Text Nürnberger - Teil 2 - Nürnberger Burg

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Text Nürnberger - Teil 2 - Nürnberger Burg
Lisa Wilcox mit Jazz Time und Roadster
Es könnte eine glanzvolle Abschiedsvorstellung werden aus der zweiten Heimat der 38jährigen Amerikanerin: Denn nachdem Lisa Wilcox mit Jazz Time und Roadster ihre
Vorstellungen in der Frankfurter Festhalle absolviert hat, wird sie ihre Koffer packen und
nach vielen Jahren ihre Zusammenarbeit mit dem Oldenburger VorzeigeGestüt Vorwerk
in Cappeln beenden,um künftig die europäische Dressurszene von der Schweiz aus
kräftig aufzumischen. Dem neunjährigen Jazz Time, der seit knapp zwei Jahren in ihrem
Beritt ist, prophezeit Lisa Wilcox eine große Karriere.„Er ist neben Royal Diamond“, (der
sich übrigens unter Wilcox 2001 und 2002 für das Finale des NÜRNBERGER BURGPOKAL qualifiziert hatte), „mein bester Nachwuchs im Stall“,erklärt sie. Der schwarzbraune Deckhengst ist holländisch gebrannt und stammt von Jazz ab, einem
internationalen Grand Prix-Sieger unter der Holländerin Tineke Bartels, sein Großvater ist
der unter Anky van Grunsven berühmt gewordene Dressurkracher Cocktail. Jazz Time
begeistert nicht nur mit seinen gewaltigen Bewegungen, sondern auch als Vererber –
u..a.gehen mehrere bayerische Siegerstuten auf ihn zurück. Mit dem siebenjährigen
Roadster, einem Oldenburger Hengst v.Rohdiamant, hat Lisa Wilcox außerdem noch
einen der jüngsten Vertreter der diesjährigen Finalisten unter dem Sattel. Die beiden
kennen sich schon seit vier Jahren, und Lisa bescheinigt dem Youngster eine große
Ähnlichkeit zu seinem berühmten Vater. Seine erste Intermédiaire ist der „Kleine “,wie er
liebevoll genannt wird, erst im Oktober dieses Jahres gegangen.
Anja Plönzke mit Richard Löwenherz
Mit dem Oldenburger Richard Löwenherz kommt der zweite Youngster in die Bahn –
denn „Ritschie “, wie Anja Plönzke den Rubinstein-Sohn gerne nennt, ist auch erst sieben
Jahre alt.„Ein Ausnahmetalent “, strahlt die 35-jährige Wiesbadenerin, die ihrerseits auf
eine langjährige Final-Erfahrung im NÜRNBERGER BURG-POKAL zurückblicken kann:
Richard Löwenherz ist bereits das vierte Pferd, das sie im Laufe dieser Serie,die 1992 ins
Leben gerufen wurde,präsentiert. Kenner sahen Richard Löwenherz bereits 2003 beim
Bundeschampionat, in jenem Jahr bestritt der gelehrige Hengst bereits sechsjährig in
Frankreich seine ersten S-Prüfungen. 2004 gewann Richard Löwenherz dann auch in
heimischen Gefilden etliche S-Dressuren.
Susan Pape mit Weltissimo
An ihren neuen Namen muss man sich noch ein wenig gewöhnen, der Name ihres
Pferdes dagegen ist bereits seit Jahren in aller Munde. Als Susan Draper wurde die
gebürtige Engländerin, 41 Jahre alt, hierzulande bekannt – nicht zuletzt, weil einer der
größten Reitmeister ihr den letzten Schliff gab: Sie ist, genau wie ihr im Oktober
angetrauter Mann Ingo Pape, eine Schülerin des legendären Herbert Rehbein. Der heute
acht-jährige Oldenburger Prämienhengst Weltissimo v. Welt Hit II hat bereits sehr
erfolgreiche Jahre hinter sich: Als Dreijähriger machte er erstmals als teuerstes Pferd der
Vechtaer Auktion auf sich aufmerksam. Als Fünfjähriger erreichte er Rang zwei im Finale
des Bundeschampionats, als Sechsjähriger wurde er Dritter beim Bundeschampionat und
Vierter bei der Weltmeisterschaft der jungen Pferde. Siebenjährig folgten dann diverse S-
Siege, bevor er sich nun für dieses hochkarätige Finale qualifizierte. Die
Bilderbuchkarriere eines pferdischen Professors, der, Susan Pape zufolge,„lesen und
schreiben “ kann..
Kathrin Meyer zu Strohen mit Via Espania
Es war Liebe auf den ersten Blick, als Kathrin Meyer zu Strohen die heute neun-jährige
Stute vor sechs Jahren auf der Verdener Eliteauktion kaufte. Die 37-jährige Reiterin, die
ihr Hobby sehr erfolgreich zum Beruf machte, hat sich mit der Ausbildung der WarkantTochter viel Zeit gelassen. „Sie ist ein talentierter Spätzünder “,erklärt die ehemalige
Auktionsreiterin, heute im niedersächsischen Hoya beheimatet, die mit Viva Espania
mittlerweile diverse St.Georges und Intermédiaire-Prüfungen gewinnen konnte. Für
dieses Duo ist es der erste gemeinsame Auftritt im NÜRNBERGER BURG-POKALFinale.
Jessica Werndl mit Duchess
Schon im vergangenen Jahr machte die 18-jährige Reiterin auf sich aufmerksam,
als sie das Finale des NÜRNBERGER BURG-POKAL mit ihrem Hannoveraner Wallach Bonito auf Rang vier beendete und gleichzeitig den begehrten Stilpreis erringen
konnte. In diesem Jahr stellt sie uns die achtjährige Hannoveraner Stute Duchess v.
Davignon vor. Duchess ist die einzige Stute im Aubenhausener Stall von Werndls, „und
sie hat entsprechende Zicken-allüren “,lacht die bayerische Amazone. Doch zum Glück
beschränken sich diese Allüren auf den Stall – im Viereck ist die Fuchsstute ehrgeizig
und konzentriert bei der Sache. So verhalf sie ihrer Besitzerin schon 2003 zu
Mannschaftsgold und Einzelsilber bei den Europameisterschaften der Jungen Reiter,
2004 errang das Paar zudem den Sieg bei den Deutschen Meisterschaften.
Ingrid Klimke mit Lonevan FBW
Auch wenn Ingrid Klimke schon unzählige Male im Frankfurter Viereck präsent war –
diesmal ist alles anders.„Ich war oft die Vorreiterin, die außer Konkurrenz auftrat“,erinnert
sich die 36-jährige Pferdewirtschaftsmeisterin aus Münster. Doch in diesem Jahr hat sich
die Ausnahmereiterin, die im wahrsten Sinne des Wortes in allen Sätteln zu Hause ist,
erstmals für das Finale qualifiziert. Sie präsentiert den achtjährigen badenwürttembergischen Wallach FBW Lonevan v. Lagoheidor, „einen Gentleman auf vier
Beinen. “Neben seinem Talent im Viereck liebt es „Lonni “,wie er allenhalben genannt
wird, aber auch etwas knackiger, was Ingrid Klimke, deren Herz natürlich auch für die
Vielseitigkeit schlägt, sehr entgegenkommt. So ist er auf der Rennbahn oft der Erste, und
er brillierte außerdem in Klimkes Video „Cavaletti “ als
Spring-Eleve.
Holga Finken mit Wanesco
Der achtjährige Weltmeyer-Sohn Wanesco kennt das Frankfurter Parkett bereits aus dem
Vorjahr, wo er unter seinem Reiter Holga Finken den dritten Rang belegte. Klar, dass die
beiden in diesem Jahr noch mehr erreichen wollen – im Siegen sind der 42-jährige Profi
aus Kirchwalsede und der bewegungsstarke Fuchswallach schließlich ein eingespieltes
Team: Fünf-und sechsjährig gewann der bayerisch gezogene Wanesco unter Finken das
Bundeschampionat, in beiden Jahren war er zudem jeweils Vizechampion bei den
Weltmeisterschaften der jungen Dressurpferde.
Isabell Werth mit Warum nicht
Sie ist die Dressurqueen Deutschlands, mehrfache Olympiasiegerin und konnte auch
schon zwei Mal das Finale des NÜRNBERGER-BURG-POKAL für sich entscheiden:
1995 auf Aurelius, ein Jahr später auf Giorgio. Nun wird die 35-jährige Juristin einen
weiteren Nachwuchs-Star „in die Gesellschaft einführen“: Den achtjährigen Hannoveraner
Wallach Warum nicht v. Weltmeyer-Wenzel. Seinen sperrigen Namen hat sie gleich als
erstes ersetzt, als sie ihn vor rund zwei Jahren zum ersten Mal ritt: „Wir nennen ihn
Hannes, weil er früher von Hannes Baumgart geritten wurde “,erklärt die Rheinländerin.
Trotz seiner enormen Größe von 1,85 Metern Stockmaß besticht Hannes durch
Leichtigkeit und Elastizität. Auch wenn er, so Isabell Werth, gelegentlich noch „die Flöhe
springen sieht “, ist er doch ein Pferd, das sich schon jetzt in eine Reihe mit ihren
Nachwuchskrachern Satchmo und Richard Kimble stellt. „Seine Stärke ist, dass er keine
Schwächen hat “, schwärmt Werth, die Hannes nach ihrem Qualifikationssieg in Bonn
auch schon erfolgreich im Grand Prix gestartet hat, was
erklärtes Ziel für das Jahr 2005 ist.
Nadine Capellmann mit Elvis
Der Start von Nadine Capellmann und ihren Nachwuchs-Star Elvis, einem achtjährigen
Hannoveraner v. Esprit, war alles andere als einfach: „Kaum saß ich drauf, war ich schon
wieder unten “, erinnert sich die 39-jährige Mannschaftsolympiasiegerin an ihren ersten
Ritt vor zwei Jahren auf dem imposanten Fuchswallach. Mittlerweile ist er etwas ruhiger
geworden, in diesem Sommer wagte Nadine Capellmann dann einen Neustart – mit
überragendem Erfolg::75,44 Prozent, die höchste Qualifikations-Wertung dieses Jahres,
geht auf das Konto dieses Paares. „Elvis ist sehr leichtrittig und dabei überhaupt nicht
guckig “,freut sich Capellmann, die in dieser Hinsicht mit Farbenfroh manchmal keine
leichte Zeit hatte. Bereits 1999 siegte sie im NÜRNBERGER BURG-POKAL mit Cockney,
im vergangenen Jahr war sie im Finale mit dem heute neunjährigen Hannoveraner
Wallach Bouton v. Borneo zu sehen – der übrigens hier in Frankfurt seine Fortschritte in
der Großen Tour unter Beweis stellen wird.
Dorothee Schneider mit Ferryman
Vier Jahre sind die 35-jährige Pferdewirtschaftsmeisterin und der achtjährige westfälische
Wallach v. Florestan nun schon ein Paar, und sie können auf eine sehr erfolgreiche Zeit
zurückblicken: Sowohl fünf- als auch sechsjährig qualifizierten sie sich für das
Bundeschampionat, sieben- und achtjährig folgten dann diverse Siege und Platzierungen
in St.Georges-und Intermédiaire-Prüfungen. Ferryman, der mit 1,80 Metern Stockmaß
über ein wahres „Gardemaß “ verfügt, brilliert besonders durch seine
ausdrucksvollen Verstärkungen. Dorothee Schneider, die seit 2000 das Gestüt St.
Stephan im rheinhessischen Frahmersheim leitet, ist besonders auf den
Bundeschampionaten mit zahlreichen Nachwuchspferden siegreich gewesen, kann aber
auch auf diverse Grand-Prix-Erfolge zurückblicken. Ihr Start beim NÜRNBERGER BURGPOKAL ist eine Premiere.
Leonie Bramall mit Boticello
Seit rund drei Jahren ist der neunjährige Hessenhengst Boticello v. Brindisi nun bei
Leonie Bramall in Beritt und dieses Paar hat sich kontinuierlich nach oben gearbeitet:
Sechs-jährig war Boticello nicht nur für das Bundeschampionat, sondern auch für die
Weltmeisterschaft der jungen Dressurpferde qualifiziert, dann ging es behutsam weiter in
Richtung S – in dieser Klasse hat der ausdrucksstarke Hengst bereits über 20 Siege
errungen. „Er ist mein bestes Pferd im Stall “, freut sich die gebürtige Kanadierin Leonie
Bramall (41). Sie ist bereits ihr halbes Leben in Deutschland – der Pferde wegen. Lange
Jahre arbeitete sie bei Johann Hinnemann, nach einigen weiteren Stationen leitet sie nun
seit zwei Jahren gemeinsam mit Volker Dusche das in Niedersachsen liegende
Gestüt Mühlenort.
Nicole Kochskämper mit Polarzauber
„Er möchte immer mitmachen, ist total engagiert “, schwärmt Nicole Kochskämper von
dem Trakehner Hengst Polarzauber v. Charlie Chaplin. Mit dieser lobenswerten
Einstellung ist der achtjährige imposante Hengst schon weit gekommen: Vier-, fünf- und
sechsjährig qualifizierte er sich für die jeweiligen Bundeschampionate seiner Altersklasse,
allein in diesem Jahr war er elf Mal S-platziert. Seit vier Jahren ist er im Beritt der
Pferdewirtschaftsmeisterin Nicole Kochskämper, die erst vor kurzem umgezogen ist: Die
34-Jährige wechselte im Oktober nach über 12 Jahren vom Nörten-Hardenberger Stall v.
Daehne zum Klosterhof Medingen.

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