Korte Reportage Feinkost Go Fräsh
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Korte Reportage Feinkost Go Fräsh
trend individualkonzepte Reportage Erfrischend anders Das Go Fräsh versorgt die Kunden des Einkaufscentrums „Hamburger Meile“ mit frischen Produkten rund um Obst und Gemüse. O b nun Smoothies und Fruchtcocktails oder Ofenkartoffeln, Salate, Suppen und Wraps: Bei Go Fräsh gibt es alles, was frisch und vor allem vitaminhaltig ist – direkt vor den Augen der Kunden zubereitet und ohne künstliche Aromen und Konservierungsstoffe. Ein Trend, der bei Verbrauchern, die mehr und mehr nach gesunden und nachhaltigen Produkten verlangen, gut ankommt. Und obwohl es immer mehr solcher Konzepte auf dem Markt gibt, kann das kleine Familienunternehmen aus Hamburg durch eine entscheidende Besonderheit punkten. Denn hinter dem Go Fräsh steckt ein klassischer Obstund Gemüseladen im Einkaufscenter Wandsbeker Quarree, mit dem alles angefangen hat. Aber mehr zu diesen Hintergründen später. Foto: Back Journal Die angebotenen Speisen werden frisch zubereitet und können von den Kunden vor Ort verzehrt oder auch zum Mitnehmen geordert werden. 50 Back Journal Trendbook 2013 Vitaminbomben in jeder Form. Geteilt ist das Konzept in zwei große Produktgruppen: Auf der einen Seite gibt es die frisch hergestellten Säfte, wie zum Beispiel den Erdbeer Squeeze mit Erdbeere, Banane, Apfelsaft, Vanillejoghurt und Eis, oder der Viruskiller mit Birne, Ingwer und Orange. Auf der anderen Seite stehen die Ofenkartoffeln – diese kommen direkt aus dem kleinen Backofen im Sichtfeld der Kunden – Wraps, Suppen, Salate und eine italienische Gemüsepfanne. Hergestellt werden die Produkte dabei entweder vor Ort oder in den anderen beiden Standorten des Unternehmens. In der Küche im Wandsbeker Quarree entstehen beispielsweise die Suppen, Puffer und Gemüsepfannen, die jeden morgen zur Hamburger Meile gebracht werden. Die benötigte Menge ordert Inhaberin Yvonne Krüger dabei durch ihre selbst erstellen Abverkaufslisten, die täglich angepasst sind. „In der Regel klappt dies ganz gut, aber wenn uns doch mal eine Suppe ausgeht, so ist sie dann eben erst am nächsten Tag wieder erhältlich,“ sagt Krüger. Noch einfacher ist die gegenseitige Versorgung dank des Standortes im Erdgeschoss des Einkaufscenters, der zu Fuß in knapp zwei Minuten erreicht werden kann. Vor der Ladenöffnung um zehn Uhr werden hier Quarkspeisen und Salate vorbereitet. Von hier stammen auch die Zutaten für die Fruchtsäfte. „In einem Smoothie schmecken keine Bananen, die noch grün sind. Hier brauchen wir wirklich die richtig reifen Bananen, eben die, welche wir vom Großhandel gar nicht erst beziehen können“, erklärt Krüger. „Außerdem ist dies vor allem aus Gründen der Nachhaltigkeit sehr praktisch.“ Bei Kunden besonders bliebt ist auch der Powerfräshie. Dieser wird jeden Morgen aus Mango, Papaya, Kiwi, Ananas und Melone zubereitet. Die restlichen Zutaten werden dabei variiert, so dass den Kunden jeden Tag etwas Neues erwartet. „An guten Samstagen verkaufen wir bis zu 30 Liter hiervon.“ Zugekauft werden beim Go Fräsh lediglich die Wraps, die zusammen mit dem Unternehmen b-fresh entwickelt wurden, fertig geschnittener Salat, geraspelte Möhren und rote Zwiebeln. Das Abendgeschäft spielt – wie so oft bei solchen Konzepten – eine eher kleine Rolle, verkauft werden hier vor allem Säfte. „Das Hauptgeschäft findet in der Zeit von zwölf bis 14 Uhr statt, um 16.30 Uhr gibt es nochmal einen kleinen Schub. Im Moment arbeiten wir daran, auch zu späterer Stunde für unsere Kunden interessant zu sein.“ Foto: Back Journal Foto: Back Journal Reportage trend individualkonzepte Bild oben: Anja Remmert, Yvonne Krüger und Britta Rohde in ihrem Go Fräsh. Bild rechts: Der Standort im Foodcourt der Hamburger Meile fällt durch das bunte Design sofort ins Auge. So sieht‘s aus. Jung, dynamisch und frisch. Genau so wird wohl der typische Kunde – zumeist Jugendliche und junge Erwachsene – der Hamburger Meile das Go Fräsh wahrnehmen. Die Theke kommt in einem frischen Grün daher, während die pinke Decke direkt ins Auge fällt. An der Rückwand sind Speiseund Getränkekarten abgebildet, außerdem hängen überall von der Decke runde Schilder mit Produktabbildungen. Die beiden Hauptgruppen des Sortiments sind auch ladenbaulich voneinander getrennt. Im linken Bereich befinden sich die Maschinen und Zutaten zur Herstellung der Säfte, daran angeschlossen sind die Suppenterrinen, die Gemüsepfannen und Puffer, abgepackte Wraps, kleingeschnittene Tomaten, Gurken und Co. für die Salate. Im Hintergrund finden zwei Mikrowellen ihren Platz, um die warmen Speisen aufzuwärmen und der rustikale Ofen für die Kartoffeln. Zum Sitzbereich hin gibt es außerdem einen Kühlschrank mit kalten Getränken und die Essensausgabe. Hinter dem Laden befindet sich zusätzlich eine Kühlzelle und eine kleine Spülküche. Der Ladenbau des insgesamt 45 Quadratmeter messenden Standortes stammt übrigens von Korte Einrichtungen, da das Führungsteam seine Ideen hier am besten umgesetzt gesehen hat. Das steckt dahinter. Wie bereits erwähnt, ist das Go Fräsh aus dem bereits bestehenden Obst- und Gemüseladen Rohde frisch & fruchtig entstanden. Krügers Schwester und Schwager verkaufen hier schon seit Jahren ihre frischen Waren und haben einige Produkte rund um Suppen und Co. schon erfolgreich eingeführt. Yvonne Krüger, die zuvor in einer Führungsposition im Einzelhandel tätig war, hatte schon lange mit dem Gedanken gespielt, sich selbständig zu machen und so schloss sie sich dem Vorhaben an. Auch ihr Mann, Frank Krüger, war schon zuvor im Wandsbeker Quarree beim Rest der Familie tätig und so machte sie das Familienunternehmen komplett. Denn als ihnen mit der Neueröffnung des Einkaufscenters Hamburger Meile ein Standort angeboten wurde, waren sich alle sicher, dass hier etwas Besonderes entstehen muss. Im August 2009 hat sich das entstandene Team, zusammen mit der Werbeagentur BPR Design, an die Entwicklung des neuen Konzeptes bege- ben. Schritt für Schritt wurden hier den einzelnen Bereichen Aufmerksamkeit geschenkt und alles genau aufeinander abgestimmt. So entstanden das Logo und die Farben, aber auch die kleinen Strichmännchen, die auf Melonen surfen, Erdbeeren oder Apfelsinen tragen und mittlerweile fest für das Unternehmen stehen. „Die kleinen Figürchen sind sogar ein kleines bisschen zu unseren Kindern geworden“, berichtet Krüger über die Verbundenheit zur eigenen Geschäftsidee. Auch der Name vom Go Fräsh ist aus dieser Zusammenarbeit entstanden. „Für das ‚ä‘ haben wir uns dabei ganz bewusst entschieden, denn so entsteht eine Art Stolperstein, der einen gewissen Wiedererkennungswert schafft.“ Und auch sonst musste natürlich viel entwickelt werden. Schließlich wurden zum großen Teil ganz neue Produkte erschaffen. Am meisten Zeit haben dabei die Rezepturen der Säfte eingenommen. „Die endgültigen Smoothies standen erst eine Woche vor der Eröffnung fest“, so Krüger. Denn lange Zeit wurde erst einmal ausprobiert, verkostet und optimiert. „Am Anfang haben wir die Maschinen gekauft und einfach losgelegt.“ Klar war nur, dass es klassische Smoothies geben soll, die mit Joghurt und gecrashtem Eis hergestellt werden – eben so, wie man es aus den Ursprungsländern, zum Beispiel Australien, kennt. Gesunde Fast Food-Alternative. Umrahmt von Mc Donald‘s, Kentucky fried chicken, Pizza Hut und Co. – die im Foodcourt in direkter Nähe angesiedelt sind – bezeichnet sich das Go Fräsh selbst als „gesunde Fast Food-Alternative“. Und das wohl vollkommen zu Recht, denn während auf der einen Seite alles auf gesunde Produkte ausgelegt, so ist das Konzept gleichzeitig für den schnellen Verzehr bestimmt. Gerade die zahlreichen Säfte werden fast ausschließlich auf die Hand verkauft und von den Kunden direkt zum Einkaufen mitgenommen. Die Speisen werden oftmals mit in die umliegenden Büros genommen, können aber auch vor Ort gegessen werden. Der Foodcourt zeichnet sich dadurch aus, dass sich in der Mitte Back Journal Trendbook 2013 51 Foto: Back Journal Foto: Back Journal Reportage Foto: Back Journal trend individualkonzepte Neben Säften werden verschiedene Speisen angeboten. Darunter Suppen und Puffer, aber auch Ofenkartoffeln und Salate. Diese werden an den drei Standorten, die sich gegenseitig versorgen, zubereitet. Über die Angebote wird an der Rückwand des Ladens, aber auch durch runde Aufhänger mit Produktfotos informiert. Kassensysteme Filialcontrolling Warenwirtschaft Branchenlösungen Zubehör Am Hönig 23 97282 Retzstadt Tel: 09364 / 81750-0 Fax: 09364 / 81750-19 [email protected] www.ckf-kassen.de Wir stellen aus: Internorga Halle B6, Stand 234 52 Personalfragen. Yvonne Krüger ist als Inhaberin für den Verkauf im Go Fräsh verantwortlich und immer vor Ort. Unterstützt wird sie von einer 40 Stunden-Kraft, die fest eingestellt ist, zu den Stoßzeiten in der Mittagszeit ist zwischendurch außerdem ihre Schwester Britta Rohde vor Ort. „Wir haben das Glück, dass wir gute Back Journal Trendbook 2013 und mittlerweile langjährige Aushilfen zur Unterstützung haben.“ Die acht Teilzeitkräfte sind zumeist Studenten und werden von Yvonne Krüger selbst eingearbeitet und auch geschult. „Die Einarbeitung neuer Kräfte dauert in der Regel sechs Wochen, bis alles eigenständig klappt. Da ich immer vor Ort bin, finden kleinere Schulungen aber auch je nach Bedarf immer dann statt, wenn Fragen aufkommen oder gerade einmal etwas weniger los ist.“ Versteckt hinter der Orangenpresse hängen außerdem Listen, wie die einzelnen Säfte und Gerichte zubereitet werden müssen. Stolperstein: Ehec. Rund ein Jahr nach der Eröffnung des Go Fräsh wurde das noch in den Startlöchern stehende Konzept vom Ehec-Virus eingeholt. Wochenlang wurde in Deutschland bekanntermaßen gerätselt, wo die Mutation ihren Ursprung hatte. In dieser Zeit wurden zuerst Tomaten, Gurken und Salate verdächtigt, bis am Ende Sprossen zum Übeltäter ernannt wurden. Für ein Konzept aus dem Frischebereich mit genau diesen Produkten im Angebot ein ernstes Problem. Von einem Tag auf den anderen wurden aus rund 70 verkauften Salaten sieben. „Durch Ehec haben wir rund die Hälfte unseres Umsatzes eingebüßt, was uns fast unsere Existenz gekostet hätte“, berichtet Krüger. Zwar wurde das Angebot umgestellt und das Sortiment um beispielsweise die mittlerweile fest etablierten Foto: Back Journal Anzeige ein öffentlicher Sitzbereich befindet, der von allen Kunden der umliegenden Restaurants benutzt werden kann. Um diesen sauber zu halten, ist eine externe Reinigungsfirma beauftragt. „Zusätzlich haben wir einen kleinen Sitzbereich mit fünf Tischen und zwölf Sitzmöglichkeiten, der rund ein Drittel unserer Ladenfläche beansprucht“, erklärt Krüger. Eine Entscheidung, die sie heute so nicht mehr treffen würde. „Uns geht dadurch viel Ladenfläche verloren und die Miete im Center ist natürlich nicht gerade niedrig. Außerdem haben wir immer wieder damit zu kämpfen, dass sich Kunden mit Essen der Konkurrenz einfach in unseren Bereich setzten.“ Dass es bei Go Fräsh auch wirklich frisch zugeht, zeigt die Tatsache, dass hinter dem Konzept ein Obst- und Gemüseladen steht. Fotos: Back Journal Foto: Back Journal Foto: Back Journal Reportage trend individualkonzepte Vor den Augen der Kunden werden die Smoothies und Fruchtcocktails hergestellt. Nur der Powerfräshie wird jeden Morgen mit dem vom Vortag übrig gebliebenen Obst produziert und schmeckt so immer ein bisschen anders. An guten Samstagen werden davon rund 30 Liter verkauft. Suppen und Nudelsalate erweitert, verschiedene Aktionsflyer sollten die Kunden zusätzlich anlocken. „Die meisten haben uns jedoch vollkommen ignoriert und sind einfach vorbei gegangen.“ Bis die alten Zahlen wieder erreicht werden konnten, hat es nahezu das gesamte Jahr gedauert. „Die Konsequenz des Ganzen ist, dass wir auch heute noch komplett auf Sprossen verzichten, was sich auch in Zukunft nicht ändern soll.“ Solch ein Skandal darf es zwar in Zukunft nicht mehr geben, doch viele Produkte, die sich heute großer Beliebtheit erfreuen, wurden erst aufgrund dieser misslichen Lage entwickelt. Franchise nicht ausgeschlossen. Die zuvor bereits angedachten Expansionspläne mussten in dieser schwierigen Zeit jedoch erst einmal hinten angestellt werden. Und auch heute ist das oberste Ziel zunächst, den Standort zu sichern und sich eine komfortable Ausgangssituation zu schaffen. „Eine Expansion schließen wir aber generell nicht aus, vor allem ein Franchise-System können wir uns gut vorstellen“, so Krüger. Um alles kontrollieren zu können, will sich die Unternehmerfamilie dabei anfangs auf den Hamburger Raum konzentrieren. „Die frischen Säfte und Salate sind nicht das Problem, wenn es aber daran geht, auch Suppen und Co. anzubieten, In Kürze wird es schon schwieRohde - GoFräsh OHG ECE Hamburger Meile riger. Denn das Letzte, Hamburger Straße 37 was wir wollen, ist, dass 22083 Hamburg Telefon: 0170 9663929 unter unserem Namen E-Mail: info@gofräsh.de am Ende Tütensuppen Internet: www.gofräsh.de angeboten werden.“ Was Verantwortliche: Yvonne Krüger Gegründet: 2010 den Markenauftritt und das Äußere betrifft, so Öffnungszeiten: Mo. bis Sa.: 10 bis 20 Uhr ist das kleine UnternehSitzplätze: 12 + offener Sitzbereich men schon jetzt ganz Fläche: 45 m² Durchschnittsbon: 5,– Euro groß, denn viele Kunden Preise ausgesuchter Produkte vermuten aufgrund der Smoothie (0,3 Liter): 3,– Euro Professionalität bereits Cocktails (0,3 Liter): 3,50 Euro Ofenkartoffel: ab 3,– Euro eine Kette hinter dem Go Wraps: 2,99 Euro Fräsh. Bei den anderen, Salate: ab 3,99 Euro Gemüsepfanne: ab 4,95 Euro wichtigen Fragen rund um die Besonderheiten und Herausforderungen eines Franchisegebers will sich das Führungsteam dann aber auf jeden Fall Hilfe mit ins Boot holen. Doch bis dahin möchte man sich noch ein bisschen Zeit lassen. Aber wie heißt es so schön: Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Annika Rosenkötter Anzeige Einfach, sicher, effizient. Unsere Flüssighefe für das Bäckerhandwerk! www.kastalia.com Erhältlich als: „Diese Flüssighefe ist die Zukunft!“ Bäckerei Smits (1 x 10 kg) · Mini Mono · Duo (2 (1x 20x 20kg)kg) · NEU: Maxi · (300 kg Container) a ORG s auf der INTERN Besuchen Sie un 13 20 3. 08.03. - 13.0 in Hamburg vom s auf Sie! un n ue fre B6.127 . Wir Halle B6 – Stand Haben Sie Fragen? Tel. 0 72 23 - 28 166 160 Fala GmbH Dr.-Georg-Schaeffler Str. 1 77815 Bühl www.fala-hefe.de FALA und ASMUSSEN sind Unternehmen von Lesaffre Back Journal Trendbook 2013 53