Bettdecken und Kissen

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Bettdecken und Kissen
SPEZIAL
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Schafschurwolle
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Lyocell/Tencel
Wildseide
Daunendecken von gezüchteten Enten und
Gänsen bewegen sich preislich zwischen 150
und 500 Euro.
Wer gerne das Gewicht einer Decke spürt,
ist wahrscheinlich mit einer Mischung aus
Daunen und Federn zufriedener als mit
einer reinen Daunendecke. Die Federn haben einen durchgehenden Kiel, von dem
die Federhärchen abzweigen. Gänsefedern
sind stark gebogen, Entenfedern glatter
und kleiner. Elastizität und Bauschkraft
sind bei beiden optimal. Am beliebtesten
ist die Mischung aus 90 Prozent Daunen
und 10 Prozent Federn. Die Preise für eine
solche Decke der Güteklasse I, die nur aus
Daunen und Federn von Enten und Gänsen
stammt, bewegen sich zwischen 90 und 250
Euro. Steigt der Federanteil, sinkt das Isolierungsvermögen.
Preisgünstige Alternative:
Kunstfasern
Kunstfaser aus Stärke: Eine relativ neue
Entwicklung ist die Kunstfaser Polyactid
oder Polymilchsäure. Ihr Ausgangsstoff
ist Stärke, die aus nachwachsenden
Rohstoffen gewonnen wird. Preis: 80 bis
250 Euro.
Die Synthetikfasern der Polyesterdecken
werden aus Erdöl gewonnen. Die meisten
sind sehr preisgünstig und entsprechend
beliebt. Im Gegensatz zu natürlichen Füllmaterialien nehmen Polyesterfasern die ausgeschwitzte Feuchtigkeit nicht auf, sondern
leiten sie nur über die Luft weiter. Deshalb
müssen Füllungen mit diesen Fasern besonders locker und bauschig sein. Ein Argument für Polyesterfüllungen ist ihre gute
Waschbarkeit.
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MUM Januar 2015
Daunen und Federn
Mikrofaser: Das bauschige Gewebe aus
hauchdünnen Fasern ist unglaublich leicht,
speichert viel Luft und hält deshalb sehr
warm. Dabei ist es atmungsaktiv, sodass die
Feuchtigkeit gut entweichen kann. Die Preise schwanken zwischen 40 und 200 Euro.
Hohlfaser: In ihrem Faserkern hat sie eine bis
vier Luftkammern. Dadurch sind die Decken
leicht und bauschig, lassen die Luft gut zirkulieren und leiten so Feuchtigkeit weiter. Preis:
30 bis 80 Euro.
Schütteln, lüften, waschen –
die richtige Pflege
Feder- und Daunendecken sowie Kissen
einmal am Tag aufschütteln und gründlich
lüften, bei trockenem Wetter auf dem Balkon
oder am Fenster. Möglichst nicht in die pralle
Sonne hängen, die Federn werden sonst
schnell brüchig. Man kann die Decken auch
selbst waschen, sofern die Waschmaschine
groß genug ist. Vorher klären, ob alle Materialien waschbar und alle Nähte dicht sind. Am
besten ein Daunenwaschmittel verwenden.
Schafwolldecken nicht schütteln, dafür aber
täglich lüften. Ebenso wie Kaschmir- und Kamelhaardecken sollte man sie nicht waschen.
Baumwoll- und Wildseidendecken ebenfalls
nur lüften, nicht schütteln. Baumwolle kann
man problemlos bei 30 bis 60 Grad Celsius
waschen. Bei Wildseide wird mitunter eine
chemische Reinigung empfohlen, viele Decken kann man aber auch schonend waschen.
Achten Sie auf den Pflegehinweis.
Bettdecken und Kissen mit Polyesterfüllung
müssen täglich gelüftet werden – aber nicht
in praller Sonne. Sie vertragen meist regelmäßiges Waschen. Bettdecken spätestens
nach acht bis zehn Jahren auswechseln,
Kissen schon nach drei bis fünf Jahren.
Kissenfüllungen
Daunen und Federn: Klassische Federkissen sind am beliebtesten. Sie sind weich und
lassen sich gut formen. Reine Daunen liegen
sich sehr schnell platt. Mehr Widerstand leistet eine Mischung aus Daunen und Federn.
Die Federkiele sorgen dafür, dass das Kissen
einigermaßen fest bleibt und dem Kopf ausreichend Halt gibt. Je höher der Anteil an Federn,
desto fester ist das Kissen.
Naturhaar: Merinowolle oder eine Mischung
aus Schafschurwolle und Kamelhaar ist stabil und fest, aber elastisch genug für eine
Kissenfüllung. Die bauschigen Wollflocken
lassen sich gut aufschütteln und in Position
drücken. Für Menschen, die leicht schwitzen, wird Rosshaar empfohlen. Es gleicht die
Temperatur besonders gut aus und sorgt für
angenehme Kühle. Damit der Kopf nicht zu
hart liegt, werden Rosshaarkissen auch als sehr
flache Zusatzkissen angeboten, die man auf ein
weiches Kissen legen kann.
Getreide: Kissen mit Füllungen aus Getreide, zum Beispiel Dinkelspelz oder Hirseschalen, sind relativ fest, halten Wärme
und passen sich dem Körper an. Das Rieselgeräusch beim Wechsel der Schlafposition
kann jedoch als störend empfunden werden.
Polyester: Die Füllung kann aus Flocken, Hohlfaserkügelchen oder Polysticks bestehen. Sie sind
weich und bleiben dauerhaft elastisch. Da sie
sich gut bei 60 Grad Celsius waschen lassen und
ihre Form nach kurzem Schütteln wiedergewinnen, werden sie gern für Allergiker empfohlen.
Latex: Da es sich der Körperform gut anpasst,
wird es häufig als Latexblock für Nackenstützen verwandt. Die Stützen können auch aus
viskoselastischem Polyurethanschaum sein,
der ähnliche Eigenschaften hat.
Bettwäsche
Bettwäsche wird fast immer aus Baumwolle
hergestellt, denn die kann viel Flüssigkeit aufnehmen, ist atmungsaktiv und strapazierfähig.
Je nach Webart und Verarbeitung trägt der
Stoff unterschiedliche Namen.
Jersey: Die Maschenware aus Baumwolle
ergibt im Vergleich zur Webware einen sehr
elastischen Stoff. Er ist weich und nimmt gut
Schweiß auf. Er ist sowohl für Bettwäsche als
auch für Spannbetttücher beliebt.
Satin ist gewebter Stoff. Beim Weben werden
die Fäden dicht aneinandergeschoben und beim
Veredeln von allen Kleinfasern befreit, sodass das
Gewebe auf einer Seite glatt und glänzend wird.
Biber ist auf einer Seite aufgerauter Baumwollstoff. Er wärmt gut und ist deshalb im Winter
angenehm auf der Haut.
Frottee ist gewebt. Auf einer Seite werden
aus einem Zusatzfaden Schlingen gebildet. Es
wärmt gut und knittert nicht.
Seersucker ist Baumwollstoff mit glatten und
gerafften Streifen. Der Kräuseleffekt bleibt
beim Waschen erhalten.
Damast sind Stoffe, die in sich Muster und
Strukturen bilden. Damast kann aus Baumwolle
sein, in der Luxusvariante werden Baumwolle
und Seide gemischt.
MUM