Ausgabe 34 - Weihnachten 2009 - Dominikanerkloster Braunschweig
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Ausgabe 34 - Weihnachten 2009 - Dominikanerkloster Braunschweig
Hoffende Kirche Gemeindezeitung der Sankt Albertus Magnus Kirchengemeinde Ausgabe 34 – Weihnachten 2009 • • • • • • Im Interview: Marianne Schmidt-Kortenbusch Gemeindefahrt nach Görlitz Umgestaltung des Kirchvorplatzes 20 Jahre Pfadfinder Firmung 2009 Jugendfahrt nach Taizé St. Albertus Magnus Dominikanerkloster Montag Brucknerstraße 6, 38106 Braunschweig Tel.: 23 885-0 / Fax: 23 885-85 www.dominikaner-braunschweig.de Konto-Nr. 610 426 6001, Volksbank Braunschweig-Wolfsburg (BLZ 269 910 66) P. Hans-Albert Gunk OP P. Osvaldo Robles Segovia OP P. Martin Rosner OP P. Fritz Wieghaus OP P. Johannes Witte OP 36 25 00 10 36 25 00 11 238 85-24 238 85-25 238 85-23 Las Casas Haus Kontakt: P. Martin Rosner G O T T E S D I E N S T E 8.15 Uhr Hl. Messe Dienstag 18.30 Uhr 19.00 Uhr Vesper Hl. Messe Mittwoch 8.15 Uhr Hl. Messe Donnerstag 18.30 Uhr 19.00 Uhr Freitag Rosenkranz Hl. Messe 8.15 Uhr Hl. Messe Samstag 8.15 Uhr 18.00 Uhr Hl. Messe Hl. Messe Sonntag 9.30 Uhr 11.00 Uhr 18.00 Uhr Hl. Messe Hl. Messe Hl. Messe 23 885-5 An Weihnachten, Neujahr, Ostern und Pfingsten geänderte Gottesdienstzeiten! Förderverein Dominikanerkloster e.V. Konto-Nr. 101 373 4000, Volksbank Braunschweig-Wolfsburg (BLZ 269 910 66) Kontakt: P. Johannes Witte 238 85-23 Pfarrei St. Albertus Magnus Pfarrbüro Barbara Münzberg Bürozeiten: Rendantin Kindergarten St. Albertus Magnus Helga Wirths Brucknerstraße 1, 38106 Braunschweig www.kindergarten-braunschweig.de Caritaskreis Leitung: Margrit Mesecke 33 13 10 238 85-15 238 85-13 Pfarrgemeinderat 33 63 17 Organist/Innen St. Pauli, Braunschweig 33 29 63 33 81 78 Gemeinde des 22.April, El Salvador [email protected] St. Josef, Magdeburg-Olvenstedt Pfarrbüro Oskar Stolinsky Irene Loßau (Vorsitzende) Partnergemeinden Pastor Geert Beyer Pastor Michael Gerloff 238 85-0 Mo-Fr 8.30-12.00 Uhr 0391 / 722 58 99 Bernhard Bendfeldt Rainer Cech Dr. Stefan Piter 05306 / 97 03 16 37 47 70 233 42 10 Pfarrbücherei M. Schmidt-Kortenbusch 50 31 01 Öffnungszeiten: So 10.30-11.00 Uhr Mi 17.30-18.30 Uhr Das Titelbild zeigt unseren Kirchvorplatz vor und nach der Umgestaltung im Sommer 2009 Liebe Gemeinde! Pünktlich zur Advents- und Weihnachtszeit hat unsere Kirche mit der Neugestaltung von Portal und Vorplatz ein neues „Gesicht“ bekommen. Seither haben uns viele positive Reaktionen erreicht. Zugleich fällt auf, dass man immer wieder Menschen auf dem neuen Vorplatz antrifft: Erwachsene und Jugendliche stehen im Gespräch zusammen oder betrachten die Türen, Kinder laufen die Linien der Pflasterung nach. Offenbar halten Menschen sich gern hier auf. Sicher hat das damit zu tun, dass man schon auf den ersten Blick wahrnimmt: Es ist sehr schön geworden. Wo vorher galt: „Innen hui, außen pfui“, ergeben nun das Innere und das Äußere der Kirche ein einheitliches, aufeinander bezogenes Ganzes. Vielleicht ergibt sich die Anziehungskraft des neuen Platzes aber auch aus seiner Symbolik, die Menschen anspricht, ob bewusst, oder unbewusst. Es ist eine Symbolik, die viele Bezüge zu Advent und Weihnachten aufweist: Besonders aussagekräftig ist das neue Portal. Auf den ersten Blick nimmt man einzelne Buchstaben wahr, aus denen sich mit der Zeit ganze lateinische Worte bilden. „Im Anfang war das Wort“, so beginnt das Evangelium vom 1. Weihnachtstag und erinnert uns daran, dass der Glaube uns immer wieder neu hören lernt. Zusammen bilden die Worte den Anfang des „Salve Regina“, des Hymnus aus dem 11. Jahrhundert, der Maria als Mutter des Mitleids besingt, als Leben und Wonne. Sie steht dafür, dass Gott in Jesu Geburt in die Welt eintritt und damit auch in mein Leben. Öffnen wir ihm die Türen! Ihr P. Johannes Witte O.P. Die Christrose Die Christrose gilt als ein Symbol der Hoffnung, da sie in milden Wintern bereits zum Weihnachtsfest blüht. Mit dieser Christrose wünsche ich Ihnen allen ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest und ein gesundes und friedvolles neues Jahr. Für den Pfarrgemeinderat, Irene Loßau Hoffende Kirche, Ausgabe 34 – Weihnachten 2009 Seite 3 Interview mit Marianne Schmidt-Kortenbusch, Leiterin der Gemeindebücherei St. Albertus Magnus Am 02.10.2009 haben wir, Irene Loßau und Claudia Oettich, uns mit Marianne SchmidtKortenbusch zu einem Interview getroffen. Liebe Marianne, herzlichen Dank für deine Bereitschaft, uns für Fragen zu deinem Leben zur Verfügung zu stehen. meinen Mann kennengelernt. Dieser studierte Germanistik und katholische Theologie auf Lehramt. Wir haben in Münster in der St. Petrikirche geheiratet. Wann wurdest du geboren und wo bist du aufgewachsen? Geboren wurde ich 1957 in Münster als Älteste von insgesamt fünf Kindern. Ich habe zwei Schwestern und zwei Brüder. Berufsbedingt – mein verstorbener Vater war Jurist – zog unsere Familie nach Balve/Sauerland. Dort wuchs ich auf, ging zur Schule und absolvierte 1976 mein Abitur, nachdem ich zuvor zur Volks- und Realschule gegangen war. In welchen Bereichen warst du in deiner Jugend in der Kirche engagiert? Engagiert habe ich mich in St. Blasius, unserer zuständigen Pfarrgemeinde, in der Jugendgruppe, als Lektorin, in der Jugendschola und bei der Vorbereitung von Jugendgottesdiensten. Und wie sah dein beruflicher Werdegang nach dem Abitur aus? Gern hätte ich Naturwissenschaften studiert. Doch ich wollte nicht Lehrerin werden. Also entschied ich mich für eine Buchhändlerlehre in Münster, meiner Geburtsstadt. Diese absolvierte ich in zweieinhalb Jahren. Während meiner Arbeit im Anschluss daran absolvierte ich gleichzeitig eine Zusatzausbildung zur theologischen Fachbuchhändlerin. Dies war eine spannende Zeit für mich. Unter anderem kamen die Professoren Metz und Kamphaus in die Buchhandlung. Die Befreiungstheologie, eine in Lateinamerika entwickelte Richtung der christlichen Theologie, führte gerade in den späten siebziger Jahren zu heftigen Kontroversen bzw. Diskussionen. In dieser Zeit habe ich unter anderem Ernesto Cardinal, Helder Camara und Johann Baptist Metz gelesen. Und wie habt ihr dann gemeinsam den Weg nach Braunschweig und nach St. Albertus Magnus gefunden? Über einen mehrmonatigen Aufenthalt in Osnabrück – eine „Feuerwehrstelle“ für meinen Mann – führte uns der Weg 1984 für eine Festanstellung nach Braunschweig. Wir ließen uns zuerst in der Schleinitzstraße nieder, bevor wir uns 1986 für ein Haus in Lehndorf entschieden. Diese Zeit hat auch dein Privatleben verändert? Seit 1984 sind wir auch in St. Albertus Magnus. Unsere älteste Tochter Teresa wurde noch im Münsterland geboren, Benedikt 1985 und Birgitta 1988 in Braunschweig. Beide sind von Pater Fritz getauft worden. Wir feiern sozusagen dieses Jahr unsere fünfundzwanzigjährige Zugehörigkeit zur Gemeinde. Während dieser Zeit sind unsere drei Kinder auch hier zur Kommunion und Firmung gegangen. Ich habe in diesen Jahren zwei Firmungen und drei Erstkommunionfeiern als Katechetin begleitet. Ja, nachhaltig. In der Studentengemeinde, und zwar im „Arbeitskreis Gottesdienst“, habe ich Und wie sah dein weiteres Engagement in unserer Gemeinde aus? Hoffende Kirche, Ausgabe 34 – Weihnachten 2009 Seite 4 Zuerst war ich selbst in der Dritte-Welt-Gruppe aktiv. Aber da wir kleine Kinder hatten, konnte nur einer von uns aktiv sein. In der Folgezeit trat nur mein Mann Martin in Aktion und ich hielt mich eher im Hintergrund. Der El Salvador-Kreis wurde gegründet. Als 1989 Bürgerkrieg in El Salvador war, flog mein Mann als Abgesandter für vier Wochen nach El Salvador. Es gab keinen Kontakt, denn damals gab es noch kein Internet und keine Handys. Ohne meine Bereitschaft, die Kinder in dieser Zeit allein zu betreuen und auf den gemeinsamen Familienurlaub zu verzichten, wäre dies für ihn nicht möglich gewesen. Und auch ich hatte gewisse Bedenken; selbst Gemeindemitglieder wiesen mich auf die Gefahren hin. Die Projekte mitzutragen hieß zum Beispiel auch, kurzfristig Pater Jerry vom Bahnhof abzuholen, ihn zu uns nach Hause zu nehmen und gleichzeitig die anderen Gäste zu bewirten. Unsere Kinder sind damit groß geworden. Ich habe sieben Jahre von 1995 bis 2002 im Bücherwurm gearbeitet. Nachdem ich dort nicht mehr weiter arbeiten konnte, habe ich mir ein anderes Betätigungsfeld gesucht. Seit fast vier Jahren bin ich beim Kinderschutzbund als Notmutter tätig. Was wünschst du der Gemeinde? Ich wünsche ihr, dass sie ihre Offenheit und Vielfalt in den verschiedenen Gruppen behält. Ein paar interessierte Leser mehr für die Bücherei wären wünschenswert. Liebe Marianne, wir wünschen dir und deiner Familie noch viele erfüllte, erlebnisreiche Jahre, alles Gute und Gottes Segen. Für die Reaktion: Claudia Oettich Seit den achtziger Jahren bin ich auch im Liturgiehelferkreis aktiv und habe damals an dem ersten Kurs im Kloster Steterburg teilgenommen. Die Bücherei von St. Albertus Magnus leite ich seit 1993. Anne Jilge, Martina Nowak-Rohlfing und ich haben damals ein Jahr benötigt, um die Bücher zu sortieren und zu katalogisieren. Die wichtigste Zielgruppe sind Kinder und Jugendliche, wir haben aber auch einen aktuellen Bestand an Romanen für Erwachsene. Eigentlich sollte jeder bei uns etwas zu lesen finden. Die Öffnungszeiten sind zur Zeit mittwochs von 17.30 Uhr bis 18.30 Uhr und sonntags zwischen den Gottesdiensten von 10.30 bis 11.00 Uhr. Seit 14 Jahren bin ich im Frauenkulturkreis. Wir besprechen Bücher und Zeitungsartikel, die wir über theologische und philosophische Themen gelesen haben, besuchen gemeinsam Ausstellungen, aber auch der gesellige Teil kommt nicht zu kurz. Ich bin Mitglied in der KFD, mache montags hier in den Gemeinderäumen Yoga und nutze Angebote wie das Frauenfrühstück und „Frauen Wandern“. Letzteres ist auch eines deiner Hobbys? Ich wandere sehr gern. Daneben gehe ich neben meinem größten Hobby, dem Lesen – wen würde es wundern – aber auch noch anderen Dingen nach. Weben ist mir ein liebes Hobby geworden genauso wie Fahrrad fahren. Und wie ging es beruflich weiter? Hoffende Kirche, Ausgabe 34 – Weihnachten 2009 Seite 5 Auf in den Osten! Gemeindefahrt nach Görlitz Im Herbst 2008 entdeckte ich am Schriftenstand unserer Klosterkirche ein Info-Schreiben der Kolpingfamilie St. Albertus Magnus Braunschweig mit folgendem Inhalt: „Görlitz, die östlichste deutsche Stadt – mitten auf dem 15. Meridian. Wir besuchen die Perle der Architektur. 3600 unter Denkmalschutz stehende Gebäude in Spätgotik, Barock, Renaissance, Jugendstil und Gründerzeit wollen von uns entdeckt werden.“ Termin: 21.5. – 24.5. 2009 Interessierte wurden herzlich zu dieser 8. Gemeindefahrt eingeladen. Unser erster längerer Aufenthalt war in Bautzen – ein Name, den ich immer nur aus der Presse früherer Jahre mit Zuchthausaufenthalten unliebsamer Bürger der DDR in Verbindung brachte. Ein Spaziergang durch die 1000jährige, vieltürmige Stadt brachte uns schöne, renovierte Gebäude nahe. Beeindruckend war der Blick auf die Alte Wasserkunst an der Spree mit den alten Stadtbefestigungen. Der Dom St. Peter war geöffnet. Er ist eine gotische Hallenkirche und dient seit 1524 Katholiken und Protestanten als Gotteshaus. Diese Ankündigung machte mich neugierig. Warum nicht mal nach Osten reisen? Da mich mein Auto immer nur nach Süden bringt, wäre dies doch mal eine Gelegenheit, mein Fahrzeug zu überlisten: Es bleibt in der Garage stehen, und ich mache mich auf, in einer netten Gemeinschaft gen Osten zu reisen! Ein Blick in den Atlas: Görlitz liegt im Bezirk Dresden, an der Neiße, die die Grenze nach Polen bildet. Weiter ging die Fahrt über Ostritz zum imposanten, im böhmischen Barock erbauten Zisterzienserinnenkloster St. Marienthal, direkt an der Neiße, die hier die Grenze nach Polen bildet, gelegen. Glockengeläut empfing uns. Sieben Nonnen feierten eine Maiandacht, wir lauschten eine Weile ihren Gebeten und Gesängen. Der Klosterladen bot u.a. viele Produkte an, die mit verschiedenen Essigsorten versetzt waren. Ein kurzer, heftiger Regenschauer ließ uns schnell zum Bus zurückkehren. Das Programm der viertägigen Reise klang vielversprechend, auch der Preis war annehmbar. Mein Entschluss stand fest: Auf in den Osten, ich fahre mit! Wieder über Ostritz fuhren wir in die ca. 20 km entfernte Stadt Görlitz, das Ziel unserer Reise und Ausgangspunkt zu Fahrten in die landschaftlich schöne Umgebung. Donnerstag, 21.5.2009 Im Hotel angekommen, bezogen wir unsere Zimmer. Pater Fritz, der unsere Gemeinschaft von 46 Leuten aus Braunschweig und unserer Partnergemeinde Magdeburg begleitete, feierte mit uns nach dem Kofferverladen eine hl. Messe und gab uns den Reisesegen, Eva Wirths spielte zu unserem Auszug eine fröhliche Weise auf der Orgel. Die Fahrt begann! Blühende Robinien, weiß leuchtende Margeriten, roter Klatschmohn, gelber Ginster, Heckenrosen und Sonnenschein begleiteten uns. Das Mittagspicknick auf dem Rastplatz „Dresdener Tor“ wurde von vielen fleißigen Helfern vorbereitet, es schmeckte sehr gut. Eine große Tasse mit dem Aufdruck „Görlitz“ bekamen wir geschenkt. Danke! Nun habe ich nach dem „Regensburg-Pott“ eine zweite Erinnerungstasse. Hoffende Kirche, Ausgabe 34 – Weihnachten 2009 Nach dem Abendessen stimmte uns ein Nachtwächter während eines einstündigen Spazierganges auf diese schöne Stadt ein. Freitag, 22.5.2009 Nach einem reichhaltigen, guten Frühstück lernten wir Görlitz mit seinen Sehenswürdigkeiten bei einer Stadtrundfahrt und danach bei einem Rundgang näher kennen. Etwas mühsam war der Gang hinauf zur Kirche St. Peter und Paul, einer repräsentativen fünfschiffigen Hallenkirche mit sehenswerter Innenausstattung und der weltberühmten Sonnenorgel von Eugenio Casparini. Sehr faszinierend fand ich die Gesamtanlage „Heiliges Grab“ mit Grabkapelle, Kreuzkapelle und Salbhaus. Die Anlage ist eine Kopie des Heiligen Grabes in Jerusalem und wurde 1504 Seite 6 von Georg Emmerich nach seiner Rückkehr aus Jerusalem errichtet. Leider regnete es, daher nahmen wir unser leckeres Picknick in einem Hotelraum ein. Nach der Mittagspause, die uns zur freien Verfügung stand, fuhren wir mit unserem Bus um 15.30 Uhr zur östlichsten Brauerei Deutschlands. Elf verschiedene Produkte der „Landskron-Brauerei“ standen nach einer umfangreichen, interessanten Besichtigung der Werksanlagen zur Verkostung bereit. Kloster Marienthal Ein deftiges Abendessen in der Traditionsgaststätte „Restaurant Bürgerstübl“ beschloss den offiziellen Teil des Tages. Danach überquerten meine Freundinnen und ich auf der Fußgängerbrücke die Neiße und waren im östlichen Ortsteil von Görlitz, der am 6. Juli 1950 nach der Anerkennung der Oder-Neiße-Grenze zu der polnischen Stadt Zgorzelec geworden war. Mit einem Glas Wein wurde dieser Tag im Hotelzimmer, das ich mit einer Freundin teilte, beendet. Görlitz, Rathausplatz mit Ratsapotheke Samstag, 23.5.2009 Ein wunderschöner, sonniger, abwechslungsreicher Tag begann! Wir fuhren zum Kurort Oybin, der „Perle des Zittauer Gebirges“. Der katholische Urlauberpfarrer Johannes Johne führte uns als „Ritter Johann ohne Pferd“ mit launigen, kurzweiligen Erklärungen durch den Ort, stieg mit uns an der historischen Bergkirche vorbei (sie ist direkt am Felsen erbaut, das Gestühl ist ansteigend wie in einem Hörsaal, sie hat einen Kanzelaltar und bemalte Emporen) durch eine enge Felsenschlucht hoch hinauf zur romantischen Burg- und Klosterruine. Die hervorragende Akustik in der ehemaligen Kirche konnten wir durch unseren Gesang genießen. Görlitz, Kirche St. Peter und Paul Bei dem vorbereiteten Picknick in der Nähe des Bahnhofes der Zittauer Schmalspurbahn konnten wir uns von dem recht steilen Auf- und Abstieg erholen. Pater Fritz erklärte auf unserer Weiterfahrt, dass die Fahrten der Kolpingfamilie immer einen dominikanischen Akzent haben. Daher war das nächste Ziel das Dominikanerkloster in Jablonné v. Poještĕdi, das er 1992 schon einmal besucht hatte. In der Krypta am Grab der hl. Zdislava beteten und sangen wir. Auf der Rückfahrt nach Görlitz hielten wir in Zittau, um ein Fastentuch anzusehen. Fastentücher kennen wir aus unseren Kirchen aus Hoffende Kirche, Ausgabe 34 – Weihnachten 2009 Görlitz, Besichtigung der Landskron-Brauerei der vorösterlichen Zeit. Was wir hier zu sehen bekamen, war etwas ganz Besonderes! Es ist eine riesige, textile Bilderbibel mit 90 Szenen aus dem Alten und Neuen Testament, 1472 von einem unbekannten Meister geschaffen. Das Tuch wird seit 1999 in der größten MuseSeite 7 umsvitrine der Welt im eigens dafür geschaffenen Museum „Kirche zum Heiligen Kreuz“ präsentiert. Gern hätte ich noch viel länger dieses Kunstwerk betrachtet, doch das Abendessen im Hotel erwartete uns. Es wurde ein gemütlicher, langer Abend! Menschen hatten sich in diesen drei Tagen zusammengefunden, Freundschaften waren geschlossen oder auch vertieft worden. hatte uns ohne Zwischenfälle heimgebracht. Die herzlichen Umarmungen beim Abschied zeigten, dass diese Gemeindefahrt wieder einiges an guten, mitmenschlichen Beziehungen bewirkt hat. Ein herzliches Dankeschön an Pater Fritz und an das Reiseteam der Kolpingfamilie, Brigitte Labitzke und Rita Wegener! Angela Grödecke Sonntag, 24.5.2009 Nach dem Frühstück wurden die Koffer verladen, wir fuhren an die Stadtgrenze, Pater Hermann, der zum Braunschweiger Konvent gehört, erwartete uns im Provinzialmutterhaus der Kongregation der Borromäerinnen. Die Begrüßung war sehr herzlich. Wir feierten mit Pater Fritz die hl. Messe, Pater Hermann brachte uns während seiner Predigt über das Thema „Sehen und Schauen“ zum Nachdenken, aber auch oft zum Schmunzeln. Oybin, Führung mit „Ritter Johann ohne Pferd“ Das Ehepaar Flegel, das an diesem Tag ihren 40. Hochzeitstag feierte, erhielt einen besonderen Segen und viele Glückwünsche. Mit herzlichem Lachen verabschiedete uns Pater Hermann und winkte uns lange nach. In Magdeburg-Olvenstedt wurden wir in den Gemeinderäumen unserer Partnerkirche mit Kaffee und Kuchen bewirtet. Das Hochzeitspaar hatte dazu eingeladen. Kurz vor 20 Uhr erreichten wir unser Kloster. Herr Heinz Schmidt war sehr gut gefahren und Jablonné v Poještĕdi, Dominikanerkloster Görlitz, Gruppenbild mit Pater Hermann zum Abschied Hoffende Kirche, Ausgabe 34 – Weihnachten 2009 Seite 8 „Packen wir`s an!“ Der Förderverein geht in sein fünftes Jahr „Was macht eigentlich der Förderverein?“ – so wurde ich unlängst gefragt. Grund genug, einmal wieder über die Aktivitäten des Vereins zu berichten. Zunächst einmal ist zu vermelden: er wächst. Zwar langsam, aber stetig. Aktuell sind es 127 Mitglieder, die die Aufgaben und Ziele von Kloster und Gemeinde unterstützen. Im Vorstand gibt es eine Veränderung: Während die Vorstandsmitglieder Hans Rohlfing, Jochen Wirths und Wolfgang Polley auf der letzten Mitgliederversammlung wiedergewählt wurden, nimmt nun P. Hans-Albert Gunk anstelle von P. Peter Kreutzwald die Aufgabe des Kassenführer wahr. Ohne großes Aufsehen sorgt der Förderverein weiterhin dafür, dass vieles wie selbstverständlich läuft: Dazu gehört zum Beispiel, dass die Orgel regelmäßig gewartet wird und zuverlässig ihren Dienst verrichten kann, oder dass die Programme von Las Casas-Haus, Kino und Kunst im Kloster gedruckt und versendet werden können. Außerdem beschert er seit kurzem den Teilnehmern der Seminare im Las-Casas Haus einen guten Schlaf in neuen Bettgarnituren, welche die sehr in die Jahre gekommenen alten ersetzen. Die Grundlage dafür sind die Jahresbeiträge der Mitglieder, ergänzt um Einzelspenden. So hatte sich ein Vereinsmitglied entschlossen, angesichts eines runden Geburtstags die Gäste anstelle von Geschenken um einen Beitrag für den Förderverein zugunsten des Kirchenvorplatzes zu bitten – eine sehr gute und nachahmenswerte Idee. So wenig spektakulär manches auch wirkt, so wichtig ist es. Nicht zuletzt hält es uns den Rücken frei, um die nötigen Sanierungsarbeiten durchführen zu können, die die letzten Monate geprägt haben: Die würdige Gestaltung des Kirchvorplatzes, der nun endlich auch mit Rollstuhl und Rollator zugängliche Gemeindeeingang samt Toiletten, sowie die energiesparende und klimaschonende Dämmung des Kloster- und Gemeindetraktes. Für diese Maßnahmen standen glücklicherweise ordenseigene Mittel zur Verfügung. Zusätzlich haben die zweite Kollekte und einige Einzelspenden einen beeindruckenden Beitrag zur Sanierung der Eingänge ergeben. Gleichzeitig müssen aber auch die anderen Aufgaben weiter finanziert werden, und dafür ist der Förderverein so wichtig wie eh und je. Für ihren Beitrag zur Zukunftsfähigkeit von Kloster und Gemeinde gebührt allen Mitgliedern und außerordentlichen Spendern dehalb ein herzliches „Dankeschön“! „Packen wir`s an!“ - mit diesen ermutigenden Worten eines Mitglieds hatte der Verein vor vier Jahren seine Arbeit begonnen. Ein gutes Wort auch für das fünfte Jahr und die kommenden Herausforderungen: „Packen wir`s an!" P. Johannes Witte OP Kontakt: P. Johannes Witte OP Tel.: 0531 / 23885-23 Bankverbindung: Konto-Nr. 101 373 4000, Volksbank Braunschweig-Wolfsburg (BLZ 269 910 66) Durch Ihren Mitgliedsbeitrag von mindestens 60,- € pro Jahr sowie mit zusätzlichen Spenden können Sie das Kloster wirksam fördern. Der Verein ist als gemeinnützig anerkannt. Mitgliedsbeiträge und Spenden können Sie steuerlich als Sonderausgaben geltend machen. Spendenbescheinigungen werden unaufgefordert übersandt. Hoffende Kirche, Ausgabe 34 – Weihnachten 2009 Seite 9 Innen und außen gehören zusammen Neugestaltung des Kirchvorplatzes Noch habe ich die Worte einer Kirchenbesucherin im Ohr, die zum 1. Mal unsere Kirche betrat. Sie sagte: „Von außen ist nicht erkennbar, welch ansprechende künstlerische Gestaltung die Kirche von innen aufweist“. Mit der Neugestaltung des Kirchvorplatzes hat sich das verändert. Innen und außen entsprechen sich. Die Rückmeldungen aus der Gemeinde sind ausgesprochen positiv. Sowohl die Pflasterung des Vorplatzes wie die künstlerische Neugestaltung des Kirchenportals werden gelobt. Und in der dunklen Jahreszeit lässt die neue Außenbeleuchtung von Kirche und Turm eine eigene Atmosphäre entstehen. Die Neugestaltung des Eingangsbereiches übernahm das Architekturbüro Kuhn und Krail, die auch die Errichtung der neuen Orgelempore vor einigen Jahren betreute. Die künstlerische Gestaltung lag in den Händen von Prof. Gerd Winner, der sich von den ersten Architektenplänen beim Bau der Kirche inspirieren ließ. Das neue Kirchenportal erhielt mit dem Hymnus „Salve Regina“, der in der Kirche weltweit nach der Vesper bzw. nach der Komplet gesungen wird, eine marianische Ausrichtung. So wird sie zu einem Bindeglied zwischen den Skulpturen der „Pietà“ von Menashe Kadishman und der Schutzmantelmadonna „Porte du ciel“ von Jean Ipoustéguy draußen und der Marienkapelle und den Fra Angelico Marienbildern von Ingema Reuter und Gerd Winner drinnen. P. Fritz Wieghaus OP Hoffende Kirche, Ausgabe 34 – Weihnachten 2009 Seite 10 Frauenausflug Hildesheim 06. Juni 2009 Hildesheim: eine Kreisstadt im Harzvorland mit etwa 106500 Einwohnern. Der romanische Dom und die ebenfalls romanische Michaelskirche gehören zum Weltkulturerbe. Hildesheim ist eine mittelalterliche Stadt; das kann man am besten aus der Vogelperspektive erkennen. Der 104,30 m hohe Andreaskirchturm ist der höchste von Niedersachsen. So oder fast so hat es seinerzeit in meinem Erdkundebuch gestanden. Heute fällt eine Besichtigung der Stadt ein wenig anders aus: Hildesheim wurde im 2. Weltkrieg sehr zerstört, zumindest der Kern hat unter dem Bombenhagel sehr gelitten. Wenn wir heute nach Hildesheim fahren, bietet sich uns ein ganz anderes Bild: Laufen wir den „Rosenweg“ entlang, so lernen wir viel Neues, sehen viel Wiedererbautes und viel Sehenswertes. Wir sehen, dass die Stadt zahlreiche Kirchen hat, dass sie über Wallanlagen verfügt, dass an der Apsis des Domes immer noch die Heckenoder Hundsrose blüht und erfahren dass sie der Legende nach schon von Albertus Magnus erwähnt wurde. Ebenfalls sehenswert ist das Römer- und Pelizaeus-Museum sowie der Magdalenengarten – ein kleiner Weingarten und ein ziemlich großes Rosarium – unterhalb von St. Michael. Mit oder auch ohne kundige Führung tauchen wir wieder in die Neuzeit ein. Eine Anzahl stattlicher Fachwerkhäuser erwarten uns am historischen Marktplatz, wo für ein gutes Mittagessen gesorgt ist. Auch wer in Hildesheim seine Kindheit und Jugend verbracht hat, kann sicher noch auf Entdeckungsreise gehen: Einmal um die Wälle laufen, das Denkmal vom Apfeldieb anschauen. Die Stadt gehörte einst auch der Hanse an. Machen wir eine Kanufahrt auf der Innerste. Ein echter Kenner Hildesheims erzählt uns, dass die Stadt im „Potte“ liegt und nur nach Norden – also nach Hannover hin – offen ist. Er sagt das Gedicht vom Apfeldieb natürlich auf Platt auf, und er erklärt, wie Pumpernickel wirklich schmeckt. Nach einer kleinen Pause landen wir in Bad Salzdetfurth. Wer mag, kann am Gradierwerk entlang bummeln oder genießt ein Stückchen Kuchen im kleinen Café im Kurpark. So findet ein schöner Tag sein Ende. Danke, liebe Frau Kanne, für die gute Organisation! Horchen wir doch mal, ob die Glocke vom Kehrwiederturm läutet... Irene Loßau Frauen-Wandergruppe unterwegs Im zweiten Halbjahr nahmen wir an einer geführten Radtour zu den eiszeitlichen Flussterrassen nach Walle teil, wo die Schunter in die Oker mündet. Dies ist ein ausgesprochen idyllisches Fleckchen Erde, wie geschaffen für ein genussvolles Picknick. Von Bad Harzburg aus ging es zum Molkenhaus, auf dessen neuer Terrasse am Teich wir uns nach der Wanderung kulinarisch verwöhnen ließen – was uns nicht davon abhielt, noch ein leckeres Eis beim Italiener zu schlecken... Im Herbst eröffneten uns die neuen Beobachtungsplattformen an den Riddagshäuser Teichen Einblicke in die Unterwasserwelt, und zahlreiche Grünfrösche und Molche erfreuten unser Herz. Hoffende Kirche, Ausgabe 34 – Weihnachten 2009 Ein absolutes „Highlight“ war die Wanderung von Thale/Ostharz zum Rosstrappenfelsen mit einem atemberaubenden Blick in das romantische Bodetal. 2010 wollen wir u.a. die Teufelsmauer bei Blankenburg begehen, Frühblüher in der Asse begrüßen, auf Eulenspiegels Spuren im Elm wandeln, den Brocken bezwingen und die Rabenklippen im Harz mit dem Luchsgehege besuchen. Wir freuen uns auf viele, fröhliche WanderGesellinen. Weitere Informationen: Ursel Burgermeister, Tel. 05306 / 5047 Seite 11 Offener Frauenkreis – „Die Klosterrunde“ Liebe Frauen der Gemeinde, liebe Gäste! Wir sind zur Zeit acht Frauen unterschiedlichen Alters mit dem gemeinsamen Interesse am Besuch von Kirchen und Klöstern in der Region und am Erfahrungsaustausch über Aufenthalte in Klöstern, Pilgerreisen und Studienfahrten. So besichtigten wir 2009 das Kloster- und Zisterziensermuseum Walkenried/Südharz und lernten die Zisterziensermönche sowohl als tiefgläubige Ordensleute als auch als clevere Geschäftsleute kennen. Klosterleben und Mittelalter wird im Museum durch akustische und visuelle Inszenierungen lebendig. Walkenried ist von Braunschweig gut mit dem Zug erreichbar. Es lohnt sich sehr, sich für die Klosteranlage und das Museum einen ganzen Tag Zeit zu nehmen. die zum Teil auch klanglich erlebbar sind. Beeindruckend: eine wasser- und luftbetriebene Musikmaschine, deren Funktionsweise in einem Film sehr schön erklärt wird. Zwei Wasserräder treiben dabei eine durch Stiftwalzen getrennte Orgel mit 62 Pfeifen an, und die Figur Galathea, in einer Muschel sitzend, wird von Fabelwesen in einem Wasserbecken hinund hergezogen. Im Gemüsegarten des Klosters Michaelstein Rosen am Kreuzgang des Klosters Michaelstein Nach einer Wanderung um die zahlreichen Fischteiche kosteten wir auf der Terrasse des Fischrestaurants köstlich zubereitete Forellen und Zander. Die Ruine der Klosterkirche Walkenried Am Zisterzienserkloster Michaelstein, abseits von Blankenburg in idyllischer Harzrandlage gelegen, faszinierte uns besonders der ausgedehnte, duftende Kräutergarten und die Sammlung historischer Musikinstrumente – 900 Exponate aus dem 18.-20. Jahrhundert, Hoffende Kirche, Ausgabe 34 – Weihnachten 2009 Im kommenden Jahr wollen wir Kloster Ebstorf bei Uelzen besichtigen und uns auf den dortigen sechs Kilometer langen, meditativen Wanderweg zur biblischen Schöpfungsgeschichte begeben. Weiterhin vorgesehen sind ein Ausflug zum Kloster Drübeck und eine Führung in der Klosterkirche Riddagshausen. Kommen Sie mit! Info: Ursel Burgermeister, 05306 / 5047 Seite 12 AG Schöpfung bewahren Mit vielfältigen Lösungen zur naturnahen Gartengestaltung setzten wir uns im zweiten Halbjahr ’09 sowohl auf der Rad-„Tour de Jardin“ von Königslutter nach Braunschweig als auch beim Besuch des BUND Biogartens in Wolfenbüttel auseinander. Zur Zeit des Vogelfluges, Ende Oktober, konnten wir vom NABU-Beobachtungsstand Bansleben, an den renaturierten Klärteichen der ehemaligen Zuckerfabrik Schöppenstedt, zahl- reiche Kormorane, Grau- und Silberreiher, Nilgänse und Kibitze beobachten. Im kommenden Jahr ist u.a. eine Wanderung im „Grünen Band“, der Besuch des Artenschutz-Zentrums Leiferde, eine „Tour de Jardin“ und eine vogelkundliche Wanderung im Ilkerbruch vorgesehen. Den Auftakt bildet jedoch – wie jedes Jahr – ein Angebot für „Auto-Faster“: Es geht mit der Bahn nach Peine ins Schokoland. Die AG Schöpfung bewahren richtet sich mit ihren Angeboten an alle Gemeindemitglieder, und Gäste sind immer herzlich willkommen. Weitere Informationen: Ursel Burgermeister, Tel. 05306 / 5047 Blumensymbolik – Die Lilie Die Lilie wuchs ursprünglich im Nildelta und wurde wegen ihres Duftes und ihrer Heilkraft geehrt. Sie ist schon im 3. Jahrhundert vor Christus in Skulpturen Ägyptens nachgewiesen und war Symbol des Horus, des Falken, des Gottes der Sonne, des Lebens und der Wiedergeburt. Dazu trug auch ihre frühe Blüte bei. So stand die Lilie als Symbol auch für königliche Würde vom Perserreich, bei Griechen und Römern bis zur bourbonischen Lilie in Frankreich. Die Griechen bezeichneten sie als „Blume der Blumen“, die Römer weihten sie der Göttin Venus. Im Christentum wurde die Lilie zum Attribut Christi und Symbol seiner Erlösung, andererseits Attribut Marias und Symbol der Reinheit. Für die Kirchenväter liegt der symbolische Ursprung der Blume im Hohelied Salomons, wo es heißt: „Ich bin die Blume von Scharon und die Lilie der Täler. Wie die Lilie unter Dornen, so ist meine Geliebte“ (Hld. 2,1f). Diese Textstelle wird als Metapher gedeutet: Das Tal stellt die Welt dar, die Lilie Christus, den Auferstandenen – außen weiß wegen seiner Gnade, Reinheit und Unschuld, innen golden wegen des Glanzes seiner Seele. So wird Christus durch die Lilie in der christlichen Kunst als Gott, König und Erlöser der Menschen verehrt. Hoffende Kirche, Ausgabe 34 – Weihnachten 2009 Lilien und Rosen zu Weihnachten 2008 Ab dem 12. Jahrhundert wurde die Lilie dann auch Symbol Marias und Heiliger wie dem Hl. Dominikus, dem Hl. Josef und der Hl. Katharina von Siena. Ursel Burgermeister Seite 13 Unsere 7. Wallfahrt All unsere Wallfahrten bisher waren jede für sich einmalig, aber wenn es eine Steigerung dafür gibt, dann diese in besonderem Maße. Es war unsere siebte in jährlicher Folge, schon das eine kleine Sensation! Sie sollte nach Wöltingerode bei Vienenburg führen, weil wir einmal wieder in der Nähe bleiben wollten, doch die als Hochzeitskirche sehr beliebte Klosterkirche war das ganze Jahr über ausgebucht bis auf den 12. September am späten Nachmittag. So machten wir, die Wallfahrerinnen und Wallfahrer aus St. Albertus Magnus und St. Pauli, uns um 14 Uhr in Braunschweig im Bus auf den Weg. Der Bus war bis auf den letzten Platz mit 55 Personen voll besetzt. Das Wetter war am Tage zuvor ungemütlich, selbst am Vormittag noch wenig verheißungsvoll. Als wir aber auf dem Parkplatz am See bei Vienenburg ankamen, strahlte die Sonne, und das herrliche Spätsommerwetter verließ uns den ganzen Tag nicht mehr. (Am nächsten Tag goss es wieder in Strömen.) Mit vereinten Kräften wurden Tische, Bänke, Geschirr, Kaffee und Kuchen vom Parkplatz zum Seeufer transportiert, denn diesmal begann die Wallfahrt mit dem Kaffeetrinken, während sie sonst regelmäßig damit endete. Frau Wittes Kuchen schmeckte wie immer wunderbar. In der Ferne über den See grüßte schon unser Ziel, die Klosterkirche. Hier, zugleich an der ersten Station, führten Frau Wiemann und Herr Hartmann in das umfangreiche Thema dieser Wallfahrt ein. Ihre Zahl hatte die Anregung dazu gegeben: die faszinierende heilige Zahl sieben. Jeder kennt diese Zahl aus volkstümlichen und märchenhaften Verbindungen; sie spielt in vielen Kulturen, Religionen und Wissensgebieten quer durch die Zeiten eine bedeutsame Rolle. Hoffende Kirche, Ausgabe 34 – Weihnachten 2009 In Bibel und Christentum ist sie die Zahl der Vollständigkeit und der Vollkommenheit. Leider fehlt hier der Platz für weitergehende Darstellungen. Dann machten wir uns auf den Weg. Nach einer gemeinsamen Strecke durch den Harly teilte sich die Route für diejenigen, die nicht so gut zu Fuß sind, und Wagemutigere am flacheren bzw. schrofferen Ufer der Oker, die uns auf unserem ganzen Weg begleiten sollte. An der nächsten Brücke trafen wir wieder zusammen, und hier dachte Frau Buchholz mit uns über die Notwendigkeit des Ruhehaltens am 7. Tag nach. Gemeinsam ging es weiter, und wir alle waren fasziniert von dem klaren, murmelnden Fluss, der so ganz anders aussah als in Braunschweig. Wenn wir ihn auch nur auf fünf Brücken überquerten, so sangen wir doch an der nächsten mit Inbrunst „Über sieben Brücken musst du geh'n“. An stimmungsvoller Stelle mit Blick über die Oker auf die schon recht nahe Klosterkirche meditierte Pastor Beyer über die Offenbarung, die voll von Symbolen mit der Zahl sieben ist. Wie immer bildete den Abschluss der Wallfahrt der Gottesdienst in der Klosterkirche. Es war eine stimmungsvolle Atmosphäre im Kerzenschein. Pater Fritz predigte über die siebzig-mal-siebenfache Schuldenvergebung bei Matthäus, Pastor Beyer sorgte am Keyboard für die musikalische Begleitung des kräftigen Gemeindegesangs. „Dona nobis pacem“ bildete den Beschluss nach dem Abendessen im Kreuzgang. Pünktlich um 21 Uhr waren wir in Braunschweig zurück. Übrigens: Die 8. Wallfahrt folgt bestimmt! Gunther Hartmann Seite 14 „Wasser oder was?“ Die Jungpfadfinder waren erfolgreich Nach den Sommerferien wurde in den Jungpfadfindergruppenstunden ordentlich gefeiert und ein lang ersehntes Paket ausgepackt. Wie kam es dazu? Schon seit Anfang 2009 haben sich die Jungpfadfinder (kurz: Jupis) in den Gruppenstunden mit dem selbst gewählten Thema „Wasser“ beschäftigt. So haben sie experimentiert oder eine Wasser-Geheimschrift getestet. Bis wir Leiter dann kurz vor den Osterferien auf den Umweltwettbewerb „TRIOlogisch“ der BUNDjugend stießen. Der jährliche Wettbewerb richtet sich an Kinder- und Jugendliche zwischen 11 und 15 Jahren, die in Klein- oder Großgruppen die drei Phasen des Wettbewerbs durchlaufen sollen. In der ersten Phase („entdecken“) sollen die Kinder auf ein Umweltproblem aufmerksam werden, in der Phase „motzen“ dieses Problem in die Öffentlichkeit tragen und schließlich in der Phase „besser machen“ Lösungen für das Problem erarbeiten und natürlich durchführen. Die Jungpfadfinder bei der Vorbereitung des Projekts Die Teilnahme an dem Wettbewerb wurde in der darauf folgenden Gruppenstunde vor allem unter dem Aspekt, dass bis zum Einsendeschluss nur noch knapp zwei Monate blieben, ausgiebig diskutiert. Letztendlich fiel das Abstimmungsergebnis jedoch eindeutig aus: die Jupis wollten an dem Wettbewerb teilnehmen. Nach den Osterferien ging dann die große Betriebsamkeit los. Die Projektidee der Jupis war schnell gefunden. Das Thema „Wasser“ sollte uns auch weiterhin begleiten und das Oberthema unseres Projektes werden. Außerdem wollten die Jupis eine Ausstellung im Kloster konzipieren, um innerhalb der Ausstellung über den verantwortungslosen Umgang mit Wasser zu „motzen“ und in einem anderen Bereich zu zeigen, wie es „besser gemacht“ werden kann. Um das Projekt in der vorgegebenen Zeit durchführen zu können, teilten sich die Jupis in Kleingruppen auf, wählten für ihre Gruppe ein Thema und bereiteten so jeweils einen der Ausstellungsbereiche vor. Der Kreativität waren keine Grenzen gesetzt und so entstanden vielfältige Ideen, wie man sein Thema am besten vermitteln kann. Es wurde ein lebensgroßer Wal gebastelt, um auf die Bedrohung der Wale durch den Menschen aufmerksam zu Hoffende Kirche, Ausgabe 34 – Weihnachten 2009 Jurte im Innenhof des Klosters Ausstellung im Rahmen des Projektes Seite 15 machen, Gläser mit verschmutztem Wasser angefüllt, um die Problematik der Umweltverschmutzung zu verdeutlichen, und Wasserexperimente nicht nur für die Kinder vorbereitet. Am 17. Mai nach dem Familiengottesdienst war es dann soweit. Dank des herrlichen Wetters konnte die Ausstellung in der Jurte im Innenhof gezeigt werden. Die zahlreichen Besucher konnten sich die Ausstellung anschauen und bei Kaffee und Kuchen zusammen sitzen. Nicht nur die Jupis, sondern auch die Besucher waren sehr zufrieden mit der Ausstellung, wie man an den zahlreichen lobenden Gästebucheinträgen erkennen konnte. Dieses Gästebuch, einige Interviews mit Besuchern und natürlich auch die ausführliche Dokumentation über die Entstehung des Projektes waren dann auch Teil des Päckchens, das sich noch gerade rechtzeitig auf den Weg zur Jury machte. Nun hieß es erstmal warten und von dem Stress der vergangenen Wochen erholen. Mitten in den Sommerferien kam dann die Nachricht, dass unser Projekt bei der Großgruppenwertung den 3. Platz geholt hat. Vor allem die positive Resonanz der Ausstellungsbesucher überzeugte die Jury. Das mitgeschickte Päckchen enthielt viele tolle Preise, unter anderem ein Spiel und einen Experimentierkasten, welche selbstverständlich gleich getestet wurden. Danken möchten wir an dieser Stelle den vielen Menschen, die uns mit tatkräftiger Hilfe bei unserem Projekt unterstützt haben: Pater Fritz für seine Unterstützung und das Rühren der Werbetrommel; den Rovern, die uns beim Zelt aufbauen nicht im Stich gelassen haben; Jutta Langemann für die Verpflegung am Sonntag und natürlich all den Jupis, die so begeistert und engagiert an ihrem Projekt gearbeitet haben (wir hoffen, niemanden vergessen zu haben…). Phillipp Jakob und Miriam Jonscher Das Projekt im Wettbewerb Auf der Homepage des Umweltwettbewerbs TRIOlogisch (www.triologisch.de) wird das Projekt unserer Jungpfadfinder wie folgt vorgestellt: „Uns ist aufgefallen, dass in Deutschland viel zu viel Wasser verbraucht wird.“ Die 15 Jungpfadfinder aus Braunschweig beschlossen deshalb eine Ausstellung rund ums Thema Wasser auf die Beine zu stellen. Sie trafen sich wöchentlich zur Gruppenstunde um an ihrem Vorhaben zu arbeiten. „Uns geht die Wasserverschwendung und die Verschmutzung tierisch auf die Nerven. Dadurch sterben immer mehr Pflanzen und Tiere.“ Im Innenhof des St. Albertus Magnus Klosters versammelten sich Groß und Klein um sich die Ausstellung in der Jurte anzusehen. „Wir haben informative Referate vorgetragen, Plakate ausgestellt und Wasserexperimente vorgeführt.“ Wie erfolgreich die Wasser-Ausstellung der Pfadfinder war, kann man im Gästebuch nachlesen: „Wasser verbraucht man jeden Tag, ohne darüber nachzudenken. Eure Ausstellung hat die Sensibilität für eine umweltschonende Nutzung wirklich erhöht!“ Hoffende Kirche, Ausgabe 34 – Weihnachten 2009 Seite 16 Jubiläumslager 2009 im Prinzenpark Prinzenpark? – Ja richtig gelesen; unser Jubiläumslager fand im Prinzenpark statt, auf einer Wiese in der Nähe des Polizeisportvereines. Als ich mich am Freitag den 20. August nach der Schule auf mein Fahrrad schwang sah ich vor meinem geistigen Auge mit Schlamm beschmierte Pfadfinder auf einer noch schlammigeren Wiese. Kurz – es schüttete wie aus Eimern. Nach einer heißen Dusche machte ich mich sicherheitshalber in Badehose (die Regensachen tropften ja bereits) auf in den Prinzenpark. Tatsächlich machte sich die Badehose bewährt, doch nicht etwa wegen des Regens sondern wegen der Sonne, die die schon stehenden Zelte zum Dampfen brachte. Denn entgegen meiner Erwartungen hatten sich schon während des Regens einige Fleißige eingefunden, die schon das Gemeinschaftszelt errichtet hatten. Nach und nach kamen dann immer mehr Wölflinge, Jungpfadfinder, Pfadfinder und Rover samt Eltern, Geschwistern und Ehemaligen durch die feuchten Wiesen angestapft. Als dann die Zelte standen, Namensschilder gebastelt waren und es langsam dämmerte, wurde zum Lagerfeueressen geblasen. Bei Schokobananen, Würstchen und Salat kam man ins Gespräch und machte sich miteinander bekannt. Hoffende Kirche, Ausgabe 34 – Weihnachten 2009 Am nächsten Morgen konnte man am glimmenden Feuer die Reste der Nachtwache vorfinden; der verdiente Schlaf wurde jedoch durch die ausschwärmenden Wölflinge gestört. Der Vormittag wurde in Arbeitsgruppen (neudeutsch: Workshops) zugebracht. Inhalt dieser Workshops waren z.B. die Vorbereitung des Jubiläumsgottesdienstes, des Abendprogrammes und des Stufenwechsels. Nach dem Mittagessen war es dann an der Zeit mit Spiel und Spaß an die Öffentlichkeit zu treten und diese über uns zu informieren. Nach getaner Arbeit gab es ein köstliches Abendbrot und ein bewegungsreiches Abendprogramm. Danach gingen – wie es sich gehört – erst die Eltern und dann die Kinder in den Schlafsack. Zurück blieb die Nachtwache, welche am nächsten Morgen wieder verstreut auf der Wiese schlafend aufgefunden wurde. Als nach dem Frühstück alle wieder halbwegs bewegungsfähig waren, wurden nach einem Gottesdienst unter freiem Himmel und einem etwas merkwürdig anmutenden Pressebesuch die Zelte abgerissen, die zwei Tage lang die Wohnstätte von über 70 Menschen waren. Ein schönes Wochenende mit viel Spaß, viel Spiel und mit vielen neuen Erfahrungen für jeden Teilnehmer des Jubiläumslagers im Prinzenpark. Phillipp Jakob Seite 17 20. Jubiläum des Pfadfinderstammes Martin Luther King Jugendgottesdienst und Jubiläumsparty am 5. September 2009 Der Gottesdienst stand unter dem Thema Wachstum. In zwanzig Jahren ist der Stamm gewachsen, Gemeinschaft und Freundschaften sind entstanden, doch auch jeder Einzelne kann durch die ihm gestellten Herausforderungen in seiner Persönlichkeit wachsen und reifen, erläuterte Pater Fritz. Verdeutlicht wurde dieser Gedanke durch ein kleines Rollenspiel, das auf dem Jubiläumsfamilienlager im Prinzenpark zwei Wochen zuvor in einem Workshop unter der Leitung von Miriam Jonscher (Rover und Jupi-Leiterin) und mir (Elternvertreterin) entwickelt worden war. Bei dieser Darstellung wunderte sich eine Außenstehende über die Kluft zweier Pfadfinder, die noch zu groß war bzw. eingelaufen zu sein schien. Während es für die „große“ Pfadfinderin mit zu kleinem Hemd bedeutete, am Abend in die nächste Stufe zu wechseln, da sie im wahrsten Sinne des Wortes aus ihrem Hemd herausgewachsen war, beklagte die neue Pfadfinderin, dass ihr manche Aufgaben – wie ihre Kluft – noch ein paar Nummern zu groß seien. Bei der anschließenden Meditation wurden die Gemeindemitglieder angeregt, über ihre eige- Hoffende Kirche, Ausgabe 34 – Weihnachten 2009 ne Persönlichkeitsentwicklung nachzudenken und eingeladen, ein Samenkorn als stilles Gebet zu pflanzen. Die Samenkörner wurden in bemalte Schuhkartons in Form und Farben der Stammeslilie gesät. Schon ein paar Tage später waren viele Körner aufgegangen (ein schönes Zeichen für die Lebendigkeit des Stammes) und konnten im Foyer bewundert werden. Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst von den Mixed People, die wieder mit viel Elan für einen stimmungsvollen, fröhlichen Gottesdienst sorgten. Von der Lebendigkeit und dem Zusammenhalt des Stammes konnten sich die Seite 18 Gottesdienstbesucher beim Vorsingen des Pfadfinderliedes „Aufbrechen, loszieh’n“ überzeugen. Durch den Besuch Pater Philipps wurde eine Brücke zu „alten Zeiten“ geschlagen. Am Ende des Gottesdienstes wurden alle Interessierten an einem langen Seil zur Feier in den Gemeindesaal gelotst. Dort wurden sie unter einem Jurtendach mit einem Dreibein empfangen (Über die Widrigkeiten des Aufbaus kann man sich bei Clemens, Svenja, Anja oder mir direkt informieren). Nach der Rede des Stammesvorsitzenden, Arne Herbote, und Glückwünschen durch die PGR-Vorsitzende, Irene Loßau, sowie der Überreichung eines Geschenkes durch die Kolpingfamilie, konnte sich bei Fingerfood und Geburtstagskuchen gestärkt werden. Der riesige Schokokuchen, der mit Smarties in Form des Stammesemblems verziert war, wurde offiziell vom Vorstand und den Elternvertretern angeschnitten und an die Gäste verteilt. Danach wurde sich gemütlich um ein symbolisches Lagerfeuer (Grillschale mit Kerzen) versammelt und der Stufenwechsel wurde eingeläutet. Bei einer Powerpointpräsentation konnte man in Erinnerungen schwelgen an verschiedenste Lager und Aktionen der letzten zwanzig Jahre und sich des eigenen Alters bewusst werden. Hoffende Kirche, Ausgabe 34 – Weihnachten 2009 Zwischendurch wurde mit einem Quiz über die Geschichte des Stammes und des Namenspatronen Martin Luther King das Wissen der „Oldies“, Jugendlichen und Kindern verglichen. Eine eindeutige Wertung konnte später aber nicht mehr vorgenommen werden, da die Kinder die Muggelsteine, die es für eine richtige Antwort gab, zwischendrin umsortierten. Zunächst bekamen die zukünftigen Rover Maria, Johannes und Lennart die Aufgabe, mit Toilettenpapier und einem Bauhelm für Teile der Abendunterhaltung zu sorgen, die sie später auch als Baumeister mehrerer Lebendbrücken (Nachbau der Lilie) und mit einem Sketch über einen Toilettengang lösten. Die PfadiStufe gab ihnen zum Abschied Süßigkeiten mit auf den Weg. Die Jupis schenkten ihren „Großen“ Dana, Philine, Johanna und Jannes ein Memory-Spiel Seite 19 mit Fotos der letzten Jahre. Die drei überraschten ihre Leiterin Miriam, indem sie sie mit Schminke, Zöpfen und Minikleid „verschönerten“. Eine gestandene Pfadfinderin wie Miriam erträgt so einen „catwalk“ aber mit Würde. Um bei den Pfadfindern aufgenommen zu werden, mussten die ehemaligen Jupis salzige Litschis essen und sich durch ein Laken mit einem winzigen Loch hindurchzwängen. Thies und Hape wurde der Abschied von den Wölflingen „versalzen“, indem sie „ungenießbare“ Lebensmitteln zu sich nehmen mussten. Bevor die Jupis die beiden aber bei sich aufnahmen, sollten sie erst ihren Mut beim Gang mit verbundenen Augen z.B. durch Wackelpeter beweisen. Natürlich durften auch Lieder am Lagerfeuer und Bastis Schlachtruf „Fli,flei,flo“ nicht fehlen, dabei sorgte Clemens für die musikalische Untermalung auf der Gitarre. Insgesamt war es ein gelungener, stimmungsvoller Abend, der auch den Gästen einen guten Einblick in das Pfadfinderleben gewährte. Jutta Langemann Ansprache der PGR-Vorsitzenden Irene Loßau zum DPSG-Jubiläum Dieses Vierteljahr, das letzte von 2009, hat es in sich: viele Jubiläen, runde Geburtstage und auch so mancher Geburtstag, wo der Jubilar oder die Jubilarin schon auf 90 Jahre zurück blicken kann. Dagegen nehmen sich 20 Jahre recht klein aus. Ausgehend von einer Gruppe von Georgspfadfindern entwickelte sich der Stamm Martin Luther King. Christa und Thomas Heckmann waren als Gründungsmitglieder von Anfang an dabei; und was auch begrüßenswert ist: Dass in dem Stamm alle Altersstufen vertreten sind. Die Anzahl der Mitglieder blieb in etwa immer gleich; es kam halt auch darauf an, wo der/die Einzelne nach der Schule blieb. Dass sich jedoch eine Gruppe der Gemeinde so konstant gehalten hat, ist schon erwähnenswert, und ihr dürft auch ein wenig stolz darauf sein. In den 50er Jahren war ich in Hildesheim bei der Gründung der Mädchenpfadfinder dabei. Wir mussten schon einige Hindernisse überwinden, konnten aber zum Schluss doch den Bischof von Hildesheim überzeugen, dass Pfadfinder nicht nur etwas für „Jungens“ seien. Als Abzeichen trugen wir ein dreiblättriges Kleeblatt. Wer ahnte denn schon, dass 20-30 Jahre später alles ein wenig anders aussieht? Zeit und Ort haben sich geändert bzw. einen anderen Stellenwert bekommen, aber grüßen tut man sich immer noch mit „Gut Pfad!“ eine Ehemalige 20 Jahre Pfadfinder – die Leiterrunde Die aktuelle Leiterrunde im Jubiläumsjahr (von links nach rechts): Arne Herbote, Clemens Jonscher, Phillipp Jakob, Miriam Jonscher, Sebastian Draheim, Michael Vieth, Anna Pracht, Svenja Herbote mit Sohn Florian, Gudrun Leuer, Axel Jonscher, Anja Dingerdissen, Heinz-Georg Leuer, Annegret Witte, Pater Fritz Wieghaus O.P. Hoffende Kirche, Ausgabe 34 – Weihnachten 2009 Seite 20 Firmkurs 2009: Ein langer Weg und neuer Anfang Nach langer Vorbereitungszeit, vielen Treffen und einer sehr erfolgreichen Firmfahrt haben wir es geschafft. Endlich sind wir offiziell gefirmt und können uns als vollwertiges Mitglied der katholischen Gemeinde bezeichnen. Am 23. April fand unser erstes Firmtreffen statt, bei dem es sich zunächst nur um eine Informationsveranstaltung handelte, die endgültige Teilnahme am Firmkurs war offengelegt. Jedoch blieb unsere Gruppe mit ihren 22 Mitgliedern in der Zusammensetzung, die wir am Anfang hatten. Kurz darauf ging es mit unseren donnerstäglichen Treffen los. Unsere Katecheten Jutta, Beate, Mechthild, Erwin, Bożena, Carmen und Pater Fritz boten uns sehr gute Unterstützung, gaben Denkanstöße und beantworteten unsere Fragen. Das erste größere Highlight war dann der Grillabend, den wir zusammen organisierten und genossen. Außerdem wurde unsere Gruppe um zwei Mitglieder aus Groß Steinum erweitert, die leider nicht jede Woche anwesend sein konnten, aber dennoch sofort in die Gruppe aufgenommen wurden. Nachdem wir uns über den nächsten Ausflug geeinigt hatten, besuchten wir drei Wochen später das Asylheim in Braunschweig. Hier wurden uns die Unterkünfte der Asylbewerber gezeigt und auftretende Konflikte erläutert. Dieser Tag war für einige besonders spannend, da man außerhalb des Firmkurses nie die Chance bekommen würde einen solchen Einblick in die Ausländerpolitik zu bekommen. den Ablauf und die Bedeutung der Firmung nahe brachten. Mittags gab es Pizza und eine lange Pause. Am Nachmittag versammelten wir uns zu einem kleinen Tischgottesdienst und genossen den Rest des Abends am Lagerfeuer. Am folgenden Tag wurden die Sachen gepackt und es ging wieder nach Hause, wo alle den verlorenen Schlaf aufholten. Nach den langen Sommerferien hatten wir dann am 13.August ein weiteres Treffen; langsam ging es auf die Zielgerade zu. Da am Anfang des Firmkurses von vielen eine Firmfahrt gewünscht wurde, musste dies nun organisiert und zeitlich geplant werden. Als Reiseziel galt das kleine, beschauliche Holxen in Niedersachsen. Erst am Donnerstag vor unserer Abreise wurde uns mitgeteilt, dass es eine Planänderung gab und wir nicht nach Holxen, sondern nach Wennigsen nahe Hannover fahren würden. Also wurden die Koffer gepackt und am 25.September ging es mit dem Großteil der Gruppe los. Als wir angekommen waren wurde erst ausgepackt und später ging es mit dem Firmunterricht und Abendessen weiter. Am nächsten Tag hatten wir eine längere Wanderung mit diversen Stationen vor uns, die uns Entflamme mich für Dein Vorhaben, die Stadt des Friedens zu bauen. Hoffende Kirche, Ausgabe 34 – Weihnachten 2009 Nach den Ferien war dann auch schon die Generalprobe für die Firmung dran, bei der uns dann erst klar wurde, dass es bald zu Ende sein würde. Am Sonntag war es dann soweit und unsere Firmung fand um elf Uhr in der Klosterkirche St. Albertus Magnus statt. Der wunderschöne Gottesdienst wurde von Bischof Norbert Trelle und den Patres des Dominikanerklosters geleitet und von einigen Mitgliedern unserer Firmgruppe mitgestaltet. An dieser Stelle möchten wir als Firmgruppe allen danken, die uns auf diesem langen Weg begleitet haben. Besonders unsere Katecheten haben uns auf unseren Weg begleitet, uns unterstützt und immer ein offenes Ohr für uns gehabt. Unsere Zeit als Firmgruppe ist außerdem nicht vorbei, da wir beschlossen haben uns als Jugendgruppe weiterhin zu treffen. Nicola Scholl Begeistere mich Heiliger Geist Begeistere mich. Begeistere mich für Deine Verheißung, alle Menschen zu einem Fest zu führen. Entflamme mich für Dein Ziel, den Armen Gerechtigkeit zu bringen. Begeistere und entflamme mich und wirke durch mich Heiliger Geist. Anton Rotzetter Seite 21 Firmung in St. Albertus Magnus Hoffende Kirche, Ausgabe 34 – Weihnachten 2009 Seite 22 Jugendfahrt nach Taizé 4. Oktober 2009, 6.15 Uhr: Pater Fritz spendet uns im Regen den Reisesegen und verspricht uns, dass wir in zwei Stunden regenfrei sein werden. Und tatsächlich – nachdem wir die Kasseler Berge hinter uns gelassen haben, lugt die Sonne hinter den Bergen hervor und wird in den nächsten Tagen unsere ständige Begleiterin. Wir sind beeindruckt von Fritz’ gutem Draht nach oben. Bei sommerlichen Temperaturen um die 22 °C erreichen wir am frühen Abend unser Ziel. Mit 700 Menschen werden wir (Bożena, Maggie, Alex, Miriam, Ann-Kathrin, Johannes, Clemens, Tobias und Mechtild) eine Woche Gast in der Communauté von Taizé sein. Unser Tag ist klar strukturiert durch das Morgen-, Mittagsund Abendgebet mit einer jeweils zehnminütigen Stille. Dazwischen finden Bibel- und Glaubensgespräche in großen und kleinen Gruppen statt. Des weiteren übernimmt jeder Teilnehmer auch eine Arbeit: Unsere Jugendlichen haben die Toiletten geputzt, Laub beseitigt und Essen ausgeteilt; wir Erwachsenen haben für das Frühstück gesorgt. Zum nachmittäglichen Tee haben wir uns stets unter dem Kirchturm getroffen und bei lauwarmen, süßem Zitronentee (ein Muss in Taizé) Erfahrungen ausgetauscht. Es war schön Hoffende Kirche, Ausgabe 34 – Weihnachten 2009 zu sehen, wie wir uns im Laufe der Woche besser kennen gelernt haben und eine Gemeinschaft geworden sind. Wenn Alex sein „Halleluja“ sang, Clemens von seinen Erlebnissen im Schweigen berichtete, Ann-Kathrin und Miriam von ihren Nächten mit schnarchenden Gruppenleiterinnen „schwärmten“, wir in der Kirche auf dem Boden saßen, beteten und sangen – dann sind das Erinnerungen, die ich nicht missen möchte. Dazu gehört auch der obligatorische Besuch von Cluny, wo wir die Grundrisse einer im 10. Jahrhundert entstandenen Benediktinerabtei bewunderten, die für das abendländische Mönchtum und die Gesamtkirche von Bedeutung war. Zum wiederholten Mal bin ich der Faszination Taizé erlegen: Eine Woche Zeit, über mich und meinen Glauben im Gebet, in der Stille, aber auch (wenn gewünscht) im Austausch mit anderen zu sein – losgelöst vom Alltag; die wundervolle Landschaft zu genießen; interessanten Menschen zu begegnen – das ist etwas ganz Besonderes. Und so werde ich mich sicherlich wieder auf den Weg machen in dieses kleine Dorf in Burgund. Und vorher erzähle ich Pater Fritz davon, wohlwissend, dass er seine Beziehungen nach oben spielen lassen wird. Mechtild Franke Seite 23 „Ihr schaut uns an und wir schauen euch an“ Rückblick auf unsere Postulatszeit in Braunschweig von Tobias Schrörs & Dennis Wartenberg Für jeden, der Dominikaner werden möchte, beginnt der Weg in den Orden mit dem Postulat. Es ist der erste praktische Schritt, um dominikanisches Leben kennenzulernen und für sich selbst auszuprobieren. Im ersten Teil des Postulats lebt man dazu für drei Monate in einem der Konvente der Dominikanerprovinz Teutonia mit, wo man am täglichen Leben der jeweiligen Gemeinschaft teilnimmt und zudem ein Praktikum im sozialen Bereich macht. Aus Berlin/Brandenburg und vom Niederrhein kommend, führten uns diese ersten Schritte dabei nach Braunschweig. Hier begannen wir am 21. September dieses Jahres unsere Postulatszeit in St. Albertus Magnus. Bekannt waren uns Stadt und Konvent bis dahin allerdings kaum bis gar nicht, was sich aber in den kommenden Wochen rasch ändern sollte. Für unsere Postulatszeit hatten wir dabei zwei Wünsche mit im Gepäck: Zum einen unseren Wunsch, Christus auf unsere jeweils persönliche Weise nachzufolgen und dieses ganz konkret im Dominikanerorden zu versuchen; und zum anderen den Wunsch, den Konvent vor Ort und die Gemeinde kennen zu lernen, aber zugleich auch uns ins alltägliche Gemeinschaftsleben mit einzubringen. Hilfreich hierfür war ein Satz, der bei unserer Begrüßung in der Braunschweiger Gemeinde von Pater Martin Rosner gesagt worden war: „Ihr schaut uns an und wir schauen euch an.“ Gelegenheiten fürs Schauen hatten wir reichlich. Bei Stundengebet und Stehcafé, Kolping und Kino, Pax Christi, Donnerstagstreff und El Salvador, Messe und Mixed People, Rosenkranz und Roverrunden. Aber auch bei manchem Ausflug mit Pater Johannes, Hans-Albert & Co. boten sich uns viele Möglichkeiten, um uns vom Konvent und der Gemeinde, aber auch von Stadt und Umgebung ein gutes Bild zu machen. Nicht zu vergessen sind bei alledem auch unsere Praktika im Refugium e.V. und in der KiTa St. Albertus Magnus, die uns Einblicke in Bereiche gaben in dem Kirche konkret Gestalt annimmt, im Dienst am Menschen. Die Lebensumstände von Flüchtlingen in unserem Land und die Welt der Kinder kennenzulernen, war dabei eine bereichernde Erfahrung. So wurde uns die Möglichkeit gegeben, vor dem möglichen Noviziat, das sich auf die kontemplative Seite im dominikanischen Leben konHoffende Kirche, Ausgabe 34 – Weihnachten 2009 zentriert, auch das für Dominikaner charakteristische Wirken mitten im Leben zu erproben. Dass wir so unkompliziert in alles reinschauen konnten und uns umschauen durften, was keine Selbstverständlichkeit ist, spricht für Gemeinde und Konvent. Durch die sehr große Offenheit und Herzlichkeit uns gegenüber und das Kennen-lernen-wollen auf allen Seiten, war es für uns leicht, hier gut anzukommen und schnell mittendrin und überall dabei zu sein. Wenn wir somit heute, fast schon am Ende unserer ersten Postulatsphase hier in Braunschweig, auf die letzten Wochen zurück blicken, dann können wir sagen, dass wir tatsächlich eine Form dominikanischen Lebens konkret erfahren konnten und in unserem Postulat sichtbar vieles erlebt und für unseren Weg mitbekommen haben. Viele Eindrücke und neue Erfahrungen, Begegnungen und Bekanntschaften und jede Menge guter Gespräche. Dieses alles hat uns gezeigt, dass der Weg als Dominikaner ein wirklich guter Weg der Nachfolge Christi ist, auf dem wir uns wiederfinden können und den wir gerne weitergehen möchten. Von daher schauen wir mit Freude und gespannt darauf, was im nächsten Schritt vor uns liegt, und sind dankbar für die rundum richtig gute Zeit unseres Postulats im Konvent und in der Gemeinde St. Albertus Magnus in Braunschweig. Seite 24 El Salvador und Hurrikan Ida „Heute ist ein sehr trauriger Tag für unser Land“, sagte der salvadorianische Präsident Funes in einer von Radio und Fernsehen übertragenen Ansprache. Der Präsident rief angesichts der Katastrophe den nationalen Notstand in seinem Land aus. Anfang November fegte der Hurrikan „Ida“ mit Spitzengeschwindigkeiten von 195 Stundenkilometern über das mittelamerikanische Land. Schlammlawinen und die Fluten angeschwollener Flüsse haben in El Salvador mindestens 150 Menschen das Leben gekostet. Besonders betroffen sind die Hauptstadt San Salvador, La Libertad und Gebiete im Osten des Landes. Allein in der Hauptstadt San Salvador kamen nach Angaben der Behörden mehr als 60 Menschen ums Leben. In der Stadt Verapaz hat eine Schlammlawine ein ganzes Viertel begraben, in Tepetitan sind durch Erdrutsche und Überschwemmungen rund 30 Häuser zerstört worden. Mehr als 7000 Menschen haben den Angeben zufolge kein Dach mehr über dem Kopf. Besonders hart traf es auch die Region zu Füßen des Vulkans Chichontepec rund 60 Kilometer östlich von San Salvador. Lokalen Zeitungsberichten zufolge wurden in der Stadt San Vicente und anderen Ortschaften mehr als 40 Einwohner von Erdrutschen getötet. Dort habe ein einziger Erdrutsch mehrere Ortschaften auf einer Länge von rund acht Kilometern zerstört oder schwer beschädigt. „In San Vicente sind einige Ortschaften völlig verschwunden“ berichtete die Online-Ausgabe von El Diario de Hoy. Viele Einwohner würden vermisst. Noch ist das Ausmaß der Schäden und Verwüstungen nicht vollständig übersehbar. Die schon jetzt hohe Zahl toter und vermisster Personen spricht aber dafür, dass viele Menschen in El Salvador auf Hilfe angewiesen sein werden. Wer den betroffenen Menschen helfen will, kann auf das Konto der Kirchengemeinde St. Albertus Magnus, Verwendungszweck: „Hurrikan Ida“ spenden. Wir werden das Geld an Pater Gerhard überweisen, der das Geld vor Ort an die Hilfsbedürftigen weiter leiten wird. Helga Wirths Hoffende Kirche, Ausgabe 34 – Weihnachten 2009 Seite 25 Gesichter aus der Gemeinde Torben Scharf (15 Jahre), 9. Klasse Hobbys: Klarinette spielen, Fußball spielen Gemeinde: Messdiener Hannelore Köppen (66 Jahre) Hobbys: Walking, Arbeiten mit Glas Gemeinde: Mitglied der Kolpingfamilie Hoffende Kirche, Ausgabe 34 – Weihnachten 2009 Monika Ratajczak (58 Jahre) Hobbys: Lesen, Fahrrad fahren, Fitness zur Gesundheit, Urlaub im Thermalbad Gemeinde: Kolpingfamilie, Kommunionhelferin Malina Langemann (10 Jahre), 4. Klasse Hobbys: Reiten, Schwimmen Gemeinde: Pfadfinder, Kinderschola Seite 26 Neues aus der Bücherei: Lesefutter für Kinder Bei den neuen Kinderbüchern habe ich gleich mehrere Schätze gefunden. Salah Naoura war zu Gast in unserer Bücherei und hat aus seinem Buch „Konrad, Krax und das Zeichen der Zebrafrösche“ vorgelesen. Es ist so spannend, dass ich es danach ganz lesen musste. Konrad wächst bei seiner Stiefmutter Arabella auf, da er als Baby auf dem Flughafen vertauscht wurde. Arabella hält sich für eine moderne Hexe. Auch ihre Mitbewohner, der Rabe Krax und 20 Zebrafrösche, machen ihm das Leben schwer. Als Arabella merkt, dass Konrad durch die Kraft seiner Gedanken Dinge bewegen kann, meldet Sie ihn in einer Akademie für Kinder mit magischen Fähigkeiten an. Zusammen mit seinen Freunden Ivo und Tamara versucht er, hinter das düstere Geheimnis der Schulleiterin zu kommen. Das Buch ist lustig geschrieben und aufregend bis zur letzten Seite. Das zweite Buch, welches ich empfehlen möchte, ist „Seeräubermoses“ von Kirsten Boie. Moses wurde als Baby von den Seeräubern aus dem tosenden Meer gefischt. Käptn Klaas und seine Männer werden seine Ersatzeltern und gleichzeitig die besten Freunde. Doch eines Tages hat diese Idylle auf dem Meer ein Ende. Moses wird gekidnappt, ausgerechnet von Olle Holzbein, dem größten Widersacher von Käptn Klaas. Olle verlangt die Schatzkarte vom „Roten Rubin des Verderbens“ als Lösegeld. Dazu scheint er mehr über die Herkunft Moses zu wissen. Moses gelingt mit Dohlenhannes, seinem neuen Freund, die Flucht von Olle Schiff. Nun beginnt eine Jagd nach dem Blutroten Rubin. Ob sie den Rubin eher finden, als Olle und seine Leute? Und das Geheimnis um Moses Herkunft – kann es gelüftet werden? Als dritten Titel habe ich „Rico, Oskar und das Herzgebreche“ ausgesucht. Andreas Steinhöfel hat das Buch geschrieben. Wieder müssen die ungleichen Freunde Rico und Oskar einen Kriminalfall lösen. Rico ist tieferbegabt und braucht immer etwas länger beim Nachdenken. Deshalb schreibt er auch Tagebuch. Oskar, sein scharfsinniger Freund, merkt schnell, dass Ricos Mutter durch ihren Arbeitgeber in dubiose Machenschaften verwickelt ist. Die beiden Freunde ergänzen sich prächtig und scheuen vor keiner Herausforderung zurück, um die Machenschaften aufzudecken. Dieses Buch ist dem Autor genauso gut gelungen wie der erste Band „Rico, Oskar und die Tieferschatten“. Spannend und urkomisch bis zur letzten Seite, Lesevergnügen nicht nur für Kinder! Zum Schluss habe ich noch ein Bilderbuch ausgesucht. „Gans der Bär“ erzählt die Geschichte von einem Bären, der ein Gänseei findet. Als das Gänseküken schlüpft, sieht es den Bären als seine Mama an. Wie soll der Bär der kleinen Gans klar machen, dass er nicht die gesuchte Mama ist. Schließlich ist er groß und stark, kann schwimmen und klettern. Aber das kann das Gänschen auch! Und das Gänschen ist so stark, dass es den Fuchs schachmatt setzt. Katja Gehrmann hat das Buch liebevoll illustriert. Marianne Schmidt-Kortenbusch Das Bahnhofslädchen Gemeindebücherei St. Albertus Magnus Die Bücherei mit Schwerpunkt Kinder- & Jugendliteratur befindet sich in den Gemeinderäumen Gartenkamp 84 Zufahrt über Neustadtring Spinnerstraße Öffnungszeiten: sonntags: 10.30 -11.30 Uhr mittwochs: 17.30 -18.30 Uhr Leitung: M. Schmidt-Kortenbusch Secondhand-Artikel, Geschirr, Bekleidung, Möbel, Lampen, Schallplatten, Haushaltsgeräte, Postkarten, Bücher, Urkunden, Sammlerstücke, ... Finden Sie in unserem Gebrauchtwarenlädchen Tel.: 50 31 01 Hoffende Kirche, Ausgabe 34 – Weihnachten 2009 Öffnungszeiten Dienstag 13-18 Uhr Freitag 9-13 Uhr Samstag 9-13 Uhr S. Adam 0177/49 48 178 Fragen zu Büchern 0175/59 30 358 Seite 27 Ecki´s Kinderseite Heute beschließt der Weihnachtsmann, einmal auf dem Dachboden nach der Weihnachtskrippe zu schauen. Ah, da ist sie ja, die Kiste! Bedächtig bläst der Weihnachtsmann den Staub eines Jahres vom Deckel und nimmt die Krippenfiguren heraus. Da flattern ein paar Engel herbei, und zwei neugierige Mäuse kommen auch herbeigelaufen — wie immer, wenn der Weihnachtsmann interessante Dinge tut. „Weihnachtsmann! Was packst du da aus?", fragen sie. „Tja, das ist die Weihnachtskrippe. Ihr wisst doch, der Stall von Bethlehem, in dem das Jesuskind geboren wurde. Und seine Eltern, Maria und Josef." Gabriella, das Engelmädchen, kräht dazwischen: „Und die Tiere!" „Ja, natürlich", sagt der Weihnachtsmann, „der Ochse und der Esel, die waren natürlich auch dabei." Der Engel Markullus fragt: „Aber was sind das für drei Gestalten, die so schön geschmückt sind? Wo kommen die denn her?" Der Weihnachtsmann nimmt die Figuren vorsichtig in die Hand. „Wollt ihr die Geschichte hören?" „Ja, klar, natürlich, eine Geschichte!", rufen alle durcheinander. Und so setzt sich der Weihnachtsmann in den staubigen Boden und erzählt: „Man nennt sie die Heiligen Drei Könige. Aber eigentlich sind sie weise Männer aus dem Morgenland und sie heißen Kaspar, Melchior und Balthasar. Diese drei Weisen sahen plötzlich in einer Dezembernacht einen unglaublich hellen Stern, den Stern von Bethlehem. Und sie folgten ihm, um das Jesuskind zu finden. Nach einer langen Reise kamen sie an einem Stall an, in dem das Kind friedlich in einer Krippe lag. Als die Heiligen Drei Könige das Jesuskind sahen, fielen sie auf die Knie und huldigten ihm." Eine der Mäuse unterbrach den Weihnachtsmann: „Huldigen? Was soll das sein?" Der Weihnachtsmann erklärt: „Das ist ein altes, schönes Wort und es bedeutet, sie beteten es an. Denn das Kind war ja das Christuskind. Aber das war noch nicht alles!" Alle schwiegen gespannt. „Was haben sie noch gemacht, die drei Weisen aus dem Morgenland?" Der Weihnachtsmann fährt fort: „Sie brachten dem heiligen Kind Geschenke: Gold, Weihrauch und Myrrhe." Da fragt einer der Engel: „Aber was soll das Jesuskind bloß damit anfangen? Was ist mit Gummibärchen?!" Der Weihnachtsmann muss schmunzeln: „Aber Gummibärchen gab es noch nicht. Außerdem waren Myrrhe, Weihrauch und Gold damals die wertvollsten Geschenke." Die Engel und Mäuse denken nach. Dann sagt eines: „Und deshalb geben wir uns an Weihnachten gegenseitig Geschenke?" „Ganz genau", freut sich der Weihnachtsmann. „Ist Weihnachten nicht schön?" Hoffende Kirche, Ausgabe 34 – Weihnachten 2009 Seite 28 Margrets Seniorenseite Eine vorweihnachtliche Reise Mein Mann hat ohne Zweifel einen verantwortungsvollen Beruf. Er ist Prokurist in einer Firma mit Weltruf. Im Laufe der Jahre hat sich seiner Zuverlässigkeit ein Gefühl der Unabkömmlichkeit zugesellt, mit dem wir uns alle, ohne es recht wahrzunehmen, arrangiert haben. Nur in der Vorweihnachtszeit versuche ich immer wieder, ihm ein gemeinsames Abendbrot abzubetteln, etwas mehr Zeit für unsere zwei Kinder, Jan und Ina, die sich mit ihren vier und fünf Jahren schon an die familiäre Rollenverteilung gewöhnt haben. Heute hatte ich Erfolg: Hans verließ uns früh mit dem Versprechen, rechtzeitig zum gemeinsamen Abendbrot zu Hause zu sein. Es wurde ein zauberhafter Tag. Gleich nach dem Kindergarten gingen wir rodeln, waren bei Einbruch der Dunkelheit zu Hause und haben gemeinsam Plätzchen gebacken, bis das ganze Haus weihnachtlich duftete. Dann schickte ich die Kinder zum Spielen in ihr Zimmer, weil ich noch das gemütliche Abendbrot vorbereiten wollte. Bei offenen Türen hörte ich, dass die Kinder »Weihnachten« spielten, Ina war Maria und Jan natürlich Josef. Plötzlich stockte das Spiel, Josef hatte Bauchweh und erklärte: »Du, Maria, ich kann leider nicht mit nach Bethlehem kommen, ich weiß nicht, ob es mit meinen Bauchschmerzen noch schlimmer wird.« Maria war ganz verständnisvoll: »Das macht nichts, Josef, du bist ja sowieso nicht der Vater. Ich sage der Frau da unten Bescheid, die macht dir eine Wärmflasche, und ich gehe allein«, sprach's, zerrte ihre Puppe aus dem Bettchen und stopfte sie in ein kleines rotes Lackköfferchen. In der Küche bestellte sie die versprochene Wärmflasche für den kranken Josef: »Wenn es ihm besser geht, kann er vielleicht nachkommen. Den echten Vater kann ja vielleicht Papa spielen, dann freut er sich, wenn er nach Hause kommt, und er hat ein Kind gekriegt.« Im Flur zog sich meine kleine Tochter ihre Gummistiefel an, wickelte sich einen großen Schal um und stapfte in den Schnee. Noch Hoffende Kirche, Ausgabe 34 – Weihnachten 2009 einmal öffnete sie die Tür und versicherte mir: »Ich kann den Weg schon finden, der Mond scheint ja ganz hell und« – kurzer Rollenwechsel von Maria zu Ina: »Wie lange dauert eigentlich ein Kind?« »Neun Monate«, konnte ich gerade noch antworten, da fiel die Tür ins Schloss und ich sah Maria von Nazareth nach Bethlehem ziehen. Laut zählend lief sie durch den verschneiten Garten: »Eins, zwei, drei...«, bei sechs öffnete sie den Koffer und quetschte die Puppe unter den Pullover. Bei neun war sie endlich in Bethlehem angekommen und klingelte bei unserer Herberge, damit ich sie in den Stall einließ, wo in dieser Zeit der großen Wunder der schmerzgebeutelte Josef schon auf sie wartete. »Wenn man ein Kind kriegt«, wusste er zu empfehlen, »braucht man Bauchschmerzen!« Mit diesen Worten legte er die Wärmflasche beiseite und übergab seine Schmerzen damit an die werdende Mutter, die zum Glück schon nach zwei tiefen Seufzern das Kind unter dem Pullover hervorzog. Josef bastelte gerade eine Krippe aus einem Küchenhocker und Zeitungspapierschnipseln, als das Telefon klingelte. »Hans!!!« »Ich kann nicht rechtzeitig nach Hause kommen, noch eine wichtige Besprechung. – Ich bemühe mich und komme, so schnell es geht.« Ich wusste nicht, was ich entgegnen sollte; angerührt von dem Spiel der Kinder, fielen mir nicht die richtigen Worte ein, um ohne Bitterkeit meine Enttäuschung auszudrücken. Traurig blickte ich aus dem Fenster und hörte den erklärenden Worten meines Mannes, zu, als mich Ina am Rock zog: »Du, ist das Herr Gott? – Kannst du ihm sagen, dass er ein Kind gekriegt hat?« Ein dicker Kloß machte sich in meinem Hals breit, und als ich Hans' schuldbewusste Frage hörte: »Ist alles in Ordnung bei euch?« konnte ich nur erwidern: »Ja, Herr Gott, es ist Friede auf Erden.« unbekannter Verfasser Seite 29 2000 Jahre Christentum Der Kirchenvorstand unserer evangelischen Partnergemeinde St. Pauli und unser Pfarrgemeinderat haben bei ihrer letzten gemeinsamen Sitzung beschlossen, zu Beginn des Jahres 2010 vier Themenabende zum Thema „2000 Jahre Christentum“ anzubieten. Der Ökumene-Ausschuss mit Mitgliedern aus beiden Gemeinden ist mit der Vorbereitung beauftragt worden. Es soll jeweils eine besonders interessante, spannende und heute noch bedeutsame Epoche der gemeinsamen Christentumsgeschichte vorgestellt und dann auch unter Verwendung von filmischen und bildlichen Darstellungen aus evangelischem und katholischem Blick gemeinsam diskutiert werden. Dabei werden weder die Licht- noch die Schattenseiten unserer Geschichte ausgespart und kritisch beleuchtet. Folgende Themenabende sind geplant: Dienstag, 23. Februar 2010 – 20.00 Uhr – Ort: St. Pauli Von Jesus zu Christus Dienstag, 02. März 2010 – 20.00 Uhr – Ort: St. Albertus Magnus Das Christentum kommt nach Germanien Dienstag, 09. März 2010 – 20.00 Uhr – Ort: St. Pauli Luther und die Reformation Dienstag, 16. März 2010 – 20.00 Uhr – Ort: St. Albertus Magnus Das Christentum im 3. Jahrtausend Schon jetzt laden wir zu diesen Abenden herzlich ein! Pastor Michael Gerloff Pater Fritz Wieghaus OP und der Ökumene-Ausschuss Ein frohes Weihnachtsfest! Die nächste Ausgabe „Hoffende Kirche“ erscheint voraussichtlich zu Pfingsten 2010. Die Redaktion freut sich auf Ihre Berichte, aber auch auf Anregungen und Kritik. Bitte beachten Sie den Redaktionsschluss, der rechtzeitig in den Gemeinderäumen und im Internet auf der Homepage der Gemeinde St. Albertus Magnus bekannt gegeben wird. Wir würden uns auch sehr über neue Redaktionsmitglieder freuen, die uns bei der Suche nach interessanten Themen, beim Schreiben und bei der Korrektur von Artikeln. Ihr Redaktionsteam Hoffende Kirche, Ausgabe 34 – Weihnachten 2009 Das Redaktionsteam: Margret Grahn, Irene Loßau, Claudia Oettich, Silvia Oettich, Frank Schindler, Eckart Schulte, Christian Woitalla Organisation, Layout & Satz: Frank Schindler Druck: Lebenshilfe Braunschweig Kontakt: Frank Schindler Claudia Oettich Irene Loßau 0531/ 23 38 523 0531/ 34 66 20 0531/ 33 63 17 E-mail: [email protected] Pfarrbüro, 0531/ 23 88 5-0 Seite 30 Gruppen der Gemeinde Kinder- und Jugendgruppen Krabbelgruppen Pfarrbüro Susana Bade (en español) Annette Jeschke 238 85-0 05306 / 93 06 14 234 00 73 MinistrantInnen Do. 17.00h 33 15 15 37 84 79 33 03 63 35 51 94 Nicola Schneegans Ann-Kathrin Weiß Christian Buhrmann Christoph Peiner Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG) Stamm „Martin Luther King“ Arne Herbote 206 11 23 Gudrun Leuer 34 19 70 P. Fritz Wieghaus 238 85-25 • Wölflinge (7-11 Jahre) • Jungpfadfinder (11-13 Jahre) Miriam Jonscher Phillipp Jakob • Pfadfinder (13-16 Jahre) Fr. 17.00h 380 81 33 79 92 51 Do. 18.30h 234 05 79 283 08 78 Anja Dingerdissen Michael Vieth • Rover (ab 16 Jahre) Mo. 19.00h 128 83 56 33 03 63 33 51 94 Peter Scharf Christian Buhrmann Christoph Peiner Kinderschola Mo. 16.30h 05331 / 96 90 80 Mechtild Franke Claudia Oettich Di. 20.00h 0160 / 320 49 27 Matthias Kaluza Caritaskreis Oskar Stolinsky Pfarrbüro 238 85-13 238 85-0 Partnergemeinde El Salvador 3. Do. im Monat, 20.00h Sven Buhrmann Helga Wirths 33 03 63 05304 / 41 57 Gemeindezeitung „Hoffende Kirche“ Frank Schindler 233 85 23 Homosexuelle und Kirche W. Buchmeier Do. 16.45h 618 30 67 356 41 80 35 51 94 Sebastian Draheim Anna Pracht Thomas Peiner 05322 / 525 45 Frauengemeinschaft Antje Kanne 37 77 97 • Frauenfrühstück letzter Mi. im Mon. 9.00h 37 77 97 • Gymnastik der Frauen Mo. 19.00h Christiane Kosewald 33 12 68 Ingelore Kuczkowski 05341 / 26 88 60 • Yoga Mo. 19.30h Antje Kanne 37 77 97 • Frauen wandern eigenes Programm Ursel Burgermeister 05306 / 50 47 Antje Kanne • Klosterrunde Ursel Burgermeister 05306 / 50 47 AG Schöpfung bewahren Ursel Burgermeister 05306 / 50 47 Frauen-Kultur-Kreis (FKK) Jugendgruppe 14-tägig Do. 19.00h 34 19 70 Lennart Leuer Familiengottesdienstkreis I Brigitte Labitzke Mi. 20.00h 33 88 22 05307 / 49 51 85 Junge Erwachsene und Familien Donnerstagstreff für junge Erwachsene Astrid u. Ulrich Scharf Musikgruppe Mixed People 05306 / 49 06 Kolpingfamilie 2. Di. im Monat 79 82 23 Pax Christi Mi. 20.00h 33 63 17 Irene Loßau Familiengottesdienstkreis II Barbara Graeber Henriette Minter Günter Ratajczak Familiengottesdienstkreise Frank Schindler Erwachsene Bläserensemble Do. lt. Progr. 34 19 01 Di. 20.00h 233 85 23 Seniorenkreis Annegret Witte Anita Furche 14-tägig Mi. 15.00h 33 31 19 33 18 19 Stepping out! – Stepptanzgruppe Mi. 18.30h Regine Hain Stickgruppe Beate Thiel Anita Furche Bitte teilen Sie uns Änderungen oder neue Gruppen umgehend mit. 89 00 31 Di. 15.30h 05308 / 71 79 33 18 19 Planung und Ausführung sämtlicher Elektroarbeiten Klaus Labitzke Elektrotechnik GmbH Inhaber Thomas Labitzke Werkstatt: Büro: Telefon: Fax: E-mail: Vossenkamp 1, 38104 Braunschweig Lortzingstraße 24, 38106 Braunschweig 0531/ 33 88 22 0531/ 33 88 24 [email protected]