BlickWinkel Januar 2012 | PDF

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BlickWinkel Januar 2012 | PDF
Das Magazin der GEWOBA Nord · Januar 2012 · Nr. 17
Im laufenden
Betrieb
Modernisierung
in Husum und Niebüll
GEWOBA Nord intern
Technisches Management
Architek-Tour
Das Nordertor in
Flensburg
Geschichte und Kultur
Die Hexenverfolgung in
Schleswig-Holstein
GEWOBA Nord intern
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
wenn in wenigen Wochen, am 21. Februar, das
traditionelle Biikebrennen stattfindet, werden sich
wieder Tausende von Menschen in Nordfriesland
um die großen Feuerstellen versammeln und in
fröhlicher Stimmung den Winter verabschieden.
Unter einem ganz anderen Vorzeichen standen
dagegen die Scheiterhaufen, die zwischen dem 16.
und 18. Jahrhundert loderten und die Schaulust
der Umstehenden auf grausame Art befriedigten
– auch bei uns in Schleswig-Holstein. Welchen Verlauf die Hexenverfolgung im Norden genommen
hat lesen Sie auf Seite 18 - 21.
3 Unsere Vertreter
Zu Besuch bei Sigrid Saxen
4 - 5 Modernes Wohnen
Holz pflegt man am besten nach der Devise:
Weniger ist mehr
6 - 7 GEWOBA Nord intern
Die Schlichtungskommission der GEWOBA Nord
8 - 9 Wissenschaft verständlich gemacht
Wie das Flugzeug den Himmel eroberte
10 - 11 GEWOBA Nord intern
In höchstem Maße friedlich verliefen wiederum
zwei Komplett-Modernisierungen, die wir für Sie
in dieser Ausgabe in Wort und Bild dokumentiert
haben. Tatsächlich stellt eine derartige Maßnahme, bei der die Mieter eines Hauses während der
gesamten Arbeiten weiterhin ihre vier Wände bewohnen, eine enorme Herausforderung dar.
In der Abteilung „Technisches Management“ sind
die Bauprojekte der GEWOBA Nord in kompetenten
Händen
12 - 13 Architek-Tour
Das Nordertor in Flensburg
14 - 17 Titelgeschichte
Wir wünschen Ihnen mit diesen und weiteren Themen viel Vergnügen und ein schönes Jahr 2012.
Die GEWOBA Nord saniert auch unter besonderen
Bedingungen
Viel Spaß beim Lesen!
18 - 21 Geschichte und Kultur
Die Hexenverfolgung in Schleswig-Holstein
22Handwerkertipp
23Plattdüütsch
So wechselt man Autoreifen einfach selbst
Dietmar Jonscher
Steffan Liebscher
Hauptamtliche Vorstände der GEWOBA Nord
Baugenossenschaft eG
Nimm di nix vör, denn sleiht di nix fehl!
24 - 25 Restaurantempfehlung
Das Restaurant „Amici" in Keitum auf Sylt
Impressum
Herausgeber:
GEWOBA Nord
Baugenossenschaft eG
Moltkestraße 32
24837 Schleswig
Tel. 0 46 21 / 8 11 - 0
Fax 0 46 21 / 8 11 - 8 10
[email protected]
www.gewoba-nord.de
Redaktion / Gestaltung:
WortBildTon Werbeagentur, Kiel
Druck: Neue Nieswand, Kiel
Auflage: 11.000
Ausgabe: Januar 2012
2 GEWOBA Nord · BlickWinkel · Januar 2012
26 Kinder Kram
27Unterhaltung
Spiel und Spaß für Kinder
Kreuzworträtsel
Unsere Vertreter
Hauptsache:
Engagiert!
Zu Besuch bei
Sigrid Saxen,
Lektorin,
Mediatorin
und Vertreterin der
GEWOBA Nord
Dies vorweg: Was diese Frau in ihrem bisherigen Leben bereits alles getan hat und wofür sie sich stark macht, sprengt den Rahmen
einer einzelnen Seite – allein die bloße Aufzählung ihrer Qualifikationen und ehrenamtlichen Tätigkeiten würde viel Platz beanspruchen. „Die große Klammer meiner Überzeugungen?“, fragt
Sigrid Saxen in den Raum. „Es ist wohl der Wunsch, unser
aller Lebensqualität zu erhöhen und die Menschen
näher zueinander zu bringen.“
Frei im Denken
Mit neun Jahren verschlägt es die
gebürtige Husumerin und ihre Familie nach Süddeutschland, wo sie
nach ihrem Schulabschluss Geoökologie studiert. Im Mittelpunkt
dieses Fachs stehen die physikalischen und chemischen Prozesse
in den Bereichen Luft, Wasser
und Boden. „Seinerzeit kam der
Umweltschutz auf, zum Beispiel bestimmte der saure Regen die Schlagzeilen – womöglich hätte ich mich sonst
für die Sprachwissenschaft entschieden.“
Dem Bedürfnis, sich mitzuteilen, bleibt sie
dennoch treu, und zwar als Umweltberaterin.
Zu diesem Zeitpunkt hat Sigrid Saxen allerdings schon längst eine
weitere Leidenschaft für sich entdeckt: die des Zen. In der Abtei
Münsterschwarzach lässt sie sich von einem zen-kundigen Benediktinerpater in diesem Meditationsweg begleiten. Hier erlernt sie
auch die chinesische Bewegungskunst Taiji Chan. Im Gegensatz
zum Zen-Buddhismus ist Zen selbst keiner Religion verpflichtet,
der Zustand meditativer Versenkung beansprucht kein bestimmtes
Gottverständnis.
So fühlt sich Sigrid Saxen, die als Protestantin getauft ist und
als junge Erwachsene aus der Kirche austritt, auch frei in ihrer
Entscheidung, als sie 1988 zur römisch-katholischen Konfession
wechselt. „Ich entdeckte eine lebendige Reformbewegung, wie
sie meines Erachtens in der protestantischen Kirche nicht in Erscheinung tritt.“
Jeder Mensch kann etwas beitragen
Reformieren, etwas bewegen, Überzeugungen vertreten – dies treibt Sigrid
Saxen auch bei ihrer ehrenamtlichen
Arbeit an. Sei es, dass sie in der Vergangenheit als Schwesternhelferin
und Sanitäterin beim Roten Kreuz
tätig war oder seit fünfzehn Jahren die gemeinschaftliche Autonutzung an ihrem Wohnort
organisiert. „Von den sechzig bis
siebzig Wochenstunden ist nur ein
kleiner Teil bezahlt. Auch Ehrenämter verlangen Gewissenhaftigkeit.“
Ach ja, Lektorin ist Sigrid Saxen ja auch
noch, aber das ist wieder eine andere Geschichte…
Weitere Informationen unter sigrid-saxen.de
Im Namen der Mieter
Als Mitglied der Vertreterversammlung der GEWOBA Nord
setzt sich Sigrid Saxen zudem noch für die Wünsche und
Belange der Mieter ihrer Genossenschaft ein.
GEWOBA Nord · BlickWinkel · Januar 2012 3
Modernes Wohnen
Aufmöbeln
mit Gefühl
Holz pflegt man am
besten nach der Devise:
Holzmöbel sind nicht nur pflegeleicht – sie „wollen“ geradezu
nur sparsam bearbeitet werden! Das einfache Staubwischen mit
einem weichen, trockenen Baumwolltuch genügt ihnen im Prinzip
vollkommen.
H2O
Fotos: Michael Tieck, Restyler, seen / fotolia
Achtung, wasserscheu!
Lasiertes oder grobporiges Holz wie Esche oder Eiche sollte man
grundsätzlich nur trocken behandeln. Die meisten Holzarten
akzeptieren es jedoch auch, wenn man sie mit einem leicht angefeuchteten Tuch reinigt (wobei lackierte Hölzer Fensterleder
bevorzugen und anschließend gut trockengerieben werden möchten). Gewischt wird dabei immer in Richtung der Maserung, und
wirklich nur „nebelfeucht", nie nass, sonst quillt das Holz auf.
Weniger ist mehr!
Jedem das seine …
Sie möchten Schrank, Bank oder Bett aber gern auch eine Extrapflege zukommen lassen? Zum Beispiel zur Möbelpolitur greifen,
um kleinere Kratzer verschwinden zu lassen? Das sollten Sie nicht
öfter als einmal im Jahr tun. Und auch nicht auf jedem Holz.
Für lackierte Flächen etwa ist Politur vollkommen ungeeignet,
während gewachste Hölzer es bevorzugen, wenn man sie mit
einer Bienenwachs-Emulsion einreibt. Für gelaugtes und geöltes
Holz dagegen wird eine Naturharzöl-Imprägnierung oder Paraffinöl empfohlen.
Alle Pflegemittel sollten nur sparsam verwendet werden. Nach
der Einwirkzeit wird mit einem fusselfreien Tuch gründlich nachpoliert, um die Reste des Mittels zu entfernen; andernfalls kann
das Holz fleckig werden.
Bienenwachs
Olivenöl
Essig
4 GEWOBA Nord · BlickWinkel · Januar 2012
Modernes Wohnen
Bier oder Tee?
Für die Holzmöbelpflege werden auch zahllose Hausmittel empfohlen: Etwas feine Asche etwa, sanft eingerieben, soll unbehandelte oder geölte Naturhölzer auf Hochglanz bringen (aber:
keinesfalls für lackierte Flächen anwenden!). Eichenmöbel belebt
eine Abreibung mit warmem hellen Bier, während Mahagonimöbel
kalten schwarzen Tee erfrischender finden.
Essig zur Reinigung (zum Beispiel bei Tinten- oder Kugelschreiberflecken) gehört ebenso zu Omas Putzmittelrepertoire wie das Olivenöl zur anschließenden Pflege.
Wenn Sie neue Methoden zum
Aufmöbeln Ihrer hölzernen Mitbewohner von der Freundin oder
dem Internet vorgeschlagen bekommen und ausprobieren wollen, sollten Sie jedoch vorsichtig
vorgehen und die „Wunderwaffe“
gegen Flecken und Kratzer lieber zunächst an einer unauffälligen
Stelle testen. Viele Tricks sind längst nicht für jede Holzart geeignet. Dasselbe gilt natürlich auch für chemische Pflegemittel oder
Fleckentferner aus dem Drogeriemarkt.
Oh Schreck, ein Fleck!
Gegen Wasserflecken auf dem Holz empfiehlt der eine ein behutsames Abschleifen mit feinem Sandpapier, ein anderer dagegen
schlägt vor, den Fleck mit einer Butter-Mehl-Mischung aus der
Welt zu reiben. Das beste Mittel gegen Wasserflecken ist es natürlich, sie so gut es geht zu vermeiden. Das Ränderrisiko reduziert
sich schon erheblich, wenn man Gläser oder Vasen nie direkt auf
die Holzfläche stellt, sondern immer einen Untersetzer verwendet.
Licht und Luft und Sonnenschein
Nicht nur Feuchtigkeit, sondern umgekehrt auch Trockenheit kann
Holzmöbeln schaden. Die für sie ideale Luftfeuchtigkeit, die zwischen 50 und 65 Prozent liegt, wird vor allem in beheizten Räumen oft weit unterschritten. Und das kann zu verzogenen Flächen
oder Rissen führen oder das Furnier abplatzen lassen. Insbesondere dann, wenn Sie wertvolle antike Massivholzmöbel besitzen,
ist die Anschaffung eines Luftbefeuchters erwägenswert.
Direktes Sonnenlicht dagegen kann die Möbel entweder ausbleichen oder nachdunkeln lassen. Letzteres ist vor allem bei Kiefer,
Buche, Erle und Fichte der Fall. Solche natürlichen Farbveränderungen sind schön, solange sie gleichmäßig erfolgen. Bücher oder
Dekorationsgegenstände aber,
die sehr lange auf dem
selben Platz an der Sonne verharren, führen mit
der Zeit zu einer fleckigen Fläche. Also: Dekorieren Sie öfter einmal
um, damit Schrank
oder Regal gleichmäßig „bräunen“
können.
Fotos: panthermedia.net
Und wenn es doch passiert ist? Dann kann schnelles Reagieren
den Schaden zumindest begrenzen: Sofort Küchenkrepp oder Zeitungspapier auflegen und dann am besten noch beschweren, um
so viel Flüssigkeit wie möglich aufzusaugen.
Asche
Tee
Bier
GEWOBA Nord · BlickWinkel · Januar 2012 5
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Auf gute Nachbarschaft!
Die Schlichtungskommission der Geschäftsstelle Schleswig
Das eigene Zuhause ist ein Ort der Geborgenheit, an den man
sich gern zurückzieht. Die Ruhe kann aber auch schnell vorbei
sein: Immer öfter müssen sich Mieter mit Nachbarschaftskonflikten auseinandersetzen. Mit der neu ins Leben gerufenen Schlichtungskommission für den Bereich der Geschäftsstelle Schleswig
arbeitet die GEWOBA Nord seit Anfang des Jahres 2012 aktiv
gegen diese Entwicklung an und baut auf diese Weise ihren Kundenservice aus.
6 GEWOBA Nord · BlickWinkel · Januar 2012
Der Faktor Mensch
Ruhezeiten, Ordnungsfragen, Tierhaltung, Parkplatznutzung: Immer wieder treten im alltäglichen Zusammenleben Tür an Tür
kleine Probleme und Ärgernisse auf. Viele davon lassen sich
schnell regeln. Einige kann man auch mit einem Lächeln hinnehmen, ohne nachhaltig davon beeinträchtigt zu werden. Manche
Angelegenheiten entwickeln sich aber im Laufe der Zeit zu einem
echten Streitpunkt, der in der Nachbarschaft schwelt und das
Nebeneinander bisweilen unerträglich macht. Aus ehemals guten
Bekannten werden dann allzu oft erbitterte Gegner, die auch vor
Gericht noch lange nicht ihren Frieden finden.
Foto: panthermedia.net
GEWOBA Nord intern
GEWOBA Nord intern
Herbert Barz, Oldensworth 3, Schleswig
Malte Nelson, Kasseler Str. 18, Schleswig
Schlicht und einfach
Damit der Haussegen nicht länger unnötig schief hängt und es auch nicht erst zu
einem großen Knall kommt, bietet die interne Schlichtungskommission die Chance,
den Konflikt vor eine unabhängige, neutrale Instanz zu bringen. So ermöglicht diese Plattform den Mitgliedern, die genossenschaftlichen Grundsätze der Selbsthilfe,
Selbstverwaltung und Selbstverantwortung
unmittelbar umzusetzen. Ansprechpartner
sind die Mitgliedervertreter Herr Herbert
Barz und Herr Malte Nelson, die das Projekt
gemeinsam mit der Unterstützung der GEWOBA Nord entwickelten und verwirklichten.
Ganz individuell
Sobald ein Antrag (schriftlich oder per E-Mail)
an die Kommission gerichtet wird, beginnt
das Mediationsverfahren. Der Schlichter lädt
alle Parteien zu einem gemeinsamen Termin
auf neutralem Boden in den Räumen der GEWOBA Nord ein und sammelt im Vorfeld alle weiteren Informationen, Stellungnahmen
oder gegebenenfalls Beweismittel ein.
Keine Kostenfrage
Die Inanspruchnahme der Schlichtungskommission ist grundsätzlich unentgeltlich; auch
die Räumlichkeiten und Arbeitsmaterialien
werden von der Genossenschaft für ihre Mitglieder gestellt.
Um dieses Angebot der GEWOBA Nord für
wichtige Problemlösungen vorzubehalten,
sollten die Mieter die Dringlichkeit ihres
Anliegens zunächst selbst gründlich abwägen und noch einmal das Gespräch miteinander in dieser Sache suchen. Zudem muss
sich die Kommission auch vorbehalten im
Einzelfall Schlichtungsanliegen abzulehnen,
wenn beispielsweise Straftatbestände oder
eine vorherige Gerichtsentscheidung bzw.
Schlichtung vorliegen. Die Kommissionsordnung gibt es als Download oder aber sie
kann direkt in der Geschäftsstelle eingesehen werden.
Einen festen Ablauf des späteren Gesprächstermins gibt es übrigens nicht: Jeder Fall
ist anders und muss auch anders behandelt
werden. Hier kommt es stark auf Gespür und
Erfahrung des Schlichters an, herauszufinden, was die Parteien im Grunde eigentlich
tatsächlich fühlen und möchten. Denn häufig
ist ein konkreter Streit nur die Äußerung viel
tiefer gehender Probleme.
Bei der Bestimmung der Schlichtungskommissionsmitglieder wird daher besonders
auf ihre Eignung als Mediatoren geachtet,
entsprechende Fortbildungen werden angeboten.
Zur allgemeinen Zufriedenheit
Das Mediationsverfahren hat immer
zum Ziel, soweit zwischen den Parteien zu vermitteln, dass eine einvernehmliche sowie den genossenschaftlichen Prinzipien und der Rechtslage
entsprechende Einigung gefunden
werden kann. Die Ergebnisse werden
anschließend in einer schriftlichen
Vereinbarung festgehalten, die von
den Beteiligten unterschrieben und
damit als verbindliche Lösung des
Problems anerkannt wird.
Um möglichst faire Einigungen zu erzielen, sind die Schlichter zur Neutralität verpflichtet und in ihrem Handeln
ausdrücklich unabhängig von der GEWOBA Nord.
Falls auch Sie Interesse haben, bei
der Schlichtungskommission der Geschäftsstelle Schleswig mitzuwirken,
freuen wir uns auf Ihren Anruf.
Anträge an die Schlichtungskommission richten Sie bitte an:
GEWOBA Nord Baugenossenschaft eG
Schlichtungskommission
Moltkestraße 32 · 24837 Schleswig
Fax: 0 46 21 / 811 - 810
Mail: [email protected]
Für telefonische Nachfragen steht Ihnen
Herr Sven Lenz, Geschäftsstellenleiter Schleswig
(Tel: 0 46 21 / 811 - 120) gerne zur Verfügung.
GEWOBA Nord · BlickWinkel · Januar 2012 7
Grafiken: Ints Vikmanis, gimmel, pfrang / fotolia
Wissenschaft verständlich gemacht
1811 präsentierte Albrecht Ludwig Berblinger seinen Hängegleiter zum ersten Mal der Öffentlichkeit. Der deutsche Erfinder und Schneider aus Ulm, der schon lange für seine Ideen
belächelt wurde, sprang von der 13 Meter hohen Mauer der
Adlerbastei an der Donau und landete unter dem Spott der
8 GEWOBA Nord · BlickWinkel · Januar 2012
Zuschauer im Fluss. Schuld daran war aber nicht die Flugunfähigkeit seiner Erfindung, sondern die ungünstigen Bedingungen seines Startplatzes, den die Ratsherren der Stadt Ulm ihm
aufgedrängt hatten, sowie die schlechten Windverhältnisse.
GEWOBA Nord intern
Was für das damalige Publikum unvorstellbar schien, ist heute gewöhnlicher Alltag. Das Flugzeug ist das schnellste und der Statistik zufolge auch sicherste Verkehrsmittel. Reisen, die früher Tage
oder sogar Wochen dauerten, kosten uns heute nur noch Stunden. Eine bahnbrechende Erfindung, an der viele verschiedene
Forscher und Techniker aus etlichen Epochen ihren Anteil haben.
Der Traum vom Fliegen
Schon der berühmte italienische Maler, Bildhauer, Architekt und
Ingenieur Leonardo Da Vinci wollte hoch hinaus. Das beweisen
seine Entwürfe verschiedener Flugmodelle, die zwar aufgrund
ihrer Fluguntauglichkeit keinen maßgebenden Einfluss auf die
Entwicklung späterer Flugzeuge hatten, jedoch so manchen inspirierten. Vielleicht ja auch die beiden Franzosen Launoa und
Biénvenue, die 1784 einen flugfähigen Modellhubschrauber mit
Doppelrotor bauten.
Ein ähnliches Modell entwarf
Sir George Cayley zwei Jahre
später. Der britische Gelehrte
gilt als „Vater der Aeronautik“, da er die Probleme des
aerodynamischen Flugs als erster ausführlich beschrieb. Bei
seinen späteren Entwürfen
wandte er bereits das Prinzip
des modernen Starrflügelflugzeugs an und baute 1849 einen funktionstüchtigen Dreidecker.
Anfahrtwirbel
Gewicht des Flugzeugs möglichst klein zu halten. Dafür eignen
sich besonders Leichtmetalllegierungen, Holz, Stahl, Gewebe
und Kunststoffe. Meist werden alle Materialien miteinander
kombiniert, um sich gegenseitig zu ergänzen.
Das zentrale Konstruktionselement des Flugzeugs ist der
Rumpf, der Piloten, Betriebsausrüstung und Passagiere beherbergt. An ihm angebracht ist das Flugwerk, das wiederum
aus Tragwerk (Flügel, Vorflügel und Landeklappen), Leitwerk
(Höhenleitwerk mit Höhenrudern und Trimmrudern, Seitenleitwerk mit Seitenruder, dazugehöriges Trimmruder und Querruder), Steuerwerk (Steuerknüppel und Seitensteuerpedalen) und
Fahrwerk besteht.
Grafik: panthermedia.net
Wie das Flugzeug den Himmel eroberte
Bevor das Flugzeug hoch zu den Wolken steigen kann, muss
es erst die erforderliche Abhebegeschwindigkeit erreichen.
Noch am Boden übernimmt
das die Schubkraft in Kombination mit den Rädern
(Anfahrtwirbel). Ist das
Luftfahrtzeug in der Luft,
kommen die Flügel zum
Einsatz. Die Luft zirkuliert
Parallelströmung
Zirkularströmung
ober- und unterhalb des
Flügels (Parallelströmung).
Das heißt im Einzelnen: Die
Luft, die direkt auf dem
Auftrieb
Flügel aufliegt, wird durch
die Reibung gebremst.
Wird das Flugzeug schnelDas erste Motorflugzeug in
ler, kann die Luft der BeWiderstand
Schub
Europa verdanken wir dem
wegung nicht mehr folgen
Brasilianer Alberto Santosund löst sich an der HinDumont, der in Paris lebte.
terkante des Flügels von
Gewicht
Den Anfang machte er allerder Oberfläche. Die weiter
dings mit der Konstruktion von
außen liegende Luft unterLuftschiffen. Nachdem diese Versuche alle glückten, versuchte er liegt dagegen nicht der Reibung und zirkuliert daher um die
sich erfolgreich an der Konstruktion von Starrflügel-Flugzeugen. hintere Flügelkante herum. Durch diese Zirkulationsströmung
Seinen ersten Motorflug vollbrachte er am 12. November 1906.
entsteht der Auftrieb, der die Maschine in der Luft hält.
So geht’s
Wie genau ist es aber nun möglich, dass Flugzeuge tatsächlich
fliegen? Beim Bau eines Flugzeugs muss einiges beachtet werden,
angefangen beim verwendeten Material: Es sollte robust gegenüber statischen und dynamischen Beanspruchungen sein, um das
So reisen wir nun schon seit Jahrzehnten durch die Welt. Aber
trotz der stetigen Verbesserung und Perfektionierung der Flugzeuge, bleiben unsere Vorbilder aus der Natur, wie Vogel oder
Biene, immer noch unerreicht.
GEWOBA Nord · BlickWinkel · Januar 2012 9
GEWOBA Nord intern
Auf
dieses Team
kann man bauen
Von links stehend:
Maike Briege, Mario Cubela,
Martina Kriwy, Günther Prott,
Markus Kempe
Von links sitzend:
Andrea Busch, Esther Meyer,
Jasmin Dinsen
In der Abteilung „Technisches Management“ sind die Bauprojekte der GEWOBA
Nord in kompetenten Händen – von der Planung bis zur Schlüsselübergabe.
Nicht erst seit Bestehen des BlickWinkel informiert die Baugenossenschaft ihre Mitglieder in regelmäßigen Abständen über
laufende Bauprojekte – seien es noch in Planung befindliche
Vorhaben oder auch solche, an deren Errichtung bereits tatkräftig
gearbeitet wird. Als Außenstehender könnte man zu dem Schluss
gelangen, dass Objekte dieser Art auf einige wenige Beschlüsse
hin beauftragt werden und gewissermaßen schon am nächsten
Tag die erforderlichen Handwerker vor Ort bereit stehen.
10 GEWOBA Nord · BlickWinkel · Januar 2012
Tatsächlich aber ist bereits im Vorfeld einer solchen Baumaßnahme sehr viel zu berücksichtigen, abzuwägen und nicht zuletzt
zu berechnen, wie Mario Cubela, Bereichleiter des Technischen
Managements bei der GEWOBA Nord, aus langjähriger Erfahrung
weiß. „Als Genossenschaft sind wir kein Wirtschaftsunternehmen
wie jedes andere, wir bauen schließlich mit dem Geld unserer Mitglieder. Da steht die Frage nach der Effizienz und Verantwortung
ganz klar im Vordergrund.“ Dieser besondere Anspruch drückt
sich auch darin aus, dass das Schleswiger Unternehmen eine eigene Planungsabteilung unterhält – eine Besonderheit gegenüber
den allermeisten Baugenossenschaften.
Qualität, Zeit und Kosten
Technisches Management – das klingt
ein bisschen nach einer Art Zentraleinheit, die sämtliche technischen Abläufe
organisiert. Diese Umschreibung geht an
der Arbeit des derzeit 8-köpfigen Teams jedoch weit vorbei, denn
statt irgendwelcher Schalttafeln werden hier vor allem Computer
mit 3D-Animation „bedient“. Kurz und gut: das Handwerkszeug,
das die Berufsprofile rund ums Bauen definiert. Hierzu zählen vor
allem Bauzeichner, Bautechniker, Bauingenieure und Architekten.
„Im Moment arbeiten 5 Architekten in dieser Abteilung, mich
eingeschlossen“, sagt Maike Briege, die seit 2007 bei der GEWOBA Nord beschäftigt ist. Nach dreijähriger Mitarbeit in einem
klassischen Architektenbüro schätzt sie es, bei der Schleswiger
Genossenschaft als Bauherr und Architekt in Personalunion gegenüber den ausführenden Kräften auftreten zu können. „Das
erleichtert vieles.“
Bevor allerdings die einzelnen Gewerke zum Zuge kommen, die
an einem Bauprojekt beteiligt sind, liegt es in den gemeinsamen
Händen von Technischem Management und Bestandsmanagement, ein Projekt zu entwickeln und im Anschluss ein Projektkonzept zu erstellen. In dieses Konzept fließen bereits Kostenberechnungen und Vorgaben zum energetischen Standard ein. Die sich
anschließende Wirtschaftlichkeitsberechnung erfolgt schließlich
durch die Kaufmännische Abteilung.
Stets im Blick hat die GEWOBA Nord auch die Fortbildungsmöglichkeiten für ihre Mitarbeiter. So sind im Team des Technischen Managements auch eine Brandschutzfachplanerin, zwei
Energieberater, ein Passivhausplaner sowie eine Fachkraft für
Blower-Door-Nachweise beschäftigt. Die letzteren drei Spezialisierungen bestätigen die hohe Kompetenz des Unternehmens
im Bereich der Energieeinsparung im Wohnbereich. (Siehe hierzu
auch den Artikel zum „Sonnenhaus“ in BlickWinkel Nr. 16)
„In der Praxis ist es natürlich so, dass wir schon im Vorfeld der
finalen Entscheidung von einer Zustimmung ausgehen können“,
sagt Diplom-Bauingenieur Markus Kempe. „Immerhin orientieren
wir uns bei der Planung an dem zur Verfügung stehenden Etat
und haben die entscheidenden drei Faktoren – Zeit, Qualität und
Kosten – stets im Blick.“
Bleibt noch die Frage, wie viele Projekte im Jahr über den Schreibtisch jedes Einzelnen gehen. „Im Schnitt sind das nicht mehr als
zwei“, stellt Maike Briege fest. „Das klingt für einen Laien vielleicht nach wenig, aber bei allem, was es zu bedenken gilt, ist das
eine ganze Menge Arbeit.“
Zwischen Büro und Baustelle
Sobald der Aufsichtsrat das Go für ein Bauprojekt gibt, werden
die Handwerksbetriebe möglichst einzeln beauftragt – ein Vorgehen, mit dem die GEWOBA Nord auch zur Sicherung regionaler
Arbeitsplätze beiträgt. »Natürlich ist das mit einem erheblichen
Mehraufwand für uns verbunden, und nicht immer können wir
sogenannte Generalunternehmen umgehen«, sagt Mario Cubela,
»aber wir bemühen uns in der Regel um eine Einzelvergabe.«
Der angesprochene Mehraufwand schlägt sich auch in regelmäßigen Vor-Ort-Besichtigungen nieder. Dass es sich hierbei in erster
Linie um Kontrollgänge handelt, liegt in der Natur der Sache. Das
weiß auch Martina Kriwy, die im Team den Ruf genießt, eine überaus aufmerksame Beobachterin auf den Baustellen zu sein. Sie ist
übrigens neben Jasmin Dinsen die einzige in der Abteilung, die
auch die selten gewordene Kunst des Bauzeichnens beherrscht.
Und offenbar auch eine schöne, wie man aus
ihrem Lächeln herausliest ...
GEWOBA Nord · BlickWinkel · Januar 2012 11
Foto: Cpro, fotolia
GEWOBA Nord intern
Architek-Tour
Ein etwas anderes
Stadt-Schloss
Das Nordertor in Flensburg
Wer nach dem ältesten Wahrzeichen der Fördestadt Flensburg sucht, tippt sicherlich
nicht als erstes auf die berühmt-berüchtigte Verkehrssünderkartei (seit 1958). Aber
auch die ortsansässige Brauerei (seit 1888) ist im Prinzip
noch vergleichsweise jung. Für
die richtige Antwort muss man
noch viel weiter zurückgehen.
Bereits im 16. Jahrhundert wurde in der Fördestadt
das altehrwürdige Nordertor errichtet, das nebenbei
bemerkt von den Flensburger Wahrzeichen auch mit
Abstand das ansehnlichste ist. Dabei können die Bewohner von Glück sprechen, dass ihnen das Bauwerk
bis heute erhalten geblieben ist.
Zweiter Versuch
Das erste Nordertor (also ein nördlich gelegenes Tor
in den Befestigungsanlagen der Stadt) wurde 1345
errichtet. Während einer langen Friedenszeit ab 1431
wurde es für die Verteidigung aber nach und nach
bedeutungslos, da sich die florierende Stadt schließlich über ihre bisherigen Grenzen hinaus ausdehnte.
Die alten Anlagen wurden abgetragen und durch
neue ersetzt. 1595 entstand in diesem Zuge auch das
heutige Nordertor an anderer Stelle.
In diesen gefestigten Zeiten sollte es hauptsächlich
zu Kontrollzwecken dienen, sodass man beim Bau
verstärkt auf ein repräsentatives Äußeres achtete.
Es wurde zweigeschossig aus roten Backsteinen im
Stile der Spätrenaissance errichtet, weist mit seinen
markanten Treppengiebeln aber auch Elemente der
Spätgotik auf.
12 GEWOBA Nord · BlickWinkel · Januar 2012
Gut bewacht
An der Nordseite des Tores
werden Reisende von zwei
Wappentafeln im Giebel empfangen.
Eines zeigt das Wappen des
damals regierenden dänischnorwegischen Königs Christian IV. mit seinem Wahlspruch
„Regna Firmat Pietas“ (Frömmigkeit stärkt die Reiche).
Daneben ist das Flensburger
Stadtwappen mit der Inschrift „Friede ernährt, Unfriede verzehrt“ zu sehen.
Mit großen Flügeltüren, die inzwischen schon lange
nicht mehr vorhanden sind, wurden Ein- und Auslass
vom Torschließer geregelt. Er wohnte im Nordertor,
kontrollierte die passierenden Waren und Personen
und konnte, beispielsweise zu nachtschlafender Zeit,
Gebühren erheben. In unruhigeren Zeiten oder bei
akuter Seuchengefahr blieben die Tore unter Umständen auch für längere Zeit ganz geschlossen.
Ausgedient?
Über viele Jahre erfüllte das Tor seinen Zweck als
Sicherheitsschleuse zuverlässig – bis sich im 19.
Jahrhundert das Stadtleben gründlich änderte. Die
Notwendigkeit von Befestigungsanlagen und Kontrollen war nicht mehr gegeben, sodass die Stadtmauern zerfielen und das Bauverbot außerhalb dieser Eingrenzung aufgehoben wurde. Die insgesamt
vierzehn Stadttore Flensburgs hatten erneut ihre
Bestimmung verloren. Schlimmer noch: die massiven
Bauwerke standen dem zunehmenden Verkehr im
Weg. Nach und nach wurden sie abgerissen, bis nur
noch das Nordertor übrig war.
1345
1595
1881
„Friede ernährt, Unfriede verzehrt”
1881 wollten einige Anwohner auch diesem an den Kragen: Sie
sammelten ausreichend viel Geld, um das Tor auf eigene Kosten
entfernen zu können und der Stadtverwaltung die Entscheidung so
einfach wie möglich zu machen. Letzten Endes scheiterten dieser
und alle weiteren Anträge aber glücklicherweise immer wieder
knapp an Magistrat oder Stadtverordnetenversammlung. Erst als
Dr. Bendix Todsen 1898 zum Bürgermeister gewählt wurde, bekam
das Nordertor endlich einen starken Fürsprecher, der sich aktiv für
eine Erhaltung einsetzte.
Andere Zeiten
Die verschiedenen Versuche, das ehemalige Tor ins neue Stadtbild Flensburgs zu integrieren fanden nicht immer die ungeteilte
Zustimmung der Bevölkerung. So wurde es beispielsweise in den
1990er-Jahren zu beiden Seiten von einer Mauer mit davorgesetzter Stahl-Glas-Arkadenkonstruktion eingerahmt, die an die
ursprüngliche Bausituation erinnern sollte. In den Augen vieler Betrachter stellte dies eher einen Stilbruch dar; zudem verschmutzen
die Glasflächen recht schnell.
Auf der westlichen Seite schließt mittlerweile nahtlos die Erweiterung des Wissenschaftsmuseums Phänomenta an. Der moderne
Baustil dieses Gebäudes ist ebenfalls nicht nach jedermanns Geschmack. Aber immerhin hat das Nordertor so einen neuen Zweck
bekommen, denn es wird als zusätzlicher Ausstellungsraum der
Phänomenta genutzt. Und heiraten kann man hier auch!
GEWOBA Nord · BlickWinkel · Januar 2012 13
Fotos: panthermedia.net
Architek-Tour
Im laufenden Betrieb
Titelgeschichte
Die GEWOBA Nord saniert auch unter besonderen Bedingungen
Maßnahmen zur Instandsetzung und Modernisierung gehören ge- Was aber geschieht, wenn ganze Häuser mit den Wohnungen
wissermaßen zum Tagesgeschäft einer Baugenossenschaft. Manch- runderneuert werden sollen? Im Folgenden stellen wir Ihnen zwei
mal verlaufen sie so nebenbei, dass die Mieter erst nach Abschluss jüngst abgeschlossene Projekte näher vor.
solcher Arbeiten davon Kenntnis nehmen.
Noch fehlt das Grün der
Außenanlagen.
Gute Alternative
Baubeginn zu einem Vorhaben dieser Art war im September 2011
in der Hermann-Tast-Straße 3-7 in Husum, denn das Mehrfamilienhaus mit 18 Wohneinheiten bedurfte einer grundlegenden
Überholung.
Im Laufe der Planung hatte die GEWOBA Nord Gespräche mit den
betroffenen Bewohnern geführt und ihnen das Konzept bis ins
Detail erläutert. So wurde es möglich, die Arbeiten durchzuführen,
während die Mieter weiterhin in ihren Wohnungen lebten. Ohne
ihre Geduld und ihr Entgegenkommen sowie die Bereitschaft,
während der Sanierung Einschränkungen hinzunehmen, hätte das
Projekt so nicht umgesetzt werden können.
Vielen Dank an alle Mieter!
Alles dicht
Für den Umbau zum „Effizienzhaus 85“ nach den neuesten Standards wurden die Fassaden und die oberste Geschossdecke des
Gebäudes neu gedämmt sowie alle Fenster und Außentüren erneuert. Gleichzeitig wurden die in die Jahre gekommenen Elektro-,
Trinkwasser- und Abwasserleitungen komplett ausgetauscht. Für
einen gesteigerten Wohlfühlfaktor der Mieter wurden Küchen,
14 GEWOBA Nord · BlickWinkel · Januar 2012
Bäder und die Loggien in diesem Zuge gleich mitrenoviert. Vieles
wurde nach Wünschen der Mieter umgesetzt. So konnten Fliesen
und Dekore der modernen Einbauküchen selbst ausgewählt werden, ebenso die Farben für die Bodenbeläge. Auf Wunsch wurden
in den Erdgeschosswohnungen bodengleiche Duschen eingebaut.
Sonnige Aussichten
Ein besonderes „Glanz-Licht“ der Umbaumaßnahmen ist die neu
errichtete Solaranlage zur Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung, die auf dem Dach installiert wurde. Erstmalig trat
hierfür die EHV Nord als Contracting-Partner auf den Plan. Das
Tochterunternehmen der GEWOBA Nord betreut nach Abschluss
der Arbeiten sowohl die Gasheizung als auch die Kollektoren und
Pufferspeicher der Solaranlage.
Zu guter Letzt werden auch die Außenanlagen neu gepflanzt,
sodass der Frühling 2012 die Hermann-Tast-Straße 3-7 in neuem
Glanz erstrahlen lassen wird.
GEWOBA Nord intern
GEWOBA Nord · BlickWinkel · Januar 2012 15
Titelgeschichte
Von August bis Ende des Jahres 2011 waren auch die Bewohner von
vier Mietshäusern in der Niebüller Mühlenstraße Teil einer „Sanie-
rung im bewohnten Zustand“. Die zweigeschossigen Gebäude
wurden nacheinander von Grund auf renoviert und modernisiert.
Moderne Architektur, ein
frisches Farbkonzept und
Vorfreude auf den Sommer
mit neuen Plätzen an der
Sonne.
Schön warm
Kernaspekt der Baumaßnahmen war, wie in der Hermann-TastStraße in Husum, die energetische Optimierung der Gebäude
zum besonders energiesparenden „Effizienzhaus 85“. Zu diesem
Zweck wurden die Fassaden und Geschossdecken mit HightechMaterialen gedämmt, sowie alle Fenster komplett ausgetauscht.
Damit wurde die Kälte von nun an gründlich ausgesperrt und die
Bewohner können sich in Zukunft über deutlich niedrigere Heizkosten freuen. Um die gute Gelegenheit aber ganz auszunutzen,
hatte die GEWOBA Nord beschlossen, noch zahlreiche andere
Verbesserungen für den Wohnkomfort durchzuführen.
Rundum sorglos
Auf der Agenda stand zusätzlich die Sanierung der Elektro-, Trinkwasser- und Abwasserleitungen. Küchen und Bäder der insgesamt
32 Wohnungen wurden im gleichen Zuge von Grund auf erneuert
und den heutigen Bedürfnissen angepasst. Wo es notwendig
war, wurden durch die GEWOBA Nord routinemäßig anstehende
Schönheitsreparaturen gleich mit ausgeführt, also beispielsweise
Bodenbeläge erneuert und Hausflure gestrichen.
Auch nach außen hin sind die Umbaumaßnahmen an den Gebäuden deutlich zu erkennen: Die Terrassen im Erdgeschoss wurden
neu angelegt und für die Obergeschoss-Wohnungen wurde eigens
eine Balkonanlage errichtet.
Das Bild wird noch richtig rund, wenn die Erdarbeiten abgeschlossen und die Grünanlagen neu gepflanzt sind.
16 GEWOBA Nord · BlickWinkel · Januar 2012
Langer Atem
Für die Anwohner bedeuteten diese Baumaßnahmen in den eigenen vier Wänden einige Einschränkungen, die aber – mit einem
lohnenswerten Ziel vor Augen – immer tapfer ertragen wurden.
Für diese Geduld und die entgegengebrachte Kooperationsbereitschaft möchten wir uns bei unseren Genossenschaftsmitgliedern
ganz herzlich bedanken und freuen uns mit ihnen über das tolle
Resultat, das am Ende zu verzeichnen ist.
GEWOBA Nord intern
Und Action! Der Film zum Umbau.
Die Baumaßnahmen in der Mühlenstraße wurden durch ein
Filmteam begleitet. Eine interessante Dokumentation ist so
entstanden und wird zur Zeit fertig gestellt. In der nächsten
Blickwinkel-Ausgabe mehr dazu.
GEWOBA Nord · BlickWinkel · Januar 2012 17
Geschichte und Kultur
Ein finsteres
Kapitel
der Geschichte
Illustrationen: istockphoto.com
Die Hexenverfolgung
in Schleswig-Holstein
18 GEWOBA Nord · BlickWinkel · Januar 2012
Titelgeschichte
Wer schon einmal den Sankt-Petri-Dom in Schleswig besucht
hat, kennt sie vielleicht: die Wandmalereien der Hexen „Freya
auf dem Katzentier“ und „Frigga auf dem Besen“, welche im
nördlichen Seitenschiff
zu bewundern sind.
Sie stammen aus einer Zeit, die von religiösem Aberglauben beherrscht war. Um 1500
noch als helfende Wesen angesehen, stand
der Begriff „Hexe“ nur
wenige Jahre später
für schwarze Magie
und der Verbundenheit
mit dem Teufel.
Von Anfang des 16.
Jahrhunderts bis zur
Mitte des 18. Jahrhunderts wurde das Heilige Römische Reich
deutscher Nation von
mehreren Wellen der
Hexenverfolgung heimgesucht. Diesem Wahn fielen auf dem gesamten deutschen Boden 25.000 Frauen, Männer und Kinder zum
Opfer. Die Herzogtümer Schleswig und Holstein bildeten dabei
keine Ausnahme: Zwischen 1530 und 1735 fanden hier über 800
Prozesse statt. Drei Viertel der Angeklagten wurden zum Tode
verurteilt.
Du alte Hexe!
Ein bekannter Ausspruch, der sich aus dieser Zeit ableiten
lässt. Arm, alt, alleinstehend – diese drei Kriterien reichten
schon aus, um den Verdacht auf sich zu ziehen, eine Hexe oder
ein Hexer zu sein. So lässt sich für die größeren Städte des Nordens wie Hamburg oder Lübeck nachvollziehen, dass hier meist
verwahrloste Bettlerinnen, arme Witwen oder auch Kriminelle als
Hexen verfolgt wurden.
Die Zahl der städtischen Hexenprozesse war im Allgemeinen eher
gering, was vor allem auf wirtschaftliche und politische Gründe
zurückzuführen ist. Selbst im Falle einer Verurteilung wurden die
Betroffenen eher mit einem Stadtverweis bestraft als mit dem Tod.
In den ländlichen Gegenden konnte es jedoch auch Vertreter der
mittleren und oberen Schichten treffen. Mit einem Anteil von 88,4
Prozent waren es besonders Frauen, die sich vor einer Anklage
fürchten mussten.
Den vermeintlichen Hexen wurde meist der sogenannte „Schadenszauber“ zur Last gelegt. Darunter verstand man die Anwen-
dung bestimmter Zaubermittel- oder Flüche mit dem Ziel, Mensch
und Tier zu schädigen oder zu töten. Auch eine schlechte Ernte
konnte auf einen Schadenszauber zurückgeführt werden. Wer als
Hexe galt, war zugleich
auch eine Komplizin
des Teufels und hatte
sich von der christlichen Gemeinschaft
losgesagt.
Häufig
gestanden
Frauen unter der Folter, dass der Teufel ihr
Liebhaber war. So unterstellte man ihnen
neben dem Gebrauch
der schwarzen Magie
auch eine dem christlichen Sittenbild widersprechende ausschweifende Sexualität. Diese
Logik der „Teufelsbuhlschaft“ basiert auf der
festen Überzeugung,
dass kein Mensch von Geburt an Zauberkräfte besitzt, sondern
diese erst durch ein Bündnis mit dem Teufel erlangt.
Hexen in Schleswig-Holstein
Die ersten Personen, die 1530 der Hexenverfolgung auf
schleswig-holsteinischem Boden zum Opfer fielen, waren
zwei Frauen aus Kiel. Auch aus anderen Städten und Gemeinden sind Hexenprozesse überliefert, so zum Beispiel der Fall der
Kristina Netelers aus Flensburg. Nachdem schon einige Zeit das
Gerücht kursierte, sie sei eine Hexe, nahm man sie schließlich fest.
Um die Angeklagte zu einem Geständnis zu bewegen, wurde sie
gefoltert bzw. „peinlich“ befragt. Sie gestand unter anderem, Kühe aus der Ferne gemolken und Pferde gesund gebetet zu haben.
Außerdem habe sie ein Verhältnis mit einem Dämon namens „Nis“
gehabt. Bürgermeister und Ratsherren verurteilten sie einstimmig
zum Tode auf dem Scheiterhaufen.
Ein ähnliches Schicksal ereilte Ilsebe Koch aus Glückstadt im September 1642. Sie gestand mehrere Morde und nannte noch weitere Namen angeblicher Hexen, darunter auch eine Anne Arents.
Beide Frauen wurden verbrannt.
Aufgrund der vielen Beschuldigungen, welche die Hexenverfolger
mittels Gewalt aus ihren Opfern erpressten, war es schon gefährlich, eine Angeklagte oder Angeklagten auch nur zu kennen.
Angehörige standen besonders stark unter Verdacht.
GEWOBA Nord · BlickWinkel · Januar 2012 19
Geschichte und Kultur
Hexenverfolgung als Spiegel der Gesellschaft
Wie kam diese Hexenhysterie nun zustande? Die Forschung
nennt mehrere Gründe. Einer davon ist die wirtschaftliche
Krise des Landes. So stellte man eine zeitliche Verbindung zwischen den Hexenprozessen und der Entwicklung des Getreidepreises fest. Auch zu anderen Ereignissen lässt sich ein Zusammenhang herstellen: Einen ersten Höhepunkt der Hexenverfolgung
gab es im Jahr 1604, als die Pest wütete. Während des 30-jährigen Krieges (1618 bis 1648) nahm die Flut an Prozessen stark
ab. Nach Kriegsende stieg die Zahl der Anklagen jedoch wieder.
Am schlimmsten ausgeprägt war die Hexenjagd in den östlichen
Güterbezirken.
Hier waren die Prozesse besonders häufig verbunden mit Auseinandersetzungen zwischen
Gutsherren und Untertanen. Ursache für Streitigkeiten waren meist alltägliche Dinge wie Arbeitsleistungen und deren Bezahlung. Um ihre Interessen
durchzusetzen, vermuteten die adligen Junker, die zugleich die Gerichtsherren waren, hinter jedem negativen Ereignis die Hexerei. Deshalb gelten die Urteile
adliger Gerichte als die härtesten.
Aber auch die einfache Bevölkerung nutzte die
Hexenhysterie mitunter, um eigene Konflikte zu lösen. Anlass für Denunziationen waren beispielsweise
Streitigkeiten über den Lohn oder
die Frage nach der Ackergrenze
zu den Nachbarn. Auch war es
gefährlich, jemanden im Streit zu
verfluchen, denn geschah dieser
Person etwas – und sei es auch nur
ein materieller Schaden –, wurde dies
sofort auf Hexerei zurückgeführt.
Ende des Hexenwahns
Das letzte Todesurteil in Schleswig-Holstein wurde 1724
vollstreckt und richtete sich gegen einen Mann aus Rendsburg. Die Frage nach dem Ende der Hexenverfolgung kann nicht
genau beantwortet werden. Ein Grund für Schleswig und Holstein
ist das Eingreifen des dänischen Königs Christian V., welcher beide
Landesteile regierte. Aufgrund des Missbrauchs der Rechtssprechung während der Hexenprozesse durch einige Adlige, entzog er
zwei Gutsherren die Gerichtsbarkeit und verurteilte sie zu hohen
Geldstrafen und statuierte somit abschreckende Exempel.
Darüber hinaus haben sich zum Ende der Verfolgungswelle hin
immer mehr Angehörige für ihre Verwandten eingesetzt und sie
mit gerichtlichen Mitteln unterstützt. Sie zogen beispielsweise
professionelle Anwälte zu Rate. Hinzu kam, dass man andere Verhör- bzw. Ermittlungsmethoden anwandte: Man suchte vermehrt
nach natürlichen Erklärungen für Krankheiten und ungewöhnliche
Ereignisse.
20 GEWOBA Nord · BlickWinkel · Januar 2012
Titelgeschichte
Die Folter wurde kaum noch angewandt, was die Zahl der
Geständnisse stark sinken ließ. Ohne Geständnis konnten
die Betroffenen nicht für schuldig befunden werden und
erhielten den Freispruch. Die Folge war, dass auch soziale
Konflikte nicht länger über Denunziationen ausgetragen
wurden.
Foto: istockphoto.com
Heute erinnern nur noch einige Denkmäler und Straßennamen an diese Zeit, wie zum Beispiel der „Blocksberg“ oder
der „Venusbogen“ in Flensburg.
Die schwarze Katze
und der Rabe galten
als typische Symbole
der Hexerei.
Inquisition und
Hexenwahn
Viele Menschen verbinden mit der europäischen
Hexenverfolgung die heilige Inquisition der römischkatholischen Kirche. Tatsächlich war die Inquisition (lat.
inquirere „untersuchen“), zumindest während der Neuzeit,
nur sehr wenig an der Hexenjagd beteiligt. Die Aufgabe der
Inquisitoren war es viel mehr, Häretiker aufzuspüren und zu
verurteilen. Als Häretiker wurden ehemalige und getaufte
Katholiken bezeichnet, die vom katholischen Glauben abkamen und sich einer anderen Konfession zuwandten.
Protestantische Geistliche waren dagegen die hartnäckigeren „Hexenjäger.“ Die überwiegende Anzahl der Hexenprozesse wurde jedoch von weltlichen Gerichten verhandelt.
GEWOBA Nord · BlickWinkel · Januar 2012 21
Ein guter Tausch
Handwerkertipp
So wechselt man Autoreifen einfach selbst
Praktisch gedacht
Die Räder des eigenen Autos wechseln zu
können, kann aber auch ohne Panne von
Nützen sein, denn im Frühjahr und im
Herbst kann man so selbst auf Sommeroder Winterreifen umsteigen und dabei
im Laufe der Jahre viel Geld für den
Reifenservice einsparen.
Zuerst empfiehlt es sich, das Fahrzeug
auf einem ebenen, festen Untergrund zu
positionieren. Als nächstes sichert man es
mit dem Anziehen der Handbremse und dem
Einlegen des ersten Ganges (P-Stellung bei Automatikgetrieben) gründlich gegen Wegrollen.
Gut vorbereitet
Mit einem Blick in die Bedienungsanleitung
erfahren Sie, wo sich bei Ihrem Fahrzeug
Bord-Wagenheber, Reserverad und Radmutternschlüssel befinden. Außerdem
erfährt man dort auch, an welchen
Stellen der Wagenheber angesetzt werden kann, ohne Schäden an der Karosserie zu verursachen.
22 GEWOBA Nord · BlickWinkel · Januar 2012
Nachdem die Radkappe abgezogen wurde, werden die Schrauben (gegen den
Uhrzeigersinn) eine halbe Umdrehung
weit gelöst, während das Rad noch fest
auf dem Boden ist. Am meisten Kraft
kann man mit dem Radmutternschlüssel
aufbringen, wenn man ihn am äußersten
Ende anfasst.
Rädlein wechsel dich
Nachdem die Schrauben leicht gelöst sind, wird
das Fahrzeug nun mit dem Wagenheber an der
entsprechenden Ecke so weit angehoben, dass
es den Boden nicht mehr berührt. Nun werden
die Muttern ganz herausgedreht. Bei der
letzten Schraube aufpassen, dass das Rad
nicht von selbst herunterfällt!
Nun wechselt man das Rad und zieht
die Schrauben noch im aufgebockten
Zustand leicht an. Anschließend wird
das Fahrzeug mit dem Wagenheber
wieder herabgelassen, um sodann die
Schrauben über Kreuz (d.h. die jeweils gegenüber liegenden) fest anzuziehen. Dabei
gilt es, das in der Betriebsanleitung vorgegebene Drehmoment einzuhalten. Hierbei handelt es sich um die Kraft, mit der die Schraube
festgezogen werden sollte.
Wenn Ihr Radmutternschlüssel dies nicht
anzeigt, sollte es an der nächsten Tankstelle oder Werkstatt überprüft werden;
ebenso der Luftdruck des Reserverads.
Die Radbolzen von Stahlfelgen und Alufelgen unterscheiden sich unter Umständen und dürfen nicht vertauscht
werden!
Fotos: panthermedia.net
Im Laufe eines Autofahrerlebens erwischt
es fast jeden einmal: Reifen platt! Bemerkt man dies erst während der Fahrt,
heißt es zunächst: Einen kühlen Kopf
bewahren und das Fahrzeug ohne
starkes Bremsen und ohne hektische
Lenkbewegungen mit eingeschaltetem
Warnblinker in einem sicheren Bereich
ausrollen lassen. Wenn man nicht Mitglied
in einem Automobilclub ist, muss man nun
selber Hand anlegen und das Rad austauschen –
sofern Ersatz und Werkzeug greifbar sind.
Nimm di nix vör,
denn sleiht di nix fehl!
Plattdüütsch
Alle Jahre wieder
kommt eine Zeit der
Besinnung, in der
man sich Gedanken
über das eigene Leben macht. Die eine
oder andere Macke
ist ja inzwischen bekannt – und nun bietet sich zum Jahreswechsel einmal mehr
die (vermeintlich)
perfekte Gelegenheit,
mit guten Vorsätzen
etwas daran zu ändern. Dabei mahnte
schon der plattdeutsche Schriftsteller
Fritz Reuter (1810 - 1874): Nimm dir
nichts vor, dann schlägt dir nichts
fehl!
Anfangen aufzuhören...
Ein Klassiker unter den Vorsätzen für
das neegste Johr ist natürlich der
feste Beslutt (Beschluss), dass man
mit dem Roken opholen (aufhören)
will. Zigarett, Piep und Kotzbalken
(dicke Zigarre) gehören von nun an
der verleden Tied (Vergangenheit) an.
Egentlich is dat ok ganz eenfach – hat
man ja schließlich schon faken (oft)
geschafft...
Auf die neue Freeheit wird erstmal ein
gooter Druppen (Tropfen) gepichelt!
Wenn de lest (letzte) Proppen (Korken)
ut de Buddel treckt (gezogen) ward,
soll ennelk (endlich) auch diesem Laster entsagt werden. Man ist ja kein
Ballerbüdel (Säufer)!
Gesund und munter
Für die Gesundheet wollen viele nach
dem Johrswessel (Jahreswechsel) auch
beter eten (besser essen) und weniger
freten (fressen). Nun gut, aber die übrig gebliebenen Förtjen (Berliner) vom
Ooltjohrsavend (Silvesterabend) sollte
man natürlich doch noch opmummeln
(aufessen) – wär ja schaad drum! Aber
danach gibt es dann wirklich nur noch
Botterbroote (Butterbrote) oder gleich
richtige Smaalkost (Diät). Ein büschen
Bewegung kann natürlich auch nicht
schaden, um den Lief (Leib) mal wieder in Bewegung zu bringen. Also
Mors hoch und mit dem Swienhund
um die Wette loopen (laufen) – de
Glotzkassen blifft (bleibt) ut!
Mehr Zeit zum...
Nach der körperlichen Betätigung tut
der nächste Vorsatz dann richtig gut:
mehr Tiet (Zeit) för de Leevsten (Liebsten) und jümmers (immer) scheun
fründlich (freundlich)
blieven. Tohoop (zusammen) kann man
veel beter dat Leven (Leben) geneten
(genießen) und es
sich gut gehen lassen. Mal wieder wat
speelen, spazeeren
gahn, schnacken und
gnuddern (lachen).
Dieser Entschluss
lässt sich von allen
wahrscheinlich am
angenehmsten erfüllen. Es sei denn, man
kommt bei allzuviel Neegde (Nähe) ins Kabbeln über
die misslungene Einhaltung der anderen Vorsätze....
Folge 16
Mit diesen plattdeutschen Vokabeln halten Sie
ihre Vorsätze bestimmt ein!
Neujahr
Neejohr
sich bewegen
rögen
ElanSwung
atemlos
ut de Puust
FaulheitFuulheit
BlamageBlaam
bereuenbeduurn
entspannendösen
lesensmökern
spendenspennen
sparen
sporen; sik afknapsen
SchmeerbauchSmeerbuuk
SalatSalaat
durchhaltendörhollen
versuchen
versöken, probeern
GEWOBA Nord · BlickWinkel · Januar 2012 23
Unter
Freunden
Restaurant „Amici“
C.-P.-Hansen Allee 1
25980 Sylt / OT Keitum
Telefon: 046 51 / 957 09 47
Fax: 046 51 / 936 82 95
Öffnungszeiten
12 – 22 Uhr (warme Küche)
Sonntags Ruhetag
Bis Westerland durch den aufkommenden Tourismus im Laufe des
19. Jahrhunderts zunehmend an Bedeutung gewann, galt Keitum
auf der östlichen Nösse-Halbinsel als Hauptstadt Sylts. Politisch
wird man der Stadt an der Westküste den Rang wohl nicht so
schnell wieder ablaufen können. Doch kulinarisch könnte sich mit
dem Amici ein Kleinod etablieren, das den Vergleich mit anderen
Restaurants auf der Insel nicht zu scheuen braucht.
24 GEWOBA Nord · BlickWinkel · Januar 2012
Appetitlich anzusehen
Unbestritten ist, dass Keitum bis heute einer der schönsten und
ursprünglichsten Flecken Sylts ist. Wegen seiner vielen alten Alleen wird er auch „der grüne Ort“ der Insel genannt. Ein guter
Platz, um auf Sylt ganz in Ruhe bestes Essen zu genießen! Das
dachten auch die Brüder Oliver und Andreas Behrens, als sie sich
vor ein paar Jahren nach geeigneten Räumlichkeiten für ihr neues
Restaurant-Projekt umsahen. Ein reetgedeckter Friesenhof in der
C.-P.-Hansen-Allee sollte es schließlich sein.
Fotos: Andreas Behrens
Die Restaurant-Empfehlung
Die Restaurant-Empfehlung
Zum äußeren Erscheinungsbild des traditionsreichen Gebäudes
schufen die Gastwirte im Inneren ganz bewusst eine moderne,
elegante Atmosphäre mit schwarzem Holz und Leder vor dunkelroten und cremefarbenen Wänden. Denn auch die mediterrane
Küche, die man seinen Gästen hier serviert, ist durchaus auf der
Höhe der Zeit – beziehungsweise: ihr sogar voraus! Die Idee,
altbekannte Klassiker endlich einmal mit viel Kreativität neu zu
interpretieren, bestimmt in der Küche das Handwerk.
Querbeet lecker!
Mittags und abends stehen ständig wechselnde Tagesgerichte mit
Schwerpunkt Fisch zur Auswahl, die aktuell auf einer Schiefertafel
angekündigt werden. Als Vorspeise empfiehlt sich der legendäre
Teller mit vegetarischen Antipasti wie Zucchini, Auberginen, Pilzen, Tomaten und Mozzarella, die sich hier in appetitlicher Harmonie zusammenfinden und garantiert Lust auf eine der Hauptspeisen machen. Da darf es dann schon mal eine Dorade vom Grill
sein, gebettet auf mediterranem Gemüse und Mango-Tomatensalsa. Dem besonders anspruchsvollen Gaumen schmeicheln unter
anderem das Rinderfilet Rossini an getrüffeltem Kartoffelpüree
oder ein Saltimbocca vom Seeteufel mit Ratatouille. Wem der Sinn
eher nach einem kleinen Snack steht, der kann sich beispielsweise
mit gebackenen Sardinen und dreierlei Dipp vergnügen.
Zuppa
Insalata
Antipasti
Carne
Pesce
Pasta
Genuss bis zum Schluss
Eine gut sortierte Getränke- und insbesondere Wein-Karte sorgt
für eine standesgemäße Begleitung der angebotenen Speisen.
Passend zum mediterranen Flair des Restaurant Amici stehen
natürlich auch einige klangvolle italienische Weine auf dem
Programm wie der Brunello di Montalcino vom Weingut Ruffino
in der Toskana. Wer in seinem Magen schließlich doch noch ein
bisschen Platz findet, kann ihn mit einem Nachtisch à la Mama
füllen: Hausgebackener Schokoladen- oder Käsekuchen im Glas,
Tiramisu-Lasagne und ein echter italienischer Espresso runden das
Geschmackserlebnis aufs Leckerste ab!
Restaurantleiterin Constanze Steuer kann sich über eine treue
Stammkundschaft freuen, aber auch unter Insel-Besuchern gilt
das Amici inzwischen nicht mehr nur als Geheimtipp. Die 65
Innen- und 45 Außen-Plätze auf der nach Süden gerichteten Terrasse sind gut gebucht – eine rechtzeitige Reservierung ist daher
(zumindest in den Abendstunden) durchaus ratsam. Wer möchte,
kann das Amici übrigens auch gleich komplett für Feierlichkeiten
im friesisch-italienischen Ambiente buchen.
Genussgutscheine zu gewinnen
Beantworten Sie einfach unsere Preisfrage und gewinnen
Sie mit etwas Glück einen von 3 Genussgutscheinen im Wert
von jeweils 50 Euro.
In welcher Ortschaft befindet sich das „Amici“?
Schreiben Sie das gesuchte Lösungswort sowie Ihren Namen und Ihre Anschrift auf eine ausreichend frankierte Postkarte und schicken Sie sie an:
GEWOBA Nord Baugenossenschaft eG
Stichwort: „Restaurant“
Moltkestraße 32 · 24837 Schleswig
Einsendeschluss ist der 14.02.2012
Teilnehmen kann jeder außer den Mitarbeitern der GEWOBA Nord, des
Magazins und deren Familienangehörigen. Die Preise werden unter Ausschluss des Rechtsweges verlost, Sachgewinne können nicht in bar ausgezahlt werden. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt.
GEWOBA Nord · BlickWinkel · Januar 2012 25
Kinder Kram
Fehler finden
Bei der lustigen Schnecke rechts haben sich 5 Fehler eingeschlichen.
Findest du sie alle?
Lösung:
Schneeglöckchen
Welcher Umriss passt genau zu dem Schneeglöckchen?
Form in Form
Lösung: Stern D
Wortspiel
Lösung: Schildkröte
26 GEWOBA Nord · BlickWinkel · Januar 2012
Lösung: Umriss A
Welcher von den kleinen Sternen hat die
gleiche Form wie der große?
Labyrinth
Unterhaltung
Dieser Einkauf
kost nix!
Unter allen Einsendungen mit
dem korrekten Lösungswort
verlost die GEWOBA Nord
25 x 1 Einkaufsgutschein im
Wert von 30 €.
Schreiben Sie einfach das
gesuchte Lösungswort sowie
Name und Anschrift (beides
unbedingt notwendig) gut
leserlich auf eine ausreichend
frankierte Postkarte und
schicken Sie sie an:
GEWOBA Nord
Baugenossenschaft eG
Stichwort: „Rätsel“
Moltkestraße 32
24837 Schleswig
Einsendeschluss ist der
14.02.2012
Teilnehmen kann jeder außer den Mit­
arbeitern der GEWOBA Nord, des Magazins
und deren Familienangehörigen. Die Preise
werden unter Ausschluss des Rechtsweges
verlost, Sachgewinne können nicht in bar
ausgezahlt werden. Die Gewinner werden
schriftlich benachrichtigt.
Die Teilnehmer erklären sich mit der Veröffentlichung ihres Namens im Magazin
einverstanden.
Lösungswort aus
Blickwinkel Nr. 16:
Sonnenenergie
Lösungswort:
GEWOBA Nord · BlickWinkel · Januar 2012 27
Unser Sparbuch
bietet mehr.
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0 46 21 / 8 11- 1 61 oder
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