Der Killion Verstärker (K-Amp) - DOZ
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Der Killion Verstärker (K-Amp) - DOZ
FA C H B E G R I F F E Jens Ulrich Der Killion Verstärker (K-Amp) Eine für die Hörakustik besonders bedeutsame Entwikklung waren die Automatischen Regelschaltungen. Am Anfang der Entwicklung fanden diese nicht nur uneingeschränkten Beifall. Insbesondere die heute weit verbreiteten Eingangspegelgesteuerten Regelungen wurden seltsamer weise kritisiert. Im K-Amp wurde sehr früh eine solche Regelschaltung eingesetzt. ■ Die Entwicklung des K-Amp Der K-Amp Verstärker (Killion Amplifier) wurde von Dr. Mead Killion ab 1979 unter anderem im Rahmen seiner Dissertation entwickelt und wurde erstmals 1989 vorgestellt. Es ist ein nichtlineares einkanaliges Hörsystem. Ziel der ursprünglichen Entwicklung war ein Hörsystem, dass über eine Bandbreite von 50 Hz bis 16 kHz verfügen sollte. dB ■ Eigenschaften des K-Amp Der K-Amp Verstärker verfügte in seiner Originalversion (TILL Version) über eine WDRC mit einem CV von 1,3 im Tieftonbereich und einem einstellbaren CV von 2,1 bis 3,1 im Hochtonbereich. Die TILL Charakteristik wird durch eine frequenzselektive AGCi Schaltung verwirklicht. Die Regelschaltung wurde mit zwei Detektoren versehen. Die langen Schwingzeiten dienten dabei als automatisches Poti während die kurzen Regelzeiten für die Verbesserung des Impulsschallverhaltens dienten. Durch dieses Verhalten (duale Kompression) wird die Zeitstruktur eines Sprachsignals nicht verändert. Zur Pegelberechnung für die AGCi setzt der K-Amp den RMS Wert ein. Der K-Amp wurde ursprünglich für Hörgeschädigte mit einem mittleren Hochtonverlust entwickelt, speziell für solche Personen die hauptsächlich leise Sprache schwer verstehen können. Das LE/LA Diagramm eines K-Amp für den Hochtonbereich Problematisch ist die fehlende Ausgangspegelbegrenzung bei diesem Verstärkertyp, das Gerät hat eine lineare Verstärkung bis es durch die Sättigung begrenzt wird. Der lineare Verlauf oberhalb der Sprachdynamik wird mit Ergebnissen der Hörfeldskalierung begründet. Diese Begründung muss jedoch bezweifelt werden. ■ Das LE-LA Diagramm Das LE LA Diagramm eines K-Amp zeigt eine Kompression, die nur im Pegelbereich der Sprachsignale wirksam wird. Außerhalb der Sprachdynamik arbeitet das Hörsystem linear. Hz Das TILL Verhalten eines K-Amp dargestellt im Frequenzgang 118 HÖRAKUSTIK DOZ 1-2007 FA C H B E G R I F F E Da sowohl im Tieftonbereich, als auch im Hochtonbereich eine Begrenzung nur durch das Erreichen der Sättigung des Systems erfolgt, muss der K-Amp unbedingt durch eine Ausgangspegelbegrenzung (PC oder AGCo) ergänzt werden. ■ TILL Durch die TILL Charakteristik kann eine gute Sprachverständlichkeit im Partygeräusch erreicht werden. Im sprachrelevanten Frequenzbereich erfolgt mit zunehmendem Eingangspegel ei- ne Absenkung der Verstärkung. Das System ist umso breitbandiger, je größer der Eingangspegel ist. Bei kleinen Eingangspegeln ist der K-Amp hochtönig. Die ersten HdO Hörsysteme mit einer AGCi und einer Widerstands PC in Deutschland wurden von der Firma Bosch entwickelt. Das Gerät Bosch 6DRC bestand aus 36 elektronischen Bauteilen. Die TILL Charakteristik wird seitdem in vielen Systemen mit Erfolg eingesetzt. Jens Ulrich Hörgeräte-Akustik Kompendium von Jens Ulrich Mit diesem Kompendium ist Jens Ulrich, der gemeinsam mit Prof. Dr. Hoffmann von der FH Aalen auch die ständige Rubrik „Hörakustik“ in der DOZ betreut, bereits im Jahre 2001 ein bis heute unerreichtes Fachbuch gelungen, das seines Gleichen in der Hörakustik sucht. 2 Bände (Format 165 x 240 mm; 1.072 Seiten mit sehr vielen Abbildungen und Tabellen) und eine umfangreiche CD inkl. Formelsammlung und Trainingsprogramm 179,– € Preis inkl. 7% MwSt. zzgl. Porto und Verpackung DOZ 1-2007 HÖRAKUSTIK DOZ-Verlag Optische Fachveröffentlichung GmbH Postfach 12 02 01 69065 Heidelberg 119