 1975 erbaut. Sie sind durch eine vertikale Gliederung aus
dunklem Schiefer und hellem Klinker gekennzeichnet und im Gegensatz zu den IV-geschossigen Gebäuden mit einer Wärmedämmung versehen. Die Loggien sind mit Waschbetonelementen bzw.
graugrünen Balkonbrüstungen verkleidet. Insgesamt wirkt sich das
massive und triste Erscheinungsbild besonders negativ auf das
Image des Quartiers aus. Es bestehen zwar keine gravierenden baulichen Mängel, dennoch ist zu prüfen, inwiefern die Fassaden auf
einen neuen energetischen Stand gebracht werden können. Zudem
ist es erforderlich, die solitären Bauten mit einer interessanten Farbund Materialwahl künstlerisch aufzuwerten.
Wohnanlage Augustastraße/Sedanstraße
An der Kreuzung Augustastraße/Sedanstraße liegen insgesamt
10 Gebäude der Evonik Wohnen GmbH, die, angeordnet in vier, z. T.
leicht versetzte Zeilen, eine kleine Wohnanlage mit einer Grundfläche von knapp 0,7 Hektar bilden. Die rückwärtigen Freianlagen bieten aufgrund mangelnder funktionaler und gestalterischer Elemente wenig Attraktivität für die Bewohnerschaft. Verstärkt wird dies
durch die Öffnung der Anlage nach Norden, so dass der Verkehrslärm der Augustastraße Einfluss auf das Ambiente nimmt. In den IIgeschossigen Gebäuden sind 40 Wohnungen mit 2,5 bis 3,5 Zimmern mit 48 bis 60 qm untergebracht.
Der Riegel an der Kreuzung Augustastraße/Sedanstraße wurde vor
einigen Jahren bereits angestrichen. Die weiteren Gebäude zeigen
triste, dunkelgraue Putzfassaden, die seit Jahrzehnten nicht erneuert wurden. Bedeutsame Leerstände sind in dieser Anlage laut Aussage des Eigentümers nicht vorhanden. Bekannt ist allerdings, dass
in den Gebäuden eine hohe Fluktuation von 10 bis 15 % zu beobachten ist.
Durchweg wohnen in den Häusern ältere Mieter. Aufgrund des geringen Mietniveaus ist es für den Eigentümer schwierig, grundlegende Maßnahmen wie eine energetische Sanierung durchzuführen, da sie die Kosten trotz Fördermöglichkeiten nicht auf die Mieterschaft umlegen kann. Freiwerdende Wohnungen werden sukzessive renoviert.
Wohnanlage Augustastraße/
Sedanstraße
Eine neue Perspektive für das Projektgebiet Blumenviertel
16
Wohnanlage an der Katharinenstraße/Weißenburgstraße/Sedanstraße
Südöstlich des Baßfeldshof liegt eine weitere Wohnanlage der Evonik Wohnen GmbH aus den 1960er Jahren. Aufgrund der II- bis IIIgeschossigen Zeilenbauweise mit Satteldach und symmetrisch
übereinander angeordneten Loggien wirkt die Anlage architektonisch weniger auffällig. Die insgesamt 13 Gebäude verfügen über
58 Wohnungen in der Größe von 2,5 bis 3,5 Zimmern und 56 bis
70 qm. Sie sind städtebaulich, aufgrund ihrer Kubatur und der Gebäudeform, in das Umfeld integriert. Negativ fallen allerdings die
mittlerweile sehr stark ergrauten Putzfassaden sowie die wenig
gestalteten und ungenutzten Freiflächen vor und zwischen den
Häusern auf. Bauliche Schäden an den Fassaden sind darüber hinaus
vor allem in den Sockelbereichen sichtbar. Vier II-geschossige Gebäude gleicher Bauart, die auf der gegenüberliegenden Seite der
Weißenburgstraße liegen, sind in den vergangenen Jahren privatisiert worden.
Wohnanlage Katharinenstraße/Weißenburgstraße/Sedanstraße
Wohnanlage Sedanstraße 22-44
An der Sedanstraße liegt eine Wohnanlage mit vier Mehrfamilienhäusern aus dem Jahre 1964. Insgesamt verteilen sich auf die III- und
IV-geschossigen Gebäude 85 Wohnungen mit Größen zwischen
56 und 69 qm, darunter überwiegend Dreieinhalbzimmer Wohnungen.
Vier Wohnungen verfügen über mehr als 70 qm. Die Gebäude wurden mit öffentlichen Fördergeldern finanziert, seit 2006 besteht
keine Belegungsbindung mehr. Die Anlage gehört einer Eigentümergemeinschaft aus drei Eigentümern. Alle Wohnungen sind derzeit vermietet. Die Miete liegt bei 4,65 EUR/qm. Das Erdgeschoss des
Gebäudes 40-44 wird gewerblich genutzt. Insbesondere Personen
mit deutscher Staatsbürgerschaft zählen zur Mieterschaft. Die Fluktuation ist sehr gering. Die Atmosphäre im Haus wird von der Hausverwaltung als ruhig bezeichnet. Die Hausverwaltung steht den
Mietern, aufgrund ihrer räumlichen Nähe zur Wohnanlage, als Ansprechpartnerin jederzeit zur Verfügung.
Während die Gebäude von außen einen erheblichen Modernisierungsbedarf aufweisen, wurden in den vergangenen Jahren die Freianlagen in Teilbereichen hergerichtet. Vorgesehen ist die Sanierung
der Fassaden mit Wärmedämmverbundsystem und neuem Putz. Mit
der Maßnahme soll bereits im Jahr 2010 begonnen werden. Mit der
Planung wurde ein externer Architekt beauftragt. Die Investitionssumme beläuft sich auf rund eine Millionen EUR.
Mitwirkungsbereitschaft der Eigentümer
Mit den Eigentümern wurden intensive Gespräche geführt. Im Moment bestehen einzig für das Wohnquartier der Gebrüder Lindow
bereits konkrete Absichten, den Wohnungsbestand ab 2010 zu sa-
Wohnanlage Sedanstraße
Eine neue Perspektive für das Projektgebiet Blumenviertel
nieren. Für die anderen Objekte bestehen, laut Wirtschaftsplänen
der Gesellschaften, prioritär keine Sanierungsabsichten. Grundsätzlich ist für die Inanspruchnahme öffentlicher Förderung die Entwicklung von Gesamtkonzepten erforderlich, die dem Wohnquartier ein
neues Erscheinungsbild und damit einen Imagegewinn verleihen.
Nach den Gesprächen wurde jedoch eine hohe Mitwirkungsbereitschaft signalisiert. Die Immeo Service Wohnen GmbH hat einen ersten Maßnahmenkatalog erarbeitet, ein Gesamtkonzept, das sowohl
an Fassaden und Wohnumfeld als auch zur Modernisierung der
Wohnungen bzw. Gebäude Aufwertungsmaßnahmen vorsieht. Die
Wohnbau Dinslaken GmbH beabsichtigt, sich finanziell an einer
durch ein externes Büro erstellten Machbarkeitsstudie zu beteiligen,
um ebenfalls ein Gesamtkonzept zu erarbeiten. Die Evonik sieht
derzeit geringen Handlungsdruck für eine grundlegende Modernisierung, wobei ein Fassadenanstrich realisierbar erscheint.
Handlungsbedarfe zum Thema Wohnen und Wohnumfeld
ƒ Ganzheitliche Aufwertung der Fassaden der Wohnanlagen am
Baßfeldshof, an der Sedanstraße und der Weißenburgstraße sowie an der Talstraße/Zum Fischerbusch
ƒ Erhöhung der Aufenthalts- und Erlebnisqualität im Wohnumfeld;
Anpassung und Modernisierung der privaten und halböffentlichen Freiflächen, Neugestaltung der Hauseingangsbereiche
ƒ Diversifizierung der Wohnungsgrößen und Wohnungszuschnitte
an den aktuellen und zu erwartenden Bedarf, sukzessive Entwicklung von seniorengerechten und alternativen Wohnformen im
gesamten Stadtteil
17
BLUMENVIERTEL
RAHMENPLAN
Gemischte Baustruktur
(EFH, ZFH, DH, MFH) kaum Handlungsbedarf
MFH in Siedlungsform kein akuter Handlungsbedarf
MFH in Siedlungsform Handlungsbedarf mittelfristig
Gemischte Baustruktur stadtbildprägende MFH in Siedlungsform - akuter Handlungsbedarf
Seniorenwohnheim
Abgrenzung Soziale Stadt
Dinslaken-Blumenviertel
Baßfeldshof /
Immeo
Sedanstraße
/ Evonik
Sedanstraße /
Gebr. Lindow
Weißenburgstraße / Evonik
Talstraße /
Wohnbau
Dinslaken
N
DGK 5 Stadt Dinslaken: Copyright © 2009
Kreis Wesel · Kommunale Vermessung
Stadt Dinslaken
Soziale Stadt Blumenviertel
Rahmenplan Analyse Wohnen
Stadt- und Regionalplanung
Dr. Jansen GmbH
Köln, April 2010
Eine neue Perspektive für das Projektgebiet Blumenviertel
1.7
19
Grün- und Freiraum, Sport und Spiel
Im Projektgebiet Blumenviertel ist der Anteil der öffentlichen Grünund Freiflächen ungleich verteilt. Die einzige vielfältig nutzbare öffentliche Grünanlage ist der etwa 20 ha große Volkspark.
Öffentliche Grün- und Freiflächen
Gerahmt von Kleingartenanlagen und kleineren landwirtschaftlichen Flächen besteht der Park hauptsächlich aus Waldstücken mit
einem dichten Wegenetz. Im nördlichen Teil liegen zwei Sportanlagen örtlicher Sportvereine sowie eine größere, nutzungsneutrale
Wiese. Räumlich liegt der Park abseitig vom übrigen Projektgebiet,
da ein Band öffentlicher Einrichtungen (Volksparkschule, Stadtbad,
Eissporthalle) eine Zäsur bildet. Die Randlage ganz im Westen des
Gebiets und die schlechten Wegeverbindungen zu den Wohnbereichen im Blumenviertel reduzieren die Attraktivität der Freiflächen.
Auffallend ist, dass es im gesamten Projektgebiet keine öffentlichen
Quartiersplätze oder kleine Nachbarschaftstreffs mit einer auffordernden Aufenthaltsqualität und Kommunikationsmöglichkeit für
die Anwohnerschaft gibt. Sitzgelegenheiten zum Pausieren und
Kommunizieren sind nur an sehr wenigen Orten vorhanden. Am
Baßfeldshof wurde für die umliegenden Angebote der Nahversorgung Ende der 1990er Jahre ein Parkplatz umgestaltet. Er wird einmal jährlich vom Schützenverein für das Schützenfest sowie einmal
wöchentlich für einen Wochenmarkt genutzt. An zentraler Stelle
befindet sich ein unattraktiver Standort für Recyclingcontainer. Die
einzige Fläche, die als „Platz“ zu bezeichnen ist, ist der kleine Augustaplatz an der Augustastraße. Gerahmt von Häusern, begrünt und
mit einem mittig gelegenen Spielplatz mit Sitzgelegenheiten ausgestattet, dient er als Treffpunkt im nord-westlichen Quartier.
Potenzialflächen für Kommunikationsorte sind im öffentlichen
Raum vor allem im östlichen Projektgebiet nur wenige vorhanden.
Mehr Spielraum bieten die z. T. sehr großzügigen Freiflächen der
privaten Wohnanlagen oder Vorbereiche öffentlicher Einrichtungen
wie der Kirchen oder Schulen. Zu den Potenzialflächen zählen insbesondere:
ƒ Vorplätze der beiden Kirchen: Gärtnerisch sehr gepflegt, es fehlt
jedoch an Aufenthaltsqualität bzw. Sitzgelegenheiten.
ƒ Auf dem Grundstück der evangelischen Kirche befindet sich eine
eingezäunte Rasenfläche, die ggf. auch für die Bewohnerschaft
des Viertels aktiviert werden könnte.
ƒ An der Kreuzung Im Heegerfeld/Hainweg liegt weiterhin ein kleiner Platz, der durch parkende Fahrzeuge dominiert ist. Das Verhältnis Verkehrsfläche zu Parkplätzen sowie Raum ist sehr unausgewogen.
ƒ Das gegenüber der Eissporthalle liegende Stadtwäldchen ist unter stadtökologischen Aspekten wichtig. Eine Nutzung ist jedoch
aus Sicht der Stadt Dinslaken nicht vorgesehen, da die nachhaltige Pflege nicht gesichert werden kann.
Potenzialflächen
Eine neue Perspektive für das Projektgebiet Blumenviertel
Laut Spielraumbedarfsplan der Stadt Dinslaken ist das Projektgebiet
hinsichtlich öffentlicher Spiel- und Sportflächen unterversorgt. Im
Folgenden werden die derzeitigen Spielangebote und Entwicklungsmöglichkeiten im Detail dargestellt:
Der Schulbetrieb der Klaraschule verteilt sich derzeit auf die beiden
Standorte Klarastraße und Elisabethstraße. Vorgesehen ist, zum
Schuljahr 2010/2011 den Unterricht für alle vier Klassen in das Gebäude an der Klarastraße zusammenzufassen und die Offene Ganztagsschule vollständig an den Standort Elisabethstraße zu verlegen.
Der Schulhof an der Klaraschule soll als Spiel- und Bewegungsraum
für Kinder bis 12 Jahre sowohl während der Schulzeiten als auch
nach Schulschluss aufgewertet werden. Die Planung wurde bereits
gemeinsam mit der Schulleitung, den Lehrern sowie den Fachverwaltungen der Stadt erarbeitet und im Januar 2010 in der Schulkonferenz einstimmig beschlossen.
Das Schulgelände der Klaraschule an der Elisabethstraße ist mit einigen Sport- und Spielgeräten ausgestattet und als Spielanlage
nach Schulschluss für die Nutzung der Bewohnerschaft als Spielfläche geöffnet. Aufgrund der zentralen Lage im östlichen Projektgebiet, der angrenzenden Sporthalle und des Angebots der offenen
Ganztagsschule bietet es sich an, diesen Standort weiter aufzuwerten. Bei der Planung zu berücksichtigen ist der vorgesehene Abriss
der eingeschossigen Pavillons. Konkrete Planungen für die freiwerdende Fläche liegen noch nicht vor. Aufgrund der geringen Flächenverfügbarkeit für freiraumbezogene Nutzungen im Projektgebiet für
alle Altersklassen ist zu prüfen, wie sie zukünftig in Verbindung mit
der Schule und der Turnhalle als Bewegungs- und Kommunikationsraum gesichert werden können. Neben möglichen weiteren Nutzungen im Schulgebäude könnte mit verhältnismäßig geringem
Aufwand ein attraktiver Stadtteiltreff geschaffen werden. Langfristig ist es jedoch noch nicht geklärt, in welcher Form der Standort
erhalten bleiben soll.
Neben den beiden Schulhöfen hat insbesondere der Spielplatz an
der Kreuzung Weißenburgstraße/Sedanstraße eine große Bedeutung als Bewegungsangebot und als Treffpunkt. Er ist rund 1.500 qm
groß, liegt rund zwei Meter unter Straßenniveau und ist eingerahmt
von Sträuchern und Bäumen. Insgesamt fehlt es an Spiel- und Aufenthaltsqualitäten. Ein Anwohner hat bereits ehrenamtlich eine
Patenschaft für den Spielplatz übernommen. Nach Aussage der Mobilen Jugendarbeit wird der Spielplatz insbesondere in den späteren
Stunden als Treffpunkt von Jugendlichen genutzt, wodurch viele
Kinder den Platz meiden.
Am östlichen Siedlungsrand liegt ein weiterer Spielplatz für die Zielgruppe 6-12 Jahre mit einer Fläche von etwa 1.000 qm. Für kleinere
Kinder sind auf dem Augustaplatz, zwischen Luisenstraße und
Stallmannsbusch sowie am Hainweg, kleinere Flächen mit entspre-
20
Spielmöglichkeiten für Kinder
Eine neue Perspektive für das Projektgebiet Blumenviertel
21
chender Ausstattung vorhanden. Akuter Handlungsbedarf hinsichtlich Gestaltung und Funktionalität ist dort nicht gegeben. Die kontinuierliche Pflege und Instandsetzung wird durch die Stadt Dinslaken
durchgeführt.
Nördlich der Volksparkschule befindet sich ein etwa 8.000 qm großer Ballspielplatz mit zwei Fußballfeldern. Diese Fläche stellt das
größte Potenzial im Projektgebiet dar, um an einem zentralen Ort
freiraumbezogene Angebote mit Aufenthaltsqualität für unterschiedliche Zielgruppen zu schaffen. Auf dem südlichen Gelände der
Schule befindet sich eine weitere Rasenfläche, die derzeit von der
Schule und Sportvereinen genutzt wird, jedoch außer einer Pergola
über keine Angebote zum Spielen und Erleben verfügt. Der Schulhof
der Volksparkschule ist mit Spielgeräten und Sitzgelegenheiten
ausgestattet. Markant ist die farbliche Gestaltung sowohl des Gebäudes als auch der Schulhofgestaltung, die in einem einheitlichen
Rotton hervorsticht. Da die Schule als Ganztagsschule konzipiert ist,
kann der Schulhof jedoch während der Schulzeit von Externen nicht
genutzt werden. Nach Schulschluss ist das Schulgelände bei Schülerinnen und Schülern sehr beliebt.
Bereiche für ältere Kinder und Jugendliche
Westlich der Eissporthalle sind in den vergangenen Jahren auf ehemaligen Flächen des Stadtbads eine eingezäunte Hundewiese und
eine Skater-Anlage entstanden, die sich beide großer Beliebtheit
erfreuen.
An der Talstraße liegt eine weitere Rasenfläche, die lediglich mit
einem Fußballtor und einem Basketballkorb ausgestattet ist. Die
Fläche ist in ihrer Funktion weiterhin zu sichern, um im östlichen
Projektgebiet rund um die Talstraße ein Angebot zur Bewegung und
als Treffpunkt für Jugendliche vorzuhalten. Es besteht zudem Potenzial, abhängig von der zukünftigen Nutzung des Schulgeländes
der Klaraschule an der Elisabethstraße, auch eine Verbindung zwischen den Freiflächen zu schaffen.
Insgesamt fehlt es im Projektgebiet an informellen Treffpunkten für
Jugendliche, an denen sie sich ungestört aufhalten können. Dies ist
insbesondere für Jugendliche aus sozial schwächeren Familien wichtig, da ihnen oft zu Hause ein eigener Rückzugsort fehlt und es an
Geld für kostenpflichtige Freizeitgestaltungen fehlt.
Die Ausstattung an Sportflächen für vereinsgebundenen Sport ist
im Projektgebiet und im Umfeld sehr gut. Stadtweite Bedeutung
haben die Anlagen im Volkspark, die Eissporthalle und das Stadtbad.
In den beiden Turnhallen an der Volksparkschule und an der Klaraschule II/Elisabethstraße werden neben dem Schulsport zahlreiche
weitere Angebote durchgeführt. Nördlich der Augustastraße an der
Schnittstelle zur Freizeitanlage Lohberg liegt ein weiters großflächiges Sportareal mit drei Plätzen und einer Tennisanlage.
Sportanlagen
Eine neue Perspektive für das Projektgebiet Blumenviertel
Handlungsbedarfe
ƒ Schaffung von Identifikationsorten, um dem Projektgebiet ein
eigenständiges Profil zu geben und sein Image sowohl nach außen als auch nach innen zu stärken
ƒ Öffnung der Schulgelände für die Kinder und Jugendlichen im
Quartier nach Schulschluss und am Wochenende
ƒ Erhalt und Weiterentwicklung der vorhandenen Spiel- und Sportflächen für Kinder und Jugendliche
ƒ Optimierung der Vernetzung der einzelnen Freiraumangebote
und der Wohnquartiere
ƒ Anlage von öffentlichen Sitzgelegenheiten und Treffpunkten für
alle Altersgruppen
22
BLUMENVIERTEL
RAHMENPLAN
Spiel- und Sportflächen
Kommerzielle / vereinsgebundene Sport- und Freizeitfläche kein hoher Handlungsbedarf
Öffentlich zugängliche Sportund Bewegungsflächen mit
hohem Handlungsbedarf
Schulhof mit hohem
Handlungsbedarf
Spielplatz mit hohem
Handlungsbedarf
Spielplatz mit geringem
Handlungsbedarf
Grün- und Freiflächen
Wald
Parkanlage
Ballspielplatz
Landwirtschaftliche Flächen /
Freiraum
Kleingärten
Rasenfläche
Abgrenzung Soziale
Stadt Blumenviertel
Hundewiese
Skatepark
Ballspielplatz
N
DGK 5 Stadt Dinslaken: Copyright © 2009
Kreis Wesel · Kommunale Vermessung
Stadt Dinslaken
Soziale Stadt Blumenviertel
Rahmenplan Analyse Öffentlicher Freiraum und Grün,
Spiel- und Bewegungsangebote
Stadt- und Regionalplanung
Dr. Jansen GmbH
Köln, April 2010
Eine neue Perspektive für das Projektgebiet Blumenviertel
1.8
Verkehrliche Erschließung und Wegeverbindungen
1.8.1
Straßen
Die Haupterschließungsstraßen stellen gleichzeitig die Abgrenzung
des Projektgebiets Blumenviertel dar. Dabei liegen an den in OstWest-Richtung verlaufenden Achsen Augustastraße und Luisenstraße die meisten Zufahrten in den Siedlungsbereich. Kennzeichnend für das gesamte Gebiet ist, dass es ausschließlich aus
Tempo-30-Zonen mit entsprechenden Fahrbahnmarkierungen und einbauten besteht. Die umgebenden Straßen sind mit Geschwindigkeitsbegrenzungen von 40, 50 oder 60 km/h ausgewiesen. Die
Verbindung in die Innenstadt erfolgt über die Hünxer Straße im
Osten sowie die Weseler Straße und die Gerhard-Malina-Straße im
Westen.
Die als Hauptverkehrsstraße ausgewiesene Augustastraße bildet
mit einer Verkehrsbelastung von 10 - 12.000 Kfz/Tag eine räumliche
Zäsur innerhalb des Stadtteils Bruch. Trotz Tempo-40-Ausweisung
wird sie auch subjektiv von der Bürgerschaft als Barriere angesehen.
Querungsmöglichkeiten in Form von Signalanlagen, Querungshilfen
oder Zebrastreifen sind nur an wenigen Stellen vorhanden. An mehreren stärker frequentierten Kreuzungen fehlen sichere Querungsmöglichkeiten. Diese Gegebenheit ist durch die Zusammenlegung
der Hauptschulen in Lohberg und Bruch zu einem gemeinsamen
Standort Volksparkschule noch verstärkt worden.
Der Straßenquerschnitt ist heute durch beidseitig verlaufende,
schmale Fuß- und Radwege geprägt. Alter Baumbestand rahmt als
Allee große Teile des Straßenraums. Hohes Konfliktpotenzial besteht zwischen Radfahrern und Fußgängern auf dem Rad-/Gehweg,
insbesondere an höher frequentieren Stellen im Bereich Einzelhandel, Haltestellen und Kreuzungen.
Eine besondere Funktion kommt im Straßennetz der Katharinenstraße zu. Sie bildet die wichtigste Verbindung zwischen den
beiden Ost-West-Achsen. Ab 2010 wird ein erster großer Kreisverkehr errichtet, um den Verkehr sicherer und schneller fließen zu lassen. Es wird auch darüber nachgedacht, auf dieser Straße die Geschwindigkeitsbegrenzung auf Tempo 40 zu erhöhen.
Mehrere Alleen im Projektgebiet wirken sich aufgrund ihres alten
Baumbestands sowohl optisch als auch stadtökologisch sehr positiv
auf die Wohnqualität aus. Verschiedene Straßenzüge ohne Baumbestand wie zum Beispiel Katharinenstraße, der Straße Am Stadtbad oder die östliche Weißenburgstraße verleiten jedoch aufgrund
ihrer großzügigen Breite zum zu schnellen fahren. Im Rahmen eines
„stadtökologischen Fachbeitrags“ des LÖBF im Jahr 2004 wurden
bereits Vorschläge zur Straßenraumgestaltung erarbeitet. Die Erschließung der Wohnquartiere westlich der Katharinenstraße erfolgt ausschließlich über Stichstraßen.
24
Erschließungsstruktur
Eine neue Perspektive für das Projektgebiet Blumenviertel
Weitere wichtige innere Erschließungsstraßen sind die Weißenburgstraße, die Elisabethstraße und die Talstraße, die zusätzlich die
Funktion von Sammelstraßen im Gebiet übernehmen. In den zuletzt
genannten vier Straßen ist gleichzeitig der Handlungsbedarf aus
gestalterischer Sicht und aus Gründen der Verkehrssicherheit am
größten. Folgende Einzelmaßnahmen sind von Bedeutung, um die
Verkehrssicherheit zu stärken:
ƒ Kreuzung Luisenstraße / Am Stadtbad hier fehlt aktuell eine Mittelinsel, so dass die nicht motorisierten
Verkehrsteilnehmer dazu verleitet werden, sich nicht verkehrsregelkonform zu verhalten
ƒ Kreuzung Talstraße in Höhe der Wohnanlage Talstraße ist eine Kreuzung sehr großzügig ausgebaut, so dass hohe Geschwindigkeiten gefahren
werden. Sie grenzt direkt an eine Spiel- und Sportfläche an und
ist gleichzeitig Element des Schulwegs für viele Kinder
ƒ Querungshilfe an der Augustastraße Im nord-westlichen Projektgebiet fehlt seit Jahren eine Querungshilfe, die dringend benötigt wird, um eine sicher Verbindung zwischen den nahegelegenen Wohnbereichen und den beiden angrenzenden Haltestellen zu schaffen
ƒ Die Kreuzung Am Hainweg/Im Heegerfeld Sie zeichnet sich durch überproportionale Verkehrsflächen und
einen deutlich geringeren Stellplatzflächenanteil aus; vom Prinzip wirkt der Platz wie ein kleiner Kreisverkehr. In diesem Bereich
des Projektgebiets herrscht ein hoher Parkraumdruck. Die Fläche
liegt an der Hauptfußwegeverbindung zwischen der Siedlung
Talstraße sowie den weiter östlich gelegenen Wohnbereichen
und der Klaraschule. Aufgrund der Dominanz des ruhenden und
fahrenden Verkehrs ist keine durchgängige, ansprechende
(Schul-) Wegeverbindung gegeben.
Der Zustand der Straßendecken ist, bis auf eine Ausnahme, grundsätzlich akzeptabel: Die Hauptzufahrt zum Volkspark und den anliegenden Sport- und Kleingartenanlagen führt über den Augustaplatz; die Zufahrt ist baulich in einem desolaten Zustand und wirkt
wenig ansprechend. Eine Trennung zwischen privaten und öffentlichen Flächen ist kaum erkennbar.
1.8.2
ÖPNV
Die ÖPNV-Erschließung erfolgt mit fünf Buslinien über die umgebenden Hauptverkehrsstraßen sowie einer Querverbindung zwischen Augustastraße und Luisenstraße über die Klarastraße und
Weißenburgstraße.
Vorgesehen ist es weiterhin, den Güterbahnhof nördlich des Bahnhofs Dinslaken städtebaulich zu entwickeln und im Zuge der Um-
25
Eine neue Perspektive für das Projektgebiet Blumenviertel
26
nutzung eine direkte Verbindung zwischen den Gleisen des SPNV in
Richtung Norden herzustellen, so dass die Anbindung an das Projektgebiet deutlich verbessert wird. In diesem Zusammenhang soll
mittelfristig auch eine direkte Fuß- und Radwegeverbindung zwischen der Straße Am Stadtbad und dem Bahnhof hergestellt werden.
Im Projektgebiet werden im Laufe des Jahres 2010 drei stark frequentierte Haltestellen barrierefrei ausgebaut; weitere Haltestellen
sollen sukzessive folgen.
1.8.3
Wege
Das Projektgebiet Blumenviertel bietet durch ein dichtes Wegenetz
eine gute fußläufige Erschließung, doch auch hier zeigen sich einige
Defizite: Die Wege sind trotz regelmäßiger Pflege der Stadt Dinslaken abschnittsweise in einem schadhaften Zustand, so dass sie von
den Bewohnerinnen und Bewohnern zum Teil gemieden werden. Es
fehlt an einer attraktiven Verbindung zwischen dem Volkspark und
den östlichen Siedlungsbereichen. Die vorhandenen Wege sind eher
als Trampelpfad ausgebildet oder verlaufen versteckt zwischen dem
Schwimmbad und der Kleingartenanlage. Rundläufe sind schwierig.
Im Umfeld der Volksparkschule kommt es öfters zu Konflikten zwischen motorisierten Zweiradfahrern und Radfahrern sowie Passanten. Es fehlt eine direkte fußläufige Verbindung zwischen dem
Wohnquartier an der Straße Hülsemannshof zur Freizeitanlage Lohberg. Diese Wegeverbindung ist insbesondere von Bedeutung zur
Erschließung des Zechenbahntrassenweges, der im Zuge der Entwicklung des Zechenareals vorgesehen ist.
Auffällig ist, dass es im gesamten Projektgebiet kaum beleuchtete
Fußwege gibt. Selbst an den hochfrequentierten Verbindungen zur
Volksparkschule fehlt es an Laternen.
ƒ Nord-Süd-Tangente F+R-Verbindung zwischen Nahversorgungsbereiche Baßfeldshof
und Volksparkschule
ƒ Ost-West-Tangente F+R-Verbindung zwischen Katharinenstraße und Volksparkschule
Einige Wege und viele Straßenkreuzungen entsprechen nicht den
Anforderungen an die Prinzipien der Barrierefreiheit. Auch vor wichtigen Einrichtungen oder Zielen wie Kindergärten, Schulen oder
auch Spielplätzen sind die Zugänge nicht optimal ausgebaut. Punktuell sind jedoch auch gute Ausführungen zu finden. Im Rahmen des
Projekts Soziale Stadt wird es nicht möglich sein, das Blumenviertel
vollständig barrierefrei zu gestalten, doch sollte bei jeder baulichen
Maßnahme im öffentlichen Raum geprüft werden, ob und wie die
Kriterien zumindest in Teilen berücksichtigt werden können. Ebenso
Barrierefreiheit
Eine neue Perspektive für das Projektgebiet Blumenviertel
sind Hinweise in der Planung und Ausführung von privaten Maßnahmen wünschenswert.
Handlungsbedarfe
ƒ Optimierung des Wegenetzes in baulicher Sicht
ƒ Berücksichtigung der Aspekte der Barrierefreiheit bei allen baulichen Maßnahmen
ƒ Optimierung der Schulwege / Stärkung der Verkehrssicherheit
ƒ Neugliederung des Straßenraums der Augustastraße Verbesserung der Erreichbarkeit an das Projektgebiet
ƒ Verbesserung der Beleuchtung von stark frequentierten Wegen
ƒ Vermeidung von Angsträumen im öffentlichen und halböffentlichen Raum
27
RAHMENPLAN
BLUMENVIERTEL
Fuß- und Radwege
Fuß- und Radwege
ohne hohen Handlungsbedarf
Fuß- und Radweg mit hohem
Aufwertungsbedarf
Planung Neuanlage Fuß- und
Radweg unabhängig vom Projekt
Soziale Stadt Blumenviertel
Trampelpfad mit hohem
Aufwertungsbedarf
Anbindung Lohberger
Entwässerungsgraben /
Offenen Landschaftsraum
Schulwege
Wegeverknüpfung in angrenzende
Freiräume sowie wichtigen
Zielen in Dinslaken
H
H
Straßen
Verkehrsberuhigte Straßen ohne
hohen Handlungsbedarf
Verkehrsberuhigte Straßen
mit Aufwertungsbedarf
H
H
Planung Kreisverkehr unabhängig vom Projekt Soziale
Stadt Blumenviertel
H
Anbindung
Grünzug
Lohberg
H
H
Anbindung
Zechenbahntrasse /
Kleiner Lohberg / Grünzug
Lohberg
H
H
Bestehende Querungshilfen
(Ampel, Mittelinsel, Zebrastreifen)
ohne hohen Handlungsbedarf
Fehlende Querungshilfen
Alleebegrünung - Erhalt und Pflege
H
H
H
H
ÖPNV / SPNV
Bushaltestelle
H
H
H
Bahnlinie
F+R - Anbindung an
Bahnhof Dinslaken
/ Innenstadt
H
Bhf
Bahnhof Dinslaken
Innenstadt
Anbindung
Agrarlandschaft
ZIegelheide
Zechenbahntrasse
Innenstadt
Abgrenzung Soziale Stadt
Blumenviertel
N
H
DGK 5 Stadt Dinslaken: Copyright © 2009
Kreis Wesel · Kommunale Vermessung
Stadt Dinslaken
Soziale Stadt Blumenviertel
Bhf
Rahmenplan Analyse Verkehrliche Erschließung
und Wegeverbindungen
Stadt- und Regionalplanung
Dr. Jansen GmbH
Köln, April 2010
Eine neue Perspektive für das Projektgebiet Blumenviertel
1.9
Nahversorgung
Die Nahversorgungsangebote im Projektgebiet Blumenviertel konzentrieren sich an der Hünxer Straße und entlang der Augustastraße. Der Angebotsschwerpunkt liegt in den Bereichen des kurzfristigen Bedarfs, Nahrungs- und Genussmittel. Der Discounter Aldi, Netto sowie ein Edeka-Lebensmittelmarkt fungieren als Magnete. Am
Baßfeldshof/Augustastraße befindet sich ein kleines Zentrum, wo
der Netto-Markt, Schlecker-Markt, eine Volksbank sowie eine Grillstube ansässig sind. Das Einzelhandelsgutachten der Stadt Dinslaken von 2008 kommt zu dem Ergebnis, dass die Angebote mit kleinteiligen Nahversorgungsangeboten langfristig zu stabilisieren sind.6
6
Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung: Fortschreibung des Einzelhandelsgutachtens für die Stadt Dinslaken. Köln, 2008.
29
Entwicklungsziele für das Projektgebiet Blumenviertel
2
Entwicklungsziele für das Projektgebiet Blumenviertel
2.1
Einleitung
Im Entwicklungsprozess vom Projektgebiet Blumenviertel ist nach
dem Leitsatz „Stärken stärken“ auf den vielen vorhandenen Potenzialen aufzubauen, um das Gebiet ganzheitlich als Wohn- und Lebensraum zu stärken. Dabei verfügt das Blumenviertel mit der Eissporthalle, dem Neubau des Hallenbads, den Ballspielplätzen, dem
Skaterpark, dem Volkspark und der Nähe zur Freizeitanlage Lohberg
sowie umliegenden Naherholungsräumen über eine Vielzahl an
Qualitäten, die eine Besonderheit innerhalb der Stadt Dinslaken
darstellen. Darüber hinaus zeigt die positive Resonanz auf den Aufruf des Quartiersmanagements „Mitmachen gewünscht“, dass sich
eine Vielzahl an Leuten gemeinsam ehrenamtlich für die Stadtteilerneuerung aktiv engagieren möchten.
Es gilt, die Standortfaktoren grüne, ruhige Wohnlage, in Verbindung
mit den zahlreichen Sportstätten in fußläufiger Entfernung und das
Potenzial zur Stärkung des Miteinanders der Bewohnerinnen und
Bewohner weiterzuentwickeln und positiv zu verstärken.
Ein Schwerpunkt des Projekts liegt darin, diese Stärken durch vorhandene und neu zu entwickelnde Sport- und Bewegungsangebote
weiterzuentwickeln. Die Bewegungsangebote gilt es hierzu gestalterisch miteinander zu verbinden und mit neuen Identifikationsmerkmalen eine positive Signalwirkung für das gesamte Projektgebiet zu setzen. Grundlage für die Umsetzung dafür bilden die Aufwertung der privaten und öffentlichen Frei- und Grünflächen durch
neue Begegnungs- und Bewegungsräume für alle Altersgruppen. In
der weiteren Entwicklung gilt es wohnungsnahe Angebote zur Begegnung, Bildung, Bewegung und Erholung zu schaffen. Hierzu
können zum Beispiel gemeinsam mit den Bewohnerinnen und Bewohnern gestaltete künstlerische Elemente und zur Bewegung
animierende Spiel- und Bewegungsangebote integriert werden. Das
Projekt soll auch als Anknüpfungspunkt zur Aufwertung des privaten Wohnumfelds in den Schwerpunktbereichen Baßfeldshof, Sedanstraße, Weißenburgstraße und Talstraße/Zum Fischerbusch dienen. So kann sowohl die Identifikation der Bewohnerinnen und Bewohner der Mehrfamilienhäuser mit ihrem Lebensumfeld und das
Miteinander im Quartier insgesamt gefördert werden.
2.2
Entwicklungsziele für das Projektgebiet Blumenviertel
Aus der Analyse ergeben sich für die Umsetzung und thematische
Gliederung der Maßnahmen im Integrierten Handlungsprogramm
fünf Handlungsfelder. Die folgende Übersicht fasst die strategischen Entwicklungsziele für die einzelnen Handlungsfelder zusam-
30
Entwicklungsziele für das Projektgebiet Blumenviertel
men. Im darauffolgenden Kapitel erfolgt die Beschreibung der einzelnen Maßnahmen.
Handlungsfeld A - Wohnen und Wohnumfeld
ƒ Modernisierung von Fassaden und Attraktivierung des Wohnumfelds mit Fokus auf die Wohnanlagen am Baßfeldshof, Sedanstraße/Weißenburgstraße, Talstraße/Am Fischerbusch
Handlungsfeld B - Grün- und Freiräume
ƒ Schaffung neuer, qualitativ hochwertiger öffentlicher Freiräume
als Kommunikations-, Erholungs-, Spiel- und Bewegungsraum
ƒ Verbesserung der Vernetzung von Grün- und Freiräumen
Handlungsfeld C – Sozial-Integrative Maßnahmen, Bürgerbeteiligung
und Öffentlichkeitsarbeit
ƒ Förderung von Bildung, Gesundheit und persönlicher Entwicklung bei Kindern und Jugendlichen
ƒ Stärkung von Familien sowie Alleinerziehenden zur Förderung
von Erziehung und Bildung
ƒ Förderung von Freizeitangeboten
Handlungsfeld D – Qualifizierung und Beschäftigung
ƒ Verbesserung der sozialen, schulischen und beruflichen Integration von jungen Menschen
ƒ Förderung der Bildungschancen von Jugendlichen
Handlungsfeld E – Quartiersmanagement
ƒ Intensive Beteiligung und Vernetzung aller schon aktiven Akteure und Akteurinnen und Aktivierung weiterer Akteure bei der
Umsetzung des Handlungsprogramms
ƒ Aktivierung der endogene Potenziale zur Selbsthilfe in der Bewohner- und Akteursschaft nach dem Leitbild „Empowerment“
ƒ Intensive Beteiligung der unterschiedlichen Zielgruppen
31
Maßnahmenkonzept
3
Maßnahmenkonzept
3.1
Einleitung
32
Das nun folgende integrierte Maßnahmen- und Handlungsprogramm umfasst alle Projekte, Maßnahmen, Zielkonkretisierungen
etc., die dazu dienen, die beschriebenen Defizite und Probleme auszugleichen, die Potenziale zu nutzen und das Projektgebiet Blumenviertel insgesamt zu einem attraktiven und lebendigen Ort werden
zu lassen. Die Projektbeschreibungen sind in den meisten Fällen
bereits sehr weit entwickelt und mit den entsprechenden Kooperationspartnern abgestimmt. Für alle städtebaulichen Projekte sind,
mit Ausnahme der bereits begonnen beiden Maßnahmen „Düppelpunkt“ und „Schulhof Klaraschule“, noch Detailplanungen vorzunehmen.
Alle Projekte sind in Form eines Projektbogens nach folgenden
Handlungsfeldern beschrieben:
ƒ Handlungsfeld A – Wohnen und Wohnumfeld
ƒ Handlungsfeld B – Grün- und Freiräume
ƒ Handlungsfeld C – Sozial-Integrative Maßnahmen, Bürgerbeteiligung und Öffentlichkeitsarbeit
ƒ Handlungsfeld D – Qualifizierung und Beschäftigung
ƒ Handlungsfeld E – Quartiersmanagement
Der Projektbogen ist wie folgt aufgebaut:
Projekt/Maßnahme, Nr.
Projektname
Priorität
Beschreibt die Wichtigkeit der Maßnahme zur Erreichung des Gesamtziels, nicht
jedoch die Priorität der zeitlichen Umsetzung
Rahmenbedingungen /
Status quo
Kurze Beschreibung der Ausgangssituation
Projektbeschreibung /
Maßnahmen
Kurze Projektbeschreibung
Arbeitsschritte
Überblick zur Vorgehensweise
Projektlaufzeit
Benennt den Umsetzungszeitraum
Projektverantwortlich
Benennt den Umsetzungszeitraum
Beteiligte
Benennt die wichtigsten Kooperationspartner und einzubeziehenden Akteure
Kosten
Kosten werden aufgrund von Vergleichs- und Erfahrungswerten bzw. nach
DIN 276 überschläglich ermittelt
Förderprogramm /
Finanzierung
Maßnahmenkonzept
33
3.2
Wohnen und Wohnumfeld
3.2.1
Aufwertung von Fassaden und Wohnumfeld bei
Mehrfamilienhäusern aus den 1960er und 1970er Jahren
Projekt, Nr.
Aufwertung von Fassaden und Wohnumfeld bei Mehrfamilienhäusern aus den 1960er und 1970er Jahren
A1
Priorität
A
Rahmenbedingungen /
Status quo
An einzelnen Standorten bilden Mehrfamilienhäuser in monotoner, massiver Bebauung in der typischen Architektur aus den 1960er- und 1970er Jahren in sich geschlossene Wohnquartiere. In diesen Wohnquartieren ist die soziale Segregation im Verhältnis
zu anderen Wohnlagen im Stadtteil bereits heute besonders hoch. Ein Großteil der
Wohnungen und Gebäudekomplexe sind im Besitz von großen Immobiliengesellschaften, weiterhin zählen die städtische Wohnbau GmbH sowie eine Erbengemeinschaft
zu den Eigentümern.
Die Anlagen sind in ihrer Baustruktur und ihrem Erscheinungsbild sehr unterschiedlich: Zum einen handelt es sich um eher unscheinbare standardisierte Nachkriegsbebauung in Zeilenbauweise mit Satteldach und dunkelgrauer Putzfassade, die sich hinsichtlich Geschossigkeit und städtebaulicher Konfiguration in das Umfeld einpasst.
Zum anderen bilden städtebaulich markante, großflächige Anlagen mit hohen Punkthäusern als Blickfang und rahmender Zeilenbebauung mit Flachdächern den zweiten
Typus der Bebauung. Sie kennzeichnet zudem die weiten, offenen, jedoch an vielen
Stellen auch funktionslosen Grünflächen, die vor allem der Anlage Baßfeldshof einen
parkartigen Charakter geben.
Dabei zeigt sich der Handlungsbedarf insbesondere an folgenden Standorten:
ƒ
ƒ
Baßfeldshof - Immeo Service Wohnen GmbH
Weißenburgstraße/Sedanstraße - Evonik Wohnen GmbH/ Eigentümergemeinschaft Gebrüder Lindow
ƒ Talstraße –Wohnbau Dinslaken GmbH
Schon von außen ist in weiten Teilen ein deutlicher Aufwertungsbedarf bei den Fassaden und im Wohnumfeld sichtbar. Ein erhöhter Modernisierungsbedarf ist auch im
inneren der Häuser wahrscheinlich.
Mit den Eigentümern wurden erste Gespräche geführt. Einzig für das Wohnquartier
der Gebrüder Lindow bestehen bereits konkrete Absichten, den Wohnungsbestand ab
2010 zu sanieren. Für die anderen Objekte bestehen laut Wirtschaftsplänen der Gesellschaften prioritär keine Sanierungsabsichten. Grundsätzlich ist für die Inanspruchnahme öffentlicher Förderung die Entwicklung von Gesamtkonzepten erforderlich, die
dem Wohnquartier ein neues Erscheinungsbild und damit einen Imagegewinn verleihen. Nach ersten Gesprächen wurde jedoch eine Mitwirkungsbereitschaft signalisiert.
Die Immeo Service Wohnen GmbH erarbeitet eine Machbarkeitsstudie in Eigenleistung, die im März bei einem Abstimmungsgespräch mit dem Planungsamt vorgestellt
wird. Die Wohnbau Dinslaken GmbH beabsichtigt, sich finanziell an einer durch ein
externes Büro erstellten Machbarkeitsstudie zu beteiligen. Die Evonik sieht derzeit
geringen Handlungsdruck für eine grundlegende Modernisierung, wobei ein Fassadenanstrich realisierbar erscheint.
Ziel
Bauliche und gestalterische Aufwertung von Wohnsiedlungen zur Imagesteigerung
und zur mittelfristigen Vermeidung von Leerständen und Residualisierungsprozessen
Projektbeschreibung /
ƒ
ƒ
Intensiver und gemeinsamer Arbeitsprozess mit den Eigentümern
Entwicklung von Gesamtkonzepten unter Berücksichtigung der zukünftigen Mie-
Maßnahmenkonzept
34
Maßnahmen
ƒ
ƒ
ƒ
Arbeitsschritte
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ter-Zielgruppen (demografischer Wandel) sowie aller technischen Erfordernisse
Berücksichtigung von zusätzlichen Förderzugängen beispielsweise für energetische Modernisierungsmaßnahmen, z. B. über die KfW-Bank
Aufwertung von Objekten als impulsgebende Leuchtturmprojekte im Rahmen des
Projekts Soziale Stadt
Entwicklung einer ganzheitlichen wohnungswirtschaftlichen Vermarktungsstrategie
Erreichen der Mitwirkungsbereitschaft der Eigentümergemeinschaft und der
Eigentümergesellschaften in Einzelgesprächen
Erarbeitung einer kommunalen Förderrichtlinie für die Vergabe von Zuschüssen
zur Förderung und Gestaltung privater Fassaden, Innenhöfe und Freiflächen mit
Fokus auf gestalterische und funktionale Maßnahmen
Entwicklung von Machbarkeitsstudien mit Städtebaulichen Leitbildern
Abstimmung der Fördermodalitäten mit dem Ministerium für Bauen und Verkehr
Entwurfs- und Ausführungsplanung
Sanierung einzelner Gebäude und des Wohnumfelds
Projektlaufzeit
2009-2013
Projektverantwortlich
Planungsamt
Beteiligte
Immeo Service Wohnen GmbH, Eigentümerin Evonik Wohnen GmbH, Eigentümerin
Eigentümergemeinschaft Gebrüder Lindow, Eigentümerin Wohnbau Dinslaken GmbH
Kosten
4.070.000 EUR
Förderprogramm /
Finanzierung
Städtebauförderung, KFW-Mittel u. a.
Maßnahmenkonzept
35
3.3
Grün- und Freiräume
3.3.1
Anlage eines Mehrgenerationenplatzes
Projekt, Nr.
Anlage eines Mehrgenerationenplatzes
B1
Priorität
A
Rahmenbedingungen /
Status quo
Zwischen der Volksparkschule und dem Seniorenheim Alfred-Delp-Haus liegt eine ca.
8.000 qm große Freifläche. Sie befindet sich im Eigentum der Stadt Dinslaken. Baurechtlich ist die Fläche als Schulgelände ausgewiesen. Die Fläche ist überwiegend als
Rasenfläche gestaltet, im Zentrum befindet sich ein Ascheplatz mit einer Größe von ca.
1000 qm, nach Osten liegt eine weitere Bolzfläche mit zwei kleinen Toren. Nach Süden
wurde die Volksparkschule im Jahr 2009 eingegrünt. Die Verbindung zwischen dieser
Fläche und dem Volkspark ist derzeit als Trampelpfad ausgebildet und sehr unwegsam.
Die Fläche ist als zentrales Angebot für Kinder und Jugendliche zu sichern. Die Aufsuchende Jugendarbeit hat bereits Kinder zu ihren Wünschen befragt - insgesamt zeigen
sich die Kinder mit der Nutzungsmöglichkeit zufrieden, es fehlt jedoch an Aufenthaltsqualität und Sitzgelegenheiten. Weiterhin ist zu berücksichtigen, dass die Fläche
auch bei Senioren zum Boule-Spielen beliebt ist.
Ziel
Anlage einer Mehrgenerationenfläche mit Spiel- und Sportmöglichkeiten für Kinder
und Jugendliche und einem Quartiersplatz als Treffpunkt für alle Altersklassen.
Projektbeschreibung /
Maßnahmen
Multifunktionsplatz
ƒ
Anlage eines Multifunktionsspielfelds mit Banden, Fußballtoren und Streetballkörben sowie einem wetterfesten Belag
ƒ Bau einer kleinen Tribüne als Sitzgelegenheit und für zuschauende Jugendliche
durch Aufschüttung eines kleinen Walls, z. B. an der Nord-Westseite
ƒ Errichtung eines Spielplatzes mit Angeboten für Kinder in der Altersklasse von 6
bis 12 Jahren, z. B. unter dem Thema „Kulturinsel“
ƒ Anlage eines langgezogenen kleinen Quartiersplatzes parallel zur Nord-SüdTangente, ausgestattet mit Sitzgelegenheiten; Belag: wassergebundene Decke
(zum Boule-Spielen)
ƒ Partielle Geländemodellierung (z. B. in Wellen) am Rand oder als Trennung der
Funktionen
ƒ Anlage einer überdachten Sitzgelegenheit als Treffpunkt auch bei schlechtem
Wetter
ƒ Teilweise Erhalt von multifunktionaler, ebener Rasenfläche, die sich Kinder und
Jugendliche selber aneignen können; gleichzeitig Nutzungsmöglichkeit für Feste,
Veranstaltung o. Ä.
ƒ Rahmung der Fläche mit einer kleinkronigen Baumreihe an der Nord- und Ostseite; Berücksichtigung des Baumbestands
ƒ Inszenierung des Areals mit einem künstlerischen Element als Identifikationsobjekts, gestaltet von den Jugendlichen
ƒ Aufwertung der Nord-Süd-Tangente zwischen Seniorenwohnheim und Volksparkschule als einer der Hauptzuwegungen zum Aktivstreifen, Verlagerung des Lehrerparkplatzes auf den Schulhof der Volksparkschule (siehe Projektbogen B3)
Weitere Maßnahmen
ƒ
Ausbau des bestehenden Trampelpfads zu einem befestigten Fußweg als Verbindung zwischen Volkspark und Multifunktionsplatz, Volksparkschule sowie dem
Seniorenheim
Maßnahmenkonzept
36
ƒ
Arbeitsschritte
Begrünung des Stabgitterzauns zum Seniorenheim sowie Anpflanzung von Bäumen entlang des Stabgitterzauns – Berücksichtigung des Erhalts von Sichtbeziehungen für die Seniorenheim-Bewohnerschaft
Multifunktionsplatz
ƒ
ƒ
ƒ
Klärung Planungsrecht und ggf. Änderung des Bebauungsplans
Beauftragung eines Lärmschutzgutachtens
Beteiligung der Jugendlichen, z. B. durch Planungsgespräche/Aufsuchende Beteiligung durch Aufsuchende Jugendarbeit
ƒ Freiplanerischer Entwurf- und Ausführungsplanung
ƒ Umsetzung
Neuanlage einer Wegeverbindung zwischen Volkspark und Ballspielfläche an der Volksparkschule/Seniorenheim
ƒ
ƒ
ƒ
Klärung der Eigentumsverhältnisse der Grundstücke am Sportplatz
Beteiligung von/Abstimmung mit den Eigentümern
Ausführungsplanung und Umsetzung (Freimachung der Fläche, Befestigung Untergrund, Aufbringen Wegdecke)
Projektlaufzeit
2010-2012
Projektverantwortlich
Amt für Jugend, Familie und Soziales
Beteiligte
Planungsamt, Amt für Grünflächen und Umweltschutz, Amt für Gebäudewirtschaft
und Liegenschaften, Tiefbauamt, Amt für Schule und Sport, Jugendliche aus dem Projektgebiet, Volksparkschule, Deutscher Kinderschutzbund Dinslaken-Voerde e.V., Seniorenheim Alfred-Delp-Haus (Caritas)
Kosten
310.000 EUR
Förderprogramm /
Finanzierung
Städtebauförderung
Maßnahmenkonzept
3.3.2
37
Der rote Teppich - Inszenierung und Aufwertung der
Zuwegungen zur Volksparkschule und zum Aktivstreifen
Projekt, Nr.
Der rote Teppich - Inszenierung und Aufwertung der Zuwegungen
zur Volksparkschule und zum Aktivstreifen
B2
Priorität
A
Rahmenbedingungen /
Status quo
Es bestehen zwei wichtige Zuwegungen als fußläufige Verbindungen für die Wohnanlage Baßfeldshof, die Volksparkschule, das Nahversorgungszentrums und dem Aktivstreifen:
ƒ
Ost-West-Tangente verläuft zwischen Katharinenstraße und der Straße „Am
Stadtbad“
ƒ Nord-Süd-Tangente verläuft von der Augustastraße bis zur Luisenstraße
Die Ost-West-Tangente weist insgesamt bauliche Mängel im Asphalt auf (geringer
Wasserabfluss bei stärkerem Regen). Ein Abschnitt der Nord-Süd-Tangente (Seniorenzentrum bis Volksparkschule) ist derzeit in wassergebundener Decke ausgeführt und
weist durch die Nutzung von (motorisierten) Zweirädern Unebenheiten auf. Geprüft
wird derzeit die Verlagerung des Spielplatzes der Immeo Service Wohnen GmbH im
Rahmen der Wohnumfeldplanung für das Immeo-Gelände. Beide Wege sind im Eigentum der Stadt Dinslaken.
Ziel
ƒ
Projektbeschreibung /
Maßnahmen
Ost-West- und Nord-Südtangente
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
Arbeitsschritte
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
Inszenierung und Aufwertung der Zuwegungen zur Volksparkschule und zum
Aktivstreifen
Erneuerung beider Wege durch einen Belag aus farbigem (rotem) Asphalt oder
farbiger Schüttung in Anlehnung an die Farbigkeit der Volksparkschule und an einen „Roten Teppich“
Attraktivierung beider Wegeverbindungen mit flankierender Heckeneingrünung,
Sitzgelegenheiten, ggf. Verbesserung der Beleuchtung und/oder ggf. Fortführung
der Alleebegrünung
Verbreitung des Weges hin zur Ballspielfläche und zur Volksparkschule u. a. durch
Verlegung des Lehrerparkplatzes - Schaffung eines kleinen Quartiersplatzes mit
einer Möglichkeit zum Boule-Spielen (siehe Projektbogen B1 und B3)
Berücksichtigung der Bedürfnisse aller Nutzergruppen (Fußgängern, Menschen
mit Kinderwagen oder Rollatoren, Radfahrern, Rollerfahrern)
Der Kauf von Teilflächen der Immeo Wohnen und Service GmbH zwischen NordSüd-Tangente und Garagenhöfe ist zu prüfen, um eine großzügige und ansprechende Wegegestaltung zu ermöglichen.
Prüfung der baulichen Missstände der Wegedecke
Prüfung der Beleuchtungssituation
Planung unter Berücksichtigung angrenzender Nutzungen und Vegetation in Abstimmung mit der Freiraumplanung für die Siedlung Baßfeldshof
Umsetzung
Projektlaufzeit
2010-2012
Projektverantwortlich
Amt für Grünflächen und Umweltschutz
Beteiligte
Amt für Tief- und Hochbau, Amt für Gebäudewirtschaft und Liegenschaften, Immeo
Wohnen Service GmbH, Seniorenheim Alfred-Delp-Haus (Caritas)
Kosten
140.000 EUR
Maßnahmenkonzept
Förderprogramm /
Finanzierung
38
Städtebauförderung
Maßnahmenkonzept
3.3.3
39
Aufwertung der Rasenfläche der Volksparkschule Fitnessparcours
Projekt, Nr.
Aufwertung der Rasenfläche der Volksparkschule – Fitnessparcours
B3
Priorität
A
Rahmenbedingungen /
Status quo
Auf dem Schulgelände der Volksparkschule liegt südlich an den Schulhof angrenzend
eine Rasenfläche, die nach Osten durch eine Sporthalle begrenzt wird. Die Fläche wird
von der Volksparkschule und Sportvereinen zeitweise genutzt. Die Sporthalle wird ab
Sommer 2010 mit Mitteln des Konjunkturpakets II entkernt und saniert werden.
Die Rasenfläche wird vom Schulhof durch dichtes Strauchwerk getrennt, daran angrenzend folgt ein Weg, der als Zufahrt zu den Abstellmöglichkeiten für Fahrräder und
motorisierte Zweiräder genutzt wird. Das gesamte Schulhofareal wurde 2009 eingezäunt, die Fläche ist nur über das Schultor zugänglich. An der Rückseite des Schulgebäudes liegt ein Schulgarten mit einem Hühnerstall.
Das Schulgelände soll permanent für die Jugendlichen zugänglich gemacht werden.
Ziel
Öffnung und Aufwertung der Rasenfläche als Treffpunkt für Jugendliche
Projektbeschreibung /
Maßnahmen
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
Arbeitsschritte
ƒ
ƒ
ƒ
Aufwertung des Grünstreifens unter Einbeziehung des Wegs und Schaffung eines
„Fitnessparcours“ durch die Anlage von mehreren Fitnessgeräten und einigen
Sitzgelegenheiten zur vereinsunabhängigen Förderung von Motorik und Fitness
(z. B. Gewichthebegerät, Bauchmuskeltrainer, Kletterstangen, erlebnispädagogische Elemente, wie z. B. Burmabrücke etc.)
Anlage einer Kletterwand auf der Rasenfläche, die ggf. von den Jugendlichen/der
Schule selbst errichtet werden kann
Rücknahme der Böschungsbegrünung zwischen Rasenfläche und zukünftiger
Sport- und Spielfläche zur Verbesserung der Übersicht und Kontrolle; Anlage von
Sitzstufen oder einer Mauer mit Aufenthaltsqualität
Erhalt der Rasenfläche als multifunktional nutzbare Fläche; Ergänzung um einen
Beach-Volleyball-Platz und zwei Fußballtore
Erhalt der Pergola am Rand der Rasenfläche - ggf. Ergänzung um weiteren überdachten Treffpunkt
Verlegung des Zugangs zur Rasenfläche auf die Südseite des Geländes, so dass ein
neuer Zugang zur Turnhalle und zur Rasenfläche entsteht (Anlage eines Tors, neuer Zuweg und ggf. Beleuchtung, Überprüfung Austausch Maschendrahtzaun)
Abtrennung des Schulgartens/Hühnerstalls vom restlichen Schulhofszaun, um
Bereich vor Vandalismus zu schützen
Gewährleistung einer durchgängigen Öffnung des Schulhofs bis Einbruch der
Dunkelheit und am Wochenende
Nutzung eines Raums und von Toiletten im Erdgeschoss der Schule durch Mitarbeiter der Mobilen Jugendarbeit, unabhängig vom Schulbetrieb
Im Rahmen der Maßnahmen soll auch der Lehrerparkplatz auf die Schulhoffläche
verlagert werden, um eine Optimierung der Nord-/Süd-Tangente/Mehrgenerationenplatz zu ermöglichen
Vereinbarung zum Abschließen des Schulhofs (Wachdienst ist durch Stadt Dinslaken zu beauftragen)
Klärung der Verkehrssicherungspflicht der Zuwegung über Parkplatz des
Schwimmbads
Beteiligung der Schule und Jugendlichen sowie der Sportvereine zur Auswahl der
Geräte, Information der Anlieger (v. a. Schwimmbad bzgl. Planung)
Maßnahmenkonzept
40
ƒ
ƒ
Entwurfs- und Ausführungsplanung
Umsetzung
Projektlaufzeit
2010-2011
Projektverantwortlich
Amt für Grünflächen und Umweltschutz
Beteiligte
Amt für Schule und Sport, Amt für Jugend, Familie und Soziales, Amt für Gebäudewirtschaft und Liegenschaften, Din Bad Bädergesellschaft, Volksparkschule, Deutscher
Kinderschutzbund Dinslaken-Voerde e.V, Sportvereine
Kosten
180.000 EUR
Förderprogramm /
Finanzierung
Städtebauförderung
Maßnahmenkonzept
3.3.4
41
Weiterentwicklung des Skaterparks
Projekt, Nr.
Weiterentwicklung des Skaterparks
B4
Priorität
A
Rahmenbedingungen /
Status quo
Der Skaterpark wurde im Jahr 2003 zwischen der Eissporthalle errichtet. Im Jahr 2009
wurde westlich eine Hundewiese angelegt. Er erfährt eine hohe Akzeptanz bei Jugendlichen. Es fehlt jedoch an Sitzmöglichkeiten zum Aufenthalt der Jugendlichen, ohne
dass sie mit den Skatern auf den Halfpipes ins Gehege kommen.
Zur Ausstattung des Skaterparks ist die Sitzmöglichkeit „Groovy 3“ vorgesehen, das
bereits durch das Kinder- und Jugendparlament ausgewählt wurde und im Rahmen
des Konjunkturpakets II finanziert wird.
Der nördlich der Eissporthalle gelegene Parkplatz wird nur selten vollständig benötigt.
Gleichzeitig ist im gesamten Programmgebiet keine geschützte, aber gleichzeitig offene asphaltierte Fläche vorhanden, die für Trendsportarten wie BMX-Fahren, Rollhockey oder Ähnliches geeignet ist.
Ziel
Optimierung der Freizeit- und Aufenthaltsqualität durch Sitzgelegenheiten
Projektbeschreibung /
Maßnahmen
ƒ
ƒ
ƒ
Arbeitsschritte
Befestigung von Teilflächen des Grünsaums – ggf. Versetzen des Zauns zur Hundewiese
Anlage zusätzlicher kommunikationsfördernder Sitzgelegenheiten (z. B. über Eck
oder im Kreis)
Teilweise Überdachung der Sitzgelegenheiten als allwettertauglicher Treffpunkt
(mit Groovy 3)
Skaterpark
ƒ
ƒ
Beteiligung der Jugendlichen am Skaterpark
Planung und Umsetzung
Projektlaufzeit
2010-2012
Projektverantwortlich
Amt für Jugend, Familie und Soziales
Beteiligte
Amt für Grünflächen und Umweltschutz, Aufsuchende Jugendarbeit sowie Jugendliche
Kosten
20.000 EUR
Förderprogramm /
Finanzierung
Städtebauförderung, Konjunkturpaket II
Maßnahmenkonzept
3.3.5
42
Umgestaltung des Schulhofs der Klaraschule
Projekt, Nr.
Umgestaltung des Schulhofs der Klaraschule
B5
Priorität
A
Rahmenbedingungen /
Status quo
Der Schulbetrieb der Klaraschule verteilt sich derzeit auf die beiden Standorte Klarastraße und Elisabethstraße. Vorgesehen ist zum Schuljahr 2010/2011, den Unterricht
für alle vier Klassen in das Gebäude an der Klarastraße zusammenzulegen und die
Offene Ganztagsschule komplett an den Standort Elisabethstraße zu verlegen.
Der Schulhof an der Klaraschule soll als Spiel- und Bewegungsraum für Kinder bis
12 Jahre sowohl während den Schulzeiten als auch nach Schulschluss aufgewertet
werden. Die Planung wurde gemeinsam mit der Schulleitung und Lehrern der Klaraschule durch das Amt für Grünflächen und Umweltschutz und das Amt für Schule und
Sport erarbeitet und im Januar 2010 in der Schulkonferenz einstimmig beschlossen.
Ziel
Verbesserung der Spiel-, Bewegungs- und Motorikfähigkeiten bei Kindern
Projektbeschreibung /
Maßnahmen
Die Planungen zur Umgestaltung des Schulhofareals beinhalten u. a. folgende Bausteine:
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
Arbeitsschritte
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
Schaffung eines „Dschungelpfads unter den Linden“ mit verschiedenen Balanciermöglichkeiten
Anlage eines Amphitheaters für Veranstaltungen und Außenunterricht
Ergänzung von mobilen Mini-Bolztoren bzw. Sportflächen
Schaffung neuer Sitz- und Aufenthaltsmöglichkeiten zur Gliederung der Flächen in
Bereiche mit unterschiedlichen Funktionen
Integration der bestehenden Fläche für Verkehrserziehung
Öffnung der Spielwiese als Bewegungsraum für Ballspiel und Toben
Politischer Beschluss im Frühjahr 2010
Beteiligung der Schulkinder zur Auswahl der Geräte für den „Dschungelpfad unter
den Linden“
Ausführungsplanung durch ein externes Architekturbüro
Umgestaltung des Schulhofs ab Ende Juli 2010
Einweihung des neuen Schulhofs im Herbst 2010
Projektlaufzeit
2009-2010
Projektverantwortlich
Amt für Grünflächen und Umweltschutz, Amt für Schule und Sport
Beteiligte
Schulleitung, Schulkonferenz, Kinder und Eltern
Kosten
400.000 EUR
Förderprogramm /
Finanzierung
Städtebauförderung
Maßnahmenkonzept
3.3.6
43
Weiterentwicklung der Klaraschule an der Elisabethstraße
zu einem sozialen Treffpunkt - Anpassung des
Schulgeländes
Projekt, Nr.
Weiterentwicklung der Klaraschule / Elisabethstraße zu einem sozialen Treffpunkt - Anpassung des Schulgeländes
B6
Priorität
C
Rahmenbedingungen /
Status quo
Das Gebäude der Klaraschule an der Elisabethstraße soll ab dem Schuljahr 2010/2011
für alle Klassen der Offenen Ganztagsschule genutzt und die Schulbibliothek von der
Klarastraße an die Elisabethstraße verlagert werden. Die angrenzende Turnhalle wird
neben dem Schulsport von Vereinen genutzt.
Es ist zu prüfen, ob das Schulgebäude für sozial-integrative Angebote zur Verfügung
gestellt werden könnte, um den Standort zu einem sozialen Treffpunkt für das Projektgebiet weiterzuentwickeln. Denkbar ist z. B., dass die Volkshochschule, Vereine,
Einrichtungen und Verbände aus Dinslaken die Räumlichkeiten nutzen und Angebote
für alle Altersklassen vorhalten.
Bei der Planung weiter zu berücksichtigen ist der vorgesehene Abriss der eingeschossigen Pavillons. Konkrete Planungen für die freiwerdende Fläche liegen noch nicht vor.
Aufgrund der geringen Flächenverfügbarkeit für freiraumbezogene Nutzungen im
Programmgebiet für alle Altersklassen ist zu prüfen, wie sie zukünftig in Verbindung
mit der Schule und der Turnhalle als Bewegungs- und Kommunikationsraum gesichert
werden können.
Das unmittelbar an die Turnhalle angrenzende Haltestellenhäuschen wird als Haltestelle nicht mehr benötigt. Es dient heute zeitweise als Treffpunkt für Jugendliche,
befindet sich aber baulich und gestalterisch in einem schlechten Zustand. Die östlich
des Schulgebäudes liegende Rasenfläche wird bei Veranstaltungen und Festen vom
angrenzenden Kindergarten Talstraße genutzt.
Ziel
Weiterentwicklung des Schulhofareals zu einem Quartierstreff für unterschiedliche
Altersgruppen
Projektbeschreibung /
Maßnahmen
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
Arbeitsschritte
ƒ
ƒ
ƒ
Anlage eines Treffpunkts für alle Generationen in Verbindung mit den bestehenden Spielangeboten ggf. mit einer Boule-Anlage
Punktuelle Ergänzung der Spielgeräte auf dem Schulhof
Anlage eines Schulgartens, der durch den Träger der Offenen Ganztagsschule betreut wird (Caritas); Einfriedung zum Schutz gegen Vandalismus
Anlage von Weidenhäusern
Rückbau der Haltestelle, ggf. Anlage einer zentralen überdachten Sitzgelegenheit
für die Nutzer der Turnhalle und als Treffpunkt für Jugendliche
Bereitstellung eines kleinen Raums als Anlaufstelle für die Aufsuchende Jugendarbeit sowie ehrenamtlicher Spielebetreuer (u. a. Lagerung von mobilen Spielgeräten)
Standort für ein identitätsstiftendes Kunstobjekt (siehe Projektbogen B10)
Prüfung einer Verbindung zur Ballspielfläche an der Talstraße
Konkretisierung der Planung mit der Schulleitung und der Caritas als Trägerin der
Offenen Ganztagsschule
Beteiligung u. a. von Kirchengemeinde, Seniorenbüro sowie Bewohnerinnen und
Bewohner
Entwurfsplanung und Umsetzung
Maßnahmenkonzept
44
Projektlaufzeit
2011-2013
Projektverantwortlich
Amt für Schule und Sport
Beteiligte
Planungsamt, Amt für Gebäudewirtschaft und Liegenschaften, Amt für Jugend, Familie und Soziales, Amt für Grünflächen und Umweltschutz, Amt für Jugend, Familie und
Soziales Schulleitung und Schulkonferenz der Klaraschule, Trägerin OGS (Caritas), Kinder, Träger zielgruppenspezifischer Angebote, Bewohnerinnen und Bewohner
Kosten
120.000 EUR (ohne Kosten Abriss der Pavillons)
Förderprogramm /
Finanzierung
Städtebauförderung, Eigenmittel Stadt Dinslaken für Abriss Pavillons/Herrichtung der
Fläche
Maßnahmenkonzept
3.3.7
45
Aufwertung des Ballspielplatz an der Talstraße
Projekt, Nr.
Aufwertung des Ballspielplatzes an der Talstraße
B7
Priorität
A
Rahmenbedingungen /
Status quo
Westlich angrenzend an die Wohnbebauung der Wohnbau GmbH liegt eine
ca. 2.500 qm große Rasenfläche, die lediglich mit einem Basketballkorb und einem
Fußballtor ausgestattet ist. Der Kindergarten Talstraße nutzt das Areal ebenfalls für
Spiel- und Bewegung. Eine Besonderheit der Fläche ist, dass sie rund einen Meter unterhalb des Straßenniveaus liegt wodurch sich besondere gestalterische Möglichkeiten
ergeben.
Bei der Planung des Geländes ist die zukünftige Nutzung der heute mit Pavillons bebauten Fläche zu berücksichtigen – die Stadt Dinslaken plant die Veräußerung der
Fläche.
Ziel
Verbesserung der Aufenthaltsqualität für Kinder und Jugendliche
Projektbeschreibung /
Maßnahmen
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
Arbeitsschritte
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
Einfassung der Areals mit Steinen und Sitzstufen
Beauftragung eines Lärmschutzgutachtens
ggf. Anlage einer Lärmschutzwand zur angrenzenden Bebauung
Anlage eines überdachten Treffpunkts für die Jugendlichen
Eingrünung und Bepflanzung
Schaffung einer Verbindung zum Schulgelände der Klaraschule an der Elisabethstraße
Standort für identitätsstiftendes Kunstobjekt (siehe Projektbogen B10)
Abfrage der Wünsche und Vorstellungen der Kinder und Jugendlichen durch die
Aufsuchende Jugendarbeit
Beteiligung der Nachbarschaft
Entwurf- und Ausführungsplanung
Umsetzung
Projektlaufzeit
2010-2011
Projektverantwortlich
Amt für Jugend, Familie und Soziales
Beteiligte
Amt für Grünflächen und Umweltschutz, Jugendliche, Klaraschule, Kindergarten Talstraße, Anlieger
Kosten
50.000 EUR
Förderprogramm /
Finanzierung
Städtebauförderung
Maßnahmenkonzept
3.3.8
46
Aufwertung des Spielplatzes Sedanstraße /
Weißenburgstraße
Projekt, Nr.
Aufwertung des Spielplatzes Sedanstraße / Weißenburgstraße
B8
Priorität
A
Rahmenbedingungen /
Status quo
An der der Kreuzung Weißenburgstraße/Sedanstraße befindet sich ein rund 1.500 qm
großer Spielplatz. Die Spielfläche liegt etwa 2 m unter Straßenniveau und ist eingerahmt von einer rund 6 m breiten Strauchanpflanzung sowie mehreren Bäumen. Die
Zuwegung ist von der Weißenburgstraße über eine Treppe und von der Sedanstraße
über eine Rampe gewährleistet. Die Anzahl der Sitzgelegenheiten erscheint ausreichend, die Aufenthaltsqualität ist jedoch, aufgrund ihres Zustands und ihrer Anordnung, als gering zu bezeichnen.
Das Spielangebot konzentriert sich auf eine Doppelschaukel und ein Kombi-Gerät aus
Klettergerüst mit Rutsche. Weiterhin nimmt eine befestigte Fläche mit einem Basketballkorb rund ein Drittel der Fläche ein. Ein Anwohner hat bereits ehrenamtlich eine
Patenschaft für den Spielplatz übernommen.
Nach Aussage der Mobilien Jugendarbeit wird der Spielplatz insbesondere in den späteren Stunden als Treffpunkt von Jugendlichen genutzt, wodurch viele Kinder den
Platz meiden.
Zur Gestaltung des Spielplatzes wurden keine Mittel aus dem ökologischpädagogischen Förderprogramm verwendet. Somit bestehen keine Zweckbindundungsfristen.
Ziel
Aufwertung der Spielfläche als zentralen Spielort für Kinder von 6-12 Jahren - Ausbildung als integrativer Spielplatz mit barrierearmen Angeboten
Projektbeschreibung /
Maßnahmen
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
Rückbau des Basketballkorbs, Verlagerung auf das Schulgelände der Klaraschule,
ggf. Entsiegelung der befestigten Fläche
Vergrößerung des Spielplatzes durch Verlagerung des Zauns und Rückschnitt der
Sträucher
Naturnahe Gestaltung der Randbereiche, z. B. durch Holzstämme und Findlinge
zum Klettern; ggf. Geländemodellierung mit Hügel und Tunnel
Ergänzung der Spielmöglichkeiten durch weiteres Spielgerät (z. B. Wippe, Nestschaukel, Bewegungsgeräte wie Quirl, Wackelbrücke etc.)
Schaffung eines Standorts für ein identitätsstiftendes Kunstobjekt (siehe Projektbogen B10)
Arbeitsschritte
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
Projektlaufzeit
2011-2012
Projektverantwortlich
Amt für Jugend, Familie und Soziales
Beteiligte
Amt für Grünflächen und Umweltschutz, Kinder, Spielplatzpate, Eltern, Anwohnerschaft
Kosten
50.000 EUR
Beteiligung der Kinder zur Auswahl der Spielgeräte
Beteiligung des Spielplatzpaten und Eltern
Beteiligung der Anwohnerschaft
Entwurfs- und Ausführungsplanung
Umsetzung
Maßnahmenkonzept
Förderprogramm /
Finanzierung
47
Städtebauförderung
Maßnahmenkonzept
3.3.9
48
„Nimm Platz!“ – Neue Kommunikations- und
Identifikationsorte für das Programmgebiet Blumenviertel
Projekt, Nr.
„Nimm Platz!“ – Besondere Kommunikations- und Identifikationsorte für das Programmgebiet Blumenviertel
Priorität
A
Rahmenbedingungen /
Status quo
Im gesamten Programmgebiet fehlt es an öffentlichen Sitzgelegenheiten für alle Altersgruppen. Weiterhin fehlt es an Identifikationsorten bzw. Merkmalen, um dem
Projektgebiet ein eigenständiges Profil zu geben und sein Image sowohl nach außen
als auch nach innen zu stärken.
Ziel
ƒ
ƒ
Projektbeschreibung /
Maßnahmen
Stärkung der Aufenthaltsqualität, der Barrierefreiheit und der Kommunikationsmöglichkeiten im Programmgebiet
Stärkung des Images und der Identifikation der Bewohnerinnen und Bewohner
unterschiedlichen Alters mit ihrem Wohnviertel und dem Erneuerungsprozess anhand selbstgestalteter Kunstobjekte
Kommunikationsorte
ƒ
Auswahl verschiedener Typen von Sitzgelegenheiten für unterschiedliche Situationen vor Ort sowie unterschiedliche Altersklassen (z. B. klassische Bänke für ältere
Menschen, Sitze mit Abstellmöglichkeit für Rollatoren, runde Bänke, Ensembles
mit Tischen, Sitzstangen, Liegen und Plateaus für Jugendliche etc.)
ƒ Auswahl einer identitätsstiftenden, markanten Gestaltung in Material, Farbe etc.
Identifikationsorte
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
Arbeitsschritte
B9
Entwickeln eines unverwechselbaren Identifikationsobjekts bzw. einer „Sichtmarke“ für das Projektgebiet Blumenviertel, das symbolisch für den Erneuerungsprozess als roter Faden an verschiedenen Standorten im Gebiet in Sichtbeziehungen
zueinander aufgestellt wird
Beispielhafte Umsetzung des Identifikationsobjekts in Form von Großplastiken am
Bolzplatz gestaltet durch Jugendliche, eines Mosaikwegs auf einem Spielplatz oder
der Wandgestaltung der Mauer an der Klaraschule im Rahmen einer generationenübergreifenden Kunst-Aktion
Prüfung der Umsetzung in Kooperation mit örtlichen Handwerksbetrieben, Schulen, Einrichtungen und Vereinen
Verteilung der Sitzgelegenheiten und Kunstobjekte im ganzen Programmgebiet
zur Vermeidung der Konzentration von Randgruppen
Nutzung öffentlicher und privater Flächen (Flächen der Wohnungsgesellschaften,
der Kirchengemeinden, der Eissporthalle etc.); Standortvorschläge: Grünflächen
am Rand von Wegen, vor der Eissporthalle, Kreuzungen, auf den Freiflächen der
Kirchen, an kleinen Plätzen etc.
An den Stellen, die als Kommunikationsorte aufgewertet werden sollen, ist der
Einbau von Bordsteinabsenkungen mit erster Priorität zu prüfen
Kommunikationsorte
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
Ortsbegehung mit einer Projektgruppe aus Bewohnerinnen und Bewohnern, Vertretern der Wohnungsgesellschaften, Kirchen sowie des Amts für Grünflächen und
Umweltschutz zur Auswahl der Standorte für Bänke
Abstimmung mit Eigentümern
Auswahl der Bänke durch eine „Jury“ aus Bewohnerinnen und Bewohnern, Vertretern der Wohnungsgesellschaften, Einrichtungen aus dem Stadtteil
Initiierung einer Sponsoring-Aktion
Maßnahmenkonzept
49
Identifikationsorte
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
Auswahl von Standorten für Kunstobjekte
Abstimmung mit Eigentümern
Planungs- und Baustellen-Workshops mit unterschiedlichen Zielgruppen angeleitet durch Künstler zur Ideenentwicklung und Umsetzung
Inszenierung der Aufstellung der Kunstobjekte durch ein kleines Fest
Prüfung eines „Kultursponsoring“ zur Finanzierung
Projektlaufzeit
2010-2013
Projektverantwortlich
Amt für Grünflächen und Umweltschutz
Beteiligte
Amt für Jugend, Familie und Soziales, Seniorenbüro, Wohnungsbaugesellschaften,
Einrichtungen und Vereine, Kirchen u. A.
Kinder, Jugendliche, Erwachsene jeden Alters
Kosten
200.000 EUR
Förderprogramm /
Finanzierung
Städtebauförderung, Sponsoring
Maßnahmenkonzept
3.3.10
50
Attraktivierung des Volksparks - Optimierung der
Wegeverbindungen, Zugänge und Aufenthaltsqualität
Projekt, Nr.
Attraktivierung des Volksparks - Optimierung der Wegeverbindungen, Zugänge und Aufenthaltsqualität
B10
Priorität
A
Rahmenbedingungen /
Status quo
Es fehlt eine Wegeverbindung vom Volkspark aus nach Norden zwischen der Weseler
Straße und dem Augustaplatz. Die vorhandenen Trampelpfade zeigen den Bedarf für
neue Wegeverbindungen.
Die Hauptzufahrt zum Volkspark und den anliegenden Sport- und Kleingartenanlagen
erfolgt über den Augustaplatz; die Zufahrt ist baulich in einem desolaten Zustand und
wirkt wenig ansprechend. Eine Trennung zwischen privaten und öffentlichen Flächen
ist kaum erkennbar.
Ziel
ƒ
ƒ
Projektbeschreibung /
Maßnahmen
Anlage eines Weges im Volkspark
ƒ
ƒ
Befestigung der Trampelpfade
Fortführung der Alleestruktur im Volkspark/Anpflanzung von Bäumen entlang des
Wegs
ƒ Aufstellen von Sitzmöglichkeiten
ƒ ggf. Attraktivierung der großen Wiese durch Liegen/Sonnenpodeste als Treffpunkt
für alle Altersgruppen
ƒ Anlage eines überdachten Treffpunkts für Jugendliche
ƒ Pflanzung ergänzender Gehölze zur Grünvernetzung und Gestaltung der weiten
Rasenflächen
ƒ Befestigung der Hauptzufahrt zum Volkspark am Augustaplatz
ƒ Gliederung der Zufahrt am Augustaplatz in Stellplatzflächen und Fahrbahn
ƒ Erneuerung der Oberflächen/des Fahrbahnbelags; Berücksichtigung des alten
Baumbestands (Baumscheiben/wassergebundene Decke)
Naturkundlicher Lehrpfad
ƒ
ƒ
Arbeitsschritte
Verbesserung der Verbindung zwischen den Siedlungsbereichen und dem Aktivstreifen sowie dem Volkspark für den Fußgänger- und Radverkehr
Attraktivierung des Volksparks durch Erhöhung der Aufenthaltsqualität und Erweiterung der Angebote
Errichtung eines naturkundlichen Lehrpfads durch den ganzen Volkspark
Konzeption und Ausführung kann durch Volksparkschule, einen Naturschutzverein und/oder einen Bürgerverein erfolgen (siehe Projektbogen xxx)
Anlage eines Wegs im Volkspark
ƒ
ƒ
Beteiligung des Kleingartenvereins Volkspark und des SC Wacker
Ausführungsplanung und Umsetzung (Freimachung der Fläche, Befestigung Untergrund, Aufbringen Wegdecke)
Projektlaufzeit
2011-2013
Projektverantwortlich
Amt für Grünflächen und Umweltschutz
Beteiligte
Amt für Tief- und Hochbau, Kleingärtnerverein, Sportvereine, Volksparkschule, Deutscher Kinderschutzbund Dinslaken-Voerde e.V.
Kosten
80.000 EUR
Maßnahmenkonzept
51
Förderprogramm /
Finanzierung
Neuanlage einer Wegeverbindung zwischen Volkspark und Ballspielplatz an der
Volksparkschule/Seniorenheim – Städtebauförderung
Anlage eines Weges im Volkspark und Befestigung der Hauptzufahrt zum Volkspark
am Augustaplatz – Eigenmittel der Stadt, ggf. Anliegerbeiträge
Maßnahmenkonzept
3.3.11
52
Aufwertung des Parkplatzes vor Netto / Schlecker
Projekt, Nr.
Aufwertung des Parkplatzes vor Netto / Schlecker
B11
Priorität
A
Rahmenbedingungen /
Status quo
Der Parkplatz stellt aufgrund seiner Lage an der Augustastraße eine wichtige „Visitenkarte“ für das Programmgebiet dar. Es fehlt jedoch an Aufenthaltsqualität, z. B. durch
eine gliedernde Gestaltung mit Bäumen und Sträuchern. Zudem fehlt es an Sitzmöglichkeiten - insbesondere vor den Ladenlokalen und dem Seniorenheim.
Neben der Nutzung als Parkplatzes wird der Platz einmal jährlich vom Schützenverein
für das Schützenfest sowie einmal wöchentlich für einen Wochenmarkt genutzt. An
zentraler Stelle befindet sich ein unattraktiver Standort für Recyclingcontainer.
Ziel
ƒ
Gestaltung eines Entrees für das Programmgebiet und für den Nahversorgungsbereich durch Erhöhung der Aufenthaltsqualität und Verbesserung der Verkehrssicherheit
Projektbeschreibung /
Maßnahmen
ƒ
Anlage von Sitzbereichen im Umfeld des Seniorenwohnheims, im Vorfeld der Ladenlokale und / oder an der Straße Baßfeldshof (im Rahmen des Projekts B10)
Verlagerung der Recyclingcontainer an eine weniger prägnante Stelle, zusätzlich
Eingrünung/Verkleidung des Standorts
Ggf. Anpflanzung weiterer Bäume zur Einfassung des Parkplatzes
Prüfung nach Standorten für Fahrradständer auf der Fläche
ƒ
ƒ
ƒ
Arbeitsschritte
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
Ortsbegehung
Entwurfsplanung
Abstimmung mit der Caritas als Eigentümerin des Seniorenzentrums sowie den
Einzelhandelsbetrieben, ggf. Sponsoring
Ausführungsplanung und Umsetzung
Projektlaufzeit
2011-2012
Projektverantwortlich
Amt für Hoch- und Tiefbau, ggf. Einzelhandelsbetriebe und/oder Caritas
Beteiligte
Seniorenheim der Caritas, ggf. Einzelhandelsbetriebe
Kosten
10.000 EUR
Förderprogramm /
Finanzierung
Städtebauförderung
Maßnahmenkonzept
3.3.12
53
Optimierung der Rad- und Fußwege mit Schwerpunkt auf
Augustastraße und Katharinenstraße
Projekt, Nr.
Optimierung der Rad- und Fußwege mit Schwerpunkt auf Augustastraße und Katharinenstraße
B12
Priorität
B
Rahmenbedingungen /
Status quo
Die als Hauptverkehrsstraße ausgewiesene Augustastraße bildet mit einer Verkehrsbelastung von 10 - 12.000 Kfz/Tag eine räumliche Zäsur innerhalb des Stadtteils Bruch.
Querungsmöglichkeiten in Form von Signalanlagen, Querungshilfen oder Zebrastreifen sind nur an wenigen Stellen vorhanden. Insbesondere im nordwestlichen Bereich
des Untersuchungsgebiets zwischen Emmastraße und Gertrudenstraße fehlt ein sicherer Straßenübergang.
Der Straßenquerschnitt ist heute durch beidseitig verlaufende, schmale Fuß- und
Radwege geprägt. Alter Baumbestand rahmt als Allee große Teile des Straßenraums.
Hohes Konfliktpotenzial besteht zwischen Radfahrern und Fußgängern auf dem Rad/Gehweg insbesondere an höher frequentieren Stellen im Bereich Einzelhandel, Haltestellen und Kreuzungen.
Die Katharinenstraße weist einen für eine Tempo-30-Zone deutlich überdurchschnittlichen Querschnitt auf. Ein unabhängig von der Fahrbahn geführter Radweg ist nur auf
der Westseite vorhanden. Auch hier kommt es, aufgrund des nicht erlaubten Zweirichtungsverkehrs der Zweiräder, zu Konflikten. An den Kreuzungen Katharinenstraße/
Luisenstraße und Katharinenstraße/Augustastraße ist jeweils ein Kreisverkehr vorgesehen. Die Planung ist schon weit fortgeschritten. Der Kreisverkehr an der Luisenstraße soll Mitte 2010 fertiggestellt werden; an der Augustastraße soll Ende 2010 begonnen werden. Vorgesehen ist weiterhin, auf der östlichen Seite der Katharinenstraße
einen Radstreifen auf die Fahrbahn zu markieren.
Durch die Zusammenlegung der Glück-Auf-Schule mit der Volksparkschule ist davon
auszugehen, dass der Anteil der Schülerschaft, die aus Lohberg in die Volksparkschule
geht, deutlich steigt und entsprechend die Augustastraße als Teil ihres Schulwegs
nutzt bzw. quert. Innerhalb des Programmgebiets ist durch die Zusammenlegung der
Klaraschule I mit der Klaraschule II/Elisabethstraße ebenfalls mit Veränderungen in
den Schülerströmungen zu rechnen.
Ziel
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
Projektbeschreibung /
Maßnahmen
Erarbeitung eines Handlungs- und Maßnahmenkonzepts
Vermeidung von Konflikten zwischen den Verkehrsarten
Stärkung des Radverkehrs
Schulwegsicherung
Stärkung der Verkehrssicherheit
Erarbeitung eines Handlungs- und Maßnahmenkonzepts zur Stärkung des Radverkehrs und zur Anpassung der Schulwege/Schulwegsicherung im Programmgebiet mit
dem Schwerpunkt auf der Augustastraße und der Katharinenstraße
Die folgenden Vorüberlegungen sollten dabei weiterverfolgt werden:
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
Verlagerung der Fahrradwege der Augustastraße durch Fahrbahnmarkierungen in
den Straßenraum
Ergänzung von neuen und Optimierung bestehender Querungsmöglichkeiten an
der Augustastraße
Ergänzung der Alleebegrünung an der östlichen Augustastraße
Prüfung der Ausweisung eines Tempo-40-Bereich an der Katharinenstraße
Pflanzung von Alleebäumen an der Katharinenstraße zur Verkehrsberuhigung (in
Maßnahmenkonzept
54
ƒ
ƒ
Arbeitsschritte
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
Abhängigkeit von Straßenbau- /Kanalbauarbeiten etc., siehe Projekt B15)
Analyse bzw. Überprüfung der bestehenden und neuen Schulwege unter Sicherheitsaspekten für Fußgänger und Radfahrende, Anpassung unzureichender Situationen (Standorte und Ausbildung von Querungshilfen, Beleuchtung, Einsehbarkeit von potenziellen Gefahrenpunkten
Abgleich der Ziele und Maßnahmen mit Projekt „Barrierefreie Ausbildung der Fußwege“ (Projektbogen B15)
Ortsbegehung, Bestandsanalyse
Erarbeitung eines zusammenhängenden Konzepts für die Augustastraße, die Katharinenstraße sowie ggf. weiterer Straßen/Kreuzungen im Programmgebiet
durch die Stadt Dinslaken
Klärung des Förderzugangs / (Vor-) Abstimmung mit Fördermittelgeber
Beteiligung
Förderantragstellung
Ausführungsplanung und Umsetzung
Die Konzeptentwicklung und Ausführungsplanung soll entweder durch das Tiefbauamt und das Planungsamt/Verkehrsplanung oder durch ein externes Planungsbüro übernommen werden.
Projektlaufzeit
2011-2013
Projektverantwortlich
Amt für Tief- und Hochbau
Beteiligte
Planungsamt, Amt für Grünflächen und Umweltschutz
Kosten
N.N. EUR
Förderprogramm /
Finanzierung
Förderrichtlinien kommunaler Straßenbau / GVFG
Maßnahmenkonzept
3.3.13
55
Punktuelle Maßnahmen zur Schulwegsicherung / Stärkung
der Verkehrssicherheit
Projekt, Nr.
Punktuelle Maßnahmen zur Schulwegsicherung / Stärkung der Verkehrssicherheit
B13
Priorität
A
Rahmenbedingungen /
Status quo
An wenigen Stellen im Programmgebiet sind akute Gefahrenstellen für Fußgänger
und Radfahrer vorhanden. Neben der insgesamt verbesserungswürdigen Situation an
der Augustastraße (siehe Projektbogen B13) sind nur drei Einzelmaßnahmen von Bedeutung, die die Verkehrssicherheit deutlich stärken können:
Talstraße
Von der Talstraße zweigen zwei Stichstraßen ab, die als Erschließung der Wohnsiedlung der Wohnbau Dinslaken GmbH angelegt wurden und gleichzeitig noch als Zufahrt zu dem angrenzenden Kindergarten dienen. Der Kreuzungsbereich ist übersichtlich und ausgesprochen großzügig geplant. Auf den angrenzenden Freiflächen und auf
den Stichstraßen spielen zeitweise Kinder. Trotz Tempo-30-Zone verleitet der offene
Straßenraum zum Rasen. Die Kreuzung bildet besonders für Kinder und Jugendliche
einen Gefahrenpunkt, da sie Bestandteil des Schulwegs zur Klaraschule und des Wegs
zum Kindergarten ist sowie direkt an das Ballspielfeld angrenzt.
Augustastraße zwischen Emma- und Gertrudenstraße
Im westlichen Abschnitt der Augustastraße zwischen Emmastraße und Weseler Straße
ist trotz der angrenzenden Nutzungen (Kindergarten, Kirche, Wohnnutzungen sowie
Volkspark mit Sportanlagen) keine Querungshilfe vorhanden. Seitens der Bürgerschaft
wird seit langem eine Querungshilfe gefordert.
Querungshilfe an der Luisenstraße/Am Stadtbad
Im Rahmen der Entwicklung der nördlichen Bahnflächen ist ein straßenunabhängiger
Fuß- und Radweg in Verlängerung der Straße Am Stadtbad vorgesehen, der mittels
eines Tunnelstichs unter der Bahnstrecke eine Verbindung zur Innenstadt herstellt.
Gleichzeitig ist heute die Kreuzung Am Stadtbad/Luisenstraße für den Radverkehr
nicht optimal ausgebaut; durch eine fehlende Querungshilfe können sich die Radfahrer dort nicht konform mit den Verkehrsregeln verhalten. Als Vorgriff auf die Wegeanbindung zum Bahnhof und zur zeitnahen Optimierung der Querungsmöglichkeiten
soll daher an der Kreuzung Am Stadtbad/Luisenstraße eine weitere Querungshilfe
anlegt werden.
Ziel
Verbesserung der Verkehrssicherheit
Optimierung des Rad- und Fußwegenetzes
Projektbeschreibung /
Maßnahmen
Aufwertung Kreuzung Talstraße
ƒ
Im weiteren Projektverlauf ist zu prüfen, wie die Kreuzung umgestaltet werden
kann, um eine Reduktion der Geschwindigkeit des MIV zu erreichen. Denkbar ist
die Anlage von Fahrbahneinengungen, Fahrbahnschwellen, der Einbau einer grünen Insel auf der Kreuzung und/oder Fahrbahnmarkierungen mit dem Hinweis auf
spielende Kinder/Schulweg.
Querungshilfen
ƒ
ƒ
Anlage einer barrierefreien Querungshilfe an der Augustastraße zwischen Emmaund Gertrudenstraße
Anlage einer barrierefreien Querungshilfe auf der östlichen Seite der Kreuzung an
der Luisenstraße/Am Stadtbad
Maßnahmenkonzept
56
Arbeitsschritte
ƒ
ƒ
Projektlaufzeit
2011-2012
Projektverantwortlich
Planungsamt, Amt für Tief- und Hochbau
Beteiligte
Amt für Grünflächen und Umweltschutz sowie Wohnungsbau Dinslaken GmbH
Kosten
50.000 EUR
Förderprogramm /
Finanzierung
Prüfung Förderzugänge, ggf. Städtebauförderung und / oder Eigenmittel der Stadt
Entwurfsplanung
Ausführungsplanung und Umsetzung
Maßnahmenkonzept
3.3.14
57
Straßenraumgestaltung durch Alleebegrünung und
Fahrbahneinengungen / -aufpflasterungen
Projekt, Nr.
Straßenraumgestaltung durch Alleebegrünung und Fahrbahneinengungen / -aufpflasterungen
B14
Priorität
B
Rahmenbedingungen /
Status quo
Mehrere Alleen im Projektgebiet wirken sich aufgrund ihres alten Baumbestands sowohl optisch als auch stadtökologisch sehr positiv auf die Wohnqualität aus. Verschiedene Straßenzüge ohne Baumbestand, wie z. B. Katharinenstraße, die Straße Am
Stadtbad oder die östliche Weißenburgstraße verleiten jedoch, aufgrund ihrer großzügigen Breite, zum zu schnellen Fahren.
Im Rahmen eines „stadtökologischen Fachbeitrags“ des LÖBF im Jahr 2004 wurden
bereits Vorschläge zur Straßenraumgestaltung erarbeitet.
Ziel
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
Projektbeschreibung /
Maßnahmen
Gliederung der Straßenräume
Fortführung der Landschaftsstrukturen im Siedlungsbereich, Verbesserung des
Mikroklimas
Steigerung der Verkehrssicherheit
Verschönerung des Stadtbilds
Einschnürung der Straßenräume an einigen Stellen zur Reduktion der Geschwindigkeit
Sukzessive Ausstattung der Straßenräume mit Baumpflanzungen/Alleen und entsprechender Fahrbahneinengungen/Baumbeeten, exemplarisch sind die folgenden Straßenzüge genannt:
ƒ
Am Stadtbad als einzige Zufahrt zur Volksparkschule und zum Aktivstreifen für
MIV, hier auch künstlerische Interventionen am Straßenrand/auf Baumbeeten mit
Hinweisen auf Angebote, z. B. in Anlehnung an den roten Teppich (Kunst im Programmgebiet siehe Projektbogen B10)
ƒ Katharinenstraße als wichtige Nord-Süd-Verbindung durch das Viertel und Zufahrt zur Volksparkschule für MIV
ƒ Östliche Weißenburgstraße sowie Elisabethstraße als direkte Zufahrt zur Klaraschule II
ƒ Klarastraße als direkte Anbindung an die Klaraschule I
ƒ Verlängerung der Alleebepflanzung an der östlichen Augustastraße bis zur Hünxer
Straße (auch Vorschlag aus Stadtökologischem Fachbeitrag)
Pflege:
Arbeitsschritte
ƒ
Fachgerechter Schnitt bestehender Alleen zur Sicherung der Verkehrswege und
angrenzenden Bebauung
ƒ
Im Rahmen der Konzeptentwicklung/Ausführungsplanung sind potenzielle Standorte hinsichtlich unterirdischer Leitungen, notwendiger Parkplätze, verkehrstechnisch sinnvoller Stellen für Fahrbahneinschnürungen sowie für die Auswahl und
Anzahl der Bäume/Elemente zu klären. Planungen hinsichtlich Kanalarbeiten/
Tiefbauarbeiten sind bei der Planung zu berücksichtigen.
Im weiteren Projektverlauf muss eine zeitliche Priorisierung der einzelnen Straßen
erarbeitet werden.
Durch eine gezielte Auswahl der Bäume und Baumstandorte sollen Sichtbehinderungen ebenso wenig für alle Verkehrsteilnehmer entstehen, wie starke Verdunkelungen der angrenzenden Häuser.
Beteiligung von Schulen oder Bewohnerinnen und Bewohnern, z. B. im Rahmen
ƒ
ƒ
ƒ
Maßnahmenkonzept
58
ƒ
einer öffentlichen Pflanzaktion
Patenschaften von einzelnen Bäumen durch Bewohnerinnen und Bewohner
Projektlaufzeit
2010-2013
Projektverantwortlich
Planungsamt / Verkehrsplanung, Amt für Tief- und Hochbau
Beteiligte
Konzeptentwicklung und Ausführungsplanung erfolgen entweder durch das Tiefbauamt und das Planungsamt/Verkehrsplanung oder durch ein externes Planungsbüro,
Amt für Grünflächen und Umweltschutz
Kosten
N.N. EUR
Förderprogramm /
Finanzierung
Stadt Dinslaken, ggf. punktuell Beteiligung Städtebauförderung
Maßnahmenkonzept
3.3.15
59
Barrierefreie Ausbildung der Fußwege / Ausbesserung
einzelner Fußwege
Projekt, Nr.
Barrierefreie Ausbildung der Fußwege / Ausbesserung einzelner
Fußwege
B15
Priorität
A
Rahmenbedingungen /
Status quo
Das Programmgebiet Blumenviertel bietet aufgrund eines dichten Wegenetzes insgesamt eine gute fußläufige Erschließung. Es zeigen sich an einzelnen Wegen jedoch
deutliche bauliche Mängel; zudem sind zentrale, stark frequentierte Wege zum Teil
nicht ausreichend beleuchtet.
Im Projektgebiet werden im Laufe des Jahres 2010 drei stark frequentierte Haltestellen
barrierefrei ausgebaut; weitere Haltestellen sollen sukzessive folgen.
Ziel
Verbesserung der fußläufigen Erreichbarkeit im Sinne einer möglichst barrierefreien
Gestaltung durch Aufwertung einzelner Fußwege
Projektbeschreibung /
Maßnahmen
ƒ
ƒ
ƒ
Arbeitsschritte
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
Einbau von Fahrbahnabsenkungen an Kreuzungen, Einmündungen von Fußwegen
sowie wichtigen öffentlichen und sozialen Einrichtungen bei der Umgestaltung
der Straßen/Straßenbaumaßnahmen
Erneuerung oder Ausbesserung des Belags nach Bedarf (z. B. Zugänge und Teilstücke der Wege im Volkspark, Weg zwischen Fröbel- und Elisabethstraße, Weg zwischen Klarastraße und Fröbelstraße)
Entfernen oder Versetzen der Absperrgitter an den Zugängen zu den Wegen, damit Rollstuhlfahrer/Kinderwagen oder Rollatoren passieren können
Ortsbegehung unter Beteiligung von Bewohnerinnen und Bewohnern sowie Vertretern der Stadtverwaltung
Erstellung eines Maßnahmenkatalogs mit einer Prioritätensetzung auf Handlungsschwerpunkte
Sukzessive Umsetzung der einzelnen Punkte durch die Stadt Dinslaken
Berücksichtigung der grundsätzlichen Anforderungen bei jeder Straßenbau-/ Wegebaumaßnahme
Projektlaufzeit
kontinuierlich ab 2010
Projektverantwortlich
Planungsamt - Abteilung Verkehrsplanung, Amt für Tief- und Hochbau
Beteiligte
Seniorenbüro, Gleichstellungsstelle, Behindertenbeauftragte
Kosten
N. N. EUR
Förderprogramm /
Finanzierung
Stadt Dinslaken, ggf. Förderrichtlinien kommunaler Straßenbau und / oder GVFG
Maßnahmenkonzept
3.3.16
60
Neuordnung / Aufwertung der Kreuzung des Platzes Im
Heegerfeld / Am Hainweg
Projekt, Nr.
Neuordnung und Aufwertung der Kreuzung des Platzes Im Heegerfeld / Am Hainweg
B16
Priorität
C
Rahmenbedingungen /
Status quo
Die Kreuzung Am Hainweg/Im Heegerfeld zeichnet sich durch überproportionale Verkehrsflächen und einen deutlich geringeren Stellplatzflächenanteil aus; vom Prinzip
wirkt der Platz wie ein kleiner Kreisverkehr. In diesem Bereich des Programmgebiets
herrscht ein hoher Parkraumdruck.
Die Fläche liegt an der Hauptfußwegeverbindung zwischen der Siedlung Talstraße
sowie den weiter östlich gelegenen Wohnbereichen und der Klaraschule. Aufgrund der
Dominanz des ruhenden und fahrenden Verkehrs ist keine durchgängige, ansprechende (Schul-) Wegeverbindung gegeben.
Ziel
Aufwertung der Fläche als Treffpunkt mit Aufenthaltsqualität
Projektbeschreibung /
Maßnahmen
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
Umsetzung der Straßenbaumaßnahmen außerhalb der Städtebauförderung in der
großen Variante:
Zusammenlegung der beiden Straßen zu einer zentralen Verbindung mit beidseitigen Querparkern
Verbreiterung der Gehwege, Gestaltung eines Vorbereichs zu den Häusern Am
Heegerfeld 10-14/Trittstein im Quartier mit Sitzgelegenheit
Begrünung des Platzes mit Bäumen und ggf. Hecken
Alternativ - kleine Variante:
Begrünung/Rahmung der Parkinsel mit Bäumen
Sitzgelegenheiten am Zugang Fußweg
Arbeitsschritte
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
Abstimmung mit Wohnungsbaugesellschaft
Beteiligung der Anwohnerschaft
Entwurfs- und Ausführungsplanung
Umsetzung
Projektlaufzeit
2013
Projektverantwortlich
Amt für Tief- und Hochbau
Beteiligte
Wohnungsbaugesellschaft, Anwohnerschaft
Kosten
N. N. EUR
Förderprogramm /
Finanzierung
Stadt Dinslaken, ggf. Städtebauförderung
ƒ
ƒ
Maßnahmenkonzept
3.3.17
61
Optimierung der Wegeverbindung zwischen Freizeitanlage
Lohberg und östlichem Programmgebiet
Projekt, Nr.
Optimierung der Wegeverbindung zwischen Freizeitanlage Lohberg
und östlichem Programmgebiet
Priorität
C
Rahmenbedingungen /
Status quo
ƒ
ƒ
B17
Es fehlt eine direkte fußläufige Verbindung zwischen dem Wohnquartier an der
Straße Hülsemannshof zur Freizeitanlage Lohberg. Diese Wegeverbindung ist insbesondere zur Erschließung des Zechenbahntrassenwegs von Bedeutung, der im
Zuge der Entwicklung des Zechenareals vorgesehen ist.
Die Erschließung des öffentlichen Spielplatzes an der Straße Hülsemannshof ist
lediglich nach Süden hin ausreichend. Der Zugang von Norden besteht aus einem
unwegsamen Trampelpfad, der an einer Jauchegrube vorbeiführt.
Ziel
ƒ
Verknüpfung des Wohnquartiers Hülsmannhof mit der Freizeitanlage Lohberg
unter Einbeziehung einer verbesserten Erreichbarkeit des Spielplatzes
Projektbeschreibung /
Maßnahmen
ƒ
ƒ
ƒ
Befestigung des Wegs zur Augustastraße
Ausbildung eines Freiraumkorridors
Ergänzung der Alleebepflanzung an der östlichen Augustastraße (siehe Projektbogen B15)
Arbeitsschritte
ƒ
ƒ
ƒ
Abstimmung mit der Kaninchenfarm und den Eigentümern der Grünfläche
Planung
Umsetzung
Projektlaufzeit
2013
Projektverantwortlich
Amt für Grünflächen und Umweltschutz, Amt für Gebäudewirtschaft und Liegenschaften
Beteiligte
Kaninchenfarm, Eigentümer der Grünfläche
Kosten
45.000 EUR
Förderprogramm /
Finanzierung
Städtebauförderung
Maßnahmenkonzept
62
3.4
Sozialintegrative Maßnahmen, Bürgerbeteiligung und
Öffentlichkeitsarbeit
3.4.1
Kinderrestaurant - bauliche Erweiterung der Einrichtung
Düppelpunkt
Projekt, Nr.
Kinderrestaurant - bauliche Erweiterung der Einrichtung Düppelpunkt
Priorität
A
Rahmenbedingungen /
Status quo
Die Einrichtung Düppelpunkt ist seit mehr als 20 Jahren eine wichtige Einrichtung für
soziale benachteiligte Kinder und Familien. In Trägerschaft der Caritas bekommen die
Kinder im Düppelpunkt ein warmes Mittagessen, eine persönliche Ansprache und
werden bei Hausaufgaben und Freizeitgestaltung betreut. Die zur Verfügung stehenden Kapazitäten reichen jedoch nicht mehr aus, um die wachsende Zahl an Kindern
und Jugendlichen aufzunehmen. Würden weitere Räumlichkeiten zur Verfügung stehen, könnten mit den vorhandenen Ressourcen und Personal weitere Kinder aufgenommen und betreut werden.
Projektbeschreibung /
Maßnahmen
Bauliche Erweiterung der Einrichtung Düppelpunkt um einen rund 250 qm großen
Anbau zur Nutzung für
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Arbeitsschritte
C1
Kinderrestaurant
Freizeit- und Bildungsangebote für Kinder, Jugendliche und Familien
Generationenübergreifende Projekte
Neue Raumangebote für lokale Initiativen und Vereine, um die Stadtteilarbeit zu
unterstützen
Die Planung wurde in Eigenleistung der Caritas übernommen. Zur Umsetzung der
Baumaßnahme wurden Fördermittel beantragt und bewilligt. Ebenso wurde der städtische Eigenanteil durch den Rat der Stadt Dinslaken im Jahr 2008 beschlossen. Mit
dem Bau der Maßnahme wurde im Herbst 2009 begonnen - Fertigstellung und Einweihungsfest sind für Herbst 2010 vorgesehen.
Mit der Erweiterung des Düppelpunkts wird eine wichtige zentrale Einrichtung mit
dem nachhaltigen Ziel aufgewertet, Möglichkeiten zu schaffen, hier die sozialintegrativen und kommunikativen Projekte im Stadtteil und im Projektgebiet zu verankern.
Projektlaufzeit
2009-2010
Projektverantwortlich
Stabsstelle Dezernat IV, Caritas Dinslaken
Beteiligte
Amt für Tiefbau, Amt für Hochbau
Kosten
348.843 EUR Soziale Stadt Projekt Lohberg (Restmittel)
163.657 EUR Soziale Stadt Projekt Blumenviertel
Gesamt 512.470 EUR
Förderprogramm /
Finanzierung
Städtebauförderung
Maßnahmenkonzept
3.4.2
63
Frühe und nachhaltige Bildungsförderung
Projekt, Nr.
Frühe und nachhaltige Bildungsförderung
C2
Priorität
A
Rahmenbedingungen /
Status quo
Die verantwortlichen pädagogischen Akteurinnen und Akteure aus Kindertagesstätten, Grundschule und der Offene Ganztagsgrundschule erleben sich selber zunehmend
als machtlos und werden mit Extremformen von Gewalt und Desinteresse konfrontiert. Eltern sind depressiv, paralysiert und alltagsunfähig. Strategien, die früher zur
Verbesserung der Situationen geführt haben, helfen angesichts der Zuspitzung der
Fälle und der Dimension nicht mehr. Die Motivation der Pädagoginnen und Pädagogen
zu helfen ist zwar nach wie vor sehr hoch, jedoch wird die Frustration ebenfalls als sehr
hoch beschrieben.
Weiterhin diagnostizieren die Fachdienste für das Projektgebiet Blumenviertel einen
besonders hohen Bedarf für unterstützende Hilfen für Schülerinnen und Schüler in den
ersten Klassen der Sekundarstufe unterschiedlicher Schulzweige - vom Gymnasium bis
hin zur Hauptschule.
Mit Hilfe eines Maßnahmenbündels an sozialintegrativen Maßnahmen zur frühen und
nachhaltigen Bildungsförderung soll der Empowerment-Prozess der Pädagoginnen
und Pädagogen, aber auch der Eltern und Kinder im Blumenviertel langfristig unterstützt werden.
Familien mit geringem Einkommen sind oft aufgrund der erhobenen Kursgebühren
von präventiven Angeboten der Gesundheitsförderung ausgeschlossen. Gerade diese
Familien benötigen Unterstützung und Informationen im Umgang mit ihrem Baby/Kleinkind. Verantwortliche aus Schulen und Einrichtungen beobachten zudem
zunehmend Konflikte zwischen den Jugendlichen mit unterschiedlichem Migrationshintergrund. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, fehlt es jedoch an Sportangeboten, die sowohl einen integrativen als auch identitätsstiftenden Einfluss auf die
verschiedenen Jugendlichen-Claims haben. Weiterhin fehlt es an sportlichen Angeboten für Frauen, die an die Betreuungszeiten ihrer Kinder angepasst sind.
Projektbeschreibung /
Maßnahmen
Stärkung der Netzwerkarbeit der Kitas, Grundschule und Offene Ganztagsgrundschule
zur Verbesserung der Übergangssituation
Zum Einstieg in die gemeinsame pädagogische Arbeit der Einrichtungen ist für alle
Pädagoginnen und Pädagogen ein gemeinsamer Fachtag mit dem Titel „Empowerment für jeden in der Familie etwas dabei - Halt und Haltung der Familien und Akteure
im Blumenviertel“ geplant. Ziel der Veranstaltung ist es, Wege zu finden, durch ein
Empowerment der verantwortlichen Akteursschaft in der Erziehung, mit Eltern und
Pädagogen Chancengleichheit für alle Kinder und ihre Familien zu erreichen. Die Fachtagung soll regelmäßig wiederholt und somit als regelmäßiges Forum der gemeinsamen Weiterbildung und Kommunikationsebene implementiert werden.
Zielgruppenspezifische Qualifizierung von Einrichtungen und pädagogi-schen Fachkräften in Sozialen Brennpunkten
Im Rahmen eines mehrmonatigen Coaching- und Supervisionsprozesses soll eine Veränderung der Ansprache von Eltern und Kindern, ein Auflösung alter pädagogischer
sowie der Aufbau neuer Betrachtungs- und Herangehensweisen unterstützt werden.
Im Fokus steht dabei die Frage einer Systemveränderung sowie einer Haltungsveränderung, die dem Leitbild des Empowerments folgt.
Elternkurs: Beteiligung der Eltern an der Vernetzung - Bildungsarbeit zur Stärkung der
Eigenverantwortung
Mit Hilfe einer Honorarkraft sollen in den Kindertagesstätten und der Grundschule
Maßnahmenkonzept
64
begleitete Elternkurse u. a. in Form eines offenen „Elterncafés“ angeboten werden.
Neben der individuellen Unterstützung der Eltern kann durch die parallele Durchführung der Angebote durch eine Person auch die pädagogische Arbeit der Einrichtungen
im Netzwerk gefördert werden. Die Wirkungen der einzelnen Kurse lassen sich systematisch erfassen und reflektieren. Die Weiterentwicklung und Modifizierung des Angebots kann im gemeinsamen Erfahrungsaustausch erfolgen. Eltern soll der Übergang
von der Kindertageseinrichtung zur Grundschule durch vertraute Personen aus dem
Kindergarten erleichtert werden. Ergänzt wird dieses Angebot durch niederschwellige
Themenabende, bei denen Eltern angeleitet werden, in schwierigen Konfliktsituationen gute Lösungen zu finden. Die Themenabende helfen, entwicklungsfördernde Faktoren wie Zuwendung und Anerkennung im Alltag zu stabilisieren und entwicklungshemmende psychische und physische Verhaltensweisen abzubauen.
Konzept für neue Formen der Kinderbetreuung, Umsetzung
Um die Erwerbschancen gerade von alleinerziehenden Frauen zu verbessern, soll gemeinsam mit den Kindertagesstätten, aber auch mit der Grundschule an einem ganzheitlichen Quartierskonzept zur Optimierung der Angebotszeiten gearbeitet werden.
Um dies zu erreichen, soll gemeinsam mit der Akteursschaft und Einrichtungen ein
innovatives Konzept der Betreuung erarbeitet werden. Für die Bedarfserfassung (Befragung von Alleinerziehenden) und die Moderation der Konzepterstellung sollen Planungskosten beantragt werden. Für die Umsetzung werden Mittel beantragt, die je
nach Bedarf oder Konzeptinhalt eingesetzt werden sollen.
Individuelle und modellhafte Förderung von Kindern in der OGS Klaraschule
Ziel ist eine individuelle Förderung von Kindern mit erhöhtem erzieherischen Bedarf im
Rahmen der Offenen Ganztagsbetreuung. Dazu sollen die auffälligen Kinder einzeln
oder in kleinen Gruppen von maximal fünf Kindern durch eine qualifizierte pädagogische Fachkraft (z. B. Heilpädagoge/-in) im Rahmen der Gruppe betreut werden. Mit
den Zusatzangeboten sollen die Kinder so trainiert und in ihrem sozialen Verhalten
geschult werden, dass sie an den Angeboten der OGS sowie der Hausaufgabenbetreuung teilnehmen können. Es muss ermittelt werden, woher die Störungen kommen und
ob die Kinder an andere Beratungsstelle vermittelt werden müssen (Einzeltherapie).
Mit spielerischen und konsequenten Methoden sollen die Kinder befähigt werden,
ihren Alltag ohne Stress bewältigen zu können.
Gender Mainstreaming-Projekte zur spezifischen Förderung von Mädchen und Jungen
Für die Überwindung von Rollenklischees soll durch gezielte Aktionen das Interesse
von Jungen und Mädchen für Tätigkeiten und Beschäftigungen geweckt werden, die
eher untypisch für das jeweilige Geschlecht sind. Mädchen könnten durch eine Tischlerin beim Bauen mit Holz und Jungen zum Beispiel Kochen von Gerichten angeleitet
werden.
„Lerninsel Düppelpunkt“ – ganzheitliche Förderung von Schülerinnen und Schülern
Begleitet durch Fachkräfte der Caritas Dinslaken sollen Oberstufenschüler als „Mentoren“ Schülerinnen und Schülern der Sekundarstufe I in kleinen Gruppen bei der Erledigung ihrer Hausaufgaben unterstützen. Sie werden dabei von zwei fachlich ausgebildeten Mitarbeitern begleitet. Der Düppelpunkt hält für die Durchführung des Projekts
geeignete Räumlichkeiten vor. Aktuell befindet sich der Düppelpunkt in einer Um- und
Ausbauphase. Nach vorliegendem Baustand wird mit der Fertigstellung im
2. Halbjahr 2010 gerechnet. Bis zu diesem Zeitpunkt könnten die Lerngruppen in einrichtungsexternen Räumlichkeiten (z. B. Grundschule) untergebracht werden. Die Zusammenarbeit mit verschiedenen Kooperationspartnern, erweitert die mehrdimensionale Hilfe und unterstützt eine gezielte Planung.
Präventive Gesundheitsförderung für Familien
Kursangebot für Eltern mit ihren Kleinkindern bis zu drei Jahren – ein auf Bewegungs-
Maßnahmenkonzept
65
anregungen aufgebautes Programm (vergleichbar mit den so genannte PEKIP-Kursen)
mit einem auf die Familien zugeschnittenen zusätzlichen Informationsangebot, u. a.
zur Förderung der Eltern-Kind-Beziehung, Spiel- und Bewegungsanregungen zur Begleitung der Entwicklung von Kindern sowie Information zu Ernährung und Pflege.
Heimspiel - Netzwerkaktion
Um Jugendlichen in einem professionellen Rahmen die Gelegenheit zu geben, sich vor
Publikum sportlich zu messen, wird im Jahr 2010 erstmalig der Heimspiel-Cup Dinslaken als Street-Soccer-Turnier angeboten. Hiermit kann die aufkochende Welle der
Euphorie um die Fußball Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika für den Imagegewinn
des Blumenviertels und zur Stärkung der Gemeinschaft der Jugendlichen genutzt werden. Weiterhin soll die Veranstaltung zu einem „Heimspiel“ für alle Menschen im Projektgebiet werden. Entsprechend soll ein sportliches Rahmenprogramm für alle Bewohnerinnen und Bewohner geboten werden. An der Umsetzung sind u. a. Sportvereine, Schulen und soziale Träger beteiligt. Der Heimspiel-Cup soll sich als sportliches
Stadtteilfest etablieren.
Sport- und Bewegungsangebote für Frauen mit Migrationshintergrund und Alleinerziehende
Die Sport- und Bewegungsangebote werden nach den Bedürfnissen der Teilnehmerinnen konzipiert. Die Kurse sollen während der Betreuungszeiten der Kinder in Kitas und
Schulen stattfinden. Auf Wunsch kann auch eine kostenlose Kinderbetreuung durch
pädagogisches Fachpersonal erfolgen. Der Bereich der Entspannung ist besonders für
Migrantinnen wichtig. Viele Frauen sind mit Kindern und Familie stark überlastet, so
dass hier Entspannungsübungen für den Abbau von Stress, Übungen zur Rückenkräftigung sowie zur Förderung von Gewichtsabnahme und Mobilität einen hohen Stellenwert haben.
Arbeitsschritte
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Abstimmung der Förderwürdigkeit der Maßnahme mit Bezirksregierung und Ministerium
Konkretisierung des Konzepts
Beratung mit den Akteurinnen und Akteuren sowie mit der Stadtverwaltung
Umsetzung der Projekte
Evaluation mit allen Beteiligten
Projektlaufzeit
2010 – 2013
Projektverantwortlich
Amt für Jugend, Familie und Soziales
Beteiligte
U. a. Leiterinnen und Pädagogische Fachkräfte der vier im Projektraum verorteten Kindertageseinrichtungen, Leitungen der Grundschule und der offenen Ganztagsbetreuung
Kosten
395.000 EUR
Förderprogramm /
Finanzierung
Städtebauförderung, Stadt Dinslaken
Maßnahmenkonzept
3.4.3
66
Verfügungsfonds – Öffentlichkeitsarbeit und
Unterstützung bewohnergetragener Projekte
Projekt, Nr.
Verfügungsfonds - Öffentlichkeitsarbeit und Unterstützung bewohnergetragener Projekte
C3
Priorität
A
Rahmenbedingungen /
Status quo
Eine wichtige Zielsetzung der Stadtteilarbeit im Projektgebiet ist die Mobilisierung der
Bewohnerinnen und Bewohner selber aktiv, die Stadtteilentwicklung und das soziale
leben mit zu gestalten.
Projektbeschreibung /
Maßnahmen
Im Rahmen eines Verfügungsfonds sollen der Bewohnerschaft unbürokratisch Gelder
zur Verfügung gestellt werden können, um in sich abgeschlossene Ideen und Mitmachaktionen zu realisieren und um sie zur Mitarbeit am Stadtteilprojekt zu motivieren. Finanziert werden können z. B. Ausgaben für kleinere Investitionen, Honorare und
Materialkosten sowie Zuschüsse für die Öffentlichkeitsarbeit (z. B. Ausstellungen,
Stadtteilfeste, Bürgerbeteiligungen). Über die Vergabe der Gelder entscheidet ein Vergabebeirat, der sich aus Vertretern der Wohlfahrtsverbände, der Bewohnerschaft
sowie der Projektleitung und dem Quartiersmanagement zusammensetzt. Die Mitglieder des Vergabebeirats kommen regelmäßig zusammen und beraten über die eingegangenen Anträge. Die Summe errechnet sich aus der Förderung von
5 EUR/Einwohner/Jahr.
Beispielhafte Projekte:
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„Das fliegende Klarazimmer – Weltreisetag“ – Projektwoche der Klaraschule mit
großer Abschlussveranstaltung für alle Bewohnerinnen und Bewohner
ƒ „Weltkindertag“ ein Fest für die Familien im Projektgebiet, organisiert durch Kitas,
der GGS Klaraschule und der OGS
ƒ Temporäre Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche, wie z. B. Mitternachtsbasketball, „Wasserspaß-Aktion“ oder Mitmachtheater
ƒ Kunst- und Kulturprojekte
Zur Verbesserung des Negativ-Images sind sowohl im investiven Bereich als auch für
die Bildungschancen und das Zusammenleben im Stadtteil - auf allen Ebenen der
Stadtteilerneuerung - wichtige Schritte in diesem Konzept beschrieben. Um diese positiven Entwicklungen sowohl bei der Bewohnerschaft als auch über die Quartiersgrenzen hinaus bekanntzumachen, sind verschiedene Formen der Öffentlichkeitsarbeit
vorgesehen:
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Aufbau und Pflege einer Webseite
Herausgabe einer Projektzeitung - in Kooperation mit den Einrichtungen, Wohlfahrtsverbänden sowie Bewohnerinnen und Bewohnern
Stadtteilforum
Beteiligung an konkreten Planungen wie z. B. Spielplatzplanung
Arbeitsschritte
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Erstellen von Richtlinien, Kriterien und Antragsformalitäten
Einrichten eines Budgetbeirats
Öffentlichkeitsarbeit
Bearbeitung der Bürgeranträge
Umsetzen der Projekte
Projektlaufzeit
2009 – 2013
Projektverantwortlich
Quartiersmanagement
Maßnahmenkonzept
67
Beteiligte
Einrichtungen aus dem Stadtteil, Bewohnerinnen und Bewohner, Gewerbetreibende
u. a.
Kosten
188.550 EUR
Förderprogramm /
Finanzierung
Städtebauförderung
Maßnahmenkonzept
68
3.5
Qualifizierung und Beschäftigung
3.5.1
Stärken vor Ort - Verbesserung der sozialen, schulischen
und beruflichen Integration von jungen Menschen
Projekt, Nr.
Stärken vor Ort - Verbesserung der sozialen, schulischen und beruflichen Integration von jungen Menschen
D1
Priorität
A
Rahmenbedingungen /
Status quo
Das Programm STÄRKEN vor Ort übernimmt das erfolgreiche Instrument des Einsatzes
von lokalem Kapital für soziale Zwecke aus dem Vorgängerprogramm und wird
zugleich stärker als bisher auf jugend- und gleichstellungspolitische Ziele ausgerichtet.
Im Rahmen der ausgewählten lokalen Aktionspläne erhalten kleine Initiativen und
Organisationen Mikrozuschüsse in Höhe von bis zu 10.000 EUR zur Verbesserung der
sozialen, schulischen und beruflichen Integration von jungen Menschen mit schlechteren Startchancen und von Frauen mit Problemen beim Einstieg und Wiedereinstieg in
das Erwerbsleben.
Mit Hilfe des Programms konnten in den vergangenen Jahren in Dinslaken bereits
mehr als 80 Projekte unterstützt werden.
Projektbeschreibung /
Maßnahmen
Beispielhaft für den Einsatz von Fördermitteln aus dem Programm von Stärken vor Ort
im Projektgebiet Blumenviertel ist das Multi-Media.Projekt „It’s my life“ zu nennen,
das im Jahr 2010 an der Volksparkschule durchgeführt wird. Im Rahmen des Projekts
soll eine aktuelle Momentaufnahme zu Lebenslage und Lebensorientierung, zu Träumen und Hoffnungen der Jugendgeneration öffentlich gemacht und auf die Bühne
gebracht werden. Durch Improvisation werden Erfahrungen, Beobachtungen und Vorstellungen zu Szenenideen für Film- und Theaterelemente, für Text und Aussagen von
Songs und Tanzkompositionen entwickelt. Diese Ideen werden mit künstlerischen,
jugendkulturellen Ausdrucksmöglichkeiten wie Bewegung, Tanz, Stimme, Klang, Bild
und Licht in eine dramaturgische Form gebracht. Theaterszenen und Filmclips werden
entwickelt und produziert, ebenso Musik und Songs komponiert und einstudiert. Zum
Abschluss erfolgt eine Multimedia-Performance, die das Lebensgefühl und die Orientierungen einer ganzen Generation widerspiegelt und in der sich die jugendlichen
Zuschauer wiedererkennen können.
Die für das Jahr 2010 vorgesehenen Projekte mit Bezug zum Gebiet Blumenviertel im
Überblick:
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It’s my life
Projektmesse
Frauenseminar
Schneiderwerkstatt
Beruf und Kind
Arbeitsschritte
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Projektaufruf
Beratung über Projekte im Begleitausschuss
Bewilligung von Projektideen
Umsetzung der Projekte
Projektlaufzeit
2010 - 2013
Projektverantwortlich
Amt für Jugend, Familie und Soziales
Maßnahmenkonzept
69
Beteiligte
U. a. Einrichtungen aus dem Stadtteil, Quartiersmanagement, Begleitausschuss
Kosten
offen
Förderprogramm /
Finanzierung
ESF-Fonds – Stärken vor Ort
Maßnahmenkonzept
3.5.2
70
BIWAQ – Projekt zur Qualifizierung und Bechäftigung
Projekt, Nr.
BIWAQ - Projekt zur Qualifizierung und Beschäftigung
D2
Priorität
A
Rahmenbedingungen /
Status quo
Der Anteil der SGB III und SGB II-Leistungsempfänger/-innen ist im Vergleich zur Gesamtstadt deutlich höher. Der Anteil der Erwerbslosen überschreitet im Vergleich zur
Gesamtstadt alle Erwerbslosenquoten um das Doppelte. Es besteht ein großer Bedarf
an niedrigschwelligem und sozialraumorientiertem Ansatz zur Qualifizierung und
Beschäftigung insbesondere der heranwachsenden Generation von Jugendlichen im
Stadtteil.
Projektbeschreibung /
Maßnahmen
Der Inhalt eines Qualifizierungs-/Beschäftigungsprojekts mit der Zielgruppe der Jugendlichen und jungen Erwachsenen ist noch zu erarbeiten.
Arbeitsschritte
N.N.
Projektlaufzeit
2010 - 2013
Projektverantwortlich
N.N.
Beteiligte
N.N.
Kosten
offen
Förderprogramm /
Finanzierung
BIWAQ
Maßnahmenkonzept
71
3.6
Quartiersmanagement und Evaluation
3.6.1
Quartiersmanagement
Projekt, Nr.
Quartiersmanagement
E1
Priorität
A
Rahmenbedingungen /
Status quo
Zur Umsetzung des Integrierten Handlungskonzepts bedarf es einer externen Organisationseinheit. Bislang gibt es noch keine tragfähigen bürgerschaftlichen Strukturen
und zu geringe Netzwerkkontakte.
Projektbeschreibung /
Maßnahmen
Der Schwerpunkt des Quartiersmanagements liegt in folgenden Aufgaben:
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Die investiven, sozialintegrativen, quartierskulturellen und kommunikativen Maßnahmen zu initiieren und zu begleiten
ƒ Den gesamten Umgestaltungsprozess durch Information, Beteiligung und
M0tivation bei allen Maßnahmen zu unterstützen
ƒ Vernetzung der Anwohnerschaft
ƒ Aufbau nachhaltiger Kommunikations- und Arbeitsstrukturen, die eine Stabilisierung des Stadtteils über die Programmlaufzeit hinaus ermöglichen
Das Quartiersmanagement hat die wesentliche Aufgabe, Bewohner- und Akteursschaft zu motivieren, an der Umsetzung der Projekte aktiv mitzuwirken. Dazu gilt es
zunächst, die im Stadtteil noch schlummernden Potenziale zu wecken und bewohnergetragene Netzwerke aufzubauen. Aufgabe des Quartiersmanagements ist es, eine
neue Akzeptanz und eine Neugier auf die Entwicklung des Quartiers zu initiieren. Damit sind für das Blumenviertel ein neuer Quartiersgedanke und ein Gemeinschaftsgefühl zu schaffen.
Daneben ist die Vernetzung von Bürgerschaft und Aktiven ein wichtiges Thema. Dies
bedeutet, allen Beteiligten die Möglichkeit zu bieten, sich ihren individuellen Möglichkeiten entsprechend einzubringen und gemeinsam an realisierten Aktionen und dem
gemeinsam Erlebten zu einer stabilen Bürgerplattform zu wachsen. Bei der Initiierung
bewohnergetragener Projekte steht im Vordergrund, die Beteiligten zu unterstützten,
Ideen eigenständig und eigenverantwortlich umzusetzen.
Arbeitsschritte/Aufgaben
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Beratung und Information, ggf. mit regelmäßigen Sprechzeiten im Stadtteilbüro
Identifikation und Einbindung von Schlüsselpersonen (aktive Bürgerinnen und
Bürger, private Initiativen, lokale Akteurinnen und Akteure)
Aufbau und Verstetigung bewohnergetragener Netzwerke
Synergien zwischen Projekten aufspüren
Initiierung, Betreuung und Umsetzung von Projekten
Durchführung zielgruppenspezifischer Veranstaltungen: Organisation einer Stadtteilkonferenz, Arbeitsgruppen, Aufbau und Begleitung eines Quartiersbeirats etc.
Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit im Stadtteil
Kontinuierliche, enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der unterschiedlichen Akteursschaft des Quartiersmanagements
Mitwirkung und Unterstützung bei der Vorbereitung, Begleitung und Umsetzung
aller Projekte und Maßnahmen aus dem Integrierten Handlungskonzept inklusive
Vorbereitung der Mittelanmeldung und Verwendungsnachweisführung
Koordination externer Fachbüros
Mitwirkung bei der Evaluation
Berichtswesen, jährlicher Zwischenbericht, Erarbeiten neuer Ansätze und Projekte
Fortschreibung des Handlungskonzepts
Maßnahmenkonzept
72
Projektlaufzeit
2009 – 2013
Projektverantwortlich
Stabsstelle Dezernat IV
Beteiligte
Quartiersmanagement
Kosten
525.000 EUR
Förderprogramm /
Finanzierung
Städtebauförderung
Maßnahmenkonzept
3.6.2
73
Evaluation
Projekt, Nr.
Evaluation
E2
Priorität
B
Rahmenbedingungen /
Status quo
Um eine hohe Effizienz sowohl bei der Projektsteuerung und –realisierung als auch bei
den Kosten zu erreichen, müssen die Projekte und Maßnahmen im Rahmen von Soziale Stadt schon während der Umsetzungsphase evaluiert werden.
Projektbeschreibung /
Maßnahmen
Der Umfang und Aufwand der Evaluation muss dabei verhältnismäßig sein. Die Projektevaluation soll während der Umsetzung des Erneuerungsprogramms extern vergeben werden. Danach obliegt die Evaluation der Stadtverwaltung.
Für ein Evaluationskonzept, das dem inhaltlichen Spektrum integrierter Stadterneuerung gerecht wird und eine ausgewogene Kombination quantitativer und qualitativer
Untersuchungsmethoden gewährleistet, werden fünf grundsätzliche Bausteine empfohlen.
Arbeitsschritte
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Projektlaufzeit
2009 - 2013
Projektverantwortlich
Stadt Dinslaken
Beteiligte
U. a. Vertreterinnen und Vertreter aus Einrichtungen, Verwaltung und Politik, Nutzerinnen und Nutzer von Angeboten
Kosten
Offen - erfolgt im Rahmen des Projekts „Zeche Lohberg“
Förderprogramm /
Finanzierung
Städtebauförderung
Bewohnerbefragung zu Projektbeginn
Aufbau einer Projektdatenbank
Jährliche Auswertung der Projekte mit einem Status-quo-Bericht
Jährliche Auswertung der sozialen Kontextindikatoren
Gesamtevaluation zum Ende des Projekts mit unterschiedlichen Indikatoren