Soziale Stadt NRW - Dinslaken Fortschreibung des Integrierten
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Soziale Stadt NRW - Dinslaken Fortschreibung des Integrierten
Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH Soziale Stadt NRW - Dinslaken Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzepts für das Projekt Blumenviertel Köln, Juli 2010 Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH Soziale Stadt NRW – Dinslaken Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzepts für das Projekt Blumenviertel Dipl.-Geogr. Bettina Gringel Dipl.-Ing. Anja Boddenberg Dipl.-Geogr Ursula Mölders Geschäftsführende Gesellschafter: Dipl.-Geogr. Ursula Mölders Stadt- und Regionalplanerin SRL Dipl.-Ing. Dominik Geyer Stadtplaner AK NW, Bauassessor Stadt- und Regionalplaner SRL HRB Köln 62236 Gesellschafter/Seniorpartner: Dr. Paul G. Jansen Bachemer Str. 115, 50931 Köln-Lindenthal Postfach 41 05 07, 50865 Köln Fon 02 21.940 72-0 Fax 02 21.940 72-18 [email protected] www.stadtplanung-dr-jansen.de Inhalt 1 1.1 1.2 1.3 1.4 1.5 1.6 1.6.1 1.6.2 1.7 1.8 1.8.1 1.8.2 1.8.3 1.9 2 2.1 2.2 3 3.1 3.2 3.2.1 EINE NEUE PERSPEKTIVE FÜR DAS PROJEKTGEBIET BLUMENVIERTEL Ausgangslage Räumliche Lage und Kurzcharakteristik des Projektgebiets Blumenviertel Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzepts Arbeitsprogramm und Beteiligte Sozioökonomische Kontextindikatoren und Ergebnisse des Sozialberichts der Stadt Dinslaken 2009 Soziale Infrastruktur Wohnen und Wohnumfeld Die Wohnbebauung im Überblick Wohnquartiere mit städtebaulichem Handlungsbedarf Grün- und Freiraum, Sport und Spiel Verkehrliche Erschließung und Wegeverbindungen Straßen ÖPNV Wege Nahversorgung 4 7 11 11 12 19 24 24 25 26 29 ENTWICKLUNGSZIELE FÜR DAS PROJEKTGEBIET BLUMENVIERTEL Einleitung Entwicklungsziele für das Projektgebiet Blumenviertel 30 30 30 MAßNAHMENKONZEPT Einleitung Wohnen und Wohnumfeld Aufwertung von Fassaden und Wohnumfeld bei Mehrfamilienhäusern aus den 1960er und 1970er Jahren 3.3 Grün- und Freiräume 3.3.1 Anlage eines Mehrgenerationenplatzes 3.3.2 Der rote Teppich - Inszenierung und Aufwertung der Zuwegungen zur Volksparkschule und zum Aktivstreifen 3.3.3 Aufwertung der Rasenfläche der Volksparkschule Fitnessparcours 3.3.4 Weiterentwicklung des Skaterparks 3.3.5 Umgestaltung des Schulhofs der Klaraschule 3.3.6 Weiterentwicklung der Klaraschule an der Elisabethstraße zu einem sozialen Treffpunkt Anpassung des Schulgeländes 3.3.7 Aufwertung des Ballspielplatz an der Talstraße 3.3.8 Aufwertung des Spielplatzes Sedanstraße / Weißenburgstraße 3.3.9 „Nimm Platz!“ – Neue Kommunikations- und Identifikationsorte für das Programmgebiet Blumenviertel 3.3.10 Attraktivierung des Volksparks - Optimierung der Wegeverbindungen, Zugänge und Aufenthaltsqualität 3.3.11 Aufwertung des Parkplatzes vor Netto / Schlecker 3.3.12 Optimierung der Rad- und Fußwege mit Schwerpunkt auf Augustastraße und Katharinenstraße 1 1 2 3 32 32 33 33 35 35 37 39 41 42 43 45 46 48 50 52 53 Inhalt 3.3.13 Punktuelle Maßnahmen zur Schulwegsicherung / Stärkung der Verkehrssicherheit 3.3.14 Straßenraumgestaltung durch Alleebegrünung und Fahrbahneinengungen / -aufpflasterungen 3.3.15 Barrierefreie Ausbildung der Fußwege / Ausbesserung einzelner Fußwege 3.3.16 Neuordnung / Aufwertung der Kreuzung des Platzes Im Heegerfeld / Am Hainweg 3.3.17 Optimierung der Wegeverbindung zwischen Freizeitanlage Lohberg und östlichem Programmgebiet 3.4 Sozialintegrative Maßnahmen, Bürgerbeteiligung und Öffentlichkeitsarbeit 3.4.1 Kinderrestaurant - bauliche Erweiterung der Einrichtung Düppelpunkt 3.4.2 Frühe und nachhaltige Bildungsförderung 3.4.3 Verfügungsfonds – Öffentlichkeitsarbeit und Unterstützung bewohnergetragener Projekte 3.5 Qualifizierung und Beschäftigung 3.5.1 Stärken vor Ort - Verbesserung der sozialen, schulischen und beruflichen Integration von jungen Menschen 3.5.2 BIWAQ – Projekt zur Qualifizierung und Bechäftigung 3.6 Quartiersmanagement und Evaluation 3.6.1 Quartiersmanagement 3.6.2 Evaluation 4 ANHANG 55 57 59 60 61 62 62 63 66 68 68 70 71 71 73 74 Inhalt Abbildungsverzeichnis Abbildung 1 Abgrenzung Projektgebiet Blumenviertel 2 Abbildung 2 Soziale Infrastruktur 10 Abbildung 3 Wohnen 18 Abbildung 4 Freiraum und Grün, Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten 23 Abbildung 5 Erschließung und Wegeverbindungen 28 Tabellenverzeichnis Tabelle 1 Sozioökonomische Kontextindikatoren für das Projektgebiet Blumenviertel und Lohberg 6 In dem nachfolgenden Text verwenden wir eine geschlechtsneutrale Sprache. Bei der konkreten Ansprache von Personen werden sowohl die weiblichen als auch die männlichen Personen genannt, z. B. „Bewohnerinnen und Bewohner“. Sollte aus Versehen oder aus Gründen der besseren Lesbarkeit an einigen Stellen nur die männliche Form, z. B. „Akteure“ gewählt sein, meinen wir aber immer auch die weiblichen Personen, nämlich die Akteurinnen. Selbstverständlich sind für uns immer Männer und Frauen gleichzeitig, gleichgestellt und chancengleich angesprochen. Dieses Gutachten unterliegt dem Urheberrecht. Vervielfältigungen, Weitergabe oder Veröffentlichung des Gutachtens in Teilen oder als Ganzes sind nur nach vorheriger Genehmigung und unter Angabe der Quelle erlaubt, soweit mit dem Auftraggeber nichts anderes vereinbart ist. Eine neue Perspektive für das Projektgebiet Blumenviertel 1 Eine neue Perspektive für das Projektgebiet Blumenviertel 1.1 Ausgangslage Das Projektgebiet Blumenviertel ist ein Erweiterungsgebiet für den seit 1999 im Rahmen des Handlungsprogramms Soziale Stadt NRW anerkannten Stadtteil Lohberg. Grundlage für die Erweiterung des Soziale-Stadt-Gebiets ist das Integrierte Handlungskonzept für Dinslaken-Lohberg und Dinslaken-Blumenviertel, das seit 2008 vorliegt.1 Das Erweiterungsgebiet Blumenviertel grenzt südwestlich an den Stadtteil Lohberg an. Es ist geprägt durch das Nebeneinander von mehrgeschossigen Wohngebäuden sowie kleinteiligeren Wohnformen aus den 1960er- und 1970er Jahren. Laut Sozialbericht von 2007 lebt insbesondere in den verdichteten, mehrgeschossigen Wohnanlagen ein hoher Anteil an Mietern mit sozialökonomische Benachteiligungen. Neben den sozialen Problemen zeigen sich hier auch die städtebaulichen Schwächen im Stadtteil: Die Geschosswohnungsbauten sind zwar in einem gepflegten Zustand, es fehlt ihnen jedoch aufgrund ihrer für die Architektur der 1970er Jahre typischen monotonen Formensprache an einer identitätsstiftenden Gestaltung. Des Weiteren fehlt den vielen Familien in den Wohnquartieren ein wohnungsnahes Wohnumfeld für Kinderspiel, sich Wohlfühlen, Erholen und Kommunikation. An einzelnen Gebäuden zeigen sich auch zunehmend bautechnische Mängel. Besonders besorgniserregend ist - wie in vielen Stadtteilen der Sozialen Stadt - dass auch im Blumenviertel große Defizite bei den Angeboten zur Förderung der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen bestehen, weshalb sie in ihren motorischen, gesundheitlichen und schulischen Entwicklungen nicht ausreichend unterstützt sind, darunter sowohl Sport- und Bewegungsmöglichkeiten im Freiraum als auch Bildungs- und Freizeitangebote sowie Treffmöglichkeiten. Aufgrund dieser Problemvielfalt gilt es, diese Handlungsfelder durch städtebauliche, soziale, infrastrukturelle, ökologische und ökonomische Maßnahmen unter Einbeziehung der lokalen Akteurs- und Bewohnerschaft zu bearbeiten und damit den Stadtteil zu stärken. Zur Umsetzung des Aufwertungsprozesses kann die Stadt Dinslaken zwar auf langjährige Erfahrungen aus dem Gebiet Lohberg anknüpfen, im Gegensatz zum Stadtteil Lohberg existiert im Blumenviertel jedoch keine gewachsene Identität und es gibt noch kaum vernetzte Akteure im Stadtteil, so dass in der Startphase insbesondere Beteiligungsstrukturen aufzubauen sind, die über die Programmlaufzeit hinaus nachhaltig bestehen. Hierfür sind bereits wichtige und aktive Schlüsselpersonen als Kooperationspartner bekannt. Zudem haben verschiedene Einrichtungen Ihre Mitwirkungsbereitschaft signalisiert. 1 Planungsbüro Stadt-Kinder: Integriertes Handlungskonzept für die Stadtteile Dinslaken-Lohberg und Dinslaken-Blumenviertel. Dortmund. 2008. 1 Eine neue Perspektive für das Projektgebiet Blumenviertel 1.2 Räumliche Lage und Kurzcharakteristik des Projektgebiets Blumenviertel Das Projektgebiet Blumenviertel umfasst Teilbereiche der beiden Stadtteile Blumenviertel sowie Bruch/Feldmark. Das Projektgebiet liegt nördlich der Innenstadt von Dinslaken. Die Bahntrasse Duisburg-Wesel, ehemalige Bahnanlagen in Höhe des Dinslakener Bahnhofs und weiträumige, gewerblich genutzte Flächen wirken als räumliche Trennung zur Innenstadt. Nördlich und westlich grenzen weitere Wohnquartiere des Stadtteils Bruch an das Projektgebiet Blumenviertel. Nordöstlich grenzen der Stadtteil Lohberg sowie der Grünzug Freizeitanlage Lohberg an. Östlich bilden landwirtschaftliche Flächen den Zugang in das Projektgebiet. Die räumlichen Grenzen bilden im Norden die Augustastraße, im Westen die Weseler Straße, im Süden die Luisenstraße, die Düpelstraße und die Haegerbruchstraße sowie im Osten die Hünxener Straße. Abbildung 1 Abgrenzung Projektgebiet Blumenviertel Quelle: Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH auf Basis der DGK 5 Der Schwerpunkt der Siedlungsentwicklung lag im östlichen Bereich in der Zeit von etwa 1900 bis 1950, im nördlichen und westlichen 2 Eine neue Perspektive für das Projektgebiet Blumenviertel Bereich in den 1950er bis 1970er Jahren, darunter Geschosswohnungsbauten größerer Wohnungsgesellschaften. Nahversorgungsstandorte liegen am Rand des Projektgebiets Blumenviertel an der Augustastraße zwischen Wörthstraße und Katharinenstraße sowie in Höhe der Marienstraße und am Baßfeldshof. Weitere Versorgungsmöglichkeiten sind im Bereich Hünxener Straße/Luisenstraße/Alsenstraße zu finden. Eine zentrale Mitte als Orientierung und Identifikationsort im Projektgebiet Blumenviertel fehlt. Räumlich markant ist jedoch der im Westen gelegene Volkspark, in dem Kleingarten- und Sportanlagen integriert sind und der als Parkanlage zum Flanieren und Verweilen einlädt. Schwerpunkt öffentlicher Nutzungen ist die Achse Nahversorgungsbereich am Baßfeldshof - Volksparkschule - Stadtbad - Eissporthalle, die eine deutliche räumliche Trennwirkung zwischen dem angrenzenden Volkspark und den Wohnbereichen bildet. Weitere wichtige Orte im östlichen Projektgebiet Blumenviertel sind die katholische Kirche Sankt Jakobus und die evangelische Erlöserkirche sowie die Grundschule Klaraschule. 1.3 Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzepts Arbeitsprogramm und Beteiligte Nachdem im Jahre 2008 mit dem Integrierten Handlungskonzept für Dinslaken-Lohberg und Dinslaken-Blumenviertel ein Grundkonzept erarbeitet wurde galt es, mit der Fortschreibung die einzelnen Handlungsschwerpunkte mit Maßnahmen zu konkretisieren. Zu Beginn standen Expertengespräche sowie die Analyse aller relevanten und vorliegenden Gut-achten, Untersuchungen und Planungen. Dazu zählen vor allem das Integrierte Handlungskonzept DinslakenLohberg/Blumenviertel 2008 sowie der Sozialbericht 2008 und 2009. Ergänzend wurden die sozioökonomischen Kontextindikatoren erfasst und eine umfassende Bestandsaufnahme vor Ort durchgeführt. Die Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzepts erfolgte in Abstimmung mit den einzelnen Einrichtungen vor Ort, Wohnungsgesellschaften, politischen Vertretern sowie einer interdisziplinär besetzten, verwaltungsinternen Projektgruppe. Ergänzend wurden die Ergebnisse der Bewohnerbefragung vom April 2010 integriert.2 2 Die Dokumentation der Bewohnerbefragung erfolgt bis Juni 2010. 3 Eine neue Perspektive für das Projektgebiet Blumenviertel 1.4 4 Sozioökonomische Kontextindikatoren und Ergebnisse des Sozialberichts der Stadt Dinslaken 2009 Im Projektgebiet Blumenviertel lebten zum 31. Dezember 2008 7.522 Personen, was rund 10,4 % der Gesamtbevölkerung Dinslakens von 72.042 ausmacht. Im angrenzenden Stadtteil Lohberg wohnten zu diesem Zeitpunkt etwa 1.500 Personen weniger. Zur Bewertung der Sozialstruktur des Gebiets wurden Daten der wichtigsten sozioökonomischen Kontextindikatoren ausgewertet, um daraus kleinräumig geeignete Strategien und Maßnahmen für die künftige Entwicklung ableiten zu können. In der folgenden Auswertung werden ausschließlich die Daten für das Projektgebiet Blumenviertel im Vergleich zur Gesamtstadt analysiert, die Daten für Lohberg sind zur Vervollständigung hinzugefügt. Aufgrund der Abgrenzung des Untersuchungsgebiets, losgelöst von festgelegten Stadtteilgrenzen, liegen für das Projektgebiet Blumenviertel keine Daten hinsichtlich des Anteils von Empfängern von Transferleistungen nach dem SGB II, der Arbeitslosigkeit oder der Wohnfläche je Person vor. Die Analyse der Kontextindikatoren zeigt, dass im Projektgebiet Blumenviertel der Anteil von Kindern unter 6 Jahren mit 4,5 % deckungsgleich zur Gesamtstadt ist. Der Anteil von Jugendlichen, bzw. unter 18-Jährigen liegt mit 15 % leicht unter dem gesamtstädtischen Durchschnitt. Große Unterschiede zeigen sich jedoch bei der Altersgruppe der über 65-Jährigen: Während der Anteil der älteren Menschen in der Gesamtstadt bei 19,2 % liegt, weist das Projektgebiet Blumenviertel mit 23,7 % einen auffällig hohen Anteil auf. Dabei ist zu berücksichtigen, dass das Seniorenzentrum Alfred-Delp-Haus im Projektgebiet liegt. Der Saldo der nichtdeutschen Zu- und Fortzüge liegt mit 14,7 %, leicht über dem gesamtstädtischen von 12,8 %. Im Gesamtsaldo ergibt sich für das Projektgebiet mit 0,3 % eine leicht positive Bilanz gegenüber dem gesamtstädtischen Saldo von 0,2 %. Hinsichtlich der Übergangsquote zum Gymnasium liegt das Projektgebiet Blumenviertel mit 14,8 % stark unterhalb des Anteils der Gesamtstadt von 36 %. Der Anteil der Schülerinnen und Schüler, die auf eine Hauptschule wechseln, liegt mit 18 % deutlich über dem gesamtstädtischen Durchschnitt von 13 %. Der überwiegende Anteil der Schülerinnen und Schüler im Blumenviertel wechselt nach dem Grundschulbesuch auf eine Gesamtschule, insgesamt 38 %.3 Übergangsquote zur Hauptschule liegt deutlich über gesamtstädtischen Durschnitt Neben den ermittelten sozioökonomischen Kontextindikatoren sind zur Analyse der Lebenssituation im Projektgebiet auch die Ergebnisse des gesamtstädtischen Sozialberichts der Stadt Dinslaken für das Jahr 2009 hinzuzuziehen. Aufgrund der zur Verfügung stehenden Statistiken fehlt es jedoch an kleinräumig zu erhebenden Daten, so dass sich die folgenden Angaben ausschließlich auf den statisti- Alleinerziehende und Migranten sind besonders Erwerbslosigkeit betroffen 3 Stadt Dinslaken: Sozialbericht 2009. Dinslaken 2010. Eine neue Perspektive für das Projektgebiet Blumenviertel 5 schen Stadtteil Blumenviertel und nicht auf das Projektgebiet beziehen: Die Ergebnisse des Sozialberichts für das Jahr 2009 zeigen, dass im gesamten Stadtgebiet vor allem Alleinerziehende und Migranten signifikant von Erwerbslosigkeit betroffen sind. Im Stadtteil Blumenviertel ist die Erwerbslosenproblematik besonders ausgeprägt. Allein im Stadtteil Blumenviertel leben 242 Alleinerziehende, was einem Anteil von 3,2 % entspricht. Weitere Alleinerziehende kommen aus den Projektgebiet-Teilbereichen Bruch und Feldmark hinzu. Damit werden für den Stadtteil Blumenviertel im gesamtstädtischen Vergleich die höchsten Anteile an Alleinerziehenden erreicht. Von den 242 erfassten Alleinerziehenden sind rund 50 % ohne Erwerb, was damit die höchste Quote in Dinslaken darstellt. Der gesamtstädtische Durchschnitt liegt hier bei rund 32 %. Der Anteil erwerbsloser Migranten liegt im Stadtteil Blumenviertel etwa 5 % über dem Wert der Gesamtstadt. Auffällig hoch ist die Erwerbslosenquote bei den unter 25-Jährigen die mit rund 20 % den höchsten Wert im Vergleich zu den anderen Stadtgebieten aufweist und damit doppelt so hoch ist wie der Gesamtschnitt. Die hohe Erwerbslosenquote des Stadtteils spiegelt sich bei der Verteilung der Elterneinkommen und der Anzahl der von relativer Armut bedrohten Einwohnerinnen und Einwohnern wider. Bei einem Jahreseinkommen von bis zu 19.720 EUR ist eine Familie mit einem Kind von relativer Armut bedroht. Im Stadtteil Blumenviertel beträgt das Jahreseinkommen bei 40 % der Familien weniger als 15.000 EUR, womit sie deutlich unter diese Grenze fallen. In Dinslaken sind es insgesamt 27 % in dieser Einkommenskategorie. Rund 15 % der Bewohnerschaft des Stadtteils Blumenviertel empfangen Transferleistungen und sind von relativer Armut bedroht. In Gesamt-Dinslaken sind dies mit 8,27 % nur etwa halb so viele. Bei den Jugendlichen von 14 bis 21 Jahren werden im Stadtteil Blumenviertel ca. 6,5 % von der Jugendgerichtshilfe betreut, was gering über dem Wert für Gesamt-Dinslaken liegt. Der Anteil der männlichen Jugendlichen ist hierbei fünfmal so hoch wie der der weiblichen Jugendlichen. Im Gegensatz zum gesamtstädtischen Durchschnitt ist der Anteil betreuter Jugendlicher mit Migrationshintergrund im Projektgebiet niedriger als der der betreuten mit deutscher Herkunft. Auffällig hoher Anteil der Erwerbslosigkeit bei den unter 25-Jährigen Eine neue Perspektive für das Projektgebiet Blumenviertel Tabelle 1 6 Sozioökonomische Kontextindikatoren für das Projektgebiet Blumenviertel und Lohberg Projektgebiet Blumenviertel4 Projektgebiet Lohberg Dinslaken gesamt Wohnberechtigte Bevölkerung (HW + NW) 7.739 6.062 72.042 Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung5 7.522 5.942 69.195 unter 6-Jährige in % der Bevölkerung 4,5 6,5 4,5 unter 18-Jährige in % der Bevölkerung 15,0 24,1 16,5 8,2 10,9 8,2 über 65-Jährige in % der Bevölkerung 23,7 13,7 19,2 Nichtdeutsche in % der Bevölkerung 8,0 33,9 7,6 7,5 10,0 4,9 18- unter 25-Jährige in % der Bevölkerung Deutsche mit zweiter Staatsbürgerschaft in % der Bevölkerung Saldo der Zu-/Fortgezogenen in % der Bevölkerung im Mittel der letzten drei Jahre (Salden der Einzeljahre) Zuzüge Nichtdeutscher in % der Zuzüge insg. Fortzüge Nichtdeutscher in % der Fortzüge insg. SGB-II-Empfänger an der Bevölkerung insgesamt zwischen 15- und 65 Jahren in % SGB-II-Empfänger an der nichtdeutschen Bevölkerung insgesamt zwischen 15- und 65 Jahren in % Arbeitslose an der Bevölkerung zwischen 15- und 65 Jahren in % Arbeitslose an der nichtdeutschen Bevölkerung zwischen 15- und 65 Jahren in % Wohnfläche je (wohnberechtigter) Person in qm Übergangsquote zum Gymnasium in % Wahlbeteiligung (Kommunalwahlen 2004) in % 0,3 0,2 14,7 62,1 12,8 5,1 71,9 10,1 9,6 3,9 k. A. möglich 10,2 9,3 k. A. möglich 11,0 5,1 k. A. möglich 11,5 10,7 k. A. möglich k. A. möglich 14,8 k. A. möglich Quelle: Darstellung Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH auf Basis von Angaben der Stadt Dinslaken (Stand 31. Dezember 2008) 4 5 - 0,6 Statistische Bezirke 29 bis 31 Die weiteren Berechnungen beziehen sich ausschließlich auf die Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung K.A. möglich 8,6 K.A. möglich 38,1 37,0 54,2 Eine neue Perspektive für das Projektgebiet Blumenviertel 1.5 Soziale Infrastruktur Im Projektgebiet Blumenviertel befinden sich fünf Tageseinrichtungen für Kinder in unterschiedlicher Trägerschaft, eine der Einrichtungen ist als Familienzentrum zertifiziert. Zwei Tageseinrichtungen bieten Plätze für behinderte und von Behinderung bedrohte Kinder an. Die Tageseinrichtungen im Überblick 7 Kindergärten Städtische Kindertagesstätte Talstraße Ev. Kindertagesstätte Fröbelstraße (Ev. Kirche Dinslaken-Wesel) Familienzentrum Düppelpunkt (Caritas Dinslaken-Wesel) Luisenstraße (Caritas Dinslaken-Wesel) Katholische Kindertagesstätte St. Jakobus (Katholische Kirchengemeinde Dinslaken) Aufgrund von Gesprächen mit den Einrichtungen und unter Berücksichtigung der jährlichen Sprachstandserhebungen bzw. Delfin-4 Auswertungen besteht in den ersten vier genannten Kindertageseinrichtungen ein besonders hoher Bedarf zur Förderung der motorischen, sprachlichen und persönlichen Entwicklung der Kinder. Im Projektgebiet Blumenviertel liegen zwei Schulen – die Hauptschule Volksparkschule und die Grundschule Klaraschule. Beide Schulen engagieren sich in einem hohen Maß zur Verbesserung der Bildungs- und Lebensqualität im Projektgebiet. Neben den originären schulischen Maßnahmen bieten beide Schulen unterstützende Angebote für Kinder und Eltern an: Die zentralen Eckdaten der Hauptschule Volksparkschule: Rund 300 Schülerinnen und Schüler – davon rund 80 % mit Migrationshintergrund Ganztagsunterricht Umfassendes Programm an Fördermaßnahmen und Projektarbeit in Kooperation mit dem Kinderschutzbund e. V. Zwei pädagogische Fachkräfte für Schulsozialarbeit Umfassende Sanierung des Gebäudes im Jahr 2008 Die Gemeinschaftsgrundschule im Stadtteil ist offene Ganztagsgrundschule, die eine ganzjährige Betreuung zwischen 7:00 Uhr und 17:00 Uhr sicherstellt. Eckdaten der Grundschule Klaraschule: Rund 290 Schülerinnen und Schüler, davon rund 70 % mit Migrationshintergrund Offene Ganztagsbetreuung in Trägerschaft der Caritas Dinslaken-Wesel Verteilung auf zwei Standorte (Elisabethstraße und Klarastraße), Zusammenlegung im Herbst 2010 vorgesehen Schulen Eine neue Perspektive für das Projektgebiet Blumenviertel 8 Die einzelnen Einrichtungen sind zu Beginn des Projektes relativ gut vernetzt, möchten dies aber noch weiter ausbauen. In verschiedenen Treffen beschreiben die Leiterinnen der einzelnen Institutionen zunehmende Problematiken bei Kindern und Eltern. Sie berichten vor allem von einer zunehmenden Gewaltbereitschaft, wachsenden Verhaltensproblematiken, sinkenden Sozial-, Sprach- sowie Bewegungskompetenzen bei den Kindern, hohem Leidensdruck, Rückzug oder Desinteresse bei den Eltern und Überforderung bei Eltern sowie bei den Pädagogen. Die Probleme werden vor allem als Folge von Armut, psychischen Erkrankungen der Eltern, Langzeitarbeitslosigkeit, Aussichtslosigkeit, Überforderung mit dem deutschen Verwaltungs- und Bildungssystem, Beziehungslosigkeit und Unwissenheit über pädagogische und soziale Prozesse zurückgeführt. In der Folge fehlt den Familien auch zunehmend die Motivation zur Eigeninitiative. Zwar besteht für die Schülerinnen und Schüler an der Volksparkschule eine Hausaufgabenbetreuung. Eine Vielzahl an Kindern aus dem Projektgebiet besucht jedoch andere Schulen. Die Fachdienste diagnostizieren dabei einen besonders hohen Bedarf nach unterstützenden Hilfen für Schülerinnen und Schüler in den ersten Klassen der Sekundarstufe der unterschiedlichen Schulzweige – vom Gymnasium bis hin zur Hauptschule – bei Kindern bzw. Jugendlichen aus dem Projektgebiet. Die Einrichtung Düppelpunkt der Caritas Dinslaken-Wesel bietet eine wichtige Anlaufstelle für Kinder im Stadtteil. Hier bestehen neben einem Kinderrestaurant ein Angebot der Hausaufgabenhilfe sowie Freizeitangebote. Jedoch sind die räumlichen Ressourcen sehr begrenzt. Daher wurde als erstes Projekt im Rahmen des Programms Soziale Stadt ein Anbau für das Kinderrestaurant und ein Raum für Gruppen-Treffen angegangen. Die Eröffnung ist für Herbst 2010 vorgesehen. Zwar bieten neben dem Düppelpunkt auch die Kirchengemeinden außerschulische Freizeitangebote für Kinder sowie für Jugendliche an. Doch die Aktivitäten der Jugendlichen konzentrieren sich insbesondere auf informelle Treffpunkte im öffentlichen und privaten Raum. Beliebte Treffpunkte sind der Skaterpark an der Eissporthalle, die Ballspielplatz-Wiesen am Baßfeldshof und an der Talstraße. Darüber hinaus sind Bushaltestellen, Spielpätze und Außenanlagen von Kindertagesstätten und Schulen beliebte informelle Treffpunkte. Hier kommt es häufig zu Konflikten mit der umliegenden Bewohnerschaft. Insbesondere die Einrichtungen leiden unter den regelmäßigen Vandalismusschäden, insbesondere in den Außenanlagen bestehen aufgrund von Scherben und Alkoholflaschen Gefahren für die Kinder. Die Stadt Dinslaken hat daher bereits im Jahr 2009 auf die bestehenden Probleme reagiert und eine Aufsuchende Jugendarbeit auf gesamtstädtischer Ebene mit Eigenmitteln installiert. Insgesamt fehlt es an Bildungs- und Freizeitangeboten für Kin- Außerschulische Freizeit- und Förderangebote für Kinder und Jugendliche Eine neue Perspektive für das Projektgebiet Blumenviertel 9 der und Jugendliche sowie an attraktiven/konfliktarmen Treffpunkten für Jugendliche. Die Einrichtung Düppelpunkt bietet den Bewohnerinnen und Bewohnern eine wichtige Anlaufstelle als sozialen Treffpunkt wie auch für Beratung, Qualifizierung und Bildung. Weiterhin bestehen Freizeit- oder Beratungsangebote der Katholischen Kirche Heilig Geist, der Evangelischen Erlöserkirche sowie des Seniorenheims AlfredDelp-Haus. Ergebnis von Expertengesprächen und der Bewohnerbefragung ist, dass sich insbesondere Frauen unterschiedlichen Alters Treffmöglichkeiten, sportliche Angebote für Erwachsene sowie Sprachkurse wünschen. Angebote für Erwachsene und Senioren Im Projektgebiet Blumenviertel engagieren sich verschiedene Vereine, hierzu zählen u. a.: Sport-, Musik- und Kulturvereine SC Wacker Dinslaken 1919 e. V. (Fußball-, Breitensport) Schützenverein Eishockeyverein Schießsportverein Kegelverein Schwimmvereine Musikvereine Kleingartenvereine Weiterhin befindet sich die Burghofbühne im Projektgebiet, das kleinste der vier Landestheater, mit Stücken für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Soziale Stadt Dinslaken-Blumenviertel SC Wacker Dinslaken e.V. SC Wacker Dinslaken e.V. Volksparkschule Klaraschule (Standort II) Eissporthalle Klaraschule (Standort I) N Planungsgrundlage DGK5: Copyright © 2009 Stadt Dinslaken Vermessungsamt 0 0 100 50 50 100 250 250 M Abgrenzung Programmgebiet Öffentlicher Spielplatz Kindertagesstätte Skatepark Schule Ballspielfläche Beratungs- und Begegnungsstätte Düppelpunkt (Caritas) Schwimmbad Kirche Stadt Dinslaken Soziale Stadt Blumenviertel Seniorenwohnheim Übersicht Soziale Einrichtungen Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH Köln, April 2010 Eine neue Perspektive für das Projektgebiet Blumenviertel 1.6 Wohnen und Wohnumfeld 1.6.1 Die Wohnbebauung im Überblick 11 An mehreren Standorten im Projektgebiet bilden Mehrfamilienhäuser in typischer Architektur der 1960er und 1970er Jahre in sich geschlossene Quartiere. In diesen Wohnquartieren ist die soziale Segregation im Verhältnis zu anderen Wohnlagen im Stadtteil bereits heute besonders hoch. Ein Großteil der Wohnungen und Gebäudekomplexe ist im Besitz von großen Immobiliengesellschaften, weiterhin zählen die städtische Dinslakener Wohnbau GmbH sowie eine Erbengemeinschaft zu den Eigentümern. Räumlich besonders prägnant sind insbesondere die Wohnanlagen am Baßfeldshof sowie an der Talstraße. Darüber hinaus sind mehrere kleinformatigere Geschosswohnsiedlungen sowie zahlreiche Einfamilien- und Mehrfamilienhäuser unterschiedlicher Bautypologie im Projektgebiet zu finden. Der Anteil der privaten Eigentümer ist relativ hoch. Partiell hat in den letzten Jahren eine geringe Verdichtung durch Neubauaktivitäten im Eigenheimbau stattgefunden. Größere Potenzialflächen für Wohnungsneubau sind im Projektgebiet nicht mehr vorhanden. Eine wesentliche Erneuerung und Anpassung kann nur durch Veränderung des Bestands bzw. durch Rück- und Neubau erfolgen. Es ist allerdings davon auszugehen, dass sich besonders in den Einfamilienhausbeständen der 1970er und 1980er Jahre in den nächsten Jahren ein Generationenwechsel vollziehen wird. Der bauliche und gestalterische Zustand ist bei dem Großteil der Objekte als durchschnittlich zu bewerten und der Handlungsbedarf ist moderat. Einzelne Wohnanlagen, wie z. B. Am Stallmannsbusch, wurden bereits in den vergangenen Jahren grundlegend saniert und bieten eine hohe Wohnqualität. Zwischen dem Nahversorgungsbereich Baßfeldshof und der Volksparkschule liegt das moderne Seniorenheim Adolf-Delp-Haus der Caritas. Am Augustaplatz sind zudem vor wenigen Jahren altengerechte Wohnungen durch die Wohnbau GmbH entstanden. Seniorengerechtes Wohnen Aufgrund der verhältnismäßig lockeren, offen Bebauung im Blumenviertel ist der private oder halböffentliche Anteil an Grün- und Freiflächen relativ hoch. Der Großteil der Grundstücke der Wohnhäuser ist zumindest in Teilen als Garten oder begrünte Fläche ausgebildet. Die Qualität und die Möglichkeit der Freiraumnutzungen der privaten Flächen sind jedoch in Abhängigkeit der Baustruktur sehr unterschiedlich. Grundsätzlich kann gesagt werden, dass Häuser im Privateigentum mit wenigen Wohneinheiten mehr Nutzungsmöglichkeiten und ein ansprechenderes Erscheinungsbild aufweisen, als die großen Wohnanlagen mit weiten halböffentlichen Freiflächen. Wohnumfeld Eine neue Perspektive für das Projektgebiet Blumenviertel 1.6.2 12 Wohnquartiere mit städtebaulichem Handlungsbedarf Trotz der beschriebenen Stärken der Wohnbebauung im Projektgebiet, zeigen sich in Teilbereichen auch städtebauliche, funktionale und gestalterische Auffälligkeiten. So bestehen in einzelnen Wohnlagen aufgrund der Bauweise, der Grundrisszuschnitte oder der Ausstattung erhebliche Defizite. Die Grünflächen von zahlreichen Wohnanlagen, d. h. Ensembles, bestehend aus mehreren Gebäuden ähnlicher oder gleicher Bauart (mit einem Eigentümer), sind lediglich als Abstandsgrün zu bezeichnen. Oft sind die Anzahl und die Attraktivität der Spielmöglichkeiten für (Klein-)Kinder sehr gering. Insgesamt fehlt es an Kommunikations- und Bewegungsräumen mit Aufenthaltsqualitäten und Wohlfühlcharakter und für die Bewohnerschaft unabhängig vom Alter. Auch wenn keine grundlegenden baulichen Schäden an den Gebäuden erkennbar sind, zeigen sich Defizite in der Gestaltung der Fassaden und dem Wohnumfeld. So fehlt insbesondere eine identitätsstiftende Gestaltung der Gebäude, Eingangsbereiche und des Wohnumfelds. Gleichzeitig ist in den großen Wohnanlagen im Verhältnis zum übrigen Projektgebiet eine stärkere Fluktuation und in Teilen auch eine besonders hohe Anzahl an finanzschwacher Mieterstruktur vorzufinden. Zu den Standorten mit städtebaulichem Handlungsbedarf zählen insbesondere die mehrgeschossigen Gebäude der 1960er und 1970er Jahre an folgenden Standorten: Baßfeldshof (Immeo Wohnen Service GmbH) Sedanstraße/Weißenburgstraße (Evonik Wohnen GmbH) Sedanstraße/Augustastraße (Gebr. Lindow) Talstraße/Zum Fischerbusch (Wohnbau Dinslaken GmbH) Im Folgenden werden die einzelnen Standorte mit einer kurzen Darstellung charakterisiert. Wohnanlage Baßfeldshof Die Wohnanlage Baßfeldhof der Immeo Service Wohnen GmbH liegt an exponierter Stelle zwischen den Nahversorgungsbereichen an der Augustastraße, unmittelbar an die Volksparkschule und das Stadtbad angrenzend. Die städtebaulich markante Anlage erstreckt sich über acht Hektar und besteht aus drei Bereichen, die durch die Erschließungsstraßen Baßfeldshof, Am Stadtbad sowie durch einen in Ost-West-Richtung verlaufenden Weg gegliedert wird. Insgesamt zählen zu der Wohnanlage 53 Häuser mit rund 496 Wohneinheiten. Besonders markant sind drei VIII-geschossige Punkthäuser im mittleren Abschnitt. Drei l-förmig angeordnete IV-geschossige Gebäudegruppen bilden den nördlichen Abschluss der Anlage an der Augustastraße. Die aufgelockerte städtebauliche Konfiguration wird durch II-geschossige und IV-geschossige, leicht versetzt angeordne- Wohnanlage Baßfeldshof Eine neue Perspektive für das Projektgebiet Blumenviertel 13 te, Zeilen ergänzt. Die gute Anbindung an das ÖPNV-Netz und das wohnungsnahe Infrastrukturangebot sind positive Standortfaktoren der Siedlung. Das Wohnumfeld ist gekennzeichnet von weitläufigen Rasenflächen, die durch ein dichtes Wegenetz zwischen den einzelnen Gebäuden, Straßen und öffentlichen Wegen gegliedert ist. Die Gestaltung erweckt den Eindruck einer großzügigen Parklandschaft. Die Wegeführung ist funktional und der Gestaltung der Gesamtanlage angepasst, aber der bauliche Zustand ist teilweise in die Jahre gekommen. Insgesamt erscheint das Wohnumfeld gepflegt. Älterer Baumbestand wechselt mit Strauchgruppen ab, die Müllstandorte sind eingegrünt, und es gibt keine dunklen Ecken oder Angsträume. Punktuell fehlen Fahrradständer in ausreichender Anzahl. Den Hauszugängen fehlt eine barrierearme Gestaltung. Die Freiflächen verfügen jedoch über keine Aufenthalts- und Nutzungsmöglichkeiten für die Bewohnerschaft. Als Treffpunkte können heute nur die drei Kleinkinderspielplätze fungieren, die hinsichtlich Lage, Gestaltung und/oder Ausstattung jedoch keine Anziehungskraft haben. Es fehlt an kleinen Treffpunkten zur Kommunikation, Sitzgelegenheiten sowie privaten oder halböffentlichen gärtnerisch gestalteten Freiflächen. In den insgesamt 53 Häusern befinden sich 496 Wohneinheiten mit 2, 3 und 4 Zimmern in funktionaler Aufteilung. Den mit Aufzugsanlagen ausgestatteten Punkthäusern sind jeweils 32 Wohnungen zugeordnet. Ein Nachteil der Grundstruktur der Anlage ist, nach Aussage des Eigentümers, der hohe Anteil baugleicher Grundrisse mit 3,5 Zimmern, die nicht immer auf die individuellen Bedürfnisse verschiedener Zielgruppen zugeschnitten sind. Alle Wohnungen der Ende der 1960er Jahre gebauten Anlage verfügen über eine Loggia. Eine energetische Sanierung der mit Flachdächern ausgebildeten Häuser wurde vor etwa 10 Jahren durchgeführt, am Punkthaus Nr. 20 wurden 2009 neue, vergrößerte Balkone angebracht. Das Erscheinungsbild der Fassaden wirkt auf den ersten Eindruck monoton und etwas abweisend. Bauliche Mängel sind partiell sichtbar. Bei genauem Hinsehen werden die architektonischen und städtebaulichen Qualitäten und die vielfältigen Möglichkeiten einer Aufwertung der Gesamtanlage sichtbar: Durch die versetzt angeordneten Zeilen tritt jedes Gebäude separat in Erscheinung. Der Materialwechsel in der vertikalen Gliederung (Putz, Klinker, Eternit) hebt sich deutlich von der horizontalen Akzentuierung der Loggien ab. Durch die beinahe einheitliche Farbgebung in Beige und Hellgrau wirkt die Anlage insgesamt jedoch recht trist und farblos. Zur Mieterschaft zählen überwiegend Deutsche. Obwohl nach Aussage der Wohnungsgesellschaft bereits ein Generationenwechsel stattgefunden hat, liegt das Durchschnittsalter bei über 50 Jahren. Wohnanlage Baßfeldshof Eine neue Perspektive für das Projektgebiet Blumenviertel 14 In den vergangenen Jahren sind bereits 36 Wohnungen in den Gebäuden mit zweigeschossiger Bauweise zu kleinteiligen Eigentümergemeinschaften privatisiert worden. Durch die Eigentumsbildung haben sich nach Aussage der Immeo Service Wohnen GmbH positive Effekte auf das Umfeld ergeben. Vorgesehen ist es weitere Wohnungen zu veräußern. Eine Privatisierung der achtgeschossigen Punkthäuser ist nicht vorgesehen. Trotz der genannten Qualitäten zeichnet sich ein hoher Bedarf zur langfristigen Stabilisierung der Wohnanlage mit einem identitätstiftenden und imagefördernden neuen Erscheinungsbild ab, um dem sich abzeichnenden Segregationsprozess zu begegnen und Leerstände zu vermeiden. Talstraße –Wohnbau Dinslaken GmbH Die Wohnanlage der Wohnbau Dinslaken GmbH wurde in den 1970er Jahren erbaut und ist mit einer Grundstücksfläche von insgesamt rund 3 ha die zweitgrößte zusammenhängende Siedlung im Projektgebiet Blumenviertel. Die Anlage ist durch zwei unterschiedliche Gebäudetypen geprägt: Den Mittelpunkt der Anlage bilden zwei VIII-geschossige Wohnhäuser mit insgesamt 96 Wohnungen. Um die Dominanten gruppieren sich insgesamt 21 Gebäude in II- IV-geschossiger Bauweise in lockerer, teilweise zeilenartig gestaffelter Baustruktur. Die Wohnfläche beläuft sich auf insgesamt rund 15.344 qm. Das Mietniveau liegt zwischen 3,80 EUR und 4,00 EUR pro Quadratmeter Wohnfläche. Die Leerstandsquote zeigt sich noch als relativ gering. Eine Modernisierung der sanitären Anlagen wird als Einzelmodernisierung im Zuge von Mieterwechseln durchgeführt – bisher wurden rund zwei Drittel der sanitären Anlagen modernisiert. Die Heizungsversorgung erfolgt über Fernwärme. Ein Teil der Freianlagen besteht heute aus Rasenflächen, die durch Strauch- und Baumgruppen gegliedert sind. Im Vorfeld des nördlichen Punkthauses liegt ein Spielplatz mit Pergolen und Sitzgelegenheiten, der als Treffpunkt für die Anwohner dient. Die Freiflächen zwischen den Häusern an der Talstraße und der Fischerbuschstraße haben durch die rahmende Bebauung einen privaten Charakter und wirken durch die geschwungene Wegeführung und den älteren Baumbestand wie eine kleine Parkanlage. In den Jahren 2000 bis 2004 wurden bereits verschiedene Aufwertungsmaßnahmen, wie z. B. die Aufwertung der Wegeführung sowie die Anpassung von Eingangsbereichen durchgeführt. Die IV-geschossigen Gebäude wurden Anfang der 1970er Jahre erbaut und sind überwiegend mit einer roten Klinkerfassade verkleidet und unterscheiden sich damit deutlich von den Punkthäusern. Die Fassaden sind im Originalzustand der 1970er Jahre; ihnen fehlt eine dem heutigen Standard entsprechende Wärmedämmung. Ein- Wohnanlage Talstraße Eine neue Perspektive für das Projektgebiet Blumenviertel 15 zelne Wohnungen weisen Schimmelschäden auf. Erforderlich ist eine ganzheitliche energetische Sanierung. Nur an einzelnen Gebäuden wurden Dachsanierungen durchgeführt. Die VIII-geschossigen Wohnhäuser wurden zum Abschluss des Siedlungsbaus 1975 erbaut. Sie sind durch eine vertikale Gliederung aus dunklem Schiefer und hellem Klinker gekennzeichnet und im Gegensatz zu den IV-geschossigen Gebäuden mit einer Wärmedämmung versehen. Die Loggien sind mit Waschbetonelementen bzw. graugrünen Balkonbrüstungen verkleidet. Insgesamt wirkt sich das massive und triste Erscheinungsbild besonders negativ auf das Image des Quartiers aus. Es bestehen zwar keine gravierenden baulichen Mängel, dennoch ist zu prüfen, inwiefern die Fassaden auf einen neuen energetischen Stand gebracht werden können. Zudem ist es erforderlich, die solitären Bauten mit einer interessanten Farbund Materialwahl künstlerisch aufzuwerten. Wohnanlage Augustastraße/Sedanstraße An der Kreuzung Augustastraße/Sedanstraße liegen insgesamt 10 Gebäude der Evonik Wohnen GmbH, die, angeordnet in vier, z. T. leicht versetzte Zeilen, eine kleine Wohnanlage mit einer Grundfläche von knapp 0,7 Hektar bilden. Die rückwärtigen Freianlagen bieten aufgrund mangelnder funktionaler und gestalterischer Elemente wenig Attraktivität für die Bewohnerschaft. Verstärkt wird dies durch die Öffnung der Anlage nach Norden, so dass der Verkehrslärm der Augustastraße Einfluss auf das Ambiente nimmt. In den IIgeschossigen Gebäuden sind 40 Wohnungen mit 2,5 bis 3,5 Zimmern mit 48 bis 60 qm untergebracht. Der Riegel an der Kreuzung Augustastraße/Sedanstraße wurde vor einigen Jahren bereits angestrichen. Die weiteren Gebäude zeigen triste, dunkelgraue Putzfassaden, die seit Jahrzehnten nicht erneuert wurden. Bedeutsame Leerstände sind in dieser Anlage laut Aussage des Eigentümers nicht vorhanden. Bekannt ist allerdings, dass in den Gebäuden eine hohe Fluktuation von 10 bis 15 % zu beobachten ist. Durchweg wohnen in den Häusern ältere Mieter. Aufgrund des geringen Mietniveaus ist es für den Eigentümer schwierig, grundlegende Maßnahmen wie eine energetische Sanierung durchzuführen, da sie die Kosten trotz Fördermöglichkeiten nicht auf die Mieterschaft umlegen kann. Freiwerdende Wohnungen werden sukzessive renoviert. Wohnanlage Augustastraße/ Sedanstraße Eine neue Perspektive für das Projektgebiet Blumenviertel 16 Wohnanlage an der Katharinenstraße/Weißenburgstraße/Sedanstraße Südöstlich des Baßfeldshof liegt eine weitere Wohnanlage der Evonik Wohnen GmbH aus den 1960er Jahren. Aufgrund der II- bis IIIgeschossigen Zeilenbauweise mit Satteldach und symmetrisch übereinander angeordneten Loggien wirkt die Anlage architektonisch weniger auffällig. Die insgesamt 13 Gebäude verfügen über 58 Wohnungen in der Größe von 2,5 bis 3,5 Zimmern und 56 bis 70 qm. Sie sind städtebaulich, aufgrund ihrer Kubatur und der Gebäudeform, in das Umfeld integriert. Negativ fallen allerdings die mittlerweile sehr stark ergrauten Putzfassaden sowie die wenig gestalteten und ungenutzten Freiflächen vor und zwischen den Häusern auf. Bauliche Schäden an den Fassaden sind darüber hinaus vor allem in den Sockelbereichen sichtbar. Vier II-geschossige Gebäude gleicher Bauart, die auf der gegenüberliegenden Seite der Weißenburgstraße liegen, sind in den vergangenen Jahren privatisiert worden. Wohnanlage Katharinenstraße/Weißenburgstraße/Sedanstraße Wohnanlage Sedanstraße 22-44 An der Sedanstraße liegt eine Wohnanlage mit vier Mehrfamilienhäusern aus dem Jahre 1964. Insgesamt verteilen sich auf die III- und IV-geschossigen Gebäude 85 Wohnungen mit Größen zwischen 56 und 69 qm, darunter überwiegend Dreieinhalbzimmer Wohnungen. Vier Wohnungen verfügen über mehr als 70 qm. Die Gebäude wurden mit öffentlichen Fördergeldern finanziert, seit 2006 besteht keine Belegungsbindung mehr. Die Anlage gehört einer Eigentümergemeinschaft aus drei Eigentümern. Alle Wohnungen sind derzeit vermietet. Die Miete liegt bei 4,65 EUR/qm. Das Erdgeschoss des Gebäudes 40-44 wird gewerblich genutzt. Insbesondere Personen mit deutscher Staatsbürgerschaft zählen zur Mieterschaft. Die Fluktuation ist sehr gering. Die Atmosphäre im Haus wird von der Hausverwaltung als ruhig bezeichnet. Die Hausverwaltung steht den Mietern, aufgrund ihrer räumlichen Nähe zur Wohnanlage, als Ansprechpartnerin jederzeit zur Verfügung. Während die Gebäude von außen einen erheblichen Modernisierungsbedarf aufweisen, wurden in den vergangenen Jahren die Freianlagen in Teilbereichen hergerichtet. Vorgesehen ist die Sanierung der Fassaden mit Wärmedämmverbundsystem und neuem Putz. Mit der Maßnahme soll bereits im Jahr 2010 begonnen werden. Mit der Planung wurde ein externer Architekt beauftragt. Die Investitionssumme beläuft sich auf rund eine Millionen EUR. Mitwirkungsbereitschaft der Eigentümer Mit den Eigentümern wurden intensive Gespräche geführt. Im Moment bestehen einzig für das Wohnquartier der Gebrüder Lindow bereits konkrete Absichten, den Wohnungsbestand ab 2010 zu sa- Wohnanlage Sedanstraße Eine neue Perspektive für das Projektgebiet Blumenviertel nieren. Für die anderen Objekte bestehen, laut Wirtschaftsplänen der Gesellschaften, prioritär keine Sanierungsabsichten. Grundsätzlich ist für die Inanspruchnahme öffentlicher Förderung die Entwicklung von Gesamtkonzepten erforderlich, die dem Wohnquartier ein neues Erscheinungsbild und damit einen Imagegewinn verleihen. Nach den Gesprächen wurde jedoch eine hohe Mitwirkungsbereitschaft signalisiert. Die Immeo Service Wohnen GmbH hat einen ersten Maßnahmenkatalog erarbeitet, ein Gesamtkonzept, das sowohl an Fassaden und Wohnumfeld als auch zur Modernisierung der Wohnungen bzw. Gebäude Aufwertungsmaßnahmen vorsieht. Die Wohnbau Dinslaken GmbH beabsichtigt, sich finanziell an einer durch ein externes Büro erstellten Machbarkeitsstudie zu beteiligen, um ebenfalls ein Gesamtkonzept zu erarbeiten. Die Evonik sieht derzeit geringen Handlungsdruck für eine grundlegende Modernisierung, wobei ein Fassadenanstrich realisierbar erscheint. Handlungsbedarfe zum Thema Wohnen und Wohnumfeld Ganzheitliche Aufwertung der Fassaden der Wohnanlagen am Baßfeldshof, an der Sedanstraße und der Weißenburgstraße sowie an der Talstraße/Zum Fischerbusch Erhöhung der Aufenthalts- und Erlebnisqualität im Wohnumfeld; Anpassung und Modernisierung der privaten und halböffentlichen Freiflächen, Neugestaltung der Hauseingangsbereiche Diversifizierung der Wohnungsgrößen und Wohnungszuschnitte an den aktuellen und zu erwartenden Bedarf, sukzessive Entwicklung von seniorengerechten und alternativen Wohnformen im gesamten Stadtteil 17 BLUMENVIERTEL RAHMENPLAN Gemischte Baustruktur (EFH, ZFH, DH, MFH) kaum Handlungsbedarf MFH in Siedlungsform kein akuter Handlungsbedarf MFH in Siedlungsform Handlungsbedarf mittelfristig Gemischte Baustruktur stadtbildprägende MFH in Siedlungsform - akuter Handlungsbedarf Seniorenwohnheim Abgrenzung Soziale Stadt Dinslaken-Blumenviertel Baßfeldshof / Immeo Sedanstraße / Evonik Sedanstraße / Gebr. Lindow Weißenburgstraße / Evonik Talstraße / Wohnbau Dinslaken N DGK 5 Stadt Dinslaken: Copyright © 2009 Kreis Wesel · Kommunale Vermessung Stadt Dinslaken Soziale Stadt Blumenviertel Rahmenplan Analyse Wohnen Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH Köln, April 2010 Eine neue Perspektive für das Projektgebiet Blumenviertel 1.7 19 Grün- und Freiraum, Sport und Spiel Im Projektgebiet Blumenviertel ist der Anteil der öffentlichen Grünund Freiflächen ungleich verteilt. Die einzige vielfältig nutzbare öffentliche Grünanlage ist der etwa 20 ha große Volkspark. Öffentliche Grün- und Freiflächen Gerahmt von Kleingartenanlagen und kleineren landwirtschaftlichen Flächen besteht der Park hauptsächlich aus Waldstücken mit einem dichten Wegenetz. Im nördlichen Teil liegen zwei Sportanlagen örtlicher Sportvereine sowie eine größere, nutzungsneutrale Wiese. Räumlich liegt der Park abseitig vom übrigen Projektgebiet, da ein Band öffentlicher Einrichtungen (Volksparkschule, Stadtbad, Eissporthalle) eine Zäsur bildet. Die Randlage ganz im Westen des Gebiets und die schlechten Wegeverbindungen zu den Wohnbereichen im Blumenviertel reduzieren die Attraktivität der Freiflächen. Auffallend ist, dass es im gesamten Projektgebiet keine öffentlichen Quartiersplätze oder kleine Nachbarschaftstreffs mit einer auffordernden Aufenthaltsqualität und Kommunikationsmöglichkeit für die Anwohnerschaft gibt. Sitzgelegenheiten zum Pausieren und Kommunizieren sind nur an sehr wenigen Orten vorhanden. Am Baßfeldshof wurde für die umliegenden Angebote der Nahversorgung Ende der 1990er Jahre ein Parkplatz umgestaltet. Er wird einmal jährlich vom Schützenverein für das Schützenfest sowie einmal wöchentlich für einen Wochenmarkt genutzt. An zentraler Stelle befindet sich ein unattraktiver Standort für Recyclingcontainer. Die einzige Fläche, die als „Platz“ zu bezeichnen ist, ist der kleine Augustaplatz an der Augustastraße. Gerahmt von Häusern, begrünt und mit einem mittig gelegenen Spielplatz mit Sitzgelegenheiten ausgestattet, dient er als Treffpunkt im nord-westlichen Quartier. Potenzialflächen für Kommunikationsorte sind im öffentlichen Raum vor allem im östlichen Projektgebiet nur wenige vorhanden. Mehr Spielraum bieten die z. T. sehr großzügigen Freiflächen der privaten Wohnanlagen oder Vorbereiche öffentlicher Einrichtungen wie der Kirchen oder Schulen. Zu den Potenzialflächen zählen insbesondere: Vorplätze der beiden Kirchen: Gärtnerisch sehr gepflegt, es fehlt jedoch an Aufenthaltsqualität bzw. Sitzgelegenheiten. Auf dem Grundstück der evangelischen Kirche befindet sich eine eingezäunte Rasenfläche, die ggf. auch für die Bewohnerschaft des Viertels aktiviert werden könnte. An der Kreuzung Im Heegerfeld/Hainweg liegt weiterhin ein kleiner Platz, der durch parkende Fahrzeuge dominiert ist. Das Verhältnis Verkehrsfläche zu Parkplätzen sowie Raum ist sehr unausgewogen. Das gegenüber der Eissporthalle liegende Stadtwäldchen ist unter stadtökologischen Aspekten wichtig. Eine Nutzung ist jedoch aus Sicht der Stadt Dinslaken nicht vorgesehen, da die nachhaltige Pflege nicht gesichert werden kann. Potenzialflächen Eine neue Perspektive für das Projektgebiet Blumenviertel Laut Spielraumbedarfsplan der Stadt Dinslaken ist das Projektgebiet hinsichtlich öffentlicher Spiel- und Sportflächen unterversorgt. Im Folgenden werden die derzeitigen Spielangebote und Entwicklungsmöglichkeiten im Detail dargestellt: Der Schulbetrieb der Klaraschule verteilt sich derzeit auf die beiden Standorte Klarastraße und Elisabethstraße. Vorgesehen ist, zum Schuljahr 2010/2011 den Unterricht für alle vier Klassen in das Gebäude an der Klarastraße zusammenzufassen und die Offene Ganztagsschule vollständig an den Standort Elisabethstraße zu verlegen. Der Schulhof an der Klaraschule soll als Spiel- und Bewegungsraum für Kinder bis 12 Jahre sowohl während der Schulzeiten als auch nach Schulschluss aufgewertet werden. Die Planung wurde bereits gemeinsam mit der Schulleitung, den Lehrern sowie den Fachverwaltungen der Stadt erarbeitet und im Januar 2010 in der Schulkonferenz einstimmig beschlossen. Das Schulgelände der Klaraschule an der Elisabethstraße ist mit einigen Sport- und Spielgeräten ausgestattet und als Spielanlage nach Schulschluss für die Nutzung der Bewohnerschaft als Spielfläche geöffnet. Aufgrund der zentralen Lage im östlichen Projektgebiet, der angrenzenden Sporthalle und des Angebots der offenen Ganztagsschule bietet es sich an, diesen Standort weiter aufzuwerten. Bei der Planung zu berücksichtigen ist der vorgesehene Abriss der eingeschossigen Pavillons. Konkrete Planungen für die freiwerdende Fläche liegen noch nicht vor. Aufgrund der geringen Flächenverfügbarkeit für freiraumbezogene Nutzungen im Projektgebiet für alle Altersklassen ist zu prüfen, wie sie zukünftig in Verbindung mit der Schule und der Turnhalle als Bewegungs- und Kommunikationsraum gesichert werden können. Neben möglichen weiteren Nutzungen im Schulgebäude könnte mit verhältnismäßig geringem Aufwand ein attraktiver Stadtteiltreff geschaffen werden. Langfristig ist es jedoch noch nicht geklärt, in welcher Form der Standort erhalten bleiben soll. Neben den beiden Schulhöfen hat insbesondere der Spielplatz an der Kreuzung Weißenburgstraße/Sedanstraße eine große Bedeutung als Bewegungsangebot und als Treffpunkt. Er ist rund 1.500 qm groß, liegt rund zwei Meter unter Straßenniveau und ist eingerahmt von Sträuchern und Bäumen. Insgesamt fehlt es an Spiel- und Aufenthaltsqualitäten. Ein Anwohner hat bereits ehrenamtlich eine Patenschaft für den Spielplatz übernommen. Nach Aussage der Mobilen Jugendarbeit wird der Spielplatz insbesondere in den späteren Stunden als Treffpunkt von Jugendlichen genutzt, wodurch viele Kinder den Platz meiden. Am östlichen Siedlungsrand liegt ein weiterer Spielplatz für die Zielgruppe 6-12 Jahre mit einer Fläche von etwa 1.000 qm. Für kleinere Kinder sind auf dem Augustaplatz, zwischen Luisenstraße und Stallmannsbusch sowie am Hainweg, kleinere Flächen mit entspre- 20 Spielmöglichkeiten für Kinder Eine neue Perspektive für das Projektgebiet Blumenviertel 21 chender Ausstattung vorhanden. Akuter Handlungsbedarf hinsichtlich Gestaltung und Funktionalität ist dort nicht gegeben. Die kontinuierliche Pflege und Instandsetzung wird durch die Stadt Dinslaken durchgeführt. Nördlich der Volksparkschule befindet sich ein etwa 8.000 qm großer Ballspielplatz mit zwei Fußballfeldern. Diese Fläche stellt das größte Potenzial im Projektgebiet dar, um an einem zentralen Ort freiraumbezogene Angebote mit Aufenthaltsqualität für unterschiedliche Zielgruppen zu schaffen. Auf dem südlichen Gelände der Schule befindet sich eine weitere Rasenfläche, die derzeit von der Schule und Sportvereinen genutzt wird, jedoch außer einer Pergola über keine Angebote zum Spielen und Erleben verfügt. Der Schulhof der Volksparkschule ist mit Spielgeräten und Sitzgelegenheiten ausgestattet. Markant ist die farbliche Gestaltung sowohl des Gebäudes als auch der Schulhofgestaltung, die in einem einheitlichen Rotton hervorsticht. Da die Schule als Ganztagsschule konzipiert ist, kann der Schulhof jedoch während der Schulzeit von Externen nicht genutzt werden. Nach Schulschluss ist das Schulgelände bei Schülerinnen und Schülern sehr beliebt. Bereiche für ältere Kinder und Jugendliche Westlich der Eissporthalle sind in den vergangenen Jahren auf ehemaligen Flächen des Stadtbads eine eingezäunte Hundewiese und eine Skater-Anlage entstanden, die sich beide großer Beliebtheit erfreuen. An der Talstraße liegt eine weitere Rasenfläche, die lediglich mit einem Fußballtor und einem Basketballkorb ausgestattet ist. Die Fläche ist in ihrer Funktion weiterhin zu sichern, um im östlichen Projektgebiet rund um die Talstraße ein Angebot zur Bewegung und als Treffpunkt für Jugendliche vorzuhalten. Es besteht zudem Potenzial, abhängig von der zukünftigen Nutzung des Schulgeländes der Klaraschule an der Elisabethstraße, auch eine Verbindung zwischen den Freiflächen zu schaffen. Insgesamt fehlt es im Projektgebiet an informellen Treffpunkten für Jugendliche, an denen sie sich ungestört aufhalten können. Dies ist insbesondere für Jugendliche aus sozial schwächeren Familien wichtig, da ihnen oft zu Hause ein eigener Rückzugsort fehlt und es an Geld für kostenpflichtige Freizeitgestaltungen fehlt. Die Ausstattung an Sportflächen für vereinsgebundenen Sport ist im Projektgebiet und im Umfeld sehr gut. Stadtweite Bedeutung haben die Anlagen im Volkspark, die Eissporthalle und das Stadtbad. In den beiden Turnhallen an der Volksparkschule und an der Klaraschule II/Elisabethstraße werden neben dem Schulsport zahlreiche weitere Angebote durchgeführt. Nördlich der Augustastraße an der Schnittstelle zur Freizeitanlage Lohberg liegt ein weiters großflächiges Sportareal mit drei Plätzen und einer Tennisanlage. Sportanlagen Eine neue Perspektive für das Projektgebiet Blumenviertel Handlungsbedarfe Schaffung von Identifikationsorten, um dem Projektgebiet ein eigenständiges Profil zu geben und sein Image sowohl nach außen als auch nach innen zu stärken Öffnung der Schulgelände für die Kinder und Jugendlichen im Quartier nach Schulschluss und am Wochenende Erhalt und Weiterentwicklung der vorhandenen Spiel- und Sportflächen für Kinder und Jugendliche Optimierung der Vernetzung der einzelnen Freiraumangebote und der Wohnquartiere Anlage von öffentlichen Sitzgelegenheiten und Treffpunkten für alle Altersgruppen 22 BLUMENVIERTEL RAHMENPLAN Spiel- und Sportflächen Kommerzielle / vereinsgebundene Sport- und Freizeitfläche kein hoher Handlungsbedarf Öffentlich zugängliche Sportund Bewegungsflächen mit hohem Handlungsbedarf Schulhof mit hohem Handlungsbedarf Spielplatz mit hohem Handlungsbedarf Spielplatz mit geringem Handlungsbedarf Grün- und Freiflächen Wald Parkanlage Ballspielplatz Landwirtschaftliche Flächen / Freiraum Kleingärten Rasenfläche Abgrenzung Soziale Stadt Blumenviertel Hundewiese Skatepark Ballspielplatz N DGK 5 Stadt Dinslaken: Copyright © 2009 Kreis Wesel · Kommunale Vermessung Stadt Dinslaken Soziale Stadt Blumenviertel Rahmenplan Analyse Öffentlicher Freiraum und Grün, Spiel- und Bewegungsangebote Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH Köln, April 2010 Eine neue Perspektive für das Projektgebiet Blumenviertel 1.8 Verkehrliche Erschließung und Wegeverbindungen 1.8.1 Straßen Die Haupterschließungsstraßen stellen gleichzeitig die Abgrenzung des Projektgebiets Blumenviertel dar. Dabei liegen an den in OstWest-Richtung verlaufenden Achsen Augustastraße und Luisenstraße die meisten Zufahrten in den Siedlungsbereich. Kennzeichnend für das gesamte Gebiet ist, dass es ausschließlich aus Tempo-30-Zonen mit entsprechenden Fahrbahnmarkierungen und einbauten besteht. Die umgebenden Straßen sind mit Geschwindigkeitsbegrenzungen von 40, 50 oder 60 km/h ausgewiesen. Die Verbindung in die Innenstadt erfolgt über die Hünxer Straße im Osten sowie die Weseler Straße und die Gerhard-Malina-Straße im Westen. Die als Hauptverkehrsstraße ausgewiesene Augustastraße bildet mit einer Verkehrsbelastung von 10 - 12.000 Kfz/Tag eine räumliche Zäsur innerhalb des Stadtteils Bruch. Trotz Tempo-40-Ausweisung wird sie auch subjektiv von der Bürgerschaft als Barriere angesehen. Querungsmöglichkeiten in Form von Signalanlagen, Querungshilfen oder Zebrastreifen sind nur an wenigen Stellen vorhanden. An mehreren stärker frequentierten Kreuzungen fehlen sichere Querungsmöglichkeiten. Diese Gegebenheit ist durch die Zusammenlegung der Hauptschulen in Lohberg und Bruch zu einem gemeinsamen Standort Volksparkschule noch verstärkt worden. Der Straßenquerschnitt ist heute durch beidseitig verlaufende, schmale Fuß- und Radwege geprägt. Alter Baumbestand rahmt als Allee große Teile des Straßenraums. Hohes Konfliktpotenzial besteht zwischen Radfahrern und Fußgängern auf dem Rad-/Gehweg, insbesondere an höher frequentieren Stellen im Bereich Einzelhandel, Haltestellen und Kreuzungen. Eine besondere Funktion kommt im Straßennetz der Katharinenstraße zu. Sie bildet die wichtigste Verbindung zwischen den beiden Ost-West-Achsen. Ab 2010 wird ein erster großer Kreisverkehr errichtet, um den Verkehr sicherer und schneller fließen zu lassen. Es wird auch darüber nachgedacht, auf dieser Straße die Geschwindigkeitsbegrenzung auf Tempo 40 zu erhöhen. Mehrere Alleen im Projektgebiet wirken sich aufgrund ihres alten Baumbestands sowohl optisch als auch stadtökologisch sehr positiv auf die Wohnqualität aus. Verschiedene Straßenzüge ohne Baumbestand wie zum Beispiel Katharinenstraße, der Straße Am Stadtbad oder die östliche Weißenburgstraße verleiten jedoch aufgrund ihrer großzügigen Breite zum zu schnellen fahren. Im Rahmen eines „stadtökologischen Fachbeitrags“ des LÖBF im Jahr 2004 wurden bereits Vorschläge zur Straßenraumgestaltung erarbeitet. Die Erschließung der Wohnquartiere westlich der Katharinenstraße erfolgt ausschließlich über Stichstraßen. 24 Erschließungsstruktur Eine neue Perspektive für das Projektgebiet Blumenviertel Weitere wichtige innere Erschließungsstraßen sind die Weißenburgstraße, die Elisabethstraße und die Talstraße, die zusätzlich die Funktion von Sammelstraßen im Gebiet übernehmen. In den zuletzt genannten vier Straßen ist gleichzeitig der Handlungsbedarf aus gestalterischer Sicht und aus Gründen der Verkehrssicherheit am größten. Folgende Einzelmaßnahmen sind von Bedeutung, um die Verkehrssicherheit zu stärken: Kreuzung Luisenstraße / Am Stadtbad hier fehlt aktuell eine Mittelinsel, so dass die nicht motorisierten Verkehrsteilnehmer dazu verleitet werden, sich nicht verkehrsregelkonform zu verhalten Kreuzung Talstraße in Höhe der Wohnanlage Talstraße ist eine Kreuzung sehr großzügig ausgebaut, so dass hohe Geschwindigkeiten gefahren werden. Sie grenzt direkt an eine Spiel- und Sportfläche an und ist gleichzeitig Element des Schulwegs für viele Kinder Querungshilfe an der Augustastraße Im nord-westlichen Projektgebiet fehlt seit Jahren eine Querungshilfe, die dringend benötigt wird, um eine sicher Verbindung zwischen den nahegelegenen Wohnbereichen und den beiden angrenzenden Haltestellen zu schaffen Die Kreuzung Am Hainweg/Im Heegerfeld Sie zeichnet sich durch überproportionale Verkehrsflächen und einen deutlich geringeren Stellplatzflächenanteil aus; vom Prinzip wirkt der Platz wie ein kleiner Kreisverkehr. In diesem Bereich des Projektgebiets herrscht ein hoher Parkraumdruck. Die Fläche liegt an der Hauptfußwegeverbindung zwischen der Siedlung Talstraße sowie den weiter östlich gelegenen Wohnbereichen und der Klaraschule. Aufgrund der Dominanz des ruhenden und fahrenden Verkehrs ist keine durchgängige, ansprechende (Schul-) Wegeverbindung gegeben. Der Zustand der Straßendecken ist, bis auf eine Ausnahme, grundsätzlich akzeptabel: Die Hauptzufahrt zum Volkspark und den anliegenden Sport- und Kleingartenanlagen führt über den Augustaplatz; die Zufahrt ist baulich in einem desolaten Zustand und wirkt wenig ansprechend. Eine Trennung zwischen privaten und öffentlichen Flächen ist kaum erkennbar. 1.8.2 ÖPNV Die ÖPNV-Erschließung erfolgt mit fünf Buslinien über die umgebenden Hauptverkehrsstraßen sowie einer Querverbindung zwischen Augustastraße und Luisenstraße über die Klarastraße und Weißenburgstraße. Vorgesehen ist es weiterhin, den Güterbahnhof nördlich des Bahnhofs Dinslaken städtebaulich zu entwickeln und im Zuge der Um- 25 Eine neue Perspektive für das Projektgebiet Blumenviertel 26 nutzung eine direkte Verbindung zwischen den Gleisen des SPNV in Richtung Norden herzustellen, so dass die Anbindung an das Projektgebiet deutlich verbessert wird. In diesem Zusammenhang soll mittelfristig auch eine direkte Fuß- und Radwegeverbindung zwischen der Straße Am Stadtbad und dem Bahnhof hergestellt werden. Im Projektgebiet werden im Laufe des Jahres 2010 drei stark frequentierte Haltestellen barrierefrei ausgebaut; weitere Haltestellen sollen sukzessive folgen. 1.8.3 Wege Das Projektgebiet Blumenviertel bietet durch ein dichtes Wegenetz eine gute fußläufige Erschließung, doch auch hier zeigen sich einige Defizite: Die Wege sind trotz regelmäßiger Pflege der Stadt Dinslaken abschnittsweise in einem schadhaften Zustand, so dass sie von den Bewohnerinnen und Bewohnern zum Teil gemieden werden. Es fehlt an einer attraktiven Verbindung zwischen dem Volkspark und den östlichen Siedlungsbereichen. Die vorhandenen Wege sind eher als Trampelpfad ausgebildet oder verlaufen versteckt zwischen dem Schwimmbad und der Kleingartenanlage. Rundläufe sind schwierig. Im Umfeld der Volksparkschule kommt es öfters zu Konflikten zwischen motorisierten Zweiradfahrern und Radfahrern sowie Passanten. Es fehlt eine direkte fußläufige Verbindung zwischen dem Wohnquartier an der Straße Hülsemannshof zur Freizeitanlage Lohberg. Diese Wegeverbindung ist insbesondere von Bedeutung zur Erschließung des Zechenbahntrassenweges, der im Zuge der Entwicklung des Zechenareals vorgesehen ist. Auffällig ist, dass es im gesamten Projektgebiet kaum beleuchtete Fußwege gibt. Selbst an den hochfrequentierten Verbindungen zur Volksparkschule fehlt es an Laternen. Nord-Süd-Tangente F+R-Verbindung zwischen Nahversorgungsbereiche Baßfeldshof und Volksparkschule Ost-West-Tangente F+R-Verbindung zwischen Katharinenstraße und Volksparkschule Einige Wege und viele Straßenkreuzungen entsprechen nicht den Anforderungen an die Prinzipien der Barrierefreiheit. Auch vor wichtigen Einrichtungen oder Zielen wie Kindergärten, Schulen oder auch Spielplätzen sind die Zugänge nicht optimal ausgebaut. Punktuell sind jedoch auch gute Ausführungen zu finden. Im Rahmen des Projekts Soziale Stadt wird es nicht möglich sein, das Blumenviertel vollständig barrierefrei zu gestalten, doch sollte bei jeder baulichen Maßnahme im öffentlichen Raum geprüft werden, ob und wie die Kriterien zumindest in Teilen berücksichtigt werden können. Ebenso Barrierefreiheit Eine neue Perspektive für das Projektgebiet Blumenviertel sind Hinweise in der Planung und Ausführung von privaten Maßnahmen wünschenswert. Handlungsbedarfe Optimierung des Wegenetzes in baulicher Sicht Berücksichtigung der Aspekte der Barrierefreiheit bei allen baulichen Maßnahmen Optimierung der Schulwege / Stärkung der Verkehrssicherheit Neugliederung des Straßenraums der Augustastraße Verbesserung der Erreichbarkeit an das Projektgebiet Verbesserung der Beleuchtung von stark frequentierten Wegen Vermeidung von Angsträumen im öffentlichen und halböffentlichen Raum 27 RAHMENPLAN BLUMENVIERTEL Fuß- und Radwege Fuß- und Radwege ohne hohen Handlungsbedarf Fuß- und Radweg mit hohem Aufwertungsbedarf Planung Neuanlage Fuß- und Radweg unabhängig vom Projekt Soziale Stadt Blumenviertel Trampelpfad mit hohem Aufwertungsbedarf Anbindung Lohberger Entwässerungsgraben / Offenen Landschaftsraum Schulwege Wegeverknüpfung in angrenzende Freiräume sowie wichtigen Zielen in Dinslaken H H Straßen Verkehrsberuhigte Straßen ohne hohen Handlungsbedarf Verkehrsberuhigte Straßen mit Aufwertungsbedarf H H Planung Kreisverkehr unabhängig vom Projekt Soziale Stadt Blumenviertel H Anbindung Grünzug Lohberg H H Anbindung Zechenbahntrasse / Kleiner Lohberg / Grünzug Lohberg H H Bestehende Querungshilfen (Ampel, Mittelinsel, Zebrastreifen) ohne hohen Handlungsbedarf Fehlende Querungshilfen Alleebegrünung - Erhalt und Pflege H H H H ÖPNV / SPNV Bushaltestelle H H H Bahnlinie F+R - Anbindung an Bahnhof Dinslaken / Innenstadt H Bhf Bahnhof Dinslaken Innenstadt Anbindung Agrarlandschaft ZIegelheide Zechenbahntrasse Innenstadt Abgrenzung Soziale Stadt Blumenviertel N H DGK 5 Stadt Dinslaken: Copyright © 2009 Kreis Wesel · Kommunale Vermessung Stadt Dinslaken Soziale Stadt Blumenviertel Bhf Rahmenplan Analyse Verkehrliche Erschließung und Wegeverbindungen Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH Köln, April 2010 Eine neue Perspektive für das Projektgebiet Blumenviertel 1.9 Nahversorgung Die Nahversorgungsangebote im Projektgebiet Blumenviertel konzentrieren sich an der Hünxer Straße und entlang der Augustastraße. Der Angebotsschwerpunkt liegt in den Bereichen des kurzfristigen Bedarfs, Nahrungs- und Genussmittel. Der Discounter Aldi, Netto sowie ein Edeka-Lebensmittelmarkt fungieren als Magnete. Am Baßfeldshof/Augustastraße befindet sich ein kleines Zentrum, wo der Netto-Markt, Schlecker-Markt, eine Volksbank sowie eine Grillstube ansässig sind. Das Einzelhandelsgutachten der Stadt Dinslaken von 2008 kommt zu dem Ergebnis, dass die Angebote mit kleinteiligen Nahversorgungsangeboten langfristig zu stabilisieren sind.6 6 Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung: Fortschreibung des Einzelhandelsgutachtens für die Stadt Dinslaken. Köln, 2008. 29 Entwicklungsziele für das Projektgebiet Blumenviertel 2 Entwicklungsziele für das Projektgebiet Blumenviertel 2.1 Einleitung Im Entwicklungsprozess vom Projektgebiet Blumenviertel ist nach dem Leitsatz „Stärken stärken“ auf den vielen vorhandenen Potenzialen aufzubauen, um das Gebiet ganzheitlich als Wohn- und Lebensraum zu stärken. Dabei verfügt das Blumenviertel mit der Eissporthalle, dem Neubau des Hallenbads, den Ballspielplätzen, dem Skaterpark, dem Volkspark und der Nähe zur Freizeitanlage Lohberg sowie umliegenden Naherholungsräumen über eine Vielzahl an Qualitäten, die eine Besonderheit innerhalb der Stadt Dinslaken darstellen. Darüber hinaus zeigt die positive Resonanz auf den Aufruf des Quartiersmanagements „Mitmachen gewünscht“, dass sich eine Vielzahl an Leuten gemeinsam ehrenamtlich für die Stadtteilerneuerung aktiv engagieren möchten. Es gilt, die Standortfaktoren grüne, ruhige Wohnlage, in Verbindung mit den zahlreichen Sportstätten in fußläufiger Entfernung und das Potenzial zur Stärkung des Miteinanders der Bewohnerinnen und Bewohner weiterzuentwickeln und positiv zu verstärken. Ein Schwerpunkt des Projekts liegt darin, diese Stärken durch vorhandene und neu zu entwickelnde Sport- und Bewegungsangebote weiterzuentwickeln. Die Bewegungsangebote gilt es hierzu gestalterisch miteinander zu verbinden und mit neuen Identifikationsmerkmalen eine positive Signalwirkung für das gesamte Projektgebiet zu setzen. Grundlage für die Umsetzung dafür bilden die Aufwertung der privaten und öffentlichen Frei- und Grünflächen durch neue Begegnungs- und Bewegungsräume für alle Altersgruppen. In der weiteren Entwicklung gilt es wohnungsnahe Angebote zur Begegnung, Bildung, Bewegung und Erholung zu schaffen. Hierzu können zum Beispiel gemeinsam mit den Bewohnerinnen und Bewohnern gestaltete künstlerische Elemente und zur Bewegung animierende Spiel- und Bewegungsangebote integriert werden. Das Projekt soll auch als Anknüpfungspunkt zur Aufwertung des privaten Wohnumfelds in den Schwerpunktbereichen Baßfeldshof, Sedanstraße, Weißenburgstraße und Talstraße/Zum Fischerbusch dienen. So kann sowohl die Identifikation der Bewohnerinnen und Bewohner der Mehrfamilienhäuser mit ihrem Lebensumfeld und das Miteinander im Quartier insgesamt gefördert werden. 2.2 Entwicklungsziele für das Projektgebiet Blumenviertel Aus der Analyse ergeben sich für die Umsetzung und thematische Gliederung der Maßnahmen im Integrierten Handlungsprogramm fünf Handlungsfelder. Die folgende Übersicht fasst die strategischen Entwicklungsziele für die einzelnen Handlungsfelder zusam- 30 Entwicklungsziele für das Projektgebiet Blumenviertel men. Im darauffolgenden Kapitel erfolgt die Beschreibung der einzelnen Maßnahmen. Handlungsfeld A - Wohnen und Wohnumfeld Modernisierung von Fassaden und Attraktivierung des Wohnumfelds mit Fokus auf die Wohnanlagen am Baßfeldshof, Sedanstraße/Weißenburgstraße, Talstraße/Am Fischerbusch Handlungsfeld B - Grün- und Freiräume Schaffung neuer, qualitativ hochwertiger öffentlicher Freiräume als Kommunikations-, Erholungs-, Spiel- und Bewegungsraum Verbesserung der Vernetzung von Grün- und Freiräumen Handlungsfeld C – Sozial-Integrative Maßnahmen, Bürgerbeteiligung und Öffentlichkeitsarbeit Förderung von Bildung, Gesundheit und persönlicher Entwicklung bei Kindern und Jugendlichen Stärkung von Familien sowie Alleinerziehenden zur Förderung von Erziehung und Bildung Förderung von Freizeitangeboten Handlungsfeld D – Qualifizierung und Beschäftigung Verbesserung der sozialen, schulischen und beruflichen Integration von jungen Menschen Förderung der Bildungschancen von Jugendlichen Handlungsfeld E – Quartiersmanagement Intensive Beteiligung und Vernetzung aller schon aktiven Akteure und Akteurinnen und Aktivierung weiterer Akteure bei der Umsetzung des Handlungsprogramms Aktivierung der endogene Potenziale zur Selbsthilfe in der Bewohner- und Akteursschaft nach dem Leitbild „Empowerment“ Intensive Beteiligung der unterschiedlichen Zielgruppen 31 Maßnahmenkonzept 3 Maßnahmenkonzept 3.1 Einleitung 32 Das nun folgende integrierte Maßnahmen- und Handlungsprogramm umfasst alle Projekte, Maßnahmen, Zielkonkretisierungen etc., die dazu dienen, die beschriebenen Defizite und Probleme auszugleichen, die Potenziale zu nutzen und das Projektgebiet Blumenviertel insgesamt zu einem attraktiven und lebendigen Ort werden zu lassen. Die Projektbeschreibungen sind in den meisten Fällen bereits sehr weit entwickelt und mit den entsprechenden Kooperationspartnern abgestimmt. Für alle städtebaulichen Projekte sind, mit Ausnahme der bereits begonnen beiden Maßnahmen „Düppelpunkt“ und „Schulhof Klaraschule“, noch Detailplanungen vorzunehmen. Alle Projekte sind in Form eines Projektbogens nach folgenden Handlungsfeldern beschrieben: Handlungsfeld A – Wohnen und Wohnumfeld Handlungsfeld B – Grün- und Freiräume Handlungsfeld C – Sozial-Integrative Maßnahmen, Bürgerbeteiligung und Öffentlichkeitsarbeit Handlungsfeld D – Qualifizierung und Beschäftigung Handlungsfeld E – Quartiersmanagement Der Projektbogen ist wie folgt aufgebaut: Projekt/Maßnahme, Nr. Projektname Priorität Beschreibt die Wichtigkeit der Maßnahme zur Erreichung des Gesamtziels, nicht jedoch die Priorität der zeitlichen Umsetzung Rahmenbedingungen / Status quo Kurze Beschreibung der Ausgangssituation Projektbeschreibung / Maßnahmen Kurze Projektbeschreibung Arbeitsschritte Überblick zur Vorgehensweise Projektlaufzeit Benennt den Umsetzungszeitraum Projektverantwortlich Benennt den Umsetzungszeitraum Beteiligte Benennt die wichtigsten Kooperationspartner und einzubeziehenden Akteure Kosten Kosten werden aufgrund von Vergleichs- und Erfahrungswerten bzw. nach DIN 276 überschläglich ermittelt Förderprogramm / Finanzierung Maßnahmenkonzept 33 3.2 Wohnen und Wohnumfeld 3.2.1 Aufwertung von Fassaden und Wohnumfeld bei Mehrfamilienhäusern aus den 1960er und 1970er Jahren Projekt, Nr. Aufwertung von Fassaden und Wohnumfeld bei Mehrfamilienhäusern aus den 1960er und 1970er Jahren A1 Priorität A Rahmenbedingungen / Status quo An einzelnen Standorten bilden Mehrfamilienhäuser in monotoner, massiver Bebauung in der typischen Architektur aus den 1960er- und 1970er Jahren in sich geschlossene Wohnquartiere. In diesen Wohnquartieren ist die soziale Segregation im Verhältnis zu anderen Wohnlagen im Stadtteil bereits heute besonders hoch. Ein Großteil der Wohnungen und Gebäudekomplexe sind im Besitz von großen Immobiliengesellschaften, weiterhin zählen die städtische Wohnbau GmbH sowie eine Erbengemeinschaft zu den Eigentümern. Die Anlagen sind in ihrer Baustruktur und ihrem Erscheinungsbild sehr unterschiedlich: Zum einen handelt es sich um eher unscheinbare standardisierte Nachkriegsbebauung in Zeilenbauweise mit Satteldach und dunkelgrauer Putzfassade, die sich hinsichtlich Geschossigkeit und städtebaulicher Konfiguration in das Umfeld einpasst. Zum anderen bilden städtebaulich markante, großflächige Anlagen mit hohen Punkthäusern als Blickfang und rahmender Zeilenbebauung mit Flachdächern den zweiten Typus der Bebauung. Sie kennzeichnet zudem die weiten, offenen, jedoch an vielen Stellen auch funktionslosen Grünflächen, die vor allem der Anlage Baßfeldshof einen parkartigen Charakter geben. Dabei zeigt sich der Handlungsbedarf insbesondere an folgenden Standorten: Baßfeldshof - Immeo Service Wohnen GmbH Weißenburgstraße/Sedanstraße - Evonik Wohnen GmbH/ Eigentümergemeinschaft Gebrüder Lindow Talstraße –Wohnbau Dinslaken GmbH Schon von außen ist in weiten Teilen ein deutlicher Aufwertungsbedarf bei den Fassaden und im Wohnumfeld sichtbar. Ein erhöhter Modernisierungsbedarf ist auch im inneren der Häuser wahrscheinlich. Mit den Eigentümern wurden erste Gespräche geführt. Einzig für das Wohnquartier der Gebrüder Lindow bestehen bereits konkrete Absichten, den Wohnungsbestand ab 2010 zu sanieren. Für die anderen Objekte bestehen laut Wirtschaftsplänen der Gesellschaften prioritär keine Sanierungsabsichten. Grundsätzlich ist für die Inanspruchnahme öffentlicher Förderung die Entwicklung von Gesamtkonzepten erforderlich, die dem Wohnquartier ein neues Erscheinungsbild und damit einen Imagegewinn verleihen. Nach ersten Gesprächen wurde jedoch eine Mitwirkungsbereitschaft signalisiert. Die Immeo Service Wohnen GmbH erarbeitet eine Machbarkeitsstudie in Eigenleistung, die im März bei einem Abstimmungsgespräch mit dem Planungsamt vorgestellt wird. Die Wohnbau Dinslaken GmbH beabsichtigt, sich finanziell an einer durch ein externes Büro erstellten Machbarkeitsstudie zu beteiligen. Die Evonik sieht derzeit geringen Handlungsdruck für eine grundlegende Modernisierung, wobei ein Fassadenanstrich realisierbar erscheint. Ziel Bauliche und gestalterische Aufwertung von Wohnsiedlungen zur Imagesteigerung und zur mittelfristigen Vermeidung von Leerständen und Residualisierungsprozessen Projektbeschreibung / Intensiver und gemeinsamer Arbeitsprozess mit den Eigentümern Entwicklung von Gesamtkonzepten unter Berücksichtigung der zukünftigen Mie- Maßnahmenkonzept 34 Maßnahmen Arbeitsschritte ter-Zielgruppen (demografischer Wandel) sowie aller technischen Erfordernisse Berücksichtigung von zusätzlichen Förderzugängen beispielsweise für energetische Modernisierungsmaßnahmen, z. B. über die KfW-Bank Aufwertung von Objekten als impulsgebende Leuchtturmprojekte im Rahmen des Projekts Soziale Stadt Entwicklung einer ganzheitlichen wohnungswirtschaftlichen Vermarktungsstrategie Erreichen der Mitwirkungsbereitschaft der Eigentümergemeinschaft und der Eigentümergesellschaften in Einzelgesprächen Erarbeitung einer kommunalen Förderrichtlinie für die Vergabe von Zuschüssen zur Förderung und Gestaltung privater Fassaden, Innenhöfe und Freiflächen mit Fokus auf gestalterische und funktionale Maßnahmen Entwicklung von Machbarkeitsstudien mit Städtebaulichen Leitbildern Abstimmung der Fördermodalitäten mit dem Ministerium für Bauen und Verkehr Entwurfs- und Ausführungsplanung Sanierung einzelner Gebäude und des Wohnumfelds Projektlaufzeit 2009-2013 Projektverantwortlich Planungsamt Beteiligte Immeo Service Wohnen GmbH, Eigentümerin Evonik Wohnen GmbH, Eigentümerin Eigentümergemeinschaft Gebrüder Lindow, Eigentümerin Wohnbau Dinslaken GmbH Kosten 4.070.000 EUR Förderprogramm / Finanzierung Städtebauförderung, KFW-Mittel u. a. Maßnahmenkonzept 35 3.3 Grün- und Freiräume 3.3.1 Anlage eines Mehrgenerationenplatzes Projekt, Nr. Anlage eines Mehrgenerationenplatzes B1 Priorität A Rahmenbedingungen / Status quo Zwischen der Volksparkschule und dem Seniorenheim Alfred-Delp-Haus liegt eine ca. 8.000 qm große Freifläche. Sie befindet sich im Eigentum der Stadt Dinslaken. Baurechtlich ist die Fläche als Schulgelände ausgewiesen. Die Fläche ist überwiegend als Rasenfläche gestaltet, im Zentrum befindet sich ein Ascheplatz mit einer Größe von ca. 1000 qm, nach Osten liegt eine weitere Bolzfläche mit zwei kleinen Toren. Nach Süden wurde die Volksparkschule im Jahr 2009 eingegrünt. Die Verbindung zwischen dieser Fläche und dem Volkspark ist derzeit als Trampelpfad ausgebildet und sehr unwegsam. Die Fläche ist als zentrales Angebot für Kinder und Jugendliche zu sichern. Die Aufsuchende Jugendarbeit hat bereits Kinder zu ihren Wünschen befragt - insgesamt zeigen sich die Kinder mit der Nutzungsmöglichkeit zufrieden, es fehlt jedoch an Aufenthaltsqualität und Sitzgelegenheiten. Weiterhin ist zu berücksichtigen, dass die Fläche auch bei Senioren zum Boule-Spielen beliebt ist. Ziel Anlage einer Mehrgenerationenfläche mit Spiel- und Sportmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche und einem Quartiersplatz als Treffpunkt für alle Altersklassen. Projektbeschreibung / Maßnahmen Multifunktionsplatz Anlage eines Multifunktionsspielfelds mit Banden, Fußballtoren und Streetballkörben sowie einem wetterfesten Belag Bau einer kleinen Tribüne als Sitzgelegenheit und für zuschauende Jugendliche durch Aufschüttung eines kleinen Walls, z. B. an der Nord-Westseite Errichtung eines Spielplatzes mit Angeboten für Kinder in der Altersklasse von 6 bis 12 Jahren, z. B. unter dem Thema „Kulturinsel“ Anlage eines langgezogenen kleinen Quartiersplatzes parallel zur Nord-SüdTangente, ausgestattet mit Sitzgelegenheiten; Belag: wassergebundene Decke (zum Boule-Spielen) Partielle Geländemodellierung (z. B. in Wellen) am Rand oder als Trennung der Funktionen Anlage einer überdachten Sitzgelegenheit als Treffpunkt auch bei schlechtem Wetter Teilweise Erhalt von multifunktionaler, ebener Rasenfläche, die sich Kinder und Jugendliche selber aneignen können; gleichzeitig Nutzungsmöglichkeit für Feste, Veranstaltung o. Ä. Rahmung der Fläche mit einer kleinkronigen Baumreihe an der Nord- und Ostseite; Berücksichtigung des Baumbestands Inszenierung des Areals mit einem künstlerischen Element als Identifikationsobjekts, gestaltet von den Jugendlichen Aufwertung der Nord-Süd-Tangente zwischen Seniorenwohnheim und Volksparkschule als einer der Hauptzuwegungen zum Aktivstreifen, Verlagerung des Lehrerparkplatzes auf den Schulhof der Volksparkschule (siehe Projektbogen B3) Weitere Maßnahmen Ausbau des bestehenden Trampelpfads zu einem befestigten Fußweg als Verbindung zwischen Volkspark und Multifunktionsplatz, Volksparkschule sowie dem Seniorenheim Maßnahmenkonzept 36 Arbeitsschritte Begrünung des Stabgitterzauns zum Seniorenheim sowie Anpflanzung von Bäumen entlang des Stabgitterzauns – Berücksichtigung des Erhalts von Sichtbeziehungen für die Seniorenheim-Bewohnerschaft Multifunktionsplatz Klärung Planungsrecht und ggf. Änderung des Bebauungsplans Beauftragung eines Lärmschutzgutachtens Beteiligung der Jugendlichen, z. B. durch Planungsgespräche/Aufsuchende Beteiligung durch Aufsuchende Jugendarbeit Freiplanerischer Entwurf- und Ausführungsplanung Umsetzung Neuanlage einer Wegeverbindung zwischen Volkspark und Ballspielfläche an der Volksparkschule/Seniorenheim Klärung der Eigentumsverhältnisse der Grundstücke am Sportplatz Beteiligung von/Abstimmung mit den Eigentümern Ausführungsplanung und Umsetzung (Freimachung der Fläche, Befestigung Untergrund, Aufbringen Wegdecke) Projektlaufzeit 2010-2012 Projektverantwortlich Amt für Jugend, Familie und Soziales Beteiligte Planungsamt, Amt für Grünflächen und Umweltschutz, Amt für Gebäudewirtschaft und Liegenschaften, Tiefbauamt, Amt für Schule und Sport, Jugendliche aus dem Projektgebiet, Volksparkschule, Deutscher Kinderschutzbund Dinslaken-Voerde e.V., Seniorenheim Alfred-Delp-Haus (Caritas) Kosten 310.000 EUR Förderprogramm / Finanzierung Städtebauförderung Maßnahmenkonzept 3.3.2 37 Der rote Teppich - Inszenierung und Aufwertung der Zuwegungen zur Volksparkschule und zum Aktivstreifen Projekt, Nr. Der rote Teppich - Inszenierung und Aufwertung der Zuwegungen zur Volksparkschule und zum Aktivstreifen B2 Priorität A Rahmenbedingungen / Status quo Es bestehen zwei wichtige Zuwegungen als fußläufige Verbindungen für die Wohnanlage Baßfeldshof, die Volksparkschule, das Nahversorgungszentrums und dem Aktivstreifen: Ost-West-Tangente verläuft zwischen Katharinenstraße und der Straße „Am Stadtbad“ Nord-Süd-Tangente verläuft von der Augustastraße bis zur Luisenstraße Die Ost-West-Tangente weist insgesamt bauliche Mängel im Asphalt auf (geringer Wasserabfluss bei stärkerem Regen). Ein Abschnitt der Nord-Süd-Tangente (Seniorenzentrum bis Volksparkschule) ist derzeit in wassergebundener Decke ausgeführt und weist durch die Nutzung von (motorisierten) Zweirädern Unebenheiten auf. Geprüft wird derzeit die Verlagerung des Spielplatzes der Immeo Service Wohnen GmbH im Rahmen der Wohnumfeldplanung für das Immeo-Gelände. Beide Wege sind im Eigentum der Stadt Dinslaken. Ziel Projektbeschreibung / Maßnahmen Ost-West- und Nord-Südtangente Arbeitsschritte Inszenierung und Aufwertung der Zuwegungen zur Volksparkschule und zum Aktivstreifen Erneuerung beider Wege durch einen Belag aus farbigem (rotem) Asphalt oder farbiger Schüttung in Anlehnung an die Farbigkeit der Volksparkschule und an einen „Roten Teppich“ Attraktivierung beider Wegeverbindungen mit flankierender Heckeneingrünung, Sitzgelegenheiten, ggf. Verbesserung der Beleuchtung und/oder ggf. Fortführung der Alleebegrünung Verbreitung des Weges hin zur Ballspielfläche und zur Volksparkschule u. a. durch Verlegung des Lehrerparkplatzes - Schaffung eines kleinen Quartiersplatzes mit einer Möglichkeit zum Boule-Spielen (siehe Projektbogen B1 und B3) Berücksichtigung der Bedürfnisse aller Nutzergruppen (Fußgängern, Menschen mit Kinderwagen oder Rollatoren, Radfahrern, Rollerfahrern) Der Kauf von Teilflächen der Immeo Wohnen und Service GmbH zwischen NordSüd-Tangente und Garagenhöfe ist zu prüfen, um eine großzügige und ansprechende Wegegestaltung zu ermöglichen. Prüfung der baulichen Missstände der Wegedecke Prüfung der Beleuchtungssituation Planung unter Berücksichtigung angrenzender Nutzungen und Vegetation in Abstimmung mit der Freiraumplanung für die Siedlung Baßfeldshof Umsetzung Projektlaufzeit 2010-2012 Projektverantwortlich Amt für Grünflächen und Umweltschutz Beteiligte Amt für Tief- und Hochbau, Amt für Gebäudewirtschaft und Liegenschaften, Immeo Wohnen Service GmbH, Seniorenheim Alfred-Delp-Haus (Caritas) Kosten 140.000 EUR Maßnahmenkonzept Förderprogramm / Finanzierung 38 Städtebauförderung Maßnahmenkonzept 3.3.3 39 Aufwertung der Rasenfläche der Volksparkschule Fitnessparcours Projekt, Nr. Aufwertung der Rasenfläche der Volksparkschule – Fitnessparcours B3 Priorität A Rahmenbedingungen / Status quo Auf dem Schulgelände der Volksparkschule liegt südlich an den Schulhof angrenzend eine Rasenfläche, die nach Osten durch eine Sporthalle begrenzt wird. Die Fläche wird von der Volksparkschule und Sportvereinen zeitweise genutzt. Die Sporthalle wird ab Sommer 2010 mit Mitteln des Konjunkturpakets II entkernt und saniert werden. Die Rasenfläche wird vom Schulhof durch dichtes Strauchwerk getrennt, daran angrenzend folgt ein Weg, der als Zufahrt zu den Abstellmöglichkeiten für Fahrräder und motorisierte Zweiräder genutzt wird. Das gesamte Schulhofareal wurde 2009 eingezäunt, die Fläche ist nur über das Schultor zugänglich. An der Rückseite des Schulgebäudes liegt ein Schulgarten mit einem Hühnerstall. Das Schulgelände soll permanent für die Jugendlichen zugänglich gemacht werden. Ziel Öffnung und Aufwertung der Rasenfläche als Treffpunkt für Jugendliche Projektbeschreibung / Maßnahmen Arbeitsschritte Aufwertung des Grünstreifens unter Einbeziehung des Wegs und Schaffung eines „Fitnessparcours“ durch die Anlage von mehreren Fitnessgeräten und einigen Sitzgelegenheiten zur vereinsunabhängigen Förderung von Motorik und Fitness (z. B. Gewichthebegerät, Bauchmuskeltrainer, Kletterstangen, erlebnispädagogische Elemente, wie z. B. Burmabrücke etc.) Anlage einer Kletterwand auf der Rasenfläche, die ggf. von den Jugendlichen/der Schule selbst errichtet werden kann Rücknahme der Böschungsbegrünung zwischen Rasenfläche und zukünftiger Sport- und Spielfläche zur Verbesserung der Übersicht und Kontrolle; Anlage von Sitzstufen oder einer Mauer mit Aufenthaltsqualität Erhalt der Rasenfläche als multifunktional nutzbare Fläche; Ergänzung um einen Beach-Volleyball-Platz und zwei Fußballtore Erhalt der Pergola am Rand der Rasenfläche - ggf. Ergänzung um weiteren überdachten Treffpunkt Verlegung des Zugangs zur Rasenfläche auf die Südseite des Geländes, so dass ein neuer Zugang zur Turnhalle und zur Rasenfläche entsteht (Anlage eines Tors, neuer Zuweg und ggf. Beleuchtung, Überprüfung Austausch Maschendrahtzaun) Abtrennung des Schulgartens/Hühnerstalls vom restlichen Schulhofszaun, um Bereich vor Vandalismus zu schützen Gewährleistung einer durchgängigen Öffnung des Schulhofs bis Einbruch der Dunkelheit und am Wochenende Nutzung eines Raums und von Toiletten im Erdgeschoss der Schule durch Mitarbeiter der Mobilen Jugendarbeit, unabhängig vom Schulbetrieb Im Rahmen der Maßnahmen soll auch der Lehrerparkplatz auf die Schulhoffläche verlagert werden, um eine Optimierung der Nord-/Süd-Tangente/Mehrgenerationenplatz zu ermöglichen Vereinbarung zum Abschließen des Schulhofs (Wachdienst ist durch Stadt Dinslaken zu beauftragen) Klärung der Verkehrssicherungspflicht der Zuwegung über Parkplatz des Schwimmbads Beteiligung der Schule und Jugendlichen sowie der Sportvereine zur Auswahl der Geräte, Information der Anlieger (v. a. Schwimmbad bzgl. Planung) Maßnahmenkonzept 40 Entwurfs- und Ausführungsplanung Umsetzung Projektlaufzeit 2010-2011 Projektverantwortlich Amt für Grünflächen und Umweltschutz Beteiligte Amt für Schule und Sport, Amt für Jugend, Familie und Soziales, Amt für Gebäudewirtschaft und Liegenschaften, Din Bad Bädergesellschaft, Volksparkschule, Deutscher Kinderschutzbund Dinslaken-Voerde e.V, Sportvereine Kosten 180.000 EUR Förderprogramm / Finanzierung Städtebauförderung Maßnahmenkonzept 3.3.4 41 Weiterentwicklung des Skaterparks Projekt, Nr. Weiterentwicklung des Skaterparks B4 Priorität A Rahmenbedingungen / Status quo Der Skaterpark wurde im Jahr 2003 zwischen der Eissporthalle errichtet. Im Jahr 2009 wurde westlich eine Hundewiese angelegt. Er erfährt eine hohe Akzeptanz bei Jugendlichen. Es fehlt jedoch an Sitzmöglichkeiten zum Aufenthalt der Jugendlichen, ohne dass sie mit den Skatern auf den Halfpipes ins Gehege kommen. Zur Ausstattung des Skaterparks ist die Sitzmöglichkeit „Groovy 3“ vorgesehen, das bereits durch das Kinder- und Jugendparlament ausgewählt wurde und im Rahmen des Konjunkturpakets II finanziert wird. Der nördlich der Eissporthalle gelegene Parkplatz wird nur selten vollständig benötigt. Gleichzeitig ist im gesamten Programmgebiet keine geschützte, aber gleichzeitig offene asphaltierte Fläche vorhanden, die für Trendsportarten wie BMX-Fahren, Rollhockey oder Ähnliches geeignet ist. Ziel Optimierung der Freizeit- und Aufenthaltsqualität durch Sitzgelegenheiten Projektbeschreibung / Maßnahmen Arbeitsschritte Befestigung von Teilflächen des Grünsaums – ggf. Versetzen des Zauns zur Hundewiese Anlage zusätzlicher kommunikationsfördernder Sitzgelegenheiten (z. B. über Eck oder im Kreis) Teilweise Überdachung der Sitzgelegenheiten als allwettertauglicher Treffpunkt (mit Groovy 3) Skaterpark Beteiligung der Jugendlichen am Skaterpark Planung und Umsetzung Projektlaufzeit 2010-2012 Projektverantwortlich Amt für Jugend, Familie und Soziales Beteiligte Amt für Grünflächen und Umweltschutz, Aufsuchende Jugendarbeit sowie Jugendliche Kosten 20.000 EUR Förderprogramm / Finanzierung Städtebauförderung, Konjunkturpaket II Maßnahmenkonzept 3.3.5 42 Umgestaltung des Schulhofs der Klaraschule Projekt, Nr. Umgestaltung des Schulhofs der Klaraschule B5 Priorität A Rahmenbedingungen / Status quo Der Schulbetrieb der Klaraschule verteilt sich derzeit auf die beiden Standorte Klarastraße und Elisabethstraße. Vorgesehen ist zum Schuljahr 2010/2011, den Unterricht für alle vier Klassen in das Gebäude an der Klarastraße zusammenzulegen und die Offene Ganztagsschule komplett an den Standort Elisabethstraße zu verlegen. Der Schulhof an der Klaraschule soll als Spiel- und Bewegungsraum für Kinder bis 12 Jahre sowohl während den Schulzeiten als auch nach Schulschluss aufgewertet werden. Die Planung wurde gemeinsam mit der Schulleitung und Lehrern der Klaraschule durch das Amt für Grünflächen und Umweltschutz und das Amt für Schule und Sport erarbeitet und im Januar 2010 in der Schulkonferenz einstimmig beschlossen. Ziel Verbesserung der Spiel-, Bewegungs- und Motorikfähigkeiten bei Kindern Projektbeschreibung / Maßnahmen Die Planungen zur Umgestaltung des Schulhofareals beinhalten u. a. folgende Bausteine: Arbeitsschritte Schaffung eines „Dschungelpfads unter den Linden“ mit verschiedenen Balanciermöglichkeiten Anlage eines Amphitheaters für Veranstaltungen und Außenunterricht Ergänzung von mobilen Mini-Bolztoren bzw. Sportflächen Schaffung neuer Sitz- und Aufenthaltsmöglichkeiten zur Gliederung der Flächen in Bereiche mit unterschiedlichen Funktionen Integration der bestehenden Fläche für Verkehrserziehung Öffnung der Spielwiese als Bewegungsraum für Ballspiel und Toben Politischer Beschluss im Frühjahr 2010 Beteiligung der Schulkinder zur Auswahl der Geräte für den „Dschungelpfad unter den Linden“ Ausführungsplanung durch ein externes Architekturbüro Umgestaltung des Schulhofs ab Ende Juli 2010 Einweihung des neuen Schulhofs im Herbst 2010 Projektlaufzeit 2009-2010 Projektverantwortlich Amt für Grünflächen und Umweltschutz, Amt für Schule und Sport Beteiligte Schulleitung, Schulkonferenz, Kinder und Eltern Kosten 400.000 EUR Förderprogramm / Finanzierung Städtebauförderung Maßnahmenkonzept 3.3.6 43 Weiterentwicklung der Klaraschule an der Elisabethstraße zu einem sozialen Treffpunkt - Anpassung des Schulgeländes Projekt, Nr. Weiterentwicklung der Klaraschule / Elisabethstraße zu einem sozialen Treffpunkt - Anpassung des Schulgeländes B6 Priorität C Rahmenbedingungen / Status quo Das Gebäude der Klaraschule an der Elisabethstraße soll ab dem Schuljahr 2010/2011 für alle Klassen der Offenen Ganztagsschule genutzt und die Schulbibliothek von der Klarastraße an die Elisabethstraße verlagert werden. Die angrenzende Turnhalle wird neben dem Schulsport von Vereinen genutzt. Es ist zu prüfen, ob das Schulgebäude für sozial-integrative Angebote zur Verfügung gestellt werden könnte, um den Standort zu einem sozialen Treffpunkt für das Projektgebiet weiterzuentwickeln. Denkbar ist z. B., dass die Volkshochschule, Vereine, Einrichtungen und Verbände aus Dinslaken die Räumlichkeiten nutzen und Angebote für alle Altersklassen vorhalten. Bei der Planung weiter zu berücksichtigen ist der vorgesehene Abriss der eingeschossigen Pavillons. Konkrete Planungen für die freiwerdende Fläche liegen noch nicht vor. Aufgrund der geringen Flächenverfügbarkeit für freiraumbezogene Nutzungen im Programmgebiet für alle Altersklassen ist zu prüfen, wie sie zukünftig in Verbindung mit der Schule und der Turnhalle als Bewegungs- und Kommunikationsraum gesichert werden können. Das unmittelbar an die Turnhalle angrenzende Haltestellenhäuschen wird als Haltestelle nicht mehr benötigt. Es dient heute zeitweise als Treffpunkt für Jugendliche, befindet sich aber baulich und gestalterisch in einem schlechten Zustand. Die östlich des Schulgebäudes liegende Rasenfläche wird bei Veranstaltungen und Festen vom angrenzenden Kindergarten Talstraße genutzt. Ziel Weiterentwicklung des Schulhofareals zu einem Quartierstreff für unterschiedliche Altersgruppen Projektbeschreibung / Maßnahmen Arbeitsschritte Anlage eines Treffpunkts für alle Generationen in Verbindung mit den bestehenden Spielangeboten ggf. mit einer Boule-Anlage Punktuelle Ergänzung der Spielgeräte auf dem Schulhof Anlage eines Schulgartens, der durch den Träger der Offenen Ganztagsschule betreut wird (Caritas); Einfriedung zum Schutz gegen Vandalismus Anlage von Weidenhäusern Rückbau der Haltestelle, ggf. Anlage einer zentralen überdachten Sitzgelegenheit für die Nutzer der Turnhalle und als Treffpunkt für Jugendliche Bereitstellung eines kleinen Raums als Anlaufstelle für die Aufsuchende Jugendarbeit sowie ehrenamtlicher Spielebetreuer (u. a. Lagerung von mobilen Spielgeräten) Standort für ein identitätsstiftendes Kunstobjekt (siehe Projektbogen B10) Prüfung einer Verbindung zur Ballspielfläche an der Talstraße Konkretisierung der Planung mit der Schulleitung und der Caritas als Trägerin der Offenen Ganztagsschule Beteiligung u. a. von Kirchengemeinde, Seniorenbüro sowie Bewohnerinnen und Bewohner Entwurfsplanung und Umsetzung Maßnahmenkonzept 44 Projektlaufzeit 2011-2013 Projektverantwortlich Amt für Schule und Sport Beteiligte Planungsamt, Amt für Gebäudewirtschaft und Liegenschaften, Amt für Jugend, Familie und Soziales, Amt für Grünflächen und Umweltschutz, Amt für Jugend, Familie und Soziales Schulleitung und Schulkonferenz der Klaraschule, Trägerin OGS (Caritas), Kinder, Träger zielgruppenspezifischer Angebote, Bewohnerinnen und Bewohner Kosten 120.000 EUR (ohne Kosten Abriss der Pavillons) Förderprogramm / Finanzierung Städtebauförderung, Eigenmittel Stadt Dinslaken für Abriss Pavillons/Herrichtung der Fläche Maßnahmenkonzept 3.3.7 45 Aufwertung des Ballspielplatz an der Talstraße Projekt, Nr. Aufwertung des Ballspielplatzes an der Talstraße B7 Priorität A Rahmenbedingungen / Status quo Westlich angrenzend an die Wohnbebauung der Wohnbau GmbH liegt eine ca. 2.500 qm große Rasenfläche, die lediglich mit einem Basketballkorb und einem Fußballtor ausgestattet ist. Der Kindergarten Talstraße nutzt das Areal ebenfalls für Spiel- und Bewegung. Eine Besonderheit der Fläche ist, dass sie rund einen Meter unterhalb des Straßenniveaus liegt wodurch sich besondere gestalterische Möglichkeiten ergeben. Bei der Planung des Geländes ist die zukünftige Nutzung der heute mit Pavillons bebauten Fläche zu berücksichtigen – die Stadt Dinslaken plant die Veräußerung der Fläche. Ziel Verbesserung der Aufenthaltsqualität für Kinder und Jugendliche Projektbeschreibung / Maßnahmen Arbeitsschritte Einfassung der Areals mit Steinen und Sitzstufen Beauftragung eines Lärmschutzgutachtens ggf. Anlage einer Lärmschutzwand zur angrenzenden Bebauung Anlage eines überdachten Treffpunkts für die Jugendlichen Eingrünung und Bepflanzung Schaffung einer Verbindung zum Schulgelände der Klaraschule an der Elisabethstraße Standort für identitätsstiftendes Kunstobjekt (siehe Projektbogen B10) Abfrage der Wünsche und Vorstellungen der Kinder und Jugendlichen durch die Aufsuchende Jugendarbeit Beteiligung der Nachbarschaft Entwurf- und Ausführungsplanung Umsetzung Projektlaufzeit 2010-2011 Projektverantwortlich Amt für Jugend, Familie und Soziales Beteiligte Amt für Grünflächen und Umweltschutz, Jugendliche, Klaraschule, Kindergarten Talstraße, Anlieger Kosten 50.000 EUR Förderprogramm / Finanzierung Städtebauförderung Maßnahmenkonzept 3.3.8 46 Aufwertung des Spielplatzes Sedanstraße / Weißenburgstraße Projekt, Nr. Aufwertung des Spielplatzes Sedanstraße / Weißenburgstraße B8 Priorität A Rahmenbedingungen / Status quo An der der Kreuzung Weißenburgstraße/Sedanstraße befindet sich ein rund 1.500 qm großer Spielplatz. Die Spielfläche liegt etwa 2 m unter Straßenniveau und ist eingerahmt von einer rund 6 m breiten Strauchanpflanzung sowie mehreren Bäumen. Die Zuwegung ist von der Weißenburgstraße über eine Treppe und von der Sedanstraße über eine Rampe gewährleistet. Die Anzahl der Sitzgelegenheiten erscheint ausreichend, die Aufenthaltsqualität ist jedoch, aufgrund ihres Zustands und ihrer Anordnung, als gering zu bezeichnen. Das Spielangebot konzentriert sich auf eine Doppelschaukel und ein Kombi-Gerät aus Klettergerüst mit Rutsche. Weiterhin nimmt eine befestigte Fläche mit einem Basketballkorb rund ein Drittel der Fläche ein. Ein Anwohner hat bereits ehrenamtlich eine Patenschaft für den Spielplatz übernommen. Nach Aussage der Mobilien Jugendarbeit wird der Spielplatz insbesondere in den späteren Stunden als Treffpunkt von Jugendlichen genutzt, wodurch viele Kinder den Platz meiden. Zur Gestaltung des Spielplatzes wurden keine Mittel aus dem ökologischpädagogischen Förderprogramm verwendet. Somit bestehen keine Zweckbindundungsfristen. Ziel Aufwertung der Spielfläche als zentralen Spielort für Kinder von 6-12 Jahren - Ausbildung als integrativer Spielplatz mit barrierearmen Angeboten Projektbeschreibung / Maßnahmen Rückbau des Basketballkorbs, Verlagerung auf das Schulgelände der Klaraschule, ggf. Entsiegelung der befestigten Fläche Vergrößerung des Spielplatzes durch Verlagerung des Zauns und Rückschnitt der Sträucher Naturnahe Gestaltung der Randbereiche, z. B. durch Holzstämme und Findlinge zum Klettern; ggf. Geländemodellierung mit Hügel und Tunnel Ergänzung der Spielmöglichkeiten durch weiteres Spielgerät (z. B. Wippe, Nestschaukel, Bewegungsgeräte wie Quirl, Wackelbrücke etc.) Schaffung eines Standorts für ein identitätsstiftendes Kunstobjekt (siehe Projektbogen B10) Arbeitsschritte Projektlaufzeit 2011-2012 Projektverantwortlich Amt für Jugend, Familie und Soziales Beteiligte Amt für Grünflächen und Umweltschutz, Kinder, Spielplatzpate, Eltern, Anwohnerschaft Kosten 50.000 EUR Beteiligung der Kinder zur Auswahl der Spielgeräte Beteiligung des Spielplatzpaten und Eltern Beteiligung der Anwohnerschaft Entwurfs- und Ausführungsplanung Umsetzung Maßnahmenkonzept Förderprogramm / Finanzierung 47 Städtebauförderung Maßnahmenkonzept 3.3.9 48 „Nimm Platz!“ – Neue Kommunikations- und Identifikationsorte für das Programmgebiet Blumenviertel Projekt, Nr. „Nimm Platz!“ – Besondere Kommunikations- und Identifikationsorte für das Programmgebiet Blumenviertel Priorität A Rahmenbedingungen / Status quo Im gesamten Programmgebiet fehlt es an öffentlichen Sitzgelegenheiten für alle Altersgruppen. Weiterhin fehlt es an Identifikationsorten bzw. Merkmalen, um dem Projektgebiet ein eigenständiges Profil zu geben und sein Image sowohl nach außen als auch nach innen zu stärken. Ziel Projektbeschreibung / Maßnahmen Stärkung der Aufenthaltsqualität, der Barrierefreiheit und der Kommunikationsmöglichkeiten im Programmgebiet Stärkung des Images und der Identifikation der Bewohnerinnen und Bewohner unterschiedlichen Alters mit ihrem Wohnviertel und dem Erneuerungsprozess anhand selbstgestalteter Kunstobjekte Kommunikationsorte Auswahl verschiedener Typen von Sitzgelegenheiten für unterschiedliche Situationen vor Ort sowie unterschiedliche Altersklassen (z. B. klassische Bänke für ältere Menschen, Sitze mit Abstellmöglichkeit für Rollatoren, runde Bänke, Ensembles mit Tischen, Sitzstangen, Liegen und Plateaus für Jugendliche etc.) Auswahl einer identitätsstiftenden, markanten Gestaltung in Material, Farbe etc. Identifikationsorte Arbeitsschritte B9 Entwickeln eines unverwechselbaren Identifikationsobjekts bzw. einer „Sichtmarke“ für das Projektgebiet Blumenviertel, das symbolisch für den Erneuerungsprozess als roter Faden an verschiedenen Standorten im Gebiet in Sichtbeziehungen zueinander aufgestellt wird Beispielhafte Umsetzung des Identifikationsobjekts in Form von Großplastiken am Bolzplatz gestaltet durch Jugendliche, eines Mosaikwegs auf einem Spielplatz oder der Wandgestaltung der Mauer an der Klaraschule im Rahmen einer generationenübergreifenden Kunst-Aktion Prüfung der Umsetzung in Kooperation mit örtlichen Handwerksbetrieben, Schulen, Einrichtungen und Vereinen Verteilung der Sitzgelegenheiten und Kunstobjekte im ganzen Programmgebiet zur Vermeidung der Konzentration von Randgruppen Nutzung öffentlicher und privater Flächen (Flächen der Wohnungsgesellschaften, der Kirchengemeinden, der Eissporthalle etc.); Standortvorschläge: Grünflächen am Rand von Wegen, vor der Eissporthalle, Kreuzungen, auf den Freiflächen der Kirchen, an kleinen Plätzen etc. An den Stellen, die als Kommunikationsorte aufgewertet werden sollen, ist der Einbau von Bordsteinabsenkungen mit erster Priorität zu prüfen Kommunikationsorte Ortsbegehung mit einer Projektgruppe aus Bewohnerinnen und Bewohnern, Vertretern der Wohnungsgesellschaften, Kirchen sowie des Amts für Grünflächen und Umweltschutz zur Auswahl der Standorte für Bänke Abstimmung mit Eigentümern Auswahl der Bänke durch eine „Jury“ aus Bewohnerinnen und Bewohnern, Vertretern der Wohnungsgesellschaften, Einrichtungen aus dem Stadtteil Initiierung einer Sponsoring-Aktion Maßnahmenkonzept 49 Identifikationsorte Auswahl von Standorten für Kunstobjekte Abstimmung mit Eigentümern Planungs- und Baustellen-Workshops mit unterschiedlichen Zielgruppen angeleitet durch Künstler zur Ideenentwicklung und Umsetzung Inszenierung der Aufstellung der Kunstobjekte durch ein kleines Fest Prüfung eines „Kultursponsoring“ zur Finanzierung Projektlaufzeit 2010-2013 Projektverantwortlich Amt für Grünflächen und Umweltschutz Beteiligte Amt für Jugend, Familie und Soziales, Seniorenbüro, Wohnungsbaugesellschaften, Einrichtungen und Vereine, Kirchen u. A. Kinder, Jugendliche, Erwachsene jeden Alters Kosten 200.000 EUR Förderprogramm / Finanzierung Städtebauförderung, Sponsoring Maßnahmenkonzept 3.3.10 50 Attraktivierung des Volksparks - Optimierung der Wegeverbindungen, Zugänge und Aufenthaltsqualität Projekt, Nr. Attraktivierung des Volksparks - Optimierung der Wegeverbindungen, Zugänge und Aufenthaltsqualität B10 Priorität A Rahmenbedingungen / Status quo Es fehlt eine Wegeverbindung vom Volkspark aus nach Norden zwischen der Weseler Straße und dem Augustaplatz. Die vorhandenen Trampelpfade zeigen den Bedarf für neue Wegeverbindungen. Die Hauptzufahrt zum Volkspark und den anliegenden Sport- und Kleingartenanlagen erfolgt über den Augustaplatz; die Zufahrt ist baulich in einem desolaten Zustand und wirkt wenig ansprechend. Eine Trennung zwischen privaten und öffentlichen Flächen ist kaum erkennbar. Ziel Projektbeschreibung / Maßnahmen Anlage eines Weges im Volkspark Befestigung der Trampelpfade Fortführung der Alleestruktur im Volkspark/Anpflanzung von Bäumen entlang des Wegs Aufstellen von Sitzmöglichkeiten ggf. Attraktivierung der großen Wiese durch Liegen/Sonnenpodeste als Treffpunkt für alle Altersgruppen Anlage eines überdachten Treffpunkts für Jugendliche Pflanzung ergänzender Gehölze zur Grünvernetzung und Gestaltung der weiten Rasenflächen Befestigung der Hauptzufahrt zum Volkspark am Augustaplatz Gliederung der Zufahrt am Augustaplatz in Stellplatzflächen und Fahrbahn Erneuerung der Oberflächen/des Fahrbahnbelags; Berücksichtigung des alten Baumbestands (Baumscheiben/wassergebundene Decke) Naturkundlicher Lehrpfad Arbeitsschritte Verbesserung der Verbindung zwischen den Siedlungsbereichen und dem Aktivstreifen sowie dem Volkspark für den Fußgänger- und Radverkehr Attraktivierung des Volksparks durch Erhöhung der Aufenthaltsqualität und Erweiterung der Angebote Errichtung eines naturkundlichen Lehrpfads durch den ganzen Volkspark Konzeption und Ausführung kann durch Volksparkschule, einen Naturschutzverein und/oder einen Bürgerverein erfolgen (siehe Projektbogen xxx) Anlage eines Wegs im Volkspark Beteiligung des Kleingartenvereins Volkspark und des SC Wacker Ausführungsplanung und Umsetzung (Freimachung der Fläche, Befestigung Untergrund, Aufbringen Wegdecke) Projektlaufzeit 2011-2013 Projektverantwortlich Amt für Grünflächen und Umweltschutz Beteiligte Amt für Tief- und Hochbau, Kleingärtnerverein, Sportvereine, Volksparkschule, Deutscher Kinderschutzbund Dinslaken-Voerde e.V. Kosten 80.000 EUR Maßnahmenkonzept 51 Förderprogramm / Finanzierung Neuanlage einer Wegeverbindung zwischen Volkspark und Ballspielplatz an der Volksparkschule/Seniorenheim – Städtebauförderung Anlage eines Weges im Volkspark und Befestigung der Hauptzufahrt zum Volkspark am Augustaplatz – Eigenmittel der Stadt, ggf. Anliegerbeiträge Maßnahmenkonzept 3.3.11 52 Aufwertung des Parkplatzes vor Netto / Schlecker Projekt, Nr. Aufwertung des Parkplatzes vor Netto / Schlecker B11 Priorität A Rahmenbedingungen / Status quo Der Parkplatz stellt aufgrund seiner Lage an der Augustastraße eine wichtige „Visitenkarte“ für das Programmgebiet dar. Es fehlt jedoch an Aufenthaltsqualität, z. B. durch eine gliedernde Gestaltung mit Bäumen und Sträuchern. Zudem fehlt es an Sitzmöglichkeiten - insbesondere vor den Ladenlokalen und dem Seniorenheim. Neben der Nutzung als Parkplatzes wird der Platz einmal jährlich vom Schützenverein für das Schützenfest sowie einmal wöchentlich für einen Wochenmarkt genutzt. An zentraler Stelle befindet sich ein unattraktiver Standort für Recyclingcontainer. Ziel Gestaltung eines Entrees für das Programmgebiet und für den Nahversorgungsbereich durch Erhöhung der Aufenthaltsqualität und Verbesserung der Verkehrssicherheit Projektbeschreibung / Maßnahmen Anlage von Sitzbereichen im Umfeld des Seniorenwohnheims, im Vorfeld der Ladenlokale und / oder an der Straße Baßfeldshof (im Rahmen des Projekts B10) Verlagerung der Recyclingcontainer an eine weniger prägnante Stelle, zusätzlich Eingrünung/Verkleidung des Standorts Ggf. Anpflanzung weiterer Bäume zur Einfassung des Parkplatzes Prüfung nach Standorten für Fahrradständer auf der Fläche Arbeitsschritte Ortsbegehung Entwurfsplanung Abstimmung mit der Caritas als Eigentümerin des Seniorenzentrums sowie den Einzelhandelsbetrieben, ggf. Sponsoring Ausführungsplanung und Umsetzung Projektlaufzeit 2011-2012 Projektverantwortlich Amt für Hoch- und Tiefbau, ggf. Einzelhandelsbetriebe und/oder Caritas Beteiligte Seniorenheim der Caritas, ggf. Einzelhandelsbetriebe Kosten 10.000 EUR Förderprogramm / Finanzierung Städtebauförderung Maßnahmenkonzept 3.3.12 53 Optimierung der Rad- und Fußwege mit Schwerpunkt auf Augustastraße und Katharinenstraße Projekt, Nr. Optimierung der Rad- und Fußwege mit Schwerpunkt auf Augustastraße und Katharinenstraße B12 Priorität B Rahmenbedingungen / Status quo Die als Hauptverkehrsstraße ausgewiesene Augustastraße bildet mit einer Verkehrsbelastung von 10 - 12.000 Kfz/Tag eine räumliche Zäsur innerhalb des Stadtteils Bruch. Querungsmöglichkeiten in Form von Signalanlagen, Querungshilfen oder Zebrastreifen sind nur an wenigen Stellen vorhanden. Insbesondere im nordwestlichen Bereich des Untersuchungsgebiets zwischen Emmastraße und Gertrudenstraße fehlt ein sicherer Straßenübergang. Der Straßenquerschnitt ist heute durch beidseitig verlaufende, schmale Fuß- und Radwege geprägt. Alter Baumbestand rahmt als Allee große Teile des Straßenraums. Hohes Konfliktpotenzial besteht zwischen Radfahrern und Fußgängern auf dem Rad/Gehweg insbesondere an höher frequentieren Stellen im Bereich Einzelhandel, Haltestellen und Kreuzungen. Die Katharinenstraße weist einen für eine Tempo-30-Zone deutlich überdurchschnittlichen Querschnitt auf. Ein unabhängig von der Fahrbahn geführter Radweg ist nur auf der Westseite vorhanden. Auch hier kommt es, aufgrund des nicht erlaubten Zweirichtungsverkehrs der Zweiräder, zu Konflikten. An den Kreuzungen Katharinenstraße/ Luisenstraße und Katharinenstraße/Augustastraße ist jeweils ein Kreisverkehr vorgesehen. Die Planung ist schon weit fortgeschritten. Der Kreisverkehr an der Luisenstraße soll Mitte 2010 fertiggestellt werden; an der Augustastraße soll Ende 2010 begonnen werden. Vorgesehen ist weiterhin, auf der östlichen Seite der Katharinenstraße einen Radstreifen auf die Fahrbahn zu markieren. Durch die Zusammenlegung der Glück-Auf-Schule mit der Volksparkschule ist davon auszugehen, dass der Anteil der Schülerschaft, die aus Lohberg in die Volksparkschule geht, deutlich steigt und entsprechend die Augustastraße als Teil ihres Schulwegs nutzt bzw. quert. Innerhalb des Programmgebiets ist durch die Zusammenlegung der Klaraschule I mit der Klaraschule II/Elisabethstraße ebenfalls mit Veränderungen in den Schülerströmungen zu rechnen. Ziel Projektbeschreibung / Maßnahmen Erarbeitung eines Handlungs- und Maßnahmenkonzepts Vermeidung von Konflikten zwischen den Verkehrsarten Stärkung des Radverkehrs Schulwegsicherung Stärkung der Verkehrssicherheit Erarbeitung eines Handlungs- und Maßnahmenkonzepts zur Stärkung des Radverkehrs und zur Anpassung der Schulwege/Schulwegsicherung im Programmgebiet mit dem Schwerpunkt auf der Augustastraße und der Katharinenstraße Die folgenden Vorüberlegungen sollten dabei weiterverfolgt werden: Verlagerung der Fahrradwege der Augustastraße durch Fahrbahnmarkierungen in den Straßenraum Ergänzung von neuen und Optimierung bestehender Querungsmöglichkeiten an der Augustastraße Ergänzung der Alleebegrünung an der östlichen Augustastraße Prüfung der Ausweisung eines Tempo-40-Bereich an der Katharinenstraße Pflanzung von Alleebäumen an der Katharinenstraße zur Verkehrsberuhigung (in Maßnahmenkonzept 54 Arbeitsschritte Abhängigkeit von Straßenbau- /Kanalbauarbeiten etc., siehe Projekt B15) Analyse bzw. Überprüfung der bestehenden und neuen Schulwege unter Sicherheitsaspekten für Fußgänger und Radfahrende, Anpassung unzureichender Situationen (Standorte und Ausbildung von Querungshilfen, Beleuchtung, Einsehbarkeit von potenziellen Gefahrenpunkten Abgleich der Ziele und Maßnahmen mit Projekt „Barrierefreie Ausbildung der Fußwege“ (Projektbogen B15) Ortsbegehung, Bestandsanalyse Erarbeitung eines zusammenhängenden Konzepts für die Augustastraße, die Katharinenstraße sowie ggf. weiterer Straßen/Kreuzungen im Programmgebiet durch die Stadt Dinslaken Klärung des Förderzugangs / (Vor-) Abstimmung mit Fördermittelgeber Beteiligung Förderantragstellung Ausführungsplanung und Umsetzung Die Konzeptentwicklung und Ausführungsplanung soll entweder durch das Tiefbauamt und das Planungsamt/Verkehrsplanung oder durch ein externes Planungsbüro übernommen werden. Projektlaufzeit 2011-2013 Projektverantwortlich Amt für Tief- und Hochbau Beteiligte Planungsamt, Amt für Grünflächen und Umweltschutz Kosten N.N. EUR Förderprogramm / Finanzierung Förderrichtlinien kommunaler Straßenbau / GVFG Maßnahmenkonzept 3.3.13 55 Punktuelle Maßnahmen zur Schulwegsicherung / Stärkung der Verkehrssicherheit Projekt, Nr. Punktuelle Maßnahmen zur Schulwegsicherung / Stärkung der Verkehrssicherheit B13 Priorität A Rahmenbedingungen / Status quo An wenigen Stellen im Programmgebiet sind akute Gefahrenstellen für Fußgänger und Radfahrer vorhanden. Neben der insgesamt verbesserungswürdigen Situation an der Augustastraße (siehe Projektbogen B13) sind nur drei Einzelmaßnahmen von Bedeutung, die die Verkehrssicherheit deutlich stärken können: Talstraße Von der Talstraße zweigen zwei Stichstraßen ab, die als Erschließung der Wohnsiedlung der Wohnbau Dinslaken GmbH angelegt wurden und gleichzeitig noch als Zufahrt zu dem angrenzenden Kindergarten dienen. Der Kreuzungsbereich ist übersichtlich und ausgesprochen großzügig geplant. Auf den angrenzenden Freiflächen und auf den Stichstraßen spielen zeitweise Kinder. Trotz Tempo-30-Zone verleitet der offene Straßenraum zum Rasen. Die Kreuzung bildet besonders für Kinder und Jugendliche einen Gefahrenpunkt, da sie Bestandteil des Schulwegs zur Klaraschule und des Wegs zum Kindergarten ist sowie direkt an das Ballspielfeld angrenzt. Augustastraße zwischen Emma- und Gertrudenstraße Im westlichen Abschnitt der Augustastraße zwischen Emmastraße und Weseler Straße ist trotz der angrenzenden Nutzungen (Kindergarten, Kirche, Wohnnutzungen sowie Volkspark mit Sportanlagen) keine Querungshilfe vorhanden. Seitens der Bürgerschaft wird seit langem eine Querungshilfe gefordert. Querungshilfe an der Luisenstraße/Am Stadtbad Im Rahmen der Entwicklung der nördlichen Bahnflächen ist ein straßenunabhängiger Fuß- und Radweg in Verlängerung der Straße Am Stadtbad vorgesehen, der mittels eines Tunnelstichs unter der Bahnstrecke eine Verbindung zur Innenstadt herstellt. Gleichzeitig ist heute die Kreuzung Am Stadtbad/Luisenstraße für den Radverkehr nicht optimal ausgebaut; durch eine fehlende Querungshilfe können sich die Radfahrer dort nicht konform mit den Verkehrsregeln verhalten. Als Vorgriff auf die Wegeanbindung zum Bahnhof und zur zeitnahen Optimierung der Querungsmöglichkeiten soll daher an der Kreuzung Am Stadtbad/Luisenstraße eine weitere Querungshilfe anlegt werden. Ziel Verbesserung der Verkehrssicherheit Optimierung des Rad- und Fußwegenetzes Projektbeschreibung / Maßnahmen Aufwertung Kreuzung Talstraße Im weiteren Projektverlauf ist zu prüfen, wie die Kreuzung umgestaltet werden kann, um eine Reduktion der Geschwindigkeit des MIV zu erreichen. Denkbar ist die Anlage von Fahrbahneinengungen, Fahrbahnschwellen, der Einbau einer grünen Insel auf der Kreuzung und/oder Fahrbahnmarkierungen mit dem Hinweis auf spielende Kinder/Schulweg. Querungshilfen Anlage einer barrierefreien Querungshilfe an der Augustastraße zwischen Emmaund Gertrudenstraße Anlage einer barrierefreien Querungshilfe auf der östlichen Seite der Kreuzung an der Luisenstraße/Am Stadtbad Maßnahmenkonzept 56 Arbeitsschritte Projektlaufzeit 2011-2012 Projektverantwortlich Planungsamt, Amt für Tief- und Hochbau Beteiligte Amt für Grünflächen und Umweltschutz sowie Wohnungsbau Dinslaken GmbH Kosten 50.000 EUR Förderprogramm / Finanzierung Prüfung Förderzugänge, ggf. Städtebauförderung und / oder Eigenmittel der Stadt Entwurfsplanung Ausführungsplanung und Umsetzung Maßnahmenkonzept 3.3.14 57 Straßenraumgestaltung durch Alleebegrünung und Fahrbahneinengungen / -aufpflasterungen Projekt, Nr. Straßenraumgestaltung durch Alleebegrünung und Fahrbahneinengungen / -aufpflasterungen B14 Priorität B Rahmenbedingungen / Status quo Mehrere Alleen im Projektgebiet wirken sich aufgrund ihres alten Baumbestands sowohl optisch als auch stadtökologisch sehr positiv auf die Wohnqualität aus. Verschiedene Straßenzüge ohne Baumbestand, wie z. B. Katharinenstraße, die Straße Am Stadtbad oder die östliche Weißenburgstraße verleiten jedoch, aufgrund ihrer großzügigen Breite, zum zu schnellen Fahren. Im Rahmen eines „stadtökologischen Fachbeitrags“ des LÖBF im Jahr 2004 wurden bereits Vorschläge zur Straßenraumgestaltung erarbeitet. Ziel Projektbeschreibung / Maßnahmen Gliederung der Straßenräume Fortführung der Landschaftsstrukturen im Siedlungsbereich, Verbesserung des Mikroklimas Steigerung der Verkehrssicherheit Verschönerung des Stadtbilds Einschnürung der Straßenräume an einigen Stellen zur Reduktion der Geschwindigkeit Sukzessive Ausstattung der Straßenräume mit Baumpflanzungen/Alleen und entsprechender Fahrbahneinengungen/Baumbeeten, exemplarisch sind die folgenden Straßenzüge genannt: Am Stadtbad als einzige Zufahrt zur Volksparkschule und zum Aktivstreifen für MIV, hier auch künstlerische Interventionen am Straßenrand/auf Baumbeeten mit Hinweisen auf Angebote, z. B. in Anlehnung an den roten Teppich (Kunst im Programmgebiet siehe Projektbogen B10) Katharinenstraße als wichtige Nord-Süd-Verbindung durch das Viertel und Zufahrt zur Volksparkschule für MIV Östliche Weißenburgstraße sowie Elisabethstraße als direkte Zufahrt zur Klaraschule II Klarastraße als direkte Anbindung an die Klaraschule I Verlängerung der Alleebepflanzung an der östlichen Augustastraße bis zur Hünxer Straße (auch Vorschlag aus Stadtökologischem Fachbeitrag) Pflege: Arbeitsschritte Fachgerechter Schnitt bestehender Alleen zur Sicherung der Verkehrswege und angrenzenden Bebauung Im Rahmen der Konzeptentwicklung/Ausführungsplanung sind potenzielle Standorte hinsichtlich unterirdischer Leitungen, notwendiger Parkplätze, verkehrstechnisch sinnvoller Stellen für Fahrbahneinschnürungen sowie für die Auswahl und Anzahl der Bäume/Elemente zu klären. Planungen hinsichtlich Kanalarbeiten/ Tiefbauarbeiten sind bei der Planung zu berücksichtigen. Im weiteren Projektverlauf muss eine zeitliche Priorisierung der einzelnen Straßen erarbeitet werden. Durch eine gezielte Auswahl der Bäume und Baumstandorte sollen Sichtbehinderungen ebenso wenig für alle Verkehrsteilnehmer entstehen, wie starke Verdunkelungen der angrenzenden Häuser. Beteiligung von Schulen oder Bewohnerinnen und Bewohnern, z. B. im Rahmen Maßnahmenkonzept 58 einer öffentlichen Pflanzaktion Patenschaften von einzelnen Bäumen durch Bewohnerinnen und Bewohner Projektlaufzeit 2010-2013 Projektverantwortlich Planungsamt / Verkehrsplanung, Amt für Tief- und Hochbau Beteiligte Konzeptentwicklung und Ausführungsplanung erfolgen entweder durch das Tiefbauamt und das Planungsamt/Verkehrsplanung oder durch ein externes Planungsbüro, Amt für Grünflächen und Umweltschutz Kosten N.N. EUR Förderprogramm / Finanzierung Stadt Dinslaken, ggf. punktuell Beteiligung Städtebauförderung Maßnahmenkonzept 3.3.15 59 Barrierefreie Ausbildung der Fußwege / Ausbesserung einzelner Fußwege Projekt, Nr. Barrierefreie Ausbildung der Fußwege / Ausbesserung einzelner Fußwege B15 Priorität A Rahmenbedingungen / Status quo Das Programmgebiet Blumenviertel bietet aufgrund eines dichten Wegenetzes insgesamt eine gute fußläufige Erschließung. Es zeigen sich an einzelnen Wegen jedoch deutliche bauliche Mängel; zudem sind zentrale, stark frequentierte Wege zum Teil nicht ausreichend beleuchtet. Im Projektgebiet werden im Laufe des Jahres 2010 drei stark frequentierte Haltestellen barrierefrei ausgebaut; weitere Haltestellen sollen sukzessive folgen. Ziel Verbesserung der fußläufigen Erreichbarkeit im Sinne einer möglichst barrierefreien Gestaltung durch Aufwertung einzelner Fußwege Projektbeschreibung / Maßnahmen Arbeitsschritte Einbau von Fahrbahnabsenkungen an Kreuzungen, Einmündungen von Fußwegen sowie wichtigen öffentlichen und sozialen Einrichtungen bei der Umgestaltung der Straßen/Straßenbaumaßnahmen Erneuerung oder Ausbesserung des Belags nach Bedarf (z. B. Zugänge und Teilstücke der Wege im Volkspark, Weg zwischen Fröbel- und Elisabethstraße, Weg zwischen Klarastraße und Fröbelstraße) Entfernen oder Versetzen der Absperrgitter an den Zugängen zu den Wegen, damit Rollstuhlfahrer/Kinderwagen oder Rollatoren passieren können Ortsbegehung unter Beteiligung von Bewohnerinnen und Bewohnern sowie Vertretern der Stadtverwaltung Erstellung eines Maßnahmenkatalogs mit einer Prioritätensetzung auf Handlungsschwerpunkte Sukzessive Umsetzung der einzelnen Punkte durch die Stadt Dinslaken Berücksichtigung der grundsätzlichen Anforderungen bei jeder Straßenbau-/ Wegebaumaßnahme Projektlaufzeit kontinuierlich ab 2010 Projektverantwortlich Planungsamt - Abteilung Verkehrsplanung, Amt für Tief- und Hochbau Beteiligte Seniorenbüro, Gleichstellungsstelle, Behindertenbeauftragte Kosten N. N. EUR Förderprogramm / Finanzierung Stadt Dinslaken, ggf. Förderrichtlinien kommunaler Straßenbau und / oder GVFG Maßnahmenkonzept 3.3.16 60 Neuordnung / Aufwertung der Kreuzung des Platzes Im Heegerfeld / Am Hainweg Projekt, Nr. Neuordnung und Aufwertung der Kreuzung des Platzes Im Heegerfeld / Am Hainweg B16 Priorität C Rahmenbedingungen / Status quo Die Kreuzung Am Hainweg/Im Heegerfeld zeichnet sich durch überproportionale Verkehrsflächen und einen deutlich geringeren Stellplatzflächenanteil aus; vom Prinzip wirkt der Platz wie ein kleiner Kreisverkehr. In diesem Bereich des Programmgebiets herrscht ein hoher Parkraumdruck. Die Fläche liegt an der Hauptfußwegeverbindung zwischen der Siedlung Talstraße sowie den weiter östlich gelegenen Wohnbereichen und der Klaraschule. Aufgrund der Dominanz des ruhenden und fahrenden Verkehrs ist keine durchgängige, ansprechende (Schul-) Wegeverbindung gegeben. Ziel Aufwertung der Fläche als Treffpunkt mit Aufenthaltsqualität Projektbeschreibung / Maßnahmen Umsetzung der Straßenbaumaßnahmen außerhalb der Städtebauförderung in der großen Variante: Zusammenlegung der beiden Straßen zu einer zentralen Verbindung mit beidseitigen Querparkern Verbreiterung der Gehwege, Gestaltung eines Vorbereichs zu den Häusern Am Heegerfeld 10-14/Trittstein im Quartier mit Sitzgelegenheit Begrünung des Platzes mit Bäumen und ggf. Hecken Alternativ - kleine Variante: Begrünung/Rahmung der Parkinsel mit Bäumen Sitzgelegenheiten am Zugang Fußweg Arbeitsschritte Abstimmung mit Wohnungsbaugesellschaft Beteiligung der Anwohnerschaft Entwurfs- und Ausführungsplanung Umsetzung Projektlaufzeit 2013 Projektverantwortlich Amt für Tief- und Hochbau Beteiligte Wohnungsbaugesellschaft, Anwohnerschaft Kosten N. N. EUR Förderprogramm / Finanzierung Stadt Dinslaken, ggf. Städtebauförderung Maßnahmenkonzept 3.3.17 61 Optimierung der Wegeverbindung zwischen Freizeitanlage Lohberg und östlichem Programmgebiet Projekt, Nr. Optimierung der Wegeverbindung zwischen Freizeitanlage Lohberg und östlichem Programmgebiet Priorität C Rahmenbedingungen / Status quo B17 Es fehlt eine direkte fußläufige Verbindung zwischen dem Wohnquartier an der Straße Hülsemannshof zur Freizeitanlage Lohberg. Diese Wegeverbindung ist insbesondere zur Erschließung des Zechenbahntrassenwegs von Bedeutung, der im Zuge der Entwicklung des Zechenareals vorgesehen ist. Die Erschließung des öffentlichen Spielplatzes an der Straße Hülsemannshof ist lediglich nach Süden hin ausreichend. Der Zugang von Norden besteht aus einem unwegsamen Trampelpfad, der an einer Jauchegrube vorbeiführt. Ziel Verknüpfung des Wohnquartiers Hülsmannhof mit der Freizeitanlage Lohberg unter Einbeziehung einer verbesserten Erreichbarkeit des Spielplatzes Projektbeschreibung / Maßnahmen Befestigung des Wegs zur Augustastraße Ausbildung eines Freiraumkorridors Ergänzung der Alleebepflanzung an der östlichen Augustastraße (siehe Projektbogen B15) Arbeitsschritte Abstimmung mit der Kaninchenfarm und den Eigentümern der Grünfläche Planung Umsetzung Projektlaufzeit 2013 Projektverantwortlich Amt für Grünflächen und Umweltschutz, Amt für Gebäudewirtschaft und Liegenschaften Beteiligte Kaninchenfarm, Eigentümer der Grünfläche Kosten 45.000 EUR Förderprogramm / Finanzierung Städtebauförderung Maßnahmenkonzept 62 3.4 Sozialintegrative Maßnahmen, Bürgerbeteiligung und Öffentlichkeitsarbeit 3.4.1 Kinderrestaurant - bauliche Erweiterung der Einrichtung Düppelpunkt Projekt, Nr. Kinderrestaurant - bauliche Erweiterung der Einrichtung Düppelpunkt Priorität A Rahmenbedingungen / Status quo Die Einrichtung Düppelpunkt ist seit mehr als 20 Jahren eine wichtige Einrichtung für soziale benachteiligte Kinder und Familien. In Trägerschaft der Caritas bekommen die Kinder im Düppelpunkt ein warmes Mittagessen, eine persönliche Ansprache und werden bei Hausaufgaben und Freizeitgestaltung betreut. Die zur Verfügung stehenden Kapazitäten reichen jedoch nicht mehr aus, um die wachsende Zahl an Kindern und Jugendlichen aufzunehmen. Würden weitere Räumlichkeiten zur Verfügung stehen, könnten mit den vorhandenen Ressourcen und Personal weitere Kinder aufgenommen und betreut werden. Projektbeschreibung / Maßnahmen Bauliche Erweiterung der Einrichtung Düppelpunkt um einen rund 250 qm großen Anbau zur Nutzung für Arbeitsschritte C1 Kinderrestaurant Freizeit- und Bildungsangebote für Kinder, Jugendliche und Familien Generationenübergreifende Projekte Neue Raumangebote für lokale Initiativen und Vereine, um die Stadtteilarbeit zu unterstützen Die Planung wurde in Eigenleistung der Caritas übernommen. Zur Umsetzung der Baumaßnahme wurden Fördermittel beantragt und bewilligt. Ebenso wurde der städtische Eigenanteil durch den Rat der Stadt Dinslaken im Jahr 2008 beschlossen. Mit dem Bau der Maßnahme wurde im Herbst 2009 begonnen - Fertigstellung und Einweihungsfest sind für Herbst 2010 vorgesehen. Mit der Erweiterung des Düppelpunkts wird eine wichtige zentrale Einrichtung mit dem nachhaltigen Ziel aufgewertet, Möglichkeiten zu schaffen, hier die sozialintegrativen und kommunikativen Projekte im Stadtteil und im Projektgebiet zu verankern. Projektlaufzeit 2009-2010 Projektverantwortlich Stabsstelle Dezernat IV, Caritas Dinslaken Beteiligte Amt für Tiefbau, Amt für Hochbau Kosten 348.843 EUR Soziale Stadt Projekt Lohberg (Restmittel) 163.657 EUR Soziale Stadt Projekt Blumenviertel Gesamt 512.470 EUR Förderprogramm / Finanzierung Städtebauförderung Maßnahmenkonzept 3.4.2 63 Frühe und nachhaltige Bildungsförderung Projekt, Nr. Frühe und nachhaltige Bildungsförderung C2 Priorität A Rahmenbedingungen / Status quo Die verantwortlichen pädagogischen Akteurinnen und Akteure aus Kindertagesstätten, Grundschule und der Offene Ganztagsgrundschule erleben sich selber zunehmend als machtlos und werden mit Extremformen von Gewalt und Desinteresse konfrontiert. Eltern sind depressiv, paralysiert und alltagsunfähig. Strategien, die früher zur Verbesserung der Situationen geführt haben, helfen angesichts der Zuspitzung der Fälle und der Dimension nicht mehr. Die Motivation der Pädagoginnen und Pädagogen zu helfen ist zwar nach wie vor sehr hoch, jedoch wird die Frustration ebenfalls als sehr hoch beschrieben. Weiterhin diagnostizieren die Fachdienste für das Projektgebiet Blumenviertel einen besonders hohen Bedarf für unterstützende Hilfen für Schülerinnen und Schüler in den ersten Klassen der Sekundarstufe unterschiedlicher Schulzweige - vom Gymnasium bis hin zur Hauptschule. Mit Hilfe eines Maßnahmenbündels an sozialintegrativen Maßnahmen zur frühen und nachhaltigen Bildungsförderung soll der Empowerment-Prozess der Pädagoginnen und Pädagogen, aber auch der Eltern und Kinder im Blumenviertel langfristig unterstützt werden. Familien mit geringem Einkommen sind oft aufgrund der erhobenen Kursgebühren von präventiven Angeboten der Gesundheitsförderung ausgeschlossen. Gerade diese Familien benötigen Unterstützung und Informationen im Umgang mit ihrem Baby/Kleinkind. Verantwortliche aus Schulen und Einrichtungen beobachten zudem zunehmend Konflikte zwischen den Jugendlichen mit unterschiedlichem Migrationshintergrund. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, fehlt es jedoch an Sportangeboten, die sowohl einen integrativen als auch identitätsstiftenden Einfluss auf die verschiedenen Jugendlichen-Claims haben. Weiterhin fehlt es an sportlichen Angeboten für Frauen, die an die Betreuungszeiten ihrer Kinder angepasst sind. Projektbeschreibung / Maßnahmen Stärkung der Netzwerkarbeit der Kitas, Grundschule und Offene Ganztagsgrundschule zur Verbesserung der Übergangssituation Zum Einstieg in die gemeinsame pädagogische Arbeit der Einrichtungen ist für alle Pädagoginnen und Pädagogen ein gemeinsamer Fachtag mit dem Titel „Empowerment für jeden in der Familie etwas dabei - Halt und Haltung der Familien und Akteure im Blumenviertel“ geplant. Ziel der Veranstaltung ist es, Wege zu finden, durch ein Empowerment der verantwortlichen Akteursschaft in der Erziehung, mit Eltern und Pädagogen Chancengleichheit für alle Kinder und ihre Familien zu erreichen. Die Fachtagung soll regelmäßig wiederholt und somit als regelmäßiges Forum der gemeinsamen Weiterbildung und Kommunikationsebene implementiert werden. Zielgruppenspezifische Qualifizierung von Einrichtungen und pädagogi-schen Fachkräften in Sozialen Brennpunkten Im Rahmen eines mehrmonatigen Coaching- und Supervisionsprozesses soll eine Veränderung der Ansprache von Eltern und Kindern, ein Auflösung alter pädagogischer sowie der Aufbau neuer Betrachtungs- und Herangehensweisen unterstützt werden. Im Fokus steht dabei die Frage einer Systemveränderung sowie einer Haltungsveränderung, die dem Leitbild des Empowerments folgt. Elternkurs: Beteiligung der Eltern an der Vernetzung - Bildungsarbeit zur Stärkung der Eigenverantwortung Mit Hilfe einer Honorarkraft sollen in den Kindertagesstätten und der Grundschule Maßnahmenkonzept 64 begleitete Elternkurse u. a. in Form eines offenen „Elterncafés“ angeboten werden. Neben der individuellen Unterstützung der Eltern kann durch die parallele Durchführung der Angebote durch eine Person auch die pädagogische Arbeit der Einrichtungen im Netzwerk gefördert werden. Die Wirkungen der einzelnen Kurse lassen sich systematisch erfassen und reflektieren. Die Weiterentwicklung und Modifizierung des Angebots kann im gemeinsamen Erfahrungsaustausch erfolgen. Eltern soll der Übergang von der Kindertageseinrichtung zur Grundschule durch vertraute Personen aus dem Kindergarten erleichtert werden. Ergänzt wird dieses Angebot durch niederschwellige Themenabende, bei denen Eltern angeleitet werden, in schwierigen Konfliktsituationen gute Lösungen zu finden. Die Themenabende helfen, entwicklungsfördernde Faktoren wie Zuwendung und Anerkennung im Alltag zu stabilisieren und entwicklungshemmende psychische und physische Verhaltensweisen abzubauen. Konzept für neue Formen der Kinderbetreuung, Umsetzung Um die Erwerbschancen gerade von alleinerziehenden Frauen zu verbessern, soll gemeinsam mit den Kindertagesstätten, aber auch mit der Grundschule an einem ganzheitlichen Quartierskonzept zur Optimierung der Angebotszeiten gearbeitet werden. Um dies zu erreichen, soll gemeinsam mit der Akteursschaft und Einrichtungen ein innovatives Konzept der Betreuung erarbeitet werden. Für die Bedarfserfassung (Befragung von Alleinerziehenden) und die Moderation der Konzepterstellung sollen Planungskosten beantragt werden. Für die Umsetzung werden Mittel beantragt, die je nach Bedarf oder Konzeptinhalt eingesetzt werden sollen. Individuelle und modellhafte Förderung von Kindern in der OGS Klaraschule Ziel ist eine individuelle Förderung von Kindern mit erhöhtem erzieherischen Bedarf im Rahmen der Offenen Ganztagsbetreuung. Dazu sollen die auffälligen Kinder einzeln oder in kleinen Gruppen von maximal fünf Kindern durch eine qualifizierte pädagogische Fachkraft (z. B. Heilpädagoge/-in) im Rahmen der Gruppe betreut werden. Mit den Zusatzangeboten sollen die Kinder so trainiert und in ihrem sozialen Verhalten geschult werden, dass sie an den Angeboten der OGS sowie der Hausaufgabenbetreuung teilnehmen können. Es muss ermittelt werden, woher die Störungen kommen und ob die Kinder an andere Beratungsstelle vermittelt werden müssen (Einzeltherapie). Mit spielerischen und konsequenten Methoden sollen die Kinder befähigt werden, ihren Alltag ohne Stress bewältigen zu können. Gender Mainstreaming-Projekte zur spezifischen Förderung von Mädchen und Jungen Für die Überwindung von Rollenklischees soll durch gezielte Aktionen das Interesse von Jungen und Mädchen für Tätigkeiten und Beschäftigungen geweckt werden, die eher untypisch für das jeweilige Geschlecht sind. Mädchen könnten durch eine Tischlerin beim Bauen mit Holz und Jungen zum Beispiel Kochen von Gerichten angeleitet werden. „Lerninsel Düppelpunkt“ – ganzheitliche Förderung von Schülerinnen und Schülern Begleitet durch Fachkräfte der Caritas Dinslaken sollen Oberstufenschüler als „Mentoren“ Schülerinnen und Schülern der Sekundarstufe I in kleinen Gruppen bei der Erledigung ihrer Hausaufgaben unterstützen. Sie werden dabei von zwei fachlich ausgebildeten Mitarbeitern begleitet. Der Düppelpunkt hält für die Durchführung des Projekts geeignete Räumlichkeiten vor. Aktuell befindet sich der Düppelpunkt in einer Um- und Ausbauphase. Nach vorliegendem Baustand wird mit der Fertigstellung im 2. Halbjahr 2010 gerechnet. Bis zu diesem Zeitpunkt könnten die Lerngruppen in einrichtungsexternen Räumlichkeiten (z. B. Grundschule) untergebracht werden. Die Zusammenarbeit mit verschiedenen Kooperationspartnern, erweitert die mehrdimensionale Hilfe und unterstützt eine gezielte Planung. Präventive Gesundheitsförderung für Familien Kursangebot für Eltern mit ihren Kleinkindern bis zu drei Jahren – ein auf Bewegungs- Maßnahmenkonzept 65 anregungen aufgebautes Programm (vergleichbar mit den so genannte PEKIP-Kursen) mit einem auf die Familien zugeschnittenen zusätzlichen Informationsangebot, u. a. zur Förderung der Eltern-Kind-Beziehung, Spiel- und Bewegungsanregungen zur Begleitung der Entwicklung von Kindern sowie Information zu Ernährung und Pflege. Heimspiel - Netzwerkaktion Um Jugendlichen in einem professionellen Rahmen die Gelegenheit zu geben, sich vor Publikum sportlich zu messen, wird im Jahr 2010 erstmalig der Heimspiel-Cup Dinslaken als Street-Soccer-Turnier angeboten. Hiermit kann die aufkochende Welle der Euphorie um die Fußball Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika für den Imagegewinn des Blumenviertels und zur Stärkung der Gemeinschaft der Jugendlichen genutzt werden. Weiterhin soll die Veranstaltung zu einem „Heimspiel“ für alle Menschen im Projektgebiet werden. Entsprechend soll ein sportliches Rahmenprogramm für alle Bewohnerinnen und Bewohner geboten werden. An der Umsetzung sind u. a. Sportvereine, Schulen und soziale Träger beteiligt. Der Heimspiel-Cup soll sich als sportliches Stadtteilfest etablieren. Sport- und Bewegungsangebote für Frauen mit Migrationshintergrund und Alleinerziehende Die Sport- und Bewegungsangebote werden nach den Bedürfnissen der Teilnehmerinnen konzipiert. Die Kurse sollen während der Betreuungszeiten der Kinder in Kitas und Schulen stattfinden. Auf Wunsch kann auch eine kostenlose Kinderbetreuung durch pädagogisches Fachpersonal erfolgen. Der Bereich der Entspannung ist besonders für Migrantinnen wichtig. Viele Frauen sind mit Kindern und Familie stark überlastet, so dass hier Entspannungsübungen für den Abbau von Stress, Übungen zur Rückenkräftigung sowie zur Förderung von Gewichtsabnahme und Mobilität einen hohen Stellenwert haben. Arbeitsschritte Abstimmung der Förderwürdigkeit der Maßnahme mit Bezirksregierung und Ministerium Konkretisierung des Konzepts Beratung mit den Akteurinnen und Akteuren sowie mit der Stadtverwaltung Umsetzung der Projekte Evaluation mit allen Beteiligten Projektlaufzeit 2010 – 2013 Projektverantwortlich Amt für Jugend, Familie und Soziales Beteiligte U. a. Leiterinnen und Pädagogische Fachkräfte der vier im Projektraum verorteten Kindertageseinrichtungen, Leitungen der Grundschule und der offenen Ganztagsbetreuung Kosten 395.000 EUR Förderprogramm / Finanzierung Städtebauförderung, Stadt Dinslaken Maßnahmenkonzept 3.4.3 66 Verfügungsfonds – Öffentlichkeitsarbeit und Unterstützung bewohnergetragener Projekte Projekt, Nr. Verfügungsfonds - Öffentlichkeitsarbeit und Unterstützung bewohnergetragener Projekte C3 Priorität A Rahmenbedingungen / Status quo Eine wichtige Zielsetzung der Stadtteilarbeit im Projektgebiet ist die Mobilisierung der Bewohnerinnen und Bewohner selber aktiv, die Stadtteilentwicklung und das soziale leben mit zu gestalten. Projektbeschreibung / Maßnahmen Im Rahmen eines Verfügungsfonds sollen der Bewohnerschaft unbürokratisch Gelder zur Verfügung gestellt werden können, um in sich abgeschlossene Ideen und Mitmachaktionen zu realisieren und um sie zur Mitarbeit am Stadtteilprojekt zu motivieren. Finanziert werden können z. B. Ausgaben für kleinere Investitionen, Honorare und Materialkosten sowie Zuschüsse für die Öffentlichkeitsarbeit (z. B. Ausstellungen, Stadtteilfeste, Bürgerbeteiligungen). Über die Vergabe der Gelder entscheidet ein Vergabebeirat, der sich aus Vertretern der Wohlfahrtsverbände, der Bewohnerschaft sowie der Projektleitung und dem Quartiersmanagement zusammensetzt. Die Mitglieder des Vergabebeirats kommen regelmäßig zusammen und beraten über die eingegangenen Anträge. Die Summe errechnet sich aus der Förderung von 5 EUR/Einwohner/Jahr. Beispielhafte Projekte: „Das fliegende Klarazimmer – Weltreisetag“ – Projektwoche der Klaraschule mit großer Abschlussveranstaltung für alle Bewohnerinnen und Bewohner „Weltkindertag“ ein Fest für die Familien im Projektgebiet, organisiert durch Kitas, der GGS Klaraschule und der OGS Temporäre Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche, wie z. B. Mitternachtsbasketball, „Wasserspaß-Aktion“ oder Mitmachtheater Kunst- und Kulturprojekte Zur Verbesserung des Negativ-Images sind sowohl im investiven Bereich als auch für die Bildungschancen und das Zusammenleben im Stadtteil - auf allen Ebenen der Stadtteilerneuerung - wichtige Schritte in diesem Konzept beschrieben. Um diese positiven Entwicklungen sowohl bei der Bewohnerschaft als auch über die Quartiersgrenzen hinaus bekanntzumachen, sind verschiedene Formen der Öffentlichkeitsarbeit vorgesehen: Aufbau und Pflege einer Webseite Herausgabe einer Projektzeitung - in Kooperation mit den Einrichtungen, Wohlfahrtsverbänden sowie Bewohnerinnen und Bewohnern Stadtteilforum Beteiligung an konkreten Planungen wie z. B. Spielplatzplanung Arbeitsschritte Erstellen von Richtlinien, Kriterien und Antragsformalitäten Einrichten eines Budgetbeirats Öffentlichkeitsarbeit Bearbeitung der Bürgeranträge Umsetzen der Projekte Projektlaufzeit 2009 – 2013 Projektverantwortlich Quartiersmanagement Maßnahmenkonzept 67 Beteiligte Einrichtungen aus dem Stadtteil, Bewohnerinnen und Bewohner, Gewerbetreibende u. a. Kosten 188.550 EUR Förderprogramm / Finanzierung Städtebauförderung Maßnahmenkonzept 68 3.5 Qualifizierung und Beschäftigung 3.5.1 Stärken vor Ort - Verbesserung der sozialen, schulischen und beruflichen Integration von jungen Menschen Projekt, Nr. Stärken vor Ort - Verbesserung der sozialen, schulischen und beruflichen Integration von jungen Menschen D1 Priorität A Rahmenbedingungen / Status quo Das Programm STÄRKEN vor Ort übernimmt das erfolgreiche Instrument des Einsatzes von lokalem Kapital für soziale Zwecke aus dem Vorgängerprogramm und wird zugleich stärker als bisher auf jugend- und gleichstellungspolitische Ziele ausgerichtet. Im Rahmen der ausgewählten lokalen Aktionspläne erhalten kleine Initiativen und Organisationen Mikrozuschüsse in Höhe von bis zu 10.000 EUR zur Verbesserung der sozialen, schulischen und beruflichen Integration von jungen Menschen mit schlechteren Startchancen und von Frauen mit Problemen beim Einstieg und Wiedereinstieg in das Erwerbsleben. Mit Hilfe des Programms konnten in den vergangenen Jahren in Dinslaken bereits mehr als 80 Projekte unterstützt werden. Projektbeschreibung / Maßnahmen Beispielhaft für den Einsatz von Fördermitteln aus dem Programm von Stärken vor Ort im Projektgebiet Blumenviertel ist das Multi-Media.Projekt „It’s my life“ zu nennen, das im Jahr 2010 an der Volksparkschule durchgeführt wird. Im Rahmen des Projekts soll eine aktuelle Momentaufnahme zu Lebenslage und Lebensorientierung, zu Träumen und Hoffnungen der Jugendgeneration öffentlich gemacht und auf die Bühne gebracht werden. Durch Improvisation werden Erfahrungen, Beobachtungen und Vorstellungen zu Szenenideen für Film- und Theaterelemente, für Text und Aussagen von Songs und Tanzkompositionen entwickelt. Diese Ideen werden mit künstlerischen, jugendkulturellen Ausdrucksmöglichkeiten wie Bewegung, Tanz, Stimme, Klang, Bild und Licht in eine dramaturgische Form gebracht. Theaterszenen und Filmclips werden entwickelt und produziert, ebenso Musik und Songs komponiert und einstudiert. Zum Abschluss erfolgt eine Multimedia-Performance, die das Lebensgefühl und die Orientierungen einer ganzen Generation widerspiegelt und in der sich die jugendlichen Zuschauer wiedererkennen können. Die für das Jahr 2010 vorgesehenen Projekte mit Bezug zum Gebiet Blumenviertel im Überblick: It’s my life Projektmesse Frauenseminar Schneiderwerkstatt Beruf und Kind Arbeitsschritte Projektaufruf Beratung über Projekte im Begleitausschuss Bewilligung von Projektideen Umsetzung der Projekte Projektlaufzeit 2010 - 2013 Projektverantwortlich Amt für Jugend, Familie und Soziales Maßnahmenkonzept 69 Beteiligte U. a. Einrichtungen aus dem Stadtteil, Quartiersmanagement, Begleitausschuss Kosten offen Förderprogramm / Finanzierung ESF-Fonds – Stärken vor Ort Maßnahmenkonzept 3.5.2 70 BIWAQ – Projekt zur Qualifizierung und Bechäftigung Projekt, Nr. BIWAQ - Projekt zur Qualifizierung und Beschäftigung D2 Priorität A Rahmenbedingungen / Status quo Der Anteil der SGB III und SGB II-Leistungsempfänger/-innen ist im Vergleich zur Gesamtstadt deutlich höher. Der Anteil der Erwerbslosen überschreitet im Vergleich zur Gesamtstadt alle Erwerbslosenquoten um das Doppelte. Es besteht ein großer Bedarf an niedrigschwelligem und sozialraumorientiertem Ansatz zur Qualifizierung und Beschäftigung insbesondere der heranwachsenden Generation von Jugendlichen im Stadtteil. Projektbeschreibung / Maßnahmen Der Inhalt eines Qualifizierungs-/Beschäftigungsprojekts mit der Zielgruppe der Jugendlichen und jungen Erwachsenen ist noch zu erarbeiten. Arbeitsschritte N.N. Projektlaufzeit 2010 - 2013 Projektverantwortlich N.N. Beteiligte N.N. Kosten offen Förderprogramm / Finanzierung BIWAQ Maßnahmenkonzept 71 3.6 Quartiersmanagement und Evaluation 3.6.1 Quartiersmanagement Projekt, Nr. Quartiersmanagement E1 Priorität A Rahmenbedingungen / Status quo Zur Umsetzung des Integrierten Handlungskonzepts bedarf es einer externen Organisationseinheit. Bislang gibt es noch keine tragfähigen bürgerschaftlichen Strukturen und zu geringe Netzwerkkontakte. Projektbeschreibung / Maßnahmen Der Schwerpunkt des Quartiersmanagements liegt in folgenden Aufgaben: Die investiven, sozialintegrativen, quartierskulturellen und kommunikativen Maßnahmen zu initiieren und zu begleiten Den gesamten Umgestaltungsprozess durch Information, Beteiligung und M0tivation bei allen Maßnahmen zu unterstützen Vernetzung der Anwohnerschaft Aufbau nachhaltiger Kommunikations- und Arbeitsstrukturen, die eine Stabilisierung des Stadtteils über die Programmlaufzeit hinaus ermöglichen Das Quartiersmanagement hat die wesentliche Aufgabe, Bewohner- und Akteursschaft zu motivieren, an der Umsetzung der Projekte aktiv mitzuwirken. Dazu gilt es zunächst, die im Stadtteil noch schlummernden Potenziale zu wecken und bewohnergetragene Netzwerke aufzubauen. Aufgabe des Quartiersmanagements ist es, eine neue Akzeptanz und eine Neugier auf die Entwicklung des Quartiers zu initiieren. Damit sind für das Blumenviertel ein neuer Quartiersgedanke und ein Gemeinschaftsgefühl zu schaffen. Daneben ist die Vernetzung von Bürgerschaft und Aktiven ein wichtiges Thema. Dies bedeutet, allen Beteiligten die Möglichkeit zu bieten, sich ihren individuellen Möglichkeiten entsprechend einzubringen und gemeinsam an realisierten Aktionen und dem gemeinsam Erlebten zu einer stabilen Bürgerplattform zu wachsen. Bei der Initiierung bewohnergetragener Projekte steht im Vordergrund, die Beteiligten zu unterstützten, Ideen eigenständig und eigenverantwortlich umzusetzen. Arbeitsschritte/Aufgaben Beratung und Information, ggf. mit regelmäßigen Sprechzeiten im Stadtteilbüro Identifikation und Einbindung von Schlüsselpersonen (aktive Bürgerinnen und Bürger, private Initiativen, lokale Akteurinnen und Akteure) Aufbau und Verstetigung bewohnergetragener Netzwerke Synergien zwischen Projekten aufspüren Initiierung, Betreuung und Umsetzung von Projekten Durchführung zielgruppenspezifischer Veranstaltungen: Organisation einer Stadtteilkonferenz, Arbeitsgruppen, Aufbau und Begleitung eines Quartiersbeirats etc. Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit im Stadtteil Kontinuierliche, enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der unterschiedlichen Akteursschaft des Quartiersmanagements Mitwirkung und Unterstützung bei der Vorbereitung, Begleitung und Umsetzung aller Projekte und Maßnahmen aus dem Integrierten Handlungskonzept inklusive Vorbereitung der Mittelanmeldung und Verwendungsnachweisführung Koordination externer Fachbüros Mitwirkung bei der Evaluation Berichtswesen, jährlicher Zwischenbericht, Erarbeiten neuer Ansätze und Projekte Fortschreibung des Handlungskonzepts Maßnahmenkonzept 72 Projektlaufzeit 2009 – 2013 Projektverantwortlich Stabsstelle Dezernat IV Beteiligte Quartiersmanagement Kosten 525.000 EUR Förderprogramm / Finanzierung Städtebauförderung Maßnahmenkonzept 3.6.2 73 Evaluation Projekt, Nr. Evaluation E2 Priorität B Rahmenbedingungen / Status quo Um eine hohe Effizienz sowohl bei der Projektsteuerung und –realisierung als auch bei den Kosten zu erreichen, müssen die Projekte und Maßnahmen im Rahmen von Soziale Stadt schon während der Umsetzungsphase evaluiert werden. Projektbeschreibung / Maßnahmen Der Umfang und Aufwand der Evaluation muss dabei verhältnismäßig sein. Die Projektevaluation soll während der Umsetzung des Erneuerungsprogramms extern vergeben werden. Danach obliegt die Evaluation der Stadtverwaltung. Für ein Evaluationskonzept, das dem inhaltlichen Spektrum integrierter Stadterneuerung gerecht wird und eine ausgewogene Kombination quantitativer und qualitativer Untersuchungsmethoden gewährleistet, werden fünf grundsätzliche Bausteine empfohlen. Arbeitsschritte Projektlaufzeit 2009 - 2013 Projektverantwortlich Stadt Dinslaken Beteiligte U. a. Vertreterinnen und Vertreter aus Einrichtungen, Verwaltung und Politik, Nutzerinnen und Nutzer von Angeboten Kosten Offen - erfolgt im Rahmen des Projekts „Zeche Lohberg“ Förderprogramm / Finanzierung Städtebauförderung Bewohnerbefragung zu Projektbeginn Aufbau einer Projektdatenbank Jährliche Auswertung der Projekte mit einem Status-quo-Bericht Jährliche Auswertung der sozialen Kontextindikatoren Gesamtevaluation zum Ende des Projekts mit unterschiedlichen Indikatoren