Ausgabe #68 - tabula rasa

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Ausgabe #68 - tabula rasa
tabula rasa #68
28.02.2011
Neuigkeiten für ein subversives Hannover
www.tabularasa.de.be
Antwort und Stellungnahme des StumpfKollektivs auf den Text „We will not tolerate
sexist, racist, homophobic or antisemitic
behaviour“ aus Tabula Rasa #66
Termine
Dienstag, 1.3.
18 Uhr: Podiums- und Zuhörerdiskussion
zur bevorstehenden Volkszählung mit
Professor Lothar Eichhorn vom
Landesbetrieb für Statistik und
Kommunikationstechnologie Niedersachsen
und Michael Ebeling (Bürgerbewegung
"AK Zensus"), Pavillon
21 Uhr: Ruby Tuesday mit CHUNG und
DON´T, Cafe Glocksee, Eintritt frei
Mittwoch, 2.3.
21 Uhr: Groove Session, Cafe Glocksee,
Eintritt frei
Uhr: Kiosk Royal mit friekshow,
Wir begrüßen die in Tabula Rasa #66 chen. Dieses Treffen hat jedoch im Vor- 21
Baukasten (Herrenhäuser Kirchweg 12)
angestoßene Diskussion bezüglich dem
Umgang mit Veranstaltungen und Konzerten innerhalb von linksradikalen Freiräumen. Wir sind offen für die an uns
herangetragenen Kritikpunkte und
möchten im folgenden zu diesen Stellung beziehen. Auch begrüßen wir die
öffentliche, für jede_n transparente Thematisierung via linker Printmedien. Wir
stimmen mit der Grundaussage des Textes der Gruppe Alerta überein, dennoch
wollen wir einige im Text genannte
Punkte, welche das Stumpf betreffen,
widerlegen, da sich diese auf unzureichende Hintergrundinformationen beziehen oder sogar schlichtweg falsch sind.
Zunächst einmal gilt zu sagen, dass wir
die Definitionsmacht als allgemeine
Umgangsform mit sexualisierter Gewalt
und Grenzüberschreitungen als unabdingbar betrachten und eine kritische
Auseinandersetzung mit Bands bzw.
Einzelpersonen als logische Konsequenz
sehen. Hierbei möchten wir anmerken,
dass wir immer offen sind für Kritik von
Außerhalb und uns dieser auch nicht,
wie im Text erwähnt, verweigern. Speziell zu dem Konzert der Band „Attack of
the Mad Axe Man“ ist zu sagen, dass
nachdem uns die Vorwürfe bezüglich eines Mitgliedes dieser Band bekannt wurden, diese sofort beim Plenum
thematisiert wurden.
„Anstatt jedoch selber Position zu beziehen, schlug das Stumpfplenum ein Zusammentreffen
zwischen
dem
Veranstalter des Konzerts und den Kritiker_Innen vor um die jeweiligen Argumente gegeneinander abzuwägen.“
Es war nie unsere Absicht ein Treffen
zwecks Abwägung von Argumenten der
Kritiker_Innen und des Veranstalters zu
organisieren, da wir zu keinem Zeitpunkt die Definitionsmacht in Frage gestellt haben. Vielmehr basierte das
vermeintliche Treffen auf der Aussage
einer Einzelperson, die ankündigte im
Namen einer Gruppe zum Plenum zu erscheinen, um über das Konzert zu spre-
feld nicht stattgefunden. Wir als Kollektiv wollen und wollten uns in keinster
Weise in eine Richter_Innenrolle begeben. Dennoch sehen wir unser Verhalten
innerhalb der Diskussion als durchaus
verbesserungswürdig an, da eine eindeutige (öffentliche) Positionierung in Verbindung mit einer Absage früher nötig
gewesen wäre. Wir sehen die angestoßene Diskussion als Möglichkeit zur kritischen Reflektion unsererseits und als
Grundlage für kommende Veranstaltungen. Falsch ist die Behauptung, dass das
Konzert „eigenmächtig“ von einer Einzelperson abgesagt wurde, da kein Konsens vorherrschte; es handelte sich um
einen Beschluss des gesamten Stumpfplenums. Dieser wurde von einem einzelnen Kollektivmitglied stellvertretend
für alle an den Veranstalter herangetragen wurde. Uns ist es schleierhaft, woher diese Information einer
eigenmächtigen Absage stammt! Auch
die weitere Aussage bezüglich des Austretens mehrerer Plenumsmitglieder aufgrund der „unzureichenden“ Diskussion
eines früheren Attack of the Mad Axe
Man Konzertes ist falsch. Es gab vor einigen Jahren einen Austritt, dieser beruhte jedoch auf plenumsinternen
Auseinandersetzungen, welche in keinem Zusammenhang mit der Band Attack of the Mad Axe Man standen.
Zu den Anschuldigungen der fehlenden
Auseinandersetzung mit den genannten
Bands „Oi Polloi“ und „Protestera“ ist
zu sagen, dass diese sehr wohl in kritischer Form stattgefunden haben. Wie
vielen von euch wahrscheinlich bekannt
ist, gab es vor dem besagten Oi Polloi
Konzert Texte im Internet, welche die
Band und das Stumpf als antisemitisch
bezeichneten und dazu aufriefen das
Konzert zu verhindern und unseren Laden zu boykottieren. Im Vorfeld des
Konzertes kam es zu einem Treffen zwischen uns, dem Konzertveranstalter und
den Verfassern des Aufrufs. Wir empfinden Oi Polloi zwar als strittige Band,
Donnerstag, 3.3
19 Uhr: Disko Hannover: Der herrschende
Friede - Kritik des Imperialismus,
Sturmglocke
19.30 Uhr: attac Plenum zum
"Niedersächsisches Datenschutzgesetz auf
dem Prüfstand", Pavillon Hannover
22 Uhr: Donnerstag in Moll, Cafe
Glocksee, Eintritt frei
Freitag, 4.3.
20.30 Uhr: Film WE WANT SEX, Kino
im Sprengel, 4,50 EUR
21 Uhr: Konzert mit C. W. STONEKING &
THE PRIMITIVE HORN ORCHESTRA,
Cafe Glocksee
22 Uhr: "Die ganze Nordstadt hasst die
Polizei" mit DJ-Team Arno Dübel dazu
Antirepspecials für die L14 Soli-Besetzung,
Team Nordstadtbraut (Hahnenstr.)
23 Uhr: El Sonido del Mundo, Indiego
Glocksee, 3 EUR
24 Uhr: Gipsy Juice, Cafe Glocksee, 3 EUR
Samstag, 5.3.
20.30 Uhr: Film WE WANT SEX,
Kino im Sprengel, 4,50 EUR
23 Uhr: elektro science, Indiego
Glocksee, 3 EUR
23 Uhr: Dubmosphere, Cafe Glocksee,
3 EUR
Dienstag, 08.03.
16 Uhr:
Geschichte des
Internationalen Frauentag und
Überlegungen über die Möglichkeit
und Notwendigkeit eines
Beratungszentrums für kurdische
Frauen im hannoverschen Exil. Die
Veranstaltung findet in kurdischer
Sprache statt, Pavillon Hannover
18.30 Uhr: Ausstellung “100 Jahre
Internationaler Frauentag - weltweit” “100 Jahre Kampf für Frauenrechte”
mit Dr. Silke Lesemannn, MdL, kargah
(FAUST)
19.45 Uhr: Tanzlesung mit Tahere
Asghary, Warenannahme (FAUST)
20 Uhr: Internationale Frauendisco mit
Djane Petra, Warenannahme (FAUST)
konnten jedoch durchaus verantworten
ein Konzert mit diesen stattfinden zu lassen, da wir den Vorwurf des Antisemitismus/Nationalismus als ziemlich weit
hergeholt und verkürzt betrachten. Als
Diskussions-Grundlage hierfür dienten
uns die Texte im Internet „Auftrittsverbot der Band Oi Polloi in der KTS aufgehoben“
http://linksunten.indymedia.org/de/no­
de/15042#comment­3959,
„Oi Polloi im Interview“ und „Auf Konfrontationskurs gegen Nationalismus“
http://www.oxfanzi­
ne.de/web/itv/3686/interviews.212.html
und eine Stellungnahme des Veranstalters. Bezüglich Protestera lässt sich sagen, dass sich die Band mittlerweile von
dem besagten Songtext klar distanziert
und diesen in keinster Form weder live
noch auf Tonträger publiziert. Hierbei
stützen wir uns auf ein Statement der
Band
http://www.crustpunk.de/viewto­
pic.php?f=2&t=6&start=15
und die direkte Konfrontation eines Kollektivmitglieds mit der Band am Abend
des Konzertes. Die Aussage in Tabula
Rasa, dass sich die Kritik an alle Veranstaltungszentren richten soll, empfinden
wir als widersprüchlich, wenn sich die
besagte Kritik der Bands Oi Polloi und
Protestera nur auf die Konzerte im
Stumpf bezieht. Beide Bands haben in
der Vergangenheit auch in anderen Locations Hannovers (Korn/Sturmglocke) gespielt. In diesem Kontext möchten wir
unterstreichen, dass wir deutliche Unterschiede in unserer Auswahl der Bands
und im Umgang mit den im Text genannten Verhaltensweisen im Vergleich
zu den genannten Läden Bei Chez Heinz
und Cafe Glocksee sehen. Das Stumpf
definiert sich als herrschaftskritischen
Raum, in dem Sexismus, Rassismus, Antisemitismus und Homophobie nicht toleriert werden. Bands, deren Songtexte,
Flyer, Plakate, Plattencover, Shirts, Performances und Personalien solche Ausgrenzungen
beinhalten
oder
befürworten, wird keine Plattform geboten. Dies gilt im selben Atemzug auch
für Besucher_Innen von Veranstaltungen.
Stumpf­Kollektiv
Impressum:
tabula rasa
[email protected]
www.tabularasa.de.be
Nächster Redaktionsschluß:
Samstag, 12.03.2011
Schickt uns eure Beiträge per Mail oder Post. Texte nur
im Reintext oder rtf Format. Bilder und Flyer am liebsten
als „jpg“ oder „tif“. Per Post bitte nur Disketten und
legt in diesem Fall auch einen Ausdruck bei. Wenn wir
Texte kürzen, versuchen wir Rücksprache mit den
AutorInnen zu halten.
tabula rasa #68 - seite 2
Terminhinweis
Am 02.04. wird in Hannover der „Kongress der unabhängigen Medien“ statt finden. Der genaue Ort steht noch nicht fest.
Organisator ist Jens Blecker, der auf seiner Internetseite Infokrieger-News Verschwörungstheorien, z. B. über Ufos oder
den 11. September verbreitet. Einer der
Referenten ist Andreas Popp. Seiner Ansicht nach ist das Deutsche Reich immer
noch von den Alliierten annektiert und die
BRD somit kein legaler Staat. Er fordert
deswegen das Einsetzen einer „kommissarischen Reichsregierung“. Ein weiterer Referent ist William Engdahl, der im
rechten Kopp-Verlag publiziert. Außerdem wird die Band „Die Bandbreite“ auftreten, der von der Jungle World ein
„Spagat zwischen reaktionärer Verschwörungsidelogie, vermeintlich linken Standpunkten und Deutschland-Huldigung“
attestiert wird.
Praxis gegen Verschwörungstheorie und
Antisemitismus!
Blinde Flecken?
762­antifa
20 Uhr: StörenFrida-Kneipe zum
Frauenkampftag, Sturmglocke
21 Uhr: Ruby Tuesday mit
BUNKAANGST, Cafe Glocksee,
Eintritt frei
Donnerstag, 10.3.
20 Uhr: Diskussions- und
Eröffnungsveranstaltung der
Veranstaltungsreihe "Blinde Flecken":
"Der Holocaust und die Linke", UJZ
Korn
Freitag, 11.3.
20.30 Uhr: Film MANDALA,
Kino im
Sprengel, 4,50 EUR
22 Uhr: sau-party, Schwule Sau, bis 23
uhr freier eintritt
23 Uhr: Glitzern statt Strahlen Soliparty, UJZ Korn
23 Uhr: Guitar-Thrills & Electro-Pills,
Cafe Glocksee, 3 EUR
Samstag, 12.3.
20.30 Uhr: Film LT22 RADIO LA
COLIFATA, Kino im Sprengel, 4,50
EUR
23 Uhr: 1Mandisco feat. [Short Cut]
Kids, Cafe Glocksee, 3 EUR
Antifaschistische Perspektiven
Sonntag, 13.3.
des Erinnerns
16 Uhr: Familienkino mit dem Film
Veranstaltungsreihe in Hannover
Do, 10.3., 20h, UJZ Korn
Diskussions- und Eröffnungsveranstaltung:
"Der Holocaust und die Linke". Welche Re­
levanz hat die Auseinandersetzung mit dem
Holocaust für antifaschistische und emanzi­
patorische Politik?
Do, 17.3., 20:34, Kino im Sprengel
Film und Gespräch über NS-Vergangenheit
in der Familie
"2 oder 3 Dinge, die ich von ihm weiß" von
Malte Ludin
So., 20.3., 16h, UJZ Korn
Seminar:
Einführung in die Recherchen zum NS in der
eigenen Familie. Leitfaden für Archivfragen
und den Umgang mit Dokumenten aus der
NS­Zeit.
Do., 24.3., 19h, Sturmglocke
Hör-Kneipe:
Jean Améry.
Ausgewählte Kapitel aus seinem Essay
"Jenseits von Schuld und Sühne" (1964),
gelesen von Peter Matic
Mi., 30.3., 18h, Pavillon
Veranstaltung und Diskussion:
Theorie und Praxis erinnerungspolitischer
Debatten und linker Geschichtspolitik.
Veranstalterin: AG blinde flecken
V.i.S.d.P.: H. Klosa Kontakt: [email protected]
CHANDANI UND IHR ELEFANT, Kino
im Sprengel, 3 Euro oder Kuchenspende
regelmäßige termine:
Montag
18-20 Uhr: Infoladen, UJZ Korn
19 Uhr: Volxküche, UJZ Korn
Dienstag
19 Uhr: Plenum, Wohnwelt Wunstorf
20 Uhr: offenes Treffen der FAU, UJZ Korn
(jeden letzten Dienstag im Monat)
20 Uhr: StörenFrida - FrauenLesbenKneipe,
Sturmglocke (jeden 2. Dienstag im Monat)
20 Uhr: FrauenLesbenTransKneipe,
Sturmglocke (jeden 4. Dienstag im Monat)
Mittwoch
18-20 Uhr: Infoladen, UJZ Korn
19 Uhr: Volxküche, UJZ Korn
19 Uhr: Jugendcafe, Falkenkeller
Barsinghausen
19-20 Uhr: EA Sprechstunde, UJZ Korn
(jeden 1. und 3. Mittwoch)
21 Uhr: Punkkneipe, Stumpf
Donnerstag
19 Uhr: Disko Hannover - politische Basics,
Sturmglocke (jeden 1. Donnerstag im Monat)
19 Uhr: Spieleabend, Falkenkeller
Barsinghausen
20 Uhr: Antifa Info Abend, UJZ Korn (jeden
3. Donnerstag im Monat)
21 Uhr: Sturmglockenkneipe
Sonntag
16 Uhr: Rote Hilfe Treffen, UJZ Korn (jeden
1. Sonntag im Monat)
19 Uhr: Jugendcafe, Falkenkeller
Barsinghausen

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