Äthiopien im Kindergarten
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Äthiopien im Kindergarten
www.kindernothilfe.de Äthiopien im Kindergarten Material- und Ideensammlung zur Auseinandersetzung mit dem Land Äthiopien im Kindergarten. Inhalt: 1. Einleitung 2. Länderinformation Äthiopien 3. Informationen mit Bezug zur Robinsongeschichte 4. Ideen für die Beschäftigung mit Äthiopien im Kindergarten 5. Materialien Impressum Konzeption und Texte: Marina Wagener Redaktion: Imke Häusler Gestaltung: Ralf Krämer Illustrationen: Peter Laux Anschrift Deutschland: Kindernothilfe e.V. Düsseldorfer Landstraße 180, 47249 Duisburg Telefon: 0203.7789-0, Service-Telefon: 0203.7789 111 Internet: www.kindernothilfe.de E-Mail: [email protected] Anschrift Österreich: Kindernothilfe Österreich Dorotheergasse 18, 1010 Wien Telefon: 01.513 93 30, Fax: 01.513 93 30 – 90 Internet: www.kindernothilfe.at E-Mail: [email protected] Anschrift Schweiz: Stiftung Kindernothilfe Schweiz Laurenzvorstadt 89, 5000 Aarau Telefon: 0 62.823 38-61/-62, Fax: 0 62.823 38-63 Internet: www.kindernothilfe.ch E-Mail: [email protected] Anschrift Luxemburg: Frënn vun der Kindernothilfe a.s.b.l. 1, rue André Vésale, 2674 Luxembourg Telefon: 02704.8777, Fax: 02704.8778 Internet: www.kindernothilfe.lu E-Mail: [email protected] Konten: KD Bank Duisburg, Duisburg, Kto 45 45 40, BLZ 350 601 90 ERSTE Bank der Österreichischen Sparkassen AG, Kto 310028-03031, BLZ 20111 PostFinance, Kto 60-644779-1, Aarau Berner Kantonalbank, IBAN CH75 0079 0016 5327 0003 5, Clearing No.790. Comptes Chéques Postaux Luxembourg, IBAN LU 73 1111 0261 4249 0000, BIC: CCPLLULL ÄTHIOPIEN IM KINDERGARTEN Seite 02 1. Einleitung Die Material- und Ideensammlung „Äthiopien im Kindergarten“ ist für den Einsatz an Einrichtungen für Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren gedacht. Einzelne Ideen können jedoch auch in der Grundschule verwendet werden. Das Werk basiert auf dem Bilderbuch „Robinson in Äthiopien“, in dem der deutsche Junge Robinson das äthiopische Mädchen Medhin besucht und an ihrem Alltag teilnimmt. Die Geschichte des Bilderbuches bezieht sich auf das für Grundschulkinder entworfene „Kinder, Kinder Heft 11“ der Kindernothilfe. Gemeinsam mit der Leitfigur Robinson sollen die Kinder verschiedene Aspekte, die das Leben in Äthiopien kennzeichnen, kennenlernen. Besonders hervorgehoben sind dabei die Wasserknappheit beziehungsweise das Fehlen von Wasserleitungen und Wasserspeichern, die Nahrung und Essgewohnheiten der Äthiopier und die damit verbundene harte Arbeit auf dem Feld, an der sich auch die Kinder beteiligen müssen, und die Wohnweise, die vor allem an der Betrachtung der besonderen Häuser auf dem Land, die Tukuls genannt werden, deutlich wird. Jedes dieser Themen soll durch die Betrachtung der Geschichte und die Verwendung von zusätzlichem Bildmaterial behandelt werden. Zusätzlich werden zahlreiche Aktionsvorschläge geliefert, mit denen die einzelnen Aspekte vertieft und von einem anderen Standpunkt betrachtet werden sollen. So haben die Kinder beispielsweise die Möglichkeit, sich selbst in Medhins beziehungsweise Robinsons Rolle zu versetzen und Wasserkrüge zu tragen. Außerdem gibt es Aktionen, mit denen die Kinder die Situation in Äthiopien nacherleben können wie zum Beispiel das Zubereiten von Essen oder der Anbau von Teff, eine typische äthiopische Getreideart. Diese Einheiten werden unterstützt durch Mal- und Bastelvorschläge sowie Singspiele, die einen spielerischen Bezug zur Thematik verschaffen sollen. Die Material- und Ideensammlung zielt darauf ab, die Kinder mit der Existenz fremder Kulturen vertraut zu machen. Hierbei wird vor allem die besondere Rolle des Kindes beleuchtet. Durch das Kennenlernen des Landes Äthiopien wird ein erster Bezug zum Leben in fremden Kulturen ermöglicht und die Kinder für eine Wahrnehmung dieser Lebensweisen sensibilisiert. Die Auseinandersetzung mit der Thematik anhand der Materialien soll in erster Linie Interesse wecken. In der Folgezeit nach der intensiveren Beschäftigung sollte das Bilderbuch den Kindern zur freien Verfügung stehen, damit sie die Gelegenheit bekommen, sich selbstständig mit der Geschichte auseinanderzusetzen. Zusätzlich regt die Ausstellung des gebastelten äthiopischen Dorfes und der Fensterbilder die Kinder an, sich weiter mit der Thematik zu beschäftigen. Ziel der Einheit ist es nicht, die Kinder zu einer Bewertung der Lebensumstände in Afrika anzuregen. Hierfür ist ein differenzierter Blick mit Abwägung der Vor- und Nachteile der Gegebenheiten notwendig, der nicht altersgemäß und von den Kindern nicht zu leisten ist. Für die Arbeit mit Kindern diesen Alters ist es zunächst bedeutsam, Neugier zu wecken und eine positive Haltung gegenüber fremden Kulturen und Lebensweisen zu fördern. Es geht also in erster Linie nicht darum, Mitleidsgefühle für die Menschen in Äthiopien zu entwickeln, sondern ganz im Gegenteil, das Besondere an ihrem Leben zu erkennen. 2. Länderinformationen Äthiopien Fakten Staatsform: Staatsoberhaupt: Premierminister: Hauptstadt: Fläche: Bevölkerung1: Bevölkerungswachstum: Lebenserwartung: Kindersterblichkeit: Bevölkerung mit Zugang zu sauberem Trinkwasser1: Völker: Religion: Sprachen: Hauptlandessprachen: Analphabetenrate1: Einschulungsrate Grundschule1: 1 Unicef Report 2009 Föderative demokratische Republik Präsident Woldegiorgis Meles Zenawi Addis Abeba (ca. 3 Mio. Einw.) 1.127.127 km2 circa 83.1 Mio., davon 42.1 Mio. Kinder 2,6% 42,1 Jahre 18% 96% der Stadtbevölkerung und 31% der Landbevölkerung (gesamt 42%) Vielvölkerstaat mit insgesamt 85 Ethnien Muslime 45-50%, Äthiopisch-Orthodoxe Christen 35–40%, Animisten 12%, andere 3–8% über 80 Sprachen. Amharisch, Orominga und Tigrisch 38% bei Männern und 61% bei Frauen (gesamt circa 64%) 74% bei Jungen und 69% bei Mädchen ÄTHIOPIEN IM KINDERGARTEN Seite 03 Hintergrundinformationen 50% der Landesfläche Äthiopiens liegt über 1.200 m, mehr als 25% liegt über 1.800 m. Im Hochland herrscht weitgehend gemäßigtes Klima, im Tiefland dagegen ist es heiß. Daher kommt es im Tiefland häufig zu Trockenzeiten. Da es weder ausreichend Wasserleitungen noch genügend Auffangbecken gibt, ist es schwer, die Bevölkerung mit Wasser zu versorgen. Vielen Menschen steht nur verschmutztes Wasser zur Verfügung, da Frischwasserquellen nicht eingefasst sind. Nur 31% der Menschen auf dem Land haben Zugang zu sauberem Trinkwasser. Die Landschaft ist gekennzeichnet durch Hochplateaus, Gebirgsmassive, die Senke des Ostafrikanischen Grabens und Tiefländer im Osten und Nordosten. Durch den großen Bedarf an Brennholz wurde der Waldbestand des früher zu 40% bewaldeten Landes auf einen kleinen Rest von 3,6% reduziert. Hierdurch ist Bodenerosion zu einem großen Problem geworden, was zu häufigen Dürren und damit verbundenen Hungersnöten beiträgt. Aufgrund dieser harten Bedingungen müssen viele Kinder in der Landwirtschaft, dem wichtigsten Arbeitsbereich Äthiopiens, mitarbeiten, um das Überleben der Familie zu sichern. Vor allem Mädchen werden deswegen oft nicht eingeschult. Äthiopien gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. 3. Informationen mit Bezug zum Bilderbuch "Robinson in Äthiopien" Essen Das Nationalgericht der Äthiopier ist „Injera“ (gesprochen „Indschera“) - ein großes rundes Fladenbrot aus einem hirseähnlichen Getreide, das "Teff" heißt und in Europa unbekannt ist. Die Fladen werden in einer flachen Metallschale über dem Feuer gebacken (siehe Fotos Seite 19-20). Dazu gibt es „Wot“ - eine sehr scharfe rote Soße aus Pfefferkörnern, Peperonischoten, Muskatnuss und anderen Gewürzen. Bei den Mahlzeiten sitzen alle Familienmitglieder auf Holzschemeln um einen Tisch, der aus Flechtwerk besteht. Mit den Händen reißen sie Stücke vom „Injera” ab und tunken es in den „Wot“. Arbeit Die meisten Menschen arbeiten in der Landwirtschaft (circa 85% der Bevölkerung ) – Industrie gibt es in Äthiopien nur wenig. Was sie anbauen, brauchen sie hauptsächlich für sich und ihre Familien. Mehr als die Hälfte aller Kinder zwischen 5 und 14 Jahren müssen ebenfalls arbeiten, weil das, was ihre Eltern verdienen, nicht für die ganze Familie ausreicht (Quelle: Vereinte Nationen 2009). Immer wiederkehrende Dürreperioden führen dazu, dass auf den Feldern alles vertrocknet, die Ernten ausfallen und das Vieh stirbt. Die Folge sind schwere Hungerkatastrophen. Wohnen Die meisten Äthiopierinnen und Äthiopier leben in ländlichen Gebieten. Traditionell wohnen Familien zusammen mit ihren Tieren in kleinen runden Häusern, die „Tukul“ heißen. Die Wände sind aus Erde und Stroh, das Dach ist strohgedeckt. Die Vorteile eines Tukuls sind unter anderem der Schutz vor der Sonne und die einfache Bauweise aus lokal vorkommenden Materialien. Als Nachteile lassen sich mangelnde Hygienemöglichkeiten und eben die stark begrenzte Wohnfläche nennen. ÄTHIOPIEN IM KINDERGARTEN Seite 04 4. Ideen für die Beschäftigung mit Äthiopien im Kindergarten Einstieg/Basis Das Bilderbuch „Robinson in Äthiopien“ stellt die Basis dieser Unterrichtsreihe dar und sollte im Verlauf der Beschäftigung mit der Thematik immer wieder benutzt werden. Aktionen rund um die Geschichte Wasser Besprechung der Thematik und der Robinsongeschichte 1) Mit Hilfe des Bilderbuches und der Fotos (siehe Materialien 5.10) kann man mit den Kindern besprechen, dass es in Äthiopien kein fließendes Wasser gibt, dass es sehr oft zu wenig Wasser für die Menschen gibt und dass Wasser von sehr weit her zu Fuß geholt werden muss. Den Kindern sollte klar werden, dass dies eine sehr schwere Arbeit ist und für Kinder eigentlich zu anstrengend ist. 2) Mit Hilfe des Bilderbuches und der Fotos (siehe Materialien 5.10) kann man mit den Kindern diskutieren, warum sauberes Trinkwasser für den Menschen wichtig ist (Krankheiten). Als Beispiele kann man über Wasser aus Pfützen, Seen und Flüssen sprechen. Anschließend sollte man über Trinkwasser in Äthiopien sprechen und den Kindern klar machen, dass die Menschen dort teilweise nur unsauberes Wasser trinken können. Aktionen zum Thema Wasser 1) Jedes Kind kann ausprobieren, einen Behälter mit Wasser auf dem Rücken zu tragen. Besonders geeignet ist hierfür eine große Wasserflasche, bei der man den oberen Teil abgeschnitten hat. Dazu muss vorher anhand der Fotos (siehe Materialien 5.10) erklärt werden, wie das Wasser in Äthiopien getragen wird. Es kann ein Parcours aufgebaut werden, der den langen Weg, den Medhin beim Wasserholen zurücklegen muss, verdeutlichen soll. Auf weitere Hindernisse oder Geschicklichkeitsübungen, die nicht der äthiopischen Realität entsprechen (zum Beispiel Balancieren) sollte an dieser Stelle verzichtet werden. Man kann diese Aktion als Wettspiel organisieren, bei dem zwei Gruppen eine bestimmte Menge Wasser in einer vorgegebenen Zeit zu einem anderen Behälter transportieren müssen. Die Gruppe, die am meisten Wasser in ihrem Behälter hat, hat gewonnen. Hierbei muss aber verdeutlicht werden, warum kaum Wasser verloren gehen darf (Wassermangel). Benötigt werden: Behälter, Materialien zur Befestigung des Behälters auf dem Rücken. 2) Man kann für einen Tag die Regel einführen, dass jeder, der Wasser braucht oder etwas trinken will zunächst einen bestimmten Weg zurücklegen muss (eine Runde ums Haus rennen, einmal den Gang hoch und runter laufen,…). 3) Anfertigung eines Wasserkrug-Fensterbildes (Vorlage siehe Materialien 5.6 und 5.8). 4)„Welches Wasser kann man trinken?“ Bringen Sie unterschiedliche Wassergemische mit in den Kindergarten (Wasser gemischt mit zerriebener Kreide, Erde beziehungsweise Spülmittel oder viel Salz) und lassen sie die Kinder in verschiedenen Stufen erkunden, ob man das jeweilige Gemisch trinken kann. Die Kinder können sich das Wasser angucken (Ist es getrübt? Ist Schaum auf dem Wasser?) und daran riechen, um herauszufinden, welches Wasser man auf keinen Fall trinken kann. Bei dem Salzwasser kann man die Kinder zusätzlich schmecken lassen, um festzustellen, dass das Wasser nicht zum Trinken geeignet ist, obwohl es weder schlecht riecht noch trüb aussieht. Die Kinder sollen anhand dieser Aktion verstehen, dass Wasser dreckig und zum Trinken ungeeignet sein kann. Außerdem sollen sie lernen, dass man Wasser deshalb nur trinken kann, wenn man genau weiß, dass das Wasser sauber ist (d.h. in Trinkflaschen ist, in Deutschland aus der Leitung kommt oder man sich bei einem Erwachsenen erkundigt hat). ÄTHIOPIEN IM KINDERGARTEN Seite 05 Essen / Nahrung Besprechung der Thematik und der Robinsongeschichte 1) Mit Hilfe des Bilderbuches und der Fotos (siehe Materialien 5.10) mit den Kindern besprechen, wie die Menschen auf dem Land in Äthiopien essen und was gegessen wird. 2) Mit Hilfe des Bilderbuches und der Fotos (siehe Materialien 5.10) thematisieren, dass die Menschen in Äthiopien (auch die Kinder!) sehr hart arbeiten müssen, um Nahrungsmittel zu bekommen, da der Anbau von Getreide (Teff) und anderen Nahrungsmitteln mit einfachsten Hilfsmitteln vollzogen werden muss. Wenn die Kinder Erfahrung mit Landwirtschaft und Gartenarbeit haben, kann man außerdem darüber reden, welche Geräte wir in Deutschland zum Anbauen von Getreide benutzen und warum die Arbeit ohne die Geräte sehr lange dauert und sehr hart ist. Aktionen zum Thema Essen/Nahrung 1) Aktion „Teff“: Mit den Kindern einige Teffsamen säen und über die nächste Zeit hinweg beobachten, wie die Pflanze wächst. Samen bekommt man unter anderem bei http://www.shop.dreschflegel-saatgut.de/index.php. 2) Aktion: Essenssituation nachspielen: Mesob (ein Tisch für alle), Fladenbrot/Pfannkuchen mit WOT (siehe Materialien 5.1), mit den Händen essen (dünne Pfannkuchen abreißen und damit WOT aufnehmen) Wohnen Besprechung der Thematik und der Robinsongeschichte 1) Mit Hilfe des Bilderbuches und der Fotos (siehe Materialien 5.10) mit den Kindern besprechen, wie die Menschen auf dem Land in Äthiopien wohnen (Tukuls). Aktionen zum Thema Wohnen 2) „Wir bauen ein Tukul“ (siehe Materialien 5.3). Die gebauten Tukuls können anschließend in Form eines Dorfes platziert und in den kommenden Wochen als weiterer Anknüpfungspunkt für die Auseinandersetzung mit dem Leben in Äthiopien genutzt werden. Außerdem kann das Dorf zum freien Spiel benutzt werden und so den Kindern die Möglichkeit zur selbständigen Beschäftigung mit der Thematik geben. 3) Anfertigung eines Tukul-Fensterbildes (Vorlage siehe Materialien 5.5 und 5.7) Weitere Elemente Malaufträge: • • • • • Ein Bild zur Geschichte malen Ein Bild zu Äthiopien malen Medhin und/oder Robinson malen Die Hütte der Familie malen … Malvorlagen: „Medhins Dorf“ (siehe Materialien 5.9): Die Vorlage sollte auf DIN A3 vergrößert kopiert werden. Basteln: • • • • • Robinsons Zauberbuch (Anleitung siehe Materialien 5.2): Die Kinder können die offenen Seiten des Zauberbuches mit eigenen Bildern gestalten. Bau eines Tukuls / Aufbau eines äthiopischen Dorfes (siehe Materialien 5.3) Handpuppe Robinson / Medhin (Anleitung siehe Materialien 5.4) Tukul-Fensterbild (Vorlage siehe Materialien 5.5 und 5.7) Wasserkrug-Fensterbild (Vorlage siehe Materialien 5.6 und 5.8) ÄTHIOPIEN IM KINDERGARTEN Seite 06 Sprache: „Selam“ heißt „Hallo“ auf Amharisch, der offiziellen Landessprache Äthiopiens. Die Kinder können durch den Raum gehen und sich gegenseitig mit „Selam“ begrüßen. Kochen: Gemeinsames Kochen des äthiopischen Gerichts „Linsen WOT mit Fladenbrot/dünne Pfannkuchen“. Anbindung an die oben vorgeschlagene Aktion zum Thema Essen. Spielen/Singen: „Das Robinson Kindermusical“ (CD und Begleitheft erhältlich bei KONTAKTE Musikverlag, Windmüllerstr. 31, 59557 Lippstadt, Telefon: 02941.14513, E-Mail: [email protected]) • Lied 7 (Einen ganzen Tag lang Arbeit) Das Lied kann auf CD angehört und mit Bewegungen ergänzt werden. Mögliche Bewegungen: „Einen ganzen Tag lang Arbeit“: erschöpft mit dem Arm über die Stirn streichen. „erst das Wasser hergebracht“: einen Buckel machen und so tun, als trüge man einen Krug voll Wasser am Rücken. „Unkraut stundenlang gejätet“: den Boden hacken. „und jetzt ist fast wieder Nacht“: nach oben schauen und die Arme in die Luft heben. „Und die Medhin schafft das täglich“: erstaunt nicken. „und die klagt nicht mal dabei“: mit dem Zeigefinger ein „Nein“ andeuten. „Sie ist echt ein starkes Mädchen“: Daumen mehrmals bestätigend und lobend nach vorne bewegen. „und sie arbeitet für zwei“: Daumen und Zeigefinger als „Zwei“ herausstrecken und die ganze Hand nach vorne bewegen. • Lied 6 (Bis zum Wasserloch) Medhins und Robinsons Weg zum Wasserloch können nachgespielt werden und mit Gesang begleitet werden. Man bildet einen Kreis (stehend) und zwei Kinder laufen wie Robinson und Medhin gemeinsam im Inneren des Kreises. Die Kinder, die den Kreis bilden, singen den Refrain des Liedes „Bis zum Wasserloch“ und klatschen während die anderen beiden erst schnell laufen und dann vor Erschöpfung immer langsamer werden. Zwischen den wiederholten Refrains unterhalten sich Medhin und Robinson. Völlig erschöpft finden sie schließlich das Wasserloch und freuen sich. Ablauf: Kinder singen Refrain des Liedes und klatschen. Robinson: „Wie lange denn noch?“ Medhin: „Das kann noch dauern!“ Kinder singen Refrain des Liedes und klatschen. Robinson: „Mir ist so heiß. Ich kann nicht mehr!“ Medhin: „Wir müssen weitergehen!“ Kinder singen Refrain des Liedes und klatschen. Medhin und Robinson: „Da ist Wasser!“ (freuen sich). ÄTHIOPIEN IM KINDERGARTEN 5. Materialien 5.1 Rezept: Linsen WOT 5.2 Bastelanleitung „Robinsons Zauberbuch“ 5.3 Anleitung zum Bau eines Tukuls 5.4 Anleitung zum Bau der Sockenpuppen Robinson und Medhin 5.5 Bastelanleitung „Tukul-Fensterbild“ 5.6 Bastelanleitung „Wasserkrug-Fensterbild“ 5.7 Bastelvorlage „Tukul-Fensterbild“ 5.8 Bastelvorlage „Wasserkrug-Fensterbild“ 5.9 Malvorlage „Medhins Dorf“ 5.10 Fotos Seite 07 ÄTHIOPIEN IM KINDERGARTEN 5.1 Rezept: Linsen WOT mit Fladenbrot, oder dünnen Pfannkuchen Dafür brauchen wir: • • • • • • • 400g rote Linsen aus der Dose 2 Zwiebeln 5 EL Öl 1 EL Berbere - äthiopische Gewürzmischung (gibt's z.B. im Bioladen) 2 Zehen Knoblauch 1 Becher Wasser Salz und Pfeffer Und so wird’s gemacht: • • • • Zwiebeln und Knoblauch in Öl unter ständigem Rühren goldgelb bräunen und mit etwas Wasser aufgießen Berbere Gewürzmischung dazugeben und ca. 10 Minuten rühren Linsen und 1 Becher Wasser dazugeben und kochen lassen Mit Salz und schwarzem Pfeffer würzen Dazu passen dünne Pfannkuchen (ohne Zucker). 5.2 Bastelanleitung „Robinsons Zauberbuch“ Benötigte Materialien: Pappe, Papier, Kleber, Schere, Stifte Und so wird’s gemacht: 1. 2. 3. 4. Rechteck in DIN A4 aus Pappe ausschneiden (beliebige Farbe). Das Rechteck in der Mitte einmal längs knicken. Es hat jetzt die Form eines Buches. In die inneren Seiten des Buches jeweils ein kleineres weißes Rechteck (Papier) kleben. Diese kleinen Rechtecke können von den Kindern nun bemalt werden. So können sie entweder eine eigene Geschichte für ihr Zauberbuch erfinden oder Medhin und Robinson in Äthiopien malen. Die Kinder können auch den Umschlag des Buches gestalten. Hierzu kann man diesen entweder bemalen oder ihn mit weiteren Pappstücken (eigene Ideen) bekleben. Seite 08 ÄTHIOPIEN IM KINDERGARTEN Seite 09 5.3 Anleitung zum Bauen eines Tukuls Benötigte Materialien: Wellpappe ( 29cm*10 cm), Stroh, Schere, Kleber, Pinsel, etwas braune Farbe, festes Tonpapier (18cm*18cm) Anleitung 1. 2. 3. 4. 5. Aus der Wellpappe ein Rechteck (nachher Tür) ausschneiden. Die kürzeren Seiten der Wellpappe zusammenkleben. Aus dem Tonpapier einen Kreis mit 16cm Durchmesser (8cm Radius) ausschneiden. Von diesem Kreis wiederum ein Viertel ausschneiden. Aus dem Rest des Kreises kann man nun das Dach formen, indem man es an den Kanten zusammenklebt. Das Dach aufsetzen und mit Stroh bekleben. Die von den Kindern hergestellten Tukuls können nun zusammengestellt werden und somit ein Dorf in Äthiopien darstellen. Hierzu kann außerdem der Bereich zwischen den Häusern mit Stroh, Gras, Erde und Spielzeugtieren gestaltet werden. Eine Alternative ist das Aufkleben der Häuser auf ein Stück Pappe, welches vorher bemalt oder beklebt wurde. 5.4 Anleitung Handpuppe Robinson / Medhin Benötigte Materialien: Alte Socken (weiß für Robinson, braun für Medhin), schwarzes Moosgummi, Wolle (rot für Robinson, schwarz für Medhin), Pappe (gelb, rot, braun), Klebstoff, Stoff (blau), Schere, Nadel und Faden, weiße Knöpfe, Papier, Wattepads Anleitung 1. Für den Mund ein handgroßes Oval aus Pappe ausschneiden. 2. Die Pappe von innen auf die Unterseite des Sockens kleben (bündig mit der Ferse) und knicken. 3. Die Socke wieder umdrehen und innen ausstopfen. 4. Robinson: Aus Moosgummi eine Brille ausschneiden und mit Augen bemalte Wattepads darauf kleben. Die Brille am Socken überhalb des Mundes ankleben. 5. Medhin: zwei weiße Knöpfe mit Augen bemalen und ankleben. 6. Unterhalb der Augen/Brille ein Stück Stoff nach vorne ziehen und als Nase mit etwas Garn abbinden. 7. Für die Lippen und die Zunge ein handgroßes Oval aus etwas Pappe (Robinson: rot, Medhin: braun) ausschneiden. Das Innere des Ovals ausschneiden, so dass ein ovaler Ring entsteht. Diesen als Lippen am Mund der Handpuppe ankleben. Eine Zunge aus roter Pappe ausschneiden und in die Mitte des Ovals an den Knick der Mundpappe kleben. 8. Robinson: zwei Zähne aus Papier oder Pappe ausschneiden und an die Lippen kleben. 9. Aus Wolle nun die Haare gestalten (Robinson: rot, Medhin: schwarz) und am Kopf der Puppe annähen oder festkleben. 10. Robinson: aus blauem Stoff ein Halstuch herstellen und ein großes „R“ darauf malen. 11. Medhin: aus gelber Pappe ovale Ringe ausschneiden und als Ohrringe seitlich am Kopf anbringen. ÄTHIOPIEN IM KINDERGARTEN Seite 10 5.5 Bastelanleitung Fensterbild „Tukul“ 1. 2. 3. Wand (braune Pappe), Dach (gelbe Pappe) und Tür (schwarze Pappe) nach Bastelvorlage 5.7 aufmalen und ausschneiden. Die Tür auf die Wand kleben. Das Dach auf die Wand kleben (die beiden Teile sollten deutlich überlappen). 5.6 Bastelanleitung Fensterbild„Wasserkrug“ 1. Wasserkrug und Henkel auf braune Pappe nach Bastelvorlage 5.8 aufmalen und ausschneiden. 2. Henkel an den Krug kleben ÄTHIOPIEN IM KINDERGARTEN - Bastelvorlage 5.7: Tukul Seite 11 ÄTHIOPIEN IM KINDERGARTEN - Bastelvorlage 5.8: Wasserkrug Seite 12 ÄTHIOPIEN IM KINDERGARTEN - Malvorlage 5.9 Seite 13 Foto: Christoph Engel Seite 14 Foto: Christoph Engel ÄTHIOPIEN IM KINDERGARTEN - Fotos 5.10 Foto: Christoph Engel Seite 15 Foto: Christoph Engel ÄTHIOPIEN IM KINDERGARTEN - Fotos 5.10 Foto: Christoph Engel Seite 16 Foto: Eva Eckermann ÄTHIOPIEN IM KINDERGARTEN - Fotos 5.10 Foto: Karl Pfahler Seite 17 Foto: Dietmar Roller ÄTHIOPIEN IM KINDERGARTEN - Fotos 5.10 Foto: Frank Peterschröder Foto: Frank Peterschröder ÄTHIOPIEN IM KINDERGARTEN - Fotos 5.10 Seite 18 Foto: Christoph Engel Seite 19 Foto: Christoph Engel ÄTHIOPIEN IM KINDERGARTEN - Fotos 5.10 Seite 20 Foto: Götz Dieckmann ÄTHIOPIEN IM KINDERGARTEN - Fotos 5.10